Himmelskunde im mittelalterlichen Sund / Dänemark - Well

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Himmelskunde im mittelalterlichen Sund / Dänemark - Well
Himmelskunde
im mittelalterlichen Sund / Dänemark
Tycho de Brahe (1546 - 1601)
* 14. Dez. 1546 Knudstrup in Schonen (dän.)
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Jus in Kopenhagen und Leipzig, später Wittenberg, Basel, 1566 Rostock, Augsburg
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als 20-jähriger bei Duell Nase fast verloren. Grund:
Streit mit Kommilitone um eine mathematische Formel; Nasenprothese aus Gold-Silber-Legierung, die er
mit einer Salbe anklebte
•
1575 Kassel, Landgraf v. Hessen - Empfehlung an Friedrich II v. Dän.
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auf Insel Hven (Sund, vor Landskrona) "Uranienburg"
& "Sternenburg" enstehen mit guter Ausstattung sponsored by Friedrich II.
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Brahe bleibt 20 Jahre lang auf Hven. Er baute alle Instrumente selbst und druckte auch seine eigenen Bücher!
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Beobachtung der Stern- & Planetenposition noch
ohne Teleskope; für damalige Zeit sehr präzise (Genauigkeit 2 Bogenminuten) via Mauerquadrant.
•
1588 Tod Friedrich II; Budgetkürzung durch Nachfolger
Christian IV. • 1597 Brahe zieht nach Wandsbeck
(Gutshof Wandesburg)
„Sei mir gegrüßt, Heinrich, aus Rantzauischem Geschlecht, der Du Urania, die Muse der Astronomie, gastfreundlich aufnahmst,
Hier, wo in der Nähe des mauerumgrünten Hamburg sich die neue Wandesburg auch mit
hohen Häusern erhebt, die sich der edle Herr erbaute, als er 40 Jahre seines Lebens vollendet
hatte.
Gott, du weiser Lenker des gestirnetragenden Olymp, gib, daß uns dieses Vorteils und Ortes
nutzbringend erfreuen, damit die Wunder, die so lange im Himmelsglanz versteckt waren, aller
Welt bekannt werden.
Rantzau, solange Dir der Himmel deine Gestirne schützt, wird der gute Ruf Deiner Gastfreundschaft andauern.
Im Jahre des Herrn 1597.“
•
wechselt 1599 nach Prag an Hof Kaiser Rudolf
II: kaiserl. Astronom und Mathematiker, Ziel auch
neue Sternwarte • berief Johannes Kepler zu
seinem Assistenten; der 1600 die Einladung annahm.
† 24. Oktober 1601 in Prag (Grab in Tynkirche am
Altstädter Ring)
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Tychos Schwester:
Sophie Brahe (1556–1643), eignete sich eigenständig Kenntnisse der Astronomie an und arbeitete häufig mit ihrem Bruder au Uraniborg; Ergebnis: Fixsternkatalog mit 1000 Gestirnspositionen.
Der Neue Stern 1572
Am 11. November 1572, als sich Tycho Brahe inzwischen wieder auf dem Gut seines Vaters aufhielt,
entdeckte er im Sternbild der Cassiopeia einen
neuen Stern (stella nova), der nach dem Aufflammen
bald stetig schwächer wurde.
Tycho Brahes Entdeckung eines „Nova Stella“
(Stern I), die Supernova von 1572
56 "Astronomie & Kulturgeschichte" an Bord der "SEDOV" 24.-30. Juni 2012: Kiel - Rund Skagen - Cuxhaven
1x1 der Kepleristik
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Brahe: „Es handelte sich gewiss entweder um das größte Wunder unter
allen Erscheinungen, die seit Beginn der Welt in der ganzen Natur aufgetreten waren, oder ein Wunder, das jedenfalls dem vergleichbar war,
das, wie die heiligen Prophezeiungen bezeugen, im Anhalten des Sonnenlaufs, das durch die
Gebete des Josua erreicht worden war (Josua 10,12-13 beim Sieg der Istraeliten über die Amoriter), oder bei ihrer Verfinsterung zur Zeit des himmlischen Opferlamms geschehen ist."
(Brahe beobachtete hier die Endphase eines Sterns "Supernovaexplosion" Anm: Supernova
schon 1054 in China gesehen, von europäisch. Scholastik nicht wahrgenommen.)
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Deutung: Friedenstiftender Ausgangsort, 16° östl. von Uranienburg (bei Kopenhagen) und 61, 42°
nördl. Breite = nördl. Finnland. Blick richtete sich auf Gustav Adolph.
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Astrologie: Große Konjunktion, ZyklusEnde 1583
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An der Stelle der von Brahe entdeckten Supernovaexplosion kann man noch heute mit großen
Teleskopen die Überreste als feine Gaswolken betrachten.
ErkenntnisZuwachs
Für die damalige Welt war dieses Ereignis eine Ungeheuerlichkeit, denn es erschütterte wieder
einmal ein kirchliches Dogma: das der ewigen Unveränderlichkeit des Himmels.
• Durch die empirische Beobachtung also wird ein Axiom der Antike (Aristoteles), nämlich die Unveränderlichkeit der Himmelserscheinungen, fragwürdig.
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Die gleiche Wirkung hatte Tycho Brahes Beobachtung eines Kometen im Jahr 1577. Die anderen Astronomen deuteten diese Erscheinungen ähnlich wie Aristoteles als meteorologische, sublunare Phänomene.
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Durch Entfernungsberechnungen wurde Tycho Brahe jedoch klar, dass es sich um Phänomene
weit jenseits des Mondes handeln musste.
•
Tycho Brahes Erkenntnis führte dazu, dass eine weitere antike Vorstellung aufgegeben werden
musste: Man musste nun annehmen, dass die Sphären keine physikalische Realität darstellten, da der Komet ja verschiedene Sphären (maximale Parallaxenbestimmung 15') durchkreuzt. Tycho Brahe und Kepler gaben daher die Sphärenvorstellung auf.
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ergo: Kometen nicht Teil der sublunaren Sphäre, sondern jenseits von Mond stehen! Aber nach
Aristoteles dort hinten keine Veränderungen möglich!
•
Tycho Brahe entwarf ein Weltmodell, das eine Mischung von helio- und geozentrischem
(Ptolemäus) Modell war. An einer antiken Vorstellung hielt Tycho Brahe allerdings weiter fest,
nämlich an den Kreisbahnen der Himmelskörper. Die Erde war noch im Zentrum. Um die Erde
kreisen Mond und Sonne. Die Planenten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn kreisen aber
um die Sonne.
Kepler, Johannes
* 27. Dez. 1571 Weil der Stadt, Württemberg
(luther. Eltern),
+ 15. Nov. 1630 Regensburg, Kurfürstentag
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1577 Schulbesuch, 1584 Klosterschule Adelberg, später
Maulbronn
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1589 Baccalaurat und protestant. Theolog. Stift Tübingen, 1591 Magister
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Persönlichkeit: Interesse auch an Dichtkunst,
1591 trat er auf dem Marktplatz Tübingen auf einer Freilichtbühne auf.
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1x1 der Kepleristik
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Elterl. Führung:
Mutter führte den jungen K. 1577 auf eine Anhöhe
und zeigt ihm einen Kometen.
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Vater nahm in 1580 zur Betrachtung einer Mondfinsternis mit,
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1596 Mysterium Cosmographium: Schöpfung des
Universums nach göttlichem Plan - Aufgabe der
Forscher, Regeln dieses Planes zu ergründen
• "Mysterium cosmographium
(1596, folglich sein Jugendwerk)
Kepler meinte, Gott auf die Schliche gekommen zu
sein: Platonische Körper 5 Sphären mit Oktaeder, Ikosaeder, Dodekaeder,
Tetraeder und Würfel. Darin "Sectio Divina" (Gold.
Schnitt) - Sinnbild der göttliche Ordnung
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1599 Graz; Konzept der Weltharmonik: 5 Bücher,
s.1619 Titelblatt Weltharmonik:
1. Geometrie 2. Mathematik 3. Harmonielehre 4. Astrologie 5. Astronomie
• Harmonices mundi libri V (1619) Kepler in der Weltharmonik, der Vollendung seines eigentlichen Lebenswerkes:
"Nichts soll mich halten. Ich überlasse mich meiner heiligen Raserei. Ich triumphiere über
die Menschheit durch das ehrliche Bekenntnis: ich habe die heiligen Goldgefäße der
Ägypter gestohlen, um meinem Gott, weit weg von den Grenzen Ägyptens eine Stiftshütte
zu errichten."
Besessenheit & Zielstrebigkeit:
Kepler kam nicht umhin, sich mit der Astronomie zu beschäftigen, um seine selbstgestellte Lebensaufgabe, das "phytagoräische Weltgeheimnis" zu entschlüsseln.
• Bei der Suche nach den "platonischen Körpern" (mathem. Hypothese) ließ er die Physik quasi
aus dem Spiel.
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Die Entdeckung der Pythagoräer, daß einfache Zahlenverhältnisse und Intervallempfindungen zusammenhängen und auch Kosmos vorkommen führten ihn zu Tycho Brahe, um die Plantenbahnen zu ergründen.
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Er brachte in dieser Raserei die Keplerschen Gesetzte zutage; sie bilden nur ein Abfallprodukt
seines Geistes!
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13 Sätze zur Astronomie enthält unter 8:
"Es ist ganz sicher und bestimmt vollkommen, daß die Proportionen, die zwischen den Umlaufzeiten irgend zweier Planeten besteht, genau das Anderthalbe der Proportionen der mittleren
Abstände, d.h. der Bahnen selber ist" ~ 3. Kepl. Gesetz
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man beachte die harmonikal. Diktion - heutzutage völlig ungeläufig!! (vgl. heutige Schulbücher)
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Nach 20-jährigen Untersuchungen über die Zusammenhänge der musikalischen Harmonie der
Planetenbewegungen eine Lösung !
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Kepler verkörpert eine Form von archetypischem Verhalten in der Vorgangsweise.
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Viele Umwege erbrachten erfreuliche Resultate (u.a. Mästlins Nachfolger: Schickart baute die erste Rechenmaschine nach Keplers Entwürfen)
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Protestantenverfolgung: Katholisch oder Emigration - Ruf Tycho Brahes an den Hof Rudolph II.
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Ordnung & Harmonie in den Weltvorstellungen
... & der Beitrag von Johannes Kepler
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n. Tychos Tod "kaiserl. Mathematiker", Ergebnis der Marsbahnen:
"Astronomia Nova" (1. u. 2. Kepl.Gesetz) - Abschied von der Kreisform
hin zum Oval
Astrologie
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1603 Große Konjunktion nach 800 Jahren wieder in Sagittarius 1604 trat Mars hinzu und eine Nova (9.Okt): "ganz und gar vollkommen" (De Stella nova in pede Serpentarii („Vom neuen Stern im Fuße des Schlangenträgers“).
"da hat Gott abermal am hohen Himmel und zwar gerad' an dem Ort, da die drei
Planeten beieinander gestanden, einen ungewöhnlichen neuen Stern angeflammet und über ein ganzes Jahr also stehen lassen, ohne Zweifel anzuzeigen, daß
abermals etwas Seltsames in der Welt anfange, so zu seiner Zeit soll ans Tageslicht herfrür kommen" / In diesem Zushang:
• "Gutachten über das feurige Trigon"
• "Discurs von der großen Conjunktion"
1612 (n. Tod Rudolf II): Gymnasium Linz
4.8.1613 Kaiser Matthias hält Reichstag in Regensburg mit Kepler als Hofastronom und Berater
zu "gregorian. Kalenderreform" - scheiterte am Protestanten, die Annäherung an päpstl. Kalender
befürchteten
Astrologie
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Bereits 1608 Horoskop für Wallenstein, 1623 in Linz verbessert,
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Horoskope für Rudolph II und Bruder Matthias (Folgekaiser) zum Eigengebrauch;
Aussage: Stern von Matthias im Steigen, für Rudolph II "ungünstige Directiones"
1619 "Harmonices mundi" - pythagoräische Denken in die Astro übernommen und neu formuliert:
"3. Kepl. Gesetz"
•
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Die Zeitgenossen müssen sein "Ingenium" über Landesgrenzen und Religionsunterschiede hinaus gespürt haben (Kaiser, Tycho, Wallenstein, Adlige und Jesuiten)
1626 "Tabulae Rudolphinae", in Linz vollendet, Druck in Ulm mit Widmung an Ferdinand II, zu
Jahreswechsel 1627 in Prag übergeben!
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1628 zu Wallenstein / Sagan wg. Gehaltsrückstände
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Kurfürstentag Regensburg (Anm.: zeitgleich mit Absetzung Wallensteins) - Überanstrengung
nach langem Ritt - Fieberanfälle und Tod
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Keplers Nachlaß auf der Sternwarte Pulkowo
Persönlichkeit II Nach 20-jährigen Untersuchungen über die Zusammenhänge der musikalischen
Harmonie der Planetenbewegungen eine Lösung !
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Kepler verkörpert eine Form von archetypischem Verhalten in der Vorgangsweise.
•
Viele Umwege erbrachten erfreuliche Resultate (u.a. Mästlins Nachfolger:
Schickart baute die erste Rechenmaschine nach Keplers Entwürfen)
a propos Sphären: Fixsterne - Objekte einer dünnen Kugelschale
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Kepler führte 1597 Parallaxenbestimmungen am Polarstern durch (34'). Er schloß auf einen Radius des Fixsternhimmels von 100 Erdradien - eine Bestätigung für seine These über die harmonische Anordnung der Planeten um die Sonne (diverse Verhältnisse: Erde - Sonne -Saturn - Fixsterne ...)
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Galilei Galilei (1564-1642)
* 15. Februar 1564 in Pisa;
† 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz
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1592 Lehrstuhl für Mathematik in Padua
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Saläraufbesserung durch: Privatunterricht; Vertrieb
des Proportionszirkel (Vorläufer des Rechenschiebers)
•
1597 Brief an Johannes Kepler: deutliche Favorisierung des Heliozentrischen Weltsystem gegenüber
dem Glauben an das geozentrische Weltbild: „…unser
Lehrer Kopernikus, der verlacht wurde“.
•
Kepler benannte Supernova von 1604 war Anlass zu
drei Vorträgen, in denen er die aristotelische Astronomie und Naturphilosophie angriff: Mangels Parallaxe
muß der "Neue Stern" weit von der Erde entfernt sein
und sich deshalb in der Fixsternsphäre befinden.
Retrospektive: Internat. Jahr der Astronomie 2009
•
1609 erfuhr Galilei vom erfundenen Fernrohr: Jan Lippershey/Holland.
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Er baute mit handelsüblichen Linsen ein Gerät mit ungefähr vierfacher Vergrößerung, lernte
dann selbst Linsen zu schleifen und erreichte bald eine acht- bis neunfache, in späteren Jahren bis zu 33-fache Vergrößerung.
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Als einer der ersten Menschen nutzte Galilei ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung; die Teleskop-Astronomie war begonnen.
Erkenntnisse
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Oberfläche des Mondes ist rau und uneben, hat Erhebungen und Klüfte.
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dunkle Partien der Mondoberfläche werden von der Erde aufgehellt
(sog. Erdschein).
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Planeten sind – im Gegensatz zu den Fixsternen – als Scheibchen zu sehen
•
entdeckte die vier größten Monde des Jupiter, die er in Vorbereitung seines Wechsels an den Medici-Hof die Mediceischen
Gestirne nannte und die heute als die Galileischen Monde bezeichnet werden.
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Er beobachtete, dass die Milchstraße nicht – wie es dem bloßen
Auge vorkommt – ein nebliges Gebilde ist, sondern aus unzähligen einzelnen Sternen besteht.
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Selbst angefertigte Federzeichnung der Mondoberfläche wurden im
Sidereus Nuncius (Sternenbote) von 1610 veröffentlicht und machten Galilei auf einen Schlag berühmt.
60 "Astronomie & Kulturgeschichte" an Bord der "SEDOV" 24.-30. Juni 2012: Kiel - Rund Skagen - Cuxhaven
Johann Hevelius (* 1611, + 1687)
Geb. 28. Januar 1611, in lutheran. Danziger Patrizierfamilie; seit Generationen Danziger Brauereibesitzer.
•
24. Juli 1630 Hevelius inscripiert an Universität Leiden unter
„Johannes Hevelius Dantiscanus“: Studium Jura und Ökonomie.
•
Auf dem Weg nach Leiden (nahe Insel Hven) , beobachtete
der junge Danziger am 29. Juni 1630 die Beobachtung einer Saturn-Bedeckung durch den Mond. .... offenbar reiste
Hevelius durch den Sund!
Leben & Lehrer
Von Leiden aus Reisen u.a.nach London &
France mit Kontakten zu:
•
Pierre Gassendi (1592-1655) Anti-Aristoteliker, beobachtete 7. Nov. 1631 einen von Kepler berechneten Merkurtransit,
•
Marin Mersenne (1588-1648); Mathematiker, Theologe, Musiktheoretiker)
•
Athanasius Kircher (1602-1680); Universalgelehrter S.J.: „Primitiae gnomonice catoptricae
(Avignon 1635)“ – mit Hevelius’ Projektskizze „Reflexive SonnenUhr“
•
1634 auf Ersuchen des Vaters nach Danzig retour • Privatunterricht bei Peter Krüger (15801639): Mathe-prof. am Danziger Gymnasium, Schüler Joh.Keplers (1571-1630) und T.Brahes
(1546-1601)!
•
21. März 1635 Heirat mit Katharine Rebeschke, die zwei Häuser und auch eine Brauerei besaß, welche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Anwesen der Familie Hevelius lag; Anmerkung gpb: „eine gute Partie“!
•
Zunächst „Manager“ der Brauerei der Gattin; 1636 Eintritt in die Bierbrauer-Zunft,
•
1643 Zunftmeister; aber mit anhaltendem Interesse für Astronomie: • 1641 errichtete er ein
hervorragend ausgestattetes Observatorium (übrigens ein Versprechen an Tod P.Krüger am Sterbebett) - u.a. mit einem selbstkonstruierten Teleskop von 45 m Länge!!!
•
1649 Zusammenschluß beider Brauereien: Nutzung der Dachgeschosse und Errichtung eines
Observatoriums .... Alles in allem eine Erfolgsgeschichte im alten Danzig!!!!!!
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Kopernikanische Wende & ...
Kopernikanische Wende
•
Kopernikus Werk "De revolutionibus orbium coelestium (1543)": Erde nicht Zentralkörper
des astronomischen Weltsystems!
Begriff "Kopernikanische Wende" in Vorrede zur 2. Auflage von Kants "Kritik der reinen Vernunft". Kant erklärt dort seine neue erkenntnistheoretische, nämlich transzendentale Einstellung,
wonach sich „die Gegenstände nach unserer Erkenntnis richten“ ... mit Hinweis auf Kopernikus,
welcher - nachdem es mit der Erklärung der Himmelsbewegungen nicht mehr voranging, wenn er
annahm, das ganze Sternenmeer sich um den Zuschauer drehe - empfiehlt, sich als Zuschauer
zu drehen und die Sterne in Ruhe lassen! [siehe "Kritik der reinen Vernunft, B XVI].
Vorbereitung des Kopernikanischen Weltbildes: durch das geistige Triumvirat
"Johannes von Gmunden-Peuerbach-Regiomontan", (Uni Wien 1551):
Kopernikus, Nicolaus
(19. Feber 1473 - 24. Mai 1543) Thorn (heute poln. Torun)
•
zunächst Studium in Krakau, dann
Astronomie (in Bologna unter Domenico Maria Novara Schüler des Regiomontan) sowie Medizin und Jus in Padua,
•
durch Brudzwewski (Lehrer 1498-1491 von Konrad Celtis,
Krakau) mit den Planetentheorien Purbachs bekannt gemacht
•
in dieser Zeit schon zum Domherrn von Frauenburg gewählt
•
später Leibarzt d. Bischofs v. Ermland
•
1506 Heliozentr. System, in "Commentariolus" schon dargestellt
•
1514 Laterankonzil mit Anfragen zur
Kalenderreform ... ca. 70 J. :
keine Antwort von Kopernikus möglich, da das tropische
Jahr noch nicht genau genug bekannt (siehe Grundgleichung des Gregorian. Kalender)
Hinweis: Gregorianische Reform kam erst 1582
•
"De Revolutionibus" erst 1543 gedruckt, Vorrede von Osiander: Ansichten nur als Hypothese
dargestellt
Die Suche nach dem „Paso“ - oder,
wie der Zeitgeist eine Vision hervorbringt
Vor 485 Jahren zur Wintersonnenwende 1520 passierte ein fast zufriedener Admiral mit drei von
ursprünglich fünf Schiffen den Wendekreis des Steinbocks.
Ein Schiff ging unterwegs zu Bruch, ein weiteres war „abhanden“ gekommen. Nach den Fahrten
von Kolumbus Richtung Westen war es nur folgerichtig nach einer Durchfahrt - dem „Paso“ - in
das andere Meer, „Mar del Sur“, jenseits der amerikanischen Festlandbarriere zu den Gewürzinseln und weiter bis nach Indien zu suchen. Diese Expedition sollte über gänzlich unbekannte
südliche Meere führen. Es gab bis dato nur vage Ahnungen von der Existenz dieser Südwestpassage und schon gar kein verlässliches Kartenmaterial.
Nur einer hatte dafür das heilige Feuer:
62 "Astronomie & Kulturgeschichte" an Bord der "SEDOV" 24.-30. Juni 2012: Kiel - Rund Skagen - Cuxhaven
Kopernikanische Wende & ...
Fernando de Magellanes (1480–1521) kurz: Magellan ( sein Name steht in jedem Geschichtsbuch, trägt eine Raumfahrtmission, ein
astronomisches Projekt und ist – wie es schon die Götter der Antike mit ihren Lieblingen pflegten –
in den Himmel eingraviert!)
• Dank seines dämonischen Willens hat er alle denkbaren Widerstände überwunden und fand zur Umsetzung seines scheinbar unrealisierbaren Lebenstraumes auch die richtigen Helfer.
•
In seiner Heimat Portugal fand er trotz seiner Verdienste in Seekriegseinsätzen mit seiner visionären Idee kein Gehör sondern eher Spott. Daraufhin
ging mit seiner Projektidee in das feindliche Spanien. Als Portugiese gewann er dort den damals 18jährigen, sparsamen und übervorsichtigen spanischen König Karl I. – später römisch-deutscher
Kaiser Karl V. – als Sponsor und die Fugger als Investoren. Es zeugt von Magellans großer Suggestivkraft, dass er auch die größten Skeptiker überzeugen konnte. Ein Vergleich zum Ansinnen eines
Kolumbus 30 Jahre früher tut sich auf.
•
In Vorbereitung des Projektes gewährte der König
Magellans Erben Privilegien und ernannte ihn und
einen seiner Gefährten am 22. Mai 1517 zu Kapitänen.
•
Die Projektvorbereitung war von gigantischer Detailarbeit, Pedanterie und Geduld geprägt, um die
Flotte so auszustatten, dass sie glücklich an der südamerikanischen Küste nach Süden vorstoßen konnte.
•
Die Besatzung bestand beim Auslaufen am 10. August 1519 aus 265 Mitgliedern aus neun Nationen. Es war alles verteten vom „Glücksritter“, dem es in Europa zu eng war bis zum Galeerensträfling. Darunter auch der Italiener Antonio Pigafetta, ein Ritter des Ordens von Rhodos.
Er heuerte als Dokumentarist an und ihm verdanken wir, die Überlieferung der wesentlichen
Details dieses einmaligen Unternehmens.
•
Magellan war ein schweigsamer und verschlossener Mensch und nicht jede seiner Entscheidungen war richtig. Wir sollten uns auch heute mit Kritik an seinem Führungsstil jedoch sehr
zurückhalten! Abgesehen von Stürmen, Witterungsungemach, Hunger, Krankeiten etc. hatte
Magellan aber auch mit allen denkbaren Hindernissen, quälenden Zweifeln und Meuterei zu
kämpfen, bevor er triumphieren durfte.
• Historische Sychronizität
•
Just als der junge spanische König Karl I. sich am 22. Oktober 1520 nach Aachen zur Kaiserkrönung begab, erreichte Magellans Expedition am anderen Ende der Welt die berühmte Meerenge, die bis heute „Magellan-Straße“ genannt wird. Ob man es beachten mag oder nicht, dieses zeitliche Zusammentreffen zwischen dem Erreichen eines wesentlichen Etappenzieles auf
Magellans Fahrt ins quasi Ungewisse und der Ankunft Karls V. in „seinem Reich“ ist symbolträchtig!
•
Magellan hat diese über 300 sm lange Wasserstraße erfolgreich erkundet. Damit wir diese Leistung in etwa einschätzen können: Trotz seemännischem Enthusiasmus und logistischem wie
ökonomischem Vorteil für Spanien und Portugal sollte fast ein halbes Jahrhundert vergehen,
bis überhaupt wieder ein Schiff die „Magellan-Straße“ unbeschadet passierte.
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... Magellans Weltumsegelung
In ständigem Kontakt mit Materie und Himmel
•
Zur Vorbereitung der Expedition gehörte auch eine gründliche Ausstattung mit astronomischem
Gerät und Zubehör. Selbstverständlich wurde Pergament gestapelt für Portolanos jener Länder,
die man entdecken wird. Außerdem wurden für die Reise angeschafft: astronomische Tabellen,
Quadranten aus Holz und Bronze, Theodolite, Kompanten und Ersatz-Magnetnadeln, Sanduhren,
Balesthilas (Jakobsstäbe), Astrolabien zur Messung der Sonnenhöhe sowie Nocturlabien zur Bestimmung der Sternzeit.
•
Zur Besatzung gehörten auch die Astronomen Faleiro und San Martin. Doch wie sollten sie sich
in dieser unbekannten Sternenwelt des Südens orientieren können? Man versuchte, sich mit
den Tafeln des Regiomontanus bei der Navigation zu behelfen.
•
Wir wissen, dass die Bestimmung der Breite hinreichend gelang, aber die Bestimmung der Länge bis ins 19.Jahrhundert ein Kardinalproblem blieb! Für Magellans Crew erwiesen sich alle bisherigen Erfahrungen als unbrauchbar und falsch. Faleiro, selbstverständlich in Iberien auch als
Astrologe tätig gewesen, hat für seine Horoskope wichtige Mondereignisse aufgezeichnet. Diese Tabellen waren brauchbar, sodass er am 20. Dezember 1519 eine partielle Mondfinsternis
und wenig später eine Marsbedeckung als Navigationshilfe bzw. zur Längenbestimmung
heranziehen konnte.
Auch die Sterndeuter kommen zu ihrem Recht
•
Zur Erkundung der Meerenge schickte der Admiral zwei Schiffe aus. Nach all den Entbehrungen kehrte die „Conception“ mit der erlösenden Nachricht zurück, dass „die Passage“ existiert.
Doch was ist aus dem Führungsschiff, der „San Antonio“, auf der Erkundungsfahrt geworden?
•
Hier sollte der zweite Astronom neben Faleiro, seine Kunst in der Sterndeutung unter Beweis
stellen. Im Auftrag Magellans befragt er das Horoskop zum Verbleib des Schwesterschiffes und
bringt schlechte Kunde: Die „San Antonio“, das größte Schiff, ist mit einem großen Teil der Vorräte desertiert und sein Kapitän liegt in Ketten. Nach der Freudenmeldung, ein Tiefschlag für
alle.
•
Hätte nicht Pigafetta als Dokumentarist bei Magellan angeheuert, wären wesentliche Details der
abenteuerlichen Reise wohl gänzlich unbekannt geblieben. Immerhin wurde in Portugal nicht
nur die Familie Magellans in Sippenhaft genommen und sein Wappen geschändet, sondern
auch versucht Magellans Namen und historische Verdienste gänzlich auszulöschen.
•
So hinterlässt uns der „Chronist“ aus der täglichen Seemannsarbeit, dass Magellan gegen Mittag selbstverständlich mit dem Jakobsstab hantierte oder dass die Logge erfasst wurde; wie immer das auch mit den verfügbaren Mitteln geschah. Hervorgehoben wird, welche Geduld Magellan aufbrachte, die notwenigen seemännischen Fertigkeiten in der Mannschaft zu entwikkeln. So erteilte er der Crew Nachhilfe in der Interpretation der Kompassanzeige, da in der südlichen Hemisphäre die „Kraft der Nadel, den Norden zu suchen“ geringer sei, als im Norden und
gab Order, eine bestimmte Abweichung beim Kurs zu berücksichtigen.
•
Als Magellans Piloten auf der Weiterfahrt durch den Pazifik nach Norden - wie üblich - die tägliche Breitenbestimmung vornehmen wollten, schilderten sie ihrem Admiral das Problem angesichts der Sonnenhöhe bei Näherung an den Äquator. In Ermangelung von Deklinationstabellen
für neue Sterne gab er Hilfestellung für die Nutzung des Sternbildes „Kreuz des Süden“. Das
hatte er bereits als Kriegsteilnehmer unter portugiesischer Flagge kennengelernt.
•
Magellan unterweist seine ratlosen Piloten sinngemäß wie folgt: Das „Kreuz des Südens“ steht
etwa auf 60° südlicher Himmelsbreite und die vierfache Verlängerung des längeren Kreuzbalkens weist zum Südpol.
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... Magellans Weltumsegelung
Karl V.
– Gönner, in dessen Reich die Sonne nicht untergeht
•
Gut drei Monate nach Erreichen der Passage und Einfahrt in den Pazifik, etwa auf zehn Grad
nördlich des Äquators, erfüllt sich Magellans Mission mit der Landung auf den Philippinen. Auch
wenn es noch nicht seine ersehnten Gewürzinseln waren, kreuzten sich hier die Wege der Chinesen, Mongolen und Händler des Westens mit Magellans Kurs, der von Osten kam. Die Erde
ist eine Kugel!
•
Magellan empfand höchstes Glück und Dankbarkeit. Er drängt aber zur Weiterfahrt zu den ersehnten Gewürzinseln, den Molukken. Unerwähnt blieb bisher, dass Magellan seit 1509 aus der
Zeit in Malakka einen Sklaven namens Enrique in seiner ständigen Begleitung hatte und mit an
Bord nahm. Bei einer weiteren Landung auf einer Insel vor Mindanao schickt der Admiral seinen Diener vor, Kontakt zu den Einheimischen aufzunehmen. Seine Ahnung bestätigt sich: Die
Insulaner verstehen Enrique, der sie in malaiischem Dialekt anspricht. Dass die Erde eine Kugel ist, wurde nun auch mit dieser Begegnung bewiesen. Symbolisch ist Enrique der „erste“ Weltumsegler!
•
Die Philippinen gehörten bis ins 19. Jahrhundert zu Spanien. Nun wird einmal mehr klar, warum
Karl V. in die Geschichte einging mit dem Attribut eines Herrschers, in dessen Reich die Sonne
nie unterging.
Ruhm auch am Himmel
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Magellans Verdienst besteht nicht nur aus seiner Visionskraft, Tollkühnheit und seemännischem Geschick, sondern auch in seiner Gabe, trotz Unzulänglichkeiten, Unglück, Verrat und
Schwäche, seine Mannschaft bis zuletzt für sein Ziel zu motivieren.
•
Diese Menschen waren mit unvorstellbaren Entbehrungen, Eis, Dürre, Hunger und Krankheit
konfrontiert, ehe die Passage gefunden wurde; eine Leistung, die bis dato keinem anderen
Menschen gelang.
•
Schon Pigafetta beschreibt bei der Beobachtung des südlichen Himmels zwei nebelartige Zonen in der Nähe des Südpols. Die Astronomie hat die Bezeichnung „Magellansche Wolken“ in
Respekt und Anerkennung der Leistung Magellans bewahrt.
•
Sie markieren die Südpolregion und sind mit unbewaffnetem Auge als Nebel gut erkennbar, die
durch das Sternbild Hydrus (Südliche bzw. Männliche Wasserschlange; siehe Abb. 4) getrennt
werden.
•
Die Große Magellansche Wolke (LMC: Large Magellanic Cloud) liegt überwiegend im Sternbild
Goldfisch (Dorade), reicht ein beträchtliches Stück in das Sternbild Tafelberg (Mensa) hinein,
und hat eine scheinbare Ausdehnung am Himmel von mehr als 20 Vollmonddurchmessern.
Man könnte meinen, sie sei bei einem Sturm aus der Milchstraße herausgerissen worden.
Im Telekop erkennt man, dass sie aus Einzelsternen und interstellarer Materie besteht, wie
unsere nahegelegene Milchstraße eben auch. In einer Entfernung von „nur“ 170.000 Lichtjahre
liegt sie quasi in unserer Nachbarschaft, wenn man sie vergleicht mit anderen Galaxien (z.B.
M31: Andromedagalaxie mit einer Entfernung von 2,3 Mio Lichtjahren).
•
Die Kleine Maggellansche Wolke (SMC: Small Magellanic Cloud) liegt am Rande des Sternbildes Tukan (Abb. 4 / Abb. 6: im Teleskop).
In der Wissenschafts- und Kulturgeschichte wird Magellans Weltumsegelung gern in einem Atemzug mit der bekannteren kopernikanischen Wende genannt. Magellan und Kopernikus leiteten
Paradigmenwechsel ein!
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"Heilige Raserei "- Attribut
herausragender Persönlichkeiten
Zwei Dinge erfüllen das Gemüth mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht,
je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt:
der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz
in mir.
Beide darf ich nicht als in Dunkelheiten verhüllt,
oder im Überschwenglichen, außer meinem Gesichtskreise
suchen und blos vermuthen;
ich sehe sie vor mir und verknüpfe sie unmittelbar
mit dem Bewußtsein meiner Existenz.
Immanuel Kant (*22.04.1724 + 12.02.1804):
"Kritik der praktischen Vernunft"; Akademie-Ausgabe V, 161f.
Ausgangsposition oder das "Credo"
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Unsere Produktivität ist zunehmend an Kreativität gebunden, denn
Entwicklung wird durch sie erst möglich. Lebendige Schöpferkraft ist an Ihre Persönlichkeit gebunden, braucht Impulse
und muß genährt werden!
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Es gibt Werkzeuge für unseren Geist, um die eigene Kreativität zu stärken; die Astronomie ist
dafür ein ideales Trägermedium. Astronomische Fakten bilden wichtiges Hintergrundwissen mit
vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten.
"per aspera ad astra"*- Astronomie & Persönlichkeit in Beispielen
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Geschichte der Astronomie, wie jede andere Wiss., verbunden mit menschl. Bemühungen.
Was waren es für Menschen, die sich die Astronomie zum Lebensthema gemacht haben?
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"per aspera ad astra" - auf rauhen Wegen zu den Sternen
Diesterweg Friedrich Adolph Wilhelm,
(*29. 10. 1790 Siegen +7. 7. 1866 Berlin): "Astronomie ist geeignet, den Geist zu läutern und zu erheben!"
(Urania: Astronomie als "Königin der Wissenschaften")
• früher: Astronomie kein Studium zum "Broterwerb" - heute?
eher: gepaart mit Liebe zur Natur und Sicht über
die irdisch- materiellen Dinge hinweg.
Hevel, Johannes lat. Hevelius
(1611-1687)
aus Danzig, Jus-Studium, / Ist in städtischen Ämtern u.a. als Bürgermeister tätig, begeistert sich
aber für Astronomie - errichtet Sternwarte!
• weitere nützliche Talente: Zeichen- und Kupferstecherkunst >
1647 "Selenographia" - Mondtopographie / 1668
"Cometographia" / 1673; 1679: 2 Teile "Machina
coelestis" - Instrumentbeschreibungen.
Frau Hevel: treue Gehilfin am großen Sextanten auf
der "Sternenburg in Danzig"
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F. Wilhelm Herschel (1738-1822):
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Nicolas Louis de Lacaille (1713-1762):
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Anfangs Theologe (Rumigny/Thierache frz.) von Jacques Cassini (Sohn des G.D.Cassini) für
die Astronomie gewonnen.
zunächst bei französ. Gradmessung, später
Professur, Akademiemitglied
1751-54 lebt i.Auftrag der Academie de France
am Kap der Guten Hoffnung - einerseits zur Vervollständigung der Gradmessung, aber auch zur
Beobachtung zahlreicher südlicher Sterne: "Coelum australe stelliferum" (Paris 1763) mit ca.
10.000 Objekten
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Sohn eines Musikers in Hannover - selbst Oboist
in einer Regimentskapelle und kommt auf diese
Weise nach Bath/England, auch Organist in Halifax - wenig Geld.
Beschäftigung mit der Astronomie - für Fernrohr
kein Geld /
Experimentiert mit Spiegeln und baut Teleskope
- es folgt eine Himmelsdurchmusterung
entdeckt 13. März 1781 den Uranus - erlangte
Berühmheit
mit diesem Erfolg wird Mitglied der Royal Society
und Hofsastronom mit einen stattlichen Gehalt
von 200 Pfund
realisiert Fernrohrbauten bei den Windsors u.a
40 füßiges Riesenteleskop
mit seiner Schwester Karoline (s.u.) an seiner
66 "Astronomie & Kulturgeschichte" an Bord der "SEDOV" 24.-30. Juni 2012: Kiel - Rund Skagen - Cuxhaven
"Heilige Raserei"Attribut herausragender Persönlichkeiten
Seite vollbringt er ein vielschichtiges astronomisches Lebenswerk (Bau und Verkauf von
Großfernrohren, 70 Abhandlungen in den "Scientific Papers" etc.)
Caroline Herschel (16. 3.1750- 9.1. 1848)
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auch selbständige Arbeiten u.a. in der Kometenberechnung; entdeckt 8 Kometen bis in ihr
99-jähriges Lebensjahr
Hermann Klein:
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ehem. Buchhändler >> hervorragender Monforscher
Wilhelm Meyer:
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ehem. Buchhändler > pop.astron. Schriftsteller,
Astronom im Genf > Gründer der Berliner Urania
Urban Leverrier (1811-1877)
Bode, Johann Elert (1747-1826):
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Steuerbeamter bei Tabaksregie mit mathemat.
Begabung: Störungsrechnung bei Uranus mit
Schluß: Jenseits von Uranus befindet sich weiterer Planet:
1846 fand Galle mit "Killerinstinkt" den Neptun
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Peter Hansen
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Uhrmacher (in Tondern) mit mathemat. Interesse
fand Buch im Wartezimmer eines Gelehrten /
die Ausleihe brachte Begeisterung:
Uhrmacherei an den Nagel gehängt; Uhrladen
abgegeben! >> später: Direktor der Sternwarte
Gotha
Geheimrat Bruhns
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ehemaliger Schlossergeselle; erzielt Aufmerksam bei Enke (Berlin); Protegierung und Assistenz
Asaph Hall
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ehemaliger Zimmermann, der Marsmonde
entdeckt
Simon Newcomb
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ehemaliger Zimmermann >> später Prof. in Baltimore
Weber (von Pekeloh)
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Kuhhirt und hervorragender Sonnenbeobachter
Pabitsch (Dresden)
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Bauer >> hervorragender Beobachter
Mädler
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ehem. Schreiblehrer >> hervorragender Mondforscher
Bessel (1784-1846)
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ehem. Kaufmann >> Entfernungbestimmung
über Fixsternparallaxe (siehe Heliometer)
als Hamburger nach Berlin berufen.
1744 Edition des "Berliner Astronom. Jahrbuches"
1786 Direktor der Berliner Sternwarte >> bekannt
durch Mehrfach-Auflage der "Anleitung zur Kenntnis des gestirnten Himmels"
Charaktertypen der Astronomen:
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Waren es nur närrische Käutze oder Meßknechte
in kalter, ungemütlicher Umgebung?
Tatsache ist aber:
• sie zeichnen sich durch keinen "ordentlichen"
Gang aus. Oftmals waren sie Autodidakten mit
freierem Blick, als im Labyrinth der Wissenschaften ... mit wenigem theoretischem Ballast und im
Umgang unbeschwerter.
• Entdeckungen / Entwicklungen gelangen Ihnen, welche anderen nie in den Sinn gekommen
wären.
Anmerkung von gpbolze: Sie wurden irgendwann
auch von dieser heiligen Raserei erfaßt, die
ich auch Ihnen von Herzen wünsche!
Anmerkung zu Richard Wagner
* 22.Mai 1813 Leipzig, +13.Februar 1883 Venedig,
Palazzo Vendramin
• Zeitqualität: Uraufführung der Meistersinger in
München am 21.06.1868
• Astronomie:
Ein Entwurf der Villa Wahnfried sah eine Sonnenuhr vor. Idee aber verworfen wegen Nordrichtung
(Stelle wo heute Sgrafitto-Gemälde)
• Fehler der Geschichtsinterpretation in Villa Wahnfried-Beschreibung:
"Über dem Haupteingang zwei glasgemalte Wappen: links mit dem Siebengestirn für "Wagen"
(Wagners Bezüge zur Astro!) und einen Geier
(Stiefvater: Ludwig Geyer); recht mit einem Kochlöffel, Wappen von Tribschen.
Weitere
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G.Holst / Stockhausen / Gerhard Fasching (Wien)
© gpbolze_06.2012 "Windjammer-Akademie_7" c/o Well Sailing Segelschule, Hamburg
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