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60 Jahre 60 Jahre Am Anfang steht der kleine, achteckige Holzpflock, der im Bahnoberbau als Dübel zur Holzschwellensanierung dient. Die Saga von den „Garagenbetrieben“, die das Fundament des deutschen Wirtschaftswunders der 50er- und 60er-Jahre gelegt haben sollen, ist keine Erfindung von Wirtschaftshistorikern – die Wirthwein-Unternehmensgruppe liefert dafür den nachhaltigen Beweis. Vor 60 Jahren gründete Walter Wirthwein den Ein-Mann-Betrieb im Keller des Wohnhauses der Familie. Sechs Jahrzehnte später sind unter dem Dach der AG und in der Firmengruppe weltweit 13 Unternehmen mit insgesamt 1550 Mitarbeitern vereint. 60 Jahre Wirthwein sind eine einzige Erfolgsgeschichte. Übrigens: Das Unternehmen kann 2009 seinen Geburtstag gemeinsam mit der ebenfalls 1949 gegründeten Bundesre- Firmengründer Walter Wirthwein. publik Deutschland sowie der Nordatlantischen Verteidigungsgemeinschaft (Nato) feiern. Auf unserer Titelseite ist neben dem Keller, in dem alles begann, auch die Gründungsurkunde der Firma Wirthwein abgebildet. Exakt am 4. Geburtstag seines Sohnes, des heutigen Vorstandsvorsitzenden Udo Wirthwein, schrieb Walter Wirthwein einen Brief an die Industrieund Handelskammer in Heilbronn, mit der Absicht, einen „kleinen Betrieb“ zu gründen (siehe auch Seite 15). 3 60 Jahre Grußwort Sehr geehrter Herr Wirthwein, sehr geehrte Damen und Herren, „Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind“, sagte einmal der amerikanische Unternehmer Henry Ford. Diese Definition des Erfolgsbegriffs trifft zweifelsfrei auch auf die Wirthwein AG zu. Denn das Unternehmen zeichnet sich seit seiner Gründung vor nunmehr 60 Jahren dadurch aus, die Zeichen der Zeit stets zu erkennen und zielgenau das anzubieten, was im Moment nachgefragt ist. Deshalb verwundert es auch nicht, dass durch die Vision und den Mut eines Einzelnen im Taubertal ein mittelständisches Unternehmen heranwuchs, das sich von einem Ein-Mann-Betrieb zu einem „Global Player“ mit rund 1550 Mitarbeitern entwickelt hat. Ich freue mich sehr, dass ein so erfolgreiches, kreatives und zukunftsorientiertes Unternehmen wie die Wirthwein AG in unserem Main-Tauber-Kreis seinen Sitz hat. Zum 60-jährigen Firmenjubiläum möchte ich persönlich, wie auch im Namen des Landkreises, sehr herzlich gratulieren. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen, lieber Herr Wirthwein, und der gesamten Wirthwein AG von Herzen, dass die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben wird und alle künftigen Herausforderungen genau so souverän gemeistert werden, wie es in der Vergangenheit der Fall war! Mit freundlichen Grüßen Ihr Reinhard Frank Landrat Wir wünschen der Fa. Wirthwein alles Gute zum 60-jährigen Jubiläum! Landgasthof „Zum Rappen“ Familie Ulrich Dörfler Schonach 1 · 97993 Creglingen · Telefon 07933/620 · Telefax 07933 /203762 www.gasthof-rappen.de Wir wünschen der Fa. Wirthwein alles Gute zum 60. Jubiläum! Joachim Herborn GmbH Schäftersheimer Straße 50 97990 Weikersheim Telefon 0 79 34 / 99 35 30 Telefax 0 79 34 / 99 49 30 E-Mail: [email protected] http://www.j.-herborn.de 5 60 Jahre Grußwort Die Wirthwein AG feiert im Jahr 2009 ihr 60-jähriges Firmenjubiläum. Die Stadt Creglingen ist stolz, Stammsitz dieser expandierenden, weltweit aufgestellten Unternehmensgruppe zu sein. Walter Wirthwein gründete in Creglingen im Taubertal 1949 den Betrieb. Wie viele Nachkriegsgründungen ist die Firma aus kleinen Anfängen heraus entstanden. Allerdings wurden schon bald moderne Produktionsstätten am heutigen Stammsitz in der Walter-Wirthwein-Straße geschaffen. Dies ist bis heute die Firmenphilosophie: Immer die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen. Auch der heutige Firmenchef Diplom-Ingenieur Udo Wirthwein baute in den zurückliegenden Jahrzehnten den Creglinger Standort kontinuierlich aus. Die Stadt Creglingen hat diese Schritte immer mit Wohlwollen und, wo nötig und möglich, auch mit Tatkraft begleitet. Über die hinzugekommenen Standorte in Brandenburg, Nauen, Osterode, Röttingen (Winkler Design), Lodz, New Bern, Bad Mergentheim (Bembé Parkett), Würzburg (Keller), Mühltal und Kunshan und die ausgezeichnete Entwicklung des Gesamtunternehmens haben wir uns deshalb immer gefreut. Heute blicken wir daher auf einen „kleinen“ Weltkonzern, der weiterhin wachsen wird. Die Basis für diesen Erfolg wurde und wird in Creglingen gelegt. Sowohl die Unternehmensleitung, als auch die Belegschaft haben hier Großes geschaffen und dürfen zusammen mit den weltweiten Standorten zu Recht stolz auf die erarbeitete Position sein. Die Stadt Creglingen mit ihren rund 5 000 Einwohnern und 13 Teilgemeinden profitiert mittelbar und unmittelbar von dieser ausgezeichneten Entwicklung. Bürgermeister, Gemeinderat, Ortsvorsteher und Bürgerschaft fühlen sich der Firmengruppe Wirthwein aufs Engste verbunden und gratulieren der Familie Wirthwein, der Belegschaft am Stammsitz und allen Betriebsstandorten der Firmengruppe zum Jubiläum auf das Herzlichste. Für die Zukunft wünschen wir weiterhin großen Erfolg, Ausdauer und Innovationskraft, immer das richtige Händchen bei wichtigen Entscheidungen sowie Gottes Segen. Büro für Bau und Vermessung • Planung • Bauleitung • Vermessung Wir möchten die Gelegenheit nutzen, der Familie Wirthwein und der Firmengruppe Wirthwein auch ganz herzlich für die immer wieder gegebenen großzügigen Unterstützungen bei kommunalen Anlässen und Projekten zu danken. Wir wissen diese Verbundenheit sehr zu schätzen. Hartmut Holzwarth Bürgermeister Wir führten aus: Lageplan und Vermessungsarbeiten LUDWIG OHNHAUS An der Baumbrücke 1 · 97957 WITTIGHAUSEN · Telefon (0 93 47) 13 88 Klosterhof 6 · 97990 WEIKERSHEIM · Telefon (0 79 34) 70 28 • Lagepläne für Baugesuche • Schnurgerüste LAUER & KOLLEGEN ANWALTSKANZLEI ALEXANDRA LAUER* FRANK GANGL *AUCH FACHANWÄLTIN FÜR FAMILIENRECHT MÜHLWEHRSTRASSE 16 97980 BAD MERGENTHEIM TELEFON 07931/6069 TELEFAX 07931/51319 ute Alles G . zum 60 iläum b u j n e Firm E-MAIL: [email protected] 7 60 Jahre Zuverlässigkeit, Qualität und immer auch ein bisschen Glück Der Vorstandsvorsitzende Udo Wirthwein über seinen Vater, treue Mitarbeiter und die Zukunft des Kunststoffs Sie waren fünf Jahre alt, als Ihr Vater einen kleinen Betrieb zur Herstellung von Kleineisenteilen und Holzdrehteilen gründete. Welche persönlichen Erinnerungen haben Sie an die Anfangszeit? Diese Erinnerungen sind mit Kinderarbeit verbunden (lacht). Wenn ich Fußball spielen wollte, sagte mein Vater immer: „Du musst mir jetzt was helfen. Fußball spielen kannst du noch dein ganzes Leben.“ Meine Aufgabe war es, Vierkanthölzer in einen Holzautomaten zu legen. Anfangs hatte ich an der Firma kein Interesse. Das entwickelte sich erst später, als ich dann in den Schulferien für 50 Pfennig pro Stunde gearbeitet habe. Was wissen Sie noch über die Entstehung? Mein Vater kam nach dem Krieg aus Westpreußen mit dem Fahrrad nach Creglingen, dem Heimatort meiner Mutter. Über einen Onkel erhielten wir die ersten Maschinen. Dieser hatte in Karlsruhe Zigarrenkisten aus Holz hergestellt und war nach dem Krieg ausgebombt. Im Keller unseres Wohnhauses fing alles an. Damals war es einfacher, weil in Deutschland alles kaputt war und neu aufgebaut werden musste. Allerdings war eine Firmengründung an sich erheblich schwieriger. Wie haben Familienmitglieder und Mitarbeiter reagiert, als Ihr Vater 1967 Kunststoff als neuen Werkstoff einführte? Ich sah zum ersten Mal auf der Hannover Messe eine kleine Kunststoffmaschine, aus der wunderschöne Kämme herausfielen. Mein Vater sagte: „Das ist halt ganz was anderes als unser Holz.“ Er hielt die Kunststoffverarbeitung für unkomplizierter, als sie in Wirklichkeit war. Die Bundesbahn stellte bald darauf auf Kunststoff um und wir gingen diesen Weg mit. Notgedrungen – die Bahn war ja unser einziger Kunde. Wir begannen die Teile, die wir Udo Wirthwein, Vorstandsvorsitzender der Wirthwein AG. früher in Holz gemacht hatten, aus Kunststoff zu fertigen. Bei der Einarbeitung half uns die Firma KraussMaffei, von der heute noch der überwiegende Teil unserer Maschinen stammt. Etwas ganz Neues anzufangen, ist immer schwierig. Wir besaßen zunächst zwei Spritzgussmaschinen und die Mitarbeiter arbeiteten im Drei-Schicht-Betrieb. Fast jede Nacht gab es eine Störung und bei mir klingelte das Telefon. Um ein oder zwei Uhr musste ich dann runter in die Firma. Damals war gerade unser ältester Sohn Marcus geboren, der nachts immer mal wieder wach wurde. Viel Schlaf habe ich damals nicht gefunden, das waren schon aufregende Zeiten. Ihr Vater starb überraschend im Alter von 64 Jahren. Sie arbeiteten seit sieben Jahren im Betrieb mit und mussten plötzlich in Walter Wirthweins große Fußstapfen treten. Wie sind Sie diese große Aufgabe angegangen? Wir hatten ja schon länger zusammengearbeitet. Er führte mich an die Aufgaben heran und wir durchlebten die üblichen Vater-Sohn- Reibereien. Mein Vater und ich saßen im selben Büro, gemeinsam mit einem weiteren Mitarbeiter. Zusammen rauchten wir darin täglich insgesamt etwa 100 Zigaretten. Meine Frau kam dann noch dazu und baute die Buchhaltung auf. Durch Zuverlässigkeit und Qualität haben wir uns einen Kundenstamm aufgebaut, der bis heute besteht. Aber wir hatten immer auch ein bisschen Glück. Was würde Ihr Vater wohl sagen, wenn er den Betrieb heute sähe? Er wäre bestimmt stolz (seine Augen strahlen). Aber mein Vater könnte es vielleicht gar nicht verstehen, wie sich das alles so entwickelt hat. Kurz vor seinem Tod hat er gesagt: Wenn alles so weiterläuft wie jetzt, dann bin ich schon zufrieden. Wir hatten zu der Zeit einen jährlichen Umsatz von vier Millionen Euro. Das ist heute unser Wochenumsatz. Aber es gibt andere Firmen, die sich in 60 Jahren genauso entwickelt haben. In Brandenburg-Kirchmöser bauten Sie das erste Werk außerhalb von Creglingen. Was hat Sie kurz nach dem Mauerfall dazu veranlasst, sich in den neuen Bundesländern zu engagieren? Anfang der 90er-Jahre kam unser großer Durchbruch. Wir bauten neue Werke und kauften zusätzliche Betriebe. In Brandenburg-Kirchmöser befand sich ein großes Weichenwerk der DDR-Reichsbahn, das wir schon vor der Wende beliefert haben. Ursprünglich war auf dem Gelände ein Schießplatz der Nationalen Volksarmee, den wir dann mit Unterstützung der Roten Armee planierten. Als wir am Schluss noch elektrische Leitungen zogen, stießen die Bauarbeiter auf eine meterhohe Granate, die wir entschärfen lassen mussten. Wir waren in den Neuen Bundesländern eines der ersten westdeutschen Unternehmen und sind eines der wenigen, die überlebt haben. Hat es funktioniert, die Creglinger Firmenkultur in die Standorte Brandenburg, Röttingen, Nauen, Lodz (Polen) Osterode, New Bern (USA), Bad Mergentheim, Mühltal, Würzburg und Kunshan (China) zu tragen? Einer unserer Vorteile war immer der Austausch des Personals. Bevor wir zum Beispiel im neuen Brandenburger Werk anfingen, war die Mannschaft ein viertel Jahr lang in Creglingen. Umgekehrt arbeiteten auch Creglinger Mitarbeiter in Brandenburg. Einen meiner Schlosser habe ich mal gefragt, wie es ihm in Brandenburg geht. Er sagte: „Es läuft schon gut, aber es gibt dort halt nur Kartoffeln und keine Spätzle“ (lacht). Ich mache das immer so: Wer das Fachwissen hat, baut die anderen Standorte mit auf. Unsere Firmenkultur ist rau aber herzlich. Wenn’s nicht funktioniert, gibt es eben Krach. Im anderen Fall halte ich mich an den schwäbischen Grundsatz: Nix g’sagt, ist g’lobt genug. Ich habe nichts dagegen, wenn sich viele Mitarbeiter duzen. Dann können sie ohne Scheu miteinander schimpfen und sind sich hinterher nicht böse. 9 60 Jahre Selbst ist der Mann: Udo Wirthwein transportiert Baumstämme mit dem Stapler. Welche strategischen Überlegungen steckten hinter der Übernahme von angeschlagenen Firmen wie Winkler in Röttingen und Axxicon Moulds in Osterode? Ich muss heute noch drüber lachen, wie ich zu dem Winkler gekommen bin. Ein Kontrolleur der Bahn sagte zu mir: „In Röttingen gibt’s eine Firma Winkler, die steht kurz vor der Insolvenz. Das wäre doch ein Betrieb für Sie.“ Winkler hat Küchen für ICEs und andere Züge gemacht. Ich habe mir das angeschaut und aus einem Handwerksbetrieb einen Industriebetrieb gemacht. Bei der Formtechnik in Osterode war’s so, dass ich in Frankreich in Urlaub war und mir die Zeitung „Die Welt“ gekauft habe. Darin stand die Anzeige eines Insolvenzverwalters, der diesen Werkzeugbaubetrieb anbot. Ich hab’ dann während meines Urlaubs meine Mitarbeiter beauftragt: Ruft mal da oben an, und lasst Euch die Unterlagen geben. Und so sind wir schließlich zum Standort Osterode gekommen. Arbeiten Sie auch im Urlaub? Meine Frau sagt immer: „Urlaub haben wir eigentlich immer erst nach vier Wochen.“ Und vier Wochen gehe ich nie in Urlaub, also habe ich keinen (lächelt). Wenn wir wegfahren und kommen zurück nach Hause, ist meistens das Fax übergelaufen. Es ist schwierig, sich von der Arbeit zu lösen. Manche können das, ich kann’s nicht. Welche Wettbewerbsvorteile birgt ein Hauptsitz in ländlichen Gefilden wie Creglingen? Der Vorteil hier auf dem Land sind solide, treue Mitarbeiter. Das ist in den Großstädten anders. In der Hochkonjunktur wechseln die Leute dort 10 schnell mal für 50 Cent mehr Stundenlohn den Arbeitsplatz. Letztendlich geht es der Land-Bevölkerung aber besser. Die meisten haben ein Haus, das könnten sie sich in einer Großstadt nicht erlauben. Dort kostet ein Grundstück so viel wie bei uns ein ganzes Haus. Viele Ihrer Beschäftigten arbeiten seit Jahrzehnten für Sie. Was ist das Geheimnis dieser starken Mitarbeiterbindung? Viele Mitarbeiter haben bei uns als Lehrlinge angefangen. Praktisch alle, die ausgelernt haben, werden übernommen. Wir bieten Sicherheit. Kurzarbeit gab es in den Produktionsbetrieben noch nie. Genauso wenig wie betriebsbedingte Kündigungen. Teilweise arbeiten wir am Wochenende sogar durch. Wie entstand die langjährige gute Zusammenarbeit mit Kunden wie der Deutschen Bahn, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Volkswagen und ebmpapst? Die Bahn ist der Ursprung. Schon der Onkel meines Vaters belieferte sie vor dem Krieg mit Holzplatten, so entstand der Kontakt. Alle Kunststoffprodukte, die für den Bahnoberbau benötigt werden – etwa 10 000 – machen wir. Unsere Wettbewerber haben nur einen Bruchteil dieser Produktpalette, und das ist unser Vorteil. Zwischengeschaltet ist die Firma Vossloh, die Schienenbefestigungssysteme anbietet. Ihnen liefern wir die Teile. Zu unserem größten Kunden BSH Bosch und Siemens Hausgeräte kam ich durch den damaligen Brandenburger Wirtschaftsminister Walter Hirche. Wir saßen während eines Auslandsbesuchs in China, in der Mandschurei, in einer Novembernacht zusammen und tranken das letzte Bier bei eisiger Kälte. Wir redeten über Bosch/Siemens, die gerade in Nauen ein neues Werk bauten. Ich erzählte, dass ich bei dieser Firma bisher kein Glück gehabt hatte, als Lieferant reinzukommen. Minister Hirche setzte sich dann für uns ein, und ich bekam 14 Tage später einen Anruf von deren Einkauf. Heute sind wir Hauptlieferant von BSH. Bei ebm-papst beruht die Geschäftsbeziehung auf Gegenseitigkeit. Sie sind ein Kunde von uns und wir von ihnen. Mit dem Gründer Gerhard Sturm habe ich ein sehr gutes Verhältnis. Zu VW kamen wir über die Firma Brose in Coburg, die an VW liefert. Doch auch BMW und Mercedes gehören zu unseren Kunden. Wo liegen die Stärken der Firma Wirthwein? Zuverlässigkeit, Qualität, Innovationen. Wir haben uns ein persönliches Verhältnis zu den Kunden aufgebaut. Wenn es ein Problem gibt, kann ich bei den obersten Führungsetagen anrufen. Das Verhältnis zu unseren Geschäftspartnern ist über viele Jahre gewachsen und basiert auf gegenseitigem Vertrauen, aber auch einer gewissen Abhängigkeit. Wir sind stets bestrebt, zu unseren Kunden und Lieferanten eine langjährige Partnerschaft aufzubauen und eine starke Bindung zu entwickeln. Was ist denn die jüngste Innovation? Wir haben zum Beispiel einen Kabelkanal aus Kunststoff gemacht, der mit dem Dr.-Rudolf-Eberle-Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Das ist ein Produkt für die Bahn, das ich unter den Arm nehmen kann, weil es nur sieben Kilo wiegt. Das Pendant aus Beton ist 180 Kilo schwer. Unser Kunststoffprodukt ist zwar teurer, hat aber den Vorteil, dass ich keinen Kran brauche um es zu verlegen, das geht von Hand. Den Kunststoff verwendet man, wenn die Geländeverhältnisse keinen Kran erlauben. Ein anderes Beispiel ist die Kunststoffrippenplatte, an der wir derzeit arbeiten. Sie soll einmal Schienenbefestigungskomponenten aus Stahl im Bereich Nahverkehr ersetzen und damit zu einer Kostenersparnis führen sowie zur Lärmminderung beitragen. Gibt es im Bereich Kunststoff momentan besondere Trends? Kunststoff wird sich immer mehr als Ersatz für Metall ausbreiten, da er vielseitiger ist. Ich kann mir vorstellen, dass irgendwann die Außenhülle eines Autos, zum Beispiel der Kofferraumdeckel, generell aus Kunststoff gemacht wird. Allerdings splittert Kunststoff bisher noch beim Unfall, was gefährlich ist. Blech dagegen gibt nach. Aber das ist nur noch eine Frage der Entwicklung. Kunststoff galt früher als Ersatzstoff. Aber er wird sich immer weiter ausbreiten. Vieles was einmal aus Stahl war, ist heute aus Kunststoff. An welche Grundsätze haben Sie sich gehalten, um das Unternehmen zum Erfolg zu führen? Bleibe immer ein ehrbarer Kaufmann! Früher hat man noch per Handschlag Verträge geschlossen. Mit den Kunden die ich gut kenne, mache ich das heute noch. Auch wenn Verträge dahinter stehen. Das Wort hat bei mir Gültigkeit. Wie meistern Sie als weltweit agierendes Unternehmen die Probleme der aktuellen Wirtschaftskrise? Wir haben zum Glück bisher keine Krise. Im ersten Quartal 2009 haben wir eine Umsatzsteigerung von circa 20 Prozent. Es kann natürlich noch etwas kommen, aber wir werden nie 40 Prozent weniger Umsatz machen, wie es jetzt im Maschinenbau der Fall ist. Unser manchmal hinterfragter „Gemischtwarenladen“ ist ein großer Vorteil. Wir sind in so vielen Bereichen vertreten: Automobil, Bahn, Medizin und so weiter. Im 60 Jahre Der damalige Ministerpräsident von Brandenburg zu Gast: Manfred Stolpe. Automobilgeschäft zum Beispiel hatten wir Glück. Wir produzieren Türmodule für den VW Tiguan und den Golf, die momentan hervorragend laufen. Dieses Jahr werden viele Unternehmen nicht überleben, weil sie keine Eigenkapitaldecke haben. Dadurch werden die Größeren gewinnen, die Kleineren kommen nicht durch. Das ist schlimm. Wo sehen Sie die Wirthwein AG in 20 Jahren? I don’t know – ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass die Entwicklung weitergeht. Wir werden vielleicht den einen oder anderen Betrieb hinzu nehmen, gerade in der momentanen Phase. Wir sind solide aufgestellt und haben Kunden wie BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Vossloh, ebm-papst, ThyssenKrupp, Brose, Arvin Meritor und andere verlässliche Partner. Sie haben viele herausragende Persönlichkeiten im Laufe Ihres Lebens getroffen. Wer hat Sie am allermeisten beeindruckt? Schwierig. Wer mich positiv überrascht hat, war Manfred Stolpe in seiner Zeit als Ministerpräsident. Er hat uns sehr unterstützt bei den beiden Betrieben im Bundesland Brandenburg. Ohne ihn hätten wir in Nauen wohl keine Förderung bekommen. Als das Amt für Arbeitssicherheit uns die Wochenendarbeit nicht genehmigen wollte, half er ebenfalls. Wie haben Sie all die Jahre Unternehmen und Familie unter einen Hut bekommen? Das war bestimmt nicht einfach. Ich habe eine sehr verständnisvolle Frau, die weiß, wie gerne ich arbeite und die selbst im Unternehmen tätig ist. Auch unsere beiden Söhne sind in verantwortungsvoller Position und eine „kleine Chefin“ mit acht Wochen ist zwischenzeitlich hinzugekommen (lacht). Um es kurz zu fassen: Da gibt’s doch das schöne Lied „Fußball ist unser Leben“. Damit ist alles gesagt. Sie meinen Fußball im übertragenen Sinne. Ist aus einer richtigen Fußballkarriere, der ihr Vater ja damals im Weg stand, eigentlich später noch etwas geworden? (Mit einem leicht bedauernden Unterton:) Nein, nichts mehr. Wenn ich Udo Wirthwein mit seinen Nachfolgern: den Söhnen Marcus (Mitte) und Frank. Zeit habe, spiele ich ab und zu Golf. Meine Frau und ich laufen viel und fahren gern Ski. Ich fahre außerdem Motorrad, will aber damit aufhören. In Amerika habe ich mir eine schöne alte Harley gekauft, eine Road King Police. Mit ihr fahre ich samstags oder sonntags, aber nicht schneller als 100. Das ist das einzige Verkehrsmittel, mit dem ich richtig zivilisiert fahre. Es ist bekannt, dass Sie beim Autofahren das Gaspedal gerne durchdrücken. Was bedeutet Ihnen „Geschwindigkeit“? Der Landrat sagt immer, dass es zwei schnelle Autofahrer im Main-TauberKreis gibt: einer davon sei ich, mit noch null Punkten. Bis zu 300 bin ich auf Deutschlands Autobahnen schon gefahren. In einem Zeitungsinterview haben Sie vor sechs Jahren geäußert, Sie würden mit 65 gerne kürzer treten. Diesen Geburtstag haben Sie kürzlich gefeiert. Was ist aus dem Vorsatz geworden? Mit Ihren beiden Söhnen ist die Nachfolge ja gesichert… Als ich 40 Jahre alt war, habe ich immer gesagt: „Mit 50 ist Schluss.“ Jetzt hoffe ich, dass ich in einigen Jahren aufhören kann. Ich muss ja die Mannschaft, die auf mich fixiert ist, umpolen auf meine Kinder. Es stimmt, irgendwann muss ich’s machen. Ab einem gewissen Alter ist man kein Unternehmer mehr, dann ist man nur noch Verwalter und geht keine Risiken mehr ein. Und dann muss die Jugend ran. Vielleicht stehe ich an meinem 70. Geburtstag in den Schweizer Bergen und dressiere ein paar Ziegen (lacht)? Falls ich wirklich einmal in Rente gehe, werden meine Frau und ich als erstes eine lange, lange Weltreise machen. Wir wollen alles anschauen, was wir schon immer einmal sehen wollten und versuchen, etwas Abstand zur Firma gewinnen. Das wird sicher ganz schwierig. Einblicke Gerhard Sturm (74) Vorsitzender des Beirats von ebm-papst und langjähriger Geschäftspartner Mit Udo Wirthwein verbindet mich ein gutes persönliches, ja freundschaftliches Verhältnis. Er setzt unternehmerisches Geschick par excellence um, blickt über den Tellerrand hinaus und scheut das Risiko nicht. Solche Partner brauchen wir. Wenn Wirthwein etwas erkannt hat, wird es zügig umgesetzt. Die Firma hat sich so hervorragend entwickelt, weil sie dem globalen Markt gefolgt ist. Produziert wird dort, wo die Großkunden produzieren. Wirthwein steht für hohe Qualität und hohes Ansehen bei den Kunden, so auch bei uns. Die Firma ist prädestiniert für die Produktion großer Teile, vor allem in der Kunststofftechnik und verfügt über ein großes Know-how. Da ich weiß, dass sich Udo Wirthwein schon mit dem Gedanken des Generationswechsels trägt, wünsche ich ihm vor allem eins: Dass er selber noch lange gesund bleibt und seinen Söhnen mit Rat und Tat beistehen kann. Herr Wirthwein, wir sehen uns in der Jagstmühle! 11 60 Jahre Einblicke Claudia Schmidt (45), Mitarbeiterin Auftragsbearbeitung Der Aufsichtsrat: Vorsitzender Dr. Walter Jaeger (links), sein Stellvertreter Edmund Brenner und Ingrid Wirthwein. 12 Für mich ist die Firma Wirthwein ein vorausschauendes mittelständisches Unternehmen. Zwischen den Mitarbeitern und der Familie Wirthwein besteht ein persönlicher Bezug. Ich habe hier in der Firma 1981 mit einer Ausbildung zur Industriekauffrau begonnen. Damals bestand sie noch aus nur einem Betrieb, und es wurden hauptsächlich Teile für die Bahn aus Holz und Kunststoff produziert. Ich war zwischenzeitlich fünf Jahre lang im Mutterschaftsurlaub und konnte danach problemlos wieder einsteigen. Obwohl ich seither nicht mehr Vollzeit, sondern Teilzeit arbeite, habe ich eine hohe Eigenverantwortung. Meine Arbeitszeit wurde meinen persönlichen Bedürfnissen angepasst – das weiß ich sehr zu schätzen, ebenso wie den guten Zusammenhalt der Mitarbeiter und das nette Kollegenteam. Ich wünsche der Firma zum 60-jährigen Jubiläum, dass es weiterhin aufwärts geht, die bestehenden Arbeitsplätze erhalten bleiben und weitere geschaffen werden können. 60 Jahre Schleifen und Schärfen aller Werkzeuge Diamantwerkzeuge Maschinen und Zubehör Telefon 09346/9223-0 0172/6215934 60 Jahre Wirthwein AG in Creglingen: Herzlichen Glückwunsch! Die Stadt Creglingen bietet GEWERBEFLÄCHEN auch für Ihren Betrieb! Ab 12,78 e/m² voll erschlossen! Förderung aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum möglich! Telefon: E-Mail: Homepage: 14 0 79 33 / 7 01-0 [email protected] www.creglingen.de 60 Jahre Start in schwieriger Zeit Standort Creglingen ist die Wurzel des Erfolgs W ir schreiben das Jahr 1948. In Creglingen fasst ein junger Maschinenbauingenieur den Entschluss, sich selbstständig zu machen und eine Firma zu gründen. Der 34-jährige Ingenieur Walter Wirthwein setzt sich an die Schreibmaschine seines Schwiegervaters und teilt am 29. April 1948 der Industrie- und Handelskammer in Heilbronn mit, er beabsichtige die Errichtung eines Gewerbebetriebes (siehe Titelbild). Über ein Jahr, bis zum 1. August 1949, dauert es schließlich noch, bis die Firma ge- gründet ist und die Produktion aufgenommen werden kann. In den Kellerräumen des Wohnhauses der Familie an der Schirmbacher Steige beginnt Walter Wirthwein mit der Produktion des kleinen, achteckigen Holzpflocks für den Bahnoberbau – im Laufe der Jahre millionenfach hergestellt und an nahezu alle Eisenbahnen Europas geliefert. Walter Wirthwein ist geboren am 16. Mai 1914 in Meiningen in Thüringen. Der Sohn eines Kaufmanns begeistert sich schon in In der damaligen Klingener Straße enstand die erste eigene Werkshalle. Der Grundstein für weiteres Wachstum war damit gelegt. frühester Jugend für Kraftfahrzeuge. Nach der mittleren Reife absolviert er eine Lehre zum Kfz-Mechaniker. Doch der „Tüftler“ Wirthwein will noch mehr über die geheimnisvollen Kräfte von Maschinen und Motoren wissen. Ein sechssemestri- ges Maschinenbau-Studium an der Ingenieurschule in Weimar folgt, ehe er in der Waffenfabrik Walther in Zella-Mehlis in Thüringen sein Berufsleben beginnt. Der junge Ingenieur heiratet Elfriede Schmidt, deren Vater Mitinhaber eines holz- 15 60 Jahre Einblicke Gerd Hollenbach (46), Fertigungsleiter Kunststoff und Betriebsratsvorsitzender der Wirthwein GmbH & Co. KG in Creglingen. Die Belegschaft am Standort Creglingen beim 50-jährigen Jubiläum im Jahr 1999. verarbeitenden Betriebes in Creglingen ist. Die letzten Monate des Dritten Reiches erlebt Walter Wirthwein in Marienwerder. Seine Frau Elfriede ist mit dem 1944 geborenen Sohn Udo vor der Roten Armee zu den Eltern ins eher beschauliche Taubertal nach Creglingen geflüchtet. Walter Wirthwein radelt kurzentschlossen Hunderte von Kilometern und schlägt sich so in die Heimat seiner Frau nach Creglingen durch. Hier will er für sich und seine Familie – 1948 wird sein zweiter Sohn Klaus geboren – eine neue berufliche Existenz aufbauen. Schnell muss Walter Wirthwein klar geworden sein, dass es für ihn als Maschinenbauingenieur im ländlich-landwirtschaftlich geprägten Tauberfranken nur eine Möglichkeit gibt: einen eigenen Betrieb. Mit einem Stammkapital von genau 12 206,88 D-Mark gründet er die Firma Wirthwein. Sie floriert schon nach kurzer Zeit so gut, dass die Produktionsfläche um eine in der Nachbarschaft angemietete Scheune erweitert werden muss. Der Schwiegervater des Firmengründers, Friedrich Schmidt, tritt 1951 als Gesellschafter in die Firma ein, der Betrieb wird in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Bereits 1952 kauft die KG ein etwa 6000 Quadratmeter großes Gelände an der Klingener Straße in Creglingen, bald wird die erste eigene Werkshalle für die Holzbearbeitung gebaut. Zielstrebig werden Holzlagerplätze geschaffen, weiteres Gelände hinzu gekauft und eine Schälanlage zur Herstellung von Pappelholz-Zwischenlagen errich- 16 tet, die beim Bahnoberbau zwischen Schiene und Schwelle gelegt werden. Sie dienen als Dämpfungselemente. Ein neuer Bürobau entsteht, Sozialräume und sanitäre Anlagen werden geschaffen. Es folgt der Bau des Sägewerkes, die Schälanlage wird erweitert. Neben dem Produktionsschwerpunkt, der Fertigung von Holzteilen für den Bahnoberbau, werden weitere Holzartikel in das Fertigungsprogramm aufgenommen – unter anderem sind es Federball-Schläger. Und Wirthwein stellt die so genannte „Taubertal-Hütte“ her, ein aus Massivholz gefertigtes Wald-, Garten- und Freizeithäuschen. Mitte der 60er-Jahre erkennt Ingenieur Walter Wirthwein, dass auch im Bahnoberbau die Zukunft vor allem dem Kunststoff gehört. In unzähligen Freizeit- und Nachtstunden erarbeitet er sich die theoretischen Grundlagen und Kenntnisse für dieses Fertigungsgebiet. Spritzgusstechnik heißt das Zauberwort, das ihn fortan beschäftigt. Die Kunststoffverarbeitung startet 1967 in einer eigens errichteten Werkshalle als neuer Betriebszweig mit zunächst drei Spritzgussmaschinen. In enger Kooperation mit der deutschen Bundesbahn entwickelt Walter Wirthwein Kunststoff-Systemteile für den Eisenbahn-Gleisbau. Die Befestigungs- und Dämpfungsteile aus Kunststoff hat die Firma aus dem Taubertal seit Ende der 60erJahre in dreistelliger Millionenstückzahl an nahezu alle Eisenbahnen der Welt geliefert. Schnell zeigt sich, dass ein eigener Werkzeugbau für die Formteile des Spritzgussverfahrens notwendig ist, um möglichst schnell mit hohen Qualitätsstandards auf die Erfordernisse des Marktes und auf technische Neuentwicklungen reagieren zu können. 1969 können die ersten Werkzeuge aus eigener Fertigung auf den supermodernen Spritzgussmaschinen laufen. Diversifikation spielt schon damals eine Rolle in der Unternehmensphilosophie von Walter Wirthwein. So übernimmt er zu Beginn der 70erJahre die Firma Thermobau und gliedert sie in sein Unternehmen ein. Bald umfasst dieser Betriebszweig mit Produktion und Vertrieb der hochwertigen Thermometer für den industriellen und gewerblichen Bereich ein Drittel des Gesamtumsatzes der Firma. Wirthwein kann sich in den 70erJahren gut am Markt behaupten und expandiert weiter. Das Firmenareal wird auf 50 000 Quadratmeter vergrößert. 1973 entsteht zwischen zwei Werkshallen ein moderner Bürotrakt, so dass sich nun entlang der Klingener Straße eine geschlossene Gebäudefront zeigt. Überraschend stirbt 1978 Firmengründer Walter Wirthwein im Alter von nur 64 Jahren. Zum 1. Januar 1979 wird das Unternehmen geteilt: Klaus Wirthwein übernimmt die Thermometerfertigung, es entsteht die Thermobau Wirthwein als eigenständige Firma. Udo Wirthwein führt die Wirthwein KG weiter. Der Diplom-Ingenieur baut die Produktpalette des Unternehmens systematisch weiter aus und erschließt neue Geschäftsfelder und Märkte. Sein Credo: „Qualität ist, wenn der Kunde wiederkommt Seit ich die Firma Wirthwein kenne, geht es immer vorwärts. Selbst in konjunkturell schwierigen Zeiten braucht man sich hier als engagierter und leistungswilliger Mitarbeiter nicht um seinen Arbeitsplatz zu sorgen. Es ist einfach ein florierendes, erfolgreiches Familienunternehmen. Der kleine Mann ist genauso wichtig wie der große, damit alles rund läuft. Ich bin Fertigungsleiter in der Abteilung Kunststoff, in der sich eben alles um diesen doch etwas problematischen Werkstoff dreht. Ein früherer Kollege hat mal gesagt: „Wenn ich das nächste Mal auf die Welt komme, werde ich Kunststoff. Dann kann ich machen, was ich will.“ Ich wünsche der Firma Wirthwein, dass es ihr auch während der Wirtschaftskrise gelingt, so voran zu kommen, wie es bisher möglich war. Durch die vielen motivierten Mitarbeiter ist das durchaus drin. und nicht die Ware“. Anhaltendes dynamisches Wachstum und strategisch sinnvolle Expansion in zukunftsträchtige Bereiche bei kalkulierbarem Risiko – das ist eines der Erfolgsgeheimnisse des Unternehmers Udo Wirthwein. Mit dieser Philosophie entwickelt er ab 1990 das mittelständische Fa milienunternehmen zur international erfolgreich agierenden Firmengruppe. Die logische Folge der steilen Entwicklung der letzten 20 Jahre: Am 15. Dezember 1998 wird die Unternehmensgruppe Wirthwein in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1999 baut Wirthwein am Stammsitz in Creglingen auf dem ehemaligen 60 Jahre Wirthwein AG Wirthwein GmbH & Co. KG Mitarbeiterzahl: 52 Mitarbeiterzahl: Aufgaben: Verwaltung und Vertrieb Produktionsfläche: ca. 4.784 m² Gründung 1998 Lagerfläche: 151 ca. 3.270 m² Geschäftsfelder: Werkzeugbau, Bahn, Elektro, Automotive Gründung 1949 Der Gründungsstandort unterliegt einem ständigen Wachstum. Areal des Bodenverbandes eine neue, 2 200 Quadratmeter große Produktions- und Logistikhalle und investiert insgesamt drei Millionen D-Mark. Hier werden nun Kunststoffteile für den Hausgeräte-Bedarf und die Automotive hergestellt. 2008 ist das umsatzstärkste Jahr in der 60-jährigen Wirthwein-Firmen- geschichte. Es wird ein Gruppenumsatz von 250 Millionen Euro erzielt, was einem Zuwachs um 14,8 Prozent entspricht. Mit den Geschäftsfeldern Automotive, Bahn, Elektro, Hausgeräte, Medizintechnik und Inneneinrichtung ist die Unternehmensgruppe, zu der auch die Bembé AG gehört, im Jubiläumsjahr 2009 hervorragend positioniert und auf die Erfordernisse der Zukunft ausgerichtet. Das Management der familiengeführten Gruppe steuert vom Stammhaus Creglingen aus nunmehr 13 Unternehmen in Europa, Amerika und Asien. Seit 1991 hat Wirthwein über 114 Millionen Eu- ro in Produktionsstätten und neue Techniken investiert. Die Planung von Vorstand und Aufsichtsrat sieht auch im Jubiläumsjahr 2009 Investitionen von rund 18,5 Millionen Euro vor. Weltweit sorgen mittlerweile rund 1 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Erfüllung dieser Ziele. Photovoltaik Elektroinstallationen Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne! Inh. Jürgen Ott Weinbergstraße 29 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 77 78 Telefax 0 79 33 / 20 33 78 E-Mail: [email protected] 17 Das 1991 eingeweihte Werksgebäude in Kirchmöser. Der große Durchbruch Standort Brandenburg-Kirchmöser: Auftakt des Expansionskurses G orbatschow und Glasnost ermöglichen 1989 die friedliche Revolution auch in der ehemaligen DDR: Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ gehen die Menschen in Leipzig und anderswo auf die Straßen. Das Ergebnis ist Geschichte: Der Fall der Berliner Mauer, des „Eisernen Vorhangs“ und der Beitritt der neuen Länder auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Der Neuanfang in der sozialen Marktwirtschaft ist für die neuen Bundesbürger alles andere als einfach. Viele ehemals volkseigenen Betriebe sind so marode, dass sie geschlossen, abgewickelt oder über die Treuhand verscherbelt werden müssen. Die Arbeitslosigkeit in den neu hinzu gekommenen Bundesländern ist überproportional hoch. Im eher beschaulichen Creglingen fasst 1990 Diplom-Ingenieur Udo Wirthwein den für sein Unternehmen zukunftsträchtigen Beschluss, im Osten Deutschlands zu expandieren – und zwar im Blick auf das Geschäftsfeld Bahn, an einem der größten früheren Reichsbahntechnik-Standorte, in BrandenburgKirchmöser. Wirthwein will bei der Sanierung des maroden Streckennetzes in den neuen Bundesländern mit seinen Kunststoffelementen und 18 Baugruppen für den Bahnoberbau dabei sein. Im Frühjahr 1990, also ein halbes Jahr vor der deutschen Einheit, wird die unternehmerische Entscheidung „auf nach Osten“ getroffen. Geradezu von historischer Dimension ist übrigens der Baugrund: Der ehemalige Schießplatz der Nationalen Volksarmee hat schon dem kaiserlichen Heer des Deutschen Reiches, der Reichswehr, der deutschen Wehrmacht sowie auch der Roten Armee als Übungsstätte gedient. Und nun Wirthwein. Die Freiräumung und Planierung des neuen Firmengeländes ist unbürokratisch und schnell geregelt: Mit schwerster Standort Brandenburg Mitarbeiterzahl: 68 Produktionsfläche: ca. 1.920 m² Lagerfläche: ca. 850 m² Geschäftsfelder: Bahn, Weiße Ware Werkleiter: Ulf Sauerwald Gründung: 1991 60 Jahre Technik, einschließlich T-55Bergepanzern, rückt eine Pioniereinheit der „Westgruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ an. Die Entlohnung: ein Außenbordmotor für das Boot des Kommandeurs der Einheit. Noch heute schwärmt Udo Wirthwein von diesem Einsatz: „Josef Stalin würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, dass seine ruhmreichen Sowjetstreitkräfte den Boden für den deutschen Kapitalisten Udo Wirthwein bereitet haben.“ Mitarbeiter der ersten Stunde sind Dr. Eckard Hamann als Werkleiter, Schlosser Klaus Kinnemann und Elektriker Frank Heinzel. Sie beginnen ihre Arbeit am 6. Februar 1991 in der neu gegründeten Firma Wirthwein Brandenburg GmbH & Co. KG und werden zunächst in Creglingen eingearbeitet. Nach kurzer und intensiver Bauzeit läuft am 5. September 1991 die Produktion für den Bahnbedarf auf Spritzgießmaschinen von Krauss-Maffei an. 1992 wird der Maschinenpark eines insolvent gegangenen PolyurethanSpritzgussverarbeiters erworben. Die ersten drei Azubis werden zum 1. September 1992 aus Brandenburg nach Creglingen abgeordnet, es folgen weitere in den nachfolgenden Jahren. Ziel ist es, den dringend erforderlichen Facharbeiter-Nachwuchs möglichst aus eigener Kraft aufzubauen. Nach der Entwicklung in Creglingen kann 1993 eines der innovativsten Produkte am Standort BrandenburgKirchmöser, der Kabelkanal, in die Serienfertigung übergeführt werden. Mit diesem Wirthwein-Produkt sind mittlerweile unzählige Kilometer Bahnstrecke in aller Welt ausgestattet worden. 2008 werden die Kabelkanäle sogar in „biblische Erde“ versenkt – ein Auftrag der Eisenbahn in Syrien. 1994 nutzt Wirthwein nach dem Konkurs eines großen Kunststoffspritzgießers im Großraum Berlin die einmalige Chance, Produkte für die so genannte „Weiße Ware“ des Global Players BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH zu fertigen. Der Hausgerätehersteller produziert in Berlin Spandau Waschma- Nach Erwerb eines angrenzenden Grundstücks kann 1998 und 1999 ein Freilager errichtet werden. In den folgenden Jahren stabilisiert sich die Wirthwein Brandenburg GmbH & Co. KG weiter und etabliert sich als zuverlässiger Lieferant am Markt. 2007 verlässt der langjährige Werkleiter Dr. Eckhard Hamann das Unternehmen, um sich beruflich neu zu ori- schinen und baut gerade eine neue Fabrik für Wäschetrockner in Nauen im Havelland. Die Entwicklung des Standorts Brandenburg-Kirchmöser ist so positiv, dass Ende 1994 bereits 32 Arbeitskräfte im Unternehmen tätig sind. Und Udo Wirthwein bricht in Brandenburg zu neuen Ufern auf: Er trifft die Entscheidung, als weiteres Unternehmen die Wirthwein Nauen GmbH & Co. KG zu gründen und in unmittelbarer Nachbarschaft zur BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH ein neues Werk zu errichten. Betriebsleiter Dr. Hamann aus Brandenburg-Kirchmöser fungiert zusätzlich als Vorbereiter und Organisator in Nauen, bis zum 1. Oktober 1995 Ulf Sauerwald als Werkleiter die Verantwortung in Nauen übernimmt. Aber auch die Wirthwein Brandenburg GmbH & Co. KG investiert 1995 in die Zukunft: Es entsteht eine neue Lagerhalle in Leichtbauweise. Die dadurch erzielten Kapazitätszuwächse ermöglichen den Personalanstieg auf 45 Mitarbeiter. Erstmals wird der Standort zertifiziert und durch BSH auditiert. Der Meister der Spritzerei, Martin Nauke, arbeitet mit seinem Team bereits an 13 Spritzgießmaschinen bis zu einer Schließkraft von 800 Tonnen. Das explosionsartige Wachstum am neuen Standort Nauen macht es 1997 erforderlich, Martin Nauke dorthin abzuordnen. Seine Aufgabe als Fertigungsleiter in Kirchmöser übernimmt Klaus Kinnemann – er hat diese Position bis heute inne. Gute Mitarbeiter sind das Humankapital eines Unternehmens. Deshalb bildet Wirthwein am Standort Brandenburg seit 2000 Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuk-Technik aus. Christian Schebitz, ein ehemaliger Azubi, hat mittlerweile sogar über die Berufsaka- Die Rote Armee planiert das Gelände (oben). Udo Wirthwein bei einer Betriebsführung mit Dr. Helmut Schliesing, Oberbürgermeister der Stadt Brandenburg von 1990 bis 2002 (rechts). demie Mosbach an der Dualen Hochschule studiert. Der Diplom-Ingenieur für Kunststofftechnik ist erfolgreich als Junior-Projektmanager im Unternehmen tätig. Berufsbegleitend absolvieren derzeit die ehemaligen Azubis Marco Kinnemann und Peter Kersten das Studium zum „Techniker im Maschinenbau“. entieren. Die Werkleitung wird seither von Ulf Sauerwald vom Standort Nauen aus mit übernommen. Der Standort in BrandenburgKirchmöser ist der erste Meilenstein in der Entwicklung hin zu der heute in vier Ländern auf drei Kontinenten tätigen Unternehmensgruppe Wirthwein. GARTENGESTALTUNG Bernd Kellermann Landschaftsgärtnermeister Telefon 0 79 33 / 2 02 05 · Fax 2 02 06 Niedersteinach 19 97993 Creglingen Wir gratulieren zum 60-jährigen Firmenjubiläum! GEORG SCHNEIDER SANITÄR WASSER HEIZUNG LÜFTUNG KAMINÖFEN Rothenburger Straße 6 · 97993 Creglingen Telefon 07933/395 · [email protected] 19 60 Jahre Alles aus einer Hand Standort Röttingen: Konzepte und Investitionen sichern die Zukunft 1 995 übernimmt die Unternehmensgruppe Wirthwein die insolvente Firma Georg Winkler in Röttingen von der Unternehmensgruppe Hochstatter und gründet die Winkler Design GmbH & Co. KG. Enorme Investitionen in den Maschinenpark der Fertigung und in die Konstruktion durch Anschaffung eines Auto-CAD-Systems sind notwendig, um Winkler wettbewerbsfähig und zukunftssicher zu machen. Die Firma wurde 1921 von Georg Winkler gegründet und beschäftigt sich seit dieser Zeit mit der Produk- tion von Kühlmöbeln und Gaststätteneinrichtungen. In den ersten Jahren werden die Kühlmöbel noch komplett in Holzbauweise hergestellt, später wird der KühlschrankInnenraum mit verzinktem Blech ausgeschlagen. Der Werkstoff Edelstahl löst dann Holz und Blech ab. Die Familie Winkler verkauft 1978 ihre Firma an die Hochstatter-Unternehmensgruppe. 1988 erfolgt der Neubau des Büro- und Fertigungsgebäudes am heutigen Standort, Im Wasen 2, in Röttingen. Der Umzug findet 1989 statt. Nun ist man zwar in einem neuen Gebäude, der hoff- te zuumm u G s ilä Alle 0. Jub 6 Winkler Design in Röttingen mit seinem architektonisch ausgeklügelten Bürogebäude. nungslos überalterte Maschinenpark ist jedoch geblieben und setzt der Wettbewerbsfähigkeit deutliche Grenzen. Fehlende Gewinne lassen dringend notwendige Investitionen nicht zu. Die Unternehmensgruppe Hochstatter gerät in Turbulenzen und muss den Weg zum Insolvenzgericht gehen. Auch Winkler in Röttingen ist betroffen. Nach der Übernahme des insolventen Unternehmens 1995 durch die Wirthwein-Gruppe machen erhebliche Investitionen und ein neues, zukunftsorientiertes Konzept aus der Wir sind seit 1949 Transportdienstleister, haben langjähriges, gut geschultes Personal, mit dem wir unsere Leistung auf hohem Niveau erbringen. Unsere Fahrzeuge sind auf dem neuesten Stand der Technik (Euro 5) und immer erreichbar für unsere Kunden. ZUVERLÄSSIG und PÜNKTLICH wird bei uns GROSS geschrieben. Andere sind nur pünktlich, wir waren schon da! Ihr Partner für die gesamte Haustechnik www.hieber-bad-heizung.de Talstraße 25 97990 Weikersheim Telefon (0 79 34) 91 88-0 Telefax (0 79 34) 91 88-11 20 Unseren Kunden steht eine Lagerhalle von 6.500 m² mit geschultem Personal zur Verfügung. Wir lagern, verpacken, kommissionieren und liefern pünktlich aus. 20 Mitarbeiter und 11 Fahrzeuge unterstreichen nach wie vor unser familiengeführtes Unternehmen, das für neue Herausforderungen stets offen ist. Fa. Werner Seipel, Inh. Klaus W. Seipel Nah- und Ferntransporte und Lagerung Im Kühlen Grund 3, 64823 Groß-Umstadt Telefon 0 60 78 / 91 12 70, Fax 0 60 78 / 91 12 73 E-Mail: [email protected] 60 Jahre Firma Winkler Design bald ein blühendes Unternehmen, das zunächst vor allem Großaufträge im Bahnbereich erhält. Es werden Bordrestaurants von 68 ICE-Zügen und 32 ICTNeigetechnikzügen der Deutschen Bahn AG sowie für 20 IC 2000 Doppelstockwagen der Schweizer Bundesbahn gefertigt. In dieser Zeit wird ein eigener Vertrieb aufgebaut. Winkler Design etabliert sich im Bereich Betriebscasinos großer Industrieunternehmen, Banken und anderen als Direktanbieter. Im April 2003 erfolgt die Übernah- me der Mitarbeiter und des Geschäftsfelds Großküchentechnik der Firma Mathes in Würzburg. Dadurch ist Winkler Design nun Komplettanbieter von Speisen- Thekenanlage aus früherer Zeit (oben) und ein Ausschnitt des aktuellen Mercedes-Betriebscasinos. ausgaben und Edelstahlmöbeln über Großküchentechnik mit thermischen Geräten, Spül- und Fördertechnik, bis hin zur Kältetechnik. 2005 erfolgt der Umzug des Würzburger Büros in eigene Räume mit Ausstellungs- und Vorführräumlichkeiten in die Frauenhoferstraße 2 in Würzburg. Das Geschäftsfeld wird mit Kleininventar, Porzellan, Besteck und Glas erweitert. Frank Wirthwein übernimmt 2004 als Geschäftsführer die Leitung der Winkler Design GmbH & Co. KG und baut das Unternehmen weiter aus. In der Schweiz entsteht ein Vertriebsstandort. Zufriedene Kunden unterstreichen die hervorragende Positionierung von Winkler Design am Markt. Hier einige Beispiele: Im Jahre 2000 wird das Betriebscasino des Entwicklungscenters MTC der Daimler AG in Sindelfingen gestaltet. 2003 erhält Winkler Design den Auftrag zur Gestaltung des Betriebscasinos der Audi AG in Ingolstadt. Und 2005 wird das Casino des Forschungs- und Innovationszentrums der BMW AG in München gestaltet. Winkler Design ist heute das führende Unternehmen in Deutschland im Bereich Speisenausgaben in Verbindung mit Großküchentechnik. 2008 wird in Röttingen der Neubau eines Bürogebäudes mit Präsentationsräumlichkeiten für die Winkler Design-Produkte erstellt und 2009 eingeweiht. Standort Röttingen Mitarbeiterzahl: 62 Geschäftsfelder: Inneneinrichtung Werkleiter: Rudolf Schmitt Übernahme: 1995 – Shell Thermo Heizöle – Shell Dieselkraftstoffe – Shell Schmierstoffe – Container-Service Shell Markenpartner – SB-Tankstellen in Bad Mergentheim, Boxberg, Assamstadt, Königshofen, Giebelstadt Tanken Tag und Nacht mit EC-Karte oder der HERM-Vorteilskarte – SB-Auto-Waschanlage Herrenwiesenstraße, Bad Mergentheim, Lauda – Lieferung von Holzpellets et n . rm .he w ww 21 60 Jahre Zaun an Zaun mit dem Großkunden Standort Nauen als Basis für künftige Zusammenarbeit D ARBEIT IST UNSER JOB ie Wurzeln der Wirthwein Nauen GmbH & Co. KG liegen eigentlich in China. Es ist einer dieser Abende während einer Reise deutscher Unternehmer durch China, als Udo Wirthwein mit dem brandenburgischen Wirtschaftsminister Walter Hirche ins Gespräch kommt. Die beiden unterhalten sich über vergebliche Bemühungen Wirthweins, geschäftliche Kontakte zur BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Berlin zu knüpfen. Der Minister sichert zu, Wirthwein bei den „Einstiegsbemühungen“ zu unterstützen. Und tatsächlich: Der Unternehmer aus dem Taubertal wird umgehend in die Einkaufszentrale des Global Players nach Berlin zum Gespräch geladen. BSH betreibt in der Stadt Nauen im Havelland eine Fabrik zur Produktion von Wäschetrocknern, eine weitere soll für Waschmaschinen errichtet werden. Wirthwein und die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH unterzeichnen einen „Letter of 22 Wir gratulieren der Fa. Wirthwein zum 60-jährigen Jubiläum! Intent“ über die künftige Zusammenarbeit. Die wichtigste Vereinbarung: Wirthwein errichtet einen Standort in Nauen, sozusagen „Zaun an Zaun“ zu den Fabriken von BSH. Die herzustellenden Formteile, die Produktions- und Lieferprozesse stellen einen Quantensprung in der bisherigen Unternehmensgeschichte dar. Im August 1995 kann der erste Spatenstich für das bis dahin größte Bauprojekt in der Wirthwein-Firmengeschichte beginnen. Im Dezember wird bei Krauss-Maffei in München das erste Produkt auf den für Nauen bestimmten SerienSpritzgießmaschinen für den Bau der ersten Muster-Waschmaschinen vom Typ „Top-Loader“ gefertigt. Im Blick auf die großvolumigen Kunststoffteile und deren Transport müssen zahlreiche technische und logistische Fragen geklärt werden, denn geliefert werden soll „just in time“ aufs Montageband von BSH. Wirthwein entwickelt Musterpalet- Das bis dahin größte Bauprojekt in der Firmengeschichte: 1995 begannen die Bauarbeiten für das Werk in Nauen. Im August 1996 startete die Serienfertigung. ten, die sich in der Zwischenzeit weltweit bei der Lagerung von Waschmaschinen-Komponenten durchgesetzt haben. Die erste Spritzgießmaschine wird am 7. März 1996 geliefert, im August startet die Serienfertigung. Es soll jedoch nicht bei den Produkten für die Waschmaschine bleiben, ein neuer BSH-Ablufttrockner kündigt sich an. Und auch die eigene Akquise ist erfolgreich: Wirthwein Nauen spritzt zusätzlich Produkte für Kühlschränke und Gartenmöbel. Aber kaum sind die Bauarbeiter abgezogen, wird Standort Nauen Mitarbeiterzahl: 66 Produktionsfläche: ca. 5.990 m² Lagerfläche: ca. 7.000 m² Geschäftsfelder: Weiße Ware, Automotive Werkleiter: Ulf Sauerwald Gründung: 1996 Wir gratulieren zum 60. Firmenjubiläum! Restaurant-Pension Herrgottstal Familie Hogenmüller Herrgottstal 13 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 5 18 www.gaestehaus-herrgottstal.de Wenn’s um Kälte und Klima geht! Gleich zur richtigen Adresse Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum eim Uffenh 97215 straße 9 Wiesen8 42 / 9 79 77 Tel. 0 98 42 / 9 79 78 Fax 0 9 ARBEITNEHMERÜBERLASSUNG Wilhelmstraße 24–26 74564 Crailsheim Telefon 07951/9693-0 [email protected] ❄ Kälte- und Klimaanlagen ❄ Thekenanlagen ❄ Kühl- und Tiefkühlzeilen ❄ Schankanlagen 60 Jahre schon wieder für die Zukunft geplant. BSH stellt die neue WaschmaschinenGeneration „Euro-Washer“ vor. Wirthwein erhält den Großauftrag für das Fertigungskonzept von Laugenbehältern für die BSH-Standorte Berlin und im polnischen Lodz. Wirthwein installiert bei BSH Berlin ein Außenlager, die Lieferung erfolgt von dort direkt aufs BSH-Montageband. Die notwendige bauliche Erweiterung des Hallenkomplexes in Nauen um 4000 Quadratmeter erfolgt unter Produktionsbedingungen. Besonders stolz sind die Nauener Mitarbeiter, als Wirthwein Nauen am 22. September 1998 von BSH eine Ehrenurkunde als aktivster Mitentwickler an der Euro-Washer-Waschmaschine entgegennehmen darf. 1999 können weitere Produkte für die Serienfertigung der so genannten „Slim-Line“ und der „Super-EuroWasher“ hergestellt werden. Insbesondere „Slim-Line“ entwickelt sich auf den Märkten der ehemaligen Sowjetunion als Renner. Der Standort Nauen droht aus allen Nähten zu platzen, weshalb in der AG-Zentrale in Creglingen die Entscheidung fällt, den Hallenkomplex ein weiteres Mal für den Logistikund Lagerbereich unter Einsatz von Hochregalen zu erweitern. Wirthwein Nauen gelingt es, Lieferant der Daimler Chrysler AG zu werden. Entwickelt werden Produkte für den „Vaneo“. Und bei Magna-Intier ist es gelungen, sich als Lieferant aller Kunststoffformteile des „Vaneo“ durchzusetzen. Wirthwein übernimmt die gesamte Produktpalette mit etwa 25 großen Spritzgießwerkzeugen und geht zum Jahresbeginn 2003 in die Fertigung. Den Mitarbeitern in Nauen erschließt sich eine neue Welt: großflächige Sichtteile für die Automobilindustrie. Auch beim Volkswagen-Konzern wird Wirthwein Nauen neue Türe als Automobilzulieferer aufgestoßen: Die Fertigung der ersten Muster der „Aggregateträger“ für Türmodule der Firma Brose. Der Serienanlauf für die Produkte erfolgt 2007 mit einer völlig neuen Werkzeugtechnik auf den alten und zuverlässigen Spritzgießmaschinen. Es ist der Beginn einer neuen Erfolgsgeschichte. Die ersten Aggregateträger für ein neues „Passat“-Coupé und in den Lieferantenpool aufgenommen. Die Eröffnung des neuen Wirthwein-Werks in Polen hat für den Standort zur Folge, dass die bisherige BSH-Fabrikation von Wäschetrocknern nach Polen verlagert wird. Für den Großkunden BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH bleibt Nauen aber ein zuverlässiger Partner: So werden über lange Zeiträume hinweg komplette Laugenbehälter für den „Euro-Washer“ nach Polen und in den über 3000 Kilometer entfernten BSHStandort in der Türkei geliefert. Wirtschaftliche Gewitterwolken brauen sich im ersten Halbjahr 2005 über Wirthwein Nauen zusammen: BSH hat die Absicht, in ihrem Werk in Nauen statt der bisherigen Wäschetrockner eine neue Waschmaschinenreihe aufzulegen. Für die Lieferung der Kunststoffteile drängeln sich die Bewerber. Doch Wirthwein erhält den Zuschlag, der Standort ist auf viele weitere Jahre gesichert. Zwar stellt die Daimler Chrysler AG 2005 die Fertigung des Fahrzeuges „Vaneo“ ein, dafür erhält Wirthwein den Auftrag als Direktlieferant für Baugruppen des neuen „Sprinter“, Die etwa halbjährige Bauphase (oben links) ist zu Ende. Zur Einweihungsfeier wird zünftig gefeiert (rechts). ebenso bei der VW AG für den neuen „Passat“. „Tränenreich“ gestaltet sich 2006 der Abschied vom Nauener Ur-Produkt, dem Top-Loader. Elf Jahre lang ist er die Basis des Erfolges gewesen. Das letztmalige „offizielle“ Ausbauen der Werkzeuge aus der Spritzgießmaschine hat eher den Charakter einer Beisetzung. Gestandene Kerle haben „feuchte Augen“. Doch Zeit für große „Trauerbewältigung“ bleibt nicht, denn intensiv sind die Projektarbeiten, Musterungen und Tests für die Serieneinführung der neuen BSHWaschmaschinen-Baureihe. Mit dem Bereich „Automotive“ der Zentrale der Wirthwein AG wird in der zweiten Jahreshälfte 2006 eine ein neues „Golf“-Modell von VW werden erwartet. Die neuen Produkte ziehen in Nauen auch eine „philosophische Veränderung“ nach sich. Bisher arbeiten hier ausschließlich „Physiker“, jetzt sollen sie auch „Chemiker“ werden: Der Produktionsprozess für die neuen Aggregateträger mit einer Dichtung aus PUR-2-K-Schaum liegt überwiegend im chemischen Bereich. Auch die Serieneinführung weiterer Produkte für die Automobilindustrie stellt die Mitarbeiter vor ganz neue Aufgaben, einschließlich umfangreicher Logistikprobleme. Aber das Team in Nauen meistert diese Herausforderungen bestens. ● Landw. Lagerhaus ● Baustoffe ● Entsorgung ● Raiffeisenmarkt ● Energie + Tankstelle ● R+V Versicherung Bad Mergentheimer Straße 6 97993 Creglingen Telefon 07933/7040 Telefax 07933/70420 [email protected] www.bag-creglingen.de 23 60 Jahre 60 Jahre Vis-à-vis seines Großkunden BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Nauen bei Berlin baut Wirthwein für 36 Millionen Mark eine Niederlassung. Erstmals übernimmt Wirthwein neben der Produktion auch die Vormontage von Systemkomponenten. Ein Unternehmen im Spiegel der Zeit Von den Anfängen bis heute: Meilensteine in der Wirthwein-Firmengeschichte Mit einem Startkapital von 12 296,88 Mark gründet Maschineningenieur Walter Wirthwein in Creglingen einen kleinen Betrieb zur Herstellung von Kleineisenteilen und Holzdrehteilen. Gefertigt wird zunächst im Keller seines Wohnhauses, später in einer angemieteten Scheune. Erstes Produkt ist ein kleiner Holzpflock für den Bahnoberbau. 1950 1949 1960 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 Die Expansionsphase beginnt: In Brandenburg-Kirchmöser wird für zehn Millionen Mark ein Werk errichtet. Wirthwein engagiert sich als eines der ersten westdeutschen Unternehmen in den neuen Bundesländern. Diesem ersten Werk außerhalb des Stammsitzes in Creglingen folgen in den kommenden 19 Jahren weitere neun Standorte. Die große Wende: Walter Wirthwein erkennt die Zeichen der Zeit und steigt in die Kunststoffverarbeitung ein. 1970 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1980 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 320 Mitarbeiter, Umsatz von 75 Millionen Euro Insgesamt 300 Mitarbeiter und sechs Betriebe am 50-jährigen Firmenjubiläum. 1990 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 2000 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 Übernahme der in Konkurs gegangenen Firma Georg Winkler KG in Röttingen. rund 60 Beschäftigte 240 Mitarbeiter und vier Unternehmen Die Firma erwirbt ein etwa 6000 Quadratmeter großes Gelände an der Klingener Straße, auf dem eine Werkhalle für die Holzbearbeitung errichtet wird. Hier beginnt die rationelle Fertigung. 24 25-jähriges Jubiläum: Seit Bestehen der Firma wurden etwa 300 Millionen Teile hergestellt. Udo Wirthwein übernimmt die Geschäfte, nachdem sein Vater Walter im Alter von 64 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit überraschend gestorben ist. Das neue Werk im polnischen Lodz nimmt seinen Betrieb auf. Hier wird der Laugenbehälter für Eurowasher der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH hergestellt. Im Folgejahr besucht Ministerpräsident Erwin Teufel den Standort. Die Firma Wirthwein wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sämtliche Aktien befinden sich im Besitz der Familie. Übernahme der insolventen Axxicon Moulds Osterode GmbH. Die Firma heißt ab sofort Formtechnik Osterode GmbH & Co. KG, vertieft die Kompetenz von Wirthwein im Bereich des komplexen Formenbaus und öffnet Türen zu neuen Geschäftsfeldern. Die Wirthwein AG wagt den Sprung über den großen Teich: Mit der Gründung der Carolina Technical Plastics Corporation in New Bern/USA. Hier werden komplexe Kunststoffkomponenten produziert. 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Übernahme der Firma Riegler GmbH in Mühltal. Die Wirthwein-Gruppe erweitert dadurch ihre Kompetenzen im Bereich der Medizintechnik. Hergestellt werden zum Beispiel Kontaktlinsenbehälter. 1 550 Beschäftigte: Die Wirthwein AG umfasst inzwischen neun Tochterunternehmen. Der Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe beläuft sich auf ca. 250 Millionen Euro. Die Firmen Bembé Parkett und Keller Fußbodentechnik gehören ebenfalls zur Gruppe, sind aber rechtlich selbstständig. Wirthwein lässt sich in Asien nieder: Im chinesischen Kunshan wird ein Joint Venture (Gemeinschaftsunternehmen) gegründet. Die Produktion von Kunststoffspritzgießteilen für Hochgeschwindigkeitsstrecken in der Volksrepublik wird aufgenommen. In der ebenfalls im Frühjahr 2007 gegründeten Wirthwein Home Appliances (Kunshan) Co. Ltd. werden Komponenten für die Automotive- und Elektroindustrie hergestellt. 25 60 Jahre Udo, wir fahr’n nach Lodz Standort Polen: Vertrag dank guter Erfahrungen T heo, wir fahr‘n nach Lodz“ – in Abwandlung des bekannten Schlagers von Vicky Leandros fährt nicht der Theo in die drittgrößte polnische Stadt, es ist vielmehr Udo, der Unternehmer aus Creglingen. Im Jahre 1997 reift in der WirthweinZentrale im Taubertal der Entschluss zur Gründung des ersten ausländischen Standortes: Es ist Lodz in Polen. Notariell wird die Urkunde zur Gründung von Wirthwein Polska zwar bereits im Dezember 1997 unterschrieben; doch es dauert weitere zehn Monate, bis das neue Unternehmen im September 1998 die Produktion aufnehmen kann. Der entscheidende Impuls zur Gründung des ersten Wirthwein-Unternehmens im Ausland ist ein Vertrag mit der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH. Wirthwein zögert nicht lange, als BSH aufgrund der guten gemeinsamen Erfahrungen im Werk Nauen dem Taubertaler Mittelständler anbietet, mit nach Polen zu gehen. Die neue polnische Tochtergesellschaft wird Systemlieferant für die 1998 eröffnete Waschmaschinenfabrik der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Lodz. Unter dem Dach von BSH in der Papiernicza-Straße findet Wirthwein Polska Sp. z o. o. (WIPO) ihr erstes Zuhause. Mit Unterstützung der deutschen Kollegen aus Creglingen und Nauen werden auf der von der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH an- gemieteten Fläche (shop in shop) zwei Spritzgussmaschinen mit Robotern montiert und Hochregale aufgebaut. Die ersten acht Mitarbeiter können Anfang September 1998 mit der Produktion starten. Laugenbehältersysteme werden in Papiernicza immer noch hergestellt, nur das Produktionsvolumen hat sich deutlich vergrößert: In den vier Monaten von September bis Dezember des Jahres 1998 wurden 14 000 Sets auf das Montageband von BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH geliefert, heute werden täglich 4400 Systeme produziert. Die Jahre 1999 bis 2003 sind eine Zeit des stabilen Wachstums. Die steigende Lieferleistung macht es 2001 erforderlich, zwei weitere Spritzgussmaschinen mit Robotern zu installieren. 2002 startet dann die Produktion von Wassereinläufen als Teil des BSHGeschirrspülers, wobei zwei Spritzgießteile zusammengeschweißt werden. Mittlerweile ist die Zahl der Mitarbeiter auf 16 gewachsen. Ein Meilenstein in der WIPO-Geschichte stellt das Jahr 2004 dar. Damals fasst die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH den Beschluss, eine neue WäschetrocknerBaureihe zu produzieren und hierfür ein zweites Werk in Lodz zu errichten. Die Wirthwein Polska erhält auch im Bereich der Trocknerherstellung den Zuschlag als Systemlieferant. Firmensitz und zugleich die Größte von drei Produktionsstätten im polnischen Lodz ist der Standort in der Dabrowskiegostraße. Dieser Großauftrag macht für WIPO den Bau einer eigenen Produktionshalle erforderlich, in der die Kunststoffteile für die neue Trocknergeneration gefertigt, verschweißt und vormoniert werden. In unmittelbarer Nachbarschaft zur BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH wird ein Grundstück gekauft und im Herbst 2004 mit dem Neubau begonnen. Ein äußerst straffer Zeitplan ist einzuhalten, da BSH im März 2005 mit der Fertigung im Trocknerwerk starten will. Zum Glück hat Petrus mit dem ambitionierten Vorhaben ein Einsehen, so gibt es einen milden Winter. Die Bauarbeiten gehen ohne größere Probleme über die Bühne, und die eng gesetzten Termine werden eingehalten. Am 5. April 2005 kann mit Gästen, Freunden und allen am Bau Beteiligten die Einweihung des Neubaus gefeiert werden. Parallel zum Bau der neuen Halle findet der Ausbau und die Inbetriebnahme von zwei Montagelinien auf der Mietfläche im BSH-Trocknerwerk in der Wedmanowastraße statt. Auf diesen Montagelinien übernimmt die Wirthwein Polska etwa 40 Prozent des Gesamtmontageaufwands zur Herstellung des Wäschetrockners. Die von Wirthwein gespritzten und zusammengeschweißten Teile werden mit etwa 30 verschiedenen Zukaufteilen montiert. Dem Kunden BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH wird so eine komplexe Systembaugruppe geliefert. Die Fertigung von Teilen für den Wäschetrockner sowie die Montagen der Baugruppen sind die Bereiche mit dem stärksten Wachstum und den meisten Änderungen. 2005 liefert Wirthwein an BSH drei Varianten der L-Baugruppen, in denen 30 Zukaufteile von 24 verschiedenen Vorlieferanten eingesetzt werden. Aktuell, also 2009, montiert Wirthwein Polska 45 L-Baugruppen für verschiedene Wäschetrocknermodelle. Das Zukaufteile-Spektrum ist auf 105 Artikel gewachsen, die Zukaufteile stammen von 45 Firmen. Und auch das Liefervolumen ist von etwa 310 000 L-Baugruppen im Jahr 2005 Standort Polen/Lodz Mitarbeiterzahl: 298 Produktionsfläche: ca. 10.783 m² Der damalige Ministerpräsident Erwin Teufel und seine Gattin besichtigten Wirthwein in Lodz im Jahr 1999. 26 Geschäftsfelder: Weiße Ware Werkleiter: Marek Choinski Gründung: 1998 60 Jahre auf nunmehr 850 000 L-Baugruppen in 2009 gestiegen. Angesichts dieser Produktionszahlen wundert es nicht, dass der Maschinenpark in den zehn Jahren von zwei auf 30 Spritzgussmaschinen angewachsen ist, die überwiegend mit multifunktionellen Robotern ausgestattet sind. Dazu gehören auch verschiedene Schweiß- und Montageanlagen. Seit Mai 2008 arbeitet die dritte Montagelinie, auf der die modernste Variante des Trockners, das Modell T 22, produziert wird. Das alles wäre ohne engagierte Menschen nicht möglich gewesen. Die „Mannschaft“ bei Wirthwein Polska ist mittlerweile auf 250 Mitarbeiter im Stammpersonal und rund 100 Leiharbeitnehmer (saisonabhängig) gewachsen. Es ist das umsatzstärkste Unternehmen der Wirthwein-AG. Gearbeitet wird in Lodz mit einer komplett polnischen Belegschaft und mit polnischen Führungskräften. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens kann Vorstandsvorsitzender Udo Wirthwein am 26. September 2008 Die engagierte polnische Belegschaft im Werk Dabrowskiego. in Lodz hochrangige Gäste aus Politik und Wirtschaft aus Polen und Deutschland begrüßen, unter ihnen der für Europa- und Bundesangelegenheiten des Landes Baden-Württemberg zuständige Staatsminister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart und eine Delegation des baden-württember- gischen Landtags. Die Vertreter der Wojewodschaft Lodz, unter ihnen die Wojewoda Lodzki, Jolanta Cheminska (die Position eines Wojewoden ist mit einem deutschen Ministerpräsidenten vergleichbar) und der Marshall der Wojewodschaft Lodz, Wodzimierz Fisiak sowie die Vertreter der Stadt Lodz, zeigen sich äußerst beeindruckt von den Leistungen der polnischen Belegschaft. Die polnischen und deutschen Repräsentanten würdigen das Engagement von Udo Wirthwein in Lodz und die Schaffung von sicheren Arbeitsplätzen. 27 60 Jahre Rettung von viel Know-how Standort Osterode als Geheimwaffe im harten Wettbewerb 1 999 übernimmt die Wirthwein AG die insolvente FTO Axxicon GmbH in Osterode am Harz und führt sie als Formtechnik Osterode GmbH & Co. KG weiter. Mit dem Erwerb des Unternehmens kann der Werkzeugbau gestärkt werden. Gegründet wird die Firma 1974 von Engelke und Wolfgang Gärtner im damaligen Zonenrandgebiet mit hoher Staatsförderung. Beträgt damals doch die Förderquote auf Investitionen 25 Prozent. In der Anfangszeit werden die Konstruktionen noch per Hand am Zeichenbrett erarbeitet. Digitalisierte Datensätze – heute nicht nur im Werkzeugbau selbstverständlich – sind damals noch unbekannt. 1977 erfolgt der Umzug an den heutigen Standort im Industriegebiet Leege. In den folgenden Jahren wachsen die Qualitätsanforderungen, die an Kunststoffartikel und somit auch an die Fertigungsmaschinen gestellt werden. Deshalb ist die Unternehmensleitung bemüht, die Formtechnik Osterode immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. In den frühen 80er-Jahren bereits werden Spritzgießwerkzeuge für Rasenmähergehäuse entwickelt und gefertigt. Ein Werkzeug dieser Größenordnung bringt gewaltige 13 Tonnen auf die Waage. Die Produktionsfläche wird 1983 durch einen Hallenneubau verdoppelt. Nicht nur die Bemusterungen von Großwerkzeugen, auch Serienproduktionen von Kunststoffartikeln Die Firma wurde 1974 gegründet und 1999 von der Wirthwein AG übernommen. können jetzt vollzogen werden. Die Axxicon Group NV mit Stammsitz in den Niederlanden übernimmt 1991 die Firma. Jetzt wird unter dem Namen FTO Axxicon GmbH entwickelt und gefertigt. In den folgenden acht Jahren werden neben Spritzgießwerkzeugen für Fensterrahmen für die Automobilindustrie auch Werkzeuge für die Herstellung von Compact Discs konstruiert und gebaut. In diesem Bereich der Unterhaltungsmedien steigt Axxicon mit FTO zum europäischen Marktführer auf. Doch dann gerät die FTO Axxicon GmbH in Schieflage, die 1999 in die Einleitung des Insolvenzverfahrens münden. Die Wirthwein AG übernimmt 1999 die insolvente Firma und führt sie als Formtechnik Osterode GmbH & Co. KG weiter. Seither werden in Osterode mittelgroße Spritzgießwerkzeuge mit einem Gewicht Udo Wirthwein mit einer Delegation in Osterode. Herz zum lich 60 e .J unsch w k üc um l G lä n ub i 28 bis 15 Tonnen hergestellt. Das 36köpfige Team ist im Formenbau sehr innovativ, um den wachsenden Marktanforderungen gerecht zu werden und im harten Wettbewerb bestehen zu können. So wird beispielsweise im Jahr 2006 das weltweit erste Etagenwerkzeug zur Herstellung von Aggregate-Trägern für die Automobilbranche entwickelt und gefertigt. Aber auch die Ent- Standort Osterode Mitarbeiterzahl: 36 Produktionsfläche: ca. 1.780 m² Geschäftsfelder: Werkzeugbau Werkleiter: Bernd Lotze Übernahme: 1999 In Osterode werden mittelgroße Spritzgießwerke bis 15 Tonnen hergestellt. wicklung von Spritzgießwerkzeugen für die so genannte „Weiße Ware“ ist in höchstem Maße anspruchsvoll. Es handelt sich hierbei um Werkzeuge für Türmodule, Laugenbehälter und Bodengruppen von Waschmaschinen und Wäschetrocknern. Dass mit den bei FTO gebauten Spritzgießwerkzeugen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Lodz in Polen, in New Bern im US-Bundesstaat North Carolina und in Kunshan in der Volksrepublik China produziert wird, erfüllt die Osteroder mit Stolz. Aber nicht nur die Fertigstellung der technisch anspruchsvollen Werkzeuge zählt zu den Aufgaben von FTO, auch die fachliche Unterstützung an den WirthweinStandorten im In- und Ausland ist gefragt – ein organisatorischer Kraftakt vom ersten Entwurf an. Nur ein hohes Maß an Disziplin und Sorgfalt erlaubt es, Ersatzteile oder auch defekte Bauteile über große Entfernungen hinweg passgenau und zeitnah zu ersetzen. Um Erfahrung und Routine im Werkzeugbau zu erhalten und wei- terzugeben, werden jedes Jahr ein oder zwei Ausbildungsplätze in den Berufen Werkzeugmechaniker und Maschinenbaukonstrukteur angeboten und besetzt. Um Kundenbetreuung und Projektmanagement weiter zu verbessern, stößt im Jahr 2008 DiplomIngenieur (FH) Thomas Krell als Projektmanager zum Führungs team. Und mit der Einstellung von Matthias Wedemeyer als stellvertretenden Werkleiter kann FTO-Werkleiter Bernd Lotze seine umfassende Erfahrung an die „nächste Generation“ weitergeben. Bernd Lotze ist stolz auf sein engagiertes Mitarbeiterteam: „Durch die hohe Einsatzbereitschaft und Beherztheit, mit der jeder Mitarbeiter zur Lösung von Problemen beiträgt und sich neuen inno vativen Herausforderungen stellt, ist der Standort Osterode zu einem sehr kompetenten und erfolg reichen Partner für die Entwicklung und die Fertigung von komplexen Spritzgießwerkzeugen geworden.“ Jochen Kühnel • Karosseriearbeiten • Rad-/Reifenservice • Autogasumrüstung FSI • Autoglas-Reparatur Münster 42 Telefon 0 79 33 / 78 11 97993 Creglingen [email protected] 29 60 Jahre Riesenschritt über den Atlantik Standort USA in landwirtschaftlich geprägter Region W irthwein bricht 2002 auf ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten und engagiert sich mit einer Firmenneugründung erstmals außerhalb Europas. Die langjährige Geschäftsbeziehung zwischen BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH und Wirthwein in Europa macht diesen Riesenschritt über den Atlantik erforderlich: Bosch und Siemens Home Appliance produziert in New Bern im US-Bundesstaat North Carolina Waschmaschinen für den amerikanischen Markt, Wirthwein soll dafür die LaugenbehälterFertigungsgruppen liefern. Die Carolina Technical Plastics Corporation 30 (CTP) wird als Tochter der Wirthwein AG am 28. Oktober 2002 gegründet. Im Februar 2003 kann „Ground breaking“ für den Firmenneubau gefeiert werden: Der Gouverneur von North Carolina, Mike Easley sowie seine Stellvertreterin Beverly Perdue, nehmen persönlich den ersten Spatenstich vor. Bereits in den ersten Jahren entstehen 70 Arbeitsplätze bei CTP. In einer eher ländlichen Region, in der überwiegend Baumwoll-, Tabakund Erdnussanbau betrieben wird, sind 70 neue Arbeitsplätze von Bedeutung. New Bern ist auch Heimat von „Pepsi“. Das weltweit tätige Dank der langjährigen guten Zusammenarbeit mit BSH kann Wirthwein 2003 in North Carolina/USA ein Werk eröffnen. Getränkeunternehmen hat sich aus einer kleinen Apotheke an einem Eckgeschäft in der Hauptstraße entwickelt. Beim Aufbau wird CTP nachhaltig von der Wirtschaftsförderung des Bundesstaates North Carolina unterstützt. Dies geschieht nicht nur durch Zuschüsse, vielmehr wird ein für beide Seiten nützlicher Wirtschaftsvertrag geschlossen. Und auch die Unternehmen der Wirthwein-Gruppe leisten von Deutschland und Polen aus Aufbauhilfe mit technischem Know-how und intensiver Manpower. Zudem kommen die US-Mitarbeiter der ersten Stunde nach Nauen und Creglingen, um 60 Jahre Einblicke in die Produktionsabläufe zu erhalten. Problematisch gestaltet sich in Amerika die Gewinnung von Fachkräften. Ein duales gewerbliches und kaufmännisches Ausbildungssystem wie etwa in Deutschland ist in den USA unbekannt. Und so geht man neue Wege: Das Craven Community College kauft mit staatlicher Unterstützung eigens eine deutsche Spritzgießmaschine und schult daran die künftigen Standort USA / New Bern Mitarbeiterzahl: 85 Produktionsfläche: ca. 8.400 m² Geschäftsfelder: Weiße Ware, Automotive, Bahn Werkleiter: Martin Kean Gründung: 2003 CTP-Mitarbeiter. Mittlerweile gibt es dort ein „Bosch Siemens Manufacturing Center“, von dem auch CTP profitiert. In New Bern wird auf hohem technischem Niveau nach den strengen Wirthwein-Qualitätsvorgaben produziert. Dies zahlt sich aus: Der Hauptkunde Bosch und Siemens Home Appliance will auch in Zukunft mit CTP zusammenarbeiten. So liefert CTP auch für die neue Waschmaschine „Vision 16“ zahlreiche Kunststoffkomponenten. Mit großem Erfolg werden außerdem bei CTP neue Komponenten für verschiedene Geschirrspüler produziert – bis hin zur Dichtigkeits-Prüfung. Ebenfalls 2008 startet das Wirthwein-Tochterunternehmen in New Bern mit der Einführung des Geschäftsfeldes Bahn. Hier sieht man gute Wachstumsmöglichkeiten. Die steigenden Energiekosten bringen gute Chancen für die Zukunft des kostengünstigen Verkehrssystems Eisenbahn. Ganz enorm an Bedeutung gewonnen hat der Geschäfts- Der Gouverneur von North Carolina, Mike Easley (Mitte) sowie seine Stellvertreterin Beverly Perdue, nehmen persönlich den ersten Spatenstich vor. bereich Automotive bei steigender Kundenzahl: Derzeit lassen fünf wichtige Automotive-Kunden bei CTP Kunststoffteile produzieren. Wichtige Geschäftspartner in den USA sind BMW und Mercedes. Carolina Technical Plastics arbeitet heute in den Geschäftsfeldern Weiße Ware, Automotive sowie Bahn. 31 60 Jahre Hygiene als oberstes Gebot Standort Mühltal: Schritt in das Kompetenzfeld Medizintechnik A ls sich die Inhaber des seit 1946 bestehenden Unternehmens Riegler in Mühltal bei Darmstadt aus Altersgründen zum Verkauf entschließen, übernimmt die Wirthwein AG im Oktober 2005 das erfolgreich am Markt agierende Unternehmen. Der Unternehmensname „Riegler“ wird beibehalten. Mit dem Bau von Presswerkzeugen für die Möbelindustrie legt Fritz Albert Riegler am 1. April 1946 in an- gemieteten Räumen den Grundstein für sein Unternehmen. Auf den ersten, noch handbewegten Spritzgießmaschinen fertigt Riegler ab 1949 Lockenwickler für die Haarkosmetik. Bis in diese Zeit reicht die Zusammenarbeit mit dem Haarkosmetikkonzern Goldwell zurück. In den 70ern bis Mitte der 90er-Jahre bilden Verpackungen für Nahrungsmittel den Schwerpunkt. Mit Verschlüssen beliefert werden Marken Die 2007 in Mühltal erworbene Immobilie bietet eine Gesamtnutzungsfläche von circa 13 500 Quadratmetern auf einem Gelände mit 44 000 Quadratmetern. Sie dient der Schaffung weiterer Fertigungskapazitäten und damit von Arbeitsplätzen. Hygienekits für DNA-Analysen, Kontaktlinsenbehälter, Verpackungssysteme für die Haarkosmetik und vieles mehr werden von der Firma Riegler produziert. wie Livio und Biskin. Auch im Hohlkörper-Extrusionsverfahren werden gute Fortschritte erzielt. Beschäftigt man sich in den 60er-Jahren mit der Entwicklung von Öl-, Essig- und Bierflaschen, folgen später GriffFlaschen für die Wasch- und Pflegemittelindustrie. Der heutige Entwicklungs- und Produktionsschwerpunkt, die Medizintechnik, findet ab 1992 den Durchbruch mit der Entwicklung und Serienfertigung von Verpackungsschalen und Reinigungssystemen für Kontaktlinsen. Entwicklungsaufträge für Zahnmedizin, chemische Industrie sowie den Diagnostik- und Biochemiebereich folgen. Eine weitere Herausforderung und Antriebsfeder im Medizintechnikbereich ist die Entwicklung von Hygienekits der Firma Merck zum Nachweis von ATP – ein Gradmesser für abgestorbene Wachstumszellen. Ebenfalls zu Beginn der 90er- Jahre realisiert Riegler das erste Entwicklungsprojekt mit Roche Diagnostics (damals noch Boehringer Mannheim). Flaschen, Verschlüsse und weitere Packmittel für die weltweit erfolgreiche Elecsys-Analysegeräte-Reihe bilden die Basis für eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. Standort Mühltal Mitarbeiterzahl: 211 Geschäftsfelder: Medizintechnik, Automotive, Werkzeugbau, Kosmetik Werkleiter: Thorsten Hassenzahl Übernahme: 2005 VS Logistics Würzburg GmbH Ihr kompetenter Logistik-Partner – europaweit! ● Spezialtransporte ● Termin-Verkehre ● Ladungen / Teilladungen ● Stückgut-Verkehre ● Hebebühnenzustellung ● Lagerlogistik 97080 Würzburg · Friedrich-Kohlrausch-Straße 2 Telefon 09 31/ 9 00 74 72 · Fax 09 31/ 9 00 74 77 · Mail: [email protected] 32 Der bis Anfang Februar 2009 amtierende hessische Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel (rechts) bei einer Betriebsbesichtigung in Begleitung von Werkleiter Alfred Schaffner und Udo Wirthwein. Ende der 90er-Jahre wird mit der Entwicklung und Serieneinführung der Mikrokapillaren ein weiterer Meilenstein gesetzt. Diese Kapillaren bieten breit gefächerte Anwendungsgebiete im Bereich der Diagnostik, Gen- sowie Biotechnologie. Roche Diagnostics ist heute der größte Kunde. Riegler reiht sich in den exklusiven Kreis der fünf strategischen Partner von Roche ein. Seit 2008 zählt zum Kundenstamm auch Nach der Übernahme durch die Wirthwein AG im Oktober 2005 setzt sich die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens fort. Im Mai 2007 kann eine Betriebsstätte in Mühltal/Nieder-Ramstadt gekauft werden. Riegler erhält damit eine hervorragende räumliche Ausgangsbasis für weiteres Wachstum. Der geografische Vorteil der zentralen Lage zu den Hauptkunden, zu Autobahn und Airport Frankfurt und Qualitätskontrolle im Reinraum. Fresenius Medical Care, weltweit führender Anbieter von Dialysesystemen. Kunststoffsysteme in der Medizintechnik müssen unter Beachtung genauer Qualitäts- und Reinheitskriterien hergestellt werden. Heute können bei Riegler 75 Prozent der Produktion in Reinräumen gefertigt werden. 1994 werden 10 000 Quadratmeter Gelände für eine zweite Riegler-Betriebsstätte in Ober-Ramstadt erworben. Ein Hochregallager mit 5300 Stellplätzen bringt spürbare Entlastung des Betriebsablaufes. Die Betriebsstätte GrasellenbachHammelbach wird geschlossen. kurze Wege zu den drei Betriebsstätten führen schnell zum Entschluss, den neuen Standort zu einem Zentrum der Fertigung von Medizinprodukten auszubauen. Im Oktober 2007 kauft die Wirthwein AG das Unternehmen Spiegelhauer in Erbach im Odenwald, das Automotive-Teile fertigt. Die Produktion wird ins Werk 2 nach Mühltal/Nieder-Ramstadt verlagert. Heute sind bei Riegler über 200 Mitarbeiter beschäftigt. Der Ausbau mit der Schaffung weiterer Reinräume bildet eine hervorragende Grundlage für gutes Wachstum vor allem in der Medizinbranche. 33 60 Jahre Der Drache ruft Standort China: Die jüngste Tochter gedeiht A ufbruch ins Land von Konfizius, ins Land des Drachen: 2007 führt die Wirthwein-Gruppe mit der Expansion auf den chinesischen Markt die erfolgreiche Ausweitung der Aktivitäten fort. Im Zuge eines Zukunftsprojektes des chinesischen Eisenbahnministeriums erhält Wirthwein einen Großauftrag zur Lieferung von Befestigungskomponenten aus Kunststoff für den Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken. Erste Tranchen des Großauftrages werden zunächst in Deutschland produziert, dann kann im September 2007 im chinesischen Kunshan die neu gegründete Wirthwein Fastening Systems Co. Ltd. die Produktion aufnehmen. Die Wirthwein-Mitarbeiter hatten bereits Erfahrungen mit Expansionen in Länder wie Polen und die USA. Aber wie würden sie einen Betrieb in einem Land mit völlig anderen Kulturen, Religionen, Regeln, Lebens- und Arbeitsweisen aufbauen? China plante, ein neues Bahnsystem für die Olympischen Spiele 2008 und die Weltmesse 2010 zu bauen. Dafür wurden die Bahnteile der Firma Vossloh mit Kunststoffkomponenten von Wirth- Wir gratulieren zum 60. Firmenjubiläum Ihr Partner für... Werbekonzepte Anze igeng Bu estal tung sin es s-L ös un ge n Ihre Ansprechpartner: Udo Richter Telefon 07951/409-242, E-Mail: [email protected] Klaus Kopplin Telefon 07951/409-241, E-Mail: [email protected] 34 Der neue Wirthwein-Standort liegt an der Pazifikküste, unweit von Shanghai. wein benötigt. Die Unterstützungsteams aus Deutschland waren bereit, nach China zu fliegen, um beim Bau und den Vorbereitungen mitzuhelfen. Hergestellt werden hier nun Kunststoffteile für die Bahnindustrie. Ein zweites Unternehmen, die Wirth- wein Home Appliances Co. Ltd. in Kunshan, produziert komplexe Kunststoffkomponenten und Baugruppen für die Automobil- und Elektroindustrie in Asien. Der neue Wirthwein-Standort liegt an der Pazifikküste der Volksrepu- 60 Jahre Werkleiter Ronny Cochet (links) mit seinem Team kurz nach Produktionsstart im Herbst 2007. eine SpitzenwTaubertal aus demjedes Fest machen Genuss! zu einem te Alles Gu zum iläum! 60. Jub blik China im Mündungsbereich des Jangtse, unweit von Shanghai, der bedeutendsten Industriestadt Chinas. Gestartet wird in China im September 2007 mit acht hochmodernen Spritzgussmaschinen, die in 32 Containern aus Deutschland importiert werden. Der Werkzeugbau erfolgt sowohl für China als auch für die USA und Polen in Osterode und in Creglingen. Um die hohen Wirthwein-Qualitäts- standards auch in China zu sichern, lernen Fachkräfte aus den Standorten Creglingen, Nauen und Brandenburg ihre chinesischen Kollegen im Umgang mit den modernen Maschinen ein. Mit der Positionierung auf dem zukunftsträchtigen chinesischen Markt setzt Wirthwein den Weg der konsequenten Globalisierung unter Wahrung des Bekenntnisses zu den deutschen Standorten fort. Standort China / Kunshan Mitarbeiterzahl: Produktionsfläche: Lagerfläche: Geschäftsfelder: Werkleiter: Gründung: IHR SCHWEIßSPEZIALIST Über unser Niederlassungsnetz bieten wir Ihnen: • innovative Technologien • Anwendungstechnik • Problemlösungen • und Service für Ihre Produktion 58 ca. 3.600 m² ca. 3.200 m² Bahn, Elektro, Automotive Ronny Cochet 2007 WEINGUT Inhaber: Konrad & Monika Schlör Martin-Schlör-Straße 22 97877 Wertheim-Reicholzheim Telefon 09342/4976 Telefax 09342/6959 E-Mail: [email protected] Internet: www.weingut-schloer.de Bernhard Rhein KFZ-Reparaturen DBV-Tankstelle 97285 Röttingen Rothenburger Straße 25 Telefon 0 93 38 / 9 98 40 Fax 0 93 38 / 9 98 42 Spitzenweine aus berühmten Lagen Rödelseestraße 14-15 97346 Iphofen Telefon 09323-3371 www.weingut-popp.de 35 60 Jahre „Es war auf einmal so leer“ Er war fast von Anfang an dabei: „Willi Weid ist mit der Firma verheiratet“, sagten die Leute früher Willi Weid vor „seiner“ Firma D enk’ nie, dass Du schaffen musst! Sondern, dass Du schaffen kannst und darfst.“ In seinem letzten Heimaturlaub sprach Karl Weid sinngemäß diese Worte. Er kehrte aus dem Krieg nie mehr zurück. Die Arbeitseinstellung seines Vaters war für Willi Weid eine Art „Erbe“, die er auch der Firma Wirthwein zugute kommen ließ. Fast 40 Jahre arbeitete er hier, krankheitshalber konnte er sein Betriebsjubiläum nicht mehr feiern. „Das ärgert mich noch heute“, gibt er zu. „Ich war traurig, als ich fort musste. Es war auf einmal so leer.“ Weids Leben ist eng verwoben mit der Firma. Hier fand er nicht nur Beschäftigung, sondern auch die Liebe seines Lebens: Herta, eine Mitarbeiterin. Die Creglinger sagten: „Der Willi ist mit dem Wirthwein verheiratet. Der kommt überhaupt nicht mehr heim.“ Sogar samstags und sonntags war Weid in der Firma zu finden, bereitete Maschinen für die kommende Arbeitswoche vor, schärfte sorgfältig Form- und Drehstahl, damit das Holz wieder ordentlich bearbeitet werden konnte. Dass er auch am Wochenende nach dem Rechten sah, begründet er so: „Ich hatte immer Angst, dass es brennt. Das wäre so gewesen, wie wenn die Firma mir gehört hätte, wenn sie abgebrannt wäre.“ Kleinere Brände kamen tatsächlich vor: „Einmal fiel ein Topf Fett auf eine laufende Maschine und entzündete Wir ieren gratul zum igen 60-jähr m Jubiläu Industriestraße 35 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 8 75 ● ...gut gereist Freunde Fax 0 79 33 / 6 25 www.omnibus-pflueger.de Wir gratulieren zum Jubiläum und bedanken uns für die langjährige gute Zusammenarbeit! Samas Office GmbH, Freiburg Wolfgang Stein · Bad Mergentheim · www.samas-office.de 36 Das würzige Bier nicht nur für Fans. 60 Jahre sich“, entsinnt er sich und kurz huscht ein Schatten über sein Gesicht. Die Feuerwehr löschte jedoch rechtzeitig. Seine berufliche Laufbahn begann Weid mit einer Lehre als Schreiner in Creglingen, anschließend arbeitete er ein paar Jahre auswärts. 1951 klingelte der fleißige junge Bursche bei Walter Wirthwein und fragte, ob er bei ihm arbeiten könne. „Ich war immer ein Mensch der sich vor niemand geniert“, erzählt Weid. Wirthwein stellte ihn ein, mit den Worten: „Ja, selbstverständlich“. Weid erinnert sich: „Später waren wir dann per du. Der Walter Wirthwein und ich, wir haben zusammengepasst.“ Am 10. Oktober 1951 nahm der neue Mann in der Firma das erste Holzstück in die Hand. „Vielleicht 40 Leute waren wir damals“, schätzt der Rentner. Gleich im ersten halben Jahr verletzte sich der engagierte Arbeiter. Seither fehlt die rechte Mittelfingerspitze. „Ich hab’ ein Brett mit einer Metallform ausgefräst.“ Aus dem Rohmaterial sollte der Griff für einen Regenschirm werden. „Das Holz hat sich verkantet und schon war mein Finger in der Oberfräse.“ 18 000 Umdrehungen pro Minute schaffte das Gerät, die Kuppe hatte keine Chance. Schon etwa ein Jahr später erlebte der Arbeiter Willi Weid einen Karrieresprung. Der damalige Kapo zog nach Dresden und hatte ihn als Nachfolger vorgeschlagen. „Auf einmal war ich allein als kleines Büble“, lächelt Weid. Aber er ließ die neue Aufgabe unbesorgt auf sich zukommen und meisterte sie bravourös. Ab sofort durfte er den Arbeitern Anweisungen erteilen. Für den Bahnoberbau wurden Wellendübel aus Buche, Pfropfen aus Pappel, Brettchen und Schlitzdübel gefertigt. Die Teile durften nur ein Zehntel Millimeter von der Vorgabe abweichen. „Früher wusste ich die Maße alle auswendig. Jetzt hat mich das Gedächtnis im Stich gelassen“, sagt der Ruheständler. Wie ein Brettchen, das zwischen Bahngleis und Schwellen als Ausgleich und Federung diente, hergestellt wurde, weiß er aber noch genau. „Das Brett hat das laute ,Ratatatata’ der Eisenbahn gedämpft.“ Sein Holz habe man auf zehn bis zwölf Prozent Feuchtigkeit trocknen und anschließend von zehn auf fünf Millimeter pressen müssen. Um sie zu imprägnieren, wurden die fertigen Holzteile in Steinkohleteer getränkt. „Das war der liederlichste Posten.“ Tochter Marita Bleck, geborene Weid schlägt die Hand vor den schläger gab es von der Marke Wirthwein. „Kaum war das Federballspiel modern, schon haben wir die Schläger produziert.“ Was heute nur noch wenige wissen: Das Creglinger Unternehmen baute sogar schlüsselfertige Holzhäuser in Blockbauweise. „Insgesamt etwa 80 Stück“, rechnet Weid nach. Seinen Angaben zufolge stehen in Bad Mergentheim noch heute welche. „Das konnten sich aber nur solche Leute leisten, die Diese Teile wurden zu Willi Weids Geld hatten.“ Zeiten bei Wirthwein hergestellt. Ein großes Thema in der Firma war Zum Teil sind sie noch heute erhältlich. die Arbeitssicherheit. Weid, der in Creglingen ehrenamtlicher BereitMund. „Das hat gestunken, meine schaftsführer des Roten Kreuzes war, Güte.“ Dass sie sich in der Firma so wurde zum Sicherheitsbeauftragten gut auskennt, hat einen besonderen fortgebildet. „Wenn was passiert ist, Grund: „Für meine drei Brüder und war ich zuständig.“ Die Firma bekam mich war das hier der Spielplatz. Wir eine Belobung für ihn, weil die Unfälsind mit den Transportwagen herumle von 25 pro Jahr auf drei sanken. gefahren und haben aus den Teilen Wie der heutige Firmenchef Udo Türmchen gebaut“, erinnert sich MaWirthwein Fahrrad fahren gelernt rita Bleck. Manchmal durften sie den hat, weiß Willi Weid noch genau. Er Getränkeautomaten in der Kantine selbst brachte es ihm bei. Chef Walter befüllen. Auch lernen konnte man Wirthwein hatte ihn abgeordnet, mit zwischen den Wänden der Firma so den Worten: „Sonst lernt der’s nie.“ einiges. Als Marita Weid im PhysikunIm Hof der Firma übte Weid mit dem Kleinen. Als dessen Vater den zum Lehrer umfunktionierten Mitarbeiter wieder am Arbeitsplatz antraf, tadelte er: „Du sollst doch dem Udo das Radfahren beibringen.“ Weid antwortete keck: „Ja, da draußen fährt er.“ Der Festwagen der Firma Wirthwein beim Creglinger Stadt- Dass zwischen ihm jubiläum, mit Willi Weid am Steuer. und Wirthwein die Chemie stimmte, beweist die Tatsaterricht die Dampfmaschine durchche, dass sich die Familien auch prinahm, verstand die Schülerin die Mavat trafen. „Wir wurden zum Fischterie zunächst nicht so richtig. Doch teich der Familie eingeladen und Frau sie hatte Glück: In der Firma gab es Wirthwein hat gekocht. Mit dem eine solche Maschine, die aus HolzBoot fuhren wir über den Teich“, verabfällen Strom erzeugte. „Jahreszeiträt Marita Bleck. bedingt stand sie still, und so sind Den Höhepunkt seiner beruflichen mein Vater und ich in die DampfmaLaufbahn erlebte Weid an seinem schine hinein geschlüpft. Er hat mir 25-jährigen Betriebsjubiläum durch genau erklärt, wie sie funktionierte. die Ernennung zum Werksmeister im So einen praktischen Unterricht haBereich Holz. „Ab da bekam ich keiben nicht viele bekommen“, lächelt ne Lohntüte mehr, sondern ein Gesie heute. halt.“ Nach dem Tod seiner Frau Herta steht Anfang der 90er-Jahre musste Willi Tochter Marita ihrem Vater zur Seite. Weid in Rente gehen, was ihm sehr „Sie ist meine Begleiterin und mein schwer fiel. „Die Arbeit hat mir imGedächtnis“, sagt der 78-Jährige liemer Spaß gemacht und auch das Bebevoll. Auf einem Tisch breiten die triebsklima war gut“, meint er beiden Produkte aus früheren Zeiten wehmütig. Zu Festen und Feiern der aus: Ein Holzkästchen für Schüler mit Firma Wirthwein wird er noch immer dem Einmaleins, Wellendübel und eingeladen, doch die vielen NeuerunRegenschirmgriffe. Auch Federball- Einblicke Marlies Yilmaz (66) Frühere Mitarbeiterin im Bereich Kunststoff Durch meinen Mann kam ich 1967 zu Wirthwein und habe dort über 36 Jahre gearbeitet. Angefangen habe ich im Holzbereich und kam dann rüber zum Kunststoff. Wir haben Platten, Wellendübel und Pflöcke aus Kunststoff gemacht. Das Schöne war, dass ich von meiner Wohnung aus zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Firma gelangen konnte. Mit 60 Jahren hörte ich auf. Es fiel mir schwer, die Kollegen zurück zu lassen. Wir haben gut zusammengearbeitet, es war harmonisch und es wurde viel gelacht. Wir haben heute noch Kontakt. Der Herr Wirthwein hat immer für Arbeit gesorgt, wir haben immer unser Geld gehabt. Ich finde es auch schön, dass wir Rentner zu Festen wie Jubiläum, Weihnachtsfeier und Sommerfest eingeladen werden. Dass man als Rentner noch so anerkannt wird, das gibt’s nicht überall. Zum Jubiläum wünsche ich vor allen Dingen, dass der Chef noch lange da bleibt und es gut weitergeht und die Leute ihre Arbeit haben. Auch seiner Familie wünsche ich alles Gute. gen auf dem Werksgelände sind ihm fremd. Auch die Fräse möchte er heute lieber nicht mehr bedienen. Beim Fototermin für dieses Magazin ging er kurz außen am Firmengebäude vorbei. Doch lange allein blieb er nicht. Schon nach wenigen Sekunden riss der erste Mitarbeiter die Tür auf und rief: „Ja, Willi, bist Du’s? Hast du dich verlaufen?“ Willi Weid und Marita Bleck gratulieren herzlich zum 60-jährigen Jubiläum und wünschen der Familie Wirthwein alles Gute. 37 60 Jahre Bembé und Keller Einblicke Top-Qualität im Innenraum T eil der Wirthwein-Gruppe sind auch die Firmen Bembé Parkett in Bad Mergentheim sowie Keller Boden und Raum in Würzburg. Beide sind rechtlich selbstständig und gehören nicht zur Wirthwein AG. 2004 übernimmt die UnternehmerFamilie Wirthwein eine Minderheitsbeteiligung bei Bembé Parkett. Die komplette Übernahme folgt 2006. Seit 1780 gilt dort die Leidenschaft der Fertigung, Verlegung und Überarbeitung von Parkettböden. Diese finden sich in Schlössern, Grand-Hotels, Gründerzeitvillen, Neu- und Altbauten. Mehr als 300 Produkt- und Holzarten, Sortierungen und Verlegemuster werden eingesetzt. Über 50 Verkaufsbüros mit eigenen Parkettverlegern in ganz Deutschland las- sen keine Wünsche offen. Beste Qualität ist seit jeher das Markenzeichen der Firma Bembé Parkett und ihren rund 500 Mitarbeitern. 2005 kauft die Unternehmerfamilie die Firma Keller in Würzburg. Diese steht für Raumausstattung von besonderer Qualität, Produktvielfalt und Dienstleistungen rund um Gardinen, Böden, Tapeten, Sonnenschutz und Möbelkultur. Die Abgrenzung vom Wettbewerb erfolgt bei Keller Boden und Raum durch fachliche Kompetenz und individuellen Service aus einer Hand. 15 erfahrene Mitarbeiter sorgen für Planung, Gestaltung und Umsetzung der Wohnträume des privaten Bauherrn sowie der Großprojekte institutioneller Bauträger und Architekten. Walter Zwettler (60) früherer Mitarbeiter Aus dem Hause Bembé stammen schöne Parkettböden (oben). Keller bereichert das Lebensgefühl in den eigenen vier Wänden durch tolle Raumausstattungselemente (unten). Ich habe 45 Jahre für die Firma Winkler Design in Röttingen gearbeitet und bin aus gesundheitlichen Gründen jetzt ausgeschieden. 37 Jahre lang war ich bundesweit auf Montage und habe viel erlebt. Manchmal sind wir schon frühs um 3 Uhr losgefahren, je nach Entfernung des Einsatzortes. Wenn ich in der Firma benötigt werde, helfe ich dort heute noch manchmal mit. Vom Gesetzgeber aus darf ich allerdings nur noch eine bestimmte Stundenanzahl arbeiten. Ich bin der Firma Wirthwein sehr dankbar, dass sie Winkler nach dem Konkurs übernommen hat. Herr Wirthwein ist für mich ein großer Unternehmer mit sehr viel Mut zum Risiko. Ich wünsche ihm und seiner ganzen Familie Gesundheit und noch ein paar gesunde Enkelkinder. Getränkehandel& Brennerei Haag ☎ 97933 CREGLINGEN 07933/1496 Rothenburger Str. 9 07933/7939 Telefax 07933/203294 Weinproben ab 20 Personen in der ehemaligen Posthalterei www.getraenke-brennerei-haag.de ● Floristik ● Fleurop-Lieferservice ● Trauerbinderei ● Dekorationen Blumenbindemeister & Blumentradition seit 1872 Andreas Kleine · Hauptstraße 16 · 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 5 10 · Fax 0 79 33 / 2 03 52 85 E-Mail: [email protected] · Internet: www.blumen-kleine.de 38 60 Jahre Geschäftsfelder der Wirthwein-Gruppe GEGRÜNDET 1712 SEIT 1884 IN FAMILIENBESITZ Dr.rer.nat.Peter Zahn Dr. Peter Zahn • Hauptstraße 14 • 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 5 05 • [email protected] www.apotheke-creglingen.de Impressum 60 Jahre Wirthwein – Beilage im Wirtschaftsmagazin RegioBusiness Druck: Hohenloher Druck- und Verlagshaus, Gerabronn, Mai 2009 Anzeigen: Herbert Huber (verantwortlich), Udo Richter, Klaus Kopplin Redaktion: Daniela Pfeuffer (Marketingreferentin der Wirthwein AG), Heribert Lohr (verantwortlich), Claus Peter Mühleck, Sabine Franz Grafiken und Fotos: Firma Wirthwein, Privat, Sabine Franz Layout: Peter Oberndörfer Firmenchronik und Standortberichte sind in weiten Teilen dem Festbuch „60 Jahre Wirthwein“ entnommen. „Wir möchten Sie nicht auf, sondern unter die Palme bringen!“ Neue Straße 18 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 20 39 50 Telefax 0 79 33 / 20 39 51 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo.– Fr. 9.00 – 12.30 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr Sa. 9.00 – 12.00 Uhr 39 60 Jahre Im Fahrtwind des Erfolgs Einblicke Jürgen Otto (44) Geschäftsfeld Automotive: Türmodule D ie Autohersteller wissen Kunststoff immer mehr zur schätzen. Zum Beispiel bei den Türmodulen: Waren diese vor zehn Jahren noch alle aus Blech, gibt es inzwischen einige Marken, die auf den leichteren und flexibleren Kunststoff setzen. Marcus Wirthwein, Geschäftsführer der Wirthwein GmbH & Co. KG, nennt ein Beispiel: „In jedem VW Tiguan und Passat C-Coupé stammen die Türmodule von uns.“ Am Standort Nauen werden sie außerdem für den Golf 6 gefertigt. Wirthwein spricht von rund einer Million Stück jährlich, die im Spritzgussverfahren hergestellt und anschließend veredelt werden, etwa durch das Anbringen von Dichtungen und Buchsen. Ein Türmodul wiegt zwischen 560 und 920 Gramm. Die Automobilbranche ist hart umkämpft, der Kostendruck hoch. Um einen Wettbewerbsvorteil zu haben, ließen sich die Kunststoff-Experten etwas einfallen: „Wir können das Türmodul über eine Etage produzieren“, erklärt Wirthwein. „Zwei Teile werden dabei in einem Produktionszyklus gefertigt. “ Auf diesem speziellen Gebiet hat das Verfahren Pioniercharakter. Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose Gruppe (Kunde) Seit etwa drei Jahren spielt das Unternehmen am Automobil-Markt eine Rolle und zeichnet sich schon jetzt durch Vielseitigkeit und hohe Entwicklungskompetenz aus. So produziert Wirthwein komplexe Komponenten wie Schlossanbindungen, Seilantriebsgehäuse, Türund Fensterrahmenverkleidungen, Schiebedachkomponenten, Abdeckungen für Gurthöhenverstellungen, Tankdeckel, Innenraumund Sitzverkleidungen sowie Cupholder. Angewandt werden innovative Fertigungsverfahren und Werkstofftechnologien, wie die Verwendung von Langglasfasermaterial zur Erhöhung der Verwindungssteifigkeit oder Mehrkomponentenspritzgießtechnik. Wo produziert wird, hängt jeweils vom Standort des Kunden ab. Das Geschäftsfeld Automotive hat am Gesamtumsatz einen Anteil von etwa 15 bis 20 Prozent, so Marcus Wirthwein. Viele Wirthwein-Produkte stecken im Volkswagen, doch auch in Modellen von Daimler, BMW, Opel und Audi sind sie enthalten. Ganz neu ist ein Netzwindabweiser für General Motors, der auch im Schiebedach des neuen Opel Insignia integriert ist. GlasKeil Kunststoffe GmbH + Co. KG Nürnberger Straße 37 97076 Würzburg Telefon 09 31 / 2 06-0 Wir gratulieren zum 60. Jubiläum www.glaskeil.de 40 Techni sche Kunststoffe Plexiglas Flachglashandel „Die Wirthwein AG hat sich – wie die Brose Gruppe – von einem nationalen Mittelständler zu einem Global Player entwickelt. Wir pflegen als Familienunternehmen den persönlichen Kontakt und haben Freude daran, uns gegenseitig anzutreiben, um für beide Seiten die beste Lösung zu realisieren. Das setzt Offenheit und gegenseitiges Vertrauen voraus. Die Wirthwein AG steht für hohe technische Kompetenz, Qualität und Stabilität. Wir schätzen das große Engagement der Eigentümerfamilie, deren Entschlossenheit, die globale Ausrichtung konsequent voranzutreiben. Solche Partner brauchen wir. Aktuell beliefert uns die Wirthwein AG an sieben Standorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien. Wir wünschen der Wirthwein AG, die konjunkturelle Situation nutzen zu können, um ihre Marktposition weiter zu stärken. Vor allem wünschen wir der Eigentümerfamilie und den Mitarbeitern weitere erfolgreiche 40 Jahre, um dann – wie Brose bereits in 2008 – das 100-jährige Firmenjubiläum feiern zu können. 60 Jahre Wenn´s schnell gehen muss Geschäftsfeld Bahn: Schienenbefestigungselemente S ie war der erste Kunde von Wirthwein überhaupt: die Bahn. Schon das erste Produkt der 1949 gegründeten Firma Wirthwein, ein kleiner Holzpflock, wurde für den Eisenbahnoberbau eingesetzt. Als 1967 die Bundesbahn auf den Einsatz von Kunststoffmaterialien umstellte, zogen die Creglinger mit. „Der neue Werkstoff erfüllt höhere Ansprüche als Holz, das Langzeitverhalten ist wesentlich besser“, weiß Vertriebsleiter Norbert Gloos. Heute umfasst das Geschäftsfeld Bahn die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Schienenbefestigungselementen aus technischen Kunststoffen zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen Schiene und Schwelle. Die Anforderungen an die unterschiedlichen Befestigungssysteme werden durch die gefahrenen Geschwindigkeiten bestimmt. Wenn ein Zug rund 350 Kilometer pro Stunde zurücklegt, muss die Befestigung anders ausgelegt sein, als bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h. Europaweit lieferte Wirtwein bereits Teile für insgesamt 10 000 Kilometer Hochgeschwindigkeitstrassen, die von den Zügen mit Tempi zwischen 200 bis 350 km/h passiert werden. Ein weiteres Schienenbefestigungssystem der Bahn ist das Verlegen in Schotter, etwa für Regionalstrecken. Hier kommen Dübel, Zwischenlager und Winkelführungsplatten von Wirthwein zum Einsatz. Mit Schwellenschrauben und Spannklemmen aus Spezialstahl, nur diese beiden Teile werden von anderen Herstellern geliefert, wird das Gleis auf der Schiene befestigt. „In Deutschland, ja sogar weltweit, ist der größte Teil der Befestigungssysteme mit unserer Beteiligung entstanden“, erzählt Gloos. Die Befestigungssysteme für Hochgeschwindigkeitstrassen wurden von Wirthwein gemeinsam mit der Firma Vossloh entwickelt. Wirthwein liefert die einzelnen Kunststoffteile, die von Vossloh dann zu einem System komplettiert werden. Eine der Entwicklungen von Wirthwein ist ein Schienenstegdämpfungssystem zur Reduzierung der Rollgeräusche und des Quietschens der Schienenfahrzeuge. Sind die Schwellen in die Jahre gekommen, werden sie saniert. Dafür stattet Wirthwein bahneigene Betriebe mit Holz- und Kunststoff-Material aus. „Unser Vorteil gegenüber der Konkurrenz ist, dass unsere Produktpalette jeden Bedarf abdeckt. Die anderen haben nur die gängigsten Teile“, so Gloos. Neben den Teilen für Befestigungssysteme und Schwellensanierung bietet die Firma Wirthwein Kabel- kanäle zur Aufnahme des Signalwesens und Verbindungselemente für den Tunnelbau an. Auch in diesem Geschäftsfeld ist die Zukunft gesichert: Der Ausbau des Gleisnetzes schreitet weiter voran, sodass bereits bis zum Jahr 2025 circa 18 000 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecken befahrbar sein sollen. „Wenn in anderen Branchen ein Abwärtstrend herrscht, läuft der Bereich Bahn in der Regel konstant“, sagt Gloos und begründet: „Bahnstrecken unterliegen einer langen Planungszeit, sie werden nicht kurzfristig realisiert.“ Entscheidungen würden teilweise zehn Jahre im Voraus getroffen. Ein großer Vorteil in konjunkturschwachen Zeiten. Familie Tschischka Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Rothenburger Straße 33 · 97285 Röttingen · Telefon 09338/437 Fax 09338/465 · Internet: www.franken-stuben-tschischka.de Urlaub im Ferienhäusle Urlaub mit dem eigenen Pferd Gastboxen, Koppelgang und Reitplatz Übernachtung für Wanderreiter Erholung und Abwechslung Wir gratulieren zum Jubiläum und bedanken uns für die langjährige gute Zusammenarbeit! • auf Rad und Wanderwegen • Reiten, Kutschfahrten • Angeln • Baden in Seen, Frei- und Hallenbädern URLAUBS- UND PFERDEHOF Birgit Gerlinger · Torstraße 28 · 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 12 07 · [email protected] www.ferienhaus-gerlinger-creglingen.de Samas Office GmbH, Freiburg Wolfgang Stein · Bad Mergentheim · www.samas-office.de 41 60 Jahre Extreme Temperaturen und hohe Belastungen Geschäftsfeld Elektro: Lüfterräder und Ventilatoren A uch im Elektrobereich ist der Einsatz von Kunststoffen seit Jahren auf dem Vormarsch. Gemeinsam mit dem aktuell größten Kunden in diesem Bereich, ebm-papst aus dem nahe gelegenen Mulfingen, hat Wirthwein vor mehreren Jahren begonnen, Axial- und Radiallüfterräder, Wandringe und Schutzhauben zu konstruieren und in Serienfertigung umzusetzen. Jährlich sind dies momentan circa 150 000 Radial- und Axialräder mit Durchmessern zwischen 160 und 900 Millimetern. Für die Lüfterräder werden als Hauptwerkstoffe Polyamide und Polypropylene verwendet. Verstärkt werden die Rohmaterialien 42 durch die Zugabe von Glasfaseranteilen. Entsprechend den unterschiedlichen Anwendungsbereichen werden weitere Additive den Rohstoffen beigemischt, um zum Beispiel einen sehr hohen Brandschutz zu gewährleisten. Die Lüfterräder müssen, je nach Drehzahl der Motoren, sehr hohen mechanischen Anforderungen Stand halten und dürfen keinerlei Verzug oder Beschädigung aufweisen. Der Technische Leiter Otto Kaulbersch informiert darüber, dass zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern der Wirthwein AG Verbindungen bestehen: „An unserem chinesischen Standort werden Einzelteile für ein Geblä- se gefertigt und an das dort ansässige ebm-papst-Werk geliefert. Die durch ebm-papst fertig montierten Gebläse kommen dann bei Wäschetrocknern der Firma BSH am Standort in Nanjing zum Einsatz.“ 60 Jahre Aus Kunststoffgranulat wird eine runde Sache Geschäftsfeld Hausgeräte: Laugenbehälter für Waschmaschinen E ine der Kernkompetenzen von Wirthwein ist die Fertigung von Kunststoffteilen und Baugruppen für die so genannte „Weiße Ware“. Dazu gehören alle Teile der Hausgerätefertigung für Spül-, Waschmaschinen und Wäschetrockner. Dieser Geschäftsbereich hat seine Wurzeln in einer ersten Anfrage vom – immer noch – größten Kunden: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH: 1996 sollte für einen Toploader ein Laugenbehälter entwickelt, konstruiert und gefertigt werden. Der Laugenbehälter umschließt die Trommel und verhindert ein Durchdringen der Waschlauge in den weiteren Maschinenraum. Am Laugenbehälter ist der Motor der Waschmaschine befestigt, was bedeutet, dass auf den Behälter große Kräfte wirken, welchen er jahrelang Stand halten muss. Der Herstellungsprozess eines Behälters ist vollautomatisiert. Otto Kaulbersch, Leiter Technik und Vertrieb Hausgeräte, beschreibt die Fertigung der Laugenbehälter wie folgt: „Durch eine automatische Ansaugung ge- langt Kunststoffgranulat in die Spritzgussmaschine. Bei Temperaturen zwischen 230 und 240 Grad Celsius wird es im Spritzgusswerkzeug zu Laugenbehältern geformt.“ Durch den erstmaligen Einsatz von Kunststoff für diese Anwendung konnte sehr viel Gewicht der Waschmaschinen gespart werden. Ein weiterer Effekt ist die Reduzierung der Waschgeräusche im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Metallbehältern. In den vergangenen Jahren wurde der Toploader vom Markt genommen und weitgehend von den bekannten Frontloadern abgelöst. Seit 1996 ist der Geschäftsbereich Hausgeräte ständig gewachsen, sodass für die Fertigung dieser großvolumigen Teile schon nach kurzer Zeit ein eigenes Werk nahe der Fertigungsstätte von BSH in Nauen (Brandenburg) errichtet wurde. Die jährliche Fertigungsmenge beträgt hier 700 000 Behälter. Nach und nach kamen noch ein Werk in Polen – hier werden jährlich circa 900 000 Laugenbehälter gefertigt – und eines in den USA (Jahresfertigungsmenge etwa 150 000 Stück) hinzu. Die in den Vereinigten Staaten gefertigten Behälter sind deutlich größer als europäische Varianten. Die dort üblichen Waschladungen umfassen neun bis elf Kilogramm, während in Deutschland nur durchschnittlich vier bis fünf Kilo pro Waschgang in der Trommel landen. Nach dem Einstieg in die Herstellung von Laugenbehältern kamen weitere Teile hinzu: Wassereinläufe für Geschirrspüler, Wäschemitnehmer für Trockner und viele andere, kleinere Teile. Zwischenzeitlich werden die einzeln gefertigten Teile, zusammen mit anderen zugekauften Teilen wie Kabel, Buchsen und Schrauben zu Komponenten verbaut und bei BSH direkt ans Band geliefert. Die Fertigung dieser so genannten L-Module und die Endmontage waren wiederum ein neuer Schritt für Wirthwein, der gemeinsam mit und für den Kunden BSH geplant und realisiert wurde. Nach wie vor ist Wirthwein der einzige Lieferant der Firma BSH für Laugenbehälter. Im Moment wird nach weiteren europäischen Standorten Ausschau gehalten, um dem sich ständig verändernden Markt folgen und gerecht werden zu können. HOFMANN WEINGUT Herzlichen Glückwunsch zum 60-jährigen Jubiläum! W EINGUT FAMILIE H OFMANN www.jordanlacke.de Röttingen · Strüther Straße 7 Telefon 09338/1577 Herzliche Glückwünsche! Wir freuen uns über die vielen Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit und wünschen Familie Wirthwein und allen Mitarbeitern viele weitere Jahrzehnte des Erfolgs und Wachstums weltweit. Übersetzungsbüro Steinberger www.ihre-sprache.com 43 60 Jahre Keime haben keine Chance Geschäftsfeld Medizintechnik: Verpackungen für Eintages-Kontaktlinsen W er Eintages-Kontaktlinsen trägt, kennt dieses Ritual: Folie abziehen, Zeigefinger in die mit Kochsalzlösung gefüllte Mulde tauchen, Kontaktlinse entnehmen und mit der Fingerkuppe auf die Iris setzen. Die Kunststoff-Verpackungsschale für Tageslinsen – ohne Folie und Inhalt – ist nur eines von vielen Produkten der Firma Riegler in Mühltal. Die 100-prozentige Tochter der Wirthwein AG beliefert unter anderem eines der weltweit führenden Unternehmen in der Kontaktlinsenbranche: Ciba Vision. Alfred Schaffner, der viele Jahre Werkleiter von Riegler war und im Mai seinen Ruhestand antrat, beschreibt: „Die Mulde des Tageslinsenbehälters, in die der Finger gleitet, um die Linse aufzunehmen, wurde extra von einem Mailänder Designer formschön gestaltet.“ Die Idee zur Entwicklung startete im Jahr 1992, bis zur Markteinführung dauerte es noch vier Jahre. „Seit 1996 läuft die Schale ohne Designänderung“, informiert Schaffner. Sie besteht aus thermoplastischem Polyolefin und kann nach dem Gebrauch recycled werden. „Die Verpackungsschalen verwendet man nach dem Zermahlen aber nicht mehr für medizinische Zwecke, sondern für Kunststoffteile in anderen Bereichen“, erklärt der frühere Werkleiter. Riegler produziert die Linsenbehälter im Reinraum. Keime haben keine Chance. „Das ist ein absolutes k.o.-Kriterium“, betont Schaffner. Gefertigt wird höchste Qualität nach den GoodManufacturingPractice (GMP)Ver- 44 ordnungen. Verbindliche Anforderungen der Gesundheitsbehörden müssen eingehalten werden. Entsprechende Zertifikate kann die Firma vorweisen. Der Schwerpunkt der Entwicklungsund Produktionstechnik liegt in Mühltal auf der Medizintechnik, die 75 bis 80 Prozent ausmacht. Der Durchbruch gelang mit jenen Verpackungsschalen für Kontaktlinsen, durch die Riegler neue Dimensionen der Fertigungsqualität erreichte. Entwicklungsaufträge für die Zahnmedizin, chemische Industrie, Diagnostikund Biochemie folgten in kurzen Abständen. Inzwischen verfügt Riegler über umfassende Erfahrung und erstklassige Referenzen. Sogar Verpackungsmaterialien für DNA-Analysen, zum Beispiel Kapillaren und Probenvorbereitungsgefäße, laufen in Mühltal inzwischen vom Band. Wer schon einmal Blut gespendet hat, weiß, dass der rote Lebenssaft unter anderem auf Hepatitis- und Aids-Viren getestet wird. Für diese Untersuchungen stellt Riegler in Reinräumen hochwertige Verpackungssysteme und Verbrauchsmaterialien her. „75 Prozent unserer Produktion befindet sich in Reinräumen“, so Schaffner. „Das ist für ein deutsches Unternehmen enorm.“ Momentan werden weitere 3500 Quadratmeter in einem zugekauften Gebäude für den Reinraum-Betrieb vorbereitet. Das Leistungsportfolio reicht von der Entwicklung über die Konstruktion von Kunststoffartikeln, den Werkzeugbau, die Serienfertigung in den Verfahren Spritzguss und Extrusions-Blasformen, die Montage und Konfektionierung bis zum verkaufsfertigen Produkt sowie die Logistik. „Das Geschäftsfeld Medizin wächst weiter, wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Konjunkturkrise ganz gut überstehen“, bilanziert Schaffner. 60 Jahre Individuelle Lösungen statt Einheitsbrei Geschäftsfeld Inneneinrichtung: Betriebscasino im Berliner Axel-Springer-Verlagshaus C asino“ ist italienisch und heißt übersetzt „Gesellschaftshaus“. Entsprechend dieser Bedeutung nennt sich die moderne Kantine „Betriebscasino“. In deren Räumlichkeiten erholen sich die Mitarbeiter vom Arbeitsstress und tauschen sich aus, was wiederum dem Betriebsklima und dem Kommunikationsfluss dienlich ist. Die Firma Winkler Design in Röttingen hat sich spezialisiert auf Betriebscasinos für höchste Ansprüche. Daneben stattet sie Züge, Cafés, Restaurants und Raststätten mit individuellen Küchen aus. Durch die Tochterfirma Winkler Design hat die Wirthwein AG erfolgreich das Geschäftsfeld „Inneneinrichtung“ erschlossen. Die Wirthwein-Gruppe deckt dieses Geschäftsfeld außerdem durch Bembé Parkett in Bad Mergentheim und Keller Boden & Raum in Würzburg ab. Winkler Design gehört zu den großen Top-Drei in Deutschland, was den Theken- und Sonderbau angeht. Äußerst sehenswerte Referenzobjekte befinden sich im Verlagshaus von Axel Springer in Berlin: Eingerichtet wurden im Jahr 2003 ein Gourmet-Restaurant mit Bistro, eine Bar und ein Selbstbedienungsrestaurant. Die Realisierung erfolgte exakt nach den Wünschen des Auftraggebers. „Wir haben noch nie zwei gleiche Kantinen gebaut“, erklärt Frank Wirthwein, Geschäftsführer von Winkler. „Wir produzieren individu- elle Sonderlösungen statt einheitlicher Module“. Viel Wert wird auf Details gelegt: „Unsere Kunden können sogar bestimmen, wie die Naht einer Leder-Sitzbank aussieht und welche exakte Farbnuance das Garn hat.“ Auch im Betriebscasino des AxelSpringer-Verlags stecken reifliche Überlegungen. Neben Winkler Design waren Architekten, Designer und Küchenplaner involviert. Letztendlich fertigten die Röttinger die Inneneinrichtung und das Bar-Brett des Gourmet-Restaurants „Daily News“ in hellem Birkenholz, die beleuchtete Frontverkleidung und die Arbeitsflächen der Theke glänzen in schwarzem Naturstein „Nero Assoluto“. Küchenmöbel für Getränke und Lebensmittel sowie Funktionsmöbel stellte Winkler-Design in Edelstahl her. „Unsere Stärke ist, dass wir sämtliche Materialien bei uns im Haus verarbeiten können“, erläutert Wirthwein. „Auch Holz, Stein, Glas oder Textil sind für uns kein Problem.“ Etwa 140 Essen bereiten die Köche im „Daily News“ täglich à la carte, direkt vor den Augen der Gäste zu. Im zugehörigen Bistro sind außerdem ofenfrische Baguettes, Feinkost-Snacks, belegte Brötchen, Blechkuchen, Kaffeespezialitäten und erlesene Weine erhältlich. Mit einem außergewöhnlichen Blickfang wartet die „Mittelbar“ im Zentrum des Verlagsgebäudes auf: Im Gourmet-Restaurant „Daily News“ können Mitarbeiter des AxelSpringer-Verlags à la carte speisen. zwei Meerwasseraquarien mit einem Fassungsvermögen von 2000 Litern. Für satte Mengen ist das Selbstbedienungsrestaurant „Paparazzi“ konzipiert: Hier werden täglich etwa 1400 Essen ausgegeben. Ein großes, unter einer Glaskuppel angerichtetes Salatbuffet, eine Obstgondel, Warmausgabestationen für Gemüse und Beilagen, Aktionscounter zum Zubereiten von Entenleber, Scampis oder Hühnchenbruststreifen als Toppings für Salatteller sind nur ein paar der hochmodernen Bestandteile. Neben dem Axel-Springer-Verlag stehen renommierte Firmen wie Daimler, Telekom und die Allianz auf der Referenzliste. Auch in allen ICE-Zügen werden die Gäste aus Küchen von Winkler Design bedient. Dafür sind besondere Anforderungen zu erfüllen, schließlich muss die Anlage vibrations- und kurvenreiche Fahrten aushalten. Hat die Firma ein Objekt fertig gestellt, wird es zunächst im Röttinger Betriebsgebäude aufgebaut. Eventuelle Änderungen sind jetzt noch möglich. Ist der Kunde bei der Werksabnahme zufrieden, folgt zeitnah die Endmontage. Stolz ist Frank Wirthwein auf sein 65-köpfiges Mitarbeiter-Team in Röttingen: „Sie gehen für die Firma durchs Feuer und scheuen keine Mühen.“ Wo der Trend im Kantinenbereich hingeht, weiß der Geschäftsführer selbstverständlich: „Frisches Wellnessfood ist momentan angesagt. Der Koch kommt immer mehr zum Gast, das heißt er bereitet die Speisen vor dessen Augen zu.“ In vielen Küchen werde verstärkt das Verfahren „Cook and Chill“ – zu deutsch: Kochen und Kühlen – angewandt. Der Koch bereitet das Gericht zu und bewahrt es anschließend schockgefrostet auf. Je nach Bedarf wird es regeneriert, fertig gegart und serviert. Geschehe dies innerhalb weniger Tage, sei kein Qualitätsverlust zu verzeichnen. Im Bereich Gemeinschaftsverpflegung setzen die Betreiber momentan auch gerne auf Franchise-Nehmer. Pizza-, Kaffee- oder Fast-FoodKetten werden beispielsweise in eine große Kantine oder ein Restaurant integriert. Aber ganz gleich wie der Auftrag aussieht: „Kundenzufriedenheit ist für uns das Wichtigste“, verspricht Wirthwein. GMBH NEUBERT Herrgottstal 11 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 3 60 60 Jahre Fa. Wirthwein bedeutet 60 Jahre Vertrauen! CAFÉ & WINTER-BIERGARTEN CREGLINGEN, Bad Mergentheimer Straße 12, Telefon 0 79 33 / 14 16 www.restaurantblockhaus.de Wir wünschen der Fa.Wirthwein alles Gute zum 60-jährigen Firmenjubiläum! 45 60 Jahre Rückblick auf das Jahr 1999: Jubiläum im Schloss E Seit über 100 Jahren in ganz besonderer Tag war der 10. September 1999: Wirthwein feierte im historischen Rittersaal des Weikersheimer Schlosses das 50jährige Bestehen des Unternehmens, mit 150 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern. Der baden-württembergische Staatsminister Christoph Palmer bescheinigte Wirthwein damals: „Das Unternehmen präsentiert sich in Höchstform und startet mit beachtlicher Dynamik ins 21. Jahrhundert“. Der Bürgermeister des Unternehmens-Stammsitzes Creglingen, Hartmuth Holzwarth, bezeichnete Udo Wirthwein nicht nur als „Prototyp eines erfolgreichen Unternehmers“, er ehrte in besonderer Weise auch den Firmengründer: Auf Beschluss des Gemeinderates wurde die bisherige „Bandstraße“ in Creglingen in „Walter-Wirthwein-Straße“ umbenannt. Das neue Straßenschild hatte der Bürgermeister gleich zum Jubiläums- fest mitgebracht und an Udo Wirthwein überreicht. Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende der Wirthwein AG, Professor Johann Löhn, würdigte ganz besonders das Engagement des Vorstandsvorsitzenden Udo Wirthwein in den letzten zwei Jahrzehnten: „Manche Zeitfenster öffnen sich nur kurz – nur die Unternehmer können diese kurze Gunst der Stunde nutzen, die entscheidungsfreudig sind, schnell und entschlossen handeln“. Wirthwein habe die Investitionen und Zukäufe nie euphorisch, sondern mit Marktabsicherung betrieben, im positiven Sinne Chancen genutzt und sich konsequent in Richtung HighTech-Produktion entwickelt. Diese Strategie ziehe sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. Und zur 60-jährigen Jubiläumsfeier am 27. Juni 2009 in der Creglinger Stadthalle können Udo Wirthwein und seine Mitarbeiter wieder stolz zurück in die Vergangenheit und optimistisch in die Zukunft blicken. Die Gastgeber mit einer kleinen Auswahl der insgesamt 150 Gäste. Wolfarth Malermeister & Stuckateurmeisterbetrieb ☎ 0 79 33 / 91 10-0 · Telefax 0 79 33 / 91 10-20 K. Wolfarth GmbH & Co. · Rothenburger Straße 17 · 97993 Creglingen ● Innen- und Außenputz ● Wärmedämmung ● Altbausanierung ● Maler- und Tapezierarbeiten ● Gerüstbau ● Bodenbeläge Fachgeschäft für: Farben · Lacke · Autolacke · Bodenbeläge · Tapeten · Gardinen RICHTER KUNSTSTOFFVERARBEITUNG e. K. Wolfsbuch 13 · 97993 Creglingen Telefon 07939/9906132 · Fax 07939/1332 [email protected] · www.kunststoff-richter.de • Kunststoffspritzguss • Heizelementschweißen • Baugruppenmontage • 2D- und 3D-TeileKonstruktion mit Zeichnung • Auftragen von Dichtungen (PU 1K Schaum bis IP 68) • Lohnschäumen Wir gratulieren der Fa. Wirthwein zu ihrem 60. Jubiläum! 46 Herzlichen Glückwunsch zum 60-jährigen Jubiläum!