Geschichte der Bokel-Mühle
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Geschichte der Bokel-Mühle
Geschichte der Bokel-Mühle Wichtige Daten 1691 bis 1841 1691 Der Herrscher über die freie Reichsgrafschaft Rantzau, der Graf Detlef Rantzau verkauft einen Platz bei dem Dorfe Bokel zur Erbauung einer Walmühle und einer Wohnung für den Walkmüller. Diese erste Mühle liegt etwa 2 km nordöstlich der heutigen Mühle am Forellenbach; auch ein Teich ist hier aufgestaut worden. In einer Walkmühle werden Tuche, wenn sie von den Webern kommen, verdichtet, geglättet und geglänzt. 1727 Abbruch der alten Walkmühle - offenbar wegen mangelnder Rentabilität. Die Walkmühle hat bis dahin mehrfach den Besitzer gewechselt. 1728 Bau der neuen Korn-Wassermühle an heutiger Stelle auf Königliche Rechnung. Anlage des neuen Mühlenteiches. Der durch den Damm aufgestaute, etwa 19 ha große Teich, wird von den Eingesessenen der Grafschaft Rantzau erworben und unterhalten. Der erste Pächter ist gleichzeitig Pächter der Rantzauer Wassermühle. 1750 Die Gemeinden werden Pächter beider Mühlen - offenbar aus Unzufriedenheit mit den Müllern. Aber bereits nach zwei Jahren wird dieses Experiment aufgegeben. Die Gebühr für das Kornmahlen beträgt 1/12 bis 1/10 des Kornes (Matte), zusätzlich muss für jeden Sack etwas bezahlt werden. Fischereirechte haben die Mühlenpächter nicht, jedoch ist ihnen der Aalfang in der Mühlenschleuse gestattet. Den Pächtern ist erlaubt, nicht nur an Mühlengäste, sondern auch an andere bei ihnen einkehrende Gäste Bier und Branntwein auszuschenken. 1841 Gegen 41.295 Reichstaler wird die Mühle erstmalig in Erbpacht vergeben, sie geht damit in Privateigentum über. Seite 1/7 Geschichte der Bokel-Mühle Wichtige Daten 1880 bis 1927 1880 Neel Greve aus Grönland bei Horst kauft die Bokeler Wassermühle. 1882 Neel Greve baut die Mühle neu. Außer den Mahlgängen wird später auch ein Stampfwerk zum Knochenstampfen eingebaut, das aber bald wieder entfernt wird. 1900 Die Fischerei in dem Mühlenteich wird auf 12 Jahre an den Besitzer der Mühle verpachtet. 1902 Der Bokeler Mühlenteich wird öffentlich verkauft; Neel Greve erhält den Zuschlag für 1.000 Mark und 20 Mark Katastergebühren. 1912 Neel Greve übergibt seinem Sohn Albert die Mühle. Im selben Jahr Bau des neuen Wohnhauses und des Altenteils. Dammbruch mit verheerenden Folgen. Konsequenz: Bepflanzung des Walles. 1914 Bau des Seepavillons. Während des 1. Weltkrieges zwangsläufig wenig Aktivität. Die Landwirtschaft steht in dieser Zeit im Vordergrund. Nach 1918 Die Gastronomie lebt wieder auf. Erste Fremdenzimmer für Sommergäste. Die Musik- und Tanzveranstaltungen sind stark besucht; Pferdekutschen kommen von weither. 1927 Der Viehstall wird neu gebaut, d. h. die Landwirtschaft läuft nach wie vor parallel zur Gastwirtschaft und zum Mühlenbetrieb. Seite 2/7 Geschichte der Bokel-Mühle Wichtige Daten 1930 bis 1951 Nach 1930 In den 30er Jahren bestehen Autobusverbindungen nach Bokel von Itzehoe, Tornesch und Elmshorn. Versendung von den ersten Bokel-Mühle-Hausprospekten an sämtliche Autobesitzer in Hamburg. 1933 Krisenzeit für den Mühlenbetrieb durch Entschuldung der Landwirtschaft. 1934 Neel Greve, von dem heute ein Gedenkstein vor dem Seepavillon steht, stirbt im Alter von 85 Jahren. 1939 bis 1945 Während des 2. Weltkrieges langsamer Niedergang der Gastronomie, es wird nur noch Landwirtschaft betrieben. Gegen Kriegsende ist die Mühle Truppenquartier. 1944 Im Oktober stirbt der Besitzer Albert Greve 1945 bis 1948 Schwere Jahre nach Kriegsende: Viele Flüchtlinge, die Engländer besetzen das Wohnhaus, die Familie muss in den Viehstall ziehen. 1945 Die Kornmühle wird an Sophus Abel, Barmstedt, verpachtet (bis 1977) 1948 Erster Sommernachtsball nach der Währungsreform im Seepavillon: Riesenerfolg, es drängen sich unübersehbare Menschenmassen. Es herrscht ein großer Nachholbedarf an Festen und Feiern. Regelmäßig werden jetzt Bälle veranstaltet, dazu Vereins- und Betriebsfeste - alles im Seepavillon. 1951 Übergibt Johanna Greve, Witwe von Albert Greve, den Besitz an die einzige Tochter Anneliese. Seite 3/7 Geschichte der Bokel-Mühle Wichtige Daten 1955 bis 1977 1955 Saalausbau innerhalb des Mühlengebäudes; dadurch können erstmalig auch während des Winters Veranstaltungen durchgeführt werden. Es gibt jetzt Weihnachts- und Silvesterfeiern, Verlobungen, Hochzeiten und vieles mehr. Die sonst üblichen Personenentlassungen während des Winters werden nun vermieden. Viele Menschen aus Bokel und der näheren und weiteren Umgebung finden hier Arbeit, zum Teil jahrzehntelang. 1958 Die Inhaberin Anneliese, geborene Greve, heiratet Gerret H. Bekker. Familie Bekker-Greve leitet die Bokel-Mühle. 1960 Die Terrasse am Pavillon wird angelegt, ebenso ein neuer Bootssteg. 1961 Das Altenteilhaus wird zu Gästezimmern umgebaut. 1964 Teilweise Verpachtung der Landwirtschaft, die bis dahin noch immer gleichrangig neben der Gastronomie lief. 1968 Das Kaminzimmer wird durch das Ehepaar Bekker-Greve auf den darunter liegenden Autogaragen errichtet. 1970/71 Familie Bekker-Greve baut mit hohem Investitionsaufwand einen neuen Hoteltrakt mit Schwimmbad, Saal und Mühlenzimmer sowie einer großzügigen Küche. 1977 Seit diesem Jahr wird in der Bokel-Mühle kein Korn mehr gemahlen. Das alte Mühlengebäude wird teilweise mit in den Gaststättenbetrieb eingegliedert. Seite 4/7 Geschichte der Bokel-Mühle Wichtige Daten 1978 bis 1984 1978 bis 1980 Das Naturstrandbad am Bokeler See wird durch die Gemeinden des Amtes Hörnerkirchen ausgebaut. Die Naherholung bringt neue Impulse für die Bokel-Mühle. 1979 Verstirbt Gerret H. Bekker-Greve, Ehemann von Anneliese. 1980 Seit 100 Jahren ist die Bokel-Mühle im Besitz der Familie Greve. Frauke Erich (Tochter von Anneliese Bekker-Greve) übernimmt die Bokel-Mühle. Erste Computer werden angeschafft. Bokel-Mühle wird offizielles Naherholungsgebiet von Schleswig Holstein und Hamburg. Vier Bundeskegelbahnen werden gebaut. Tennisplätze und Reitplatz entstehen. Seit 1983 Die alte Wassermühle wird zum Restaurant und Hotelzimmern umgebaut. Es gibt jetzt 40 Gästezimmer. 1984 Der Seepavillon wird komplett renoviert und bekommt eine Zentralheizung, somit ist der Pavillon auch im Winter nutzbar. Die Teichwirtschaft (verpachtet von 1945 - 1984 an Familie Duis) wird von nun an wieder in eigener Regie betrieben. In Küche, Restaurant und Hotel wird ausgebildet. Alle Bereiche Hotel-Küche-Büffet-Rezeption sind erfolgreich EDV-erfasst. Seite 5/7 Geschichte der Bokel-Mühle Wichtige Daten 1988 bis heute 1988 Die Küche wird umgebaut und neu eingerichtet. 1989 Der Saal und das Mühlenzimmer werden neu gestaltet. 1995 bis 1996 Viele Sanierungsmaßnahmen, Flachdächer werden durch Pfannendächer ersetzt. 1997 Die Gaststube wird neu gestaltet. Sanitäreinrichtungen im Hotel und Schwimmbad, der Sauna und den öffentlichen Toiletten werden erneuert. 1999 Die Bokel-Mühle schließt sich der Ringhotel-Kette an. Neuer Name: Ringhotel Bokel-Mühle am See 25 Zimmer werden modernisiert und mit neuen Bädern ausgestattet. 2002 Nach dem Tod von Frauke Erich wird Rainer Erich zum Inhaber der Bokel-Mühle. /6 Seite 6/7 Geschichte der Bokel-Mühle Allgemeines Freizeitmöglichkeiten Baden - Rudern - Surfen - Wandern - Reiten - Kutschfahrten - Tennis Golf - Tennishalle in der Nähe - Reithalle in der Nähe Schöner Wanderweg um den See Gutbürgerliche Küche, selbstgebackener Kuchen und Torten Herrliche Seeterrasse Trauungen Seit 2004 werden Standesamtliche Trauungen im Seepavillon durchgeführt. Abseits von der Hauptlandstraße liegt dieses wunderschöne Fleckchen Erde, das eine reiche Vergangenheit hinter sich hat und dem Besucher zu jeder Jahreszeit seine Reize bietet. Dieses landschaftliche Kleinod ist weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus bekannt und früher wie heute eine gern besuchte Ausflugs- und Erholungsstätte. Seite 7/7