LucerneMagazine - media-work

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LucerneMagazine - media-work
LucerneMagazine
EDITION 01 | 2012
LucerneMagazine
Fr. 10.– | Euro 9.–
01. März 2012
Rigi – das Comeback der Königin
Rigi – Comeback of a Queen
Auf grosser Fahrt auf dem Vierwaldstättersee
Travelling in style on Lake Lucerne
Auch Süsswasser-Kapitäne haben viel zu erzählen
Freshwater captains spin yarns too
Kunst, Kultur, Sport und Business in der Region
Art, culture, sports and business in the region
The best of Switzerland
recommended by Gübelin.
www.guebelin.ch
TOP TEN Geheimnisse für Einheimische | secrets for locals
E V ER Y R OL E X I S M A D E FOR G R E ATNE S S . THE COSMOG R A PH DAY TON A ,
I N T R O D U C E D I N 19 6 3 , W A S D E S I G N E D T O M E E T T H E D E M A N D S O F
PR OFE S S ION A L R ACEC A R D R I V ER S A ND QUI CK LY E A R NED IT S ICONIC
STATUS. WITH ITS PATENTED CHRONOGRAPH MECHANISM AND BEZEL WITH
TA C H O M E T R I C S C A L E , I T A L L O W S D R I V E R S TO P E R F EC T LY M E A S U R E
E L A P S E D C I R C U I T T I M E A N D C A L C U L AT E AV E R A G E S P E E D .
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LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
INHALT | CONTENTS
Seite 3
Editorial Marcel Perren, Tourismusdirektor | Director of Tourism . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Impressum | Publishing Information | Contributors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
STARTER
Cover Photo:
Beat Brechbühl
Luzern
Retouching:
TNT Tom Hübscher
Kloten
Grossartige Musik am Blue Balls Festival | Great music at Blue Balls Festival. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Alpineum: Mächtige Berge, kleines Museum | Alpineum: mighty peaks, small museum . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Luzerner Künstlerin Heidi Happy | Local artist Heidi Happy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Frische Felchen aus dem See | Fresh whitefish from Lake Lucerne. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Blick in den Kochtopf | What’s cooking?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Klassiker-Rezept «Birewegge» | Birewegge: Classic recipe for pear bread . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Städtevergleich | Urban audit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Champions League mit T.E.A.M. Marketing | Champions League with T.E.A.M. Marketing . . . . . . . . . . . . . 12
Zu zweit alleine | Alone together . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Seeüberquerung | Swimming across the lake. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Lokalheld und Wrestler Claudio Castagnoli | Local hero and wrestler Claudio Castagnoli. . . . . . . . . . . . . . 16
Rigi-Schwingen | Swiss Wrestling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Privatinsel für Kapitäne | Private island for captains . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Ein Drink an der mobilen Bar «Buvette» | A drink at the «Buvette» Mobile Bar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
COVER STORY
Rigi – die Königin ist zurück | Rigi – Comeback of a Queen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
RIGI HISTORY
Bilder aus vergangener Zeit | Pictures from the past. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Porträt einer echten «Rigi-Frau» | A Queen, captured on camera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
TOP TEN
10 historische Erlebnisse, die Sie nie am Vierwaldstättersee erwartet hätten |
10 lakeside locations where historic Switzerland comes alive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
INTERVIEW
Ludwig Oechslin über Uhren | Ludwig Oechslin talks about watches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
HISTORY
Der Lift in den Himmel | A lift to the sky . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
TRAVELLING IN STYLE
Eine Reise zu Wasser | A journey on the water . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
SPEEDY BOARDING
Luzern – Flüelen in sechs Stunden | Lucerne – Fluelen in six hours . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
PHOTOGRAPHY
Lior Etter | Lior Etter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
WINNING ZONE: YOUR PICTURE ON FACEBOOK
Fotografieren und gewinnen | Take a picture and win . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Seite 4
EDITORIAL
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Liebe Luzern-Gäste
Wasser ist die Quelle für unser Leben im Alltag. Und in der schönsten Zeit des
Jahres schenkt es uns viel Feriengenuss: Die Wasserwelten in der Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee bieten tolle Erlebnisse und wunderbare Anund Ausblicke. Gletscher, Bergbäche, Wasserfälle, Flüsse und Seen – Wasser in
allen Facetten, vom Titlis-Gletscher auf 3020 m.ü.M. bis zum Vierwaldstättersee auf 436 Höhenmetern. Und weil wir so viel davon haben, widmen wir dem
Wasser den Sommer 2012. Wir laden Sie mit der neuen Ausgabe des «LucerneMagazine» zu einer Reise auf den Spuren des Wassers ein.
Und dann: Überzeugen Sie sich selbst von der Luzerner Sommerfrische.
Wandern Sie zu kristallklaren Bergseen, geniessen Sie einen Tag im ewigen
Gletscher-Schnee, umrunden Sie den Vierwaldstättersee per Bike, erholen Sie
sich auf einem Dampfschiff und tanken Sie frische Energie in der Wellnessund Wohlfühlregion Weggis Vitznau Rigi. Ab Juli erleben Sie dort entspannende Momente im neuen Mineralbad & Spa auf Rigi-Kaltbad.
Sie lieben Kultur? Luzern bedeutet auch Musikgenuss vom Feinsten, ein vielfältiges Museumsangebot und weltberühmte Sehenswürdigkeiten. Und auch
in der Stadt spielt das Wasser eine Hauptrolle: Lassen Sie sich vom neuen
geführten Stadtbummel «Brunnentratsch und kühles Bier» überraschen.
Herzlich willkommen in der Erlebnisregion Luzern-Vierwaldstättersee und
einen erfrischenden Sommer!
Marcel Perren, Tourismusdirektor
Dear Guest
Water is the source of our daily lives. And in summer, it enhances our vacation
pleasure. The lidos, baths and beaches in Lucerne and the Lake Lucerne Region
offer refreshing experiences in invigorating surroundings with magnificent
views. Glaciers, mountain streams, waterfalls, rivers and lakes – enjoy water in
all its facets, from the towering Titlis Glacier at 3020 metres to Lake Lucerne at
436 metres above sea level. This is why we are dedicating the summer of 2012
to the element our region possesses in such abundance. In the latest issue of
Lucerne Magazine, we invite you to take a journey of discovery through our
water wonderland.
Come and see for yourself how refreshing Lucerne is in summer. Hike to
a crystal-clear mountain lake, spend a day in the eternal glacial snow, ride
around Lake Lucerne on a mountain bike, take a leisurely cruise on a lake steamer and recharge your batteries in the wellness and spa region Weggis Vitznau
Rigi. From July, you can savour relaxing moments at the new mineral bath and
spa at Rigi Kaltbad.
Are you a culture vulture? Lucerne is also a byword for outstanding music
performances, a wealth of museums and world-renowned landmarks. Water
plays a leading role in the city too, with the launch of our new guided tour
«A chat by the fountain».
We wish you the warmest of welcomes to the «Essence of Switzerland» – and
a refreshing summer!
Marcel Perren, Director of Tourism
Seite 6
CONTRIBUTORS
LIOR ETTER
Es war am Vorweihnachtstag, als der Magazin-Herausgeber diesem Fotografen ein erstes Mal begegnete. Eine
seltsam einprägsame Postkarte fiel ihm ins Auge. Sie
zeigte einen Jungen, der vom Dach eines Schiffes in Jakarta in einen Fluss springt. Gegenlicht. Minarett im
Hintergrund. Die Fotografie stammt vom Luzerner Lior
Etter, der bisher noch nie mit seinen kunstvollen Arbeiten aufgetreten ist – und sie war der Anfang einer Entdeckung. Schliessen Sie sich dieser Reise an, ab Seite 55.
LIOR ETTER
It was the day before Christmas when LucerneMagazine’s publisher first came across this photographer’s
work. A strangely captivating postcard caught his eye.
It showed a boy leaping from the roof a boat into a river
in Jakarta. Photographed against the light. In the background a minaret. Lucerne photographer Lior Etter,
whose creative work has never been shown before, shot
the image. It was the beginning of an exploration. Join
us on our journey of discovery, starting on page 55.
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
IMPRESSUM
PUBLISHING INFORMATION
LucerneMagazine
Das LucerneMagazine ist ein
Gemeinschaftsunternehmen der
Insider Verlag AG in Luzern und der
Luzern Tourismus AG. Es erscheint
zweimal pro Jahr (Frühling, Herbst)
und liegt beständig in allen Hotelzimmern der gehobenen Luxusklasse
in Luzern und in der Region Weggis,
Vitznau und Rigi auf.
LucerneMagazine is a cooperation
between Insider Verlag AG, Lucerne,
and Lucerne Tourism AG.
Published twice a year, in spring
and autumn, it is seen as a unique
service to luxury hotel guests in Lucerne
and around Mount Rigi.
Herausgeber | Publisher
Bruno Affentranger
Insider Verlag AG
(UD Print AG Luzern)
Partner
Luzern Tourismus AG
Redaktion | Editorial Team
BA Media Luzern
Leitung | Head
media-work Luzern (Ueli Bischof),
Beat Brechbühl, Marlon Heinrich
(medientexter.ch), Marlène Sutter,
Veronica Brunner
(Übersetzung|Translation)
Design | Production
Kurt Schwerzmann
www.schwerzmannrothenfluh.com
Verlag | Commercial Team
Maria Gollini, Insider Verlag AG,
Reusseggstrasse 9, CH-6002 Luzern
Tel. +41 41 491 95 15, e-mail:
[email protected]
Insider Verlag AG
Druck | Printed by
UD Print AG, Reusseggstrasse 9,
CH-6002 Luzern
KURT SCHWERZMANN
Dem Grafiker und Magazin-Designer
Kurt Schwerzmann verdankt das
LucerneMagazine überhaupt erst seine
Existenz. Mit untrüglichem Auge für
Ästhetik und die gewisse Mischung,
mit seinem Gefühl für Erzählrhythmen
und Typografien legt er die Grundlage
für jede Ausgabe. Schwerzmann, der
von Zürich aus wirkt, eine Luzerner
Vergangenheit hat und am Bielersee
seinen Garten hegt und pflegt, war
es auch, der die Entwürfe für Lucerne
Magazine gezeichnet hatte.
Zum Glück.
KURT SCHWERZMANN
LucerneMagazine basically owes its
existence to graphic and magazine
designer Kurt Schwerzmann. He lays
the foundation of each edition with his
unerring eye for aesthetics and composition and sense of narrative rhythm
and typography. Schwerzmann – who
works out of Zurich, has a Lucerne past
and tends his garden on Lake Biel/Bienne – also created the LucerneMagazine
layout design. Luckily for us.
MARLON HEINRICH
Über den Luzerner Texter Marlon
Heinrich könnte man vieles berichten. Er war und ist vieles: Kinoführer, Kulturprogrammator, Autor, Arbeiter, Flaneur und Erzähler. Eines
ist er immer geblieben: Ein Entdecker, der jeden Tag aufs Neue vermisst. Heinrich ist zu einem treuen
Autor von LucerneMagazine geworden. Diesmal hat er für uns den Vierwaldstättersee befahren und Diamanten geprüft. Lesen Sie seine
Stücke auf Seite 54 und Seite 64.
MARLON HEINRICH
Much can be said about the Lucerne
writer Marlon Heinrich. He was and
is many things – cinema guide, cultural programmer, author, worker,
idler and narrator. And one thing he
has always remained: an explorer
who takes the measure of each day
anew. Heinrich has become a loyal
writer at LucerneMagazine. In this
edition, he takes a boat trip on Lake
Lucerne and checks diamonds. Read
his pieces on pages 54 and 64.
Anschrift | Address
LucerneMagazine, Insider Verlag AG,
Reusseggstrasse 9, CH-6002 Luzern
[email protected]
www.lucernemagazine.ch
Auflage | Print run
26’000 Exemplare/copies
Erscheinungsdaten 2012:
1. März/1. September.
Redaktionsschluss jeweils
acht Wochen vor Erscheinen.
Dates of publication 2012:
March 7 and September 1.
The submission deadline is
eight weeks prior to publication.
Best Hotels of Lucerne / Prizes
Auf www.facebook.com/lucernemagazine
finden Sie auch:
> Die besten Hotels sowie weitere Empfehlungen
> Was man in Luzern unbedingt tun muss
> Wie Sie sich selber fotografieren sollten und
mit Ihrem Bild bei uns gewinnen können
More LucerneMagazine:
At www.facebook.com/lucernemagazine
you will find:
> The best hotels and a full list of recommendations
> The essential things to do and see in Lucerne
> How to take your own picture and win!
IN SUMMER
8 August – 15 September 2012
From the pinnacles of sacred music to Mahler’s “Resurrection”
Symphony and Schoenberg’s opera “Moses und Aron,”
LUCERNE FESTIVAL in Summer 2012 will focus on the theme
of “Faith.” Over a span of five and a half weeks you can hear
great virtuosos, legendary conductors, and world-famous orchestras exploring the relationship between music, religion,
and spirituality.
We have invited both Sofia Gubaidulina and Philippe Manoury
to serve as composers-in-residence, and our “artiste étoile”
will be the Latvian star conductor Andris Nelsons. Claudio
Abbado and the LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA will conclude their great Mahler cycle with the Eighth Symphony. And
the LUCERNE FESTIVAL ACADEMY will present music from
Ives right up to the present.
www.lucernefestival.ch
Seite 8
STARTER ARTS
ALPINEUM | ALPINEUM MUSEUM
Mächtige Berge, kleines Museum
Mighty Peaks, small Museum
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
LUZERNER KÜNSTLER |
LOCAL ARTIST
Heidi Happy
Musikerin
Heidi Happy, Musikerin
© Herbert Zimmermann/13photo
Alpineum © Daniel E. Hodel
Es ist wohl das kleinste Museum der Stadt Luzern: das Alpineum beim Löwendenkmal. Seit
1901 spendet es all jenen Trost, denen an regnerischen Tagen der Gang in die Berge oder der
Blick in die Ferne verwehrt bleibt. Ernst Hodel senior (1853–1902) und Ernst Hodel junior
(1881-1955) hielten alpine Stimmungen auf der Rigi, dem Pilatus oder dem Mont Blanc auf
grossflächen Panoramabildern fest, deren Tiefenwirkung auch hundert Jahre nach ihrer Entstehung fasziniert. Das Alpineum wird heute von Daniel E. Hodel, dem Urenkel beziehungsweise Enkel der beiden Maler geführt. Geöffnet ist es von April bis Oktober.
Probably the smallest museum in Lucerne, the Alpineum by the Lion Monument offers the
rainy-day alternative to taking to the mountains and savouring the magnificent views. Open
since 1901, this small but perfectly formed museum displays wide dioramic pictures of the Rigi,
Pilatus or Mont Blanc by artists Ernst Hodel Sr (1853–1902) and Ernst Hodel Jr (1881–1955).
A century on, the three-dimensional representation still fascinates the beholder. The Alpineum
Museum is run by Daniel Hodel, the great-grandson and grandson of the artists. Open from
April until October.
info: www.alpineum.ch
Heidi ist nicht immer happy: Aber als
wohl erfolgreichste Luzerner Popmusikerin spannt sie mühelos den Bogen
von Melancholie zur Glückseligkeit.
Begonnen hat die 32-Jährige vor sechs
Jahren in den kleinsten Bars der Stadt,
inzwischen spielt sie auf den wichtigsten Schweizer Bühnen. Wo immer sie
singt, legt sich ihre Stimme wie flüssiges Perlmutt auf die Seelen der Zuhörer.
Unter anderem baten auch schon die
Schweizer Elektropäpste Yello um ihre
gesanglichen Akzente.
Heidi isn’t always happy, but she’s
probably Lucerne’s most successful
pop singer-songwriter – blessed with a
voice that effortlessly covers the entire
spectrum from melancholy to bliss and
wraps itself around the listener’s soul
like liquid mother of pearl. This 32-yearold singer started out six years ago in
the city’s smallest bars and now plays
Switzerland’s most important venues.
She’s also contributed vocal accents to,
among others, the work of Swiss electronica greats Yello.
info: www.heidihappy.ch
BLUE BALLS FESTIVAL
Neun Tage Musik am See | Festival by the Lake
Stimmung am Blue Balls Festival |
Mood by night at the Blue Balls Festival © Luzern Tourismus
Jahr für Jahr strömen im Juli an die 100’000 Musikfans ans Blue
Balls Festival. Während neun Tagen verwandeln lokale und internationale Künstler die Stadt in ein internationales Musik-Mekka.
Macy Gray, Ben Harper, Erykah Badu oder Jamie Lidell: Sie alle
spielten schon rund ums Luzerner Seebecken. Auch diesen Sommer (20. – 28. 7.) präsentiert das Festival an 120 Events Stars,
Newcomer und junge Talente in den Sparten Musik, Fotografie,
Kunst, Video, Film und Talks.
Year after year, some 100,000 music fans flock to the Blue Balls
Festival in July. For nine days, local and international performers
transform the city into a cosmopolitan mecca of music. Macy Gray,
Ben Harper, Erykah Badu and Jamie Lidell have all played at this
lakeside festival in Lucerne. This summer (20 – 28 July), the Blue
Balls Festival is presenting stars, newcomers and up-and-coming
talent in 120 events encompassing the categories music, photography, art, video, movie and discussion.
info: www.blueballs.ch
Und irgendwann wird es Zeit
für das Private Banking der LUKB
Mit dem Erfolg stellen sich neue Bedürfnisse ein – auch in Vermögensfragen. Dann wird es Zeit für eine
Bank, die sich Zeit nimmt und zuhört. Eine Bank, die Sie begleitet und gemeinsam mit Ihnen den langfristigen
Erfolg anstrebt. Eine Bank, die gradlinig, zuverlässig und unkompliziert ist. Sie ist ganz in Ihrer Nähe.
www.lukb.ch/privatebanking
Private Banking
Seite 10
BLICK IN DEN KOCHTOPF |
WHAT’S COOKING?
Marianne Frener
& Patrizia Furrer,
Köchinnen
STARTER FOOD
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
AUS DEM SEE | FROM THE LAKE
Vierwaldstätterfisch
Fish from Lake Lucerne
Autorinnen Marianne Frener und
Patrizia Furrer © Herbert Zimmermann
Die Ansage ist klar: Wer so kocht,
wie es die beiden Luzernerinnen Marianne Frener und Patrizia Furrer in ihrem Kochbuch «Nagellack und Rösti»
propagieren, findet nebenbei locker
die Zeit, sich die Nägel zu lackieren.
Beim Kochen soll es nicht um
Schweiss, Tränen und Rezepthörigkeit,
sondern um Freude, Sinnlichkeit und
Bauchgefühl gehen. Dass es
schmeckt, garantiert ein Blick in die
Vergangenheit: Frener bekochte schon
Hollywood-Star Gwyneth Paltrow oder
Friedensnobelpreisträger Kofi Annan.
The message is clear – if you can
cook like Lucerne duo Marianne Frener
and Patrizia Furrer advocate in their
cookery book «Nagellack und Rösti»
(nail polish and roesti), you’ll easily
find the time to give yourself a manicure while the potatoes are boiling. It’s
not about sweat, tears and being a
slave to the recipe, but about joy, sensuousness and trusting your instincts.
Marianne Frener’s references are impeccable – she once cooked for the
Hollywood actress Gwyneth Paltrow.
info: www.dk-edition.org
Frische Felchen und Balchen am Fischmarkt unter der Egg
Fresh whitefish on display at Lucerne’s fish market © Lukas Hadorn
Das Wasser des Vierwaldstättersees ist in vielerlei Hinsicht das Lebenselixier von Luzern. Es
spendet Trinkwasser, lädt im Sommer zum kühlen Bade und ist nicht zuletzt auch Heimat für
eine Vielzahl von Speisefischen. Besonders häufig sind Albeli, Felchen, Balchen, Röteli, Egli und
Hecht, auch Seeforellen gehen den Fischern regelmässig ins Netz. Wer den täglichen Fang mit
eigenen Augen begutachten möchte, sollte am Dienstag-, Freitag- oder Samstagmorgen den
Fischmarkt unter der Egg besuchen. All jenen, die Fisch in erster Linie auf dem Teller mögen,
sei das exzellente Fischrestaurant «Sebastian’s» an der Rütligasse empfohlen.
Lake Lucerne’s water is in many respects the city’s lifeblood. It provides drinking water,
beckons for a refreshing summer dip and is last but not least home to numerous species of
edible fish. Char, perch, pike and the whitefish varieties Albeli, Felchen and Balchen are particularly common, and trout are also regularly netted. Check out the daily catch yourself by
visiting the fish market at the «unter der Egg» arcade on Tuesday, Friday or Saturday mornings.
For those who prefer their fish expertly cooked and served on a plate, we recommend
the superb fish restaurant «Sebastian’s» in Rütligasse.
info: www.sebastians.ch
LUZERNER KLASSIKER | LUCERNE CLASSICS
«Birewegge»
Um das Luzerner Birnbrot, umgangssprachlich «Birewegge» genannt,
her- zustellen, braucht es Früchte und Nüsse, guten Schnaps und etwas Zeit.
Über Nacht werden gedörrte Birnen, Feigen, Pflaumen, Äpfel und Weintrauben in Wasser eingelegt, danach mit Zucker, Walnüssen und Kirsch oder
Träsch vermengt und püriert. Die dicke Masse wird in Blätterteig eingerollt
und goldbraun gebacken. Serviert wird das Brot in Scheiben, mit frischer
Butter und Käse. Ein Hochgenuss!
Fruit, nuts, good schnapps and time are the crucial ingredients for Lucerne
pear bread, colloquially known as «Birewegge». Dried pears, figs, plums, apples
and grapes are soaked in water overnight. Sugar, walnuts and kirsch or pear
schnapps are then added to the fruit before it is pureed. The thick, rich mixture
is rolled into puff pastry sheets and baked until golden brown. Pear bread is
served sliced, with fresh butter and cheese. A delectable indulgence!
Birewegge im Zunfthausrestaurant Pfistern
Birewegge at the Zunfthausrestaurant Pfistern
© Elge Kenneweg/Lucerne Tourism
Eine Rechnung, die aufgeht.
Daniel Käslin
lic.iur., Rechtsanwalt
Adrian Schmid
lic.iur., Rechtsanwalt
Sechs Rechtsgebiete:
Wirtschaftsrecht, Steuerrecht, Erbrecht,
Unternehmensnachfolge, Ansiedlungen und
Immaterialgüterrecht.
Drei Kundenanliegen im Fokus:
Umfassende Beratung von vermögenden
Privatpersonen, von kleinen und mittelgrossen
Unternehmen sowie der öffentlichen Hand.
Fünf Leitmotive:
Wir arbeiten gesamtheitlich, lösungsorientiert,
systematisch, unkompliziert und gut vernetzt.
Zwei Standorte:
An bester Passantenlage in Luzern City und in
Alpnach OW.
Vier Kooperationspartnerschaften:
Buchführung, Mehrwertsteuern, Versicherungen
und Vorsorge.
Ein Ziel:
Ihre Pläne realisieren.
Pilatushof AG
Frankenstrasse 20
CH-6003 Luzern
Telefon 041 226 40 66
Fax
041 226 40 67
E-Mail [email protected]
Web
pilatushof.ch
NEW
AUDIOTOUR
1-HOUR
TRIP
OPEN
ROOF
SNACK
BAR
Yachtfeeling pur: einstündige Rundfahrt im Luzerner Seebecken
1-hour cruise in the Bay of Lucerne
• Verstellbares Dach für Cabriolet-Feeling
• Hauptdeck mit einzigartiger Wasserterrasse
• Audio-Guide in 11 Sprachen
26. 5. – 9. 9. 2012: Täglich
6. 5. – 20. 5. 2012 und vom 10. 9. – 21. 10. 2012:
an Sonn- und allg. Feiertagen
26/5/12 – 9/9/12: daily
6/5/12 – 20/5/12 and from 10/9/12 – 21/10/12:
on Sundays and public holidays
• fascinating upper deck roof, which can be opened
• amazing aqua terrace on the main deck
• audio guide in 11 different languages
Rundfahrt / Roundtrip
Abfahrt
Departure
Ankunft
Arrival
Tour 1 Tour 2 Tour 3 Tour 4 Tour 5 Tour 6
Schweizerhof Brücke/Pier 7
10.30
12.00
13.30
15.00
16.30
18.00
Bahnhofquai Brücke/Pier 3
10.35
12.05
13.35
15.05
16.35
18.05
Bahnhofquai Brücke/Pier 3
11.35
13.05
14.35
16.05
17.35
19.05
Schweizerhof Brücke/Pier 7
11.40
13.10
14.40
16.10
17.40
19.10
Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG
www.lakelucerne.ch | Tel +41 (0) 41 367 67 67
Seite 12
STARTER BUSINESS
Top Destination Luzern
Top Destination Lucerne
Luzerner Altstadt | Lucerne Old Town © Luzern Tourismus
Um objektive Grundlagen für Diskussionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu
erhalten, nahm der Kanton Luzern am «Urban Audit» teil, einem Vergleich von 370 europäischen Städten. Die statistischen Werte der Stadt Luzern wurden unter anderem
mit jenen von Augsburg, Salzburg, Malmö, Brügge oder Cambridge verglichen. Dabei
erwies sich die Leuchtenstadt als top Tourismusdestination (die zweitmeisten Logiernächte pro Einwohner) und Kulturstadt (am meisten Museumsbesuche pro Einwohner). Im nationalen Vergleich fällt auf, dass Luzern die grösste Wohnfläche pro Einwohner (44,7 m2) der Schweiz bietet. Markant sind die vielen Einpersonenhaushalte.
Nur in jedem sechsten Haushalt Luzerns lebt ein Kind.
Canton Lucerne has participated in a comparison of 370 European cities, the Urban
Audit, in order to obtain an objective basis for discussion in the areas of politics, the
economy and society. The statistical values of the city of Lucerne were compared with
those of Augsburg, Salzburg, Malmo, Bruges and Cambridge. The «city of lights» came
out of the survey as the top travel destination (with the second highest number of
overnight stays per resident) and a city of culture (with the most museum admissions
per resident). The national comparison shows that Lucerne offers the most living space
per person (44.7 square metres) in Switzerland. There are a significant number of single-person households – children live in just one out of six Lucerne homes.
Daniel Käslin ist Anwalt in Luzern, Spezialist für Ansiedlungen. Er bietet ein Dienstleistungspaket an, das z.B. Steuerrechtsberatung oder Immobilienresearch enthält.
Switzerland is a classic vacation destination well worth visiting. It is also a very
attractive country in which to live.
Daniel Käslin is a lawyer and relocation
specialist. Mr Käslin – what is the appeal
of Switzerland?
Switzerland is attractive because democratic
development is always in progress, because
dialogue here is open and transparent and
because the quality of life is extremely high.
But with all the controversy about banking secrecy, aren’t there certain risks?
Absolutely not. If you act within the law, you
won’t have any problems. Switzerland offers
a high degree of stability unmatched almost
anywhere else. On the other hand, the country doesn’t stand still and this means the
rules and regulations change.
For people moving here what are the
important «soft» factors?
I would say these factors make up about 60
percent of the decision to move. Factors and
questions such as – how will I feel here? Will I
like the restaurants? What about personal
safety? What about opportunities for my
family? Are there good schools for my
children? This is where Switzerland has
a great deal to offer.
How important are relations with the
authorities in Switzerland?
This aspect is central and of great importance. Newcomers expect legal security
and want to build a relationship of trust. It’s
essential that accessibility to the authorities
is assured.
Daniel Käslin is a lawyer in Lucerne and a relocation expert.
He offers a service package which includes, for example,
tax consulting and property search.
01. März 2012 | 01/12
STÄDTEVERGLEICH | URBAN AUDIT
DER REIZ DER SCHWEIZ |
THE APPEAL OF SWITZERLAND
Die Schweiz ist ein Urlaubsland – und ein
Land zum Leben. Daniel Käslin, Anwalt
und Spezialist für Ansiedlung, warum ist
das so?
Daniel Käslin: Die Schweiz ist attraktiv, weil
sie sich demokratisch stets weiterbewegt,
weil die Diskussionen hier öffentlich und
transparent stattfinden und weil die Lebensqualität enorm hoch ist.
Wird die Schweiz wegen Bankgeheimnisdiskussionen zu einem heissen Pflaster?
Ganz und gar nicht. Wer sich innerhalb der
geltenden Regeln bewegt, muss sich nicht
sorgen. Die Schweiz bietet Stabilität wie
kaum ein anderes Land. Die Schweiz bewegt
sich, also ändern sich auch die Regeln.
Wie wichtig sind so genannte weiche Faktoren für Zuzüger?
Ich schätze, sie machen 60 Prozent der Entscheidung aus, hier hinzuziehen. Es geht um
Fragen wie: Wie fühle ich mich hier? Hat es
Restaurants, die mir passen? Bin ich persönlich sicher? Hat meine Familie Entwicklungsmöglichkeiten? Finden die Kinder gute Schulen? Auch hier hat die Schweiz enorm viel zu
bieten.
Wie wichtig ist der Umgang mit den Behörden in der Schweiz?
Dieser Punkt ist nach wie vor absolut zentral,
Neuzuzüger suchen Rechtssicherheit und
versuchen, ein Vertrauensverhältnis zu den
Entscheidungsträgern aufzubauen. Die Zugänglichkeit der Behörden in der Schweiz
muss unbedingt beibehalten werden.
LucerneMagazine
info: www.lustat.ch
LUZERN BUSINESS | LUCERNE BUSINESS
T.E.A.M. Marketing
Hauptsitz der T.E.A.M. Marketing
am Alpenquai in Luzern
T.E.A.M. Marketing’s Lucerne
head office at Alpenquai
© Lukas Hadorn
Für einen Fussballverein gibt es kein höheres Ziel, als um
die Krone im europäischen Klubfussball mitzuspielen: in der
UEFA Champions League. Der FC Luzern durfte letztmals
1989 mittun, und doch ist der Glamour dieses Wettbewerbs
gewissermassen in Luzern zu Hause. Dafür sorgt die am Alpenquai beheimatete Firma T.E.A.M., welche die Champions
League seit 1992 vermarkten darf. Auch für das Marketing des
Eurovision Song Contest oder der Wiener Philharmoniker
zeichnet T.E.A.M. verantwortlich.
There is no greater ambition for a football club than to
compete for the pinnacle of European club soccer – the UEFA
Champions League title. The last time Lucerne FC took part
was back in 1989, and yet the glamour of the competition is to
some extent at home in Lucerne – in the form of T.E.A.M. Marketing, the company promoting the European competition
since 1992. T.E.A.M. Marketing’s clients also include the
Eurovision Song Contest and the Vienna Philharmonic.
info: www.team.ch
Willkommen in Luzern
Die Stadt. Der See. Die Berge.
Luzern Tourismus – Tourist Information
Zentralstrasse 5 – CH-6002 Luzern
Tel. +41 (0)41 227 17 17 – Fax +41 (0)41 227 17 18
[email protected] – www.luzern.com
Seite 14
STARTER LEISURE
LIEBESLAUBE | LOVE ARBOUR
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
MEIN GEHEIMTIPP |
MY LUCERNE SECRET
Zu zweit alleine
Alone together
Andy Wolf,
Radio-Legende
Radio Broadcaster
Radio-Pilatus-Moderator |
Radio Pilatus presenter © ZVG
Liebeslaube des «Schlössli Utenberg» über dem Vierwaldstättersee
Love Arbour at «Schlössli Utenberg» high above Lake Lucerne © ZVG
In den achtziger Jahren wurde Luzern von besonders vielen Touristen aus Japan besucht, was
dem damaligen Tourismusdirektor Kurt H. Illi (1935–2010) zu verdanken war. Er vermarktete
Luzern im Land der aufgehenden Sonne als Traumdestination für Verliebte, Verlobte und
Frischvermählte. Ein Glanz, der bis heute anhält. Wer einen ganz besonderen Ort für ein romantisches Tête-à-Tête sucht, ist hier richtig. Ein Geheimtipp ist beispielsweise die Liebeslaube
des Restaurants «Schlössli Utenberg». Eine blumenumrankte Kuppel mit freier Sicht auf den
See, die etwas abseits des 1757 erbauten Herrschaftshauses steht und Platz für genau zwei Personen bietet. Sie kann über Mittag oder am Abend gemietet werden, das kulinarische Angebot
wird dem Wunsch der Gäste angepasst. Romantik garantiert.
Japanese tourists visited Lucerne in particularly large numbers in the 1980s. This was thanks
to the former Director of Tourism, Kurt H. Illi (1935 – 2010), who in the land of the rising sun
promoted the city as a highly desirable destination for lovers and honeymooners. The attraction hasn’t waned. If you are seeking that intimate setting for a romantic tête-à-tête, you’re in
the right place. Something of an insiders’ tip is the love arbour at the restaurant «Schlössli
Utenberg». A dome entwined with climbing flowers with room for two, boasting an
unimpeded view of the lake and situated a little way from the manor house built in 1757.
It can be booked for lunch or evenings, and the menu can be adapted to the diners’
preferences. Romance guaranteed.
Reservationen: [email protected]
«Wenn Freunde aus dem Ausland
Luzern besuchen, rate ich ihnen stets
dazu, beim Schwanenplatz ein Pedalo
zu mieten. Wenn man die Luzerner
Bucht mit eigener Muskelkraft erkundet, erlebt man den See, die Berge und
das Panorama viel intensiver als von
einer Brücke oder vom Schiff aus – ein
intimes und doch öffentliches Erlebnis.
Solange man den Raddampfern ausweicht, natürlich!»
Andy Wolf (43) ist seit mehr als
20 Jahren Moderator bei Radio Pilatus
«When friends from aboard visit
Lucerne, I always advise them to hire a
pedalo at the Schwanenplatz. Exploring
the bay under your own steam makes
you experience the lake, the mountains
and the panoramic views with an intensity you won’t feel standing on a bridge
or a large boat – it’s both an intimate
and a public experience. So long as you
keep out of the way of the paddle steamers, of course!»
Andy Wolf (43) has been a presenter
on Radio Pilatus for more than 20 years.
WARUM NICHT MAL... | WHY DON’T YOU TRY...
Seeüberquerung
Swimming across the lake
Impression von der Seeüberquerung 2011 | Impression
of the Swimming across the lake 2011 © Universität Luzern HCLU
Nur damit das klar ist: Wir raten an dieser Stelle keineswegs dazu, einfach mal
zum Spass vom Strandbad Lido ins Strandbad Tribschen zu kraulen. Immerhin
misst die Strecke rund einen Kilometer, was lang genug ist für fiese Krämpfe in
den Oberarmen. Besser, man steigt anlässlich der offiziellen Seeüberquerung am
19. August ins kühle Nass des Vierwaldstättersees. 2011 nahmen 300 Personen teil,
die Siegerzeit lag bei 14 Minuten und 42 Sekunden. Schneller überquert man die
Bucht nicht mal zu Fuss.
Just to be perfectly clear: we are in no shape or form advising you to swim crawl
stroke from the Lido to Tribschen just for fun. After all, it’s a distance of around one
kilometre – far enough to trigger nasty upper arm cramps. So why not wade into
the cool waters of Lake Lucerne for the official lake crossing on 19th August? 300
swimmers participated in 2011, and the winning time was 14 minutes, 42 seconds.
You couldn’t cross the bay faster on foot.
info: www.luzerner-seeueberquerung.ch
grand
casino
luzern
Grand Jeu Casino*
Jackpot Casino*
Casineum / The Club
Cocktail Bar
Restaurant Olivo
Seegarten
Banquets / Congresses
Parking
Daily 12 noon to 4 a. m.
*Minimum age: 18 years
*IDs checked at entrance
(valid passport or European ID required)
10 CHF admission from 4 p. m.
including 5 CHF Lucky Chip
Haldenstrasse 6 · CH-6006 Lucerne
Telephone 041 418 56 56 · www.grandcasinoluzern.ch
Seite 16
STARTER SPORTS
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
LOKALHELD | LOCAL HERO
Claudio
Castagnoli
Wrestler
Claudio Castagnoli © Claudio Castagnoli
Im Jahr 2005 gewinnt er die Green
Card, kurze Zeit später wird er im Ring
berühmt: Der Luzerner Claudio Castagnoli ist Wrestling-Star in den USA. Als
«Swiss Money Guy» mimte er sowohl
den Good Guy als auch den Bad Guy.
Dann ruft ihn Hollywood. Im Blockbuster
«The Wrestler» tritt er an der Seite von
Mickey Rourke auf. Und so scheint die
Karriere des Hünen (110 kg, 195 cm)
unaufhaltsam. Seit letztem Herbst ist er
bei WWE World Wrestling Entertainment
unter Vertrag – als «Antonio Cesaro».
He won a green card in 2005 and
became famous in the ring a short while
later: Lucerne native Claudio Castagnoli
is a wrestling star in the USA. As the
«Swiss Money Guy», Castagnoli played
both the good guy and the bad guy.
Then Hollywood came calling. He appeared alongside Mickey Rourke in
the blockbuster movie «The Wrestler».
This 6’5”, 232 lb giant’s career seems
unstoppable. Since last autumn, he’s
signed to WWE World Wrestling
Entertainment – under the ring name
«Antonio Cesaro».
WANDERN | HIKING
Eineinhalb Mal um die Erde
One and a Half Times Around the Earth
info: www.fcwwrestling.info
Sie sind nicht zu übersehen, die gelben Wegweiser, die in jeder Stadt, an jedem Waldrand und auf jedem Hügel der Schweiz von hier nach dort führen.
Und sie sind für all jene ideal, die spontan ein paar Stunden wandern wollen.
Zum Beispiel vom Bahnhofplatz Luzern in 50 Minuten an den Rotsee, in zwei
Stunden nach Meggen oder sechseinhalb Stunden auf den Pilatus. Oder weiter. So liesse sich auf dem 60’000 Kilometer langen Schweizer Wegnetz eineinhalb Mal die Erde erwandern. Ist das Ziel erreicht oder das Picknick aufgegessen, führen Schiff, Bahn und Postauto die Wanderer vom kleinsten Flekken der Schweiz wieder nach Hause.
You can’t miss them, the yellow signposts pointing the way from here to
there in every town, at the edge of every forest and on every hill in Switzerland. And they are just the thing if you happen to be in the mood to spend a
few hours hiking. From Lucerne main station to Rotsee in 50 minutes, for
instance, to Meggen in two hours or to the top of the Pilatus in six and a half
hours. Or even farther. The 60,000 kilometres of Swiss hiking trails would
stretch one and a half times around the Earth. Whether you’ve reached your
destination or already eaten up all your picnic supplies, there’s bound to be a
boat, train or post bus in the vicinity to get you home.
info: www.wanderland.ch
RIGI-SCHWINGEN | SWISS WRESTLING
Ruhm und Stier für den König
Glory (and a Bull) to the King
Das Publikum jubelt tausendfach. Zwei Kolosse fassen sich an die kurze Hose aus Jute, stemmen sich
hoch und pressen den Gegner ins Sägemehl. Schwingen – oder auch der «Hosenlupf» – ist ein urchiger
Bestandteil Schweizer Alpfeste. Nach dem Kampf klopfen sich die Schwinger versöhnlich das Sägemehl
vom Rücken. Der Stärkere wird zum Schwingerkönig gekrönt und mit einem «Muni» (Stier) belohnt.
Wobei der Ruhm weit mehr zählt als die Siegerprämie. Auf der Rigi findet am 8., 15. oder 22. Juli 2012 (je
nach Wetterlage) ein Schwing- und Älplerfest statt. Mit Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen.
An audience of thousands cheers. Two burly giants get a grip on each other’s canvas-twill shorts and
try to lift the opponent into the air before throwing him flat on his back in the sawdust ring. Schwingen
– as traditional Swiss wrestling is called – is an indispensable part of Swiss Alpine festivals. After a bout,
the victor dusts the sawdust off the loser’s back in a gesture of sportsmanship. The winner is crowned
the «Schwinger King» and gets to take home a bull. But it’s more about the glory than the prize. An Alpine wrestling festival is being held on the Rigi on July 8, 15 or 22, 2012 (subject to weather conditions).
With yodelling, alphorn playing and flag throwing
info: www.rigi-schwingen.ch
Rigi-Schwingen | Rigi Schwingen
© Marina Gwerder
Erlebnis Vierwaldstättersee
Experience Lake Lucerne
Geniessen Sie unvergessliche Momente auf einer Fahrt mit
einem unserer nostalgischen Raddampfer:
Enjoy a unique experience on a cruise with one of the
nostalgic paddle steamers:
•
Dampfer Sinfonie – die musikalische Dampferparade
•
Steamboat Symphony – parade with classic music
•
Zmittags-Dampfer – die gediegene Mittagspause mit
dem Dampfschiff Unterwalden
•
Steamboat Lunch – delicious lunch on one of our
floating icons
•
Sonnenuntergangs-Fahrt – die romantische Abendfahrt
mit dem Dampfschiff Unterwalden
•
Sunset Cruise – romantic evening cruise on a
paddle steamer
Mehr Infos und Abfahrtszeiten: lakelucerne.ch
More information and schedules: lakelucerne.ch
geschichte
zum
leben
erweckt
EinzigartigE zEitrEisE:
Ein rundbild Erzählt – mittEn in luzErn
Das gigantische Wandbild von 1881 erinnert an die
solidarische Rettung der geschlagenen französischen
Bourbaki-Armee durch die Schweizer Bevölkerung im
Winter 1871. Ein Zeitdokument von europäischem
Rang. Eine neue multimediale Ausstellung vertieft das
Thema eindrucksvoll.
Besuchen Sie uns und lassen Sie sich von der effektvollen
Breitwand-Präsentation beeindrucken!
Bourbaki Panorama Luzern,
Löwenplatz 11, 6004 Luzern, T +41 (0)41 4123030, www.bourbakipanorama.ch
artmax-agentur.ch
Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG
Tel +41 (0) 41 367 67 67 | www.lakelucerne.ch | www.tavolago.ch
Seite 18
LucerneMagazine
STARTER SECRETS
PONTOON-BOOT | PARTY ON THE LAKE
Privatinsel für Süsswasserkapitäne
Private Island for Freshwater Captains
01. März 2012 | 01/12
DAS TRINKT LUZERN |
LUCERNE DRINKS
Luzerner Bier
Luzerner Bier | Lucerne Beer
© Brauerei Luzern AG
Pontoon-Boot auf dem Vierwaldstättersee | Pontoon boat on Lake Lucerne © SNG Lake-Lucerne
Die Sonne brennt, der See ruft. Klar, Sie können sich in eines der schönen Freibäder
legen. Davon raten wir erst gar nicht ab. Aber wollen Sie mit Ihren Freunden mitten
auf dem See ins Wasser gleiten, dann mieten Sie sich ein Pontoon-Boot. Diese flache
Insel mit Motor ist gemacht für das nautische Badepicknick: Mit Sonnendach, Badeleiter, Kühlschrank und Musikanlage ausgestattet, werden Sie nicht mehr so schnell
das Ufer aufsuchen. Das Pontoon-Boot bietet Platz für 9 Personen, die Basic-Version
(bis 10 km/h) darf ohne Ausweis gefahren werden.
The sun is blazing down and the lake is calling your name. Sure, you could lay out
your beach towel at one of the lovely lidos, and we won’t try to talk you out of it. But if
you feel like floating leisurely on the water with some friends, why not hire a pontoon
boat? This flat, motorised island is made for nautical bathing picnics. With amenities
including a sunroof, boarding ladder, refrigerator and sound system, you won’t be in a
hurry to get back on dry land. The pontoon boat has a capacity of 9, and the basic
version (maximum speed 10 km/h) can be driven without a licence.
info: www.sng.ch
Für zwei Lehrer, einen Fotografen, einen
Buchhändler und einen Schreiner lief
das Bierfass im Jahr 2008 über: Als die
grosse Luzerner Biermarke «Eichhof» an
einen internationalen Konzern verkauft
wurde, beschlossen sie, ihr eigenes Bier zu
brauen. Und zwar so, wie sie es mochten:
frisch und nach traditionellem Rezept.
Das Bier, das die Freunde anfangs in einer
Waschküche brauten, avancierte schnell
zum Hit. Heute werden jährlich 350’000
Flaschen Luzerner Bier getrunken. Es ist
in zahlreichen Bars und Restaurants der
Stadt Luzern erhältlich.
The sale of Lucerne’s «Eichhof» beer
brand to an international concern in
2008 meant more than a mere storm in a
beer glass to two teachers, a photographer,
a book dealer and a carpenter. They
decided to start brewing their own beer
exactly as they liked it – fresh and
according to a traditional recipe. The
friends’ brew soon outgrew its humble
laundry room beginnings, and 350,000
bottles of Lucerne Beer are now consumed
annually. It is available in many bars and
restaurants in Lucerne.
info: www.brauerei.lu
HOT SPOT
Mobile Bar «Buvette» | «Buvette» Mobile Bar
Buvette-Bar im Inselipark | Buvette Bar in Inselipark © Yvonne Barmet
Mitten in der Stadt, direkt am See und doch irgendwie versteckt
fährt an Sommertagen die Buvette auf. Der mobile Barwagen steht an
schönen Abenden im Inselipark hinter dem KKL. Hier verlieben sich
Einheimische und frönen in Liegestühlen dem Sommer. Die Buvette
versprüht Dolce Vita, Lounge-Ambiente und Alternativkultur zugleich. Haben Sie Glück, gibt ein Slam-Poet oder ein Singer- Songwriter seine Kunst zum Besten. Die Buvette macht zwischen April
und September Station, täglich bei trockenem Wetter, von Mittag
bis Mitternacht.
In the city centre, by the lakeside and yet somehow hidden from
sight is where you’ll find the Buvette mobile bar on fine summer
evenings – in Inselipark behind the KKL. This is where the locals go to
fall in love and shoot the summer breeze. The Buvette radiates a blend
of dolce vita, lounge ambiance and alternative culture. If you’re lucky,
a slam poet or singer-songwriter may be giving a performance. The
Buvette is open for business from April to September, daily in dry
weather, from midday to midnight.
KKL Luzern
a masterpiece by Jean Nouvel
culture, convention, cuisine – the unique overall experience
www.kkl-luzern.ch
Seite 20
COVERSTORY
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Rigi
Die Königin ist zurück
Comeback of a Queen
Der wahre Modeberg des 19. Jahrhunderts erlebt in diesen Monaten seine
Renaissance. Ein neues Mineralbad und die Auffrischung von Hotels und
Bahnen garantieren dies. Die Rigi strahlt wieder.
The most fashionable Swiss mountain of the 19th century is currently
experiencing a renaissance. A new mineral bath and renovated hotels
and railways are ensuring that the Rigi shines again.
TEXT BRUNO AFFENTRANGER
BILDER BEAT BRECHBÜHL
Es muss Ungehöriges oder Unglaubliches geschehen
sein, wenn ein erfahrener Rigi-Berggänger plötzlich
in einem Online-Forum schreibt: «Der Berg erwacht!
Oder müsste ich besser sagen, die Akteure auf und um
die Rigi haben wieder Mut und Zuversicht geschöpft?»
Robert Jung, Verwaltungsratspräsident der Rigi Bahnen AG, ist es, der so euphorisch klingt. «Nach Jahren
der Stagnation und Mutlosigkeit herrscht auf und um
den Berg eine Aufbruchsstimmung, wie ich sie noch
nie erlebt habe. Das macht Freude.»
Wo der Präsident Recht hat, da hat er Recht.
Die Königin ist zurück. «Königin der Berge» nennen
die Einheimischen ihre Rigi. Zuletzt waren Jahrzehnte der Stagnation und des Vergessens ins Land gezogen. Die Königin geruhte zu ruhen.
Das war nicht immer so. Dieser Berg weiss eine
beispiellose Boomstory zu erzählen. Spätestens 1868
hatte der ausladende, sanfte und freundlich stimmende Berg seine Bezeichnung «Königin der Berge» endgültig verdient: In jenem Jahr liess sich die britische
Königin Victoria von Sänftenträgern auf den Gipfel
hieven, wo sie hernach die prächtige Aussicht ins Miauf die Alpenkette genoss. Es war ein königliches Gipfeltreffen: Königin traf auf Königin. Die mächtigste
Frau der Welt lernte die zurückhaltende, dem Understatement verpflichtete Dame aus Fels und Wiesen
kennen.
Die Herrscherin über das Empire machte in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einem
TEXT BRUNO AFFENTRANGER
PICTURES BEAT BRECHBÜHL
It’s a sign that something special or even
unbelievable must have happened when an experienced Rigi hiker and habitué writes the following
in an online forum: «The mountain awakes! Or
should I say that its stakeholders have found new
courage and confidence?» Such upbeat tones come
from Robert Jung, Mount Rigi Railways’ Chairman
of the Board. «After years of stagnation and despondency, there’s a spirit of optimism about the
mountain that I’ve never felt before. It’s wonderful.»
When the chairman’s right, he’s right:
«Queen of the Mountains» is what the locals
proudly call their Rigi. And the Queen is back after
decades of dormancy during which the regal lady
seemed to have retired to rest and wait.
It wasn’t always so: the Rigi can tell an unprecedented tale of prosperity. By 1868 at the
latest, this sweeping, gentle mountain with its air
of good-naturedness had richly earned the «Queen
of the Mountains» sobriquet. This was the year in
which Britain’s Queen Victoria was carried in a sedan chair to the peak from where she admired the
splendid view of the Alps, and over the Central Plateau as far as southern Germany. It was a regal summit. The world’s most powerful woman made the
acquaintance of the gracefully reserved sovereign
over meadows, crags and peaks. The ruler of the
British Empire once and for all sealed this fashio-
Blick von Rigi Kulm auf den Wandweg.
Vi
View of the hiking trail from Rigi Kulm.
Seite 22
LucerneMagazine
COVERSTORY
Modeberg vollends einen Popstar. Britische Adelige
und der wachsende, zu reisen beginnende Mittelstand taten es ihr gleich, sie strömten gen Gipfel. Rigi
Kaltbad, Rigi Staffel, Rigi Kulm. Waren es in den Jahrhunderten zuvor noch Pilger und Älpler gewesen, die
auf den 90 Quadratkilometern Bergfläche wanderten,
kraxelten oder spazierten, so folgten vor und nach
Victoria Komponisten, Dichter, Schriftsteller und viele Früh-Touristen, die es den damals bereits als Celebrities gehandelten klugen und schönen Menschen
nachmachen wollten. Langsam und gemächlich ging
es zu und her, wenn Reisende wie beispielsweise der
US-Schriftsteller Mark Twain die freundliche Gigantin in Angriff nahmen. Dies klang später in einem
Twainschen Reisebericht so:
«...Wir übergaben unsere Mäntel und Reisetaschen einem Burschen, der sie für uns tragen musste,
damit wir uns ganz dem Geschäft des Bergsteigens
widmen konnten. Wahrscheinlich legten wir uns öfter ins weiche Gras, als dies gemeinhin der Brauch ist,
denn dieser Junge fragte uns bald, ob wir ihn nur für
diesen Aufstieg oder im Jahresvertrag anzustellen gedächten.
Eigentlich sei er nicht so sehr in Eile, jedoch
möchte er den Gipfel noch in jungen Jahren erreichen.
Also liessen wir ihn vorausmarschieren und er versprach, uns ein Hotelzimmer zu reservieren, oder – im
Falle dies nicht möglich sei – ein Hotel bauen zu lassen
und Sorge zu tragen, dass Farbanstrich und Putz bis zu
unserer Ankunft trocken seien...»
Als der Humorist Mark Twain den Berg bezwang, war bereits die erste Zahnradbahn Europas in
Betrieb genommen. Von Vitznau aus, vom Gestade
des Vierwaldstättersees, führte sie auf die so genannte Staffelhöhe. Es ging fortan schneller Richtung Gipfel, als in den Sänften zuvor. Und viele Jahre ging dies
gut. Die Hotels wuchsen, die Bettenzahl explodierte.
Reichtum auf dem Berg. Von Kaltbad war es eine regelrechte Perlenkette der Grandhotels, die sich bis zur
Spitze, auf Kulm, hinzog. Zwei Bahnen erschlossen
diesen Berg von Süd und von Nord, erst viel später
sollte noch eine dritte von Weggis aus hinzukommen.
Doch nach dem Ersten Weltkrieg, der dem Adel den
Garaus gemacht hatte, begannen die wohlhabenden
Gäste auszubleiben. Die roten und blauen Bahnwaggons ruckelten weiterhin gen Berg. Doch der teure
Tourismus, der für die frische Geldzufuhr gesorgt hat-
01. März 2012 | 01/12
für einen Rigiausflug mindestens fünf Stunden Zeit zu reservieren.
Alle Informationen auf:
www.rigi.ch/de/
accessing_resorts.cfm
ROUTE: Die Rigi ist ein gut erschlossener
Berg.Es gibt vieleAnreisemöglichkeiten.
Wer es gemütlicher mag,der besteigt in
Luzern ein Schiff der SchifffahrtsgesellschaftVierwaldstättersee und lässt sich in
weniger als einer Stunde nachWeggis oder
Vitznau verfrachten.InWeggis steigt man
auf die Luftseilbahn um und erreicht Rigi
Kaltbad.InVitznau wartet die Zahnradbahn, die sich bis auf den Gipfel des Berges
hochschraubt.Möglich ist auch dieAnfahrt
mit der Eisenbahn.Ab Luzern in rund 40
Minuten nachArth-Goldau,wo man auf die
Zahnradbahn umsteigt.Auch mit dem
Auto,Car oder Postauto ist dieAnfahrt
leicht zu bewältigen.Dabei bieten sich alle
drei Startpunkte am Fusse der Rigi an:
Goldau,Vitznau oderWeggis.Es lohnt sich,
GETTING THERE: The Rigi
is easily accessible by
mountain railway or cableway, with many options
available. For a leisurely
excursion, catch a boat from Lucerne
that will take you to Weggis or Vitznau
in less than an hour. In Weggis, you
can transfer to the cableway to Rigi
Kaltbad. Vitznau is the starting point
of the cogwheel railway to the Rigi
summit. Another option is to catch a
train from Lucerne to Arth-Goldau
(travel time: around 40 minutes) and
transfer to the cogwheel railway. You
can also reach Goldau, Vitznau or
Weggis – the three starting points at
the foot of the Rigi – by car, coach or
post bus. We recommend you plan at
least five hours for your Rigi excursion.
More information at:
www.rigi.ch/en/accessing_resorts.cfm
nable mountain’s rock-star status in the latter half of the 19th century.
The British aristocracy and the emerging middle classes with the
means to travel followed her imperial example and flocked to the
summit. Rigi Kaltbad, Rigi Staffel, Rigi Kulm. Where for centuries before pilgrims and cowherds had roamed the 90-square-kilometre
expanse of rock and pasture, it was now the turn of composers, poets,
writers and the many early tourists seeking to imitate their celebrated and feted contemporaries. It was a slow and leisurely process when
travellers such as the American author Mark Twain took to ascending
the amiable giantess. Twain later recorded in his travelogue:
«...we got a boy whom we met to carry our alpenstocks and satchels and overcoats and things for us; that left us free for business. I
suppose we must have stopped oftener to stretch out on the grass and
take a bit of a smoke than this boy was used to, for presently he asked
if it had been our idea to hire him by the job, or by the year?
He said he wasn’t in such a very particular hurry, but he wanted to get to the top while he was young. We told him to clear out, then,
and leave the things at the uppermost hotel and say we should be
along presently. He said he would secure us a hotel if he could, but if
they were all full he would ask them to build another one and hurry
up and get the paint and plaster dry against we arrived…»
WANDERTIPP
Dies hier ist ein leicht zu bewältigender Spaziergang auf der Rigi: Start ist auf Rigi Kaltbad,
das man leicht mit der Luftseilbahn ab Weggis
oder mit der Zahnradbahn ab Vitznau erreicht.
Der Spaziergang ist ausgeschrieben und führt
von Kaltbad zum Aussichtspunkt Rigi Chänzeli.
Nach rund 15 Minuten erreicht man die Ruhebänke, von denen aus man den Blick über den See
Richtung Luzern und zum Pilatus geniessen kann.
RECOMMENDED WALK
An easy walk on the Rigi starts at Rigi
Kaltbad, which is easily reached by cableway
from Weggis or cogwheel railway from Vitznau.
The trail is signposted and takes you in around
15 minutes from Rigi Kaltbad to the Rigi Chänzeli.
This vantage point offers benches to relax on
and superb views of Mount Pilatus and across
the lake towards Lucerne.
Nebel und Wolken treffen sich.
Where ffog
Where
og and cloud meet
meet..
Ein wunderbarer Aussichtsberg.
A magnificent vantag
ntage point..
Antennenmast auf der Rigispitze.
peak.
ak.
Aerial mast on the Rigi pe
Seite 24
COVERSTORY
te, brach ein. Die Hotels schliefen ein. Der Modeberg
wurde zum etwas geheimeren Tipp, den die Schweizer
Einheimischen nach wie vor verehrten. Die ausländischen Gäste jedoch mussten ihn neu kennen lernen
und die Rigi frisch erobern. Die Besucher aus der Welt
kamen wieder in grosser Zahl. Ein neuer Tourismus
war geboren. Die Massen begannen zu reisen. Durchschnittlich 600’000 Menschen besuchten zuletzt jährlich die Königin. Einzig das Angebot blieb verhalten.
Und nun das. Die Rigi selber erwacht wieder.
Auf Kaltbad geht noch in diesem Jahr ein neues Mineralbad in Betrieb. Der Schweizer Stararchitekt Mario
Botta hat es geplant. Das 26-Millionen-Franken-Projekt steht für den Aufbruch. Ebenso tun dies die Renovation des Hotels Rigi Kaltbad, die Neubauten Hotel
Bellevue und die beiden Bahnhöfe Kaltbad und Goldau. Die Hoffnung in den anliegenden Kantonen und
Gemeinden ist gross, dass die goldenen, königlichen
Zeiten zurückkehren. Die Chancen dafür stehen gut.
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Europe’s first rack-and-pinion railway was already running
by the time the humourist Mark Twain conquered the Rigi. It operated from Vitznau on the shores of Lake Lucerne to the so-called
Staffelhöhe – climbing towards the summit much faster than the
man-powered sedan chairs. Everything ran smoothly for several
years. Hotels were built on a grand scale, the number of beds increased rapidly. The mountain exuded prosperity. Grand hotels
weaved like a string of pearls up the mountain from Kaltbad to the
summit at Kulm. Two mountain railways provided access – one
from the north, one from the south. The cableway from Weggis
didn’t start operating until much later.
But the First World War heralded decline, as the aristocracy
waned and wealthy guests stayed away. The red and blue railway
carriages continued to make their jolting way up the mountain, but
tourism, which had opened up a new flow of income to the region,
collapsed. Hotel rooms were mothballed. The fashionable peak had
become something of an insiders’ tip, still revered by the Swiss
locals. Eventually however, foreign guests were to rediscover and
conquer the Rigi anew, and began arriving again in great numbers.
A new kind of tourism emerged: travel had become accessible to
the masses. In recent years, an average of 600,000 guests yearly
visited the Queen of the Mountains, but the hospitality offerings
could not quite keep pace.
And now this: the Rigi reawakens. A new mineral bath and
spa designed by the eminent Swiss architect Mario Botta are set to
open this year. The CHF 26 million project symbolises the spirit of
revival and change, as do the restoration of the Hotel Rigi Kaltbad
and the construction of the new Hotel Bellevue and the Kaltbad
and Goldau stations. The surrounding cantons and municipalities
have great expectations that the gilded days of yore could return.
The prospects are promising.
BOTTA-BAD AUF KALTBAD
Am 2. Juli 2012 geht ein langes Warten zu
Ende. Endlich kann Rigi Kaltbad, dieser seit
bald 600 Jahren als Kur- und Wallfahrtsort
bekannte Flecken hoch über dem Vierwaldstättersee, die wahre Bedeutung seines Namens zurückerlangen. An jenem Tag wird das
lange ersehnte Mineralbad und Spa mit den
neuen Bahnstationen und einem Dorfplatz
eingeweiht. Der bekannte Schweizer Architekt
Mario Botta zeichnet für die sakrale, besinnliche Ausstrahlung des neuen Bades verantwortlich, das nach fast vierjähriger Bauzeit
den alten Glanz von Kaltbad auffrischt. Dort,
wo man neuerdings im 35 Grad warmen Wasser des Mineralbades liegen und den Blick
über den See schweifen lassen kann, haben
bereits vor mehr als 500 Jahren etliche Gäste
Heilung gesucht. 150 Badende pro Tag zählte
Kaltbad bereits im 16. Jahrhundert. Dem Bad,
das einer alten Sage entstammt, wurden seit
jeher sagenhaft heilende Kräfte nachgesagt:
Das Kaltbad-Wasser soll unter anderem besonders wohltuende Wirkung bei Rückenschmerzen sowie allerlei Fieber haben. So
steht es zumindest in alten Aufzeichnungen
beschrieben.
BOTTA’S BATH AT KALTBAD
On 2 July 2012, the long wait will be over.
Rigi Kaltbad (Kaltbad = cold bath), a mineral
spa and place of pilgrimage high above Lake
Lucerne steeped in six centuries of history,
will at last be able to reclaim the true significance of its name. The day marks the inauguration of the mineral bath and spa, together
with the new stations and a village square. The
internationally acclaimed Swiss architect Mario Botta is responsible for the sacred, contemplative look of the new bath, which – after
a construction period of almost four years – is
restoring Kaltbad to its former glory. 500 years ago, guests sought cures for their ailments
in the same place where today’s bath and spa
visitors will be able to relax in 35-degree-warm
water and admire the view of the lake. Up to
150 bathers visited Kaltbad daily in the 16th
century. The bath derives from an ancient
legend and was always rumoured to possess
mythical healing properties. The Kaltbad water is said to be particularly beneficial in the
treatment of back pain and all kinds of fever.
At least that’s what the old records say.
Aussen, innen, darüber: So wird das Botta-Bad aussehen.
Botta’s bath will look like this from the outside, inside and above.
Gemütlich und bequem ist die Fahrt mit der Bahn auf die Rigi.
The train ride to the Rigi is a lleisur
eisurely
ely and co
comf
mfortable
ortable one
one..
Ein famoser Blick, den schon Königin Victoria genoss.
The st
stunning
unning vie
view
we
enjo
njoye
yed
d by
by Queen
Queen Victoria.
Victoria.
Bei Sonnenschein ebenso...
Beautiful both by sunlight…
...schön wie im Nebel.
…and shr
shrouded
ouded in mis
mist.
t.
Ein morgendlicher Blick auf die Königin.
Ad
day
aybr
brea
eak
kv
vie
iew
wo
off tthe
he Qu
Queen
een of the Mountains
Mountains.
Auf Rigi Kaltbad (Mitte) entsteht das neue Botta-Bad.
The ne
new
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miner
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bath
th is being built at Rigi Ka
Kaltb
ltbad (c
(centre).
Seite 32
RIGI HISTORY
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Die Geschichte einer Königin
in privaten Bildern
The Story of a Queen,
Captured on Camera
Ihr Urgrossvater baute ein
Hotel auf der Rigi. Sie wuchs
auf dem Berg auf. Ruth
Reinecke-Dahinden ist ein
Kind der Königin. Hier zeigt
sie erstmals die fantastischen
Fotografien aus ihrem
neuesten Buch.
Her great-grandfather built a
hotel on the Rigi.
She grew up on
the mountain.
Ruth ReineckeDahinden is a
child of the
«Queen of the
Mountains».
Here is a first
glimpse of the
stunning photographs in her
latest book.
VON BRUNO AFFENTRANGER
Selbst der eingefleischte Fan und langjährige Berggänger staunte nicht schlecht, als
kürzlich ein Buch mit dem Titel «Die Rigi.
Bilder und Geschichten» erschien. Es ist
nicht das erste Werk, das sich mit dem
Aussichtsberg am Vierwaldstättersee beschäftigt, aber es ist eines der erstaunlichsten. Am meisten wundert man sich über
die Fotografien, die die Autorin, Ruth
Reinecke-Dahinden, präsentiert. Woher
hat sie die nur?
BRUNO AFFENTRANGER
Even the most die-hard of fans and
long-time mountaineers were astonished by the recent publication of a
book with the title «Die Rigi. Bilder
und Geschichten» (The Rigi. Images
and Stories.) It is by no means the first
volume about the mountain with the
splendid views by Lake Lucerne, but
it is one of the most surprising. The
photographs presented by the author,
Ruth Reinecke-Dahinden, arouse the
reader’s curiosity. Where did she find
them?
Die Antwort ist einfach. Ruth ReineckeDahinden ist auf Rigi Kaltbad aufgewachsen. Ihr Urgrossvater baute und führte
The answer is simple: Ruth Reinecke-
Das Buch von Ruth
Reinecke-Dahinden,
erschienen im SuttonVerlag, ist ein wahrer
Verkaufsrenner. Es
zeigt unveröffentlichte Bilder aus früheren
Zeiten auf der Rigi.
Ruth ReineckeDahinden’s book,
published by Sutton,
is a bestseller. It
shows hitherto
unpublished
photographs from
the Rigi’s golden era.
Bild oben: Das Hotel
Felsenthor, 1869 erbaut.
Bild Mitte: Besuchergruppe auf Rigi Kaltbad.
Ein Glas Bier kostete
damals 20 Rappen.
Bild unten: Auf den
letzten Metern des Aufstiegs nach Rigi Kaltbad.
Top: The Felsenthor
Hotel, built in 1869.
Centre: A hiking group
visiting Rigi Kaltbad.
A glass of beer cost 20
centimes back then.
Below: The last metres
of the ascent to Rigi
Kaltbad.
Seite 34
einst das Hotel Bellevue, das heute nicht
mehr existiert. Ihr Grossvater übernahm
den Hotellerie-Betrieb und war ein Gastgeber in der eigentlichen Hotel-Boomzeit
auf der Rigi. Daneben fand der Berggänger
stets auch Zeit, mit seinen Fotoapparaten
auf die Pirsch zu gehen. Die Bilder, die er
schoss, sind der Grundstock für die faszinierende Sammlung, die Einblick gibt in
eine vergangene Welt. Über sie regiert die
Autorin, eine 83-jährige, rüstige, humorvolle und agile Dame, die in Luzern lebt und
immer noch regelmässig ihren Lieblingsberg besucht. Ruth Reinecke-Dahinden
lebt im Hier und Jetzt – und dennoch auch
mit dem freundlichen Blick zurück in eine
Zeit, in der sie als Mädchen über Berghänge
hüpfte und abends von ihren Streifzügen
mit wunden Knien nach Hause zurückkehrte. «Ich musste auf jeden Baum klettern», sagt sie und lacht verschmitzt. Es
gäbe viel zu erzählen. Acht, neun Kinder
lebten im kleinen Dorf.
Die Bilder und die kurzen Texte in ihrem
Buch erzählen diese Geschichten. Sie berichten von einer touristischen, aber dennoch ruhigeren Zeit auf dem Berg. Um 17
Uhr nachmittags, wenn die Zahnradbahn
die letzte Talabfahrt in Angriff genommen
hatte und die Tagesausflügler heimkehrten, sei jeweils Stille eingekehrt auf Kaltbad. «Wir sassen dann auf der Bank vor
der Post und hatten die Sonne im Gesicht.
Es war herrlich ruhig», erinnert sich die
Autorin.
Die Sitzbank gibt es nicht mehr, die Ruhe
ist verflogen. Ein Thermalbad wird entstehen, mit ihm ist mehr Besuch zu erwarten.
«Mit dem Bad, dem neuen Bahnhof und
dem Apartmenthaus an Stelle des einstigen <Bellevue> beginnt der Weg in eine
neue Blütezeit», sagt Ruth ReineckeDahinden. «Aber egal was wird: Der Berg
bleibt schön!»
RIGI HISTORY
Dahinden grew up at Rigi Kaltbad. Her
great-grandfather built and ran the
Hotel Bellevue, which no longer exists
today. Her grandfather followed in his
footsteps and was at the helm during
the golden age of hospitality on the
Rigi. He also found the time to capture
the beautiful landscape on camera.
The photographs he took laid the foundations of a fascinating collection that
gives an insight into bygone times.
The custodian of this collection is the
author, a spry 83-year-old with a great
sense of humour, who lives in Lucerne
and still enjoys regular visits to her
favourite mountain. Ruth
Reinecke-Dahinden lives
in the here-and-now – yet
also enjoys looking back
to a time when she was a
small girl playing on Alpine pastures and going
home in the evening with
grazed knees. «I just had
to climb every tree,» she
says, with a mischievous
laugh. She has many tales
from back then. Eight or
nine children lived in the
tiny village.
The images and short
texts in her book provide
the narrative for these
anecdotes. They tell the
story of a touristic yet
gentler age on the mountain. At 5pm every afternoon, when the last valley-bound
train departed and the day-trippers
left, solitude and calm returned to
Kaltbad. «We would sit on a bench in
front of the post office with the sun
on our faces. It was so wonderfully
peaceful,» she recalls.
The bench and the solitude are no
more. The thermal bath currently
under construction will no doubt
attract more visitors. «The bath, the
new station and the apartments
where the Bellevue once stood herald
the dawning of a new golden age,»
Ruth Reinecke-Dahinden believes.
«But come what may – the mountain
remains beautiful!»
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Bild oben: Gäste vor
dem Hotel Bellevue. Bild
Mitte links: Rigi-Ansicht.
Bild Mitte rechts: Nie
verwirklicht – das Ballonprojekt auf die Rigi.
Bild unten links: Die
«Schnurtobel-Brücke» ob
Vitznau. Bild unten rechts:
Würstli-Ess-Wettbewerb.
Top: Guests in front of
the Hotel Bellevue.
Centre left: The Rigi.
Centre right: The hot air
balloon project on the Rigi
that never took off.
Below left: The «Schnurtobel Bridge» above Vitznau.
Below right: A sausage eating contest.
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Top
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LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Seite 37
10 Orte am See, an denen die Urschweiz bis heute weiterlebt
10 lakeside locations where historic Switzerland comes alive
Das Rütli, die angebliche Gründungsstätte der Schweiz, ist eine Wiese.
Es ist keine bewachte Stätte, kein Museum und kein ehemaliges Schlachtfeld. Es ist ein offenes, einfaches Stückchen Land mit fantastischer Aussicht auf den See und in die Berge. Typisch schweizerisch. Schön, aber bedeutungslos für die einen, geschichtsträchtig für alle andern, welche das
Rütli als jenen Ort betrachten, wo 1291 der Bund der Eidgenossen beschworen wurde. Es fasziniert allemal: Jahr für Jahr besuchen 100’000
Menschen das Rütli, zu Fuss oder per Schiff.
Switzerland’s legendary birthplace, the Rütli, is a meadow. Not a guarded
monument, museum or former battlefield. Just a simple, open piece of
land with stunning views of the lake and mountains. You could call it typically Swiss. A picturesque pasture for some but for others steeped in historic significance as the site where the oath of allegiance was sworn in 1291.
And it never fails to fascinate – each year, 100,000 people visit the Rütli on
foot or by boat.
info: www.ruetli.ch
© Uri Tourismus
Rütli | Rütli
© Uri Tourismus
Schillerstein, beim Rütli |
Schillerstein, near the Rütli
«Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern» verewigt der deutsche Schriftsteller Friedrich Schiller den Rütlischwur, welchen drei Vertreter der Kantone
Uri, Schwyz und Unterwalden hielten. Der Gründungsmythos der Eidgenossenschaft und der Freiheitsheld Wilhelm Tell sind eng mit Schillers lebendiger
Schilderung im Drama «Wilhelm Tell» verbunden, das der Schriftsteller 1804
vollendete. Die Urkantone ehrten ihn 1859 mit der Beschriftung des 30 Meter
hohen Schillersteins nahe des Rütli im Vierwaldstättersee. Die Schweiz dankt
es dem Deutschen heute noch.
«We shall be a single people of brethren!» German playwright Friedrich
Schiller immortalised the words of the oath of allegiance sworn more than 700
years ago by three men representing the cantons of Uri, Schwyz and Unterwalden. The founding of the Swiss Confederacy and its legendary folk hero William Tell are closely interwoven with Schiller’s vibrant narrative in the drama
«William Tell», completed in 1804. The founding cantons commemorated the
playwright in 1859 with the inscription of the Schillerstein, a 30-metre-high
boulder rising out of the lake close to the Rütli. Swiss gratitude to the German
author lives on.
Die Hohle Gasse war einst die Strasse von Immensee nach Küssnacht. In
Friedrich Schillers Drama wartet Wilhelm Tell dort auf seinen habsburgischen
Kontrahenten Hermann Gessler, denn er weiss: «Durch diese hohle Gasse muss
er kommen. Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht.» Gessler kam angeritten
und Tell ermordet ihn mit seiner Armbrust. Das war 1307, sagt die Legende.
Die Schweiz wird frei und Tell zum Nationalheld. Heute lässt sich dort, wo ein
Pfeil das Wams des Habsburgers durchbohrte, gemütlich an einer Feuerstelle
picknicken.
The Hohle Gasse (hollow way) was once a road leading from Immensee to
Küssnacht. In Friedrich Schiller’s drama, William Tell waits there for his adversary, the Habsburg bailiff Hermann Gessler – «for he must come through this
hollow way, no other path leads to Küssnacht.» Gessler rides past, and Tell kills
him with a single arrow fired from his crossbow. It happened in 1307, according
to legend. Switzerland was liberated, and Tell became a national hero. Today
there is a picnic area with a fire pit at the site where the arrow’s tip pierced the
bailiff’s doublet.
info: www.hohlgassland.ch
© Schwyz Tourismus
Hohle Gasse, Küssnacht | Hohle Gasse, Küssnacht
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Ten
Seite 38
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Luzerner Mordnacht |
Lucerne’s «Night of Blood»
Infos: www.la-gondola.ch
© Lukas Hadorn
Luzern ist beeindruckt von den Taten der Urschweizer und
schliesst 1332 ein ewiges Bündnis mit Uri, Schwyz und Unterwalden. Das gefällt nicht allen. Wer lieber bei den Habsburgern geblieben wäre, schmiedet ein Jahr später Mordpläne
gegen die Eidgenossen. Doch ein ärmlich gekleideter Junge
hört zu. Die Aufständischen erwischen ihn und drohen mit
dem Tod, sollte er jemandem vom Komplott erzählen. Also
beichtet der Knabe dem Kachelofen in der gut besetzten Gaststube der Metzgerzunft: «O Ofen, Ofen! Ich muss dir klagen,
denn ich darf es sonst keinem Menschen sagen.» Und er
erzählt vom nächtlichen Mordplan. Die aufgeschreckten
Eidgenossen vereiteln ihn. Das Gasthaus am Weinmarkt,
wo der Kachelofen stand, heisst heute «La Gondola».
Impressed by the founding cantons’ stand, Lucerne joined
Uri, Schwyz and Unterwalden in an «eternal union» in 1332.
The new alliance wasn’t to everyone’s taste, however – a year
later, it is said, a group of citizens loyal to the Habsburgs plotted to assassinate the Swiss confederates. An eavesdropping
beggar boy was caught and ordered to keep quiet on pain of
death. In his despair, the boy confessed all instead to the tiled
stove in the bustling tavern room at the butchers’ guildhall.
Thus alerted, the confederates thwarted the murder plot.
The tavern at Weinmarkt where the tiled stove stood is
today’s Restaurant La Gondola.
© Verein Gottardo-Wanderweg
Telldenkmal Altdorf | Tell Monument, Altdorf
«Nun Tell! Nimm die Armbrust und mach
dich fertig, einen Apfel von des Knaben Kopf
zu schiessen!» So beschreibt Friedrich Schiller, wie Wilhelm Tell vom habsburgischen
Landvogt Hermann Gessler gezwungen wird,
mit seiner Armbrust einen Apfel vom Kopf
seines eigenen Sohnes zu schiessen. Tell trifft
den Apfel und schwört Rache, Gessler findet
später den Tod (siehe S. 37) und verhilft Tell
zu Weltruhm. Sechshundert Jahre später
wird dem Helden in Altdorf ein Denkmal errichtet: Stolz steht Wilhelm Tell mit geschulterter Armbrust und Sohn Walther im Arm.
«Shoot an apple from the boy’s head. If you
miss, your own head shall pay the forfeit.»
In his stirring drama, Friedrich Schiller
describes how William Tell is ordered to
shoot an apple from his own son’s head by
the hated Habsburg bailiff Hermann Gessler.
Tell hits the apple and swears revenge.
Gessler meets a violent end (see p. 37) and
Tell achieves world reknown. Six hundred
years later, a monument to the folk hero is
erected in Altdorf. William Tell stands
proud, crossbow shouldered and son by
his side.
Top
Ten
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Seite 39
Wenn am 1. August in der ganzen Schweiz Feuerwerksraketen in den Himmel geschossen werden, dann feiern die Eidgenossen einen Brief.
Der Bundesbrief, «geschehen im Jahre des Herrn
1291 zu Anfang des Monats August», besiegelt das
Bündnis der Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden, einander zu schützen und beizustehen. Der
Brief gilt als Gründungsurkunde der Schweiz.
Noch heute ist in Schwyz das schöne, handgeschriebene Pergament neben zahlreichen weiteren Dokumenten und einer Fahnen- und Bannerausstellung im eigens dafür errichteten Museum zu sehen.
When fireworks illuminate the night sky every
1 August, the Swiss are celebrating a document.
The document in question – the Swiss Charter
of Confederation of the cantons Uri, Schwyz and
Unterwalden – dates back to the beginning of
August 1291 and marks the swearing of the three
founding cantons’ pledge of alliance. It is considered Switzerland’s founding document.
This beautiful handwritten document is on
display in its own dedicated museum along
with other documents, standards and flags.
Infos: www.bundesbriefmuseum.ch
© Schwyz Tourismus
Bundesbriefarchiv, Schwyz |
Museum of the Swiss
Charters, Schwyz
© Uri Tourismus
Tellskapelle und Tellsplatte, bei Sisikon |
Tell Chapel and Tellsplatte, near Sisikon
Wenn Blitze in den Vierwaldstättersee schiessen und
der Wind mit über hundert Stundenkilometern über
das Wasser peitscht, dann türmen sich die Wellen
meterhoch auf. Durch solch einen gefährlichen Föhnsturm im Sommer ruderte Wilhelm Tell mit sicherer
Hand ein kleines Boot und rettete einen Flüchtling
vor den Habsburgern, so die Legende. Ein andermal
entfloh er seinem Häscher Gessler mit einem gewagten Sprung an Land. Wer solches vermochte, war
mehr als ein Held. Lange Zeit wurde Tell als Heiliger
verehrt. Ihm ist die Tellskapelle von 1518 gewidmet.
Von der Tellsplatte, wo er einst ans Ufer sprang, bietet
sich ein atemberaubender Blick auf den See – an
schönen und an stürmischen Tagen.
When bolts of lightning rip into Lake Lucerne, the
accompanying high winds of over 100 kilometres an
hour can whip the waves up several metres high.
Legend has it that William Tell skilfully navigated a
small boat through such a summer storm to help a
fugitive flee from the Habsburgs. In another tale, he
escaped his pursuer Gessler with a daring leap to
the shore, once and for all sealing his reputation as
a superhuman hero. Tell was long venerated as a saint,
and the Tell Chapel (built in 1518) is dedicated to him.
The Tellsplatte, where he reputedly jumped on land,
offers breathtaking views of the lake – on both sunny
and stormy days.
Top
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LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Tellmuseum, Bürglen |
Tellmuseum, Bürglen
© Scriptum Flüelen
In herrlicher, aber rauer Landschaft soll der Nationalheld
Wilhelm Tell als Bauer, Jäger und Fischer gelebt haben. In
Bürglen, wo die ungezähmte Natur den Lebensrhythmus der
Menschen dirigierte und wohin sich kaum ein Fremder über
den gefährlichen See oder die schmalen Gebirgspfade wagte.
Dort findet sich heute in einem alten Wehrturm eine üppige
Wunderkammer, die den Helden mit zahlreichen historischen und künstlerischen Schätzen zum Leben erweckt: das
Tellmuseum. Es ist von Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet.
National hero William Tell is said to have lived a simple life
as a farmer, hunter and fisherman in a landscape of bleak
splendour. In Bürglen, where untrammelled nature dictated
life’s rhythms and seldom a stranger ventured over the treacherous lake or the along the narrow mountain trails. Today, a
museum in an old defence tower houses a veritable treasure
trove of historic and artistic objects bearing silent witness to
the folk hero’s life and times. The Tell Museum is open from
mid-May until mid-October.
Infos: www.tellmuseum.ch
Gesslerburg, Küssnacht | Gesslerburg, Küssnacht
© HohlgassLand
Von der Hohlen Gasse führt der Tellernweg in einer halben Stunde zu
den Trümmern der Gesslerburg. Grandiose Aussicht und Ruinenklettern belohnen Erwachsene und Kinder. Die ersten Burgherren waren
die Edlen von Küssnacht. Ritter Eppo verlangte drakonisch Steuern,
so dass ihn 1302 die Dorfbewohner von Küssnacht, Immensee und
Haltikon überfielen und ihm beinahe das Leben raubten. Nach dem
ältesten Urner Tellenspiel von 1512 hatte Vogt Hermann Gessler seinen
Sitz auf der Burg zu Küssnacht. Seither heisst sie Gesslerburg und beflügelt unsere Fantasie.
A 30-minute walk leads from the Hohle Gasse via the Tellernweg to
the ruins of the Gesslerburg. Adults and children can enjoy the magnificent view and climb the ruins of this once important fortress. The
first lords of the castle were the noblemen of Küssnacht. Eppo of Küssnacht’s draconian taxation policies did nothing for his popularity –
the villagers of Küssnacht, Immensee and Haltikon almost beat him to
death in 1302. According to the oldest Uri Tell play from 1512, the bailiff Hermann Gessler had his seat at the castle in Küssnacht. Since then
it has been known as the Gesslerburg and never fails to fuel the imagination.
© Schweizerisches Nationalmuseum
Forum Schwyz | Forum of Swiss History, Schwyz
Die Stadt Schwyz liegt nicht nur im Herzen der Schweiz, sondern ist
auch deren Namensgeberin. Noch heute spiegeln Altstadt und Museen
die Geschichte der Eidgenossenschaft. Im Forum Schweizer Geschichte,
einem modernen, multimedialen Museum, wird innerhalb alter Mauern
das Leben der Eidgenossen zwischen 1300 und 1800 spürbar. Das Forum
Schwyz ist eines der bedeutendsten kulturhistorischen Museen im
Alpenraum.
The town of Schwyz not only lies in the heart of Switzerland, it also gave
the country its name. The Old Town and museums still reflect the rich
history of the Swiss Confederation. Multimedia makes the lives of the
Swiss between 1300 and 1800 become tangible, visible and audible in
a modern museum behind Baroque walls. The Forum of Swiss History
Schwyz is one of the most important museums of cultural history in
the entire Alpine region.
Infos: www.forumschwyz.ch
The Spirit of Switzerland
www.xellent.com
Seite 42
PORTRAIT
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
UHRENMUSEUM-DIREKTOR LUDWIG OECHSLIN IM INTERVIEW
INTERVIEW WITH WATCH MUSEUM DIRECTOR LUDWIG OECHSLIN
«Die Leidenschaft des Entdeckers»
«Passion for discovery is a part of me»
Das Uhrengenie aus Luzern, Ludwig
Oechslin, über Archäologie, Neugier,
Leidenschaft und eigene Uhren. Der
Direktor des Musée international
d’horlogerie von La Chaux-de-Fonds
kommt schon bald mit einem Eigenbau.
LucerneMagazine: Herr Oechslin, Sie konstruieren selber
Uhren. Luzerner sind besser im Verkaufen der Uhren als
im Bauen. Was machen Sie anders?
Ludwig Oechslin: Mich hat schon immer sowohl das Handwerkliche wie auch das Wissenschaftliche interessiert. Ich
bin zwar Konservator im Uhrenmuseum La Chaux-de-Fonds,
habe aber auch mal eine Uhrenmacherlehre absolviert.
Was fasziniert Sie an Uhren?
Ich habe in den letzten dreissig Jahren viele historische Studien betrieben, alte Uhren untersucht und sie beschrieben.
Die vielen einzigartigen Exemplare, die ich gesehen habe, haben mir immer auch Anregungen für weitere Gedankenspiele gegeben. Gerne möchte ich immer wieder alte Ideen in einer neuen Art anwenden. Kurz gesagt: Bei mir ist es die reine
Entdeckerfreude, die mich antreibt.
Ist es falsch, Sie als einen Archäologen der Uhr zu
bezeichnen?
Das ist sicherlich richtig. Ein Archäologe befasst sich mit materiellen Dingen im historischen Sinn. Ihre Frage entspringt ja
nicht einem Zufall und stützt sich auf meinen Lebenslauf: Ich
habe einst in Basel vorindustrielle Archäologie studiert. Ein
normaler Historiker geht in die Archive und studiert Aufzeichnungen, ich ergründe Objekte und Materialien.
Sie graben in den Uhren. Wie geht das?
Für mich war die Farnesianische Uhr im Vatikan das eigentliche Lehrstück. Diese Uhr studierte ich von 1978 bis 1982. Ich
musste genau begreifen, wie sie aufgebaut ist und wie sie
funktioniert. Ich beobachtete sie lange, bis ich sie erfassen
konnte. Diese Uhr zeichnet eine hochkomplexe Mathematik
aus. Sie kann sogar die Unregelmässigkeiten der Gestirne am
Himmel abbilden.
1978 bis 1982 ist eine lange Zeit für das Beobachten
eines astronomischen Automaten mit Uhrenantrieb.
Das scheint nur für Sie so. Ich habe lernen müssen, dass das
Beobachten viel mehr Zeit braucht, als das Umsetzen.
Was fasziniert Sie an der Komplexität einer solchen Uhr?
Damit diese Uhr die Unregelmässigkeiten wiedergeben kann,
muss sie ein Kunststück schaffen: Sie muss mit ganzzahligen
Verhältnissen Mittelwerte wiedergeben können.
Lucerne watchmaking genius Ludwig
Oechslin talks about archaeology, curiosity, his passion and watches. The director of the International Watch Museum
in La Chaux-de-Fonds will soon be
presenting his own-brand models.
LucerneMagazine: Ludwig Oechslin, you are a master
watchmaker, museum director and come from Lucerne.
As a rule, Lucerners are better at selling watches than
making them. What do you do differently?
Ludwig Oechslin: I’ve always been interested in craftsmanship as well as science. Although I am the curator at the Watch
Museum in La Chaux-de-Fonds, I’m also a trained watchmaker.
What fascinates you about timepieces?
I’ve done a lot of historic research in the last thirty years, examined old timepieces and described them. The many unique specimens I’ve seen have been a source of inspiration. I
want to implement old ideas in fresh ways again. In short: I
am driven by the pure joy of discovery.
Would it be wrong to describe you as a timepiece archaeologist?
That’s certainly right. An archaeologist is concerned with material aspects in a historical context. Your question is not coincidental and refers to my biography: I studied preindustrial
archaeology at Basel. A regular historian delves into archives
and studies records. I excavate.
You excavate timepieces. Can you explain this for us?
The Farnese Clock at the Vatican was in a sense my master
class. I studied this clock from 1978 to 1982. I had to understand exactly how it was structured and worked. I observed it
until I understood. This clock is defined by highly complex
mathematics, and can even represent the irregularities of
celestial bodies.
1978 to 1982 seems like a long time to observe an astronomical timepiece.
It might seem a long time to you. I had to learn that observing
something requires a lot more time than putting it into practice.
What fascinates you about the complexity of such a
clock?
In order to represent irregularities, this clock has to perform
the feat of expressing averages as whole numbers.
You mean that such clocks manage to represent complex
issues with simple means?
Ludwig Oechslin
...ist gebürtiger Luzerner mit Einsiedler Wurzeln, der 1952 zur Welt kam.
Oechslin, dreifacher Vater, gilt als wahres
Multitalent und Uhrengenie: Nach Studien von Griechisch, Latein, Alter Geschichte und Archäologie wendete er sich der
Uhrmacherei zu, machte den Lehrabschluss und später die Meisterprüfung.
Zudem studierte er theoretische Physik
und Astronomie. Seit 2001 ist Ludwig
Oechslin Direktor (oder Konservator,
wie es im Westschweizer Sprachraum
heisst) des Musée international
d’horlogerie in La Chaux-de-Fonds.
...born in 1952, is a Lucerne native
with Einsiedeln roots. Oechslin, a
father of three, is regarded as a true
polymath and watchmaking genius.
After studying Greek, Latin, ancient
history and archaeology, he completed
an apprenticeship as a watchmaker
and went on to earn the title of Master
Watchmaker. He also studied theoretical
physics and astronomy. Ludwig Oechslin
has been the curator-director of
the International Watch Museum in
La Chaux-de-Fonds since 2001.
Sie meinen, dass solche Uhren es schaffen, mit einfachen
Mitteln komplexe Sachverhalte abzubilden?
Genau. Denken Sie nur an die Zahnräder.
Warum?
Obwohl die Anforderungen an die Zahnräder in solchen
komplexen Fällen sehr gross sind, ist die Zahnzahl der Räder
ganz einfach limitiert. Die Zahnzahl auf den Zahnrädern ist
per se limitiert. Beim Überschreiten von 100 wird die Sache
immer schwieriger. Das finde ich spannend. Wie findet man
die richtigen Zahnradkombinationen? Die richtigen Zahlen?
Das ist spannend für Sie.
Ich weiss. Nicht jedermann kann und soll das verstehen. Es ist
eine klassische Leidenschaft, die manchmal auch nur Leiden
ist. Aber das gehört zu mir.
Sie verkaufen neu in Luzern Ihre eigenen Uhren: «Ochs &
Junior» heisst die Marke. Warum tun Sie das und wenden
sich damit von der Theorie ab?
Ich bin auch Handwerker, Uhrmacher, und ich habe in den
letzten Jahren sehr viele Projekte entworfen, die ich marktfähig machen möchte. Wir sind eine junge Firma, die dafür aber
bereits eine breite Palette im Angebot hat.
Herr Oechslin, warum tragen Sie eigentlich diese Leidenschaft für Uhren in sich?
Nach meinem Studium überlegte ich mir, was ich tun sollte.
Ich wollte meinen Unterhalt verdienen und etwas Handwerkliches unternehmen. Deshalb.
Deshalb?
Ja, und weil ich diese Entdeckerleidenschaft in mir trage. Ich
kann mich erinnern, dass ich schon als Junge die Spielzeugeisenbahn und -autos selber geflickt habe, wenn diese wieder
einmal kaputt waren.
Exactly. Just consider the gear wheels.
Can you explain?
Although the requirements on the gear wheels in such complex movements are immense, the number of teeth on the
wheels is limited. The number of teeth on a wheel is limited
per se – you cannot exceed 100. I find this fascinating. How do
I find the right wheel combinations? The right numbers?
It’s fascinating to you.
I know. Not everyone can or even should understand. It is a
passion in the true sense of the word and therefore at times
very frustrating. But it’s a part of me.
You are about to sell your own watches in Lucerne under
the brand name: «Ochs & Junior». Why are you doing this
and turning your back on theory?
I’m also a craftsman, a watchmaker, and I’ve designed many
projects in recent years that I’d like to make marketable. We
are a new company and precisely because of this already
have a wide range on offer.
Why do you think this passion for watches is a part of
you?
After graduating, I was contemplating what to do next. I wanted to earn money and work with my hands. That’s why.
That’s the reason?
Yes, and because I have a passion for discovery. As a small boy,
I was always repairing my train sets and toy cars when they
broke.
IGN. JOSEPH
COLLECTION
www.ign-joseph.com
Exklusiv in Luzern bei:
www.andreawicki.ch, Andrea Wicki, Kauffmannweg 14, Luzern
Telefon: 041 410 62 61, Email: [email protected]
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
HISTORY
Seite 45
Ein Lift in den Himmel
A lift to the sky
Vor 105 Jahren fuhren die ersten, staunenden Passagiere mit dem Lift am Hammetschwand Richtung Himmel. Oben angekommen, war es noch ein kurzer Fussweg zu den Bürgenstock-Hotels und damit auf eine der schönsten Aussichts-Terrassen
am Vierwaldstättersee. Die waghalsige Konstruktion ist bis heute der höchste Aussenlift Europas geblieben. 1114 Meter über
Meer, die Position der Bergstation, bedeuten Rekord. Die tollkühne Anlage aus der so genannten «Belle Epoque» besteht aus
einer Kabine aus Fichtenholz, überzogen mit Zinkblech, in der sechs bis acht Personen in drei Minuten über 160 Meter auf die
Felsnase auf der Hammetschwand-Alp befördert werden. Im Schweizer Vergleich steht der Hammetschwand-Lift gleichwertig neben der ersten elektrischen Bergbahn auf den Gornergrat (1898 eröffnet) oder der von 1896 bis 1912 erstellten Jungfraubahn zur höchstgelegenen Bahnstation Europas auf dem Jungfraujoch.
Für alle, die das Abenteuer erleben wollen: Ab 12. Mai ist der Lift wieder im Einsatz. Eine Fahrt kostet CHF 10. –.
It was 105 years ago that the first awestruck passengers took the Hammetschwand Lift to the heights. From the top it was then just a short
scenic stroll to the Bürgenstock Hotels – and one of the most picturesque panorama terraces overlooking Lake Lucerne. Located at an altitude of 1114 metres, this unconventional Belle Epoque construction can still claim to be the highest outdoor lift in
Europe. It comprises a cabin fashioned from zinc-clad spruce timber and is capable of transporting up to eight persons up to
the rock outcrop high on the Hammetschwand Alp pasture. The distance covered is 160 metres and the trip takes three minutes. Within its Swiss context, the Hammetschwand Lift is on a par with the first electric railway to the Gornergrat, which
opened in 1898; and the Jungfrau Railway, built between 1896 and 1912 and boasting Europe’s highest-altitude railway station
on the Jungfraujoch. The Hammetschwand Lift opens for the summer season on Saturday, 12 May. The trip costs CHF 10.
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Kapitän Kuno Stein auf der Brücke seiner «Stadt Luzern».
Captain Ku
Kuno
no Stein on the bridge
bridge o
off tthe
he «Stadt Luzern».
Der Vierwaldstättersee ist Ursprungsort der Schweiz.
114 Quadratkilometer Idylle, Urkraft und pure Naturschönheit. Das weiss Kuno Stein am besten: Als Kapitän des Dampfschiffs «Stadt Luzern» pflügt er täglich
durch den See – eines von vielen Gewässern in der
Zentralschweiz. Eine Reise zu Wasser.
TRAVELLING
TRA
VELLING IN ST
STYLE
YLE
Seite 47
Eine Reise zu Wasser
Lake Lucerne. 114 square kilometres of unspoilt idyll
pure natural beauty. No one knows it better than
Kuno Stein: as captain of the paddle steamer «Stadt
Luzern», he ploughs through the lake’s waters every
day. And Lake Lucerne is just one of many bodies of
water in Central Switzerland.
Seite 48
TRAVELLING IN STYLE
VON MARLÈNE SUTTER
Kapitän Kuno Stein misst mit geübtem Auge die Distanz zur
Anlegestelle, bevor er das Manöver einleitet. 415 Tonnen
Holz und Stahl gleiten unter ihm dahin. 415 Tonnen geballte
Kraft. Das Dampfschiff «Stadt Luzern», der Stolz der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee, gehorcht dem erfahrenen Steuermann. Ein Ungetüm, in dessen Bauch es faucht
und rattert, wenn die Kolben der Maschine auf- und niederfahren. Gezähmt durch das Wunder der Mechanik und das
geübte Verhalten des Kapitäns. Seit mehr als zwanzig Jahren
fährt der Luzerner auf dem Flaggschiff der Flotte. Er kennt
sein Pferdchen. «Es hat Vorzüge, aber es bleiben 415 Tonnen,
die einen Fehler nicht verzeihen», sagt er.
Was er meint: Die «Stadt Luzern» hat keinen Kiel, sie driftet
deswegen mehr als andere Dampfschiffe aus dem Vierwaldstättersee-Ensemble. Kapitän Stein lässt die Tatsache in seine Berechnungen jeweils einfliessen. Jedes Schiff auf diesem
See führt ein Eigenleben. Jedes hat besondere Eigenschaften.
Das eine driftet, das andere fährt schneller, dieses ist breiter
als andere, jenes braucht einen längeren Bremsweg. Deshalb
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
MARLÈNE SUTTER
Captain Kuno Stein calculates the distance to the pier with a
practised eye before starting the manoeuvre. 415 tonnes of
timber and steel move beneath him. 415 tonnes of concentrated power. The paddle steamer «Stadt Luzern» – the pride
of the Lake Lucerne fleet – obeys the experienced
helmsman’s touch. This grand old lady of the lake growls
and shudders as the pistons of her engines thrust up and
down, tamed by the miracle of mechanics and the captain’s
skill. The Lucerne helmsman and the lake’s paddle steamers
go back twenty-five years, and he knows his current vessel –
known in the vernacular as the «see cow» on account of her
steam whistle’s low and distinctive tone – through and
through: «She has her good points, but these are 415 tonnes
that leave no error unpunished» he says.
What he means is that the «Stadt Luzern» has no keel, and
therefore drifts more than other steamers in the Lake Lucerne fleet. Captain Stein always takes this into account. Each
boat on the lake reacts differently; each has its own particular
characteristics. One drifts, another goes faster, this one is
EXPERIENCE
A spa experience without water is
inconceivable, and Central Switzerland has much to offer in this respect.
Here are some suggestions – many
hotels also offer spa facilities, please
enquire at the hotel of your choice.
ERLEBNIS
Wellness ohne Wasser ist nicht
denkbar. Die Zentralschweiz hat hier
vieles zu bieten. Einige Beispiele für
Erlebnisorientierte in der Region (darüber hinaus offerieren viele Hotels Wellnessbereiche, bitte direkt anfragen):
Swiss Holiday Park:
Morschach, über dem Vierwaldstättersee gelegen: Bietet die Infrastruktur
eines Erlebnisbades, einen Innenpool
mit 210 Quadratmetern Fläche, einen
Aussenpool mit 300 Quadratmetern.
Rutschen, Thermalbad und vieles mehr.
www.swissholidaypark.ch
Mineralbad und Spa:
Rigi Kaltbad:
Wenn das Bad des Schweizer Architekten Botta fertig gebaut ist (Sommer
2012) wird auf Rigi Kaltbad die alte
Tradition des Kurbadens wieder
aufleben. Diese stammt aus dem
Mittelalter.
Kaltbad ist leicht von Weggis oder
Vitznau aus erreichbar.
www.aqua-spa-resorts.ch/objekte_
rigi_kaltbad.php
Alpamare, Pfäffikon:
Für einmal ein Ausflugsziel, das
nicht am Vierwaldstättersee liegt:
Das Alpamare in Pfäffikon am
Zürichsee ist seit Jahrzehnten
Treffpunkt. Kaum ein Jugendlicher
oder eine Jugendliche aus der
Schweiz haben dieses spektakuläre
Bad nicht besucht. Vor allem die
vielen Bahnen und Rutschen üben
eine grosse Anziehungskraft aus.
www.alpamare.ch
Swiss Holiday Park:
In Morschach, situated above Lake Lucerne, offering the infrastructure of a
waterpark, an indoor pool covering 210
square metres area and a 300-square
metre outdoor pool. Slides, thermal
bath and more.
www.swissholidaypark.ch
Mineral Bath and Spa
Rigi-Kaltbad:
On completion this summer, the bath by
Swiss architect Mario Botta will revive
the time-honoured tradition of the
bathing cure, a ritual that originated in
the Middle Ages. Kaltbad can be easily
reached via Weggis or Vitznau.
www.aqua-spa-resorts.ch/objekte_
rigi_kaltbad.php
Alpamare, Pfäffikon:
For once, a destination that is not situated on Lake Lucerne. The spectacular
Alpamare waterpark in Pfäffikon on
Lake Zurich has enjoyed decades of
popularity, especially among young
people. The waterpark’s many features
and slides are particularly strong selling
points. www.alpamare.ch
Impressionen am Vierwaldtättersee: Luzern (oben), Blick von Vitznau aus (Mitte), Sicht von der Rigi auf das Luzerner
Seebecken (unten, ganz rechts). | Lake Lucerne impressions: Lucerne (top), view from Vitznau (centre), view from
the Rigi of Lucerne bay (below, far right).
Seite 50
TRAVELLING IN STYLE
lässt sich festhalten: Jeder See hat genau die Schiffe, die er
verdient.
Der Vierwaldstättersee ist Heimat für eine Menge unterschiedlicher Bootstypen, und die meisten sind dennoch
klassisch, stilvoll und elegant – das passt. Dieser See, eingegraben zwischen die voralpinen Berge und Hügel der
urtümlichen Schweiz, lockt nicht nur seiner verwegenen
Form wegen, sondern auch mit einer kaum zu überbietenden Farb- und Stimmungsvielfalt. Kapitän Kuno Stein zum
Beispiel geniesst auch heute noch, nach über zwanzig Jahren
Fahrt, die unterschiedlichen Momente. «Ich liebe diese
Stimmungen, die verschiedenen Farben des Wassers», sagt
er und sinniert über das Sinnliche seines Berufes. Über die
diversen Grauschattierungen, die Morgen- und Abendstimmungen, die nie zweimal dieselben sind.
Dieser See ist einer der Freizeiträume zu oder mit Wasser,
welche die Zentralschweiz bietet. Was Wunder, hat das Marketingunternehmen für die Destination Schweiz 2012 unter
das Motto «Das Jahr des Wassers» gestellt. Was Wunder,
haben die Marketingplaner von Schweiz Tourismus dabei
bewusst in die Zentralschweiz geschielt. Hier, im Wasserschloss Europas, bestimmen Seenlandschaften, Wasserfälle
und künstlich eingerichtete Wellnessoasen das Bild. Der
Vierwaldstättersee ist der prägende, viergliedrige Riese im
Einzugsgebiet: 114 Quadratkilometer Wasserfläche, 162 Kilometer Uferlänge, fast 12 Kubikkilometer Wassermassen. An
seiner tiefsten Stelle müsste man 214 Meter hinuntersteigen,
um den Grund zu berühren. Das Wasser ist an dieser Stelle
schwarz, nicht grau, grün oder hellblau wie um die Gestade
von Vitznau oder Weggis am Fuss der Rigi.
Dieser See liegt majestätisch. Er sonnt sich und döst,
manchmal auch fährt er ganz fürchterlich über die Uferlinien, dann, wenn wieder einmal der Föhn, ein warmer Fallwind vom Gotthardmassiv, den Urnersee aufgewiegelt hat.
Jeder, der einmal auf einem Schiff war, als der Sturm
losbrach, kann ein Liedchen von der ungeahnten Naturgewalt singen. Der Wind bläst einen in diesen Augenblicken
fast vom Deck, die Wellen sind hochseetauglich, in den
Ohren saust es, und drunten im Bauch des Dampfschiffs
BADETIPPS
Rotsee: Eine der schönsten Badeanstalten der Zentralschweiz. Am
Göttersee zwischen Luzern und Rotsee gelegen. Bus Nummer 1 ab
Bahnhof Luzern führt nahe ran.
www.badi-info.ch/lu/ebikon-rotsee.html
Lido: Die Perle unter den Bädern. Gross, einladend, ein Bad, das ganz
an die Pendants im Süden erinnert. Beim Verkehrhaus in Luzern.
www.lido-luzern.ch
Seebad: Direkt an der Hotelpromenade in Luzern. Ein altes, frisch
renoviertes Bad im See. Klassiker. www.seebadluzern.ch
Villa Krämerstein: Der Tipp für Einzelgänger. In Kastanienbaum
(Horw) gelegen. Ein frei zugänglicher Villenpark mit Seeanschluss und
Bademöglichkeit.
www.haus-am-see-kraemerstein.ch/umgebung.php?lan=de
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
wider than others, that one requires a longer braking
distance. It could be said that every lake has the boats it
deserves.
Lake Lucerne is home to many different types of boats,
and most of them are classical, stylish and elegant – a perfect
match. Carved into the fledgling Alps and hills of unspoilt
Switzerland, the lake not only attracts with its boldly shaped
shoreline but also with a display of hues and variety of
moods that can hardly be bettered. And after over thirty
years, Captain Stein still savours each different moment.
«I love these moods and the variety of colours in the water,»
he says, contemplating the sensuous side of his job. Musing
on the countless shades of grey, the morning and evening
lake moods of which no two are alike.
This lake is just one of Central Switzerland’s wateroriented leisure areas. It therefore comes as no surprise that
Switzerland Tourism has declared 2012 as the “Year of
Water”, with a nod towards Central Switzerland, Europe’s
freshwater source with a landscape dominated by lakes, waterfalls and artificial spa environments. Lake Lucerne is the
pivotal, four-limbed giant of this catchment area: 114 square
kilometres of water area, 162 kilometres of shoreline, almost
12 cubic kilometres of water mass. At its deepest point, you
would have to descend 214 metres to the lake floor. Down
there, the waters are inky black, not grey, green or pale blue
like at the shores of Vitznau or Weggis at the foot of the Rigi.
This lake is majestic. It basks in the sun, dozes, breaches the
shoreline when the warm foehn wind blowing down from
the Gotthard massif stirs up the waters on Lake Uri, its
southernmost limb. Anyone who has ever been on a boat
when a storm has broken can tell a tale or two about the
unexpected forces of nature. The gusts almost sweep you
from deck, the waves are oceanic, the wind roars in your
ears and the engine toils and sweats in the steamer’s bowels.
These childhood experiences remain imprinted on the
memory and teach a little humility.
As a rule, this lake is a benign companion, lapping softly
and quietly against Lucerne’s quayside in amazingly pure
WE LIKE THE LAKE – A FEW BATHS
Rotsee: One of the nicest lake pools in Central Switzerland.
Located on the Göttersee between Lucerne and Rotsee. Bus
number 1 from Lucerne station stops close by.
www.badi-info.ch/lu/ebikon-rotsee.html
Lido: The jewel in the lido crown. Spacious, inviting – a pool
reminiscent of southern climes. Near the Swiss Museum of
Transport in Lucerne. www.lido-luzern.ch
Seebad: Situated directly on Lucerne’s hotel promenade. An
old, newly-renovated lakeside bathing facility. A classic.
www.seebadluzern.ch
Villa Krämerstein: Off the beaten track. Located in Kastanienbaum (Horw). A freely accessible park belonging to a villa.
www.haus-am-see-kraemerstein.ch/umgebung.php?lan=de
Die «Stadt Luzern» auf ihrer abendlichen Heimkehr (rechts unten). Abhängen in Weggis (oben).
Blick auf den Urnersee (unten links). | The «Stadt Luzern» returns home at sundown (below right),
winding down at Weggis (above), view of Lake Uri (below left).
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TRAVELLING IN STYLE
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Auch das Dampfschiff «Schiller»
ist eine ältere,
aber immer noch
rüstige Lady.
The paddle
steamer «Schiller»
is also an elderly
yet sprightly lady.
WASSERFAKTEN
Eine Milliarde Kubikmeter Wasser füllen die Trinkwasser-Förderer in der Schweiz jedes Jahr ab.
Das entspricht nur zwei Prozent
der Niederschlagsmenge im
ganzen Land, ist aber dennoch
sehr viel. Vierzig Prozent des
Trinkwassers stammt aus Quellen, ebenso viel aus dem Grundwasser und zwanzig Prozent aus
den Seen.
Eine spannende Zahl: Pro Tag
verbraucht eine Person in der
Schweiz im Durchschnitt 400
Liter Wasser. 48 Liter davon für
die Toilette, 32 Liter für Bad und
Dusche, 30 Liter fürs Waschen,
24 Liter für Kochen und Trinken,
21 Liter für die Körperpflege.
WATER FACTS
Swiss drinking water suppliers
draw one billion cubic metres of
water yearly. This is a significant
amount, despite representing
just two percent of the country’s
annual rainfall. Forty percent of
potable water comes from
sources, the same amount
from groundwater and twenty
percent from lakes.
The figures are fascinating:
each person in Switzerland uses
on average 400 litres of water
per day, including 48 litres for
the toilet, 32 litres for bathing or
showering, 30 litres for washing,
24 litres for cooking and drinking and 21 litres for body care.
stampft und schwitzt die Maschine fürchterlich. Dies sind Kindheitserlebnisse, die
einem in Erinnerung bleiben und etwas
Demut lehren.
In der Regel aber ist dieser See ein
freundlicher Geselle. Anschmiegsam und
leise den Quais von Luzern entlang
schwappend – und fantastischerweise von
reiner Trinkwasser-Qualität. Die Stadt bezieht ihr Wasser aus diesem See. Baden ist
unbedenklich. Man könnte in der Badeanstalt ohne Gefahr den Durst kurzerhand
im See löschen. Die Reinigungsbemühungen der letzten dreissig Jahre haben es
möglich gemacht. Das Wasser, das durchschnittlich dreieinhalb Jahre im See verbleibt, bevor es durch die Reuss in Luzern
abfliesst, ist rein und purer Genuss. Auch
zum Schwimmen.
Ein gutes Stichwort. Schwimmen. «Das
habe ich», sagt Kapitän Kuno Stein, «beruflich zum Glück noch nie müssen.» Der
Steuermann ist die Sicherheit und
Vorsicht in Person. Eine Verlässlichkeit auf
der Brücke, die nicht von ungefähr
kommt. Schon als kleiner Junge hat er am
Seeufer den Dampfschiffen nachgeschaut
und ihre Regelmässigkeit bewundert. Wie
viele Buben wusste auch er, wann welches
Schiff im Luzerner Seebecken ein- oder
ausfahren würde.
Man merke sich: Wer auf diesem See Kapitän werden will, beginnt schon früh damit.
drinking water quality. The city draws
its water from the lake. Bathing is hygienically safe, and you could even
quench your thirst with lake water at
any lido or lakeside bathing facility,
thanks to the cleaning endeavours of
the last thirty years. The water, which
stays in the lake for an average of three
and a half years before flowing away in
the Reuss in Lucerne, is clean and a
pleasure to swim in.
Speaking of swimming: «I’ve never had
to swim in a professional capacity,»
says Captain Kuno Stein. The helmsman is caution personified – a pair of
safe hands and a dependable presence
on the bridge. His course was set when
he was a small boy, admiring the
paddle steamers from the lakeside.
And like many other small boys, he
knew exactly when each steamer was
due to enter or leave the harbour.
Take note: if your ambition is to
become a steamer captain on this
lake, you’d better start young.
Alles über die
schönen Seiten
im Leben
All about the
beautiful
aspects of life
Den INSIDER online durchblättern
auf www.insideronline.ch
Seite 54
SPEEDY BOARDING
Luzern-Flüelen
VON WEGEN NUR BEI SCHÖNEM WETTER SCHÖN:
Marlon Heinrich hat den Vierwaldstättersee anders erlebt. Bei verhangenem
Himmel, Regen, garstigem Wind. Und
war nach seiner Schiffsreise von Luzern
nach Flüelen und zurück trotzdem
überglücklich. Weshalb, erzählt er in
seinem Mini-Rundreisetagebuch.
LAKE LUCERNE REVEALS ITS DRAMATIC SIDE
Marlon Heinrich has experienced Lake
Lucerne at its moody best: beneath a
murky sky, whipped by rain and a
vicious wind. He still thoroughly enjoyed his lake cruise from Lucerne to Flüelen and back, and tells us why in this
brief travelogue:
«Blaues Wunder». Der Vierwaldstättersee – französisch Lac
des Quatre Cantons, italienisch Lago dei Quattro Cantoni
oder Lago di Lucerna, rätoromanisch Lai dals Quatter Chantuns, englisch Lake Lucerne im Herzen der Schweiz: 434 Meter über Meer gelegen, 114 km² gross, bis 214 Meter tief. Ein
«blaues Wunder», ein Star. Einer, der lebt. Im Frühjahr, zur
Schneeschmelze in den Alpen, überschwemmt er gelegentlich die schönsten Vorgärten, Hotelterrassen, mitunter sogar
Teile der Altstadt von Luzern. Aber auch einer, mit dem sich
gut leben lässt. Die grösste Binnenschifferei Europas findet
auf dem Vierwaldstättersee statt. Und im Sommer ist er
Tummelplatz für unzählige Segler, Surfer, Badende.
A sparkling gem: Lake Lucerne – Lac des Quatre Cantons in
French; Lago dei Quattro Cantoni or Lago di Lucerna in Italian; Lai dals Quatter Chantuns in Romansh; Lake Lucerne in
English. Situated in the heart of Switzerland: 434 metres
above sea level, 114 square kilometres area, maximum depth
214 metres. A sparking gem in flux with the seasons. The
springtime snowmelt in the Alps may prompt it to flood the
best kept of gardens, hotel terraces, even occasionally Lucerne’s Old Town. Of course the lake has a gentler side too. Lake
Lucerne is home to Europe’s largest inland water transportation system and is a summer playground for yachting enthusiasts, surfers and swimmers.
10.12 Uhr | Luzern, Landungsbrücke 1. Start zur Rundfahrt mit
dem Motorschiff der MS Brunnen: 1990 gebaut, 48.21 Meter lang,
Platz für 200 Personen auf dem Ober- und 200 auf dem Hauptdeck. Die Brunnen legt pünktlich ab. Ich überprüfe das auf meiner
Uhr. Wie die meisten Schweizerinnen und Schweizer, wenn Züge
oder Schiffe losfahren.
10.12 A.M. | Lucerne, landing stage 1
Embarking on a round trip on the motor ship MS Brunnen: built in
1990, length 48.21 metres, capacity 200 on the upper, 200 on the
lower deck. The Brunnen leaves the pier punctually: I check my
watch. Like most Swiss people do when trains or boats depart.
12.55 Uhr | Flüelen. Ende Teil 1,
zurück nach Luzern, Start Teil 2 der
Fahrt mit dem Wilhelm-Tell-Express.
Noch einmal Brunnen, Gersau, Bekkenried, Vitznau, Weggis. Ich freue
mich. Denn: Es ist, wie wenn man im
Fernsehen ein Tor im Fussball in der
Wiederholung sieht: Beim zweiten
Mal Hinschauen öffnet sich der Blick
für Details.
12.55 P.M. | Flüelen
End of part 1, and it’s back to Lucerne. Part 2: leaving on the William Tell
Express. We pass Brunnen again,
and Gersau, Beckenried, Vitznau,
Weggis. I’m entranced, because this
is like watching a football goal replay
on television: you develop a keener
eye for detail the second time
around.
13.10 Uhr | Axenstrasse.
Kunst am Bau: Das Kunstwerk hier heisst Axenstrasse. Vor der Eröffnung des
Seelisbergtunnels auf der
anderen Seeseite war die
Axenstrasse für den Verkehr
wichtiger Teil der Nord-SüdAchse.
01.10 P.M. | Axenstrasse
The Axenstrasse, a roadbuilding work of art on
the Axen, the flank of the
Rophaien Mountain overlooking the Uri Basin.
Before the Seelisberg
Tunnel opened on the opposite shore, the Axenstrasse
was an integral part of the
north-south traffic route.
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
11.09 Uhr | Vitznau. Bahnhof der
Zahnradbahn Vitznau–Rigi. Doch, wo
ist die Königin der Berge? In Nebel
gehüllt. Ich bin sicher: Sie macht sich
schön für bessere Tage und braucht
dabei keine Zuschauer.
11.09 A.M. | Vitznau, station of the
Vitznau–Rigi cogwheel railway
But where is the Queen of the Mountains? Swathed in fog. I’m convinced
that she’s making herself pretty for
brighter days and onlookers are not
welcome.
11.26 Uhr | Beckenried. Je
schlechter das Wetter, desto lebendiger die Fantasie. Ich erinnere mich an Wanderungen von
Beckenried Richtung Treib, die
Schlucht in der Risleten oder an
solche oben im Klewenalpgebiet.
11.26 A.M. | Beckenried
The poorer the weather, the
livelier the imagination: I recall
earlier hikes from Beckenried in
the direction of Treib or up in the
area around Klewenalp.
14.45 Uhr | Vitznauerhof. Jugendstil-Idylle pur, Firstclass-Gastronomie.
Prominente Gäste noch: Hermann Hesse, Richard Strauss, General Henri
Guisan, Paul Klee. Als abenteuerlustige Jugendliche schlichen wir uns wie
Krieger an der Hotel-Réception vorbei. Missachteten Verbotsschilder und
vereinnahmten das nahe Badehäuschen, ebenfalls im Jugendstil gebaut.
Von dort war der Sprung ins Nass herrlich. Leider verlorene Zeiten, das Badehäuschen machte neuen Mauern Platz.
02.45 P.M.| Vitznauerhof
Art Nouveau heaven. First-rate gastronomy. Famous guests, too: Hermann
Hesse, Richard Strauss, Second World War general Henri Guisan, Paul Klee.
As adventurous youths, we slipped stealthily like warriors past the hotel
reception desk. Ignored prohibition signs and captured the bathing house,
also built in the Art Nouveau style. An exhilarating jump into the water. Unfortunately, these days are long gone; the bathing house had to make way
for new walls.
12.09 Uhr | Brunnen. Traum? Wirklichkeit?
Die Wirklichkeit plötzlich schöner als die
Erinnerungen? Über Flüelen öffnete sich der
graue Wolkenvorhang. Dahinter blauer Himmel, Sonne. Unglaublich, mystisch.
12.09 P.M. | Brunnen
Dream? Reality? Has the reality suddenly
become more beautiful than the dream?
The grey curtain of fog parts over Flüelen.
Beyond it, blue sky and sunshine. Unbelievable. Mystical.
14.48 Uhr | Schiff. Menschen, mit mir auf
dem Schiff. Ein geheimnisvoller Mann hinter
einem Computer, eine Jass-Runde, eine Frau
mit Kopftuch. Sass sie mit ihren Eltern zusammen? Oder draussen: Menschen, die
sich fotografierten. Oder die Kulisse. Woher
kamen sie? Was dachten sie? Machte sie
diese Rundfahrt, dieses Wetter, diese Stimmung auf dem See glücklich wie mich?
02.48 P.M. | Boat
People on the boat with me. A mysterious
man tapping away at a computer, a group
playing cards, a woman in a headscarf. Was
she sitting with her parents? Outside:
people taking photographs of one another.
Or the view. Where did they come from?
What were they thinking? Did this trip, this
weather, this atmosphere on the lake make
them as happy as it made me?
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Durch Lior Etters Linse die
PHOTOGRAPHY
Seite 57
Welt sehen | Through Lior Etter’s lens
Ein Bild, das die Erinnerungen weckt. Dieses
verwaschene Blau, die
Unschärfe dem Augenblick
geschuldet, der blau-gelbgrün-rosa Schirm in der
Strandmitte. Es ist dies ein
Foto von Lior Etter, der das
Auge für den Moment und
zugleich für die Komposition
hat. Mit Absicht geweckte
Emotionen. Wir zeigen auf den
folgenden Seiten unveröffentlichte Fotografien des jungen
Luzerners, der vielseitig talentiert zu sein scheint. Eben erst
hat er zusammen mit seinem
Bruder Morris den Verein
WasserFürWasser lanciert.
Die Idee ist bestechend: 100
Prozent des Leitungswasserverkaufs in Schweizer Restaurants soll für die Wassergewinnung in weniger bevorteilten
Weltgegenden verwendet werden. Die Zusammenarbeit mit
Luzerner Restaurants startet
im Mai.
It’s a picture that brings
back memories. Faded blue,
out-of-focus. And right in the
middle of the beach, a blueyellow-green-pink sunshade.
The photo is by Lior Etter,
who has an eye for the moment and for capturing composition. On the following
pages we present a selection
unpublished of pictures by
this young Lucerner, whose
talents appear to branch out
in many diverse directions.
For example, he and his
brother Morris have just launched «WasserFürWasser»
(Water for Water). The idea is
as innovative as it is ambitious
– namely that 100 percent of
water turnover in Swiss
restaurants should help finance water projects in less
privileged parts of the world.
21. Juli 2010 | Genua
21 July 2010 | Genoa
22. September 2010 | Paris
22 September 2010 | Paris
15. Mai 2011 | Belgrad
15 May 2011 | Belgrade
12. Juni 2011 | Kalymnos, südliche Ägäis
12 June 2011 | Kalymnos, southern Aegean
16. Dezember 2009 | Kochi, Indien
16 December 2009 | Kochi, India
23. September 2010 | Paris
23 September 2010 | Paris
2. Oktober 2010 | Madrid
2 October 2010 | Madrid
22. August 2011 | Bangkok
22 August 2011 | Bangkok
19. Juni 2011 | Istanbul
19 June 2011 | Istanbul
11. Juni 2011 | Astypalea, südliche Ägäis
11 June 2011 | Astypalea, southern Aegean
25. Juni 2011 | Jakarta
25 June 2011 | Jakarta
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WIE FUNKTIONIERT EIGENTLICH?
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Vertrauen, weltweit
Marlon Heinrich über Gübelin Gem Lab, das Edelsteine untersucht
FILM UND TV: STEINE TRETEN AUF!
«Gentlemen Prefer Blondes»
(Blondinen bevorzugt). USA 1953.
Lorelei und Dorothy – Marilyn Monroe
und Jane Russel wollen nach Europa.
«Gentlemen Prefer Blondes» ist vor
allem der Film, in dem Marilyn Monroe
«Diamonds Are a Girls Best Friend» singt.
Alle Fotos: Gübelin Gem Lab
«Snatch» – In der Filmkomödie von
Guy Ritchie wird die Geschichte von
Turkish, einem kleinkriminellen Promoter für illegale Boxkämpfe und seinem
Assistenten Tommy erzählt.
«Diamonds Are Forever» (Diamantenfieber). James Bond einmal mehr
auf der Jagd nach Ernst Stavro Blofeld,
Boss einer Verbrecherorganisation.
Bond spürt ein Laboratorium auf, in
dem Blofeld Doppelgänger von sich
selbst erschafft.
Die Expertisen des Luzerner Unternehmens geniessen einen exzellenten Ruf,
weltweit: bei Edelsteinhändlern, Juwelieren, privaten Sammlern, Königshäusern,
Museen oder Auktionshäusern wie Christie’s, Sotheby’s oder Phillip de Pury.
Für diese Kunden erstellen die Gemmologen – «Edelstein-Wissenschafter» –
des Gem Lab jährlich einige tausend Gutachten. Diese so genannten «gemmologischen Reports» geben Aufschluss über die Identität von Edelsteinen (ist dieser Rubin tatsächlich ein Rubin oder ist der Stein aus rotem Glas?) über die
Authentizität (ist das ein natürlicher oder synthetischer Diamant?), die geografische Herkunft (stammt dieser Saphir aus Kaschmir oder Madagaskar?) oder ob
ein Stein behandelt wurde
DIE SCHÖNSTEN ZITATE ÜBER EDELSTEINE
(sind die Risse im Smaragd
Es gibt Minuten, in denen alle verborgenen Edelsteine der Seele offenliegen!
mit Öl gefüllt?).
Die Fassung der Edelsteine erhöht ihren Preis, aber nicht ihren Wert.
Ein Edelstein gilt so viel, als ein reicher Narr dafür geben will.
Einen Edelstein betrachte in seiner Fassung, einen Menschen in seiner Wohnung.
Erst das Schleifen verleiht dem Edelstein den Glanz.
Ich habe keinen Ehemann genug gehasst, um ihm die Diamanten wiederzugeben.
Lob, ebenso wie Gold und Diamanten, hat Wert nur durch seine Seltenheit.
Identität, Echtheit und Herkunft eines Edelsteines beeinflussen seinen Wert. Mit ausgeklügelten
Methoden prüfen Wissenschaftler, Gemmologen
und Geologen des Gem Lab Edelsteine bis ins
letzte Detail und schaffen Vertrauen.
Identity, authenticity and origin affect a gemstone’s value. The Gem Lab’s scientists, gemmologists and geologists use the most advanced
methods to evaluate a gemstone right down to
the last detail, thus forging trust.
Mit Hightech chemische Elemente bestimmen:
Ein Laser trägt die winzige Probe (auf dem Foto
rechts ein Haar) eines Steines ab. Die Analyse
mit dem Massenspektrometer hilft, seine Herkunft zu klären, entlarvt synthetische Steine.
Determining chemical elements with sophisticated technology: A laser takes a tiny sample
(in the image right a hair) of a gemstone. The
subsequent analysis with a mass spectrometer
helps clarify its origin and exposes synthetic
stones.
«Tin Man – Kampf um den Smaragd
des Lichts». Die böse Zauberin Azkadellia plant über einem Land ewige
Dunkelheit. Eine junge Frau mit dem
Namen «DG» könnte das vereiteln.
Der Film ist vergessen, Elizabeth
Taylor nicht. Auf diesem Promotionsbild für «The VIPs» (1963) trägt sie
Smaragd- und Diamantschmuck von
Bulgari.
Robert Musil
Ludwig Börne
Volksmund
Sprichwort
Sprichwort
Elizabeth Taylor
Samuel Johnson
Spektroskopische Analyse: Strahlen sagen
Wissenschaftlern die Wahrheit. Gemmologen
beurteilen einen Edelstein, je nachdem, welches
Licht er zurückwirft.
Spectroscopic analysis: The truth comes to
light. Gemmologists can analyse a gemstone by
the way it reflects and refracts rays of light.
LucerneMagazine
Seite 65
HOW DOES IT WORK?
01. März 2012 | 01/12
Integrity, worldwide
Marlon Heinrich on Gübelin Gem Lab, appraiser of precious stones
CINEMA: GEMS TAKE CENTRE STAGE
Gentlemen Prefer Blondes, USA 1953.
Lorelei and Dorothy - Marilyn Monroe
und Jane Russel. Gentlemen Prefer
Blondes is above all else the movie
featuring Marilyn Monroe’s iconic rendition of «Diamonds Are a Girl’s Best
Friend».
Snatch – Guy Ritchie’s gangster comedy focuses on the story of Turkish, a
small-time criminal and promoter of
illegal boxing matches, and his assistant Tommy.
Diamonds Are Forever. James Bond is
once again hard on the heels of his
criminal nemesis Ernst Stavro Blofeld.
Bond discovers a secret laboratory
where Blofeld lookalikes are being
surgically created.
Tin Man – Search for the Emerald.
The tyrannical sorceress Azkadellia is
plotting to bring eternal darkness to
the realm. A young woman called
«DG» has the power to foil her plan.
The Lucerne company enjoys an excellent global reputation when it comes to
gemstone appraisals: gem dealers, jewellers, private collectors, royalty,
museums and auction houses such as Christie’s, Sotheby’s or Phillip de
Pury all place their trust in the laboratory’s expertise. The Gem Lab’s gemThe movie might have sunk without
mologists – «gem scientists» – prepare thousands of reports annually
a trace, but Elizabeth Taylor remains
unforgettable. This promotional image
for these customers. Gemmological reports provide information on the
for «The V.I.P.s» (1963) shows her dekidentity of precious stones (is this ruby the real thing or just a pretty piece
ked in emerald and diamond jewellery
by Bulgari.
of red glass?), authenticity (is this diamond natural or synthetic?), geographic origin (does this sapphire come from Kashmir or Madagascar?)
and treatments (have the
THE BEST ONE-LINERS ABOUT GEMS
fissures in this emerald
Let us not be too particular. It is better to have old second-hand diamonds than none at all.
Mark Twain
been filled with oil?).
Big girls need big diamonds.
Elizabeth Taylor
There are three things extremely hard: steel, a diamond, and to know one’s self.
The gem cannot be polished without friction, nor man perfected without trials.
There are many sham diamonds in this life which pass for real, and vice versa.
I have never hated a man enough to give his diamonds back.
Praise, like gold and diamonds, owes its value only to its scarcity.
Natur- oder Zuchtperlen? Imitationen? Stark
vergrösserte Bilder zeigen deren innere Struktur,
ermöglichen Gemmologen Antworten auf diese
Fragen.
X-ray imaging. Natural or cultured pearls?
Imitations? Highly magnified images reveal the
innermost structure and give the gemmologist
answers to these questions.
Einmalig auf der Welt: Die Gübelin-Referenzsammlung. Über 20’000 farbige Edelsteinen aus
den wichtigen Minen dienen der Analyse. Art und
Herkunft eines Edelsteines lassen sich eruieren.
Unique worldwide: The Gübelin Reference
Collection. More than 20,000 coloured gemstones from all major mines worldwide serve
as the basis and reference for the lab’s work.
A match in data with that of a reference gem
determines its type and origin.
Benjamin Franklin
Chinese proverb
William Makepiece Thackeray
Zsa Zsa Gabor
Samuel Johnson
Trotz Hightech, trotz viel Know-how im Luzerner Labor: Gemmologen und Geologen suchen
weltweit in neuen Minen neue Referenzsteine.
Damit die Referenzsammlung fit bleibt.
Despite the latest technology and the highest
levels of expertise at the Lucerne lab: Gübelin’s
gemmologists and geologists source new reference gemstones in new mines all over the world,
ensuring that the reference collection is always
up to date and prepared for the future.
Seite 66
WINNING ZONE WITH FACEBOOK
LucerneMagazine
01. März 2012 | 01/12
Fotografieren und gewinnen
Fotografieren Sie sich selber – oder fotografieren Sie das wunderschöne Luzern.
Schicken Sie uns das Bild und gewinnen Sie!
Take a p
picture
icture and wi
win
n
Ta
Take
ke a snapshot
snapshot of yourself
lf – o
orr o
one
ne of the beautiful City of Lucerne…
ucerne…
Gratulation! Das ist der Sieger unseres ersten Wettbewerbes: Franz Schaller (Siegerbild). Weiter geht es!
Es ist einfach. Sie fotografieren sich selber oder ein Motiv von Luzern -und stellen anschliessend das Bild auf
www.facebook.com/lucernemagazine. Am 31. Juli 2012 entscheidet die Redaktion von «LucerneMagazine», wessen Bild gewinnt.
Ob vor einem 4- oder 5-Sterne-Deluxe-Hotel in Luzern oder auf dem See fotografiert, die Chancen sind gross, dass Sie den Preis gewinnen:
Es winkt eine Überraschung, die Sie in Luzern weiterträumen lässt. Deshalb: Kamera parat, loslegen! Viel Glück!
Congratulations to Franz Schaller, the winner of our first Winning Zone with Facebook contest (winning photo above). Let’s do it again!
It’s so simple. Take a photograph of yourself or one of the beautiful City of Lucerne and post it to www.facebook.com/lucernemagazine.
Lucerne Magazine’s editorial team will pick the winning image on 31 July 2012. Whether you take your picture in front of a deluxe four or five
star hotel or on a boat trip on Lake Lucerne, you’re in with a good chance of winning.
Up for grabs is a surprise that will make you dream of Lucerne. So it’s cameras at the ready and get clicking. Good luck!
info: www.facebook.com/lucernemagazine
E V ER Y R OL E X I S M A D E FOR G R E ATNE S S . THE COSMOG R A PH DAY TON A ,
I N T R O D U C E D I N 19 6 3 , W A S D E S I G N E D T O M E E T T H E D E M A N D S O F
PR OFE S S ION A L R ACEC A R D R I V ER S A ND QUI CK LY E A R NED IT S ICONIC
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TA C H O M E T R I C S C A L E , I T A L L O W S D R I V E R S TO P E R F EC T LY M E A S U R E
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LucerneMagazine
EDITION 01 | 2012
LucerneMagazine
Fr. 10.– | Euro 9.–
01. März 2012
Rigi – das Comeback der Königin
Rigi – Comeback of a Queen
Auf grosser Fahrt auf dem Vierwaldstättersee
Travelling in style on Lake Lucerne
Auch Süsswasser-Kapitäne haben viel zu erzählen
Freshwater captains spin yarns too
Kunst, Kultur, Sport und Business in der Region
Art, culture, sports and business in the region
The best of Switzerland
recommended by Gübelin.
www.guebelin.ch
TOP TEN Geheimnisse für Einheimische | secrets for locals