Gelsenkirchen
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magazine FIFA FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT 2006™ Berlin Dortmund Frankfurt Gelsenkirchen Hamburg Hannover Kaiserslautern Köln Gelsenkirchen – 100 Prozent Fussball Gelsenkirchen Einwohner: Bundesland: Flughäfen: Gründung: In einer zwölfteiligen Serie stellt das FIFA magazine die zwölf deutschen Städte vor, in denen zwischen dem 9. Juni und dem 9. Juli 2006 die FIFA FussballWeltmeisterschaft™ ausgetragen wird. Teil 10: Gelsenkirchen. Leipzig München Internet: Fussball: VON JEAN-JULIEN BEER Schmucke Oasen zwischen Industrieruinen: Gelsenkirchen. FOTOS: IMAGO Nürnberg Stuttgart Hamburg Hannover Berlin Dortmund Gelsenkirchen Köln Leipzig Frankfurt Kaiserslautern Nürnberg Stuttgart München Die Spiele der FIFA WM 2006™ in Gelsenkirchen: 9. Juni: Polen – Ecuador 12. Juni: USA – Tschechische Republik 16. Juni: Argentinien – Serbien und Montenegro 21. Juni: Portugal – Mexiko 1. Juli: Spiel 59, S51 – S52 (Viertelfinale) 48 FEBRUAR 2006 H ier“, sagt Olaf Thon, „hier riecht es nach Fussball.“ Der Weltmeister von 1990 steht im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke, Kurt-Schumacher-Strasse. Alles, so wirkt es, dreht sich hier um Fussball. Die legendäre Glückauf-Kampfbahn drängt sich an die Bordsteinkante, Schalker Fussballgrössen wie Ernst Kuzorra und Fritz Szepan mobilisierten in diesem Stadion die Massen. Mitte des vorigen Jahrhunderts war das, als der FC Schalke 04 zwischen 1934 und 1942 sechs deutsche Meisterschaften gewann. Die Kneipe, die Kuzorra damals betrieb, steht noch heute. Überhaupt gibt es hier viele Fussballkneipen, eingebettet in triste Strassenzüge, die ihre besten Jahre lange hinter sich haben. Wer der Glückauf-Kampfbahn den Rücken kehrt, glaubt an eine Fata Morgana. Wie aus dem Nichts erhebt sich ein monströses, prächtiges Bauwerk aus dem grauen Allerlei, die neue Fussballarena, das „neue Zuhause für die Tradition“, wie es die Vereinsoberen dem anfangs skeptischen Volk verkaufen mussten, als das ebenfalls benachbarte Parkstadion im Sommer 2001 ausgedient hatte. „Nirgendwo liegen Tradition und Moderne so dicht beieinander“, sagt Thon. DIE INDUSTRIALISIERUNG Er ist ein Teil der Tradition. Er wurde 1966 in Gelsenkirchen geboren. Schon mit 18 war er ein Held, als er im 6:6-Pokalkrimi gegen den FC Bayern drei Tore schoss. 1997 holte er mit den Schalker „Eurofightern“ gegen Inter Mailand den UEFA-Pokal nach Gelsenkirchen. Heute ist er der WM-Botschafter der Stadt und sitzt im Schalker Aufsichtsrat. Er hätte auch Bürgermeister werden können, sagen viele, denn – wie gesagt – nichts ist hier wichtiger als Fussball. Früher war auch die Industrie wichtig. Mitte des 18. Jahrhunderts fiel mit der Industrialisierung der Startschuss für den Aufschwung der Stadt und des gesamten Ruhrgebiets. Zwar wurde Gelsenkirchen schon im Jahr 1147 urkundlich erwähnt. Doch mehr als 6000 Einwohner kamen in den folgenden Jahrhunderten nicht zusammen. Heute leben knapp 280 000 Menschen in Gelsenkirchen. Die Maloche, wie man hier zur harten Arbeit mit Kohle und Stahl sagt, machte viele Arbeiterfamilien satt, aber fast keinen reich. Zeitweise einer der wichtigsten Industriestandorte Europas, zählt die Region heute zu den ärmsten in Deutschland. Das letzte Steinkohlebergwerk schloss 1998. Eine Arbeitslosenquote von 22 Prozent lastet auf der Stadt, deren Politiker nun versuchen, durch Solarenergie neue Perspektiven zu eröffnen. Geblieben ist der Fussball. Mehr als 10 000 Spieler sind in den 70 Fussballvereinen der Stadt gemeldet. Mit 200 Beschäftigten ist Bundesligist FC Schalke 04 sogar der grösste Arbeitgeber weit und breit. Die Saisoneröffnung des Traditionsvereins besuchten 100 000 Menschen, mehr als 20 000 kamen vor drei Jahren zu einem Abschlusstraining, nur um der Mannschaft im Spalier für das Pokalfinale in Berlin den Rücken zu stärken. „Diese Begeisterung, diese Massen – das erlebst du in Deutschland nirgendwo sonst“, sagt der Schalker Teammanager Andreas Müller, „Fussball bedeutet hier Lebensqualität.“ Der Enthusiasmus für den Fussball soll auch bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ ausgelebt werden. Die Leute hier, bodenständig, offen und direkt, haben ihre Qualitäten als enthusiastische Gastgeber schon bewiesen. Bei der WM 1974 wurde im Parkstadion gespielt, auch bei der EURO 1998. 2004 war Schalke Austragungsort des Champions-League-Finales zwischen Porto und Monaco. Bei der WM 2006 soll die ganze Welt das prächtige Stadion bestaunen, das sein Dach schliessen und den Rasen hinausfahren kann. Die UEFA stufte die Arena in ihre höchste Kategorie der „Fünf-Sterne-Stadien“ ein. DIE RÜCKZUGSOASEN Ein weiterer Anreiz: Gelsenkirchen ist die WM-Stadt der kurzen Wege. Nur eine halbe Stunde fährt man nach Dortmund, eine Stunde nach Köln. Und trotz aller Tristesse, die nicht zu übersehen ist, warten zwischen Industrieruinen schmucke Rückzugsoasen darauf, entdeckt zu werden: Nirgendwo in Europa gibt es auf so engem Raum so viele Bühnen und Museen wie im Ruhrgebiet. Ein Drittel des Gelsenkirchener Stadtgebiets besteht aus Grünflächen. Das Wichtigste aber: Die Quote der Fussballbegeisterten dürfte die 100-Prozent-Marke nur knapp unterschreiten. 280 000 Nordrhein-Westfalen Dortmund, Düsseldorf Gelsenkirchen wurde im Jahr 1147 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Mit der Entdeckung von Steinkohle Mitte des 18. Jahrhunderts begann die Industrialisierung des Ruhrgebiets. Kohle und Stahl waren fast drei Jahrhunderte das wirtschaftliche Rückgrat der Arbeiterstadt, die vor allem durch angeworbene Kräfte aus dem heutigen Polen wuchs. Gelsenkirchen entwickelte sich zu einem der wichtigsten Montanindustriestandorte in Europa. Das letzte Steinkohlebergwerk schloss 1998. Jetzt setzt die Stadt auf Sonnenenergie. www.gelsenkirchen.de Der erfolgreichste Verein der Stadt ist der FC Schalke 04, der im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag feierte. Schalke gewann 1934, 1935, 1937, 1939, 1940, 1942 und 1958 die deutsche Meisterschaft, 1997 den UEFAPokal sowie 1937, 1972, 2001 und 2002 den DFB-Pokal. Schalke 04 nahm zweimal an der Champions League teil. Das Stadion Offizieller Name: FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen. Die multifunktionelle Arena wurde im Sommer 2001 eröffnet. Bruttokapazität: 61 524 Sitzplätze: 44 813 (72 Logen, 3257 BusinessSeats) Massnahme hohe Investitionen für temporäre für die FIFA WM Vergrösserungen des Medien2006™: bereichs Kosten: 185,7 Millionen Euro Finanzierung: Komplett ohne öffentliche Gelder. 122,5 Mio. Euro Kredit durch Bankenkonsortium, 6,4 Mio. Euro Darlehen Generalübernehmer, 40 Mio. Euro Eigenkapital Besitzgesellschaft, 10 Mio. Euro Beteiligung der Stadt Gelsenkirchen, 5,1 Mio. Euro Fankapital, 1,7 Mio. Euro Emscher-Lippe-Energie Wie komme ich zum Stadion? Autobahn A2 Hannover-Oberhausen, Ausfahrt Gelsenkirchen-Buer oder Herten, die Arena ist dann ausgeschildert. Ab Bahnhof Gelsenkirchen die Strassenbahnlinie 302. FEBRUAR 2006 49 Sind Sie ein Fussballexperte? Im Juni beginnt die FIFA FussballWeltmeisterschaft Deutschland 2006™. Was wissen Sie über die Geschichte der Weltmeisterschaft? Sind Sie mit der Vergangenheit der grössten globalen Einzelsportveranstaltung vertraut? Bis zum WM-Start können Sie in jeder Ausgabe des FIFA magazine Ihr Fussballwissen testen. A: Zico B: Socrates C: Michel Platini 4. In welcher Stadt stand das kleinste Stadion der WM 1938 in Frankreich? A: Reims B: Le Havre C: Antibes 5. Wie hiess der Kapitän der niederländischen Mannschaft bei der WM 1998 in Frankreich? 1. Bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 1954 in der Schweiz reiste Mexiko aus finanziellen Gründen nur mit 18 Spielern an. Den kleinsten Kader stellte aber eine andere Nation, die lediglich 13 Spieler aufgeboten hatte. Um welches Land handelt es sich? A: Republik Korea B: Schottland C: Tschechoslowakei 2. Bei welcher der folgenden drei WM-Endrunden war Spanien dabei? A: 1970 B: 1974 C: 1978 3. Im Viertelfinale der WM 1986 in Mexiko zwischen Frankreich und Brasilien kam es nach einem 1:1 nach Verlängerung zu einem Elfmeterschiessen. Welcher dieser drei Spieler verschoss nicht? Dennis Bergkamp bei der WM 1998. – Das offizielle Plakat der WM 1938. A: Jaap Stam B: Dennis Bergkamp C: Frank de Boer 6. Wie oft nahm Chile an einer WM-Endrunde teil? A: 8 Mal B: 7 Mal C: 5 Mal 7. Welches afrikanische Land erreichte bei seinem allerersten WM-Endrundenspiel einen 3:1-Sieg gegen Mexiko? A: Tunesien B: Marokko C: Kamerun 8. Wie hiess der Stammtorhüter der US-amerikanischen WM-Mannschaft von 2002? A: Brad Friedel B: Kasey Keller C: Tony Meola 9. Weshalb fehlte der Franzose Célestin Delmer trotz eines Einsatzes gegen Chile in den offiziellen Statistiken der WM von 1930, bis er 1992 vom französischen Verband „rehabilitiert“ wurde? A: Er spielte unter einem falschen Namen. B: Die Korrespondenten verwechselten ihn mit einem anderen Spieler. C: Zwei Teamkollegen führten die Statistik und verschwiegen seinen Einsatz, weil sie ihn nicht mochten. 10. Wie viele Spiele musste Pelé bei der WM 1958 auf der Ersatzbank verbringen, ehe er zu seinem ersten Einsatz kam? A: 0 B: 1 C: 2 11. Welcher Trainer führte Italien an die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 1986 in Mexiko? A: Azeglio Vicini B: Cesare Maldini C: Enzo Bearzot 12. Welcher englische Schiedsrichter pfiff im WM-Finale 1974 zwei Elfmeter – je einen für Deutschland und die Niederlande? A: Patrick Partridge B: Jack Taylor C: Clive White 13. Wie entschied die Türkei das WM-Viertelfinale in Korea und Japan 2002 gegen Senegal für sich? A: Im Elfmeterschiessen B: Per Golden Goal C: In der regulären Spielzeit Socrates, der frühere Kapitän von Brasilien, bei der WM 1982 (links). – Italiens ehemaliger Nationaltrainer Cesare Maldini. 14. Welcher Franzose verpasste nach einer roten Karte im Halbfinale das Endspiel der heimischen WM 1998? FOTOS: IMAGO QUIZ QUIZ magazine A: Fabien Barthez B: Laurent Blanc C: Youri Djorkaeff 15. Wie viele Partien bestritt die spätere Trainerlegende Ernst Happel für Österreich bei der Endrunde 1954 in der Schweiz? A: Zwei B: Alle vier C: Keine 16. Welches Land vertrat die Asiatische Fussballkonföderation (AFC) bei der WM 1982 in Spanien? A: Kuwait B: Iran C: Saudiarabien 17. Wer war – hinter Helmut Haller (fünf Tore) – mit vier Treffern zweitbester Torschütze des deutschen Teams bei der WM 1966 in England? A: Franz Beckenbauer B: Uwe Seeler C: Lothar Emmerich 18. Wie oft stand Stürmer Samuel Eto’o (FC Barcelona) bisher im WM-Aufgebot Kameruns? A: Nie B: Einmal (1998) C: Zweimal (1998 und 2002) 19. Gegen welches Team holte Kolumbien an der WM 1962 seinen einzigen Punkt? A: Jugoslawien B: Uruguay C: Sowjetunion 20. Warum war der Brasilianer Ronaldinho im Viertelfinale der WM 2002 gegen England (2:1) der „Mann des Tages“? A: Er schoss beide Tore für sein Team B: Er erzielte einen Treffer und sah kurz darauf die rote Karte C: Ihm unterlief ein Eigentor, dafür verwertete er einen Freistoss zum Sieg Die richtigen Antworten finden Sie auf Seite 59. 50 FEBRUAR 2006 FEBRUAR 2006 51 magazine DAS ANDERE INTERVIEW FOTO: AFP 25 FRAGEN 25 ANTWORTEN Cha Du-Ri Geboren am: 25. Juli 1980 in Frankfurt am Main (Deutschland) Nationalität: Korea Republik Grösse: 181 cm Gewicht: 81 kg Position: Stürmer Klubs: 1985–1987: Bayer Leverkusen (Deutschland). 1987–1999: diverse Schulteams in Seoul (Korea Republik). 1999–2002: Korea University in Seoul. 2002–2003: Arminia Bielefeld (Deutschland). Seit 2003: Eintracht Frankfurt (Deutschland). 1. Was bedeutet Ihnen Fussball? Ich bin damit gross geworden und könnte mir nicht vorstellen, nicht mehr zu spielen. Erfolge: 2002: 4. Platz beim FIFA-Weltpokal Korea/Japan™. 2005: Aufstieg in die 1. Bundesliga. 37 A-Länderspiele für die Republik Korea, vier Tore. Verschiedenes: Cha Du-Ri ist der Sohn des bekanntesten und besten Fussballers in der Geschichte der Republik Korea, Cha Bum-kun (121 Länderspiele, 55 Tore; er spielte unter anderem für Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen und war später auch Nationaltrainer seines Heimatlandes). Stand: 30. November 2005 2. Welchen Fussballklub haben Sie als Kind unterstützt? Immer den Verein, bei dem mein Vater gerade gespielt hat. 3. Hatten Sie je ein Idol? Ja, meinen Vater. 4. Wer ist derzeit der weltbeste Fussballer? Es gibt einige grossartige Spieler, beispielsweise Ronaldinho. 5. Welches Team spielt derzeit den schönsten Fussball? Gefallen hat mir der 3:0-Sieg des FC Barcelona im vergangenen November gegen Real Madrid. Da hat „Barça“ unheimlich tollen Fussball gespielt. 6. Ihre schönste fussballerische Erinnerung? Ganz oben steht natürlich die WM 2002 in Korea/ Japan mit unserem Einzug ins Halbfinale. Das war das Grösste, was ich bisher im Fussball erleben durfte. Aber auch der Aufstieg mit Eintracht Frankfurt in die 1. Bundesliga war toll. 9. Welches ist Ihr Lieblingsbuch? Die Bibel. 10. Welches ist Ihr Lieblingsfilm? „Mr. & Mrs. Smith“ mit den Hauptdarstellern Brad Pitt und Angelina Jolie war lustig. 11. Welches ist Ihre Lieblingsstadt? Ich möchte zwei Städte nennen: Seoul und Frankfurt. 12. Was essen Sie am liebsten? Ramyun (koreanische Spezialität) und Nudeln. 13. Welches ist Ihr Lieblingshobby? Schlafen und im Internet surfen. 14. Wer ist die grösste Figur der Weltgeschichte? Auch hier gibt es mehrere – Michail Gorbatschow ist eine davon. 7. Ihre grösste fussballerische Enttäuschung? Der Abstieg mit Arminia Bielefeld aus der 1. Bundesliga. 8. Welche Musik hören Sie am liebsten? Koreanische Popmusik. 52 FEBRUAR 2006 15. Ihre grösste Stärke? 17. Was schätzen Sie an einer Frau? Alle guten Eigenschaften, die einen Menschen ausmachen. 18. Was schätzen Sie an einem Mann? Dasselbe wie bei einer Frau. 19. Wofür geben Sie am meisten Geld aus? Für Kleider. 20. Wovor haben Sie Angst? Vor Verletzungen und Kriegen. 21. Wie sehen Sie die Zukunft dieser Welt? Die Menschen werden durch die Globalisierung noch enger zusammen rücken. 22. Was bedeutet Schönheit für Sie? Ob man etwas schön findet, liegt immer im Auge des Betrachters. Ich bin ehrlich und bescheiden. 16. Ihre grösste Schwäche? Ich bin zu ruhig und bescheiden. 23. Wo möchten Sie einmal Ferien verbringen? In den USA. 24. Wen möchten Sie gerne kennen lernen? Jesus Christus. 25. Wer gewinnt die FIFA FussballWeltmeisterschaft Deutschland 2006™? Es gibt mehrere Titelkandidaten: Brasilien, Argentinien, Deutschland, England und die Niederlande gehören dazu. Für unsere koreanische Mannschaft wäre es ein grosser Erfolg, die Vorrunde zu überstehen. FEBRUAR 2006 53 magazine DAMALS UND HEUTE Polens treffsichere Legende VON THOMAS ROSER D en Schnurrbart als Markenzeichen hat sich Polens erster und einziger WM-Torschützenkönig längst abrasiert. Doch die Faszination des Balls lässt Grzegorz Lato selbst im hohen Fussballalter nicht los. „Natürlich trete ich immer noch gegen den Ball“, berichtet der 55-Jährige verschmitzt über seine Auftritte mit der Traditionself „Gorskis Adler“. „Es gibt nur eine Bedingung: Die Gegner müssen älter als 35 Jahre sein. Denn den Jungen jage ich nicht mehr hinterher.“ Einst hatten die Gegner Mühe, sich dem wieselflinken Stürmer an die Fersen zu heften. Als schnell, treff- und ballsicher galt der 90fache Nationalspieler, der mit seinen 42 Länderspieltoren Polens „goldenes Fussballjahrzehnt“ von 1972 bis 1982 wie kaum ein anderer Spieler prägte. An drei Weltmeisterschaften nahm der Mann mit dem schütteren Haar teil, war zudem zweimal bei Olympischen Spielen. Doch nicht nur weil er sich bei der WM 1974 mit sieben Treffern die Torjägerkrone sicherte, hegt Polens erfolgreichster Fussballer an seine erste WM die wärmsten Erinnerungen. Der schönste Moment sei für ihn persönlich das erste seiner beiden Tore im ersten Gruppenspiel gegen Argentinien (3:2) in Stuttgart gewesen. „Es war mein erstes WM-Tor in einem vollen Stadion“, so Lato. „Ich wusste, dass in Polen das ganze Land vor dem Fernseher mitfieberte, die Leute hungrig nach unseren Erfolgen waren.“ Obwohl Polens Staatsamateure 1972 bei den Olympischen Spielen in Mün- 54 FEBRUAR 2006 FOTOS: FORUM Grzegorz Lato: Der Torschützenkönig der Weltmeisterschaft 1974 freut sich auf das Wiedersehen mit Deutschland. Zweimal Grzegorz Lato – im WM-Spiel 1974 gegen Griechenland (links) und bei einer Autogrammstunde unter strenger Aufsicht. chen die Goldmedaille gewonnen und in der Qualifikation gar England frühzeitig aus dem WM-Rennen geworfen hatten, war das Team der Trainerlegende Kazimierz Gorski als krasser Aussenseiter nach Deutschland gereist. In der Gruppe mit den WM-Mitfavoriten Argentinien und Italien schien für die „Weissen Adler“ eine vorzeitige Heimreise unausweichlich. „Nur Gorski hat wirklich an den Erfolg geglaubt“, erinnert sich Lato. „Wir hatten eine tolle Mannschaft und mit Gorski einen Supertrainer: Er berei- tete uns perfekt vor, flösste uns Selbstvertrauen ein.“ „DAS WAR WASSERPOLO“ Mit begeisterndem Angriffsfussball und fünf Siegen in Folge stürmten die Polen unter der Regie des genialen Spielmachers Kazimierz Deyna fast ins Finale. Ihr Siegeszug wurde erst im legendären „Wasserspiel“ in Frankfurt von Gastgeber Deutschland (0:1) gestoppt. „Das Spiel war Wasserpolo – und würde heute garantiert nicht angepfiffen,“ sagt Lato mehr als drei Jahrzehnte später schmunzelnd. „Auf den Flügeln stand das Wasser knöcheltief. Mein Gegenspieler Paul Breitner kickte den Ball zwei Meter, dann schlug ich ihn zwei Meter – bis einer von uns den anderen den Ball schliesslich aus der Pfütze schaufeln liess: Es war wie im Comic-Film.“ Nach dem dritten WM-Platz erhielt Lato 1974 mehrere Angebote aus der Bundesliga. Doch der Stürmerstar von Stal Mielec entschied sich gegen einen Wegzug, der zum damaligen Zeitpunkt das Ende seiner internationalen Karriere bedeutet hätte. Zur WM 1978 nach Argentinien seien die Polen mit grösseren Erwartungen als vier Jahre zuvor gereist, erzählt Lato, dem von seiner zweiten WM vor allem das Auftaktspiel gegen Deutschland (0:0) im Gedächtnis haften blieb. Zwar qualifizierte sich Polen als Gruppenerster für die zweite Runde, unterlag dort aber Argentinien und Brasilien. „Wir landeten gemeinsam mit Deutschland auf Platz fünf. Für uns war das damals eine Enttäuschung, denn wir hatten mehr erhofft. Heute wäre eine solche Platzierung für Polen ein Riesenerfolg“, erklärt Lato. „Vor der WM 1982 in Spanien hat niemand Polen auf der Rechnung gehabt“, lässt Lato seine dritte Weltmeisterschaft Revue passieren. „Bei uns herrschte Kriegsrecht, alle unsere Vorbereitungsspiele mussten abgesagt werden.“ Nach mühsamem Beginn und zwei torlosen Unentschieden gegen Italien und Kamerun kam Polen aber doch noch in Fahrt – und stand schliesslich FEBRUAR 2006 55 DAMALS UND HEUTE GRZEGORZ LATO magazine etwas überraschend erneut gegen Italien im Halbfinale. Zwei vermeidbare Fehler zum 0:2 Endresultat kosteten laut Lato den „Weissen Adlern“ den Einzug ins Endspiel: „Aber man muss auch verlieren können. Immerhin wurden wir zum zweiten Mal in acht Jahren Dritte. Später sah das für Polen ganz anders aus.“ DIE „FÜNF GUTEN MINUTEN“ Erst mit 30 Jahren war Lato ein später Wechsel ins Ausland vergönnt. Nach Engagements im belgischen Lokeren und Mexiko setzte 1984 schliesslich eine schwere Achillessehnenverletzung seiner Laufbahn ein Ende. Nein, er habe nie mit dem Schicksal gehadert, dass er sich nicht zu seinen besten Zeiten im Ausland ein Vermögen habe verdienen können, blickt Lato ohne Bedauern auf seine Karriere zurück: „Natürlich würde er als WM-Torschützenkönig heute mehr verdienen, aber Erfolg lässt sich ohnehin nicht mit Geld bezahlen. Jeder Mensch hat seine ‚fünf guten Minuten‘ im Leben – und meine habe ich gut genutzt.“ Obwohl er als Fussballstar in der sozialistischen Volksrepublik nie irgendwelche Probleme hatte, wollte Lato nicht im Kriegsrecht-Polen wohnen. Er lebte sieben Jahre in Kanada und kehrte erst 1992 in sein Heimatland zurück, wo er sein Trainerglück bei Stal Mielec, Olimpia Poznan und Widzew Lodz versuchte. EINSITZ IM SENAT 2001 wagte Lato den Flankenwechsel in die Politik: Für die Sozialdemokraten sass der parteilose Ex-Rechtsaussen vier Jahre lang im Senat. Nicht nur Polens Parlamentself wusste die Dienste des ein- Geboren am: 8.April 1950 in Malbork (Polen) Nationalität: Pole Wohnort: Mielec Karriere als Spieler: 1962–1980: Stal Mielec. 1980–1982: KSC Lokeren. 1982– 1984: CD Altante Mexico City. Karriere als Trainer: 1988–1990: North York Rockets Toronto (Kanada). 1991–1993: Stal Mielec.1993–1995: Olimpia Poznan. 1995–1996: Amica Wronki. 1999: Widzew Lodz. Erfolge als Spieler: mit Stal Mielec zweimal polnischer Landesmeister (1973 und 1976) und polnischer Torschützenkönig (1973 und 1975). 1977 und 1981 Polens Spieler des Jahres. 90 A-Länderspiele (42 Tore). Drei WM-Teilnahmen (1974, 1978 und 1982). Mit sieben Treffern WM-Torschützenkönig 1974, WM-Dritter 1974 und 1982. Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in München (1972) und Silbermedaille in Montreal (1976). Verschiedenes: Von 2001 bis 2005 war Lato Senator in Polens Parlament. Bis heute ist er Vorstandsmitglied bei seinem Heimatverein Stal Mielec und dem polnischen Fussballverband (PZPN). Vom Torjäger zum Senator: Grzegorz Lato (oben mit Nationalmannschaftskollege Zbigniew Boniek). zigen Stars in ihren Reihen zu schätzen. Wertvolle Erfahrungen habe er gemacht, tolle Leute kennen gelernt, bilanziert Lato zufrieden das „abgeschlossene“ Politikkapitel. Heute ist er Mitglied des Vorstands des polnischen Fussballverbands (PZPN) und seines mittlerweile viertklassigen Heimatvereins Stal Mielec. „Gemeinsam mit Freunden versuche ich den Klub wieder aufzubauen. Die Stadt zieht mit, ein Sponsor ist gefunden: In fünf Jahren wollen wir wieder erstklassig sein“, so Latos Ausblick. Aus seiner Freude über das Wiedersehen mit den Stätten seines grössten Triumphs macht Lato keinen Hehl: „Wie 1974 werden die Deutschen auch diese WM super organisieren, da bin ich sicher. Wenn ich die neuen Stadien in Deutschland sehe, verspüre ich aber auch Neid: Denn von solchen Arenen können wir in Polen bislang nur träumen.“ Genugtuung verspürt er allerdings, dass es seinem Land wiederum geglückt ist, sich für die WM im Nachbarland zu qualifizieren: „Nicht nur weil sich der Fussball in den letzten 32 Jahren völlig gewandelt hat, kann man die heutige Mannschaft Polens mit der von 1974 kaum vergleichen. Wir zählten damals zu den drei weltbesten Teams, heute rangiert Polen in der FIFA-Rangliste zwischen Platz 20 und 30. Aber auch ohne Weltstars ist das heutige Team ein gutes Kollektiv, hat einen sehr guten Trainer – und wird hoffentlich die zweite Runde erreichen.“ FEBRUAR 2006 57 Theo Walcott auf den Spuren von Wayne Rooney Englische Fussballexperten überschlagen sich seit einiger Zeit mit Lobeshymnen auf den erst 16-jährigen Theo Walcott und sagen dem Umschwärmten einen ähnlich kometenhaften Aufstieg voraus wie seinerzeit Wayne Rooney (Manchester United). Walcott, Sohn von Einwanderern von der Karibikinsel Barbados, wuchs in der englischen Kleinstadt Reading auf und spielt seit einigen Monaten für den FC Southampton und die englische U-17-Auswahl. Der Bursche hat inzwischen auch das Interesse der englischen Grossklubs auf sich gezogen. Der FC Arsenal und der FC Liverpool sind hinter dem wieselflinken und pfeilschnellen Angreifer – er läuft die 100 Meter angeblich in elf Sekunden – ebenso her wie der FC Chelsea, der für den Youngster acht Millionen Euro Ablösesumme geboten haben soll. Southamptons Präsident Rupert Lowe will Walcott aber nicht verkaufen – zumindest nicht vor Ende der laufenden Saison. Die Tore und Sturmläufe des Jünglings sollen helfen, Southamptons Aufstieg in die Premier League zu realisieren. Grosse Ehre für Eric Cantona: Der 39-Jährige wurde in einer Umfrage unter 26 000 Fussballanhängern zum besten Spieler gewählt, der jemals in Englands Premier League gespielt hat. Cantona, im vergangenen Jahr in Rio de Janeiro mit Frankreich Beach-Soccer-Weltmeister geworden, Der 16-jährige Theo Walcott nach einem Torerfolg. 58 FEBRUAR 2006 stürmte zwischen 1992 und 1997 für Leeds United und Manchester United, gewann fünfmal die englische Meisterschaft und zweimal den FA Cup. Cantona ist heute als Filmschauspieler und -regisseur tätig und lebt mit seiner Familie in Barcelona. Die angesehene spanische Fussballzeitschrift „Don Balón“ hat die offiziellen Websites von diversen bekannten Spielern unter die Lupe genommen. Das Blatt beurteilte unter anderem den grafischen und inhaltlichen Auftritt der einzelnen Internetseiten und kam zum Schluss, dass der Deutsche Michael Ballack (www.michael-ballack.com), gefolgt FOTOS: IMAGO (2)/GETTY IMAGES/AFP Von links nach rechts: Michael Ballack, Australiens Nationalteam im Freudentaumel, George Weah. von seinem Landsmann Christian Ziege (www.christianziege.de) und dem Spanier Fernando Torres (www. fernando9torres.com), die qualitativ beste Website hat. Die weiteren Plätze: Petr Cech (www.petr-cech.cz), Fabio Cannavaro (www.fabiocannavaro. it), Didier Drogba (www.didierdrogba. com), Djibril Cissé (www.djib-cisse. com), Simão (www.simaosabrosa.iol. pt), Claudio Pizarro (www.claudiopizarro.com), David Trézéguet (www. trezegol.com), Belletti (www.belletti.com.br), Francesco Toldo (www. francescotoldo.it), Paulo Wanchope (www.wanchope.net), Alessandro Del Piero (www.alessandrodelpiero. com), Francesco Totti (www.francescototti.com), José Antonio Reyes (www.joseantonioreyes.com), Hidetoshi Nakata (www.nakata.net), Fabien Barthez (www.fabienbarthez.sports. fr), Junichi Ina-moto (www.junichiinamoto.jp), Guillermo Barros Schelotto (www.melliguillermo.com), Zinedine Zidane (www.zidane.net), Gianluigi Buffon (www.gianluigibuffon.it) und Andrés D’Alessandro (www.andresdalessandro.com.ar). Bis zu 8,5 Millionen Australier verfolgten im vergangenen November im Fernsehen das Play-off-Rückspiel in der Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ zwischen ihrer Nationalmannschaft und Uruguay. Das sind 51 Prozent der gesamten Bevölkerung. Dies ergab eine repräsentative Telefonumfrage der Agentur Roy Morgan. Nach offiziellen Angaben schauten durchschnittlich 2,5 Millionen Menschen den Krimi live. „Dabei gingen die vielen eigens veranstalteten Partys vergessen“, begründet Roy Morgan den abweichenden Wert. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, 4,4 Millionen Australier hätten das Spiel vom Anfang bis zu seinem dramatischen Ende verfolgt, als John Aloisi den entscheidenden Elfmeter für das Heimteam verwandelte und Australiens erstmalige WM-Teilnahme seit 1974 sicherstellte. Am 16. November 2005 feierte die Website FIFA.com bei einem Glas Champagner am FIFA-Sitz in Zürich ihren 10. Geburtstag. Ehrengast der Feier um Jérôme Valcke, Direktor Marketing & TV, und die Abteilung Neue Medien war Andreas Herren, der die FIFA-Website am 16. November 1995 offiziell lanciert hatte und in einer Ansprache auf die Anfänge zurückblickte. FIFA.com hat in den zehn Jahren ihrer Existenz eine rasante Entwicklung erfahren: Einst nur englisch, ist sie inzwischen in allen vier offiziellen FIFA-Sprachen erhältlich und bietet pro Sprache mehrere tausend Seiten. Über einzelne Turniere wie die FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Niederlande 2005 oder die FIFA KlubWeltmeisterschaft TOYOTA Cup Japan 2005 wird auch in der jeweiligen Landessprache berichtet. Von 1995 bis 2003 wurde die Website von En Linea betrieben, dann folgte der Wechsel zum indischen Unternehmen Changepond. Der nächste Meilenstein markiert die Verschmelzung von FIFAworldcup.com und FIFA.com zu www.FIFA.com im ersten Vierteljahr 2007. Seit der Lancierung erfreut sich FIFA.com beispielloser Be- liebtheit: Allein im Oktober 2005 verzeichnete die Website 2,4 Millionen Besucher, während es bei FIFAworldcup.com gar 2,9 Millionen Besucher und über 80 Millionen Pageviews waren. Zum 10. Geburtstag hat FIFA. com das Angebot auf die 100 besten Klubs der Welt ausgedehnt: Mit einer Fülle von aktuellen Informationen, Resultaten und Ranglisten bietet die Website unter http://www.fifa.com/ de/WorldLeagues/index.html alles Wissenswerte über die besten Ligen dieser Welt, angefangen bei der südafrikanischen Castle Premiership bis hin zur chinesischen Super League. MAGAZETTE MAGAZETTE magazine George Weah hat es nicht geschafft: Der 39-jährige ehemalige Spitzenfussballer unterlag bei der Wahl zu Liberias Staatsoberhaupt im vergangenen November der 66jährigen Ellen Johnson-Sirleaf. Die vierfache Mutter und sechsfache Grossmutter errang beim zweiten Wahlgang mit 59 Prozent der Stimmen die erforderliche absolute Mehrheit. Johnson-Sirleaf, die erste Staatspräsidentin im bürgerkriegsgebeutelten westafrikanischen Land, bietet Weah einen Ministerposten an. Der FIFA-Weltfussballer des Jahres 1995 soll für Jugend und Sport verantwortlich werden. QUIZ Die richtigen Antworten zu den 20 Fragen auf den Seiten 50 und 51: 1. B / 2. C / 3. A / 4. A / 5. C / 6. B / 7. A / 8. A / 9. C / 10. C / 11. C / 12. B / 13. B / 14. B / 15. B / 16. A / 17. A / 18. C / 19. C / 20. B FEBRUAR 2006 59 An einem Tag im von Harold Mayne-Nicholls 14. Februar 1946: Kraft des Erlasses Nr. 30 des nationalen Sportrats wird in Paraguay der Profifussball zugelassen. 15. Februar 1992: Mit einer Verwarnung nach drei Sekunden bricht Vinnie Jones von Chelsea im Spiel gegen Sheffield United in der fünften Runde des englischen FA Cup seinen eigenen Rekord. Die alte „Bestmarke“ von Januar 1991 lag bei fünf Sekunden. 5. Februar 1927: Trotz gewisser Vorbehalte beschliesst die Organisationskommission für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Zürich, mit den Vorbereitungen für die erste Weltmeisterschaft fortzufahren. verpflichtet Nottingham von Birmingham Trevor Francis, der damit Gordon McQueen als teuersten Spieler ablöst, der just ein Jahr zuvor für die damalige Rekordsumme von 495 000 Pfund von Manchester United zu Leeds United wechselte. 5. Februar 1991: Mit den Kakanfo Queens tritt erstmals eine nigerianische Frauenauswahl im Ausland an und feiert gegen FC Kalara aus Kamerun gleich einen 3:1-Sieg. 9. Februar 1996: Die FIFA, die Universität Neuenburg sowie der Kanton und die Stadt Neuenburg eröffnen in Neuenburg (Schweiz) das internationale Institut für Sportwissenschaften (CIES). 6. Februar 1965: Mit 50 Jahren und 5 Tagen bestreitet Sir Stanley Matthews von Stoke City gegen Fulham seine 701. und gleichzeitig letzte Meisterschaftspartie und geht damit als ältester Spieler in die Geschichte der englischen Premier League ein. 11. Februar 1957: Auf einstimmigen Beschluss der FIFA-Regelkommission in Madrid dürfen Spieler, die sich während einer Partie verletzen, fortan ausgewechselt werden. 9. Februar 1979: Erstmals wird in England bei einem Transfer die Millionengrenze überschritten: Für 1,15 Millionen Pfund FEBRUAR 2006 12. Februar 1972: In La Carlota (Argentinien) wird Schiedsrichter-Assistent Agustín Basso von Spielern von Sportivo Rural de Santa Eufemia nach einem nicht gepfiffenen Abseits in der Partie gegen Belgrano Juniors de Arias zu Tode geprügelt. 16. Februar 1957: In Khartum (Sudan) gewinnt Ägypten dank vier Treffern von El Diba im Finale gegen Äthiopien (4:0) den ersten Afrikanischen Nationen-Pokal. 25. Februar 1979: Nach einem 2:1 im Hinspiel reicht Algerien dank der Auswärtstoreregel im Rückspiel gegen Guinea ein 2:3 zum Gewinn der ersten Junioren-Afrikameisterschaft. 27. Februar 1977: Beim 5:2-Sieg gegen Ungarn feiert Diego Maradona nach nur elf Spielen in der Primera División bereits sein Debüt in der argentinischen Nationalmannschaft. Mit 16 Jahren und 121 Tagen geht er als jüngster argentinischer Nationalspieler in die Geschichte ein. FOTOS: AFP (2)/GETTY IMAGES/FIFA der Londoner nicht mit fairen Mitteln zustande gekommen ist. Statt den Ball, der vom Sheffield-Torhüter zur Behandlung eines verletzten Spielers ins Aus gespielt worden war, zum Gegner zurückzuspielen, schoss Arsenal das 2:1. Das Wiederholungsspiel endet wiederum 2:1. 8. Februar 1914: Beim 5:4-Sieg Luxemburgs gegen Frankreich stellt Jean Massard mit vier Treffern einen luxemburgischen Rekord auf. 60 Februar MAGAZETTE MAGAZETTE magazine 18. Februar 1960: In Montevideo beschliesst die CONMEBOL unter dem damaligen Präsidenten Fermín Sorhueta die Lancierung eines südamerikanischen Meisterpokals (später Copa Libertadores). Der Startschuss erfolgt am 15. April mit den ersten Partien zwischen den nationalen Titelträgern des Jahres 1959. 22. Februar 1922: Am Tag seiner Hochzeit schiesst Billy Poyntz Leeds United mit drei Treffern gegen Leicester zum Sieg. 25. Februar 1967: Der 23-jährige Tony Allden von Highgate United (England) wird während der Viertelfinalpartie gegen Enfield Town im Amateurpokal vom Blitz getroffen und erliegt am folgenden Tag seinen schweren Verletzungen. 13. Februar 1999: Auf Anregung von Trainer Arsène Wenger und seinen Spielern wird das Pokalspiel zwischen Arsenal und Sheffield United wiederholt, nachdem der 2:1-Siegtreffer FEBRUAR 2006 61