Museum - UEFA.com

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Museum - UEFA.com
MUSEUM
INHALT
1EINLEITUNG/03
2 BESTE VEREINE/08
3 BESTE ENDSPIELE/15
4 BESTE SPIELER/21
5 FINALE 2013/47
1
EINLEITUNG
GABRIEL
Hanot
1954
Der Erfinder
Es mag zwar auf der Hand liegen, aber der
Erfinder des Europapokals war ein Mann mit
Weitsicht. In jüngerer Zeit wird das Wort “Visionäre” eher im Bürokratie- oder Marketing
befasst. Nicht so Gabriel Hanot. Er lebte für
den Fußball. Der am 6. November 1889 in der
nordfranzösischen Stadt Aras geborene Außenverteidiger bzw. Flügelspieler von US Tourcoing
und AS Française Paris hatte mit 19 Jahren sein
Debüt in der Nationalmannschaft.
Nach einem Doppelpack in seinem zwölften
Länderspiel (einem 2:2-Unentschieden in
Belgien) fand seine Karriere allerdings ein jähes
Ende, als er mit einem von ihm gesteuerten
Flugzeug einen Unfall hatte. Nach dem Zweiten
Weltkrieg übte er als Journalist und Trainer
der Nationalmannschaft eine außergewöhnliche Doppelfunktion aus, bis er nach einer
1:5-Heimniederlage gegen Spanien 1949 in einem von ihm selbst anonym verfassten Artikel
in L’Equipe seine eigene Entlassung als Trainer
forderte. Der Empfehlung des Journalisten
folgend trat der Trainer zurück.
65 Jahre war Hanot alt und noch immer
Redakteur des Fußballteils der Sportzeitung
L’Equipe, als er sein Projekt zur Einführung eines
“Europapokals” startete. Zur Erfüllung seiner
Vision war Teamwork notwendig, und Hanot
wurde kompetent unterstützt vom damals
50-jährigen Zeitungsredakteur und -verleger
Jacques Goddet, vom ebenfalls 50-jährigen,
redegewandten Printmedien- und Radio-Reporter Jacques de Ryswick und vom 34-jährigen
Reporter Jacques Ferran, der danach 30 Jahre
lang als Redakteur des Fußballteils bei L’Equipe
und France Football tätig sein sollte. Gebührendermaßen war der Sonderkorrespondent der
L’Equipe für das allererste Europapokal-Spiel
in Lissabon zwischen Sporting Lissabon und
Partizan Belgrad Gabriel Hanot, der live vor Ort
als Berichterstatter dabei war, als seine Vision
Wirklichkeit wurde.
Die ersten 16
1955-1956
Die 16 Pioniere
Da die englische Football League den FC Chelsea vom Wettbewerb ausgeschlossen hatte,
war Hibernian Edinburgh die einzige britische
Mannschaft unter den an der K.o.-Phase
teilnehmenden Vereinen.
Einige dieser Klubs werden die jungen Fans
von heute kaum mehr kennen, wie den unter
dem Namen Vörös Lobogó angetretenen MTK
Budapest oder den 1. FC Saarbrücken, der ein
paar Monate zuvor für ein WM-Qualifikationsspiel zehn Spieler für die Nationalmannschaft
des Saarlands abgestellt hatte. Nur drei der
sechzehn Pioniere – Real Madrid, der AC
Mailand und der PSV Eindhoven – haben je den
Pokal gewinnen können.
In der ersten Runde des Pokals der
europäischen Meistervereine fielen 71 Tore
und es gab nur fünf Heimsiege. Weitere 37
Tore wurden im Viertelfinale erzielt, in dem
Real Madrid, das Partizan Belgrad am ersten
Weihnachtsfeiertag 4:0 besiegt hatte, fünf
Wochen später mit einer 0:3-Niederlage im
eisigen Belgrad nur knapp die nächste Runde
erreichte. Danach gewannen die Madrilenen
gegen den von Gunnar Nordahl trainierten AC
Mailand und lösten damit ihr Ticket nach Paris,
um dort gegen Stade Reims anzutreten, die
auf dem Weg ins Finale noch ungeschlagen
waren. Dank Alfredo Di Stéfano, Héctor Rial (2)
und Marquitos holten die “Königlichen” einen
0:2- und 2:3-Rückstand auf, gewannen mit 4:3
und wurden der erste Europapokal-Sieger.
Die
nächsten Acht
1992 - 1993
DIE ERSTEN ACHT TEILNEHMER
Der aus acht Sternen bestehende Ball, der zu
einem der Markenzeichen des Wettbewerbs
wurde, geht zurück auf die acht Mannschaften
der Gruppenphase – und die acht für die
allererste Saison der UEFA Champions League
qualifizierten Vereine sorgten gleich für besorgte Gesichter in der Marketing-Abteilung.
Die Meister aus England, Deutschland und
Spanien waren bereits in den beiden ersten
Runden gescheitert. Des Weiteren war der ZSKA
Moskau, Bezwinger des Titelverteidigers FC
Barcelona, aufgrund der Ansetzung der Gruppenphase Ende November gezwungen, seine
„Heimspiele“ in Deutschland auszutragen, wo
er einmal unentschieden spielten und zweimal
verlor. Aber die Gruppe blieb spannend
bis zur letzten Minute: Olympique Marseille,
Glasgow Rangers und der FC Brügge wahrten
sich allesamt bis zum Schluss Chancen auf den
Gruppensieg, der den direkten Einzug ins Finale
bedeutete. Die andere Gruppe wurde von Fabio
Capellos Team, dem AC Mailand, dominiert, das
alle sechs Spiele gewann und dabei nur ein Gegentor kassierte. Verhängnisvollerweise wurden
sie im Finale in München noch ein weiteres Mal
überwunden, und zwar von Basile Bolis Kopfball,
der Olympique Marseille mit seinem Trainer
Raymond Goethals zum ersten Sieger eines
Wettbewerbs machte, der neue Maßstäbe im
europäischen Klubfußball setzte.
3,779,169
1956 - 2013
ULTIMATIVE FUSSBALL-ARENEN
Ein fantastisches Spiel braucht auch einen
fantastischen Austragungsort. Die besten
Mannschaften und Fußballer Europas haben
in den bedeutendsten Stadien des Kontinents
um die wichtigste Trophäe im Vereinsfußball
gekämpft. Diese Fußballtempel werden oft mit
den in ihnen ausgetragenen Endspielen des
Pokals der europäischen Meistervereine und der
UEFA Champions League in Zusammenhang
gebracht. Mit Hampden Park verbindet man
unweigerlich das glorreiche Finale von 1960, das
torreichste in der Geschichte des Wettbewerbs,
oder Zinédine Zidanes fantastisches Volleytor
2002 bei Real Madrids neunten Titelgewinn in
diesem Turnier.
Allein schon die Erwähnung des Atatürk-Olympiastadions in Istanbul ruft Erinnerungen an die
Begegnung zwischen dem AC Mailand und dem
FC Liverpool wach, der in Sachen Spannung
und Dramatik kein Hollywood-Blockbuster
das Wasser reichen kann. 15 Länder und 23
Städte haben seit Beginn des Wettbewerbs
im Jahr 1956 Endspiele ausgerichtet und
damit gewährleistet, dass sage und schreibe
3,716,669 Fußballfans aus ganz Europa die
Legenden ihres Sports live erleben konnten.
2
BESTE
VEREINE
EHRENWAPPEN
Ajax Amsterdam, der FC Bayern München,
der FC Liverpool, der AC Mailand und Real
Madrid – diese fünf fantastischen europäischen Fußballvereine sind die Besten
der Besten. Zusammen haben sie 33 Mal
den Europapokal gewonnen, und da jeder
von ihnen diesen Titel mindestens fünf Mal
– oder drei Jahre in Folge – holte, wurden sie
mit dem Ehrenwappen ausgezeichnet. Das
symbolhafte Abzeichen ist einfach gestaltet:
Es zeigt eine blaues Oval mit einer weißen
Konturenzeichnung der Trophäe. Spieler der
jeweiligen Vereine können es als Zeichen
dafür, dass ihr Verein diese bemerkenswerte
Leistung erbracht hat, auf dem linken Ärmel
ihres Trikots tragen.
1966 beschloss die UEFA, dass Real Madrid
als sechsfacher Sieger des Pokals sich das
Recht verdient hatte, ihn zu behalten. Ein
neuer Pokal wurde in Auftrag gegeben, doch
Ajax Amsterdam (Dreifachsieger 1971 bis
1973), der FC Bayern München (Dreifachsieger 1974 bis 1976), der FC Liverpool (fünfter
Sieg 2005) und der AC Mailand (siebenfacher
Wettbewerbsgewinner) durften im Laufe der
Zeit aufgrund wiederholter Erfolge ebenfalls
je ein Exemplar der Trophäe dauerhaft in
ihren Besitz überführen.
Zu Beginn der Saison 2000/01 wurde zur Erinnerung an solch historische Erfolge ein neues
Mehrfachsieger-Abzeichen geschaffen. Das
Ehrenwappen ist nunmehr eine der größten
Auszeichnungen im europäischen Fußball
und Objekt der Begierde aller großen Vereine.
LOS MERENGUES
1956 1957 1958 1959 1960 1966 1998 2000 2002
REAL MADRID
Real Madrid hat in diesem Wettbewerb mehr Siege gefeiert und
mehr Tore geschossen als jede
andere Mannschaft.
Kein anderer Verein hat den Europapokal
öfter gewonnen oder so oft das Finale
erreicht wie Real Madrid. Jede Mannschaft
von Real Madrid, die als großes Team in die
Annalen eingehen möchte, muss erst zeigen,
dass sie dieser Bezeichnung würdig ist, indem
sie die UEFA Champions League gewinnt.
Schon Mitte der 50er-Jahre erkannte Real
Madrids berühmter Präsident Santiago Bernabéu, dass die Dominanz bei diesem neuen
Turnier der Schlüssel dazu war, zum berühmtesten Verein der Welt zu werden. Die besten
Spieler der Königlichen haben mit ihren
außergewöhnlichen Leistungen Glanzpunkte
in der Geschichte dieses Turniers gesetzt:
vom glorreichen Alfredo Di Stéfano über Ferenc Puskás bis hin zu zwei Ballkünstlern aus
der jüngeren Vergangenheit: Zinédine Zidane
und Raúl. Die zwei besten Landesmeisterpokal-Torschützen aller Zeiten liefen für Madrid
auf, und ihr Außenstürmer Francisco Gento
hat den Wettbewerb als einziger Spieler
sechs Mal gewonnen.
Auf dem Weg zu zwölf Endspielen – von
denen neun gewonnen wurden – zeichnete
Real Madrid eine von Dynamik, Technik und
purer Spielfreude geprägte Spielweise aus,
die zum Markenzeichen des Klubs wurde.
Der Stil und Erfolg des Vereins setzt den
Maßstab, den seine größten Rivalen in Europa zu erreichen bestrebt sind.
THE Reds
FC LIVERPOOL
1977 1978 1981 1984 2005
Der FC Liverpool hat im europäischen Wettbewerb noch nie
ein Elfmeterschießen verloren:
Er besiegte den AS Rom 1984,
den AC Mailand 2005 und den FC
Chelsea 2007.
Dem FC Liverpool liegt der Europapokal
ganz einfach im Blut. Die Leidenschaft des
Vereins für die UEFA Champions League hat
den Zuschauern an der Anfield Road bereits
viele fesselnde, historische Abende beschert.
Der Sieg in Istanbul im Finale 2005 war eine
nervenaufreibende Angelegenheit, aber der
Glaube der Mannschaft an sich selbst, der die
Reds zu einer bemerkenswerten Aufholjagd
beflügelte, war jedem bekannt, der gesehen
hat, wie der Verein zwischen 1977 und 1984
den Wettbewerb viermal in acht Jahren
gewann. Die von Bob Paisley trainierte
Mannschaft dominierte den europäischen
Fußball dank einigen großen Talenten wie
Kevin Keegan, Graeme Souness, Kenny Dalglish und Ian Rush. Paisley konnte als einziger
Trainer das Turnier dreimal gewinnen.
Seine glorreichen Triumphe im europäischen
Wettbewerb machten Schule, und seither
ist jeder Trainer beim FC Liverpool bestrebt,
seinem Beispiel zu folgen. Mit dem 2005
errungenen Titel, dem Einzug ins Endspiel
2007 und zwei Halbfinalteilnahmen hintereinander in den Jahren 2008 und 2009 führte
Trainer Rafael Benítez Liverpool wieder an
den Gipfel des europäischen Fußballs zurück.
Maßstab, den seine größten Rivalen in
Europa zu erreichen bestrebt sind.
DE GODENZONEN
1971 1972 1973 1995
AJAX AMSTERDAM
Als Ajax Amsterdam 1995 die
UEFA Champions League gewann, bestand die holländische
Nationalelf praktisch ausschließlich aus Ajax-Spielern.
Ajax Amsterdam ist traditionell einer der
größten und berühmtesten Vereine im europäischen Fußball. Zusammen mit Juventus
Turin und dem FC Bayern München gehört
er zu den drei Klubs, die alle drei großen
europäischen Titel gewonnen haben.
Die UEFA Champions League wäre nicht
dieselbe ohne Ajax. Der legendäre Verein
gewann in den 70er-Jahren mit seiner dynamischen, revolutionären Spielweise, dem
„Totalen Fußball“, drei Europapokal-Titel in
Folge und brachte einige der besten Spieler
und Trainer des Turniers hervor. Bei den
ersten beiden Triumphen des FC Barcelona in
diesem Wettbewerb waren die Ajax-Legenden Johan Cruyff (1992) und Frank Rijkaard
(2006) der Dreh- und Angelpunkt ihres Spiels.
Ajax ist besonders bekannt für seine Arbeit
im Juniorenbereich, aus dem über die Jahre
viele niederländische Talente hervorgegangen sind. Seit Einführung der UEFA Champions League 1992/93 hat Ajax im Wettstreit
mit den Besten in Europa auf die Qualität
des eigenen Nachwuchses gesetzt. Als die
„Göttersöhne“ 1995 das Finale gewannen,
schoss der damals erst 18-jährige Patrick
Kluivert das Siegtor.
Der FCB
1974 1975 1976 2001
FC BAYERN MÜNCHEN
Der FC Bayern München hat als
einziger Verein die deutsche
Meisterschaft, den DFB-Pokal,
den Pokal der europäischen
Meistervereine, die UEFA Champions League, den Europapokal
der Pokalsieger, den UEFA-Pokal,
den UEFA-Superpokal und die
FIFA Klub-Weltmeisterschaft
gewonnen.
Die UEFA Champions League hat beim FC
Bayern München bereits für reichlich Freude,
aber auch für jede Menge Verzweiflung
gesorgt. Der Top-Verein aus Bayern ist ein
Garant für ein spannendes Finale: 1999
verloren sie noch in den Schlussminuten,
und 2001 schlugen die zunächst in
Rückstand geratenen Münchener den FC
Valencia am Ende im Elfmeterschießen. Die
erste wahrhaft große Mannschaft des FC
Bayern München – eine starke Elf mit einer
eleganten Spielweise um Stars wie Sepp
Maier, Paul Breitner, Franz Beckenbauer
und Gerd Müller – gewann den Wettbewerb
zwischen 1974 und 1976 dreimal in Folge.
Deutschlands bekanntester Verein zog 14
Mal ins Halbfinale ein – einmal mehr als
Manchester United – musste aber 25 Jahre
auf einen erneuten Triumph in Europas höchster Spielklasse warten. 2001 machten Oliver
Kahns Heldentaten (drei gehaltene Elfmeter
im Finale), Stefan Effenbergs Kampfgeist und
Mehmet Scholls Zauberfußball die Schmach
von 1999 vergessen und stärkten Stellung
des FCB als erfolgreichster deutscher Verein
im europäischen Wettbewerb.
I Rossoneri
AC MAILAND
1963 1969 1989 1990 1994 2003 2007
Der AC Mailand hat sechs
Endspiele der UEFA Champions
League erreicht und drei davon
gewonnen. Seit das Format des
Wettbewerbs 1992/93 geändert
wurde, konnte kein anderes
Team so oft ins Finale einziehen.
Wäre der europäische Vereinsfußball ein
Schachspiel, dann wäre der AC Mailand der
Großmeister sein. Nur wenige Mannschaften
beherrschen die taktischen und technischen
Feinheiten im europäischen Wettbewerb
so perfekt wie der AC Mailand, der seit 1989
bei acht Europapokal-Endspielen dabei
war (von denen er fünf gewann) und einen
Halbfinal-Einzug feiern konnte.
Unter einer von Arrigo Sacchi Ende der
90er-Jahre begonnenen Trainer-Dynastie hatten die Rossoneri regelmäßig
starke, harmonische Mannschaften, die
Ausnahmefußballern wie Marco van Basten,
Andrij Schewtschenko und Ricardo Kaká
ein perfektes Umfeld für ihre Entwicklung
boten, während sie sich in der Abwehr
und im Mittelfeld die Fähigkeiten, die
Kaltschnäuzigkeit und das Spielverständnis
eines Paolo Maldini, Andrea Pirlo und Franco
Baresi zunutze machten. Partien gegen die
Besten der Besten können den AC Mailand
zu Höchstleistungen beflügeln: Real Madrid
schlugen sie 5:0 (im Halbfinale 1988/89,
Reals höchste Niederlage im europäischen
Geschäft), den FC Barcelona 4:0 (im Endspiel
1994, ein Rekordsieg in einem UEFA-Champions-League-Finale) und Manchester United
3:0 (im Rückspiel des Halbfinales 2006/07).
3
BESTE
ENDSPIELE
1956
Das Erste Finale
Real Madrid CF 4 – Stade de Reims 3
Parc des Princes, Paris
PREMIERE
IN PARIS
13.06.1956
1960
Das Ultimative Finale
Real Madrid CF 7 – Eintracht Frankfurt 3
Hampden Park, Glasgow
FÜNF SIEGE
IN FOLGE
18.05.1960
1999
Die letzten 3 Minuten
Manchester United FC 2 – FC Bayern München 1
90 + 3
Camp Nou, Barcelona
26.05.1999
2005
Das Ultimative Comeback
AC Milan 3 – Liverpool FC 3 (2-3 i. E.)
Atatürk Olimpiyat Stadi, Istanbul
DAS ULTIMATIVE
COMEBACK
25.05.2005
1962
A LEGEND
IS BORN
02.05.1962
When Eusébio Entered the Limelight
SL Benfica 5 – Real Madrid CF 3
Olympisch Stadion, Amsterdam
1968
BELIEVE
29.05.1968
The Triumph
Manchester United FC 4 – SL Benfica 1 (after extra-time)
Wembley, London
1993
A NEW
ERA
26.05.1993
The Dawn of the UEFA Champions League
Olympique de Marseille 1 – AC Milan 0
Olympiastadion, Munich
1997
KALLE-LUJAH
28.05.1997
Riedle solves the Italian riddle
BV Borussia Dortmund 3 – Juventus 1
Olympiastadion, Munich
2008
MIDNIGHT
IN MOSCOW
21.05.2008
Theatre of Dreams
Manchester United FC 1 – Chelsea FC 1 (6-5 on penalties)
Luzhniki Stadium, Moscow
2011
MESMERISING
28.05.2011
A Return to Glory
FC Barcelona 3 – Manchester United FC 1
Wembley, London
2012
BLUE SKIES
IN MUNICH
19.05.2012
Drogba’s Final Journey to Glory
FC Bayern München 1 – Chelsea FC 1 (3-4 on penalties)
Fußball Arena München, München
4
BESTE
SPIELER
Gento
Francisco
1956 1957 1958 1959 1960 1966
Paco
Francisco “Paco” Gentos Rekord von sechs
Titelgewinnen im Pokal der europäischen
Meistervereine ist bis heute unerreicht. Das
halbe Dutzend machte er 1966 gegen Partizan
Belgrad voll. Insgesamt stand er in acht der elf
ersten Endspiele des Wettbewerbs.
Im ersten Finale 1956 war der schnelle Linksfuß
aus Santander 22 Jahre alt und damit sechs
Jahre jünger als seine illustren Sturmpartner
Alfredo Di Stéfano und Ferenc Puskás.
Di Stéfano
Alfredo
1956 1957 1958 1959 1960
LA SAETA RUBIA
Alfredo Di Stéfano war kein Mann der großen
Worte. Der Star von Real Madrid, der sich zu
einer der dominanten Figuren in den Anfängen
des Europapokals entwickeln sollte, war der
Prototypeines Spielers, der seine Leistungen auf
dem Platz für sich sprechen ließ.
Di Stéfano verkörperte fußballerische Eleganz
– wer ihn in den Farben des weißen Balletts
spielen sah, wähnte sich in einer Oper. Er ist das
klassische Beispiel für einen Spieler, der nicht
anhand seiner eigenen Worte, sondern anhand
der Aussagen anderer über ihn bewertet werden
sollte.
Puskás
FERENC
1960
DER GALOPPIERENDE MAJOR
Nur einem glücklichen Umstand ist es zu
verdanken, dass der Olympiasieger von 1952
und Vizeweltmeister von 1954, der in 84 Partien
für Ungarn sagenhafte 83 Tore erzielte, auch in
den Annalen des europäischen Klubfußballs für
immer verewigt sein wird.
Als der Europapokal ins Leben gerufen wurde,
kam es kurz darauf zum Ungarnaufstand, der
viele Topstars ins Exil zwang und ihnen eine
zweijährige Sperre eintrug. Ferenc Puskás
tauchte in Wien unter und als er 1958 von
Real Madrid unter Vertrag genommen wurde,
war er bereits über 30 und weit von seinem
Idealgewicht entfernt. Das Risiko zahlte sich
jedoch für beide Seiten aus: Mit 154 Treffern in
179 Begegnungen wurde er viermal spanischer
Torschützenkönig, in 40 Pokalspielen traf er 50
Mal, und rechnet man die 110 Freundschaftsspiele dazu, kam er in 372 Spielen für den
spanischen Verein auf unglaubliche 324 Tore.
Eusébio
1962
A PANTERA NEGRA
Eusébio da Silva Ferreira war einer der ersten
afrikanischen Spieler, die einen bleibenden Eindruck im europäischen Fußball hinterließen. Der
gebürtige Mosambikaner, der am 16. Dezember
1960 aus Lorenço Marques im winterlichen
Lissabon eintraf, verdankt seine Integration in
den portugiesischen Fußball zu einem großen
Teil seinem Landsmann Mário Coluna. Im
Estádio da Luz, der Heimstätte von Benfica
Lissabon, erhielt er bald den Spitznamen
“Pantera Negra” (schwarzer Panther).
Bei Benfica war man selbstredend begeistert
darüber, einen solch schnellen und trickreichen
Angreifer mit einem strammen Schuss und
großen Vollstreckerqualitäten entdeckt zu
haben. Der Verein war damals ein Schwergewicht im europäischen Fußball und Eusébio
erlangte spätestens im Meisterpokalfinale 1962
gegen Real Madrid internationale Bekanntheit,
als er mit zwei Toren dazu beitrug, dass die
Portugiesen einen 0:2- und 2:3-Rückstand noch
in einen 5:3-Sieg verwandelten.
Best
GEORGE
1968
The Fifth Beatle
Im Viertelfinal-Rückspiel des Pokals der europäischen Meistervereine 1966 gegen Benfica
Lissabon spielte George Best das gesamte
Repertoire seines Könnens aus. Manchester
United hatte sich im Hinspiel zuhause im Old
Trafford nur einen knappen 3:2-Vorsprung erspielt, weshalb Trainer Matt Busby seine Spieler
anwies, vorsichtig zu spielen, zumindest in den
ersten 20 Minuten. Später sagte er: “George
hatte bei meiner Ansprache wohl Watte in den
Ohren”.
Zurückhaltung war nicht die Sache von George
Best. Nach elf Minuten hatte er bereits zwei
Tore erzielt und nach einer Viertelstunde lag die
United mit 3:0 vorne. Am nächsten Tag war in
den örtlichen Zeitungen von
“El Beatle” die Rede.
Best hatte wesentlichen Anteil daran, dass
Manchester United 1968 den lang ersehnten
Traum vom Gewinn des Meisterpokals endlich
verwirklichen konnte. Im Finale gegen Benfica
im Wembley-Stadion krönte er seine überragende Leistung mit dem letztlich entscheidenden
Treffer in der Verlängerung.
Im selben Jahr wurde er vor seinem Teamkollegen Bobby Charlton von der Zeitschrift
France Football zu Europas Fußballer des Jahres
gewählt. Der mit außergewöhnlichem Talent
gesegnete Nordire feierte mit den Red Devils
auch zwei Meistertitel undwar aufgrund seines
Aussehens und ausschweifenden Lebensstils
quasi der erste Popstar des britischen Fußballs.
Charlton
Sir Bobby
1968
Bobby Dazzler
Bobby Charlton war das wohl berühmteste Mitglied der Generation der “Busby Babes”, wie die
damalige Mannschaft von Manchester United
unter Trainer Matt Busby genannt wurde. Der
für seine Weitschusstore gefürchtete Linksfuß
war äußerst vielseitig: Er konnte auf den Flügeln
wirbeln und als Mittelstürmer agieren, war jedoch als kreativer Spielmacher hinter den Spitzen
am effektivsten. Sein Teamkollege Pat Crerand
sagte über ihn: “Bobby war schlicht ein Poet.”
Cruyff
JOHAN
1971 1972 1973
NUMMER 14
Mit dem „Totalen Fußballer“ eroberte Ajax
Amsterdam zu Beginn der 1970er-Jahre
Europa im Sturm und gewann den Pokal der
europäischen Meistervereine dreimal in Folge.
Sein Trainer Rinus Michels bezeichnete ihn als
Außerirdischen.
Als Johan Cruyff den FC Barcelona 1992 im
Wembley-Stadion zum Meisterpokaltriumph
führte, war er erst der dritte Fußballer nach
Miguel Muñoz und Giovanni Trapattoni, der
den Wettbewerb sowohl als Spieler als auch als
Trainer gewinnen konnte – später gelang dies
auch noch Carlo Ancelotti (2003), Frank Rijkaard
(2006) und Josep Guardiola (2009).
Beckenbauer
FRANZ
1974 1975 1976
DER KAISER
Am 3. August 1971 reiste Franz Beckenbauer mit
dem FC Bayern München nach Wien, um ein
Vorbereitungsspiel gegen die Wiener Austria zu
bestreiten, die ihr 60-jähriges Bestehen feierte.
Beim Teamhotel wurde er vom österreichischen
Fotografen Herbert Sündhofer abgelichtet, als
er – rein zufällig – neben einer Statue von Kaiser
Franz Joseph I. (1848-1916) stand. Das Foto
wurde in den österreichischen und deutschen
Zeitungen veröffentlicht und in einer Bildlegende war vom Treffen der beiden Kaiser Franz
die Rede. Eine Legende war geboren.
Maldini
PAOLO
1989 1990 1994 2003 2007
Il CAPITANO
Linksverteidiger werden selten zu Legenden, doch mit seiner Klubtreue und seinen
Leistungen auf dem Rasen entwickelte sich
Paolo Maldini zu einem wahren Botschafter des
Fußballs. Als 16-Jähriger trat er beim AC Mailand
in die Fußstapfen seines Vaters und blieb dem
Verein fast ein Vierteljahrhundert lang treu.
Insgesamt bestritt er über 1 000 Partien für die
“Rossoneri”, und als er 1989, zwanzig Jahre nach
seinem Vater Cesare, erstmals den Pokal der
europäischen Meistervereine gewann, machte
er die Maldinis zum zweiten Vater-Sohn-Duo
mit Titelehren. Im für ihn im negativen Sinne
denkwürdigen Champions-League-Finale 2005
gegen den FC Liverpool schoss Paolo Maldini
nach 51 Sekunden das schnellste je in einem
Finale erzielte Tor. Zwei Jahre später konnte er
den Pokal doch noch ein fünftes Mal gewinnen
(zum zweiten Mal als Kapitän) und wurde mit 39
Jahren zum ältesten Champion aller Zeiten – die
verdiente Krönung nach 174 Europapokalspielen und 126 Länderspielen für Italien.
Raúl
1998 2000 2002
EL SIETE
Raúl feierte sein Champions-League-Debüt im
September 1995 auswärts bei Ajax Amsterdam.
Real Madrid nahm zum ersten Mal an der
Gruppenphase des umgestalteten Wettbewerbs teil und mit seiner Antrittsschnelligkeit,
seinem intelligenten Stellungsspiel und seiner
Kaltblütigkeit im Abschluss trug er wesentlich
zur Wiederauferstehung der Königlichen im
Meisterpokal bei.
Er war zweimal Torschützenkönig der UEFA
Champions League und holte dreimal den
Pokal. In zwei der drei gewonnenen Endspiele
traf er: zum 1:0 im Finale 2002 gegen Bayer
Leverkusen in Glasgow sowie zwei Jahre zuvor
gegen Valencia im Stade de France nach
einem 70-Meter-Lauf – sicherlich eines der
außergewöhnlichsten Tore in einem Champions-League-Finale.
Seedorf
CLARENCE
1995 1998 2003 2007
OPA
Der holländische Mittelfeldspieler hat einen
besonderen Platz in den Annalen der UEFA
Champions League, denn er ist der einzige
Spieler, der die europäische Königsklasse mit
drei verschiedenen Klubs gewinnen konnte. Im
Alter von 16 Jahren gab er unter Louis van Gaal
sein Debüt in der ersten Mannschaft von Ajax
Amsterdam, wo er mit seiner herausragenden
Technik, seiner Wendigkeit und seiner schnellen
Auffassungsgabe schnell unverzichtbar wurde.
Nach dem Champions-League-Triumph 1995
mit Ajax kehrte er 1998 als Spieler von Real
Madrid in die neu gebaute Amsterdam ArenA
zurück und holte den Pokal ein zweites Mal.
Nach zwei Jahren bei Inter Mailand wechselte
er 2002 zum Lokalrivalen Milan und schaffte
im Finale 2003 gegen Juventus im Old Trafford
seinen persönlichen Titel-Hattrick. Nach seinem
vierten Titel im Endspiel 2007 gegen den FC
Liverpool wurde er von der UEFA zum besten
Mittelfeldspieler der Saison ausgezeichnet. Als
sich Clarence Seedorf nach dem verlorenen Viertelfinale 2011/12 gegen den FC Barcelona von
der UEFA Champions League verabschiedete,
hatte er 125 Spiele in seinem Lieblingswettbewerb absolviert.
Del Piero
ALESSANDRO
1996
ALE
Alessandro Del Pieros Liebesbeziehung zu
Juventus Turin begann 1993; der Kavalier blieb
der „alten Dame“ selbst beim Zwangsabstieg
in die Serie B als Kapitän treu. Um fast zwei
Jahrzehnte lang in der italienischen Liga ein
Torgarant zu bleiben, braucht man Talent – und
dass Del Piero ausreichend davon besitzt, steht
außer Frage. Als er den Verein 2012 verließ,
hatte er seine Rekorde auf 705 Einsätze und
290 Tore für die Juve hochgeschraubt und sich
einen Namen als einer der gefürchtetsten Freistoßschützen gemacht – seine Tore schafften
es regelmäßig in die engere Auswahl der
schönsten aus ruhenden Bällen erzielten Treffer
in der UEFA Champions League. Alessandro Del
Piero hat auf verschiedenen Angriffspositionen
gespielt, am erfolgreichsten jedoch als zurückhängender Stürmer – in dieser Rolle hinter
Gianluca Vialli und Fabrizio Ravanelli gewann
er 1996 in seinem ersten von vier Endspielen
die UEFA Champions League. Die Geschichte
wiederholte sich beim WM-Finale 2006 gegen
Frankreich, als der eingewechselte Del Piero
hinter Luca Toni und Vincenzo Iaquinta agierte
und im gewonnenen Elfmeterschießen seinen
Versuch verwandelte.
Casillas
IKER
2000 2002
San Iker
Real Madrids Nummer Eins gehört zu den
wenigen Spielern, die alle großen Klub- und
Nationalmannschaftswettbewerbe gewonnen
haben. Iker Casillas kann eine beeindruckende
Titelsammlung von der U16-EM bis zur FIFA-Weltmeisterschaft und zwei Europameistertiteln vorweisen. In der UEFA Champions League
stand er öfter als jeder andere Keeper im
Einsatz, 2000 und 2002 gewann er den Wettbewerb. Dank seiner Reaktionsstärke hat „San
Iker“ zahlreiche individuelle Auszeichnungen
gewonnen, seine Führungsqualitäten machten
ihn zur Idealbesetzung für das Amt des Kapitäns
von Real Madrid und der spanischen Nationalelf,
für die er mehr Partien bestritten hat als jeder
andere spanische Spieler.
Scholes
Giggs
PAUL
RYAN
1999 2008
THE GINGER PRINCE
(Der rote Prinz)
Paul Scholes ist der Prototyp des mannschaftsdienlichen Spielers. Der rothaarige Mittelfeldakteur hält Manchester United die Treue, seit er
zusammen mit David Beckham und Ryan Giggs
den FA Youth Cup gewann. Scholes sorgt selten
für Schlagzeilen abseits des Fußballplatzes und
ist ein selbstloser Arbeiter, dessen Stärken im
intelligenten Passspiel und einer explosiven
Schusskraft liegen.
Mit seinem Weitschusstor gegen den FC
Barcelona bescherte er Manchester in der
Saison 2007/08 den Einzug ins Champions-League-Endspiel in Moskau und sich selbst
den Gewinn der Trophäe, der ihm beim Triumph
der „Red Devils“ 1999 aufgrund einer Sperre
versagt geblieben war. Paul Scholes kann mittlerweile auf 700 Spiele und 150 Tore für United
sowie über 100 Champions-League-Einsätze
zurückblicken – diese Zahlen würden noch
eindrucksvoller ausfallen, wäre er 2011 nicht
„zurückgetreten“, um sich sieben Monate später
überreden zu lassen, ins Team zurückzukehren
THE WELSH WIZARD
(Der walisische Zauberer)
“Lebende Legende“ mag ein überstrapazierter
Begriff sein, doch auf Ryan Giggs, einen der
erfolgreichsten britischen Spieler, trifft er zweifellos zu. Der Waliser, der seine Karriere im März
1991 als Linksaußen begann, findet sich 20
Jahre später in einer defensiveren Mittelfeldrolle
wieder. Den Rekord des legendären Sir Bobby
Charlton mit 758 Einsätzen für Manchester
United übertraf er mit seiner Einwechslung im
Champions-League-Finale 2008. An jenem
Abend war es sein Treffer im Elfmeterschießen,
der den „Red Devils“ den dritten Titel in diesem
Wettbewerb einbrachte. Mittlerweile hat Giggs
über 1 000 Partien für United absolviert und
erzielte als ältester Spieler aller Zeiten ein Tor in
der UEFA Champions League.
Beckham
DAVID
1999
Becks
Ganze Spielfilme über Fußballer werden
eher selten gedreht. „Kick it like Beckham“
ist eine Hommage an das Charisma und die
außergewöhnlichen Fähigkeiten eines Spielers,
der in Vereinen tätig war, die zusammen 19
Mal die europäische Meisterkrone gewonnen
haben. In seiner Zeit bei Manchester United, die
vom Gewinn des FA Youth Cups 1992 bis zum
legendären Champions-League-Triumph 1999
reichte, wurde er erwachsen – als Fußballer und
Mensch gleichermaßen. Trotz des Glamours,
der seine Karriere begleitete, zeichnete sich
David Beckham stets durch echte Liebe zum
Fußball und viel Fleiß im Training aus, wo er
seinen Bananenflanken und Freistößen den
Feinschliff verpasste.
Im Herbst seiner Karriere erreichte „Becks“ dank
seinen Engagements bei Real Madrid, Paris
Saint-Germain sowie zwei leihweisen Aufenthalten beim AC Mailand die Marke von 100
Champions-League-Einsätzen und stellte damit
nochmals seine Einzigartigkeit unter Beweis.
Shevchenko
Andriy
2003
Sheva
Andrij Schewtschenko wechselte 1999
von Dynamo Kiew zum AC Mailand; seine
Heldentaten in Italien brachten ihm 2004
den von France Football verliehenen „Ballon
d’Or“ ein. Seine herausragende Physis, seine
Kaltblütigkeit im Abschluss und seine
intelligenten Laufwege machten aus ihm
einen Torjäger erster Güteklasse. Als er Italien
2006 in Richtung Chelsea verließ, war er mit
173 Treffern der zweitbeste Milan-Torschütze
aller Zeiten. Unter anderem ging auch der
entscheidende Treffer im Elfmeterschießen
des Champions-League-Endspiels 2003 gegen
Juventus auf sein Konto. 2009 kehrte „Sheva“
zu Dynamo zurück, um seine Karriere ausklingen
zu lassen, in der er unter anderem 67 Tore in 143
UEFA-Wettbewerbsspielen verbuchte.
Gerrard
STEVEN
2005
STEVIE G
Bei seinem Verein, dem FC Liverpool, ist Steven
Gerrard Spielführer, Torschütze und Vereinsikone in Personalunion. Nebenbei verkörpert
er auch noch den kompletten Mittelfeldspieler,
der über eine seltene Mischung aus Zuverlässigkeit, Technik sowie der Fähigkeit verfügt,
weite Bälle und Distanzschüsse mit Kraft und
Präzision zu schlagen. Als Liverpool im Finale
der UEFA Champions League 2005 in Istanbul
gegen den AC Mailand scheinbar aussichtslos
mit 0:3 zurücklag, war es Gerrard, der seinen
Mitspielern mit Tacklings, Pässen und Schüssen
wieder Selbstvertrauen einflößte. Sein per Kopf
erzielter Anschlusstreffer zu Beginn der zweiten
Halbzeit leitete schließlich die legendäre Wende
ein, und seine während der ganzen Saison an
den Tag gelegten Führungsqualitäten brachten
ihm die Auszeichnung des UEFA-Klubfußballers
des Jahres ein.
Gerrard war auch bei einem anderen Europapokal-Endspiel, das zu den denkwürdigsten der
Geschichte zählt, unter den Torschützen: beim
5:4-Sieg Liverpools gegen Deportivo Alavés
2001 in Dortmund, dank dem die Reds den
UEFA-Pokal gewannen. Seine Karriere ist jedoch
nicht von einzelnen Höhepunkten, sondern
von Konstanz geprägt. So ist Gerrard ewiger
Europapokal-Rekordtorschütze seines Vereins
und hat über 100 Länderspiele für England
absolviert – ein Viertel davon als Kapitän.
Ronaldinho
2006
Ronaldinho gaÚcho
Um als Barça-Spieler von Real-Fans im Bernabéu-Stadion stehende Ovationen zu erhalten,
muss man schon ein außergewöhnlicher Spieler
sein. Ronaldinho ist so einer. Der Mann, der
unter anderem Europas Fußballer des Jahres
2005, Weltfußballer der Jahre 2004 und 2005
sowie Europas Klubfußballer des Jahres 2006
war, kann eine beeindruckende Sammlung
persönlicher Auszeichnungen vorweisen, die er
nicht nur seinen herausragenden Qualitäten,
sondern auch seinem Spielwitz zu verdanken
hat.
Markenzeichen des brasilianischen Nationalspielers und Weltmeisters, der bei Paris
Saint-Germain, dem FC Barcelona und dem AC
Mailand unter Vertrag stand, ist neben seinem
unverwechselbaren Lächeln das unglaublich
vielfältige Repertoire, zu dem Pässe mit dem
Rücken ebenso gehören wie über, um und
sogar unter Abwehrmauern gezirkelte Freistöße
– letzteres Kunststück zeigte er in einem Champions-League-Spiel gegen Werder Bremen.
Doch sein Zauberfußball ist keineswegs nur für
die Galerie. Mit seinen Teams hat er zahlreiche
Titel gewonnen – von der U17-WM bis zur
A-Weltmeisterschaft, nicht zu vergessen die
UEFA Champions League 2006 in Paris.
Xavi
Iniesta
ANDRÉS
2006 2009 2011
El Profe (Der Professor)
Xavi Hernández, Eigengewächs aus der
berüchtigten Nachwuchsschmiede des
FC Barcelona, hat sich zu dem Passgeber
schlechthin entwickelt und sammelt mit
seinem Verein sowie der spanischen Nationalelf
Titel im Akkord. Xavi ist ein bescheidenes
Genie mit perfektem Timing, fantastischer
Technik, einem tiefen Spielverständnis und
der unvergleichlichen Fähigkeit, sich aus
ungemütlichen Situationen herauszuwinden
und den entscheidenden Pass zu spielen. Der
Barça-Dirigent wurde zweimal Europameister,
einmal Weltmeister und hat im Vereinsfußball
alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Xavi
hat unzählige Partien bestritten und ist stets
ein heißer Kandidat, wenn es um die Vergabe
individueller Auszeichnungen geht.
El Cerebro (Das Gehirn)
Andrés Iniesta würde das Scheinwerferlicht
gerne seinen Teamkollegen überlassen, doch
mit seinen herausragenden Leistungen kann
er sich dem öffentlichen Interesse unmöglich
entziehen. Der Mittelfeldspieler des FC
Barcelona ist einer der seltenen Spieler, der
Jahr für Jahr neue Wege findet, sich an seinen
Gegenspielern vorbeizuschlängeln und die Fans
von ihren Sitzen zu reißen. Mit seinen kreativen
Pässen hebelt er ganze Abwehrreihen aus, und
immer wieder taucht er selber im gegnerischen
Strafraum auf, um wichtige Tore zu erzielen –
darunter natürlich jenes, mit dem er Spanien
in der Verlängerung des WM-Finales 2010 zum
Titel schoss. Iniesta, der bei der EURO 2012 zum
besten Spieler des Turniers gewählt wurde, ist
nicht nur aufgrund seines Weinguts eine edle
Sorte unter den Fußballern.
Eto’o
SAMUEL
2006 2009 2010
SAMMY
Samuel Eto’o, einer der besten Offensiv-Allrounder der Welt, der eine unglaubliche
Trefferquote vorweisen kann, bestritt schon im
Alter von 15 Jahren sein erstes von weit über
100 Länderspielen für Kamerun. Mit seinem
Heimatland gewann er den Afrikanischen
Nationenpokal und stand im Endspiel des
olympischen Turniers. Außerdem wurde er
als erster Spieler überhaupt viermal zu Afrikas
Fußballer des Jahres gewählt. Sein größter Erfolg
war jedoch nach eigener Aussage, als einer von
nur vier Spielern die UEFA Champions League
zweimal in Folge mit zwei verschiedenen Klubs
gewonnen zu haben. Beim Finale 2009 in Rom,
in dem der FC Barcelona seinen insgesamt
dritten Titel im Wettbewerb gewann, erzielte
er den Führungstreffer für die Katalanen
gegen Manchester United. Beim Triumph
Inter Mailands gegen Bayern München ein
Jahr später in Madrid kam sein unersättlicher
Erfolgshunger dadurch zum Ausdruck, dass er
bereitwillig eine defensivere Aufgabe übernahm
und unermüdlich Abwehrarbeit verrichtete.
Seine spektakuläre, unberechenbare Spielweise
hat ihn zum Torschützen vom Dienst gemacht,
der immer wieder in bedeutenden Spielen das
so wichtige 1:0 für seine Mannschaft erzielt.
Kaká
Ricardo
2007
KaKÁ
Ricardo Kaká brilliert als Stürmer genauso wie als
Spielmacher und kann Spiele mit Distanzschüssen, genialen Pässen oder Einzelvorstößen
aus dem Mittelfeld entscheiden. In der Saison
2006/07 gingen alle individuellen Auszeichnungen an den Brasilianer, als er mit zehn Treffern
bester Torschütze der UEFA Champions League
und eine Schlüsselfigur beim Titelgewinn des AC
Mailand war. Im Endspiel gegen den FC Liverpool
in Athen (2:1) gab er die Vorlage zu beiden Toren
der „Rossoneri“.
Ein weiteres Markenzeichen Kakás ist seine
Eleganz. Die Art und Weise, wie er sich mit und
ohne Ball bewegt, ist leichtfüßig, ja graziös.
Seine außergewöhnliche Ballbehandlung
scheint ihm wie angeboren zu sein; die Bescheidenheit und der Glaube, die seine Auftritte
auf dem Rasen prägen, sind feste Merkmale
seiner Persönlichkeit. Sowohl beim AC Mailand
(ab 2003) als auch bei Real Madrid (ab 2009)
nahm Kaká dank seiner Professionalität schnell
eine Vorbildrolle ein. Mit seiner Mischung
aus brasilianischer Spielkunst und taktischer
Intelligenz zieht er Fans rund um den Globus in
seinen Bann.
Ronaldo
Cristiano
2008
Abelhinha (Die kleine Biene)
Unberechenbar flatternde Freistöße, über die
Linie gedrückte Bälle nach Sprints in den Rücken
der Abwehr, Kopfballtorpedos, Geschosse aus
eigentlich unmöglichen Positionen – Cristiano
Ronaldo kann auf jede erdenkliche Weise das
Tor treffen. Dank seines riesigen Repertoires hat
sich der Stürmer zu einem der weltbesten Spieler entwickelt, für den Real Madrid im Sommer
2009 bereit war, eine Rekordablösesumme an
Manchester United zu überweisen.
Als Ronaldo 2003 von Sporting Lissabon zu
United stieß, war er vor allem für seine Schnelligkeit, Dribbelkünste und Übersteiger bekannt.
Unter Sir Alex Ferguson wurde der ehrgeizige,
ständig an sich arbeitende Portugiese zu einem
kompletten Spieler, was ihm 2008 den von
France Football verliehenen „Ballon d’Or“ sowie
die Auszeichnungen zum FIFA-Weltfußballer
und zum UEFA-Klubfußballer des Jahres
einbrachte. 42 Tore erzielte Ronaldo in dem Jahr
in allen Wettbewerben, acht davon in der UEFA
Champions League, darunter der Treffer im
gewonnen Finale gegen den FC Chelsea.
Ronaldo schießt nicht nur Tore, er tut es
auf spektakuläre Art und Weise. Wenn die
technischen Beobachter der UEFA jeweils zum
Saisonende zusammensitzen, um die besten
Tore der Saison auszuwählen, stehen sowohl bei
den aus dem Spiel heraus als auch bei den aus
ruhenden Bällen erzielten Treffern Ronaldo-Exemplare zur Auswahl. Unter José Mourinho ist er
bei Real Madrid in der gesamten Offensivzone
anzutreffen und schießt Tore am laufenden
Band. Dank seinem Hang zum Spektakulären
hat er bei den Fans der „Königlichen“ dieselbe
Beliebtheitsstufe erreicht wie die Vereinslegenden Zinédine Zidane, Luís Figo oder gar Alfredo
Di Stéfano.
Messi
lionel
2006 2009 2011
La Pulga (Der Floh)
Jede Generation bringt einen außergewöhnlichen Spieler hervor. Lionel Messi besitzt
Fähigkeiten, die sonst nur die Figuren eines
Computerspiels haben. Die Fans, die ihm
zuschauen, fragen sich oft: „Wie hat er das bloß
gemacht?“. Das kleingewachsene Genie des
FC Barcelona ist nicht nur eine Tormaschine,
er verbucht ebenso viele Vorlagen. Sogar die
andere linksfüßige Legende aus Argentinien,
Diego Maradona, gerät ins Schwärmen: „Er hat
das Gefühl für den Ball, das hebt ihn von den anderen Spielern ab. Ich habe meinen Nachfolger
gefunden.“
Messi liebt die UEFA Champions League. Bei seinem Einstand gegen Udinese Calcio am 27. September 2005 wurde er von den Fans mit der ersten von vielen stehenden Ovationen bedacht.
Als er in der Saison 2008/09 von Ronaldinho die
Rückennummer 10 übernahm, schien ihn dies
in noch höhere Sphären zu katapultieren. In den
Endspielen 2009 und 2011 gegen Manchester
United erzielte er entscheidende Tore, er wurde
serienweise Torschützenkönig des weltbesten
Klubwettbewerbs und er wurde von Auszeichnungen geradezu überschüttet – wie es sich für
den spektakulärsten Fußballer der Welt gehört.
Als ob es noch eines statistischen Beweises für
Messis Größe bedurft hätte, knackte er 2012
den 40 Jahre alten Rekord Gerd Müllers von
85 Toren in einem Kalenderjahr, indem er 91
Mal traf. Wird es jemals wieder einen solchen
Fußballer geben?
Milito
diego
2010
El Príncipe
Als Diego Milito vom Serie A Klub Genua CFC
zu Inter Mailand wechselte, als Nachfolger von
Zlatan Ibrahimović, hatte er grosse Erwartungen
zu erfüllen. Und er erfüllte sie! Obwohl seine
Qualitäten als Torjäger zunächst unterschätzt
wurden, wusste José Mourinho ganz genau wen
er nach San Siro holte.
Milito wurde seinem Ruf als Star auf der
grössten Fussballbühne gerecht, als er während
des UEFA Champions League Finales in Madrid
beide Tore schoss und Inter Mailand nach
45 Jahren wieder einen europäischen Titel
bescherte, den Dritten insgesamt.
Zidane
ZINÉDiNE
ZIZOU
Ein Erkennungsmerkmal wahrhaft großer
Spieler ist die Tatsache, dass man sie oft unter
ihrem Spitznamen kennt. Die brillante Technik,
mit der „Zizou“ seinen Volleytreffer zum 2:1-Sieg
von Real Madrid im Finale 2002 gegen Bayer
04 Leverkusen erzielte, stand sinnbildlich für
die Eleganz und Kreativität eines Spielers, der
zuvor schon mit Juventus Turin in Endspielen
gestanden war und Girondins Bordeaux 1996
ins Finale des UEFA-Pokals geführt hatte. Sein
Tor in Hampden Park war wohl das beste, das je
in einem Finale erzielt wurde.
DAS
ULTIMATIVE
TOR
15.05.2002
Dieses Volleytor war natürlich ein
fantastischer Moment für mich. So
ein Treffer in der Champions League
gelingt einem wohl nur einmal im
Leben. Er gehört zu meinen schönsten
Erinnerungen.
5
FINALE
2013
Road to
Wembley
FC BAYERN München
Group Stage F
FC Bayern München
Valencia CF
FC BATE Borisov
LOSC Lille
Round of 16 3-3
Bayern win on away goals
Arsenal FC 1-3 FC Bayern München
Arsenal Stadium, London
FC Bayern München 0-2 Arsenal FC
Fußball Arena München, Munich
QUARTER-FINALS 4-0
FC Bayern München 2-0 Juventus
Fußball Arena München, Munich
Juventus 0-2 FC Bayern München
Juventus Stadium, Turin
SEMI-FINALS 7-0
FC Bayern München 4-0 FC Barcelona
Fußball Arena München, Munich
FC Barcelona 0-3 FC Bayern München
Camp Nou, Barcelona
FINAL
BORUSSIA DORTMUND
Group Stage d
Borussia Dortmund
Real Madrid CF
AFC Ajax
Manchester City FC
Round of 16 5-2
FC Shakhtar Donetsk 2-2 Borussia Dortmund
Donbass Arena, Donetsk
Borussia Dortmund 3-0 FC Shakhtar Donetsk
BVB Stadion Dortmund, Dortmund
QUARTER-FINALS 5-2
Málaga CF 0-0 Borussia Dortmund
La Rosaleda, Málaga
Borussia Dortmund 3-2 Málaga CF
BVB Stadion Dortmund, Dortmund
SEMI-FINALS Borussia Dortmund 4-1 Real Madrid CF
BVB Stadion Dortmund, Dortmund
Real Madrid CF 2-0 Borussia Dortmund
Estadio Santiago Bernabéu, Madrid
FINAL
4-3
FINALE
Wembley
25.05.2013