Museum - UEFA.com
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MUSEUM INHALT 1EINLEITUNG/03 2 BESTE VEREINE/08 3 BESTE ENDSPIELE/15 4 BESTE SPIELER/21 5 FINALE 2013/47 1 EINLEITUNG GABRIEL Hanot 1954 Der Erfinder Es mag zwar auf der Hand liegen, aber der Erfinder des Europapokals war ein Mann mit Weitsicht. In jüngerer Zeit wird das Wort “Visionäre” eher im Bürokratie- oder Marketing befasst. Nicht so Gabriel Hanot. Er lebte für den Fußball. Der am 6. November 1889 in der nordfranzösischen Stadt Aras geborene Außenverteidiger bzw. Flügelspieler von US Tourcoing und AS Française Paris hatte mit 19 Jahren sein Debüt in der Nationalmannschaft. Nach einem Doppelpack in seinem zwölften Länderspiel (einem 2:2-Unentschieden in Belgien) fand seine Karriere allerdings ein jähes Ende, als er mit einem von ihm gesteuerten Flugzeug einen Unfall hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg übte er als Journalist und Trainer der Nationalmannschaft eine außergewöhnliche Doppelfunktion aus, bis er nach einer 1:5-Heimniederlage gegen Spanien 1949 in einem von ihm selbst anonym verfassten Artikel in L’Equipe seine eigene Entlassung als Trainer forderte. Der Empfehlung des Journalisten folgend trat der Trainer zurück. 65 Jahre war Hanot alt und noch immer Redakteur des Fußballteils der Sportzeitung L’Equipe, als er sein Projekt zur Einführung eines “Europapokals” startete. Zur Erfüllung seiner Vision war Teamwork notwendig, und Hanot wurde kompetent unterstützt vom damals 50-jährigen Zeitungsredakteur und -verleger Jacques Goddet, vom ebenfalls 50-jährigen, redegewandten Printmedien- und Radio-Reporter Jacques de Ryswick und vom 34-jährigen Reporter Jacques Ferran, der danach 30 Jahre lang als Redakteur des Fußballteils bei L’Equipe und France Football tätig sein sollte. Gebührendermaßen war der Sonderkorrespondent der L’Equipe für das allererste Europapokal-Spiel in Lissabon zwischen Sporting Lissabon und Partizan Belgrad Gabriel Hanot, der live vor Ort als Berichterstatter dabei war, als seine Vision Wirklichkeit wurde. Die ersten 16 1955-1956 Die 16 Pioniere Da die englische Football League den FC Chelsea vom Wettbewerb ausgeschlossen hatte, war Hibernian Edinburgh die einzige britische Mannschaft unter den an der K.o.-Phase teilnehmenden Vereinen. Einige dieser Klubs werden die jungen Fans von heute kaum mehr kennen, wie den unter dem Namen Vörös Lobogó angetretenen MTK Budapest oder den 1. FC Saarbrücken, der ein paar Monate zuvor für ein WM-Qualifikationsspiel zehn Spieler für die Nationalmannschaft des Saarlands abgestellt hatte. Nur drei der sechzehn Pioniere – Real Madrid, der AC Mailand und der PSV Eindhoven – haben je den Pokal gewinnen können. In der ersten Runde des Pokals der europäischen Meistervereine fielen 71 Tore und es gab nur fünf Heimsiege. Weitere 37 Tore wurden im Viertelfinale erzielt, in dem Real Madrid, das Partizan Belgrad am ersten Weihnachtsfeiertag 4:0 besiegt hatte, fünf Wochen später mit einer 0:3-Niederlage im eisigen Belgrad nur knapp die nächste Runde erreichte. Danach gewannen die Madrilenen gegen den von Gunnar Nordahl trainierten AC Mailand und lösten damit ihr Ticket nach Paris, um dort gegen Stade Reims anzutreten, die auf dem Weg ins Finale noch ungeschlagen waren. Dank Alfredo Di Stéfano, Héctor Rial (2) und Marquitos holten die “Königlichen” einen 0:2- und 2:3-Rückstand auf, gewannen mit 4:3 und wurden der erste Europapokal-Sieger. Die nächsten Acht 1992 - 1993 DIE ERSTEN ACHT TEILNEHMER Der aus acht Sternen bestehende Ball, der zu einem der Markenzeichen des Wettbewerbs wurde, geht zurück auf die acht Mannschaften der Gruppenphase – und die acht für die allererste Saison der UEFA Champions League qualifizierten Vereine sorgten gleich für besorgte Gesichter in der Marketing-Abteilung. Die Meister aus England, Deutschland und Spanien waren bereits in den beiden ersten Runden gescheitert. Des Weiteren war der ZSKA Moskau, Bezwinger des Titelverteidigers FC Barcelona, aufgrund der Ansetzung der Gruppenphase Ende November gezwungen, seine „Heimspiele“ in Deutschland auszutragen, wo er einmal unentschieden spielten und zweimal verlor. Aber die Gruppe blieb spannend bis zur letzten Minute: Olympique Marseille, Glasgow Rangers und der FC Brügge wahrten sich allesamt bis zum Schluss Chancen auf den Gruppensieg, der den direkten Einzug ins Finale bedeutete. Die andere Gruppe wurde von Fabio Capellos Team, dem AC Mailand, dominiert, das alle sechs Spiele gewann und dabei nur ein Gegentor kassierte. Verhängnisvollerweise wurden sie im Finale in München noch ein weiteres Mal überwunden, und zwar von Basile Bolis Kopfball, der Olympique Marseille mit seinem Trainer Raymond Goethals zum ersten Sieger eines Wettbewerbs machte, der neue Maßstäbe im europäischen Klubfußball setzte. 3,779,169 1956 - 2013 ULTIMATIVE FUSSBALL-ARENEN Ein fantastisches Spiel braucht auch einen fantastischen Austragungsort. Die besten Mannschaften und Fußballer Europas haben in den bedeutendsten Stadien des Kontinents um die wichtigste Trophäe im Vereinsfußball gekämpft. Diese Fußballtempel werden oft mit den in ihnen ausgetragenen Endspielen des Pokals der europäischen Meistervereine und der UEFA Champions League in Zusammenhang gebracht. Mit Hampden Park verbindet man unweigerlich das glorreiche Finale von 1960, das torreichste in der Geschichte des Wettbewerbs, oder Zinédine Zidanes fantastisches Volleytor 2002 bei Real Madrids neunten Titelgewinn in diesem Turnier. Allein schon die Erwähnung des Atatürk-Olympiastadions in Istanbul ruft Erinnerungen an die Begegnung zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool wach, der in Sachen Spannung und Dramatik kein Hollywood-Blockbuster das Wasser reichen kann. 15 Länder und 23 Städte haben seit Beginn des Wettbewerbs im Jahr 1956 Endspiele ausgerichtet und damit gewährleistet, dass sage und schreibe 3,716,669 Fußballfans aus ganz Europa die Legenden ihres Sports live erleben konnten. 2 BESTE VEREINE EHRENWAPPEN Ajax Amsterdam, der FC Bayern München, der FC Liverpool, der AC Mailand und Real Madrid – diese fünf fantastischen europäischen Fußballvereine sind die Besten der Besten. Zusammen haben sie 33 Mal den Europapokal gewonnen, und da jeder von ihnen diesen Titel mindestens fünf Mal – oder drei Jahre in Folge – holte, wurden sie mit dem Ehrenwappen ausgezeichnet. Das symbolhafte Abzeichen ist einfach gestaltet: Es zeigt eine blaues Oval mit einer weißen Konturenzeichnung der Trophäe. Spieler der jeweiligen Vereine können es als Zeichen dafür, dass ihr Verein diese bemerkenswerte Leistung erbracht hat, auf dem linken Ärmel ihres Trikots tragen. 1966 beschloss die UEFA, dass Real Madrid als sechsfacher Sieger des Pokals sich das Recht verdient hatte, ihn zu behalten. Ein neuer Pokal wurde in Auftrag gegeben, doch Ajax Amsterdam (Dreifachsieger 1971 bis 1973), der FC Bayern München (Dreifachsieger 1974 bis 1976), der FC Liverpool (fünfter Sieg 2005) und der AC Mailand (siebenfacher Wettbewerbsgewinner) durften im Laufe der Zeit aufgrund wiederholter Erfolge ebenfalls je ein Exemplar der Trophäe dauerhaft in ihren Besitz überführen. Zu Beginn der Saison 2000/01 wurde zur Erinnerung an solch historische Erfolge ein neues Mehrfachsieger-Abzeichen geschaffen. Das Ehrenwappen ist nunmehr eine der größten Auszeichnungen im europäischen Fußball und Objekt der Begierde aller großen Vereine. LOS MERENGUES 1956 1957 1958 1959 1960 1966 1998 2000 2002 REAL MADRID Real Madrid hat in diesem Wettbewerb mehr Siege gefeiert und mehr Tore geschossen als jede andere Mannschaft. Kein anderer Verein hat den Europapokal öfter gewonnen oder so oft das Finale erreicht wie Real Madrid. Jede Mannschaft von Real Madrid, die als großes Team in die Annalen eingehen möchte, muss erst zeigen, dass sie dieser Bezeichnung würdig ist, indem sie die UEFA Champions League gewinnt. Schon Mitte der 50er-Jahre erkannte Real Madrids berühmter Präsident Santiago Bernabéu, dass die Dominanz bei diesem neuen Turnier der Schlüssel dazu war, zum berühmtesten Verein der Welt zu werden. Die besten Spieler der Königlichen haben mit ihren außergewöhnlichen Leistungen Glanzpunkte in der Geschichte dieses Turniers gesetzt: vom glorreichen Alfredo Di Stéfano über Ferenc Puskás bis hin zu zwei Ballkünstlern aus der jüngeren Vergangenheit: Zinédine Zidane und Raúl. Die zwei besten Landesmeisterpokal-Torschützen aller Zeiten liefen für Madrid auf, und ihr Außenstürmer Francisco Gento hat den Wettbewerb als einziger Spieler sechs Mal gewonnen. Auf dem Weg zu zwölf Endspielen – von denen neun gewonnen wurden – zeichnete Real Madrid eine von Dynamik, Technik und purer Spielfreude geprägte Spielweise aus, die zum Markenzeichen des Klubs wurde. Der Stil und Erfolg des Vereins setzt den Maßstab, den seine größten Rivalen in Europa zu erreichen bestrebt sind. THE Reds FC LIVERPOOL 1977 1978 1981 1984 2005 Der FC Liverpool hat im europäischen Wettbewerb noch nie ein Elfmeterschießen verloren: Er besiegte den AS Rom 1984, den AC Mailand 2005 und den FC Chelsea 2007. Dem FC Liverpool liegt der Europapokal ganz einfach im Blut. Die Leidenschaft des Vereins für die UEFA Champions League hat den Zuschauern an der Anfield Road bereits viele fesselnde, historische Abende beschert. Der Sieg in Istanbul im Finale 2005 war eine nervenaufreibende Angelegenheit, aber der Glaube der Mannschaft an sich selbst, der die Reds zu einer bemerkenswerten Aufholjagd beflügelte, war jedem bekannt, der gesehen hat, wie der Verein zwischen 1977 und 1984 den Wettbewerb viermal in acht Jahren gewann. Die von Bob Paisley trainierte Mannschaft dominierte den europäischen Fußball dank einigen großen Talenten wie Kevin Keegan, Graeme Souness, Kenny Dalglish und Ian Rush. Paisley konnte als einziger Trainer das Turnier dreimal gewinnen. Seine glorreichen Triumphe im europäischen Wettbewerb machten Schule, und seither ist jeder Trainer beim FC Liverpool bestrebt, seinem Beispiel zu folgen. Mit dem 2005 errungenen Titel, dem Einzug ins Endspiel 2007 und zwei Halbfinalteilnahmen hintereinander in den Jahren 2008 und 2009 führte Trainer Rafael Benítez Liverpool wieder an den Gipfel des europäischen Fußballs zurück. Maßstab, den seine größten Rivalen in Europa zu erreichen bestrebt sind. DE GODENZONEN 1971 1972 1973 1995 AJAX AMSTERDAM Als Ajax Amsterdam 1995 die UEFA Champions League gewann, bestand die holländische Nationalelf praktisch ausschließlich aus Ajax-Spielern. Ajax Amsterdam ist traditionell einer der größten und berühmtesten Vereine im europäischen Fußball. Zusammen mit Juventus Turin und dem FC Bayern München gehört er zu den drei Klubs, die alle drei großen europäischen Titel gewonnen haben. Die UEFA Champions League wäre nicht dieselbe ohne Ajax. Der legendäre Verein gewann in den 70er-Jahren mit seiner dynamischen, revolutionären Spielweise, dem „Totalen Fußball“, drei Europapokal-Titel in Folge und brachte einige der besten Spieler und Trainer des Turniers hervor. Bei den ersten beiden Triumphen des FC Barcelona in diesem Wettbewerb waren die Ajax-Legenden Johan Cruyff (1992) und Frank Rijkaard (2006) der Dreh- und Angelpunkt ihres Spiels. Ajax ist besonders bekannt für seine Arbeit im Juniorenbereich, aus dem über die Jahre viele niederländische Talente hervorgegangen sind. Seit Einführung der UEFA Champions League 1992/93 hat Ajax im Wettstreit mit den Besten in Europa auf die Qualität des eigenen Nachwuchses gesetzt. Als die „Göttersöhne“ 1995 das Finale gewannen, schoss der damals erst 18-jährige Patrick Kluivert das Siegtor. Der FCB 1974 1975 1976 2001 FC BAYERN MÜNCHEN Der FC Bayern München hat als einziger Verein die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal, den Pokal der europäischen Meistervereine, die UEFA Champions League, den Europapokal der Pokalsieger, den UEFA-Pokal, den UEFA-Superpokal und die FIFA Klub-Weltmeisterschaft gewonnen. Die UEFA Champions League hat beim FC Bayern München bereits für reichlich Freude, aber auch für jede Menge Verzweiflung gesorgt. Der Top-Verein aus Bayern ist ein Garant für ein spannendes Finale: 1999 verloren sie noch in den Schlussminuten, und 2001 schlugen die zunächst in Rückstand geratenen Münchener den FC Valencia am Ende im Elfmeterschießen. Die erste wahrhaft große Mannschaft des FC Bayern München – eine starke Elf mit einer eleganten Spielweise um Stars wie Sepp Maier, Paul Breitner, Franz Beckenbauer und Gerd Müller – gewann den Wettbewerb zwischen 1974 und 1976 dreimal in Folge. Deutschlands bekanntester Verein zog 14 Mal ins Halbfinale ein – einmal mehr als Manchester United – musste aber 25 Jahre auf einen erneuten Triumph in Europas höchster Spielklasse warten. 2001 machten Oliver Kahns Heldentaten (drei gehaltene Elfmeter im Finale), Stefan Effenbergs Kampfgeist und Mehmet Scholls Zauberfußball die Schmach von 1999 vergessen und stärkten Stellung des FCB als erfolgreichster deutscher Verein im europäischen Wettbewerb. I Rossoneri AC MAILAND 1963 1969 1989 1990 1994 2003 2007 Der AC Mailand hat sechs Endspiele der UEFA Champions League erreicht und drei davon gewonnen. Seit das Format des Wettbewerbs 1992/93 geändert wurde, konnte kein anderes Team so oft ins Finale einziehen. Wäre der europäische Vereinsfußball ein Schachspiel, dann wäre der AC Mailand der Großmeister sein. Nur wenige Mannschaften beherrschen die taktischen und technischen Feinheiten im europäischen Wettbewerb so perfekt wie der AC Mailand, der seit 1989 bei acht Europapokal-Endspielen dabei war (von denen er fünf gewann) und einen Halbfinal-Einzug feiern konnte. Unter einer von Arrigo Sacchi Ende der 90er-Jahre begonnenen Trainer-Dynastie hatten die Rossoneri regelmäßig starke, harmonische Mannschaften, die Ausnahmefußballern wie Marco van Basten, Andrij Schewtschenko und Ricardo Kaká ein perfektes Umfeld für ihre Entwicklung boten, während sie sich in der Abwehr und im Mittelfeld die Fähigkeiten, die Kaltschnäuzigkeit und das Spielverständnis eines Paolo Maldini, Andrea Pirlo und Franco Baresi zunutze machten. Partien gegen die Besten der Besten können den AC Mailand zu Höchstleistungen beflügeln: Real Madrid schlugen sie 5:0 (im Halbfinale 1988/89, Reals höchste Niederlage im europäischen Geschäft), den FC Barcelona 4:0 (im Endspiel 1994, ein Rekordsieg in einem UEFA-Champions-League-Finale) und Manchester United 3:0 (im Rückspiel des Halbfinales 2006/07). 3 BESTE ENDSPIELE 1956 Das Erste Finale Real Madrid CF 4 – Stade de Reims 3 Parc des Princes, Paris PREMIERE IN PARIS 13.06.1956 1960 Das Ultimative Finale Real Madrid CF 7 – Eintracht Frankfurt 3 Hampden Park, Glasgow FÜNF SIEGE IN FOLGE 18.05.1960 1999 Die letzten 3 Minuten Manchester United FC 2 – FC Bayern München 1 90 + 3 Camp Nou, Barcelona 26.05.1999 2005 Das Ultimative Comeback AC Milan 3 – Liverpool FC 3 (2-3 i. E.) Atatürk Olimpiyat Stadi, Istanbul DAS ULTIMATIVE COMEBACK 25.05.2005 1962 A LEGEND IS BORN 02.05.1962 When Eusébio Entered the Limelight SL Benfica 5 – Real Madrid CF 3 Olympisch Stadion, Amsterdam 1968 BELIEVE 29.05.1968 The Triumph Manchester United FC 4 – SL Benfica 1 (after extra-time) Wembley, London 1993 A NEW ERA 26.05.1993 The Dawn of the UEFA Champions League Olympique de Marseille 1 – AC Milan 0 Olympiastadion, Munich 1997 KALLE-LUJAH 28.05.1997 Riedle solves the Italian riddle BV Borussia Dortmund 3 – Juventus 1 Olympiastadion, Munich 2008 MIDNIGHT IN MOSCOW 21.05.2008 Theatre of Dreams Manchester United FC 1 – Chelsea FC 1 (6-5 on penalties) Luzhniki Stadium, Moscow 2011 MESMERISING 28.05.2011 A Return to Glory FC Barcelona 3 – Manchester United FC 1 Wembley, London 2012 BLUE SKIES IN MUNICH 19.05.2012 Drogba’s Final Journey to Glory FC Bayern München 1 – Chelsea FC 1 (3-4 on penalties) Fußball Arena München, München 4 BESTE SPIELER Gento Francisco 1956 1957 1958 1959 1960 1966 Paco Francisco “Paco” Gentos Rekord von sechs Titelgewinnen im Pokal der europäischen Meistervereine ist bis heute unerreicht. Das halbe Dutzend machte er 1966 gegen Partizan Belgrad voll. Insgesamt stand er in acht der elf ersten Endspiele des Wettbewerbs. Im ersten Finale 1956 war der schnelle Linksfuß aus Santander 22 Jahre alt und damit sechs Jahre jünger als seine illustren Sturmpartner Alfredo Di Stéfano und Ferenc Puskás. Di Stéfano Alfredo 1956 1957 1958 1959 1960 LA SAETA RUBIA Alfredo Di Stéfano war kein Mann der großen Worte. Der Star von Real Madrid, der sich zu einer der dominanten Figuren in den Anfängen des Europapokals entwickeln sollte, war der Prototypeines Spielers, der seine Leistungen auf dem Platz für sich sprechen ließ. Di Stéfano verkörperte fußballerische Eleganz – wer ihn in den Farben des weißen Balletts spielen sah, wähnte sich in einer Oper. Er ist das klassische Beispiel für einen Spieler, der nicht anhand seiner eigenen Worte, sondern anhand der Aussagen anderer über ihn bewertet werden sollte. Puskás FERENC 1960 DER GALOPPIERENDE MAJOR Nur einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass der Olympiasieger von 1952 und Vizeweltmeister von 1954, der in 84 Partien für Ungarn sagenhafte 83 Tore erzielte, auch in den Annalen des europäischen Klubfußballs für immer verewigt sein wird. Als der Europapokal ins Leben gerufen wurde, kam es kurz darauf zum Ungarnaufstand, der viele Topstars ins Exil zwang und ihnen eine zweijährige Sperre eintrug. Ferenc Puskás tauchte in Wien unter und als er 1958 von Real Madrid unter Vertrag genommen wurde, war er bereits über 30 und weit von seinem Idealgewicht entfernt. Das Risiko zahlte sich jedoch für beide Seiten aus: Mit 154 Treffern in 179 Begegnungen wurde er viermal spanischer Torschützenkönig, in 40 Pokalspielen traf er 50 Mal, und rechnet man die 110 Freundschaftsspiele dazu, kam er in 372 Spielen für den spanischen Verein auf unglaubliche 324 Tore. Eusébio 1962 A PANTERA NEGRA Eusébio da Silva Ferreira war einer der ersten afrikanischen Spieler, die einen bleibenden Eindruck im europäischen Fußball hinterließen. Der gebürtige Mosambikaner, der am 16. Dezember 1960 aus Lorenço Marques im winterlichen Lissabon eintraf, verdankt seine Integration in den portugiesischen Fußball zu einem großen Teil seinem Landsmann Mário Coluna. Im Estádio da Luz, der Heimstätte von Benfica Lissabon, erhielt er bald den Spitznamen “Pantera Negra” (schwarzer Panther). Bei Benfica war man selbstredend begeistert darüber, einen solch schnellen und trickreichen Angreifer mit einem strammen Schuss und großen Vollstreckerqualitäten entdeckt zu haben. Der Verein war damals ein Schwergewicht im europäischen Fußball und Eusébio erlangte spätestens im Meisterpokalfinale 1962 gegen Real Madrid internationale Bekanntheit, als er mit zwei Toren dazu beitrug, dass die Portugiesen einen 0:2- und 2:3-Rückstand noch in einen 5:3-Sieg verwandelten. Best GEORGE 1968 The Fifth Beatle Im Viertelfinal-Rückspiel des Pokals der europäischen Meistervereine 1966 gegen Benfica Lissabon spielte George Best das gesamte Repertoire seines Könnens aus. Manchester United hatte sich im Hinspiel zuhause im Old Trafford nur einen knappen 3:2-Vorsprung erspielt, weshalb Trainer Matt Busby seine Spieler anwies, vorsichtig zu spielen, zumindest in den ersten 20 Minuten. Später sagte er: “George hatte bei meiner Ansprache wohl Watte in den Ohren”. Zurückhaltung war nicht die Sache von George Best. Nach elf Minuten hatte er bereits zwei Tore erzielt und nach einer Viertelstunde lag die United mit 3:0 vorne. Am nächsten Tag war in den örtlichen Zeitungen von “El Beatle” die Rede. Best hatte wesentlichen Anteil daran, dass Manchester United 1968 den lang ersehnten Traum vom Gewinn des Meisterpokals endlich verwirklichen konnte. Im Finale gegen Benfica im Wembley-Stadion krönte er seine überragende Leistung mit dem letztlich entscheidenden Treffer in der Verlängerung. Im selben Jahr wurde er vor seinem Teamkollegen Bobby Charlton von der Zeitschrift France Football zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Der mit außergewöhnlichem Talent gesegnete Nordire feierte mit den Red Devils auch zwei Meistertitel undwar aufgrund seines Aussehens und ausschweifenden Lebensstils quasi der erste Popstar des britischen Fußballs. Charlton Sir Bobby 1968 Bobby Dazzler Bobby Charlton war das wohl berühmteste Mitglied der Generation der “Busby Babes”, wie die damalige Mannschaft von Manchester United unter Trainer Matt Busby genannt wurde. Der für seine Weitschusstore gefürchtete Linksfuß war äußerst vielseitig: Er konnte auf den Flügeln wirbeln und als Mittelstürmer agieren, war jedoch als kreativer Spielmacher hinter den Spitzen am effektivsten. Sein Teamkollege Pat Crerand sagte über ihn: “Bobby war schlicht ein Poet.” Cruyff JOHAN 1971 1972 1973 NUMMER 14 Mit dem „Totalen Fußballer“ eroberte Ajax Amsterdam zu Beginn der 1970er-Jahre Europa im Sturm und gewann den Pokal der europäischen Meistervereine dreimal in Folge. Sein Trainer Rinus Michels bezeichnete ihn als Außerirdischen. Als Johan Cruyff den FC Barcelona 1992 im Wembley-Stadion zum Meisterpokaltriumph führte, war er erst der dritte Fußballer nach Miguel Muñoz und Giovanni Trapattoni, der den Wettbewerb sowohl als Spieler als auch als Trainer gewinnen konnte – später gelang dies auch noch Carlo Ancelotti (2003), Frank Rijkaard (2006) und Josep Guardiola (2009). Beckenbauer FRANZ 1974 1975 1976 DER KAISER Am 3. August 1971 reiste Franz Beckenbauer mit dem FC Bayern München nach Wien, um ein Vorbereitungsspiel gegen die Wiener Austria zu bestreiten, die ihr 60-jähriges Bestehen feierte. Beim Teamhotel wurde er vom österreichischen Fotografen Herbert Sündhofer abgelichtet, als er – rein zufällig – neben einer Statue von Kaiser Franz Joseph I. (1848-1916) stand. Das Foto wurde in den österreichischen und deutschen Zeitungen veröffentlicht und in einer Bildlegende war vom Treffen der beiden Kaiser Franz die Rede. Eine Legende war geboren. Maldini PAOLO 1989 1990 1994 2003 2007 Il CAPITANO Linksverteidiger werden selten zu Legenden, doch mit seiner Klubtreue und seinen Leistungen auf dem Rasen entwickelte sich Paolo Maldini zu einem wahren Botschafter des Fußballs. Als 16-Jähriger trat er beim AC Mailand in die Fußstapfen seines Vaters und blieb dem Verein fast ein Vierteljahrhundert lang treu. Insgesamt bestritt er über 1 000 Partien für die “Rossoneri”, und als er 1989, zwanzig Jahre nach seinem Vater Cesare, erstmals den Pokal der europäischen Meistervereine gewann, machte er die Maldinis zum zweiten Vater-Sohn-Duo mit Titelehren. Im für ihn im negativen Sinne denkwürdigen Champions-League-Finale 2005 gegen den FC Liverpool schoss Paolo Maldini nach 51 Sekunden das schnellste je in einem Finale erzielte Tor. Zwei Jahre später konnte er den Pokal doch noch ein fünftes Mal gewinnen (zum zweiten Mal als Kapitän) und wurde mit 39 Jahren zum ältesten Champion aller Zeiten – die verdiente Krönung nach 174 Europapokalspielen und 126 Länderspielen für Italien. Raúl 1998 2000 2002 EL SIETE Raúl feierte sein Champions-League-Debüt im September 1995 auswärts bei Ajax Amsterdam. Real Madrid nahm zum ersten Mal an der Gruppenphase des umgestalteten Wettbewerbs teil und mit seiner Antrittsschnelligkeit, seinem intelligenten Stellungsspiel und seiner Kaltblütigkeit im Abschluss trug er wesentlich zur Wiederauferstehung der Königlichen im Meisterpokal bei. Er war zweimal Torschützenkönig der UEFA Champions League und holte dreimal den Pokal. In zwei der drei gewonnenen Endspiele traf er: zum 1:0 im Finale 2002 gegen Bayer Leverkusen in Glasgow sowie zwei Jahre zuvor gegen Valencia im Stade de France nach einem 70-Meter-Lauf – sicherlich eines der außergewöhnlichsten Tore in einem Champions-League-Finale. Seedorf CLARENCE 1995 1998 2003 2007 OPA Der holländische Mittelfeldspieler hat einen besonderen Platz in den Annalen der UEFA Champions League, denn er ist der einzige Spieler, der die europäische Königsklasse mit drei verschiedenen Klubs gewinnen konnte. Im Alter von 16 Jahren gab er unter Louis van Gaal sein Debüt in der ersten Mannschaft von Ajax Amsterdam, wo er mit seiner herausragenden Technik, seiner Wendigkeit und seiner schnellen Auffassungsgabe schnell unverzichtbar wurde. Nach dem Champions-League-Triumph 1995 mit Ajax kehrte er 1998 als Spieler von Real Madrid in die neu gebaute Amsterdam ArenA zurück und holte den Pokal ein zweites Mal. Nach zwei Jahren bei Inter Mailand wechselte er 2002 zum Lokalrivalen Milan und schaffte im Finale 2003 gegen Juventus im Old Trafford seinen persönlichen Titel-Hattrick. Nach seinem vierten Titel im Endspiel 2007 gegen den FC Liverpool wurde er von der UEFA zum besten Mittelfeldspieler der Saison ausgezeichnet. Als sich Clarence Seedorf nach dem verlorenen Viertelfinale 2011/12 gegen den FC Barcelona von der UEFA Champions League verabschiedete, hatte er 125 Spiele in seinem Lieblingswettbewerb absolviert. Del Piero ALESSANDRO 1996 ALE Alessandro Del Pieros Liebesbeziehung zu Juventus Turin begann 1993; der Kavalier blieb der „alten Dame“ selbst beim Zwangsabstieg in die Serie B als Kapitän treu. Um fast zwei Jahrzehnte lang in der italienischen Liga ein Torgarant zu bleiben, braucht man Talent – und dass Del Piero ausreichend davon besitzt, steht außer Frage. Als er den Verein 2012 verließ, hatte er seine Rekorde auf 705 Einsätze und 290 Tore für die Juve hochgeschraubt und sich einen Namen als einer der gefürchtetsten Freistoßschützen gemacht – seine Tore schafften es regelmäßig in die engere Auswahl der schönsten aus ruhenden Bällen erzielten Treffer in der UEFA Champions League. Alessandro Del Piero hat auf verschiedenen Angriffspositionen gespielt, am erfolgreichsten jedoch als zurückhängender Stürmer – in dieser Rolle hinter Gianluca Vialli und Fabrizio Ravanelli gewann er 1996 in seinem ersten von vier Endspielen die UEFA Champions League. Die Geschichte wiederholte sich beim WM-Finale 2006 gegen Frankreich, als der eingewechselte Del Piero hinter Luca Toni und Vincenzo Iaquinta agierte und im gewonnenen Elfmeterschießen seinen Versuch verwandelte. Casillas IKER 2000 2002 San Iker Real Madrids Nummer Eins gehört zu den wenigen Spielern, die alle großen Klub- und Nationalmannschaftswettbewerbe gewonnen haben. Iker Casillas kann eine beeindruckende Titelsammlung von der U16-EM bis zur FIFA-Weltmeisterschaft und zwei Europameistertiteln vorweisen. In der UEFA Champions League stand er öfter als jeder andere Keeper im Einsatz, 2000 und 2002 gewann er den Wettbewerb. Dank seiner Reaktionsstärke hat „San Iker“ zahlreiche individuelle Auszeichnungen gewonnen, seine Führungsqualitäten machten ihn zur Idealbesetzung für das Amt des Kapitäns von Real Madrid und der spanischen Nationalelf, für die er mehr Partien bestritten hat als jeder andere spanische Spieler. Scholes Giggs PAUL RYAN 1999 2008 THE GINGER PRINCE (Der rote Prinz) Paul Scholes ist der Prototyp des mannschaftsdienlichen Spielers. Der rothaarige Mittelfeldakteur hält Manchester United die Treue, seit er zusammen mit David Beckham und Ryan Giggs den FA Youth Cup gewann. Scholes sorgt selten für Schlagzeilen abseits des Fußballplatzes und ist ein selbstloser Arbeiter, dessen Stärken im intelligenten Passspiel und einer explosiven Schusskraft liegen. Mit seinem Weitschusstor gegen den FC Barcelona bescherte er Manchester in der Saison 2007/08 den Einzug ins Champions-League-Endspiel in Moskau und sich selbst den Gewinn der Trophäe, der ihm beim Triumph der „Red Devils“ 1999 aufgrund einer Sperre versagt geblieben war. Paul Scholes kann mittlerweile auf 700 Spiele und 150 Tore für United sowie über 100 Champions-League-Einsätze zurückblicken – diese Zahlen würden noch eindrucksvoller ausfallen, wäre er 2011 nicht „zurückgetreten“, um sich sieben Monate später überreden zu lassen, ins Team zurückzukehren THE WELSH WIZARD (Der walisische Zauberer) “Lebende Legende“ mag ein überstrapazierter Begriff sein, doch auf Ryan Giggs, einen der erfolgreichsten britischen Spieler, trifft er zweifellos zu. Der Waliser, der seine Karriere im März 1991 als Linksaußen begann, findet sich 20 Jahre später in einer defensiveren Mittelfeldrolle wieder. Den Rekord des legendären Sir Bobby Charlton mit 758 Einsätzen für Manchester United übertraf er mit seiner Einwechslung im Champions-League-Finale 2008. An jenem Abend war es sein Treffer im Elfmeterschießen, der den „Red Devils“ den dritten Titel in diesem Wettbewerb einbrachte. Mittlerweile hat Giggs über 1 000 Partien für United absolviert und erzielte als ältester Spieler aller Zeiten ein Tor in der UEFA Champions League. Beckham DAVID 1999 Becks Ganze Spielfilme über Fußballer werden eher selten gedreht. „Kick it like Beckham“ ist eine Hommage an das Charisma und die außergewöhnlichen Fähigkeiten eines Spielers, der in Vereinen tätig war, die zusammen 19 Mal die europäische Meisterkrone gewonnen haben. In seiner Zeit bei Manchester United, die vom Gewinn des FA Youth Cups 1992 bis zum legendären Champions-League-Triumph 1999 reichte, wurde er erwachsen – als Fußballer und Mensch gleichermaßen. Trotz des Glamours, der seine Karriere begleitete, zeichnete sich David Beckham stets durch echte Liebe zum Fußball und viel Fleiß im Training aus, wo er seinen Bananenflanken und Freistößen den Feinschliff verpasste. Im Herbst seiner Karriere erreichte „Becks“ dank seinen Engagements bei Real Madrid, Paris Saint-Germain sowie zwei leihweisen Aufenthalten beim AC Mailand die Marke von 100 Champions-League-Einsätzen und stellte damit nochmals seine Einzigartigkeit unter Beweis. Shevchenko Andriy 2003 Sheva Andrij Schewtschenko wechselte 1999 von Dynamo Kiew zum AC Mailand; seine Heldentaten in Italien brachten ihm 2004 den von France Football verliehenen „Ballon d’Or“ ein. Seine herausragende Physis, seine Kaltblütigkeit im Abschluss und seine intelligenten Laufwege machten aus ihm einen Torjäger erster Güteklasse. Als er Italien 2006 in Richtung Chelsea verließ, war er mit 173 Treffern der zweitbeste Milan-Torschütze aller Zeiten. Unter anderem ging auch der entscheidende Treffer im Elfmeterschießen des Champions-League-Endspiels 2003 gegen Juventus auf sein Konto. 2009 kehrte „Sheva“ zu Dynamo zurück, um seine Karriere ausklingen zu lassen, in der er unter anderem 67 Tore in 143 UEFA-Wettbewerbsspielen verbuchte. Gerrard STEVEN 2005 STEVIE G Bei seinem Verein, dem FC Liverpool, ist Steven Gerrard Spielführer, Torschütze und Vereinsikone in Personalunion. Nebenbei verkörpert er auch noch den kompletten Mittelfeldspieler, der über eine seltene Mischung aus Zuverlässigkeit, Technik sowie der Fähigkeit verfügt, weite Bälle und Distanzschüsse mit Kraft und Präzision zu schlagen. Als Liverpool im Finale der UEFA Champions League 2005 in Istanbul gegen den AC Mailand scheinbar aussichtslos mit 0:3 zurücklag, war es Gerrard, der seinen Mitspielern mit Tacklings, Pässen und Schüssen wieder Selbstvertrauen einflößte. Sein per Kopf erzielter Anschlusstreffer zu Beginn der zweiten Halbzeit leitete schließlich die legendäre Wende ein, und seine während der ganzen Saison an den Tag gelegten Führungsqualitäten brachten ihm die Auszeichnung des UEFA-Klubfußballers des Jahres ein. Gerrard war auch bei einem anderen Europapokal-Endspiel, das zu den denkwürdigsten der Geschichte zählt, unter den Torschützen: beim 5:4-Sieg Liverpools gegen Deportivo Alavés 2001 in Dortmund, dank dem die Reds den UEFA-Pokal gewannen. Seine Karriere ist jedoch nicht von einzelnen Höhepunkten, sondern von Konstanz geprägt. So ist Gerrard ewiger Europapokal-Rekordtorschütze seines Vereins und hat über 100 Länderspiele für England absolviert – ein Viertel davon als Kapitän. Ronaldinho 2006 Ronaldinho gaÚcho Um als Barça-Spieler von Real-Fans im Bernabéu-Stadion stehende Ovationen zu erhalten, muss man schon ein außergewöhnlicher Spieler sein. Ronaldinho ist so einer. Der Mann, der unter anderem Europas Fußballer des Jahres 2005, Weltfußballer der Jahre 2004 und 2005 sowie Europas Klubfußballer des Jahres 2006 war, kann eine beeindruckende Sammlung persönlicher Auszeichnungen vorweisen, die er nicht nur seinen herausragenden Qualitäten, sondern auch seinem Spielwitz zu verdanken hat. Markenzeichen des brasilianischen Nationalspielers und Weltmeisters, der bei Paris Saint-Germain, dem FC Barcelona und dem AC Mailand unter Vertrag stand, ist neben seinem unverwechselbaren Lächeln das unglaublich vielfältige Repertoire, zu dem Pässe mit dem Rücken ebenso gehören wie über, um und sogar unter Abwehrmauern gezirkelte Freistöße – letzteres Kunststück zeigte er in einem Champions-League-Spiel gegen Werder Bremen. Doch sein Zauberfußball ist keineswegs nur für die Galerie. Mit seinen Teams hat er zahlreiche Titel gewonnen – von der U17-WM bis zur A-Weltmeisterschaft, nicht zu vergessen die UEFA Champions League 2006 in Paris. Xavi Iniesta ANDRÉS 2006 2009 2011 El Profe (Der Professor) Xavi Hernández, Eigengewächs aus der berüchtigten Nachwuchsschmiede des FC Barcelona, hat sich zu dem Passgeber schlechthin entwickelt und sammelt mit seinem Verein sowie der spanischen Nationalelf Titel im Akkord. Xavi ist ein bescheidenes Genie mit perfektem Timing, fantastischer Technik, einem tiefen Spielverständnis und der unvergleichlichen Fähigkeit, sich aus ungemütlichen Situationen herauszuwinden und den entscheidenden Pass zu spielen. Der Barça-Dirigent wurde zweimal Europameister, einmal Weltmeister und hat im Vereinsfußball alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Xavi hat unzählige Partien bestritten und ist stets ein heißer Kandidat, wenn es um die Vergabe individueller Auszeichnungen geht. El Cerebro (Das Gehirn) Andrés Iniesta würde das Scheinwerferlicht gerne seinen Teamkollegen überlassen, doch mit seinen herausragenden Leistungen kann er sich dem öffentlichen Interesse unmöglich entziehen. Der Mittelfeldspieler des FC Barcelona ist einer der seltenen Spieler, der Jahr für Jahr neue Wege findet, sich an seinen Gegenspielern vorbeizuschlängeln und die Fans von ihren Sitzen zu reißen. Mit seinen kreativen Pässen hebelt er ganze Abwehrreihen aus, und immer wieder taucht er selber im gegnerischen Strafraum auf, um wichtige Tore zu erzielen – darunter natürlich jenes, mit dem er Spanien in der Verlängerung des WM-Finales 2010 zum Titel schoss. Iniesta, der bei der EURO 2012 zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, ist nicht nur aufgrund seines Weinguts eine edle Sorte unter den Fußballern. Eto’o SAMUEL 2006 2009 2010 SAMMY Samuel Eto’o, einer der besten Offensiv-Allrounder der Welt, der eine unglaubliche Trefferquote vorweisen kann, bestritt schon im Alter von 15 Jahren sein erstes von weit über 100 Länderspielen für Kamerun. Mit seinem Heimatland gewann er den Afrikanischen Nationenpokal und stand im Endspiel des olympischen Turniers. Außerdem wurde er als erster Spieler überhaupt viermal zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt. Sein größter Erfolg war jedoch nach eigener Aussage, als einer von nur vier Spielern die UEFA Champions League zweimal in Folge mit zwei verschiedenen Klubs gewonnen zu haben. Beim Finale 2009 in Rom, in dem der FC Barcelona seinen insgesamt dritten Titel im Wettbewerb gewann, erzielte er den Führungstreffer für die Katalanen gegen Manchester United. Beim Triumph Inter Mailands gegen Bayern München ein Jahr später in Madrid kam sein unersättlicher Erfolgshunger dadurch zum Ausdruck, dass er bereitwillig eine defensivere Aufgabe übernahm und unermüdlich Abwehrarbeit verrichtete. Seine spektakuläre, unberechenbare Spielweise hat ihn zum Torschützen vom Dienst gemacht, der immer wieder in bedeutenden Spielen das so wichtige 1:0 für seine Mannschaft erzielt. Kaká Ricardo 2007 KaKÁ Ricardo Kaká brilliert als Stürmer genauso wie als Spielmacher und kann Spiele mit Distanzschüssen, genialen Pässen oder Einzelvorstößen aus dem Mittelfeld entscheiden. In der Saison 2006/07 gingen alle individuellen Auszeichnungen an den Brasilianer, als er mit zehn Treffern bester Torschütze der UEFA Champions League und eine Schlüsselfigur beim Titelgewinn des AC Mailand war. Im Endspiel gegen den FC Liverpool in Athen (2:1) gab er die Vorlage zu beiden Toren der „Rossoneri“. Ein weiteres Markenzeichen Kakás ist seine Eleganz. Die Art und Weise, wie er sich mit und ohne Ball bewegt, ist leichtfüßig, ja graziös. Seine außergewöhnliche Ballbehandlung scheint ihm wie angeboren zu sein; die Bescheidenheit und der Glaube, die seine Auftritte auf dem Rasen prägen, sind feste Merkmale seiner Persönlichkeit. Sowohl beim AC Mailand (ab 2003) als auch bei Real Madrid (ab 2009) nahm Kaká dank seiner Professionalität schnell eine Vorbildrolle ein. Mit seiner Mischung aus brasilianischer Spielkunst und taktischer Intelligenz zieht er Fans rund um den Globus in seinen Bann. Ronaldo Cristiano 2008 Abelhinha (Die kleine Biene) Unberechenbar flatternde Freistöße, über die Linie gedrückte Bälle nach Sprints in den Rücken der Abwehr, Kopfballtorpedos, Geschosse aus eigentlich unmöglichen Positionen – Cristiano Ronaldo kann auf jede erdenkliche Weise das Tor treffen. Dank seines riesigen Repertoires hat sich der Stürmer zu einem der weltbesten Spieler entwickelt, für den Real Madrid im Sommer 2009 bereit war, eine Rekordablösesumme an Manchester United zu überweisen. Als Ronaldo 2003 von Sporting Lissabon zu United stieß, war er vor allem für seine Schnelligkeit, Dribbelkünste und Übersteiger bekannt. Unter Sir Alex Ferguson wurde der ehrgeizige, ständig an sich arbeitende Portugiese zu einem kompletten Spieler, was ihm 2008 den von France Football verliehenen „Ballon d’Or“ sowie die Auszeichnungen zum FIFA-Weltfußballer und zum UEFA-Klubfußballer des Jahres einbrachte. 42 Tore erzielte Ronaldo in dem Jahr in allen Wettbewerben, acht davon in der UEFA Champions League, darunter der Treffer im gewonnen Finale gegen den FC Chelsea. Ronaldo schießt nicht nur Tore, er tut es auf spektakuläre Art und Weise. Wenn die technischen Beobachter der UEFA jeweils zum Saisonende zusammensitzen, um die besten Tore der Saison auszuwählen, stehen sowohl bei den aus dem Spiel heraus als auch bei den aus ruhenden Bällen erzielten Treffern Ronaldo-Exemplare zur Auswahl. Unter José Mourinho ist er bei Real Madrid in der gesamten Offensivzone anzutreffen und schießt Tore am laufenden Band. Dank seinem Hang zum Spektakulären hat er bei den Fans der „Königlichen“ dieselbe Beliebtheitsstufe erreicht wie die Vereinslegenden Zinédine Zidane, Luís Figo oder gar Alfredo Di Stéfano. Messi lionel 2006 2009 2011 La Pulga (Der Floh) Jede Generation bringt einen außergewöhnlichen Spieler hervor. Lionel Messi besitzt Fähigkeiten, die sonst nur die Figuren eines Computerspiels haben. Die Fans, die ihm zuschauen, fragen sich oft: „Wie hat er das bloß gemacht?“. Das kleingewachsene Genie des FC Barcelona ist nicht nur eine Tormaschine, er verbucht ebenso viele Vorlagen. Sogar die andere linksfüßige Legende aus Argentinien, Diego Maradona, gerät ins Schwärmen: „Er hat das Gefühl für den Ball, das hebt ihn von den anderen Spielern ab. Ich habe meinen Nachfolger gefunden.“ Messi liebt die UEFA Champions League. Bei seinem Einstand gegen Udinese Calcio am 27. September 2005 wurde er von den Fans mit der ersten von vielen stehenden Ovationen bedacht. Als er in der Saison 2008/09 von Ronaldinho die Rückennummer 10 übernahm, schien ihn dies in noch höhere Sphären zu katapultieren. In den Endspielen 2009 und 2011 gegen Manchester United erzielte er entscheidende Tore, er wurde serienweise Torschützenkönig des weltbesten Klubwettbewerbs und er wurde von Auszeichnungen geradezu überschüttet – wie es sich für den spektakulärsten Fußballer der Welt gehört. Als ob es noch eines statistischen Beweises für Messis Größe bedurft hätte, knackte er 2012 den 40 Jahre alten Rekord Gerd Müllers von 85 Toren in einem Kalenderjahr, indem er 91 Mal traf. Wird es jemals wieder einen solchen Fußballer geben? Milito diego 2010 El Príncipe Als Diego Milito vom Serie A Klub Genua CFC zu Inter Mailand wechselte, als Nachfolger von Zlatan Ibrahimović, hatte er grosse Erwartungen zu erfüllen. Und er erfüllte sie! Obwohl seine Qualitäten als Torjäger zunächst unterschätzt wurden, wusste José Mourinho ganz genau wen er nach San Siro holte. Milito wurde seinem Ruf als Star auf der grössten Fussballbühne gerecht, als er während des UEFA Champions League Finales in Madrid beide Tore schoss und Inter Mailand nach 45 Jahren wieder einen europäischen Titel bescherte, den Dritten insgesamt. Zidane ZINÉDiNE ZIZOU Ein Erkennungsmerkmal wahrhaft großer Spieler ist die Tatsache, dass man sie oft unter ihrem Spitznamen kennt. Die brillante Technik, mit der „Zizou“ seinen Volleytreffer zum 2:1-Sieg von Real Madrid im Finale 2002 gegen Bayer 04 Leverkusen erzielte, stand sinnbildlich für die Eleganz und Kreativität eines Spielers, der zuvor schon mit Juventus Turin in Endspielen gestanden war und Girondins Bordeaux 1996 ins Finale des UEFA-Pokals geführt hatte. Sein Tor in Hampden Park war wohl das beste, das je in einem Finale erzielt wurde. DAS ULTIMATIVE TOR 15.05.2002 Dieses Volleytor war natürlich ein fantastischer Moment für mich. So ein Treffer in der Champions League gelingt einem wohl nur einmal im Leben. Er gehört zu meinen schönsten Erinnerungen. 5 FINALE 2013 Road to Wembley FC BAYERN München Group Stage F FC Bayern München Valencia CF FC BATE Borisov LOSC Lille Round of 16 3-3 Bayern win on away goals Arsenal FC 1-3 FC Bayern München Arsenal Stadium, London FC Bayern München 0-2 Arsenal FC Fußball Arena München, Munich QUARTER-FINALS 4-0 FC Bayern München 2-0 Juventus Fußball Arena München, Munich Juventus 0-2 FC Bayern München Juventus Stadium, Turin SEMI-FINALS 7-0 FC Bayern München 4-0 FC Barcelona Fußball Arena München, Munich FC Barcelona 0-3 FC Bayern München Camp Nou, Barcelona FINAL BORUSSIA DORTMUND Group Stage d Borussia Dortmund Real Madrid CF AFC Ajax Manchester City FC Round of 16 5-2 FC Shakhtar Donetsk 2-2 Borussia Dortmund Donbass Arena, Donetsk Borussia Dortmund 3-0 FC Shakhtar Donetsk BVB Stadion Dortmund, Dortmund QUARTER-FINALS 5-2 Málaga CF 0-0 Borussia Dortmund La Rosaleda, Málaga Borussia Dortmund 3-2 Málaga CF BVB Stadion Dortmund, Dortmund SEMI-FINALS Borussia Dortmund 4-1 Real Madrid CF BVB Stadion Dortmund, Dortmund Real Madrid CF 2-0 Borussia Dortmund Estadio Santiago Bernabéu, Madrid FINAL 4-3 FINALE Wembley 25.05.2013