Leben in afrika annika - Sachunterricht Petersen
Transcription
Leben in afrika annika - Sachunterricht Petersen
Unterrichtsentwurf für die erste Lehrprobe zur zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an der Primar- und Sekundarstufe I im Unterrichtsfach Sachunterricht Thema der UE: Werkstattarbeit: „Wie leben Kinder in Afrika?“ Thema: Hamburg oder Afrika – Wo würdest du lieber leben? Datum/Zeit: 20.02.2008 8.20-9.05 Uhr Schule: GTS Fährstraße Fährstraße 90 21107 Hamburg Lerngruppe: 4b Mentorin: Frau Stallbohm Prüfungsausschuss: Herr Grübler (Vorsitzender) Frau Klatt (Schulleiterin) Herr Unruh (Hauptseminarleiter) Frau Dr. Petersen (Fachseminarleiterin) Referendarin: Annika Klinckhamer Pfenningsbusch 19 22081 Hamburg Tel.: 040-20006303 Mail: [email protected] Inhalt 1 Übersicht über die Stunden der UE 2 Ziele der Stunde 3 Vorüberlegungen zur Lerngruppe 4 Didaktisch-methodische Entscheidungen 5 Verlaufsplanung 6 Anhang 1 Übersicht über die Stunden der UE 1. Stunde: Kinder in Afrika - Was möchtest du erfahren? Was erwartet dich? 2. Stunde: Wo liegt Afrika? Wir stellen eine Afrika–Karte her 3. /4. Stunde: Einführung in die Afrika-Werkstatt 5. Stunde: Was hast du über den Kontinent Afrika erfahren? 6. Stunde: Wie unterscheidet sich dein Tagesablauf von dem eines afrikanischen Kindes? 7. Stunde: Hamburg oder Afrika – Wo würdest du lieber leben? (Lehrprobe) 8. Stunde: Dein Essen und afrikanisches Essen – Welche Unterschiede hast du entdeckt? 9. Stunde: Was machen afrikanische Kinder in ihrer Freizeit? 10. Stunde: Wie kleiden sich afrikanische Kinder? 11. Stunde: Was hast du über die afrikanische Kunst erfahren? 12. Stunde: Wir erstellen ein Quiz - Was hast du über das Leben von Kindern in Afrika gelernt? Projekttag: Wir erleben Afrika hautnah 2 Ziele der Stunde Fachlich Durchlaufend Die Schüler und Schülerinnen (abgekürzt SuS) Die SuS - lernen den Kontinent Afrika, die afrikanische Kultur und die Lebensweise von Afrikanern kennen, indem sie sich kognitiv und konkret handelnd mit der Afrika-Werkstatt auseinandersetzen - üben sich im sach- und partnerbezogenen sprachlichen Handeln - lesen erst die Aufgabe durch bevor sie den Partner bzw. Lehrer zu Rate ziehen - eignen sich selbstständig Themen an - übernehmen Expertenämter - thematisieren aufgetretene Probleme und suchen gemeinsam nach Lösungen - bringen Verständnis für andere Kulturkreise auf und fassen andere Kulturen als Bereicherung auf - entdecken die afrikanische Kultur, ohne dabei auf Stereotypen und Vorurteile zurückzugreifen – sondern bauen mögliche Ängste und Vorurteile gegenüber Afrikanern ab - lernen afrikanische Lebensformen kennen und setzen diese in Bezug zur eigenen Lebensrealität, indem sie mit Hilfe von Texten und Bildern über die Lebensbedingungen afrikanischer Kinder zum Einen und über ihre eigenen Lebensverhältnisse zum Anderen reflektieren 1 3 Vorüberlegungen zur Lerngruppe Die Lerngruppe besteht aus 20 SuS: 10 Mädchen und 10 Jungen. Die meisten SuS haben einen Migrationshintergrund mit Deutsch als Zweitsprache. In diesem Kontext lassen sich auch die z. T. erheblichen Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache erklären, insbesondere beim Textverständnis und bei der Rechtschreibung. Hier kann es sein, dass einige SuS den Arbeitsauftrag der einzelnen Werkstattbereiche nicht verstehen. Deshalb dürfen die SuS jederzeit ihren Sitznachbarn zu Rate ziehen. Hier habe ich aber ausdrücklich darauf hingewiesen und im Rollenspiel verdeutlicht, dass sie bei Fragen eines Schülers nicht die Lösung verraten, sondern einen „Tipp“ geben. Die Erklärungsversuche der SuS gelingen schon besser. Einige SuS neigen noch dazu, Lösungen einfach abzuschreiben. S…Viele SuS sind lernwillig, motiviert und begeistern sich für sachunterrichtliche Themen. Die Lerngruppe ist es gewohnt, in offenen Formen (Werkstatt- und Stationsarbeit) zu arbeiten. Dabei herrscht ein angenehmes Klima der Akzeptanz und Hilfsbereitschaft. Die Schüler arbeiten bei selbständigen Formen gerne zu zweit….. Allerdings ist auch sie inzwischen eher bereit mit Partnern zu kooperieren. Bei einer selbstständigen Arbeit besteht die Gefahr, dass einzelne Mädchen und Jungen in Nachbargespräche verwickelt sind. … Der Klasse sind mehrere Rituale vertraut: die Triangel als Ruhezeichen, das Amt der Ruhekinder, die Warteschlange mit Wäscheklammern, das Expertensystem1, das Feedback am Ende der Stunde und die Schiedsrichterkarten. Die gelbe Karte dient als Signal für die letzte Verwarnung. Erhält der Schüler die rote Karte, muss er die Klasse verlassen und in den Gruppenraum gehen. Sofern sich dort ein Schüler befindet, muss er in die Nachbarklasse. Während im letzten Schuljahr beide Karten häufig zum Einsatz kamen, brauchte ich in diesem bisher nur gelegentlich die gelbe Karte. 4 Didaktisch-methodische Entscheidungen Das Thema „Kinder aus Afrika“ ist im Hamburger Rahmenplan im Lernfeld „Leben in Europa und der Welt2“ angesiedelt und damit verbindlicher Unterrichtsinhalt. Dieses Lernfeld ist für die 3./4. Klasse im Sachunterricht (SU) vorgesehen. Das Thema Afrika ist für die Lerngruppe von Relevanz, da die SuS täglich mit afrikanischen SuS in Berührung kommen. Ein Mädchen der Klasse hat einen afrikanischen Vater. Zusätzlich gehen zwei afrikanische Mädchen in die Parallelklasse. Ferner verwenden die SuS meist unbewusst afrikanische Produkte: sie essen Gerichte mit afrikanischen Gewürzen, Schokolade aus Afrika u.a. In ihrer Umgebung (in Wilhelmsburg) gibt es afrikanische Lebensmittelläden. Bei vielen SuS bestehen jedoch bisher nur vage Vorstellungen über die afrikanische Welt. Die meisten Kinder verbinden Afrika mit Armut. Damit die SuS ein differenzierteres Bild erhalten, sollen sie mit Hilfe einer Werkstattarbeit die Lebenswelt und – weise afrikanischer Kinder kennen lernen und sie dann mit ihren eigenen Lebensbedingungen vergleichen. Da sich das Thema Afrika als weitreichend darstellt, werden die Akzente auf die für Kinder interessanten Bereiche gesetzt. Das sind in erster Linie die alltäglichen Aspekte. Die Werkstatt ist zur besseren Strukturierung in fünf Bereiche3 aufgeteilt: Allgemeines über Afrika (1), Leben und Wohnen in Afrika (2), Afrikanisches Essen (3), Tierparadies Afrika (4) und Afrikanische Kunst (5). So erfahren die SuS Wissenswertes über den Kontinent Afrika und die Tier- und Pflanzenwelt. Außerdem erweitern die SuS ihr Wissen in den verschiedenen elementaren Bereichen des afrikanischen Lebens wie Essen, Wohnen, Kunst, Kleidung, Spiritualität und Freizeitgestaltung von Kindern. Dabei werden die SuS aufgefordert, Bezüge zu ihrer eigenen Lebensform herzustellen. Sie können Unterschiede entdecken und erkennen, „dass die Die Übernahme einer Expertenrolle ist den Schülern noch nicht so vertraut. BEHÖRDE FÜR BILDUNG UND SPORT 2003, S. 12 3 Die Bereiche sind durch verschiedene Farben der Karten und durch eine räumliche Trennung gut auseinander zu halten. 1 2 2 Lebensbedingungen von Kindern (...) in anderen Regionen der Erde anders sind als in Deutschland“ und das „ähnliche Grundbedürfnisse auf andere Weise erfüllt werden4“. Die UE ist so konzipiert, dass die SuS die Andersartigkeit Afrikas als faszinierend erleben, anstatt bei ihnen Mitleid hervor zu rufen. Mitleid schafft meines Erachtens eher Distanz und verhindert ein gleichberechtigtes Verständnis des Anderen. Ausgehend von der Akzeptanz jedes Menschen kann gemeinsam konstruktiv überlegt werden, wie die Lebenssituationen der Afrikaner verbessert werden könnte. So werden Probleme nicht ausgeklammert, sondern auch thematisiert, z.B. Armut und Kinderarbeit in den Werkstattbereichen „Yari – die Kakaoarbeiterin“ und „Afrikanisches Essen – unser Essen“ . In der UE wird vor allem das raumbezogene, sozial- und kulturbezogene Lernen gefördert. Zu Beginn der UE wird eine gemeinsame Afrikakarte angefertigt, die auf das Thema Afrika geografisch vorbereiten soll (raumbezogenes Lernen). Die geographischen Kenntnisse sollen mit Hilfe der Karte gefördert werden, indem die SuS auf der selbsterstellten Afrikakarte die Länder, aus denen die afrikanischen Kinder kommen, finden sollen. Weiterhin stehen Texte zur Verfügung, die eine kognitive Beschäftigung mit der Kultur und Lebensweise von Afrikanern erlauben (sozial- und kulturbezogenes Lernen). Die Klasse wird mit der fremden Kultur und den fremdartigen Lebensbedingungen afrikanischer Kinder bekannt gemacht, indem verschiedene afrikanische Kinder (Esta, Dembo, Farai) aus ihrer Perspektive über Land und Leute berichten. Mit Hilfe der Identifikationsfiguren wird den SuS der Zugang und das Sich-Hinein versetzen in eine andere Kultur erleichtert. Dabei ist mir jedoch bewusst, dass es sich um eine begrenzte, nicht repräsentative Schilderung handelt und nicht das gesamte facettenreiche Bild Afrikas widerspiegelt. Diese Problematik werde ich mit den SuS im Gespräch thematisieren. Außerdem enthalten einige Auftragskarten noch kurze Informationen über allgemeine Aspekte Afrikas, die auf die unterschiedlichen Lebensverhältnisse afrikanischer Kinder hinweisen. Darüber hinaus liegt der Fokus nicht auf einem afrikanischen Land. Vielmehr werden mehrere Länder aufgegriffen, um der Vielfalt des Kontinents gerecht zu werden. Die SuS bekommen so ein umfassenderes Bild über Afrika. Die SuS erhalten Gelegenheit, handlungs- und sinnesorientiert zu arbeiten. Erst durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Afrika bekommen die SuS eine persönliche Beziehung zum Lerngegenstand und machen sich mit dem Leben afrikanischer Kinder vertraut. So habe ich darauf geachtet, dass bei den Werkstattbereichen verschiedene Wahrnehmungskanäle beim Lernprozess angesprochen werden und die Kinder ihrem Lerntyp entsprechend arbeiten können. Vielfältiges Anschauungsmaterial wie Fotos zum Wohnen, Dias5 über Tiere, afrikanische Knollen, Gewürze zum Riechen und diverse Bücher (Bücherkiste) werden bereitgestellt. Ich habe mich für eine Werkstattarbeit entschieden, da ich meines Erachtens mit dieser offenen Form dem stark auseinanderklaffenden Leistungsgefälle am ehesten begegnen kann. Binnendifferenziertes, aber auch fächerübergreifendes und problemlösendes Arbeiten wird so ermöglicht. Jeder Schüler kann individuell in seinem Tempo arbeiten und die Reihenfolge der Werkstattbereiche selbst bestimmen. Lediglich der Beginn der Lernwerkstatt wird von mir festgelegt. So bearbeiten alle SuS zuerst das Arbeitsblatt „Der Kontinent Afrika“. Der Basistext liefert den SuS nötige, in erster Linie geographische Hintergrundinformationen zum Kontinent, die das Verstehen der anderen Werkstattbereiche erleichtern. Es gibt Pflicht- und Zusatzaufgaben. Die Zusatzaufgaben (z. B. afrikanische Märchen) stellen überwiegend anspruchsvollere Werkstattbereiche dar, die leistungsstärkere SuS in besonderem Maße kognitiv fordern. Die Zusatzaufgaben dürfen erst bearbeitet werden, wenn die Pflichtaufgaben erledigt sind. Auch siehe ebd., S. 24 Die Dias werden auf eine Leihenwand im Gruppenraum angeschaut, um die anderen SuS nicht abzulenken. 4 5 3 innerhalb der Pflichtaufgaben findet eine weitere Abstufung hinsichtlich des Anspruchs statt. So gibt es freiwillige Aufgaben6, die in erster Linie für sehr zügig arbeitende, leistungsstärkere SuS bestimmt sind. Wie in den Lernvoraussetzungen beschrieben haben viele Schüler z.T. erhebliche Schwierigkeiten, den Sinn von Texten zu erfassen. Deshalb liegt bei der Werkstatt der Schwerpunkt auf der Förderung des Textverständnisses. Alle Arbeitsblätter enthalten durchgehend einen Leseanteil, jedoch mit unterschiedlichem Umfang. Die Werkstattbereiche dürfen in Partnerarbeit bearbeitet werden. Bei den Werkstattbereichen „Wohnen in Afrika“, „Spielen“, „Afrikanische Knollen“ und „Tiere Afrikas“ ist die Gruppen- bzw. Partnerarbeit7 ausdrücklich vorgeschrieben. So kann der Partner besonders bei Verständnisschwierigkeiten als Helfer fungieren, ohne dass der Lehrer hinzugezogen werden muss. Damit will ich die Selbstständigkeit fördern. Darüber hinaus sollen einzelne Schüler Expertenrollen übernehmen, in dem sie für einen Teil des Werkstattbereichs verantwortlich sind. Mit Hilfe des Expertensystems möchte ich erreichen, dass ich mich noch stärker zurückziehen kann und mehr die Beraterrolle übernehme. Damit die Experten auch weiterhin selbst Werkstattbereiche bearbeiten können, dürfen sie das Schild „Bitte nicht stören“ aufstellen. Die Werkstatt „Wie leben Kinder in Afrika?“ wird mit einem Projekttag abgeschlossen. An diesem Tag erleben die SuS die afrikanische Lebensweise hautnah. Da die SuS bereits zu Beginn der UE über den Projekttag informiert wurden, soll dies ein zusätzlicher Anreiz sein, um sich intensiv mit den Werkstattbereichen auseinander zu setzen. 6 7 Die freiwilligen Aufgaben auf den Arbeitsblättern sind durch einen Stern gekennzeichnet. Die Partnerarbeit ist durch zwei Smileys markiert. 4 5 Verlaufsplanung Phas e/ Uhrzeit Lehreraktivitäten / Impulse - 1 8.20 Aufwärmphase Begrüßung und Vorstellung der Gäste. Das afrikanische Lied „Simama kaa“ singen. Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten Einige Schüler (SuS) holen noch ihr Afrikabuch. Die SuS begrüßen die Gäste. Danach stehen sie auf, singen und begleiten das Lied mit Bewegungen. Sozialformen Medien Stehkreis CD-Player + CD Didaktisch-methodischer Kommentar: - Die Vorstellung der Gäste soll einigen Schülern ihre Unsicherheit nehmen. - Das afrikanische Bewegungslied ist ein Ritual dieser UE und wird gesungen, um bei den Schülern Lernlaune zu erzeugen. Gleichzeitig stimmt es die SuS auf die Werkstattarbeit ein. Sie sind motiviert für den weiteren Unterricht; der afrikanische Rhythmus wird als etwas Erheiterndes, Schönes und Lebendiges erfahren. So spielt Musik in Verbindung mit Tanz eine wichtige Rolle und ist Teil der afrikanischen Kultur. Stundenprogramm Die SuS hören zu, stellen evtl. Verständnisfragen oder wollen sich Plenum Die L. erläutert die Relevanz des Themas, weist 2 8.24 schon zur Stundenfrage äußern. Tafel auf die Stundenfrage hin und stellt das Stundenprogramm vor. Didaktisch-methodischer Kommentar: Das Stundenprogramm ritualisiert den Ablauf der Stunde und dient zur Transparenz der Stunde. Die SuS arbeiten an den Werkstattbereichen. Hat ein Schüler eine Arbeitsphase Einzel-/Partner- oder Frage, hängt dieser seine Klammer an die Helferleine oder fragt Gruppenarbeit Die L. weist auf die bekannten Arbeitsregeln hin. den Experten. Sind SuS fertig mit einem Werkstattbereich, gehen Werkstatt-/Laufzettel 3 8.27 sie zum Experten/Lehrer bzw. bekommen die Lösungszettel am Maniok/Süßkartoffel Als Phasentrenner wird das Klatschen Pult. durchgeführt. Anschließend fordert die L. die SuS Gewürzstrümpfe Helferleine auf, ihre Afrikabücher zu schließen. Die SuS klatschen und machen anschließend ihr Heft zu. Didaktisch-methodischer Kommentar: - Die Arbeitsregeln „Ich lasse mein AB kontrollieren ehe ich mit dem Nächsten beginne“; „Ich räume auf“ und „Ich arbeite leise“ werden bekannt gegeben, um Störungen im Werkstattablauf vorzubeugen. - Um Afrika und deren einzelne Staaten geographisch einordnen zu können, hängt in jeder Stunde die selbst hergestellte Afrikakarte an der Wand. - Damit die SuS dem Auswertungsgespräch die gesamte Aufmerksamkeit widmen, schließen sie ihr Heft. So werden Ablenkungsfaktoren wie die noch nicht fertige Aufgabe ausgeschaltet. 4 Auswertung Die SuS „murmeln“ zunächst mit ihrem Nachbarn und äußern sich Plenum 8.50 Unterrichtsgespräch über die Frage „Hamburg dann zur Frage. 5 oder Afrika – Wo würdest du lieber leben?“ Deine Gründe sind gefragt! Didaktisch-methodischer Kommentar: - In der Reflexion rücke ich in jeder Stunde einen Werkstattbereich besonders in den Fokus. Dabei geht es mir darum, dass der Inhalt in besonderem Maße vertieft wird. Zusätzlich soll bei den Schülern die Neugier geweckt werden, die den Werkstattbereich bisher noch nicht besucht haben. Die Auswertungsfrage bezieht sich in erster Linie auf den Werkstattbereich „Leben und Wohnen in Afrika“. Da bereits fast alle SuS Teilaufgaben dieses Bereichs bearbeitet haben, müssten somit die SuS über genügend Aha´s berichten können. Die Nachdenkfrage soll den SuS genügend Raum bieten, sich noch mal intensiv mit den Inhalten zu beschäftigen und diese zu bewerten. Allerdings können leistungsschwache SuS Schwierigkeiten haben, ihre Begründung in Worte zu fassen. Deshalb werde ich als Hilfe mögliche Satzanfänge vorgeben. - Alternative: Falls mir im Arbeitsprozess bemerkenswert schöne Ergebnisse auffallen oder erhebliche Probleme bei einem Werkstattbereich auftreten, werde ich das Thema des Auswertungsgesprächs noch verändern bzw. erweitern. Feedback/ Schluss Plenum Die L. fordert die SuS auf ,zu der Frage: „Wie gut Die SuS zeigen mit ihrem Daumen, wie sie heute gearbeitet haben. CD-Player 5 hast du heute gearbeitet?“ eine Daumenprobe zu Einige Kinder äußern sich zu ihrer Bewertung. Die Schüler räumen 9.00 CD zur Musik ihren Platz und die Werkstattbereiche auf. machen. Aufräumen Didaktisch-methodischer Kommentar: - Die Daumenprobe dient dazu, dass die SuS sich einschätzen, wie gut sie an den Werkstattbereichen gearbeitet haben. Anschließend fordere ich einzelne SuS auf, die Gründe für ihre Bewertung zu nennen. - Die Musik soll das Aufräumen angenehmer gestalten; gleichzeitig erhalten die SuS einen zeitlichen Rahmen und beeilen sich beim Aufräumen. 6 Anhang Literatur: BEHÖRDE FÜR BILDUNG UND SPORT (HRSG.): Rahmenplan Sachunterricht. Hamburg, 2003 KEIL G.: Wie leben Kinder anderswo? – Afrika erleben. München, 1995 RIEPE R., HONKE G. : Sag mir, wie ist Afrika? Didaktisches Material für die Grundschule. Wuppertal, 2005 PAKULAT D., THOMAS S.: Nahes, fernes Afrika – Lernwerkstatt. Kempen, 2002 SCHREIBER G., HEILMANN P. : Karibuni watoto – spielend Afrika entdecken. Münster, 1997 Einige exemplarisch ausgewählte Arbeitsblätter 6 Laufzettel „Afrika“ von:_________________ 1. Bearbeite zuerst die Pflichtaufgaben (!) und dann die Wahlaufgaben (∗). 2. Lass die fertigen Aufgaben von den Experten prüfen. Werkstattbereich !/* Geprüft von: Allgemeines über Afrika Der Kontinent Afrika ! Afrikanische Wörtersuche * Leben und Wohnen in Afrika Steckbrief: Esta aus Tansania ! Yari – eine junge Kakaoarbeiterin ! Wohnen auf dem Land ! Spielen * Afrikanische Kleidung ! Tierparadies Afrika Tiere Afrikas ! Tiernamen-Suchsel * Afrikanisches Essen Afrikanisches Essen – Unser Essen ! Afrikanische Knollen * Gewürze Afrikas ! Afrikanische Kunst Masken ! Afrikanische Märchen * 7 Wohnen auf dem Land Farai, ein Mädchen aus Tansania erzählt über das Wohnen auf dem Land in einem Brief: „Jambo“ Mädchen und Jungen, so wie auch meine Familie, wohnen in Afrika viele Menschen auf dem Land gemeinsam mit ihrer Großfamilie. Die Bauweise der Häuser in Afrika ist so unterschiedlich wie das Land selbst. Schau dir die Bilder an. Die große Familie wohnt in einem Gehöft. Der Hof ist der Spielplatz und die Küche. Die Hütten sehen aus wie ein Bienenkorb. Jedes der runden Häuser ist wie ein Zimmer. In manchen Häusern schlafen Menschen, in anderen werden Gäste empfangen, und es gibt Häuser für die Vorräte. In einem solchen Gehöft wohnen viele Menschen: eine Großfamilie mit Onkel und Tanten, vielen Kindern und den Großeltern. Vergrößert sich die Familie, so wird einfach angebaut. Wohnen auf dem Land 8 Wohnen auf dem Land Auf den Fotos siehst du und im Text erfährst du, wie Menschen in Afrika auf dem Land wohnen. In den großen Städten wohnen die Menschen allerdings oftmals in Hochhäusern oder in Einfamilienhäusern wie bei uns. Einige Kinder in Afrika haben gar kein Zuhause. Sie leben als Straßenkinder wie die Obdachlosen bei uns. Aufgabe: 1.) 2.) 3.) Lies den Text und betrachte die Fotos genau. Vergleiche dein Haus mit den afrikanischen Häusern auf dem Land. Was ist anders? Schreibe in eine Tabelle: Das afrikanische Haus Mein Haus - - Was ist besser: Wohnen im Gehöft oder in einem modernen Hochhaus? Überlege dir Vor- und Nachteile und schreibe sie auf die Rückseite (Denke dabei auch daran, wie es ist, wenn ein Feuer ausbricht, wenn es stark regnet, wenn es sehr heiß ist). 9 Name:______________ Datum:___________ Wohnen auf dem Land Das afrikanische Haus Mein Haus _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ _____________________________ ______________________________ 10 Yari – eine junge Kakaoarbeiterin Jambo! Mein Name ist Yari, und ich bin elf Jahre alt. Ich arbeite seit drei Monaten auf einer Kakaoplantage an der Elfenbeinküste. Eigentlich komme ich aus Togo, einem sehr armen Nachbarland von Ghana. Meine Eltern haben von einem Mann Geld bekommen, das ich nun abarbeiten muss. Ich wäre lieber weiter zur Schule gegangen, aber mein Vater hat keine Arbeit und kann das Geld gut gebrauchen. Hier arbeiten auch Kinder, denen gesagt wurde, sie würden viel Geld für ihre Arbeit bekommen. Aber Geld hat von uns noch niemand gesehen. Wir schlafen auf dem Boden einer Hütte. Um 5 Uhr morgens werden wir geweckt und dann zur Plantage gebracht, wo wir bis zum Sonnenuntergang arbeiten müssen. Ich sammle die Kakaofrüchte auf und trage sie dann zu dem Platz, wo die Bohnen aus der Schale geholt werden. Kinder, die nicht arbeiten wollen, werden geschlagen. Zum Essen gibt es mittags nur Bananen und abends eine Suppe aus Mais. Wenn jemand krank wird, bekommt er keine ärztliche Hilfe. Ich habe vom Schleppen der schweren Säcke starke Rückenschmerzen, aber ich habe Angst, dass man mich bestraft, wenn die Aufseher es erfahren. Deshalb werde ich es niemanden sagen. Gestern habe ich gehört, dass aus den Kakaobohnen Schokolade gemacht wird. Leider habe ich noch Schokolade essen dürfen. 11 Yari – eine junge Kakaoarbeiterin Aufgaben: 1. Lies dir den Text „Yari – eine junge Kakaoarbeiterin“ zweimal durch. Markiere die wichtigsten Informationen, die du über Yari erhältst. 2. Stelle dir vor, du bist Yari und du schreibst in dein Tagebuch, was du heute erlebt hast. Eine Seite aus dem Tagebuch der Kakaoarbeiterin Yari ___________________________________________________ Mittwoch, 13. Januar Heute war wieder ein anstrengender Tag._____________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ 3. Lest euch eure Tagebuchnotizen gegenseitig vor. Welche Tagebuchseite ist besonders gut gelungen? Warum? 12 Name: ___________________ Datum: ______________ Gewürze Afrikas Jambo, ich bin Sophia und bin 13 Jahre alt. Ich lebe auf der Gewürzinsel Sansibar (Tansania). Meine Familie gehört zu einem alten Händlervolk, das Jahrhunderte lang Waren über das Meer in die arabische Welt brachte. Ich lebe mit meiner Familie auf dem Land. Wir bauen Gewürze an, wie zum Beispiel Gewürznelken, Zimt, Ingwer, Pfeffer und Kardamom an. Außerdem haben wir einen Laden, in dem ich häufig mithelfe. Denn ihr müsst wissen: eine Besonderheit der afrikanischen Küche sind die vielen Gewürze. Das Essen wird dort mit vielen Gewürzen verfeinert. Aufgabe: 1. Kreuze an: In welchem Strumpf ist welches Gewürz? 2. Überprüfe deine Vermutung. Die Lösungen bekommst du beim Lehrer. Strumpf 1 2 3 4 Ingwer Zimt Gewürznelken Pfeffer 3. Welches Gewürz magst du am liebsten riechen? Warum? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Zu dieser Station gehört ein Gewürz-Lexikon. Lese die Informationen über die Gewürze und betrachte die Fotos. 13 Sitzplan der Klasse 4b Celil Osman Sajad Joshua Amina Juliet Julia Ebru Hatice Mehmet Hazem Anni Beyza Paul Sofia Eldita Vivien Abdul Kadir Khaled Pult Tafel 14