KUBA - Geopuls

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KUBA - Geopuls
Geopuls GbR, Dr. Rolf Beck, Privatdozent Dr. Harald Borger, Neckarhalde 62, 72108 Rottenburg, Tel. 07472-9808802
K U B A
15 Tage Exkursion / Rundreise:
die vergessene Perle der Karibik
– Programmablauf –
Exkursionsleitung:
Dipl.-Geogr. Bernd Mantwill
Kuba, vor 50 Jahren im Fokus der Weltpolitik, liegt heute am Rande der politischen Weltkarte. 1492 von Kolumbus
entdeckt, war Kuba bis 1898 spanische Kolonie. Die USA unterstützten den kubanischen Unabhängigkeitskrieg
und eigneten sich den Flottenstützpunkt Guantánamo an. Kuba wurde bald zur Diktatur (1925 Machado, seit 1952
Batista). 1959 siegte die Revolution unter Castro. Die Beziehungen zur USA eskalierten - ein dritter Weltkrieg
konnte 1962 nur durch Verzicht der UdSSR auf Raketenbasen verhindert werden. Heute gehört das Bildungssystem Kubas zu den höchstentwickelten der Welt, ebenso zählen das Gesundheitswesen und die Förderung des
Sports zu den größten Errungenschaften der Revolution. Demgegenüber steht eine marode Wirtschaft, v.a. seit
dem Wegfall der Wirtschaftshilfen aus der ehemaligen Sowjetunion, die sich erst heute langsam regeneriert.
Obwohl Kuba mit 110.860 km² relativ klein ist, ist es seiner Länge von rund 1250 km zuzuschreiben, dass man
etwas Zeit mitbringen muss, um die unterschiedlichen Landesteile mit ihren vielfältigen Landschaften zu erreichen.
Mit weiten Ebenen und Hügellandschaften, von mehreren Gebirgen durchzogen, die in der Sierra Maestra mit dem
Pico Turquinto 1.972 m erreichen, wird die Hauptinsel von fast 6.000 km karibischer Küste begrenzt. Während die
Südküste über weite Strecken Mangrovenwälder beheimatet, findet man an der Nordküste die berühmten weißen
Sandstrände. Im Landesinneren prägen, mit rund 8.000 Planzenarten, Palmen und Plantagen das Bild. Dichte
Tropenwälder sind hingegen nur noch in den Gebirgen erhalten. Kuba wird aber nicht nur wegen seiner Vielfalt
von Botanikern geschätzt, sondern hat, mit über 13.000 verschiedenen Arten, auch eine unglaublich vielfältige
Tierwelt, wovon die meisten Arten nur in Kuba vorkommen.
In der aufregenden Hauptstadt Havanna, eine Mischung aus spanischem Erbe und tropischer Gelassenheit, leben
mit 2,5 Mio. rund ein Fünftel der knapp 11,5 Mio. Kubaner. Alle anderen Städte haben dagegen eher einen provinziellen Flair - selbst die zweitgrößte Stadt des Landes, Santiago de Cuba, mit rund 0,5 Mio. Einwohnern. Kuba, die
vergessene Perle der Karibik, ist für viele ein Land, das - nicht zuletzt durch seine freundlichen und lebensfrohen
Menschen - alle Sinne berührt und nur mit dem Herzen erfasst werden kann.
typische Straßenszene auf dem Land: Rinderherde und eines der bis heute den Fahrzeugbestand dominierenden Oldtimer aus den 1950er Jahren
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1.-5. Tag: Anreise; Zapata-Halbinsel, Cienfuegos und Trinidad –
Kubas Mitte
(Übernachtungen: 1 x in Havanna, 1 x in Playa Larga, 3 x in Trinidad)
Abenddämmerung in der Schweinebucht bei Playa Larga, nostalgische Stimmung in Trinidad, der Ochsenpflug ist bis heute noch allenorts im Einsatz
1. Tag: Anreise nach Kuba
Flug von Stuttgart über Paris mit Air France nach Havanna de Cuba. Ankunft in Havanna am Abend des 1. Tages
und Übernachtung in Havanna.
2. Tag: Península de Zapata und Schweinebucht
Nach dem Frühstück Fahrt mit dem Reisebus, zunächst über die Autobahn, bis nach Playa Larga am Ufer der
Schweinebucht. Ausflug in den Nationalpark Ciénaga de Zapata, dem größten Feuchtgebiet der Karibik, zur
Ciradero Crocodilo / Boca de Guamá, der zweitgrößten Krokodilfarm der Welt, .und zur Laguna de las Salinas.
Übernachtung in Playa Larga, wo sich das einzige Hotel der Region befindet.
Península de Zapata: Die in ihrer Form an den Umriss eines Schuhs (Zapata) erinnernde Halbinsel beheimatet im größten
Feuchtgebiet der Karibik einen der ältesten Nationalparks Kubas, den Parque Nacional Ciénaga de Zapata, der 2001 zum
UNESCO-Biosphärenreservat ernannt wurde. Naturfreunde können hier mehr als 900 Pflanzenarten, von denen rund
100 endemisch sind, d.h. nur in Kuba vorkommen, antreffen. Außerdem fast 200 Vogelarten, darunter Kolibris, Papageien und den Tocororo, dem kubanischen Nationalvogel. Zu dem 30 Reptilienarten zählt das kubanische Krokodil, das
größte Säugetier der Region ist das bis zu 4,50 m lange Manatís (Trichechus manatus, aus der Familie der Seekühe).
Ciradero Crocodilo: Bei Boca de Guamá befindet sich mit rund 3.000 Exemplaren eine der größten Aufzuchtstationen
für Krokodile. Das erfolgreiche Artenschutz-Projekt wurde 1960, nur 1 Jahr nach dem Sieg der Revulution, gegründet.
Laguna de las Salinas: Nur 21 km südwestlich von Playa Larga, das selbst keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten
aufweist, liegt ein Rastplatz Tausender Zugvögel aus Nordamerika, die von November bis April hier ihr Winterquartier
haben. An manchen Tagen können hier allein über 10.000 Flamingos gezählt werden.
Invasion in der Schweinebucht: Mit Unterstützung der USA landeten am 14. April 1961 rund 1.500 Exil-Cubaner bei
Playa Girón. Die Invasion scheiterte jedoch nach nur 72 Stunden, 1197 Angreifer gerieten in Gefangenschaft.
3.Tag: Cienfuegos
Entlang der Küste bis Playa Girón und dem Ort Rodas erreichen wir Cienfuegos, dessen historische Altstadt
(UNESCO-Welterbe) wir uns nach einer gemütlichen Mittagspause ansehen. Am späten Nachmittag oder frühen
Abend beziehen wir für die nächsten 3 Nächte unser Quartier in Trinidad, einer weiteren Perle unter den kubanischen Städten, und, wie Cienfuegos, UNESCO-Welterbe. Neben ausführlichen Besichtigungen in Trinidad, werden wir in den kommenden Tagen von dort aus mehrere Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen.
Cienfuegos: Die Perle des Südens, wie die 160.000-Einwohner-Stadt gerne bezeichnet wird, zählt nicht nur zu den
schönsten Städten der Insel, sondern auch zu den gepflegtesten. Die meisten historischen Sehenswürdigkeiten sind
fußläufig rund um den zentral gelegenen Parque Martí zu erreichen. 1819 von französischen Siedlern aus Bordeaux und
Louisiana gegründet, besitzt die, später nach dem spanischen General José Cienfuegos benannte Stadt, auch den einzigen Triumphbogen Kubas, der an die Unabhängigkeit erinnert. Zu den prächtigen Kolonialbauten gehören u.a. das
Theater, die Kathedrale (1833-1869 im neoklassizistischen Stil errichtet) und zahlreiche Paläste.
4. Tag: Trinidad und Umgebung
Der Vormittag ist ganz Trinidad gewidmet. Die bereits 1988 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommene Stadt
gilt als „lebendiges Freilichtmuseum, architektonisches Juwel, Cubas Schmuckkästchen an der Karibik-Küste (…)
Und jede einzelne dieser Beschreibungen ist zutreffend“ (ZIEGLER 2011: Cuba. - Erlangen). Die am besten erhaltene Kolonialstadt Kubas ist mit heute rund 70.000 Einwohnern nach wie vor beschaulich. Neben unserem gemeinsamen Stadtrundgang wird auch genügend Zeit sein, Trinidad auf eigenen Wegen zu erkunden (s. auch 5.
Tag). Am Nachmittag Ausflug in den Osten von Trinidad: Valle de los Ingenios und Torre Manaca Iznaga.
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Trinidad: 1514 von Diego Velázquez gegründet, ist Trinidad der drittälteste Ort der Kolonialgeschichte Kubas. Bereits
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Trinidad und seine Umgebung zum wichtigsten Zuckerrohrproduzenten Kubas. Während und nach dem Unabhängigkeitskrieg verlagerte sich die Zuckerindustrie jedoch mehr in den Westen der Insel (u.a.
nach Cienfuegos) womit Trinidads Blütezeit vorbei war. Der Stadt blieben jedoch die hochherrschaftlichen Paläste, die
barocken Kirchtürme und die roten Ziegeldächer, die bis heute unverändert sind und die Zeit wie stehen geblieben
wirken lässt. Rund um den zentralen Platz (Plaza Mayor) gruppieren sich die wichtigsten Einrichtungen mit der Kirche
der Heiligen Dreifaltigkeit, in alten Kolonialgebäuden untergebrachten Museen und Galerien.
Valle de los Ingenios und Torre Manaca Iznaga: Das Tal der Zuckermühlen, das zusammen mit Trinidad zum
UNESCO-Welterbe erklärt wurde, ist nur wenige Fahrminuten von der Stadt entfernt. Inmitten der tropischen Landschaft
im Osten von Trinidad sind nach wie vor die Zuckerrohrplantagen und einige Ruinen der Zuckermühlen zu sehen. Nach
15 km erreichen wir den kleinen Ort Manaca Iznaga, in dem der (durch Sklavenhandel) einst reichste Mann Kubas,
Pedro Iznaga, 1805 einen 43,5 m hohen Turm zur Überwachung seiner auf den Zuckerrohrfeldern arbeitenden Sklaven
errichten ließ. Der Turm, mit seinen 136 Stufen, bietet bis heute eine grandiose Aussicht über die Landschaft bis nach
Trinidad.
5. Tag: Trinidad und Umgebung (Fortsetzung)
Der heutige Ausflug führt in den Norden von Trinidad, in die mächtige Sierra del Escambray mit dem Nationalpark
Topes de Collantes. Nach einem Stopp am Mirador Topes de Collantes, einer Aussichtsplatform (139 Treppenstufen) nur 10 km nördlich von Trinidad, von der sich ein grandioses Panorama von der Karibischen See bis zu
den höchsten Gipfeln der Gebirgskette eröffnet, unternehmen wir eine kleine naturkundliche Wanderung (ca. 1
Stunde) zu einem der unvergesslich schönen Wasserfälle (z.B. Salto del Caburni, mit 62 m der höchste, oder
Salto El Rocio, oder Salto El Nicho). Am späteren Nachmittag besteht die Möglichkeit für individuelle Unternehmungen, z.B. Spaziergänge in Trinidad oder einem Bad in der Karibik (La Boca, 10 km, oder Playa Ancón, 24 km).
Gran Parque Natural Topes de Collantes: Den Gebirgszug kennzeichnen steile Gipfel, weite Täler, verzeigte Höhlensysteme und kristallklare Wasserläufe. Im feucht-tropischen Klima gedeiht eine äußerst üppige Vegetation von außergewöhnlicher Schönheit und großem wissenschaftlichen Wert. In dem, für die Tropen kühlen Mesoklima (21°C Jahresmitteltemperatur und 80% Luftfeuchte) treffen wir auf eine Vielfalt von Orchideen, gigantischen Farnen und undurchdringlich wirkenden Bambus-Wald, die den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
6.-9. Tag: Camagüey und Santiago – Oriente, Kubas Osten
(Übernachtungen: 1 x in Camagüey, 3 x in Santiago de Cuba)
Kubas Pflanzenwelt ist einzigartig und reicht, mit über 13.000 Arten, von der Mangroven-Küste (links) bis zu Bromelien und Tilantien (rechts) im Bergland
6. Tag: Camagüey
Nach einer längeren Fahr Richtung Osten erreichen wir gegen Mittag die Provinzhauptstadt Camagüey. Mit rund
320.000 Einwohnern zählt sie nicht nur zu den größten Städten Kubas, sondern mit ihrem Gassengewirr und den
8 Kirchen, von denen eine sehenswerter als die andere ist, auch zum UNESCO-Welterbe. Von unserem Hotel
inmitten der historischen Altstadt können wir alles in Kürze zu Fuß erreichen und außerdem einen individuellen,
abendlichen Bummel unternehmen.
Camagüey: 1528 zwischen zwei kleinen Flüssen gegründet, wurde die Stadt mit einem konfus wirkenden Plan von
einem Labyrinth von Straßen und Gassen angelegt. Der Grund war, dass man sich dadurch vor Piratenangriffen geschützt glaubte – ein Irrglaube, wie die Plünderungen 1668 durch den englischen Piraten Henry Morgan und 1679 durch
den französischen Freibeuter François de Granmont (Capitán Sonda) belegen. Auf 3 km² ballen sich bis heute rund
4.000 historische Gebäude, zum Teil mit romanischen Innenhöfen. Mit seiner 1975 gegründeten Universität gilt Camagüey heute als eines der kulturellen sowie wissenschaftlichen Zentren und als eine der sympathischsten Städte des
Landes. Neben der Catedral Metropolitana (17. Jh.) gelten die Tinajones als Wahrzeichen der Stadt. Letztere findet man
fast an jeder Ecke – die bauchigen, teils mannshohen Tonkrüge dienten einst in der trockenen Zentralebene zum Sammeln des Regenwassers. Eingangs des 20. Jh. waren es noch über 16.000, von denen heute noch rund 2.500 existieren.
Zu den schönsten Plätzen zählen die Plaza San Juan de Dios und Plaza del Carmen, in deren benachbarten Gassen
1833 der berühmte Arzt Carlos Juan Finlay geboren wurde, der nachweisen konnte, dass für die Übertragung des Gelbfiebers Moskitos verantwortlich sind, und 1902 Nicolás Guillén, Kubas bekanntester Dichter, das Licht der Welt erblickte.
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Kaffee, Zuckerrohr und Tabak – die bekanntesten Anbauprodukte der kubanischen Landwirtschaft
7. Tag: Fahrt über Bayamo nach Santiago
Am Vormittag verabschieden wir uns von Camagüey und erreichen mittags Bayamo, wo wir uns nach einem gemeinsamen Mittagessen im Zentrum der Hauptstadt der Provinz Granma mit deren einzigartigen Geschichte auseinandersetzen (u.a. Besichtigung der Kathedrale / Basilika). Entlang dem Nordhang der Sierra Maestra, dem
höchsten Gebirge Kubas, erreichen wir am Abend Santiago, die lebenslustige Stadt an der Karibikküste. Den
Abend kann jeder nach seinen Vorlieben genießen, weil wir uns in Santiago wieder für 3 Übernachtungen einquartieren, ist genügend Zeit auch für eigene Erkundungen.
Bayamo: Mit einer Viertel Million Einwohner gehört die 1513 gegründete Stadt zu den ruhigeren Städten. Überall verkehren Duque- und Milford-Pferdekutschen. Doch Bayamo ist eine Stadt der Rebellion: 1530 leisteten die Indianer erbitterten Widerstand gegen die spanischen Besatzer, wenig später begehrten schwarze Sklaven in den Goldminen auf.
Den rigiden Wirtschaftsforderungen der spanischen Krone begegneten die Bayameses mit regem Schmuggel. 1868
entließ Céspedes, Kubaner spanischer Herkunft, der auf Kuba geboren wurde, die Sklaven seiner Plantage in die Freiheit und rief die Unabhängigkeit Kubas aus. 1869 wurde er jedoch von den Spaniern vernichtend geschlagen. Céspedes
und die Bewohner von Bayamo ließen ihre Stadt in Flammen aufgehen, damit sie nicht den Spaniern in die Hände fallen
sollte. 1878 mussten die Rebellen endgültig kapitulieren. Erst unter Führung von Martí und mit Hilfe der USA wurde
Kuba 1898 nach dem 2. Unabhängigkeitskrieg selbstständig. Von der schwer zugänglichen Sierra Maestra im Süden von
Bayamo eroberte die Revolution unter Fidel Castro 1956-1959 Kuba gegen den damaligen Diktator Batista.
8. Tag: Santiago de Cuba
Ganztägige Stadtexkursion in Santiago, der ehemaligen Hauptstadt von Kuba und mit rund 500.000 Einwohnern
immer noch die zweitgrößte Stadt des Landes. Zwischen den immergrünen Höhenzügen der Sierra Maestra und
der türkisfarbenen Karibik hat sich eine temperamentvolle kulturelle Mischung aus indianischen Ureinwohnern,
Spaniern, Franzosen und Afrikanern entwickelt, die das Leben im Osten Kubas ausmacht. Mit den Bewohnern des
800 km entfernten Havannas sehen die Bewohner von Santiago nicht all zu viele Gemeinsamkeiten.
Santiago de Cuba: 1515 gegründet, entwickelte sich Santiago, wegen des günstig gelegenen Naturhafens und der
reichen Goldvorkommen in der Umgebung, rasch zu einem regen Handelszentrum. Der Wohlstand rief jedoch zahlreiche
Piratenangriffe hervor. Um dem entgegen zu wirken errichteten die Spanier die Festung San Pedro de la Roca (oder
kurz: El Morro), die 1643 fertig gestellt und nach und nach zur größten Wehranlage des Landes ausgebaut wurde. 1607
machte König Felipe II jedoch Havanna zur neuen Hauptstadt, 1621 verlegte er zudem den Hauptsitz der Generalität von
Santiago nach Havanna. Mehrere Erdbeben zerstörten Teile der Stadt. Santiago erfuhr eine zweite Blütezeit, als nach
1791 die französischen Farmer wegen der Sklavenaufstände von Haiti fliehen mussten. Santiago, wo die Indios als
billige Arbeitskräfte schon nahezu ausgerottet worden waren, erhielt 1793 die Genehmigung zum Sklavenhandel –
Tausende wurden aus Westafrika nach Santiago verschleppt. Bis heute ist hier der Anteil der dunkelhäutigen Bevölkerung
landesweit am höchsten. Nach den Unabhängigkeitskriegen und dem Bürgerkrieg verkündete Fidel Castro am 1. Januar
1959 vom Balkon des Rathauses in Santiago den Sieg der Revolution.
Den Mittelpunkt der Altstadt bildet der Parque de Céspedes. Hier schlägt das Herz von Santiago. An diesem, bis heute
schönsten Platz der Stadt hatten die Spanier die Schaltzentralen ihrer kolonialen Macht errichtet. Beherrscht wird er
durch die Kathedrale Nuestra Señora de la Asunción, die nach mehreren Zerstörungen 1810 erneuert wurde. Das
Rathaus mit seinem Laubengang stammt aus dem 18. Jh. und wurde nach einem Erdbeben 1932 gemäß der Originalpläne neu aufgebaut. Bei dem heutigen Museo de Ambiente Histórico Cubano handelt es sich um das Wohnhaus des
ersten Gouverneurs von Kuba (1516-1519).
Neben weiteren historischen Kirchen und interessanten weltlichen Gebäuden bietet sich in Santiago aber auch der ein
oder andere Blick hinter die monumentalen Kulissen. Tabak und Rum gehören zu Kuba wie Kaffee und Zuckerrohr,
Karneval und alte Autos. 1838 begann Facundo Bacardí mit seiner Rumproduktion in einem kleinen Holzschuppen in
Santiago. 1862 bereits eine prosperierende Rumfabrik, wurde das Unternehmen nach der Revolution verstaatlicht. Die
Familie Bacardí floh nach Puerto Rico. Bis heute wird in Santiago die bekannte Marke Habana Club nach dem BacardíRezept hergestellt (staatliche Rumfabrik Caney in der Avenida Jesús Menéndez; keine Besichtigung möglich). In der
gleichen Straße ist jedoch eine Besichtigung in der Fábrica de Tabaco Cesar Escalante möglich, wo die Herstellung der
Edelzigarren Romeo y Julieta erlebt werden kann.
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9. Tag: Umgebung von Santiago de Cuba
In nur 25 km Entfernung erreichen wir in der Sierra Maestra nordöstlich von Santiago am Vormittag den Nationalpark Gran Piedra, wo wir auf den drittgrößten Monolithen der Erde (Gran Piedra = Großer Stein) und das Museo
La Isabelica (UNESCO-Welterbe) treffen. Am Nachmittag steht die Festung San Pedro de la Roca (El Morro;
UNESCO-Welterbe) an der Karibikküste und El Cobre im Nordwesten Santiagos auf dem Programm.
La Gran Piedra: Von einem Parkplatz aus führt ein Weg, der leicht in 20 Minuten gegangen werden kann, durch die
üppige Vegetation des Nebelwaldes auf den 1234 m hohen Berg. Allein rund 200 verschiedene Farnarten und mehr als
900 Tierarten sind hier zuhause, darunter auch der Hummel-Kolibri - mit einem Gewicht von nur 2 Gramm der kleinste
Vogel der Welt. Auf dem Gipfel wird der Aufstieg durch ein grandioses Panorama belohnt. Von keinem anderen Punkt
kann der Flug der Zugvögel, die im Herbst aus Nordamerika kommen, besser beobachtet werden als von hier.
Museo La Isabelica: Die ehemalige Kaffeeplantage wurde von französischen Siedlern erbaut, die 1791 wegen der
Sklavenaufstände Haiti verlassen mussten. Im bestens erhaltenen Herrenhaus kann der Besucher sich anhand der
Original-Einrichtung (UNESCO-Welterbe) ein Bild von der damaligen Zeit machen.
San Pedro de la Roca (El Morro): 9 km südlich von Santiago erhebt sich die mächtige Festung, die 1638-1643 errichtet
wurde, um den Piratenüberfällen Einhalt zu gebieten. Nach der Restauration wurde El Morro als Museum wiedereröffnet
und 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
El Cobre: Das kleine Dorf, 18 km nordwestlich von Santiago, ist Cubas bedeutendster Wallfahrtsort. 1606 entdeckten
Fischer eine auf dem Meer treibende Marien-Figur. Von den Gläubigen verehrt, standen immer wieder wichtige Personen
der kubanischen Geschichte vor der Figur, die 1916 von Papst Benedikt XV zur Schutzpatronin Kubas erklärt wurde.
10.-12. Tag: Die schönsten Landschaften in Kubas Westen
(Übernachtungen: 2 x in Vinales)
Karstlandschaften und Plantagen bestimmen das Bild rund um Vinales im Westen Kubas, aber auch in Kubas Mitte stoßen wir auf herrliche Landschaften,
wie z.B. in der Sierra Escambray (mittleres Foto)
10. Tag: vom Osten in den Westen Kubas
Am Vormittag Linienflug von Santiago nach Havanna und Fahrt mit dem Reisebus nach Viñales in der Provinz
Pinar del Río, die Westspitze der kubanischen Hauptinsel.
Valle de Viñales: Der Westen besticht durch die schönsten Landschaften des Landes. Im Tal von Viñales ist es die
atemberaubende Karstlandschaft, die mit ihren Karstkegeln (Mogoten) und Höhlen ebenso besticht wie das üppige Grün
der tropischen Vegetation, was die UNESCO veranlasste, 1999 ein Areal von 132 km² zum Welterbe zu ernennen.
11. Tag: Valle de Viñales und Cayo Jutías
Vormittags Besichtigung der Mural de la Prehistoria und der Gran Caverna de Santo Tomás, der größten Höhle
Kubas; nachmittags Entspannung am Meer auf der kleinen Insel Cayo Jutías im Golf von Mexiko.
Gran Caverna de Santo Tomás: Südwestlich von Viñales erstreckt sich mit über 46 km Gesamtlänge das größte
Höhlensystem von Kuba. Obwohl sich die Höhlen auf sieben Stockwerken erstreckt, ist die 1954 entdeckte Höhle
weniger das Ziel von Touristen als von Forschern. So gibt es kein elektrisches Licht und die Besucher werden mit
Helmen und Kopflampen ausgerüstet, um die gigantischen Hohlräume, die durch den unterirdischen Fluss Santo Tomás
geschaffen wurden, zu erkunden. Bei dem rund 2 km langen Rundgang werden wir in rund eineinhalb Stunden zudem
auch oberirdische Karstformen, wie mit Palmen bewachsene Dolinen, sehen.
Mural de la Prehistoria: Die Höhlen der Region waren in prähistorischer Zeit bewohnt. Das inspirierte den Wissenschaftler Leovigildo Gonzáles zur Darstellung der Evolution in einem 120 m langen und 80 m hohen Wandgemälde auf
einer Felswand. Mit Unterstützung von 21 Landarbeitern war das gigantische Werk nach 5 Jahren 1965 fertig gestellt.
Cayo Jutías: Die nur 4 km² große Koralleninsel bietet einen 6 km langen, fast unberührten, weißen Sandstrand, der zu
den schönsten im Westen Kubas zählt. Zu erreichen ist die Insel mit unserem Bus über einen 4 km langen Steindamm.
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12. Tag: Fahrt von Viñales über Sora nach Havanna
Auf der Fahrt nach Havanna sind mehrere Zwischenstopps vorgesehen, um die Schönheit der Landschaft weiter
zu ergründen. Zunächst geht es dabei wieder in den Untergrund, in die Cueva del Indio, danach in den einzigartigen Orchideengarten von Soroa und in das Naturschutzgebiet Las Terrazas (Mittagspause im Rahmen der
Halbpension). Am späteren Nachmittag erreichen wir unser Quartier in Havanna, von wo aus die Landeshauptstadt
zu ersten individuellen Erkundungen einlädt.
Cueva del Indio: Die touristisch gut erschlossene Höhle wurde 1920 entdeckt und ist heute die bekannteste Höhle im
Nationalpark von Viñales. Durch die 4,5 km lange Höhle geht es zunächst zu Fuß, dann mit kleinen Motorbooten.
Soroa: 74 km westlich von Havanna befindet sich das älteste UNESCO-Biospärenreservat der Provinz (seit 1985). Die
größte Attraktion des kleinen Ortes ist das Orquideario, ein 35.000 m² großer Orchideengarten, der 1943-1952 mit über
700 Arten aus aller Welt angelegt wurde.
Las Terrazas: Das UNESCO-Biosphärenreservat ist eine der ältesten Umweltschutzmaßnahmen Kubas. In einer 1968
groß angelegten Wiederaufforstung sollte der Erosion Einhalt geboten werden, indem auf einer Fläche von 50 km²
Terrassen mit einer Gesamtlänge von 1.500 km angelegt wurden. Das neu angelegte Dorf, mit modernen sozialen
Einrichtungen, ist bis heute das wichtigste Ökotourismusprojekt Kubas.
13.-15. Tag: Havanna – die Hauptstadt mit dem magisch
klingenden Namen; Rückreise
(Übernachtungen: 2 x in Havanna)
Havanna: Zeugen einer besseren Vergangenheit –Fuhrpark aus den 1950er Jahren und koloniale Prachtbauten bestimmen auch in der Altstadt das Bild
13. Tag: La Habana - Havanna
Ganztägige Stadtexkursion in der Landeshauptstadt (zu Fuß und mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln); am Abend
Besuch der weltberühmten Tropicana Show in einem der besten Nachtclubs ganz Amerikas.
Havanna: Mit 2,2 Mio. Einwohnern ist Havanna nicht nur mit Abstand die größte Stadt Kubas, sondern auch die viertgrößte der Karibik. Koloniale Prachtbauten, monumentale Denkmäler, moderne Architektur neben ramponierten Straßen,
verfallenen Villen und maroden Plattenbauten machen Havanna zu einer der sehenswertesten und beeindruckendsten
Städte Lateinamerikas, zu einer Stadt der krassen Gegensätze, mit seinen freundlichen und hilfsbereiten Menschen, die
es verstehen zu feiern, zu einer weltoffenen Stadt – zur Perle der Karibik.
Von der Geographie begünstigt, liegt Havanna am größten Naturhafen der Karibik, geht die Gründung auf das Jahr 1519
zurück. Schnell entwickelte sich Havanna zu einem bedeutenden Hafen der Spanier. 1607 löste es Santiago als Hauptstadt ab. Nach elfmonatiger Besatzung durch die Engländer im Jahre 1762, ging Havanna 1763 am Ende des Siegenjährigen Krieges wieder an die spanische Krone. 1818 zum Freihafen erklärt, blühte Havanna erneut auf. Nachdem die
Spanier 1898 vertrieben worden waren, konnte sich Kuba dem wachsenden Einfluss der USA nicht entziehen. Es brach
ein wahrer Bauboom aus – während den1930er Jahren entstanden die ersten Hotels, Casinos und Nachtclubs für Prohibition gebeutelte US-Amerikaner, die das Nachtleben Havannas nachträglich beeinflussen sollten. Nach der Machtübernahme durch Fidel Castro 1959 war die einstige Pracht dem Verfall preisgegeben. Erst als die neuen Machthaber das
historische Zentrum 1976 zum nationalen Denkmal und die UNESCO die Altstadt 1982 zum Welterbe erklärten, rückte
das einmalige Erbe wieder in den Mittelpunkt des Interesses.
Neben der Altstadt (Havanna-Vieja), die mit erheblichen finanziellen Mitteln zu neuem Glanze erweckt wurde, laden die
Stadtviertel Centro, Vedado und Miramar zu vielseitigen Entdeckungen ein. Unterschiedlicher können diese Stadtbezirke
dabei kaum sein. Während Havanna-Vieja mit seinen einladenden Plätzen vom viertgrößten Gebäude der Welt, dem
Capitolio Nacional überragt wird (mit einer Fläche von 38.875 m² im Jahr 1929 eingeweiht) und mit prachtvollen Bauten
von der Blütezeit der Stadt erzählt, liegt die Malecón, die berühmteste Straße und Lebensader der Stadt im angrenzenden
Bezirk Centro. Vedado ist das wirtschaftliche Zentrum Havannas. Mit den meisten Theatern, Restaurants, Bars und
Nachtclubs trifft man hier nicht nur auf quirliges Nachtleben, sondern auch die Universidad de la Habana (1721). Im Viertel
Miramar, trifft der Besucher auf breite Prachtstraßen, Strandabschnitte und Nobel-Villen der jüngeren Vergangenheit,
nachdem die Wohlhabenden in den 1930er bis 1950er Jahren dieses Viertel für sich entdeckt hatte.
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Gastfreundschaft und Lebensfreude werden in Kuba groß geschrieben und sind allgegenwärtig – links: Kuba ist Musik, Son, Rumba, Mambo, Salsa oder
Trova erklingen allerorts; Mitte: eine ältere Kubanerin genießt ihre handgerollte Cohiba; abendliches Vergnügen im Tropicana Club
Tropicana Show: Der 1939 gegründete, weltberühmte Nachtclub wird in einem Atemzug mit dem Moulin Rouge in Paris
genannt. Die zweistündige Show zeigt jeden Abend ein unerreichtes Spektakel aus mitreißenden lateinamerikanischen
Rhythmen, knalligen Lichteffekten und langbeinigen Schönheiten. Seit der Gründung standen schon zahlreiche Weltstars,
wie etwa Josefine Baker, Nat King Cole, oder Benny More. 1992 verlieh die US-amerikanische Akademie für Gastronomie
dem Tropicana einen Preis als bestem Nachtclub auf dem amerikanischen Kontinent.
14.-15. Tag: La Habana – Havanna (Fortsetzung); Rückreise
Tagsüber Fortsetzung der Stadtexkursion Havanna und Zeit für eigene Erkundungen … Nach dem gemeinsamen
Abendessen Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland am späten Abend.
Ankunft in Paris gegen Mittag und Weiterflug nach Stuttgart mit dortiger Ankunft am Nachmittag des 15. Tages.
Wenn Sie Fragen, egal welcher Art zu dieser Reise haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Ihr Ansprechpartner
für diese Reise: Dr. Harald Borger; Tel. 07071-2977532, Mobil 0151-19638731
Dipl.-Geogr. Bernd Mantwill
Nach dem Studium war er der Uni Stuttgart als Wissenschaftlicher Mitarbeiter weiterhin verbunden und setzte sich mit Proben aus Tibet und Nepal auseinander. Aber bereits seit der
Schulzeit fasziniert ihn das Reisen mehr als die trockene Arbeit im Labor. So ist er seit Jahrzehnten in Afrika, Asien und Lateinamerika unterwegs - stets wachen, geographisch geschulten
Auges, was sich in zahlreichen Vorträgen widerspiegelt. Sie möchte er für Kuba begeistern und
die Besonderheiten der Insel mit ihren lebensfrohen Menschen in unvergessliche Erinnerungen
verwandeln..
Reiseziele und -route im Überblick
Ein- und Ausreise: Die Einreise ist für Touristen nur mit einem Visum in Form einer Touristenkarte zusammen mit einem
Reisepass, der bei Ausreise noch mindestens 6 Monate gültig ist, möglich. Die Touristenkarte muss vor der Einreise bei
der zuständigen kubanischen Auslandsvertretung in Berlin mit einem Verrechnungsscheck über 22 Euro und einem
frankierten Rückumschlag angefordert werden und ist für einen Aufenthalt bis 30 Tage gültig. Die Bearbeitung beträgt
mindestens 20 Werktage, d.h. 4 Wochen. Seit 2010 verlangt Kuba zudem von jedem Einreisenden den Nachweis einer
Krankenversicherung, die auch in Kuba gilt. Sollte man eine solche nicht vorweisen können, muss bei der Einreise eine
kubanische Versicherung für ca. 2 Euro pro Tag abgeschlossen werden. Bei der Ausreise und bei Inlandsflügen wird von
jedem Reisenden außerdem die Entrichtung einer Gebühr von derzeit 25 CUC (ca. 19 Euro) erhoben.
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