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ensuite k u l t u r m a g a z ausgabe nr. 10 | oktober 2004 | 2. jahrgang i n ● kultur des grauens ● sharp! sharp! ● zentrum paul klee ● schmausen am schmusetisch ● turnhalle - auf zu neuem schwung The Matter; dipl. SYG im PROGR, Spychergasse 4 Info: www.yogamatter.ch Tel/Fax: 031 351 60 19 Di Di: Nachmittag + Abend Mi Mi: Vormittag + Mittag: Yoga für Kinder Do Do: Abend: Einzelstunden nach Absprache HIER KÖNNTE IHR INSERAT STEHEN. UNS KENNT MAN - DOCH WER SIND SIE? I N FO S : 031 38 1 6 0 5 0 O D E R W W W. E N S U I T E .C H kultur des grauens 4 leichen im keller - mit stil 14 von menschen und medien - oper und täter 62 a kunst im bild zentrum paul klee - 8 ostwind im chinesischen klassenzimmer 11 die sonnenuntergänge von félix vallotton 12 n h bühne Foto Titelseite und links: SHARP! SHARP! - Mothertongue Project am 31. Oktober im Schlachthaus Theater Bern. t l kultur & gesellschaft sharp! sharp! - südafrikanisches kulturfest 6 eine mörderballade im tojo 13 aschenputtel für knirpse 54 literatur familienbande – lügen und geheimnisse 16 musik i 3 nick cave - entflammende liebe 55 big band jazz gegen schwellenangst 57 we call it acid 58 musik für die wintereinmottung 59 film programmschwerpunkte der berner off kinos 45 kino: lugares comunes 47 kino: maler und modell 48 interview mit dieter fahrer - que serà? 49 esskultur schmausen am schmusetisch - cinématte 52 [031] - die s t a d t a g e n d a der berner veranstaltungskalender 19 galerien und museen 40 veranstalter das fest - 150 jahre muristalden 15 turnhalle - auf zu neuem schwung 17 hkb - opernproduktion 2004 50 ausserdem cartoon von bruno fauser 18 stadtläufer 55 postkartengruss und radieschen - 56 serie: den sphinx zu verjagen (2) 60 letzte lustseite 63 Vor allem... ● Das waren noch Zeiten, als die Wirtschaft die Kultur förderte – geschweige denn, als es noch eine Wirtschaft gab. Nun, heute funktioniert das anders: Da die nationale und kantonale Wirtschaftsförderung auf den Asienexport oder auf Projekte setzt, die roboterisierte Exportprodukte herstellt, muss jetzt das Geld für den überlebensrettenden Businessplan und den OFF-Roader aus dem Kulturbatzen aufgeworfen werden. Menschen werden ausrangiert - an ein Sozialsystem glaubt auch nach den letzten Wahlen keiner mehr. Und dabei kurbelt man die Wirtschaft an. Und das geht so: Man nehme eine wahnwitzige „kulturelle“ Idee, süsse es mit guten Worten, setzte für den Inhalt einwenig Dekoration und sahne es mit einer üppigen Portion Produktionsgeld. Huh, das schmeckt den beteiligten und vor allem produzierenden (und verdienenden) Firmen ungemein. Nun, klar dass es auch bessere Köche gibt, die den Trick mit dem Rezept etwas anders sehen oder die verstehen, dass Kulturgeld bei der Kultur bleiben sollte. Es ist in windstillen Wirtschaftszeiten vorteilhaft, vor allem behördliche und amtliche Projekte, auf solche Versalzungen zu prüfen – und das gilt selbstverständlich nicht nur für kulturelles. Das Sparfieber bekäme eine glanzvollere Schlagzeile, wenn wir einen etwas intelligenteren Umgang mit dem lieben Geld – nach all den Übungsjahren – umsetzen könnten. Doch, mir wurde kürzlich, in den ersten 3 Minuten einer Verlagspartnerschaftssitzung erklärt: Wer bezahlt, befielt. Nein danke, dann lieber ohne Gold einen gesunden Magen und eine gesunde Verdauung. Es gibt auch sowas wie eine Wirtschaftsökologie - und dies auch in der Kulturbranche. Lukas Vogelsang impressum ensuite – kulturmagazin erscheint monatlich als Gratis- und Abonnentzeitung. Auflage: 10‘000. Adresse: ensuite – kulturmagazin; Sandrainstrasse 3; 3007 Bern; Telefon 031 318 6050; mail: [email protected] Herausgeber: Verein WE ARE, Bern Produktion: interwerk gmbh, Bern Redaktion: Lukas Vogelsang (vl) und Stephan Fuchs (sf), Jean-Luc Froideveaux (jlf), Andrea Baumann, Klaus Bonanomi, Verena Endtner, Helen Lagger, Claudia Langenegger, Andy Limacher, Nadia Meier, Marta Nawrocka, Benedikt Sartorius, Sarah Stähli (ss), Simone Wahli (sw), Sarah Elena Schwerzmann; Vonfrau (Redaktion) Gastautoren: Harald Haack Agenda: Datenbank bewegungsmelder & ensuite kulturmagazin Gestaltung: Gere Zbinden; Telefon 031 311 1333; Lukas Vogelsang Cartoon: Bruno Fauser, Bern; Telefon 031 312 64 76 Web: www.aloco.ch Druck: Der Bund Verlag AG Vertrieb: Bern, Biel, Thun: passive attack; 3011 bern; Telefon 031 398 38 66 - www.passiveattack.ch Redaktionsschluss ist jeweils am 18. des Vormonates. Die Redaktion ensuite - kulturmagazin ist politisch, wirtschaftlich und ethisch unabhängig und selbständig. Die Texte repräsentieren die Meinungen der Autoren/innen, nicht jene der Redaktion. Copyright beim Verein WE ARE in Bern. Berns einziges, unabhängiges und bleibendes Kulturmagazin, welches sich so nennen darf, mit der Kulturagenda, die was bringt. Wir sind auch im Internet: www.ensuite.ch 4 K U L T U R & G E S E L L S C H A F T Bild: Gregor Thoma, Die Schatten 1999, Luzern. STEPHAN FUCHS kultur des grauens ● Die „Kultur des Grauens“ ist allgegenwärtig. Nicht nur im Film oder in der Musik wird der Konsument mit Entsetzen und Erschütterung konfrontiert. Ganz generell hat sich in der Massenkultur ein konstanter Schock Effekt etabliert und sich in der Gesellschaft so verankert, dass sich ein Betrachter längstens schon daran gewöhnt hat. Durch Werbung, Video Spiele, Printmedien, Comics und TV Shows werden wir täglich mit dem schockierenden Augenblick konfrontiert. Die Kultur des Grauens generiert einen Massen Trend des Unwohlseins und noch schlimmer eine Gewöhnung des Unwohlseins. Ein seltsamer Faktor, mit interessanten Folgen: Es scheint offensichtlich, dass Kunst nicht nur das Grauen darstellen kann, sondern das Grauen selbst antreibt. Spannungen werden trainiert, bis gar nichts anderes mehr erwartet wird als die blanke Panik. Andererseits, kann die Kultur des Grauens auch immer wieder als warnendes Symbol verstanden werden. Künstler stehen vielfach ungehört da wenn es darum geht, Gesellschaftsdramen in einem kritischen Kontext durch eine Kunstform zu zeigen. Nur zu oft werden ihre Botschaften nicht wahrgenommen oder enden, wie im Fall des „Critical Art Ensembles“, in den Mühlen der Justiz. Neu ist dieser Disput freilich nicht. Zu Zeiten der rein mündlichen Überlieferungen eilten die Gerüchte von Gräueltaten einem Kriegsheer voraus, teils geschürt von den Kriegsherren selber. Doch seit es Bilder und Fotos gibt, kommt jeder Horror zweimal vor: Erst in der Realität und dann im Bild. Seit es nun bewegte Bilder und eine atemberaubende Computertechnologie gibt, ist es genau anders herum. Nun ist der Horror zuerst im Bild und anschließend in der nacheifernden Realität. Lange bevor das World Trade Center angegriffen wurde, konnten Kinder auf dem Flugsimulator die Twin Towers auf dem Heimcomputer von zu Hause aus angreifen. Lange vor dem Krieg gegen den Terror, wurden Filme über Katastrophen in N. Y. und Kriegsfilme gegen irgendwelche „Barbaren“ in der Wüste zum abendfüllenden Erfolg in den Kinos. Langeweile schleicht sich in den Kinos ein, sofern nicht mindestens ein Stadtteil brennt, dutzende von Autos explodieren und Kinohelden über Leichenberge gehen können. Schon Napoleon Bonaparte erklärte: „Befehlen heisst zu den Augen zu sprechen“, Kafka schliesslich bekräftigte: „Das Kino bedeutet eine Uniformierung des Auges“. Und beide haben sie Recht, denn das Auge ist in der Tat das Fenster zur Seele. In Japan zum Beispiel haben Ärzte herausgefunden, dass Videospiele die extrem schnelle abfolgen von Explosionen und Blitzen darstellen, bei Kindern epileptische Anfälle erzeugen können. Jedes Jahr werden Verbindungskonferenzen mit Kriegspiel Herstellern, an denen Firmen wie GTInteractive und Fachleute der militärischen Defense Intelligence Agency DIA teilnehmen für den gegenseitigen Meinungsaustausch organisiert. Was dabei rauskommt sind Spiele wie Soldier of Fortune, das sich rühmt einen „bislang unerreichten Grad an Gewalt“ zu zeigen. Eine Infor- 5 mation freilich, auf die Spielhersteller mit besonderem Stolz hinweisen. Das von idSoftware entwickelte Spiel Doom (1993) wurde über Lizenzen vom Marine Corps Combat and Development Command, zum Marine Doom weiterentwickelt, welches als virtuelles Training für Elitesoldaten eingesetzt wird. Die Produzenten des Spieles Carrier Strike Fighter bekamen sogar eine Befugnis auf dem Flugzeugträger USS Abraham Lincoln zu Filmen um so eine möglichst realitätsnahe Visualisierung des zivilen Spieles zu erreichen. Das Spiel BattleZone von Atari wurde für das Militär konzipiert und ist auch zivil, jedoch unter anderem Namen zu kaufen. Weit über zwanzig Spiele die öffentlich zugänglich sind wurden so modifiziert, dass sie einen Dual use Charakter haben. Kriegsspiele können somit im zivilen Spektrum genau so verwendet werden, wie für das Training der Soldaten. Immer wieder hört man aus den Medien, dass verübte Gräueltaten aus Sequenzen von Horror Filmen und Computer Spielen, oder von „Shock Musikern“ übernommen worden sind. Marilyn Manson, dem Dark Wave Musiker, oder Slipknot der ultra brutalen Powerband wird vorgeworfen jugendliche Fans so beeinflusst zu haben, dass ein Massaker wie jenes an der Colombine Highschool in Amerika erst möglich wurde. Solche Urteile über „verteufelte Musik“ kennt man bereits aus der Beatnik Zeit… Sind das nicht auch Propagandatricks, ähnlich deren der Kriegsherren, die erst den richtigen Sumpf bereiten um anschliessend den erforderten Absatz zu finden? Ist es dann nicht ein Trick der PR Abteilungen die den Journalisten Informationen mit all den möglichen Gräueltaten und okkulten Hintergründen der Bandmitglieder zustecken? Ist es dann folglich nicht die „Blutgeilheit“ der Medien die Bands wie Sklipknot dafür verwendet die Kultur der Angst zu nutzen um bessere Umsätze für ihre Zeitung zu erheischen? Da herum generiert sich wohl der Kult um Blut, Abenteuer und Horror in der Massenkultur. Kann man den seelischen Zustand einer Gesellschaft anhand der Kunst ablesen? Auf jeden Fall! Wie angetönt gibt es auch Künstler die durch Gesellschaftsanalysen Warnungen in ihre Arbeit einfliessen lassen. Richard Huelsenbeck, einer der Begründer des Dadaismus, meinte 1918 in einem Vortrag in Berlin über die neuen Tendenzen der Kunst: „Wir waren für den Krieg und der Dadaismus ist noch heute für den Krieg. Die Dinge müssen sich stossen: es geht noch lange nicht grausam genug zu.“ Die Futuristen betrachteten in einem Manifest von 1908 den „Krieg als Hygiene der Welt“. „Der Schrei“ von Edvard Munch, 1893, welches im August aus dem Edvard Munch Museum in Oslo gestohlen wurde, könnte moderner nicht sein: Das Bild gilt als Symbol des ungeschützten modernen Menschen. Doch die Warnungen haben sich in den Sand geschlagen. Nach zwei verheerenden Weltkriegen im 20. Jahrhundert haben wir uns in Europa für Jahrzehnte der Illusion eines beständigen Friedens hingegeben. Spätestens seit dem Krieg in Jugoslawien, allerspätestens seit dem Krieg gegen den Terrorismus ist diese Illusion dahin. Krisenherde entstehen offensichtlich immer wieder und sie werden, wie oben beschrieben, immer mehr in das zivile Umfeld getragen. Ein Blick auf die Mode bestätigt es. Tarnkleider und uniforme Abschriften militärischer Dresscodes wurden seit den 90er Jahren immer aktueller. Aktueller wurde auch die Bedrohung des menschlichen Seins: Cloning. Der Krieg gegen menschliche Schwächen wird, dank dem Unternehmen Genom immer mehr zur Wirklichkeit und zeichnet sich bedrohlich am Horizont des menschlichen Dramas ab. Gentechnik und die so genannte biotechnische Revolution sind nicht erst seit der Sloterdijk Debatte um eine mögliche „Menschenzüchtung“ Themen der künstlerischen Imagination. Einige Künstler setzten sich mit diesen Gedanken kritisch, spielerisch und visionär auseinander. Das „Critical Art Ensemble“ aus New York ist eine jener Gruppen, die sich mit eben dieser Frage auseinander setzt. Ihr Bio Projekt, „Flesh Machine“ wurde den Künstlern kürzlich beinahe zum Verhängnis: Am 11. Mai verstarb Hope Kurtz, die 45 jährige Frau vom Kunstprofessor, Künstler und Gründungsmitgliedes des „Critical Art Ensembles“ Steve Kurtz. Selbstverständlich rief Kurtz bei der Notfallnummer an, neben Sanitätern kamen auch Polizisten, welche die Wohnung inspizierte. Was die Polizei in der Wohnung des Künstlers sah, ließ bei ihnen den Verdacht aufkommen, sie hätten das Nest eines Bioterroristen entdeckt: Sie fanden seltsame Laborausrüstungen, Petrischalen und Bakterienkulturen… Grund genug, die Joint Terrorism Task Force - die endlich mal zum Einsatz kam - zu alarmieren. Obwohl Kurtz kooperativ reagierte wurde sein Haus von der Antiterror Einheit in Schutzanzügen durchsucht und die gesamte Strasse abgesperrt. Eine Art Probe für den Ernstfall. Ein „totaler Zirkus“, meint der Rechtsanwalt von Kurtz. Anschliessend wurde Steve Kurtz aufgrund des 175igsten Abschnittes des US Biological Weapons Anti-Terrorism Act von 1989, der durch den Patriot Act erweitert wurde verhaftet und in einem Hotel während zweier Tage vom FBI verhört. Durch die Erweiterung des Partriot Act verbietet das Gesetz den Besitz von „jeglichen biologischen Stoffen, Giften oder Herstellungsmitteln“, die nicht durch „prophylaktische, schützende, gutgläubige Forschung oder einem anderen friedlichen Zweck“ gerechtfertigt ist. Beatriz da Costa, Dorian Burr und Steve Barnes, drei weitere Mitglieder des „Critical Art Ensembles“ wurden Vorladungen ins Haus geschickt. Hope Kurtz ist, nach Auskunft von Ärzten, an Herzversagen gestorben. Es liegt kein Verdacht vor, dass ihr Tod durch irgendwelche biologische Kampfstoffe verursacht wurde. Die gefundenen Bakterienkulturen (E. coli, Bacillus globigii und serratia) wurden untersucht - ohne Ergebnis. Trotzdem hielt das FBI an dem Verdacht fest, dass bei dem seltsamen, noch dazu gesellschaftskritischen Künstler der mit dem „Critical Art Ensemble“ Bücher wie Electronic Civil Disobedience und Other Unpopular Ideas and The Electronic Disturbance geschrieben hat, ein Gefahrenpotenzial sein muss. Adele Henderson, die Leiterin der Kunstinstituts an der Universität von Buffalo an der Kurtz arbeitet, wurde von FBI-Agenten befragt ob es sie überraschen würde, wenn dieser mit Bioterrorismus zu tun habe. Steve Kurtz drohen 20 Jahre Haft. Damit wurde nun neben der altbekannten Fragestellung, ob etwas Pornografie oder Kunst ist, vielleicht erstmals die mit erheblichen Folgen verbundene Frage gestellt, ob Bakterienkulturen oder Laborausrüstungen Material eines Künstlers oder eines Terroristen sind. Wie kann in Zeiten des Amoks, des Terrors und des Krieges, eine Kunst aussehen, die eine Plattform für humanitäre Agenden gegen Gewalt und Ungerechtigkeit sein will? Das freudsche Diktum: „Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg“ kann man wohl revidieren. Könnte es nicht sein, dass in der Kulturentwicklung selbst, Momente enthalten sind die die Kriegsbereitschaft fördert? Ist es möglich, dass die Kunst nicht nur pazifistische, sondern auch militärische Intentionen hat? Gibt es, nach Paul Virilio, nicht nur eine Kunst des Schreckens, sondern auch einen Schrecken der Kunst? Ganz klar: Wenn Umsatz und Einnahmen stimmen, darf durch die Massenkultur Grauen, Angst und Unsicherheit verbreitet werden und kann uns so fit für die nächste Katastrophe machen. Auf der anderen Seite stehen jene Künstler die unsere Gesellschaft auf Gefahren, Ängste und Unsicherheiten aufmerksam machen am schrillen Abgrund. Sie bezahlen einen hohen Preis für ihre warnenden Werke. Speziell in der Massenkultur scheint es offensichtlich, dass Kunst nicht nur das Grauen darstellen kann, sondern das Grauen selbst antreibt. Spannungen werden trainiert, bis gar nichts anderes mehr erwartet wird als die blanke Panik. 6 B Ü H N E «SHARP! SHARP!» zeitgenössische kultur aus südafrika im schlachthaus 27. oktober - 7. november 04 7 ANDREA BAUMANN ● Und wieder ist der afrikanische Kontinent zu Besuch in der Stadt Bern. Das Schlachthaus Theater und Pro Helvetia Cape Town haben in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Botschaft ein spannendes und vielfältiges Kulturprogramm zusammengestellt und werden dieses vom 27. Oktober bis 7. November zeigen. Die Pro Helvetia in Cape Town half bei der Suche nach aktuellsten Arbeiten vor Ort mit. Sie ist seit mehr als sechs Jahren für einen regen Kulturaustausch mit Südafrika verantwortlich. Bis heute reisten sehr viele Schweizer KünstlerInnen nach Südafrika, nur wenige kamen dazu, den umgekehrten Weg zu gehen. Dies ändert sich zum Glück mit «Sharp!Sharp!». Über 60 KünstlerInnen verschiedenster Sparten sind live in Bern zu erleben. Letztes Jahr lancierten die Veranstalter ein Programm unter dem Namen «Afrique noire». Verschiedenste KünstlerInnen aus Schwarzafrika verzauberten und erstaunten das vornehmlich westliche Publikum. Klischees der afrikanischen Kultur wurden überspitzt gezeigt und teils demontiert und neu zusammengesetzt. Ein hierzulande seltenes Panoptikum resultierte aus den gezeigten Veranstaltungen. 2004 ist Südafrika zu Gast. In kaum einen anderen Land auf dem afrikanischen Kontinent sind zeitgenössische Kultur und Kunst in einer solchen Dichte anzutreffen wie in Südafrika. Doch nehmen wir bei uns wenig davon wahr, anders als zur Zeit der Apartheid, als das Market Theater und Musicals wie Sarafina für breite Aufmerksamkeit sorgten. Dabei sind die Produktionen heutiger Kulturschaffender inhaltlich nicht weniger brisant. Sie haben Biss, Witz und sprühen vor Energie und scheuen sich nicht auch heisse Themen anzugehen. «10 years democracy» bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit diese Arbeiten vorzustellen und zu zeigen, wie KünstlerInnen mit den nach wie vor extremen Gegensätzen umgehen, die das inzwischen politisch stabile und weit herum angesehen Land nach wie vor prägen. Viele KünstlerInnen befinden sich über längere Zeit als «Artists in residence» in der Schweiz, kreieren hier ihre neusten Werke oder nutzen die Gelegenheit für gemeinsame Projekte mit Schweizer KünstlerInnen. Eine solche Zusammenarbeit entstand zwischen dem Théâtre Spirale aus Genf und dem Magnet Theater aus Cape Town. Am 28. und 30. Oktober bringen sie im Schlachthaus Theater «Biedermann und die Brandstifter» von Max Frisch in englisch «The Fire Raisers» zur Premiere. 2001 wurde Südafrika aufgewühlt durch die Nachricht von einem neun Monate alten Kind, das gewaltsam geraubt und geschändet wurde. Das Kind hiess Tshepang. Lara Foot Newton nahm die The- matik auf und schrieb ein Stück über Liebe und Vergebung in einer von Gewalt und Verwüstung malträtierten Welt . Aufgeführt wird dieses Stück am 2 und 4. November im Schlachthaus Theater. Die mündliche Übertragung von Geschichten ist ein sehr wichtiges und ursprüngliches Kulturgut. Dies nicht nur in Afrika – auch unsere Märchen wurden Jahrzehnte lang mündlich übertragen, bis Geschichtensammler wie zum Beispiel die Gebrüder Grimm die Erzählungen zusammentrugen und schriftlich festhielten. Seither sind diese Geschichten in schriftlicher Form verbindlich (ja sogar konserviert?). In Afrika hat die mündliche Form nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert. Wie in Indien das Curry von Familie zu Familie einen ganz persönlichen Goût hat, haben die Geschichten in Afrika von Region zu Region verschiedenen Färbungen. Wichtig dabei ist nicht nur der oder die GeschichtenerzählerIn, sondern auch das Publikum, das an den Vostellungen gebannt mitgeht. Im Rahmen von «Sharp!Sharp!» kann gerade zweimal die Lust selber zu erzählen oder sich erzählen zu lassen wieder entdeckt werden, und zwar am 31. Oktober im Schlachthaus Theater. Die Veranstaltungen heissen, «Beading My Soul» und «Storytelling for Kids: Stories of the Xhosa». Die Ereignisse im Jahr 1994 führten zwar zur Befreiung von der Apartheid, aber auch zum plötzlichen Verlust des Gegners und damit zu einer Krise für alle jene Kulturschaffende, die ihre Identität vor allem aus ihrem kritischen Verhältnis zum herrschenden Regime und aus dem Kampf gegen die Rassentrennung schöpften. Im Rahmen des Symposiums «The Development of the Arts and Literature in Post-Apartheid South Africa» am 6. November im Schlachthaus Theater, soll untersucht werden, wie sich die Situation für KünstlerInnen im neuen Südafrika präsentiert. Hierzu veranstaltet das Stadttheater Bern mit dem Literaten Lewis Nkosi, eine der führenden Figuren im Schwarzenghetto Sophiatown von Johannesburg in den fünfziger Jahren, eine Szenische Lesung mit dem Titel «Der schwarze Psychiater». Noch mehr südafrikanische Literatur gibt es am 5. November in der Kornhausbibliothek und am 6. November mit einer Spoken Word Night in den Kulturhallen Dampfzentrale zu entdecken. Am 17. Mai 2004 um 13.30 Uhr, nach 120 Tagen und 11‘750 entbehrungsreichen Kilometern auf dem Sattel eines einfachen Fahrrades, erreichte Daniel Ludwig die Ziellinie der Tour d’Afrique im südafrikanischen Kapstadt. Die Tour d’Afrique soll in Afrika das Fahrrad als Verkehrsmittel bekannt machen und darüber hinaus Unterstützung finden für zahl- reiche Anliegen des Umweltschutztes. «Sharp!Sharp!» offeriert nun dem radelnden Literaten und Schauspieler am 7. November im Schlachthaus Theater eine Carte Blanche für die Präsentation seiner liebevoll-kritischen Aus-, An- und Einsichten. Afrika ohne Musik und Tanz ist nicht vorstellbar, deshalb dürfen musikalische und tänzerische Leckerbissen nicht fehlen. Hier nur eine kleine Auswahl der Veranstaltungen: «Bupiro Mukiti» meint Tanz des Lebens und geht zurück auf Legenden von Bantu-sprechender Vorfahren. Vincent Koko Mantsoe aus Soweto, der diese 2002 entstandene Arbeit zeigt, ist einer der herausragendsten zeitgenössischen Solotänzer. Augusto Cuvilas wollte ein Plädoyer für die Gleichheit der Geschlechter und eine Hymne an die Weiblichkeit mit «Um solo para cinco – ein Solo für fünf» präsentieren. Es entstand jedoch eine Polemik um die Aufführung und spaltete die Stimmen in zwei Lager. Grund dieser Polarisierung war der Umstand, dass die fünf Tänzerinnen völlig nackt waren. Jeder Körper hat, so Cuvilas, seine eigene Geschichte und seinen unverwechselbaren Charakter. Gespannt darf man sein, wie das Berner Publikum diese Tanzdarstellung einschätzt. Schon mal was von Kwaito gehört? Das Schlusskonzert am 6. November in den Kulturhallen Dampfzentrale bietet Gelegenheit diese spezial afrikanische Musikrichtung zu entdecken. Der Kwaito-Newcomer Mzekezeke aus dem Tembisa Township in Johannesburg ist die Kultfigur des neuen Südafrika. Kwai bedeutet Wut oder Energie, To steht für Townships, die Musik basiert auf verlangsamten House-Beats, dazu kommt ein Sprechgesang auf Zulu oder anderen Dialekten. Anschliessend gibt es Disco mit DJ Ntone Edjabe und sorgt für eine heisse Nacht... Informationen Schlachthaus Theater, Tel: 031 / 312 96 47 Montag bis Freitag 10.00 – 17.00 h Oder [email protected] www.schlachthaus.ch Tickets Vorverkauf: Münstergass-Buchhandlung ab 1.10.2004 Reservation: Tel. 031 / 312 60 60 e-mail: [email protected] Abendkasse an den Spielorten 1 Std. vor Beginn Detailliertes Programm siehe Agendateil. 8 K U N S T I M B I L D Zerstörtes Labyrinth, 1939 Paul Klee (1879-1940) Öl- und Wasserfarbe auf Ölgrundierung, originale Rahmenleisten, 54 x 70 cm Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern JEAN-LUC FROIDEVAUX unterschiedliche wege zu klee ● „Die perfekte Kulisse für einen Agententhriller.“ Wie recht Markus Klopfstein hat, wird mir bewusst, als der Facility Manager die geplante Sicherheitsschleuse erklärt. Hier muss der Mitarbeiter durch, der das Zentrum Paul Klee als erster betritt oder als letzter verlässt - alleine. „Damit Geiselnehmer keine Chance haben“, schmunzelt Herr Klopfstein. Die Besucher hingegen können und sollen in Massen zum Haupteingang beim Mittelhügel hereinströmen. Praktischer und logischer wäre zwar die Führung durch den Nordhügel gewesen, wo auch der Empfangsbereich liegt. „So wäre der Bau von Renzo Piano aber nicht als Ganzes erfahrbar“ meint Herr Klopfstein während wir über den Schacht des Glasliftes balancieren – unter uns tiefes Noch-Nichts. Jetzt werde der Besucher mittels visueller Orientierung über die verglaste Museumsstrasse zum Empfangsbereich geleitet. Dieser Weg verbindet die drei Hügel und führt von Norden nach Süden immer tiefer hinein ins Werk von Paul Klee. Vom Nordhügel, wo erste Informationen vermittelt werden, über die Ausstellungsräume im mittleren Hügel, bis in den kunstwissenschaftlichen Teil im Südhügel, wo allen Interessierten weitere Bereiche der Sammlung und Forschung zugänglich sind. „Die Infrastruktur der Museumsstrasse wird zurzeit im Detail geplant.“ Hier wird geloungt, geshoppt und gesurft. Die Geschäftsfrau, die eine Tagung besucht, flirtet mit dem Kunststudenten, der auf einem Computer in der Forschungsabteilung die vollständige Kleesammlung nach Stichworten durchsucht. Hier sammelt der Lehrer seine Klasse zwischen den ameri- kanischen Backpackers im „Internet-Café“ zusammen, um mit ihnen in einem Workshop Klees Puppenfiguren zu basteln. Der rüstige Rentner aus dem Quartier, der in der Cafeteria Zeitung gelesen hat, läuft vor dem Museumsshop in die Ferienfotos eines italienischen Paares. Die Vorstellung, wie es hier in acht Monaten aussehen könnte, fällt nicht schwer: Bereits jetzt vermischen sich südliche, östliche und lokale Dialekte zur akustischen Kulisse. Männer schreiten mal forscher, mal ruhiger durch die Räume, starren in sich versunken auf Schaltschemata, oder scheinen jemanden zu suchen. Die unterschiedlichen Nutzungen dieser Flanierzone können durchaus zu Konflikten führen. Um Lärm von der Präsenzbibliothek fern zu halten, wurde das Café in den Nordhügel verlegt. Jetzt kann die Zentrumsleitung nur den Alltag abwarten. Herr Klopfsteins Sorge gilt eher den potentiellen Gefahren. „Vorsicht Kopf“ warnt er mich vor einem massiven Stahlträger, der sich mitten durch den höchstfrequentierten Bereich schneidet. Die Architektur bleibt präsent, lässt aber auch Raum für vielseitige Verwendung – das Zentrum soll mit den Bedürfnissen wachsen. Im Auditorium schwenken schallreflektierende Panels von Konzertauf Vortragsakustik, die Kabine für Simultanübersetzungen hängt hoch oben in der Wand bereit. Der multifunktionale Raum im Erdgeschoss schlägt einmal Alarm, wenn man sich ihm nähert, ein nächstes Mal lässt er sich auch abends öffentlich begehen. Je nachdem, ob er wertvolle Bilder enthält, oder als Seminarort dient. Herr Klopfstein führt mich unter Tag an Leitungsschächten vorbei, die im blauen Schimmer des Baulichts zu leergefischten Aquarien mutieren. Dann wieder endlose Gänge und Flure, Flure und Gänge. Hier eine Lifttür so hoch wie ein Schlosstor, und dann ein Raum voller Kabel. „Dies ist die Schaltzentrale des Zentrums, hier laufen alle Informationen zusammen.“ Die Besucherin merkt davon natürlich nichts – sie soll sich in erster Linie wohlfühlen: Von der einfachen Anreise, etwa mit dem Bus der verlängerten Linie 12, über verständliche Signalisation bis hin zu einem guten Mahl im Restaurant der benachbarten Villa Schöngrün. Die Museumsstrasse bleibt über die Öffnungszeiten der Ausstellung hinaus zugänglich, Grünzone und Skulpturenpark ausserhalb sowieso. Einzig übernachten lässt sich in der Gegend nirgends. Ein Freizeitpark wolle man aber auf keinen Fall sein, meint Ursina Barandun, Leiterin Kommunikation und Vermittlung, und trotz vielfältigem Angebot auch nicht der „Eventitis“ verfallen. Die Idee sei es, unterschiedlichste Personen ins Zentrum zu führen und ihnen Klee näher zu bringen. So sollen auch Firmen, die Kongressräume mieten, zum Besuch der Ausstellung motiviert werden. Die Herausforderung sieht Frau Barandun darin, komplizierte Zusammenhänge einfach zu vermitteln, ohne sich anzubiedern. Das hohe Niveau sei durch Paul Klee und Renzo Piano gegeben, der Besucher aber soll nicht das Gefühl kriegen, er müsse vor der Kunst erstarren. Publikationen unterschiedlichsten Umfangs für davor, während und danach, vereinfa- 9 kinderklee... Das Kindermuseum im Zentrum Paul Klee nimmt Formen an. Doch der Juni 2005 ist noch weit - der Winter lang. Wir brauchen also Lesestoff, um uns als oder mit Kind - auf die Suche nach Paul Klee machen zu können. Einige Bücher können uns dabei inspirieren, eine kleine Auswahl: chen den Besuch ebenso, wie multimediale Präsentationen oder thematische Führungen. Der Gast kann auch ohne Kunstkenntnisse ins Zentrum kommen. Für die MitarbeiterInnen die hier arbeiten werden, sind zumindest Backstage Gebäudekenntnisse unverzichtbar. Korridore, Treppen. Gänge, die nicht weiterführen. Es gibt eben unterschiedliche Wege zu Klee. Wie sich die gewünschten unorthodoxen Wegführungen und Orientierungen im 1700m2 grossen Ausstellungsraum stimulieren lassen, steht vorerst bloss im Konzept: Mit schwebenden Wänden sollen offene Winkel geformt werden – die Figurenvielfalt der späten Werke Klees klingt an. Halbtransparente, verstellbare Segelflächen – Velen – werden an der Decke schwebend beleuchtet, und erhellen den fensterlosen Raum indirekt: Schwach genug, den Bildern nicht zu schaden, stark genug, sie gut zur Geltung zu bringen. Der Besucher soll auf seine eigene Weise zu den jeweils etwa 300 Exponaten geführt werden. Unterstützt durch tragbare Audioguides, die das Werk einmal fachlich kommentieren, ein anderes mal musikalisch erweitern. Eine „kleine Reise ins Land der besseren Erkenntnis“, wie sie Klee in der „schöpferischen Konfession“ für seine Vorstellung von Kunst selber anregt. Gleichzeitig soll die Ausstattung flexibel genug bleiben, um wechselnde Teile der Sammlung immer wieder neu zu inszenieren, zeichnerische Arbeiten, Tafelbilder und literarische Werke nebeneinander, und doch voneinander getrennt, zu präsentieren. Ein Stockwerk tiefer finde ich mich im Raum der ergänzenden Sonderausstellung wieder, für welchen separat Eintritt gelöst werden muss. Vorerst aber kommen bloss Assoziationen mit der Tiefgarage auf, die Renzo Piano sich geweigert hat zu bauen. Der an der Wand hängende blaue Zettel: „Hügel Mitte, UG AXE 6/S“ könnte aber durchaus schon ein Bildtitel sein. Hier wird Kunst hängen oder stehen, die einen Bezug hat zu Klee. Aus seiner Epoche bis hinein in die Gegenwart. Auf die Frage nach den Grenzen der Kapazität im Ausstellungsbereich meint Klopfstein, sie hätten sich gegen eine Zählanlage entschieden. Bei Engpässen müsse halt die Aufsichtsperson sagen:“itz isch z’viu“. Amüsant die Vorstellung, dass es die klimatischen Bedingungen herausfordere, wenn an einem Regentag zum Beispiel eine Japanische Reisegruppe eintrete. Diese gingen meist dicht gedrängt, heizen das Raumklima auf, und wenn sie dann noch Feuchtigkeit reinbringen, müsse die Klimaanlage ausgleichen . Klees „Gruppe zu Elf“ wäre vielleicht als Hinweisschild tauglich, es zeigt eine Menschenmenge auf engstem Raum. Auch für Frau Barandun sind die Japanischen Gäste eine zu berücksichtigende Benutzergruppe: Sie eilen in zwanzig Minuten durch das Zentrum, während der Quartierbewohner drei Stunden verweilt. Das Zentrum Paul Klee will sich von anderen monografischen Museen vor allem durch seine Interdisziplinarität abheben. Das vielseitige Wesen Klees, sein Schaffen als bildender Künstler, Musiker, Literat und Pädagoge soll direkt erfahrbar werden. Im Auditorium mit eigenem Hausensemble wird Musik gespielt, die teilweise in Verbindung zu Klee steht. Theater und Tanz werden dort ebenfalls aufgeführt. Im „Kindermuseum“ werden auch Erwachsene zu kreativer Tätigkeit animiert, und die Sommerakademie bietet Weiterbildungen für Kunstschaffende und Interessierte an. Die einzelnen Bereiche sollen nicht bloss nebeneinander existieren, vielmehr miteinander interagieren. So könne durchaus auch etwa das Kindermuseum ein Thema vorgeben, welches dann von den anderen Abteilungen aufgenommen wird. Das Zentrum Paul Klee erhält – so die Vision von Frau Barandun - einen wichtigen Platz im Berner Kunst- und Kulturleben. Markus Klopfstein verrät mir beim Abschied schmuntzelnd die sichere Methode des Kunstraubes. Sollten also einige der 4000 Bilder und Zeichnungen, die zu einem geheim gehaltenen Zeitpunkt ins Erdreich des Depotraumes überführt werden, fehlen, sucht nicht bei mir: Die nicht enden wollende Anreihung zu gross geratener Schliessfächer, die beidseitig dieses Raumes bis an die Decke reichen, werden mir nämlich als Klimaanlage erklärt. Derartiges könnte ich für die Konservierung der Bilder schlichtweg nicht bieten. Wenn Künstler zu Lebzeiten nur mehr Geld für besseres Material hätten, so könnten posthum Lagerkosten eingespart werden... Raum würde die Sammlung Klee allerdings trotzdem fordern. Nicht grosser Formate wegen, sondern weil sich Klees enormer Schaffensdrang in seinen letzten Lebensjahren geradezu ins Gigantische steigerte. Dieser produktiven Zeit in Bern wird sich die Eröffnungsausstellung unter dem Titel „nulla dies sine linea“ widmen. Detailliertere Infos zu den einzelnen Abteilungen unter www.paulkleezentrum.ch. ● Paul Klee - im Kunstmuseum Bern Materialien für den Unterricht Eine Sammlung von Blättern mit Unterrichtsmaterial, wie es der Titel verspricht. Inspirierend, wenn auch etwas billig (kopierte Blätter). (im Kunstmuseum Bern erhältlich) ● Kunst aktiv Paul Klee (Iris lang, Verlag an der Ruhr) Eine Sammlung von Arbeitsblättern und Malhilfen, Ideen. Sehr intelligent mit der Biographie und Geschichte von Klee verknüpft. Man kann sich rasch in tiefere Ebenen der Kleekunst einarbeiten. Gut für Erwachsene, die sich danach mit Kindern an das Thema heranwagen. ● Paul Klee für Kinder - eine Werkstatt (Birgit Brandenburg/ Verlag an der Ruhr) Man könnte sagen: Anleitungen zum Bild. Spielerisch und Unterhaltsam verstehen wir mehr und mehr von dieser Werkstatt und von Klee. Zum Teil sind die Aufgaben etwas schwierig zu verstehen für Erwachsene... ● Kunst erleben mit Paul Klee (div AutorInnen/ elk Verlag) Ein 30-ig seitiges (?!) Arbeitsheft mit Arbeitskarten. Nicht sehr inspirierend gemacht und auch ziemlich trocken. Für kürzere Workshops aber ideal, weil es nicht überladen ist mit Aufgaben... ● Paul Klee - Ein Kind träumt sich (Tilman Osterwold/ Hatje Verlag) Ein Erwachsenenbuch, eindeutig, aber ein wichtiges und dies nicht nur weil Paul Klee drauf steht: Das Buch zeigt den Kind-Bezug von Klee auf, erklärt und macht begreiflich, warum das Kind in uns nicht vergessen gehen sollte und warum es Kindermuseen braucht... Es gibt natürlich noch mehr. Da wären die „Abenteuer Kunst“-Bildbände und weitere „Kunst für Kinder“-Bücher. Die oben erwähnten Exemplare sind aber gute Arbeitsintrumente, derer man sich bedienen sollte. Etwas erstaunt war ich ob der farblosen und zum Teil fantasielose Gestaltung. Der Inhalt zählt hier definitiv mehr. Auch erstaunt war ich, dass ich keine Alterangaben oder Kurzeinführungen fand - für Erwachsene wäre dies eine praktische Hilfe. Trotzdem, am Schluss der Bücherwanderung hat man auf jeden Fall Lust, mit Pinsel und Farbe zu experimentieren und hat mit diesem Ideenpool schon nach kurzer Zeit interessante Entdeckungen gemacht. So muss es auch sein. (vl) 10 INSERAT BERN MOBIL K U N S T I M B I L D 11 HELEN LAGGER im chinesischen klassenzimmer ● Zarte Pflänzchen aus feinstem Magnolienholz spriessen aus den Ritzen der Museumswände, ein traditionelles chinesisches Klassenzimmer lädt dazu ein, Kalligraphie zu erlernen und riesige Holzschnitte erinnern an Bilder der kommunistischen Propaganda in China. Im Museum Franz Gertsch in Burgdorf werden zurzeit drei asiatische Positionen unter dem Titel „Ostwind“ präsentiert. Das Museum schliesst sich so einem bestimmt noch lange anhaltenden Trend an. Man hört es aus Wirtschaftkreisen schon längst: Asien boomt, dort liegt die Zukunft! Das Centre Pompidou in Paris hat jüngst einen breiten Überblick über die chinesische Kunstszene erstellt, in Bologna fand ebenfalls eine grosse Werkschau mit Künstlern aus Fernost statt. Die Kunsthalle Bern zeigte Arbeiten von Ai Wei Wei und bald wird das Kunstmuseum Bern die grosse Sammlung asiatischer Kunst von Dr. Uli Sigg, dem ehemaligen Schweizer Botschafter in China, zeigen. Auch an der diesjährigen Art Basel stachen wunderbare Arbeiten aus Asien ins Auge: Paillettenbesetzte BuddhaFiguren, kindlich-verspielte Welten oder philosophische Environments. Asien und seine Kunst zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Museumsdirektor Reinhard Spieler betonte das es schon rein aus Platzgründen nicht möglich sei, eine Ausstellung zu realisieren, die über das zeitgenössische Kunstschaffen in Asien einen Überblick liefere, wie dies in Paris der Fall gewesen sei. Sie hätten daher auf Dichte und starke Gegensätze gesetzt. Die Wirkung des Kontrastes ist gelungen: Riesige Installationen tref- fen auf zarte Interventionen. Eine Beziehung zu Franz Gertsch ist leicht herzustellen. Bekanntlich hatte der Künstler eine hohe Affinität zur fernöstlichen Kultur. Er verwendete handgeschöpftes Papier aus Japan und hatte einen mit der asiatischen Philosophie vergleichbaren Begriff von Zeit und Natur. Der 1955 geborene Xu Bing gilt in China als Ikone der Studentenbewegung. Er befasst sich mit der Macht des Wortes und stellt dieser das Bild entgegen. So hat er eine eigene Schrift entwickelt. Was wie Kalligraphie aussieht, ist in Wirklichkeit, auch für Chinesen, unlesbar. Seine Installation „A Book from the sky“, ein Werk aus Holz, Papierbahnen und Büchern wurde in China schnell verboten. Der Künstler emigrierte in die USA. In New York fand er schliesslich Anerkennung. Xu Bing arbeitet mit Metaphern. Im Museum Gertsch hat er ein Klassenzimmer eingerichtet, wie es wohl jedem Chinesen bekannt ist: Kleine runde Matten, niedrige Pulte, Modellbücher mit Zeichen und Tusche laden zum Studium der Kalligraphie ein. Die Besucher dürfen hier selbst aktiv werden. Nur werden sie an der Nase herumgeführt. Während sie glauben, sie lernten chinesisch, ist es wieder eine vom Künstler entwikkelte fiktive Schrift. So will der Künstler zeigen, wie man Kinder durch die Macht der Schrift konditionieren kann. Ebenfalls von politischer Dimension ist das Werk von Fang Lijun. Mit Franz Gertsch teilt es die Technik des Holzschnittes. Seine Bilder sind immens und erinnern an kommunistische Propaganda. Die Botschaft ist jedoch regimekritisch. Ein Meer von schreienden Köpfen mit aufgesperrten Mündern, fast wie bei Munch, symbolisiert den menschlichen Überlebenskampf. In einem anderen Bild ertrinkt ein Mann. Oder ist er vielleicht gerade am auftauchen? Fang Lijun stellt die Masse dem Individuum gegenüber und umgekehrt. Nebst diesen monumentalen Werken muss man die zarten Interventionen des japanischen Künstlers Yoshihiro Sura geradezu suchen. Der Skulpteur lässt filigrane Pflänzchen an entlegenen Stellen spriessen. Sie wurden aus Magnolienholz gefertigt. Dies ist kaum zu glauben, den sie sind von solch hoher technischer Perfektion, dass man tatsächlich meinen könnte, in einer Mauernische sei ein unbefugtes Pflänzchen gewachsen. Seine Werke können deshalb als trompe l’oeils bezeichnet werden. Die Umgebung des white cube lässt sie trotz ihrer poetischen Ästhetik bizarr und unwirklich erscheinen. Zarte Blütenblätter können ebenso zum Sujet werden wie Unkraut. Die Blume steht für kultivierte Schönheit, das Unkraut hingegen für subversive Unterwanderung. Beides Dinge, die ein Besucher im Museum von Kunst erwartet. Ostwind Museum Franz Gertsch Platanenstrasse 3 3401 Burgdorf Bis am 9. Januar 2005 12 K U N S T I M B I L D CLAUDIA LANGENEGGER Bild: Evening on the Loire, 1923 die sonnenuntergänge von félix vallotton ● Valotton, das ist doch der mit den Postkarten! Ja, es gibt wohl kaum einen Schweizer Museumsshop, der nicht Karten mit den bekannten Holzschnitte des Lausanner Künstlers in seinem Sortiment führt. Stolz können wir sein, ist es doch einer der wenigen Schweizer Künstler, der es zu internationalem Rang und Namen gebracht hat und einer der wichtigen Künstler in der äusserst lebendigen Kunstszene der Jahrhundertwende in Paris war. In Lausanne geboren, liess er sich 1882 in Paris nieder, wo er eine künstlerische Ausbildung an der Académie Julian genoss und sich als Pressezeichner nicht nur die ersten Sporen abverdiente, sondern auch seine ersten grafischen Meisterwerke schuf. Kommentierte er pointiert das weltpolitische Geschehen, so brachte er mit Fingerspitzengefühl und grossem Sinn für Ästhetik die Zerbrechlichkeit der intimen häuslichen Zweisamkeit sowie Ereignisse in den grosstädtischen Strassen von Paris zu Bilde. Damit nicht genug, der Künstler tanzte auch auf dem Parkett der hehren Ölmalerei und entdeckte gar profetische Adern in sich. Als Mitglied der esoterisch leicht verbrämten Künstlergruppe „LES NABIS“ (hebräisch: Propheten) verschrieb er sich einem zauberhaften, erleuchteten Symbolismus in der Kunst. Vielleicht war es mit dieser magischen Wahrheitsfindung in der Kunst doch nicht so weit her, jedenfalls zeugt sein in harter Nüchternheit gemaltes Gemälde der Nabis-Gruppe von einem desillusionierten, melancholischen Verein. Vallottons Schaffen umfasste ein weites Gebiet. Die Figurenmalerei, Stilleben und zahlreiche Landschaftsbilder sind zwar nicht derart verbreitet und populär wie seine Holzschnitte, bilden aber einen unerkannt grossen Teil seines Schaffens. Das Kunstmuseum Bern widmet sich nun in der Ausstellung „Félix Vallotton: Die Sonnenuntergän- ge „ vom 29. Oktober 2004 - 20. Februar 2005 einem spezifischen Motiv seiner Landschaftsmalerei. Die Ausstellungsmacher finden die Beschränkung auf ein einziges Sujet interessanter als eine breit angelegte Retrospektive, und tatsächlich macht die hohe Anzahl der angekündigten Werke – 20 Holzschnitte und 60 Gemälde - diese Auswahl zu einer sinnvollen Idee. Der Künstler liess sich in Honfleur, einer kleinen Hafenstadt in der Normandie zum Motiv des Sonnenuntergang inspirieren. Vallotton malte und zeichnete Skizzen vor Ort und verarbeitete diese später in seinem Atelier zu Gemälden. Dabei zählte nicht primär die topografische Genauigkeit in der Wiedergabe eines Sonnenuntergangs, sondern die künstlerische Bearbeitung und Umsetzung zu einem ästhetisch überzeugenden, abstrahierten Natureindruck. Seine Erfahrung mit Holzschnitten hinterliess deutliche Spuren: die flächige Auffassung von Farbe und Formen spiegeln sich in den Landschaftsdarstellungen wieder. War der Sonnenuntergang noch bei Romantikern ein emotional begriffenes Naturphänomen, so erfährt das Motiv bei Vallotton eine starke Stilisierung und eine Reduktion auf formale Elemente, um den Betrachter auf neue Weise emotional zu berühren und durch die neuartige Visualisierung zu überraschen. Das Kunstmuseum lobt gerade die Abstraktionsbestrebungen und künstlerischen Reduktionen als Pioniertätigkeit des Künstlers. Mit der Aufmerksamkeit auf das gemalte Werk steht das Berner Kunstmuseum denn auch nicht alleine, ein Catalogue raisonné zum gemalten Werk ist bei der Fondation Vallotton in Vorbereitung. Wer weiss, ob die Publikation des Katalogs mit einer breiteren Werkschau einhergehen wird. Jedenfalls war das Kunstmuseum Bern weise genug, nach der Vallottonausstellung 1992-93 in den Staaten, Am- Öl auf Leinwand, 72 x 93 cm Private Collection, Schweiz sterdam und Lausanne, keine breite Werkschau anzetteln zu wollen. So erwarten wir gespannt die geballte Ladung Sonnenuntergänge und die vielfältigen kühnen gestalterischen Lösungen des Lausanner Künstlers, auf dessen Nationalität wir jedoch nicht wirklich patriotisch stolz sein dürfen. Vallotton nahm nämlich 1900 die französische Staatsbürgerschaft an. So gehört wieder ein Schweizer Künstler in die Reigen der ausländischen Künstler die doch eigentlich Schweizer sind oder gerne hätten Schweizer werden wollen. Bei den einen geht die Sonne unter, bei den andern ein Museum auf. So ist das künstlerische Nachleben, hart und umkämpft und hoffentlich nie wichtiger als das Werk selbst! Félix Vallotton Die Sonnenuntergänge 29. Oktober 2004 - 20. Februar 2005 Kunstmuseum Bern, Hodlerstrasse 12, 3000 Bern 7 Vernissage Donnerstag, 28. Oktober 2004, 18.30 Uhr Öffentliche Führungen in Deutsch jeweils am Dienstag, 2., 16., 23. November; 7., 14., 21. Dezember; 11. Januar, 1., 8., 15. Februar // 19 h Sonntag, 14., 21., 28. November; 16., 23., 30. Januar, 20. Februar // 11 h Öffentliche Führungen in Deutsch mit Matthias Frehner jeweils an den Dienstagen, 9. November; 4., 18. Januar // 19 h B Ü H N E 13 SARAH STÄHLI eifersucht, essen, liebe auf eine mörderballade Was haben Georg Büchner und Nick Cave gemeinsam? Beide sind geniale - wenn auch sehr unterschiedliche - Schreiber und beide sind gleichermassen an der dunklen Seite der menschlichen Seele interessiert. Mord und Totschlag, obsessive Liebe und Eifersucht sind wiederkehrende Themen bei Büchner und Cave. Diese Verwandschaft hat auch die Regisseurin und Schauspielerin Sarah-Maria Bürgin erkannt. Ihr Projekt eine Mörderballade verknüpft die Eifersuchtshandlung aus Büchners Woyzeck mit den Murder Ballads, Nick Caves musikalischer Interpretation der poetischsten Morde der Menschheitsgeschichte. Eine herbe, moderne Ballade in sieben Strophen ist dabei entstanden. Die tragische Liebesgeschichte von Louis und Louise. Vier junge Menschen stehen im Mittelpunkt des Stückes. Auf engem Raum leben sie zusammen und sind doch in ihrer Einsamkeit gefangen. Sieben Liebesnächte lang begleiten wir sie. Neue Beziehungen entstehen, Eifersucht breitet sich in der Wohnung aus. Eine Eifersucht, die die Wahrnehmung vernebelt und schliesslich die Liebe zerstört. Über der Inszenierung steht die Frage Woyzecks: „ Was ist es, was in uns lügt, stiehlt und mordet?“; Bürgin interessiert sich für „das innerliche Absterben, das psychologische Verbrechen, das im Mikrokosmos stattfindende zwischen zwei Menschen“. Der Musiker Felix Schärer hat Nick Caves Murder Ballads neu interpretiert. Die Komposition aus Geräuschen und Beats verwebt er mit den live gespielten Mörderballaden. Unsauberkeit und Kratzigkeit sind Absicht, sie unterlegen der Inszenierung eine düstere und melancholische Grundstimmung, die wiederum die innere Welt der Figuren widerspiegelt. Das Stück ist eine Produktion der von Bürgin gegründeten formation poe:son, einer Theatergruppe, die sich die poetische Umsetzung von tragischen, menschlichen Schicksalen zum Thema gemacht hat. In Bern konnte man von ihr zuletzt Franzina - ein psychologischer Krimi im Schnee im Schlachthaus Theater sehen. Eine Mörderballade ist wohl nichts für optimistische Strahlemänner, für melancholische veranlagte Gemüter, die sich an der herbstlichen Dämmrigkeit erfreuen, sicher ein Hochgenuss. Eine Mörderballade oder am siebten Tage sollst du ruhen Eine melancholische, moderne Adaption der Eifersuchtshandlung aus Büchners Woyzeck in Verschränkung mit den Murder Ballads von Nick Cave. Regie/Textfassung: Sarah-Maria Bürgin Darsteller: Patricia Nocon, Felix Lampe, Nathan Prentice, Stefan Hartmann Figurenspiel: Vanessa Valk Musik: Anna-Franziska Bürgin, Felix Schärer, Nathan Prentice Bühne: Jens Burde Produktion formation poe:son und K-Productions Tojo Theater Reitschule Mi 6. / Fr 8. und Sa 9. Oktober Beginn 20:30 «ondes de choc» ● Wie setzt man ein Ereignis um, das die Welt derart in Aufruhr, Verzweiflung und Zwiespalt stürzte wie der 11. September 2004? Wie gehen Menschen mit einem dermaßen gravierenden Einschnitt im normalen Lebensalltag weiter? Vier Schweizer Künstler, waren damals zu Gast im „Big Apple“. Der Filmregisseur Emmanuel Moser und die Video- künstlerin Catherine Aeschlimann verbrachten einige Zeit bei der Schriftstellerin und Autorin Bernadette Richard, sie lebte Tür an Tür mit dem Berner Choreographen, Tänzer und Fotografen Oliver Dähler, man kannte sich. Trotzdem erlebten die vier die Katastrophe in ihrer eigenen Welt. Durch „Ondes de Choc“, die Stosswelle, werden sich ihre Wege allerdings noch Jahre später kreuzen. Oliver Dählers atemberaubende Fotos wurden im Bund und anderen nationalen und Internationalen Zeitungen abgedruckt, er stand im Zentrum des Ereignisses. Bernadette Richard veröffentlichte ein Buch mit ihren persönlichen E-Mails, die sie vor, während und nach dem Anschlag ihrer Redaktion, ihren Freunden und Bekannten geschickt hatte. Der Schnittpunkt N.Y.911 lässt die vier nachträglich immer wieder zusammentreffen, austauschen, verarbeiten und in die Zukunft weiterschauen. Daraus entstanden ist nun ein abschließendes Stück, welches vom 01. - 03. Oktober in Neuchatel aufgeführt wird. Durch die Emails von Richard fanden sie einen gemeinsamen Nenner, das erlebte in fassbaren Normen zu halten. Doch das Kollektiv drückt sich durch ganz persönlichen Eindrücke und Perspektiven aus. Mit den beiden Tänzern, Marcel Leemann und Karin Minger sowie den drei SchauspielerInnen, Caroline Althaus, Renaud Berger und Laurent Lecoultre, lässt das Kollektiv die Momente ihrer Empfindungen vor, während und nach der Attacke in dieser Multimedialen Aufführung für den Zuschauer nachempfinden. Für das Kollektiv bedeutet dieser Anlass einen großen Schritt. Abschließen mit dem Schock. (sf) Aufführungen: Freitag 01., Samstag 02. um 20:30h & Sonntag 03. Oktober um 19:00h / Tour de L‘Office Fédéral des statistiques, Neuchâtel. Gleich beim Bahnhof. 14 K U L T U R & G E S E L L S C H A F T SARAH STÄHLI leichen im keller - six feet under Intelligente Unterhaltung mit Stil Bilder: zVg. ● Es gibt sie doch noch. Die Fernsehserie, für die man Verabredungen verschiebt, nach Hause eilt und den Telefonstecker rauszieht. Deren Figuren einem ans Herz wachsen. Eine Serie, die auf der Bewertungsskala Lars von Triers unnachahmlichem Kingdom und Lynchs Twin Peaks verdächtig nahe kommt. Die Rede ist von Six Feet Under. Die Serie ist ein Glanzlicht inmitten des öden Fernsehprogramms und das liegt nicht nur an ihrem ungewöhnlichen Handlungsort. Six Feet Under - der Titel bezeichnet die Tiefe, in die ein Sarg versenkt wird - spielt nämlich in einem Bestattungsinstitut. Dem Familienbetrieb Fisher & Sons. Gleich in der ersten Episode verunfallt jedoch das Familienoberhaupt Nathaniel Fisher tödlich und hinterlässt seiner konsternierten Familie die nicht ganz einfache Aufgabe, das Geschäft weiter zu führen. Seine Frau wirkt verbittert und altmodisch, hat es aber faustdick hinter den Ohren; die Affäre, die sie noch zu Lebzeiten ihres Mannes hatte, war nur der Anfang. Nate, der älteste Sohn, kehrt nur widerwillig aus Seattle in das Kaff der Kindheit zurück, er ist ein sehr charmanter Herzensbrecher und Tagträumer, sein Bruder David ein verknorzt - schwuler Überkorrekter, der in der Rolle des neuen Geschäftsleiters aufgeht und Claire, die Nachzüglerin ist voll damit beschäftigt, eine Trotzhaltung gegenüber allem und jedem einzunehmen. Dann ist da noch der dynamische Federico Diaz, der die Leichen zusammenflickt und herausputzt, damit die Angehörigen ihnen die letzte Ehre erweisen können. Er liebt seinen Beruf und ist ein absoluter Meister darin, was auch der Konkurrenz, Kroehner Service Corporation, einem Bestattungs-Konglomerat nicht entgeht. Ein Bestattungsinstitut zu führen, bringt nämlich noch ganz andere Herausforderungen mit sich, z.B. sich als kleiner Betrieb gegen die grossen Konzerne behaupten zu müssen. Ausser Federico ist da noch Brenda, die hyperintelligente und komplizierte Freundin von Nate, mit einer dunklen Vergangenheit, der schwarze Polizist Keith, Davids grosse Liebe und viele weitere Nebendarsteller, die aber nicht minder facettenreich und ausgefeilt charakterisiert werden. Dies ist es auch, was die Qualität von Six Feet Under ausmacht: glaubwürdig und exakt gezeichnete Figuren aus Fleisch und Blut, hervorragend gespielt. Zu verdanken haben wir die Serie Allan Ball, der bereits mit dem Drehbuch zu American Beauty sein Talent unter Beweis stellte; Six Feet Under ist jedoch viel subtiler und realistischer als American Beauty. Auch visuell ist Six Feet Under auffallend stilsicher, ein Augenschmaus. Produziert wird die Serie vom Privatsender HBO, der auch die etwas andere Mafiaserie The Sopranos hervorbrachte. Am Anfang jeder Episode steht jeweils ein Todesfall, damit man weiss, die Fishers haben zu tun. Allein diese kleinen Vorspannsequenzen reichen von witzig-skurril bis zu tief traurig. Es gibt aber auch die Zeit der Sommerflaute, wo einfach niemand sterben will oder aber es schneit den Fishers gerade eine ganze Busladung - im wahrsten Sinne des Wortes - Leichen ins Haus. Die Art und Weise, wie mit dem Tod und mit seiner Bedeutung für die Angehörigen der Verstorbenen umgegangen wird, ist bemerkenswert, nämlich mit Humor. Mit tiefschwarzem Humor, der jegliche amerikanische political correctness begräbt. Ein wenig gruselig wird es ab und zu auch, dann nämlich, wenn die aufgebahrten Leichen den Lebenden ins Gewissen reden. Umso Herz ergreifender und realistischer ist dagegen die Tragik und die leise Melancholie des Alltags, die immer wieder aufflackert. Bei Six Feet Under bleiben Fragen im Raum stehen und das Leben nimmt oft völlig unerwartete Wendungen. Wer also wieder einmal schmunzeln will, im Geheimen eine Träne verdrücken oder sich einfach nach intelligenter Unterhaltung sehnt, dem sei Six Feet Under an sein morbides Herz gelegt. Six Feet Under – Gestorben wird immer Donnerstags um 23:20 auf ORF 1 und dienstags um 22:15 auf VOX V E R A N S T A L T E R 15 von Speis und Trank, von 16 bis 24 Uhr ist eine Aperobar für das Wohl der Gäste bestellt, von 18 bis 21 Uhr wird feinschmeckerisch diniert und schnabuliert. ● Der Bildungsort Muristalden feiert in diesem Jahr sein 150jähriges Bestehen. Ein beachtliches Alter und ein gewichtiger Grund, gebührend zu feiern. Und zwar mit einem ganzen Jubiläumsjahr. Haben bis jetzt Vorträge, Begleitausstellungen, ein Arbeitseinsatz der ganzen Schule und ein grosser, offizieller Festakt stattgefunden, erreichen die Jubiläumsfestivitäten mit einem grossen, dreitägigen Herbstfest vom 22. bis 24. Oktober 2004 auf dem Campus Muristalden ihren würdigen Abschluss und in gewisser Weise auch den Höhepunkt. Nicht zuletzt auch deshalb trägt das Fest auch den unverwechselbaren und bezeichnenden Namen „Das Fest.“ Eine Kulturreise durch 150 Jahre Muristalden wird es werden an diesem Oktoberwochenende. Angesprochen sein sollen nicht nur Ehemalige, Eltern und Freunde sowie die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die auf dem Campus arbeiten und wohnen. Kommen und Mitfeiern soll darüber hinaus auch die junge und alte Bevölkerung aus dem Quartier, aus der Stadt und der Region Bern. Dementsprechend vielfältig ausgerichtet ist das Stattfindende: Klassische Musik, ein Diner, ein Jubiläumsmarkt zum Entdecken mit Karussell, Darbietungen und Spielen, Kurzfilmvorführungen, Tanz, Schülerband-Konzerte, Bars, (Berner) Bands, ein DJ oder ein Chorkonzert. Gefolgt wird dem Rhythmus des Tages, vom morgendlichen Kindermarkt über nachmittägliche Konzerte bis zum Abend- und Nachtprogramm wird eingeladen zum Verweilen und Geniessen, zum Begegnen und Lachen, zum Essen und Trinken, zum Zuhören und Tanzen. Einblick Freitagsprogramm Der Freitag (22. Oktober 2004) steht ganz im Zeichen der klassischen Musik. Dabei konnten für zwei Konzerte bekannte Musiker gewonnen werden. Wie könnte es anders sein, sie haben (fast) alle eines gemeinsam: Der Muristalden war für sie geschätzte Zwischenstation in ihren bemerkenswerten Biographien. Das erste Konzert um 19.30 in der Aula des Campus Muristaldens bestreiten MarieLouise Dähler am Cembalo und Paul Giger, Violine. Dabei begegnet alte Musik des Barocks Improvisationen und Kompositionen von Paul Giger. Es werden Brücken geschlagen: Die beiden scheinbaren Gegensätze werden im Verlaufe des Konzerts Einfluss nehmen aufeinander und, wenn es der Zuhörer zulässt, sich sogar versöhnen. Das zweite Konzert des Freitag-Abends ist in seiner Form einzigartig! Die bekannten Pianisten Rahel Inniger und Theo Flury haben noch nie zusammen gespielt, und doch verbindet sie eine gemeinsame Vergangenheit: Auch sie besuchten einst zusammen das Seminar Muristalden. Nun treffen sie sich nach Jahren in der Aula des Campus Muristaldens wieder und spielen klassische Klavierkonzerte für zwei Flügel. Das musikalische Programm wird umrahmt Einblick Samstagsprogramm Der zweite Festtag (Samstag, 23. Oktober 2004) beginnt bereits um 10 Uhr morgens. Auf dem Areal des Campus Muristaldens wird sich tagsüber ein Jubiläumsmarkt ausbreiten. Marktstände, Spiele, ein Karussell, verschiedene Darbietungen werden die Szene beherrschen. Von 10 bis 20 Uhr werden in der Volksschule Kurzfilme von ehemaligen MuristaldnerInnen und heutigen Filmemachern gezeigt: Nadia Anliker Fares (Mixed up, 1999), Nicole Pavlin (That night, 2000), Martin Guggisberg (Operation Adios, 2003), Laurent Jaquet (ich, mein Vater, 1998) und Hannes Stark (Amoritis, 1993). Getanzt werden kann ab 14 Uhr beim ‚Bal à Deux’ in der Aula. Dabei werden auch vermeintlich Untalentierte nicht aus der Reihe tanzen. Das Bistro ist den ganzen Tag geöffnet, zusätzlich öffnet um 16 Uhr eine Jazz-Bar ihre Türen. Ab 17 Uhr finden in der Aula Schülerband-Konzerte und anschliessend eine Schülerdisco statt. Hauptattraktion des Samstags ist aber sicherlich das Abendprogramm in der Turnhalle, die für diesen Abend zur Konzerthalle umfunktioniert wird. Drei (Berner) Bands und ein DJ treten auf. Gespielt wird FunkJazz, Soul und Rhythm’n’Blues. Alle Bands haben sich für diesen Abend ergänzt und verstärkt mit bekannten Musikern aus der Berner Szene. Um 19.30 eröffnen Charming Charlotte den fröhlichen Liederabend. Die Band um Jonas Zahnd spielt Funk-Jazz. Ab 21 Uhr folgt das Konzert von 2 for Soul (siehe CD-Tipp in diesem Heft). Das dritte Konzert spielen um 22.15 Uhr Jammin’ feat. Rhonda Dorsey. Jammin’ wurden 1976 gegründet und zählen damit zum Urgestein der schweizerischen Rhythm’n’Blues-Szene. Die Band ist sich einig, Musik lebt auf der Bühne, der ideale Ort, um sich weiterzuentwicklen. Für das Konzert am Muristalden stösst Lisette Wyss, Ehemalige Seminar Muristalden, hinzu. Nach Ende der Konzerte übernimmt DJ Mc Snide zusammen mit seinen Gästen aus London die Regie in der Turnhalle. Einblick in Sonntagsprogramm Der dritte und letzte Festtag wird mit einem sonntäglichen Chorkonzert in der Französischen Kirche begangen. Es singt der Ehemaligenchor Muristalden, klanglich verstärkt durch den Kammerchor Oberaargau. Die Besetzung ist spärlich – Orgel und Chor. Zusätzlich werden die musikalischen Teile ergänzt und untermalt von gelesenen Zwischentexten. (Kaspar Straub) Muristalden feiert in diesem Jahr sein 150jähriges Bestehen. Ein beachtliches Alter und ein gewichtiger Grund, gebührend zu feiern. 16 L I T E R A T U R SIMONE WAHLI Familienbande – Lügen und Geheimnisse ● John von Düffel, der 1998 mit dem Roman „Vom Wasser“ höchst erfolgreich debütierte, legt in seinem nun vierten Roman eine Familiengeschichte der Abgründe vor. Das Wort Familie wird hier zu einem problembeladenen Begriff, dem sich trotz wiederholter Versuche keiner der Protagonisten zu entziehen vermag. Von Düffel bevölkert seinen Roman mit lediglich sechs Figuren und verzichtet nahezu gänzlich auf Nebenfiguren. Die Geschichte wird über drei Generationen erzählt: die erste Generation bilden der achtzigjährige Patriarch Jorge de Houwelandt sowie dessen Frau Esther. Die zweite Generation Thomas de Houwelandt und dessen geschiedene Frau Beate Gerber, die sich auch durch die Scheidung und die Rückkehr zu ihrem Mädchennamen von den de Houwelandts nicht zu befreien vermochte. Die dritte Generation der Familie besteht aus dem Sohn Thomas’, Christian de Houwelandt und seiner Freundin Riccarda. Während sich das Familienoberhaupt Jorge mit Esther im sonnigen Spanien eine Altersresidenz aufgebaut hat und dort einem Leben in den immer gleichen Bahnen folgt, verwaltet der bis auf Frauengeschichten zutiefst erfolglose Thomas den Familiensitz, pejorativ als die „Hundehütte“ bezeichnet, im Norden Deutschlands. Beate dagegen ist nach der Scheidung in der gemeinsamen Wohnung geblieben und ist nach wie vor als Lehrerin tätig. Der Sohn Christian dagegen erweist sich als ausgesprochnen ehrgeiziger Radiomoderator, dessen einziges Ziel es zu sein scheint, seinen Vater in allen möglichen Bereichen zu übertrumpfen. Riccarda, ebenso ehrgeizig, strebt eine Partnerschaft in ihrer Anwaltskanzlei an. Und doch ist auch der familienferne Christian gegen die Sehnsucht nach einer eigenen Familie nicht gefeit und überrumpelt seine Riccarda mit dem plötzlichen Kinderwunsch. Erste Risse im zunächst nahezu makellos erscheinenden Familienleben der de Houwelandts zeigen sich bereits am Beginn des Romans. Unter der aufgezeigten glatten Oberfläche verbergen sich ungeahnte Abgründe. So ordnet sich bespielsweise die leutselige Esther ihrem die Einsamkeit suchenden Gatten zeitlebens unter und verzichtet insofern darauf, ihren eigenen Bedürfnissen zu entsprechen. Thomas, der missratene Erstgeborene, kann sich ebenfalls nicht von den Forderungen seines Vaters nach Stärke befreien. Er entzieht im Gegenzug durch die vom Vater Jorge in der Kindheit erlittenen psychischen Verletzungen diesem den Kontakt zu seinem Enkel Christian. Die Vermeidung einer Begegnung zwischen Grossvater und Enkel wird geradezu zum höchsten Prinzip seiner ansonsten antiautoritären Erziehung. Christian hingegen trägt schwer an der Last, einen schwachen, ihn liebenden Vater zu haben, da ihm dadurch ein natürlicher Feind genommen worden ist. Die Handlung des Romans beschränkt sich auf die Vorbereitung des Festes zum 80. Geburtstag Jorges, das auf dem Familiensitz stattfinden soll. Obwohl weder Jorge noch die übrige Familie von der Idee eines Familienfestes begeistert sind, hält Esther eisern daran fest. Unterstützt wird sie von ihrer Schwiegertochter Beate. Und doch ermöglicht gerade das umstrittene Familienfest beziehungsweise vielmehr dessen Vorbereitung für jeden der Protagonisten einen neuen Blickwinkel auf seine eigene Familie. So beginnt beispielsweise der seinem Vater Thoams gegenüber äusserst kritische Christian dessen Schwäche in einem neuen Licht zu sehen und vermag sogar so etwas wie Verständnis für ihn aufzubringen. Esther reist allein von der Costa Brava nach Deutschland, um sich dort der Planung des unerwünschten Festes anzunehmen. Sie muss mit Schrecken feststellen, dass sie ihren Mann während ihres ganzen Aufenthaltes nicht vermisst und ihre Anrufe bei ihm vor allem der Pflichterfüllung dienen. So geniesst sie ihr Strohwitwentum, obwohl sie ihrer geschiedenen Schwiegertochter Beate deren anspruchslose Zufriedenheit mit ihrem Singledasein nicht ganz abkauft. Ihr erstgeborener Thomas mausert sich dank der finanziellen Unterstützung von ihrer Seite zu einem ganz passablen Mittefünfziger und sogar die Hundehütte erhält einen neuen Anstrich. Im Gegenzug zur neuen Fassade verpflichtet er sich, die Rede zum Ehrentag seines Vaters zu schreiben, versucht diese Aufgabe aber schon nach kurzer Zeit auf seinen Sohn abzuwälzen. Gerade dadurch aber kommt Christian seinem Grossvater-Phantom näher als erwartet und wird mit Tatsachen konfrontiert, die nicht nur ihn überraschen. Jorge dagegen, seit seiner Kindheit im Schmerz gefangen, vermisst seine Frau, zumindest die ersten Tage. Dann entdeckt er in Dario, dem unehelichen Sohn der einzigen Wirtin an Ort, jemanden, der ihm im Schmerz ebenbürtig ist. Neben der Liebe zum Schmerz, die ein Gebet der anderen Art darstellt, sind sie in der Rolle des Lehrers und Schülers verbunden: Jorge versucht dem Jungen das Schwimmen beizubringen. Von Interesse ist von Düffels Figurenkonzeption weiter insofern als er den Protagonisten des Romans, bis auf Beate, eine eigene Stimme und somit eine eigene Perspektive auf das Geschehen zubilligt. Dies ermöglicht dem Leser einen intimeren Blick auf die einzelnen Charaktere und deren Entwicklung. John von Düffel stellt in seinem vierten Roman eine Familie dar, deren einzelne Mitglieder alle in irgendeiner Form unter dem Patriarchen Jorge leiden, ohne ihrerseits diesen aus seinem selbstgewählten Schmerz befreien zu können. Dies alles gelingt von Düffel ohne Schuldzuweisung, ohne moralischen Zeigefinger. Niemand hat schuld an diesem Desaster, umso schwieriger scheint deshalb der Weg aus dem Chaos und doch gibt es am Ende, obwohl diesem eine Katastrophe vorausgeht, so etwas wie ein Happyend oder zumindest eine Familie, die sich selbst als solche erkennt. Düffel, John von: Houwelandt . Roman. DuMont Litertaur und Kunst Verlag. 2004 Köln. 316 Seiten. ISBN 3-8321-7882-1. V Korbball bei Kerzenlicht Apéro am Affenschwanz Tanz im Strafraum Kinderplausch auf der Mattenbahn Swing in den Samstagabend Augenblicke auf der Treppe Flirten am Flügel Bilder an der Sprossenwand Lesung nebem Affenschwanz Tango im Anspielkreis Kurzfilmnacht im Espressorausch. Kerzenlicht und Sternenhimmel Abends ein Jazz-Konzert Ausstellung im Geräteraum 16. OKTOBER: EINTURNEN! ● Und auf, und ab, und auf, und ab... he, du da, hinter der Zeitung, und schön mitgemacht! Wir wärmen uns jetzt auf, der Winter wird hart. Bewegung! Und auf, und ab... Mey, das regt den Kreislauf an! Einst waren Turnhallen schweisstreibende Fluchträume für gelangweilte Schulwillige. Zeiten und Vorstellungen ändern sich. Tonnen von Holz wurde in die ehemalige PROGR_Turnhalle getragen. Zwischen Ringe-Turnen und den Reckstangen trinkt man jetzt Kaffee oder stärkeres. Das Ganze ist ein Experiment, irgendwie, sowie das gesamte PROGR eines ist - aber es hat Zukunft. Die Macher und Wirte sind niemand anderes, als die Herren vom und um das Parterre - dem einzigen Café in Bern (Länggasse), welches dem Namen gerecht wird. Und gleichtzeitig ist darin auch ein Versprechen, dass Bern ein neues Kulturlokal erhält, mit Charme und Sinn. Eine Turnhalle, mitten in Bern, als neuer Szenentreff? Aber dem nicht genug: Aus dem Morast der Kulturveranstalter wollen auch die Veranstalter von “bee-flat” wieder auferstehen - man erinnert sich an die grandiosen Konzertreihen aus der Reitschule vom Sonntag-Abend. Was hier in der bewegenden Halle zusammentrifft, verspricht schweisstreibend zu werden. Am 16. Oktober ist der grosse Eröffnungstag. Hier das Programm und das Glück für Bern, für welches sich niemand anderes als Signorino TJ verantwortlich zeichnet: Einturnen! (mädchen & buben gemischt) 21.00 Alice Day (USA) ”the gospel truth about jazz” feat. James Martin (dr), Jim Kessler (b), Miguel DeLa Cerna (p), An’Tony Ingraham (voc), Carmita McCall (voc), Alice Day (voc). E R A N S T A L T E R 17 Schmusen mit Kuchen Sonntag mit Weltmusik (Bee-Flat!) Raufen unter Ringen Stangen am Reck Diskutieren am Anstosspunkt Plaudern auf der Klee-Tribüne Skulpturen vor dem Baskettor Bild: Alice Day (USA) Alice Day wird ”Florida’s first lady of jazz” genannt und stand seid Kinderjahren mit allen möglichen Grössen der Jazz-Geschichte rund um den Globus auf der Bühne. Ihr über Jahrzente entwickelter Gesangsstil ist sehr erdig, tief verwurzelt im Gospel und gefüllt mit Geschichte, Aufrichtigkeit und Gefühl. Von Insidern auch ”the Diva” genannt. 22.30 Roman Lamarr & the Elvettes ”a tribute to Elvis” Roman Lamarr – klassisch ausgebildeter Opernsänger mit einer Liebe für und einer Stimme wie Elvis. Sein Debut-Album wird dieser Tage produziert von Luk Zimmermann (lunik) und TJ. 24.00 Aprés-Soleil Club Band ”the punk truth about pop” feat. Bubi Rufener, Simon-B, Mario Batkovich, Bärni Häberlin, Tom Fox (UK) , Signorino TJ. Bubi Rufener – schwitzendes und schreiendes Urgestein des Berner Punk und Rock, u.a. ”Bishop’s Daughter”, ”Revolting Alschwyll Possie”, ”Backbeat” – auch ”Bubi Ono” genannt. Tom Fox (UK) – der aus Liverpool stammende Sänger war mit über einer Million Downloads einer der Ersten und letzten virtuellen Stars der frühen Internet-Szene. Eine Stimme wie Seide… Mario Batkovic – studierte in Hannover Akordeon und ist Mitglied im ”redlight orchestra”. möglicherweise wird er neben Gipsy Klängen auch ein paar derbe Witze zum Besten geben. Bärni Häberlin – eidgenössisch diplomierter Dressur-Gitarrist u.a. Gründer der legendären Funkband ”Grand Mothers Funk” und Mitglied in ca. 127 anderen Bands. Simon-B – Drummer und treibende Kraft hinter den legendären Berner Dancefloor Events ”Zuckerhut Beats” & ”Pirate Club” und the sexiest drummer-boy in town. 01.00 Disco! mit Toni Peperoni, Fratellino Signorino, DJ Don Giallo Ein Programm also, welches für alle etwas zu bieten hat. Wir wünschen den Turnlehrern viel Glück und freuen uns auf die Kulturturnstunden... (vl) Turnhalle - Die neue Café-Bar mit Ambitionen Speichergasse 4 (im PROGR), 3011 Bern, Telefo: 031-311-1551 Öff.-Zeiten Mo-Mi: 12.00 – 24.00 Do-Sa: 12.00 – 03.00 cartoon 18 WWW.ENSUITE.CH bern hat kein kulturmagazin... oktober | 04 die stadtagenda Angaben und Infos mit detaillierten Pressebeschreibungen bitte an die Redaktion senden. Bi l d e r s i n d i n e i n e m brauchbaren Format erwünscht! Wir senden kein Material zurück. [email protected] oder an die Postadresse der Redaktion. ● ...aus Jules Verne «20‘000 Meilen unter den Meeren» - im Zusammenhang mit dem Naturhistorischen Museum Bern: Calamari & Co. Oktober 1 – 3 20 FREITAG 01.10.2004 BÜHNE / THEATER friends from out of town dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 19:30 drei mal leben von: yasmina reza , regie: thomas luft gastspiel: theaterlust münchen mit julia koschitz, roland peek, martina schröder, heike ternes, klaus wolf drei mal der gleiche abend, drei mal die gleichen voraussetzungen: henri und sonja sind zu hause und streiten sich über erziehungsfragen. plötzlich klingelt es. hubert finidori und seine frau ines stehen vor der tür. henri und sonja erwarteten die finidoris jedoch erst für den nächsten abend. nichts ist vorbereitet, und dabei hängt doch für henri soviel vom gelingen dieses abends ab. er ist astrophysiker und seine nächste wissenschaftliche veröffentlichung ist dringend fällig. für die annahme seiner gerade fertiggestellten arbeit und eine eventuell damit verbundene beförderung bedarf es aber der unterstützung huberts. drei mal beginnt dieser abend von vorne, drei mal nimmt er eine andere wendung. was zu beginn wie eine komödie aussieht, endet in einem alptraum. theater effingerstr., effingerstrasse 14 603, bern / 20:00 SOUNDS funky brotherhood guest: soul to squeeze bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 p-drum jazz, blue, funk & latin mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 21:30 alabama thunder pussy (us) reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 22:00 chica torpedile magire randy newman mühle hunziken, rubigen / 22:00 smith & smart mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 JAZZ probalilistic causaltiy-p & aloft dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 jammin’ feat. rhonda dorsey (usa/ch) funk & soul heisser funk und soul dazu eine portion rhythm & blues: aus der einst international renommierten bluesrockband jammin’ um den berner gitarristen boris pilleri ist ein heisses soul/funk-septett gewachsen. der sound ist ungemein groovig und zum abtanzen. kräftig die soulstimme der us-amerikanerin rhonda dorsey, die bereits am blue balls festival in luzern für furore gesorgt hat. überzeugend auch die japanische saxophonistin annette kittagawa und die zwei back ground sängerinnen. neben jamminı-klassikern und eigenkompositionen von dorsey spielt die band auch covers von johnny ıguitarı watson, der average white band, aretha franklin u.a. eine soul- und funkparty at itıs best! jazzclub «blue note», next to mainstation, below restaurant palace, biel / 22:00 deep! djs mark joyce & ray paxon ono, kramgasse 6, bern / 22:30 FILM SPEZIAL la nuit du court metrage fri-son, rte de la fonderie 13 fribourg / 20:00 rnb hip hop friday stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 flirt in the city prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 boobsh - dj careem propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 here comes the week-end - dj goofy quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 frauendisco: disco popshop reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 22:00 club dance - dj traffic silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 eltern john up at the gurten uptown, gurten kulm, bern / 22:00 DANCEFLOOR disco queen‘s djs cha-cha & roman cc anderland, mühleplatz 11, bern / 22:00 wild out ! special wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 house meets r&b djs aleno & oliver basko art café, gurtengasse 6, bern / 22:00 dj cormet and friends wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 tuning night dj toney d & carole fernandez du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 21:00 goa naikido vs genetic noise, live: silent sphere ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 dance again dj the duke eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 hip hop night mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 eltern john up at the gurten. jüre hofers legendäre rock und oldie disco lässt den herbst erst wieder mal so richtig erblühen. tanzen in der lust, feiern in guter gesellschaft. gurten bern / trancewillneverdie clubbing night djs redsound... guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 drum‚n‚bass lighters djs paradizer, soulsource... isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 united djs of latin music shakira all-stars djs national, hirschengraben 24, bern / 22:00 friends from out of town, 1. und 2. oktober, dampfzentrale / 19:30 kisstheprinz prinz-club, aarbergergasse, bern / 22:00 SAMSTAG 02.10.2004 BÜHNE / THEATER friends from out of town dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 19:30 synfloreszenz anne schmid lena lauterburg pia maria, körper. stimme. papier. formen. lose bilder ursprünge der zusammenarbeit von synfloreszenz sind ein gemeinsamer ausgangspunkt der künstlerinnen in der klassischen musik (gesang und klavier) sowie eine langjährigeauseinandersetzung mit andern bereichen der kunst (tanz/ bewegung und malerei). der begriff synfloreszenz bedeutet ‚zusammengesetzter blütenstand‚. die drei frauen suchen schnittflächen, überlagerungen ihrer tätigkeitsfelder und deren erfahrungs hintergründe ohne vorgaben in einem undefinierten raum des vorerst absichtslosen. sie suchen nicht sinn zusammenhänge, sondern schaffen einzelereignisse, leere, lose bilder, die in ihnen selbst, in jeder zuschauerin und jedem zuschauer eigene inhalte provozieren. die zuschauerinnen müssen nicht verstehen. sie erleben, indem sie sehend, hörend, wertend, suchend sich selbst erleben. im zentrum steht die frage des was ist? und das auf sich selbst zurückgeworfensein. die frage ist nicht beantwortet, sondern nur erlebbar. die drei künstlerinnen arbeiten mit den ihnen nächstliegenden werkzeugen körper und stimme und bedienen sich zudem eines sehr einfachen und herkömmlichen mittels, dem papier. ihre arbeit im atelier pia maria in biel ist nicht inhaltlich geprägt, sondern unterliegt strukturellen vorgaben. so ist etwa der rahmen der regelmässigen proben konzeptuell definiert. die gruppe verfolgt prozesshaft in diesem zeitraster die frage nach der entstehung einer form, einer prägung, einer oberfläche. espace culturel rennweg 26, biel / 20:00 der sturm william shakespeare willkommen in der wildnis. ein herzog landet mit seiner tochter auf einer einsamen insel. er unterjocht die vermeintlich minderwertigen ureinwohner. können sie sich befreien? ein sturm spült die passa-giere eines schiffes auf eine insel. dort lebt der von ihnen betrogene prospero. begleicht er alte rechnungen? ein junges mädchen lebt auf einer einsamen insel. der junge mann, der aus dem meer auftaucht, ist ein feind. siegt am ende die liebe? der sturm: ein politkrimi. ein rachestück. ein liebes-drama. stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 19:00 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14 /, bern / 20:00 SOUNDS baschi alte taverne, adelboden / 20:30 pianobahn - gondoliere der gurtenbahn gurten, bern / 18:00 Oktober 1 – 3 ueli schmezers matterlive mani matter ist teil der schweizer kultur. seine lieder stehen in den liederbüchern der schulen. kinder spielen sie im unterricht, rockbands erweisen ihm die ehre. matterlive – zwei wilde flamenco gitarristen plus kontrabass plus singstimme. gurten, bern 11. bernerbär live-show 18 finalisten aus über 80 bewerbungen stellen sich der publikums und fachjury. saal arena, kursaal bern. / 19:45 trio cassata i. lehmann, a. miolva, w. riechsteiner ono, kramgasse 6, bern / 20:00 the mole & friends (us) reitschule, neubrückstrasse 8 , bern / 22:00 2 for soul plattentaufe und konzert tojo, neubrückstrasse 8, bern / 21:00 11. bernerbär live-show kursaal bern, kornhausstrasse 3, bern 25 / 19:00 hannes wader barde d mühle hunziken, rubigen / 22:00 ampersand the roebucks geoemo & naturrock bad bonn, bonnstrasse 2, düdingen / 21:30 dani siciliano fri-son, rte de la fonderie 13 , fribourg / 21:00 weekend kerala nagasvaram la spirale, petit st. jean 39 , fribourg / 21:00 little toe cd-taufe kreuzkeller, kirchgasse 3, herzogenbuchsee / 21:00 the jessicas fletchers (nor) chrämerhuus, jurastrasse 12, langenthal / 21:00 shandon ska punk aus italien mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 scooter (ger) tus, uttigenstrasse 62, uetendorf / 19:30 voxtasy a-cappella brauerei worb, brauereiweg 2, worb / 21:00 STADTRUNDGÄNGE bern wohn-sinnig wo sich das grösse wohnzimmer berns befindet und wie es sich in der gartenstadt am stadtrand lebt. warum ein sechsfamilienhaus zum politikum wurde und was uns nachbars balkon möglicherweise offenbaren könnte. seit dem bau der brücken und der schleifung der schanze im 19. jahrhundert expandiet die wohnstadt bern auch ausserhalb der aarehalbinsel. entlang den tramlinien 3 und 5 richten wir den blick punktuell auf unterschiedlichste wohnformen, innerstädtische ver drängungsmechanismen und visionäre bauprojekte. rundgang mit schauspiel. treffpunkt: bahnhof, ubs (bubenbergplatz 3) / 14:00 JAZZ jazz live concert piano jazz by daniel cerny déjàvu, florastrasse 34, biel / 20:00 SPORT schweizermeisterschaften der velokuriere in bern velokuriere aus der ganzen schweiz werden am ersten oktoberwochenende nach bern reisen, um eine wichtige frage zu klären: wer ist der schnellste kurier, die schnellste kurierin der schweiz? ein paar werden auch aus dem ausland anreisen, nur um dabei zu sein, alte freunde zu treffen und zu feiern. das ist eben der unterschied zwischen rennfahrern und kurieren, die rennen fahren: kuriere radeln nicht nur schnell, sie feiern auch wilde feste (und rasieren sich die beine nicht). 10:00 - 13:00 qualifikation mainrace und sprint 13:00 - 14:30 track skid und track stand 14:30 - 16:45 final mainrace 17:00 - 18:00 final sprint 21:00 rangverkündigung und siegerehrung ab 21:00 party im gaskessel mit aziz, the come n’go und dj el mex. gaswerkareal, bern ab 10:00 pearls of the 80‘s - dj franctone bierhübeli, neubrückstr. 43, bern / 22:00 splash - blackmusic jam dj creck-g bierhübeli ug, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 bubennacht du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 22:00 jubiläumsparty 20 jahre dj doc-t eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 inka imperio‚s afterhours guayas, parkterrasse 16, bern / 05:00 hip hop & rnb guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 oldies - das original isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 the fabulous 70‘s to 90‘s national, hirschengraben 24, bern / 22:00 groove music night prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 delicious hits propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 move your legs, and the res quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 it‘s disco silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 kalinka party stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 the hype wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 dj garrincha wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 KLASSIK synfloreszenz espace culturel rennweg 26, biel / 20:00 italiahousemusic benassi bros feat. sandy... take 5, kontrollstrasse 26, biel / 23:00 DANCEFLOOR le diner dj toney d. art café, gurtengasse 6, bern / 22:00 psy-prog ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 herbstnachtstraum - who trio, 3. oktober, dampfzentrale / 22:00 21 SONNTAG 03.10.2004 BÜHNE synfloreszenz anne schmid lena lauterburg pia maria, körper. stimme. papier. formen. lose bilder .ursprünge der zusammenarbeit von synfloreszenz sind ein gemeinsamer ausgangspunkt der künstlerinnen in der klassischen musik (gesang und klavier) sowie eine langjährige auseinandersetzung mit andern bereichen der kunst (tanz/ bewegung und malerei). der begriff synfloreszenz bedeutet ‚zusammengesetzter blütenstand‚. die drei frauen suchen schnittflächen, überlagerungen ihrer tätigkeitsfelder und deren erfahrungshintergründe ohne vorgaben in einem undefinierten raum des vorerst absichtslosen. sie suchen nicht sinnzusammenhänge, sondern schaffen einzelereignisse, leere, lose bilder, die in ihnen selbst, in jeder zuschauerin und jedem zuschauer eigene inhalte provozieren. die zuschauerinnen müssen nicht verstehen. sie erleben, indem sie sehend, hörend, wertend, suchend sich selbst erleben. im zentrum steht die frage des was ist? und das auf sich selbst zurückgeworfensein. die frage ist nicht beantwort-, sondern nur erlebbar. die drei künstlerinnen arbeiten mit den ihnen nächstliegenden werkzeugen körper und stimme und bedienen sich zudem eines sehr einfachen und herkömmlichen mittels, dem papier. ihre arbeit im atelier pia maria in biel ist nicht inhaltlich geprägt, sondern unterliegt strukturellen vorgaben. so ist etwa der rahmen der regelmässigen proben konzeptuell definiert. die gruppe verfolgt prozesshaft in diesem zeitraster die frage nach der entstehung einer form, einer prägung, einer oberfläche. espace culturel rennweg 26, biel / 17:00 SOUNDS accoustic journey usa/d mühle hunziken, rubigen / 22:00 JAZZ herbstnachtstraum - who trio dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 22:00 jazz-matinée troissant (frauenraum) reitschule, neubrückstrasse 8, bern / 11:00 old & new school vs. dancehall mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 schweizermeisterschaften der velokuriere, 2. oktober, im gaswerkareal, bern ab 10:00 Oktober 3 – 7 22 FILM SPEZIAL crash von david cronenberg ono, kramgasse 6, bern / 17:00 SPORT ono-preis-trash-jass schieber mit franz. karten ono, kramgasse 6, bern / 19:00 DANCEFLOOR opening sunday lounge dub, 2for soul (live) dj dub (a few among others) live soul session: 2for soul du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 11:30 inka imperio‘s dj vesiga b-day afterhour guayas, parkterrasse 16, bern / 05:00 pasion latina guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 fremdgehen isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 after flash kalinka lounge stone x, sandrainstrasse 10, bern / 05:00 roberto stereo comes back mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 MONTAG 04.10.2004 SOUNDS sharp! sharp! über 60! künstler aus afrika schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 21:00 psychic tv s/he is her/e bad bonn, bonnstrasse 2, düdingen / 21:30 JAZZ swiss jazz orchestra swing and the city bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 LESUNGEN haupt und überhaupt die studenten und überhaupt... ruedi helfer empfängt gäste zum aktuellen thema des nzz-folios buchhandlung haupt, falkenplatz 14, bern / 19:30 KINDER - FAMILIEN architecture for kids ‚cityscapes‚ architektur workshop für kinder auf spielerische weise werden in diesem workshop formen der architektur gezeigt. städte selber bauen, mit hochhäusern, parkanlagen, brücken, spielplätzen… und natürlich dem tower of fantasy, dem turm der fantasie. f50/day min. 3 days co-ordinator: anna roos (architect/artist) tel. 031 312 1689/ 076 330 0109 / [email protected] english montessori school thunstrasse 80 bern / 09-14h JAZZ mark soskin quartett feat mark soskin an others marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 21:00 DANCEFLOOR fu**ing monday? wernu christen vs. tom metzger bierhübeli lounge, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 afterwork-party nico brina, tobias schramm & guests déjàvu, florastrasse 34, biel / 18:00 DIENSTAG 05.10.2004 BÜHNE / THEATER drei mal leben von: yasmina reza , regie: thomas luft gastspiel: theaterlust münchen mit julia koschitz, roland peek, martina schröder, heike ternes, klaus wolf drei mal der gleiche abend, drei mal die gleichen voraussetzungen: henri und sonja sind zu hause und streiten sich über erziehungsfragen. plötzlich klingelt es. hubert finidori und seine frau ines stehen vor der tür. henri und sonja erwarteten die finidoris jedoch erst für den nächsten abend. nichts ist vorbereitet, und dabei hängt doch für henri soviel vom gelingen dieses abends ab. er ist astrophysiker und seine nächste wissenschaftliche veröffentlichung ist dringend fällig. für die annahme seiner gerade fertiggestellten arbeit und eine eventuell damit verbundene beförderung bedarf es aber der unterstützung huberts. drei mal beginnt dieser abend von vorne, drei mal nimmt er eine andere wendung. was zu beginn wie eine komödie aussieht, endet in einem alptraum. theater effingerstr., effingerstrasse 14 bern / 20:00 SOUNDS sharp! sharp! über 60! künstler aus afrika schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 21:00 k.o.roke underscan label night fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 22:00 lunik, cd-taufe am 7. oktober in der dampfzentrale / 21:00 silo-live-jazz-jam sirgi ninga naja sbugi silo, mühleplatz 11, bern / 20:30 hkb musik konzertreihe 20.00 uhr lorenz beyeler bab trio 21.30 uhr: björn baumgartner 7tet 23.00 uhr: sébastien fulgido quartetto papiermühlestrasse 13d, bern FILM SPEZIAL sex and the city bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 LITERATUR / VORTRÄGE carte blanche «junge architektur in der romandie» (ii) im zweiten teil der kleinen serie über junge architektur in der romandie stellen sich die büros aeby perneger, architectes, genf, und galletti matter, architectes, lausanne, vor. kornhausforum, kornhausplatz 18, bern / 18:30 KINDER architecture for kids ‚cityscapes‚ architektur workshop für kinder tel. 031 312 1689/ 076 330 0109 / [email protected] english montessori school thunstrasse 80 bern / 09-14h DANCEFLOOR 5 nach 6 eleganza dj team aleno & oliver basko du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 18:05 oldies & schlager dj kosh quasimodo, rathausgasse 75, bern / 20:00 MITTWOCH 06.10.2004 BÜHNE / THEATER der sturm william shakespeare willkommen in der wildnis. ein herzog landet mit seiner tochter auf einer einsamen insel. er unterjocht die vermeintlich min- derwertigen ureinwohner. können sie sich befreien? ein sturm spült die passa-giere eines schiffes auf eine insel. dort lebt der von ihnen betrogene prospero. begleicht er alte rechnungen ein junges mädchen lebt auf einer einsamen insel. der junge mann, der aus dem meer auftaucht, ist ein feind. siegt am ende die liebe. der sturm: ein politkrimi. ein rachestück. ein liebes-drama. stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 19:30 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 mörderballade nach n. cave und g büchner tojo, neubrückstrasse 8 5063, bern / 20:30 SOUNDS sharp! sharp! über 60! künstler aus afrika schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 21:00 tokyo sex destruction (esp) garage rock wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 20:00 JAZZ loverfield jazzband dixieland jazz mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 21:30 hkb musikreihe 20.00 uhr benjamin zahler aloft 21.30 uhr xavier nussbaum drop four 23.00 uhr dirk oesch group papiermühlestrasse 13d, bern mark soskin quartet mark soskin, p / walt weiskopf, ts / jay anderson, b / billy drummond, dr marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 LITERATUR / VORTRÄGE kollision der wahrnehmungen: gelebte geschichte und geschichts wissenschaft. es nehmen teil: georg kreis, historiker universität basel, mitglied der unabhängigen experten kommission schweiz zweiter weltkrieg; hermann fuhrer, alt grossrat kanton bern, arbeitskreis gelebte geschichte; hans-georg bandi, prähistoriker, arbeitskreis gelebte geschichte; gunda bay, zeitzeugin, betreute während des 2. weltkrieges flüchtlinge; frédéric gonseth, filmemacher lausanne, initiant des circus monti auf tournee in bern (siehe kinder/ familien) Oktober 3 – 7 zeitzeugenprojektes archimob; daniel di falco, historiker, redaktor «der bund». moderation: thomas gull, historiker, «histoire c’est moi». kornhausforum, kornhausplatz 18, bern / 19:00 STADTRUNDGÄNGE bern wohn-sinnig wo sich das grösse wohnzimmer berns befindet und wie es sich in der gartenstadt am stadtrand lebt. warum ein sechsfamilienhaus zum politikum wurde und was uns nachbars balkon möglicherweise offenbaren könnte. seit dem bau der brücken und der schleifung der schanze im 19. jahrhundert expandiet die wohnstadt bern auch ausserhalb der aarehalbinsel. entlang den tramlinien 3 und 5 richten wir den blick punktuell auf unterschiedlichste wohnformen, innerstädtische verdrängungsmechanismen und visionäre bauprojekte. rundgang mit schauspiel. treffpunkt: bahnhof, ubs (bubenbergplatz 3) / 18:00 KINDER architecture for kids ‘cityscapes‘ architektur workshop für kinder auf spielerische weise werden in diesem workshop formen der architektur gezeigt. städte selber bauen, mit hochhäusern, parkanlagen, brücken, spielplätzen… und natürlich dem tower of fantasy, dem turm der fantasie. f50/day min. 3 days coordinator: anna roos (architect/artist) tel. 031 312 1689/ 076 330 0109 / [email protected] english montessori school thunstrasse 80 bern / 09-14h SOUNDS laut und leise an chen – gouna & stimme. die musik fürs erholen und geniessen am mittag. wartsaal 3 am helvetiaplatz, bern / 12:15 FILM SPEZIAL asian cinema: samurai fiction (japan 1998, regie: hiroyuki nakano) im anschluss an die kostenlose öffentliche führung (18-19 h) zeigt das museum franz gertsch in zusammenarbeit mit dem art café jeden ersten mittwoch im monat ausgewählte spielfilme als begleitprogramm zur ausstellung ostwind. samurai fiction ist ein zeitgemäßes rockmusikepos, das sowohl die samurai-tradition als auch die filmkunst eines akira kurosawa zitiert. um 19 h stellt kunst- und filmwissenschaftlerin elke kania m.a. den film kurz vor; nach der gemeinsamen sichtung bietet sich die möglichkeit zur diskussion im gemütlichen art café. der eintritt zur veranstaltung ist frei. museum franz gertsch, im art café. technikumstrasse 2, 3400 burgdorf / 19:00 DANCEFLOOR academic fever art café, gurtengasse 6, bern / 21:00 latin & soul guayas, parkterrasse 16, bern / 23:00 melange mercredi les amis, reichenbachstrasse 2, bern / 20:00 thaistar prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 skihütten-gaudi quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:00 seventies to nineties silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 house beats stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 melange mercredi wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 20:00 ü22 das original 70-90‘s crystal palace, maktgasse 34b, langenthal / 22:00 hip hop, r‘n‘b, ragga mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 DONNERSTAG 07.10.04 BÜHNE / THEATER «fackeln» uraufführung anlass des treffens ist ein doku-film über die legendäre punkband. ben, kathrin, franz und serena haben sich seit 20 jahren nicht mehr gesehen, aber alle ihren platz als künstlerinnen gefunden. nebenbei tun sie das, was jede generation tun muss: älter werden. nur dass ebendies für ihre liga nicht vorgesehen war, denn wer noch lebt, ist recht eigentlich schon verräter. dass alle vier aus ihrer punk-sozialisation einen beruf gemacht haben, ist zwar selbstbestätigung und kitt der gemeinschaft, aber im nahkampf blanke angriffsfläche. das spielen mit authentizität und selbstinszenierung ist ihnen derart in fleisch und blut übergegangen, dass ein herausfallen daraus sich nicht mehr wesentlich unterscheidet von einem verharren darin. von ups! ihre veranstaltung ist nicht drin? helfen sie uns und tippen sie gleich selber mit: www.ensuite.ch - veranstalter die einträge in der agenda sind gratis! 23 24 suzanne zahnd. mit michael hasenfuss, eleni haupt, andreas matti, iris minich, kaspar weiss. regie: meret matter. musik/ dramaturgie: ted gaier. bühne: chantal wuhrmann. regieassistentin: almut rembges. kostüme: eva wandeler. eine koproduktion mit den theatern schlachthaus, winkelwiese und tuchlaube, entstanden im rahmen des dramenprozessors. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 drei mal leben theater effingerstr. effingerstrasse 14, bern / 20:00 mörderballade nach n. cave und g büchner tojo, neubrückstrasse 8, bern / 20:30 SOUNDS sportfreunde stiller special guest: darlo bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:30 lunik lice is on our side (cd-taufe) dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 ricochets (n) & pub la bomba (ch) isc club, neubrückstrasse 10, bern / 21:00 Oktober 7 - 10 LITERATUR / VORTRÄGE lesung im keller stephan mathys, s. baumann... musikalische lesung ono, kramgasse 6, bern / 20:00 KIDS / FAMILIE 20 jahre zirkus monti dimitri und masha dimitri gestalteten ein gesamtkunstwerk der speziellen art. in poetisch-rasanten gruppennummern in der luft und im sägemehl, auf stelzen und rädern, mit keulen und stöcken bewegen sich die zwölf artistinnen und artisten gemeinsam tanzend, springend, fliegend, jonglierend und fahrend durch die manege, sich zu schnellen bildern verbindend. geschickt werden feinfühlige tierdressuren, verspielte clownerien und einzigartige, artistische einzelnummern . worb, bächelmatt garage / 15.00 & 20.15 uhr architecture for kids ‚cityscapes‚ architektur workshop für kinder vom 4-8 oktober english montessori school thunstrasse 80 bern / 09-14h DANCEFLOOR pumpin‘ series art café, gurtengasse 6, bern / 21:30 funky rose eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 ray gunshot (live, bonvoyage) vs. studer das saison-erröffnungs-spiel! parterre, hallerstrasse 1, bern / 20:00 blue night surprise lounge propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 grand mothers funk mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:00 put your hands up quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:30 JAZZ mark soskin quartet mark soskin, p / walt weiskopf, ts / jay anderson, b / billy drummond, dr marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 milou‘s lounge reitschule, neubrückstrasse 8, bern / 20:00 hkb musikreihe 20.00 uhr andreas bühler drop four 21.30 uhr nadja stoller group 23.00 uhr colin vallon trio papiermühlestrasse 13d, bern FILM SPEZIAL movie night „lasst euch überraschen“ kufa, steinweg 25, lyss / 20:00 the golden clubtunes silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 digalonga night stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 warm up wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 tanzbar ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 23:00 funk oldschool mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 ricochets (n) & pub la bomba (ch), 7. oktober, isc club / 21:00 FREITAG 08.10.2004 BÜHNE / THEATER «fackeln» schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 mörderballade nach n. cave und g büchner tojo, neubrückstrasse 8, bern / 20:30 SOUNDS skaladdin special guest: scatterbrains bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 lunik lice is on our side (cd-taufe) dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 jezz lowe & the bad pennies folk, songs from gb mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 21:00 place of skulls (us) support: alix & shever reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 22:00 blaque djs kain, gmc, idem... lifting, zentralstrasse 54, biel / 22:00 paul armfield christene ledoux songs without words.words with a sound bad bonn, bonnstrasse 2, düdingen / 21:30 planet mu label night venetian snares, hellfish... fri-son, rte de la fonderie 15, fribourg / 22:00 hülsmann/lauvergnac d cel. randy newman mühle hunziken, rubigen / 22:00 JAZZ mark soskin quartet mark soskin, p / walt weiskopf, ts / jay anderson, b / billy drummond, dr marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 the night of the blue notes dj collecive studer tm wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 roots 66 feat. polo hofer & philipp fank blue note, bahnhofplatz, biel / 21:00 LITERATUR / VORTRÄGE krank - selber schuld? zum „tag des psychisch kranken menschen und der psychischen gesundheit“ diskutieren fachleute über die beziehung zwischen körper und psyche. moderation: christine hubacher, schweizer radio drs. jäggi bücher, spitalgasse 47/ 51, bern / 20:00 KIDS / FAMILIE 20 jahre zirkus monti worb, bächelmatt garage / 15.00 architecture for kids ‚cityscapes‚ architektur workshop für kinder vom 4-8 oktober english montessori school thunstrasse 80 bern / 09-14h SOUNDS roots 66 feat. polo hofer & philipp fankhauser. rock und rhythm &blues jazzclub «blue note», next to mainstation, below restaurant palace, biel / 22:00 DANCEFLOOR dj swo dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 23:00 celebreighties du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 22:00 ceylon meets ch eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 new talent series trance & hardstyle djs blow... guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 90‘s - djs letna & phrank isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 flirt in the city prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 bounce the club propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 here comes the weekend quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 a story about funk & house silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 lesung im keller, musikalische lesung, 7. oktober, ono / 20:00 25 Oktober 7 - 10 wha wha night stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 dj blazer wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 prog. techhouse djs mas ricardo, marco repetto ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 tropikkal massive sound mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 SAMSTAG 09.10.2004 BÜHNE / THEATER stadtrundgang mit theater la cascade eine kleinen runden schenkel sind stadtbekannt. sie ragen aus dem chindlifrässermaul heraus wie die wurst aus dem hotdog-brötchen. eines tages aber hat es die nase gestrichen voll von dieser jahrhundertelangen fressiade. es hüpft vom brunnen herunter und rennt mit aller kraft seiner beinchen davon. der zauber ist gebrochen, die anderen kinder nichts wie hinterher. laufen quer durch die stadt. chindlifrässer, zytglogge-turm, bärengraben, aareufer, marzilibähnchen: das sind einige episoden des soeben erschienenen buches von bettina wegenast und die stationen des „stadtrundgangs mit theater la cascade“. bei jedem halt wird eine episode gespielt. wer an der theaterwoche teilnimmt, spielt mit. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 16:00 «fackeln» schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 drei mal leben theater effingerstr. effingerstrasse 14, bern / 20:00 mörderballade nach n. cave und g büchner tojo, neubrückstrasse 8, bern / 20:30 STADTRUNDGÄNGE bern mächtig was berchtold v. von zähringen vom wirtschaftsstandort bern hält und wie holztransport zum energieverschleiss wird. warum die gerechtigkeitsgasse ausdruck von ungerechtigkeit ist und wie sich alle uhren in der stadt nach dem schlag des zytglogge richten. nach der gründung 1191 wuchs bern in nur 150 jahren von der nydeggburg bis zum christoffelturm. dieselben gassen bilden nun die kulisse für permanenten wandel und für berns entwicklung von einer provinzstadt zu einer europäischen mittelmacht des 18. jahrhunderts. treffpunkt: restaurant rosengarten / 14:00 SOUNDS dubquest session presents: rodney hunter (g-stone rec.) feat. mc shadee & dj diferenz (dubquest) dope beats. dies ist der zweite streich der dubquest sessions: rodney hunter stammt aus der berühmten wiener szene mit familienähnlichen zügen rund um kruder und dorfmeister. hunter landete mit seinem label upright einen top hit. «boundaries» wird bis heute von djs wie gilles peterson gedroppt und zirkuliert weltweit. auf dem label g-stone von kruder und dorfmeister hat der erfahrene musiker und produzent nun sein neues album «the hunter files» produziert. hunter gelingt es, den funk, den groove, den soul und die gelassenheit, die den wandel vom music boy zum music man prägen, perfekt in eine neue form zu giessen. foyer international, marzilistr.47 bern / 22:00 mocky feat. ad hawk kevin blechdom & taylor savvy fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 21:00 tk swing machine let the good times roll mühle hunziken, rubigen / 22:00 ticking bombs (swe) mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 KIDS / FAMILIE 20 jahre zirkus monti hinterkappelen, kappelenring / 15.00 & 20.15 uhr JAZZ mark soskin quartet mark soskin, p / walt weiskopf, ts / jay anderson, b / billy drummond, dr marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 lyrics live concert nick perrin & mya nidegger déjàvu, florastrasse 34, biel / 20:00 DANCEFLOOR restless - the local power bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 zorg elf songs mit viel gefühl und atmosphäre ono, kramgasse 6, bern / 20:00 splash - blackmusic jam bierhübeli ug, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 wanted fourfunty rino jay, jay lex prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 rodney hunter feat. mc shadee & dj diferenz dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 22:00 the nextmen (uk) support: dj atomik reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 22:00 lefthead feat. kid sundance (nl/ch) edward capel: saxes, clarinet, sampler, electronics paed conca: bass, clarinet, sampler, electronics, beats, kid sundance: turn-table: elektronische tanzmusik für die beine und den kopf mit elementen aus der dub, hiphop, electro, db musik. die verschmelzung der musikelemente bringt eine eigenwillige aber immer tanzbare musik hervor. sous le pont, neubrückstrasse 8, bern / 22:00 via“s 11th birthday party märtini brös & div. djs via felsenau, spinnereiweg 17, bern / 23:00 via felsenau: geburtstagsparty mit märtini brös und djs, 9. oktober /23:00 eclipse old pa eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 the groove ryders guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 80‚s isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 popstuff propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 sathurday night fever quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 la noche - fiesta espanola shakira, maulbeerstrasse 3, bern / 22:00 femi-dom stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 spacenight - dj franctone uptown, gurten kulm, bern / 22:00 boarders point birthday party wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 mcw - swiss kiss vol. 4 wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 lords of funk biella factory, schönistrasse 16, biel / 22:00 dj premier (ny) doors 72, aarbergstrasse 72, biel / 20:00 techhouse djs girl, mastra, profondo & keys ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 loco music fiesta dj danny ramone & rathausputze mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 skandal roberto mas & freunde prinz-club, aarbergergasse, bern / 22:00 SONNTAG 10.10.2004 BÜHNE / THEATER hello, dolly! dollys levis betätigungsfeld ist die ehevermittlung. ein besonders schwieriger kunde ist der geizige mr. vandergelder, schwer ver-mittelbar und schwerreich, den sich dolly zu ihrem eigenen gatten heranziehen will. um einfälle und intrigen ist dolly nie verlegen, und so zwingt sie nicht nur vandergelder in sein glück, sondern auch noch drei weitere liebespaare. erstmals auf der bühne des stadttheaters: tobias bonn und christoph marti ( bekannt als ursli & toni pfister der geschwister pfistermit dem chor des stadttheaters, berner symphonie orchester und dem bern ballett. stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 15:00 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 17:00 it‘s disco silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 dubquest session presents: rodney hunter, dampfzentrale, 9.oktober / 22.00 26 Oktober 10 - 14 clubnights third world bunfight theatre tojo, neubrückstrasse 8, bern / 22:00 KIDS / FAMILIE 20 jahre zirkus monti hinterkappelen, kappelenring / 15.00 23.00 uhr marco rohrbach probabilistic causality papiermühlestrasse 13d, bern afterwork party nico brina, tobias schramm & guests déjàvu, florastrasse 34, biel / 18:00 SOUNDS nachdran demo-cd-taufe. eingängige melodien, gefühlvolle mundart-texte und ein breites musikalisches spektrum definieren diese band aus bern. ein abwechslungsreiches rockig-poppiges live-programm mit pfiff zum abtanzen. anschliessend party mit anthony martinez vs. funky fio und dj scare tasteful grooves and turntable action. bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:30 DANCEFLOOR inka imperio‘s afterhours guayas, parkterrasse 16, bern / 05:00 LITERATUR / VORTRÄGE walter däpp er unterhält sich mit simone niggli-luder, olweltmeisterin, oberförster franz weibel und moderator beat hugi über sein neues buch „waldmenschen“. bei jäggi, bücher (im loeb) bern / 20:00 FILM SPEZIAL sex and the city bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 STADTRUNDGÄNGE tag des psychisch kranken menschen und der psychischen gesundheit. loufed lehre gsung blybe - der zusammenhang zwischen körper und psyche wird während eines gemütlichen und informativen spazierganges rund um münsingen durch lernende der berufsschule für pflege, schwerpunkt psychiatrie, erlebbar gemacht. treffpunkt: kiosk bahnhof münsingen / 14:00 dauer: 2 stunden LITERATUR / VORTRÄGE moderierte lesung von salwa bakr (ägypten), leila marouane (algerien), hassouna mosbahi (tunesien), hassan dawud und fuad rifka (libanon). die diesjährige frankfurter buchmesse präsentiert als ehrengast die arabische welt. auf ihrem heimweg machen fünf eingeladene autorinnen einen abstecher nach bern: der in syrien geborene lyriker fuad rifka; der beiruter journalist und autor von «der gesang des pinguins», hassan dawud; die inzwischen in frankreich lebende romanautorin leila marouane; die theaterkritikerin und schriftstellerin aus kairo salwa bakr; der beduine hassouna mosbahi, der theaterstücke, hörspiele und erzählungen schreibt und ein begnadeter übersetzer französischer literatur ist. moderation und übersetzungen: stefan weidner, hartmut fähndrich und oliver fahrni. eine zusammenarbeit mit den trafolesungen dampfzentrale und mit der kornhausbibliothek. hinweis: am 11.10. um 20:00 liest elias khoury, aus libanon, in der kornhausbibliothek (eine zusammen arbeit mit der erklärung von bern). schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 17:00 pasion latina guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 fremdgehen - dj sassy j isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 tango night - milonga ono, kramgasse 6, bern / 20:00 after flash kalinka lounge stone x, sandrainstrasse 10, bern / 05:00 disco trash dj nikodem mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 MONTAG 11.10.2004 SOUNDS die sterne welken hamburger orgelpolitik. hamburgs durchhaltefreudigste subtilagithelden nach jahren wieder im bad bonn: einen haufen indiemelodien am sternenhimmel. funk so weit das ohr reicht. tanz, ernst, ausgelassen, ernst. neues album: das weltall ist zu weit geraudeauser, offener, krawalliger. gäste: wir sind helden-judith, tomte-thees, fettes brot fett. bad bonn, bonnstrasse 2, düdingen / 21:00 famara famara, a swiss reggae star in town der basler famara hat sich mit seiner band dem reggae und raggamuffin verschrieben. sound, der abgeht!! unterschwellig knistert das feuer afrikas. ursprünglicher, erdiger, purer und feinster reggaesound, der dich in gedanken direkt an den nächsten stand katapultiert, in einen liegestuhl mit einer pina-colada in der hand. bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:30 das sonnentor der libanesische autor elias khoury zu gast. elias khoury ist einer der bedeutendsten libanesischen autoren und über die grenzen der arabischen welt hinaus bekannt. sein roman;das sonnentor“ ein schlüsselwerk des schriftstellers erscheint nun in deutsch und wird in der kornhausbibliothek vorgestellt. kornhausbibliothek, kornhausplatz 18, bern 7 / 20:00 DANCEFLOOR fu**ing monday? adi küpfer vs. pädi moser bierhübeli lounge, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 DIENSTAG 12.10.2004 BÜHNE / THEATER der sturm william shakespeare stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 19:30 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 SOUNDS kreisler singt kreisler- sandra kreisler la cappella, allmendstrasse 24, bern / 20:00 JAZZ duffy jackson group mark soskin, p / walt weiskopf, ts / jay anderson, b / billy drummond, dr marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 KIDS / FAMILIE 20 jahre zirkus monti belp, airport business center / 15.00 & 20.15 uhr DANCEFLOOR 5 nach 6 du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 18:05 liebesnacht - chansons über die liebe ono, kramgasse 6, bern / 20:30 oldies & schlager quasimodo, rathausgasse 75, bern / 20:00 k.o.roke fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 22:00 MITTWOCH 13.10.2004 BÜHNE / THEATER «fackeln» anlass des treffens ist ein doku-film über die legendäre punkband. ben, kathrin, franz und serena haben sich seit 20 jahren nicht mehr gesehen, aber alle ihren platz als künstlerinnen gefunden. nebenbei tun sie das, was jede generation tun muss: älter werden. nur dass ebendies für ihre liga nicht vorgesehen war, denn wer noch lebt, ist recht eigentlich schon verräter. dass alle vier aus ihrer punk-sozialisation einen beruf gemacht haben, ist zwar selbstbestätigung und kitt der gemeinschaft, aber im nahkampf blanke angriffsfläche. das spielen mit authentizität und selbstinszenierung ist ihnen derart in fleisch und blut übergegangen, dass ein herausfallen daraus sich nicht mehr wesentlich unterscheidet von einem verharren darin. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 JAZZ swiss jazz orchestra favorits and originals bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 19:00 hkb konzertreihe 20.00 uhr joy frempong ax 21.30 uhr xenia zampieri _ouch potato papiermühlestrasse 13d, bern drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 hkb musikreihe 20.00 uhr mauro dassié madala 21.30 uhr roman bieri group silo-live-jazz-jam electronic violin-jazz silo, mühleplatz 11, bern / 20:30 frank baumann mit multimedia show theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 drei mal leben, bühne, theater effingerstrasse, siehe jeweils bühne / 20:00 Oktober 10 - 14 pfannestil chammer sexdeet bernau, seftigenstrasse 243, bern / 20:30 SOUNDS eskobar & special guest bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 kreisler singt kreisler- sandra kreisler la cappella, allmendstrasse 24, bern / 20:00 netzer & scheytt acoustic old time blues mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:30 JAZZ duffy jackson group marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 quintetto gaggioli la spirale, petit st. jean 39 , fribourg / 20:30 LITERATUR / VORTRÄGE calamari & co uwe schönbeck (stadttheater bern), christian kropf (naturhistorisches museum der burgergemeinde bern): “calamari & co” – öffentliche vorlesung mit anatomischer demonstration über wundertiere aus dem ozean. tintenfische kennen wir meist nur als „calamari fritti“ oder von horrorfilmen über angebliche monster aus der tiefsee. dabei sind tintenfische nicht nur die intelligentesten wirbellosen tiere, sie sind ausserdem extrem anpassungsfähig, meister der tarnung und täuschung, und ihre erstaunlichen fähigkeiten zu rasantem wechsel von farbe und körperform sind einzigartig im tierreich. die abendveranstaltung zeigt tintenfische nicht nur aus der sicht des wissenschaftlers, sondern selbst der ewig brummige hausmeister winterberg kann sich der faszination, die von diesen tieren ausgeht, nicht ganz entziehen... naturhistorisches museum burgergemeinde, bernastrasse 15, bern. 18:00 heinz däpp er liest einige seiner „schnappschüss“. eine auswahl dieser berndeutschen satiren, die den lauf der zeit unbeschadet überstanden haben, ist jetzt auf cd erhältlich. vernissage. bei jäggi, bücher (im loeb) bern / 20:00 literatur im keller luchs von t. mannhart buchtaufe ono, kramgasse 6, bern / 20:00 KLASSIK radio – sinfonieorchester helsinki es ist das grosse, ereignisreiche, klangmächtige 19. jahrhundert, welches sich an der schwelle zum 20. jahrhundert mit drei werken verabschiedet. das 19. jahrhundert ist das ertragreichste der musikgeschichte, blütezeit einer musik, die im spannungsfeld zwischen dem frühen beethoven und dem späten mahler lernte, zur „sprache der seele“ auszureifen. sakari oramo (leitung), jonathan gilad (klavier) „ein jahrhundert nimmt abschied“, richard strauss „macbeth“ / tondichtung nach shakespeares drama für grosses orchester, op. 23 sergej rachmaninow, klavierkonzert nr. 1 fismoll, op. 1 / jean sibelius, symphonie nr. 2 d-dur, op. 43 casino bern / 19:30 20 jahre zirkus monti belp, airport business center / 15.00 STADTRUNDGÄNGE bern kriminell wo worte morden…. wieso in bern so oft gemordet wird. was frau tschumi wachtmeister studer zu erzählen weiss. warum ein dîner im nobelhotel ein tödliches ende nehmen könnte. in der literatur ist bern der kriminellste ort der schweiz. drei viertel der verbrechen in buchform finden in bern statt. wir führen sie sicher und auf legalem weg an fünf tatorte des literarischen verbrechens. ziehen sie sich warm an - hühnerhaut kriegen sie sowieso! treffpunkt: haltestelle schönburg, bus nr. 10 richtung ostermundigen / 18:00 thaistar prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 KIDS theaterzirkus wunderplunder igraine ohnefurcht. nach dem buch von cornelia funke, regie: dirk vittinghoff, musikregie: florian volkmann, kostüme: barbara schleuniger. kommt ihr leut’, tauchet ein in die erzählung von ritterinnen, zauberern und drachen! in einer längst vergangenen zeit lebte die junge igraine mit ihren holden eltern und ihrem bruder auf der zauberburg bibernell. eltern und bruder widmeten sich der zauberei. igraine jedoch übte sich im degenfechten. denn ihr beliebte eine zukunft als ritterin mehr als alles andere. nun begab es sich, dass gilgalad der gierige die burg ihrer familie einzunehmen versuchte. der unverschämte wollte in den besitz der singenden zauberbücher gelangen, und das ausgerechnet in dem moment, als igraines eltern durch ein versehen ihre zauberkraft verloren hatten. nun, was war zu tun? mit all ihrem mut schicken sich igraine und ihr bruder ins abenteuer, um ihren eltern die zauberkraft zurück zu verleihen und somit die wertvollen zauberbücher und die burg zu retten! schützenmatt, burgdorf / 19:00 wohlgelitten, tanz, theater und text, 14. oktober, tojo / 20:30 zauberlaterne der filmklub für kinder diesen mittwoch zeigt die zauberlaterne einen film zum lachen. kino abc, bern 14:00 (rot) / 16:00 (grün) DANCEFLOOR academic fever art café, gurtengasse 6, bern / 21:00 latin & soul guayas, parkterrasse 16, bern / 23:00 melange mercredi les amis, reichenbachstrasse 2, bern / 20:00 the best in town quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:00 seventies to nineties silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 house beats stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 melange mercredi wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 20:00 music in the dust mc anliker plays dark music mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 DONNERSTAG 14.10.04 BÜHNE / THEATER saitensang - quatember ein visuelles hör ono, kramgasse 6, bern / 20:00 «fackeln» schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 hello dolly musical comedy by jerry hermann stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 20:00 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 caveman von & mit siemund tischendorf theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 27 wohlgelitten tanz theater und text tojo, neubrückstrasse 8 5063, bern / 20:30 SOUNDS elista (f) rock et chancons. isc club, neubrückstrasse 10, bern / 21:00 kreisler singt kreisler - sandra kreisler la cappella, allmendstrasse 24, bern / 20:00 ice-9 glam-rock: viviane laissue (voc), phil laissue (g), nick joice (b), pablo wünsch (g), löru anghern (dr) parterre, hallerstrasse 1, bern / 20:00 r3s3t pres.: construcion sonor night reitschule, neubrückstrasse 8 bern / 21:00 lausanne underground film & music festival belvédère, grand-rue 26, fribourg / 19:00 flex: sthlm bang-bang nacht lv agnès, chaton... fri-son, rte de la fonderie 13 fribourg / 19:00 azalia snail (us) mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:00 JAZZ duffy jackson group marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 LITERATUR / VORTRÄGE pedro lenz: «i wött nüt gseit ha» der berner schriftsteller («tarzan in der schweiz»), kolumnist («der bund») und poetry slamer (sieger captain slam 2003) pedro lenz tauft seine erste spoken wordcd im cafe kairo. als gäste treten auf: elsa fitzgerald, gabriel vetter, christoph simon und beat sterchi. es spielen: die zorros. es legen auf: beatman und guz. es gibt zu essen: alpschwein vom grill. kairo, dammweg 43, bern / 21:00 DANCEFLOOR art‘rock café art café, gurtengasse 6, bern / 21:30 disco wo bewegt - mcw eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 blue night lounge propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 elista (f), rock et chancons, isc club, 14. oktober / 21:00 28 pop until you drop quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:30 thursday club dance silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 flash the beat stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 warm up wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 tanzbar ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 23:00 progress groves mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 FREITAG 15.10.2004 BÜHNE / THEATER «fackeln» schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 frank baumann mit multimedia show theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 chäller-kumedi der notar in der falle zum 150. todestag von jeremias gotthelf spielt diechäller-kumedi der notar in der falle eine geschichte von jeremias gotthelf theaterfassung zytglogge-theater, kornhausplatz 10, bern / 19:30 SOUNDS dada (ante portas) bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 roland van straaten blues harp solo der schweizer musiker und komponist roland van straaten gilt weltweit als einer der innovativsten mund harmonika spieler und geniesst in fachkreisen schon fast kultstatus. um sein instrument, die blues harp, von den hergebrachten beschränkungen zu befreien, hat er verblüffende neue spieltechniken entwickelt. seit sieben jahren ist er mit seinem erfolgreichen programm „blues harp solo“ unterwegs. in seiner einmann-show präsentiert Oktober 15 - 17 roland van straaten eine musik, die sowohl von östlichen klängen wie auch von blues, jazz und tango inspiriert ist. haberhuus, muhlernstrasse 9, bern / 20:30 griechischer abend rembetiko und griech. buffet ab 19 uhr. konzert ab 20 uhr: giorgos & manolis spielen rembetiko (bouzouki, gitarre, gesang) anmeldung erwünscht: 031 371 62 46 oder 078 880 62 villa stucki, seftigenstrasse 11, 3007 bern / 19:00 klung fou mit dem angklung-duo georg wiesmann und thomas steiger spielen auf ihrem riesenxylofon aus javanischen schütteltönen und einem sammelsurium aus alltagsgegenständen. ein witziges, überraschendes musikspektakel. podium nms nägeligasse 4 , 1. stock, bern 20.00 uhr alice day (usa) the lady of swingin’ blues in florida wird sie mittlerweile schlicht die «first lady of swing and jazz» genannt: die mehrfach ausgezeichnete und preisgekrönte sängerin und komponistin alice day begeistert mit ihrer kräftigen stimme, ihrem feingefühl für rhythmus und artikulation weltweit seit vielen jahren das publikum an grossen festivals und in den renommiertesten jazzclubs. alice day begann im alter von vier jahren in der kirche gospel zu singen und startete als teenager ihre berufliche gesangskarriere. damals waren billie holiday, mahalia jackson und dinah washington ihre vorbilder, heute lebt die usamerikanerin längst ihren eigenen, unverwechselbaren stil im swing und swingin’ blues. jazzclub «blue note», next to mainstation, below restaurant palace, biel / 22:00 kreisler singt kreisler - sandra kreisler la cappella, allmendstrasse 24, bern / 20:00 die hellen barden folk- mundartlieder mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:30 destruction kruger fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 21:00 la folia taufe der neuen cd busuiog basilikum musik pur aus rumänien, bulgarien, griechenland, klung fou mit dem angklung-duo; podium nms, 15. oktober / 20:00 aus südosteuropa. la folia sind bekannt für ihre grosse spielfreude und die gefühlvolle innigkeit, mit welcher sie ihre musik machen. virtuos, melancholisch, rhythmisch vertrackt. voller lebensfreude! bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:30 howe gelb’s giant sand new folk desert rock mühle hunziken, rubigen / 22:00 ronin mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 JAZZ improvisationswettbewerb preis marguerite de reding dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 13:00 duffy jackson group marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 alice day (usa) swingin blues blue note, bahnhofplatz, biel / 21:00 KLASSIK zürcher vokalsolisten in bern „lasciatemi morire - lamento der sehnsucht“ werke von monteverdi, gesualdo, marenzio, brahms, britten und dallapiccola interpreten: zürcher vokalsolisten, ensemble auf historischen instrumenten, klavier: claudia tschopp französische kirche, bern / 20.00 dj-festival eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 usp presents rewind! graffitti, scheibenstrasse 72, bern / 22:00 paranoia! guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 flashback isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 united djs of latin music national, hirschengraben 24, bern / 22:00 flirt in the city prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 soulfever propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 the golden clubtunes - dj franctone silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 rnb hip hop friday stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 jansen & kowalski wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 dj girl wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 KIDS / FAMILIE 20 jahre zirkus monti dimitri und masha dimitri gestalteten ein gesamtkunstwerk der speziellen art. in poetisch-rasanten gruppennummern in der luft und im sägemehl, auf stelzen und rädern, mit keulen und stöcken bewegen sich die zwölf artistinnen und artisten gemeinsam tanzend, springend, fliegend, jonglierend und fahrend durch die manege, sich zu schnellen bildern verbindend. geschickt werden feinfühlige tierdressuren, verspielte clownerien und einzigartige, artistische einzelnummern dazwischengewoben köniz, dreispitzareal beim abm / 15.00 & 20.15 uhr techhouse to techno dj franklyn vs. dj sam ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 DANCEFLOOR dj-festival art café, gurtengasse 6, bern / 22:00 hello dolly musical comedy by jerry hermann stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 20:00 absolute night du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 22:00 hip hop, ragga, ´r´n´b dj mathy mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 SAMSTAG 16.10.2004 BÜHNE / THEATER «fackeln» schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14 bern / 20:00 improvisationswettbewerb - preis marguerite de reding; dampfzentrale, fr - so Oktober 15 - 17 caveman von & mit siemund tischendorf theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 wohlgelitten tanz theater und text tojo, neubrückstrasse 8, bern / 20:30 chäller-kumedi der notar in der falle zytglogge-theater, kornhausplatz 10, bern / 19:30 SOUNDS francomano harries tango gitarrenduo dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 shelovesme dass die funken stüben. satter funk wie man ihn liebt. gaskessel, sandrainstrasse 25, bern / 22:00 kreisler singt kreisler - sandra kreisler la cappella, allmendstrasse 24, bern / 20:00 vera kaa bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:30 wanda jackson 50 jahre rock’nroll mühle hunziken, rubigen / 22:00 jaleo real mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 JAZZ café-bar turnhalle: eröffnung! 19h einturnen (mädchen & buben gemischt) 21h alice day (usa) – «the gospel truth about jazz» feat. james martin (dr), jim kessler (b), miguel dela cerna (p), an’tony ingraham (voc), carmita mccall (voc), alice day (voc). 22:30h roman lamarr & the elvettes – «a tribute to elvis» 24h aprés-soleil club band – «the punk truth about pop» feat. bubi rufener, simon-b, mario batkovich, bärni häberlin, tom fox (uk), signorino tj 01h disco! mit toni peperoni, fratellino signorino, dj don giallo improvisationswettbewerb preis marguerite de reding dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 13:00 duffy jackson group marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 hit fever propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 finest jazz night randy wirz & alex bleuer déjàvu, florastrasse 34, biel / 20:00 x-tra party quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 KINDER / FAMILIE “frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund” ein märchen für kinder von ernesto hausammann , nach „frau holle“ der gebrüder grimm. eine witwe hat zwei töchter, von denen sie die eine bevorzugt, während die andere alle möglichen dienste tun muss. als der eine blutige spule in den brunnen fällt, springt sie aus angst vor der mutter nach. sie kommt in ein land, wo sie sofort tätig wird: sie nimmt das brot aus dem ofen, sie schüttelt den apfelbaum, und sie schüttelt die betten für die frau holle. als sie das land wieder verlässt, wird sie unter einem torbogen mit gold überschüttet. das erregt den neid der bevorzugten tochter der witwe; auch sie springt in den brunnen und kommt in das andere land. aber sie nimmt das brot nicht aus dem ofen, sie schüttelt die äpfel nicht vom baum und auch die betten schüttelt sie nur nachlässig. als sie das land verlässt, wird sie mit pech überschüttet. theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 / 17:30 drangsaal reitschule, neubrückstrasse 8, bern / 23:30 20 jahre zirkus monti köniz, dreispitzareal beim abm / 15.00 & 20.15 uhr KLASSIK portraitkonzert – antonin dvorak astrid pfarrer, mezzosopran, jürg lietha harmonium und klavier, hansjürg khun, klaver. spielen bagatellen, op.47, zigeunermelodien, op.55, 3 slawische tänze für klavier 4- händig. und das klavierquintett in a-dur. amtshaus bern assisensaal, hodlerstrasse 7, bern / 18:00 DANCEFLOOR 100% disco - dj el mex dampfzentrale, marzilistr. 47, bern / 22:00 four seasons eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 hip hop don‘t stop guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 saturday night fever - 70s isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 zürcher vokalsolisten in bern, 15. oktober, französische kirche, bern / 20.00 it‘s disco silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 freak out vol.1 stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 reloop rememberparty ‘92 -‘00 via felsenau, spinnereiweg 17, bern / 22:00 mtbfreezer wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 spirit one biella factory, schönistrasse 16, biel / 21:00 round table knights mitglieder von revolt records, dem neu gegründeten berner hiphoplabel: die round table knights sind plattenaufleger der abwechslungsreichen sorte. das trio dj atomik, qwestionmark und dj splinter erweitert die tafelrunde ohne wimperzucken. bad bonn, bonnstrasse 2, düdingen / 21:30 fdlite: drum‘n‘bass fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 22:00 verlochete deluxe djs the motown millionaires... kulturgarage, untere steingrubenstrasse 19, solothurn / 21:30 afterclubsounds dj josé parra vs. profondo ex der klub, scheibenstr. 27a-33, thun / 22:00 reggae music goes on dj bobby rank marshall mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 SONNTAG 17.10.2004 BÜHNE / THEATER die frau von früher roland schimmelpfennig 29 es klingelt an der tür. der mann öffnet. draussen steht eine frau. vor mehr als zwan-zig jahren haben sie sich ewige liebe ge-schworen. jetzt fordert sie die einlösung des versprechens. er ist jedoch längst verheiratet. roland schimmelpfennig hat ein lakonisches, witziges stück in virtuosen zeitsprüngen geschrieben. dabei entsteht ein thriller, bei dem die herzen rasen und der atem stockt. schweizer erstaufführung. kornhausbühne, kornhausplatz 18 bern / 19:00 «d’mathilde u der grossvatter». die ganze familie steht um das bett des sterbenden grossvaters herum. «mache mir doch ä spaziergang, ä grosse spaziergang, wo mir so gärn hei», sagt unvermutet der grossvater zu mathilde. und die zwei verlassen die stube und gehen in die weite welt. sie fangen fische in einem kanal, treffen ein pferd, steigen auf einen turm. der grossvater wird immer kleiner, das ist sehr seltsam. auf dem heimweg ist er schon so klein, dass mathilde ihn auf ihrem kopf durch die gegend tragen kann. dann nimmt sie ihn in ihre geschlossene hand, um ihn nicht zu verlieren. mit einer list gelingt es dem grossvater dann... das will ich aber noch nicht verraten. mit ursula stäubli und anna stäubli. regie: greti kläy. live musik: heidi moll. bilder: anne monnier. puppen: ursula stäubli und greti kläy. decor: greti kläy und roger gamblin. «d’mathilde u der grossvater» ist als cd mit buch beim zytglogge verlag gümligen erschienen schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 17:00 hello dolly musical comedy by jerry hermann stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 20:00 chäller-kumedi zytglogge-theater, kornhausplatz 10, bern / 09:30 dimitri, clown rüttihubelbad, rüttihubel, walkringen/ 19:00 SOUNDS grails / holy sons (us) reitschule, neubrückstrasse 8 bern / 21:00 dino saluzzy family tango-candombe mühle hunziken, rubigen / 22:00 JAZZ improvisationswettbewerb dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 09:30 30 herbstnachtstraum vll pierre favre ensemble dampfzentrale, marzilistr. 47, bern / 21:00 harrys satchmo all stars dixieland jazz matinee mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 11:00 bejazz brederode / puntin / eilertsen / rohrer european jazz mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:00 KLASSIK 1. familienkonzert matthias kuhn, dirigent , regula küffer, musikerin, alberto, der schräge vogel robert schumann. symphonie nr. 4 d-moll op. 120. die „vierte“ von robert schumann ein schwerer brocken der romantischen orchesterliteratur, der für gewöhnlich einige reife und ein nicht zu geringes mass an ausdauer verlangt. so scheint es, aber muss dem so sein? nicht unbedingt, auch den lieben „kleinen“ kann man schumanns großes werk nahe bringen. das beweisen ein dirigent (matthias kuhn), eine musikerin (regula küffer) und ein schräger vogel (alberto) in diesem ersten familienkonzert der saison. diese aufführung soll „weiter werden als der himmel, tiefer als der ozean, finsterer als die nacht und leuchtender als die sonne“. das klingt in der tat nach einem ehrgeizigen unterfangen und man könnte direkt skeptisch werden, hätte das dreiergespann kuhn küffer alberto mit schuberts unvollendeter und strawinskys feuervogel in der vergangenheit nicht schon ähnlich grosse hürden genommen, und das beide male mit gewaltigem erfolg. nun also kommt schumanns d moll sinfonie an die reihe, in einer ganz besonderen aufführung für ganz besondere zuhörer. kultur casino-bern, grosser saal / 11.00 les soirées musicales kammermusik in der cappella la cappella, allmendstrasse 24, bern / 18:00 KINDER „frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund“ ein märchen für kinder von ernesto hausammann , nach „frau holle“ der gebrüder grimm. eine witwe hat zwei töchter, von denen sie die eine bevorzugt, während die andere alle möglichen dienste tun muss. als der eine blutige spule in den brunnen fällt, springt sie aus angst vor der mutter nach. sie kommt in ein land, wo sie Oktober 17 - 21 sofort tätig wird: sie nimmt das brot aus dem ofen, sie schüttelt den apfelbaum, und sie schüttelt die betten für die frau holle. als sie das land wieder verlässt, wird sie unter einem torbogen mit gold überschüttet. das erregt den neid der bevorzugten tochter der witwe; auch sie springt in den brunnen und kommt in das andere land. aber sie nimmt das brot nicht aus dem ofen, sie schüttelt die äpfel nicht vom baum und auch die betten schüttelt sie nur nachlässig. als sie das land verlässt, wird sie mit pech überschüttet. theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 20 jahre zirkus monti köniz, dreispitzareal beim abm / 15.00 DANCEFLOOR sunday lounge du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 15:00 pasion latina guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 fremdgehen isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 JAZZ swiss jazz orchestra - groove night bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 zull tonambiente mit poesie dampfzentrale, marzilistr. 47, bern / 18:00 herbstnachtstraum vll pierre favre ensemble dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 lindy-hop ono, kramgasse 6, bern / 20:00 after flash kalinka lounge stone x, sandrainstrasse 10, bern / 05:00 eltern john (down at the bären buchsi) und bereits geht jüre hofers erfolgreiche neuauflage der rock- und oldiesparty (mit musik, bei der der schlagzeuger noch schwitzt) in die zweite runde, sprich in die nächste saison. immer der dritte freitag des monats ist es, der im bären buchsi eltern john gewidmet ist. bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:30 sunday moods dj d-m-tree mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 MONTAG 18.10.2004 BÜHNE / THEATER drei mal leben von: yasmina reza , regie: thomas luft gastspiel: theaterlust münchen mit julia koschitz, roland peek, martina schröder, heike ternes, klaus wolf drei mal der gleiche abend, drei mal die gleichen voraussetzungen: henri und sonja sind francomano harries tango gitarrenduo, dampfzentrale, 16. oktober / 21:00 zu hause und streiten sich über erziehungsfragen. plötzlich klingelt es. hubert finidori und seine frau ines stehen vor der tür. henri und sonja erwarteten die finidoris jedoch erst für den nächsten abend. nichts ist vorbereitet, und dabei hängt doch für henri soviel vom gelingen dieses abends ab. er ist astrophysiker und seine nächste wissenschaftliche veröffentlichung ist dringend fällig. für die annahme seiner gerade fertiggestellten arbeit und eine eventuell damit verbundene beförderung bedarf es aber der unterstützung huberts. drei mal beginnt dieser abend von vorne, drei mal nimmt er eine andere wendung. was zu beginn wie eine komödie aussieht, endet in einem alptraum. theater effingerstr., effingerstrasse 14 bern 20:00 KLASSIK 1. kammermusik omar zoboli, oboe , ottavio dantone, cembalo, giuseppe sammartini sonate g-dur für oboe und basso continuo, giovanni benedetto platti sonate c-moll für cembalo, antonio vivaldi. sonate g-moll für oboe und basso continuo francesco geminiani, sonate e-moll für oboe und basso continuo. johann sebastian bach «chromatische fantasie und fuge» für cembalo solo sonate g-dur für oboe und obligates cembalo. konservatorium bern, grosser saal / 19.30 LITERATUR / VORTRÄGE geschichte der netzkunst aus der sicht eines schweizer pioniers. als einer der ersten schweizer beschäftigte sich reinhard storz mit netzkunst. seit 1997 ist er herausgeber und kurator von www.xcult.org, einem netzforum für medientheorie und netzkunst. storz ist dozent für kunst- und medientheorie an der hochschule für gestaltung und kunst basel und wird in seinem vortrag auf seine persönlichen highlights aus der geschichte der netzkunst eingehen. kornhausforum, kornhausplatz 18, bern / 20:00 pierre brice der charmante schauspieler erzählt von seiner unvergesslichen rolle als indianerhäuptling und unbekanntes aus seinem privatleben. „winnetou und ich mein wahres leben“. bei jäggi, bücher (im loeb) bern / 20:00 DANCEFLOOR fu**ing monday? chrigu schmutz vs. michèle burri bierhübeli lounge, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 DIENSTAG 19.10.2004 BÜHNE / THEATER drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 kirschgarten theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 JAZZ herbstnachtstraum vll pierre favre ensemble dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 paul kuhn trio marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 silo-live-jazz-jam sitting on a cowbell... silo, mühleplatz 11, bern / 20:30 FILM SPEZIAL sex and the city bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 LITERATUR / VORTRÄGE literatur im keller 9.99 ono-slam ono, kramgasse 6, bern / 20:00 DANCEFLOOR 5 nach 6 du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 18:05 oldies & schlager quasimodo, rathausgasse 75, bern / 20:00 k.o.roke: betty ford music fri-son, rte de la fonderie 13 , fribourg / 22:00 herbstnachtstraum vll, pierre favre ensemble, dampfzentrale, 17./18. oktober / 21:00 Oktober 17 - 21 MITTWOCH 20.10.2004 BÜHNE / THEATER oberst chabert - ein mann der ehre erzähltheater nach h. de balzac. regie: klaus henner russius. produktion: jaap achterberg und theater stadelhofen. mit jaap achterberg (solo) was macht ein ehrenwerter mann in zeiten, in denen ehrlosigkeit vorherrscht? wie soll ein mutiger und aufopfernder mensch leben, wenn man nur dank korruption, rücksichtslosigkeit und geld zu macht und sozial geachteter stellung gelangen kann? ist hier die rede von heute? balzacs „oberst chabert“ spielt im frühen 19. jahrhundert, in der zeit nach napoleons niederlage bei waterloo, als die alte aritsokratie und die neue bourgeoisie ein bündnis schlossen, um sich auf kosten der verarmten bevölkerung zu bereichern. im zentrum der tragischen handlung steht der konflikt zwischen der schicht der neureichen, repräsentiert durch chaberts ehemalige frau, die gräfin ferraud, und den armen klassen, zu denen chabert hinab gesunken ist. balzac pflegte zu sagen, dass „seit 1815 das prinzip des geldes dasjenige der ehre ersetzt“ habe. ono, kramgasse 6, bern / 20:00 «annebäbi im säli» im kleinen saal des ochsen wird in bester schweizerischer volkstheatertradition gotthelfs «anne bäbi jowäger» geprobt. michaela erhofft sich die rolle des sittsamen schönen meyeli und muss die wüste magd stini spielen. ihr bühnenbräutigam jakobli ist ihr ex. der schweinestall dient als vertriebszentrale für pornographische produkte. die hornusser sind gedopt. nur die serviererin aus dem balkan hat die füsse fest auf dem boden. theater nicht wie zu gotthelfs zeiten! ohne live gerupftes huhn! ein stück von beat sterchi mit simon chen, thimna fink, kurt grünenfelder, barbara gassner, barbara grimm, hanspeter bader und julia glaus. regie: lilian neaf. dramaturgie: lorenz belser. bühnenbild: heidy jo wenger. kostüm: rudolf jost. musik: christian brantschen. eine koproduktion von theater marie aarau mit theater tuchlaube aarau, dem theater biel/solothurn und dem schlachthaus theater bern. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 drei mal leben theater effingerstr., effingerstr. 14, bern / 20:00 kirschgarten theater käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 ladies night - theater tojo, neubrückstrasse 8 , bern / 20:30 SOUNDS berner troubadours - nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 subterrenaen homesick blues mit trummer mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 JAZZ river house jazzband dixieland jazz mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:30 paul kuhn trio marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 FILM SPEZIAL «blick zurück/regards en arrière» das programm: «halt!grenze!», von f. gonseth, t.gull, m.a.schüpfer, «gerettet», von kaspar kasics. «hinten», von fernand melgar und grégoire mayor, «j», von fernand melgar, «wir wussten von nichts», von thomas schärer, «streng überwachte freiheit», von anne cuneo, «die moral von der geschicht», von david bernet. in anwesenheit von filmemacherinnen. kornhausforum, kornhausplatz 18, bern / 19:00 LITERATUR / VORTRÄGE pascal mercier: nachtzug nach lissabon lesung aus dem neuen roman buchhandlung stauffacher, ryffliggässli 8, bern 20:00 verschiedene welten aus gleicher region die unterschiedlich arbeitenden und schreibenden autorinnen therese bichsel, saro marretta und polo hofer alle mitglieder des berner schriftstellerinnen vereins treffen sich für einmal im kornhaus, stellen dort ihre neuen texte vor und diskutieren mit dem publikum. mit apéro. kornhausbibliothek, kornhausplatz 18, bern 7 / 20:00 KINDER / FAMILIEN „frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund“ theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 di verzouberete brüeder zull, tonambiente mit poesie, dampfzentrale, 18. oktober / 18:00 von jewgeni schwarz. in der regie von jiri ruzicka; berndeutsche übersetzung von frank und monika demenga. nach drei jahren vergeblicher suche findet wassilissa ihre zwei söhne wieder, die von der hexe babajaga in bäume verzaubert wurden. babajaga nimmt wassilissa in dienst, mit dem versprechen, ihre söhne zurückzuverwandeln, wenn sie die vielen, schier unlösbaren aufgaben, die sie ihr stellt, meistern könne. mit hilfe des kettenbären mischa, der bei der hexe fronarbeit leistet, und seiner zwei freunde, dem hund und der katze, gelingt es wassilissa endlich, die hexe zu überlisten und ihre söhne zu befreien. berner puppen theater, gerechtig keits gasse 31, bern / 14:30 31 DONNERSTAG 21.10.04 BÜHNE / THEATER die frau von früher roland schimmelpfennig es klingelt an der tür. der mann öffnet. draussen steht eine frau. vor mehr als zwan-zig jahren haben sie sich ewige liebe ge-schworen. jetzt fordert sie die einlösung des versprechens. er ist jedoch längst verheiratet. roland schimmelpfennig hat ein lakonisches, witziges stück in virtuosen zeitsprüngen geschrieben. dabei entsteht ein thriller, bei dem die herzen rasen und der atem stockt. schweizer erstaufführung. kornhausbühne, kornhausplatz 18, bern / 19:30 STADTRUNDGÄNGE bern hin und weg aus welcher berner stube 16 sprachen gesendet werden und weshalb migrantinnen nicht immer fremdsprachig sind. wie die 5. schweiz zum viertgrössten kanton wurde und warum ausgerechnet eine portugiesische paprikadose ein verkaufsschlager ist. die lorraine gilt seit jeher als einwanderungsquartier. unterschiedliches lässt menschen hierher kommen – und wieder weggehen. wir führen sie vorbei an exotischem und alltäglichem, an allerlei reglementen und geschichten bis an einen der ränder berns mitten in der stadt. treffpunkt: haltestelle lorraine (bus nr. 20 richtung wyler) / 18:00 drei mal leben theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 DANCEFLOOR academic fever art café, gurtengasse 6, bern / 21:00 berner troubadours - nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 latin & soul guayas, parkterrasse 16, bern / 23:00 wiglaf droste & das spardosen terzett reitschule, neubrückstrasse 8, bern / 21:00 melange mercredi les amis, reichenbachstrasse 2, bern / 20:00 thaistar prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 mid-week hit-mix quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:00 seventies to nineties silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 house beats stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 melange mercredi wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 20:00 kirschgarten theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 ladies night theater tojo, neubrückstrasse 8, bern / 20:30 SOUNDS el guapo stuntteam (b) & yumi yumi (jap) belgische rock’n’roll-stuntmänner und japanische power-punk-pop-girls isc club, neubrückstrasse 10, bern / 21:00 leerraum feat. pe lang & zimoun mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:00 JAZZ texas renegade folk / country mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:30 paul kuhn trio marians jazzroom, engestr. 54, bern / 20:00 sputnixxen la barbara christen feat. nadja stoller - vocal jazz parterre, hallerstrasse 1, bern / 20:00 Oktober 18 - 23 32 KLASSIK 1. lunchkonzert marko letonja, dirigent. peter tschaikowsky: symphonie nr. 4 f-moll op. 36 kultur-casino bern, grosser saal / 12.15 extrakonzert tonhalle orchester zürich: itzhak perlman, dirigent und solist. ludwig van beethoven. romanze g-dur op. 40 für violine und orchester romanze f-dur op. 50 für violine und orchester wolfgang amadeus mozart symphonie nr. 27 g-dur kv 199. franz schubert, symphonie nr. 8 (9) c-dur dv 994. kultur-casino bern, grosser saal / 19.30 stummfilm mit live musik berner symphonie-orchester mit timothy brock, dirigent. «new babylon» ein film von leonid trauberg und grigorij kozintsev. musik: dmitrij schostakowitsch. musik zum film oder film zur musik? dass chaplins oder buster keatons stummfilm-klassiker erst mit live musik zum „gesamt kunstwerk“ werden, das haben timothy brock und das bso in der vergangenheit bereits hinreichend unter beweis gestellt. für viele berühmte komponisten des 20. jahrhunderts, darunter auch dmitrij schostakowitsch, war das genre filmmusik von grosser bedeutung, als broterwerb und als experimentierfeld gleicher massen. new babylon, so lautet der titel eines sowjetischen stummfilms von leonid trauberg und grigorij kozintsev aus dem jahr 1929, zu dem schostakowitsch die musik schrieb. new babylon stellt die zeit der pariser kommune von 1870/71 dar ein film über „klassenkampf“ also und damit ein interessantes zeitgeschichtliches dokument, vor allem aber eine meisterhafte leistung in der zusammenarbeit zwischen regisseur, komponist und schauspielern wie sergei gerassimov und vsevolod pudovkin, die später selbst als regisseure zu legenden des sowjetischen kinos wurden. dampfzentrale bern / 19.30 LITERATUR / VORTRÄGE richard reich & christoph simon richard reich, geboren 1961 im kanton bern, aufgewachsen in zürich, wurde als nzzsportkolumnist bekannt und beliebt. später gründete und leitete er das zürcher literaturhaus. heute ist er freier autor. nach seinem debut «ovoland – nachrichten aus einer untergehenden schweiz» (2001), einer sammlung von kolumnen und geschichten aus der nzz, legte er 2003 «das gartencenter», seine erste längere erzählung, vor. jetzt kommt der zweite band mit kolumnen: «das leben ist eine turnhalle». christoph simon, wurde 1972 in bern geboren. auf mehreren reisen besuchte er israel, jordanien, ägypten, polen, südamerika, london und new york. heute lebt und schreibt christoph simon im berner nordquartier. simon hat zwei gute romane geschrieben: «franz oder warum antilopen nebeneinander laufen» (2001) und «luna llena» (2003). kairo, dammweg 43, bern / 20:30 DANCEFLOOR pumpin‘ series art café, gurtengasse 6, bern / 21:30 long time no see eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 erstsemesterparty uni bern prestige, laupenstr. 17, bern / 21:00 blue night lounge propeller, aarbergergasse 30, bern / 20:00 remember the 90ties quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:30 thursday club dance silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 flash the beat stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 warm up wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 digital love squad ianeq, breakplus, beatnic, keena fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 22:00 tanzbar dj profondo ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 23:00 populäre tanzmusik dj spectron mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 FREITAG 22.10.2004 BÜHNE / THEATER die frau von früher roland schimmelpfennig es klingelt an der tür. der mann öffnet. draussen steht eine frau. vor mehr als zwan-zig jahren haben sie sich ewige liebe ge-schworen. jetzt fordert sie die einlösung des versprechens. er ist jedoch längst verheiratet. roland schimmelpfennig hat ein la- stummfilm mit live musik, dampfzentrale 21./22. oktober / 19.30 konisches, witziges stück in virtuosen zeitsprüngen geschrieben. dabei entsteht ein thriller, bei dem die herzen rasen und der atem stockt. schweizer erstaufführung. kornhausbühne, kornhausplatz 18 bern / 19:30 füttern verboten! impro-komödiant helge schneider national, hirschengraben 24, bern / 20:00 das mündel will vormund sein. premiere regie: davina siegenthaler schauspiel: martin casanova, simon schwab. ein wortloser dialog von peter handke in einer produktion des theater nota bene. zwei männer ohne namen, ohne herkunft, ohne identität. sie treffen aufeinander. sie treffen in diesem moment nicht zum ersten mal aufeinander, sondern tun dies vermutlich täglich. an irgendeinem tag treffen sie sich also wieder... im gegensatz zu anderen sprechlastigen wortgewandten stücken von peter handke handelt es sich hiermit um ein stück ohne gesprochenen text. keller 1230, kramgasse 4, bern / 20:30 drei mal leben von: yasmina reza , regie: thomas luft gastspiel: theaterlust münchen mit julia koschitz, roland peek, martina schröder, heike ternes, klaus wolf drei mal der gleiche abend, drei mal die gleichen voraussetzungen: henri und sonja sind zu hause und streiten sich über erziehungsfragen. plötzlich klingelt es. hubert finidori und seine frau ines stehen vor der tür. henri und sonja erwarteten die finidoris jedoch erst für den nächsten abend. nichts ist vorbereitet, und dabei hängt doch für henri soviel vom gelingen dieses abends ab. er ist astrophysiker und seine nächste wissenschaftliche veröffentlichung ist dringend fällig. für die annahme seiner gerade fertiggestellten arbeit und eine eventuell damit verbundene beförderung bedarf es aber der unterstützung huberts. drei mal beginnt dieser abend von vorne, drei mal nimmt er eine andere wendung. was zu beginn wie eine komödie aussieht, endet in einem alptraum. theater effingerstr., effingerstrasse 14, bern / 20:00 kirschgarten theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 ladies night - theater tojo, neubrückstrasse 8 5063, bern / 20:30 SOUNDS plüsch (ch) bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:30 michael von der heide „helvetia tour“ schweigen in der guten alten zeit… von der heide betreibt auf seinem neuen album helvetia wurzelsuche und legt mit einem hauch von jazz und einem glanz von variete eine palette mit schweizerdeutsch, deutsch und französisch gesungenen songs vor. gurten bern / ? no/ta/be/ne soli-konzert saal-reno eine funky-popband aus biel und bern, die seit mehr als vier jahren auf verschiedenen bühnen unterwegs ist. das sind notabene. eine band mit sinn für das ausser-gewöhnliche und krea tive, tanzbare und rhythmisch eingänige element. mit dreisprachigen texten und süffigen melodien bieten sie dem zuhörer ein abwechslungsreiches und musikalisches erlebnis. kreuz nidau, hauptstrasse 33, nidau / 20:30 kesh irish tunes & songs virtuose instrumentalmusik, melancholische airs & ausdrucksstarke lieder aus dem unendlich weiten meer irischer musik. kesh, entstanden aus der formation ogham, versprechen einen mitreissenden abend auf höchstem niveau mit faszinierenden ornamentations- und variationskünsten. noch höher schlagen die herzen bei den kostproben irischen tanzes! marc jaggi (fiddle), tom aebi (uilleann pipes), annemarie de bie aka celtann (voc., bodhrán), christian fehr (guit.), manuel jaggi (bass, harmonium) haberhuus, muhlernstrasse 9, bern / 20:30 berner troubadours - nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 tri elles vocales - weibs-bilder ono, kramgasse 6, bern / 20:00 gentleman & the far east band guests: daddy rings.. reitschule, neubrückstrasse 8, bern / 20:00 the night of the blues notes feat. alex attias wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 soulstream, dampfzentrale, 22. oktober/ 22:00 Oktober 18 - 23 fugo / ventura overdrive amp explosion fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 21:00 yumi yumi (jap) chrämerhuus, jurastrasse 12, langenthal / 21:00 jim black & alasnoaxis grunge jazz mühle hunziken, rubigen / 22:00 züri west die aloha show hotel freienhof, freienhofgasse 3, thun / 21:00 JAZZ bejazz uptown bigband - big band jazz eröffnungskonzert zur 10. saison “uptown goes downtown”. mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:00 paul kuhn trio marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 james taylor quartet (uk) funk jazz / acid jazzclub «blue note», next to mainstation, below restaurant palace, biel / 22:00 KLASSIK stummfilm mit live musik dampfzentrale bern / 19.30 gitarrenkonzerte i. konzert mit der gitarrenkonzertreihe wird bern um ein kulturelles attraktives angebot reicher. oberste priorität sind qualität und vielfalt. neben der klassischen gitarre sollen auch verwandte instrumente wie laupe, oud und pipa zum zug kommen. das stilistische spektrum der konzertreihe soll alte musik, neue musik, aber auch aussereuropäische musik beinhalten. das erste gitarren konzert verspricht lekerbissen der besonderen art. miguel guldiman 8 saitige gitarre, suja bobade bansuri und raghavendra kulkarni am tabala. durch das zusammenspiel der drei musiker vereint sich europäisches mit indischem und peruanischem musikverständnis. konzertsaal „le cap“ französische kirche, bern / 18:00 & 21:00 jubiläumsjahr seinen abschluss und in gewisser hinsicht auch den höhepunkt. muristrasse 8, bern / ab 16:00 LITERATUR / VORTRÄGE franz hohler: die torte lesung aus den neuen erzählungen buchhandlung stauffacher, ryffliggässchen 8, bern / 20:00 die gnade der frühen geburt – 50 jahre widerspruch moderation theo umhang: paul parin ist ein grosser geschichten-erzähler und er schöpft aus einem unglaublich reichen leben als arzt, psychotherapeut und kritischer zeitgenosse: geboren 1916 auf dem landsitz seiner jüdisch-schweizerischen familie bei novikloster, heute slowenien, spürt parin „früh den weltkrieg im nacken“ und zieht 1939 nach zürich, wo er bis heute lebt. nach dem medizinstudium und aktivdienst in der schweizer armee arbeitet er 1944/45 zusammen mit seiner frau, goldy parin-mathey, als arzt in der jugoslawischen partisanenarmee. neben seiner privatpraxis als psychoanalytiker in zürich unternimmt paul parin 1955 bis 1972 zusammen mit goldy und dem neurologen und psychoanalytiker fritz morgenthaler sechs ethnopsychoanalytische for-schungsreisen in westafrika. raum am breitenrainplatz militärstrasse 60, bern / 19:30 KINDER / FAMILIE muristaldenfefst muristrasse 8, bern / ab 16:00 DANCEFLOOR mowdee-beats art café, gurtengasse 6, bern / 22:00 clubnacht wieder im kesselhaus stattfinden. nach alexander barck von jazzanova im september, ein weiteres highlight im kalender. begleitet wird afronaught von der bernerin sassy j, keine unbekannte in sachen dancefloor action. dj’s afronaught (bugz in the attic, bitasweet, uk) & sassy j (a few among others) dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 22:00 black pearl du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 22:00 tune machine eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 metamorphose night guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 monsters of rock isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 flirt in the city prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 funky fresh air propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 warm up for next days quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 club dance silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 house it up vol.1 stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 dj ronello wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 muristaldenfest mit einem grossen, dreitägigen herbstfest auf dem campus muristalden erreicht das soulstream afronaught (uk), sassy j das a few among others kollektiv präsentiert einen besonderen gast aus west london: orin walters aka afronaught von bugz in the attic. das sechsköpfige dj- und produzentenkollektiv ist heutzutage aus der clubszene londons nicht mehr wegzudenken. auch in sachen remixes haben sie es faustdick hinter den ohren: ob für macy gray, 4hero oder amy winehouse, heraus kommt jedesmal ein dancefloor roller. das spektrum ihrer musik reicht von verstrickter jazzfusion, dancehall, bis hin zu straightem hiphop. bugz in the attic ist ein zusammenschluss von drum’n’basswunderkindern, garage-heads, sound system-veteranen und original-soulboys: dem eklektizismus sind keine grenzen gesetzt. auch dieses mal wird die soulstream eltern john, 22. oktober / 21:30 james taylor quartet (uk), blue note club, 22. okt. /22:00 sevillanas-bar bernau, seftigenstrasse 243, bern / 21:00 eniroc bad bonn, bonnstrasse 2 düdingen / 21:30 eltern john bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:30 pumpin house ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 the bass drummer funk up your life mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 33 sabotage - jammin-j prinz-club, aarbergergasse, bern / 22:00 SAMSTAG 23.10.2004 BÜHNE / THEATER das mündel will vormund sein keller 1230, kramgasse 4, bern / 20:30 die frau von früher kornhausbühne, kornhausplatz 18 , bern / 19:30 aschenputtel tanzstück für kinder ab 5 jahren als es nun abend war, wollte aschenputtel fort, und der königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind, dass er nicht folgen konnte. der königssohn aber hatte die ganze treppe mit pech bestreichen lassen: da war, als es hinabsprang, der linke pantoffel des mädchens hängen geblieben. der königssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden. aschenputtel, gebrüder grimm. das kindermärchen wird dieses jahr zum ersten mal getanzt. das bern ballett unter der neuen leitung von steijn celis stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 17:00 drei mal leben von: yasmina reza , regie: thomas luft gastspiel: theaterlust münchen mit julia koschitz, roland peek, martina schröder, heike ternes, klaus wolf. drei mal der gleiche abend, drei mal die gleichen voraussetzungen: henri und sonja sind zu hause und streiten sich über erziehungsfragen. plötzlich klingelt es. hubert finidori und seine frau ines stehen vor der tür. henri und sonja erwarteten die finidoris jedoch erst für den nächsten abend. nichts ist vorbereitet, und dabei hängt doch für henri soviel vom gelingen dieses abends ab. er ist astrophysiker und seine nächste wissenschaftliche veröffentlichung ist dringend fällig. für die annahme seiner gerade fertiggestellten arbeit und eine eventuell damit verbundene beförderung bedarf es aber der unterstützung huberts. drei mal beginnt dieser abend von vorne, drei mal nimmt er eine andere wendung. was zu beginn wie eine komödie aussieht, endet in einem alptraum. theater effingerstr. effingerstrasse 14, bern / 20:00 kirschgarten theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 jubiläumskonzert, sinfonisches blasorchester, dz, 23. okt. / 19:30 Oktober 23- 27 34 ladies night theater tojo, neubrückstrasse 8, bern / 20:30 compagnie schafsinn wannenwarten? poetisch-clowneskes theaterstück ohne worte. drei skurrile randfiguren in ihrer eigenen kleinen welt versuchen der langeweile zu entfliehen. heute könnte sich alles verändern. grundlegend, sozusagen. aber gerade heute bleibt wieder alles gleich. also nehmen sie das geschehen selber in die hand. die drei geraten durch ihr zutun nach und nach in eine absurde, verschrobene welt, die schliesslich wichtiger wird als die reale. jedenfalls eine zeit lang. und dann...warten warten auf besseres wetter. die mixtur von komik, artistik und musik lässt verblüffend schafsinnige szenen entstehen. bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:00 SOUNDS seven sevensoul-tour a soul flush special night bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 michael von der heide „helvetia tour“ schweigen in der guten alten zeit… von der heide betreibt auf seinem neuen album helvetia wurzelsuche und legt mit einem hauch von jazz und einem glanz von variete eine palette mit schweizerdeutsch, deutsch und französisch gesungenen songs vor. gurten bern / ? muristaldenfest muristrasse 8, bern / ab 10:00 berner troubadours - nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 desperate cry, wounds left deeper... (souslepont) reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 22:00 senser return of the age of panic 10 jahre nach welterfolg stacked up wieder in originalbesetzung: damals entflammten senser jegliche fangattungen die kreuzübers wurden wild, die metaller nickten anerkennend mit fuss und kopf, die rastamen zappelten, den hiphoppern rutschten die hosen eine etage tiefer und die softies und ewiggestrigen waren begeistert ob der hüpfsamen frische des crossoverseptetts. 10 jahre ist es aber auch her, seit sensers musik hip war. das neue album klingt wie ein 94-er aufguss nostalgischer backflash garantiert. bad bonn, bonnstrasse 2 düdingen / 21:30 freddie krueger sound fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 21:00 aynsley lister blues rock mühle hunziken, rubigen / 22:00 züri west die aloha show hotel freienhof, freienhofgasse 3, thun / 21:00 JAZZ bejazz markus lauterburg „conarco“ für streichquartett und schlagzeug; helena winkelman (vl), mia lindblom (vl), barbara lang (va), till wyler (vc), markus lauterburg (dr, perc, composition) mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 21:00 paul kuhn trio marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 jazz night daniel erismann trio déjàvu, florastrasse 34, biel / 20:00 KLASSIK jubiläumskonzert 25 jhr. sinfonisches blasorchester dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 19:30 amar quartett rüttihubelbad, rüttihubel, walkringen / 20:00 LITERATUR / VORTRÄGE literatur auf dem laufsteg: nachtexpress b. marti.. ono, kramgasse 6, bern / 20:00 KINDER / FAMILIEN di verzouberete brüeder berner puppen theater, gerechtigkeitsgasse 31, bern / 14:30 theaterzirkus wunderplunder winterquartier kulturfabrik, burgdorf / 19:00 „frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund“ theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 / 17:30 STADTRUNDGÄNGE hohe wellen \ thuns geschichte in wasserzeichen in diesem stattrundgang tauchen wir ab in historische details zum thema wasser: wir vernehmen spannendes über see und aare als transport- und reisewege vor dem eisenbahnbau, über die aare als thuner trinkwasserreservoir bis ins 19. jahrhundert hinein, oder über die wasserkraft als unentbehrlicher energielieferant für gewerbe und industrie schon lange vor der erfindung der elektrizitätswerke. nicht zuletzt kommt auch das wasser als naturgewalt zur sprache: sind überschwemmungen eine strafe gottes, ein werk des teufels oder ein fall für die ingenieurskunst? die folgen des kanderdurchstichs 1714 und fragen des heutigen hochwasserschutzes werden diskutiert. treffpunkt: aarefeldplatz vis-a-vis bahnhof sbb / 14:00 DANCEFLOOR finest house solution art café, gurtengasse 6, bern / 22:00 splash - blackmusic jam bierhübeli ug, neubrückstr. 43, bern / 22:00 uni-party du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 22:00 rhythm is love eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 inka imperio‘s afterhours guayas, parkterrasse 16, bern / 05:00 da real hip hop jam guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 yalla! isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 pops best propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 quasimodo party quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 mouthwatering vs. round table knights reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 22:00 it‚s disco silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 body groove stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 wild out! wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 elektrik mehmet wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 happy birthday alabama biella factory, schönistrasse 16, biel / 21:00 sternennacht waage ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 definitely juicy joints mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 SONNTAG 24.10.2004 BÜHNE / THEATER hello dolly musical comedy by jerry hermann stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 20:00 das mündel will vormund sein ein wortloser dialog von peter handke in einer produktion des theater nota bene. zwei männer ohne namen, ohne herkunft, ohne identität. sie treffen aufeinander. sie treffen in diesem moment nicht zum ersten mal aufeinander, sondern tun dies vermutlich täglich. an irgendeinem tag treffen sie sich also wieder... im gegensatz zu anderen sprechlastigen wortgewandten stücken von peter handke handelt es sich hiermit um ein stück ohne gesprochenen text. keller 1230, kramgasse 4, bern / 20:30 kirschgarten theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 ladies night theater tojo, neubrückstrasse 8 5063, bern / 20:30 chäller-kumedi der notar in der falle zytglogge-theater, kornhausplatz 10, bern / 09:30 muristaldenfeat muristrasse 8, bern / ab 10:00 wounds left deeper; souslepont, 23.10. / 22:00 compagnie schafsinn, bären buchsi, 23. oktober / 21:00 doppelbock; dz; 24.10. / 21:00 Oktober 23- 27 SOUNDS doppelbock dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 JAZZ swiss jazz orchestra bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 19:00 bejazz guitarthing acoustic guitar jazz - cd-taufe „sol+! sandro schneebeli (g), tomas sauter (g) mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:00 KLASSIK muristaldenfest ehemaligenchor muristalden und kammerchor oberaargau; martin bieri, orgel / andreas hohn, leser / martin pensa, leitung französische kirche bern, 17 uhr DANCEFLOOR inka imperio‘s afterhours guayas, parkterrasse 16, bern / 05:00 pasion latina guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 fremdgehen isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 bitzius. ein gotthelfprogramm beat sterchi und no square jazz trio. beat sterchi hat geschrieben, verfremdet und collagiert. und sich hinter der kantonsgrenze (wo man nicht vor dichterehrfurcht erstarrt) nach musikern umgeschaut. so ist eine sammlung von lauten und wörtern entstanden, die «gotthelf nicht auf den kopf, aber vielleicht neben den denkmalsockel auf die eigenen füsse stellt». eine robuste hommage, die ihre vorpremiere am loebegge inklusive empörter kritik (man mache sich hier über den gotthelf lustig!) und den 200. geburtstag des alten herrn überstanden hat. mit unterstützung der buchhandlung libromania. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 11:00 JAZZ swiss jazz orchestra gala night special guest: rick bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 KINDER / FAMILIEN „frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund“ theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 /17:30 DANCEFLOOR fu**ing monday? sibylle gygax vs. hélène steck bierhübeli lounge, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 di verzouberete brüeder von jewgeni schwarz. in der regie von jiri ruzicka; berndeutsche übersetzung von frank und monika demenga. nach drei jahren vergeblicher suche findet wassilissa ihre zwei söhne wieder, die von der hexe babajaga in bäume verzaubert wurden. babajaga nimmt wassilissa in dienst, mit dem versprechen, ihre söhne zurückzuverwandeln, wenn sie die vielen, schier unlösbaren aufgaben, die sie ihr stellt, meistern könne. mit hilfe des kettenbären mischa, der bei der hexe fronarbeit leistet, und seiner zwei freunde, dem hund und der katze, gelingt es wassilissa endlich, die hexe zu überlisten und ihre söhne zu befreien. berner puppen theater, gerechtigkeitsgasse 31 652, bern / 10:30 tango nigh - milonga ono, kramgasse 6, bern / 20:00 after flash kalinka lounge stone x, sandrainstrasse 10, bern / 05:00 funkyt & 70ties night mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 MONTAG 25.10.2004 DIENSTAG 26.10.2004 BÜHNE / THEATER gogol & max musikclowns theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 lustiger dienstag nouveau vaudeville pur! tojo, neubrückstrasse 8, bern / 20:30 JAZZ a tribut to lionel hampton & benny goodm marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 silo-live-jazz-jam / the granninis silo, mühleplatz 11, bern / 20:30 das mündel will vormund sein; keller 1230, 22./23./24. oktober / 20:30 35 FILM SPEZIAL sex and the city bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 DANCEFLOOR oldies & schlager quasimodo, rathausgasse 75, bern / 20:00 k.o.roke fri-son, rte de la fonderie 13 / , fribourg / 22:00 MITTWOCH 27.10.2004 BÜHNE / THEATER sharp! sharp! the south african arts festival augusto cuvilas - reginald danster: «identidades» und vincent mantsoe: «bupiro mukiti» festivaleröffnung doppelabend. eine tänzerische begegnung zwischen mozambique und südafrika fernab der heimat, zwei choreographien zur frage der identität dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 20:00 die frau von früher roland schimmelpfennig kornhausbühne, kornhausplatz 18, bern / 19:30 gogol & max - musikclowns theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 SOUNDS sens unik bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:00 berner troubadours - nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 offene bühne nr. 63 eine viertel stunde berühmt sein, ein star sein... anmeldung erforderlich sous le pont, neubrückstrasse 8, bern / 22:00 tm stevens & shocka zooloo funk blues and rock mühle hunziken, rubigen / 22:00 JAZZ tribute to lionel hampton & benny good feat. peter appleyard & j.m. rhythm four. peter appleyard, vib & jürg morgenthaler rhythm four marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 FILM SPEZIAL nine soho eckstein films johannesburg geboren, wurde in den neunziger jahren auch als theaterregisseur durch seine zusammenarbeit mit der handspring puppet company weltbekannt. in stücken wie «woyzeck on the highveld» und «ubu and the truth commission» agierten schauspieler und puppen vor dem hintergrund animierter filme. die im rahmen von sharp! sharp! präsentierten neun animationsfilme wurden in den vergangenen vierzehn jahren mit kohlestift und radiergummi gezeichnet. kentridge glaubt an eine kunst, welche die ironien, die mehrdeutigkeiten und die widersprüche der politischen welt erfassen kann. in der soho eckstein-saga beleuchtet er die verbrechen des apartheidregimes und sucht antworten auf fragen nach dem umgang mit kollektiver erinnerung, persönlicher verantwortung und individueller erfahrung. dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 18:00 «mission des grauens» frédéric gonseths erschütternder film über ein brisantes stücke schweizer geschichte: 1942/43 wurden 250 schweizer ärzte, krankenschwestern und -pfleger zeugen des grauens an der ostfront. sie hatten sich als freiwillige gemeldet und glaubten, an einer humanitären mission des roten kreuzes teilzunehmen. infolge eines geheimen abkommens zwischen der schweiz und dem dritten reich waren sie in wirklichkeit jedoch der deutschen wehrmacht unterstellt. in gonseths film erzählen sie zum ersten mal, was sie damals erlebt haben. (für den schweizer filmpreis 2004 nominiert) im anschluss an den film diskussion mit frédéric gonseth kornhausforum, kornhausplatz 18, bern / 19:00 KINDER / FAMILIEN „frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund“ theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 di verzouberete brüeder berner puppen theater, gerechtigkeitsgasse 31, bern / 14:30 STADTRUNDGÄNGE bern giggerig wenn ein schneller klick in der liebe den ersten blick ablöst und was in casanovas briefen steht. wie die sittenpolizei auch ohne blaulicht im rotlichtmilieu wirkt und was am anderland so anders ist. erotik gibt’s nicht nur im milieu und auch liebe sharp! sharp! - the south african arts festival / schlachthaus 36 Oktober 27 - 29 kennt keine grenzen. ohne scham und scheu führen wir sie mit viel gefühl der aare entlang und suchen zwischen matte und marzili nach sinnlichkeit und sexualität in der bundesstadt. es kann überall knistern ... vielleicht auch mal im besucherpublikum! treffpunkt: mühleplatz-baum, matte / 18:00 pec and fevvers chrämerhuus, jurastrasse 12, langenthal / 20:00 DANCEFLOOR academic fever art café, gurtengasse 6, bern / 21:00 berner troubadours - nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 SOUNDS daau (b) eastern folk meets electro-dub isc club, neubrückstrasse 10, bern / 21:00 latin & soul guayas, parkterrasse 16, bern / 23:00 benfay elecktronick muzick: a man and a laptop parterre, hallerstrasse 1, bern / 20:00 melange mercredi les amis, reichenbachstrasse 2, bern / 20:00 light night music mono blues band subway, spitalgasse 4, bern / 22:30 mid-week groove quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:00 rumplestitchkin good enough for us bad bonn, bonnstrasse 2 düdingen / 21:00 seventies to nineties silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 stiller has wenn stiller has auftreten, stellen sie ihr repertoire unmittelbar vorher in der garderobe zusammen, abgestimmt auf ort, schwingung, befindlichkeit - daher jedesmal anders. nur wer den hasen live kennt, lernt ihn wirklich kennen. stiller has auf poulettour mit halt im bären buchsi. bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:30 house beats stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 melange mercredi wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 20:00 future dancefloor listening mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 DONNERSTAG 28.10.04 BÜHNE / THEATER sharp! sharp! the south african arts festival théâtre spirale & magnet theatre: «the fire raisers» max frischs «biedermann und die brandstifter» interkulturell von cape town bis genf, mit viel musik und noch mehr chor. auf englisch. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 der sturm william shakespeare stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 19:30 gogol & max - musikclowns theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 duo hinterletscht severin richiger & stefan waser bernau, seftigenstrasse 243, bern / 20:30 daau (b), isc club, 28. oktober / 21:00 die türen mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:00 JAZZ kaffeehausorchester & special guest till grünewald und die café-littéraire-hausband: till grünewald, ts, mik keusen, p, jacob suske, b, martin kissling, dr café littéraire in der buchhandlung stauffacher, neuengasse 25 / 18:30 raw & cooked dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 tribute to lionel hampton & benny good feat. peter appleyard & j.m. rhythm four. peter appleyard, vib & jürg morgenthaler rhythm four marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 nine‘o‘clock concerts caryl baker quartett déjàvu, florastrasse 34, biel / 20:00 KLASSIK berner symphonie-orchester 1. lunchkonzert casino, herrengasse 25, bern / 12:15 1. symphoniekonzert (blau) einführungsveranstaltung walter kläy, redaktor schweizer radio drs im gespräch mit dem komponisten jost meier. 18.30 uhr kultur-casino bern, burgerratssaal. berner symphonie orchester marko letonia, dirigent. modest mussorgsky «eine nacht auf dem kahlen berge» jost meier «trifoglio» für klarinette, violoncello, klavier und orchester ua, peter tschaikowsky symphonie nr. 4 f-moll op. 36. pannender kann man sich ein programm kaum vorstellen: da gibt es zum einen zwei repertoireklassiker, wie sie „schmissiger“ nicht sein könnten, zum anderen wird ein neues werk aus der taufe gehoben, ein werk, das dem orchester und dem leroy trio (mit bso klarinettist jörg capirone) auf den leib geschrieben wurde. und nicht nur das: jost meier studierte komposition in bern, er schrieb zahlreiche werke, die in der schweiz uraufgeführt wurden, und gilt heute als einer der bekanntesten schweizer komponisten der gegenwart. vier jahre wendete er an die arbeit an seiner neuen grossen komposition trifoglio – das eng mit dem orchester verzahnte kleeblatt (dies die bedeutung des titels) der drei solisten tritt in einem gewaltigen decrescendo immer mehr hervor. das beeindruckende werk wird flankiert von modest mussorgskys nacht auf dem kahlen berge, einer programmatischen sinfonie über jenen berg in der nähe von kiew, auf dem sich der sage nach die hexen und andere phantastische schreckensgestalten versammeln, und tschaikowskys vierter sinfonie, einer komposition, deren melodische fülle diesen abend abrunden wird. mit marko letonja, seines zeichens chefdirigent in basel, steht dabei ein ausgewiesener experte für die russische romantik am pult. kultur casino bern, grosser saal / 19.30 LESUNGEN / VORTRÄGE diplomvorträge 2004 hkb 10:00 uhr: katharina allgayer: klebekitte zur verbindung von stark beschädigten holzoberflächen 10:45 uhr : florence fleury: concept de conservation préventive pour la collection du musée-château de jegenstorf 11:30 uhr: matthias laeuchli: gemäldestrukturen unter permanenter zugbelastung - gewichtsbedingte informationen an grossformatigen, modernen gemälden duo hinterletscht, bernau, 28. oktober / 20:30 12:15 uhr: barbara mutter supitar: untersuchung und dokumentation ausgewählter textiler bildträger an gemälden in der schweiz 14:30 uhr: stefanie schwind: lösungs-mittel lösliche celluloseether und ihre anwendungsmöglichkeiten in der konservierung und restaurierung 15:15 uhr: heide tröger: bemalte prozessionsfahnen des 18. jh. aus dem bayerischschwäbischen raum - untersuchung der maltechnik an vier beispielen 16:00 uhr: martina pfenninger: vorvulkanisierter naturlatex in der zeitgenössischen kunst - möglichkeiten der nachträglichen stabilisierung 16:45 uhr sabine zorn: das diasec® verfahren - schäden, stabilität, konser-vierung und restaurierung dachstock, studerstrasse 56, 3004 bern DANCEFLOOR shoodbgood art café, gurtengasse 6, bern / 21:30 80s and up eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 blue night lounge propeller, aarbergergasse 30, bern / 20:00 lets get loud quasimodo, rathausgasse 75, bern / 21:30 crash helmet lounge reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 20:00 thursday club dance silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 flash the beats stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 warm up wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 flex: fri-son, rte de la fonderie 13 / , fribourg / 19:00 tanzbar ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 23:00 independent music mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 stiller has, bären buchsi, 28.10. / 21:30 Oktober 27 - 29 FREITAG 29.10.2004 BÜHNE / THEATER sharp! sharp! the south african arts festival augusto cuvilas - reginald danster und vincent mantsoe: augusto cuvilas - reginald danster: «identidades» und vincent mantsoe: «bupiro mukiti» doppelabend. eine tänzerische begegnung zwischen mozambique und südafrika fernab der heimat, zwei choreographien zur frage der identität. dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 19:30 die frau von früher roland schimmelpfennig es klingelt an der tür. der mann öffnet. draussen steht eine frau. vor mehr als zwan-zig jahren haben sie sich ewige liebe ge-schworen. jetzt fordert sie die einlösung des versprechens. er ist jedoch längst verheiratet. roland schimmel-pfennig hat ein la-konisches, witziges stück in virtuosen zeit-sprüngen geschrieben. dabei entsteht ein thriller, bei dem die herzen rasen und der atem stockt. schweizer erstaufführung. kornhausbühne, kornhausplatz 18, bern / 19:30 gogol & max musikclowns theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 sharp! sharp! the south african arts festival third world bunfight theatre: «clubnights» «a whirling night of south-afri-kitsch and off-the-wall ceremony, theatrical hi-jinks, shamanistics dance and sounds from the dance floors of soweto». auch ohne englischkenntnisse ein voller genuss. tojo, neubrückstrasse 8 bern / 22:00 SOUNDS plüsch die „sidefiin tour 2004“ kommt nach spiez. support, adrian stern. lötschbergsaal spiez, / 20:30 cubanisimo (cuba) cubanisimo aus havanna, cuba, wird unter musik-journalisten und kritikern weltweit als eine der besten latinobands gehandelt. nach bueno vista social club ist cubanisimo zum erfolgreichste kultur export kubas avanciert. durch ihren perfekten, fetzigen aber auch feinen sound aus havanna mit viel mambo, son und salsa strömen liebhaber der lateinamerikanischen musik weltweit an die konzerte von cubanisimo. in den usa, europa und auch in südamerika(!) füllen sie längst sämtliche konzerthallen. am freitag, 29. oktober, spielt die 10-köpfige tanz-combo um leader ricardo alvarez exklusiv in der schweiz im blue note club. jazzclub «blue note», next to mainstation, below restaurant palace, biel / 22:00 baze (albumtaufe) & wurzel 5 bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 20:30 tonight & only wädi gysi & michael morris wädi gysi & michael morris bilden ein famoses duo, das sich zwischen weltmusik, pop und improvisation bewegt und mit akustischen miniaturen und rhythmischen kapriolen begeistert. die musikalische weltreise führt durch feinfühlige songs und rhythmusbetonte stücke. eine betörende vielschichtigkeit haucht dabei kraftvolles leben in die musik. mit viel humor und charme verwandeln die herren gysi und morris stimmungsvoll songs in reinste lebensfreude. wädi gysi (guit, voc) & michael morris (voc, cajon, perc) haberhuus, muhlernstrasse 9, bern / 20:30 berner troubadours - nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 mahog blues weekend part 1 blues & boogie mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:30 the sewergrooves & pub la bomba chrämerhuus, jurastrasse 12, langenthal / 21:00 sophia (us) mühle hunziken, rubigen / 21:00 quetzal (us) latin folk & roots rock mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 JAZZ blues max humor & kulinarik: ein musikalischeds stück comedy. als schlitzohriger entertainer, melancholischer trottoir poet, sensibler geschichtenerzähler und blues clown schlägt sich blues max durch den dschungel des alltags, schaut den leuten aufs maul und macht sich gleich einen vers daraus. schloss hünigen, 3510 konolfingen / 20:00 raw & cooked; dampfzentrale, 28.oktober / 21:00 tribute to lionel hampton & benny good feat. peter appleyard & j.m. rhythm four. peter appleyard, vib & jürg morgenthaler rhythm four marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 jazz & smoke / black & white pianoabend ono, kramgasse 6, bern / 19:00 omri hason quartet musiker aus dem orient treffen auf europäische musiker mit jazzigem hintergrund, orientalische spielweisen auf die universelle improvisationskunst des jazz. der gebürtige berliner mit irakischen wurzeln karim othman-hassan an der oud (versteht sich durch das 1400 jahre alte instrument oud als eine stimme des iraks), der aus basel stammende sascha schönhaus an saxofon und klarinette, der kontrabassist michael bornhak aus leipzig sowie der gebürtige israeli und heute in bern lebende omri hason mit orientaler percussion schaffen eine neue musikalische welt, indem sie die elementaren substanzen der arabischen musik einerseits und die des jazz andererseits in ihrer originalität erhalten und in eigenständiger und frischer art und weise zu verbinden suchen. bären buchsi, bernstrasse 3, münchenbuchsee / 21:00 KLASSIK konzerteinführung walter kläy, redaktor schweizer radio drs2 kultur-casino bern, burgerratssaal / 18:30 1. symphoniekonzert (blau) kultur-casino bern, grosser saal / 19:30 FILM SPEZIAL die anderen ein film von alexander dirdowskij ukraine 2000. „die anderen“ ist ein an den videofestspielen in moskau ausgezeichneter, 45 minuten langer film des ukrainischen filmemachers alexander dirdowskij. er lässt künstlerisch tätige menschen aus der ukraine zu wort kommen, die geistig behindert sind oder in psychiatrischen anstalten leben. dirdowskij entwickelte während der dreharbeiten eine ausgesprochene bewunderung für diese menschen und ihre künstlerische arbeit, was im film deutlich spürbar wird. r a u m militärstrasse 60, bern / 20:00 sharp! sharp! the south african arts festival william kentridge: «nine soho eckstein films» neun kurze, melancholische und nachhal- 37 tig bewegende animationsfilme, gezeichnete erzählungen über südafrika. dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 18:00 LITERATUR / VORTRÄGE antje majewski der vortrag von antje majewski (berlin) über ihr werk wird im zusammenhang mit dem malerei-projekt des fachbereichs g&k durchgeführt. das projekt setzt sich mit der figurativen malerei auseinander und dient der vertiefung in der technik der ölmalerei. aula an der fellerstrasse 11, 3027 bümpliz / 20:00 diplomvorträge 2004 hkb 10:00 uhr: petra dariz: die pieta im kloster marienberg - eine studie zu mittelalterlichem kunststein 10:45 uhr: sylvia fontana: die leimfarbe des 19. jahrhunderts als gestaltungsmittel in innenräumen der schweiz 11:30 uhr: susan olamai: abgenommene wandmalereien in der schweiz - versuch einer übersicht dachstock, studerstrasse 56, 3004 bern iphigenie morgenrot eines neuen geisteslebens imanuel klotz, dozent für goetheanische psychologie. anthroposophische gesellschaft chutzenstrasse 10, bern / 20:00 DANCEFLOOR art‘rock café art café, gurtengasse 6, bern / 22:00 celebreighties special edition du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 22:00 remember good times dj gaetano eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 100% hardsoun - remember nature one guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 50‘s jukebox isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 flirt in the city prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 better days propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 lets fetz quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 sharp! sharp! - the south african arts festival / schlachthaus 38 club dance silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 pax rhymes & beats stone x, sandrainstrasse 10, bern / 22:00 mc flury wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 climber party bad bonn, bonnstrasse 2 102, düdingen / 21:30 fdlite: funk & breaks fri-son, rte de la fonderie 13 / , fribourg / 22:00 surprise ex records spezial night ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 salsa special con chica del sol mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 SAMSTAG 30.10.2004 BÜHNE / THEATER iphigenie auf tauris schauspiel der lehr und wanderbühne überlingen, nach goethe. iphigenie, tochter des griechischen königs agamemnon, ist zu beginn des trojanischen krieges von der göttin diana vor dem opfertod gerettet und in eine wolke gehüllt auf die insel tauris entführt worden. dort lebt sie als priesterin dianens im reiche des skythenkönigs thoas, der um sie wirbt. marianus raum, nydeggstalden34, bern. / 17:00 das mündel will vormund sein. keller 1230, kramgasse 4, bern / 20:30 die frau von früher kornhausbühne, kornhausplatz 18 bern / 19:00 Oktober 29 - 31 gogol & max musikclowns theater am käfigturm, spitalgasse 4, bern / 20:00 sharp! sharp! the south african arts festival third world bunfight theatre: «clubnights» «a whirling night of south-afri-kitsch and off-the-wall ceremony, theatrical hi-jinks, shamanistics dance and sounds from the dance floors of soweto». auch ohne englischkenntnisse ein voller genuss. tojo, neubrückstrasse 8, bern / 22:00 clubnights third world bunfight theatre tojo, neubrückstrasse 8 5063, bern / 22:00 chäller-kumedi der notar in der falle zytglogge-theater, kornhausplatz 10, bern / 19:30 SOUNDS scary bitches (uk) djs spiderb sanctuar gothic- und darkwave-night isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 swoz „was machen strassenmusikanten im winter?»: trent arkleysmith, robert falkinder und roman britschgi haben sich in westaustralien im «lunar circus» kennengelernt. jetzt sind sie eine music comedyband, kurz: swoz. mit ungewöhnlicher instrumentierung jodeln sie über bluegrassmelodien, verbreiten sehnsüchte mit bulgarischen gesängen und verhelfen australischer rockmusik zu neuer virtuosität. kairo, dammweg 43, bern / 20:30 berner troubadours nöis vo de alte la cappella, allmendstrasse 24, bern / 19:30 sharp! sharp! the south african arts festival théâtre spirale & magnet theatre: «the fire raisers» max frischs «biedermann und die brandstifter» interkulturell von cape town bis genf, mit viel musik und noch mehr chor. auf englisch. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 20:30 mahog blues weekend part 2 mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:30 die frau von früher by schimmelpfennig stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 20:00 saas fee (ger) & sergej auto fri-son, rte de la fonderie 13, fribourg / 21:00 scary bitches (uk), isc club / 22:00 dreirad ono, kramgasse 6, bern / 20:00 tnt tonic & tremendo the essentials prestige, laupenstr. 17, bern / 22:00 sandee tourabschluss mühle hunziken, rubigen / 22:00 aschenputtel stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 15:30 die aeronauten mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 di verzouberete brüeder von jewgeni schwarz. in der regie von jiri ruzicka berndeutsche übersetzung von frank und monika demenga. nach drei jahren vergeblicher suche findet wassilissa ihre zwei söhne wieder, die von der hexe babajaga in bäume verzaubert wurden. babajaga nimmt wassilissa in dienst, mit dem versprechen, ihre söhne zurückzuverwandeln, wenn sie die vielen, schier unlösbaren aufgaben, die sie ihr stellt, meistern könne. mit hilfe des kettenbären mischa, der bei der hexe fronarbeit leistet, und seiner zwei freunde, dem hund und der katze, gelingt es wassilissa endlich, die hexe zu überlisten und ihre söhne zu befreien. berner puppen theater, gerechtigkeitsgasse 31 652, bern / 14:30 JAZZ tribute to lionel hampton & benny good feat. peter appleyard & j.m. rhythm four. peter appleyard, vib & jürg morgenthaler rhythm four marians jazzroom, engestrasse 54, bern / 20:00 3-oh is back... chrieschi weber & co déjàvu, florastrasse 34, biel / 20:00 KLASSIK slobodan todorovic rüttihubelbad, rüttihubel, walkringen / 20:00 FILM SPEZIAL sharp! sharp! the south african arts festival william kentridge: «nine soho eckstein films» neun kurze, melancholische und nachhaltig bewegende animationsfilme, gezeichnete erzählungen über südafrika. dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 18:00 KINDER / FAMILIEN „frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund“ ein märchen für kinder von ernesto hausammann , nach „frau holle“ der gebrüder grimm. eine witwe hat zwei töchter, von denen sie die eine bevorzugt, während die andere alle möglichen dienste tun muss. als der eine blutige spule in den brunnen fällt, springt sie aus angst vor der mutter nach. sie kommt in ein land, wo sie sofort tätig wird: sie nimmt das brot aus dem ofen, sie schüttelt den apfelbaum, und sie schüttelt die betten für die frau holle. als sie das land wieder verlässt, wird sie unter einem torbogen mit gold überschüttet. das erregt den neid der bevorzugten tochter der witwe; auch sie springt in den brunnen und kommt in das andere land. aber sie nimmt das brot nicht aus dem ofen, sie schüttelt die äpfel nicht vom baum und auch die betten schüttelt sie nur nachlässig. als sie das land verlässt, wird sie mit pech überschüttet. theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 / 17:30 sharp! sharp! - the south african arts festival / schlachthaus DANCEFLOOR halloween-party anderland, mühleplatz 11, bern / 22:00 schulmädchen fete 2 bierhübeli, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 splash - blackmusic jam bierhübeli ug, neubrückstrasse 43, bern / 22:00 miles club du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 22:00 ...and we do it! eclipse, gurtengasse 6, bern / 22:00 inka imperio‚s afterhours djs allen peers & d. guayas, parkterrasse 16, bern / 05:00 the glam jam at halloween guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 ono-party funky & beautiful music ono, kramgasse 6, bern / 22:30 rhythm is love propeller, aarbergergasse 30, bern / 22:00 hits, hits, hits quasimodo, rathausgasse 75, bern / 22:00 Oktober 29 - 31 the local darkside reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 22:00 das comeback der geschwister schmid rüttihubelbad, rüttihubel, walkringen / 20:00 la noche - fiesta espanola shakira, maulbeerstrasse 3, bern / 22:00 SOUNDS adam west feat. zamarro wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 it‘s disco silo, mühleplatz 11, bern / 21:00 old school acid house party via felsenau, spinnereiweg 17, bern / 23:00 kilobeats wasserwerkclub, wasserwerkgasse 5, bern / 22:00 dj‘z san‘choz and pan‘choz wohnzimmer, rathausgasse 63, bern / 22:00 mmmemberdinner elektr0zwei0drei eintragung ins logbuch mmm 2002/03: jetztzeit: august 2004. es bleibt raum für 4, 5 chronifizierte themenabende. maexmobilesmusikbulletin entfernt sich langsam von der bad bonn-karte, um sich 2005 mit einer neuen serie hoffnungslos dem personenkult hinzugebe: grosse musikalische köpfe und ihre projekte glorifizierende themenabende. im september werden vorerst aber noch die vergangenen beiden jahre kräftig und aus allen kanonen zerrockt. im oktober wird dann zünftig elektronisiert. members only! bad bonn, bonnstrasse 2, düdingen / 19:30 zahra‘s birthday-bash cronics club, gewerbezone ey 19, ittigenbern / 22:00 alarmstufe ex der klub, scheibenstrasse 27a - 33, thun / 22:00 from reggae to soul hits mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 SONNTAG 31.10.2004 BÜHNE / THEATER das mündel will vormund sein keller 1230, kramgasse 4, bern / 20:30 chäller-kumedi der notar in der falle zytglogge-theater, kornhausplatz 10, bern / 17:00 JAZZ sharp! sharp! the south african arts festival goema captains: «cape jazz» and «sons of the table mountains» die jazz bands von cape town, die aus weihnachtsliedern, malaiischen chören, coon troops und strassenmusik sich ihren heissen jazz kochen. dampfzentrale, marzilistrasse 47, bern / 21:00 bejazz daniel schenker quartet inviting chris cheek contemporary acoustic jazz - soundlines tour 04 chris cheek (ts, ss), daniel schenker (tp, flh), chris wiesendanger (p), peter frei (b), elmar frey (dr) mahogany hall, klösterlistutz 18, bern / 20:00 matinée twelve o‘clock tales saxophone quartet (frauenraum) reitschule, neubrückstrasse 8 5053, bern / 11:00 KLASSIK 1. matinee berner bläserquintett: kurt andreas finger, flöte, adam halicki, oboe, walter stauffer, klarinette, olivier alvarez, fagott, ingo becker, fagott, gunter schuller suite, samuel barber, summer music, walter piston «three pieces» für flöte, klarinette und fagott, jean françaix quintett. kultur-casino bern, burgerratssaal / 11:00 lieder – rezital in memoriam andreas reber, gest. 1984. hanspeter brand bariton, hansjürg kuhn klavier. „wandern lieb ich für mein leben“. werke von r.vaughan williams, franz schubert, h. wolf und o. schoeck. zwinglihaus, langenthal / 17:00 giulio cesare in egitto mit einem feuerwerk an koloraturen kehrt zum ersten mal seit fast 20 jahren die barockoper zurück ins stadttheater! händels populäres werk erzählt die abenteuer des siegreichen römischen feldherrn julius cäsar in ägypten, wo er den verführungs-künsten der ebenso attraktiven wie intelligenten königin cleopatra erliegt. giulio cesare ist sicher das musikalisch farbig-ste und reichste unter händels zahlreichen bühnenwerken. stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 19:00 LITERATUR / VORTRÄGE sharp! sharp! the south african arts festival mothertongue project: «beading my soul» «we are part human, part stories». deswegen ein geschichtenabend. diesmal nicht für kleine menschen. auf englisch. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 17:00 the best of dobler & off jan off & franz dobler mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:00 KINDER / FAMILIEN „frau holle und ihr freund lumpazio, der lustige vagabund“ ein märchen für kinder von ernesto hausammann , nach „frau holle“ der gebrüder grimm. eine witwe hat zwei töchter, von denen sie die eine bevorzugt, während die andere alle möglichen dienste tun muss. als der eine blutige spule in den brunnen fällt, springt sie aus angst vor der mutter nach. sie kommt in ein land, wo sie sofort tätig wird: sie nimmt das brot aus dem ofen, sie schüttelt den apfelbaum, und sie schüttelt die betten für die frau holle. als sie das land wieder verlässt, wird sie unter einem torbogen mit gold überschüttet. das erregt den neid der bevorzugten tochter der witwe; auch sie springt in den brunnen und kommt in das andere land. aber sie nimmt das brot nicht aus dem ofen, sie schüttelt die äpfel nicht vom baum und auch die betten schüttelt sie nur nachlässig. als sie das land verlässt, wird sie mit pech überschüttet. theater szene am rosenweg 36, bern 14:30 aschenputtel tanzstück für kinder ab 5 jahren als es nun abend war, wollte aschenputtel fort, und der königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind, dass er nicht folgen konnte. der königssohn aber hatte die ganze treppe mit pech bestreichen lassen: da war, als es hinabsprang, der linke pantoffel des mädchens hängen geblieben. der königssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden. 39 aschenputtel, gebrüder grimm. das kindermärchen wird dieses jahr zum ersten mal getanzt. das bern ballett unter der neuen leitung von steijn celis stadttheater, kornhausplatz 14, bern / 11:00 di verzouberete brüeder von jewgeni schwarz. in der regie von jiri ruzicka; berndeutsche übersetzung von frank und monika demenga. nach drei jahren vergeblicher suche findet wassilissa ihre zwei söhne wieder, die von der hexe babajaga in bäume verzaubert wurden. babajaga nimmt wassilissa in dienst, mit dem versprechen, ihre söhne zurückzuverwandeln, wenn sie die vielen, schier unlösbaren aufgaben, die sie ihr stellt, meistern könne. mit hilfe des kettenbären mischa, der bei der hexe fronarbeit leistet, und seiner zwei freunde, dem hund und der katze, gelingt es wassilissa endlich, die hexe zu überlisten und ihre söhne zu befreien. berner puppen theater, gerechtigkeitsgasse 31 bern / 10:30 sharp! sharp! the south african arts festival faith ndukwana - nora vonder mühll: «xhosa geschichten» ein geschichtenmorgen im lande der xhosa. für menschen ab 6 jahren. auch ohne spezielle sprachkenntnisse verständlich. schlachthaus, rathausgasse 20/22, bern / 11:00 DANCEFLOOR sunday lounge du théâtre, theaterplatz 7 / hotelgasse 10, bern / 15:00 inka imperio‚s afterhours guayas, parkterrasse 16, bern / 05:00 pasion latina guayas, parkterrasse 16, bern / 22:00 fremdgehen isc club, neubrückstrasse 10, bern / 22:00 after flash kalinka lounge stone x, sandrainstrasse 10, bern / 05:00 contemporary electonical tripes‘n‘vibes pedro gomez mokka, allmendstrasse 14, thun / 21:30 bild: harald haak galerien 40 GALERIEN ATELIER FUCHS UND LILIAN RAPPO mühlemattstrasse 70, bern bilder, objekte & druckgrafiken BURRENS BUREHOFMÄRIT 3173 liebewil mo-fr 13-18h, sa & so 11-16h kürbis und flechtwerke von therese leutwyler aus thun und werner turtschi aus hondrich 10.09. – 10.10.2004 C/O SUTI GALERIE & EDITION lorrainestrasse 21, 3013 bern do + fr 14-18 h, sa + so 14-16 h kreuz + quer durch 20 jahre c/o suti galerie oktober - november 2004 FLORAL GALERIE MILCHPINTLI beitenwil bei rubigen fr 18-21h, sa 11-17h & so 11-18h barbara boesch bilder und skulpturen aus sanstein und marmor. floristische gestaltung von rosmarie zeller und christine haas vernissage: 15.oktober um 19h 15.10. – 31.10.2004 HABERHUUS muhlernstrasse 9, 3098 köniz täglich, 15–21h alexander lehmann „from malinbeg to glenlough“. bilder, fotografien & objekte. während vieler besuche in glencolmcille im nordwesten donegals (irland) hat alexander lehmann in den letzten zwölf jahren zahlreiche skizzen, aquarelle und schwarzweiss-fotografien geschaffen. im neuen kulturraum präsentieren wir erstmals eine auswahl seiner arbeiten. vernissage: fr. 1. okt. 19 uhr | finissage: so. 10. okt. 15 uhr GALERIE ARTRAKTION hodlerstrasse 16, 3011 bern do-fr 15-18 h, sa 10-16 h ruedy schwyn malerei 15.10. - 05.11.2004 GALERIE ART+VISION junkerngasse 34, 3011 bern di-fr 14-19 h, do bis 20 h, sa 11-16 h rené fehr-biscioni holzschnitte 02.10. - 06.11.2004 marco zappa live 22. 10.2004 / 20.45h art cologne 28.10. - 01.11.2004 GALERIE BEATRICE BRUNNER nydedggstalden 26, bern mi-fr 14-18h & sa 11-16h jacek pomykalski nudeds fotografie 17.09. - 15.10.2004 heidi küenzler linie & linie vernissage: fr. 22. 10.2004 18-21h 23.10 - 20.11.2004 GALERIE KORNFELD · BERN laupenstrasse 41, 3008 bern graphik aus dem lager GALERIE BERNHARD BISCHOFF hofstettenstrasse 6, 3600 thun mi-fr 14-18h, sa 11-16 h clare goodwin reto leibundgut 17.10. - 20.11.2004 GALERIE CHRISTINE BRÜGGER kramgasse 31, 3000 bern 8 di-fr 14-18.30 h, sa 11-16 h philip brand, thomas grogg 10.09. - 02.10.2004 urban saxer 15.10. - 13.11.2004 GALERIE FRANCESCA PIA, BERN münstergasse 6, bern. ausstellung «pop» kuratiert von vincent pécoil alex brown, stéphane dafflon, philippe decrauzat, michael scott, xavier veilhan, kelley walker vom 15. bis zum 18. oktober ist die galerie francesca pia an der frieze art fair, london, vertreten. 24. 09 - 06. 11. 2004 GALERIE MARGIT HALDEMANN brunngasse 14/brunngasshalde 31, 3000 bern 7 mi 11.30-18.30 h, do+fr 14.30-18.30 h, sa 1116 h dario cortese papierarbeiten beat feller objekte 13.10. - 06.11.2004 GALERIE HENZE & KETTERER kirchstrasse 26, 3114 wichtrach/bern di-fr 10-12 + 14-18 h, sa 10-12 + 14-16 h daniel spoerri: le restaurant spoerri au jeu de paume im neuen kunst-depot der architekten gion/ guyer 26.06 - 22.12.2004 flac paris 21. - 25.10.2004 GALERIE MARTIN KREBS münstergasse 43, 3011 bern di-fr 14.30-18.30h, sa 10-14 h jean-françois lüthi jie qiu peter stoffel «exterieurs» 10.10. - 13.11.2004 GALERIE IM PARK technikumstrasse 2, 3400 burgdorf mi 15-19 h, sa + so 13-17 h swen drühl malerei, zeichnungen, neonobjekte 24.09. - 21.11.2004 GALERIE RAMSEYER & KAELIN unkerngasse 1 3011 bern mi - fr 16 - 19 uhr / sa 13 - 16 uhr paul freibrurghaus malerei und frühe radierungen 12. - 30. oktober 2004 GALERIE RIGASSI münstergasse 62, 3011 bern di-fr 15-18.30 h, sa 10.30-14 h kaeseberg 29.09. - 30.10.2004 zhou brothers 03.11. - 23.12.2004 KABINETT gerechtigkeitsgasse 72, 3011 bern do+fr 14-19 h, sa 11-16 h corinne bonsma johannes spehr 01. - 29.10.2004 francisco sierra 30.10. - 05.12.2004 KORNHAUSFORUM kornhausplatz 18, 3007 bern di-fr 10-19h, sa & so 10-17h «l’histoire c’est moi» spionage, verbotene liebe und schmuggel gehören genauso zu den themen, die in der videoausstellung «l’histoire c’est moi» zur sprache kommen, wie der alltag in der armee, der kampf ums tägliche brot, die faszination für den faschismus, das schicksal der flüchtlinge und die erleichterung über das kriegsende. das ausstellungskonzept und die eigens dafür entworfene technologie ermöglicht den besucherinnen und besuchern sowohl ei- marks blond projekt: heinrich gartentor, opening: do 14.10.2004, 19h, exhibition: do 14. bis di 19.10.2004 nen gemeinschaftlichen wie auch einen individuellen zugang zu diesen themen – und steht damit für die verschiedenen möglichen zugänge zur geschichte. mit dieser vielfalt ist die ausstellung ein kaleidoskop von erinnerungen, persönlichen erlebnissen und erfahrungen der schweizer bevölkerung während einer der einschneidendsten epochen der jüngsten schweizerischen und europäischen geschichte. 03 09 – 31.10. 2004 KUNSTKELLER BERN gerechtigkeitsgasse 40, 3011 bern mi-fr 15-18.30 h, do 15-20 h, sa 14-17 h victorine müller jürg hugentobler art-room: franziska lauber 15.10. - 20.11.2004 MARKS BLOND PROJECT R.F.Z.K. freiestrasse/muesmattstrasse, bern tatjana marusic, menziken “es geht ja ganz ganz langsam also hat man zeit sich daran zu gewöhnen“ opening: do 07.10.2004, 19h exhibition: do 07.- di 12.10.2004 heinrich gartentor, thun opening: do 14.10.2004, 19h exhibition: do 14. -di 19.10.2004 haus am gern, barbara meyer cesta, rudolf steiner, biel opening: do 21.10.2004, 19h exhibition: do 21.- di 26.10.2004 ONO kramgasse 6, bern / 15:00 crash von tobias knill PROGR waisenhausplatz 303011 bern di–sa 14–17h go u.a. mit diana dodson, bernhard huwiler, peter aerschmann und effi & amir mit «go» startet eine serie von ausstellungen mit arbeiten von künstlerinnen aus dem atelierprogramm. inhaltlich befassen sich die ausgewählten werke auf sehr unterschiedliche art mit dem thema der menschlichen bewegung: so untersucht die bernerin diana dodson in «souvenir» das spannungsfeld zwischen einem regungslosen palastwachmann und der flut von touristen, welche ihn in seiner starrheit stören. die israelischen künstler effi & amir, die in den kommenden monaten als artists-in-residence im progr wohnen und arbeiten werden, zeigen ihr video «dancing with the wolves». auf einer brücke, die ost- und west-jerusalem verbin- galerien det, führen sie ein beschwörendes tanzritual aus. 08.10. 31.10 2004l, vernissage: fr 08.10. 18– 20h verena schwab «rescue bath» 2002 mit einem monatlich wechselnden programm und einzelnen sonder veranstaltungen bietet videokunst.ch im progr der videokunst ein zuhause. im oktober ist eine arbeit von verena schwab zu sehen. ihre video-arbeiten sind stets von grosser poesie geprägt. oftmals bildet der menschliche körper den ausgangspunkt. im video «rescue bath» (2002) tanzt die künstlerin, eingewickelt in eine dünne, metallische lebensrettungsfolie, in einem stillgelegten freibad vor einer grossartigen bergkulisse. die glänzende folie, metallischabweisend und doch schon so oft zum retten von leben gebraucht, wird zur zweiten, spiegelnden haut. 08.10.–30.10. victorine müller raum-videoarbeit vor zwei jahren setzte die performancekünstlerin victorine müller zwei frauen als leuchtende bilder in die bäume des progrinnenhofs: «balance» hiess ihre performance. schönheit und poesie, aber auch elemen-tare bezüge wurden offenbar: «balance» halten zwischen geistigem und sinnlichem, zwischen materiellem und immateriellem, ständig gefährdet. jetzt ist eine raum-videoarbeit im ausstellungsraum des verein berner galerien (vbg) im eg des progr zu sehen: rhythmisches klacken von schuhen, in pink-sauce tanzende füsse lassen auch den betrachter nicht gleichgültig stehen. tanzende füsse auch in der installation im kunstkeller bern. in den arkaden dann (am freitag 15.10. 20h) die neueste performance. auch hier wieder die stille schön-heit des leuchtenden bildes, «die herstellung empfindsamer momente, in denen wir berührbar sind». 15.10.–20.11. l/b in der turnhalle und stadtgalerie die international bekannten burgdorfer künstlerinnen sabine lang und daniel baumann arbeiten unter dem label l/b und vermischen zitate aus kunst, design und life-style. in ihren installationen kombinieren sie den pop-retro-stil der 60er und 70er mit futuristischem interior design. parallel zur ausstellung «perfect#2» einer begehbaren spirale im pavillon der stadtgalerie, zeigen sie die installation «sport» im progr. die überdimensionalen luftgefüllten raum; hans stofer, 16. 10 bis 5. 11. 04 buchstaben sport, die in synthetisch-giftigem grün erstrahlen, passen ideal in die ehemalige turnhalle und laden zum besteigen ein. austellung sport in der speichergasse 4 – innenhof progr 18.10.–05.11. thema camping aus. damit man comics nicht nur angucken sondern auch kaufen kann wird die buchhandlung stauffacher mit einem verkaufsstand dabei sein. für kinder bietet der salon gleich nebenan die gelegenheit einen caravan (ganz legal) zu bemalen. 28.10. bis 1.11.2004. «itinerant images» eine performative videoinstallation die unmittelbaren spuren eines artists-inresidence - aufenthaltes bleiben dem publikum oft verborgen, weil die «fremden» einflüsse meist erst spür- und sichtbar werden, nachdem die künstlerinnen das land schon wieder verlassen haben. ziel des projektes «itinerant images» ist es, diesem sich innerhalb eines kulturaustausches entwickelnden prozess schon früher auf die spur zu kommen und ihn festzuhalten: die arbeiten der polnischen multimedia künstlerin zuzanna janin (polen), des visuellen künstlers marcos lora read (dominikanische republik), des performance künstlers kgafela magogodi (südafrika) sowie der schriftstellerin melinda nadj abonji (schweiz) sind das ergebnis einer sechswöchigen interkulturellen werkstatt in der ecav (ecole cantonale d’art du valais) in sierre. dort haben sich die vier kunstschaffenden auf einladung der pro helvetia der grossen frage von kunst und globalisierung gestellt: sie haben sich über ihre jeweiligen sprachlichen, symbolischen oder visuellen bildwelten ausgetauscht und gemeinsam eine performative videoinstallation erarbeitet. 29.10.–29.11. RAUM am breitenrainplatz militärstrasse 60 3014 bern / mi – fr 16-19h & sa 12-16h hans stofer installiert im r a u m. vernissage freitag 15. oktober 04 18 bis 21 uhr 16. 10 bis 5. 11. 04 STADTGALERIE hodlerstrasse 22 & 24a mi–sa 14–17h ausstellung «perfect#2» vernissage: sa 16.10. 19h 16.10.–20.11. SUISSE CARAVAN SALON bea expo bern, messegelände halle 1 do bis mo. 9.30-18.00 uhr fumetto stellt im rahmen des suisse caravan salon in bern eine auswahl der wettbewerbsarbeiten des diesjährigen festivals zum galerie beatrice brunner; jacek pomykalski, nudeds fotografie, 17.09. - 15.10.2004 41 museen 42 MUSEEN ABEGG STIFTUNG 3132 riggisberg täglich von 14-17.30 h pinsel, schiffchen, fadenknäuel spätantike textilien aus ägypten und ihre herstellung. im jahr 2004 stehen frühe textilien aus ägypten im mittelpunkt. vollständige tuniken in unterschiedlicher ausführung, tücher aus leinen und seide, gewebte und bemalte wandbehänge werden ausgestellt, aber auch kleine, kostbare fragmente, die unerwartete aufschlüsse zu herstellung und funktion bieten. sie alle zeigen, wie vielfältig die technischen möglichkeiten und wie anspruchsvoll die produkte bereits in den ersten jahrhunderten unserer zeitrechnung waren. 25.04 2004 – 07.11.2004 ANTIKENSAMMLUNG BERN hallerstrasse 12, 2. ug 3012 bern mittwoch von 18 bis 20 uhr die antikensammlung beherbergt nebst den abgüssen (rund 230 exponate antiker skulpturen von den anfängen der griechischen archaik bis zur römischen spätantike) auch eine kleine sammlung mit originalen fundstücken aus der griechisch-römischen antike. diese sammlung ist in einem eigenen kleinen saal ausgestellt, der nach dem 1984 verstorbenen prof. hans jucker benannt ist. auf ihn gehen denn auch die anfänge der originalsammlung zurück. hans jucker hatte breit gestreut kontakte mit privat sammlern und anderen besitzern von antiken, und so wurde ihm immer wieder ein fundstück - eine attische oder etruskische vase, kleine statuetten oder einmal gar sandalen - anvertraut. der hauptharst dessen, was heute in den glasvitrinen zu sehen ist, wurde ihm von freundlich zugewandten privaten geschenkt. nach juckers frühem hinschied ist die sammlung mit zahl-reichen leihgaben aus stadt und kanton bern, aber auch aus der übrigen schweiz ergänzt worden. BERNISCHES HISTORISCHES MUSEUM helvetiaplatz 5, 3005 bern di – so 10-17 h, mi 10-20 h CENTRE DÜRENMATT chemin du pertuis sault 74, 2000 neuchatel mi – so 11-17 h, do 11-17 h das bildnerische werk von friedrich dürrenmatt... ist wieder im centre dürrenmatt ausgestellt, nachdem es während eines sommers im tessin und in italien gezeigt wurde. auf der alpensüdseite interessierten sich 9000 personen für die malerei dürrenmatts. ein erfolg für die verbreitung des bildnerischen werks des schriftstellers, der nie zu zeichnen aufhörte. bis im april 2005 HEILSARMEEMUSEUM laupenstrasse 5 3001 bern di – do 9-12 & 14-17 dokumente, zeitschriften, bilder, fotos, grammophonplatten, kassetten, musikinstrumente und andere sammelobjekte zur geschichte der heilsarmee in der schweiz, in österreich und ungarn. bibliothek, wechsel ausstellungen, videoproduktionen. INSTITUT FÜR ARCHÄOLOGIE DES MITTELMEERRAUMES DER UNIVERSITÄT BERN länggass-strasse 10, 3012 bern auf den spuren des odysseus photographien von friedrich muthmann friedrich muthmann (1901 - 1981) nach dem studium der klassischen archäologie, das er 1926 in heidelber mit den doktorat beendete, war friedrich muthmann in verschiedenen museen in karlsruhe, hamburg, krefeld und genf tätig, wo er sich mit ausstellungen und studien zu themen der kunstgeschichte und der meso-amerikanischen kultur weit über sein engeres fachgebiet hinaus einen namen machte als deutscher kulturattaché weilte er von 1954 - 1961 in bern, von 1961 1964 in athen. der aufenthalt in griechenland ermöglichte ihm die wiederaufnahme seiner archäologischen studien, die in die beiden grossen publikationen „mutter und quelle“ (1975) und „der granatapfel“ (1982) mündeten. nach dem ende seines dienstes in athen kehrte friedrich muthmannn in die schweiz, nach bern, zurück, wo er 1981 verstarb. sein umfangreiches photoarchiv das neben dem schwerpunkt griechenland auch ansichten aus italien und de türkei beinhaltet, befindet sich im archäologischen institut deruniversität bern 01.08.2003 30.12.2004 KUNSTHALLE BERN helvetiaplatz 1, 3005 bern mi – so 10-17 h, di 10-19 x subroutines von constanze ruhm bildet den dritten teil einer ausstellungsreihe (salla tykkä, mark lewis, beide 2002) über die rezeption von film im medium der kunst. im zentrum der ausstellung steht das neue projekt x nana / subroutine, das eine fortsetzung der dieses jahr im rahmen der 3. berlin biennale und im institut d’art contemporain in villeurbanne / lyon gezeigten produktion x characters / re(hers)al darstellt. der begriff „subroutine“ bezeichnet programme („routinen“), die innerhalb von computern und netzwerken ablaufen, ohne für die benützer/innen sichtbar zu werden – das unbewusste der maschinen sozusagen. die nana dieses projekts stellt also – so wie ihre vorgängerin in re(hers)al – eine „subroutine“ zur godard’schen figurenvorlage dar; sie kann als aktua-lisierung des potenzials einer identität aufgefasst werden, die sich in ständiger verwandlung befindet. etwas, das bei godard noch „unsichtbar“ bleibt, wird hier „sichtbar“ gemacht, in den vordergrund gerückt. constanze ruhm rundet in bern ihre grundsätzlichen betrachtungen zu unterschiedlichen visuellen und akustischen wahrnehmungs- und darstel-lungsformen mit zwei weiteren arbeiten ab: sie präsentiert eine (spezielle) vitrine als ort des austauschs zwischen subjekt und objekt sowie die auf die architektonischen bedürfnisse der kunsthalle adaptierte arbeit blindstorey, die vom kino, vom ornament, von der stille und von blindheit erzählt. 27. 08. 2004 – 10.10.2004 23.10 - 05.12.04 / pedro cabrita reis KUNSTHAUS CENTRE PASQU’ART seevorstadt 71-75, 2502 biel mi – fr 14-18 h, sa & so 11-18 h the umbrellas, japan-usa, 1994-1991 the gates, project for central park, new york city swiss projects 1968-1998 das centrepasquart biel präsentiert eine umfangreiche, dreiteilige ausstellung von christo und jeanne-claude in der schweiz: “swiss projects 1968-1998” vereint erstmals eine auswahl von zeich-nungen, modellen, collagen und fotografien zu den projekten des künstlerpaares, die im zusam-menhang mit der schweiz stehen; mit “the umbrellas, japan-usa, 1984-1991, a documentation exhibition” wird in einer umfangreichen werk-zusammenstellung die geschichte und verwirklichung des spektakulären schirmprojektes zum ersten mal in einem museumgezeigt; “the gates, project for central park, new york city” präsentiert nur wenige monate vor der realisierung 2005 das imposante orprojekt. eine ausstellung in zusammenarbeit mit dem verein strategia biel. 29.08.2004 – 07.11.2004 KUNSTMUSEUM BERN hodlerstrasse 12, 3011 bern di 10-21 h, mi – so 10-17 h albert schnyder 1898-1989 erstmals wird das schaffen albert schnyders, der als „maler des jura“ bekannt wurde, in einer grossen retrospektive zugänglich gemacht. dabei zeigen sich überraschende aspekte: im spannungsfeld der avantgarde-traditionalismusdebatte in der ersten hälfte des 20. jahrhunderts positionierte er sich an einer „croisée des chemins“. in den frühen jahren setzte sich albert schnyder besonders mit primitivismus und kubismus auseinander, wobei er viele der bis 1935 entstandenen bilder leider zerstörte. bis in die 40er jahre entwickelte sich so eine unverkennbare, figurative bildsprache, die zu einer kontinuierlichen vertiefung in den bild-gegenstand führte. 02. 07. 2004 - 10. 10.2004 KUNSTMUSEUM THUN hofstettenstrasse 14, 3602 thun di – so 10-17 h, mi 10-21 h reanimation der künstler hermann gerber (*1902-1979) hinterliess rund 3‘000 zeichnungen von eigenwilliger schönheit. sein sujet waren ausschliesslich meisterwerke der bildenden kunst. er war ein obsessiver sammler und kopist. «reanimation» stellt den zu lebzeiten un bekannten künstler in einen zeitgenössi schen und internationalen kontext. das aufgreife und aneignen bestehender kunstwerke ist in der gegenwartskunst eine wichtige künstlerische strategie. «reanimation» führt diese spannende diskussion weiter. 24.09.2004 – 21.11.2004 MUSEUM FRANZ GERTSCH technikumstrasse 2, 3400 burgdorf mi – fr 15-19 h, sa & so 13-17 h magdalena abakanowicz (*1930, lebt und arbeitet in warschau) gilt als die renommierteste lebende künstlerin polens. bis april 2005. 6.10. mi 19 h, im art café. asian cinema: samurai fiction (japan 1998, regie: hiroyuki nakano) im anschluss an die kostenlose öffentliche führung (18-19 h) zeigt das museum franz gertsch in zusammenarbeit mit dem art café jeden ersten mittwoch im monat ausgewählte spielfilme als begleitprogramm zur ausstellung ostwind. samurai fiction ist ein zeitgemäßes rockmusikepos, das sowohl die samuraitradition als auch die filmkunst eines akira kurosawa zitiert. um 19 h stellt kunst- und museen filmwissen-schaftlerin elke kania m.a. den film kurz vor; nach der gemeinsamen sichtung bietet sich die möglichkeit zur diskussion im gemütlichen art café. der eintritt zur veranstaltung ist frei. 13.10. mi 15 h teens for teens jugendliche führen jugendliche durch die ausstellung 17.10. so 12.30 h familienführung für erwachsene mit kindern. erwachsene und kinder führen sie und ihre kleinen durch die ausstellung ostwind. kinder bis 10 jahre gratis. 20.10. mi 18-19 h director‚s view rundgang durch die ausstellung mit dr. reinhard spieler, direktor museum franz gertsch. 24.10. so 12 h literarische führung durch die ausstellung ostwind mit chinesischen und japanischen gedichten und geschichten, vorgelesen und geführt von der schauspielerin und vorleserin michaela wendt. 29.10. fr 19 h galerie im park vernissage fotoausstellung home, sweet home. anlässlich der burgdorfer krimitage. künstler sind u. a. cindy sherman (usa), chantal michel (ch), catherine chalmers (usa), wolfgang ellenrieder (ch), gregory crewdson (usa) (bis 31.10.) 29.10 + 30.10. fr + sa 22.30 h galerie im park rap ‚n‚ crime mundartpoetinnen und poeten präsentieren rap-performances. NATURHISTORISCHES MUSEUM der burgergemeinde bern bernastrasse 15, 3005 bern mo 14-17 h, di/do/fr 9-17 h mi 9-18 h, sa & so 10-17 h “calamari & co” – öffentliche vorlesung mit anatomischer demonstration über wundertiere aus dem ozean mittwoch, 13. oktober 04, 18:00 uhr MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION helvetiastrasse 16, 3006 bern di – so, 10-17 h SCHWAB MUSEUM FÜR ARCHEOLOGIE seevorstadt 50, 2502 biel „das archäologische fenster der region“ sonderausstellung vom 20. mai bis 12. september 04 MUSEUM NEUHAUS BIEL schüsselpromenade 26, 2501 biel di – so, 11-17 h, mi 11-19 h «das neue biel» geschichte und architektur um 1920-30 21.10.04 – 31.01.2005 dauerausstellungen, unter anderem: kinosammlung william piasio: archäologie des kinos. von der zauberlaterne zum kinoprojektor: projektoren und filmkameras, optisches spielzeug und wissenschaftliche bücher zeigen, wie die bilder laufen lernten. mit mehr als 1300 gegenständen dokumentiert diese aussergewöhnliche sammlung wissenschaftliche und technische erfindungen, die das bedürfnis nach bewegten bildern auf immer perfektere art befriedigt haben. PSYCHIATRIE MUSEUM BERN bolligenstrasse 111, 3060 bern mi 14-16 h neben historisch wichtigen gegen-ständen und dokumenten beherbergt das museum auch eine sammlung bildnerischer patienten arbeiten, die mehrheitlich auf jener morgenthalers beruht. sie umfasst über 2500 bilder (zeichnungen, aquarelle, ölbilder und collagen), rund 1500 textblätter sowie viele stoffarbeiten, aber auch objekte us holz, ton, keramik und anderen materialien. 43 STADT UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK BERN münstergasse 61, 3007 bern mo – fr 8-20 h & sa 10-12 h kochen nach vorschrift kochbücher aus fünf jahrhunderten: schon seit der antike suchte man gelungene zubereitungsarten in kochbüchern der nachwelt zu erhalten. die meisten sind wie die mittelalterlichen rezept-sammlungen verloren. mit der erfindung des buchdrucks erschienen die ersten gedruckten kochbücher. damit beginnt die erfolgsgeschichte einer buchgattung, die bis heute ungebrochen anhält. kochbücher gehören zu den kulturgeschichtlich interessantesten quellen überhaupt. 23.04. – 09.10.2004 SCHLOSS JEGENSTORF general-guisanstrasse 5 3303 jegenstorf di – so 10-12 h & 14-17 h bernische wohnkultur vom 17. bis 19. jahrhundert 10.05 – 12.10.2004 SCHWEIZERISCHES ALPINES museum helvetiaplatz 4, 3005 bern mo 14-17 h di – so 10-17 h die permanente ausstellung zeigt den naturraum alpenwelt mit objekten zur reliefkunst, geologie und tektonik, gletscher, wetter, fauna, flora. zum kulturraum alpen sind vor allem zu sehen: kartographie und vermessung, berglandwirtschaft, volkskunde (tesseln, familie und kind, brauchtum), siedlung, hausbau, erschliessung und landschaftswandel, alpinismus, tourismus, wintersport, gefährdung und schutz der alpen, gemälde und druckgrafik (dioramen von ferdinand hodler von 1894, gemälde von alexandre calame, e.t. compton u.a.). schweizer museum für wild und jagd schloss landshut, utzenstorf be di – sa 14-17 h so / 20.5 & 31.5 10-17 h bitte nicht stören wasservogelreservate in der schweiz 09.05. – 17.10.2004 links: kunsthalle bern rechts: naturhistorisches museum: calamari & co. – öffentliche vorlesung mit anatomischer demonstration über wundertiere aus dem ozean und uwe schönbeck (stadttheater bern); mittwoch, 13. oktober 04, 18:00 uhr KULTUR IST SCHRECKLICH. UND UM EXISTIEREN ZU KÖNNEN BRAUCHEN WIR DEIN GELD. BESTELLE NOCH HEUTE EIN ABO. OHNE DICH GIBTS KEIN SCHRECKLICHES KULTURMAGAZIN IN BERN! TELEFON 031 318 6050 45 off - kino - programmschwerpunkte Pedro Almodóvar Wir fahren mit unserem Zyklus des spanischen Regisseurs weiter mit Titeln wie Todo Sobre Mi Madre, Kika und Tacones Lejanos. Junge Filme aus Israel In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Schweiz-Israel, Sektion Bern und mit der Unterstützung der Botschaft des Staates Israel können wir Ihnen zwischen 10. und 17. Oktober 2004 eine exklusive Auswahl an neuen israelischen Filmen präsentieren. Tag des psychisch kranken Menschen Am 10.10.2004 wird weltweit der „Tag des psychisch kranken Menschen und der psychischen Gesundheit“ begangen. Wir zeigen dazu A Beautiful Mind von Ron Howard mit Einführung und anschliessender Diskussion. Weitere Veranstaltungen siehe www.psychischkrank.ch. Das Kino Kunstmuseum zeigt vom 9.10. bis 2.11. 2004 einen Filmzyklus „Psychisch krank“. Siehe auch www.kinokunstmuseum.ch. Der letzte Zampanoo – Marco Morelli, Clown Weitab von den grossen Showszene zieht der Schweizer Clown Marco Morelli mit seinem umgebauten Wohnwagen jeden Sommer von Dorfplatz zu Dorfplatz. Seine Geschichten sind einzigartig, skurril. Sie können ans Herz gehen oder vor den Kopf stossen. Am Montag, 18.10.2004 zeigen wir den Dokumentarfilm von André Ruedi. Verein Cinématte Wasserwerkgasse 7; 3011 Bern Telefon: 031 312 4546 www.cinematte.ch Première: Travelling With Che Wir dürfen Ihnen ab 21.10.2004 die Premiere von Travelling With Che präsentieren: Ein Road Movie auf den Spuren eines Mannes, der sich an seine Jugend erinnert, an seine Freundschaft mit Ernesto Che Guevara und an eine Reise, die für die beiden Freunde vor 50 Jahren zum prägenden Erlebnis wurde. Ein Muss für Che-Fans und alle, denen Diarios De Motocycleta gefallen hat. Salvador Allende - Einfühlsames Portrait des Ex-Diktators von Chile Der 11. September 1973 ist ein denkwürdiges Datum: An diesem Tag wurde in Chile der durch den USamerikanischen CIA demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende gestürzt, die Demokratie durch eine der brutalsten Militärdiktaturen des 20. Jahrhunderts ersetzt. Der Chilene Patricio Guzmán hat diese Zeit als junger Filmemacher erlebt und in mehreren Filmen thematisiert. Jetzt nähert er sich in einem sehr persönlichen und einfühlsamen Porträt der Figur Salvador Allendes, der zu den raren integren Persönlich-keiten auf dem politischen Parkett gehörte. Guzmán zeichnet mit eindrücklichem Bildmaterial den politischen Aufstieg Allendes bis hin zum Selbstmord vor dreissig Jahren nach. Im Zentrum von Guzmáns Film steht aber mit Salvador Allende ein Politiker, der sich mit seinem ganzen Leben dem Wohl seines Volkes gewidmet hat, der kein Dogmatiker war und ein offenes Ohr hatte für die Menschen in seinem Land. Wie ein Archäologe begibt sich der Regisseur auf die Suche nach den Ruinen der Vergangenheit, nach den Mauern, auf denen das chilenische Volk damals seine revolutionären Ideen zum Ausdruck brachte und die heute unter einer dicken Schicht des Vergessens liegen. Kellerkino Kramgasse 26; 3011 Bern Reservation per Telefon: 031 311 38 05 (24h) Auskünfte: 079 415 94 13 (24h) www.kellerkino.ch *** für das t a g e s p r o g ra m m ko n s u l t i e re Mr. and Mrs. Iyer - Liebe unter Ausgangssperre Im indischen Himalaya macht sich die junge Mutter Meenakshi Iyer (Konkona Sen-Sharma) mit ihrem einjährigen Sohn Santanam per Bus auf die lange Reise zu ihrem Ehemann nach Kalkutta. Meenakshis Eltern bitten den Landschaftsfotografen Raja Chowdhury (Rahul Bose), sich ein bisschen um die junge Frau zu kümmern, wenn’s drunter und drüber geht mit dem Baby im Bus. Raja hilft gerne, und die beiden kommen sich so schnell näher. Ihr Reisebus wird in einem Gebiet, wo wegen Unruhen zwischen Moslems und Hindus eine dreitägige Ausgangssperre herrscht, an der Weiterfahrt gehindert. Fundamentalistische Hindus stürmen den Bus und töten ein altes Moslempaar. Raja, der auch Moslem ist, entgeht dem sicheren Tod, weil Meenakshi ihn als Mr.Iyer ausgibt. Auf der Weiterreise bilden die Beiden nun eine Zweckgemeinschaft, in der die gegenseitige Zuneigung trotz aller gesellschaftlicher Hindernisse immer grösser wird. Am Ende der Reise wartet aber der richtige Mr. Iyer... mann/ f ra u die t a g e sze i t u n g e n oder die i n te r n e t s e i te n der j ewe i l g e n kinos... *** 46 off - kino - programmschwerpunkte LICHTSPIEL Brasil Plural Bereits zum siebten Mal sind Ralf Tambke und Marcia Paraiso, beide selbst Filmemacher und Produzenten, mit Brasil Plural in verschiedenen europäischen Städten unterwegs, um das brasilianische Filmschaffen einem neuen Publikum vorzustellen. Ihr Ziel ist es, ein authentisches Abbild der heutigen brasilianischen Realität zu vermitteln und einen interkulturellen Diskurs auszulösen, indem sie zeigen, dass Kino Ansatz zur Gesellschaftskritik sein und gleichzeitig Spass machen kann. Im Lichtspiel gastieren die beiden am 5. und 6. Oktober um 20h mit einem innovativen Kurzfilmprogramm von insgesamt 16 Werken aus den verschiedensten Sparten. So zeigt beispielsweise Carro Forte, wie vier Menschen auf vier Quadratmeter soviel Geld transportieren, wie sie es in ihrem ganzen Leben nicht verdienen könnten, der witzige Zeichentrickfilm Os irmãos Willians erzählt Geburt, Leben und Tod der berühmten Band der Brüder Willians aus Sao Paulo, O Encontro ist ein wahrer Leckerbissen, den FilmliebhaberInnen keinesfalls verpassen dürfen: es wird eine Phantasiesprache aus Wörtern und Namen der Filmgeschichte gesprochen. Mua Oi - La Saison des Goyaves In all seinen Spielfilmen thematisiert der vietnamesische Regisseur Dang Nhat Minh die bewegte Geschichte seines Landes. So lässt er uns auch in La Saison des Goyaves die Geschehnisse in Vietnam seit der Dekolonisation durch die Augen des fünfzigjährigen Hoa entdecken, dessen geistige Entwicklung stehengeblieben ist, als er mit dreizehn Jahren von einem Guavenbaum fiel. Seither lebt Hoa in Kindheitserinnerungen. Obwohl sein Elternhaus vom Staat enteignet wurde, kehrt er immer wieder dorthin zurück und lernt so die neue Bewohnerin, die Tochter eines hohen Funktionärs kennen. Der Film verknüpft Hoas Wunsch, seine Kindheit wiederzufinden mit seiner Ablehnung des Erwachsenwerdens, welche das Scheitern eines Landes spiegelt, mit seiner Vergangenheit abzuschliessen und in der Gegenwart zu leben. (11. Oktober, 20h im Lichtspiel). LICHTSPIEL-Kinemathek Bern Bahnstrasse 21; 3008 Bern Telefon: 031 381 1505 www.lichtspiel.ch KINO in der Reitschule Kevin Smith – Vom Hänger, Videojunkie und Comicfan zum Filmemacher Multitalent Kevin Smith ist vor allem mit seinem ersten Film Clerks auch bei uns in der Schweiz bekannt geworden. In seiner 1994 entstandenen 27.000$ -Komödie schildert Smith einen verrückten Tag im Leben des Angestellten Dante und gewann damit den Filmmakers Trophy Award bei den Sundance Filmfestspielen. Der Film, der an das Kino von Jim Jarmusch oder Spike Lee erinnert, wird z.B. im Stadtkino Innsbruck bis heute als letzter Film des Monats gespielt, wobei die ZuschauerInnen alle Dialoge frei mitrezitieren. Clerks macht den Auftakt zur Kevin-Smith-Reihe. Ebenfalls auf dem -Programm stehen als Berner Kinopremieren Mallrats und Jay and Silent Bob Strike back. Die Protagonisten in den Filmen von Kevin Smith sind eine Mischung aus Comicfiguren und Typen, die gerne rumhängen, keine Zukunftspläne schmieden und sich in den Widersprüche ihres Lebens verstricken. Aus ihrer unzensurierten Sprache und den skurril-absurden Alltagssituationen entsteht das unverwechselbare Smith-Universum. Ähnlich wie Tarantino ist Smith ein Filmfreak, der mit Genres, Filmzitaten und Popkultur jongliert. Smith gelingt es in seinen politisch inkorrekten Dialogen, Fragen zu thematisieren, welche sonst nicht gestellt werden. Das Lieblingsthema seiner Figuren ist Sex, wobei sie sich in Dogma auch dafür interessieren, ob Gott eine Frau ist oder ob es schwarze Apostel gab. Über die Liebe gleichgeschlechtliche Paare wird in der Beziehungskomödie Chasing Amy philosophiert. Zum Smith-Universum zählen auch die beiden Kiffer und Kleindealer Jay und Silent Bob (gespielt von Smith himself). In Mallrats sind sie die Schutzengel der Hauptfiguren, die im richtigen Moment das Richtige tun, in Chasing Amy geben sie die Vorlage für den Comic ‚Bluntman & Chronic‘ ab. In der Religionssatire Dogma mit Matt Damon und Ben Affleck erhalten sie als Propheten erstmals eine tragende Rolle. Und in Jay and silent Bob Strike Back, der Action- und RoadMovie-Parodie, kämpfen die beiden endlich als Hauptfiguren gegen ein mächtiges Hollywoodstudio. Kino in der Reitschule Neubrückstrasse 8; 3011 Bern Telefon: 031 306 6969 www.reitschule.ch Welttag der Trickfilme Am 28. Oktober findet der Welttag der Trickfilme statt. Zu diesem Anlass hat die Schweizer Trickfilmgruppe, in Zusammenarbeit mit Cinélibre ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das am 28./29./30. Okt. im Kino in der Reitschule unter dem Titel Kurzverfolgung gezeigt wird. *** für das ta g e s p r o g ra m m ko n s u l t i e re mann/ f ra u die ta g e sz e i t u n g e n oder die i n te r n e t s e i t e n der j ewe i l g e n kinos... *** off - kino - programmschwerpunkte 47 Found Footage Kunst Die wohl unmittelbarste Synthese von Film und Kunst bilden diejenigen Werke, die sich teilweise oder ganz auf vorgefundenes bewegtes Bildmaterial, auf sogenannte Found Footage, stützen. Hierfür werden die unterschiedlichsten Filmbestände geplündert: Hollywood-, Dokumentar-, Stumm-, Autoren-, Amateurfilme, Fernsehproduktionen u.v.m. Die hohe Kunst besteht darin, verborgene Botschaften offen zu legen und die Mechanismen der filmischen Medien zu entlarven. Das Kino Kunstmuseum präsentiert im Oktober jeweils Samstags und Sonntags eine Auswahl dieses Genres, wobei vorwiegend Arbeiten von deutschsprachigen KünstlerInnen gezeigt werden. Filmreihe zum Tag des psychisch kranken Menschen Der 10. Okt. ist der weltweite «Tag des psychisch kranken Menschen». In Bern finden rund um diesen Tag Veranstaltungen statt mit dem Ziel, ein wenig beachtetes Thema in den Mittelpunkt zu rücken und der Stigmatisierung der psychisch kranken Menschen entgegenzuwirken. Das Kino Kunstmuseum leistet mit einer kleinen Filmreihe einen Beitrag zur Diskussion. Auf dem Programm stehen Spielfilme von Kinogrößen wie Repulsion von Roman Polanski und Birdy von Alan Parker. Zudem ist Makoto Shinozaki aus Japan mit Okaeri, der Norweger Peter Naess mit Elling sowie der italienische Film Senza pelle von Allessandro d’ Alatri vertreten. Kino Kunstmuseum Hodlerstrasse 8; 3011 Bern Reservationstelefon: 031 328 0999 www.kinokunstmuseum.ch 1904 – Hommage Peter Lorre 1904 - hundert Jahre Kino. Unter diesem Titel ist das Kino Kunstmuseum diesen Herbst in die neue Saison gestartet. 1904 ist auch Geburtsjahr von Peter Lorre. Ihm zu Ehren präsentiert das Kino Kunstmuseum eine kleine Hommage. Der erste Filmauftritt von Peter Lorre war jener in Fritz Langs Meisterwerk M - eine Stadt sucht einen Mörder, der ihn zugleich zum Filmstar kürte. Ein einziges Mal versuchte sich Lorre auch als Regisseur. Mit beachtlichem Erfolg realisierte er Der Verlorene; ein Film, der Opfer seiner Zeit wurde und in Deutschland der Nachkriegszeit wenig Anerkennung fand. Lorre spielt einen Wissenschafter, dessen Mordserie während der Nazi-Zeit aus Gründen der Staatsräson von den Machthabern gedeckt wird. Filmpremiere: Numafung Das Kino Kunstmuseum zeigt im Oktober zudem die Erstaufführung des nepalesischen Melodramas Numafung von Nabin Subba. Der erste nepalesische Film, der den Weg bis in die hiesigen Kinos gefunden hat. MARTA NAWROCKA lugares comunes ● Was ist der Alptraum der älteren verheirateten Frau? Papa ante portas. Der pensionierte Ehemann, der (unterbeschäftigt) plötzlich durchs Haus wuselt und sich an der Arbeit seiner Gattin beteiligen will. Dies erfolgt dann meistens mündlich („Schatz, bist du dir gaaanz sicher, dass du jetzt 3.75 für das Fensterputzmittel ausgeben willst? Komm, wir mischen einfach Essig mit Zitronensaft.“) oder masslos unpraktisch („Schatz, schau mal, der Mozzarella war in der Migros in Aktion! Da hab ich glatt 10 Packungen gekauft, so sparen wir ganze 8 Franken!“ Und so isst man dann fünf Tage lang Caprese-Salat, weil das Haltbarkeitsdatum nur noch eine Woche verspricht.). Soviel zu der loriot’schen Variante. Es gibt aber auch Männer, welche sich dermassen mit ihrem Beruf identifizieren, dass die Pensionierung für sie eine wahre Katastrophe wird. Ohne ihre Arbeit fühlen sie sich ausgeschlossen, unnütz, fast schon impotent. So auch Federico, der Protagonist argenti- nischen Filmes „Lugares comunes“. Dem ehemaligen Professor für Pädagogik wird, aufgrund von Sparmassnahmen, die vorzeitige Pensionierung auf den Tisch gelegt. Zunächst verschweigt er dies seiner geliebten Frau Liliana, denn den beiden steht eine Reise nach Madrid zu ihrem Sohn bevor. Doch Liliana erkennt die Gemütsveränderung ihres Mannes und nun kämpfen sie beide gegen ein finanzielles Debakel und für die Aufrechterhaltung von Federicos Geist. Trotz der überaus schlechten wirtschaftlichen Lage in Argentinien lehnt es das Ehepaar aus ideologischen Gründen ab, zu ihrem Sohn ins reichere Spanien zu ziehen. Mit Hilfe ihres langjährigen Freundes Carlo finden sie schliesslich einen Weg, ihr Geld zu verdienen. Doch damit ist der Lebensmut Federicos noch lange nicht wiederhergestellt. Adolfo Aristarain thematisiert in „Lugares comunes“ nicht hauptsächlich den pensionierten Mann, sondern das Leben in einer langjährigen Ehe. Es ist wunderschön und in den heutigen Zeiten wohl leider ungewohnt, mit welchem Respekt und mit welcher Liebe Federico und Lili miteinander umgehen. Zweiter Protagonist des Films ist Argentinien, welches seinen Bewohnern durch die miserable Ökonomie alle Lebensgrundlagen zu kappen scheint. Doch die Kritik an der Führung des Landes, immer aus dem rebellischen Mund von Federico zu hören, scheint eher philosophisch als real zu sein. Die französische Revolution wird stilisiert, die ganze Situation zu schöngeistig angepackt. Aristarain selbst möchte mit diesem Film durch die Stimme des Moralisten Federico sprechen, doch wirkt dies oft eher pathetisch oder polemisch statt praktisch. Und: in diesem denk- und wortreichen Film hatte ich zum ersten Mal Mühe, den Untertiteln UND dem Schauspiel zu folgen. Lesebrille also nicht vergessen! 48 K I N O MARTA NAWROCKA maler und modell Bild: zVg. ● Ihr Kopf dreht sich auf der linken Seite in die Richtung des Betrachters, als hätte man ihren Namen gerufen, worauf sie sich umgedreht hat und mit ihrem Blick irgendwo versunken ist. Ihr Gesicht ist traurig und glücklich zugleich, ihre Lippen voll und glänzend. Man sieht, dass sie verkleidet ist, diesen Turban trägt sie sicher nicht im Alltag. Aber er bietet einen Rahmen, eine Bühne für ihr Gesicht, den Hauptdarsteller im Bild. Und dieses kleine, weisse Aufblitzen unterhalb ihres Ohrs ähnelt dem ihrer Augen. Das Bild, welches durch seine zurückhaltende Sinnlichkeit in den Bann zieht, ist nun unweigerlich zur Inspiration seiner eigenen Geschichte geworden. Nachdem ihr Vater bei einem Unfall erblindet ist, muss die 17jährige Griet (Scarlett Johansson) ihre Familie unterstützdem und nimmt im Hause Vermeer eine Stelle als Magd an. Wir befinden uns in Holland Mitte des 17. Jahrhunderts – dem goldenen Zeitalter der niederländischen Malerei – und Vermeer (Colin Firth) ist eines der grössten Talente seiner Zeit. Doch im damaligen Zeitalter wurde mit der Kunst pragmatisch umgegangen; statt die Rolle des halbverrückten, Exzessen nachgehenden und einsamen Malers zu spielen waren die Künstler Handwerker, welche im Auftrag wohlhabender Mäzenen arbeiteten. Zurück zu Griet: Bei ihrer Ankunft wird sie von der Magd Tanneke durch die düsteren Räume geführt, bekommt ihren Schlafplatz im Keller zugewiesen und die strikte Anweisung, das Atelier des Mei- sters niemals in dessen Anwesenheit zu betreten. Dort soll sie aber auch saubermachen, muss den Raum jedoch exakt in dem Zustand belassen, in welchem sie ihn vorgefunden hat. Bereits beim ersten Betreten des Ateliers wird Griet unsanft von der Schwiegermutter Maria Thins an ihre Arbeit erinnert, weil das junge Mädchen in den Bann von Vermeers Gemälden gezogen wird. Auf dem Markt lernt Griet beim Einkaufen mit Tanneke den Sohn des Schlachters, Pieter, kennen, bei welchem sie einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Wieder Zuhause hört Griet einem tosenden Streit zwischen Vermeer und seiner Frau Catharina zu, Tanneke weiht sie ein, dass Vermeer durch seinen Wahn zur Perfektion zu wenig Aufträge annehme und Catharina nicht den Wohlstand bieten kann, den sie sich wünscht. Zur Feier der Geburt ihres sechsten Enkelkindes veranstaltet Maria Thins ein prunkvolles Abendessen, an welchem auch Vermeers Patron Van Ruijven teilnimmt, da gleichzeitig das Bild seiner Frau vollendet wurde. Die geschäftstüchtige Maria Thins erhofft sich schnellstens einen neuen Auftrag seitens Van Ruijven, um eine unlukrative, kreative Pause Vermeers zu vermeiden. Doch sie täuscht sich: Als der Maler eines Tages Griet dabei überrascht, wie sie die Fenster seines Ateliers putzt, hat er bereits ein neues Motiv gefunden. Griet und Vermeer bemerken bald, dass sie das Verständnis und die Faszination für die Malerei teilen und werden zu Verbündeten. Sie posiert für ihn, mischt seine Farben und berät ihn, er fühlt sich ihrer Schönheit und der Hochachtung für seine Kunst wegen zu ihr hingezogen, denn für den Rest der Familie ist seine Malerei reine Geldbeschaffung. Die Blicke zueinander werden, wie die Gefühle, immer intensiver. Griet empfindet den Anblick Vermeers mit Catharina als unangenehm, er grollt gegen Van Ruijven, welcher offen sein Gefallen an Griet ausspricht. Griet indessen findet in diesem Chaos Ablenkung bei Pieter, welcher sich längst in sie verliebt hat. Van Ruijven, welcher Vermeers Zuneigung zu Griet erkannt hat, gibt den Auftrag für das Bild einer fröhlichen Tischgesellschaft und zusätzlich für ein Portrait von Griet. Catharina und ihre Tochter Cornelia platzen fast vor Eifersucht, weil Griet die Aufmerksamkeit bekommt, die eigentlich ihnen zustehen sollte. Maria Thins unterstützt das Projekt zwar unfreiwillig aber die Aussicht auf Geld lässt sie trotz der Wutausbrüche ihrer Tochter kalt. Tracy Chevalier, nach deren Bestseller das Drehbuch zu „Girl with a pearl earring“ verfasst worden ist, besass ein Poster des Kunstwerks, das in ihrem Schlafzimmer hing, als sie 19 war. Und beschloss eines Morgens, die passende Geschichte zu dem mysteriösen Gesichtsausdruck des Mädchens auf dem Bild zu verfassen. Die Story ist also fiktiv, die Lebensfakten Vermeers jedoch grösstenteils wahrheitsgetreu. Hollywoods aufstrebender Jungstar aus der Kiste „jung, aber trotzdem dramatisch“, Scarlett Johansson, spielt die Rolle der Griet zwar gut, aber die Wortkargheit der Rolle mutet dem Besucher ein Ratespiel der tausend subtilen Gesichtsausdruck-Varianten zu, welche mit der Zeit leicht ermüdend wirken. Andererseits könnte man sich keine andere Schauspielerin in dieser Rolle vorstellen, denn das Gesicht Johanssons ist schon alleine eine starke Erscheinung. Was den Film vor allem sehenswert macht, ist die Arbeit der Ausstatter, Bühnenbildner und Kameramänner. „Girl with a pearl earring“ wirkt, was Orte, Häuser, Kleidung und Leute anbelangt, absolut authentisch. Durch das Spiel mit Licht meint man, sich selbst in einem Gemälde Vermeers zu befinden. Als ich also am Ende der Vorstellung das Kino verliess, rechnete ich fest damit, in Delft am Kanal entlangzugehen. Stattdessen landete ich beim City-West. Die Illusion zählt. K I N O 49 Bild: zVg. MARTA NAWROCKA que serà? Ein Gespräch mit Dieter Fahrer ● Mit seinem Dokumentarfilm hat Dieter Fahrer ein Thema in die Kinos gebracht, welches heutzutage lieber verschwiegen wird: das Altern und das Altersheim als letzte Lebensstation. Ein Thema, das viele Fragen aufwirft und welches bei der Realisation von „Que Serà?“ viel Fingerspitzengefühl forderte. In seinem Haus am Altenberg empfing mich Dieter Fahrer für ein Gespräch über Zeit, Tod und Galgenhumor. (Filmkritik siehe Ensuite Nr.09/04) Erwartest du, dass nach dem Filmstart mehr Freiwillige in der Schönegg auftauchen werden? Der Film ist kein Werbefilm für Freiwillige. Es ist natürlich allemal gut, wenn mehr Menschen sich fragen „Könnte ich nicht auch ein bisschen Zeit haben, um jemand zu besuchen und was könnte das mir vielleicht bringen?“, also nicht nur das fast schon imperialistische Gefühl „denen schenke ich jetzt ein bisschen Zeit“ sondern sich selbst diesen Raum gönnen. Wenn der Film dazu beiträgt, ist es sicher gut. Ich hoffe aber generell auch, dass der Film dazu führt, dass wir fragen stellen zu der heutigen und vergangenen Situation von alten Menschen und was sich verändern könnte. Wie waren die Reaktionen bei der Filmvorführung in der Schönegg? Am 2.April gab es dort zwei Vorführungen, da waren wir mit dem Film gerade fertig geworden. Bei der ersten Vorführung am Nachmittag kamen vor allem die alten Leute und die Pfleger. Diese Visionierung war sehr berührend, vor allem die Reaktion derjenigen, die selbst im Film vorkommen. Danach habe ich mit vielen von ihnen gesprochen, obwohl manche den Film schon wieder vergessen hatten. Das Vergessen ist etwas, was bei Menschen in diesem Alter wichtig ist, es muss wohl sein, dass man vergisst. Es ist auch vielleicht ein Geschenk. Uns macht das Angst, wir sind auf Erinnerung getrimmt, aber vergessen kann bis zu einem gewissen Punkt auch eine Gnade sein. War es von Anfang an klar, dass „Que Serà?“ im Stil des Direct Cinema gedreht wird, ohne Kommentar oder Off-Stimme? Ja, das war klar. Was von Anfang an nicht ganz klar war, ob vielleicht die Stimme des Philosophen Hans Sahners, welcher sich auch mit dem Thema des Altwerdens beschäftigt, durch das Material begleiten könnte. Doch schon beim Drehen war es eigentlich recht schnell klar, dass dieser Film sich von innen heraus erzählt und keine Stimme von aussen nötig ist. Zum Entstehungsprozess von „Que Serà?“: Wie entstand die Idee zum Film? Und wie lange hat es eigentlich gedauert, bis du das Vertrauen der Bewohner gewonnen hattest? Wenn ich ganz weit zurückschaue, dann war so ein Gefühl da, dass ich einen Film über Rastlosigkeit einerseits und andererseits über Menschen, die viel Zeit haben, machen wollte. Diesem Gefühl ging ich dann nach und bin Waldspielgruppen besuchen gegangen. Dort habe ich dann von der Kindertagesstätte im Altersheim gehört, das hat mich sofort gepackt und ich nahm den Kontakt zur Schönegg auf. Oft war ich dort zu Besuch, doch als Aussenseiter wurde ich zunächst nicht so richtig integriert. So fing ich an, eine Weile lang als Pflegerhilfe zu arbeiten und habe mir auch für die Kinder Zeit genommen. In dieser Zeit hatte ich zunächst meinen Fotoapparat dabei. So gewöhnten sich die Leute in der Schönegg an „den Mann mit der Kamera“. Gab es seitens der Verwandten und Eltern nie negative Reaktionen auf deine Filmvorhaben? Das gab es überhaupt nicht. Das Vertrauen ist auf allen Ebenen gewachsen, man hat mir eine unglaubliche Offenheit entgegengebracht. Ich durfte auch in Pflegeberichte reinschauen und an Sitzungen teilnehmen. Auch bei den intimsten Pflegemomenten und Sterbeprozessen war ich anwesend. Man hat mir vertraut, dass ich im Zusammenhang mit dem filmischen Endprodukt mit diesen Situationen umge- hen kann. Man will ja auch nicht alles filmen, vor allem in der heutigen Zeit stellt sich die Frage, was man überhaupt zeigen will. Du hast eben den Sterbeprozess erwähnt; bei einem Film über ein Altersheim ist dieser allgegenwärtig. Hast du dir am Anfang der Dreharbeiten eine Vorgehensweise zurechtgelegt, für den Fall dass jemand in der Schönegg dahinscheiden sollte? Es war mir von Anfang an klar, dass ich in dieser allerletzten Phase, wenn der Tod eintritt, bestimmt keine Kamera dabeihaben werde. Es war mir auch von Anfang an klar, dass diese Situation ein Stück weit auch unplanbar und unumgänglich ist, aber dies sind nicht unbedingt die traurigsten Momente im Film. Der Tod ist nicht das, was den Zuschauer in diesem Film am meisten erschüttert. Für mich persönlich waren andere Situationen und Momente mit diesen Menschen trauriger. Das Warten, das Verlorensein, die Tatenlosigkeit. Und zu erleben, wie wenig es bräuchte, um das zu verhindern. Viele Menschen in der Schönegg sagen selbst, dass sie gerne sterben würden und den Tod nicht negativ betrachten, doch sie müssen warten. Und wenn dann der Tod kommt, so war er für die meisten Leute auch ein Geschenk. Trotz des ernsten Themas ist „Que Serà?“ ein recht humorvoller Film, vor allem die schroffen Bemerkungen von Frau Suter liessen den Zuschauer schmunzeln. Wie wichtig ist das Element Humor für „Que Serà?“? Ich habe den Humor natürlich auch gesucht in der Schönegg. Auch für mich selbst, damit ich die ganze Situation und das Erlebte ertragen konnte. Manchmal ist es auch eine Art Galgenhumor, den diese Menschen zum Teil noch haben. Und trotzdem ist er oft sehr wohltuend, hat etwas mit Widerstand zu tun. Gerade die alte Frau Suter aus Basel, welche heute nicht mehr lebt, mit ihren oft etwas schrillen Bemerkungen. Sie hat zwar ihrer Dementis wegen nicht mehr alles begriffen, doch gleichzeitig stellte sie mit ihren Sprüchen auch eine eigenartige Wahrheit in den Raum. Solche Menschen haben mich natürlich fasziniert. Ist der Film eine Anregung dazu, aus den heutigen familiären Strukturen auszubrechen und sich auf die Vergangenheit zurückzubesinnen, als die ganze Familie unter einem Dach gewohnt hat, samt Grossmutter? Ich glaube nicht an das „Zurück zur Grossfamilie“. Es hat mich sehr berührt, was mit diese alten Menschen von ihrem Leben und ihrem Aufwachsen erzählt haben. Von diesem ganzen 20.Jahrhundert mit all seinen enormen Veränderungen. Auch wie bescheiden das Glück vor 50 Jahren noch war. Im Gegensatz zu unseren heute stark individuell ausgerichteten Wesen hatten sie damals ein viel stärkeres Bedürfnis nach Zusammensein und Familie. Umso tragischer also, dass sie im Alter nun so alleine sind. Aber ich glaube nicht, dass der Weg in die Vergangenheit führt. Ich möchte die Grossfamilie nicht idyllisieren. (kurzes Schweigen) Ich habe keine Patenlösung. Ich glaube, dass es wichtig ist, uns Zeit zu nehmen. 50 Bild: zVg. caesar kam, sah und siegte Georg Friedrich Händel - Giulio Cesare in Egitto - Opera in tre atti, Libretto von Nicola Francesco Haym ● Es ist ein wichtiges Anliegen des Fachbereiches Musik der Hochschule der Künste, dass die Studierenden möglichst breit ausgebildet werden. Deshalb gehört seit einigen Jahren zur Ausbildung auch eine intensive Auseinandersetzung mit der sogenannten historischen Aufführungspraxis. Und in regelmässigen Abständen führt die HKB unter der Leitung von Carsten Eckert, der ab dem 1. September die Nachfolge von Eva Zurbrügg als Leiter der Studiengänge Interpretation und Performance an der HKB übernommen hat, auch ein Barockprojekt durch. Eine Spezialität von Bern ist dabei, dass Carsten Eckert wie ein Regisseur fungiert. Ziel ist es nämlich, dass das Orchester am Schluss ohne Dirigent spielt. Als Leiter begleitet er nur den Probeprozess, der zu diesem Ziel führt. Der Vorteil des dirigentenlosen Orchesters ist, dass alle Beteiligten sehr viel genauer aufeinander hören müssen. Dies erhöht quasi automatisch die Durchsichtigkeit und Durchhörbarkeit des Klanges. Zum Fachbereich Musik und zum Schweizer Opernstudio der Hochschule der Künste Bern: 1999 ist der Fachbereich Musik aus der Fusion der Konservatorien Bern und Biel und der Swiss Jazz School hervorgegangen und in die Hochschule für Musik und Theater integriert worden. Seit dem 1. September 2003 ist er Teil der Hochschule der Künste Bern. Das Schweizer Opernstudio in Biel ist ein Studiengang innerhalb des Fachbereiches Musik und wird in enger Partnerschaft mit der Hochschule für Musik und Theater Zürich durchgeführt. Dies ist das einzige Vollzeit-Studium im Bereich Oper und Musiktheater auf Hochschulstufe in der Schweiz. Zum ersten Mal arbeiten in diesem Jahr das Barockorchester und das Schweizer Opernstudio zusammen. Dabei wird versucht, das gleiche Konzept zu erproben. Ob es allerdings wirklich möglich ist, eine der schwierigsten Opern des Barocks wirklich ohne Dirigent aufzuführen, ist noch offen. Aber allein schon das Experiment, mit spezieller Orchesteraufstellung zu spielen und mit einer Unzahl von Bühnen-OrchesterProben das Verhältnis zwischen SängerInnen und OrchestermusikerInnen neu zu definieren, lohnt diesen Versuch. Kein traditionelles Subventionstheater könnte sich eine solche musikalische Probenarbeit von fast zwei Monaten leisten; aber die Hochschule versteht sich in dieser Hinsicht auch als Laboratorium, um neue Produktionsformen zu erproben und den Studierenden Mut zu machen, die Interpretations- und Produktionskonventionen unseres Musiklebens nicht ungefragt zu übernehmen, sondern zu reflektieren und im besseren Falle aktiv zu verbessern oder zu verändern. Händels Opern waren lange Zeit vergessen und sie stehen teilweise noch heute im Ruf, eine undramatische Aneinanderreihung schöner Arien darzustellen, in denen das Gekünstelte des Kastratengesanges und die unmoralischen Liebeleien der späten aristokratischen Gesellschaft noch einmal Urstände feiern. Zwar ist Händel inzwischen als Opernkomponisten verschiedentlich rehabilitiert worden, an den hohen Männergesang hat man sich gewöhnt und langsam hat sich auch das einseitige Bild des Barocks als einer die Sinne verachtenden religiösen Zeitepoche verändert. Trotzdem ist es vielleicht nur auf den ersten Blick ein Zufall, dass Giulio Cesare, Händels wohl berühmteste Oper, in diesem Berner Theaterherbst gleich in zwei Produktionen gezeigt wird, nämlich zuerst im offiziellen Spielplan des Berner Stadttheaters und dann in einer Co-Produktion mit dem Theater Biel-Solothurn und der Hochschule der Künste Bern während einer Tournee durch die Schweiz. Die Kastratenpartien werden im Stadttheater durchwegs von Frauen gesungen. Das Opernstudio be- V E R A N S T A L T E R 51 In Zusammenarbeit mit dem Theater Biel Solothurn und der Hochschule für Musik und Theater Zürich: Daten Theater Biel/ Théâtre municipal de Bienne Fr./Me., 15.10.2004, 19h30 Sa./Sa., 16.10.2004, 19h00 So./Di.,17.10.2004, 19h00 Theater Solothurn Di., 19.10.2004, 19h30 Mi., 20.10.2004, 19h30 HKB, Fachbereich Musik, Grosse Halle, Papiermühlestrasse 13c Sa., 23.10.2004, 19h30 So., 24.10.2004, 19h30 Ensemble Romani Giulio Cesare – Ulpia Gheorgitha, Artur Stefanowicz Curio – Eric Förster, Denis Kovalenko, Pascal Marti Cornelia – Barbara Erni Sesto - Ingrid Alexandre Egizi Cleopatra I „La Sœur terrible„ – Bernadetta Golebiowska, Sarah Maeder Cleopatra II „Lydia„ – Arianna Ballotta, Corinne Sutter Cleopatra III „Virtù„ – Alessandra Boër, Chiharu Sato Tolomeo – Matthias Lucht Achilla – Eric Förster, Denis Kovalenko Nireno – Alessandra Boër, Chiharu Sato Zürich, ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305, Zürich-Tiefenbrunnen Di., 26.10.2004, 19h00 Mi., 27.10.2004, 19h00 Barockorchester der Hochschule der Künste Bern Konzertmeisterin – Meret Lüthi setzt diese Partien in den meisten Fällen mit Countertenören, also mit falsettierend singendenden Männern. Die Oper und ihre Geschichte ist nämlich brandaktuell: Cesare, der mächtigste Mann der Welt kommt nach Ägypten und unterwirft sich in Kürze ein Jahrtausende altes Reich. Die Bezüge zu anderen Weltreichen, welche sich im vergangenen und im gegenwärtigen Jahrhundert ähnlich verhalten haben, sind dermassen offensichtlich, dass man sich vor zu banalen Querverbindungen geradezu hüten muss. Die Produktion des Schweizer Opernstudios in der Regie von Mathias Behrends, dem Leiter des Opernstudios, verzichtet deshalb auf alle Anspielungen an Krieg und Unterdrückung, sondern schildert vielmehr das, was man heute in der Wirtschaft eine freundliche Übernahme nennt. Auf alle Statisterie wird verzichtet. Nur die Very Important Persons und ihre Medienreferenten treten auf. Mit geschickter Diplomatie, dem nötigen Quäntchen Glück und ein paar gezielt gesetzten Schnitten gelingt es Cesare über Nacht Ägypten mit Rom zu fusionieren. Eigentlich reist er dahin, um seinen Gegenspieler Pompeo der sich in Ägypten versteckt hält, auszuschalten. Pompeius wird ihm aber schon bei der Ankunft tot übergeben, - quasi als Willkommensgeschenk. So muss er nur noch die eifersüchtigen Geschwister Cleopatra und Tolomeo gegeneinander aufbringen. Er wird der Liebhaber der einen und arrangiert die Dinge so, dass der andere umgebracht wird. Die Hände macht er sich dabei nicht schmutzig. Mit dem wenigen Blut, das fliesst, hat er direkt nichts zu tun; vielmehr kann er solche Taten grosszügig bedauern und die Täter massregeln. Die Konflikte löst er, indem er sie raffiniert umgeht oder andern delegiert. Für seine Liebe zu Cleopatra hat er keine Zeit. Ägypten ist ihm ja nur Zwischenstation und Cleopatra erst recht. Er will weiter, um Kleinasien – und wenn es denn möglich wäre – die ganze Welt in dieser eiskalten freundlichen Art seinem globalisierten System, das ja alles nur erleichtert und nur das beste will, zu unterwerfen. Cesare ist ein Mann ohne Eigenschaften, der sich stromlinienförmig den Verhältnissen anpasst und in dieser Anpassung instinktsicher den richtigen Moment erwischt, um die Verhältnisse mit seinem kleinen Finger zu seinen Gunsten zu verändern. Er hat keine Persönlichkeit, keine Menschlichkeit, und er bleibt deshalb auch unverletzlich. Diese Interpretation ist keine dem Libretto oder der Musik aufgesetzte „originelle„ Regie-Idee, sondern bis ins Detail der Partitur zu verfolgen. Wie „oberflächlich„ Händel seinen Cesare sieht, wird schon in den vielen „simile-Arien„ deutlich, bei denen nicht der eigentliche dramatische Konflikt thematisiert wird, sondern ein einzelnes Bild des Arientextes illustriert wird, z.B. ein Vögelchen oder ein Jagdhorn. Eine ganz andere Persönlichkeit zeigt Cleopatra. Sie ist ein sehr viel differenzierterer und widersprüchlicherer Mensch. Ihren Bruder, mit dem sie historisch in inzestuöser Ehe verheiratet war, bekämpft sie als hassende Schwester bis aufs Blut. Um Caesar zu verführen und ihren erotischen Markt- Musikalische Leitung – Carsten Eckert, Inszenierung – Mathias Behrends, Bühne/Kostüme – Ewa Martha, Dramaturgie – Roman Brotbeck wert zu prüfen, tastet sie sich als Lidia verkleidet inkognito an Caesar heran. Und um ihn schliesslich vollständig um den Verstand zu bringen, bietet sie ihm als göttliche Tugend verkleidet ein realitätsloses Traumbild voller Hingabe und Sehnsucht. Im Schutz dieser verschiedenen Gesichter bleibt sie verletzlich und bis zum Schluss eigentlich allein. Sie ist die einzige, welche im Laufe der Oper mit der Lieben nicht nur spielt, sondern hineingerissen und selber Liebende wird. In der Produktion des Opernstudios werden die drei Emanationen von Cleopatra von drei verschiedenen Frauen gesungen und gespielt. Teilweise stehen sie auch zu dritt auf der Bühne und erinnern an die drei Göttinnen, welche Paris, der andere grosse Eigenschaftslose der antiken Welt, erwählen muss. In die sonderbare Liebesbeziehung zwischen dem Mann ohne Eigenschaften und der Frau aus Eigenschaften sind die andern sechs Figuren hineingewoben, wobei dem widerspenstigen Bruder Tolomeo und der Witwe des toten Pompeo, die von allen Männern begehrt wird, eine Sonderrolle zukommt. So entsteht auf der Bühne und im Orchestergraben eine komplexe und immer sich wandelnde Kammermusik. Gerade wegen dieser Wandelbarkeit des Klanges und des dramatischen Verlaufs wird auch im Bereich der Instrumentation und der Verzierungen nicht gespart. Mit einer reichen Continuogruppe und vielen Bläsern wird der Streicherklang gefärbt und moduliert. (HKB) 52 E S S K U L T U R NADIA MEIER schmausen am schmusetisch «Restaurant Cinématte?» «Grüezi, ich würde gern einen Tisch reservieren.» «Ja, bitte.» «Für heute Abend, zwei Personen. Wir kommen so gegen acht.» «Ihr Name bitte?» «Meier.» «M-e-i-e-r. Gut. Sind sie verliebt, Frau Meier?» «Äh… verliebt? – Ja, äh, bin ich.» «Schön, dann reserviere ich für Sie unseren Schmusetisch.» «Wie bitte? Den, äh, den Schmusetisch?» «Ja, es sei denn Sie wollen lieber den Streittisch.» «Streittisch? Neinnein, schmusen tönt gut.» «Also dann, bis heute Abend!» «Ja, danke. Auf Wiederhören.» ● Stunden und Runden später sass ich mit meiner besten Freundin unter Palmen an ebendiesem viel versprechenden Tischchen. Von Knutschen konnte aber (vorerst?) nicht die Rede sein. Wer sinniert schon gern mit einer Studentin der Kunstgeschichte darüber, ob die Wände nun andalusisch-, zitronen- oder doch eher sonnen-gelb seien. Die Farbexpertin orderte zum Apéro einen Orangensaft (sommergelb). Ich bestellte wegen einer verfrühten Hungerattacke einen Tomatensaft und wurde rot, weil der reizende Betriebsleiter Olivier Gallati uns einen schönen Abend am Schmuse-(wie er augenzwinkernd betonte)Tisch wünschte. Abergläubisch ist Olivier aber glaub ich nicht. Das mit den Tischen ist cinémattistisch bewiesen: Während die Leute am so genannten Schmusetisch für gewöhnlich nicht nur über Perlhuhnbrüstchen und Blacktiger-Crevetten herfallen, schmeissen die Gäste am Streittisch sich schon mal verbal das Geschirr um die Ohren. Olivier Gallati ist ein Gastgeber. Er hiess und willkommen wie bei sich zu Hause, brachte uns Brot, Witze und ein ehrliches Lächeln an den Tisch. Wir nippten und grinsten und Olivier erklärte uns das TagesBild: zVg. menü. Die Amuse-bouche waren zwei kleine Schnecken aus Blätterteig, Ricotta und Lecker. Wir wollten direkt mindestens acht davon essen. Die Karte in der Cinématte wechselt wie das Wetter. Es gibt immer Tapas, Salat und Suppe, aber immer eine andere, zur Vorspeise. Beinahe hätte ich die ZitronengrasCrème (wiesengrün?) probiert, aber schliesslich machte ein Salatteller mit heissem Geisskäse das Rennen. Der Chèvrechaud war gleichsam in ein Töstchen eingeschmolzen. Aussen knusprig, innen crèmig, liess sich kaum ausmachen, wo der Käse anfing und das Brot aufhörte, und als ich es beinahe herausfand, war der Teller schon leergeputzt. Meine Schmusetigerin machte sich derweil mit einem Bärenhunger über ebensolche Krebse her. Sie hatte sich nach langem hin und her gegen die Jakobsmuscheln entschieden, und bereute es gar nicht. Noch bevor ich mit meiner Gabel in einen Bärenkrebs-Schwanz (blassrosa) pieksen konnte, waren sie auch schon verschwunden. In der Cinématte trinkt man patriotisch. Die cinéastischen Gastronomen zeigen Mut zur Lücke, und die ist rot und weiss gefüllt mit besten Schweizer Weinen, vornehmlich aus dem Wallis. Önologisch fremdgehen kann man hier höchstens mit einem Österreicher, was wir dann doch lieber bleiben liessen. Zu Oliviers Freude bestellten wir eine Flasche Syrah aus dem Ardévaz-Weinkeller von Michel Boven aus Chamoson. Der Wein sollte nach schwarzen Johannisbeeren, Gewürznelken und Pfeffer schmecken. Meiner kunstbeflissenen Tischnachbarin gefiel die Etikette, ein schlichtes weisses Rechteck, von dessen Rand eine zartgezeichnete Taube gen Himmel abzuheben versucht. Mir gefiel der Flascheninhalt (weinrot, ins violette leuchtend) besser: Ein warmer, lieber Wein, der mich an knistern- de Cheminéefeuer und Weihnachten (weiss) in einer Skihütte erinnerte. Meine niedliche Mitesserin genehmigte sich zum Hauptgang und Herbstanfang eine grosse Portion Wildschwein, das mit Spätzchen (goldfarben) auf dem Teller zu liegen kam. Ob diesem Anblick versuchten wir für die nächste dreiviertel Stunde zu erörtern, welche Antwort am besten auf die Frage, was denn eigentlich Kunst sei, passe. Ich driftete jedoch – lag’s am Wein? – bald mit den Gedanken ab, und sorgte mich der eventuell noch bevorstehenden Knutscherei wegen um meinem Atem. Vor mir lag nämlich ein Lammfilet-Spiess, der in einer Honig-Knoblauch-Marinade gebadet hatte. Zum Glück für mich schmeckte man vom Knoblauch gar nichts, dafür schmierte ich mir umso mehr Honig ums Maul. Das Lämmchen sass friedlich auf einem Berg duftendem Morchel-Couscous, der so gross war, dass ich mich am Ende geschlagen geben musste, und wenigstens noch die Pilze herauspickte. Das dazugereichte Gemüse hätte eingesottene Fleischfresser zu Vegetariern werden lassen. Es schmeckte, wie meine Freundin es beschrieb, weder nach Butter noch nach Bouillon. Sondern nach, richtig, gartenfrischem Gemüse. ürlich konnten wir dem charmanten Olivier nicht widerstehen, und liessen uns zum Dessert eine Portion wolkengleiches Kaffee-Mousse (schäumchen-weiss) bringen, daneben kugelten eingelegte Zwetschgen, die so süss waren, dass es uns die Zungen kringelte. Mit Knutschen war dann übrigens doch nichts mehr. Nächstes Mal essen wir am Streittisch. Restaurant Cinématte Wasserwerkgasse 7 - 3011 Bern Tel: 031 312 21 22 // www.cinematte.ch täglich ausser Dienstag ab 18 Uhr geöffnet 54 B Ü H N E STEFAN FUCHS aschenputtel für knirpse Bild: Abigail Cowen und Emma Murray, Stadtballett Bern Foto: Erik Wagner ● Versprochen ist versprochen. Mit Aschenputtel gehen wir drei an die Premiere. Um es gleich vorweg zu nehmen: ja, da gibt es ein kleines Geheimnis in der Geschichte, aber… wir verraten es hier nicht. Auch das haben wir versprochen. Stijn Celis, dem neuen Ballettdirektor und der Schauspieldramaturgin Felicitas Zürcher zuliebe… und euch natürlich, den kleinen und grossen Kindern zuliebe, denn was wäre die Märchenwelt ohne Überraschungen. Und man kann sich auf einige Überraschungen gefasst machen. Das erste Tanzstück mit der kleinen aber feinen Tanztruppe des Stadttheaters Bern widmet sich auch den Kindern. Lucas, mein vier jähriger kleiner Partner wurde von Celis und Zürcher auch gleich als Testkind an den ersten, ungeschliffenen Probedurchgang eingeladen. Angekuschelt auf dem Schoss seines eben neu gefundenen Freundes Thomas Pösse vom Schauspiel, er wohl als Vertreter der grösseren Kinder, spähten die beiden verschmitzt auf die Probebühne. Offensichtlich haben sich einige skeptisch gefragt ob ein Ballettmärchen für Kinder nicht zu langweilig sei. Aber muss ein Ballettmärchen für Kinder wirklich langweilig sein? Nicht mit dieser Truppe! Nicht mit diesem Spass so, wie die Tänzer und Tänzerinnen, aber auch Celis an die Umsetzung der Geschichte rangehen. Gesten, Tricks und Bewegungen wurden in verschiedenen Versionen probiert, genascht wurde an der Schauspielkunst, die der Schauspielabteilung von nebenan beinahe Konkurrenz machen könnte. Abgekuckt haben sie, das muss man schon sagen. Bei den beiden Schwestern, getanzspielt von Abigail Cowen und Emma Murray, scheint es fast, als hätten sie zuhause eigene Knirpse. Haben sie und da haben sie abgeschaut. Da hat wohl auch Lucas so einiges wieder erkannt, er der sich mittlerweile von einigen Szenen kaum erholen kann. Übrigens erging es Pösse nicht besser und mir, obwohl ich als Stockfisch gelte auch nicht. Was ich hier als Stockfisch sicher anbringen darf, ist meine Überraschung, dass Armin Kerber, der Chefdramaturg und eben Felicitas Zürcher anwesend waren. Für mich eine Bestätigung von Stefan Suske’s Aussage bei unserem Interview vom August, ernst zu machen mit Spartenübergreifender Zusammenarbeit. Das Resultat dieser Zusammenarbeit kommt gewiss auch im Aschenputtel zum Ausdruck. Ein Gewinn nicht nur für die TänzerInnen, sondern auch für die Gäste der einzelnen Aufführungen. Ganz bestimmt heisst das nicht, dass bei Aschenputtel nicht getanzt wird. Stijn Celis Handschrift schimmert, obwohl die TänzerInnen auch ihre eigenen Charakterstärken nicht verbergen zu gedenken, gut durch. Dies, eine gute Gelegenheit die erfahrenen TänzerInnen und den Choreo- grafen Celis als junge und neue Balletttruppe unbeschwert kennen zu lernen. Aschenputtel kann man also auch getrost ohne Knirpse anschauen gehen und sich das Märchen, vielleicht seine eigene Kindheit, noch einmal durch Kinderaugen betrachten. Lucas tut’s, seine Augen glühen, er fiebert mit. Gebannt beobachtet er die Katze, getanzspielt von Chantal Claret, wie sie sich genüsslich ihre Katzenohren leckt, sich um Aschenputtel kräuselt und sich die Schwestern und Erik Wagner, in der Rolle der Mutter, dabei höchst angewidert und empört ihre sensiblen Näschen rümpfen. Ob das gut geht? Aus meinem Augenwinkel sehe ich wie Lucas sich in die Höhe reckt, als die Katze eben zum Sprung ansetzt, mit Aschenputtel innigst tanzt und… Magie! Auch Thomas Pösse reibt sich beim Anblick der Tanzlehrerin, getanzt von Hildur Ottarsdottir, die den beiden Schwestern Ballett Unterricht zu geben versucht, die Augen. Nur eben wie die Schwestern so sind, sorgen sie für reichlich Tumult und Ärger, nicht nur zum Verdruss ihrer Tanzlehrerin und ihres Kurligen Gehilfen. Die urkomische Mutter freilich, steht den beiden aufmüpfigen Gören die sich ständig in den Haaren liegen und einige üble Streiche aushecken, trotz allem immer reichlich hilfreich zur Seite. Arme Aschenputtel. Doch das Ende, wie in jedem richtigen Märchen, kommt besser als gut. Meinem kleinen Partner Lucas musste ich nach der Testaufführung in dreifacher Ausführung mein hoch und heiliges Versprechen und mein Indianerehrenwort dazu geben. Wir gehen hin und Thomas nehmen wir auch gleich mit! Im Stadttheater Bern Premiere: 23. Oktober, um 17:00 Weitere Spieldaten: 30.Okt. 15:30h & 17:30 31.Okt. 11:00 20.Nov. 15:30h & 17:30h Musik: Sergej Prokofjew Choreographie: Stijn Celis, Stadtballett A U S S E R D E M 55 SARAH SÄHLI NEU ENTFLAMMTE LIEBE: NICK CAVE ABATTOIR BLUES/ THE LYRE OF ORPHEUS ● Kann man sich in den Anfang eines Songs verlieben? Man kann! Let the Bells Ring ist so ein Song. Die ersten paar Takte machen süchtig. Man möchte sie in einem unendlichen Loop immer und immer wieder hören. Zu finden ist dieses, auch in seiner ganzen Länge sehr kraftvolle Lied auf der neuen Ausgeburt des Schwarzmalers Nick Cave. Das Warten hat sich gelohnt: Gleich zwei Alben legen uns Nick Cave und seine Bad Seeds vor. Die traurige Nachricht gleich zuerst: der Gittarist Blixa Bargeld, Ur-Bad Seed, hat die Band verlassen. In Friede sei er gegangen, um sich völlig auf seine eigene Band, Einstürzende Neubauten, konzentrieren zu können. Schade, die zwei Herren, Cave und Bargeld, auf derselben Bühne zu sehen, war jeweils fast zuviel des Guten. Jetzt muss man sich halt mit dem wild gewordenen Teufelsgeiger Warren Ellis begnügen, der sich auf dem neuen Album übrigens charmant dissonant auf der Flöte versucht. Die gute Nachricht: Das Doppelalbum ist trotzdem ein Wurf. Edel verpackt in pastellfarbene Hüllen und mit sanften Blütenbildern bestückt, könnte man beinahe meinen, Nick Cave habe nun doch noch die Sonnenseiten des Lebens entdeckt. Aber beurteile nie ein Album nach seinem Äusseren. Vielmehr ist Cave - nach seinem sehr willkommenen Abstecher in die Welt der leisen Balladen auf seinen letzten drei Alben - wieder näher zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Cannibal’s Hymn ist Nick Cave pur, kratzende Gitarren gehen in melancholische Melodien über und Cave singt aus tiefster Seele: „your heart that is banging and beating and banging like a gong“. Beim Anhören von Hiding All Away und Fable of the Brown Ape werden ganz klar Erinnerungen an den punkig-bluesigen Sound von Caves erster Band The Birthday Party wach. Ein kleines Meisterwerk ist der Titel gebende Abattoir Blues. Ein unter die Haut gehendes Lied, mit einem seltsam traurigen Unterton, es scheint das Ende der Welt zu beschreiben, oder ist es doch nur der persönliche Blues eines unglücklich Verliebten, der sich im Schlachthaus des Lebens tummelt? Mass extinction, darling, hypocrosy. These things are no good for me. Nick Caves Liebe zum Geschichtenerzählen prägt die zwei Alben, zum Beispiel in seiner persönlichen Version des Mythos’ von Orpheus und Eurydike: Orpheus spielt seine Leier, bis die Finger bluten und Eurydike fallen die Augen aus dem Kopf. Immer noch geht es bei Nick Cave um die grossen Themen, um Leben und Tod, um die Existenz der Götter und um die Liebe, und die Liebe ist immer obsessiv und alles einnehmend. The sky of daytime dies away. And all the earthly things they stopp to play. For we are all breathless without you heisst es bei ihm, oder Everything is collapsing, dear, all moral sense has gone... You turn me on, like an idea, like a song. Der zweite Teil des Doppelalbums versammelt eine ganze Reihe von Liebesliedern: junge Liebe, verbotene Liebe, übernatürliche Liebe, unterdrückte Liebe und verlorene Liebe. Nick Cave ist eben immer noch die beste Adresse wenn es um Liebesschmerz geht. I lay down by the river. The shadows moved across me, inch by inch. And all that I heard was the war between the water and the bridge. So poetische Lyrics schreibt heute nur noch Nick Cave. Seine Lieder packen einen, schütteln einen und berühren einen an Stellen des eigenen Herzens, die man bereits vergessen hatte. Nick Cave ist wie ein guter alter Freund, ein Freund, in den man sich immer wieder aufs Neue verliebt und der einen nie enttäuscht. Let the bells ring, he is the real thing. Nick Cave & The Bad Seeds Abattoir Blues/ The Lyre of Orpheus Mute Records 2004 Live: 27.11.04 Métropole Lausanne www.nickcaveandthebadseeds.com STADTLÄUFER ● nr. 2 // botschaften. Hier habe ich auch einmal gewohnt. Ganz oben, unter dem Dachgeschoss, ernsthaft. Direkt über der Botschaft dieser liebenswürdigen Asiaten. Im Winter war’s immer tropisch, die waren wohl andere Temperaturen gewohnt, von da, wo sie herkamen. Im Kirchenfeld zu wohnen hatte etwas für sich: Dort bewegt sich eher die Oberschicht von Bern, und deswegen dachte wohl jeder, dass ich es zu etwas gebracht hatte. Wenn dem wirklich so gewesen wäre hätte ich wohl weniger Mühe gehabt für die Miete aufzukommen. Wenn ich auf dem Dachbalkon stand hörte ich die Kinder in den Innenhöfen und die Trams von der Thunstrasse. Ich konnte den Jahreszeiten zusehen, wie sie die üppige Vegetation in den Vorgärten ständig veränderte; stand oft nachts am Fenster und wartete, bis das Licht am Münster ansprang. Verbrachte die Dunkelheit damit, meine Eindrücke der mir damals noch neuen Stadt in Bildern zu verarbeiten. Die Schattenseite: In der Nähe des Helvetiaplatzes hört das Stadtleben auf. Ich erkundete zwar die Gegend und fand ein altes Tea Room, eine kleine Bank, einen Coiffeur und ein paar kleine Detaillisten. Aber die hohe Dichte an Botschaften war und ist raumfüllend und lässt ausser Botschaftsschutz und kleineren Demonstrationen nicht viel zu. In meinem Haus gab es nicht einmal eine Waschküche: Ich musste mir jeweils den Korb unter den Arm klemmen und über die Strasse ins nächste Gebäude gehen, dass der gleichen Verwaltung gehörte. Die Wohnung zu teuer, die Dachschräge tödlich für zigtausend Hirnzellen, die zwei Herdplatten nicht ausreichend für ein vernünftiges Menu, die zeitintensiven Waschtage: Alles Gründe, die mich ein Jahr später zum Umzug bewegten – ich habe es bis heute kaum bereut. Trotzdem, wenn ich heute ab und zu die Kirchenfeldstrasse hinaufgehe und vor dem Gebäude stehe, sehne ich mich nach dieser Zeit im Kirchenfeld: Irgendwie war ich mit der Zeit selbst davon überzeugt, es zu etwas gebracht zu haben. (al) 56 A U S S E R D E M POSTKARTENGRUSS AUS BERN: CHEYENNE ● Überlegt sich ob es sich für die aktuelle Ausgabe der Kolumne einen Ghostwriter zulegen will. Also jemand der im Namen vom Radieschen diesen Text, den du gerade liest, verfasst. Aber das Radieschen ist bloss ein armes kleines Gemüse und vermag es nicht eine solchen oder eine solche zu engagieren. Deshalb ist es einmal mal mehr ganz auf sich alleine gestellt und such also nach dem richtigen Inhalt und der richtigen Wortwahl für den folgenden Artikel. Nicht dass, es im Kopf vom Radieschen leer wäre. Nein eigentlich gerade das Gegenteil von leer. Aber zu voll blockiert irgendwie die Gehirnströme und lässt das Aussortieren von Möglichen Themen etwas schwieriger werden. Der Tag an dem dieser Text verfasst wird, ist der Tag nach der Abstimmung. Die Resultate sind bekannt und das Radieschen dementsprechend deprimiert. Aber ob es sich lohnt mehr dazu zu schreiben ist fragwürdig. Ich frage mich bloss, woran es liegt, dass die Schweizerinnen und Schweizer kein Interesse an der erleichterten Einbürgerung haben. Geht es da sozusagen um Futterneid? Liegt es daran, dass sich viele keine eigenen Gedanken machen wollen und gerne der plakativen Kampagne der SVP glauben? Oder hat es schlichtweg damit zu tun, dass viele Stimmberechtigte ihr recht abzustimmen, nicht wahr nehmen? Letzteres könnte auf viele junge Menschen zutreffen. Das Radieschen stellt diese Politikverdrossenheit in seinem Umfeld fest. Na ja, Politikverdrossenheit ist’s ja nicht. Weil über Politik oder besser die herrschenden Gesetze wird oft diskutiert. Aber dann das Abstimmungsformular ausfüllen und in den Briefkasten oder die Urne werfen ist ein anderes Thema. Viele Denken wohl, dass sie Bild: Harald Haak DAS RADIESCHEN IM OKTOBER... sowieso nicht ändern können. Das Radieschen sieht das persönlich anders: jede Stimme zählt- auch deine und meine! Wenigstens können sich die Frauen in der Schweiz freuen. Was lange gefordert wurde, wird jetzt endlich umgesetzt. Mütter steht ein bezahlter Mutterschaftsurlaub zu. Ist ja immerhin etwas und lässt das Radieschen hoffen. Aber genug der Politischen Gedankengänge. Das Radieschen wendet sich lieber der Musik zu. Musik aus dem Untergrund ist ja das, wofür das Radieschen steht und womit es sich tagtäglich beschäftigt. Es scheint als sei die Musikszene wieder voll am brodeln seit der Herbst eingekehrt ist! Jeden Tag liegen mehrere neue CDs aus dem Schweizer Musik- Untergrund im Radieschen Postfach. Mittlerweile so viele, dass es dem Radieschen nicht mal möglich ist, alle in den monatlich 2 Stunden Radiosendung auszustrahlen. Das freut sehr und bedeutet keinesfalls, dass Mensch dem Radieschen nichts mehr schicken soll! Im September im Radieschen- Postfach angekommen ist zum Beispiel die neue Single der Berner „Psychotron II“. Sie heisst „ chicken influenza“, dauert über 9 Minuten und ist kein klassischer Song sonder vielmehr ein kleines Hörspiel, welches sich mit der Hühnergrippe auseinandersetzt. Stationen im Stück sind Friedliche Morgenstimmung auf dem Bauernhof- Anmarsch der bösen Hühnergrippe Viren- die Grippe grassiert- Kochstudio- die Hühner werden geschlachtet: Gang zum Schafott- Begräbnis: das Trauerorchester- Stille. Mehr über Psychotron II und ihre Eigenwilligen Ideen gibt’s im Internet: www.swissunderground.ch/ psychotron. Im Aargau abgeschickt und im Radio RaBe Studio gelandet ist die aktuelle Single vom „Blusbueb“ die da heisst „Smäcks“. Beachtung findet bei Radieschen vor allem der Anfang des Songs: „ du bisch so Cornflake, du bisch so Sugarpuff, du bisch so Superdrops, du bisch so Crispy, du bisch so Sugarpopp“ sehr süsses Lied, erinnert irgendwie an Züri West, obwohl auf Aargauerdeutsch gesungen. Wer sich über den „Blusbueb“ informieren möchte, hat aber leider etwas schwer. Denn auf der Site www.blusbueb.ch kann man lediglich ein komisches Spiel spielen, dessen Regeln nirgends erklärt werden und welches irgendwie keinen Sinn ergibt. Neues ist auch von der Berner Band „Leaflet“ erschienen. Die EP „hey!“ hat 4 Tracks, tönt nach den Angaben der Band rockig und unverkennbar. Den Ohren des Radieschens gefällts, die Frage stellt sich bloss ob der Sound wirklich so unverkennbar ist. Der Guitarrero von Leaflet hat dann auch noch eine CD von seinem Singer- Songwriter Soloprojekt „Slam“ mitgeschickt. Musik für verliebte- das kam dem Radieschen beim ersten Hören in den Sinn. Bei Interesse checkt out: www.leaflet.ch und www.grandslam.ch. Die ganze Playlist der vergangenen Radieschen Sendungen findet ihr ebenfalls im welt weiten Netz: www.swissunderground.ch/radieschen und wer gern mal sein Ohr in eine Sendung reinhängen will schaltet Radio RaBe ein. Im Oktober am 7. und am 21. an 21 Uhr. Wer die Sendung verpasst hat kann sie natürlich immer nachhören unter www.rabe.ch. So long bis nächsten Monat- Grüsse aus dem Untergrund - Das Radieschen M U S I K 57 KLAUS BONANOMI Mit Big Band Jazz gegen die Schwellenangst ● Wenn das kein Schnäppchen ist: 60 Rappen pro Musiker kostet der Eintritt, wenn montags im Bierhübeli das Swiss Jazz Orchestra auftritt. Oder anders gesagt: Für 10 Franken gibt’s eine 16- köpfige Big Band zu sehen; dass zu diesem Preis bloss Notenpültli aus Wellkarton drinliegen und kein Frack für die Musiker, ist klar; aber immerhin, ein Hemd muss sein, wenn auch nicht unbedingt ein weisses. So präsentierte sich das Orchestra bei meinem Besuch an der „Groove Night“ am 20. September „bunt wie an der Tour de France - wobei bei uns nicht der Schnellste, sondern der Langsamste das gelbe Hemd trägt“, wie der Co-Bandleader Till Grünewald in einer seiner charmanten Ansagen vermerkte. Freilich ist es beim Big Band Jazz nicht das Ziel, dass einer der Langsamste und einer der Schnellste ist, sondern dass man zeitgleich unisono ins Ziel trifft; und genau das tut das Swiss Jazz Orchestra mit Bravour. Präzise, messerscharfe Bläsersätze hat Arrangeur und Keyboarder Philipp Henzi dem 13köpfigen Gebläse auf den Leib geschrieben; zusammen mit Fabian Kuratli und Wolfgang Zwiauer als treibendem Rhythmus-Duo sorgte das Orchestra für wuchtige, saftige und enorm groovige Musik. Die Jungs auf der Bühne - Frauen sind keine dabei... erfinden zwar nicht den Jazz neu, sind aber mit der richtigen Mischung aus Spass und Ernst bei der Sache, und auch das Publikum kommt auf seine Rechnung: Highlights aus der Jazz-Rock-Geschichte der Siebziger und Achtziger Jahre, „Teen Town“ von Jaco Pastorius, „Wiggle-Waggle“ von Herbie Hancock oder Chick Coreas „La Fiesta“, neu verpackt in eine Big-Band-Hülle, das kommt gut an. „Das Publikum kommt - langsam, aber sicher“, sagt Till Grünewald später nach dem zweiten Set an der Bar. „Viele jüngere Leute kennen Big Band Jazz gar nicht mehr; für sie ist es eine Entdeckung, diese Musik zu hören und auch überhaupt, eine Big Band auf der Bühne zu sehen!“ Wer wegen der DJs und der coolen Lounge ins Bierhübeli kommt, überwindet seine Schwellenangst eher, wenn im Saal nebenan die Big Band jazzt, als wenn man den eher plüschigen „Marians Jazzroom“ in der Inneren Enge aufsuchen müsste, allwo das Swiss Jazz Orchestra vorher (etwas weniger regelmässig) sonntags gastiert hatte. Seit September gibt’s nun also jeden Montag Big Band Jazz vom Feinsten im Bierhübeli; an jedem der vier Montage des Monats spielt das Swiss Jazz Orchestra ein anderes Programm, jeweils unter einem bestimmten Motto: „Swing and the City“ am ersten Montag, wo klassische Standards aus den 40er-Jahren gespielt werden; „Big Band Favourites“ am zweiten Montag, „Groove Night“ am dritten und „Gala Night“ mit einem Special Guest heissts am vierten Montag. Für den 25. Oktober ist zum Beispiel der Sänger Rick Washington angesagt; später sollen der Trompeter Erik Truffaz oder die Sängerin Sandy Patton mit dem Orchestra auf der Bühne stehen. „Was wir hier aufziehen, ist ein Experiment“, meint Grünewald. „Für beide Seiten, für das Bierhübeli wie für uns, geht es jetzt mal darum, Erfahrungen zu sammeln. Aber für uns ist diese Regelmässigkeit, dieser Wochenrhythmus eine grosse Chance. Hinzu kommt, dass in New York schon immer der Montag der Big-Band-Jazz-Tag war!“ Diese Tradition hofft Grünewald nun auch in Bern zu verankern. Bern ist ja ein gutes Pflaster für Big Bands, seien es nun die Orchester aus dem Umfeld der Swiss Jazz School oder auch die monatlich auftretende UpTown Big Band. Vor einem Jahr hat SJS-Direktor George Robert das Swiss Jazz Orchestra gegründet und ist heute zusammen mit Till Grünewald, Klaus Widmer und Stephan Geiser die treibende Kraft dahinter. Versammelt sind erstklassige Musiker aus der ganzen Schweizer JazzSzene zusammen mit Nachwuchsmusikern; das Orchestra will aber nicht bloss eine „Talentschmiede“ sein, sondern dank der regelmässigen Auftritten eine wirklich starke Big Band. Doch nicht nur im Bierhübeli tut sich in Sachen Jazz einiges: Auch BeJazz startet in eine neue Saison, seine zehnte mittlerweise schon, und hofft auf das neue Lokal in der Kornhauspost so wie die Young Boys auf das neue Wankdorf-Stadion. Aber auch in der Mahogany Hall gibt’s Raum für ein abwechslungsreiches Programm, vom akustischen GitarrenDuo über ein Streichquartett mit Schlagzeug, ein Bild: zVg. „klassisches“ Quartett um den Pianisten Wolfert Brederode und den Klarinettisten Claudio Puntin bis hin zu ... natürlich, Big Band Jazz mit der UpTown Big Band. Für eine Stimmung zwischen Maturfeier und Debütantenball sorgen die Diplomkonzerte der Swiss Jazz School; dieses Jahr stehen auch einige bekannte Namen wie Colin Vallon, Dirk Oesch oder Nadja Stoller auf der Liste. Im Marians sind im Oktober das Mark Soskin Quartet und danach das Paul Kuhn Trio am Werke, ehe ein „Tribute to Lionel Hampton“-Programm ansteht; und schliesslich sorgt auch die Mühle Hunziken für einige Jazz-Highlights: Etwa das Duo Hülsmann/Lauvergnac - die feine Pianistin Julia Hülsmann und Anna Lauvergnac, die Sängerin mit der bluesigen Stimme, die man auch von Aufnahmen mit dem Vienna Art Orchestra her kennt; oder zwei Wochen später am selben Ort das aktuelle, eher rockige Projekt des kleinen, drahtigen Drummers Jim Black aus Brooklyn, New York: „AlasNoAxis“ mit dem Saxophonisten Chris Speed aus der Grunge-Stadt Seattle und den beiden Isländern (!) Hilmar Jensson (guit) und Skuli Sverisson (b). Zum Schluss noch ein Höhepunkt, der leider nicht stattfinden wird: James Blood Ulmer hat seinen am 8. Oktober geplanten Auftritt in Biel kurzfristig abgesagt - einen neuen Termin gibt’s noch nicht. Schade, so kann man vorerst nicht überprüfen, wie Ulmers schwerer, erdiger, elektrisierender Blues-Jazz ins cool-gestylte Ambiente des BlueNote-Clubs passt... Statt dessen hat die Blue-NoteCrew für den fraglichen Abend „Roots 66“ mit Polo Hofer und Philipp Fankhauser angesetzt. 58 M U S I K SARAH ELENA SCHWERZMANN «we call it acid» ● «1981 entwickelte und produzierte der Instrumentenhersteller Roland in Japan ein Gerät mit Namen TB 303. Dieses Gerät war ursprünglich für Gitarrenspieler konzipiert, die damit eine Bassline programmieren und sich von dieser begleiten lassen konnten. Es dauerte dann einige Zeit, genauer gesagt bis 1986, bis die Chicago House Produzenten DJ Pierre und Earl Smith als eine der ersten Produzententeams darauf kamen, die TB 303 auf eine ganz andere Art und Weise zu verwenden. Bis anhin hatte man das Gerät in der elektronischen Musik nur zur Programmierung ganz normaler Bassläufe verwendet. Nun kamen aber die zwei darauf, die oben am Gerät angebrachten Filter während des Bassline-Ablaufes zu betätigen und somit den Sound unglaublich zu verzerren. So entstanden also unmenschlich verzerrte Töne, die später den Acid als unvergleichlich kennzeichneten. Diese konnten nicht nur im 4/4 Takt verzerrt werden. Der Benutzer hatte erstmals die Möglichkeit, verschiedene Akzente auf einzelnen Noten zu setzen. Kurze Zeit später releaste DJ Pierre in Amerika «In your mind», der erste Track, der dem Acid House zugeschrieben und von Ron Hardy, in dessen berühmtem Club Ron Hardy’s Musicbox hinauf und hinunter gespielt wurde. Und so kam der Stein ins Rollen. In ganz Chicago und Detroit setzten sich die Produzenten vor ihre TB 303-Geräte, tüftelten herum und versuchten, einen ähnlichen oder noch viel krasseren Effekt zu erzielen, als der den sie auf Ron Hardy’s Dancefloor eingetrichtert bekommen hatten. «Release your body» von M/A/R/R/S schaffte es dann sogar über den Ozean nach England, wo Baby Ford kurz danach, begeistert von diesem neuen Musikstil mit «Oochy Koochy» nachdoppelten. Produzenten wie Paul Oakenfold, der heute, gelinde gesagt poppiger Hitparadentrance auflegt, zogen sofort nach und kreierten einen regelrechten Acid-Hype. Einen entscheidenden Beitrag zu dieser Bewegung hat auch der Londoner Club «The Shoom» geleistet, der den Musikstil anfangs als einziger Club in England gespielt hat und sich somit einen Namen in der Szene gemacht hat. Doch im ganzen Tumult hatte man vergessen, diesem Musikstil, also dem Chicago House mit diesen verzerrten Tönen darüber, einen eigenen Namen zu geben. Man hatte immer nur vom «neuen Sound» gesprochen, bis 1987 DMOB einen Track mit Namen «We call it Acid» veröffentlichten. Seither, so will es der elektronische Volksmund, heisst der Sound Acid House und später, als er mehr Acid als House war, nur noch Acid. Bald schon sprach man in der elektronischen Musikszene von nichts anderem mehr. 1987 mauserte sich dann die kleine Acid-Welle zum Tsunami und bekam aus Zufall ein besonderes Markenzeichen: ein Smiley, ursprünglich das Logo des «The Shoom»-Club, stand auf einmal für einen ganzen Musikstil. Wo man hinsah, sah man Smileys. Sogar auf den LSD Trips wurden erstmals lachende Gesichter eingestampft. Und mit den Drogen kamen dann auch die ersten Probleme. Ende der achtziger Jahre fing man an, das Ganze mehr oder weniger professionell zu vermarkten. Man organisierte riesige Acid-Partys in irgendwelchen stillgelegten Kanalisationen oder Industriehallen. Davon bekamen aber nicht nur die AcidSüchtigen sondern auch die Polizei etwas mit. Sie führten Razzien durch. Bald wurde in den Medien bekannt, dass überdurchschnittlich viel Drogen an diesen Acid Partys konsumiert wurden. Daraus resultierte, dass gewisse Radio und TV-Stationen den Musikstil boykottierten.» «Währenddessen wurde bei Roland, überrascht vom Erfolg ihrer TB 303, weiter entwickelt und bis 1989 kamen der SH 101, die MC 202, die TR 808 und die TR 909 auf die Welt. Besonders das letztgenannte Gerät übertraf von der Härte der Bassdrums alles vorher da gewesene. Die Musik wurde also immer härter und besonders englische und amerikanische Produzenten versuchten immer mehr, auch andere Geräte in die Produktion ihrer Tracks einzubeziehen. Daraus entstand dann der so genannte Sound of Detroit, der vor allem von Mike Banks und Jeff Mills geprägt wurde und über das Label Underground Resistance lief. So wurden also im Prinzip die Grundsteine für einen neuen Musikstil gelegt: den Techno. Und so folgte 1993 dann die Acid-Krise. Ganz Europa wurde vom Phänomen Techno in Schach gehalten. Besonders in Belgien fing man an, wie verrückt Techno zu produzieren und es wurden in unglaublich kurzer Zeit Labels aus dem Boden gestampft wo vorher gar nichts gewesen war. Erst ganze drei Jahre später hat sich der Acid dann wieder erholt und war parat, sein grosses Comeback zu geben und mit Acts wie Scooter, Dune und Prodigy erstmals die Hitparade zu stürmen. Aufgrund der Studio- und Equipmenterkenntnisse der letzten Jahre hatte man einen so grossen Schritt vorwärts gemacht, dass man nun im Stande war, die krassesten Acid-Töne zu produzieren. In Sachen Software war man so weit gekommen, dass man die Acidläufe auf dem Computer simulieren konnte, so dass sie sogar noch an Qualität gewannen. Doch auch die TB 303-Fans wurden nicht enttäuscht: Hardware Importeure hatten die TB 303 umgebaut und mit zusätzlichen Filtern ausgestattet. Ausserdem konnte man nicht mehr nur mit Sync und CV/Gate sondern auch mit Midi arbeiten. Die TB 303 war somit Studio konform. Dazu kam, dass die Produzenten sich einer uneingeschränkten Kreativität erfreuten und auf die Idee kamen, man könnte einen Gitarrenverstärker an die TB 303 anschliessen, um die Töne noch krasser zu verzerren. Darauf wäre 1987 keiner gekommen.» Es ist Freitag, halb neun Uhr abends und mir gegenüber sitzt Philipp Frei aka DJ Dee Tree-9 mit glänzenden Augen und erzählt von der guten alten Zeit. Schmunzelnd meint er: «Das tolle an dieser Zeit war, dass wir wirklich davon überzeugt waren, die elektronische Musik hätte ihren Zenit erlangt. Wir glaubten fest daran, dass nichts mehr kommen würde, das diesen Sound toppen könnte. Wenn ich mir heute jedoch Produktionen von damals anhöre muss ich lachen». Philipp Frei hatte bereits zwei Jahre lang Platten gesammelt, bevor er 1993 angefangen hat aufzulegen. Aus Geldmangel konnte er sich keine professionellen Plattenspieler zulegen. Doch Philipp wusste sich zu helfen: zu Vaters Freude präparierte er dessen Plattenspieler und fing an zu üben. Bald schon organisierte er mit Kumpel Sam Lüthy alias DJ Sonic-T erste Partys in der Linde in Belp, an denen vorwiegend Acid gespielt wurde. Einen kurzen Abstecher in den Detroit Techno erfolgte dann zur Blütezeit des belgischen Labels R&S, um sich dann 1995 wieder voll und ganz dem Acid zu widmen. Der Musikstil war in Europa wieder einmal kurz davor zu boomen. 1996 kam nach dem zahlreichen Auflegen für Dee Tree-9 dann die logische Weiterführung: er fing an zu produzieren und hatte schon bald einige Liveacts, darunter im «E-Planet» in Basel, einer Industriehalle. Doch das war ihm noch nicht genug: 1997 eröffnete er seinen eigenen Plattenladen Tronix Records und gleichnamiges Plattenlabel. Beide Projekte in Zusammenarbeit mit dem Berner DJ und Produzenten Deetron. «Zu dieser Zeit konnte ich von der Musik leben», sagt er dazu nachdenklich. Doch nach der Millennium Energy 2000 im Hallenstadion Zürich kam der grosse Breakdown: «Irgendwann hatte ich es einfach satt, immer bis Ende Monat zittern zu müssen, ob das Geld nun für die Miete knapp reicht oder nicht». Darum hat er sich wieder auf seinen Job als IT-Administrator konzentriert, mit dem er ganz zufrieden ist. «Heute fehlt mir zum Produzieren leider meistens die Zeit», gibt er schweren Herzens zu. «Aber Auflegen tue ich immer noch!» Wer also Dee Tree-9 mal auflegen hören möchte, sich nach der guten alten Zeit sehnt oder ganz einfach neugierig auf den Musikstil Acid ist, weil er/sie Mitte der Achtziger noch in den Windeln gelegen hat, der pilgert am 30. Oktober am besten in die Via Felsenau. Dort findet nämlich die Old School Acid Night statt. «Old School Acid Night» ...mit den DJs Dee Tree-9, Boumi B. und Bird, 30. Oktober 2004, Via Felsenau, ab 23h M U S I K 59 musik für die wintereinmottung Die kleinen persönlichen Musiklieblinge einiger Redaktoren... Rosanna & Zélia „Águas Iguais“ // enja Umwerfend. Einfach umwerfend. Nach einer langen Schaffenspause haben die zwei Ausdrucksstarken Brasilianerinnen ihr drittes Album auf den Tisch gelegt. Und dies ohne grosses Tamtam - aber dafür umso ausgereifter. Die beiden Frauen leben in Deutschland und es ist erstaunlich, dass ihre Musik mehr nach Brasilien klingt, als so vieles, welches von dort zu uns kommt. Aber Brasilien ist gross und beherbergt einige Stile - nicht nur Karnevalsmusik. Diese ist den Beiden wohl eh ein Fremdwort. Intelligent und unglaublich virtuos, stilsicher und farbenfroh klingt, was sie zum Klingen bringen. Stilistisch spielen sie vor allem Rosanna & Zélia - was von Popular Brasilieira, Folklore aus verschiedenen Landesteilen, Ureinwohnermusik, rhythmische Genialitäten, aber auch herkömmliche Popmusik oder Jazz klingt. Es klingt nach Erdbeben, Waldgrün, Leben, Lachen und Weinen in einem. Wie auch immer. Der Winter kommt und wem dies zu früh ist, kann mit dieser Musik bereits die Tulpen vom nächsten Frühling ernten. (vl) 2 for Soul „ A Way To Play“ // Eingenvertrieb (079 405 0452) Marco Basci (Keyboard) und Raphael Jakob (Vocal, Gitarre) sind Soul-Liebhaber. Doch was uns die beiden mit ihrem ersten Album servieren haut um. Kein Witz: Als wir die CD in der Redaktion abspielten, hat sich die gesamte Belegschaft vor den Lautsprechern wiedergefunden. Keiner konnte glauben, dass dieser Soul aus Bern kommen soll. Aber er tut‘s - und wie. Die 10 Coverversionen sind zum Teil besser als die Originale - oder wenigstens so mutig und groovig gut interpretiert, dass man die Originale in die Ecke stellt. Marco und Raphael werden verstärkt durch Samuel Bauer (Percussion) und Toni Schiavaro (Bass). Die CD wurde von Samuel Bauer im eigenen Studio produziert - er hat ein gutes Händchen für diesen Klang und für die Stimmung bewiesen. Life kann die Band am MuristalenFest (siehe dieses Heft) bewundert werden. Wer eine wirkliche Berner-Überraschung erleben will und vom BernerRock schon Haarausfall kriegt, wird mit diesem Sound den Winter kaum erwarten können... (vl) CocoRosie „La Maison De Mon Rêve“ // Touch And Go Die beiden Schwestern Sierra und Bianca Cassady alias Coco und Rosie stecken den Blues in ein phantastisches Spukhaus. Ohne Zeitachse, tausendmal gebrochen, erscheint dort überhöht der blaue Geist zwischen Wandergitarren, ratternden Beatboxen, Harfen und billigsten Casio oder GameBoy Effekten. Die Gesänge der beiden falschen Französinnen, mal klagend, klar oder zerbrechlich, verheddern sich; die Lieder entgehen dem Kollaps nur knapp. Vieles bleibt bruchstückhaft, alles Illusion… „La Maison De Mon Rêve“: Auch eine wunderschöne Hommage an alte, exotische Schellackplatten, an grosse Sängerinnen wie Billie Holiday und eine meiner liebsten Platten des Jahres. (bs) Guided By Voices “Half Smiles Of The Decomposed” // Matador Lieder und Halb-Lieder für ein besseres Leben: Das verbinde ich mit Guided By Voices, wie blöd das nun klingen mag. Robert Pollard, Sänger und leidenschaftlicher Biertrinker, schrieb diese Lieder für alle Lebenslagen. Lieder, die vermeintlich belanglos erscheinen. Lieder, die unspektakulär spektakulär sind. Lieder, die mit dem so genannten Stadionrock kokettieren und doch nie an der glamourösen Oberfläche auftauchen. Lieder, die beweisen, dass der fast schon zum Fluchwort verkommene Zusatz „Indie“ Haltung und kein Musikstil ist. Lieder für immer und ewig… Als wärs das leichteste auf der Welt, schüttelt Schwerarbeiter Pollard auf dem neuen und traurig, dem letzten Langspieler dieser Truppe aus der Einöde Ohios wiederum vierzehn Kleinode aus dem Ärmel – diesmal spürbar mit feinen Abschiedsgesten durchtränkt. Wunderbar etwa „Asia Minor“, „The Closets Of Henry“, „Asphyxiated Circle“ und dann schliesslich, als letztes Lebenszeichen, „Huffman Prairie Flying Field”: Verdichtet erscheint noch einmal das euphorische, leicht melancholische, fiebrige, kindliche wenn nicht gar kindische und bierselige Wesen dieser Band, die nach knapp zwanzig Jahren und unzähligen Aufnahmen nun getrennte Wege gehen wird. (bs) 60 A U S S E R D E M HARALD HAACK den sphinx zu verjagen (2) Neue Hinweise für Leben in Bern Berner Bären waren klug. Ihre Intelligenz verdankten sie der Verdopplung eines Gens. * Dr. Klaus Baumgartner, Stadtpräsident von Bern, in seinem Grußwort zum Strassenmusik-Festival »Buskers Bern« 2004. ● Bern ist eine solide Stadt und deshalb angewiesen auf das Luftige, Fliegende, Flüchtige.* Neueste Daten der Luft-MessStation IBILA zeigen eine verdächtige Überlappung von Wasserdampf, Methan sowie Kohlenwasserstoffen in der Bern-Atmosphäre. Angehörige der Nationalen Warnzentrale (NWZ) spekulieren bereits, ob Bären der Grund für das gemeinsame Auftreten der Gase sein könnten. Bären gehören zu den größten Landraubtieren. Ihr Gebiss hat sechsunddreißig bis vierzig Zähne, oben und unten je sechs Schneidezähne, Eckzähne und Backenzähne. Bären sind Allesfresser, sie können pflanzliche und tierische Nahrung zu sich nehmen, wobei sie pflanzliche Nahrung bevorzugen. Bären sind »Sohlengänger« die mit nicht einziehbaren Krallen ausgestatteten Tatzen werden beim Gehen mit der ganzen Sohle aufgesetzt. Sie können aufrecht gehen. Im Allgemeinen können sie gut laufen, klettern, schwimmen, Radfahren und Schlittschuh laufen. Bären sind Einzelgänger – abgesehen von der Paarungszeit. Weibliche Bären ziehen ihre Jungen, die bei ihrer Geburt nur ein paar hundert Gramm wiegen, alleine auf. In der ganzen Welt leben Bären, selbst am Nordpol, wo das Leben extrem hart für sie ist. In Bern jedoch starben sie aus. Historische Quellen belegen, dass Bären Bern nicht nur kolonisierten, sondern auch regierten. Eine Politik, die sogar Reviere überwand und Bern zur Regierungsstadt machte. Täglich sechstausend Bären sollen in den Jahren 1829/30 durch einen barocken Triumphbogen an der Untertorbrücke gewandert sein. Bis zum Bau der Nydeggbrücke war die Untertorbrücke der einzige östliche Zugang. Viele ließen sich in Bern bald dauerhaft nieder. Die Höhlenansammlung wuchs zur Großhöhle heran, und wie in anderen Löchern Europas ließen sich in Bern unterschiedliche Bärenarten in verschiedenen Quartieren nieder. Grob gesagt gab es drei Schichten: eine Oberschicht – die Grizzlybären; eine Mittelschicht – die Braunbären und eine Unter- schicht – die Teddybären. Zwischen diesen Schichten wimmelte es noch von anderen Bären. Die reichen und großen Grizzlybären ließen sich von emsigen Waschbären pflegen, die mit den Nasenbären oft gemeinsame Sache machten und sich heimlich trafen. Die Masse der pummeligen Braunbären folgte den dumpfen Versprechungen der Wickelbären, die wiederum von den Einkünften der Brillen- und Kragenbären des Handels mit Gummibären profitierten. Die armen Teddy-Bären jedoch lebten in den schattigen engen Winkeln von Bärenläufen wie die Brunngasse oder die Postgasse. Dort war das Wohnen schlecht. Viele der Teddy-Bären hausten bis ins 20. Jahrhundert hinein in ungesunden, engen Löchern. Schuld daran waren nicht nur die kleinen Höhlen, in denen es kein fließendes Wasser gab. Mit den zu Blaubären mutierten Teddy-Bären kam der Alkoholgenuss in die maroden Höhlen. Die armen Bären, die sich in der Nähe Ihrer Äsungsräume niederließen, konnten wegen der Last ihrer täglichen Nahrungssuche häufig der Pflege ihrer Höhlen nicht so nachkommen, wie die bürgerlichen Bären der Mittelschicht dies für eine ordentliche Höhlen-Bewohnung erwarteten. Aber etliche der Berner Bären waren klug. Ihre Intelligenz verdankten sie der Verdopplung eines Gens. Vor rund 23 Millionen Jahren soll sich die entscheidende Veränderung bei einem gemeinsamen Vorfahren von Bären und Plüschtieren ereignet haben, wie Schweizer Forscher jetzt herausfanden. Ihren Erkenntnissen nach enthält das Gen mit der Bezeichnung GLUD2 Informationen für das Enzym Glutamatdehydrogenase. In seiner ursprünglichen Version wird dieses Enzym, das für das Recycling des Botenstoffs Glutamat zuständig ist, in vielen Geweben gebildet und übernimmt organisatorische Aufgaben. Entgegen bisheriger Annahmen arbeitet die duplizierte Form der Glutamatdehydrogenase jedoch nur in den Hoden, in der Netzhaut sowie im Bregen. Manche Leute sagen, körperfremdes Glut- amat sorgte auf der Bärenzunge für ein intensives Geschmackserlebnis. Doch nach dem Genuss von solchem Glutamat schnaubten die Bären aller Schichten mit weit aufgerissenen Augen die eingeatmete Luft intensiv durch die Nasenlöcher aus und sogen eiligst neue Luft ein. Wurde dies nach einem ausgiebigen Schmaus über längere Zeit getan, hörte es sich an, als würde der Bär »aus dem letzten Loch« pfeifen. Aber dies war angeblich nicht entscheidend für die Veränderung der Leistungsfähigkeit der Bären. Dummerweise verblödeten sie später durch das körperfremde Glutamat, das ihnen gemeine Boogy-Bären als »Geschmacksverstärker« ins Fressen gemischt hatten. Nur mit der Duplikation des Gens konnte das Enzym, die Glutamatdehydrogenase, seine Aktivität im Bregen voll entfalten und die Bären erfreuten sich des glücklichen Zufalls, dass die Entwicklung der neuen Enzym-Variante mit einer evolutionären Phase zusammenfiel, in der die Hoden der großen Bären zunehmend potenter wurden. Aber ihre ganze Potenz und ihr Reichtum nützte ihnen nichts. Die Verblödung bremste ihren Zeugungstrieb, und sie starben aus. Zuerst waren es die armen Teddy-Bären, dann starben die Braun-Bären und bald auch die reichen Grizzlybären aus und alle anderen Bären folgten ihnen und hinterließen nur eine Menge Bärendreck. Nun sorgen jüngste Messungen von IBILA für wilde Spekulationen. Untersuchungen hatten ergeben, dass Wasserdampf in der Berner Luft nahe der Oberfläche der Aare recht gleichmäßig verteilt ist. Näher hingegen um die alten Höhlen konzentriert sich der Wasserdampf bevorzugt. Hier maßen die Forscher zwei- bis dreimal so hohe Wasserdampfkonzentration wie in anderen beobachteten Revieren. Neuere, detaillierte Auswertungen der IBILA-Daten zeigen, dass auch Methan in der Berner Luft nicht gleichmäßig verteilt ist, sondern an einigen Stellen konzentriert vorkommt – genau dort, wo auch Wasserdampf in größerer Menge gemessen wur- 61 de. Eine weitere Entdeckung: Gebiete mit den höchsten Methan- und Wasserdampfkonzentrationen überschnitten sich mit Revieren, in den Kohlenwasserstoffe vorkommen. Für das Vorkommen von Methan in Bern hatte man dort lebende Organismen verantwortlich gemacht. Der Wasserdampf, so eine Schluss-folgerung, käme sicherlich aus den Wänden der Höhlen, die Regenwasser wie ein Schwamm aufgesogen hätten und es allmählich wieder ausschwitzten. Für die Kohlenwasserstoffe aber gab es nur eine Erklärung. Angehörige der Nationalen Warnzentrale spekulieren deshalb, dass keine einfachen Bären die Höhlen erneut kolonisieren, sondern dass es sich um eine neue Spezies handelt, eine niederträchtige Sorte, die sich borniert mit Kohlenwasserstoffen einduftet. Wahrscheinlich färbten die sogar ihr Fell leuchtend rot ein und waren, da Kohlenwasserstoffe, sprich: Parfüme, in den Stoffwechsel eingreifen, enorm dick: Stink-Bären. Gegenwärtig wird darüber diskutiert woher solche Bären stammen könnten wenn es denn wirklich Bären sind, die in den alten Höhlen hausen. Mehrere Möglichkeiten gibt es: 1. Die Berner Bären waren nie ausgestorben, und wenn dies zuträfe, dann hätten sie sich angesichts horrender Höh- len-Mieten in den Untergrund zurückgezogen; 2. sie hatten nur einen extrem langen Winterschlaf gehalten; 3. sie kamen aus anderen Löchern der Umgebung; 4. der Vatikan hatte sie entsandt und sie gehörten der legendären Schweizer Garde an; 5. ein Zirkus hatte sie verloren; 6. ein von Bären ausgebuchter Bus eines Billig-Reisen-Veranstalters war wieder einmal mit einer Panne in Bern liegen geblieben; 6. japanische Bären hatten sich in Bern verlaufen; 7. ein mit deutschen Fußball-Bären besetztes Flugzeug war über Bern abgestürzt, einige hatten überlebt und die alten Höhlen angenommen. Zwar gibt es Wunder immer wieder, speziell in Bern, doch niemand mochte so recht an die These eines Flugzeugabsturzes glauben, erst recht nicht an einen Absturz mit überlebenden Deutschen. Auch für die Vermutung, ein Zirkus habe die Bären verloren, wollte sich niemand erwärmen. Blieben also nur noch die anderen Möglichkeiten übrig: Die Schnarchnasen, die Höhlen-Flüchter, die Zugezogenen und die Vatikanischen. Ob jemals die wahre Ursache für die fremdartigen, gasförmigen Substanzen in der Berner Luft aufgedeckt wird, ist ungewiss, denn: Bären schlägt man nicht mit einem Strohhalm. Zwar gibt es Wunder immer wieder, speziell in Bern, doch niemand mochte so recht an die These eines Flugzeugabsturzes glauben, erst recht nicht an einen Absturz mit überlebenden Deutschen. Balancierender Bär: Spötter vergleichen die Haltung dieses Bären über dem Bahnhofsplatz gern mit einem zum Innenminister Blocher gerichteten „Hitlergruß“. Doch sein Schöpfer, Carlo Edoardo Lischetti, Berner »Umweltgestalter und Gegenwart«, hat ihn schon 1986 geformt: »Kunst im öffentlichen Raum«. Foto: Harald Haack/ www.faceworks.de 62 K U L T U R & G E S E L L S C H A F T KLAUS BONANOMI VON MENSCHEN UND MEDIEN Wer sind die Opfer, wer die Täter? ● Ein Mann liest in der Zeitung seine eigene Todesanzeige und erleidet darob einen schweren Schock. Er liest fortan keine Zeile mehr, kein Buch und keine Zeitung, kapselt sich immer von seiner Mitwelt ab und wird schliesslich auch von seiner Lebenspartnerin verlassen. Der Mann meldet sich in der Praxis des Zürcher Psychoanalytikers Mario Gmür. Diagnose: Ein „Medienopfersyndrom in Reinkultur“. Vor zwei Jahren hat Gmür in einem Buch als erster das sogenannte „Medienopfersyndrom“ ausführlich beschrieben. Wer in die Negativschlagzeilen der Boulevardpresse gerät oder vor die Kamera eines VJs gezerrt wird, kann in seinem Ich und in seinem ganzen Sozialleben zutiefst geschädigt werden. Dies zeigt Gmür an Beispielen von vorverurteilten Straftätern oder deren Angehörigen, die durch eine verletzende, voyeuristische und übertriebene Berichterstattung in Existenzkrisen gestürzt wurden. Ein aktuelles Beispiel: Das Bundesgericht hat vor kurzem die Wirtschaftszeitung Cash zu einer Million Schadenersatz verurteilt, weil diese einen Zürcher Bankangestellten zu Unrecht unsauberer Geschäfte verdächtigte; der Betroffene erlitt daraufhin einen Karriereknick und konnte eine in Aussicht gestellte neue Führungsfunktion nicht antreten. Es ist wichtig, immer wieder daran zu erinnern, dass die Medien als „vierte Gewalt“ tatsächlich Gewalt ausüben und Betroffenen schweres Leid zufügen können - ob beabsichtigt oder nicht. Vor allem aber muss immer wieder darauf hingewiesen werden, dass die Medien oftmals nur der Überbringer der Botschaft sind und nicht die eigentlichen Schuldigen! Um beim Beispiel der fingierten Todesanzeige zu bleiben: Schlimm, dass die Zeitung es ver- säumt hat, den Inhalt der Todesanzeige zu verifizieren; noch schlimmer ist, was dahinter steckt: dass jemand auf ganz perfide Art den Mann schädigen wollte, indem er die gefälschte Todesanzeige aufgab. Auch beim vielzitierten Amoklauf des früheren Zürcher Baupolizeichefs Günther Tschanun steht am Anfang die Tatsache, dass es in seinem Amt tatsächlich schwere Mängel gab: Kompetenzprobleme, Überforderung, Mobbing. Die Zeitungsberichte darüber waren der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte; das Fass war aber schon vorher randvoll: Und daran waren nicht die Zeitungen schuld... Wenn den Medien ein Maulkorb umgebunden werden soll, ist die Pressefreiheit in Gefahr. Deshalb ist es wichtig, wie die Gerichte im Spannungsfeld zwischen Privatsphäre und öffentlichem Interesse entscheiden. Kürzlich hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg auf eine Beschwerde von Prinzessin Caroline von Monaco hin entschieden, dass eine Veröffentlichung von Prominentenbildern, die diese nur im privaten Bereich zeigen, nur dann erlaubt ist, wenn die Betreffenden einverstanden sind. Caroline als Medienopfer? Das Urteil gab jedenfalls zu reden: Künftig werden wir also unsere Lieblings-Promis nur noch mit einem Pepsodent-Lächeln auf den Lippen zu sehen bekommen... Doch Hand aufs Herz: Wer will schon wissen, wie es aussieht, wenn sich Caroline und ihr Ehemann Prinz Ernst „Haugust“ zanken? Anderseits: Wenn Prinz Ernst August mit 211 Kilometern pro Stunde auf einer französischen Autobahn geblitzt und mit einem Monat Fahrverbot belegt wird, dann darf darüber berichtet werden. Wenn ein Raser - ob blaublütig oder einfach blau - fahr- lässig Menschenleben gefährdet, dann überschreitet dies den Rahmen des Privaten; das Berliner Kammergericht hat denn auch unlängst die Journalisten freigesprochen, die über die jüngste Eskapade des Prinzen berichtet hatten. Und das Zürcher Bezirksgericht hat im vergangenen Monat eine Ehrverletzungsklage von Ex-Swissair-Chef Mario Corti wegen eines kritischen Textes in der Sonntags-Zeitung abgewiesen. Ein Mann in dieser Position (und mit diesem Gehalt...) muss sich damit abfinden, dass er auch ab und zu hart angepackt wird. Hier steht das Interesse der Öffentlichkeit an einer umfassenden und schonungslosen Berichterstattung über der Befürchtung eines Wirtschaftskapitäns, er könnte vielleicht in seiner Ehre gekränkt werden. ensuite – Kolumnist Klaus Bonanomi arbeitet für die Sendung Rendez-vous von Schweizer Radio DRS. ensuite ...und anderes... g ere zbinden r a f i k sandrainstrasse 3 | 3007 bern | 031 311 13 33 | [email protected] 63 l e t z t e L U S T S E I T E Hinweis: Die Texte auf der letzen Lustseite sind nicht ganz jugendfrei. Wir bitten LeserInnen unter 18 Jahren, die Texte aufzubewahren und erst bei voller Reife zu lesen. Vielen Dank. ● nr. 14. Der Lift geht nicht bis ganz oben zu den Mansarden. Die letzte Treppe gehen wir zu Fuss. Die Kammer da oben im letzten Stockwerk, war eine neben vielen. Alle ohne Namen. Betoniert der Boden, hineingepresste Rechtecke, rutschsicher. Sauber. Eine Toilette kombiniert mit Dusche für alle. Der Toilettendeckel mit hellorangem Flausch bezogen. Beim sich hinsetzen streift man beinahe den feuchten Duschvorleger. Einen Schlüssel brauchts um auf die Toilette zu gehen, und das Papier nimmt man jedes mal aus der Kammer mit. Der Duschvorhang fault von unten her vor sich hin. Ein helles Licht. Enge Kehle, vorwärts. Musizieren ist bis 10 Uhr gestattet. Er spielt Klavier, - in dieser Kammer mit Seesicht. Ray Charles sein Idol. Eine Postkarte hängt gleich neben dem Klavier. Er ist im weissen Anzug, Ray. Über der Türe diese Postkarte von Hollywood, die mit dem Schriftzug. Er spielt Ray Charles. Ehrlich und vornehmlich konzentriert kommt es schräg, untönig, eigentlich schmerzlich falsch. Fast rührt es, und wenn der Blick auf den See, die Berge schweift wird die Musik wegen der Kulisse schön. Andere Kulissen sind an die Wand gepinnt. Hohe Berge, Sonne, Wolken mit Tan- nen und Seen. Das liebt er, die Berge, die Seen und mittendrin ein blau-weissgleissendes Stück Griechenland. Mittendrin sein Traum. Auf der Terrasse zwei Stühle und auf dem Tisch ein Trockenblumenstrauss, die Stühle leer. Lesbar. Das Ziegenfell am Boden, da hätte er gerne wenn ich die Schuhe auszöge. Nein. Auf dem ausziehbaren Sofa liegt eine Kuh. Vielleicht auch ein Pferd. Das rot-weisse Kästchen gleich nach dem Fenster stützt zusammen mit dem nachfolgenden Klavier eine aufeinandergestapelte Stereoanlage. Kurz später das Lavabo mit einem Spiegel, darunter ein Nachttischchen, auch rot-weiss. Im Winkel dazu der schmale Eingang, dann ein Kleinstkühlschrank. Darüber kleben Zettel am Innern des Schränkchens. Sie sind gelb von Alter. Zeitungsausschnitte sind auch dabei. Ich habe ihn dann doch geküsst. Für die Seesicht vielleicht? Die Grille setzt sich fest. Auf dem Ablagebrett des Toilettenkästchens zirpts. Ich lach’. Sag’ mal kann das als pervers eingestuft werden oder doch eher das Kuhfell auf dem Sofa?! Beides!?! Ach. Beinah zirpts mich auch etwas weg. Jetzt kann ich bei Grillengezirp an nichts anderes mehr denken. Und ein leicht beschämtes Lächeln umspielt meinen Mund. Das Tabourettli, eine Trouvaille vom Sperrmüll wie er stolz anfügt, rot-weiss bemalt - der Sitz zum hochklappen. Drin die Abrechnungen vom Service, die Trinkgelder aufgereiht Monat für Monat. Fein säuberlich in einer etwas ungelenken Schrift stehen da hingebungsvoll mit rotem Farbstift nachgemalte Endsummen. Abgegriffene Zettel sind es, der ganze Stolz, die ganze Buchhaltung. Die Welt auf ein paar Zettel heruntergerechnet in der selbstgerechten Annahme, dass sie dies denn auch sei, die Welt. Lange hat es nicht gedauert. Ich sehe ihn nicht mehr. (vonfrau/ e. aus l.) ensuite - kulturmagazin im ABONNEMENT 10/04 ❏ ❏ Ja, für ein unabhängiges Kulturmagazin in Bern! Ich will ein ABO! 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