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278 Erdkunde Band VI BERICHT OBER DEN JAPANISCHEN ZENSUS VON 1950UND UBER ARBEITEN ZUR TYPISIERUNG JAPANISCHER STADTE*) Martin Schwind Mit 3 Abbildungen Nach dem ?UN" Population Year Book betrug die Bevolkerung der Erde im Jahre 1950 2,4 Milliar den. Man rechnet, dafi sie jahrlich um 28 Millionen zunimmt, d. h., dafi sich die Menschheit je Stunde um 75 000 vermehrt. Unter den Volkern, die mit be sonders grofier Dynamik wachsen, steht Japan mit an erster Stelle. Der Bevolkerungszuwachs von 1947 bis 1950 betrug 5,1 Millionen, d. h. 1,7 Millionen pro Jahr. Unter Zugrundelegung einer gleichen Zu nahme mufi die japanische Bevolkerung heute auf 85,6 Millionen gestiegen sein. Der Zensus von 1950, der eine Bevolkerung von 83,2 Millionen ergab, wurde .in Japan zum ersten Mai auf der de jure-Basis durchgefiihrt.Dabei wur den die Anormalitaten wie folgt behandelt: a) Studenten wurden an ihrenHochschulplatzen ge zahlt, nicht in der Heimat ihrerEltern; b) Patienten in Sanatorien wurden am Platz der Heil statte gezahlt; inKrankenhausern wurden nur dann zu Patienten c) ihremHeimatort gerechnet,wenn sie weniger als 6 Monate imKrankenhaus lagen; d) Seeleute wurden als ?auf See fahrend" rubriziert; e) Strafgefangene wurden am Ort ihrer Anstalt ge zahlt; hatten, f) Personen, die keinen festenWohnplatz wurden dort gezahlt, wo sie sich am 1. Okto ber 1950 aufhielten. Das traf auch auf auslandi scheTouristen zu; g)Nicht einbezogen in die Zahlung wurden die Mi litarpersonen, soweit sie bei den alliierten Streit kraften beschaftigt waren; ebenfalls wurden nicht einbezogen die Mitglieder auslandischer Missionen. Die vollstandige Veroffentlichung des Materials ist fiir das Jahr 1953 vorgesehen. Zur Zeit liegt nur Band 1 vor, der sichmit den Einwohnerzahlen aller Dorfer und Stadte der 46 Provinzen (Prafekturen) Japans befafit2). Die japanische Verwaltung kennt 42 Provinzen oder ken und 4 Grofistadtbezirke im Rang einer Provinz, die als to, do oder fu bezeichnet werden. Jede Prafektur ist eingeteilt in kreisfreie Stadte (shi) und Landkreise (gun). In Hokkaido fuhren die Land kreise die Bezeichnung shicho. Die gun und shicho sind wiederum unterteilt in machi, d. h. Landstadte, und inmura, d. h. Dorfer. Eine machi kann auch als cho, ein mura auch als son bezeichnet werden. Shi, machi und mura sind politische Einheiten, wahrend *) Vgl. fasser pans". vom Ver hierzu den in Bd. IV, 1950, S. 218?226 Aufsatz veroffentlichten ?Die Verstadterung Ja I: Total of 1950. Vol. Census Population. 2) Population 251 S. Bureau of the Prime Minister. of Statistics, Office gun und shicho nur administrative Unterteilungen der Prafektur darstellen. Die japanische Statistik be zeichnet im, allgemeinen nur die Bevolkerung der shi als stadtisch, alle anderen als landlich. Diese Eintei lung verwischt das wirkliche Bild der Urbanisierung. Denn zwischen der kreisfreien Stadt (shi) und der Landstadt (machi) besteht nicht immer eine scharfe Grenze. Im unter man versteht allgemeinen einem shi eine Stadt von wenigstens 30 000 Einwohnern. Beschrankt sich die japanische Statistik bei einer Be trachtung der Verstadterung auf die shi-Bevolkerung, so lafit sie die Stadte von weniger als 30 000 Ein wohnern aufier acht. Wie wenig zweckmafiig dieses Verfahren ist, lafit sich durch den Hinweis kennzeich nen, dafi damit zahlreiche um Tokyo, Osaka und Kobe liegende Trabantenstadte, in denen in der City beschaftigteMenschen nur schlafen (Schlafstadte), aus der Berechnung ausgeschieden werden. Seit 1920 hat die japanische Bevolkerung um 27,8 Millionen Menschen zugenommen, das sind 50 ?/oder 1920 gezahlten Personen. Wahrend der Dekade 1920 bis 1930 wuchs die Bevolkerung um 8,5 Millionen oder 15,3%; im Jahrzehnt 1930?1940 betrug die 1940 Vermehrung mit 8,7 Millionen 13,6%. Von bis 1950 ergibt sich ein Anwachsen um fast 10,7Mil lionen, d. h. um 14,7%. von Die Bevolkerungsdichte stieg von 1920?1950 146 auf 226. Die Grofie Japans wird fiir das Jahr 1950 mit 368 303 qkm3) angegeben. Fiir die Berech nung der Dichte im Jahr 1920 wurden 379 421 qkm zugrunde gelegt. Mit der wachsenden Menschenzahl hat sich die Tendenz der Verstadterung weiterhin verstarkt. Im in Gemeinden von mehr Jahre 1947 lebten 50,5% als 10 000 Einwohnern4); 1950 war dieser Prozent satz auf 54 gestiegen. Dabei hatte sich der Anteil der grofistadtischen Bevolkerung an der Gesamtbevolke rung von 21,5 (1947) auf 25,6% verschoben (vgl. ist W a c h s t u m s d y n a mii k Tab. 1). Die nahezu unverandert also geblieben. Als Gebiete starksterUrbanisierung heben sich der Raum um Tokio-Yokohama, die Provinz Aichi, das Kinki und die Provinz Yamaguchi heraus. Diese Ge in denen biete sind ausnahmslos alte Kulturraume, heute die einzelnen Stadte schon zu grofien Siedlungs komplexen zusammenwachsen, ohne dafi sich immer uniterscheiden lafit, wo die eine Stadt aufhort und die andere beginnt. Hier entfallen iiber 50% aller Bewohner auf Stadte iiber 30 000 Einwohner. An diese verstadterten Kernraume lehnen sichGe biete an, in denen der Anteil der shi-Bevolkerung 30?50 % betragt. Freilich gehort hierzu auch die ganze Insel Hokkaido, und hier ist die Verstadterung eine Erscheinung der jungen Landeserschliefiung. Die Zahl der Grofistadte hat sich von 1947 bis 1950 um 8) Die vom Verf. in der ?Geographischen Rundschau" Zahl bedarf also einer (4. Jg., 1952, S. Ill) veroffentlichte Korrektur. Subtraktion obige Zahl 4) Vgl. von 364 000 qkm, die sich aus der Er sprach der verlorenen Die Aufiengebiete ergaben. beruht z. T. auf Neueinmessungen. ?Erdkunde<<, Bd. IV, 1950, S. 224. Berichte und kleine Mitteilungen 279 Tabelle 1: Die Verteilung der Bevolkerung Japans auf die Gemeindegrdfienklassen1930?1950 GroBenklasse Absolute 1 000 ? 2 500 ? 5 000 ? 10 000? 30 000? 100 000 ? uber Einwohnerzahl 1950 1947 1930 1940 5 000 10 000 30 000 100 000 500 000 500 000 2 500 7 201 707 18 447 217 12 301 940 7 613 166 6 827 170 3 876 334 7 604 954 6 588 654 16 883 809 12 526 032 8 188 047 7 061 700 6 907 208 14 384 279 3 886 504 3 17 173 122 17 630 030 12 129 917 10 491 954 7 777 953 9 011 061 63 872 496 Insgesamt 72 539 729 78101473 83 GroBenklasse Prozentuale 1000 ? 2 500 ? 5 000? 10 000 ? 30 000? 100 000 ? iiber 100 500 500 11,3 5 000 28,9 10 000 19,3 30 000 11,9 000 10,7 000 6,1 500 000 11,9 100,0 12 erhoht (vgl. Tab. 2). Muroran, das nach dem Kriege unter die Grofistadtgrenze gesunken war, hat diese wieder iiberschritten. Ganz neu hinzugekom men sind: Utsunomiya, Aomori, Yamagata, Hachi nohe, Miyazaki, Ichikawa, Numazu, Nagano, Kuru 637 1947 1950 9,1 5,0 4,7 23,3 22,0 17,3 22,6 11,3 15,5 9,7 13,4 13,4 9,5 10,0 12,2 19,8 11,5 100,0 Insgesamt 199 Anteile 1930 1940 2 887 528 16 783 866 17 622 373 12 440 481 11 139 174 10 135 895 11 190 320 20,2 21,2 15,0 13,4 100,0 100,0 gilt fiir Siid-Kyushu. Der ganze iibrigeRaum hat mit Ausnahme der Provinz Ishikawa nur eine Vermeh rung um 1?7 % erfahren oder gar, wie im Falle der Provinzen Nagano und Yamanashi, eine geringe Ab nahme zu verzeichnen. me, Fukui und Omiya. Die meisten dieser neuen Ein weiteres Kennzeichen der Urbanisierung ist der Grofistadte liegen in der Kanto-Ebene oder im ubri stetigeRiickgang der Gemeindezahl infolge von Ein In der Reihe der alten Grofistadte gen Mitteljapan. 1920 berichtete von gemeindungen. Der Census hat sich die Rangfolge zum Teil wesentlich verandert, 12 188 Gemeinden im heutigen Staatsgebiet; 1947 wenn auch, mit Ausnahme von Yokosuka, die Be waren es 10 505 und 1950 nur noch 10 414. Gleichzei ? volkerungszahl keiner Stadt fiel. Die starksten Zu und das ist die Kehrseite ? tig stieg die Zahl der nahmen erfuhren die Stadte Kagoshima (34,7 ?/o), Stadte iiber 50 000 von 46 (1920) auf 139 (1947) Tokyo (28,9%), Hiroshima (27,2 ?/o),Gifu (27%), und 155 (1950). Dorfer unter 1000 Einwohner gibt Kawasaki Osaka 25%), Yawata (26%), es heute in Japan nur noch 108, davon 20 unter 500 (25%), Hamamatsu Nagasaki (21,6%), (21%), Sapporo Menschen. (20,9%), Amagasaki (20%) und Nagoya (20%). Tabelle 2: Betrachtet man die Verstadterung provinzweise, Die japaniscfjenGrofistddte 1930?1950 sowird besonders deutlich, dafi es nur wenige Raume 1930 1940 1950 sind, welche die Struktur der Bevolkerungsverteilung 1. Tokyo 2 070 913 6 778 804 5 385 071 in Japan so wesentlich verschieben.Man erkennt, dafi 2. Osaka 2 453 573 3 252 340 1 956 136 es sind 26 ? noch die Mehrzahl der Provinzen ? 3. Kyoto 765 142 1 089 726 1 101 854 landliche und kleinstadtische Bevolke vorwiegend 4. Nagoya 907 404 1 328 084 1 030 635 ver rung beherbergt (vgl. Karte). Nur 4 Provinzen 5. Yokohama 620 306 968 091 951 189 6. Kobe fugen iiber ausschliefilich grofistadtische Bevolkerung 787 616 967 234 765 435 und 14 Provinzen sind durch grofistadtische und 7. Fukuoka 228 289 306 763 392 649 8. Sendai landlich-kleinstadtische Bevolkerung charakterisiert. 190 180 223 630 341 685 9. Kawasaki Ein nur anderer Ausdruck desselben Sachverhaltes 104 351 300 777 319 226 10. Sapporo 168 576 206 103 313 850 ist die raumliche Verteilung der prozentualen Zu 11.Hiroshima 270 417 343 968 285 712 nahme der Bevolkerung. Die Zone vom Inlandsee bis 12. Amagasaki 50 064 181 011 279 264 nach Tokyo weist fiir den Zeitraum 1945?1950 Zu 13. Kumamoto 164 460 194 139 .267 506 nahmen von 10 bis iiber 25% auf. In ahnlicherWeise 14. Kanazawa 157 311 186 297 252 017 ist die Bevolkerung audi in den Aufienfliigeln des 15. Yokusuka 110 301 193 358 250 533 Reiches gewachsen. Hokkaido, Aomori und Iwate 16. Nagasaki 204 626 252 630 241 805 Ken haben Zunahmen von 15?25 %, und ahnliches 17. Shizuoka 136 481 212 198 238 629 280 Erdkunde Band VI 1940 1930 18. Kagoshima 19.Hakodate 20. Nii gata 21. Sakai 22. Hime 23. Gifu 24. Yaihata 25. Kokura 26. Saseho 27. Shimonoseki 28. Omuta 29.Wakayama 30. Kure 31. Otaru 32. Matsuyama 33. Okayama 34. Kochi 35. Toyama 36. Hamamatsu 37. 38. Toyohashi 39. Takaoka 40. Chiba 41. Ube 42. Nishinomiya 43. Akita 44. Kawaguchi 45. Takamatsu 46. Moji 47. Ydkkaichi 48. Asahikawa 49. Kofu 50. Tokushima 51. Morioka 137 236 197 252 125 108 120348 62 171 90 112 168 217 88 049 133 174 98 543 97 298 117 444 190 282 144 887 82 477 139 222 96 988 75 099 109 478 ? Fuse 1950 190 257 203 862 150903 182 147 104 259 172 340 261 309 173 639 205 989 196022 124 266 195 203 238 195 164 282 117 534 163 552 106 644 127 859 166 346 229 462 228 994 220 901 213 688 212 100 211 845 210 051 199 397 194 453 193 572 191 978 191 337 187 775 178 330 163 859 162 904 161 640 154 484 152028 134 724 150 129 98 555 51 760 49 088 61 172 39 360 51 070 ? 79 906 108 130 51 810 82 514 79 447 90634 62 249 142 716 59 434 92 061 100 680 103 774 61 791 97 115 111 207 138 997 63 732 87 514 102 419 119 581 79 478 55 855 81 388 77 103 63 423 52 907 54 600 ? 44 027 73 912 83 009 64 199 107628 87^68 99 065 69 184 73 494 66 497 58 060 53 165 76 861 89 490 94 595 ? 52. Urawa 53. Muroran 54. Utsunomiya 55. Aomori 56. Yamagata 57. Hachinohe 58. Miyazaki 59. Ichikawa 60. Numazu 61. Nagano 62. Kurume 63. Fukui ?? 64. Omiya 59 671 145 855 142046 133 844 128 569 126 783 126074 124 783 124 545 124 399 123 870 123 238 121 645 121 416 117 578 115 019 110 443 107 210 106 417 104 891 104 335 103443 102 506 101976 101 426 100 997 100 691 093 100 Die Stadt als geographisches und soziales Gebilde hat seit 1930 in steigendemMafie auch die Aufmerk samkeit der japanischen Wissenschaft gefunden. Seit K. Doi seinen Aufsatz iiber die ?Verteilung der In dustriebevolkerung im japanischen Stammland" ver offentlichte5) sind insbesondere die Bemiihungen, zu und einer einer sozialgeographischen Gliederung zu nicht kommen, abgerissen. Stadtetypologie Japans Doi konnte schon fiir 1930, als es in Japan nur erst ? 1947 4,7 Millionen Fabrik- und Bergarbeiter gab ? Vor entscheidenden die waren es rd. 10Millionen gange aufzeigen, die das Sozialgefiige ganzer Land schaften veranderten und weiterhin verandern. Es waren vor allem drei: 1. Die Konzentrierung der Schwerindustrie-Arbeiter auf die sechs grofien Stadte und aufNord-Kyushu; ) In: Chirigaku Mit 13 Abb. Hyor6n, Vol. 14, 1938, 11. S. 918-948. 2. Die Oberlagerung landlicher Bezirke durch die Schicht der Textilarbeiter; 3. Das Eindringen der Arbeiterbevolkerung bis in die Taler hoherer Gebirgslagen infolge der Errich von Wasserkraftwerken. tung Vom Standpunkte der Industrialisierung aus konnte er drei Kernlandschaften aussondern: a) Die Gebiete schwerindustrieller Ballung, d. s. die Raume Tokyo ? Yokohama, die Nobi-Ebene um ? Kobe ? Nagoya, das Stadtedreieck Osaka Kyoto und das Chikuho Nord-Kyushus; b) die Region der Textilindustrie, d. i. ganz Mittel (von der japan im Hinterland von Yokohama bis Kanazawa); Kwanto-Ebene c) die von moderner Industrie nahezu unberiihrt gebliebenen Gebiete mit alter Hausindustrie: Siid Kyushu, Siid-Shikoku, die Kii-Halbinsel, die Boso halbinsel,Nordost-Hondo (Aomori, Iwate,Miyagi). Die ubrigen Landschaften gal ten 1938 als Ober gangsgebiete, In denen sich eine besondere Entwick lung erst anbahnte: Gebiete verstreuten Ansatzes von Schwerindustrie, Randzonen der Textilindustrie oder aber Raume, in denen sich Schwerindustrie und Tex tilindustrie beriihrten. Von dieser grofiraumigen Gliederung des Landes vom Gesichtspunkt einer sozialen Gruppe her war es nur ein Schritt bis zur gemeindeweisen Typisie rung, die womoglich alle Gruppen einschlofi.Da aber der industrielle Gesichtspunkt in den' Vordergrund war, der geruckt Analyse wandte man stadt ischen der zu. sich vorzugsweise Gemeinschaften Eine Typisierung der Dorfer steht noch aus. Shinzo Kiuchi hat in seiner ?Stadtgeographie" einen umfassenden Typisierungsversuch vorgelegt8). Er nahert sich der japanischen Stadt gleichsam von aufien und stellt sie in den Zusammenhang mit den Stadten der Erde uberhaupt. In einem einleitenden iiber ?Geschichte und Methode der Stadt Kapitel geographie" geht er weit iiber nur japanische Interes sen hinaus, iiberblickt die Entwicklung in Deutsch land, Frankreich, England, Nordeuropa, Siideuropa, Amerika, kommt dann auf die landeseigene zu spre chen und gewinnt aus dieser Obersicht zunachst eine geographische Wesensbestimmung der Stadt. Wenn er es hier auch noch nicht ausspricht, so bekennt er sich im folgenden Kapitel zu einer klimatischen Kultur geographie, indem er die Individualisierung der Stadt der Verschiedenheit klimatischer Regionen zuordnet. Er bedient sich dabei der v.Wissmannschen Klassifi kation, wobei Japan den warmgemafiigten Landern (II Fa) mit ?Stadten mittelalterlichen Ursprungs und moderner Industrieentwicklung", Hokkaido den Lan dern mit kiihlgemafiigtemKlima (III F) und mittel alterlichen Stadten bei gleichzeitigem Vorkommen zugerechnet wird. Die klima junger Kolonialstadte and Shinzo: Urban .The Structure 6) Kiuchi, Geography. of Urban Areas and their Hinterlands. Development 27 Bilder. ? 1951. 435 S., 116 Abb., Kokon-Shoin Tokyo, Titelblatt und mit Inhaltsverzeichnis engl. Japanisch, (S. 15?20). Berichteund kleineMitteilungen281 und kleinsfadhsche ; ; ,] Vorwiegendlandliche tI^s. mil 2500- 10000 (Gemeinden Einw.) vill^s^ Bevolkerung l~L.-i.-jVorwiegendkleinsfadhische Bevolkerung___j^^^^^^^^^^ mil5-20000Dnw.) (Gemeinden ^^^^^^^^^^-^ beigleichzeihg Vorwiegend groftsfadiische kleinsladHscher starker Bevolkerung (6emeinden iiber 100000 und 5-20000). Fasr ausschlieBlich grofisl^drische Bevolkerung. \c\&f) ^r%4$ ^^^^^y^^^^jr ^^^^^^^^^^^^^ J----?-Jt2 I VAr^~ Enrw.Schwind \ ^^^^^^^^ft* '''' .4??. 7: Typisierung ' 1h>?^ der japanischen Prafekturen nach dem Grad tischeKlassifikation der Stadte, fiirwelche er reiche Literaturbelege beizubringen weifi, kann natiirlich nur als ein Hilfsmittel gewertet werden, um gewisse klimatische Faktoren in ihrer regionalen Bedeutung kenntlich zu machen; fiir die Erfassung der kulturel len Individualist der Stadte reicht sie nicht aus. Die betont naturwissenschaftliche Denkweise im Bereiche kulturgeographischer Sachverhalte kennzeich net weiterhin auch den Versuch Kiuchis, die modern iiberformte japanische Stadt im einzelnen zu typisie ren.Er geht dabei nicht vom Menschen aus; Kriterium fiir die Wesensbestimmung einer Stadt ist ihm deren 6 Erdkunde VIM 138? ' ' iLqo j|u2^ ihrerVerstadterung, 1950 wirtschaftliches Potential. Es hat fiir ihn den Vorteil, dafi es sich in Zahlen ausdriicken lafit,wahrend die menschliche Gemeinschaft so viele Obergange kennt, dafi jede statistisdie Aufgliederung unzulanglich er scheint.Kiuchi bewertet das Verhaltnis, in welchem industrielle, agr^rische, fischereiliche, bergbauliche, forstwirtschaftliche und molkerei wirtschaftliche Pro duktion zum Gesamtaufkommen einer stadtischen Erzeugung stehen, und entwickelt ein ganzes Formel system mit grofien und kleinen Buchstaben, die je weils die Stellung eines Wirtschaftzweiges im Rah men der Gesamtproduktion andeuten. Er verwen 282 Erdkunde Band VI (Manufacture) fiir Industrie; A,A', = a (Agriculture) fiirLandwirtschaft, S,S',s (jap. Sakana Fisch) fiir Fischerei; F,F',f (Forestry) fiir Forstwirt fiir Molkereiwirt schaft; P,P',p (Dairy Products) schaft und E,E',e fiir Sonstiges, vor allem Bergbau. Danach gehoren zum Typ det M,M', m M Osaka, saki, Kobe, Nagoya, Hamamatsu, Ka Nishinomiya, Yonezawa; Ichinomiya, waguchi, Kawa Yokohama, Gifu, Ma Hiroshima, M'A M's Oita, Takaoka, Takada, Sendai, Kagoshima, Kochi, Nara; Matsuyama, Nagano, Fukushima, Ueda; Shimonoseki, Numazu, Choshi, Hakodate; G Kofu, Kanazawa, Okayama, C O ^^^^^V c ^.3776 |? ? I Mas Nagasaki, Takayama, M'As Toyosaki, Yokosuka, Chiba, Yonago; Fm Shinga (Himeji); ME Omuda; M'e Nagaoka; MTs Aomori; mFAE Akita; M'Af Yamaguchi, Toyama; Sma Ishinomaki. Sma SmAf Hagi Hachinohe; Die Aufgliederung der Typen geht sehr weit und hat damit den Nachteil einer gewissen Untibersicht lichkeit, den Vorteil aber, dafi keine Stadt in einen bestimmtenTyp hineingezwungen zu werden braucht. Gleichzeitig lafit eine so feine Differenzierung eine genauere von Beobachtung ? ^Ss\^f= Mf-Ka^aki_C # ? ChbV^ ? ^ ? Q^Dhara ^^^^^^ / =(fr$r.? *9 ft / ANumazirT ^^ ^9* \ ^^o 2: Typisierung ? 20 3p y fy^_ ^ 50kfn^L_ft/^= Der Fluftname im Osten lautet Fremdenven. ^ Verkehrs-u. I Bergbaushadre $ japanischer Stadte am Beispiel der Kwanto-Ebene. Geographical Surcey, 1951 Berichtigung: Jnduslriestedte ? tomhen-u.Freiberufli /4 / 30000 OUnrer O 30-100000 ? /d O100" 300000 JP0o Qrlchinomiya i ^awar^= Strukturveranderungen ^[ o l^yYokoharna^zg-g^ ^ ?? O jT-Okizarazuj? ?j0 O O Mihara, Otaru; Matsue; ?( e| O ^kaJ^^ O Ms Nach Tonegawa der farbigen Karte des und kleine Mitteilungen Berichte zu. Aber dies gilt es festzuhalten: Kiuchis Typisierung geht von einem aus. Man Befund okonomischem kann mit ihrWirtschaftsraume und bestimmt gearteteWirt schaftszentren erkennen; die soziale Struktur der Stadte ist damit in keinerWeise, auch nicht indirekt, erfafit.Es unternahm nun der Geographical Survey, die Typisierung Kiuchis zu erganzen. Er veroffent lichte 1951 eine dreiteilige Karte Gesamtjapans im Mafistab 1 : 800 000 unter dem Titel: Erwerbstatige Bevolkerung und Funktion der Stadte 7). Hier wer den die Erwerbspersonen nach Wirtschaftsabteilungen aufgegliedert und es werden je nach den obwaltenden Prozentverhaltnissen stadte", amten- 2. und tndustriestadte, freiberufliche 6. Fischereistadte, 7. Bergbaustadte, Stadt ?Normal 4. Be 3. Handelsstadte, 5. Verkehrsstadte, Stadte, Fiir die Normalstadt ? ?harmonische" 1. unterschieden: 8. Sonstige Stadte. man konnte sie auch die nennen ? sind Ver folgende haltniszahlen zugrunde gelegt: Industrie Handel Beamte usw. Stadtgrofie shi 33?59?/o 17?30% 10?23% (iiber 30 000) machi 25?51% 12?30% 9?26% Verkehr Fischerei Sonst. Bergbau unter 10% unt. 10% unt. 10% shi 5?15% unter 20% unt. 10% unt. 10% machi 5?15% Von der Basis der ?Normalstadt" aus werden die anderen Typen bestimmt. Wachst, wie in Kawasaki, der Anteil der in derWirtschaftsabteilung ?Industrie" Beschaftigten iiber 59% hinaus, hat man es mit einer Industriestadt zu tun; erhalt die Abteilung Handel mehr als 30%, wie inMoji, so stehtman vor einer Handelsstadt (vgl. Abb. 2). Im grofien Bild bestatigt die Karte jene Entwick lungstendenzen im japanischen Raum, die schon von 7) Japan, Labor Population Survey, 1951. 3 Blatter. iHlAbc EDCab and Urban W~T Function. Geogr. 283 K. Doi aufgezeigt wurden. Da auf ihr aber jede Stadt bis zur Grofie einer ?machi" typisiert und dariiber hinaus die auch aufierstadtische Bevolkerung bis zu je 300 Menschen in Punktmanier eingetragen ? und darin fiihrt sie weit iiberDoi wurde, lafit sie hinaus ? selbst fiir kleine Landschaften erkennen, in welchen Wirtschaftszweigen die Bevolkerung vorwie in gend tatig ist. So gliedert sich die Kwanto-Ebene a) den industrialisierten und von vielen Stadten durchsetzten Kernraum westlich des Edogawa; b) den gering industrialisierten und von weiter verstreut lie genden Marktstadtchen charakterisierten Raum dieses an ost lich des Edogawa (mit der Achse des unteren Tone gawa); c) die Zone der Erholungs- und Badeorte, die sich vor allem am Westrand des Kwanto (Hakone, Karuizawa, Ikao) und auf der Bosohalbinsel aus bildete. Wenngleich das erste Ziel der Karte sein soli, die Funktion der Stadte herauszuarbeiten, so kann sie auch sozialgeographisch ausgewertet werden. Es wurde zwar vom Verf. Aufsatzes anderer Stelle dargetan, dafi eine nach Wirtschaftsabteilungen aufgebaute Statistik das Sozialgefiige nicht voll trifft8).Wenn aber die Statistiken, welche die soziale Stellung der Erwerbspersonen behandeln, noch zu grob sind oder gar fehlen, erlaubt die Gliederung der Bevolkerung nach Wirtschaftsabteilungen noch am ehesten einen Einblick in die sozialen Strukturen, ins besondere, wenn die Grundtatsachen iiber die Besitz verteilung und die industriellen Betriebsgrofien eines Landes bekannt sind. Die 60%-Grenze fiir die Aus scheidung der Industriegemeinde spielt z. B. beim Geographical Survey dieselbe entscheidende Rolle wie in der Typisierung deutscher Gemeinden durch den Verfasser. der Gemeinden 8) Schwindy M.: Typisierung sozialen Struktur als geographische Auf gabe. Bd. 8, 1950. S. 53?68. dt. Landeskunde, nach ihrer In: Ber. z. ESlCab -H j ?AJ\ IP^ \" -pr-1 "! V e w V> \ \ EH3Bac ?f> ^ \ mmniiABc jfjju \ " ~ T0KY0 Ohnesrarkere |m\ 4~^ EHAB CcT^ i~S ^ I"?T 1 0SAKA Fernbeziehung. BC fw\ \ HH ill if\ \ J^r EvlBac wdabcc) ^ / r u n ? ^ifflW ,Jr/ 1_der Shade Tokyo-Yokohama (A%; ^^of__ v~ n ?u i/lvk ro ^ . Koyte-Osaka-KbbeCB.Wund l^y 6* furdieObsf-u. Gebiete Gemiise- ?j\ w i fur die Reisversorgung Gebiete jel- ?^ Abb. 3: Die Einzugsbereiche der Grofistddte Tokyo JL x7 5. V*) 7 n // hama(A,a),Kyoto-Osaka-Kobe(B.b) . , " ' ^r L fb*teI?^*X?u?; ^ Nachskiuchi (A), Osaka (B) und Nagoya VK /P-' ?"ka *eJ" Pie e^n^uKnd reren(w,l Einzugsbereiche von TokyouncTOsaka. (C) nach S. Kiuchi, 1951 284 Erdkunde Band VI So wird sich ohne weiteres die Industriegemeinde While a site may be unique, more often the same des Geographical Survey auch ihrer sozialen Struk type of sife is to be met again and again within some ? ... An association turnach als solche ansprechen lassen.Ahnliches gilt fiir readiiy identifiable area." (1) of sites really constitutes a distinct 'region'. In some die Handelsgemeinden, in denen vor allem Klein cases the regional difference is very marked, there handel und Handwerk vorherrschen, und von den is either an abrupt difference in topography or a Fischer Beamten- (Angestellten-) Gemeinden. Die stellen zweifellos auch sozial einen eigenen Typ dar. complete alteration in effect resulting in essentially different scenery. In other cases the difference is not Nur der Begriff der ?Normalstadte" ist soziologisch so obvious, but it is there all the same, to be interpret nicht zu gebrauchen, und da diesem Typ sehr viele ed and defined in termsof climate, topography, geo Stadte angehoren, z. B. auch Tokyo, Yokohama, Shizuoka, Nagoya, Osaka, Kyoto, Kobe, d. h. sehr logy, and soil, and to be associated with particular forms of vegetation and of use by man ..." (2). \iele Grofistadte, mufite gerade hier eine weitere Auf Diese Satze schrieb der englische Forstwissenschaft gliederung erfolgen. In diesem Punkte machte Kiuchi, wenn einem anderen audi von ler R. Bourne im Jahre 1931. Erst heute, zwanzig aus, schon Standpunkt feinereUnterschiede. Jahre nach der Veroffentlichung, beginnen einige die Auch der Begriff des Funktionalen hatte iibrigens ser Gedanken in der britischen Geographie Friichte zu tragen. Wahrend friiher der Begriff ?Site" bei Kiuchi eine schon umfassendere Behandlung ge funden, als er in die Karte des Geographical Survey eigentlich nur im Sinne von ?Settlement Site" (Orts ? lage, Situation) Verwendung fand, gaben.die Surveys wenngleich der Benutzer mehr eingearbeitet wurde Bourne's einen neuen Anstofi zu Arbeiten iiber Land aus ihr herauslesen wird als unmittelbar dargestellt ist. Kiuchi setzt sich mit dem Problem des Hinter schaftsgliederung,und die ?Sites" beginnen sich lang landes auseinander. Es ergibt sich ein hierarchischer sam im Bereich der ?Regional Geography" durchzu setzen. (3) Aufbau. Die Hinterlander kleinerer Stadte sind ein Ohne auf ahnliche amerikanische Versuche einzu geschachtelt in die Hinterlander grofierer, und man kann schliefilichden gesamten japanischen Raum als gehen, mochte der Verfasser im folgenden auf neue ? Yokohama Hinterland der Stadtegruppe Tokyo Entwicklungen des Begriffes hinweisen und einige ? ? Kobe einerseits und Osaka Kyoto andererseits der zumeist an entlegenen Stellen veroffentlichten in ihrer ur ist be betrachten. Das dazwischen liegende Nagoya Aufierungen britischer Geographen ... reits niederer Ordnung und wird in seinem Bewe spriinglichen Fassung zitieren Erste Versuche und Vorschlage ein hierarchisches gungsraum von den Grofizentren zu beiden Seiten bochst eingeengt. Die Starke der Fernwirkung, die System fiir eine regionale Klassifikation aufzustellen, von einer Stadt ausstrahlt, d. h. ihr zentraler Cha wie diejenigen von /. F. Unstead (4), fanden inGrofi Fiir die Boden britannien nur wenig Anklang. ? rakter, wird als ein Wesensmoment fiir die Typi kunde hatte G. R. Clarke ausdriicklich auf den ?Site" angesehen. sierung der Stadte Am Vorgang der Reisversorgung macht Kiuchi Begriff verwiesen: ? A unit of land suitable for a single system of deutlich, wie Tokyo und Osaka an der Spitze der utilization may be termed a site." (5) japanischen Stadtehierarchie stehen (vgl. Abb. 3). und Nachdem S. W. Wooldridge als einziger britischer Tokyos Einzugsbereich umfafit ganz Nordjapan den grofieren Teil Mitteljapans, wo er erst in den Geograph schon friihzeitig auf die Bedeutung des neuer Provinzen Aichi und Fukui ausklingt. Osaka hin neuen Konzeptes versucht hatte, hingewiesen ver beherrscht Land D. L. die kleinste als ganz Nagoya gegen Siidwest-Japan. ?Sites" Linton, dings schaftseinheitenwieder in den Mittelpunkt der Dis mag sich nur in den Provinzen Gifu und Mie eindeuT kussion zu stellen. In seinerArbeit, auf die besonders tig durchzusetzen. Ahnliches gilt fiir die Obst- und u. a. fiihrt Linton werden aufmerksam Gemiiseversorgung, wenngleich sich hierin auch ein mufi, gemacht klimatischer Faktor deutlich ausdriickt: die Apfel us two inescapable offers aus; ?Nature morphologi Nordhondos und Hokkaidos werden bis nach Osaka cal units and two only, at the one extreme the in Siid divisible flat or slope, at the other, the undivided verschickt, und die Pfirsiche und Mandarinen continent. By the aggregation of the former and the westjapans kommen bis nach Tokyo. So ergibt sich, dafi Kiuchi und der Geographical subdivision of the latter we may bridge the gap beween and develop a related series of intermediate Survey mit ihren Veroffentlichungen einander viel fach erganzen. Beide ermoglichen sie eine vertiefte units..." (6) ?Unitary flats and slopes (which may be equated with advantage with the sites of ecolo stadtgeographische Betrachtung Japans und beide liefern damit wertvolle Beitrage zur japanischen gists, pedologists and kindred workers) can be shown to occur in assemblages which characterize limited Landeskunde iiberhaupt. areas. These constitute the smallest morphological IN DER BRITISCHEN DER ?SITE"-BEGRIFF regions and may be defined in the field by site GEOGRAPHIE analysis. Such a small region may be unique, but commonly others, defined by identical or closely Walther Manshard related assemblages of sites occur nearby and the whole group, together with the intervening small ?A site may be defined as an area which appears, for all practical purposes, to provide throughout its regions, usually of related but contrasted character, as to climate, conditions extent local similar may be aggregated to form a morphological region physio order..." in of the second factors and (7) soil, general. edaphic graphy, geology,