H+ - MTA-Schule Ludwigshafen
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Institut für Klinische Chemie, Molekulare Diagnostik und Mitochondriale Genetik (M.F. Bauer) BIOCHEMIE I Säureure-BasenBasen-Haushalt für Mediziner Lernziele Relevante „Textbooks“ Textbooks“ Integrative Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Pathophysiologie, Pathophysiologie, Verlag Berlin, 2003. Klinische Chemie in Einzeldarstellungen: Sä SäureureBasenhaushalt und Blutgase. Pathobiochemie – Klinik - Pathobiochemie und Hä Hämatologie, H. Renz (Hrsg.), de Gruyter Methodik von O. Müllerller-Plathe 2. Auflage, Thieme Verlag. Clinical Application of Blood Gases by B.A. Shapiro, Shapiro, R.A. Harrison and J.R. Walton, Year Book Medical Publishers Inc. Chicago, New York. Einfü Einführung Grundlagen: Stoffklassen, Sä Säuren, Basen, Puffer ProtonenProtonen-generierende und verbrauchende Stoffwechselwege pHpH-Wert, Puffersysteme des Organismus, Funktionsweisen von Puffersystemen Allgemeine Biochemie des Sä Säureure-BasenBasenStoffwechsels Bedeutung von Lunge und Niere fü für den Sä SäureureBasenhaushalt Klinischen Klinisch-chemische Messgröß Messgrößen Spezielle Pathobiochemie des Sä Säureure-BasenBasenStoffwechsels (Stö (Störungen des Sä Säureure-BasenBasenHaushalts, Diagnostik und Therapie) Klinische Fallbeispiele Biochemie Biochemie = = Aufgaben des Blutes Transport und Kommunikation Abwehr und Schutz Regulationsfunktion Aufgaben des Blutes Pufferfunktion Transport von H+-Ionen, Ionen, CO2 , HCO3Konstanthalten des Sä Säureure-Basen Gleichgewichts (BlutBlut-pH) pH) Elimination von Sä Säureä ureäquivalenten aus dem Zellstoffwechsel Pufferfunktion Stoffwechselumsetzung in der Zelle Stoffwechselumsetzung in der Zelle Exergone Reaktionen Endergone Reaktionen Stoffwechselumsetzung in der Zelle Proteine Polypeptide oder Proteine Aminosäuren Protonenbildung im Stoffwechsel CO2 + H2O H2CO3 HCO-3 + H+ Gesamtmenge pro Tag: 13 - 20 mol (entspr. 850 mmol/h) Das entspricht einer H+-Menge, die in 13 bis 20 Liter einer 1 molaren Salzsäure enthalten sind !! Protonenbildung im Stoffwechsel Herkunft der [H+] = Säureäquivalente : I. CO2-Produktion. (-> Kohlensäure, flüchtig) I. Anhäufung von Protonen aus dem Intermediärstoffwechsel. („intermediär Protonen“ = nicht flüchtige organische Säuren: z.B. Milchsäure (Laktat)) III. Bildung von sog. „Netto“-Protonen. (nicht flüchtige anorganische Säuren: z.B. Schwefelund Phosphorsäure) ProtonenProtonen-Bildung im Stoffwechsel - CO2 – Produktion - ProtonenProtonen-Bildung im Stoffwechsel ProtonenProtonen-Bildung im Stoffwechsel - Anhä Anhäufung intermediä intermediärer Protonen - - Bildung organischer Sä Säuren - ProtonenProtonen-Bildung im Stoffwechsel ProtonenProtonen-Bildung im Stoffwechsel - Bildung organischer Sä Säuren - - Entstehung von „Netto“ Netto“-Protonen - H Protonenbilanz des gesunden Kö Körpers Protonenentfernung aus dem Stoffwechsel Quantitativer Protonenstoffwechsel Der Sä Säureure-Base Begriff Nahrung und Stoffwechsel liefern eine Protonenmenge von 60 ± 20 mmol, die täglich durch die Nieren ausgeschieden werden muss, um eine ausgeglichene Bilanz zu wahren. Der Gesamtbestand des Körpers an H+-Ionen beträgt beim Gesunden etwa 105 mmol. Diese sind an Basen gebunden, die als sog. „Puffer“ wirken. ⇒Insgesamt sind rd. 700 mMol Pufferbasen vorhanden. ⇒der tägliche Umsatz Körperbestandes aus. an H+-Ionen macht mehr als die Hälfte des ⇒ Puffer-, Transport- und Ausscheidungsmechanismen müssen genau ausbalanciert sein und sich Änderungen durch exogene Einflüsse anpassen können. Chem. Grundlagen Das Protonen-Donator-Akzeptor-Konzept Johannes Nicolaus Brønsted (1879 - 1947) Thomas Martin Lowry (1874 – 1936) Säuren sind Teilchen, die Protonen abgeben (Protonendonatoren) Basen sind Teilchen die Protonen aufnehmen (Protonenakzeptoren Der Säure-Base Begriff Wasserstoff, Proton und SäureSäure-BasenBasen-Definition nach Brønsted Proton H+ Wasserstoff (H2) Anion(-) H+ = Säure pH < 7.00 Ein Stoff, der in Lösung Protonen abgeben kann, ist eine Säure ! Anion(-) H+ = Base pH Definition von Säure und Base: a) Säuren = Protonendonatoren (d.h. geben Protonen ab) HA → A- + H+ b) Basen = Protonenakzeptoren (d.h. lagern Protonen an) > 7.00 Ein Stoff, der in Lösung Protonen aufnehmen kann, ist eine Base ! B + H+ → BH+ Der Säure-Base Begriff Eine Säure geht durch Protonenabgabe in ihre „korrespondierende“ bzw. „konjugierte“ Base über. Der Säure-Base Begriff Beispiel: Dissoziation der Essigsäure undissoziiert Säure Base + H+ CH3COOH Essigsäure (Säure) HA → A- + H+ Säure dissoziiert CH3COO- + Acetat H+ Proton (konjug. Base; früher: Säurerest) Konjugierte Base Säure-Basen-Paar Mehrstufig dissoziierende Säuren Säuren und Basen als Protonendonatoren und –akzeptoren: starke Dissoziation HCl * H2CO3 HCO3- * H3PO4 H2PO4H-Hb NH4+ H+ + Cl- H+ + HCO3H+ + CO3 Der wichtigste Partner für Protonenübergänge ist das Wasser H2O + H2O Säure 2- Base H3O+ + OHOxonium- HydroxidIon Ion H+ + H2PO4- ⇒H2O ist ein sog. Ampholyt. H+ + HPO42H+ + Hb- H+ + NH3 schwache Dissoziation * Mehrstufige Dissoziation Das Säure-Base-Paar Wasser D.h. es kann Protonen abgeben (=Säure), aber auch Protonen aufnehmen (=Base). Das Säure-Base-Paar Wasser H2O + H2O OH- Dissoziation des Wassers Nach dem Massenwirkungsgesetz gilt: H3O+ + Auf die Gleichung als Gleichgewichtsreaktion Massenwirkungsgesetz anwendbar. ist das Es besagt: [H3O+] • [OH-] [H2O] • [H2O] = konstant Im Gleichgewicht einer chemischen Reaktion ist das Produkt der Reaktionsteilnehmer auf der einen Seite der Gleichung, dividiert durch das Produkt der Reaktionsteilnehmer auf der anderen Seite der Gleichung konstant. (bei gleichem Druck und gleicher Temperatur) (K) = Dissoziationskonstante Dissoziation des Wassers Dissoziation des Wassers Nach dem Massenwirkungsgesetz gilt: [H3O+] • [OH-] [H2O]2 =K Nach dem Massenwirkungsgesetz gilt: [H+] • [OH-] [H2O] =K Dissoziation des Wassers [H+] • [OH-] = K • [H2O] { [H+] • [OH-] = K • [H2O] Dissoziation des Wassers Kw Die Konzentration der durch Eigendissoziation des Wassers entstehenden H+-Ionen (H3O+) beträgt nur 10 –7 mol/L . => Konzentration des Wasser verändert sich praktisch nicht (= konstant). Das Ionenprodukt des Wassers [H+] • [OH-] = KW = 10-14 [10-7] • [10-7] = [10-14] bei 25 °C [10-13,6] bei 37 °C Das Ionenprodukt des Wassers [H+] • [OH-] = KW = 10-14 [10-7] • [10-7] = [10-14] bei 25 °C [10-13,6] bei 37 °C ⇒ Reines, neutrales Wasser enthält also 10-7 mol H+-Ionen und 10-7 mol OH--Ionen pro 1 Liter (bei 25°C). Das Ionenprodukt des Wassers Der Begriff des pH Wertes 1 L Wasser = 1 kg 1 Mol Wasser = 18 g KW = 10-14 Molare Konzentration des Wassers: cW = 1000 g : 18 g = 55,56 mol/L Negativ dekadische Logarithmus pKW = 14 Davon sind bei neutraler Reaktion 10-7 mol dissoziiert. d.h. Von 555 Millionen Wasser-Molekülen liegt ein Molekül dissoziiert vor. Der Begriff des pH Wertes Das Ionenprodukt des Wassers gilt nicht nur für Wasser, sondern wird in allen wässrigen Lösungen aufrechterhalten. ⇒Steigt [H+] durch Zugabe von Säure an, so muß die [OH-] soweit vermindert werden, daß das Produkt wieder: 10-14 Beispiel: [H+] = 10-4 mol/L ; ergibt. [OH-] = 10-10 mol/L Eine Lösung heißt neutral, wenn [H+] = [OH-]. Da beide Komponenten direkt voneinander abhängen, reicht zur Charakterisierung des Säuregrades einer Lösung die Angabe der Wasserstoffionen-Konzentration [H+] aus. Der Begriff des pH Wertes [H+] > 10-7 > [OH-] [H+] = [OH-] = 10-7 [H+] < 10-7 < [OH-] Sauere Lsg. Neutrale Lsg. Basische oder alkalische Lsg. Der Begriff des pH Wertes Säuren, die stark dissoziieren, d.h. viele H+-Ionen freisetzen sind sog. starke Säuren. Base + Säure H+ Ka ist hoch; -log Ka = pKa ist niedrig Säuren, die schwach dissoziieren, d.h. wenig H+-Ionen freisetzen sind sog. schwache Säuren. Der Begriff des pH Wertes Der negativdekadische Logarithmus der Dissoziationskonstante K verändert sich mit zunehmender Stärke der Säure. K= [H+] • [A-] [HA] starke Säuren pK = <1 Säure Base + H+ Ka ist niedrig; -log Ka = pKa ist hoch Der Begriff des pH Wertes Je kleiner der Wert von pKa, desto stärker ist die Dissoziation der Säure. ; pK = -log K mittelstarke Säuren pK = 1 ≤ pK ≤ 5 vollständig dissoziiert schwache Säuren pK > 5 nur wenig dissoziiert Der Begriff des pH Wertes Der pH-Wert ist der negativ dekadische Logarithmus der Wasserstoff-Ionen-Konzentration. pH = -log [H+] ⇒ Säuren mit einer pKa 3 – 4 liegen bei physiologischem pH vollständig dissoziiert vor. Umgekehrt definiert man den pOH = -log [OH-]. ⇒ Säuren, deren pKa im Bereich des physiologischen pH liegen, sind nur teilweise dissoziiert. ⇒ Säuren mit einem pKa von > 9, liegen im Körper undissoziiert vor. Er ist das Maß für die aktuelle, das heißt tatsächliche Wasserstoff-IonenKonzentration. Die pH-Messung sagt aus, welche Konzentration von H+-Ionen in der zu untersuchenden Lösung frei vorliegen. Der Begriff des pH Wertes Der Begriff des pH Wertes Der pH-Wert ist der negativ dekadische Logarithmus Der pH-Wert ist der negativ dekadische Logarithmus der Wasserstoff-Ionen-Konzentration. der Wasserstoff-Ionen-Konzentration. pH = -log [H+] Beispiel: Berechnung des pH-Wertes von reinem Wasser (25°C) pH = -log [H+] Beispiel: Berechnung des pH-Wertes von reinem Wasser (25°C) Ionenprodukt des Wasser: ⇒Reines, neutrales Wasser enthält 10-7 H+-Ionen und 10-7 OH--Ionen pro Liter (bei 22°C). Der Begriff des pH Wertes Der Begriff des pH Wertes Der pH-Wert ist der negativ dekadische Logarithmus Der pH-Wert einer starken Säure berechnet sich der Wasserstoff-Ionen-Konzentration. demnach: pH = -log [H+] Beispiel: Berechnung des pH-Wertes von reinem Wasser (25°C) Ionenprodukt des Wasser: ⇒Reines, neutrales Wasser enthält 10-7 H+-Ionen und 10-7 OH--Ionen pro Liter (bei 22°C). pH = -log [H+] = -log 10-7 = -(-7) = 7.0 1 molare HCl → 1 mol H+-Ionen pro Liter Lösung [H+] = 1 = 100 mol/L ; pH = 0 Der Begriff des pH Wertes Der Begriff des pH Wertes Der pH-Wert einer starken Säure berechnet sich Der pH-Wert einer starken Säure berechnet sich demnach: demnach: 1 molare HCl → 1 mol H+-Ionen [H+] = 1 = 100 mol/L pro Liter Lösung ; pH = 0 1 molare HCl → 1 mol H+-Ionen pro Liter Lösung [H+] = 1 = 100 mol/L ; pH = 0 0,01 molare HCl → 0,01 mol H+-Ionen pro Liter Lösung 0,02 molare HCl → 0,02 mol H+-Ionen pro Liter Lösung [H+] = 0,01 = 10-2 mol/L [H+] = 0,02 = 2 • 10-2 mol/L ; pH = 2 Der Begriff des pH Wertes Der pH-Wert einer starken Säure berechnet sich demnach: 1 molare HCl → 1 mol H+-Ionen pro Liter Lösung [H+] = 1 = 100 mol/L ; pH = 0 Der Begriff des pH Wertes Umkehrung: [H+] = 10-pH Beispiel: Welche Protonenkonzentration hat eine wässrige Lösung, die einen pH-Wert von 7,41 besitzt pH = -log [H+] 0,02 molare HCl → 0,02 mol H+-Ionen pro Liter Lösung [H+] = 0,02 = 2 • 10-2 mol/L pH = -(log 2 + log 10-2) pH = -(0,3 – 2) pH = 1,7 => bereits eine pH-Veränderung von 0,3 bedeutet eine Verdopplung der H+-Konzentration. Der Begriff des pH Wertes [H+] = 10-pH Umkehrung: Der Begriff des pH Wertes Umkehrung: [H+] = 10-pH Beispiel: Welche Protonenkonzentration hat eine wässrige Lösung, Beispiel: Welche Protonenkonzentration hat eine wässrige Lösung, die einen pH-Wert von 7,41 besitzt die einen pH-Wert von 7,41 besitzt pH = -log [H+] pH = -log [H+] 7.41 = -log [H+] [H+] = 10-pH 10-7,41 = 10log [H+] = [H+] 7.41 = -log [H+] [H+] = 10-pH 10-7,41 = 10log [H+] = [H+] [H+] = 3,89 • 10-8 M pH des Blutplasma = 38,9 • 10-9 = 38,9 nM Gesamtverteilungvolumen 45 Liter 1 Dose Cola = 0,33 Liter; pH=2,25 Normbereich Azidose 7.36 6.80 [H+] 160 7.40 Alkalose 7.45 Überlebensbereich 7.70 44 40 36 20 nmol/l Gesamtverteilungvolumen 45 Liter Gesamtverteilungvolumen 45 Liter 1 Dose Cola = 0,33 Liter; pH=2,25 1 Dose Cola = 0,33 Liter; pH=2,25 [H+] = 10-2,25 mol/L = 0,00562 mol/L [H+] = 10-2,25 mol/L = 0,00562 mol/L [H+] = 5,62 • 10-3 mol/L [H+] = 5,62 • 10-3 mol/L 5,62 mmol 1 Liter = 5,62 mmol/L 5,62 mmol • 0,33 Liter = 1,85 mmol H+ 1 Liter = 5,62 mmol/L • 0,33 Liter = 1,85 mmol H+ 1,85 mmol H+ werden in 45 L KörperFlüssigkeit (pH 7,0) gelöst: 1,85 mmol/L = 0,041 mmol/L 45 pH des Blutplasma Gesamtverteilungvolumen 45 Liter 1 Dose Cola = 0,33 Liter; pH=2,25 [H+] = 10-2,25 mol/L = 0,00562 mol/L [H+] = 5,62 • 10-3 mol/L 5,62 mmol 1 Liter 1,85 mmol = 5,62 mmol/L 7.36 7.40 Alkalose 7.45 • 0,33 Liter = 1,85 mmol H+ H+ 6.80 werden in 45 L Körper- Flüssigkeit (pH 7,0) gelöst: 1,85 Normbereich Azidose mmol/L = 0,041 mmol/L 45 = 4,1 • 10-5 mol/L [H+] = 4,1 • 10-5 mol/L; pH = 4,38 [H+] 160 Überlebensbereich 7.70 44 40 36 20 nmol/l Puffersysteme ⇒ Lösungen, die die Fähigkeit besitzen, ihren pH-Wert trotz Zugabe von H+ oder OH– Ionen weitgehend konstant zu halten, nennt man Pufferlösungen. Puffersysteme: sind Gemische einer schwachen Säure und einem ihrer Salze (=konjugierte Base) => korrespondierendes Säure-Base-Paar. Beispiel: Essigsäure und ihr Natriumsalz (Na-Acetat) (CH3COOH) (CH3COONa) Puffersysteme ⇒ Löst man beide Substanzen in Wasser: CH3COOH CH3COONa CH3COO- Na+ + CH3COO- -> Massenwirkungsgesetz Puffersysteme Denn nach dem Gleichgewicht H+ [CH3COO-] • [H+] = Ks [CH3COOH] Zunahme des Acetat (CH3COO-), ⇒Bildung der Essigsäure ↑ und folglich ⇒Abnahme der [H+]. (denn Ks muß konstant bleiben !) Zugabe von Na-Acetat => H+ + Natriumacetat dissoziiert sehr viel stärker als die Essigsäure (schwache Säure pK ~ 5). Die Dissoziation der Essigsäure wird durch die Anwesenheit ihres Salzes (Na-Acetat) weiter unterdrückt. Puffersysteme [H+] ↓ => pH ↑. CH3COOH H+ + CH3COO- + Na+ pH ! CH3COONa pH-Wert einer Pufferlösung pH-Wert einer Pufferlösung Der pH-Wert einer solchen Pufferlösung kann mit der sog. Henderson-Hasselbalch-Gleichung ermittelt werden: Der pH-Wert einer solchen Pufferlösung kann mit der sog. Henderson-Hasselbalch-Gleichung ermittelt werden: [konjug.Base]•[H+] [Gesamtsäure] [konjug.Base]•[H+] [Gesamtsäure] = Ks ; [H+] = Ks • [Gesamtsäure] [konjug. Base] = Ka ; [H+] = Ka • [Gesamtsäure] [konjug. Base] neg. dekad. Logarithmus => HHG. pH = pKs + log [Base] [Säure] pH-Wert einer Pufferlösung Die Henderson-Hasselbalch Gleichung Die Henderson-Hasselbalch-Gleichung erlaubt u.a.: pH = pKs + log [Base] [Säure] die Berechnung des pH-Wertes einer Pufferlösung bei bekanntem pKs und bekanntem Säure/Basen-Verhältnis. bei bekanntem pKs , kann ein Puffer mit definiertem pH-Wert über die Berechnung des Mischungsverhältnis von Säure und Base hergestellt werden. ist der pKs-Wert einer Puffersubstanz unbekannt, so kann man ihn dadurch bestimmen, daß man die Konzentrationen der Base (des Salzes) und der Säure gleich groß wählt. [Base]=[Säure] log 1 =0 1 ; pH = pKs + 0 ; pH = pKs pH-Wert von Pufferlösungen Rechenbeispiele: Graphische Darstellung der Henderson-Hasselbalch Gleichung pH-Wert von Pufferlösungen Rechenbeispiele: Graphische Darstellung der Henderson-Hasselbalch Gleichung pKs 4,75 Graphische Darstellung der Henderson-Hasselbalch Gleichung Bicarbonat-Puffer : Phosphat-Puffer: Graphische Darstellung der Henderson-Hasselbalch Gleichung pH 7,4 Graphische Darstellung der Henderson-Hasselbalch Gleichung Bicarbonat-Puffer : 20:1 Phosphat-Puffer: Bicarbonat-Puffer : 20:1 Phosphat-Puffer: pH 7,4 Graphische Darstellung der Henderson-Hasselbalch Gleichung pH 7,4 Bicarbonat-Puffer : 20:1 Phosphat-Puffer: 4:1 pH 7,4 Die Henderson-Hasselbalch Gleichung Pufferkapazität Der pH-Wert einer Pufferlösung wird bestimmt durch den pKs-Wert [Base] pH = pKs + log [Säure] der beteiligten Säure und dem Verhältnis von [Base] in der Lösung. [Säure] ⇒ ? Leistungsfähigkeit des Puffersystems ? Für alle Säure-Basen Paare gilt: Die Pufferkapazität hängt von 2 Dingen ab: der pH-Wert einer Pufferlösung hängt nicht von den absoluten Konzentrationen der Base bzw. der Säure, sondern nur von ihrem Verhältnis zueinander ab. direkt meßbar (z.B. pH-Meter) • von der Nähe des pH-Wertes der Lösung zum pKs des Puffersystems. Die Pufferkapazität ist am größten, wenn pH = pKs ist. Potentiometrische pH-Messung Titrationsazidität Titrierbare Acidität = Aktuelle Acidität + (Gesamtacidität) • von der Gesamtkonzentration des Puffersystems. Je größer die Gesamtkonz., desto höher die Pufferkapazität. Potentielle Acidität durch Titration bestimmbar durch die Titration werden auch die gebundenen (gepufferten) H+ freigesetzt: Titrationskurve einer schwachen Säure mit einer starken Base. 13 Titrationskurve einer schwachen Säure mit einer starken Base. 13 Äquivalenzpunkt Äquivalenzpunkt Umkehrpunkt: 50 % der Essigsäure dissoziiert; die anderen 50 % undissoziiert Umkehrpunkt = pKs. Titrationskurve einer schwachen Säure mit einer starken Base. 13 Äquivalenzpunkt: Essigsäure vollständig dissoziiert. Äquivalenzpunkt Bei zunehmender Menge an NaOH nähert sich die Titrationskurve asymptotisch dem pH der 0,1 n NaOH an. pKs+1 pKs pKs-1 Titrationskurve einer schwachen Säure mit einer starken Base. 13 Äquivalenzpunkt: Essigsäure vollständig dissoziiert. Äquivalenzpunkt Bei zunehmender Menge an NaOH nähert sich die Titrationskurve asymptotisch dem pH der 0,1 n NaOH an. Pufferbereich pH0,1 n NaOH = 14 – (-log[OH-]) pH = 14 – (-(-1)) = 13 Protonenstoffwechsel Puffersysteme des Blutes und des Organismus Die Summe aller im biologischen pH-Bereich im Blut zur Aufnahme von H+ befähigten Valenzen Anteil an Konzentration % pKa 50 6,1 Bicarbonat-Puffersystem ! „Nicht-Bicarbonat-Puffersysteme“ 50 Die biologische Wertigkeit eines Puffers hängt ab von: 1. seiner Konzentration 2. seiner Verteilung in den Körperflüssigkeiten 3. seiner Beziehung zu Eliminationsprozessen Hb- / O2Hb8,25 / 6,95 ---6,8 Pufferbase Σ 48 mmol/l Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer H2O + CO2 H2CO3 H+ + HCO3- Im Plasma werden 25,2 mmol/L Gesamtkohlensäure transportiert. Davon entfallen 1,2 mmol/L auf die freie Kohlensäure (= [H2CO3] + [CO2]) und 24 mmol/L auf das Bicarbonat. pH = pK´s + log [HCO3-] [H2CO3] Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer Gasaustausch und Zirkulation in der Lunge unter normalen Bedingungen Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer Im Plasma werden 25,2 mmol „Gesamtkohlensäure“ (= [H2CO3] + [CO2]) transportiert. Davon entfallen 1,2 mmol/L auf die freie Kohlensäure und 24 mmol/L auf das Bicarbonat. pH = pK´s + log Scheinbare Dissoziationskonstante der Kohlensäure pH = pK´s + log pH = pK´s + log pH = 6,1 + log Konzentrationsverhältnis von [HCO3-] und [CO2] und daraus resultierendem pH bzw. Protonenkonzentration. [HCO3-] [H2CO3] [HCO3-] SCO2 • pCO2 24 mmol/L [HCO3-] 0.0304 • pCO2 40 mmHg 24 = 7,4 1,2 Bicarbonat-Puffer : 20:1 oder 24 : 1,2 Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer pH 7,4 Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer Konzentrationsverhältnis von [HCO3-] und [CO2] und daraus resultierender pH-Wert bzw. Protonenkonzentration. Verhältnis HCO3-/CO2 10:1 12,5:1 16:1 20:1 25:1 32:1 40:1 Resultierender pH-Wert 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 7,7 [H+] nmol/L 80 64 50 40 32 25 20 Zur Erinnerung: [H+]=10-pH Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer CO2 Alveole CO2 + H2O physiol. Bedingungen H CO 2 3 pH = 6,1 + log H+ + HCO3- 24 1,2 Blut = 7,4 d.h. es kann kein CO2 abgeatmet werden ! Geschlossenes System: Zugabe von 1mM Milchsäure pH = 6,1 + log 24 - 1 1,2 + 1 = 6,1 + log 23 2,2 = 7,12 Puffersysteme des Blutes und des Organismus Bicarbonat-Puffer CO2 Alveole CO2 + H2O physiol. Bedingungen Offenes System H CO 2 3 pH = 6,1 + log H+ + HCO3- 24 1,2 Blut Geschlossenes System = 7,4 d.h. es kann kein CO2 abgeatmet werden ! Geschlossenes System: Zugabe von 1mM Milchsäure pH = 6,1 + log 24 - 1 1,2 + 1 = 6,1 + log 23 2,2 = 7,12 d.h. CO2 kann über die Lunge abgeatmet werden ! Offenes System: Zugabe von 1mM Milchsäure pH = 6,1 + log 24 - 1 1,2 = 6,1 + log 23 1,2 = 7,38 Zusammenwirken der Blutpuffer Bicarbonat-Puffer Nicht-Bicarbonat-Puffer Überwiegend im Plasma wirksam Überwiegend in Erythrozyten. Säurekomponente gut eliminierbar, da im offenen System an Alveolarluft gekoppelt. Säurekomponenten praktisch nicht eliminierbar. Gesamtkonzentration des Systems sehr anpassungsfähig, da die Elimination der laufend entstehenden Komponente CO2 variiert werden kann. Gesamtkonzentration des Systems nichtvariabel. pKS´ mit 6,1 relativ ungünstig zum physiol. pH-Wert gelegen. Puffergleichung: pH = pK´s + log pKS mit 6,8 bis etwa 8,25 günstig zum physiol. pH-Wert gelegen. Puffergleichung: [HCO3-] SCO2 • pCO2 pH = pKs + log [NB-Puffer] [NB-Puffer-H] Die Bedeutung der Konstanthaltung der CO2-Konzentration für die Menge Base, die benötigt wird, um den pH-Wert eines Bicarbonatpuffers von 7,4 auf 7,7 zu erhöhen. Links: Der ursprüngliche Zustand bei einem pH von 7,4. Mitte: Die Änderung nach Zugabe von Base im abgeschlossenen System. Rechts: Die Änderung nach Zugabe von Base im offenen System. (Modifiziert nach Hills AG, Reid EL (1967) John Hopkins Med J 120: 368) ca. 45% als Na+HCO3- im Plasma ca. 20% an Hb gebunden ca. 25% als K+HCO3- im Ery. ca. 10% physikalisch gelöst Der CO2 – Abtransport Gewebezelle Die CO2 Abgabe (10%) (45%) Gewebekapillare H2O CO2 Carbonanhydratase HHbCO2 H2CO3 (20%) Hb H+ O2 Hb– O2 CO2 (10%) Na+ HCO3– Cl– Lungenkapillare CO2 (25%) K+ Cl– Alveole HCO3– Na+ Cl– Na+ O2HHbCO2 O2 HCO3– (45%) HCO3– CO2 CO2 O2Hb– HCO3 H+ Carbonanhydratase CO2 CO2+H2O Erythrozyt pCO2 - Abatmung Alveole Kapillare • Die flüchtige Säure CO2 wird als Abfallprodukt des Stoffwechsels über die Lunge abgeatmet CO2 • CO2 diffundiert von den Lungenkapillaren in die Alveolen und wird dann ausgeatmet pCO2 = 40 mmHg CO2 pCO2 = 45 mmHg Der relativ langsame Spontanzerfall von Kohlensäure in Wasser und Kohlendioxyd wird durch die Carboanhydratase mit hoher Geschwindigkeit katalysiert. Die Kontaktzeit des Blutes mit den Lungenbläschen von ca. 1 Sekunde reicht aus, um das im Plasma als Bicarbonat transportierte CO2wieder in CO2 und H2O umzusetzen und das Gleichgewicht der Partialdrücke der Blut-und der Alveolargase herzustellen. Enstehung Entsorgung von CO2 und H+ Protonen Stoffwechsel SäureSäure-Basen Regulation CO2 als flüchtigeCO 2 Säure Extrazelluläres Bett pH 7,4 pH 6,8 H+ Protonen in Form nichtflüchtiger Säuren Blut u. ERZ CO2 + H2O ↔ H2CO3 ↔ HCO3- + H+ + NBP- ↔ NBP - H Die Stellglieder für die Säure-Basen-Regulation sind die Ventilation der Lunge und die Bicarbonatrückresorption der Niere. CO2 H+ NBP = Eiweiß, Hämoglobin Oxihämoglobin Phosphatpuffer Lunge Niere 24000 mmol/24 h 60 mmol/24 h • (NBP– = Nichtbicarbonat Puffer neutralsiert Protonen durch Bindung an freie negative Ladungsstellen) • Die Stoffwechselprodukte CO2 und H+ werden getrennt über Lunge und Niere ausgeschieden. • Beim Transport im Blut kommunizieren sie über die Puffersysteme – Steuerung der HCO3– Konzentration in der Niere Das Kohlensäure - Bikarbonat System Blut Enzym Carbonanhydratase CO2 + H2O Nierenzelle Urin schnell und spontan H2CO3 H+ + HCO3– CO2 wird ausgeatmet H2O bleibt zurück! – • Die Regulation von HCO3 vollzieht sich innerhalb von Stunden/Tagen