Die menschler®-einwandbibel
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Die menschler®-einwandbibel
zur Inkl Ste . Bo ige nu run s Tr g d ain er i Na ngs C ch ha D ltig kei t Verkaufen beginnt beim Nein. Die Menschler®-Einwandbibel 1. Auflage 2013 © 2013 by Wissensbringer-Verlag Gereon Jörn Verkaufen beginnt beim Nein. Crivitzer Chaussee 45a 19399 Techentin www.wissensbringer.de Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Weitere Informationen unter: www.menschler.com www.wissensbringer.de ISBN 978-3-98161-140-3 Die Menschler ®-Einwandbibel Inhalt Inhalt inhalt Vorwort................................................................................................................9 15. Technik – Warum dennoch.................................................................145 16. Technik – Überhören..........................................................................151 1. Einleitung.......................................................................................................13 17. Alles auf einen Blick...................................................................................161 2. Einstellung zu Einwänden..............................................................................19 3. Menschler Konzept.......................................................................................33 ® 4. Entstehung von Einwänden...........................................................................55 5. Einwand vs. Vorwand....................................................................................67 6. Aufbau einer Einwandbehandlung.................................................................73 Techniken.............................................................................................................. 7. Technik – Verständnisformulierung........................................................81 8. Technik – Bumerang.............................................................................91 9. Technik – Lob.......................................................................................99 10. Technik – Selbstbezichtigung..............................................................109 11. Technik – Schweigen..........................................................................115 12. Technik – Wert ansprechen................................................................119 13. Technik – Bildhafter Vergleich.............................................................127 14. Technik – Zeugen...............................................................................139 6 18. Einleitung – Einwände................................................................................167 19. Einwand – Hab schon einen Lieferanten.............................................171 20. Einwand – Keine Zeit..........................................................................177 21. Einwand – Kein Interesse...................................................................181 22. Einwand – Nacht drüber schlafen.......................................................185 23. Einwand – Unterlagen schicken..........................................................189 24. Einwand – Partner fragen....................................................................197 25. Praktische Übungen...........................................................................203 26. Angriffe......................................................................................................227 27. Abschluss..................................................................................................241 7 vorwort Vorwort Vorwort Auch von mir ein herzliches Willkommen zu diesem Buch über das Thema Einwandbehandlung. Aus meiner Sicht ist die Neukundengewinnung die Königsdisziplin. Ich erhalte von meinen Teilnehmern immer wieder das Feedback, dass es gut läuft, wenn der Kunde erst einmal am Tisch sitzt. Die heutige Herausforderung ist es, die potenziellen Kunden an den Tisch zu bekommen. Letztlich sind es dann die Einwände, die dem Verkäufer einen Strich durch die Rechnung machen. Zwei meiner Spezialthemen im Verkauf sind die Akquise per Telefon und das aktive Empfehlungsmarketing. Wenn die Verkäufer sich nun trauen und diese Schritte gehen, also zum Telefonhörer greifen beziehungsweise nach dem Abschluss noch das Empfehlungsgespräch durchführen, ist das Einzige, was passieren kannv, dass der Interessent im Telefonmarketing oder der Kunde im Empfehlungsgespräch einen Einwand hat. Also heißt es hier, Verkäufer, wappnet euch mit den passenden Techniken, um die Einwände zu parieren und mit dem Kunden an einen Tisch zu kommen. Hier werden Ihnen zwei Dinge helfen: 8 9 vorwort 1. die drei Hs – die Abkürzung HHH steht für höfliche Hartnäckigkeit hilft – seien Sie nett und höflich und dabei auch immer hartnäckig, 2. die passenden Einwandbehandlungstechniken. Ich bin schon seit vielen Jahren als Verkaufstrainer tätig und kenne auch viele verschiedene Methoden der Einwandbehandlung. Einige sind originell, während andere einfach nur abgedroschen oder langweilig sind. Deshalb finde ich den Ansatz von Gereon Jörn auch so klasse und unterstütze ihn mit einem Vorwort zu diesem Buch. Finden Sie heraus, wie Ihr Kunde tickt, dann wählen Sie die passende Technik zum Kunden. Denn letztlich muss ihm der Köder auch schmecken. Er soll nach der erfolgreichen Einwandbehandlung Ihnen einen Termin geben oder einen Auftrag erteilen oder eine Empfehlung aussprechen. Vorwort Halten Sie sich einmal vor Augen, wie viele Stunden pro Jahr Sie im Auto verbringen. Oftmals sind es hunderte. Setzen Sie sich zum Ziel, mindestens 50 Prozent Ihrer Fahrzeit als Weiterbildungszeit zu nutzen. So prägen sich die gehörten Dinge tief in Ihr Unterbewusstsein ein und sind so auch beim nächsten Kundentermin abrufbar. Wenn Sie in die Situation geraten, dass Sie überlegen müssen, was und wie Sie es sagen wollen, sind Sie nicht mehr bei Ihrem Kunden. Sie haben dann mit sich selbst zu tun. Wenn Sie die zum Buch beigefügte Trainings-CD gehört und verinnerlicht haben, habe ich hier gleich noch zwei Hörbücher als persönliche Empfehlung für Sie: Ich finde die Einteilung der Kunden in verschiedene Kundentypen und eine Zuordnung in passende Farben sehr einfach und praxisnah. Ich kenne dieses System schon länger, und es ist praxisorientiert. Doch ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen. Heute brauchen Sie mehr denn je eine gute Ausbildung. Es geht heutzutage um mehr, als gemeinsam einen Kaffee zu trinken und einen Keks zu essen. Sie werden sich nur auf dem Markt etablieren, wenn Sie etwas für sich tun. Stärken Sie Ihre Verkaufsfähigkeiten! Denn Sie wollen es doch auch nur mit ausgebildeten Verkäufern zu tun bekommen. Ich höre immer wieder, Verkäufer hoffen, dass der Kunde unterschreiben wird. Meine Meinung dazu: Hoffnung ist der Kutscher zur Armut. Nehmen Sie die Zügel in die Hand und ergreifen Sie die Initiative! Lernen Sie die Techniken aus diesem Buch auswendig und überlegen Sie sehr gut, bei wem Sie welche Technik anwenden werden! Ich bin selber ein größer Hörbuchfan. Deshalb finde ich die Idee auch klasse, dem Buch eine Trainings CD beizulegen. Fast jeder von uns verbringt Zeit im Auto. Diese Zeit lässt sich sinnvoll gestalten, wenn Sie während der Fahrt auch noch etwas für Ihre verkäuferischen Fähigkeiten tun. 10 Beide finden Sie im Shop unter: www.fink-training.de/shop_hoerbuch.php Noch eine wichtige Empfehlung für Sie: Seien Sie mehr als ein Wissensriese! Es gibt immer wieder Leute, die Weiterbildungsangebote nutzen und trotzdem nicht vom Fleck kommen. Bitte verstehen Sie mich richtig, natürlich vertrete ich den Standpunkt, dass langfristig nur ausgebildete Verkäufer erfolgreich werden. Doch es reicht nicht, wenn dieses Wissen nur in Ihrem Kopf ist. Sie müssen es anwenden! Werden Sie also vom Wissensriesen zum Anwendungsriesen und wenden Sie die folgenden Techniken so schnell wie möglich an! 11 Einleitung Kapitel 1 Kapitel 1 Einleitung Ein Kunde kommt zum Bäcker und bestellt zehn Brötchen. Die Bäckereifachverkäuferin übergibt die Brötchen und kassiert das Geld. Der Kunde verlässt das Geschäft. War das nun ein Verkauf? Meiner Meinung nach nicht. Das war verteilen. Wenn Sie dem Kunden nur das geben, was er will, verteilen Sie Ihre Produkte und verkaufen nicht. Verkaufen beginnt, wenn der Kunde das erste Mal „Nein“ sagt. Genau daher stammt auch der Titel dieses Buches – Verkaufen beginnt beim Nein. Herzlich willkommen und herzlichen Glückwunsch zu diesem Buch. Sie werden eine Menge Informationen, Beispiele aus der Praxis und Übungen erhalten, die Sie in der Einwandbehandlung fit werden lassen. Einwände sind in der heutigen Gesellschaft etwas völlig Normales geworden. Trotzdem werden viele Verkäufer nervös, wenn sie vom Kunden hören, dass ihr Angebot zu teuer, zu groß oder zu weit weg ist. Sie kommen ins Straucheln, wenn der Kunde äußert, dass er kein Interesse, keinen Bedarf oder keine Zeit hat. Genau darum geht es in diesem Buch. Am Ende werden Sie, wenn Sie dieses Wissen aufgesaugt haben, ein Experte in der Einwandbehandlung sein. Sie werden erkennen, weshalb Einwände entstehen, was hinter einem Einwand steckt und natürlich wie Sie diesen meistern. 12 13 Einleitung Ich bin im deutschsprachigen Raum als Experte für das Menscheln bekannt und schaffe viel Bewusstsein bei Verkäufern in ihrem Handwerk des Verkaufens. Denn ein dauerhaft reproduzierbarer Verkaufserfolg beginnt immer mit dem Bewusstsein, weshalb Gespräche laufen, wie sie laufen. Je größer Ihr Bewusstsein für das Verkaufshandwerk ist, desto wahrscheinlicher sind Sie auch ein Spitzenverkäufer – ein ProfiUmsatzMenschler®. Das ist auch gleich mal ein erster Tipp. Nach dem nächsten Verkaufsgespräch nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und schaffen sich Bewusstsein, weshalb es so lief, wie es lief. Dabei ist es egal, ob Ihr Kunde kaufte oder nicht. Fragen Sie sich selber, weshalb es so lief, und was Sie daraus lernen können. Noch besser ist es, wenn Sie diese Frage Ihrem Kunden stellen. Ja wirklich – tun Sie das! Nachdem Ihr Kunde den Auftrag ausgelöst und den Vertrag unterschrieben hat, Sie also den Abschluss erzielt haben, bedanken Sie sich nicht, sondern beglückwünschen Sie Ihren Kunden. Weshalb kein Dank? Sie sprechen immer dann ein Dankeschön aus, wenn Sie etwas erhalten, z.B. ein Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk. Wenn Sie sich also nach einem erteilten Auftrag bedanken, erwecken Sie bei Ihren Kunden unterbewusst welches Gefühl? Ihr Kunde bekommt signalisiert, dass er Ihnen etwas Gutes getan hat. Doch es ist doch in Wirklichkeit anders herum. Er hat etwas Tolles erhalten. Deshalb beglückwünschen Sie Ihren Kunden zur Entscheidung, statt sich dafür zu bedanken. Dies verhindert übrigens auch hervorragend die Kaufreue. Das ist das ungute Gefühl, das Menschen nach dem Kauf von für Sie überdurchschnittlich teuren Gütern haben. Eine innere Stimme nagt mit der Frage: Musste das jetzt wirklich sein? Nach zu viel Alkohol haben Menschen einen Kater. Nach hohen Geldausgaben haben Menschen einen Kaufkater. Um diesen Kaufkater, der auch Kaufreue genannt wird, zu umgehen, empfehle ich Ihnen, dass Sie nach der Auftragserteilung Ihren Kunden zum Entschluss der Zusammenarbeit beglückwünschen. Statt nach dem Abschluss zu flüchten und sich im Auto über den Abschluss zu freuen, nehmen Sie nun noch einmal den Mut zusammen und fragen Ihren Kunden, weshalb er sich heute für Sie entschieden hat. Hinterfragen Sie die wahren Kaufgründe. Vergleichen Sie die Antworten des Kunden mit Ihren eigenen Wahrnehmungen während des Verkaufsgesprächs. Haben Sie die Signale des Kunden während des Verkaufsgesprächs richtig wahrgenommen? Auf Ihre Frage nach den Kaufgründen werden Sie jetzt Antworten erhalten, die auch sehr oft mit Ihnen zu tun haben. So wird auch noch gleich Ihre Verkäuferseele gestreichelt. Was jetzt 14 Kapitel 1 auch gleichzeitig passiert: Sie erweitern Ihr Bewusstsein dafür, was Ihnen im Verkaufsgespräch gut gelungen ist oder eben auch nicht. Fragen Sie nach! Haben Sie den Mut und schaffen Sie Bewusstsein! Ganz nach dem Motto: „Alles, was Ihnen bewusst ist, haben Sie unter Kontrolle! Alles, was Ihnen nicht bewusst ist, kontrolliert Sie. Also Bewusstsein stärkt.“ (J. Whitmore) Dieses Buch richtet sich nun genau an Sie als Verkäufer. Denn in diesem Buch geht es genau um Ihr Handwerk des Verkaufens. Ganz genau genommen, um eine bestimmte Disziplin im Verkauf – die Einwandbehandlung. Weshalb ich mich so speziell diesem Thema widme? Weil genau die Frage nach der Einwandbehandlung, die mir wohl am häufigsten gestellte Frage von Teilnehmern in meinen Seminaren ist. Wobei aus meiner Sicht das Thema Einwandbehandlung dabei immer etwas überbewertet wird. Doch später dazu mehr. So wie Handwerker verschiedene Werkzeuge benötigen, um etwas Tolles zu produzieren, so brauchen Sie als Verkäufer auch verschiedene Werkzeuge, sodass Ihr Kunde am Ende einen Kaufentschluss fast, und zwar immer und immer wieder. Was also für den Zimmermann der Hammer oder Zollstock ist, ist für Sie die Einwandbehandlung. Und so, wie es die unterschiedlichsten Arten von Hämmern gibt, gibt es auch die unterschiedlichsten Einwandbehandlungsformen. Die meisten Verkäufer haben auf einen Einwand allerdings nur eine einzige Einwandbehandlungstechnik und wundern sich dann, dass das Verkaufen immer schwerer zu werden scheint. Stellen Sie sich mal vor, der Zimmermann hätte wirklich nur einen Hammer oder der Tischler wirklich nur eine Art von Schraubendreher. Verschiedene Situationen erfordern auch verschiedenste Werkzeuge. In diesem Buch finden Sie genau diese. Sie erhalten die unterschiedlichsten Techniken, damit Sie flexibel und professionell reagieren können und einfach interessanter für Ihr Gegenüber werden. So werden auch Ihre Umsätze steigen. Dieses Buch ist aus der Praxis für die Praxis. Alles, was Sie hier lesen, wende ich selber an. Ich liebe es, zu verkaufen. Ich verkaufe meine Seminare, meine Medien 15 Einleitung (Bücher, CDs und DVDs) und vor allem mich. Es scheint mir gut gelungen zu sein, denn Sie lesen diese Zeilen. Ich verkaufe auch für meine Kunden. Immer wieder höre ich von meinen Teilnehmern, dass man dieses oder jenes nicht wirklich tun könne. Wenn ich dann genau diese oder jene Technik vor meinen Kunden mit ihren Kunden anwende, sind sie immer wieder verblüfft, wie einfach es ist, zu verkaufen. Seit ich 15 war, verdiente ich Geld mit dem Verkaufen. Damals fing alles mit Burgern und Jeanshosen an, um mein Taschengeld aufzubessern bzw. mein Studium zu finanzieren. Später verkaufte ich hauptberuflich und wurde Vertriebsleiter. So übernahm ich einmal als angestellter Vertriebsleiter den Vertrieb in einem mittelständischen Unternehmen. Dies führte dazu, dass ich im ersten Jahr meiner Tätigkeit genauso viel verkaufte, wie dies es Unternehmen in elf Jahren zuvor. Wieder später wurde ich Unternehmer und führte mit meinem Partner ein produzierendes und installierendes Unternehmen. Während dieser Zeit bildete ich Verkäufer über mehrere Jahre hinweg aus. Letztlich wurde meine Passion, Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, immer größer, und ich wurde Speaker und Autor. Warum ich das hier schreibe? Ich besuchte und besuche selbst viele Verkaufsseminare. Dabei erfahre ich Techniken der Einwandbehandlung. Dieses Buch unterscheidet sich von vielen anderen Büchern über das Thema Einwandbehandlung darin, dass Sie nicht nur die Techniken erfahren, sondern vielmehr gleich die Hinweise bekommen, bei welchen Kunden Sie welche Technik optimal einsetzen. Sie kennen das bestimmt auch: Sie kommen aus einem Training und sind von einer neuen Formulierung begeistert. Sie wenden diese an und stellen dann etwas frustriert fest, Sie erzielen nicht das gewünschte Ergebnis. Die Ursache liegt häufig darin, dass Sie die Technik noch nicht gänzlich verinnerlicht haben, und es wie auswendig gelernt klingt bzw. dass diese Technik nicht zum Kunden passt. Es besteht nicht die Frage, ob diese Techniken funktionieren, sondern nur, ob Sie sie richtig anwenden. Ich könnte viele Teilnehmer und Kunden nennen, welche die in diesem Buch stehenden Dinge tun und großartige Erfolge damit hatten und immer noch haben, doch lassen Sie uns starten! 16 Kapitel 1 Halt, stopp! Bevor wir beginnen, lassen Sie uns noch drei Kleinigkeiten klären. Damit Sie es so einfach wie möglich haben, dieses Buch zu lesen, schreibe ich in der männlichen Ansprechform. Dies heißt nicht, dass ausschließlich Männer gemeint sind, sondern es geht einfach nur um die einfache Ansprache und Leseform. Also bitte, liebe Frauen, wenn ich vom Verkäufer spreche, meine ich natürlich auch immer die Verkäuferin. Wenn ich vom Kunden schreibe, meine ich auch immer die Kundin. Bitte haben Sie Verständnis! Die Begriffe Einwand oder Einwandbehandlung sind Arbeitsbegriffe für uns Verkäufer bzw. Verkaufstrainer. Ich erlebe immer mal wieder frisch geschulte Verkäufer, die auf den Kunden treffen und Sätze sagen wie: „Das ist ein interessanter Einwand“, oder: „Guter Einwand.“ Dies verwirrt den Kunden mehr, als es die Beziehungsebene aufbaut. Fazit: Arbeitsbegriffe bleiben unter uns! Der dritte Punkt in der Vorbereitung ist noch eine Sache zur Ansprache. Damit diese so einfach wie möglich ist, und die gelesenen Dinge auch schnellstmöglich haften bleiben, wähle ich die Du- statt die Sie-Form. Einverstanden? Schön. ;-) Es ist wissenschaftlich belegt, dass erhaltene Informationen in der Du-Form besser haften bleiben, als in der Sie-Form. Und nun geben wir Gas! 17 Einstellung zu einwänden Kapitel 2 Kapitel 2 Einstellung zu einwänden Also, was sind denn nun überhaupt Einwände? Sie sind die Mitteilungen deiner Kunden, dir mitzuteilen, dass noch etwas vor dem Abschluss geklärt werden muss. Es gibt einfach noch einen oder mehrere Punkte, bei denen die Weichen richtig gestellt werden müssen, und dann kann das Geschäft abgewickelt werden. Wenn wir uns dabei unsere Gesellschaft und die Art und Weise unserer Kommunikation anschauen, haben wir es einfach verlernt, uns positiv zu äußern. Statt zu sagen: „Bitte, ändern Sie etwas am Preis, und wir sind im Geschäft“, sagen wir z.B.: „Es ist zu teuer.“ Oder statt zu sagen: „Bitte ändern Sie die Maße, und ich kaufe es“, sagen wir eher: „Das ist mir zu groß.“ Für dich im Verkauf ist es also wichtig, dass du für dieses Problem im Kopf des Kunden eine Lösung findest. Dazu ein Beispiel aus der Praxis. Die problemorientierte Aussage des Kunden lautet: zu teuer. Lösungsorientierter Gedanke von dir: Wenn wir uns im Preis einig werden, dann sind wir im Geschäft. 18 19 Einstellung zu einwänden Kapitel 2 Einwände sind also versteckte Kaufsignale. Bitte, betrachte es so! Wenn dein potentieller Kunde mit irgendetwas nicht einverstanden ist, hat er ja nur zwei Möglichkeiten zu reagieren. Entweder er sagt dir, was nicht stimmt, und redet mit dir darüber oder er stimmt mit den Füßen ab und nutzt das Gesetz der zwei Füße – er geht. Was ist dir lieber? Willst du mit deinen Kunden reden oder ihnen lieber hinterherwinken? Also freue dich über jeden Einwand. Jetzt hast du noch die Chance zum Verkauf. Viel schlimmer ist es doch, wenn der Kunde geht. Statt also Einwände zu befürchten, freue dich über die versteckten Kaufsignale. Sofern dein potentieller Kunde dir sagt, was noch passend gemacht werden muss, kannst du etwas passend machen. Stell dir bitte vor, wie du deinen Kunden vor Dankbarkeit umarmst und ihm ein Bussi auf die Wange gibst, und das dafür, dass er dir die Chance gegeben hat, ihm etwas zu verkaufen. Sei dankbar dafür, dass dein Kunde bei dir kaufen will, und sei nachsichtig, dass er es nur so ausdrücken kann. Dies ist sehr wichtig, was Studien immer wieder belegen. Der Großteil deiner Gesamtwirkung entsteht durch dein Äußeres und deine Stimme. Es gibt sogar Zahlen, die belegen, dass 93 % deiner Gesamtwirkung aus deinem Äußeren und deiner Stimme bestehen, und du auf andere nur zu 7 % durch den Inhalt deiner Worte wirkst. Dabei ist es wichtig zu wissen, wodurch diese 93 % entstehen. Die wenigsten Menschen denken über ihre Körpersprache oder den Klang ihrer Stimme nach. Diese beiden Bereiche haben ihre Wurzeln in deiner Stimmung. Wie du dich fühlst, bestimmt, wie deine Körpersprache wirkt und deine Stimme klingt. Du siehst es doch jemanden an, wenn er Angst hat oder gerade total glücklich ist, oder? Du hörst es auch, wenn dein Gegenüber sich gut oder schlecht fühlt. Der größte Teil deiner Gesamtwirkung entsteht also aus deinem Gefühl und deiner Gefühlslage. Und woraus entsteht nun dein Gefühl? Ganze Bücher beschäftigen 20 sich damit. Ich möchte mich kurzfassen und dir meine Meinung dazu mitteilen. Wenn du dich schlecht fühlst, hast du vorher etwas Negatives gedacht. Fühlst du dich gut, hast du vorher etwas Positives gedacht. Es ist sehr schwer, etwas Positives zu denken und sich dabei schlecht zu fühlen. Dies gilt natürlich auch umgekehrt. Dabei zitiere ich auch gern Johann Wolfgang von Goethe. Dieser soll einmal gesagt haben: „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Gefühle. Achte auf Deine Gefühle, denn sie werden Deine Taten. Achte auf Deine Taten, denn sie werden Dein Charakter.“ Wenn du also einen Einwand von einem Kunden erhältst, fürchtest du dich nur vor diesem, wenn du vorher schon eine negative Einstellungen zu Einwänden hattest bzw. negativ über Einwände dachtest. Deshalb auch die Bitte oder Empfehlung: Stelle dir gedanklich vor, wie du deinen Kunden umarmst und dich bei ihm bedankst, dass er dir eine Chance zum Verkauf gibt. Diese positiven Gedanken wirken sich auf dein Gefühl aus und zwar positiv. Dies gibt dir eine offene und aufgeschlossene Körpersprache und eine freundlich klingende Stimme, was ein wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche Einwandbehandlung ist. 21 Einstellung zu einwänden Wenn wir es mit dem Hausbau vergleichen, ist deine Einstellung zu Einwänden deiner Kunden das Fundament, worauf alles aufbaut. Allein die richtigen Worte reichen nicht, wenn du dich trotzdem in dieser Phase des Verkaufsgespräches unwohl fühlst. Das gesprochene Wort hat eben nur eine Wirkung von 7 %. Deine positive Einstellung zu Einwänden ist nicht alles, doch ohne positive Einstellung ist alles nichts. Deshalb ist es um so wichtiger, dass du im Termin zum Ziel kommst und ein Profi im Bereich Einwandbehandlung wirst. Mein Motto: Entscheidung vertagt – Verkäufer versagt Ein weiterer spannender Fakt bei Einwänden ist, dass die Kunden hierbei ziemlich unkreativ sind. Das soll heißen, dass es seit Jahren immer wieder dieselben Einwände sind. Du erhältst als Verkäufer nur fünf bis acht unterschiedliche Einwände. So hören wir Verkäufer immer wieder in der Akquise: • zu teuer, • schicken Sie Informationen, • ich muss noch einmal eine Nacht darüber schlafen, • kein Interesse, • keine Zeit, • ich habe schon einen Partner. In der Regel gibt es dann noch ein bis drei unternehmens- oder branchenspezifische Einwände. Wieso kommen Verkäufer bei einem Kundeneinwand ins Straucheln bzw. sind überrascht, wenn es doch nur diese wenigen Einwände gibt? Kapitel 2 ein Bild von einem Mann kommt herein. Chantalle sieht ihn und erkennt sofort, dass dieser Mann genau ihrem Beuteschema entspricht. Sie deutet mit einem Kopfnicken auf ihn, ihre Freundin checkt ihn auch und segnet ihn mit einem Kopfnicken und Augenzwinkern ab. Chantalle beginnt also, Blickkontakt zu dem Mann aufzunehmen. Dieser erkennt die Signale, fasst allen Mut zusammen und geht zu den beiden Frauen hinüber. Er lächelt Chantalle an und fragt sie auf ganz charmante Art und Weise, zu welchem weiteren Getränk er die beiden Frauen einladen kann. Chantalle wurde allerdings so erzogen, dass sie es Männern nun nicht so leicht machen sollte. Sie weist diesen Gott von einen Mann ab. Er wundert sich, dass er die Signale falsch verstanden hat. Er entschuldigt sich für seine Aufdringlichkeit, wünscht einen schönen Tag, dreht sich um und geht. Was denkt nun Chantalle? Sie ärgert sich über sich selbst und ist auch über diesen Mann verärgert. Warum? Weil er gleich aufgeben hat und nicht hartnäckiger war. Hätte er wirklich Interesse an dieser EINEN Frau gehabt und in ihr die Mutter seiner zukünftigen Kinder gesehen, wäre er hartnäckiger geblieben. So wie er sich verhalten hat, wollte er nur irgendeine Frau, allerdings nicht die Eine – Chantalle. Was denkt also dein Kunde, wenn du nach dem ersten Einwand aufhörst? Die Stimme im Kopf des potentiellen Kunde ist genau die gleiche. Sie suggeriert, dass du, also der Verkäufer, sowieso nur irgendetwas an irgendwen verkaufen wolltest. Wenn du es also wirklich ernst mit deinen zukünftigen Kunden meinst, dann bleib dran, ansonsten lass es lieber gleich bleiben. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass die Zuneigung nach einer anfänglichen Ablehnung größer ist, als wenn gleich vom ersten Augenblick eine gegenseitige Zuneigung vorhanden gewesen wäre. Zurück zum Flirt, wenn eine Frau dem Mann einen Korb gibt, dieser dann aber dranbleibt und trotz des ersten Korbs ein erstes Date vereinbart wird, ist die dann entstandene Zuneigung größer, als wenn sie gleich zugestimmt hätte. Lass mich dazu eine kleines Beispiel aus der Praxis bringen: Zwei Frauen stehen in einer Bar, und eine der beiden, nennen wir sie Chantalle, ist auf Beutefang. Sie stehen also in der Bar und trinken ihre Cocktails. Da öffnet sich die Tür, und 22 23 Was passiert, wenn Ihr Kunde „Nein“ sagt. Dies ist ein Scheidepunkt im Verkauf. Erfahren Sie in diesem Buch: • Was Sie tun können, damit es nicht zum Nein kommt. • Wie Sie mit zehn verschiedenen Techniken Einwände spielend leicht parieren. • • Wie Sie die zum Kunden passende Technik auswählen. Wie Sie Musterformulierungen 1:1 in Ihren Verkaufsalltag übertragen. Dieses Buch ist aus der Praxis für die Praxis. Alle Formulierungen und Techniken stammen aus echten Verkaufsgesprächen und wurden für Sie so verfeinert, dass Ihr Verkaufserfolg sofort sichtbar wird. „Verkaufen beginnt beim Nein“ richtet sich an Verkaufsneulinge, so wie an erfahrene Vertriebsprofis. Sie werden praxisnah erfahren, wie Sie die Weichen stellen, so dass sich in Ihren Verkaufsgesprächen die Zahl der Einwände minimiert. Weiterhin werden Sie souverän reagieren, wenn es doch einmal zum Einwand kommt. Sie erhalten vorformulierte Musterlösungen sowie die Technik, um eigene Lösungen zu finden. Gereon Jörn ist im deutschsprachigen Raum als der Menschler® bekannt. Als Autor und Speaker vermittelt er mit Schwung und Humor Wissen über den Umgang mit Menschen. „Ihr Grad des Erfolges ist abhängig vom Grad Ihrer Menschenkenntnis!“ »In diesem Sinne kann ich zum Thema Kommunikation und Verkauf bedingungslos empfehlen. Mehrfach gebucht, mehrfach profitiert.« Martin Franzke – Controlling/Personalmanagement »Herr Jörn, der Menschler, bringt auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise fundierte Erkenntnisse rund um das Thema Mensch und Kunde rüber.« Fabian Tschök »Endlich habe ich verstanden wie die einzelnen Menschen "ticken" und wie ich mit Ihnen umgehen kann um meine Ziele auch zu erreichen.« Carla Pasquale – Tegeder