Kinderinternetseiten und Werbung. Präsentation B. Guth LfM
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Kinderinternetseiten und Werbung. Präsentation B. Guth LfM
Kinderinternetseiten und Werbung Birgit Guth Leiterin Medienforschung SUPER RTL Qualitätsmanagement SUPER RTL 23.2.2012 Picassoplatz 1 D-50679 Köln Fon: +49 (221) 456-51330 Fax: +49 (221) 45695-51330 Die Freizeit wird mit den besten Freunden verbracht Freizeitverhalten Top 10 „Was machst du in deiner Freizeit häufig?“ (gestützte Abfrage, in %) 2 Quelle: Egmont Ehapa Verlag / Kids VA 2011, n=1.728 Kinder 6-13 Jahre Kinder wollen nicht auf Fernsehen verzichten Medienbindung Kinder - Am wenigsten verzichten kann ich auf … Basis: alle Kinder, n=1.214, Angaben in Prozent 3 Quelle: KIM-Studie 2010, Kinder 6-13 Jahre Kinder wollen nicht auf Fernsehen verzichten Medienbindung Kinder - Am wenigsten verzichten kann ich auf … Basis: alle Kinder, n=1.214, Angaben in Prozent 4 Quelle: KIM-Studie 2010, Kinder 6-13 Jahre Eltern führen Kinder an das Internet heran Vom verspielten Kind … 6-7 Jahre • • 5 Bedienung von Maus, Tastatur und Touchpad bereiten große Schwierigkeiten Sehr oft unterstützen Eltern … zum jungen Erwachsenen 11-13 Jahre 8-10 Jahre • • Geübterer Umgang mit Maus, Tastatur und Touchpad Eltern helfen noch Quelle: Studie „Kinder im Internet“, 2009 im Auftrag von eoa Basis: 40 Einzelinterviews mit Kinder 6-16 Jahre Scharnier-/ Übergangsgruppe • 14-16 Jahre Sicherer und routinierter Umgang mit Maus, Tastatur und Touchpad Computer- und Internetnutzung ab 11 J. auf einem Level Entwicklung der Computer- und Internetnutzung bei 6- bis 13-Jährigen „Hast du einen eigenen Computer? Gibt es hier im Haushalt einen Computer, den du benutzt?“ „Nutzt du das Internet?“ Computernutzung Internetnutzung 84% 75% 90% 94% 89% 90% 11 Jahre 12 Jahre 97% 96% 68% 74% 57% 67% 58% 34% 36% 22% 6 Jahre 6 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre Quelle: Egmont Ehapa Verlag / Kids VA 2010, n=1.745 Kinder 6-13 Jahre 13 Jahre Täglich im Netz!? 76 Prozent der Online-Nutzer sind täglich im Netz – bei den Kindern sind es 26 Prozent. 76% 26% 7 Verweildauer: 136 Min. Verweildauer: 24 Min. Erwachsene Kinder Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2010 (dt.sprachige Erw. ab 14 J.) & KIM-Studie 2010, n=1.214 Kinder 6-13 Jahre bzw. n=687 Onlinenutzer 6-13 Jahre Schulische Themen und Kindersites dominieren Online-Aktivitäten von Kindern „mehrmals pro Woche“ (1) „Sage mir bitte, wie oft du die folgenden Sachen, die man im Internet machen kann, jeweils machst.“ Listenvorlage, in % Websites für Kinder nutzen 39 Infos für die Schule suchen 35 Kurze Filme / Videos anschauen ohne sie herunter zu laden, z.B. auf Youtube oder… Musik anhören o. MusikVideos ansehen ohne Dateien herunter zu laden 22 Wikipedia nutzen 18 Auf Chatseiten mit Leuten chatten, die ich persönlich kenne 18 Alleine Onlinespiele spielen 17 Infos zu Marken und Produkten suchen 17 Communities nutzen, z.B. schülerVZ, facebook etc. eMails schreiben 8 23 15 13 Quelle: IconKids & Youth, TrendTracking Kids®2011, n=436 Kinder 6-12 Jahre, die das Internet nutzen / Medienforschung SUPER RTL Chatten und Twittern sind weniger relevant Online-Aktivitäten von Kindern „mehrmals pro Woche“ (2) „Sage mir bitte, wie oft du die folgenden Sachen, die man im Internet machen kann, jeweils machst.“ Listenvorlage, in % Instant Messenger, z.B. ICQ oder MSN mit Freunden nutzen Aktuelle Nachrichten / Zeitung lesen z.B. über das Weltgeschehen, Sport 12 9 Über's Internet Radio hören Websites zu Themen aus deinem Ort/Stadt/Region nutzen, z.B. für Veranstaltungstipps, Schule Auf Chatseiten mit Leuten chatten, die ich nicht persönlich kenne Newsgroups oder Internetforen zur Infosuche nutzen Sendungen anschauen, die ich im Fernsehen verpasst habe 5 5 4 4 Musikdateien herunterladen 3 Twittern 3 Über's Internet Fernsehen 9 7 3 Quelle: IconKids & Youth, TrendTracking Kids®2011, n=436 Kinder 6-12 Jahre, die das Internet nutzen / Medienforschung SUPER RTL Bewegtbild ist attraktiv Lieblingsseite im Internet, Angaben der Kinder, 6-12 Jahre, in % Youtube 20,6 Toggo 18,3 schülerVZ Kika 11,9 Wikipedia 9,9 Blinde Kuh 9,9 Spielaffe 10 15,1 9,4 Quelle: Iconkids & Youth, TrendTracking Kids 2011 / Basis: n=436, Kinder 6-12 Jahre, die das Internet nutzen Fragen: „Welche Website ist deine Lieblingswebsite? Und welche beiden anderen findest du auch noch gut?“, ungestützte Abfrage Communities sind erst für ältere Kinder interessant Community-Mitglieder nach Altersklassen „Bist du bei einer Internet-Community angemeldet?“, in % 90 89 16-17 Jahre 18-19 Jahre 84 69 65 31 gesamt 11 4 6 6-7 Jahre 8-9 Jahre 10-11 Jahre 12-13 Jahre 14-15 Jahre Quelle: IconKids & Youth, TrendTracking Kids®2011, n=1.208 Kinder und Jugendliche 6-19 Jahre, die das Internet nutzen Es gibt verschiedenste Regeln Internet aus Elternsicht / Einschränkungen für das Kind „Folgenden Aussagen stimme ich voll/eher zu…“, Angaben in % (n=1.283 Eltern von 6-13-Jährigen, deren Kinder zu Hause das Internet nutzen dürfen) Es gibt Regeln/Einschränkungen 96 Dem Kind ist das Mitmachen bei Gewinnspielen verboten 80 Kind darf nur bestimmte Seiten besuchen 78 Kind hat eine festgelegte Zeitdauer 73 Dem Kind sind Downloads verboten 68 Eltern sind beim ersten Besuch einer Seite dabei 59 Schutzprogramme für Kinder sind installiert 57 Dem Kind ist der Besuch von Chats verboten 44 Ein Elternteil muss bei Nutzung immer dabei sein Es gibt (noch) weitere Regeln/ Einschränkungen 12 31 6 Quelle: Egmont Ehapa Verlag / Kids VA 2011, n=1.728 Kinder 6-13 Jahre Großes Angebot an Websites 13 Und sie müssen finanziert werden… Die ökonomische Seite: Kosten für Internetseiten Keine Daten über Kosten für Websites vorhanden Beispiel Kikaninchen als Anhaltspunkt: 320.000 Euro / Jahr (wird als zu niedrig erachtet Laut Grimme-Gutachten kostet allein die Entwicklung "eines Spiels, das gleichermaßen intelligent wie anspruchsvoll ist, 200.000 Euro. Für vergleichbare Online-Angebote privater Kindersender werden von Experten 1,5 Millionen Euro Grundkosten angesetzt. " 14 Werbemarkt Netto-Werbeerlöse 2010, in Mio. € Werbung in Medien 18.748 TV-Werbung OnlineWerbung KinderOnlinewerbung (geschätzt) 15 Quelle: ZAW, Jahrbuch 2011 3.953 861 0,80 4,6% von Gesamt 0,9% von Online Verschiedene Diskussionsebenen zum Thema „Kinder und Werbung“ Legitimierende Rechtfertigung (Ohne Werbung kein Kinderfernsehen /- internet) Angst- und Anklagemodus (Werbung als Verführer) Distanzierte Sachlichkeit (Werbung ist nicht gefährlich) Pädagogischer Bildungs- und Aufklärungsmodus (Aufklärung als Königsweg) 16 vgl. Rosenstock, R.; Fuhs, B.: Kinder – Werte –Werbekompetenz, TV Diskurs 4/2006 Entwicklung von Werbekompetenz Stufe 3 Strukturwissen über Werbung: (warum, wie, welche Formen) Stufe 2 Stufe 1 Stufe 0 Werbung wird an formalen Merkmalen erkannt (z.B. Fehlen des Senderlogos; appellativer Charakter, Produktinformationen) Werbung wird intuitiv an willkürlichen Kriterien erkannt (z.B. Lautstärke) Werbung wird überhaupt nicht als solche erkannt 17 vgl. Charlton, M.; Neumann-Braun, K.; Aufenanger, S.; Hoffmann-Riem, W. u.a.: Fernsehwerbung und Kinder, Opladen 1995 Wichtige gesetzliche Regelungen • • • • • Gesetz gegen Unlauteren Wettbewerb (UWG) Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) Telemediengesetz (TMG) Rundfunkstaatsvertrag (RStV) Richtlinien der Landesmedienanstalten Selbstdisziplinäre Beschränkungen Richtlinien des Deutschen Werberats (ZAW Checkliste) Freiwillige Selbstkontrolle FSF und FSM 18 Weitere Diskussionsteilnehmer Erfurter Netcode FragFINN – Kriterien zur Aufnahme in die Whitelist Jugendschutz.net vzbv Im TV-Bereich gibt es vielfältige Regelungen Gesetzliche Vorschriften und freiwillige Selbstbeschränkungen Gebot der Trennung von Werbung und Programm Keine Unterbrecherwerbung im Kinderprogramm Jede Werbeinsel wird im Programmablauf durch optische und akustische Mittel getrennt Im Kinderumfeld gelten besondere Regeln für den Inhalt der Werbeform. 19 BSp.: Verbot der Kaufaufforderung Darüber hinaus darf Werbung nicht … „direkte Kaufappelle an Kinder oder Jugendliche enthalten, die deren Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit ausnutzen,…“ § 6 Abs. 2 Satz 1 JMStV Jugendschutz in der Werbung und im Teleshopping „Werbung, die sich auch an Kinder richtet, ist insbesondere unzulässig, wenn sie direkte Kaufaufforderungen enthält. Ihnen sind solche Kaufaufforderungen gleichzustellen, die lediglich eine Umschreibung direkter Kaufaufforderungen enthalten;…“ Richtlinien der Landesmedienanstalten – Punkt 4 Abs. 3 Satz 1 Verboten: „Hol sie dir!“, „Jetzt zugreifen!“, „sammelt mit!“ „Probiert doch mal“, „jetzt könnt ihr selbst bemalen“ 20 Eltern und Vertrauenspersonen Darüber hinaus darf Werbung nicht … „…Kinder und Jugendliche unmittelbar auffordern, ihre Eltern oder Dritte zum Kauf der beworbenen Waren oder Dienstleistungen zu bewegen,…“ „…das besondere Vertrauen ausnutzen, das Kinder oder Jugendliche zu Eltern, Lehrern und anderen Vertrauenspersonen haben, …“ § 6 Abs. 2 Satz 2 und 3 JMStV Jugendschutz in der Werbung und im Teleshopping 21 FragFINN-Kriterien Per se sollte Werbung kein Ausschlusskriterium sein. Kriterien für die Aufnahme in die Whitelist (Auszug): • Hinweis auf § 6 JMStV „Jugendschutz in der Werbung und im Teleshopping“ • Ist die Werbung klar vom redaktionellen Teil getrennt? Das gilt besonders für Werbung, die sich grundsätzlich an Kinder richtet. • keine aktions- oder handlungshindernde Werbung • keine Werbung für Tabak, Alkoholika, Erotik, Medikamente, öffentliches Glücksspiel oder nicht altersgerechte Medien • klare Kennzeichnung gesponsorter Teile 22 ZAW Checkliste, Dez. 2011 • • • • • 23 Trennung der Werbung von redaktionellen Inhalten Erkennbarkeit der Werbung durch Gestaltung und Anordnung Deutliche Kennzeichnung von Werbung Verlinkungen Schließen-Funktion Bewertung von Werbeformen auf fragFINN-Websites fragFINN: Prüfaspekt Inhalt • Keine Werbung für entwicklungsbeeinträchtigende Produkte • keine entwicklungsbeeinträchtigende Werbedarstellung • Keine direkten Kaufaufforderungen an Kinder • Keine Aufforderung an Kinder, Dritte zum Kauf zu veranlassen • Keine Ausnutzen der Position von Vertrauenspersonen (Eltern, Lehrer) • Kein übermäßiges bzw. irreführendes Locken mit Prämien oder Gewinnen • Kein Ausnutzen der Spielleidenschaft • Deutliche Kennzeichnung von Sponsoring • Erkennbarkeit von Produktseiten • Unzulässigkeit von Schleichwerbung und Product Placement 24 Bewertung von Werbeformen auf fragFINN-Websites fragFINN: Prüfaspekt Platzierung • Trennungsgebot • Werbekennzeichnung • Handlungshinderung fragFINN: Prüfaspekt Form • Keine Linkaktivität auf transparenten Bereichen • Kein Vortäuschen von Browserfunktionalität • Klare Erkennbarkeit der Funktionalität bei interaktiven Werbemitteln 25 Wie geht es weiter? Herausforderungen durch neue Werbeformen Noch mehr Interaktivität Audiovisuelle Werbung Stärkere Überlagerung des Contents Tandem Ads In Game Advertising Mikrosites Keyword Advertising Virale Werbung Wie lassen sich diese neuen Formen im Kinderumfeld bewerten? 26 Zwischenfazit Negative Wirkung von Werbung auf Kinder ist nicht nachgewiesen Gesellschaft / Politik etc. reglementieren besonders in den klassischen Medien Kinder wollen für sie interessante Werbung Marketing im Kinderbereich wird immer vielfältiger / intransparenter Wie soll Werbung auf Kinder-Internetseiten aussehen? 27 Werbekompetenzförderung 28 Herzlichen Dank Birgit Guth Medienforschung SUPER RTL Picassoplatz 1 D-50679 Köln Fon: +49 (221) 456-51330 Fax: +49 (221) 45695-51330