Vergleich kommerzieller Tinten mit selbsthergestellten Tinten
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Vergleich kommerzieller Tinten mit selbsthergestellten Tinten
Vergleich kommerzieller Tinten mit selbsthergestellten Tinten anhand chemischer und physikalischer Parameter Projektarbeit von Lorena Gambuti und Stefanie Feile Kreisberufsschulzentrum Ellwangen 2009 Betreuender Lehrer: Herr Plautz 2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.................................................................................................................................................6 2. Auf den Spuren der Tinte...........................................................................................................................7 3. Aufbau und Funktionsweise eines Flammen-Atomabsorptionsspektrometers (AAS).....................................................8 4. Eisenbestimmung mit Hilfe des Flammen – AAS.............................................................................................10 4.1. Überprüfung der Methode ...................................................................................................................13 5. Tintenherstellung......................................................................................................................................16 5.1. Gallustinte ......................................................................................................................................16 5.2. Füllfederhalter Tinte ..........................................................................................................................18 5.3. Vergleich der hergestellten Tinten.........................................................................................................20 6. Die Dünnschichtchromatographie...................................................................................................................21 7. DC Versuche..........................................................................................................................................23 7.1. Wahl des Fließmittels ..........................................................................................................................................................23 7.1.1. Fließmittelgemisch: 60VT Butanol/ 20VT Wasser/ 20VT Essigsäure 99%................................................23 7.1.2. Fließmittelgemisch: 40VT Butanol/ 40VT Wasser/ 20VT Essigsäure 99%................................................24 7.1.3. Fließmittelgemisch: 70VT Butanol/ 10VT Wasser/ 20VT Essigsäure 99%................................................24 7.1.4. Auswertung................................................................................................................................24 7.2. Auftrennung der Tinten.......................................................................................................................25 7.2.1. kommerzielle Tinte......................................................................................................................25 7.2.2. selbst hergestellte Tinte...............................................................................................................26 7.3. Ascorbinsäure Nachweis......................................................................................................................26 7.3.1. kommerzielle Tinte......................................................................................................................27 7.3.2. selbst hergestellte Tinte...............................................................................................................27 7.4. Anilinblau Nachweis...........................................................................................................................29 7.4.1. kommerzielle Tinte......................................................................................................................29 7.4.2. selbst hergestellte Tinte...............................................................................................................30 8. Auswaschbarkeit von Tinte aus Baumwollstoff..................................................................................................31 8.1. Gallustinte........................................................................................................................................33 8.2. Füllfederhaltertinte..............................................................................................................................34 8.3. Pelikan Tinte...................................................................................................................................36 3 8.4. M&M Tinte......................................................................................................................................37 9. Lichtbeständigkeit.....................................................................................................................................38 10. Fließeigenschaft......................................................................................................................................40 11. Fazit....................................................................................................................................................41 12. Zusammenfassung...................................................................................................................................43 13. Summary..............................................................................................................................................44 14. Bibliographie..........................................................................................................................................45 4 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Aufbau des Flammen AAS …………………………………………………- 8 - Abb. 2: Kalibriergerade Pelikan Tinte ……………………………………………….- 12 Abb. 3: Kalibiergerade M&M Tinte …………………………………………………..- 13 Abb. 4: Kalibriergerade der Methodenüberprüfung ………………………………..- 14 Abb. 5-1: Gallustinte nach Zugabe von Tannin ………………………...………….- 17 Abb. 5-2: Gallustinte nach Zugabe von Gallussäure …………………...…………- 17 Abb. 5-3: Gallustinte nach Zugabe von Eisensulfat ……………………………….- 17 Abb. 5-4: Gallustinte frisch aufgetragen und oxidiert ……………………….………- 17 Abb. 6-1: Füllfederhaltertinte nach Zugabe von Tannin …………………………..- 19 Abb. 6-2: Füllfederhaltertinte nach Zugabe von Gallussäure …………………….- 19 Abb. 6-3: Füllfederhaltertinte nach Zugabe von Eisen(II)-sulfat …………………- 19 - Abb. 6-4: Füllfederhaltertinte nach Zugabe von Anilinblau ……………………….- 19 Abb. 6-5: Füllfederhaltertinte frisch aufgetragen und oxidiert …………..………..- 20 Abb. 7: Fertige Tinten im Vergleich …………………………………….………….- 20 - Abb. 8: Schema zur Rf-Wert Berechnung ………………………………………….- 22 - Abb. 9: DC-Plattenaufbau Version 7.1. ……………………………………………..- 23 Abb. 10: PC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.1. ………………………………..- 23 Abb. 11: PC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.2. ………………………………..- 24 Abb. 12: PC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.3. ………………………………..- 24 Abb. 13: DC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.1. ………………………………..- 25 Abb. 14: DC selbst hergestellte Tinte; Fließmittel 7.1.1. ………………………….- 26 Abb. 15: kommerzielle Tinte; Ascorbinsäurenachweis ………………..……………- 27 Abb. 16: Selbst hergestellte Tinte; Ascorbinsäurenachweis Abb. 17: kommerzielle Tinte: Anilinblaunachweis ……………………..- 27 - ……………………………….- 29 - Abb. 18: Selbst hergestellte Tinte; Anilinblaunachweis …………………………- 30 - Abb. 19: Aufbau des Auswaschversuchs …………………………………………- 31 - Abb. 20: Gallustinte getrocknet vor dem Waschen ………………………………..- 33 Abb. 21: Gallustinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung ……….- 34 - Abb. 22: Gallustinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung ……….- 34 Abb. 23: Füllfederhaltertinte getrocknet vor dem Waschen ………………………- 34 Abb. 24: Füllfederhaltertinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung ….- 35 Abb. 25: Füllfederhaltertinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung..- 35 Abb. 26: Pelikan Tinte getrocknet vor dem Waschen ……………………………..- 36 Abb. 27: Pelikan Tinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung ………- 36 Abb. 28: Pelikan Tinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung………- 36 Abb. 29: M&M Tinte getrocknet vor dem Waschen ……………………………….- 37 - Abb. 30: M&M Tinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung …………- 37 Abb. 31: M&M Tinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung. ……...- 37 Abb. 32: Tinten aufgetragen …………………………………………………………- 38 - Abb. 33: Versuchsaufbau Lichtbeständigkeit ………………………………………- 38 Abb. 34: Vergleich vor (rechts) und nach (links) Bestrahlung ……………………- 39 - Abb. 35: Auf Filter aufgetragene Tintenpunkte …………………………………….- 40 - Tabellenverzeichnis Tab. 1: Pelikan Tinte 4001 Königsblau Ergebnistabelle …………………………….- 12 Tab. 2: M&M Tinte Königsblau Ergebnistabelle …………………………………...- 12 - Tab. 3: Extinktionen der Standardlösungen ………………………………………….- 14 Tab. 4: Ergebnistabelle der Methodenüberprüfung………………………………….- 14 Tab. 5: Versuchsergebnisse des Auswaschversuchs …………………………….- 32 - Tab. 6: Versuchsergebnisse der Fließeigenschaften ……………………………..- 41 - 1. Einleitung Auf der Suche nach einem Thema für unsere Projektarbeit waren wir uns schnell einig, dass es etwas alltägliches sein sollte. Was ist da für einen Schüler naheliegender als Tinte? Nach etlichen ausgelaufenen Füllern und vielen Tintenflecken auf dem T-Shirt entsteht irgendwann die Neugierde nach Zusammensetzung und Eigenschaften der Tinte und ob es einen gravierenden Unterschied zwischen den im Handel erhältlichen teuren und günstigen Tinten gibt. Im Gegensatz zur heute hauptsächlich verwendeten blauen Tinte wurde früher die schwarze Eisengallustinte verwendet. Somit stellt sich die Frage, in welchen Kriterien sich diese verschiedenen Arten unterscheiden und ob die kommerzielle Tinte tatsächlich qualitativ höherwertig ist, da sie die Eisengallustinte weitestgehend vom Markt verdrängt hat. Zielsetzung dieser Ausarbeitung ist es, anhand verschiedener Parameter festzustellen, ob die handelsübliche Tinte qualitativ hochwertiger ist, als selbst hergestellte Tinte. Als Untersuchungsobjekt diente handelsübliche Tinte, welche gewöhnlich als Schreibflüssigkeit für Briefe genutzt wird. Diese ist von Tinten für maschinellen Druck (beispielsweise Tintenstrahldrucker) abzugrenzen, welche in unserer Untersuchung aus Zeit und Kapazitätsgründen nicht berücksichtigt werden konnte. In unserer nachfolgenden Ausarbeitung haben wir unsere Ergebnisse und Erkenntnisse ausgewertet. der Versuche der letzten Wochen zusammengetragen und 7 2. Auf den Spuren der Tinte Die älteste bekannte Tinte bestand aus Ruß und Wasser und wurde schon Jahrtausende vor Christus verwendet. Im altertümlichen Ägypten schrieb man schon vor 5000 Jahren mit Binsen und Tinte auf Papyrus. Andere Tintenarten wurden aus eisenoxidhaltigen Erden oder aus der Tintenblase des Tintenfischs „Sepia“ gewonnen. Die Tintenblase dieses Fisches wurde zunächst getrocknet, im Mörser zerkleinert und dann mit Regenwasser vermischt, bevor Gummi Arabicum als Bindemittel hinzugefügt wurde. Als Schreibwerkzeug wurden Federn, die aus Schilfrohr gefertigt wurden verwendet. Im zweiten Jahrhundert vor Christus entwickelte P HILO AUS BYZANAZ eine Schreibflüssigkeit aus Galläpfeln, 1 die wahrscheinlich erste Gallustinte. Auch andere Stoffe wie Mineralien, Eiweiß und Wein wurden als Tinte verwendet. Doch die schwarze, dokumentenechte Eisengallustinte behielt die Oberhand, da sie haltbarer als andere Tinten war. Sie hatte allerdings einen Nachteil: Im Laufe der Zeit setzt die Tinte Schwefelsäure und Eisen(II)ionen frei, welche das Papier zerfressen. Als 1750 Stahlfedern zum Schreiben verwendet wurden, musste die Rezeptur der Eisengallustinte verändert werden, da die Tinte für schnelles Rosten der Stahlfedern sorgte.2 Für die Analytik ist interessant, dass 1888 schon eine „Prüfvorschrift“ für Tinten entwickelt und schließlich vom damaligen Reichskanzler OTTO VON BISMARCK erlassen wurde. „Die Grundsätze für amtliche Tintenprüfung“ wurden 1912 um einige weitere Punkte ergänzt. Heutige Tinten sind reine Farbstofftinten. Sie müssen für den täglichen Gebrauch einige Eigenschaften erfüllen. Einerseits müssen Füllertinten dünnflüssig sein und es dürfen keine Stoffe ausfallen, damit sie den Füller nicht verstopfen. Andererseits sollen sie auch schnell auf dem Papier trocknen. In der Schule wird am häufigsten die blaue Füllertinte verwendet. Nur für wichtige Dokumente wie Staatsverträge oder Pässe wird bis heute eine Eisengallustinte verwendet, da keine andere Tinte so lichtund chemikalienbeständig ist, wie diese. 1 2 Vgl. o. V. (2009), URL siehe 14. Bibliographie. Vgl. Kaupp (2009), URL siehe 14. Bibliographie. 8 3. Aufbau und Funktionsweise eines FlammenAtomabsorptionsspektrometers (AAS)3 Abzugshaub e Hohlkathodenlampe Flamme Monochromator S p a l t Detektor PC Probe Abb. 1: Aufbau des Flammen-AAS. Die Hohlkathodenlampe enthält eine Anode und eine mit dem zu bestimmende Element beschichtete Kathode, umschlossen von einem Glashohlkörper, der mit einem Gas gefüllt ist. Durch das Anlegen einer hohen Spannung zwischen Anode und Kathode werden Gasteilchen ionisiert und beschleunigt. Diese Teilchen lösen Teilchen aus der Beschichtung der Kathode heraus. Dadurch sendet die Lampe genau die Wellenlänge aus, die vom Analyten absorbiert wird. Die Beschichtung der Kathode ist für jedes Element spezifisch, deshalb braucht man für jede Analyse die entsprechende Lampe. In der Flamme wird die Probe atomisiert. Dies geschieht, indem die Probe fein zerstäubt und gemischt mit Acetylen und Luft in die Flamme gesprüht wird. Die Probe wird durch einen Kapillarschlauch über eine Pumpe angesaugt. Die Abzugshaube sorgt dafür, dass keine Schwermetalldämpfe im Raum verbleiben. Der Lichtstrahl der Lampe durchdringt somit die Probenatomwolke, diese absorbiert das Licht und gibt es als Emission wieder ab. Anschließend wandert das Licht weiter zum Monochromator. Der Monochromator und der Spalt sorgen dafür, dass nur die gewünschte Wellenläge und keine durch Störungen wie Matrixeffekte verursachten, am Detektor 3 Vgl. Hitzel (2007), Seiten 183-186. 9 ankommen. Als Monochromator wird beim AAS ein optisches Gitter verwendet. Der Detektor gibt die Signale an eine Auswertungseinheit weiter, entweder werden die Werte auf einem Display angezeigt oder über den Computer gleich ausgewertet und gedruckt. 10 4. Eisenbestimmung mit Hilfe des Flammen – AAS Aufgabenstellung Eisengehaltsbestimmung in der kommerziellen Tinte mit der Methode des Standardadditionsverfahrens am Flammen-AAS. Geräte 6x 100,0mL Messkolben (Mk) 1000µL und 500µL Kolbenhubpipette 6x 25,0mL Messkolben Bürette 50,0mL Chemikalien 5,0mL Vollpipette Eisen (Fe) – Stammlösung (β(Fe)= 1g/L) Durchführung 1. Aus der Fe-Stammlösung (β(Fe)=1g/L) wird eine Arbeitsverdünnung (β(Fe)=50mg/L) hergestellt: Berechnung: V1 * β1 = V2 * β2 V1 = V2 * β2 = 0,1L * 50mg/L = 5*10-3 L =5mL (Stammlösung) β1 1000mg/L 2. Aus der Arbeitsverdünnung ist eine Standardreihe herzustellen. Die charakteristische Konzentration darf nicht überschritten werden, bei Eisen (Wellenlänge =248,3nm) beträgt sie 5,0mg. Berechnung: Standardlösung 1 (β(Fe)= 1mg/L): V1 * β1 = V2 * β2 V1 = V2 * β2 = 0,1L * 1 mg/L = 2*10-3 L =2mL (Arbeitsverdünnung) β1 50 mg/L Standardlösung 2 (β(Fe)= 2mg/L) = 4mL Arbeitsverdünnung Standardlösung 3 (β(Fe)= 3mg/L) = 6mL Arbeitsverdünnung Standardlösung 4 (β(Fe)= 4mg/L) = 8mL Arbeitsverdünnung Standardlösung 5 (β(Fe)= 5mg/L) = 10mL Arbeitsverdünnung 11 3. Vorversuch mit der gekauften Tinte um herauszufinden in welchem Bereich sich die Konzentration des Eisens in der Tinte befindet. 1mL Tinte in 10mL Mk mit entmineralisiertem Wasser auffüllen und am Flammen-AAS messen. Ergebnis: (bei Wellenlänge 248,3nm und EN: 53) „Pelikan Tinte“ → 0,004 „M&M Tinte“ → 0,006 →da bei der zehnfachen Verdünnung ein Wert messbar ist, haben wir uns für eine Arbeitsverdünnung der Tinte mit dem Faktor 2,5 entschieden, also 10mL Tinte im 25mL Mk mit entmineralisiertem Wasser verdünnt. 4. Aliquote herstellen, in jeden 25mL Mk 2,5mL Arbeitsverdünnung Tinte (ab jetzt nur noch als Tinte bezeichnet) aliquotieren. Aliquot 1: 2,5mL Tinte ohne Standard auf 25mL auffüllen. Aliquot 2: 2,5mL Tinte + 5mL Standard 1 auf 25mL auffüllen. Aliquot 3: 2,5mL Tinte + 5mL Standard 2 auf 25mL auffüllen. Aliquot 4: 2,5mL Tinte + 5mL Standard 3 auf 25mL auffüllen. Aliquot 5: 2,5mL Tinte + 5mL Standard 4 auf 25mL auffüllen. Aliquot 6: 2,5mL Tinte + 5mL Standard 5 auf 25mL auffüllen. Beachte: Standardlösung wird ebenfalls aliquotiert deshalb entspricht 1mg/L im Aliquot nur 0,2mg/L (fa= 5), wichtig für die Eingabe im PC 5. Aliquote mit dem Computergesteuerten Flammen-AAS messen: Methode Zero Intercept: Method of Addition wählen. 6. Ergebnisse ausdrucken und auswerten. 7. Ergebnisse mit den Aliquotierfaktoren auf die Massenkonzentration in einem Liter beziehen. 12 Auswertung Tab. 1: Pelikan Tinte 4001 Königsblau Ergebnistabelle: Pelikan Aliquot 1 Aliquot 2 Aliquot 3 Aliquot 4 Aliquot 5 Aliquot 6 Konzentration [mg/L} gesucht 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 Signal 0,003 0,010 0,017 0,023 0,029 0,036 Abb. 2: Kalibriergerade Pelikan Tinte. β(Fe)= 0,09mg/L (Ergebnis unserer Messung) → 0,09mg/L * 2,5 mg/L * 10mg/L = 2,25 mg/L (Eisen in der gekauften Pelikan Tinte) Tab. 2: M&M Tinte Königsblau Ergebnistabelle: M&M Aliquot 1 Aliquot 2 Aliquot 3 Aliquot 4 Aliquot 5 Aliquot 6 Konzentration [mg/L] Signal gesucht 0,003 0,20 0,011 0,40 0,018 0,60 0,025 0,80 0,031 1,00 0,038 13 Abb. 3: Kalibriergerade M&M Tinte. M&M Tinte Königsblau β(Fe)= 0,09mg/L (Ergebnis unserer Messung) → 0,09mg/L * 2,5 mg/L * 10mg/L = 2,25 mg/L (Eisen in der gekauften M&M Tinte) Untersuchungsergebnis Beide gekaufte Tinten sowohl die teure Pelikan als auch die günstigere M&M haben einen Eisengehalt von 2,25 mg/L. 4.1. Überprüfung der Methode Durchführung 1. Arbeitsverdünnung β(Fe)=50mg/L und Standardlösungen 1-5 wie bei der Analyse hergestellt Standardlösung 1 (β(Fe)=1mg/L) = 2mL Arbeitsverdünnung Standardlösung 2 (β(Fe)= 2mg/L) = 4mL Arbeitsverdünnung Standardlösung 3 (β(Fe)= 3mg/L) = 6mL Arbeitsverdünnung Standardlösung 4 (β(Fe)= 4mg/L) = 8mL Arbeitsverdünnung Standardlösung 5 (β(Fe)= 5mg/L) = 10mL Arbeitsverdünnung 2. Probe im Bereich des Analyseergebnisses herstellen 14 3. In 25mL Messkolben wird anstatt der Vorgehensweise bei der Analyse 2,5mL Tinte bei unserer Überprüfung 2,5mL unserer Probelösung mit bekannter Konzentration jedem Aliquot zugegeben. 4. Die Standardlösungen zur Sicherheit noch einmal mit dem AAS messen: ١ 2 3 4 5 0,033 0,071 0,103 0,134 0,164 Die Signale Konzentration, verändern also wenn sich sich linear die zur ihrer Konzentration verdoppelt, verdoppelt sich auch das Absorptionssignal, nicht ganz genau, aber ungefähr. Die Standardlösungen können verwendet werden. Tab. 3: Extinktionen der Standardlösungen. 5. Aliquote nach Standardadditionsverfahrensvorschrift herstellen und messen Tab. 4: Ergebnisstabelle der Methodenüberprüfung: Überprüfung Konzentration Signal [mg/L] Aliquot 1 gesucht 0,004 Aliquot 2 0,20 0,010 Aliquot 3 0,40 0,017 Aliquot 4 0,60 0,023 Aliquot 5 0,80 0,029 Aliquot 6 1,00 0,037 Abb. 4: Kalibriergerade der Methodenüberprüfung. Konzentration der Probe laut Computer am AAS: 15 β(Fe)= 0,118mg/L „Wiederfindungsrate“ = Es wurde ungefähr das wiedergefunden, was eingewogen wurde, somit kann davon ausgegangen werden, dass die verwendete Methode funktioniert. 16 5. Tintenherstellung 5.1. Gallustinte Rezept (in 100mL Wasser) - 2,34g Tannin - 0,77g kristallierte Gallussäure - 3,00g Eisen(II)-sulfat - 1,00g Gummi Arabicum - 0,70g Salzäure konz. - 0,10g Ascorbinsäure Material 1 Becherglas 400mL 1 Uhrglas 1 Analysenwaage 1 Glasstab 1 Messzylinder 100mL 1 Spatel 1 Spritzflasche Chemikalien Tannin, Gallussäure, Eisen(II)-sulfat, Gummi Arabicum, konzentrierte Salzsäure, Ascorbinsäure. Durchführung Im Messzylinder werden 100mL Wasser abgemessen und etwas davon im Becherglas vorgelegt. Die einzelnen Substanzen werden in der Reihenfolge wie sie im Rezept stehen auf ein Uhrglas eingewogen und jeweils mit etwas Wasser aus dem Messzylinder in das Becherglas überführt und mit dem Glasstab gut verrührt. Zum Schluss wird das restliche Wasser hinzugegeben. 17 Beobachtungen 1. Zugabe Tannin: Das Tannin löst sich gut und es entsteht eine gelb-braune Färbung (siehe Abb. 5-1). 2. Zugabe Gallussäure: Die Gallussäure löst sich schlecht, es entsteht ein deutlicher Bodensatz der mit der Zeit weniger wird. Die Farbe bleibt unverändert (siehe Abb. 52) 3. Zugabe Eisensulfat: Die Lösung färb sich schwarz. Das Eisen(II)-sulfat (siehe Abb. 5-3) 4. Zugabe Gummi Arabicum, Salzsäure und Ascorbinsäure: Es gibt keine Veränderung. 5. Die Gallustinte ist kurz nach der Herstellung, wie auf Abb. 5-3 zu sehen schwarz. Am nächsten Tag ist sie jedoch wieder gelbbraun geworden, wie vor der Zugabe von Eisen(II)-sulfat. Abb. 5-1: Gallustinte nach Zugabe von Tannin. Abb. 5-2: Gallustinte nach Zugabe von Gallussäure. Abb. 5-3: Gallustinte nach Zugabe von Eisensulfat. Erscheinungsbild der frisch aufgetragenen Tinte und nach fünf Minuten Wartezeit Wenn die Tinte frisch aufgetragen wird, ist sie fast farblos und hat lediglich einen ganz hellen gelbbraunen Farbton (Abb. 5-4 untere Linie). Nach einer Minute ist das Eisen in der Tinte oxidiert und sie hat sich schwarz verfärbt (Abb. 5-4 obere Linie). Abb. 5-4: Gallustinte frisch aufgetragen und oxidiert. 18 5.2. Füllfederhalter Tinte Rezept (in 100mL Wasser) - 0,18g Tannin - 0,06g kristallierte Gallussäure - 0,18g Eisen(II)-sulfat - 0,06g Gummi Arabicum-Lösung (1:1) - 0,06g Salzäure (w=20%) - 0,01g Ascorbinsäure - 0,04g Tintenblau (Anilinblau) Material 1 Becherglas 400mL 1 Uhrglas 1 Analysenwaage 1 Glasstab 1 Messzylinder 100mL 1 Spatel 1 Spritzflasche Chemikalien Tannin, Gallussäure, Eisen(II)-sulfat, Gummi Arabicum (als Lösung 1g in 1g Wasser), Salzsäure (w=20%), Ascorbinsäure. Durchführung Entsprechend der Vorgehensweise bei Gallustinte. Beobachtungen 1. Zugabe Tannin: Das Tannin löst sich gut und es entsteht eine hellgelbe Färbung (siehe Abb. 6-1). 2. Zugabe Gallussäure: Die Gallussäure löst sich nur langsam, es entsteht ein leichter Bodensatz. Die Farbe bleibt unverändert (siehe Abb. 6-2). 3. Zugabe Eisensulfat: Das Eisensulfat löst sich komplett und die Lösung färb sich dadurch schwarz (siehe Abb. 6-3). 19 4. Zugabe Gummi Arabicum, Salzsäure und Ascorbinsäure: Es gibt keine Veränderung. 5. Zugabe Anilinblau: Die Tinte färbt sich intensiv blau (siehe Abb. 6-4). Abb. 6-1: Füllfederhalter- tinte nach Zugabe von Tannin. Abb. 6-3: Füllfederhaltertinte nach Zugabe von Eisen(II)-sulfat. Abb. 6-2: Füllfederhaltertinte nach Zugabe von Gallussäure. Abb. 6-4: Füllfederhaltertinte nach Zugabe von Anilinblau. Erscheinungsbild der frisch aufgetragenen Tinte und nach fünf Minuten Wartezeit 20 Nachdem die Tinte frisch aufgetragen wurde, hat sie die typische tintenblaue Färbung (Abb. 6-5 untere Linie). Nach einer Minute ist das Eisen in der Tinte oxidiert und sie hat sich schwarz verfärbt (Abb. 6-5 obere Linie). Die Färbung ist jedoch noch nicht so dunkel, wie die der Gallustinte nach der gleichen Zeit, da in der Füllfederhaltertinte deutlich weniger Eisen enthalten ist. Abb. 6-5: Füllfederhalter Tinte frisch aufgetragen und oxidiert. 5.3. Vergleich der hergestellten Tinten Da bei der Gallustinte von den Inhaltsstoffen mindestens das Zehnfache im Vergleich zu Füllfederhaltertinte verwendet wird lösen sich hier die Gallussäure und das Eisen(II)-sulfat deutlich schlechter. Die Füllfederhaltertinte hat durch das Anilinblau eine intensive Blaufärbung, die der kommerziellen Füllertinte ähnelt. (siehe Abb. 7) Abb. 7: Fertige Tinten im Vergleich. 21 6. Die Dünnschichtchromatographie Der Grundstein der Chromatographie wurde bereits rund 350 Jahre vor Christi Geburt gesetzt als ARISTOTELES zum Reinigen von Meerwasser Tonerde benutzte. Was genau dahinter steckte, konnte er jedoch noch nicht sagen. Dies gelang erst im 19.Jahrhundert als THOMSON und WAY die Gesetzmäßigkeit des chromatographischen Ionenaustausches entdeckten. Im Jahr 1896 wurde das erste Patent auf ein chromatographisches Verfahren gegeben das bis heute von einfachen Glasgeräten bis hin zu computergesteuerten Analysegeräten immer weiter entwickelt wurde. 4 Die hier verwendete Dünnschichtchromatographie (kurz DC) ist ein Verfahren um Stoffe qualitativ nachzuweisen. Hierbei gibt es eine stationäre Phase, hier Kieselgelplatten bzw. Filterpapier, und eine mobile Phase. Zu Beginn muss die DC-Kammer mit dem Fließmittel etwa ein Zentimeter hoch gefüllt und verschlossen werden, damit eine Kammersättigung stattfinden kann. Auf die stationäre Phase wird nun mit Bleistift eine Startlinie gezeichnet, auf welche die zu untersuchende Substanz und Vergleichssubstanzen punkt- oder strichförmig mit Kapillaren aufgetragen werden. Die Laufstrecke muss ebenfalls angezeichnet werden. Anschließend wird die DC Platte in eine DC Kammer gestellt, die mit dem Fließmittel, der mobilen Phase, gefüllt ist. Die mobile Phase darf jedoch zu Beginn noch nicht über der Startlinie liegen. Wenn die Laufmittelfront das Ende der Laufstrecke erreicht hat, wird der Versuch abgebrochen. Die DC Platte wird aus der Kammer entnommen und sofort die Laufmittelfront nachgezeichnet.5 Nach dem Trocknen werden sichtbare Flecken umrandet. Es gibt auch Stoffe, die man nicht mit bloßem Auge sehen kann, diese müssen erst entwickelt werden. Dazu kann die Platte z.B. mit einer Reagenzlösung besprüht werden, die mit dem Stoff reagiert und ihn so sichtbar macht. Einige Stoffe kann man auch mit Hilfe einer UVLampe detektieren.6 Das Verfahren der Dünnschichtchromatographie basiert auf dem Prinzip „Ähnliches mischt sich und löst sich in Ähnlichem“7. Bei der Adsorptionschromatographie bindet sich der Stoff durch Wechselwirkungen, z.B. van-der-Waals-Kräfte, an die stationäre Phase. Die darüber laufende mobile Phase löst den Stoff immer wieder aus der Vgl. Kraus/Koch/Hoffstetter (1996), Seiten 3-5 und vgl. Hitzel (2007), Seite 206. Vgl. Bergler (1996), Seite 50 ff. 6 Vgl. Hitzel (2007), Seite 215. 7 Hitzel (2007), Seite 209. 4 5 22 stationären Phase heraus und trägt ihn weiter. Je ähnlicher sich der Stoff und die mobile Phase sind, desto schneller wird er weitergetragen.8 Bei der Verteilungschromatographie ist die stationäre Phase flüssig, aber auf einen Feststoff als Film aufgetragen. Der zu trennende Stoff löst sich in beiden Flüssigkeiten unterschiedlich gut. Je schlechter er sich in der mobilen Phase löst, desto näher bleibt er an der Startlinie.9 Zum Auswerten berechnet man den so genannten Rf-Wert. Dieser ergibt sich, wenn man die Strecke von der Startlinie bis zur Punktmitte (A) durch die gesamte Laufstrecke an dieser Stelle (B) teilt. Er muss demnach immer zwischen Null und Eins liegen. Damit die Rf-Werte vergleichbar sind müssen die Versuche immer unter denselben Bedingungen durchgeführt werden.10 A B Abb. 8: Schema zur Rf-Wert Berechnung. 8 Vgl. Hitzel (2007), Seite 213. Vgl. Kraus (1996), Seiten 12-13. 10 Vgl. Kraus (1996), Seite 26. 9 23 7. DC Versuche 7.1. Wahl des Fließmittels Material 1 Filterpapier 10x10cm 4 Kapillaren 1 kleine DC Kammer 1 Messzylinder 25mL Chemikalien Pelikan Tinte, M&M Tinte, Gallustinte, Füllfederhaltertinte, Butanol, Essigsäure 99%. Durchführung Vom Fließmittel wurden 10mL in die DC Kammer gefüllt und diese dann für 35 Minuten zur Kammersättigung stehen gelassen. In dieser Zeit wurde das Filterpapier nach folgendem Schema vorbereitet und fünf Minuten trocknen gelassen. Punkt A: Pelikan Tinte 1µL 8c m Punkt B: Pelikan Tinte 2µL Punkt C: M&M Tinte 1µL 1 0c m A B C D 1cm Punkt D: M&M Tinte 2µL 1 0c m Abb. 9: DC-Plattenaufbau Version 7.1. 7.1.1. Fließmittelgemisch: 60VT Butanol/ 20VT Wasser/ 20VT Essigsäure 99% Beobachtungen - Die Punkte, bei denen 2µL Tinte aufgetragen wurden, sind etwa eineinhalbmal so breit wie die 1µL Punkte. - Es sind Banden entstanden, die von unten nach oben blau, lila und hellrot sind. - Eine leichte Trennung zwischen den Farbabschnitten ist zu erkennen. Abb. 10: PC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.1. 24 7.1.2. Fließmittelgemisch: 40VT Butanol/ 40VT Wasser/ 20VT Essigsäure 99% Beobachtungen - Die Punkte, bei denen 2µL Tinte aufgetragen wurden sind etwa eineinhalbmal so breit, wie die 1µL Punkte. - Hier sind ineinander verlaufene Banden entstanden, die von unten nach oben erst hellblau, blau, lila und ein wenig hellrot sind. Abb. 11: PC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.2. - Der Ansatz einer Trennung ist nicht zu erkennen. 7.1.3. Fließmittelgemisch: 70VT Butanol/ 10VT Wasser/ 20VT Essigsäure 99% Beobachtungen - Die Punkte, bei denen 2µL Tinte aufgetragen wurden sind etwa eineinhalbmal so breit, wie die1µL Punkte. - Bei den Punkten 1,3 und 4 ist auf der Laufstrecke nur ein leichter Blauschimmer zu erkennen. Bei Punkt 2 ist ein dunklerer blauer Fleck entstanden. - Es ist keinerlei Trennung zu erkennen. Abb. 12: PC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.3. 7.1.4. Auswertung Das Mischungsverhältnis aus Versuch 4.1.1. eignet sich am Besten zur Auftrennung, da hier der Ansatz einer Trennung in blaue, lilafarbene und hellrote Flecken zu erkennen ist. Daher wurde dieses Fließmittelgemisch im anschließenden Versuch zur Auftrennung der Tinten auf Kieselgelplatten benutzt. 25 7.2. Auftrennung der Tinten Material 1 Kieselgelplatte 10x10cm 4 Kapillaren 1 kleine DC Kammer 1 Messzylinder 25mL Chemikalien Pelikan Tinte, M&M Tinte, Gallustinte, Füllfederhaltertinte, Butanol, Essigsäure 99%. Durchführung Nachdem in den Vorversuchen das Fließmittelgemisch 60VT Butanol/ 20VT Wasser/ 20VT Essigsäure 99% am besten abgeschnitten hat, wird damit die Trennung der kommerziellen Tinten durchgeführt. Hierzu werden die Tinten wie unter Versuch 4.1 aufgetragen, jedoch in diesem Fall auf Kieselgelplatten. Die Kammersättigung beträgt ebenfalls 35 Minuten und es werden 10mL Fließmittel eingesetzt. 7.2.1. kommerzielle Tinte Beobachtungen - Im unteren Drittel ist eine blaue Bande entstanden, die am oberen Ende einen Ansatz von Trennung zeigt. - Über der blauen Bande ist ein lilafarbener Fleck zu sehen. - Darüber befindet sich ein kleinerer hellroter Fleck. Abb. 13: DC kommerzielle Tinte; Fließmittel 7.1.1. Auswertung Die kommerzielle Tinte muss aus einem Farbstoffgemisch bestehen, das aus einem roten und blauen Farbstoff besteht. Ein Teil davon lässt sich nicht trennen, daher gibt es den lilafarbenen Fleck. 26 7.2.2. selbst hergestellte Tinte Hier wird anstelle der Pelikan bzw. M&M Tinte Gallustinte und Füllfederhaltertinte aufgetragen. (Die Tinte ist zweieinhalb Wochen alt) Beobachtungen - Bei der Gallustinte (Punkte 1 und 2) ist keine Trennung zu erkennen, lediglich eine leichte hellbraune Verfärbung ist auf der Laufstrecke zu erkennen. - Bei der Füllfederhaltertinte (Punkte 3 und 4) ist kurz über der Startlinie ein kleiner blauer Punkt, bei dem es sich um das Anilin handelt. Abb. 14: DC selbst hergestellte Tinte; Fließmittel 7.1.1. Auswertung Die Gallustinte lässt sich nicht in verschiedene Bestandteile auftrennen. Bei der Füllfederhaltertinte lässt sich das Anilinblau heraustrennen. 7.3. Ascorbinsäure Nachweis11 Material 1 große DC Kammer 1 Kieselgelplatte 20x20cm 4 Kapillaren 1 Messzylinder 25mL Chemikalien Ascorbinsäure, Isopropanol, Essigsäure 99%, Methanol. Durchführung Die Kammer wir mit 20mL des Fließmittelgemisches, bestehend aus 80VT Isopropanol, 15VT Wasser und 5VT Essigsäure, gefüllt und zur Kammersättigung 80 11 Pachaly (1992), Ascorbinsäure . 27 Minuten stehen gelassen. 10mg Ascorbinsäure werden in 4mL Methanol, als Vergleichsprobe, gelöst. Auch die Pelikan und M&M Tinte bzw. die Gallustinte und Füllfederhaltertinte werden in Methanol gelöst. Dann werden die Punkte aufgetragen. 7.3.1. kommerzielle Tinte Von links nach rechts aufgetragen: 1. Pelikan Tinte 4µL 2. Pelikan Tinte in Methanol 4µL 3. Ascorbinsäure in Methanol 4µL 4. M&M Tinte 4µL 5. M&M in Methanol 4µL 6. Ascorbinsäure in Methanol 4µL Abb. 15: Kommerzielle Tinte; Ascorbinsäurenachweis. Beobachtungen - Die reinen Tintenflecken sind deutlich dunkler als die mit Methanol verdünnten. - Es sind bei den Punkten 1 und 4 lediglich blaue Banden entstanden, die am oberen Ende einen leichten lila Schimmer haben. - Bei den Punkten 2 und 5sind nur blass blaue Banden zu erkennen. - Unter der UV-Lampe sind die roten Punkte der Ascorbinsäure bei den Punkten 3 und 6 deutlich zu erkennen. - Die Tinten enthalten keine Ascorbinsäure. 7.3.2. selbst hergestellte Tinte (Die Tinte ist zweieinhalb Wochen alt) Von links nach rechts aufgetragen: 1. Gallustinte 4µL 2. Gallustinte in Methanol 4µL 3. Ascorbinsäure in Methanol 4µL 4. Füllfederhaltertinte Tinte 4µL 5. Füllfederhaltertinte in Methanol 4µL Abb. 16: Selbst hergestelte Tinte; Ascorbinsäurenachweis. 6. Ascorbinsäure in Methanol 4µL 28 Beobachtungen - Zwischen den reinen Tinten und den in Methanol gelösten gibt es keinen farblichen Unterschied. - Bei den Punkten 1 und 2 ist von der Startlinie aus ein etwa 1,5 cm langer schwarzer Strich entstanden, am Rest der Laufstrecke ist nur eine hellbraune Bande zu sehen. - Bei den Punkten 5 und 6 ist von der Starlinie aus eine etwa 7 cm lange blassblaue Bande zu erkennen, an deren Ende sich zwei blaue kleine Punkte befinden. - Unter der UV-Lampe kann man bei den Punkten 3 und 6 deutlich die roten Flecken der Ascorbinsäure erkennen. - Bei den Punkten 1 und 2 sind ebenfalls am Ende der hellbraunen Bande deutliche rote Flecken zu erkennen. Auswertung Rf-Wert Punkt 2 Rf-Wert Punkt 6 Die Rf-Werte stimmen nicht genau überein, aber trotzdem wird es sich um Ascorbinsäure handeln, da sonst keine Stoffe enthalten sind, die unter der UVLampe einen roten Fleck verursachen. In der Füllfederhaltertinte ist keine Ascorbinsäure zu erkennen, da dort nur sehr wenig hinzugefügt wurde und sich das meiste schon zersetzt hat. 29 7.4. Anilinblau Nachweis Material 1 Kieselgelplatte 10x10cm 4 Kapillaren 1 kleine DC Kammer 1 Messzylinder 25mL Chemikalien Pelikan Tinte, M&M Tinte, Gallustinte, Füllfederhaltertinte, Anilin, Butanol, Essigsäure 99%. Durchführung Die Kammer wir mit zehn ml des Fließmittelgemisches, das schon in Versuch 4.1 verwendet wurde, gefüllt und anschließend zur Kammersättigung 35 Minuten stehen gelassen. Etwas Anilinblau wird in Wasser gelöst, anschließend werden die Punkte auf die Kieselgelplatte aufgetragen. 7.4.1. kommerzielle Tinte Von links nach rechts aufgetragen 1. Pelikan Tinte 1µL 2. Anilinblau 1µL 3. M&M Tinte 1µL 4. Anilinblau 1µL Abb. 17: kommerzielle Tinte; Anilinblaunachweis. Beobachtungen - Die Tintenpunkte haben sich, so wie in den Auftrennungsversuchen, getrennt. - Das Anilinblau hat 2 blaue und einen kleinen lilafarbenen Fleck. 30 Auswertung Da der lilafarbene Punkt des Anilins auf Höhe des Lilafarbenen in der Tinte ist und die zwei blauen Punkte des Anilins auch auf Höhe des großen blauen Fleckes der Tinte sind, nehmen wir an, dass Anilin in der kommerziellen Tinte enthalten ist. Die leichten Abweichungen der Flecken werden durch den zusätzlichen roten Farbstoff in der kommerziellen Tinte verursacht. 7.4.2. selbst hergestellte Tinte (Die Tinte ist zweieinhalb Wochen alt) Von links nach rechts aufgetragen: 1. Gallustinte 1µL 2. Anilinblau 1µL 3. Füllfederhaltertinte 1µL 4. Anilinblau 1µL Abb. 18: selbst hergestellte Tinte; Anilinblaunachweis. Beobachtungen - Bei Punkt 1 ist nur eine hellbraune Bande entstanden. - Bei Punkt 2 und 4 ist ein kleiner Punkt kurz über der Startlinie und ein sehr blasser lilafarbener ein Stück weiter oben zu sehen. - Bei Punkt 2 ist nur ein blauer Punkt kurz über der Starrlinie entstanden. Auswertung Wie erwartet befindet sich in der Gallustinte kein Anilin. In der Füllfederhaltertinte wurde das Anilin wieder gefunden, auch wenn der blasse lilafarbene Punkt wegen der geringen Konzentration nicht zu sehen ist. 31 8. Auswaschbarkeit von Tinte aus Baumwollstoff 4 Tinten im Test Gallustinte (selbst hergestellt, siehe Rezept Seite 16) Füllfederhaltertinte (selbst hergestellt, siehe Rezept Seite 18) Pelikan 4001 Königsblau (gekauft, 30ml) M&M Tinte Königsblau (gekauft, 30ml) Versuchsaufbau und Geräte - 3x 600mL Bechergläser - 3x Glasstäbe - 1x Heizplatte - Baumwollstoff - Tinte - Wasser - Waschpulver - Spülmittel Abb. 19: Aufbau des Auswaschversuchs. Herstellung der Waschlösungen Bechergläser mit 250mL Leitungswasser füllen. In eines nichts zusätzlich geben, dem zweiten ein nichtgehäuften Löffelspatel Vollwaschmittel zugeben und ins dritte 0,5mL Spülmittel tropfen. Für jede Tinte werden neue Waschlösungen hergestellt. Durchführung des Versuches • 2 Tropfen Tinte auf ein 5x5cm großes Baumwollstoffstück mit der Plastikpipette auftropfen • 15min trocknen lassen • 10min im jeweiligen Becherglas waschen • Stoff rausnehmen und trocknen lassen, fotografieren Veränderung dokumentieren 32 • Waschlösungen auf 60°C erhitzen • Stoff mit Tintenflecken erneut 10min waschen • Stoff herausnehmen, trocknen, fotografieren und weitere Veränderungen dokumentieren Tab. 5: Versuchsergebnisse des Auswaschversuchs: Füllfederhaltertinte (Abb. 20) Gallustinte Tinte Kalt Wasser Temp. 22°C Waschpulverlösung Temp. 23°C Spülmittellösung Temp. 23°C - leichte Färbung - keine Änderung - leichte Färbung (Abb. 21) * keine Änderung * brauner Rand Warm (Abb. 22) Temp. 62°C Temp. 62°C Änderung Temp. 62° - wieder entfärbt - keine Änderung - wieder entfärbt * leichte braune * keine Änderung * leicht braune Färbung in der im Vergleich zu Mitte Temp. 23°C Kalt (Abb. 24) Pelikan Tinte (Abb. 23) (Abb. 25) (Abb. 26) Warm kalt Temp. 23°C - keine Änderung - keine Änderung * keine Änderung * dunkelbraun Färbung in der Mitte Temp. 23°C - keine Änderung * keine Temp. 63°C Warm * keine Temp. 61°C - keine Änderung - keine Änderung * keine Änderung * helbraun Änderung Temp. 61°C - keine Änderung * keine Änderung Kalt (Abb. 27) Temp. 20°C Temp. 20°C Temp. 20°C - leichte - Trübung durch - leichte Blaufärbung Waschpulver Blaufärbung * kaum verändert Temp. 60°C * leicht hellgrün Temp. 60°C * kaum verändert Temp. 60°C - wieder entfärbt - unverändert - wieder entfärbt * nicht mehr * sehr blass (Abb. 28) * sehr blass vorhanden M&M Tinte 33 Kalt Temp. 20°C Temp. 20°C Temp. 20°C - leicht lila - Waschpulver - leicht lila (Abb. 29) (Abb. 30) * etwas heller Warm trüb * etwas heller Temp. 60°C * gelb/grün Temp. 60°C Temp. 60°C - wieder entfärbt - unverändert - wieder entfärbt * nicht mehr * leichter blauer (Abb. 31) * leichter blauer Kringel vorhanden Kringel Zeichen und Abkürzungen in der Tabelle: Temp. : dies ist die Temperatur der jeweiligen Waschlösung „-“ : wenn dieses Zeichen in der Tabelle auftaucht handelt es sich immer um Beobachtungen die bei denn Waschlösungen gemacht werden konnten „*“ : bei diesem Zeichen handelt es sich um Beobachtungen im Bezug auf den Tintenfleck Auswertung Fleck 1 wird immer mit Wasser gewaschen, Fleck 2 wird immer mit Waschpulverlösung gewaschen und Fleck 3 immer mit Spülmittellösung. 8.1. Gallustinte 1 2 3 Abb. 20: Gallustinte getrocknet vor dem Waschen. 34 1 2 3 Abb. 21: Gallustinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung. 1 2 3 Abb. 22: Gallustinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung. Gallustinte Der Eisenkomplex, der durch Oxidation mit Luftsauerstoff bei der Gallustinte auf dem Stoff entsteht, ist nicht auswaschbar. Bei 20°C ist keine Reaktion zu beobachten, bei ca. 60°C nur eine leichte Veränderung der Farbe, von schwarz zu braun. Also ist der Eisenkomplex nicht wasserlöslich und auf jeden Fall bis zu 60°C auch hitzebeständig. 8.2. Füllfederhaltertinte 1 2 3 Abb. 23: Füllfederhaltertinte getrocknet vor dem Waschen. 35 1 2 3 Abb. 24: Füllfederhaltertinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung. 1 2 3 Abb. 25: Füllfederhaltertinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung. Bei der Füllfederhaltertinte verändert sich bei 20°C Waschtemperatur mit Wasser und Spülmittellösung nichts. Man sieht die schwarze Farbe des Eisenkomplexes und die blaue Farbe des Anilinblaus. Der Tintenfleck, welcher in der Waschpulverlösung gewaschen wurde, ist schwarz. Hier hat das Waschpulver das Anilinblau zerstört. Bei 60°C ist bei allen drei Waschlösungen das Anilinblau der Füllfederhaltertinte zerstört. Anilinblau ist also nicht hitzebeständig, der Eisenkomplex hingegen schon. Die Waschpulverlösung hat den Tintenfleck weiter ausgebleicht, allerdings ist er trotzdem noch vorhanden, da der Eisenkomplex sich nicht durch 60°C zerstören lässt. Die Tintenflecke sind im Vergleich zur Gallustinte nicht so dunkel/schwarz, da in der Füllfederhaltertinte nicht so viel Eisen vorhanden ist, wie in der Gallustinte. 36 8.3. Pelikan Tinte 1 2 3 Abb. 26: Pelikan Tinte getrocknet vor dem Waschen. 1 2 3 Abb. 27: Pelikan Tinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung. 1 2 3 Abb. 28: Pelikan Tinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung. Die Pelikan Tinte hat nach dem Auftropfen auf den Stoff eine kräftig blaue Farbe. Nach dem Waschen bei 20°C sind die Tintenflecke, welche mit Wasser oder Spülmittellösung gewaschen wurden, heller geworden. Der Tintenfleck, welcher in der Waschmittellösung gewaschen wurde ist fast verschwunden, bei genauem hinsehen ist noch ein leicht hellblauer Fleck zu erkennen. Da wird schon deutlich, dass die Pelikantinte nur bedingt wasserfest ist. Nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung sind die Tintenflecke bei allen drei Waschlösungen nicht mehr vorhanden. Auf Grund der Tatsache, dass die Flecken nicht mehr vorhanden sind lässt sich schließen, dass die Farbstoffe, die der Tinte ihre Farbe verleihen, von der Hitze zerstört werden. 37 8.4. M&M Tinte 1 2 3 Abb. 29: M&M Tinte getrocknet vor dem Waschen. 1 2 3 Abb. 30: M&M Tinte nach dem Waschen in 20°C kalter Waschlösung. 1 2 3 Abb. 31: M&M Tinte nach dem Waschen in 60°C warmer Waschlösung. Bei der Tinte von M&M sind nach dem Auftropfen der Tinte auf den Stoff zwei Kreise zu sehen, in der Mitte einen etwas dunkleren und außenherum einen nur minimal helleren Kreis. Diese Kreise sieht man nach dem Waschen mit 20°C kaltem Wasser immer noch, obwohl die Farbe der Flecken bei den mit Wasser und bei den mit Spülmittellösung gewaschenen Stoffstücken ausgebleicht ist. Bei diesem mit Waschpulverlösung ist die Farbe fast ganz verschwunden, nur zwei Kreise sind noch zu sehen. Nach dem Waschen mit 60°C warmen Wasser bzw. mit Spülmittellösung sind noch zwei Kreise zu sehen. Das Stück Stoff, das mit Waschpulverlösung gewaschen wurde, ist weiß, die waschaktiven Substanzen im Waschmittel haben die Farbstoffe der Tinte vollständig entfernt. 38 9. Lichtbeständigkeit Material 1 UV-Lampe 1 Blatt weißes Papier 1 Glasstab Chemikalien Pelikan Tinte, M&M Tinte, Gallustinte, Füllfederhaltertinte. Aufbau und Durchführung Auf ein rechteckiges weißes Stück Papier wurden alle vier Tinten mit Hilfe eines Glasstabes zweimal strichförmig aufgetragen (siehe Abb. 32). Zum Vergleich wurde ein zweites Blatt nach demselben Prinzip erstellt und im Dunkeln aufbewahrt. 1 2 Linie 1: Pelikan Tinte 3 4 Linie 2: M & M Tinte 5 Linie 4: Füllfederhaltertinte 6 7 8 Linie 3: Gallustinte Linien 5-6 sind wie 1-4 aufgetragen Abb. 32: Tinten aufgetragen. Anschließend wurde das Papier unter der UV Lampe mit den Wellenlängen 254nm und 366nm für ca. 320 Stunden bestrahlt. Abb. 33: Versuchsaufbau Lichtbeständigkeit. 39 Auswertung Wenn man nach der Bestrahlung die beiden Blätter nebeneinander legt, ist deutlich zu erkennen, dass die gekauften Tinten nach der Bestrahlung verblasst sind. Die selbst hergestellten Tinten hingegen sind unverändert. Die Pelikan und die M&M Tinte sind, trotz des Preisunterschiedes, in gleicher Stärke verblasst. Abb. 34: Vergleich vor (rechst) und nach (links) Bestrahlung. Erklärung Die Farbpigmente in der kommerziellen Tinte werden durch die UV-Strahlen, die hier das Sonnenlicht repräsentieren, zerstört. Dadurch bleicht die Tinte recht schnell aus. Die selbst hergestellte Tinte hingegen ist unverändert. Den in ihr enthaltenen Eisenkomplexen, die sich aus dem Eisen und der Gallussäure bilden, können die UV-Strahlen nichts anhaben. Daher wird die Tinte auch als dokumentenecht bezeichnet. 40 10. Fließeigenschaft Versuchsdurchführung Mit einer 5µL Glaskapillare werden 1µL Tinte auf ein Filterpapier aufgetragen. Nach dem Trocknen werden die entstandenen Flecken an der breitesten Stelle bis zum äußeren Rand gemessen und die Versuchsergebnisse in einer Tabelle dargestellt. Abb. 35: Auf Filter aufgetragene Tintenpunkte. Beobachtungen/Bemerkungen Die Tintenflecke werden immer bis zum äußersten Rand gemessen, bei der Gallustinte ist dies der orangefarbene Kringel. Bei der Füllfederhaltertinte sieht man den äußeren Rand schlecht, da dieser fast weiß ist. Die Gallustinte hat auf dem Filterpapier länger für die Oxidation gebraucht, als auf normalem Papier. Auf normalem Papier dauert die Oxidation nur ein bis zwei Minuten. Auf dem Filterpapier hat es 48 Stunden gedauert bis der Fleck schwarz wurde. 41 Tab. 6: Versuchsergebnisse der Fließeigenschaften: M&M Punkt Tinte Gallustinte Füllfederhaltertint e Pelikantinte 1 13 mm 14 mm 10 mm 12 mm 2 12 mm 14 mm 10 mm 13 mm 3 13 mm 14 mm 11 mm 12 mm 4 13 mm 13 mm 10 mm 13 mm 5 12 mm 12 mm 10 mm 13 mm 6 12 mm 11 mm 10 mm 12 mm 7 12 mm 12 mm 10 mm 12 mm 8 12 mm 13 mm 10 mm 11 mm 9 12 mm 11 mm 10 mm 12 mm 10 12 mm 13 mm 11 mm - 12 mm 12 mm 10 mm 12 mm Durchschnitt12 Auswertung Die Punkte der gekauften Tinte sind gleich groß und auch sehr gleichmäßig. Sie werden im Durchschnitt 12mm groß. Die Gallustinte hat im Durchschnitt die gleichen Fleißeigenschaften wie die gekaufte Tinte, die Punkte breiten sich allerdings nicht so gleichmäßig aus, es sind größere und kleinere dabei. Die selbst hergestellte Füllfederhaltertinte verfließt nicht so gut, wie die anderen getesteten Tinten. Die Punkte werden im Durchschnitt in ziemlich gleichmäßiger Form 10mm groß. Somit hat die Gallustinte die gleiche Konsistenz wie die gekauften Tinten, die Füllfederhaltertinte ist minimal viskoser. 11. 12 Fazit Durchschnitt nur von Punkt 1-9, da es bei der Pelikantinte nur 9 Punkte sind 42 Abschließend lässt sich nicht eindeutig feststellen, dass die eine Tinte besser als die andere ist. Sowohl die kommerziellen Tinten als auch die selbst hergestellten haben ihre Vor-und Nachteile. Für den Schulbedarf ist die kommerzielle Tinte durchaus ausreichend. Sie verblasst zwar mit der Zeit, was jedoch in Anbetracht ihrer Nutzung für Schulnotizen hinnehmbar ist, da diese in der Regel nicht für die Ewigkeit gedacht sind. Bei wichtigen Dokumenten hingegen wäre es fatal, wenn die Unterschrift nach wenigen Jahren verschwindet, daher ist hier die lichtechte Gallustinte vorzuziehen. Ein großer Vorteil der kommerziellen Tinte ist, dass sie sich im Gegensatz zur Gallustinte aus Textilien rückstandslos auswaschen lässt. Bei den Fließeigenschaften konnten keine gravierenden Unterschiede festgestellt werden. Die Füllfederhaltertinte zeigt eine geringfügige, mit dem Auge nicht erfassbare, höhere Viskosität als die anderen drei Tinten. In den kommerziellen Tinten wird zur Konservierung keine Ascorbinsäure verwendet, wie es bei der selbst hergestellten der Fall ist. Bei der Füllfederhaltertinte konnte sie jedoch, wegen zu geringer Konzentration und bereits laufender Abbauprozesse, nicht wiedergefunden werden. Anilinblau wird auch heute noch in kommerzieller Tinte als blauer Farbstoff verwendet. 43 12. Zusammenfassung Um einen Vergleich zwischen kommerzieller und selbst hergestellter Tinte erreichen zu können, wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt. So konnte zu Beginn mit Hilfe des AAS in kommerziellen Tinten Eisen nachgewiesen werden. Anschließend stellte man aus Gallussäure, Tannin und Eisen(ll)-sulfat, die Gallustinten her. Nun konnte man die Tinten in verschiedenen DC-Versuchen in ihre Bestandteile auftrennen. Durch das Mitlaufen verschiedenster Vergleichssubstanzen, wie Anilinblau oder Ascorbinsäure versuchte man genaueres über die Inhaltsstoffe zu erfahren. Zur Simulation der Alterung der Tinten durch Lichteinflüsse wurde eine mehrwöchige UV-Bestrahlung durchgeführt. Die unterschiedliche Fließeigenschaft der Tinten konnte durch einfaches Auftropfen auf Filterpapier festgestellt werden. Die Auswaschbarkeit von kommerziellen Tinten und Gallustinte Waschversuche mit verschiedenen Waschlösungen getestet werden. konnte durch 44 13. Summary To make a comparison between commercial and self-made inks a series of tests was made. At the beginning it was possible to find iron in the commercial ink with help of the AAS. After that the gallic ink was fabricated with gallic acid, tannin and ferrous sulphate. Now it was possible to rip the inks in their properties by making different thin layer chromatographic tests. It also was tried to find out more about the ingredients with the help of different comparative matters, like ascorbic acid or aniline blue. To simulate an ageing of the inks, generally caused by sunlight, a radiation for several weeks with the ultraviolet lamp was made. The varied fluidities could be easily detected by dropping ink drops at filter paper. How good you can wash out blotches of the different inks was tested by a number of 45 14. Bibliographie Abbildungen eigene Aufnahme. Literaturquellen Bergler, Friedrich (1991): Physikalische Chemie für Chemisch-technische Assistenten, 2., durchgesehene Auflage, hrsg. von Fresenius, W./Fresenius, B./Dilger, W./Flad, W. und Lüderwalder, I., Weinheim 1991. Hitzel, Erich (2007): Bausteine praktischer Analytik, 2. überarbeitete Auflage, Hamburg 2007. Kraus, Ljubomir/Koch, Angelika/Hoffstetter-Kuhn, Sabrina (1996): Dünnschichtchromatographie, Berlin/Heidelberg/New York 1996. Pachaly, Peter (1992): DC-Atlas-Dünnschichtchromatographie in der Apotheke, 2. Lieferung, Stuttgart 1992. Raaf, Hermann (1990): Chemie des Alltags - Ein Lexikon der praktischen Chemie, 28. Auflage, Freiburg/Basel/Wien 1990. Vollmer, Günter/Franz, Manfred (1991): Chemie in Hobby und Beruf - Farben, Holzschutz, Korrosionsschutz, Klebstoffe, Schweiß- und Lötmaterialien, Büromaterialien - Originalausgabe. Stuttgart/New York 1991. Internetquellen: O. V. (2009): Warenkunde Tinte – Vom Russ zur Tinte, online im Internet, URL: http://www.pbs-akademie.de/body_info_sortimente_thema119.htm, Zugriff am: 05.06.2009. Kaupp, Moles Cristina (2009): Planet Wissen – Tinte, online im Internet, URL: http:// www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,B4AB47320640590AE03408 0009B14B8F,,,,,,,,,,,,,,,.html, Zugriff am: 05.06. 2009. 46 Sonstige Quellen: AAS Vorschrift (Unterrichtsvorschrift) von Frau Binder erhalten. Ich erkläre, dass ich die Arbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln angefertigt habe und dass alle Stellen, die dem Wortlaut oder dem Sinn nach anderen Werken entnommen sind, durch Angabe der Quellen als Entlehnung kenntlich gemacht wurden. Ort, Datum Unterschrift