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Praxissemesterbericht
Inhaltsverzeichnis
Praxissemesterbericht ................................................................................................ 1
Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... 1
1. Einleitung................................................................................................................ 2
2. Jerrapark und Umgebung ....................................................................................... 2
3. Die Gemüsegärten ................................................................................................. 3
3.1 Gartengewächse .................................................................................................. 5
3.2 Kräuter.................................................................................................................. 5
4. Projekt Garten der Sinne ........................................................................................ 5
5. Sonstige Tätigkeiten ............................................................................................. 12
5.1 Olivenplantage.................................................................................................... 12
5.2 Schädlingsbekämpfung ...................................................................................... 13
5.3 Pflanzen von Regenwaldbäume ......................................................................... 13
6 Nationalparke ........................................................................................................ 15
6.1 Border Ranges Nationalpark .............................................................................. 15
6.2 Bald Rock Nationalpark ...................................................................................... 16
6.3 Boonoo Boonoo Nationalpark............................................................................. 16
7 Fauna in Jerrapark ................................................................................................ 17
7.1 Vögel .................................................................................................................. 17
7.1.1 Kookaburra (Dacelo gigas) .............................................................................. 17
7.1.2 Lewin Honeyeater (Meliphaga lewinii) ............................................................. 17
7.1.3 Tawny Frogmouth (Podargus strigoides)........................................................ 18
7.1.4 Eastern Whipbird (Psophodes olivaceus) ........................................................ 18
7.1.5 Weitere Vögel .................................................................................................. 18
7.2 Säugetiere .......................................................................................................... 18
7.2.1 Red-Necked Wallaby (Macrophus rufogriseus) ............................................... 18
7.2.2 Common Brushtail Possum (Trichosurus vulpecula) ....................................... 19
7.2.3 Short- Beaked Echidna (Tachyglossus aculeatus) .......................................... 19
7.3 Reptilien.............................................................................................................. 19
7.3.1 Carpet Python (Morelia spilota ssp.)................................................................ 19
7.3.2 Red Bellied Black Snake (Pseudechis porphyricus) ........................................ 19
7.3.3 Green Treesnakes (Dendrelaphis punctulata) ................................................. 19
7.3.4 Lace monitor (Varanus varius)......................................................................... 20
7.4 Sonstige.............................................................................................................. 20
7.4.1 Cane Toad (Buffo marius) ............................................................................... 20
7.4.2 Huntsman-spider (Delena cancerides) ............................................................ 20
7.4.3 Leech (Haemadipa spc.).................................................................................. 20
7.4.4 Monarch (Danaus plexippus).......................................................................... 20
8. Fazit...................................................................................................................... 20
9. Verzeichnis ........................................................................................................... 22
9.1 Quellen ............................................................................................................... 22
9.2 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................ 22
1. Einleitung
Das von der FH Lippe und Höxter vorgeschriebene Praxissemester absolvierten wir
vom 25. September 2006 bis zum 7. März 2007 im fünften Semester in New South
Wales, Australien.
Nach unserer Landung in einer nahegelegenen Stadt von Jerrapark, Lismore wurden
wir von W. Stemmer freundlich begrüßt und in Empfang genommen. Schon auf der
45 minütigen Autofahrt wurden uns viele Informationen über die Umgebung und das
Leben auf diesem Kontinent näher gebracht. Viele neue Eindrücke überschlugen
sich. So war der Linksverkehr, wie auch einige „ungewöhnliche“ Tiere sehr
aufregend. Inzwischen brach die Dämmerung ein und wir erreichten Jerrapark im
Dunkeln. Auf dem eineinhalb Kilometer langen Trampelpfad zu unserer Unterkunft
begleiteten uns Gedanken giftigen Tieren zu begegnen. Dort angekommen
begrüßten uns zwei weitere Praktikanten und führten uns in das Grundlegende ein.
2. Jerrapark und Umgebung
Jerrapark ist eine biodynamische Farm in Australien. Sie befindet sich in New South
Wales an der Grenze zu Queenland in der Northern Rivers Region. Diese definiert
sich durch die vier Flüsse Tweed River, Brunswick River, Richmond River und
Clarens River.
Der Zusammenfall, beziehungsweise die Erosion des ehemalige Vulkanes Mt.
Warning hinterließ eine enorm große Caldera, welche kennzeichnend für diese
Gegend ist. Sie umfasst einen Durchmesser von über 40km und reicht 1000m in die
Tiefe.
Das Klima ist subtropisch und die Jahreszeiten sind denen der europäischen
entgegengesetzt. Die Winter sind hier mild und trocken, die Sommer schwül-feucht
und heiß. Die geographische Lage lässt den Tag früh beginnen und ebenso enden.
So ist es auch im Sommer schon um acht Uhr Abends dunkel.
Der Name „Jerra“ findet seinen Ursprung in der südindischen Mythologie wieder und
bedeutet soviel wie ´Platz des Lernens`. Vor 16 Jahren wanderte W. Stemmer aus
Deutschland aus und erwarb ein 16ha großes Gelände, das durch jahrelange
Bananenmonokultur stark geprägt war. Nach dessen Aufgabe war die Fläche der
Sukzession ausgeliefert und vor allem das Wandelröschen (Lantana camara) war
vorherrschend. Ein weiteres Merkmal des sehr schmalen und langen Geländes sind
die vielzähligen Höhenunterschiede. Somit liegt der tiefste Punkt circa 100m höher
als der höchste, der sich auf 300m über NN befindet.
Von hier aus hat man einen überwältigten Blick auf den Mt. Warning und die uns
umgebende Caldera.
W. Stemmer verfolgt das Konzept, wie auch viele andere Farmer dieser Gegend, ein
in sich selbstbestehendes Ökosystem aufzubauen. Das heißt im Groben, das
Menschen von dem sich selbsterhaltenden System profitieren ohne diesem zu
schaden. Das Arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie ist hierbei von hoher
Bedeutung. Grundgedanke ist also das Wirtschaften mit regenerativen Energien und
naturnahen Stoffkreisläufen im Sinne eine ökologisch, ökonomisch und sozial
nachhaltigen Nutzung aller Ressourcen.
Jerrapark teilt sich in drei Teile auf, dem Gemüse- und Obstanbau, der Freiflächen
und dem Regenwaldaufforstungsgebiet. Der erste Teil bietet eine Vielfalt an
australischen und asiatisch-pazifischen Früchten, wie Black Sapote (Diospyros
digyna), Longan (Euphoria longana),Schwarze Maulbeere(Morus nigra), Mangos
(Mangifera indica), Pecan (Carya pecan) und vielen mehr. Die
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Regewaldwiederaufforstung des heimischen subtropischen Regenwaldes wird seit
1992 betrieben. Über 40.000 Regenwaldbäume wurden seit dem gepflanzt.
Ein weiteres Ziel der regionalen Farmer ist es einen zusammenhängenden Korridor
zwischen den Nationalparks Border Ranges, Mebbin mit Mt. Warning und Nightcap
zu schaffen. Somit soll die Wiederaufforstung des subtropischen Regenwaldes ein
größeres Biotop bilden und die Biodiversität der Flora und Fauna verstärken.
Jerrapark wird von Studenten, Praktikanten und WWoofern1 aus der ganzen Welt
unterstützt. Projekte wie, die Gestaltung eines medizinischen Gartens, Verlegung von
Bewässerungssystemen, Schaffung eines Photovoltaic-Stromnetzes in den
Aufenthaltsraum, der Bau von Wegen und Sitzgelegenheiten und weiteren Projekten,
sowie der ständige Pflegeaufwand sind Arbeiten dieser Farm. Zwei gemütliche
Zugwagons aus den 30er Jahren der Queensland Railway dienen neben zahlreicher
Wohnwagen den hier Arbeitenden als Schlafmöglichkeit. Ein schlichter
Aufenthaltsraum mit Küche, Dusche und Toilette dienen zum gemütlichen
Beisammensein. Diese einfache hier typische Bauart grenzt sich nicht von der Natur
ab. Somit ist es nicht zu vermeiden Eidechsen, Spinnen und Schlangen fernzuhalten.
Mit der Zeit akzeptierten wir ein solches Leben und erkannten die positiven
Auswirkungen. Die Schlange, eine Carpet Python (Morelia spilota ssp.) entfernte
Ungeziefer, wie Ratten und Mäuse aus der Küche, die Spinnen fraßen die Insekten.
Unser hier vorhandener Strom beschränkt sich auf 12 Volt Solarenergie. Das setzt
voraus den Tag über sparsam mit der Energie umzugehen, um auch abends noch
das Licht anmachen zu können. Das Trinkwasser beziehen wir aus einer
nahegelegenen Quelle, Spül- und Duschwasser gewinnen wir durch das Auffangen
von Regenwasser.
3. Die Gemüsegärten
Zu einer unserer Hauptaufgaben gehörte es dazu sich um die zwei Gemüsegärten zu
kümmern. Da diese den Großteil unserer Nahrungsquelle darstellten, war es von
großer Bedeutung sich permanent mit der Planung und Pflege zu beschäftigen.
Gleich nach unserer Ankunft verbachten wir zwei Wochen täglich im Garten. Zuerst
befreiten wir die Wege und Beete von Unkraut. Als nächstes galt es die Erde so zu
bearbeiten, dass weitere Pflanzen genügend Nährstoffe und Möglichkeiten zur
Wurzelausbreitung erhielten. Der Boden des erst fünf Jahre alten Gartens verfügt
über einen hohen Lehmanteil und fast keiner Humusschicht. Ein großes Problem in
den australischen Klimazonen stellt die Trockenheit dar und zudem natürlich der
Unkrautwuchs. Daher hielten wir uns an ein bewährtes Verfahren. Zunächst
lockerten wir die Erde in den Beeten mit Hilfe einer Grabegabel, hoben den alten
Mulch unter und zerkleinerten die übrig gebliebenen Brocken mit den Händen.
Anschließend erteilten wir organischen Dünger auf die Flächen und spülten sie mit
Wasser ein. In Jerrapark wird kein chemisches Düngemittel benutzt, da Pflanzen
ansonsten nach mehren Jahren anfällig für Seuchen und Krankheiten werden. In
Wasser eingeweichte Zeitungen verteilten wir mehrlagig, um Wildkräuter erst gar
nicht aufkommen zu lassen. Zusätzlich wird die Erde feucht gehalten. Anschließend
legten wir eine circa zehn Zentimeter dicke Mulchschicht über die Beete. Somit war
die Beetvorbereitung abgeschlossen. Wo es nötig war, bauten wir aus
Bambusstangen und einmaschigen Netzen Schattendächer.
In den darauffolgenden Tagen fuhren wir in die nächstgelegene Stadt zu einem
organischen Markt und kauften Stecklinge. Somit bepflanzten wir früh morgens oder
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Willing Workers On Organic Farms
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am späten Nachmittag die Gemüsegärten mit Gurken, Zucchini, Mangold und
diversen anderem Gemüse. Während des gesamten Praktikums pflanzten wir immer
wieder neue Stecklinge (siehe 3.1 Pflanzenliste) und verfügten somit permanent über
frisches Gemüse.
Übersichtsplan Gemüsegarten
(Abb.1)
Ein weiterer Gemüsegarten verfolgt eine etwas andere Strategie. Das Gelände ist
den ganzen Tag über der Sonne ausgesetzt. Auf Grund des sehr niedrigen
Wasservorrates der Erde, sind aufgeschüttete Erdreihen für die Pflanzen angelegt
worden, um das Wurzelwachstum anzuregen. Die Oberflächenspannung ist so hoch,
dass bei geringfügigem Regen kein Wasser eindringen kann. Die aufgeschütteten
Erdreihen lassen das Wasser langsam hinablaufen und in den Gräben kann das
angesammelte Wasser dann versickern. Da die Wurzeln Richtung Wasser wachsen,
wird das Wachstum gefördert, wodurch ein höherer Ertrag zu erzielen ist.
Für hitzeverträgliche Pflanzen wie Auberginen, Paprika und Chili wählten wir diesen
Garten. Die Chilipflanzen platzierten wir zwischen die Aubergine und Paprika, die
durch ihre Schärfe Schädlinge fernhalten. Tomaten und Gurken gingen in diesem
Garten nur sehr schleppend an und der Ertrag hielt sich in Grenzen.
In beiden Gärten war darauf zu achten, gut verträgliche Pflanzen nebeneinander zu
setzen und die optimale Lage ausfindig zu machen. So pflanzten wir Tomaten in die
volle Sonne und Blattgemüse eher in den Halbschatten. Salat und Bohnen ergänzen
sich hervorragen, da die Bohnen Stickstoff binden und der Salat diesen benötigt.
Abschließend ist zu sagen, dass Gemüsegärten einen hohen Pflegeaufwand und
somit auch viel Zeit in Anspruch nehmen. So war das Wässern der Gärten vor
Sonnenaufgang eine tägliche Aufgabe. Um Zeit einzusparen wäre ein
Bewässerungssystem von großer Hilfe. Außerdem könnte so das vermeintliche
Nässen der Blattoberflächen vermieden werden.
Durch unsere Gartenarbeit sind uns wesentliche Bestandteile des Gemüseanbaus
deutlich geworden. So sollte das Pflanzen in der Mittagssonne vermieden werden, so
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wie das Bewässern der Blattoberflächen, da ansonsten Blattverbrennungen durch
die Sonne auftreten. Ein wichtiger Bestandteil bei der Beetvorbereitung ist es unter
anderem genügend Zeitungspapier auszulegen. Ansonsten wachsen die Unkräuter
hindurch und man muss zusätzlichen Pflegeaufwand betreiben.
3.1 Gartengewächse
Englisch
Bean, bush
Beetroot
Cabbage
Capsicum
Celery
Cucumber
Eggplant
Kale
Kohl rabi
Leek
Lettuce
Onion
Pumpkin
Silverbeet
Tatsoi
Tomato
Rhubarb
Watermelon
Zucchini
Botanisch
Phaseolus nanus
Beta vulgaris
Brassica oleraceea var. capitata
Capsicum annum
Apium graveolens var. dulce
Cucumis sativus
Solanum melongena
Brassica olevacea var. acephala
Brassica olevacea var. gongylodes
Allium ampeloprasum var. porrum
Latuca sativa
Allium cepa
Cucurbita species
Beta vulgaris
Brassica navinosa
Lycopersicon esculentum
Rheum rhabarbarum
Citrullus lanatus
Veurbita pepo
3.2 Kräuter
Englisch
Basil
Calendula
Chives
Coriander
Dill
Lavender
Lemon Grass
Nasturtium
Oregano
Parsley
Italien Parsley
Peppermint
Rosemary
Thyme
Verbena
Aloe
Botanisch
Ocimun basilicum
Calendula officinalis
Allium schoenoprasum
Coriandrum sativum
Anethum grareolens
Lavendula angustifolia
Cymbopogon flexuosus
Tropaeeolum majus
Origanum species
Petroselinum sativum
Petroselinum crispum
Mentha piperita
Rosmarinus officialis
Thymus vulgaris
Vervan bonaviensis
Aloe vera
4. Projekt Garten der Sinne
Unser Projekt besteht aus einer circa 400m² großen Fläche und befindet sich im
Regenwaldaufforstungsbereich. Ursprünglich lief mitten durch dieses Gebiet ein
Bach, der heute seitlich des Geländes fließt. Dieses damals sehr feuchte Gelände
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sollte somit trocken gelegt werden. Aufgrund vieler Hangrutsche hat sich die
Zusammensetzung der Erde zufällig gebildet. Dies stellt eine Herausforderung dar,
mit der Fläche richtig umzugehen. Zunächst war es schwer die Umrisse und Grenzen
dieser Fläche eindeutig auszumachen. Zwei Meter hohe Unkräuter bedeckten dieses
Gebiet und gingen fließend in den Regenwald über.
Zur Ideefindung diente uns eine höher
gelegene Bank als Aussichtspunkt. Hier setzten wir uns besonders mit der Flora und
Fauna dieses Gebietes auseinander. So sind uns hier schon eine Vielzahl von
Insekten und Vögeln aufgefallen, die wir in unsere Planung miteinbezogen.
Besonders auffallend waren die Zikaden durch ihren ohrenbetäubenden Lärm.
Nach einem Brainstorming und etlichen
Verweilminuten stellte sich heraus einen
Garten der Sinne zu planen. Hier
können die Sinne Hören, Sehen, Fühlen
und Riechen besonders gut umgesetzt
werden. Wichtig war uns einen Platz der
Ruhe zu schaffen, der in sich
ausgeglichen ist. Somit kam der
Gedanke das Symbol des Yin und Yang
einzubeziehen.
Dieses Symbol sollte die Mitte des
Platzes definieren und von duftenden
Blütenpflanzen umrahmt werden. Ein
Sinnespfad stellt die Umrahmung dar,
die Teilung ist durch eine Stufe betont
und die beiden Kreise dienen einer
Sitzgelegenheit. Der Untergrund der
beiden Hälften soll sich farblich von
einander absetzen. Naturelemente wie
Holz und Stein sollen zum Bau
verwendet werden. Die Idee Tastkästen
zu integrieren verwarfen wir wieder, um
keine unnötigen Gefahren mit giftigen
Tieren einzugehen, die sich diese als
Nistkästen zu eigen machen würden.
(Abb. 2)
Der nächste Schritt bestand darin 400m² von Unkraut zu befreien. Diese Aufgabe
führte dazu, dass wir uns zwei Wochen mit dem Gelände beschäftigten. Zur
Verfügung standen uns ausschließlich Handschuhe und eine Machete. Aufgrund
dieser intensiven Beschäftigung in unserem Planungsraum, empfanden wir unseren
Entwurf zu konstruiert in Mitten der natürlichen Umgebung. Somit führte jeder weitere
Entwurf dazu das Symbol des Yin und Yang nicht mehr bildhaft in den Platz
einzufügen, sondern es als Planungsbasis und Grundgedanken der Gestaltung zu
verwenden. Um eine konkrete Planung vorzunehmen war eine Vermessung der
gesamten Fläche notwendig. Mit einem Maßband, einer Schnur, Bambusstöckchen,
einer Wasserwaage und einem Backgomanspielbrett als rechten Winkel machten wir
uns an die Arbeit. Diese Art der Werkzeuge schloss eine Wahl diverser
Messverfahren aus. Somit führten wir das Orthogonalmessverfahren durch. Zunächst
setzten wir einen markanten Festpunkt, von der die Schnur längs und ungefähr mittig
über die gesamte Fläche waagerecht gespannt wurde. Jedoch ließ sich diese
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provisorische Schnur über
eine große Distanz nicht
spannen. Alternativ setzten
wir circa alle zehn Meter
weitere Messpunkte.
Nicht nur die
Flächenmessung, sondern
auch die Topografie dieses
Geländes waren für unsere
Planung ausschlaggebend.
Das Gefälle in Längsrichtung
schätzten wir auf ungefähr
drei bis vier Meter und somit
spannten wir einzelne
Schnüre höhenversetzt
zwischen die Festpunkte. Das
heißt im Detail, das wir jede Schnur knapp über der Erdoberfläche angebracht haben
und die Höhedifferenz in unsere Vermessung miteinbezogen.
(Abb. 3)
Für eine präzise Messung steckten wir meterweise Bambusstöckchen längs der
Abszisse. Mit Hilfe des Backgomanspielbrettes maßen wir an jedem
Bambusstöckchen im rechten Winkel zu beiden Seiten. Begrenzt ist das
Planungsgebiet südwestlich durch einen Bachlauf und nordöstlich durch den von A.
Jennebach angelegten Weg.
Zum Schluss nahmen wir die Höhenmessung in Querrichtung vor. Hierzu wählen wir
drei markante Punkte und vollzogen eine weitere Höhenmessung. Mit Hilfe unserer
Autocad- Kenntnisse erstellten wir diverse technische Pläne. Unsere
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Messergebnisse ergaben eine maximale Länge von 43.74 Metern und eine maximale
Breite von 17 Metern. Die Höhendifferenz unseres Planungsgebietes beträgt in der
Längsrichtung 4.18m und in der Breite 0.15m.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine Flächen-, beziehungsweise
Höhenmessung mit diesen recht primitiven Hilfsmitteln gut durchzuführen ist.
Improvisation war ein großer Bestandteil dieser Aufgabe. Schon hierbei sind die
Differenzen zwischen der Theorie und Praxis aufgefallen.
(Abb. 4)
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Eine konkrete Planung konnte nun durchgeführt werden. Der schon vorhandene Weg
sollte als Sinnespfad genutzt werden. An Stellen, an denen es möglich ist, planten
wir eine kurvenreichere Wegeführung, um ihn interessanter wirken zu lassen.
Zusätzlich sollte eine Sitzgelegenheit mit Blick auf die Fläche ein weiteres Element
darstellen. Zugleich dient diese dem Hangabfang. Diese sollte sich in Form einer
geschwungenen Linie in die natürliche Umgebung einfügen.
Diverse selbstgebaute Klanginstrumente sollen den Sinn Hören in dem Garten der
Sinne unterstreichen. Unter anderem eignet sich Bambus gut als Baumaterial durch
seinen Hohlraum im Inneren.
Ein Wasserlauf soll gestalterisch in das Gebiet integriert werden. Abschließend wird
der Sinnesgarten mit duftenden Stauden und Sträuchern bepflanzt. Im hinteren Teil
soll mehr mit Farnen und Bodendeckern gearbeitet werden, um den Übergang in den
Regenwald fließend zu gestalten. So nahmen wir unter anderem Ableger aus der
Umgebung von der Beefsteak Plant (Iresine herbstii) und der Never-never plant
(Ctenanthe oppenheimiana). Ein Highlight soll eine selbstgeschnitzte Holzskulptur
werden.
Die Umsetzung dieser Idee erforderte zunächst einmal die grobe Einebnung der
Flächenteile. Wir entschlossen uns mit dem Bau des Sinnespfades zu beginnen. Die
kurvenreiche Wegeführung führte dazu, den angrenzenden Hang abzustechen.
Nachdem die grobe Form des Weges feststand, befestigten wir die angrenzenden
Seiten, um den tiefer liegenden Weg vor Einstürzen, vor allem in der Regenzeit zu
schützen. Zur Befestigung entschieden wir uns auf der einen Seite für eine niedrige
Trockenmauer und auf der anderen Seite fingen wir den Hang mit quer übereinander
liegenden Holzstämmen ab. Steine sammelten wir auf 16 ha Jerrapark und
transportierten sie mühselig mit der Schubkarre in unser circa 30m tiefer gelegenes
Projektgebiet. Für die Beschaffung der Holzstämme bekamen wir Unterstützung von
W. Stemmer. Er sägte uns mit Hilfe einer Kettensäge etliche
Eukalyptusbaumstämme. Auch diese mussten von uns über viele Stufen abwärts
befördert werden. Nun legten wir über den ausnivillierten Weg ein
unkrautundurchlässiges Fließ und begannen mit dem Bau der Hangabfänge, sodass
das Fließ durch diese fixiert war.
Nun konnten wir mit dem
Bau des Sinnespfades
beginnen. Unser Ziel war es
gegen die Einschränkungen
der sinnlichen
Erfahrungsmöglichkeiten
entgegen zu wirken. Somit
hielten wir uns an das
Konzept des Pädagogen
Hugo Kükelhaus2.
Für den ersten Bodenbelag
unseres Sinnespfades
suchten wir passende
Eukalyptushölzer und ließen
sie auf eine Länge von 70 bis
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*24. März 1900 in Essen; † 5.Oktober 1984 in Herrischried; Tischler, Schriftsteller, Pädagoge,
Philosoph und Künstler
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80cm sägen. Bei einem Durchmesser von ungefähr sieben Zentimetern benötigten
wir um die 60 Hölzer für drei bis vier Meter Sinnspfad. Diese klemmten wir zwischen
die beiden Hangabfänge. Teilweise war es erforderlich die Länge der einzelnen
Eukalyptushölzer mit einer kleinen Handsäge zu kürzen, beziehungsweise passend
zu sägen. Wichtig war es auch die kleinen Seitenäste zu entfernen, um Verletzungen
vorzubeugen.
Die nächste paar Meter des
Sinnespfades bedeckten wir
mit Rindenmulch von
Eukalyptusbäumen, die ihre
Rinde ganzjährig schälen.
Den Übergang zum nächsten
Bodenbelag bildeten schon
vorhandene Stufen aus Stein.
Somit führten wir dieses
Material fort. Diverse Male
fuhren wir zum 25km
entfernten Tweed River und
beluden unser Auto mit
großen Flusskieseln. Als
anschließendes Material
wählten wir Sand, der uns
schon in Säcken zur
Verfügung stand. Diese
mussten nur noch mit Hilfe
einer Schubkarre zu unserem
Projekt transportiert werden.
Der uns ebenfalls zur
Verfügung gestandene Splitt
nutzten wir als letzten Bodenbelag. Unseren Sinnespfad ließen wir fließend in eine
Weggabelung enden.
Während der Bauphase übernahm das Unkraut wieder den Großteil der Fläche.
Ursprünglich sollte eine Plane über die unkrautfreie Fläche gelegt werden, um einen
weiteren Wuchs zu vermeiden und um Restbestände abzutöten. Da wir eine solche
Plane nie erhalten haben, mussten wir die Unkräuter anderweitig bekämpfen.
Auffallend war, dass sich dieses mal andere Pflanzen durchsetzten. So waren nicht
mehr Disteln und „Croftenweed“ vorherrschend, sondern „Stinky Roger“ und weitere
Gräser. Nach vielen weiteren Stunden des Zupfens wurde uns ein Pflanzengift zur
Verfügung gestellt. Dieses war jedoch nur in Teilen wirksam und das Verwenden von
chemischen Giftstoffen passte nicht in unser, beziehungsweise Jerraparks Konzept.
Somit entfernte wir die Unkräuter auf herkömmliche Weise samt Wurzel, um eine
Wurzelverbreitung zu minimieren und achteten darauf, die Pflanzen nicht zur Blüte
kommen zu lassen.
Zwischenzeitlich arbeiteten wir an unserer Sitzgelegenheit. Die erste Idee eine
„Stonecouch“ zu bauen verwarfen wir nach langen Überlegungen. Da das
Hauptproblem bei einer ausschließlich aus Stein bestehenden Sitzgelegenheit das
Suchen und Transportieren schwerer Steine wäre, suchten wir uns eine Alternative.
Diese bestand aus Betonsteinen, die verputzt und mit Mosaiken bestückt werden
sollten. Jedoch widersprach sich das in diesem Fall mit unserem Konzept
Naturmaterialien zu verwenden. Des Weitern war dies ein Kostenpunkt. Zu guter
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Letzt entschlossen wir uns für die Variante „Holzstämme“. In einer nahegelegenen
Community sahen wir zuvor eine aus Holzstämmen bestehende Bank, die uns sofort
gefiel und wir diese in unsere Planung mit aufnahmen. Also entwarfen wir einen aus
großen Holzstämmen gestalteten Hangabfang, der zugleich eine Sitzgelegenheit
dient. Aus einem 15 Jahre alten Eukalyptusbaum sägten wir unter Mithilfe von W.
Stemmer Stämme in den Längen zwischen 0.70m und 1.30m. Jene herunter zu
bringen stellte sich wohl als größte Herausforderung in unserem Projekt dar.
Eukalyptusholz verfügt über ein Gewicht von circa 1040kg/m³. Das heißt unsere
größten Stämme haben ein Durchschnittsgewicht von 180kg. Nun stellte sich die
Frage, wie dieses Material zu unserem Bauplatz befördert werden kann. Zu aller erst
versuchten wir die Stämme auf unsere Schultern zu nehmen. Jedoch scheiterte es
schon allein bei dem Versuch das Holz zu heben. Also suchten wir uns zwei Seile
und trugen sie mit zwei weiteren Personen und vielen Pausen den Weg hinunter in
unseren Sinnesgarten. Die schwersten Stämme schoben wir vorsichtig mit einer
Sackkarre hinab. Direkt hinter den Terrassenstufen hoben wir einen circa 30
Zentimeter tiefen Graben aus und setzten die Baumstämme höhenversetzt passend
nebeneinander. Schließlich befestigten wir sie beidseitig durch das Anfülle von Erde.
Nun galt es die durch die Holzstämme abgefangene Fläche zu bepflanzen. Unsere
Auswahl beschränkte sich auf sonnenverträgliche Gewächse, die wir vom Gelände
durch Teilung schon vorhandener Pflanzen entnahmen. Zu diesen zählten unter
anderem Spider Lily (Hymenocallis littoralis), Bromeliad (Portea petropolitana var.
Extensa), Bromeliad (Aechmea organensis), Canna (Canna spec.). Die Fläche um
die Bepflanzung legten wir mit nassen Zeitungen aus und bedeckten diese mit
Mulch.
(Abb. 5)
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Kurz vor Abschluss unseres Projektes erhielten wir eine ausführliche Einweisung in
das Bearbeiten von Holz. Unsere Skulptur erstellten wir aus einem Camphor laurel
(Cinnamomum camphora), einem sehr weichen Holz. Passend für diese Gegend
schnitzten wir eine den
Baumstamm umwickelnde
Schlange und setzten diese
farblich mit roter Erde ab.
Unsere Projektarbeit hat uns
gezeigt, dass man mit viel
Improvisation und einem
geringen, beziehungsweise
gar keinem Kostenaufwand
eine ganze Reihe von Plänen
umsetzen kann.
Je länger wir uns in Jerrapark
aufhielten, desto mehr Ideen
entstanden die umliegenden
Naturmaterialien zu
verwenden. Eine sehr positive
Erfahrung war es
selbstständig und frei unsere
Entwürfe umzusetzen und
somit wurden uns auch
unsere Fehler schnell
bewusst.
Zu bemängeln ist es, dass es uns nicht möglich war, unser Projekt komplett zu
beenden. Zu oft mussten wir auf die Hilfe von W. Stemmer warten, wie zum Beispiel
das Sägen der Baumstämme. Somit verlief unser Projektablauf langsamer als
erwartet. Weitere Verzögerungen ließen sich durch das Nichtauslegen der Folie über
die unkrautfreie Fläche nicht vermeiden. Unzähliges und eigentlich unnötiges
Unkrautzupfen nahm unsere Zeit in Anspruch. Hinzu kamen noch vielzählige
Tätigkeiten in anderen Arbeitsbereichen.
Die ausschließliche Arbeit per Hand ließ Ungenauigkeiten in einem gewissen Maß
erkennen, die in unserem späteren Berufsfeld nicht akzeptabel wäre. Es erwies sich
schwierig, genau nach Plan zu arbeiten, da uns teils die Kraft oder passende Geräte
fehlten.
5. Sonstige Tätigkeiten
5.1 Olivenplantage
Zu dem Drittel des Obst- und Gemüseanbaus zählt unter anderem eine
Olivenplantage mit circa 220 in Reihen gepflanzten Bäumen. Angelegt wurden diese
im letzten Jahr auf einem höher gelegenen, westexponierten Hang. Der Standort ist
so gewählt, dass die kräftige Nachmittagssonne die Früchte besonders gut
heranreifen lässt. Aus dem gleichen Grund sind an dem Hang über der
Olivenpantage Weinreben geplant.
Die Erde, schwerer Lehmboden, wurde vier Jahre lang für diese Plantage vorbereitet.
Die Reihen wurden 60 cm mit einem Tiefpflug gepflügt und alle acht Wochen Kalk
eingebracht. Mittlerweile hat sich der ph -Wert von circa 4.5 auf 5 bis 6 verbessert.
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Hohe runde Gitterkäfige sollen den Verbiss durch Wallabies und anderen Tieren
minimieren. Es wird bestärkt durch einen daran angebrachten Jutesack. Unsere
Aufgabe war es zwei noch nichtvollständige Olivenbaumreihen mit neuen Bäumen
fortzuführen. Zunächst war es nötig die Grasnarbe mit Hilfe einer Hacke zu
entfernen. Mit dem Pflanzspaten stachen wir ein schmales nicht zu tiefes Loch aus,
wässerten es und pflanzten die kleinen Bäume. Wichtig war es die Erde nicht zu fest
zu drücken, um genügend Sauerstoff an die Pflanze herankommen zu lassen. Nun
musste die Pflanze nochmals bewässert werden. Wir schlugen rechts und links
Holzpfosten in die Erde und befestigten den Käfig daran. Abschließend kontrollierten
wir jede weitre Reihe und wo es nötig war tauschten wir tote Bäume gegen neue aus.
Nach circa 15 Jahren kann die erste Ernte eingeholt werden. Angedacht ist diese
einlegen zu lassen und zu verkaufen. Würde man hingegen die Oliven zu einer
Ölmühle bringen, wäre nicht garantiert ausschließlich die eigene Ernte als Öl zu
bekommen.
5.2 Schädlingsbekämpfung
Auf Grund diverser
Schädlinge benötigten
Bäume, wie Zitrusfrüchte,
Black Sapote (Diospyros
digyna) und Longan
(Euphoria longana)
regelmäßige Pflege. In der
Zeit unseres Praktikums
befahlen drei verschiedene
Schädlinge die Bäume und
mussten bekämpft werden.
Eine davon waren die
Schildläuse. Diese waren auf
der Blattunterseite
vorzufinden und
verursachten das Welken der
Blätter. Zunächst versuchten wir an einigen Bäumen mit Hilfe eines organischen
Spritzmittels diese zu vernichten. Wir wiederholten es im sieben Tage Rhythmus. Es
zeigten sich jedoch keine Veränderungen. Daraufhin bespritzen wir die noch nicht
behandelten Bäume mit einem chemischen Mittel und wiederholten dies ebenso im
sieben Tage Rhythmus. Ein Erfolg war schnell zu verzeichnen, woraufhin wir auch
die anfänglich organisch behandelten Bäume mit dem chemischen Mittel bespritzten.
Nach einigen Erkundungen stellte sich heraus, dass zunächst alle vorhandenen
Ameisen vernichtet werden müssen,
um die Bäume von den Schildläusen zu befreien. Somit verteilten wir ein
Ameisenpulver um die Baumstämme, beziehungsweise auf die Ameisennester.
Dieses wirkungsvolle Mittel wendete wir regelmäßig an und die Schädlinge waren
weitestgehenst bekämpft.
Ein weiterer Schädling, der „Stinkybug“ konnte ganz ohne Chemie durch simples
Absammeln bekämpft werden. Dieser Käfer legt seine Eier in die Früchte und somit
fällt die Ernte geringer aus.
5.3 Pflanzen von Regenwaldbäume
Eine weitere Tätigkeit unseres Praktikums war es Regenwaldbäume und
`Bushtucker´ zu pflanzen. Letzteres sind australisch heimische Pflanzen, die den
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Aboriginals als Nahrungsquelle dient. Diese sind unveredelt und überall auf dem
roten Kontinent zu finden.
Die unser Projekt umliegende Fläche sollte also weiter aufgeforstet werden.
Zunächst war es nötig die jeweiligen Stücke von Unkraut zu befreien, dann erst
hoben wir passend große Pflanzlöcher aus und wässerten diese gut. Dieser Schritt
ist sehr wichtig, damit die Wurzeln des zu pflanzenden Baumes nicht in
Trockenheitsstress geraten. Nun setzten wir die Bäumchen ein und gingen im
Grunde genauso vor, wie auch bei dem Pflanzen der Olivenbäumchen. Also sollten
auch hier die Wurzen mit Erden nicht zu fest gedrückt werden, um noch Sauerstoff
durchdringen lassen zu können. Zum Schluss gossen wir die neu eingepflanzten
Bäumchen ein weiteres mal. Um dem Unkrautwuchs auch weiterhin
entgegenzuwirken, legten wir die Flächen um die Gehölze mit in Wasser
eingeweichten Zeitungen aus, bedeckten sie mit getrocknetem Schnittgras und
stülpten ihnen Plastiktüten über. Diese sollen den Verbiss durch Wallabies
minimieren.
Alle neugepflanzten Bäume wurden täglich von uns mit Wasser versorgt.
5.4 Regenwaldpflanzen
Englisch
Teak
Rosewood
Silky Oak
Red Cedar
Firewheel Tree
Sandpaper Fig
Yellow Carabeen
Red Carabeen
Elephant Ear
River Box
Plum Pine
Natve Ginger
Ginger
Kamala Tree
Blackbean
Lilly Pilly
Slender Palm Lily
Bangalow Palm
Alexandra Palm
Walking Stick Palm
Carnarvon Fan Palm
Blue Quandong
Bunya Pine
Rosy Maidenhair
Elkhorn Fern
Rough Tree Fern
Bird´s Nest Fern
Soft Tree Fern
Botanisch
Flindersia australis
Dysoxylum fraserianum
Grevillea robusta
Toona australis
Stenocarpus sinvatus
Ficus coronata
Sloonea woollsii
Geissois benthamii
Alocasia macrorrhiza
Tristaniopsis exiliflora
Podocarpus elatus
Alpinia caerulea
Pseuduvaria froggattii
Mallotus philippensis
Castanospermum australe
Acmena smithii
Cordyline stricta
Archontophoenix cunninghamiana
Archontophoenix alexandrae
Linospadix monostachys
Livistona sp. Cape River
Elaeocarpus grandis
Araucaria bidwillii
Adiantum hispidulum
Platycerium bifurcatum
Cyathea australis
Asplenium austalasicum
Dicksonia antarctica
Anetholea anisata
Allosyncarpia ternata
Endiandran sieberi
14
6 Nationalparke
Der Schutzstatus australischer Nationalparke ist nicht mit dem des deutschen zu
vergleichen. Er ähnelt eher dem des Biosphärenreservates. Große Teile sind speziell
auf den Tourismus ausgelegt, somit ist das Campen gegen eine geringfügige Gebühr
inklusive Lagerfeuer gestattet. Teils sind sogar gasbetriebene Barbecuestellen
vorzufinden. Dem Besucher ist es gestattet, den Park mit dem Auto zu befahren.
6.1 Border Ranges Nationalpark
Der Border Ranges Nationalpark verläuft in den Staaten New South Wales, wie auch
Queensland. Der größere Teil jedoch befindet sich mit 31.729ha subtropischen
Regenwald in New South
Wales. Der Hauptfaktor eines
Regenwaldes ist die
Feuchtigkeit. Neben der
häufigen Regenfällle im
Sommer sind zusätzliche
Faktoren, wie tief hängende
Wolken, Nebel und Tau
wichtige Bestandteile, um den
Wasserverlust zu reduzieren.
Ungefähr ein Viertel der
australischen Vogelarten sind
hier vorzufinden und somit
gehört der Nationalpark zum
Welterbe, UNESCO.
In den 30ern des 19.
Jahrhunderts schickte die
Regierung Strafgefangene in die Regenwälder, um das wertvolle tropische Holz zu
fällen. Dadurch wurden sehr große Teile des Regenwaldes zerstört. Mitte der 1970er
Jahre setzten sich Aktivisten gegen das weitere Abholzen ein und forderten einen
Schutzstatus, der 13 Jahre später festgelegt wurde.
Der Park verfügt über mehrere atemberaubende Ausblicke auf die Caldera, Mt.
Warning und die Küste. Ein besonderer Eindruck gab uns die Wanderung auf den
Pinnacle, ein Felsvorsprung mit sehr alten südlichen Grasbäumen (Xanthorrhoea
australis), der uns ein gigantisches Panorama bot.
Wir waren überwältigt von unserem ersten Besuch in einem australischen
Regenwald. Sofort fielen uns die enormen Größenverhältnisse der Pflanzen auf, die
bis zu 40 bis 50m in die Höhe reichten, wie zum Beispiel der Rosewood (Dysoxylum
fraseranum). Einige der Regenwaldbäume weisen mehr als 2000 Jahre auf. Das
Wurzelsystem der Red Carabeen (Geissois benthamii) und der Yellow Carabeen
(Sloonea woollsii) ist oberflächig vorzufinden und nennt sich Brettwurzelsystem. Die
vertikale Ausbreitung dieser Wurzel ermöglicht eine effizientere Nährstoffaufnahme
aus der oberflächigen Erde. Die Anordnung dieser Gehölze ist so strukturiert, dass
bei starkem Wind genügend gegenseitiger Halt gegeben ist.
Eine weitere Charakteristik der tropischen Regenwälder ist die Bildung von Blüten
und Früchten an blattlosen Ästen. Diese Eigenschaft findet man nur eingeschränkt in
den subtropischen Regewäldern in New South Wales wieder. Hierzu zählen ...
(Syzygium moore) und ... (Ficus coronata).
15
Border Ranges weist eine Vielzahl an Palm auf, die in trockenen und kühler
temperierten Regenwäldern meist fehlen. Sie sind in `feather palms´
(Archontophoenix) und `fan palms´ (Livistona) klassifiziert.
Dieser Nationalpark ist auf Grund seiner hohen Biodiversität mit den verschiedensten
signifikanten Habitaten etwas sehr Besonderes.
6.2 Bald Rock Nationalpark
Der Bald Rock Nationalpark
liegt circa 200km westlich von
Jerrapark und befindet sich in
den Great Dividing Ranges,
circa 600m höher an der
Grenze zu Queensland. Er ist
geprägt durch einen 750m
langen, 200m hohen und
500m breiten abgerundeten
Granitfelsen, welcher der
größte Granitmonolith
Australiens darstellt. Umgeben
ist dieser von einem trockenen
Regenwald in dem
Eukalyptusbäume
vorherrschend sind. Durch
einen sehr geringen Niederschlag (circa 500ml/Jahr) und den noch anstehende
Grundgestein Granit sind hier nur fünf Arten von Eukalyptus (Eucalyptus spec.) zu
finden, welche sich auf diese Gegebenheiten spezialisiert haben. Auffallend waren
eine größere Blattoberfläche an diesen Bäumen. Eine höhere Photosyntheseleistung
lässt sich daher vermuten. Vor einer zu starken Verdunstung schützt ein hoher
Ölanteil in den Blättern. Durch ein verheerendes Buschfeuer vor fünf Jahren befindet
sich hier eine sehr junge Strauchschicht, die noch im Aufwuchs ist. Nur wenige alte
Bäume haben stark beschädigt das Feuer überlebt und treiben inzwischen wieder
aus. An südexponierten Hängen hat sich die Strauchschicht schneller und besser
entwickelt, da die Sonneneinstrahlung hier geringer ist und somit nicht so starke
Trockenheit herrscht. Neben den zahlreichen Eukalyptusbäumen setzen sich
vereinzelt Akazien (Acacia spec.) durch, die als Nährstoffbinder die
Eukalyptusbäume in ihrem Wachstum unterstützen. Die in dem Wald vorkommenden
Granitfelsen weisen eine Vielfalt an Flechten und Moosen auf. Des Weiteren siedeln
sich diverse Orchideenarten auf diesen nährstoffarmen Standorten an.
6.3 Boonoo Boonoo Nationalpark
Direkt anschließend befindet sich der Boonoo Boonoo Nationalpark, der in der
Sprache der Aboriginals `big rock´ bedeutet. Dominiert ist dieser Nationalpark durch
einen Fluss, der in Kaskaden das Tal hinabfließt. Umgeben sind die Wasserfälle von
einem trockenen Regenwald. Ein entscheidender Unterschied zu dem Wald des Bald
Rock Nationalparks ist der dichte Farnbewuchs in der Krautschicht, auf Grund der
höheren Feuchtigkeit im Boden.
Flüsse und Buchten sind durch Erosionen entstanden und lassen blanke Felsen
hervortreten. ´Bottlebrushes` und weitere Sträucher gedeihen in diesen feuchten
Bereichen. Die noch intakten Waldbereiche, die nicht durch den Brand von vor fünf
Jahren beschädigt wurden, weisen eine gut entwickelt Strauchschicht mit wenig
16
Grasbewuchs auf. Hingegen zeigen durch den Brand zerstörte Teilstücke keine
Strauchschicht, sondern nur für diesen Wald untypische Gräser.
Trotz des wenig fruchtbaren Bodes ist hier eine hohe Artenvielfalt vorzufinden,
bevorzugt durch künstliche Wasserzufuhr in den Parks, Flüssen, Buchten und
Sümpfen.
Im Gestein klein ausgespülte Löcher haben sich mit Wasser gefüllt und bilden einen
eigenen Lebensraum für Lilien, Fleischfressende Pflanzen und Algen.
(Abb. 6)
7 Fauna in Jerrapark
7.1 Vögel
7.1.1 Kookaburra (Dacelo gigas)
Der Kookaburra gehört zu
der Familie der Eisvögel
(Kingfisher). Seine Laute
hören sich an wie ein
heiseres Lachen und ist
meist morgens und abends
zu vernehmen. Er gilt als
Ikone Australiens und ist
leicht an seiner Größe und
seinem bemerkenswerten
Äußeren zu erkennen.
Er ernährt sich von
Eidechsen, Fischen und
Kleinsäugern, wie auch
Schlangen. Den
Giftschlangen trennt er
zuerst den giftigen Kopf ab, um dann gefahrlos den Rest zu fressen. Oft ist er
stillsitzend auf Zweigen oder Zäunen zu beobachten.
7.1.2 Lewin Honeyeater (Meliphaga lewinii)
Der Honeyeater hat sein Areal in den Regenwäldern und Küstenwäldern. Die Familie
ist als größte Australiens mit mehr als 70 Spezies vertreten. An seine
17
Nahrungsaufnahme angepasst, verfügt er über eine raue Zunge, um den Nektar aus
den fruchtbildenden Blüten zu sauen. Da seine Nahrungsquelle Eukalyptusbäume
und verwandte Spezies der Buschgewächse sind, steht er in einer engen Beziehung
und in Abhängigkeit zu diesen Gehölzen. Somit findet man den Honeyeater dort vor,
wo eben diese Bäume beziehungsweise Büsche vorkommen.
In Jerrapark sind zusätzlich zu den Eukalyptusbäumen, Banksias und Grevilleas
angepflanzt worden, um den Honeyeater eine noch größere Nahrungsquelle zu
bieten. Daraus resultierend ist eine große Anzahl von ihnen auf dem Gelände
vertreten.
7.1.3 Tawny Frogmouth (Podargus strigoides)
Der Frogmouth hat seinen Namen nach seinem Äußeren bekommen, da ein Teil
seines Kopfes dem eines Frosches ähnelt. Diese Spezies wird in Australien noch am
häufigsten gesichtet. Tragischerweise verringert sich die Anzahl durch das
Überfahren von Kraftfahrzeugen auf den Teerstraßen. Dieser Vogel findet hier ein
großes Angebot an Nahrung. Hierzu zählen zum Beispiel Frösche, Eidechsen und
Spinnen. Er ist nachtaktiv und durch seinen leisen Flug und großen Augen ein guter
Jäger. Eine bemerkenswerte Fähigkeit ist seine Tarnung an Baumstämmen, das ihn
kaum erkennen lässt.
7.1.4 Eastern Whipbird (Psophodes olivaceus)
Der Whipbird ist durch seinen Ruf mit der auffälligste Vogel in den Regnwäldern
Ostaustraliens. Er klingt wie ein Peitschenschlag. Ansonsten sieht man ihn nur recht
selten, da er sehr scheu ist.
7.1.5 Weitere Vögel
Crested Pidgeon (Ocyphaps lophotes)
Brown Pidgeon (Macropygia phasianella)
Sullphur-crested Cockatoo (Cacatua galerita)
Spangled Drongo (Dicrurus bracteatus)
Rainbowbirds-Bee-Eater (Merops ornatus)
Blue wrens (Malurus cyaneus)
Cookoo Shrike (Coracina spec.)
Fire Finches (Lagonosticta spec.)
Thornbill (Acanthiza spec.)
Eastern Rosella (Platycercus eximius)
Crimson Rosella (Platycercus elegans)
Black Shouldery Kite (Elanus axillaris)
7.2 Säugetiere
7.2.1 Red-Necked Wallaby (Macrophus rufogriseus)
Das Wallaby gehört zu der Familie der Kängurus und somit zu den Beuteltieren, die
mit rund 130 Arten die größte Säugetiergruppe darstellt.
Es kann eine Größe von circa einem Meter erlangen, wobei das Männchen größer ist
als das Weibchen. Ein Wallabyweibchen kann ein bis zwei Junge nach 29 bis 30
Tage gebären. 40 Wochen später entleert die Mutter ihren Beutel und säugt ihre
Junge bis zu einem Alter von zwölf bis 17 Monaten. Die Lebensdauer kann bis zu 18
Jahren betragen.
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7.2.2 Common Brushtail Possum (Trichosurus vulpecula)
Das silbergraue Possum kann bis zu acht Jahren alt werden und erreicht die
ungfähre Größe wie die eines Hasens. Der Kletterbeutler lebt auf Bäumen und nutzt
seinen Schwanz als zusätzliche Hilfe. Seine natürliches Habitat sind die
australischen Regenwälder der Ostküste. Durch das Eindringen der Menschen
kommt das Possum immer häufiger in den Städten und bewohnten Gegenden vor,
da es dort schneller an Nahrung gelangt.
7.2.3 Short- Beaked Echidna (Tachyglossus aculeatus)
Der Echidna ist eins der zwei einzigen Säugetiere auf der Welt, welches Eier legt.
Typisch ist ein Ei pro Geburt. Das Junge wird dann in den Beutel gelegt wo es noch
circa drei Monate gesäugt wird. Seine Hauptnahrung beschränkt sich auf Termiten,
was an seinem Habitus mit der länglichen Schnauze und der langen Zunge zu
erkennen ist. Der Echidna ist überall in New South Wals vorzufinden wo es Termiten
gibt.
7.3 Reptilien
7.3.1 Carpet Python (Morelia spilota ssp.)
Die Carpet Python ist eine Subspezies der Diamond Python (Morelia spilota spilota)
und gehört zu der
heimischen australischen
Fauna. Ihr natürliches
Vorkommen reicht vom
Gebüsch bis zu den
Regenwäldern. Die Python
ist eine zwei bis drei Meter
lange Würgeschlange und
ernährt sich von Mäuse,
Ratten, Vögeln, Possums
und vielen weiteren
Kleinsäugern. Tagsüber
wärmt sie sich auf warmen
Steinen auf und in der Nacht
jagt sie ihre Beute.
7.3.2 Red Bellied Black Snake (Pseudechis porphyricus)
Eine bekannte giftige Schlange in Australien ist die Red Bellied Black Snake. Ihren
Namen hat sie ihrem Äußeren zu verdanken. Markant ist ihr rötliche Unterseite und
somit auch gut zu erkennen. Sie wird erreicht eine Länge von ein bis zwei Metern. Zu
ihrer Beute zählen Frösche Eidechsen, Vögel, etc., die sie tagsüber jagt.
7.3.3 Green Treesnakes (Dendrelaphis punctulata)
Die ein Meter lange Treesnake lebt überwiegend auf den Bäumen. Durch ihren
dünnen und filigranen Körperaufbau ist sie sehr beweglich. Frösche und kleine
Reptilien zählen zu ihrer Nahrung. Für den Menschen ist sie harmlos, da sie keine
Reißzähne besitzt. Wird sie provozier, so macht sie sich selbst größer, indem sie
ihren Vorderkörper in die Höhe ragen lässt.
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7.3.4 Lace monitor (Varanus varius)
Dieser bis zu zwei Meter lange Nesträuber (unter der Einheimischen häufig `Goanna´
genannt) ist ein guter Kletterer und wohnt die meiste Zeit auf Bäumen. Sein Eier legt
er zu Schutz in hohle von Termiten bewohnte Baumstämme. Diese werden von den
Termiten pflichtbewusst bedeckt. Nach dem Schlüpfen graben sich die Nestlinge den
Weg durch den Termitenbau frei und leben von da an selbstständig.
7.4 Sonstige
7.4.1 Cane Toad (Buffo marius)
Die Ursprünglich 1935 aus Mittel- und Südamerika nach Queensland eingeführte
Cane Toad sollte zur Bekämpfung des schädlichen Zuckerrohrkäfers in den
Plantagen eingesetzt werden.
Heute gehört sie zu einer der schlimmsten Plagen in Australien und ist kaum zu
bekämpfen, da ihr jegliche natürlichen Feinde fehlen.
7.4.2 Huntsman-spider (Delena cancerides)
Mit ihren 15cm Durchmessern ist sie einer der häufigsten großen Jagdspinnen des
Kontinentes. In Australien ist sie überall vorzufinden bis auf die trockenen Gebiete.
Sie ist ein Spaltenbewohner und baut somit keine Netze. Tagsüber verbringt sie ihre
Zeit unter der lockeren Rinde von Eukalyptusbäumen und geht Nachts oberhalb der
Rinde auf die Jagd.
7.4.3 Leech (Haemadipa spec.)
Der Leech ist ein an Land lebender Blutegel. Er gilt als eine Plage in den
Regenwäldern und befällt ausschließlich vorbeilaufende Wirbeltiere. Die Hauptrolle
bei der Suche seiner Opfer spielen Erschütterungs- und Duftreize. Mit seinen
Mundteilen saugt er sich an und beist sich mit seinen scharfen Zähnen an seiner
Nahrung fest, um dann das Blut zu saugen. Dabei wird die Bissstelle betäubt so dass
der Gebissene nichts merkt.
7.4.4 Monarch (Danaus plexippus)
Dieser Schmetterling ist einer der Häufigsten in Jerrapark und hat seinen Ursprung in
Nord- und Mitteamerika . Seine Färbung ist auffallend gelb-orange mit einer
schwarzen Äderung, welche als Abschreckung der Feinde dien soll. Er ist ein
Wanderfalter und überwintert in Victoria und Südaustralien. Das erste mal wurde er
nach der Einbürgerung der Baumwollpflanze, welche seine wichtigste Fraßpflanze
darstellt, entdeckt.
8. Fazit
Nach 22 Wochen Praktikum auf der Farm Jerrapark haben wir die Zeit Revue
passieren lassen.
Wir haben in diesem halben Jahr so viele Lebenserfahrungen sammeln dürfen, wie
wir vermutlich nie wieder in so kurzer Zeit machen werden. So wurde uns schon in
den ersten Tagen bewusst, wie einfach das Leben hier ist. Der Tagesablauf richtet
sich nach der Sonne und starken Hitze. So wurde stets früh aufgestanden, eine
lange Mittagpause gemacht und früh ins Bett gegangen.
Sparsamkeit stand an erste Stelle und begleitete uns in jeder Hinsicht. Die durch
Sonnekraft erzeugte Energie teilten wir gut ein, Wasser verwandten wir teilweise
mehrmals und die sehr geringe Auswahl an Nahrungsmitteln ließ uns kreativ werden.
Das Fehlen von TV und Radio und somit der Nachrichtendienst ließ unsere Zeit hier
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stressfrei und friedlich erscheinen. So saßen wir viele Abende mit Menschen aus
aller Welt Gitarre spielend am Lagerfeuer und gestalteten auch sonstige freie
Stunden gemeinsam. Die Menschen, die uns begegneten brachten uns
verschiedenste Kulturen, Sprachen, Kochkünste und vieles ehr näher. Auch im
Arbeitsalltag galt sich keinen Stress anzutun. Wenn Dinge an einem Tag nicht erledig
wurden, führten wir diese am darauffolgenden fort.
Teilweise lebten wir mit elf Leuten unter einem Dach und die Organisation lag oft in
unseren Händen. Somit musste stets darf geachtet werden, dass das Essen für die
Woche ausreichend war, gemeinsam gekocht wurde und auch die Sauberkeit in dem
Aufenthaltsräumen gewährleistet war. Durch die Ignoranz kurzweiliger WWOOFER
machten wir die Erfahrung, wie wichtig die Sauberkeit und Ordnung in er Küche war.
Decke man nicht stets alle Lebensmittel ab, zog dis Ungeziefer wie Ratten oder
Ameisen an. Die meist nur für kurze Zeit anwesenden WWOOFER konnten oft nicht
nachvollziehen, wie wichtig diese Dinge waren und begegneten uns zum Teil mit
Unverständnis.
Wir lernten eine neue Wertschätzung der Dinge kennen. Kühlschrank, Klimaanlage
und die Nähe zum Meer wurden zu etwas sehr Besonderem, da wir ohne dies
auskommen mussten. Zur Mittagszeit hatten wir nicht selten über 35° Celsius unter
dem Wellblechdach, sodass wir nur noch nach draußen unter die Bäume flüchten
konnten.
Viele Wege die Natur zu nutzen, wie zur Desinfektion von Stichen durch Teebaumöl
oder das Behandeln von Sonnbränden durch Aloe boten sich uns an. Die Nähe zur
Natur brachte allerdings auch Nachteile mit sich. Zecken, nach denen man sich
absuchen musste und Vorsicht vor Schlangen standen auf dem täglichen Programm.
Das Praxissemester ist eine angenehme Alternative zum gewöhnlichen
Hochschulalltag. So war nicht die Theorie, sondern die Praxis vorherrschend. Aus
allen Schwerpunkten unseres Studienganges konnten wir Teile in unserem
Praktikum anwenden. Uns war es möglich aus dem Bereich der Technik die
Vermessung unseres Projektgebietes vorzunehmen und in technische Pläne
umzuwandeln. Durch die erlangten planerischen Kenntnisse waren viele Ideen zur
Gestaltung eines Platzes vorhanden, sowie die Vorgehensweise einer Planung.
Grundprinzipe, wie das Beschränken auf nur eine Materialgruppe, die Auswahl der
richtigen Pflanzen und deren Verwendung und den späteren Pflegeaufwand gering
zu halten, beachteten wir. Unser Wissen im Bereich der Botanik konnte durch viele in
Australien vorkommende Pflanzen erweitert werden. Der Besuch eines botanischen
Gartens in Brisbane lehrte uns weitere Inhalte, ließ uns aber auch erkennen welch
ein Wissen wir schon erlangt hatten. Den großen klimatischen Unterschied zu
Deutschland bemerkten wir in den extremen Auswirkungen der Flora. So wachsen
die Pflanzen durch nur kurze Regenschauer immens und leiden sehr unter der
Trockenheit.
Wir sind dankbar diese vielen unvergesslichen Erfahrungen in vielerlei Hinsicht
gemacht haben zu dürfen.
21
9. Verzeichnis
9.1 Quellen
MOLLISON, Bill, Permaculture, Designers´ Manual, Tyalgum, 3. Auflage, 1988,
Tagari Publications, Tyalgum
SIMPFENDORFER, K.J., An Introduction To Trees For South Eastern Australia,
Melbourne, 1. Auflage, 1975, Inkata Press Proprietary Limited, Mebourne
WILLIAMS, J.B. & HARDEN, G.J. & McDONALD, W.J.F., Trees & Shrubs In
Rainforests Of New South Wales & Southern Queensland, Armidale, 1. Auflage,
1984, Universty of New England, Armidale
CRONIN, Leonard, Key Guide To Australian MAMMALS, Balgowlah in NSW, 1.
Auflage, 1991
LINES-KELLY, Rebecca & CURREY, Anne, Trees For The NSW Northcoast, A
Guide To Growing Trees In The Wet Subtropics, Wollongbar, 2. Auflage, 1994, NSW
Agriculture Media Unit, Wollonbar
WADE, Peter, Every Australian Bird Illustrated, Adelaide, 7. Auflage, 1982, Rigby
Publishes
BAERHR, Martin, Tier- und Pflanzenführer Australien, Stuttgart, 1. Auflage, 2006,
Kosmus Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
FLOYD, Alexander G., Rainforst Trees of Mainland South-eastern Australia,
Melbourne, 1. Auflage, 1989, Inkata Press Melbourne & Sydney
9.2 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 bis 4, 6: selbsterstellte Grafiken
Abb. 5: Grafik aus Boonoo Boonoo Nationpark verändert durch Anja Berg und Jörne
Scheffner
Fotos: Jörne Scheffner
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