Auslandssemester im historischen York, Nordengland Name der

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Auslandssemester im historischen York, Nordengland Name der
Auslandssemester im historischen York, Nordengland
Name der Gasthochschule
Name der Betreuer
Dauer des Studienaufenthaltes
York St John University (YSJ)
Fr. Page / Mrs Holmes/Mrs Smith
26.01.2011-04.06.2011
1.Vorbereitung
Die Vorbereitung bestand bei mir aus der Wahl meiner Modulfächer, der
Unterkunftsart sowie der Buchung einer Fähre von Rotterdam nach Hull. Da ich das
Glück hatte in dem Auto eines Kommilitonen mitfahren zu dürfen, war die Anreise
recht unkompliziert und bequem. Bei der Buchung der Fähre sollte man sich so früh
wie möglich darum kümmern, da die Preise sehr variieren können. So bezahlten wir
auf dem Hinweg 75 Euro und auf der Rückfahrt über 250 Euro.
Da ich das zweite Semester an der St John University in York besuchte und an
meiner Heimatfachhochschule Controlling studiere, war die Auswahl an den Modulen
recht eingeschränkt. Letztendlich entschied ich mich alle Finance-Vorlesungen zu
besuchen. Die Auswahl der 3 Module kann bei Semesterbeginn (während der
Einführungswoche) noch mal verändert werden, wenn man persönlich mit den
Betreuern spricht und ihnen gute Gründe dafür nennen kann. So war es mir möglich
noch im Nachhinein ein Modul zu wechseln.
Für die Unterkunft wurden mir zwei verschiedene Wohnmöglichkeiten von der
Universität aus angeboten, was ich sehr begrüßte. So konnte ich mir eine stressige
Suche nach einer passenden Unterkunft ersparen. Beide Wohnmöglichkeiten hatten
Self Catering und kosten rund 1500 Pfund pro Semester (4,5 Monate).Diese Summe
musste erst bei Ankunft in der Einführungswoche gezahlt werden. Es wird auch ein
Bettwäsche-Packet für 30 Pfund angeboten, welches vor Anreise reserviert werden
kann. So erspart man sich viel Platz in den Koffern. Desweiteren wird angeboten
zwischen einer Single Gender und Mixed Gender Unterkunft zu wählen.
2. Anreise/Ankunft
Wie bereits erwähnt bin ich per Auto und Fähre nach York gelangt. Von meiner
Heimatstadt bis nach Rotterdam waren es 5 Stunden, die Fähre fuhr über Nacht und
wir kamen nach 12 Stunden morgens um halb neun in Hull an. Von dort aus sind es
dann nochmal 1 bis 1,5 Stunden bis nach York.
Als wir in York ankamen wurden wir bereits an der Universität an der Rezeption
erwartet. Dort erhielten wir einen Plan der Universität und der Unterkunft sowie
unsere Schlüssel, ein Programmplan für die Einführungswoche sowie weitere
nützliche Informationen. Diesen Empfang hatten wir nicht erwartet und wir waren
sehr positiv überrascht, da wir uns niemals verloren fühlten.
Der erste Tag bestand nur aus dem Auspacken und dem Vertraut werden mit der
Universität und Umgebung. Ich hatte das Glück in ein Haus mit vier netten
Engländerinnen zu kommen. Da wir Auslandsstudenten eine Woche früher anreisten
als die restlichen Studenten, traf ich jedoch zunächst nur eine der vier
Engländerinnen an.
Am nächsten Tag um 10 Uhr morgens startete dann die Einführungswoche, die
hauptsächlich aus der Vorstellung der Universität und den verschiedenen Social
Clubs, der Einschreibung, verschiedener Rumführungen und Reiseempfehlungen
bestand. Am Sonntag der ersten Woche stand sogar ein gemeinsamer Ausflug mit
allen 90 Auslandsstudenten nach Whitby an. Darüber hinaus wurde uns angeboten
einmal wöchentlich an einem Sprachkurs teilzunehmen. Dieses Angebot wurde
seitens der deutschen Studenten mit Freude angenommen, zumal dieser kostenlos
war.
Durch die Einführungswoche und den ständigen Kontakt mit den anderen
ausländischen Studenten fühlte man sich in York schnell wohl.
3.Betreuung
Die Betreuung war von Anfang an sehr gut. Es gibt eine „International Desk“ im
ersten OG des Hauptgebäudes, an der immer irgendjemand sitzt und einem weiter
helfen kann. Neben dem persönlichen Kontakt kam auch immer mal wieder eine
Email von unseren Betreuern bzgl. Ausflügen, Events, nützlichen Informationen oder
ähnlichem. So stand man immer in Kontakt mit einem Ansprechpartner und fühlte
sich niemals vernachlässigt.
4.Unterbringung
Vor Anreise wurden mir zwei verschiedene Wohnmöglichkeiten (beide Self-CateringOptionen) angeboten: Limes Court und Grange. Limes Court befindet sich ca. 15-20
und Grange ca.10 Minuten von der Universität. Ich habe mich für Limes Court
entschieden, da mir diese Gegend und die Räumlichkeiten eher zugesagt hatten. Es
leben rund 145 Studenten in Limes Court, wobei sich jeweils 5 Studenten ein
„Häuschen“ mit 2 Bädern und einer großen Küche teilten. Direkt vor Limes Court war
auch eine Bushaltestelle. Dort konnte man direkt einen Bus bspw. nach Leeds
nehmen. Einkaufsmöglichkeiten (Food & Beverage) gab es auch zahlreiche in der
Nähe
(meist
Billigshops
Einkaufsmöglichkeiten
wie
wie
Cost
Morrisons,
Cutter
oder
Sanburys
Co-Operative).
oder
ASDA
waren
Größere
jedoch
mindestens 15 Minuten entfernt. Obwohl der Weg in das Stadtinnere (ca.25 Minuten)
oftmals lästig war, erwies er sich oftmals als kleiner „Workout“ und man konnte die
schöne Architektur Yorks bewundern. Auch ein kleiner Park war nur 5 Minuten von
Limes Court entfernt, wo man neben einem Tennisplatz auch Basketballkörbe finden
konnte.
Das Zimmer an sich war meine Meinung nach ziemlich klein (vor allem für den
Preis)- aber man kann auch bei Möglichkeit einen der zwei größeren Zimmern im
Haus mieten. Dafür war die Küche super schön und groß. Viele Abende habe ich so
in der Küche mit meinen vier Mitbewohnern verbringen können. Da ich erst im
zweiten Semester dazu kam, war die Küche bereits mit allerlei technischen Geräten
ausgestattet (Mikrowelle, Wasserkocher etc). Pro Haus gab es einen Herd,
Backofen, einen Kühlschrank und einen Gefrierschrank. Da der Kühlschrank ziemlich
klein war, konnte man meistens nur für 1-2 Tage frische Sachen einkaufen gehen.
Jeden zweiten Montag wurde die Küche und das Bad professionell gereinigt. Das
eigene Zimmer musste selbst gereinigt werden, Staubsauger stand aber zur
Verfügung.
5.Studium/Universität
Ich habe drei Fächer (Strategic Finance, Economics and Finance, International
Globalisation) sowie einen Sprackkurs während dem Semester belegt. Das Fach
Economics and Finance wurde wie zwei getrennte Fächer behandelt, weshalb ich
eigentlich vier Fächer belegte. Es gab pro Fach eine Vorlesung (Lecture) a 2
Stunden sowie ein Seminar a 1,5 Stunden pro Woche. Die Vorlesung ist wie die wie
eine gewöhnliche deutsche Vorlesung gestaltet, während das Seminar vertiefende
Übungen, Fragestunden und Gruppengespräche beinhaltete. Dort wurde meistens
der Unterrichtsstoff der Woche besprochen und diskutiert. Dies war für mich neu aber
ich war sehr schnell davon begeistert, da ich mir so den Inhalt der Vorlesungen viel
besser merken und anwenden konnte. Je nach Fach standen 2 Essays, Online-Tests
oder Fallbeispiele als Klausuren an. Die ersten Essays und Tests waren Ende
Februar/Anfang März und die zweiten Klausuren standen Mitte/Ende Mai an.
Die Klausuren sind nicht mit den Klausuren aus Deutschland vergleichbar. So
musste ich beispielsweise in Finance ein Essay über 1250 Wörtern über die
Fragestellung “What is more important- profit or cash?“ zu schreiben und meine
Aussagen mit mindestens 15 Quellen zu belegen. Dies bedeutete, dass während
dem ganzen Semester eigentlich recherchiert und geschrieben werden muss um am
Ende der Deadline alles fertig zu haben. Jemand der ein schlechtes Zeitmanagement
hat, kann hier in Probleme kommen. Hatte man Fragen zur Zitierweise oder
ähnlichem konnte man sich professionelle Hilfe holen.
Alle Fächer waren sehr lebhaft gestaltet (bspw. mit Börsenspielen) und man konnte
den Professoren gut folgen. Sprachliche Probleme gab es eigentlich nie wirklich. Da
auch noch andere Studenten aus anderen Ländern wie Japan, Norwegen oder
Pakistan die Vorlesungen besuchten, waren die Professoren stets bemüht langsam
und deutlich zu sprechen.
Am Ende jeder Vorlesung gab es Hausaufgaben, welche bis zur nächsten Vorlesung
zu machen waren. Dies waren häufig Übungen oder das Lesen von Kapiteln in den
jeweiligen relevanten Büchern. Bzgl. den Vorlesungsunterlagen ist zu sagen, dass
leider nicht genügend Bücher für alle Studenten zur Verfügung standen und man
somit das ein oder andere Buch sich selbst kaufen musste (Empfehlung: am
günstigsten war es diese auf Amazon zu bestellen). Die Kosten für die Unterlagen
lagen bei mir bei ca. 100 Euro. Den Rest versuchte ich durch Scannen und Kopieren
zu erlangen.
Da ich mich bereits im Masterstudium befand waren die Vorlesungen für mich nicht
sehr schwer und oftmals eher als Wiederholung zu sehen. Dennoch war es nicht
einfach gute Noten zu erzielen. Man musste sich schon sehr viel Mühe geben und
viel recherchieren um auf über 70 Punkte (was einer 1,x entspricht) zu kommen.
Insgesamt gesehen war der Arbeitsaufwand viel höher in York als in Deutschland.
Dafür verstand man die Materie aber besser und man konnte über seine eigene
Grenzen wachsen. Bei Fragen oder Korrekturlesen war auch immer jemand zu
finden, der einem dabei half.
6.Sprachkurs
Wie bereits erwähnt bot die Universität Sprachkurse (Englisch und Spanisch) an,
welche kostenlos besucht werden konnten. Der Unterricht fand einmal die Woche im
kleinen Kreis von ca. 10 Studenten statt und dauerte ca. 1-1,5 Stunden. Jede Woche
wurde ein anderes Thema behandelt (Aussprache, Ängste beim Sprechen,
Schreibstile etc.). Man erhielt daneben auch nützliche Informationen bzgl.
Wörterbüchern, Onlinetests oder anderen Seiten, die für das Verfassen englischer
Texte nützlich sind. Der Kurs machte großen Spaß und ist nur zu empfehlen.
7.Freitzeit/Soziales
Die York St John University bietet eine Vielzahl von sozialen, sportlichen und
kreativen Clubs an, die man besuchen kann. Da die Universität Sport als
Studienrichtung anbietet, konnte man neben Cricket-Club, Basketball-Club, FußballClub oder Rugby-Club auch noch an zahlreichen anderen sportlichen Vereinigungen
teilnehmen. Darüber hinaus besitzt die Universität auch eine eigene Sporthalle und
ein eigenes kleines Fitnessstudio und bietet verschiedene Kurse wie Joga, Pilates,
Zumba, Cicuit etc. an. Ich selbst besuchte das Fitnessstudio regelmäßig für eine
einmalige Gebühr von 60 Pfund pro Semester und nahm an Zumba-Kurs teil
(4Pfund).
Auf dem Campus selbst befindet sich die Studium Union (kurz: SU), welches das
beliebteste Anlaufziel der Studenten war. Neben Karaoke-Abenden, FußballLiveübertragungen, Spiele- und Kostümabende konnte man sich an der Bar günstig
eine Erfrischung (Bier, Wein, Cola, Wasser, Cocktails etc.) holen oder sich am
Billard- und Fußballtisch amüsieren. Wenn man wollte konnte man sich sogar an der
Jukebox seinen eigenen Song auswählen.
Nicht weit von der Universität befinden sich zahlreiche Pubs und kleine Bars und
Restaurants. Auch zum Feiern gibt es viele Möglichkeiten, wobei die Gallery am
Montag somit ziemlich die beliebteste und günstigste Diskothek ist. Ganz wichtig ist
immer den Studentenausweis mit zuführen, da es in vielen Diskotheken einen Rabatt
für Studenten gibt. Für alle Studenten, die sich entschieden haben in York zu
studieren habe ich eine kleine Bucket list entworfen, welche so ziemlich alle
touristischen Highlights, die es in York gibt, abdeckt.
Bucket list York
-York Minster
-The Shambles und die endlos vielen Pubs
-Cliffords Tower
-York Castle
-City Art Gallery
-Yorkshire Museum and Museums Garden
-Gost Walk of York
-York Railway Museum
-York City Walls
- Yorkshire Moors und Whitby (rund 2 Stunden von York entfernt)
8.Kosten
Wie viel Geld man in York zum Leben braucht ist meiner Meinung nach sehr
individuell gestaltbar. Da ich sehr viel Wert auf gutes Essen lege und auch bereit war
hierfür etwas mehr auszugeben aber generell keinen Alkohol trinke und somit
abends beim Weggehen nie mehr als 5 Pfund bezahlt habe, sind meine angegeben
Kosten wahrscheinlich nicht mit den Kosten anderer Studenten vergleichbar.
Pauschal kann man aber sagen, dass man folgende Kosten zu tragen hat:
Allgemein:
- Studiengebühren: 1500 Pfund (pro Semester)
- Unterkunft: 1500 Pfund (pro Semester)
- Frühstück/Mittagessen/Abendessen: 15 Pfund
-Kino: 8 Pfund
-Eintritt Diskothek: zw. 2-8 Pfund
-Getränke in Diskotheken/Bars: zw. 1-8 Pfund
-Bus: 1,70 pro Fahrt
-Bücher etc.: 80-100 Pfund
Ich habe ca. 600 Euro pro Monat ausgegeben.
9. Nützliche Tipps
Leider machte ich vor Abreise einen großen Fehler und kaufte mir sämtliche Küchenund Badutisilien in Deutschland ein. Beim Kofferpacken merkte ich dann schnell,
dass diese viel Platz wegnehmen und ärgerte mich sehr. Noch viel mehr ärgerte ich
mich jedoch als ich von unseren Betreuern erfuhr, dass es in der Stadt einen kleinen
Laden namens „Boys“ gibt, in welchen man sehr sehr günstig Küchen und
Badutensilien besorgen kann. So kaufte ich in der IKEA Besteck, Teller etc. für rund
50 Euro ein und musste feststellen, dass ich das gleiche für nur 15 Pfund in York vor
Ort hätte kaufen können. Dieser Laden ist neben dem „1 Pound“ Store eine
Fundoase für alle möglichen Dinge, die man während seines Semesters an
Haushaltsutensilien benötigt. Viele Sachen kosten unter einem Pfund und sind in
guter Qualität.
Der zweite Tipp lautet: immer den Studentenausweis mitführen!! In vielen
Einkaufsläden (New Look, Republik etc.) gibt es mit Studentenausweis 10% Rabatt
auf den Einkauf und in Diskotheken bekommt man einen Rabatt auf den
Eintrittspreis.
Der dritte Tipp: Immer einen kleinen Regenschirm bei sich tragen. Wie oft ich von
kurzen aber starken Regenschauern überrascht wurde ist unglaublich. Hatte ich mal
keinen Regenschirm dabei erwies sich dies oftmals als sehr unangenehm. Vor allem
wenn man sich gerade auf dem Heimweg befand und keinen Unterschlupf finden
konnte.
Der vierte Tipp: Einmal jährlich findet der Summerball statt, welcher das ganze
Universitätsgelände
in
eine
Art Vergnügungspark
verwandelt
und
reichlich
Entertainment auf höherem Niveau anbietet. Es empfiehlt sich trotz der hohen
Gebühr von 30 Pfund daran teilzunehmen.
10.Fazit
Ich würde jedem Bachelorstudent empfehlen sein Erasmus-Semester im historischen
York zu verbringen. Die Universität ist sehr gut und man hat auch außerhalb der
Universität sehr viele Möglichkeiten viele Erfahrungen zu sammeln und Spaß zu
haben. Die alt ehrwürdigen Stadt York ist ein Auslandsaufenthalt auf jeden Fall 100%
ig wert und mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten ist „sie Absolutly lovely.“ Mit den
Yorkshire Moors und der nahen Küste gestaltet sich York neben dem Studium auch
während der freien Zeit als absolutes Highlight.
11.Informationsquellen zu York
• http://w3.yorksj.ac.uk/
• http://www.visityork.org/
•