Leseprobe - Alpmann Schmidt
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Leseprobe - Alpmann Schmidt
- 2015 Skripten von Alpmann Schmidt – das komplette Examenswissen, systematisch und klausurtypisch aufbereitet S 2 Vollstreckungsrecht in der Assessorklausur S2 Skripten 2. Examen Dieses Skript stellt das Vollstreckungsrecht nach Themenauswahl und Umfang so dar, wie es für das Assessorexamen erforderlich ist. Bezüge zu den erwähnten Rechtsgebieten werden erläutert. Der Palandt und der Thomas/Putzo werden engmaschig zitiert und gelegentlich kritisiert. Insbesondere die Ausführungen zur praktischen Umsetzung enthalten Formulierungsbeispiele. Oberstes Prinzip der Darstellungsweise ist die Verständlichkeit. Diese wird gefördert durch eine Aufspaltung in zwei Teile von nahezu identischem Umfang: Im 1. Teil werden das Vollstreckungsrecht und das AnfG rechtsbehelfsübergreifend dargestellt. So gelingt die zusammenhängende und strukturierte Darstellung auch solcher Regelungsbereiche, die mit mehreren Rechtsbehelfen verwoben sind, ohne langatmige Exkurse. Auf die jeweils einschlägigen Rechtsbehelfe wird knapp hingewiesen. ISBN: 978-3-86752-222-9 € 19,90 Erst im 2. Teil werden die Rechtsbehelfe – also die Klausurtypen – einzeln dargestellt, einschließlich ihrer Umsetzung in der Klausurpraxis. Es finden sich Examensklassiker wie die Vollstreckungserinnerung (§ 766 ZPO), die Drittschuldnerklage (aufgrund § 835 ZPO) oder die Drittwiderspruchs- (§ 771 ZPO) und die Vollstreckungsgegenklage (§ 767 ZPO), letztgenannte auch in ihrer verlängerten Form nach beendeter Vollstreckung. Der Blick richtet sich aber z.B. auch auf die Anfechtungsklage (§ 11 AnfG), die Klauselrechtsbehelfe (insbesondere §§ 731, 768 ZPO), die Vorzugsklage (§ 805 ZPO), die Widerspruchsklage (§ 878 ZPO) und die vollstreckungsrechtlichen Schadensersatzansprüche (insbesondere §§ 717 Abs. 2, 945 ZPO). Alpmann Schmidt Das Vollstreckungsrecht der §§ 704 ff. ZPO und das Anfechtungsrecht nach dem AnfG werden oft als Königsdisziplin des Zivilrechts bezeichnet. Sie sind zwar klar strukturiert, aber in sich stark verwoben. Zudem können sämtliche Problemstellungen des Erkenntnisverfahrens auftauchen. Ferner sind Inzidentprüfungen des materiellen Rechts erforderlich, oft aus als kompliziert empfundenen Bereichen. Vollstreckungsrecht in der Assessorklausur 13. Auflage 2015 Lüdde Vollstreckungsrecht in der Assessorklausur 13. Auflage 2015 Alpmann Schmidt Deckblatt.fm Seite 1 Dienstag, 23. Juni 2015 7:34 07 VOLLSTRECKUNGSRECHT IN DER ASSESSORKLAUSUR 2015 Dr. Jan Stefan Lüdde Rechtsanwalt und Repetitor ALPMANN UND SCHMIDT Juristische Lehrgänge Verlagsges. mbH & Co. KG 48143 Münster, Alter Fischmarkt 8, 48001 Postfach 1169, Telefon (0251) 98109-0 AS-Online: www.alpmann-schmidt.de Deckblatt.fm Seite 2 Dienstag, 23. Juni 2015 7:34 07 Zitiervorschlag: Lüdde, Vollstreckungsrecht in der Assessorklausur, Rn. Dr. Lüdde, Jan Stefan Vollstreckungsrecht in der Assessorklausur 13., neu bearbeitete Auflage 2015 ISBN: 978-3-86752-222-9 Verlag Alpmann und Schmidt Juristische Lehrgänge Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Münster Die Vervielfältigung, insbesondere das Fotokopieren der Skripten, ist nicht gestattet (§§ 53, 54 UrhG) und strafbar (§ 106 UrhG). Im Fall der Zuwiderhandlung wird Strafantrag gestellt. Unterstützen Sie uns bei der Weiterentwicklung unserer Produkte. Wir freuen uns über Anregungen, Wünsche, Lob oder Kritik an: [email protected]. Buch VollStrRIVZ.fm Seite I Dienstag, 23. Juni 2015 7:37 07 Inhalt 1. Teil: Das Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht im Assessorexamen und das erforderliche rechtsbehelfsübergreifende Grundwissen ........................................................................................1 A. Einleitung und Arbeitsweise .................................................................................................1 I. Auswahl des Inhalts nach seiner Examensrelevanz ................................................1 II. Ausrichtung der Darstellungsweise und -tiefe auf das Examen ........................2 III. Geringer Umfang, aber hohe Komplexität ergeben zeitlichen Aufwand .................................................................................................................................3 IV. Übung des Umgangs mit dem Gesetz und den Kommentaren .........................3 V. Erforderliche Vorkenntnisse ............................................................................................5 VI. Aufbau des Skripts ..............................................................................................................6 VII.Stand der Darstellung ........................................................................................................6 B. Überblick über die Klausurtypen..........................................................................................6 I. Klausuren mit Rechtsbehelfen des Zwangsvollstreckungsrechts .....................8 II. Klausuren mit normaler Leistungsklage .................................................................. 10 III. Gemischte Klausuren, insbesondere über § 260 ZPO ......................................... 12 C. Grundwissen zum Zwangsvollstreckungsrecht und seine rechtsbehelfsübergreifende Vernetzung ................................................................................... 13 I. Einleitung ............................................................................................................................ 14 II. Verfahrensgrundsätze .................................................................................................... 15 III. Stellung in der Rechtsordnung und Systematik ................................................... 16 1. Abgrenzung zum Insolvenzverfahren ................................................................. 16 2. Verhältnis zum Erkenntnisverfahren .................................................................... 16 3. Systematik der §§ 704 ff. ZPO ................................................................................. 17 a) Überblick .................................................................................................................. 17 b) Ermittlung der einschlägigen Normen aus dem Inhalt des Titels ....... 18 c) Abgrenzung einzelner Vollstreckungsmaßnahmen ................................ 19 aa) Aushändigung von Geld ............................................................................. 19 bb) Übergabe und Übereignung beweglicher Sachen ........................... 20 cc) Berichtigung des Grundbuchs .................................................................. 21 dd) Haftungsverband der Hypothek .............................................................. 22 IV. Involvierte Personen ....................................................................................................... 22 1. Verfahrensbeteiligte .................................................................................................. 23 a) Parteien der Zwangsvollstreckung ................................................................. 23 aa) Vollstreckungsgläubiger ............................................................................. 23 bb) Vollstreckungsschuldner ............................................................................ 25 b) Weitere Personen .................................................................................................. 25 2. Vollstreckungsorgane ............................................................................................... 26 a) Aufzählung und Besetzung ............................................................................... 26 b) Zuständigkeiten ..................................................................................................... 27 V. Rechtmäßigkeit, Rechtswidrigkeit und Wirksamkeit einer Vollstreckungsmaßnahme, einer Klausel und eines Titels ................................ 30 1. Rechtmäßigkeit ............................................................................................................ 30 2. Rechtswidrigkeit und Wirksamkeit ....................................................................... 31 3. Heilung der Rechtswidrigkeit ................................................................................. 32 4. Unheilbare Nichtigkeit .............................................................................................. 33 5. Verhältnis von Maßnahme, Titel und Klausel ................................................... 35 6. Angriffsobjekt des Rechtsbehelfsführers ........................................................... 35 a) Vollstreckungsmaßnahme ................................................................................. 35 I Buch VollStrRIVZ.fm Seite II Dienstag, 23. Juni 2015 7:37 07 Inhalt b) Klausel ........................................................................................................................36 c) Titel .............................................................................................................................36 d) Umsetzung des erfolgreichen Angriffs gemäß §§ 775 f. ZPO ...............37 VI. Rechtsfolgen der Pfändung und Verwertung ........................................................37 1. Bewegliche Sachen .....................................................................................................37 a) Besitzverhältnisse ..................................................................................................38 b) Verstrickung .............................................................................................................39 aa) Entstehung .......................................................................................................39 bb) Beendung und Wiederaufleben ...............................................................40 c) Pfändungspfandrecht ..........................................................................................42 aa) Entstehung .......................................................................................................42 bb) Klausurrelevanz der Theorien zur Entstehung ....................................44 cc) Erlöschen ...........................................................................................................46 d) Verwertung und Erlösauskehr ...........................................................................47 aa) Bargeld ...............................................................................................................48 bb) andere Sachen ................................................................................................49 (1) Ablauf der öffentlichen Versteigerung ............................................49 (2) Eigentumserwerb an der Sache kraft Ablieferung ......................50 (3) Fortsetzung der Rechtsverhältnisse am Surrogat ........................51 (4) Eigentumserwerb am Erlös kraft Ablieferung ...............................51 (5) Klausureinkleidungen bei Pfändung schuldnerfremder Sachen ........................................................................................................52 (a) Zwangsvollstreckung noch nicht beendet .............................53 (b) Zwangsvollstreckung beendet 53 2. Forderungen (und andere Vermögensrechte) .................................................55 a) Pfändungsbeschluss .............................................................................................57 aa) Voraussetzungen der Rechtmäßigkeit ...................................................57 bb) Wirksamkeit der Pfändung .........................................................................59 cc) Folgen der wirksamen Pfändung .............................................................61 (1) Umfang der Pfändung ...........................................................................62 (2) Rechtsstellungen der Beteiligten .......................................................62 (a) Rechtsstellung des Vollstreckungsschuldners .......................62 (b) Rechtsstellung des Vollstreckungsgläubigers .......................62 (c) Rechtsstellung des Drittschuldners ...........................................63 dd) Vorpfändung ...................................................................................................64 (1) Rechtmäßigkeit und Wirksamkeit .....................................................65 (2) Wirkungen und Auswirkungen auf eine spätere Vollpfändung ...........................................................................................66 (3) Rechtsbehelfe ...........................................................................................66 b) Überweisungsbeschluss ......................................................................................67 aa) Rechtmäßigkeit und Wirksamkeit der Überweisung ........................67 bb) Folgen der wirksamen Überweisung ......................................................69 (1) Überweisung an Zahlungs statt .........................................................69 (2) Überweisung zur Einziehung ..............................................................70 (a) Rechtsstellung des Vollstreckungsschuldners .......................70 (b) Rechtsstellung des Vollstreckungsgläubigers .......................70 (c) Rechtsstellung des Drittschuldners ...........................................71 3. Anwartschaftsrecht an beweglichen Sachen ....................................................73 a) Unzulänglichkeit der isolierten Sach- oder Rechtspfändung ................75 b) Erfordernis der Doppelpfändung ....................................................................76 4. Sicherungseigentum ..................................................................................................77 II Buch VollStrRIVZ.fm Seite III Dienstag, 23. Juni 2015 7:37 07 Inhalt a) Vollstreckung gegen den Sicherungsnehmer ............................................ 78 b) Vollstreckung gegen den Sicherungsgeber ................................................ 79 5. Grundstücke .................................................................................................................. 80 a) Abgrenzung zur Mobiliarvollstreckung ........................................................ 82 b) Eigentumserwerb an Zubehör bei Zwangsversteigerung ..................... 82 aa) Zubehör im Eigentum des Vollstreckungsschuldners ..................... 83 bb) Zubehör im Eigentum eines Dritten ....................................................... 83 D. Grundwissen zum Anfechtungsrecht nach dem AnfG.............................................. 84 I. Examensrelevante Konstellationen ........................................................................... 86 1. Die Anfechtungsklage ............................................................................................... 86 a) Rechtsfolgen bei entgeltlicher Übertragung an den Dritten ................ 87 aa) Dritter hat den Gegenstand noch in seinem Vermögen ................. 87 bb) Dritter hat den Gegenstand nicht mehr in seinem Vermögen ..... 88 b) Rechtsfolgen bei unentgeltlicher Übertragung an den Dritten .......... 89 2. Die Verteidigung insbesondere gegen eine Drittwiderspruchsklage ..... 89 3. Der Angriff mit einer Drittwiderspruchsklage .................................................. 92 II. Voraussetzungen einer Anfechtung nach dem AnfG ......................................... 93 1. Keine Eröffnung des Insolvenzverfahrens, § 1 AnfG ...................................... 94 2. Anfechtungsberechtigung, § 2 AnfG ................................................................... 94 3. Rechtshandlung des Vollstreckungsschuldners, § 1 AnfG ........................... 95 4. Kausale objektive Gläubigerbenachteiligung, § 1 Abs. 1 AnfG .................. 96 5. Anfechtungsgegner und § 15 AnfG ..................................................................... 97 6. Anfechtungsgrund, §§ 3 ff. AnfG ........................................................................... 97 a) Vorsatzanfechtung, § 3 Abs. 1 AnfG ............................................................... 97 aa) Vermutung des § 3 Abs. 1 S. 2 AnfG ....................................................... 97 bb) Indizien .............................................................................................................. 98 b) Vorsatzanfechtung gegenüber nahestehender Person, § 3 Abs. 2 AnfG ....................................................................................................... 99 c) Anfechtung bei unentgeltlicher Leistung, § 4 AnfG ................................. 99 7. Anfechtungsfrist, §§ 7 u. 8 AnfG ..........................................................................100 a) Beginn .....................................................................................................................100 b) Dauer .......................................................................................................................101 c) Ende bzw. Voraussetzungen der Einhaltung der Frist ...........................101 8. Weitere klausurrelevante Voraussetzungen ...................................................102 III. Mögliche Änderung des AnfG – Referentenentwurf vom 16.03. 2015 .......103 E. Rechtsbehelfe.........................................................................................................................104 I. Rechtsbehelfe bei verfahrensrechtlichen Mängeln eines Vollstreckungsakts .........................................................................................................104 II. Rechtsbehelfe bei materiell-rechtlichen Mängeln eines Vollstreckungsakts .........................................................................................................105 1. Rechtsbehelfe des Vollstreckungsschuldners ................................................106 2. Rechtsbehelfe eines Dritten ..................................................................................106 III. Rechtsbehelfe im Zusammenhang mit der Vollstreckungsklausel ..............107 1. Rechtsbehelfe des (künftigen) Vollstreckungsgläubigers .........................107 2. Rechtsbehelfe des Vollstreckungsschuldners ................................................108 IV. Weitere Rechtsbehelfe des Vollstreckungsgläubigers .....................................109 III Buch VollStrRIVZ.fm Seite IV Dienstag, 23. Juni 2015 7:37 07 Inhalt 2. Teil: Die einzelnen Rechtsbehelfe und ihre Darstellung im praktischen Teil der Klausur ................................................................................... 110 A. Auslegung des Antrags bzw. des Mandantenbegehrens...................................... 110 B. Pflichtprogramm in der Zulässigkeitsprüfung........................................................... 111 I. Statthaftigkeit ................................................................................................................. 111 II. Zuständigkeit .................................................................................................................. 113 III. Rechtsschutzbedürfnis ................................................................................................ 113 1. Abschnitt: Klausuren mit Rechtsbehelfen des Zwangsvollstreckungsrechts ..................................................................................................................... 114 A. Vollstreckungserinnerung, § 766 ZPO .......................................................................... 115 I. Zulässigkeit ...................................................................................................................... 115 1. Statthaftigkeit ............................................................................................................ 115 2. Erinnerungsbefugnis ............................................................................................... 116 3. Zuständigkeit ............................................................................................................. 117 4. Form (und keine Frist) ............................................................................................. 117 5. Erinnerungsgegner .................................................................................................. 117 6. Rechtsschutzbedürfnis ........................................................................................... 118 II. Begründetheit ................................................................................................................. 118 1. Funktionelle Zuständigkeit .................................................................................. 118 2. Bestimmtheit des Titels ......................................................................................... 119 3. (Irgendeine) Klausel ................................................................................................ 119 4. Zustellung des Titels ............................................................................................... 119 5. Abhängigkeit der Vollstreckung von bestimmten Umständen .............. 119 6. Wohnungsdurchsuchung ..................................................................................... 120 7. Einstellung nach § 775 ZPO ................................................................................. 120 8. Verbot der Überpfändung .................................................................................... 120 9. Evidentes Dritteigentum ....................................................................................... 120 10.Fehlende Herausgabebereitschaft des Dritten ............................................. 121 11.Unpfändbarkeit bestimmter Gegenstände .................................................... 121 12.Pfändung von Zubehör ......................................................................................... 122 III. Praktische Umsetzung ................................................................................................. 122 IV. Sofortige Beschwerde, § 793 ZPO ........................................................................... 125 1. Zulässigkeit ................................................................................................................. 125 2. Begründetheit ............................................................................................................ 125 3. Praktische Umsetzung ............................................................................................ 126 B. Rechtsbehelfe im Klauselverfahren................................................................................ 129 I. Klauselerteilungsklage, § 731 ZPO .......................................................................... 129 1. Zulässigkeit ................................................................................................................. 130 a) Statthaftigkeit ...................................................................................................... 130 b) Zuständigkeit ....................................................................................................... 131 c) Rechtsschutzbedürfnis und Feststellungsinteresse ............................... 131 2. Begründetheit ............................................................................................................ 132 a) Voraussetzungen der qualifizierten Klausel .............................................. 132 b) Keine nicht präkludierten Einwendungen des Beklagten ................... 132 3. Praktische Umsetzung ............................................................................................ 133 II. Klauselgegenklage, § 768 ZPO .................................................................................. 133 1. Zulässigkeit ................................................................................................................. 134 a) Statthaftigkeit ...................................................................................................... 134 b) Zuständigkeit ....................................................................................................... 135 IV Buch VollStrRIVZ.fm Seite V Dienstag, 23. Juni 2015 7:37 07 Inhalt c) Rechtsschutzbedürfnis ......................................................................................135 2. Begründetheit ............................................................................................................135 3. Praktische Umsetzung ............................................................................................136 C. Vollstreckungsabwehrklage, § 767 ZPO .......................................................................137 I. Zulässigkeit .......................................................................................................................138 1. Statthaftigkeit .............................................................................................................138 a) Abgrenzung ..........................................................................................................138 b) Zusammenspiel mit anderen Rechtsbehelfen .........................................140 2. Prozessführungsbefugnis: keine isolierte Vollstreckungsstandschaft ..................................................................................................................141 3. Zuständigkeit ..............................................................................................................141 4. Klageänderung durch Einwendungswechsel oder -nachschub ..............143 5. Rechtsschutzbedürfnis ............................................................................................143 6. Einwand der fehlenden Kostenerstattung, § 269 Abs. 6 ZPO ...................144 II. Begründetheit .................................................................................................................145 1. Sachbefugnis ..............................................................................................................145 2. Materiell-rechtliche Einwendung gegen den titulierten Anspruch .......146 3. Keine Präklusion, § 767 Abs. 2 u. 3 ZPO ............................................................148 a) Maßgeblicher Zeitpunkt ...................................................................................149 b) Herbeiführbare Einwendungen und Gestaltungsrechte ......................150 c) Kenntnis irrelevant ..............................................................................................151 d) Weitere Präklusionstatbestände ....................................................................151 III. Praktische Umsetzung ..................................................................................................152 IV. Beharrliche Rechtsverfolgung des Vollstreckungsgläubigers .......................154 V. Reichweite der Rechtskraft des abweisenden Urteils .......................................154 D. Gestaltungsklage sui generis, § 767 ZPO analog ......................................................156 I. Statthaftigkeit ..................................................................................................................157 II. Präklusion irrelevant .....................................................................................................159 E. Drittwiderspruchsklage, § 771 ZPO................................................................................159 I. Zulässigkeit .......................................................................................................................160 1. Statthaftigkeit .............................................................................................................160 a) Abgrenzung ..........................................................................................................161 b) Zusammenspiel mit anderen Rechtsbehelfen .........................................161 c) Weitere Anwendungsfälle ...............................................................................163 2. Zuständigkeit ..............................................................................................................163 3. Rechtsschutzbedürfnis ............................................................................................163 4. Keine entgegenstehende Rechtskraft ...............................................................163 II. Begründetheit .................................................................................................................164 1. Aktivlegitimation und Passivlegitimation ........................................................164 2. Interventionsrecht des Dritten .............................................................................164 3. Keine Einrede des Vollstreckungsgläubigers ..................................................167 III. Praktische Umsetzung ..................................................................................................169 IV. Beharrliche Vollstreckung des Vollstreckungsgläubigers ...............................170 F. Klage auf vorzugsweise Befriedigung, § 805 ZPO.....................................................172 I. Zulässigkeit .......................................................................................................................172 1. Statthaftigkeit .............................................................................................................172 a) Abgrenzung ..........................................................................................................172 b) Zusammenspiel mit einer Klage gegen den Vollstreckungsschuldner ................................................................................................................173 V Buch VollStrRIVZ.fm Seite VI Dienstag, 23. Juni 2015 7:37 07 Inhalt 2. Zuständigkeit ............................................................................................................. 173 3. Rechtsschutzbedürfnis ........................................................................................... 173 II. Begründetheit ................................................................................................................. 174 1. Aktivlegitimation und Passivlegitimation ....................................................... 174 2. Pfand- oder Vorzugsrecht des Dritten .............................................................. 174 3. Kein schlechterer Rang des Rechts des Dritten ............................................. 175 III. Praktische Umsetzung ................................................................................................. 175 G. Widerspruchsklage gegen den Verteilungsplan, § 878 ZPO ................................ 177 I. Zulässigkeit ...................................................................................................................... 178 1. Statthaftigkeit ............................................................................................................ 178 2. Zuständigkeit ............................................................................................................. 178 3. Keine Klagefrist .......................................................................................................... 178 4. Rechtsschutzbedürfnis ........................................................................................... 178 II. Begründetheit ................................................................................................................. 178 1. Aktivlegitimation und Passivlegitimation ....................................................... 178 2. Vorgehendes Pfändungspfandrecht des Klägers ......................................... 179 III. Praktische Umsetzung ................................................................................................. 180 2. Abschnitt: Klausuren mit normaler Leistungsklage .............................................. 182 A. Einziehungsklage aufgrund eines Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses ............................................................................................................................. 182 I. Zulässigkeit ...................................................................................................................... 182 1. Statthaftigkeit ............................................................................................................ 182 2. Prozessführungsbefugnis ...................................................................................... 183 3. Zuständigkeit ............................................................................................................. 183 4. Streitverkündung irrelevant ................................................................................. 183 5. Rechtsschutzbedürfnis/keine entgegenstehende Rechtskraft ................ 183 6. Mehrere Vollstreckungsgläubiger als notwendige Streitgenossen ....... 184 II. Begründetheit ................................................................................................................. 184 III. Praktische Umsetzung ................................................................................................. 185 B. Verlängerte Rechtsbehelfe im Rahmen der Eingriffskondiktion......................... 186 I. Verlängerte Drittwiderspruchsklage – Verwertung schuldnerfremder Sachen ............................................................................................................................... 188 1. Vorgehen gegen den Ersteher ............................................................................. 188 2. Vorgehen gegen den Vollstreckungsgläubiger ............................................ 189 3. Vorgehen gegen den Vollstreckungsschuldner ............................................ 191 4. Vorgehen gegen den Dienstherrn des Gerichtsvollziehers ...................... 191 II. Verlängerte Klage auf vorzugsweise Befriedigung – Erlösauskehr an den Inhaber eines nachrangigen Pfändungspfandrechts, Variante 1 ........ 192 III. Verlängerte Widerspruchsklage – Erlösauskehr an den Inhaber eines nachrangigen Pfändungspfandrechts, Variante 2 ................................. 192 IV. Verlängerte Vollstreckungsabwehrklage – Erlösauskehr trotz Einwendung des Vollstreckungsschuldners ........................................................ 192 V. Keine verlängerte Vollstreckungserinnerung ...................................................... 194 C. Anfechtungsklage, §§ 11 u. 13 AnfG ............................................................................. 195 I. Zulässigkeit ...................................................................................................................... 196 1. Statthaftigkeit ............................................................................................................ 196 2. Zuständigkeit ............................................................................................................. 196 3. Rechtsschutzbedürfnis, insbesondere Anfechtungsberechtigung VI Buch VollStrRIVZ.fm Seite VII Dienstag, 23. Juni 2015 7:37 07 Inhalt nach § 2 AnfG .............................................................................................................197 II. Begründetheit .................................................................................................................197 1. Rechtshandlung des Vollstreckungsschuldners, § 1 AnfG .........................197 2. Kausale objektive Gläubigerbenachteiligung, § 1 Abs. 1 AnfG ................197 3. Klagegegner und § 15 AnfG ..................................................................................198 4. Anfechtungsgrund, §§ 3 ff. AnfG .........................................................................198 a) Vorsatzanfechtung, § 3 Abs. 1 AnfG .............................................................198 b) Vorsatzanfechtung gegenüber nahestehender Person, § 3 Abs. 2 AnfG .....................................................................................................198 c) Anfechtung bei unentgeltlicher Leistung, § 4 AnfG ...............................199 5. Anfechtungsfrist, §§ 7 u. 8 AnfG ..........................................................................199 6. Weitere klausurrelevante Voraussetzungen ...................................................199 III. Praktische Umsetzung ..................................................................................................200 1. Rubrum .........................................................................................................................200 2. Tenorierungen ...........................................................................................................200 3. Tatbestand und Entscheidungsgründe ............................................................201 D. Schadensersatzverlangen des Vollstreckungsschuldners .....................................202 I. Zulässigkeit .......................................................................................................................203 II. Begründetheit .................................................................................................................204 1. § 717 Abs. 2 S. 1 ZPO ................................................................................................204 2. § 945 ZPO .....................................................................................................................206 3. Weitere Anspruchsgrundlagen der ZPO ..........................................................208 4. Ansprüche aus dem BGB ........................................................................................209 a) § 280 Abs. 1 BGB ..................................................................................................209 b) § 823 BGB ...............................................................................................................209 c) § 826 BGB ...............................................................................................................209 d) § 839 BGB i.V.m. Art. 34 S. 1 GG ......................................................................211 III. Praktische Umsetzung ..................................................................................................211 E. Schadensersatzverlangen des Vollstreckungsgläubigers nach § 840 Abs. 2 S. 2 ZPO wegen unterbliebener Erklärung .........................................212 I. Zulässigkeit .......................................................................................................................212 II. Begründetheit .................................................................................................................213 III. Praktische Umsetzung ..................................................................................................213 1. Sofortige Klage auf Schadensersatz ...................................................................213 2. Umstellung der Einziehungsklage auf Schadensersatz ..............................214 3. Abschnitt: Schlusswort .........................................................................................................216 Stichwortverzeichnis...................................................................................................................217 VII VollstreckungsR.fm Seite 1 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen 1. Teil 1. Teil: Das Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht im Assessorexamen und das erforderliche rechtsbehelfsübergreifende Grundwissen A. Einleitung und Arbeitsweise In aller Regel wird Ihnen im zweiten Staatsexamen mindestens eine Klausur gestellt, deren Schwerpunkt im Vollstreckungsrecht liegt. Dieses Skript wird Ihnen vornehmlich bei der Vorbereitung auf diese Art von Klausur wertvolle Dienste leisten. 1 Daneben begegnet Ihnen am Rande auch in den übrigen zivilrechtlichen1 oder sogar den verwaltungsgerichtlichen (vgl. § 167 Abs. 1 VwGO)2 und strafrechtlichen3 Klausuren zivilprozessuales Vollstreckungsrecht. Das hierfür relevante Wissen haben wir – wie es auch allgemein üblich ist – in den übrigen S2-Assessorskripten dargestellt. Das Skript enthält Formulierungsbeispiele (insbesondere Tenorierungen), Hinweise zu Besonderheiten des praktischen Teils sowie zusammenfassende Übersichten zu jedem Klausurtyp, die Sie zur schnellen Wiederholung heranziehen können. I. Auswahl des Inhalts nach seiner Examensrelevanz Dem Inhalt nach beschränkt sich das Skript auf die Problemfelder und Aufgabenstellungen, die nach unserer Erfahrung und Auswertung der bisherigen Examensklausuren sowie der aktuellen Rechtsprechung mit einiger Wahrscheinlichkeit Gegenstand des zweiten Staatsexamens werden können. 2 In der Praxis geht es oft nach meist fruchtloser Mobiliarvollstreckung durch den Gerichtsvollzieher und Abnahme der Vermögensauskunft um die Pfändung von Forderungen, die der Schuldner offenbart hat, vornehmlich solchen auf Arbeitslohn und Lohnersatzleistungen. Häufig wird um die Höhe pfändungsfreier Beträge gestritten, etwa bei der Pfändung wegen Unterhalts. Im Examen spielen diese Fragen eine geringe Rolle. Es gibt zwar Klausuren, in denen spezifisch vollstreckungsrechtliche Probleme im Vordergrund stehen, etwa Klauselstreitigkeiten oder Streitigkeiten um das Vorgehen des Gerichtsvollziehers. Bei vielen Klausuren liegt der Schwerpunkt nach einem vollstreckungsrechtlichen Einstieg jedoch auf materiell-rechtlichen Fragen. Das gilt besonders für die materiell-rechtlichen Klagen wie die Vollstreckungsabwehrklage, die Drittwiderspruchsklage und die sogenannte Einziehungsklage zur Durchsetzung gepfändeter Forderungen. Achten Sie deshalb besonders auf die Verknüpfungen des Vollstreckungsrechts mit dem materiellen Recht wie in § 865 ZPO (Verweisung auf den Hypothekenhaftungsverband für die Zuständigkeit des Gerichtsvollziehers in der Mobiliarvollstreckung) und § 851 ZPO (Koppelung der Pfändbarkeit von Forderungen an deren materiell-rechtliche Übertragbarkeit). 1 Vgl. etwa AS-Skript Die zivilrechtliche Assessorklausur (2015), Rn. 151 ff. zur Tenorierung der vorläufigen Vollstreckbarkeit gemäß §§ 709 ff. ZPO und Rn. 508 zur wegen §§ 756, 765 ZPO gebotenen Feststellung des Annahmeverzugs bei einer Zug-um-Zug-Verurteilung. 2 Vgl. etwa AS-Skript Die verwaltungsgerichtliche Assessorklausur (2013), Rn. 38 zur Tenorierung der vorläufigen Vollstreckbarkeit. 3 Vgl. etwa AS-Skript Materielles Strafrecht in der Assessorklausur (2013), Rn. 454 zur Vermögensverfügung in Form eines zwangsvollstreckungsrechtlichen Hoheitsaktes und in Rn. 853 die Auflistung der relevanten Straftatbestände gegen die Zwangsvollstreckung. 1 VollstreckungsR.fm Seite 2 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Teil Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen II. Ausrichtung der Darstellungsweise und -tiefe auf das Examen 3 Auch die Darstellungsweise und -tiefe des Skripts sind ausschließlich auf die Vorbereitung zum zweiten Staatsexamen ausgerichtet. Ausgehend von den üblichen Aufgabenstellungen im Examen wird Ihnen das Wissen vermittelt, das für die Lösung dieser Aufgaben erforderlich ist, einschließlich entsprechender Formulierungsbeispiele. Dieses Skript erhebt weder in der Breite noch in der Tiefe seiner Darstellung Anspruch auf Vollständigkeit. Die folgenden Ausführungen eignen sich daher nur bedingt zur erstmaligen vollumfänglichen Erarbeitung des Zwangsvollstreckungsrechts. Für praktische Stationsarbeiten oder für den Berufsstart liegt Ihnen mit diesem Skript eine Arbeitshilfe vor, die allerdings in komplizierteren oder – aus Examenssicht – inhaltlich abgelegenen Fällen nicht die Recherche in den umfangreicheren Kommentaren,4 Rechtsprechungsdatenbanken oder auch Lehrbüchern5 ersetzt. Andererseits legt das Skript Ihnen gelegentlich nahe, in der Klausursituation zu gewissen Punkten etwas auszuführen, was in der Praxis jedoch oft kürzer gefasst oder sogar weggelassen wird. Streitigkeiten werden nur erwähnt oder gar dargestellt, wenn dies auch in einer Klausur erwartet werden würde. Das ist bei den zwangsvollstreckungsrechtlichen Problematiken eher selten der Fall. Sie dürfen z.B. davon ausgehen, dass die Verstrickung als (nur) relatives Veräußerungsverbot nach den §§ 136, 135 Abs. 2, 936 ZPO überwunden werden kann,6 auch wenn das nicht ganz unstreitig ist.7 Machen Sie sich aber bewusst, dass der Verzicht auf Streitigkeiten Sie nicht von der Pflicht zur argumentativen Begründung entbindet – das gilt für sämtliche Prüfungsleistungen zum 2. Examen aus allen Rechtsgebieten. Alles, was nicht im Gesetz steht, müssen Sie in angemessener Länge (oder Kürze) und angemessener Tiefe (bzw. Seichtigkeit) begründen. Der Verweis auf den Kommentar ist dabei keine zulässige Begründung, zumal der Palandt in aller Regel nur Ergebnisse, aber keine Begründungen enthält.8 Es sind Sachargumente gefragt. Das Skript zeigt Ihnen zudem, wie Sie auch solche Klausuren im Zwangsvollstreckungsrecht umfänglich und inhaltlich korrekt lösen, die Ihnen unbekannte Rechtsprobleme enthalten. Sie sind für Ihre Klausuren gut aufgestellt, wenn Sie den Inhalt dieses Skripts kennen und anwenden können sowie mit der aktuellen Rechtsprechung9 vertraut sind. Sie werden merken, dass sich die Ausführungen zur Abgrenzung der Rechtsbehelfe (aus denen sich die Klausurtypen ergeben) im 2. Teil mitunter wiederholen. Zudem werden die Rechtsbehelfe bereits im 1. Teil mehrfach aus verschiedenen Blickwinkeln und in verschiedenen Kombinationen angesprochen. Das geschieht mit voller Absicht – schließlich lesen Sie gerade das Werk eines Repetitors im ursprünglichen Wortsinn. Es ist auch sinnvoll, denn je öfter Sie sich mit den Rechtsbehelfen aus mög- 2 4 Etwa Baumbach/Lauterbach u.a., ZPO, 73. Aufl. 2014; BeckOK, ZPO, Ed.14 September 2014; Musielak, ZPO, 11. Aufl. 2014; MünchKomm, ZPO, 4. Aufl. 2013; Zöller, ZPO, 30. Aufl. 2014; Kindl/Meller-Hannich/Wolf/Stumpe, Gesamtes Recht der Zwangsvollstreckung, 2. Aufl. 2013. 5 Etwa Brox/Walker, Zwangsvollstreckungsrecht, 10. Aufl. 2014; Lackmann, Zwangsvollstreckungsrecht, 10. Aufl. 2013. 6 Thomas/Putzo/Seiler 36. Aufl. 2015, § 803 Rn. 7; Palandt/Ellenberger, 74. Aufl. 2015, §§ 135, 136 Rn. 4. 7 Vgl. Brox/Walker Rn. 370 Fn. 14, welcher nach Aufzählung vieler namhafter Vertreter der h.M. auf die a.M. eines Autors aus einem Aufsatz aus dem Jahr 1955 verweist. 8 Während der Thomas/Putzo durchaus auch argumentiert. Vgl. exemplarisch die Streitigkeit um die Rechtsnatur des Pfändungspfandrechts bei Thomas/Putzo/Seiler § 804 Rn. 2. 9 Die für das zweite Examen besonders relevanten Entscheidungen finden Sie – so dargestellt wie es in der Assessorklausur erwartet wird – in der RechtsprechungsÜbersicht 2 (RÜ2) von Alpmann Schmidt. Die für beide Examina besonders relevanten Entscheidungen, insbesondere zum materiellen Recht, finden Sie in gutachtlicher Darstellung in der RechtsprechungsÜbersicht (RÜ) von Alpmann Schmidt. VollstreckungsR.fm Seite 3 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 A. Einleitung und Arbeitsweise 1. Teil lichst vielen Perspektiven beschäftigen, umso eher werden Sie diese verinnerlichen und verstehen. III. Geringer Umfang, aber hohe Komplexität ergeben zeitlichen Aufwand Der Umfang dieses Skripts ist relativ gering. Das liegt zum einen daran, dass sich durch die Beschränkung auf die examenstypischen Bereiche und die hier nochmals ausgesprochene Aufforderung zur intensiven Arbeit mit den Kommentaren Ausführungen einsparen lassen, die in einem auf Vollständigkeit abzielenden Lehrbuch nicht fehlen dürften. 4 Zum anderen liegt das aber auch an der Natur des Zwangsvollstreckungsrechts. Der Grund, dem Zwangsvollstreckungsrecht unsererseits ein eigenes Skript – und seitens der Prüfungsämter eine eigene Klausurkategorie – zu widmen, ist nicht der Umfang der Regelungen. Mit ca. 200 Paragraphen in der ZPO und einigen wenigen wirklich relevanten Normen in anderen Gesetzen ist dieser recht moderat. Den entscheidenden Ausschlag gibt vielmehr die Komplexität und Vielschichtigkeit der Materie. Es gibt weder für das von Ihnen angestrebte Erlernen noch für die uns obliegende Darstellung des Zwangsvollstreckungsrechts einen Königsweg. Insbesondere scheiden sich die Geister der Autoren ähnlicher Werke daran, ob der gesamte Stoff innerhalb der jeweiligen Rechtsbehelfe oder von diesen losgelöst dargestellt werden soll. Dieses Skript wählt einen Mittelweg. Es stellt die Grundlagen und spezielle rechtsbehelfsübergreifende Punkte (zwar) rechtsbehelfsunabhängig, (aber) mit engmaschigen Verweisen auf die im Klausurfall einschlägigen Rechtsbehelfe im 1. Teil dar. Nur so kann das erforderliche vernetzte Verständnis erworben werden. Die übrigen Punkte werden zusammen mit dem Aufbau und der praktischen Darstellung der einzelnen Rechtsbehelfe im 2. Teil vermittelt, weil sie typischerweise beim jeweiligen Rechtsbehelf auftauchen. Wegen der Komplexität werden Sie – unabhängig von der gewählten Darstellungsweise – manches mehrfach lesen und zu bestimmten Stellen springen müssen. Hierbei helfen Ihnen die internen Verweise zu den einschlägigen Randnummern nach oben und nach unten. Für manchen Leser dürfte es sogar sinnvoll sein, das komplette Skript ein zweites Mal zu lesen. Ferner werden Sie auch merken, dass es an mehreren Punkten auf vertiefte Kenntnisse des materiellen Rechts ankommt, die Sie vielleicht zunächst auffrischen müssen. Zusammen mit dem engmaschigen Nachlesen der zitierten Normen und Kommentarstellen – dazu sogleich – werden Sie für die Lektüre dieses Skripts deutlich länger brauchen als für ein belletristisches Werk. Den für all dies erforderlichen zeitlichen Mehraufwand dürfen Sie nicht scheuen, wenn Sie die Examensvorbereitung ernst nehmen. IV. Übung des Umgangs mit dem Gesetz und den Kommentaren Sie müssen Ihre Examensklausuren mithilfe des Gesetzes, wie es in den zugelassenen Sammlungen (insbesondere dem Schönfelder) abgedruckt ist, und jedenfalls der zum zweiten Staatsexamen in allen Bundesländern zugelassenen Kommentare von Palandt10 und Thomas/Putzo11 lösen. Das Skript verweist daher in aller Regel auf eben diese, Ihnen in den Klausuren zur Verfügung stehenden Hilfsmittel. Das ist zudem sinnvoll, weil ein großer Teil der Probleme der Klausuren sich in diesen Kommentaren findet, denn die Kommentare dienen den Prüfungsämtern als Fundgruben 10 Palandt, BGB, 74. Aufl. 2015. 11 Thomas/Putzo, ZPO, 36. Aufl. 2015. 5 3 VollstreckungsR.fm Seite 4 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Teil Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen für Klausurideen und zugleich als Absicherung dafür, dass die Klausur mit Grundwissen und den Hilfsmitteln weitgehend lösbar und nicht zu exotisch ist. Auf andere Literatur und einzelne Urteile wird nur verwiesen, wenn dies zur Vervollständigung oder Richtigstellung angezeigt ist, insbesondere bei klausurklassischen Konstellationen, zu denen in der Regel vertiefte Kenntnisse erwartet werden. Es ist entscheidend, dass Sie Ihre Klausurlösung zugleich sorgsam und zügig entwickeln. Das gelingt nur, wenn Sie den Umgang mit den Hilfsmitteln intensiv und über einen längeren Zeitraum üben. Schlagen Sie daher bereits bei der erstmaligen Lektüre dieses Skripts jede Norm im Schönfelder(-Ergänzungsband [!])12 nach. Sie werden merken, dass sich so manche wichtige oder zumindest hilfreiche Norm nicht in der ZPO, sondern in den übrigen Gesetzen, die im Schönfelder ab der Ordnungsziffer 95 abgedruckt sind, findet. Gleiches gilt für die zitierten Kommentarstellen, denn Sie müssen lernen, mit den Kommentaren ebenso selbstverständlich umzugehen, wie Sie es bereits – hoffentlich – seit der Vorbereitung auf das erste Examen mit den Gesetzen tun. Achten Sie auch bei Zeitnot zumindest bei jedem Verweis auf einen Kommentar darauf, ob auch Sie zu dem jeweiligen Punkt an der entsprechenden Stelle nachgeschlagen hätten.13 Nicht selten finden sich Informationen sogar nicht einmal in dem Kommentar, in dem man sie vermuten würde.14 Es wird darauf verzichtet, zum Lesen besonders wichtiger Normen oder Fundstellen gesondert aufzufordern. Von einem fast fertigen Volljuristen15 wird erwartet, dass er die gesetzliche Grundlage eines Fachtextes entweder kennt oder aber sich unbekannte Normen unaufgefordert während der Lektüre erarbeitet. Achten Sie während der Lektüre dieses Skripts und auch während der sonstigen Befassung mit dem Vollstreckungsrecht darauf, welches Wissen Sie auswendig parat haben müssen und von welchem Wissen Sie nur wissen müssen, wo es steht. Sie werden merken, dass sowohl die Kommentare als auch das Gesetz Ihr Gedächtnis erheblich entlasten; letzteres nicht nur mit dem amtlichen Wortlaut, sondern auch mit den teils nichtamtlichen Überschriften, Inhaltsübersichten und Fußnoten.16 Im Thomas/Putzo sind die Tenorierungen zur besseren Auffindbarkeit sogar unterstrichen – einfacher geht es kaum. Schreiben Sie zudem möglichst viele Übungsklausuren in Ihrer Arbeitsgemeinschaft und aus anderen Quellen,17 um die Anwendung Ihres Wissens zu trainieren. 4 12 Die Normrecherche im Internet ist zwar oft bequemer und erspart den Kauf der Gesetzessammlungen. Bedenken Sie aber, dass Sie so den handwerklichen Umgang mit den gedruckten Texten nicht lernen. 13 Siehe allgemein zum Umgang mit den Kommentaren und zu „versteckten Fundstellen“ AS-Skript Die zivilrechtliche Assessorklausur (2015), Rn. 59 ff. 14 Vgl. etwa die umfangreiche Auflistung der einschlägigen zwangsvollstreckungsrechtlichen Rechtsbehelfe und Normen bei Palandt/Bassenge § 929 Rn. 51 ff., § 930 Rn. 29 ff. u. 34 ff. und § 1120 Rn. 3 f. u. 5 ff. 15 Zulasten der gleichberechtigten Benennung sämtlicher geschlechtlicher Identitäten, aber zugunsten der besseren Lesbarkeit werden im Folgenden natürliche Personen im Singular in der männlichen Form und im Plural in der generischen Form (oft: dem generischen Maskulinum) benannt. Gemeint sind aber natürlich stets sämtliche Personen. 16 Amtliche Überschriften gehören zum Gesetz und haben daher für die Auslegung nach Wortlaut und Systematik die gleiche Bedeutung wie Fließtext der einzelnen Normen. Nichtamtliche Überschriften werden nachträglich von der Redaktion einer Gesetzessammlung ergänzt und haben daher keine Relevanz für die Auslegung; sie stehen im Schönfelder in eckigen Klammern, vgl. auch den Hinweis auf der Rückseite des Titelblatts des Schönfelders. 17 Sie sollten spätestens ein knappes Jahr vor Ihrem Klausurtermin, d.h. in der Regel mit Beginn der Anwaltsstation, mit dem regelmäßigen Schreiben von Klausuren beginnen. Nutzen Sie die lokalen Angebote, insbesondere die Klausurwochen in den Arbeitsgemeinschaften. Daneben empfehlen wir den K2-Fernklausurenkurs von Alpmann Schmidt bzw. für Referendare in Bayern den Klausurenkurs „Die Bayerischen 11“ von Alpmann Schmidt. VollstreckungsR.fm Seite 5 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 A. Einleitung und Arbeitsweise 1. Teil V. Erforderliche Vorkenntnisse Zur bestmöglichen Durchdringung dieses Skripts benötigen Sie gewisse Vorkenntnisse, die Sie idealerweise schon erworben haben oder sich aber vor der Lektüre aneignen sollten. 6 Das Vollstreckungsrecht regelt das „Recht durchsetzen“ als letzte der drei Stufen der zivilrechtlichen Ausprägung des Rechtsstaatsprinzips. Es erschließt sich erst, wenn man mit dem materiellen Recht (dem „Recht haben“ als erste Stufe) und dem Erkenntnisverfahren der ZPO (dem „Recht bekommen“ als zweite Stufe) vertraut ist. Es versteht sich daher von selbst, dass Sie über das übliche Wissen im materiellen Recht verfügen. Sie werden sich im Laufe Ihres Referendariats bereits mit zahlreichen Originalklausuren beschäftigt haben. Dabei wird Ihnen aufgefallen sein, dass das materielle Recht oft sowohl vom Umfang als auch vom Schwierigkeitsgrad her den Großteil der Klausuren ausmacht. Schwache Kenntnisse im materiellen Recht müssen Sie ausbauen, starke Kenntnisse müssen Sie auf Stand halten. Streitigkeiten haben hierbei einen geringeren Stellenwert als im ersten Examen, dafür kommen aber praktische Probleme und Verknüpfungen mit dem Prozessrecht hinzu. Greifen Sie daher auf Literatur zurück, die – auch was den Umfang angeht – auf das Referendariat ausgerichtet ist.18 Besonders klausurrelevante Verknüpfungen hat das Vollstreckungsrecht mit dem Sachenrecht (insbesondere dem Sicherungseigentum und dem Anwartschaftsrecht, dem Haftungsverband der Hypothek und dem Grundschuldrecht), mit der Abtretung und mit der Aufrechnung. Das übliche Wissen zum Erkenntnisverfahren und zum allgemeinen Umgang mit einer zivilrechtlichen Assessorklausur muss ebenfalls vorhanden sein.19 Soweit das Vollstreckungsrecht nur inzident, insbesondere im Rahmen der Begründetheit einer Leistungsklage relevant wird,20 liefert ohnehin das Erkenntnisverfahren die prozessuale Einkleidung. Aber auch für die speziellen Rechtsbehelfe des Zwangsvollstreckungsrechts21 gelten grundsätzlich die ersten sieben Bücher der ZPO, soweit sich nicht aus dem Gesetz oder dem Zusammenhang etwas anderes ergibt. So sind etwa gegen ein Urteil auf eine Drittwiderspruchsklage (§ 771 ZPO) die Rechtsmittel der Berufung (§ 511 ZPO) und der Revision (§ 542 ZPO) statthaft. Ferner beurteilt sich die Zulässigkeit der Änderung einer Vollstreckungsabwehrklage (§ 767 ZPO) nach den §§ 263, 264, 267 ZPO. Die Gerichtsstände des achten Buchs der ZPO sind hingegen gemäß § 802 ZPO ausschließlich. Die §§ 12 ff. ZPO und § 1 ZPO i.V.m. dem GVG sind also nur anwendbar, soweit sich im achten Buch keine speziellere Regelung findet.22 Um für den 2. Teil dieses Skripts vorbereitet zu sein, benötigen Sie auch Vorkenntnisse im Vollstreckungsrecht selbst – hier zahlt sich eine vollumfängliche Vorbereitung auf das erste Examen aus – sowie im Anfechtungsrecht nach dem AnfG.23 Sie werden Ihnen im 1. Teil vermittelt. Ohne diese wird es Ihnen schwer fallen, den 2. Teil dieses Skripts vollständig zu durchdringen und Ihr Wissen hinreichend eng zu vernetzen. 18 Z.B. das AS-Skript Materielles Zivilrecht in der Assessorklausur (2013). 19 Hierzu AS-Skript Die zivilrechtliche Assessorklausur (2015). 20 Zu den examensrelevanten Konstellationen näher der 2. Abschnitt im 2. Teil. 21 Zu den examensrelevanten Konstellationen näher der 1. Abschnitt im 2. Teil. 22 Vgl. Thomas/Putzo/Seiler § 802 Rn. 2. 23 Ordnungsziffer 111 im Schönfelder. 5 VollstreckungsR.fm Seite 6 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Teil Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen VI. Aufbau des Skripts 7 Mithilfe des (unter C.) folgenden Abrisses können Sie kontrollieren, ob Sie im Vollstreckungsrecht ausreichend gewappnet sind und sich außerdem mit wesentlichen Vernetzungen des formellen Vollstreckungsrechts mit den klausurtypischen Rechtsbehelfen vertraut machen. Das AnfG ist hingegen auch denjenigen Referendaren, die sich sorgsam auf das erste Examen vorbereitet haben, in der Regel nicht bekannt. Die examensrelevanten Inhalte dieses auf der Grenze zwischen materiellem und prozessualem Recht stehenden Gesetzes folgen im Anschluss (unter D.). Der erste Teil endet mit einem tabellarischen Überblick über die Rechtsbehelfe (unter E.). Zunächst aber erhalten Sie (unter B.) einen Überblick über die Klausurtypen, nach denen sich auch die Gliederung des 2. Teils dieses Skripts bestimmt. Diesen Überblick sollten Sie quasi inhalieren und bei der weiteren Befassung mit dem Zwangsvollstreckungsrecht (und mit dem Zivilrecht überhaupt) stets im Hinterkopf haben. Überlegen Sie zu Übungszwecken bei jedem Regelungsbereich und bei jedem Problem, die Ihnen begegnen, an welcher Stelle in welchem Klausurtyp diese auftauchen können. Oft kommen mehrere Klausurtypen in Betracht – das macht das Zwangsvollstreckungsrecht für den Prüfer ja gerade so reizvoll. In den allgemeinen Ausführungen (sogleich unter C. und D.) erhalten Sie hierzu Einordnungshinweise. Im 2. Teil sind die Regelungsbereiche und Probleme jeweils unter dem Klausurtyp dargestellt, bei dem sie üblicherweise auftauchen. Auch dort finden Sie Querverweise zu den anderen Klausurtypen. Angesichts der denkbaren Kombinationsmöglichkeiten erheben diese Hinweise und Verweise keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Seien Sie kreativ – die Prüfungsämter sind es auch. VII. Stand der Darstellung 8 Normzitate, Literatur und Judikatur befinden sich auf dem Stand 16.06.2015. Das Skript berücksichtigt insbesondere die zum 01.01.2013 in Kraft getretenen Änderungen der ZPO durch die Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung,24 die Kodifizierung der sog. „Berliner Räumung“ zum 01.05.2013 und die zum 01.09.2013 in Kraft getretene Reform der GVGA. Zudem wird – neben der Darstellung der aktuellen Rechtslage – der am 16.03.2015 veröffentlichten Referentenentwurf des BMJV u.a. zur Änderung des Anfechtungsgesetzes berücksichtigt.25 B. Überblick über die Klausurtypen 9 Auch in Zwangsvollstreckungsklausuren wird von Ihnen verlangt, entweder die Entscheidung eines Gerichts zu entwerfen oder aus Sicht eines Rechtsanwalts – ggf. nach vorheriger Begutachtung – einen Praxisentwurf (in der Regel einen Schriftsatz) zu erstellen.26 Aus anwaltlicher Sicht muss hierbei regelmäßig (neben dem Verhalten der Gegenseite) die Entscheidung eines Gerichts vorhergesagt werden. Es lässt sich daher – mit gewissen Einschränkungen für Kautelarklausuren – feststellen: Auch in Zwangsvollstreckungsklausuren geht es um die Zulässigkeit und Begründetheit einer Klage oder eines sonstigen Rechtsbehelfs. 6 24 Hierzu im Überblick RÜ 2013, 92. 25 Referentenentwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Rechtssicherheit bei Anfechtungen nach der Insolvenzordnung und nach dem Anfechtungsgesetz, http://www.bmjv.de/SharedDocs/Downloads/DE/pdfs/Gesetze/RefE_Reform_Insolvenzanfechtung.pdf (abgerufen am 28.03.2015), vgl. dazu die allerdings unmittelbar nur auf die Änderungen der Insolvenzordnung bezogene Pressemitteilung unter http://www.bmjv.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2015/20150316_Reform_der_Insolvenzanfechtung.html. 26 Vgl. zu den denkbaren Klausurtypen ausführlich AS-Skript Die zivilrechtliche Assessorklausur (2015), Rn. 6 ff. VollstreckungsR.fm Seite 86 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Teil Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen I. Examensrelevante Konstellationen 140 Es ist in der Regel nicht schwierig, aus einem Aktenauszug herauszulesen, dass eine Anfechtungssituation möglicherweise vorliegt und dass diese daher in der eigenen Bearbeitung im gebotenen Umfang angesprochen werden muss. Auch die konkrete Prüfung der Anfechtungssituation sollte zumindest denjenigen Referendaren in vertretbarer Weise gelingen, die den Wortlaut des Gesetzes und die obigen Empfehlungen beachten. Größere Probleme bereitet es aber erfahrungsgemäß den Referendaren, die Anfechtungssituation korrekt in den richtigen Rechtsbehelf einzukleiden. Die richtige Einkleidung hängt maßgeblich davon ab, n zwischen welchen Personen die Anfechtungssituation besteht und n welche Funktionen diese Personen im Sachverhalt bekleiden. So n n ist zum einen von Interesse, wie die anfechtungsrechtlichen Funktionen verteilt sind, wer also Anfechtungsgegner und wer Anfechtungsberechtigter ist. Zum anderen ist relevant, wie die zwangsvollstreckungsrechtlichen Funktionen verteilt sind, wer also Vollstreckungsgläubiger, wer Vollstreckungsschuldner und wer insofern unbeteiligter Dritter ist. Im Examen sollten Ihnen die folgenden drei Konstellationen bekannt sein. 1. Die Anfechtungsklage 141 Die Anfechtungsklage ist der primäre, von den §§ 11 u. 13 AnfG vorgesehene Rechtsbehelf des AnfG. Nur mit ihr kann der (vermeintliche) Anfechtungsberechtigte die von § 11 Abs. 1 S. 1 AnfG primär vorgesehene Duldung der Zwangsvollstreckung aktiv erzwingen. Es handelt sich bei der Anfechtungsklage um eine normale Leistungsklage,448 die entweder auf Duldung der Zwangsvollstreckung (§ 11 Abs. 1 S. 1 AnfG) oder auf das gerichtet ist, was die von § 11 Abs. 1 S. 2 AnfG in Bezug genommenen Normen des BGB gewähren. Eine positive Feststellungsklage des (vermeintlichen) Anfechtungsberechtigten hält die h.M. wegen des klaren Wortlauts des § 13 AnfG für unstatthaft.449 Eine negative Feststellungsklage des (vermeintlichen) Anfechtungsgegners ist hingegen statthaft.450 Ein Antrag auf Erlass eines Mahnbescheids ist gemäß § 688 Abs. 1 ZPO nur hinsichtlich der Durchsetzung einer Zahlungsforderung statthaft, sodass er nur in den Fällen möglich ist, in denen § 11 Abs. 1 S. 2 AnfG anzuwenden ist und die in Bezug genommenen Normen des BGB einen Zahlungsanspruch gewähren. 448 MünchKomm/Kirchhof, AnfG, § 13 Rn. 4. 449 MünchKomm/Kirchhof, AnfG, § 13 Rn. 3 u. 6. 450 MünchKomm/Kirchhof, AnfG, § 13 Rn. 9. 86 VollstreckungsR.fm Seite 87 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 D. Grundwissen zum Anfechtungsrecht nach dem AnfG Die Anfechtungsklage ist in folgendem Szenario statthaft:451 Vollstreckungsgläubiger und Anfechtungskläger zu vollstreckender wirksam titulierter Zahlungsanspruch Anfe chtu ngsk lage , §§ 1. Teil 142 Vollstreckungsschuldner anfechtbare Rechtshandlung 11, 1 3 AnfG Dritter und AnfechtungsGegenstand beklagter Übertragung Vierter Gegenstand Der Vollstreckungsschuldner überträgt einen Vermögensgegenstand mit einer anfechtbaren Rechtshandlung auf einen Dritten. Der Vollstreckungsgläubiger bemerkt, dass ihn die Vollstreckung in das Vermögen des Vollstreckungsschuldners nicht bzw. nicht vollständig befriedigen wird (vgl. § 2 AnfG). Er erhebt daher Anfechtungsklage gegen den Dritten. Die in § 11 Abs. 1 u. 2 AnfG geregelten Rechtsfolgen der Anfechtungsklage unterscheiden sich danach, ob der Dritte den Gegenstand entgeltlich oder unentgeltlich erlangt hat. 143 Die an den recht speziellen § 6a AnfG anknüpfende Rechtsfolge des § 11 Abs. 3 AnfG hat kaum Klausurrelevanz und wird daher nicht dargestellt. a) Rechtsfolgen bei entgeltlicher Übertragung an den Dritten § 11 Abs. 1 AnfG regelt den Grundfall einer entgeltlichen Übertragung (arg. e con. § 11 Abs. 2 AnfG). 144 Die folgenden Ausführungen werden also insbesondere bei einer Anfechtung nach § 3 Abs. 1 oder 2 AnfG relevant, nicht jedoch bei der Anfechtung nach § 4 AnfG. Der Inhalt des Klageantrags in einer Anwaltsklausur bzw. des Tenors in einer Gerichtsklausur hängt davon ab, ob der Dritte den entgeltlich übertragenen Gegenstand noch in seinem Vermögen hat. aa) Dritter hat den Gegenstand noch in seinem Vermögen Soweit der Dritte den Gegenstand noch innehat, ist die Klage auf Duldung der Zwangsvollstreckung in den entsprechenden Gegenstand zu dulden. § 11 Abs. 1 S. 1 AnfG gebietet zwar seinem Wortlaut nach ein „zur Verfügung stellen“, aber wenn der Dritte dies nicht freiwillig tut, läuft es – wie oben ausgeführt – auf eine Duldung der Zwangsvollstreckung hinaus. 145 451 Siehe zur praktischen Darstellung einer Anfechtungsklage unten Rn. 351. 87 VollstreckungsR.fm Seite 88 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Teil Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen Wenn es sich bei dem Gegenstand um Bar- oder Buchgeld handelt, so ist zu beachten, dass der Dritte nicht nur das Geld nach § 11 Abs. 1 S. 1 AnfG i.V.m. § 815 ZPO zur Verfügung stellen muss. Es besteht zudem eine zweistufige Verzinsungspflicht. n Der Anfechtungsbeklagte muss zunächst gemäß § 11 Abs. 1 S. 2 AnfG i.V.m. §§ 819 Abs. 1, 818 Abs. 4, 292 Abs. 1, 987 BGB die aus dem Geld gezogenen oder schuldhaft nicht gezogenen Nutzungen herausgeben bzw. ersetzen. Da Nutzungen von Geld gemäß §§ 100, 99 Abs. 3 BGB Zinsen sind, ist also ab Vornahme der Rechtshandlung der marktübliche Zins zu entrichten.452 n Ab Fälligkeit des Anspruchs aus § 11 Abs. 1 S. 1 AnfG, also ab der Geltendmachung des Anfechtungsrechts, steigt die Zinshöhe sodann auf den von §§ 291, 288 Abs. 1 S. 2, 247 BGB vorgesehenen Zinssatz an.453 § 288 Abs. 2 BGB ist keinesfalls einschlägig, der Anspruch aus § 11 Abs. 1 S. 1 BGB stellt keine hierfür erforderliche Entgeltforderung dar. bb) Dritter hat den Gegenstand nicht mehr in seinem Vermögen 146 Soweit der Dritte den Gegenstand an einen Vierten übertragen oder schlicht verloren hat, haftet der Dritte gemäß § 11 Abs. 1 S. 2 AnfG wie der Empfänger einer ungerechtfertigten Bereicherung, der den Mangel des rechtlichen Grundes kannte. Er schuldet also dem Vollstreckungsgläubiger nach §§ 819 Abs. 1, 818 Abs. 4, 292 Abs. 1, 989 BGB Schadensersatz, der sich gemäß §§ 249 Abs. 1, 251 Abs. 1 BGB auf den objektiven Wert der Sache beläuft. Ferner schuldet der Dritte nach §§ 819 Abs. 1, 818 Abs. 4, 292 Abs. 2, 987 BGB Nutzungsersatz. Schließlich ist der Dritte gemäß §§ 819 Abs. 1, 818 Abs. 4, 285 Abs. 1 BGB auch zur Herausgabe eines Surrogats, das er vom Vierten erlangt hat, verpflichtet. Der letztgenannte Anspruch erlangt immer dann eigenständige Bedeutung, wenn das Surrogat den objektiven Wert des Gegenstands überschreitet.454 Der Dritte haftet nicht nach dem nur für den gutgläubig Bereicherten geltenden § 818 Abs. 2 BGB auf Wertersatz. Der Unterschied dieses Anspruchs gegenüber dem oben benannten, ebenfalls zum Wertersatz führenden Schadensersatzanspruch ist, dass der Schadensersatzanspruch nach dem Wortlaut des § 989 BGB nur bei schuldhaftem Verlust greift.455 Insofern ist allerdings zu beachten, dass §§ 819 Abs. 1, 818 Abs. 4, 292 Abs. 1, 287 S. 2 BGB hinsichtlich des Anspruchs aus §§ 819 Abs. 1, 818 Abs. 4, 292 Abs. 1, 989 BGB ab Verzugseintritt eine Haftung auch für Zufall anordnen.456 Ebenso kann der Dritte sich nicht auf seine Entreicherung berufen, weil auch § 818 Abs. 3 BGB nur für den gutgläubig Bereicherten gilt.457 452 MünchKomm/Kirchhof, AnfG, § 11 Rn. 93, der allerdings unter Verweis auf § 246 BGB von mindestens 4 % Zinsen p.a. ausgeht. Dagegen spricht aber, dass § 987 BGB auf die konkreten (möglichen) Nutzungen abstellt und zudem keine Zinspflicht, wie § 246 BGB es erfordert, ausdrücklich anordnet. 453 MünchKomm/Kirchhof, AnfG, § 11 Rn. 93. 454 Vgl. zu alledem speziell für das AnfG: Kindl/Meller-Hannich/Wolf/Haertlein, § 11 AnfG Rn. 8 ff., und MünchKomm/ Kirchhof, AnfG, § 11 Rn. 104. Vgl. zum Verweis des § 818 Abs. 4 BGB Palandt/Sprau § 818 Rn. 51 f., und AS-Skript Materielles Zivilrecht in der Assessorklausur (2013), Rn. 352. Einen klausurträchtigen Fall zu diesem Problemkomplex liefert BGH, Urt. v. 09.05.2014 – V ZR 305/12, RÜ 2014, 484. 455 Kindl/Meller-Hannich/Wolf/Haertlein, § 11 AnfG Rn. 9. 456 Palandt/Grüneberg, § 292 Rn. 4; Lackmann Rn. 632. Die scheinbar widersprechende Angabe in Palandt/Bassenge § 989 Rn. 5 u. § 990 Rn. 9, bezieht sich auf einen (im Zusammenhang mit § 11 Abs. 1 S. 2 AnfG nicht einschlägigen) direkten Anspruch aus § 989 BGB. 457 Palandt/Sprau § 818 Rn. 53. 88 VollstreckungsR.fm Seite 89 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 D. Grundwissen zum Anfechtungsrecht nach dem AnfG Eine Pflicht des Vierten, die Vollstreckung des Vollstreckungsgläubigers in den Gegenstand zu dulden, ergibt sich nicht aus § 816 Abs. 1 S. 2 oder § 822 BGB, weil § 11 Abs. 1 S. 2 AnfG auf diese Normen nicht verweist. Sie besteht aber unter den Voraussetzungen des § 15 AnfG. Die von den §§ 816 Abs. 1 S. 2, 822 BGB erfasste Konstellation des unentgeltlichen Erwerbs findet sich dabei in § 15 Abs. 2 Nr. 3 AnfG wieder. 1. Teil 147 Gegenansprüche kann der Dritte der Anfechtungsklage des Vollstreckungsgläubigers nicht entgegenhalten. Gemäß § 12 AnfG kann er sich vielmehr nur an den Vollstreckungsschuldner halten. Diese Regelung ist gerade wegen der nach § 2 AnfG erforderlichen Vermögenslosigkeit des Vollstreckungsschuldners geboten, denn anderenfalls würde die nach § 2 AnfG eröffnete Anfechtungsklage nicht selten an eben dieser Vermögenslosigkeit des Vollstreckungsschuldners scheitern. Es wäre also in der Klausur verfehlt, im Rahmen der Anfechtungsklage Ansprüche des Dritten gegen den Vollstreckungsgläubiger im Rahmen einer Aufrechnung oder eines Zurückbehaltungsrecht zu prüfen, insbesondere solche auf Verwendungsersatz. b) Rechtsfolgen bei unentgeltlicher Übertragung an den Dritten Soweit der Dritte den Gegenstand unentgeltlich erlangt hat, kann er sich gemäß § 11 Abs. 2 S. 1 AnfG ausnahmsweise auf seine Entreicherung berufen. 148 Die folgenden Ausführungen werden also insbesondere bei einer Anfechtung nach § 4 AnfG relevant. Das gilt allerdings gemäß § 11 Abs. 2 S. 2 AnfG nicht mehr, wenn er im Zeitpunkt seiner Entreicherung weiß oder wissen muss, dass die unentgeltliche Übertragung des Gegenstands in sein Vermögen den Vollstreckungsgläubiger i.S.d. § 3 AnfG benachteiligt. Es ist dabei nicht obergerichtliche geklärt und umstritten, ob ein „Wissenmüssen“ bereits bei einfacher Fahrlässigkeit – dafür spricht § 122 Abs. 2 BGB, der allerdings das „Kennenmüssen“ definiert – oder erst bei grober Fahrlässigkeit – dafür spricht letztlich nur die Ihnen in der Klausur nicht zur Verfügung stehende Gesetzesbegründung – vorliegt.458 Die Beweislast für das Wissen(-müssen) trägt ausweislich des Wortlauts des § 11 Abs. 2 S. 2 AnfG der Anfechtungsberechtigte.459 § 11 Abs. 2 AnfG entspricht in etwa § 818 Abs. 3 und § 819 Abs. 1 BGB. Beachten Sie aber, dass § 819 Abs. 1 BGB Kenntnis verlangt und dass diese sich nicht auf eine Benachteiligung, sondern auf die Herausgabepflicht erstrecken muss. 2. Die Verteidigung insbesondere gegen eine Drittwiderspruchsklage Die zweite klausurrelevante Konstellation ergibt sich aus § 9 AnfG. Der eigentliche Zweck der Norm liegt darin, dem Anfechtungsberechtigten – vorläufig – die Geltendmachung der Anfechtbarkeit zu ermöglichen, noch bevor er den nach § 2 AnfG für die Anfechtungsklage erforderlichen Titel erstritten hat.460 Eher am Rande ergibt sich dabei, dass diese vorläufige Geltendmachung ohne Titel und erst recht auch die endgültige Geltendmachung bei Vorhandensein eines Titels im Wege der Einrede erfolgt. 149 458 Nachweise zu beiden Ansichten und zur Gesetzesbegründung bei Kindl/Meller-Hannich/Wolf/Haertlein, § 11 AnfG Rn. 15. 459 Kindl/Meller-Hannich/Wolf/Haertlein, § 11 AnfG Rn. 16. 460 MünchKomm/Kirchhof, AnfG, § 9 Rn. 1. 89 VollstreckungsR.fm Seite 90 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Teil Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen Die Einrede kommt in allen Konstellationen in Betracht, in denen der Vollstreckungsgläubiger alias Anfechtungsberechtigter in einen Gegenstand vollstreckt und dann von einem Dritten alias Anfechtungsgegner, der diesen Gegenstand oder zumindest ein Pfandrecht an ihm durch eine anfechtbare Rechtshandlung erlangt hat, in Anspruch genommen wird. Das kann z.B. n im Wege einer Klage auf vorzugsweise Befriedigung nach § 805 ZPO, n einer Klage gegen die Vollziehung eines Arrests nach den §§ 928, 930 ff. ZPO, n einer Klage nach § 812 BGB auf Herausgabe n n n des durch die Verwertung der gepfändeten Sache erzielten Erlöses (also eine verlängerte Drittwiderspruchsklage) bzw. des durch die Einziehung der gepfändeten Forderung vom Drittschuldner – der nicht mit dem Dritten identisch ist – an den Vollstreckungsgläubiger gezahlten Betrags oder einer Klage nach § 812 BGB auf Freigabe eines vom Drittschuldner zugunsten des Vollstreckungsgläubigers und des – personenverschiedenen – Dritten hinterlegten Betrags geschehen.461 Im letztgenannten Fall der Freigabe eines hinterlegten Betrags findet sich die (bzw. eine von mehreren) einschlägigen Anspruchsgrundlagen in § 812 BGB, weil jeder, zugunsten dessen eine Sache hinterlegt wird, die Herausgabe an die anderen Begünstigten der Hinterlegung so lange verweigern kann, wie er der Herausgabe nicht zustimmt.462 Diese sog. Blockierstellung ist ein erlangtes Etwas i.S.d. Bereicherungsrechts.463 Examensklassiker ist aber die Konstellation einer normalen Drittwiderspruchsklage nach § 771 Abs. 1 ZPO als Reaktion auf eine Mobiliarpfändung. Oft wird die Drittwiderspruchsklage dabei auf das Sicherungseigentum des Dritten alias Anfechtungsgegners gestützt werden, weil der Aufgabensteller einen Grund dafür benötigt, weshalb sich die Sache weiterhin im Besitz des Vollstreckungsschuldners findet und daher dem Zugriff des Vollstreckungsgläubigers ausgeliefert ist. 461 MünchKomm/Kirchhof, AnfG, § 9 Rn. 8 f. 462 Palandt/Grüneberg Einf v § 372 Rn. 8. Beachten Sie, dass die §§ 372 ff. BGB direkt nur für die Hinterlegung als Erfüllungssurrogat gelten (zur analogen Anwendung einzelner Vorschriften vgl. Palandt/Grüneberg Einf v § 372 Rn. 2 ff.). Die in der Kommentierung erwähnte Blockademöglichkeit besteht aber auch für die anderen Hinterlegungsarten. 463 Palandt/Grüneberg Einf v § 372 Rn. 8; Palandt/Sprau § 812 Rn. 93. 90 VollstreckungsR.fm Seite 104 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Teil Herangehen an das Zwangsvollstreckungsrecht und Grundwissen Zahlungsfähigkeit des Vollstreckungsschuldners wiederherstellen können, was auch im Interesse des Vollstreckungsgläubigers liegt. 516 n Im neuen Abs. 2 des § 1 AnfG soll festgelegt werden, dass Rechtshandlungen, die auf eine (kongruente oder inkongruente) Deckung abzielen, nur binnen vier Jahren anstatt binnen zehn Jahren anfechtbar sind. n Der neue Abs. 3 des § 1 AnfG erschwert die Anfechtung kongruenter Deckungshandlungen zusätzlich. n Die Vermutung des (jetzigen) § 1 Abs. 1 S. 2 AnfG soll nur greifen, wenn der Anfechtungsgegner die tatsächliche Zahlungsunfähigkeit des Vollstreckungsschuldners kannte. De lege lata genügt die Kenntnis der drohenden Zahlungsunfähigkeit. n Ferner soll die nach § 1 Abs. 1 S. 1 AnfG erforderliche Kenntnis des Benachteiligungsvorsatzes nicht mehr alleine daraus abgeleitet werden können, dass der Vollstreckungsschuldner mit dem Leistungsempfänger eine Zahlungsvereinbarung nach § 802b Abs. 2 S. 1 ZPO abschließt oder diesen im üblichen Rahmen um eine Zahlungserleichterung nachsucht. n Der bisherige § 1 Abs. 2 AnfG soll unverändert zu § 1 Abs. 4 AnfG werden. n § 11 Abs. 1 AnfG soll um die Regelung ergänzt werden, dass eine Geldschuld nur noch zu verzinsen ist, wenn die Voraussetzungen des § 286 BGB oder des § 291 BGB vorliegen. Es fällt also die erste der beiden oben517 dargestellten Zinsstufen, also der Zinsanspruch bereits ab Vornahme der Rechtshandlung aus § 11 Abs. 1 S. 2 AnfG i.V.m. §§ 819 Abs. 1, 818 Abs. 4, 292 Abs. 1, 987 BGB, weg.518 n Schließlich soll in § 20 AnfG festgelegt werden, dass für Altfälle das AnfG in seiner bisherigen Fassung weitergilt. Ein Altfall soll vorliegen, wenn die Anfechtbarkeit vor dem Inkrafttreten der Neuregelungen gerichtlich geltend gemacht wurde. E. Rechtsbehelfe 176 Die Bestimmung des statthaften Rechtsbehelfs bzw. der statthaften Rechtsbehelfe ist – wie eingangs dargetan519 – entscheidend für das Gelingen Ihrer Klausur. Die klausurrelevanten Rechtsbehelfe wurden Ihnen bereits en bloc kurz vorgestellt (unter B.). Sie haben im Rahmen des Überblicks über das Zwangsvollstreckungs- und Anfechtungsrecht für eine Vielzahl von klassischen Klausurkonstellationen erfahren, welche Rechtsbehelfe jeweils einschlägig sein können (unter C. und D.). Der 1. Teil dieses Skript schließt mit tabellarischen Übersichten520 zu den Rechtsbehelfen. I. Rechtsbehelfe bei verfahrensrechtlichen Mängeln eines Vollstreckungsakts 177 Mit den folgenden Rechtsbehelfen können Vollstreckungsakte angefochten werden, die aus verfahrensrechtlichen Gründen (zumindest) rechtswidrig sind, um ihre Wirksamkeit zu beseitigen. Auch nichtige und daher ipso iure wirkungslose Vollstreckungsakte können angefochten werden, um ihren „bösen Schein“ zu beseitigen.521 516 Vgl. S. 16 f. des Referentenentwurfs. 517 Vgl oben Rn. 145. 518 Vgl. S. 24 des Referentenentwurfs. 519 S.o. Rn. 9 ff.; vgl. auch die Auflistung der Rechtsbehelfe bei Thomas/Putzo/Seiler Vorbem § 704 Rn. 53 ff. 520 Aufbauend auf Lackmann, S. 297 ff. 521 Siehe zur Rechtmäßigkeit und Nichtigkeit oben Rn. 50 ff. 104 VollstreckungsR.fm Seite 105 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 E. Rechtsbehelfe 1. Teil Die größte Klausurrelevanz hat mit Abstand die Erinnerung nach § 766 ZPO. Die sofortige Beschwerde muss vor allem bekannt sein, um sie von der Erinnerung im Rahmen der Statthaftigkeit abzugrenzen, insofern kommt es auf die Unterscheidung zwischen Maßnahmen und Entscheidungen an. Die Grundbuchbeschwerde wird der Vollständigkeit halber erwähnt, sie ist (aus vollstreckungsrechtlicher Sicht) nur bei der Eintragung einer Zwangshypothek relevant, weil nur bei dieser das Grundbuchamt das zuständige Vollstreckungsorgan ist. Art Vollstreckungserinnerung Sofortige Beschwerde Grundbuchbeschwerde Vorschrift § 766 ZPO §§ 793, 567 ff. ZPO § 71 I GBO Anwendungsbereich Anfechtung von Maßnahmen eines Vollstreckungsorgans außer Grundbuchamt (§ 766 I ZPO); Anfechtung einer Entscheidung in Form eines Beschlusses des Vollstreckungs- (AG, § 764 ZPO) oder Prozessgerichts des ersten Rechtszugs (AG oder LG) Eintragung einer Zwangshypothek durch das Grundbuchamt Erzwingung von Maßnahmen des Gerichtsvollziehers (§ 766 II Var. 1 ZPO); Anfechtung des Kostensatzes des Gerichtsvollziehers (§ 766 II Var. 2 ZPO) Art der Einwendungen Verletzung von Vorschriften des Vollstreckungsverfahrens Abhilfemöglichkeiten des erstentscheidenden Vollstreckungsorgans ja, § 572 I 1 ZPO analog ja, § 572 I 1 ZPO ja, § 75 GBO Zuständiges Gericht und Entscheidungsform in 1. Instanz Beschluss des AG als Vollstreckungsgericht, § 764 ZPO Beschluss des LG auf Entscheidung des AG (§ 72 I 1 GVG) bzw. des OLG auf Entscheidung des LG (§ 119 I Nr. 2 GVG) Beschluss des OLG, § 72 GBO Rechtsbehelfe gegen die Entscheidung der 1. Instanz Sofortige Beschwerde, § 793 ZPO Rechtsbeschwerde (§ 574 ZPO), falls zugelassen Rechtsbeschwerde (§ 78 GBO), falls zugelassen II. Rechtsbehelfe bei materiell-rechtlichen Mängeln eines Vollstreckungsakts Verstößt hingegen der titulierte Inhalt gegen materielles Recht, so sind die folgenden Rechtsbehelfe einschlägig. Zu beachten ist, dass bis zur Beendung der Zwangsvollstreckung nur die speziellen Rechtsbehelfe der ZPO einschlägig sind. Eine normale Leistungsklage, gestützt auf eine Anspruchsgrundlage aus dem materiellen Recht, ist gesperrt, sie wird erst nach Beendung der Zwangsvollstreckung statthaft. Eine Ausnahme bildet die Klage nach § 826 BGB, die wegen ihrer strengen Voraussetzungen und des starken Unrechtsgehalts einer vorsätzlichen sittenwidrigen Schädigung stets statthaft ist.522 178 Je nach der Person des Klägers sind verschiedene Rechtsbehelfe statthaft. 522 Palandt/Sprau § 826 Rn. 52 f.; näher unten Rn. 384 f. 105 VollstreckungsR.fm Seite 133 Dienstag, 23. Juni 2015 7:59 07 1. Abschnitt: Klausuren mit Rechtsbehelfen des Zwangsvollstreckungsrechts 2. Teil 3. Praktische Umsetzung Sie erstellen ein normales Feststellungsurteil. 238 Es schadet daher nicht, wie bei einer allgemeinen Feststellungsklage zu formulieren, auch wenn der Thomas/Putzo einen anderen Vorschlag macht.610 Der Tenor in der Hauptsache kann etwa lauten: „Es wird festgestellt, dass dem Kläger die Vollstreckungsklausel zu dem Urteil des Amtsgerichts Aurich vom 18.07.2015 (13 C 144/14) zur Zwangsvollstreckung gegen den Beklagten (ggf.: wegen eines Betrages von …) zu erteilen ist.“ Die Kostenentscheidung richtet sich nach den §§ 91 ff. ZPO, im Rahmen der vorläufigen Vollstreckbarkeit ist der Wert des von der Titulierung betroffenen Anspruchs zu berücksichtigen.611 Klauselerteilungsklage, § 731 ZPO 1. Zulässigkeit n Die Klauselerteilungsklage ist statthaft, soweit n n der (vermeintliche) materiell-rechtliche Gläubiger, der nicht als Vollstreckungsgläubiger ausgewiesen ist behauptet, insbesondere die Voraussetzungen der §§ 726 ff. ZPO, für die der Gläubiger die Beweislast trägt, lägen vor. n Ausschließlich zuständig ist das Prozessgericht des ersten Rechtszugs n Rechtsschutzbedürfnis/Feststellungsinteresse 2. Begründetheit n Allgemeine Klauselvoraussetzungen n Voraussetzungen der §§ 726 ff. ZPO; alle Beweismittel des Strengbeweises n Keine nicht präkludierten Einwendungen, § 767 Abs. 2 ZPO entsprechend 3. Besonderheiten der praktischen Umsetzung: Feststellende Tenorierung II. Klauselgegenklage, § 768 ZPO Mit der Klauselgegenklage macht der von einer qualifizierten Klauselumschreibung Betroffene geltend, die Klauselerteilung sei aus materiell-rechtlichen Gründen zu Unrecht erfolgt. Sie ist daher vom Rechtsschutzziel her das Gegenstück zur Klauselerteilungsklage nach § 731 ZPO. 239 Bereits der Verweis des § 768 ZPO auf § 767 ZPO zeigt aber, dass die Klage ihrer Rechtsnatur nach der Vollstreckungsabwehrklage nachgebildet ist. Es handelt sich daher um eine prozessuale Gestaltungsklage.612 610 Vgl. Thomas/Putzo/Seiler § 731 Rn. 3. 611 Thomas/Putzo/Seiler § 731 Rn. 8. 612 Thomas/Putzo/Seiler § 768 Rn. 1. 133 Buch VollStrRSIX.fm Seite 217 Mittwoch, 24. Juni 2015 8:46 08 Stichworte Stichwortverzeichnis Die Zahlen verweisen auf die Randnummern. Abgrenzung der Rechtsbehelfe ......................... 3 Abhandenkommen .................................... 68, 337 Ablieferung ..............................................................88 der gepfändeten Sache ..................................85 des Erlöses ...........................................................85 Absonderungsrecht ......... 74, 77, 124, 293, 309 Abtretung ....................................................113, 117 Abwägungsprozess, richterlicher ................. 198 Abwendungsbefugnis ...................................... 113 Adressatentheorie ............................................. 199 Amtshaftung, § 839 ........................................... 386 Amtshaftungsanspruch ......................................92 Amtspflicht ..............................................................92 Anerkenntnis ..............................................156, 157 Anfechtung .......................................................... 139 Anfechtungsberechtigung ............................. 355 Anfechtungsfrist ........................................168, 268 Anfechtungsgegner .......................................... 159 Anfechtungsgesetz (AnfG) .........6, 8, 12 f., 131, .................. 138 ff., 186, 194, 268, 292 f., 351 ff. Referentenentwurf .....................................174 f. Anfechtungsgrund ............................................ 160 Anfechtungsklage ...................... 14, 141 ff., 185, 194, 351 ff. Anfechtungsrecht .....................................293, 296 Anhörung ............... 12, 93, 96, 97, 111, 198, 218 Annahmeverzug .......................................... 51, 210 Anordnung, einstweilige .................220, 246, 273, 299, 314 Anspruch titulierter ...............................................................64 zu vollstreckender .............................................22 Antrag .................................................................51, 96 Antrag des Klägers ............................................. 187 Anwaltsvergleich .......................................266, 277 Anwaltszwang ........................................................96 Anwartschaftsrecht ................. 98, 104, 107, 119 Anwendung, analoge ....................................... 277 Arrest ............................................ 21, 108, 149, 378 Arrestanspruch .................................................... 379 Arrestatorium ............................ 98, 104, 107, 119 Arrestgrund .......................................................... 379 Aufrechnen ..............................................................98 Aufrechnung ........ 104, 118, 155, 169, 252, 263, ........................................................... 276, 372, 380 Aufrechnungsverbot ................................155, 263 Ausfertigung, vollstreckbare .............................89 Auskehr .....................................................................85 Auskunft .......................................................116, 123 Auslegung ....................................................187, 189 Aussonderung ..................................................... 124 Austauschpfändung .......................................... 216 Außenverhältnis ................................................. 296 Bargeld .........................................................81 f., 342 Bedingung ...................................................169, 235 Beendung ...................................................... 89, 336 Befristung .............................................................. 169 Begehren des Mandanten .............................. 187 Begründetheit ................................................. 13, 15 Benachteiligungsvorsatz ........................ 165, 175 Berichtigung des Grundbuchs ......................... 33 Berliner Räumung ...............................8, 23, 27, 81 Berufung .........................................................63, 252 Beschlagnahme ...................................................135 Beschluss .........................................................63, 218 Beschränkt dingliches Recht ................. 124, 293 Beschränkung ........................................................ 65 Beschwer ................................................................199 Beschwerde, sofortige ................63, 81, 97, 132, ............................................................182, 222, 233 Besitz ................................... 68, 131, 215, 293, 303 Besitzschutz ............................................................ 68 Besitzschutzanspruch ......................................... 74 Besitzverschaffungsanspruch ........................293 Bestimmtheit ....................................... 96, 208, 280 Beweiserleichterung ..........................................162 Beweislast ................................. 162, 230, 241, 379 Bezüge, laufende .................................................. 98 Blockierstellung ...................................................149 Böser Schein .............. 58, 98, 120, 177, 205, 293 Buchhypothek ................................................. 93, 98 Bürge .......................................................................296 Deckung, inkongruente ...................................164 Deckungshandlung, kongruente ..................174 Dienstaufsichtsbeschwerde ............................198 Dienstherr ............................................. 91, 338, 345 Dispositionsmaxime ..................................... 23, 71 dolo agit-Einwand ..............................................149 Doppelpfändung ................................................127 Dritte Forderung .................................................118 Dritteigentum, evidentes .................................214 Dritter ........................................................................ 42 Drittschuldner ............................. 94, 96 ff., 104 ff., .........................................119 ff., 286, 326, 333 ff. Drittschuldnerklage ...........................................326 Drittschutz ................................................... 199, 216 Drittschützende Norm ......................................... 97 Drittwiderspruchsklage, § 771 ........................... 13, 42, 55, 61, 83, 90, 93, ............................. 125, 131, 138, 149, 180, 190, ..................... 250, 282 ff., 303, 338 ff., 340, 353 verlängerte .................................14, 54, 92, 180, .................................................. 285, 289, 338 ff. Drittwirkung der Rechtskraft ..........................322 Durchsuchungsbeschluss ................................198 Eigenbesitzer .......................................................... 68 Eigenmacht, verbotene ....................................339 Eigentum ...............................................................293 kraft Hoheitsakts .............................................337 zweiter Klasse ..................................................293 Eigentumslage .....................................................216 Eigentumsvermutung .......................................215 Eigentumsvorbehalt ..........................................124 Eingriffskondiktion ............................................... 14 Einlassung, rügelose ..........................................394 217 Buch VollStrRSIX.fm Seite 218 Mittwoch, 24. Juni 2015 8:46 08 Stichworte Einmann-GmbH ...................................................291 Einspruch .............................................. 63, 225, 258 Einspruchsfrist ......................................................266 Einstellung ............................................................... 65 Einstweilige Verfügung ...................................... 21 Eintragungsantrag ..............................................169 Einwendungen ....................................................120 forderungsbezogene ....................................104 gegen den Titel ...............................................277 herbeiführbare ................................................268 rechtshemmende ...........................................262 rechtsvernichtende .......................................262 Einwendungswechsel .......................................262 Einzelvollstreckung .....................................24, 138 Einziehung .............................................................149 Einziehungsklage ........14, 42, 96, 185, 326, 394 Einzugsermächtigung .......................................114 Einzugsrecht .........................................................103 Empfangszuständigkeit ...................................... 98 Entgeltforderung ................................................145 Enthaftung ............................................................135 Entreicherung ............................................ 146, 148 Entscheidung ................................................81, 198 Entscheidungsreife .............................................208 Entstrickung .............................................. 65, 71, 79 Erbe ............................................................................ 38 Erbschein ...............................................................233 Erfüllung .........................82, 88, 98, 104, 117, 251 Erinnerung, sofortige .........................................182 Erinnerungsbefugnis .........................................199 Erinnerungsgegner ............................................203 Erkenntnisverfahren ........................................6, 25 Erklärung der Unzulässigkeit ............................ 65 Erlass ........................................................................118 Erlassen ..................................................................... 98 Erledigung .............................................................352 Erledigungserklärung ........................................268 Erlös ................................... 12, 76, 78, 87, 137, 287 .................................................. 299, 301, 337, 341 Ablieferung ......................................................... 85 Ersatzzustellung ..................................................104 Ersteher ...................................................................338 Ersteigerer ........................................................ 76, 91 Erwerb gutgläubiger lastenfreier ......................76, 127 lastenfreier .......................................................... 79 Erzwingungshaft .................................................155 Evidentes Dritteigentum ...........................44, 214 ex nunc................................................55, 66, 72, 322 ex tunc................................................................ 55, 77 Existenzgrundlage ..............................................216 Faustpfandrecht ...........................................74, 311 Feststellungsinteresse .......................................232 Feststellungsklage ....................58, 105, 141, 252 Feststellungsurteil ..............................................238 Firmenübernahme .............................................235 Forderung ................................................................ 93 gegen sich selbst ............................................... 94 Form .........................................................................202 Formalisierung ....................................................... 23 Freigabe ....................................................... 149, 187 Erklärung ............................................................. 71 Freiwilligkeit ..........................................................349 Fremdbesitzer ........................................................ 68 218 Fremdgeschäftsführungswille ............. 339, 341 Frist ................................................................ 202, 319 Gastwirtpfandrecht ...........................................309 Gefährdungshaftung ........................................371 Gegenleistung ........................................... 210, 235 Gegenstände .......................................................... 67 Geld ........................................................................... 31 Gerichtliche Entscheidung nach § 23 EGGVG ......................................................198 Gerichtsstand .......................................................192 Gerichtsvollzieher ...................................................... Gesamtgut ............................................................287 Gesamtschuldner ...............................................296 Gesamtvollstreckung .................................24, 138 Gesetz ...........................................................................5 Geschäft, fremdes ..................................... 188, 189 Geschäftsanweisung für Gerichtsvollzieher (GVGA) ..................................8, 44, 126, 206, 342 Geschäftsverteilungsplan ................................254 Gesellschafter .......................................................296 Gesellschaftsanteil .............................................293 Gestaltungsgrund ..............................................268 Gestaltungsklage ............................. 277, 282, 301 prozessuale ......................................................248 sui generis ........................ 12, 64, 208, 250, 277 Gestaltungsrecht ............................. 139, 172, 263 herbeiführbar ..................................................268 Gestaltungsurteil ................................................246 Geständnis ............................................................156 Gewährleistungsrecht ........................................ 86 Gewahrsam ....................................................57, 215 Gewahrsamsvermutung ..................................215 Glaubhaftmachung .............................................. 83 Gläubigerbenachteiligung .................... 139, 157 mittelbare .........................................................157 objektive ...........................................................163 unmittelbare .......................................... 157, 164 Grabstein ................................................................226 Grund ............................................................. 221, 226 Grundbuch .............................................................. 33 Grundbuchamt ...................................................... 46 Grundbuchbeamter ............................................. 33 Grundsatz der unbedingten Sicherungsübereignung ....................................................128 Grundschuld .........................................31, 242, 255 Grundstück ................................................. 132, 294 Guter Glaube an die Zubehöreigenschaft .......................................................133 Gütestellenvergleich ..........................................266 Haftungsverband der Hypothek ............34, 136 Haustiere ................................................................216 Heilung ..................................................................... 54 Herausgabe ............................................................. 64 der Titelurkunde ............................................... 64 der vollstreckbaren Ausfertigung ............252 Herausgabeanspruch ....... 31, 96, 130, 151, 293 Herausgabebereitschaft des Dritten ...........215 Hilfsmittel ...................................................................5 Hinterlegung ....................... 31, 83, 103, 105, 299 Hoheitsakt .............................................55, 339, 341 Höchstgebot.............................................398 (s. FN) Hypothek .............................. 31, 34, 132, 134, 293 Buch VollStrRSIX.fm Seite 219 Mittwoch, 24. Juni 2015 8:46 08 Stichworte Immobiliarvollstreckung ................................. 134 Indizien .........................................................155, 164 Inhaberschaft ....................................................... 293 Inhibitorium ............................... 98, 102, 107, 115 Innenverhältnis ................................................... 296 Insolvenz ...............................................77, 113, 309 Insolvenzanfechtung ........................................ 138 Insolvenzverfahren ............................24, 154, 352 Interventionsrecht .................130, 151, 282, 293 Justizgewährungsanspruch .................... 22, 138 Kalender ...................................................................51 Kalendertag .......................................................... 210 Kaufgeld ................................................85, 339, 342 Kein Dulden und Liquidieren .........92, 341, 383 Klage auf vorzugsweise Befriedigung, § 805 .............................12, 56, 77, 92, 108, 132, .................................... 149, 180, 284, 302 ff., 315 verlängerte ............................. 14, 180, 307, 346 Klage sui generis ................................................. 179 Klageänderung ..........................................256, 394 Klagerücknahme ................................................ 156 Klausel ............................................37, 49 f., 59, 106 qualifizierte .............................................227, 241 Klauselerinnerung ..............................62, 183, 280 Klauselerteilungsklage, § 731 .........12, 37, 50, 184, 227, 234, 267, 332 Klauselgegenklage, § 768 ........................... 12, 52, 62, 183, 239, 332 Klauselorgan ........................................................ 242 Klauselverfahren ................................................. 227 Kommentar ...................................4, 127, 133, 206 Konfusion .................................................................94 Konkretisierungsgebot .................................... 280 Konvaleszenz ................................................ 56, 322 Kostenansatz ................................................. 81, 197 Kostenentscheidung .............219, 272, 298, 313 Kostenerstattung, fehlende ........................... 259 Kostenerstattungsanspruch, prozessualer .................................................... 263 Kostenfestsetzungsbeschluss ........81, 263, 266 Kostengrundentscheidung ............................ 263 Leistung unentgeltliche ................................................ 166 unteilbare ......................................................... 167 Leistungsgefahr .....................................................82 Leistungsklage ................. 14, 55, 81, 89, 91, 108 .......................... 132, 141, 153, 178 ff., 252, 325 Mahnantrag ......................................................... 280 Mahnbescheid ..................................................... 141 Mahnverfahren ................................................... 385 Mangelfreiheit ..................................................... 210 Maßnahme ...........................................50, 159, 204 nichtige ............................................................. 205 Materielles Recht ...................................................13 Mehrerlös .............................................................. 389 Meistbietender ............................................. 85, 389 Meistgebot ........................................................... 398 Mindererlös .......................................................... 389 Mindestgebot .........................................................85 Mitgewahrsam .................................................... 215 Mobiliarvollstreckung ....................................... 134 Musterbeschluss .................................................218 Nacheile ................................................................... 73 Nacherbfolge ........................................................287 Nebenrechte, akzessorische ...........................100 Nicht der Rechtskraft fähiger Titel ...... 322, 349 Nichtigerklärung .................................................263 Nichtigkeit ............................................................... 57 Notar ........................................................................242 numerus clausus ................................................... 23 Nutzungsersatz ....................................................146 Objektive Klagehäufung .................................... 17 Obliegenheit .........................................................389 Offenkundigkeit ..................................................232 Öffentlichkeit .......................................................... 86 Ordnungsvorschrift .....................................75, 211 Papiere, indossable .............................................. 93 Parteifähigkeit ........................................................ 51 Person, nahestehende ......................................165 Pfändbarkeit der Forderung ............................. 96 Pfandrecht ............................12, 79, 296, 303, 346 gesetzliches ......................................................309 vertragliches .......................................... 293, 309 Pfandsiegel ..............................................73, 79, 127 Pfändung ..............................................................67 f. nicht bestehende Forderung........................ 98 schuldnerfremde Forderung......................... 70 schuldnerfremde Sache.................................. 70 Umfang ..............................................................100 Pfändungs- und Überweisungsbeschluss (PfÜB) ..................................................................225 Pfändungsausspruch ........................................... 98 Pfändungsbeschluss ............................93, 97, 198 Pfändungspfandrecht ..... 54, 67, 74, 79, 87, 99, ........................................117, 304, 322, 337, 350 Pfändungsschutz .................................................. 96 Pfändungsschutzkonto ...................................... 96 Pfändungsverbot .................................................. 96 Präjudikat ...............................................................379 Präklusion .................94, 172, 245, 266, 281, 322 Präklusionstatbestand ......................................270 Präklusionsvorschrift, allgemeine .................270 Prioritätsgrundsatz .............................................311 Prioritätsprinzip ............................................24, 322 Prozessbevollmächtigter .................................195 Prozessfähigkeit .................................................... 51 Prozessführungsbefugnis .................................. 51 Prozessgericht ........................................................ 98 des ersten Rechtszugs ................. 47, 231, 254 Prozesshandlung ................................................156 Prozessstandschaft ............................................... 39 gesetzliche ........................................................328 Prozessvergleich ................25, 33, 250, 255, 322 Publizitätsträger .................................................... 95 Quittung ................................................................... 89 Quittungsanspruch .............................................. 89 Rang ........................................... 108, 121, 302, 311 Ranggruppe ..........................................................311 Räumungsgut ......................................................382 Recht ranghöheres .....................................................296 219 Buch VollStrRSIX.fm Seite 220 Mittwoch, 24. Juni 2015 8:46 08 Stichworte zum Besitz .........................................................121 Rechtmäßigkeit.................................................. 49 Rechtsbehelf ....................................9, 60, 176, 186 Rechtsbeschwerde ............................................... 63 Rechtsgestaltung ................................................272 Rechtsgrund ............................................... 339, 341 Rechtshandlung ..................................................156 Rechtskraft ............. 265, 275, 290, 328, 348, 384 Rechtsnachfolger ...................................... 159, 359 Rechtspfändung ..................................................126 Rechtspfleger ..... 18, 45, 97, 196, 207, 232, 263 Rechtsschutzbedürfnis ............ 91, 96, 105, 155, ........................................ 204, 232, 244, 257, 289, .................................................. 305, 320, 331, 355 Rechtswidrigkeit .................................................... 52 Reform der Sachaufklärung .................................8 Revision .................................................................... 63 Richter ...................................... 18, 45, 81, 207, 242 Rubrum ..................................... 218, 266, 271, 297, ........................................... 312, 335, 367388, 393 Rückwirkung ........................................................... 77 Rügelose Einlassung...........................................192 Sache ......................................................................... 66 bewegliche ...............................32 ff., 67 ff., 294 Sachpfändung ......................................................127 Saldierung ............................................................... 81 Sanierungsversuch .............................................175 Schadensersatz ...................................................... 14 Scheinzubehör .....................................................133 Schenkung, gemischte .....................................167 Schluss der mündlichen Verhandlung ........266 Schriftsatzfrist .......................................................266 Schuldnerschutz .................................................... 23 Schuldnerschutzvorschriften .........................119 Schuldverhältnis, gesetzliches .......................382 Schutzbereich, persönlicher.............................117 Schutzgesetz .......................................................... 68 Selbstpfändung ............................................94, 113 Sequester ...............................................................117 Sicherheitsleistung ............................ 51, 210, 376 Sicherungsabrede ...............................................128 Sicherungseigentum ...128, 149, 293, 296, 310 Sicherungsvertrag ..............................................242 Singularsukzession .............................................159 Sittenwidrige Schädigung, § 826 .......................... 172, 178 f., 252, 340, 392 Sofortige Beschwerde, § 793 ............ 48, 90 f., 105, 120, 132, 177, 301 Sonderrechtsfähigkeit ......................................... 71 Sonderrechtsnachfolge ....................................235 Sondervermögen ................................................293 Statthaftigkeit .......................................... 9, 13, 188 Stichwortverzeichnis ............................... 186, 205 Streitgenossen, notwendige ..........................333 Streitigkeiten .............................................................3 Streitverkündung ................................................330 Strengbeweis .............................................. 236, 246 Stundung ...............................................................118 Surrogat ...........................................................87, 146 Systematik ............................................................... 26 Teilungsplan .........................................................347 Teilungsversteigerung ......................................287 Tenor ...................... 30 f., 219, 238, 298, 314, 324 220 Theorie der realen Leistungsbewirkung .................. 98 gemischt privat-öffentlichrechtliche .......................................... 54, 74, 76 gemischte ..................................77, 87, 341, 350 öffentlich-rechtliche ..............74, 76, 341, 350 privatrechtliche ................................................. 74 Titel ........ 12, 29, 49, 77, 107, 155, 172, 209, 249 ohne materielle Rechtskraft .......................266 Titelausnutzung ..................................................387 Titelerschleichung ..............................................387 Treugebers ............................................................293 Treuhänder ................................................. 117, 293 Typenzwang ........................................................... 23 Übereignung .......................................................... 31 kraft Hoheitsakt .................................. 82, 86, 88 Übererlös ...............................................................342 Übergabe ................................................................. 31 Überpfändung ........................................... 100, 213 Überweisung .............................................. 103, 110 an Zahlungs statt ...........................................113 zur Einziehung ................................................114 Überweisungsbeschluss ..................... 14, 53, 55, ........................................................... 110, 326, 395 Übungsklausur ............................................... 5, 396 Unfreiwilligkeit .....................................................349 Universalsukzession ...........................................159 Unpfändbarkeit ...................................................216 Unterlassen ...........................................................156 Unterwerfung auch zulasten späterer Eigentümer .......................................................255 Unterwerfungserklärung ...12, 25, 64, 277, 349 notarielle ................................................. 264, 266 Unzuständigkeit ..................................................251 funktionale ......................................................... 57 Urkundenklage ....................................................380 Veräußerung einer streitbefangenen Sache ..................... 41 hinderndes Recht ............................................. 83 Veräußerungsverbot .........................................287 Vereinbarung, vollstreckungsbeschränkende ...............................................263 Verfahrensbeteiligte ............................................ 36 Verfahrensgrundsätze ........................................ 23 Verfahrensvoraussetzungen allgemeine .......................................................... 51 wesentliche ........................................................ 75 Verfallklausel ........................................................230 Verfügung .............................................................339 einstweilige ......................................................378 Verfügungsanspruch .........................................379 Verfügungsgrund ...............................................379 Verfügungsverbot ................................................ 69 behördliches ....................................................102 Verhältnismäßigkeit ..................................... 23, 51 Verjährung .................................................. 106, 349 Vermieterpfandrecht ............................... 296, 300 Vermögensauskunft ..........................................155 Vermögensrecht ................................................... 93 Versäumnisurteil ..........................25, 63, 157, 266 Versteigerung ......................................................389 öffentliche .......................................................... 84 Verstrickung ...............................57, 65, 69, 76, 86, Buch VollStrRSIX.fm Seite 221 Mittwoch, 24. Juni 2015 8:46 08 Stichworte ........................................................ 88, 98 337, 341 Verstrickungsbruch ..............................................69 Verteilungsplan ................................................... 316 Verteilungsverfahren ........................................ 316 Vertrag entgeltlicher .................................................... 165 öffentlich-rechtlicher ................................... 339 Verwaltungsrecht ...........................................49, 57 Verwertung .............................. 66, 71, 77, 89, 110 schuldnerfremder Sachen .......................... 338 Verwertungsreife ................................................ 130 Verzicht .....................................................................98 Vollpfändung ..............................................106, 108 Vollstreckbare Ausfertigung .............................62 Vollstreckbarkeit ....................................................12 vorläufige .............................246, 272, 298, 313 Vollstreckung, beharrliche .............................. 275 Vollstreckungsabwehrklage, § 767 ............................12, 39, 42, 64, 81 f., 179, ..........................................237, 241, 247, 322, 380 verlängerte ................................14, 92, 257, 348 wiederholte ..................................................... 270 Vollstreckungsanspruch .....................................22 Vollstreckungsbescheid ..................63, 255, 266 Vollstreckungsdruck ................................377, 379 Vollstreckungserinnerung, § 766 ......12, 18, 40, .........................................64, 73, 90, 98, 100, 179, ................................ 190, 238, 241, 276, 281, 322 verlängerte ....................................................... 348 Vollstreckungsgericht .... 18, 34, 45, 95, 99, 135 Vollstreckungsgläubiger ....................................37 mehrere ............................................................. 333 Vollstreckungshindernis ..............................51, 75 Vollstreckungsorgan .................... 12, 43, 71, 196 Vollstreckungsschuldner .............................38, 41 Vollstreckungsstandschaft ....................... 39, 253 Vollstreckungsversuch, fruchtloser ............. 155 Voraussetzungen der einzelnen Vollstreckungsmaßnahme .....................49, 51 Vorbehaltskäufer ...................................................74 Vorbehaltsurteil .................................................. 380 Vorbehaltskäufer ................................................ 125 Vormerkung ................................................106, 169 Vorpfändung ...............................................106, 108 Vorsatzanfechtung ............................................ 161 Vorwegpfändung ......................................107, 216 Wandel der Rechtsprechung ......................... 263 Wartefrist ..................................................................51 Wechselklage ....................................................... 380 Werkunternehmerpfandrecht .................74, 309 Wertausschöpfende Belastung ......................158 Wertersatz ................................................... 146, 285 Wesensgleiches Minus zum Vollrecht .........124 Wesentliche Formvorschrift .............................. 57 Wesentliche Verfahrensvorschrift ................... 57 Widerklage ............................................................372 Widerspruch .........................................................106 Widerspruchsklage, § 878 ............................ 12, 14, 56, 77, 132, 180, ............................................. 184, 301, 316 ff., 347 verlängerte ................................................14, 347 Willenserklärung ................................................... 48 Wirksamkeit ............................................................ 53 Wohnungsdurchsuchung .............198, 211, 223 Zahlungsnachlass ...............................................230 Zahlungstitel, europäischer ............................266 Zahlungsunfähigkeit ............................... 163, 175 Zedent ...................................................................... 39 Zeitpunkt ...............................................................266 Zessionar .................................................................. 39 Zubehör ............................................ 57, 133 ff., 217 Zufall ........................................................................146 Zug-um-Zug ....................155, 210, 251, 263, 272 Verurteilung ....................................................... 51 Zulässigkeit ......................................13, 15, 63, 188 Zurückbehaltungsrecht ....................................309 Zusammenwirken, kollusives .........................365 Zuschlag ...................................................76, 85, 135 Zuständigkeit ............................................. 192, 201 des Vollstreckungsorgans ....................... 47, 51 funktionelle ......................................................207 Zustellung .............................. 51, 76, 98, 107, 111 Zwangshypothek ........................ 46, 48, 132, 293 Zwangsversteigerung .......................................132 eines Grundstücks ..........................................135 Zwangsverwaltung ............................................132 Zwangsvollstreckung .......................................... 22 Allgemeine Voraussetzungen ..................... 51 Beendung ..........................................................194 besondere Voraussetzungen ..............51, 107 Einstellung .......................................................... 85 Kosten ................................................................... 81 laufende .............................................................194 Parteien ................................................................ 36 Unzulässigerklärung ....................................... 73 Zweistufige Verzinsungspflicht .....................145 Zwischenfeststellungsklage ...........................275 221