Europawoche - Europa

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Europawoche - Europa
Europawoche
2.-14. Mai 2012
Programm-Magazin
www.hamburg.de/europa
Europa war, ist, und wird sein,
was wir daraus machen.
In der jüngsten Zeit hat die Europäische Union die Schlagzeilen beherrscht wie nie zuvor. Doch bei aller
medialen Aufregung gerät schnell
aus den Augen, was europäische Zusammenarbeit ganz konkret vor Ort
bedeutet - zum Beispiel in einer Stadt
wie Hamburg. Ich möchte nur drei
Beispiele nennen: Innovation trägt
dazu bei, dass wir uns in einer globalen Wirtschaft behaupten können.
Deshalb werden bedeutende europäische Forschungsprojekte in Hamburg vorangetrieben, etwa die Laseranlage XFEL. Bildung ist Grundlage
für Wachstum und Beschäftigung. So
nutzt Hamburg etwa Mittel des Europäischen Sozialfonds für Projekte zur
Verringerung der Schulabbrecherquote und zur Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf. Im
Bereich der nachhaltigen Entwicklung
ist Hamburg auch nach der Auszeichnung als Umwelthauptstadt Europas
2011 eine treibende Kraft, vor allem
bei den Schwerpunkten Klimaschutz
durch Steigerung der Energieeffizienz
und umweltfreundlicher Verkehr, wo
wir Modellregion für Elektromobilität
sind.
Ich möchte Sie deshalb einladen,
sich im Rahmen der diesjährigen Europawoche selber ein Bild vom Wechselspiel der Impulse zwischen Brüssel
und Hamburg zu machen: Besuchen
Sie zum Beispiel die Aktionswoche
„Europa unter einem Dach“ in der
Europa Passage, die Fotoausstellung
„My City – My View“ im Rathaus oder
kommen Sie in die Bucerius Law
School zu einer Senatsveranstaltung
mit Martin Schulz, dem Präsidenten
des Europäischen Parlamentes.
Europa war, ist, und wird sein, was
wir daraus machen.
Olaf Scholz
Erster Bürgermeister
Martin Schulz
Präsident des Europäischen Parlaments
Die Europäische Union
ist ein einzigartiges Erfolgsprojekt.
Nach Jahrhunderten prekärer Machtgleichgewichte
und der Katastrophe der beiden Weltkriege ist es durch
die Integration von Staaten gelungen, Frieden zwischen
den Völkern zu schaffen. Heute ist das Europa der offenen Grenzen alltäglich gelebte Realität. 500 Millionen
Menschen haben sich zum größten Binnenmarkt der
Welt zusammengeschlossen. Die Union hat uns Wohlstand geschenkt und ermöglicht es uns, jeden Tag besser
zusammen zu leben.
Doch gegenwärtig befindet sich die EU in einer tiefen
Vertrauenskrise. Die Menschen zweifeln an der Fähigkeit
demokratischer Politik, Antworten auf die drängenden
Fragen unserer Zeit zu finden. Sie trauen auch der EU
nicht zu, die schlimmste Finanz- und Wirtschaftskrise in
der Nachkriegsgeschichte zu überwinden. Sie zweifeln
daran, dass es ihren eigenen Kindern einmal so gut gehen wird wie ihnen selbst. Europa steht am Scheideweg.
Deshalb wollen wir die Europawoche 2012 ganz besonders intensiv für einen Austausch darüber nutzen, was
für ein Europa wir wollen.
Das Europäische Parlament ist der Ort der politischen
Debatte über die Richtung der EU, der Ort an dem die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten werden.
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Europawoche 2012 in Hamburg
Während meiner zweieinhalbjährigen Präsidentschaft will ich dem Europäischen Parlament eine
stärkere Stimme geben und den Austausch mit den
Bürgerinnen und Bürgern vertiefen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es uns nur
mit einem starken und demokratischen Europa gelingen wird, die Globalisierung politisch nach unseren Vorstellungen zu gestalten. Im Verbund der 27
können wir was bewegen, wenn es um die großen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts geht: Kontrolle der internationalen Finanzmärkte, Umkehr
des Klimawandels, Bekämpfung von Armut und
Hunger in der Welt, Schutz unseres europäischen
Sozialmodells. Entweder gewinnen wir alle oder
verlieren wir alle.
Lassen Sie uns dieses Europa wappnen für das
21. Jahrhundert. Damit es auch für die junge Generation wieder ein Versprechen für eine wirtschaftlich
starke, sozial gerechte, freie und demokratische europäische Heimat wird.
Martin Schulz
Präsident des Europäischen Parlaments
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José Manuel Barroso
Wege aus der Krise
Präsident der Europäischen Kommission
Mit der Europawoche feiern wir alljährlich
den politischen Beginn der europäischen Einigung
vor 62 Jahren, nämlich die sogenannte
Schuman-Erklärung vom 9. Mai 1950.
Der
französische
AuSSenminister
Robert Schuman stellte damals fest:
„Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine
einfache Zusammenfassung: Europa wird
durch konkrete Tatsachen entstehen, die
zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“
Die Ideen von Robert Schuman haben
bis heute nichts an Gültigkeit verloren.
Schritt für Schritt haben wir Europa in
den vergangenen Jahrzehnten vereint.
Allem übergeordnet steht und bleibt das
Europa des Friedens, der Demokratie
und der Freiheit. Darüber hinaus und damit eng verknüpft sind der gemeinsame
Binnenmarkt, der Euro und allem voran
die private, berufliche und wirtschaftliche Entfaltungsfreiheit der Menschen
in einem Europa ohne Grenzen, die ganz
großen Errungenschaften der europäischen Integration. Sehr häufig waren
diese Fortschritte in der Vergangenheit
erzielt worden als Antworten Europas auf
sich neu stellende gemeinsame Herausforderungen. Und so stellen auch heute
die gegenwärtige Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise sowie die voranschreitende Globalisierung Europa und seine Bürgerinnen und Bürger erneut vor große
Herausforderungen. Die aktuelle Krise
hat auf dramatische Weise offengelegt,
wie eng wir alle in Europa längst miteinander verwoben sind und wie sehr wir
gegenseitig voneinander abhängen. Wo
einzelne Staaten leiden, bleibt auch der
Rest Europas auf Dauer nicht davon unberührt. Und dies gilt natürlich auch für
die soziale Lage der Menschen.
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Europawoche 2012 in Hamburg
Die Antwort Europas auf diese Krise kann daher nur sein: wir
brauchen mehr und nicht weniger Europa. Wir brauchen Disziplin
und Verantwortung des Einzelnen zum Wohle der EU insgesamt,
und wir brauchen, wo erforderlich, die Solidarität der Union für
den Einzelnen. Hierfür haben wir erkennen müssen, dass die
Währungsunion, die uns seit zehn Jahren vereint, nur dann dauerhaft tragfähig sein wird, wenn wir sie jetzt auch zu einer echten
Wirtschafts- und eines Tages auch zu einer Politischen Union weiterentwickeln. Nur so haben wir eine Chance, dass das, was wir
erreicht haben, auch dauerhaft Bestand haben wird.
Genau daran arbeiten wir intensiv und haben als Europäische
Kommission, gemeinsam mit dem Europäischen Parlament und
den 27 Mitgliedstaaten bereits große und wichtige Fortschritte
erzielt. Ausgabendisziplin bei den öffentlichen Haushalten, ein
gemeinsames Kriseninstrumentarium zur Sicherung der finanziellen Stabilität im Euro-Raum, ein europäischer Rahmen für
wirklich abgestimmte Wachstums- und Wirtschaftspolitiken der
Mitgliedstaaten – heute stehen wir in all diesen Bereichen an
einem Punkt der europäischen Integration, der vor zwei Jahren,
vor Beginn dieser Krise noch undenkbar erschien. Natürlich ist
klar, dass Europa diese Krise noch nicht überwunden hat. Umso
mehr aber bin und bleibe ich entschlossen, alles dafür zu tun,
dass Europa diese Krise überwinden wird. Damit dies gelingt, ist
ein Punkt ganz wichtig.
67 Jahre Frieden in Europa und wachsender
Wohlstand dank eines wachsenden europäischen Binnenmarktes – trotzdem wächst
seit der drohenden Griechenland-Pleite die
Kritik an der Europäischen Union.
Wirtschaftsprofessor Thomas Straubhaar,
Hamburgs Europa-Union-Vorsitzender
Thomas Stölting, die griechische
Generalkonsulin Ekaterina Dimakis,
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz
und die Hamburger Abgeordneten des
Europäischen Parlaments zeigen
Möglichkeiten auf, aus der Krise neue
Kraft für die EU zu schöpfen.
Europa – das sind nicht in erster Linie seine
Institutionen und seine Regierungen.
Das sind allen voran seine Bürgerinnen und Bürger.
Je mehr diese für ein geeintes Europa einstehen und sich
engagieren, desto stärker und vereinter wird dieses Europa.
Die Europawoche 2012 ist eine wichtige Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger, sich über die Ziele, die Werte, die wichtigsten Projekte und Vorhaben der Europäischen Union zu informieren. Daneben soll auch in diesem Jahr mit dem Besuch von
Vertretern europäischer Institutionen im Rahmen des EU-Projekttages an Schulen am 14. Mai das Interesse gerade junger Menschen an Europa geweckt werden.
Ich wünsche Ihnen eine erlebnisreiche und interessante Europawoche und lade Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, recht herzlich ein, sich über europäische Themen zu informieren und sich
aktiv an der Mitgestaltung Europas zu beteiligen.
Ihr José Manuel Barroso
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Der Hamburger Hafen profitiert von offenen
Märkten, wie sie Professor Straubhaar fordert. 2011 stieg der Umsatz um 14 Prozent
auf 1,2 Milliarden Euro und liegt damit nur
noch knapp hinter dem Rekordjahr 2008,
also vor der weltweiten Bankenkrise.
Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Deutschland muss fordern und fördern!
Ja, Europa ist in der Krise. Die Staatsschulden drohen unverändert zum Spaltpilz des Euro-Raums zu werden. Griechenland ist faktisch pleite. Portugal ist
Gläubiger. Deutschland hilft nur ein gemeinsames europäisches Vorgehen.
Im kriselnden Euro-Raum und bei der
schwachen europäischen Wirtschaft
außerhalb Deutschlands kommt dem
starken und stabilen Deutschland
beim anstehenden Strukturwandel in
Südeuropa eine dominante Rolle zu.
Von vielen bewundert, anderen nachgeahmt und manchen neidisch bis
misstrauisch beäugt, ist Deutschland
wiederum und wie vor hundert Jahren
das wirtschaftliche Gravitationszentrum Europas, um das sich heutzutage
alles dreht. Zugleich ist es der makro6
Europawoche 2012 in Hamburg
ökonomische Musterschüler, der für
alle anderen nicht nur Vorbild, sondern
auch das Maß aller Dinge ist.
An der Stelle beginnt das deutsche Dilemma. Auf der einen Seite ist
Deutschland nicht mehr länger bereit,
den Zahlmeister Europas zu spielen. Es will auch Zuchtmeister sein.
Dafür gibt es mehr als genug gute
Gründe. Die Rettung überschuldeter
Euro-Staaten wird immer teurer. Der
Widerstand der Deutschen gegen wei-
tere Hilfspakete wird immer heftiger.
Es kann doch nicht sein, dass hierzulande schmerzhafte Reformanstrengungen umgesetzt, liebgewonnene
Privilegien aufgegeben, stagnierende
Reallöhne in Kauf genommen und die
Staatsdefizite zurückgefahren werden,
nur um das eingesparte oder hart erarbeitete Geld in den Süden Europas
zu transferieren und dort Schlendrian
zu ermöglichen und Ineffizienz zu
belohnen. So denkt der große Teil der
deutschen Bevölkerung.
Auf der anderen Seite fühlen sich
die überschuldeten, wenig(er) wettbewerbsfähigen Euro-Staaten von den
deutschen Zuchtmeistern bevormundet. Das provoziert anti-deutsche Gefühle und bietet so nationalistischen
und populistischen Reformgegnern
ein hoch willkommenes Propagandainstrument zur Mobilisierung der Massen und zur Radikalisierung des Widerstandes. Proteste, Streiks, Revolten
oder eine Rückkehr von Nationalismus
und Protektionismus hilft niemandem,
nicht den Firmen in den betroffenen
Ländern, aber auch nicht den Unternehmen in Deutschland, die auf den
freien Zugang zu europäischen Lieferund Absatzmärkten angewiesen sind.
rungsunion allen zugute kommen.
Zwar profitieren nicht alle gleichermaßen stark, aber alle Länder haben
seit ihrer Zugehörigkeit zum EuroRaum den durchschnittlichen Lebensstandard zum Teil deutlich verbessern
können. Das gilt auch für Deutschland.
Denn erst der gestiegene Wohlstand
in den anderen EU-Ländern hat jene
Kaufkraft erzeugt, mit der dann wiederum auch deutsche Produkte gekauft
werden konnten.
Der deutsche Irrtum lag darin zu
glauben, man könne die Rolle des
Zahlmeisters mit jener des Zuchtmeisters tauschen, ohne für den Positionswechsel Kosten tragen zu müssen. Richtig ist jedoch, dass Deutschland eine Doppelrolle zu spielen hat. Es
muss gleichzeitig fordern und fördern.
Einerseits geht es darum, Südeuropa
ökonomisch zu modernisieren und
die soziale Marktwirtschaft sowie die
Öffnung nationaler Volkswirtschaften
und die Schaffung europaweiter Güter-, Dienstleistungs-, Arbeits- und
Kapitalmärkte weiter voranzubringen.
Davon profitiert die deutsche Wirtschaft in vielfacher Weise. Andererseits gilt es, die Südeuropäer auf dem
langen Transformationsprozess mit
Finanzhilfen zu unterstützen. Dazu gehören dann halt eben auch Rettungsschirme oder ein Schuldenerlass.
Die Gütermärkte sind heutzutage global stark vernetzt, die Finanzsysteme
sind
eng
verbunden.
Milliarden von Menschen aus den aufstrebenden Volkswirtschaften in Südostasien und Lateinamerika wollen
an der ökonomischen Prosperität des
Westens teilhaben. Sie sind bereit, lange und hart zu arbeiten, damit es spätestens ihren Kindeskindern deutlich
besser gehen wird und sie mit Nordamerika und Europa ökonomisch auf
Augenhöhe stehen werden. Um in
dem zunächst friedlich-wirtschaflichen,
vielleicht eines Tages auch wieder
politisch-militärischen Wettstreit ökonomisch mithalten zu können, bedarf
es entweder offener Märkte oder eines
riesigen
eigenen
Binnenmarktes.
Letzteren können einzig die USA
und China, in Teilen Indien, Russland
und Brasilien vorweisen. Für alle anderen ist deshalb Ersteres wichtig:
offene Märkte machen kleinere Länder
größer. Sie helfen, die Enge des eigenen Heimmarktes zu überwinden, und
erlauben, mit den Konkurrenten aus
den großen Ländern mit gleichlangen
Spießen um Kunden im Ausland zu
werben.
Um weitere Milliardenhilfen für
die strukturschwachen, überschuldeten Euro-Länder innenpolitisch zu
rechtfertigen, bedarf es in Deutschland
einer Aufklärungskampagne über die
Vorteile eines geeinten und friedlichen
Europas und die dafür von Deutschland zu finanzierenden Kosten. Eine
von einer 67-jährigen Phase ohne
Krieg verwöhnte Bevölkerung vergisst
offensichtlich zu rasch, dass Frieden,
politische Stabilität, Rechtsstaatlichkeit, offene Märkte und die Freiheiten,
ohne Schranken innerhalb Europas
Güter handeln, arbeiten, Geld verdienen, studieren und reisen zu können,
nicht zum Nullpreis zu haben sind. An
der Stelle gilt es klarzumachen, dass
die Vorteile der Wirtschafts- und Wäh-
Seit der Euro-Einführung
hat sich die Weltwirtschaft
radikal verändert.
Gerade
das
Geschäftsmodell
„Deutschland“ ist in existenzieller
Weise von der weltweiten Öffnung
nationaler Märkte abhängig. Ein gemeinsames europäisches Vorgehen
hilft Deutschland, zur G2 – den zwei
Großen USA und China – aufzuschließen. Nur so kann deren Marktmacht
im Zaume gehalten werden. Nur so
kann Deutschland auf eine nachhaltig
erfolgreiche Zukunft hoffen. ★
Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Prof. Dr.Thomas Straubhaar, geboren 1957 in Unterseen (Schweiz),
ist seit 2005 wissenschaftlicher
Leiter und Geschäftsführer des
Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) und seit 1999
Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale
Wirtschaftsbeziehungen, an der
Universität Hamburg.
Prof. Dr. Thomas Straubhaar promovierte und habilitierte an der
Universität Bern. Er lehrte an den
Universitäten Konstanz, Freiburg
und Basel ehe er 1992 Professor
an der Universität der Bundeswehr Hamburg wurde. Seit 1998
ist er Direktor des Instituts für Integrationsforschung des EuropaKolleg Hamburg.
Zu seinen Forschungsinteressen gehören Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Ordnungspolitik, Bildungs- und Bevölkerungsökonomie.
Europa
ist uns viel
wert
Interview mit dem Vorsitzenden
der überparteilichen Europa-Union
Hamburg, Thomas Stölting, über
Griechenlands schwierigen Weg und
die Zukunft der Europäischen Union
Herr Stölting, was sagen Sie den
Menschen, wenn Sie an Info-Ständen
oder auf der Straße angesprochen
werden mit der Forderung, Griechenland müsse nun endlich raus aus der
Europäischen Union?
Thomas Stölting: Als es Deutschland nach dem Krieg selbstverschuldet sehr schlecht ging, hatten unsere Nachbarn sehr viele gute Gründe
uns Deutschen nicht zu helfen. Und
sie haben es trotzdem getan, obwohl
es auch ihnen nicht gut ging. Daran
sollten wir uns erinnern. Aus dieser Erfahrung und aus der Lehre des Krieges
heraus, dass der Nationalismus in Europa keine Chance mehr bekommen
darf, sollten wir jetzt ebenfalls Größe
zeigen und anderen Ländern, wie Griechenland, gerne helfen, so wie unsere
Nachbarn Deutschland damals geholfen haben.
Und wir dürfen uns durchaus bewusst machen, dass Deutschland vom
europäischen Binnenmarkt ganz erheblich profitiert. Unseren Rang als
Exportweltmeister verdanken wir zu
mehr als 50 Prozent den „Exporten“
in den europäischen Binnenmarkt.
Durch den gemeinsamen Euro ist die
Wirtschaft der Euro-Länder nicht mehr
durch schwankende Wechselkurse belastet.
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Europawoche 2012 in Hamburg
Aus dem Wissen um die wirtschaftlichen Zusammenhänge und aus der
historischen Erfahrung heraus dürfen
wir es einfach nicht zulassen, dass einzelne Länder von den Finanzmärkten
aus dem Euro herausgebrochen werden. Das würde eine Kettenreaktion
auslösen, die am Ende auch uns massiv schadet.
Wie nehmen Sie dem Bürger die
Angst vor dem milliardenschweren
Rettungsschirm?
Das Geld aus dem Rettungsschirm
wird verliehen, nicht verschenkt. Noch
ist kein Cent aus dem Rettungsschirm
wirklich verloren gegangen. Aber natürlich gibt es ein Risiko. Deshalb müssen wir alles dafür tun, dass der Ernstfall nicht eintritt. Das gilt erst recht für
die Griechen. Der griechische Staat
muss sparen, keine Frage. Aber er
darf auch nicht in eine Abwärtsspirale
geraten und kaputt gespart werden.
Griechenland muss den Doppelsalto
schaffen, endlich eine effiziente Verwaltung aufzubauen und gleichzeitig
das Wachstum seiner Wirtschaft anzukurbeln.
Wie würden wir reagieren, wenn
wir die Herkulesaufgabe meistern
müssten, vor der die Griechen heute
stehen?
Ihre Organisation, die EuropaUnion, tritt dafür ein, mehr Europa zu
schaffen statt weniger, mehr Kompetenzen auf die EU-Ebene zu verlagern.
Hilft das den Griechen?
Ja, auch den Griechen hilft ein
starkes Europa. Entscheidend ist das
Signal an die Märkte, dass alle Länder
gemeinsam füreinander einstehen.
Das hilft im Übrigen auch uns Deutschen.
Im Grundsatzprogramm der Europa-Union von 1947 steht das Ziel, ein
Vereintes Europa zu schaffen. Gibt es
dafür eine Mehrheit in der deutschen
Bevölkerung?
Wenn es um eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik oder zentrale Fragen für Wirtschaft, Finanzen,
Umwelt und Energie geht, gibt es in
Umfragen regelmäßig 2/3-Mehrheiten
für eine Stärkung der europäischen
Ebene. Die entscheidende Frage ist:
Wo brauchen wir mehr Europa und wo
darf es auch weniger sein? Heute sind
die Kompetenzen nicht klar genug abgegrenzt. Viele Bürger nervt es, wenn
die EU auch in Kleinigkeiten bis auf
die unterste Ebene „durchregiert“, z.B.
wenn es um den vielzitierten Krümmungsgrad von Gurken oder Bananen geht. Es gibt Aufgaben, die müs-
sen in Europa gelöst werden, wie z.B.
Außen- und Sicherheitspolitik, und es
gibt Aufgaben, die gehören in die Mitgliedsstaaten, ohne dass die EU sich
einmischen sollte. Das muss künftig
klar getrennt werden, gerade so wie
das in einem föderalen Bundesstaat
üblich ist.
gliedern, aber es dürfen natürlich noch
viel mehr werden. Die gegenwärtigen
existenziellen Debatten über Europa
haben auch etwas Gutes: mehr Menschen fühlen sich herausgefordert,
Stellung zu beziehen und sie tun das
auch – für eine starke Europäische Union. Das spüren wir ganz praktisch.
Was wünschen Sie sich von den
Bundespolitikern, um die Europäische
Union positiver in den Köpfen der
Menschen zu verankern?
Ich würde mir wünschen, dass unsere nationalen Politiker stärker ein
europäisches Bewusstsein entwickeln
und nicht nur darauf achten, deutsche
Interessen gegenüber der EU zu vertreten. Noch schauen zu viele Politiker
durch eine nationale Brille auf Europa. Willy Brandt hat einmal gesagt, es
gehe nicht darum, Europa deutscher
zu machen, sondern Deutschland europäischer. Das trifft den Kern der Sache.
Und wann erleben wir die Vereinten
Staaten von Europa?
Prognosen sind immer schwierig,
vor allem wenn sie sich auf die Zukunft
beziehen ... (lacht). Ich halte es für sehr
gut möglich, dass es innerhalb der
nächsten 20 Jahre soweit sein wird.
Aus ganz bestimmten Gründen. Wir
würden sonst hinter andere aufstrebende Regionen wie China, Brasilien
oder Indien ins Hintertreffen geraten,
wenn wir nicht endlich lernen, mit einer Stimme zu sprechen. Dazu eine
interessante Zahl: Um 1900 lebte noch
jeder fünfte Mensch auf der Erde in Europa. Im Jahr 2050 wird nur noch jeder
20. ein Europäer sein. Keine schönen
Aussichten, erst recht, wenn jeder nur
an sich selbst denkt. Zur Europäischen
Union gibt es keine wünschenswerte
Alternative, ebenso wenig wie zu ihrer Weiterentwicklung zu einem föderalen europäischen Bundesstaat. Aber
nichts geschieht von selbst. Es muss
gewollt werden. ★
Kommen wir von der EU auf die regionale Ebene. Hamburg ist dank des
Hafens ein großer Gewinner des europäischen Binnenmarktes. Was muss
die Bürgerschaft tun, um diese Position zu halten oder auszubauen?
Hamburg und damit der Hafen hat
nach der Grenzöffnung 1990 von der
„europäischen
Wiedervereinigung“
mit Osteuropa stark profitiert. Hamburg hat seitdem wieder ein Hinterland, nachdem der „eiserne Vorhang“
50 Kilometer hinter Hamburg gefallen
ist. Jetzt sollten wir die Netzwerke
im Ostseeraum noch stärker ausbauen, z.B. zwischen den Schulen und
Hochschulen rund um die Ostsee, um
grenzüberschreitend zu lernen und im
Ostseeraum den Austausch der künftigen Fachkräfte voranzutreiben.
Europa ist in Hamburg in vielen
Köpfen angekommen, aber noch nicht
überall in den Herzen. Wie wollen Sie
mehr Menschen ermuntern, sich für
den europäischen Integrationsprozess
stark zu machen?
Die Europawoche ist ein Stück europäische Öffentlichkeit und eine gute
Gelegenheit, sich mit anderen Europäern auszutauschen, sich vielleicht auch
mitreißen zu lassen. In unserer Organisation, der überparteilichen Europa
Union, verzeichnen wir seit der Krise
sogar einen leichten Anstieg von Mit-
Thomas Stölting
52, ist Landesvorsitzender der überparteilichen Europa-Union Hamburg und Mitglied des Präsidiums
der Europa-Union Deutschland.
Er lebt seit 1985 in Hamburg. Nach
seiner Ausbildung zum Groß- und
Außenhandelskaufmann und anschließendem Studium der Germanistik, Soziologie und des Kulturmanagements ist er heute Leiter
des Wälderhauses in HamburgWilhelmsburg.
Für ein starkes Europa!
Die Europa-Union ist die älteste Bürgerinitiative für Europa. Unabhängig
von Parteizugehörigkeit, Alter und
Beruf engagieren wir uns seit über 60
Jahren für die europäische Einigung.
Wir sind auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene tätig.
Der Hamburger Landesverband der
Europa-Union will engagierte Menschen mit Vortragsveranstaltungen,
Diskussionen und Seminaren zusammenbringen. Treten Sie mit uns
in Austausch! Machen Sie mit! Besuchen Sie uns in der Hamburger
Innenstadt. Dort betreiben wir den
europe direct Info-Point Europa.
Europa-Union Hamburg e.V.
Tel: (040) 34 41 42
Handelskammer Hamburg
[email protected]
Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg
www.europa-union-hamburg.de
Fragen zur Europäischen Union?
Im europe direct Info-Point Europa
können sich Bürgerinnen und Bürger, Verbände, Institutionen und
Unternehmen über Fragen rund um
die EU informieren. Der europe direct Info-Point Europa wird von der
EU-Kommission und der Freien und
Hansestadt Hamburg gefördert und
von der Handelskammer Hamburg
unterstützt.
Europe direct Info-Point Europa
[email protected]
Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg
www.infopoint-europa.de
Tel: (040) 41 91 91 04
www.facebook.com/infopointeuropa
Öffnungszeiten:
Mo – Do 10:00 – 18:00 Uhr
Fr 10:00 – 15:00 Uhr
Sie wollen mehr über Europa wissen?
An einem Gemeinschaftsstand in
der Europa Passage informieren die
Europa-Union und der Info-Point Europa vom 7. bis 12. Mai über aktuelle
Fragen rund um die EU.
Außerdem erhalten Sie dort zahlreiche Broschüren und Informationsmaterial sowie Poster und Landkarten zur Europäischen Union.
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Programmübersicht Europawoche 2012
die jungen talentierten Leute eine Perspektive ohne private
Beziehungen angeboten wird.“
Memitzidis, der in Griechenland aufgewachsen ist, dort
sein Diplom in Verfahrenstechnik ablegte und an der Technischen Universität in Harburg seine Doktorarbeit schrieb,
ist überzeugt: „Wir brauchen einen Marshall-Plan für Griechenland“. Die reichen EU-Länder sollten mit Aufträgen und
Investitionen dem südosteuropäischen Staat unter die Arme
greifen, das Land habe gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Krise als Chance sehen
Wie kommt Griechenland
aus der Krise?
Hamburg steht in einer engen Beziehung zu Griechenland. 1836 wurde
das erste griechische Konsulat in der
Hansestadt eröffnet, mit Großaufträgen für die Howaldtswerke Hamburg
AG unterstützte Aristoteles Sokrates
Onassis 1953 den Wiederaufbau der
Hamburger Werften. Heute leben rund
16.000 Griechen in unserer Stadt. Wie
erleben sie die Krise?
„Wer eine Sprache kann, will weg.“
Dimosthenis Symeonidis, im März
2012 auf Verwandtschaftsbesuch in
Hamburg, schildert die Stimmung in
seiner Heimat: „ Wir Griechen wurden
von unseren Politikern betrogen, wir
können ihnen nicht mehr vertrauen.
Den europäischen Partnern sind wir
dankbar, aber wir fühlen uns auch
gleichzeitig bedroht. Die Sparauflagen
sind sehr hart. Sie bedeuten für uns
immer neue Steuern und Gehalts- und
Rentenkürzungen. Menschen haben
fast 60 Prozent ihres Einkommens verloren. Unternehmen gehen Bankrott
oder entlassen noch mehr Mitarbeiter.
Dazu kommen auch verrückte Maßnahmen. So müsste ein Mensch, der
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Europawoche 2012 in Hamburg
seit zwei Jahren arbeitslos ist, eine
80 Quadratmeter große Wohnung hat
und einen Kleinwagen fährt, ungefähr
600 Euro Steuern bezahlen.“
Dimosthenis Symeonidis, diplomierter Politologe und Wirtschaftswissenschaftler, hat an der Hamburger
Universität den Masterstudiengang
European Studies absolviert. Seit April
2011 lebt er wieder in Athen und bemüht sich, so wie viele andere junge
Wissenschaftler, Ärzte, Ingenieure
und
hochqualifizierte Arbeitskräfte, europaweit um einen Job. „Wer
eine Sprache kann, will weg“, sagt
der 28-Jährige. Umfragen bestätigen
seine Aussagen: Fast jeder zweite 15bis 24-jährige Grieche war im Januar
2012 ohne Job. Zwei Drittel der 18bis 34-Jährigen würden auswandern,
wenn sie könnten.
griechischen Gemeinde in Hamburg
und seit einem Jahr Geschäftsführer
der Stadtwerke GmbH Quickborn. Der
44-Jährige sieht klare Bedingungen,
die erfüllt werden müssten: „Der
Schuldenschnitt ist nur dann sinnvoll,
wenn die unfähigen und teilweise
korrupten Leute bestraft und von entscheidenden Positionen entfernt werden. Wenn ein Komitee mit Vertretern
der EU und Griechenland gegründet
wird, das den Neuaufbau des griechischen Staates begleitet und die
Geldausgaben kontrolliert. Wenn für
„Wir brauchen einen Marshall-Plan
für Griechenland“
„Griechenland hat nur dann eine
Chance, wenn man einen 20-Jahresplan aufstellt und die Belastungen
gerecht verteilt werden“, meint Dr.
Panagiotis Memetzidis, Mitglied der
Dr. Panagiotis Memetzidis und seine Frau
Anna, hier vor der Kulisse der Kykladeninsel
Santorini, hoffen, dass der Schuldenschnitt
zu einem Neuanfang in Griechenland führt
und der Tourismus ausgebaut wird.
Diese Meinung teilt Ekaterina Dimakis, griechische Generalkonsulin in Hamburg. Mit den Strukturreformen, der
Steuerreform und Privatisierungen seien bereits effektive
Maßnahmen eingeleitet worden. „Wir kämpfen“, so die
Generalkonsulin. „Die Krise ist für uns auch eine Chance.
Wir kämpfen gegen Korruption und Vetternwirtschaft, gegen wirtschaftliche Betrügereien und Steuerhinterziehung,
gegen unsere Fehler in der Vergangenheit.“ Bei aller Kritik
dürfe man aber nicht vergessen, dass eine Minderheit von
vielleicht zehn Prozent der Politiker, Beamten und Banker die
Krise verschuldet hätten. „Die Griechen brauchen eine Perspektive. Sie wollen Licht am Ende des Tunnels sehen“.
Das Ende der Krise ist noch nicht in Sicht. „Aber es gibt
Lichtblicke“, sagt Ekaterina Dimakis. „Bürokratische Hindernisse für Investoren wurden schon abgebaut, seit April 2011
kann in Griechenland die Gründung einer Kapital- oder Personengesellschaft über einen One-stop-Shop an einem Tag
erledigt werden.“ Eine wirtschaftliche Chance biete auch die
Erschließung der Erdöl- und Erdgasvorkommen bei Ioannina, Katakolo und Patras.
Veranstaltungen
Donnerstag, 26.04.2012 Ein Abend mit Terry McDonagh und David Bergmann
Ein Ire und ein Amerikaner auf Tuchfühlung mit der deutschen Sprache und
Kultur – Terry McDonagh ist ein Autor von internationalem Ruf. Hamburg ist
schon seit vielen Jahren seine Wahlheimat. Er liest hauptsächlich in Englisch
mit deutscher Übersetzung. David Bergmann, der seit 1996 in Deutschland
wohnt, hat einen langen Weg gepflastert mit Fettnäpfchen und Missverständnissen hinter sich. Inzwischen beherrscht er auch die zwölf Möglichkeiten der
Pluralbildung (fast) und weiß: Die Übersetzung von ‚Happy Ending’ ist nicht
‚Schluss mit Lustig’.
Veranstalter: Hamburg Welcome Center
Ort: Hamburg Welcome Center, Alter Wall 11, 20457 Hamburg
Donnerstag, 26.04.2012
„Veit Heinichen – Mein Triest“ von Günther Schilhan
„Wichtig ist die Unterstützung von kleinen und mittleren
Unternehmen. Sie sind das Rückgrat des Landes“.
Hier könnten Partnerschaften zwischen deutschen und
griechischen Kommunen und Städten helfen. Staatssekretär
Hans-Joachim Fuchtel, Beauftragter der Bundesregierung
für die Deutsch-Griechische Versammlung, schlägt KnowHow-Partnerschaften vor.
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus, rund
750.000 Menschen arbeiten in der Branche, die 17 Prozent
des Bruttosozialproduktes erwirtschaftet. Reisten im vergangenen Jahr noch zwei Millionen Deutsche nach Griechenland, ist die Zahl in diesem Jahr rückläufig. „Genießen
Sie Ihren Urlaub bei uns“, sagt Ekaterina Dimakis. „Auf den
Inseln werden Sie weiterhin so gastfreundlich empfangen
wie in den vergangenen Jahrzehnten.“★
19:00 Uhr
In die norditalienische Hafenstadt Triest, die Veit Heinichen später zu seiner
Wahlheimat machte, kam der Autor erstmals 1980. Sie ist in seinen Romanen
der Schauplatz der Ermittlungen seines literarischen Helden Commissario
Proteo Laurenti. In der Dokumentation „Veit Heinichen - Mein Triest“ führt der
Schriftsteller nicht nur an die Schauplätze seiner Romane, sondern unternimmt
auch einen Streifzug durch die abwechslungsreiche Geschichte der Stadt.
Veranstalter: Instituto Italiano di Cultura Hamburg
Ort: Instituto Italiano di Cultura Hamburg, Hansastr. 6, 20149 Hamburg
Freitag, 27.04.2012
Keine Frage des Geschmacks – Krimilesung
19:30 Uhr
Ein deutscher Filmproduzent wird in Italien bei Triest tot aus der Adria gefischt.
War es Mord? Veit Heinichen richtet in seinem neuen Kriminalroman den Blick
auf Korruption, Manipulation und Ausbeutung und schreibt damit wieder einen
packenden Proteo-Laurenti-Krimi.
Veranstalter: Italienisches Kulturinstitut, Speicherstadtmuseum
Ort: Speicherstadtmuseum, Am Sandtorkai 36, 20457 Hamburg
Freitag, 27.04.2012 Europa vor Ort
Ekaterina Dimakis,
griechische Generalkonsulin
in Hamburg, sieht die Krise
auch als eine Chance für ihr
Land.
19:00 Uhr
19:00 Uhr
Vortrag von Willy Meyer, MdEP aus Spanien, zum Thema „Europa vor Ort“ mit
anschließender Diskussion.
Veranstalter: Sabine Wils, MdEP
Ort: Kollegiensaal des Altonaer Rathauses, Platz der Republik 1, 22767 Hamburg
Samstag, 28.04. - 11.05.2012 09:00 - 20:00 Uhr
Mit vereinten Kräften! Ausstellung zu INTERREG
Globalisierung, demografischer Wandel, Ressourcenknappheit, Klimaveränderung – Städte und Regionen stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Die
Projekt-Beispiele der Ausstellung zeigen: INTERREG-Projekte finden neue Antworten und praktische Lösungen für viele Fragen, die für die Zukunft nicht nur
des Nordseeraumes überaus wichtig sind.
Veranstalter: Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Ort: Europa Passage, 2.OG
Montag, 30.04. – 11.05.2012 My City – My View
09:00 Uhr
Das europäische Städtenetzwerk EUROCITIES hat anlässlich seines 25-jährigen Bestehens im Jahre 2011 seine Mitglieder – darunter Hamburg – zu
einem Fotowettbewerb eingeladen. Die Bilder illustrieren das Thema ‘Mensch
und Ort’ aus dem Blickwinkel junger Menschen.
Veranstalter: Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Ort: Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
11
Programmübersicht Europawoche 2012
zu wenden. Wir müssen den Menschen wieder Hoffnung,
Motivation und Perspektiven geben. Rezepte dazu bestehen
schon längst, sie werden nur von den Mitgliedstaaten sträflich vernachlässigt. Ich denke da vor allem an die Strategie
EU-2020, die eine Fülle Wachstums- und Beschäftigungsstimulierender Maßnahmen vorsieht: in den Bereichen Forschung, Verkehr, Energie oder Soziales.
Interview mit Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments
Das Parlament wird
stärker und hörbarer
werden
Das politische Klima in Europa wird
rauer. Scheinbar jagen Rating-Agenturen und Finanzhäuser den Europäischen Rat von einem Krisengipfel zum
nächsten. Während hinter verschlossenen Türen über Europas Zukunft
entschieden wird, müssen sich die
Abgeordneten im Europäischen Parlament damit beschäftigen, wie stark die
Gurke gekrümmt sein darf, die auf den
Märkten verkauft werden kann. Können die direkt gewählten Abgeordneten den wichtigen Entscheidungen
der Regierungschefs und Minister nur
ohnmächtig zuschauen? Wohin treibt
Europa?
Diese Ohnmacht gibt es nicht, genauer: es gibt sie schon lange nicht
mehr! Das Europäische Parlament hat
im Zuge der vergangenen Vertragsreformen schrittweise immer mehr
Zuständigkeiten bei der EU-Gesetzgebung hinzugewonnen. Das Beispiel
mit den Gurken war - mit Verlaub schon vor Jahrzehnten daneben. Die
Frage „Wohin Europa?“ treibt mich
aber in der Tat um: Der Europäische
Rat, also die 27 Staats- und Regierungschefs - reißt in diesen Krisenzeiten
immer mehr Entscheidungen an sich,
sie fallen - wenn sie denn überhaupt
fallen - intransparent in Hinterzimmern. Mein Ziel als neuer Präsident ist
es, dieses Parlament zum Schauplatz
durchaus auch kontroverser Debatten
zu machen; zu dem Ort, an dem sich
die „Chefs“ vor den gewählten Volksvertretern für ihr Handeln verantworten müssen. Die handelnden Personen
sollen sichtbarer und hörbarer werden
- bei uns, in Brüssel und Straßburg.
12
Europawoche 2012 in Hamburg
Von dieser Aufbruchstimmung im
Europäischen Parlament hat – mit
Verlaub – unser Altkanzler Helmut
Schmidt noch nicht viel bemerkt. Auf
dem SPD-Parteitag im Dezember vorigen Jahres sagte er: „Nicht nur der
Europäische Rat inklusive seiner Präsidenten, ebenso die Europäische Kommission inklusive ihres Präsidenten,
dazu die diversen Ministerräte und
die ganze Brüsseler Bürokratie haben
gemeinsam das demokratische Prinzip
beiseite gedrängt! Ich bin damals, als
wir die Volkswahl zum Europäischen
Parlament einführten, dem Irrtum erlegen, das Parlament würde sich schon
selbst Gewicht verschaffen. Tatsächlich hat es bisher auf die Bewältigung
der Krise keinen erkennbaren Einfluss
genommen, denn seine Beratungen
und Entschlüsse bleiben bisher ohne
öffentliche Wirkung.“ Stattdessen appellierte er an die Abgeordneten, den
Aufstand zu wagen.
Mit Aufstand meinte Helmut
Schmidt wohl, dass wir dem Rat zeigen sollen, dass er mit uns zu rechnen
hat. Ich denke, das ist mir gelungen:
Ich habe bereits bei meiner Antrittsrede im vergangenen Januar jenen den
Kampf angesagt, die meinen, ein Mehr
an Europa lasse sich mit einem Weniger an Parlamentarismus schaffen. Ich
habe gegenüber den Staats- und Regierungschefs im Rat Tacheles geredet
und dort lebhafte Debatten angestoßen. Vor diesem Parlament hat sich
Ungarns Premier Viktor Orbán für seine umstrittene Europapolitik rechtfertigen müssen, und dieses Parlament
hat sehr öffentlichkeitswirksam zu ver-
stehen gegeben, dass es die aktuellen
Krisenbewältigungsstrategien der Regierungen für unzureichend hält.
Muss das Europäische Parlament
mehr Befugnisse bekommen, um den
Finanzmarkt zu regulieren?
In Sachen Finanzmarktregulierung
hat das Parlament schon vergleichsweise viele Befugnisse und hat diese
auch spürbar genutzt. Aber wir verlangen generell, auf Augenhöhe mit dem
Rat an Beschlüssen über zentrale europäische Weichenstellungen mitverhandeln zu können: was die künftige
mehrjährige EU-Haushaltsplanung betrifft, die Reform der Agrar- oder Regionalpolitik, Klimaschutz oder strittige
Fragen der Innen- und Rechtspolitik.
Dies alles sind Dinge, die die Menschen in Europa unmittelbar betreffen.
Viele Bürger, besonders in den
hoch verschuldeten südeuropäischen
Ländern, können mit Klimaschutz und
anderen Regeln nichts mehr anfangen. Sie haben Angst, dass ihr Staat,
ihr demokratisches System, vom Sparzwang, den Brüssel und der Internationale Währungsfonds verordnen, erstickt wird.
Ich teile derlei Sorgen. Ja, wir brauchen in Europa solide Finanzen und
ausgeglichene Haushalte. Aber, wir
dürfen uns nicht kaputt sparen. Wenn
Sie die dramatischen Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit in Spanien oder
Griechenland sehen, wird klar, wie
groß das Frustpotenzial einer ganzen
Generation ist und wie dieses droht,
sich irgendwann auch gegen Europa
Das neue Förderprogramm greift aber erst ab 2014. Bis
dahin können radikale Gruppen auf der Anti-Europa-Welle
an Einfluss gewinnen. Auch die national orientierte Stimmung in Deutschland, das Land müsse aufgrund seiner
ökonomischen Stärke weniger Rücksicht auf seine Nachbarn
nehmen, fördert nicht gerade das gemeinsame europäische
Ziel.
Ich sage grundsätzlich: Alle Entscheidungsträger in Europa, aber auch die Medien tragen Verantwortung für den
Umgang miteinander und den Ton. Die Menschen in den
Partnerländern pauschal als faul und undankbar zu verunglimpfen ist genauso inakzeptabel wie Regierungschefs in
Kriegs- oder Nazi-Uniformen darzustellen oder Websites
einzurichten, in denen Bürger missliebige Ausländer anschwärzen sollen. Es ist leider unverkennbar, dass dieses
wunderbare europäische Friedensprojekt, mehr als 50 Jahre
nach seiner Gründung, in großer Gefahr ist, weil Nationalismus und Stereotypen EU-weit auf dem Vormarsch sind. Ich
sage aber auch: Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments werden sich dieser Debatte stellen und am Ende die
Menschen überzeugen, dass Europa in einer Welt mit immer
mächtiger werdenden Partnern nur gemeinsam bestehen
kann - nur, wenn es wirklich zusammen steht. ★
Mittwoch, 02.05.2012 La patrie n‘est pas le sol
12:00 - 13:00 Uhr
Die Heimat ist nicht das Land: Bei der Führung zu Hamilton Finley geht es um
die Frage, was ist Heimat und ist diese bestimmt durch die nationalen Grenzen
eines Landes? Was heißt Nation, was heißt nationale Identität? Insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Begriff „Europa“ und der Stärkung des
europäischen Gedankens. Vortragende: Marion Koch. Treffpunkt: Galerie der
Gegenwart, Lichthof.
Veranstalter: Hamburger Kunsthalle
Ort: Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall,
Galerie der Gegenwart
Mittwoch, 02.05.2012
Bulgarien – mehr als Schwarzes Meer
19:00 Uhr
Der Honorargeneralkonsul der Republik Bulgarien Prof. Dr. Gerd-Winand
Imeyer lädt zu einem bulgarischen Abend ein. Der Reisejournalist und Autor
Thomas Glaue berichtet über eine Reise durch Bulgarien. Honorargeneralkonsul Prof. Dr. Gerd-Winand Imeyer unternimmt unter dem Titel „Bulgarien 10 x
Einmalig“ einen Streifzug durch Vergangenheit und Gegenwart. Anschließend
präsentiert die junge Volkstanzgruppe Zdravez ihre Kunst. Der Ausklang findet
statt bei Brot und bulgarischem Wein. Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten
bis 30.04.2012 unter [email protected] oder
Fax: 040 41353528, www.bulgarischeskonsulat-hamburg.de.
Veranstalter: Honorargeneralkonsulat der Republik Bulgarien
Ort: Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg
Mittwoch, 02.05.2012 Ausstellungseröffnung: European Identities
19:00 - 22:00 Uhr
Die Körber-Stiftung eröffnet im Haus der Photographie unter dem Titel „European Identities“ eine große, europäisch besetzte Ausstellung mit 12 jungen,
ausgezeichneten Foto-Künstlern. Entstanden ist dieses neue Projekt mit dem
Titel „epea“ (European Photo Exhibition Award) in einer engen europäischen
Stiftungskooperation von der Fondazione Banca del Monte di Lucca, der
Fundação Calouste Gulbenkian, dem Institusjonen Fritt Ord, und der KörberStiftung. Weitere Informationen unter: www.koerber-stiftung.de
Veranstalter: Körber-Stiftung
Ort: Haus der Photographie / Deichtorhallen, Deichtorstr. 1, 20095 Hamburg
Donnerstag, 03.05. – 03.06.2012 Ausstellung: European Identities
11:00 - 18:00 Uhr
Im European Photo Exhibition Award – kurz epea – erarbeiten zwölf junge Fotografen aus Europa Foto-Essays zu einem europäischen Thema. Es geht um ihre
unterschiedlichen künstlerischen Sichtweisen auf gesellschaftlich relevante
Fragestellungen in Europa. Das aktuelle Thema heißt Europäische Identitäten.
Weitere Informationen unter: www.deichtorhallen.de
Veranstalter: Körber-Stiftung
Ort: Haus der Photographie / Deichtorhallen, Deichtorstr. 1, 20095 Hamburg
Vortrag von Martin Schulz,
Präsident des Europäischen Parlaments
Europas Chance im 21. Jahrhundert
Trotz Krise ist die EU noch immer der Ort von Frieden,
Demokratie, wirtschaftlicher Dynamik und sozialem Ausgleich – hierfür werden wir weltweit beneidet. Wenn wir jetzt
die richtigen Entscheidungen treffen, kann die Krise zu neuen Chancen führen.
Donnerstag 10. Mai 2012 um 19:00 Uhr
Auditorium der Bucerius Law School,
Jungiusstraße 6, 20355 Hamburg
Anmeldung unter: [email protected]
Veranstalter: Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Donnerstag, 03.05.2012 17:00 - 18:00 Uhr
10 Jahre Euro – Erfolgsgeschichte oder Problemkind?
Die Euro-Zone besteht seit Beginn letzten Jahres aus 17 Mitgliedstaaten. Doch
es bestehen noch immer große Unterschiede zwischen den Partnern. Markus
W. Behne (CIVIC-Institut) führt Sie fundiert und offen in die Grundlagen und
aktuellen Herausforderungen des Euro-Raums.
Veranstalter: Augustinum Hamburg
Ort: Augustinus-Saal, Neumühlen 37, 22763 Hamburg
Donnerstag, 03.05.2012 18:30 - 20:00 Uhr
Chancen ergreifen – Ein Schulbesuch im Ausland
Wie organisiere ich ein halbes oder ganzes Schuljahr im Ausland? In welche
Länder kann ich gehen? Welche Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung
gibt es? Antworten zum Thema Schüleraustausch erhalten Schüler aller Schulformen beim Beratungsabend der gemeinnützigen Organisation AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. Der Verein informiert über aktuelle Programmangebote, Stipendien sowie das Gastfamilienprogramm von AFS in Deutschland.
Veranstalter: AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.
Ort: AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., Friedensallee 48, 22765 Hamburg
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
13
Programmübersicht Europawoche 2012
Knut Fleckenstein
Birgit Schnieber-Jastram
Jan Philipp Albrecht
MdEP, SPD
MdEP, CDU
MdEP, Bündnis 90 / Die grünen
Der Sparkurs, den die Staats- und Regierungschefs seit
Monaten als Erfolgsrezept verkaufen, wird Griechenland
nicht helfen.
Die griechische Wirtschaft leidet auch, weil kein Geld für dringend benötigte Investitionen zur Verfügung steht. Nicht nur
für Griechenland, für die gesamte EU gilt: Schuldenabbau
ist wichtig, aber wir brauchen auch Wachstum, um Jobs zu
schützen und neue zu schaffen. 45 Millionen Menschen, darunter fünf Millionen unter 24 Jahren, haben in Europa keine
Arbeit. Niemand kann wollen, dass eine ganze Generation
junger Menschen ohne Perspektive aufwächst. Wir brauchen
eine europäisch abgestimmte Wirtschaftspolitik und eine effektive Finanzmarktregulierung. Viele Bürgerinnen und Bürger haben kein Vertrauen mehr in die Handlungsfähigkeit
der EU. Das hat auch damit zu tun, dass nach den Hinterzimmerverhandlungen bei Gipfeltreffen nur Ergebnisse präsentiert werden. Eine öffentliche kontroverse Debatte über die
politische Richtung in der EU findet nur in Parlamenten statt.
Deshalb muss das Europäische Parlament bei der Bewältigung der Krise eingebunden werden.
Liebe Hamburger, liebe Gäste, liebe Europäer!
Während der letzten Europawoche befand sich die Wirtschafts- und Finanzkrise noch auf ihrem Höhepunkt. Nun
sieht es so aus, als hätten wir das Schlimmste überstanden.
Ein Grund dafür war, dass wir Deutschen die Lehre aus dem
letzten Jahrhundert befolgt haben: Wir haben die Nerven behalten!
Es war sehr wichtig, dass wir das Jahrhundertprojekt Europa
nicht beim ersten starken Gegenwind aufgegeben haben. In
Zukunft sollten die Bürger bei der Suche nach Lösungen aber
stärker beteiligt werden. Das geht bei solch schwierigen Themen am besten über eine Einbeziehung der Parlamente. Vor
allem das Europaparlament hat in den Verhandlungen zum
Stabilitätspakt bewiesen, dass es dieser Aufgabe gewachsen
ist. Ich freue mich über Ihr Interesse an Europa und wünsche
Ihnen viel Spaß bei den vielfältigen Veranstaltungen!
Wie kommt die EU aus der Krise heraus?
Gesine Meissner
Sabine Wils
MdEP, FDP
MdEP, die linke
EU bietet Chance, gezielt Investitionen zu fördern
Eine Lösung der derzeitigen Finanz- und Schuldenkrise kann
nur gemeinsam auf europäischer Ebene gefunden werden
und diese muss auf drei Grundprinzipien fußen:
Stabilität: Die derzeitige Finanzkrise ist vor allem eine Vertrauenskrise. Die Überschuldung einiger Mitgliedstaaten
der EU hat zu einer Liquiditätskrise am Geldmarkt geführt.
Dementsprechend muss durch eine konsequente Haushaltskonsolidierung verlorenes Vertrauen zurückgewonnen und
Stabilität als Basis der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion gefestigt werden.
Verantwortung: Verantwortungsvolles Handeln sollte nicht
nur der Grundsatz von Regierungen sondern aller Marktteilnehmer sein. Dementsprechend müssen Banken konsequent für eingegangene Risiken haften. Eine staatliche Rettung vor der Pleite sollte ausschließlich für systemrelevante
Banken in Erwägung gezogen werden.
Wettbewerbsfähigkeit: Die EU bietet die einzigartige Chance, länderübergreifend Finanzmittel zu bündeln und gezielt
Investitionen zu fördern. Allerdings werden derzeit zu viele
Mittel des gemeinsamen Haushalts für Subventionen aufgewandt anstatt in Forschung und Innovation zu investieren,
um Europas Wettbewerbsfähigkeit in einer globalisierten
Gesellschaft zu stärken.
14
Europawoche 2012 in Hamburg
Die Sparpakte können wir uns sparen!
Die Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen zwischen den
Staaten des Euroraums sind die Ursache für die Probleme.
Deutschland ist der Exportmeister auch innerhalb des Euroraums und überflutet mit seinen Exportgütern die anderen
Länder. Möglich ist dies nur aufgrund der massiv gesunkenen Lohnstückkosten in unserem Land. Das hat auch seinen Grund. In der Bundesrepublik sind die Reallöhne in den
letzten zehn Jahren um 4,5 Prozent gesunken, während sie
in allen anderen Ländern gestiegen sind. Hartz IV, Leiharbeit
und prekäre Beschäftigung tun ein Übriges.
Dagegen können andere Länder nicht konkurrieren. Notwendig wäre daher eine massive Erhöhung der Massenkaufkraft in unserem Land, damit auch hierzulande Güter
aus den anderen Ländern gekauft werden können, damit
die Handelsbilanz sich ausgleicht. Einen anderen Weg gibt
es nicht, denn die Möglichkeit der Auf- und Abwertung gibt
es im Euroraum nicht mehr. Die Profiteure müssen zur Kasse
gebeten werden. Der Vorschlag des französischen Präsidentschaftskandidaten Francois Hollande einer Reichensteuer
von 75 Prozent bei Einkommen von über einer Million EURO,
wäre nicht nur in Frankreich, sondern auch in Griechenland
oder der Bundesrepublik eine hervorragende Möglichkeit
die Staatsfinanzen zu sanieren.
Endlich europäisch handeln. Hin zu einer demokratisch legitimierten Entscheidungsstruktur.
Der Vertrag für eine verstärkte Fiskalpolitik der Europäischen
Union ohne Großbritannien und Tschechien ist reine Symbolpolitik: Der Prozess einer sinnvollen Umstrukturierung
der EU, weg vom bürokratischen Hinterzimmermonstrum,
hin zur demokratisch legitimierten Entscheidungsstruktur, wurde gestoppt. Nach Jahrzehnten von Wachstum und
Wohlstand werden Rezession und Schuldenzwänge einen
Kampf gegen den Verlust wertvoller Errungenschaften von
Sozial- und Rechtsstaat und von Wettbewerbs- und Verbraucherrecht auslösen. Die Eurokrise ist also nicht bloß
eine Krise einiger überschuldeter EU-Mitglieder. Sie ist unser aller Krise. Nur wenn wir uns befähigen, gemeinsame
Lösungen zu entwickeln, werden wir sie meistern können.
Die Leitfragen der Politik müssen endlich in die Hände einer
demokratisch legitimierten Europäischen Kommission und
eines gestärkten Europäischen Parlaments gelegt werden.
Da sich die Staats- und Regierungschefs offenbar nicht in
der Lage sehen, diesen Schritt zu gehen, ist es Aufgabe von
Parlamenten und Zivilgesellschaft sie dazu zu zwingen. Eine
erfolgreiche Krisenintervention muss einen Konvent beinhalten, der die Kompetenzen der Europäischen Union vom
Kopf auf die Füße stellt.
Lange Nacht Europas
Freitag 4. Mai 2012, 18:00 Uhr
Hamburg ist einer der gröSSten Konsularstandorte
Europas. Rund hundert Konsulate vertreten die wirtschaftlichen Interessen ihrer Staaten und setzen sich für die Belange ihrer Staatsbürger ein. Ebenso engagieren sich Kulturinstitute für die internationale Verständigung und bieten
qualifizierten Sprachunterricht an.
In der langen Nacht Europas öffnen europäische Konsulate und Kulturinstitute ihre Türen. Mit dabei sind die Vertretungen von Bulgarien, Finnland, Griechenland, Island,
Litauen, Polen, Schweden und der Türkei sowie das GoetheInstitut und das Istituto Italiano di Cultura. ★
Freitag, 04.05. - 05.05.2012 Jugendgipfel Integration
16:00 Uhr
80 junge Menschen im Alter von 15-21 Jahre haben die Chance, in unterschiedlicher Weise ihre Ideen zum geplanten Integrationskonzept einzubringen und diese im strukturierten Dialog mit Politikerinnen und Politikern zu diskutieren. Die
Themen orientieren sich an der europäischen Jugendstrategie. Auch der Spaß
und die Kreativität kommen dabei nicht zu kurz. In dem vielfältigen Programm
werden Kreativworkshops (HipHop, Graffity, Film) und Workshops zu verschiedenen Themen angeboten. Als Highlight steht das Worldcafé mit Politikern. Im
Anschluss Party! Die Ergebnisse des Jugendgipfels werden im Rahmen der Europawoche präsentiert. Eine Förderung wurde über das Programm „Jugend in
Aktion“ bei Jugend für Europa beantragt. Genauere Information zum Programm:
www.infopoint-europa.de/europawoche/veranstaltungen
Anmeldungen bitte an [email protected]
Veranstalter: BASFI (Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration)
Ort: Kulturpalast Hamburg, Öjendorfer Weg 30a (U-Bahn Billstedt)
Freitag, 04.05. - 05.05.2012 17:00 - 01:00 Uhr
Lange Nacht mit Filmen von Krzysztof Kieslowski
Im Rahmen der Langen Nacht Europas zeigt das Generalkonsulat der Republik Polen gemeinsam mit Metropolis, das kommunale Kino in Hamburg, und
Deutsch-Polnisches Film Forum e.V. eine Drei-Farben-Trilogie des polnischen
Regisseurs Krzysztof Kieslowski. In der Film-Trilogie aus 1993 und 1994, die in
Frankreich, Polen und der Schweiz gedreht wurde, verwendet Kieslowski die
drei Farben der französischen Nationalflagge (Tricolore) als Titel und die drei
Bestandteile des französischen Wahlspruchs Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit als Motiv des jeweiligen Films.
Veranstalter: Generalkonsulat der Republik Polen
Ort: Metropolis Kino Hamburg, Kleine Theaterstraße 10,
20354 Hamburg
Freitag, 04.05.2012 Lange Nacht Europas
18:00 Uhr
Europäische Konsulate und Kulturinstitute öffnen die Türen ihrer Häuser außerhalb der Bürozeiten. An diesem Abend stellen sie ihren Staat vor, informieren über ihre Kultur, ihre wirtschaftliche Schwerpunkte und die touristischen
Attraktionen, oder sie vermitteln ihre Sprache. Soweit nicht anders angegeben, sind die folgenden Konsulate und Kulturinstitute bis 22.00 Uhr geöffnet:
Generalkonsulat der Hellenischen Republik,
Neue ABC-Straße 10, II., 20354 Hamburg
Generalkonsulat der Republik Finnland, Esplanade 41, VIII, 20354 Hamburg
Generalkonsulat der Republik Polen
in der Residenz: Maria-Louisen-Straße 137, 22309 Hamburg
Generalkonsulat der Republik Türkei, 18.00 bis 20.00 Uhr
Tesdorpfstraße 18, 20148 Hamburg
Honorargeneralkonsulat der Republik Bulgarien
Alstertor 15, 20095 Hamburg
Honorarkonsulat der Republik Island, Gertrudenstraße 3, 20095 Hamburg
Honorarkonsulat der Republik Litauen, 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Große Bahnstraße 31, 22525 Hamburg
Goethe-Institut Hamburg, Hühnerposten 1, 20097 Hamburg
Istituto Italiano di Cultura, Hansastraße 6, 20149 Hamburg
Samstag, 05.05.2012 Grüne Hafenrundfahrt
11:00 - 13:00 Uhr
Die Hamburger Grünen laden ein zur europapolitischen Hafentour. Über
Themen wie Migration, Globalisierung, deutscher Exporthandel oder die
europäische Hafenkooperation diskutieren Katharina Fegebank (MdHB),
Manuel Sarrazin (MdB) und Jan Philipp Albrecht (MdEP). Die Hafenbarkasse startet beim Roten Feuerschiff vom Anleger City Sport Hafen. Die Teilnahme ist kostenlos. Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!
[email protected]
Veranstalter: GRÜNE Hamburg
Ort: Anleger CitySport Hafen (Beim Roten Feuerschiff), U-Bahnhof Baumwall /
Ausgang Überseebrücke, Barkassen Centrale Ehlers
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
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15
Nicolai Wammen, Europaminister
Die dänische Präsidentschaft
des Rates der
Europäischen Union 2012
Die Finanz- und Wirtschaftskrise
prägt nun schon seit langem die Tagesordnung Europas.
Wir erleben eine der schlimmsten
Krisen seit Jahrzehnten mit hoher
Arbeitslosigkeit und niedrigen
Wachstumsraten.
Die Märkte drücken Besorgnis um
die Stabilität der europäischen Ökonomien aus, während die Mitgliedsländer der EU um tragfähige Haushaltspläne und ausgeglichene Finanzen
kämpfen. Es gibt keine leichten Lösungen und Schlupflöcher aus der
Krise. Wenn wir Europa weiterbringen
und erneut Wachstum und Beschäftigung schaffen wollen, bedarf es der
wirtschaftlichen Verantwortlichkeit und
der Reformen. Denn seien wir ehrlich:
Die guten Jahre mit hohem Wachstum
und niedriger Arbeitslosigkeit wurden mancherorts nicht dazu genutzt,
gesellschaftliche und ökonomische
Reformen durchzuführen, um gegen
die ärgsten Konsequenzen einer länger andauernden Krise gewappnet zu
sein. Dafür bezahlen wir jetzt.
Der Finanzpakt kann allerdings nicht
alleine stehen. Um Europa aus der Krise herauszuführen, bedarf es einer auf
zwei Ziele ausgerichteten Strategie,
die wirtschaftliche Stabilität sichert,
während Wachstum und Beschäftigung gefördert werden. Die dänische
Ratspräsidentschaft bemüht sich seit
Beginn ihrer Ratspräsidentschaft da16
Europawoche 2012 in Hamburg
rum, dass die EU diese Strategie verfolgt, und es ist deshalb erfreulich,
dass wir auf europäischer Ebene nun
einen Dialog darüber führen, wie wir
die Ökonomien Europas in Ordnung
bringen und gleichzeitig Wachstumsmaßnahmen diskutieren können.
Wenn wir wieder Arbeit und stabiles Wachstum in Europa generieren
wollen, müssen wir alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausnutzen. Die EU-Kommission wird bald
ein „Beschäftigungspaket“ präsentieren, das sich unter anderem darauf
konzentriert, Wege zu finden, um den
Arbeitsmarkt auf die neue Wirklichkeit
umzustellen und die Mobilität über die
Grenzen innerhalb Europas hinweg zu
erhöhen. Wir müssen generell lernen,
unsere beruflichen Qualifikationen
gegenseitig mehr anzuerkennen und
die Regulierungen und Schranken zu
entfernen, die das Wachstum in Europa hemmen. Die Europa 2020-Strategie ist ein zentrales Instrument, um
unsere Ökonomien den zukünftigen
Herausforderungen anzupassen. Europa nimmt schon eine starke Position
innerhalb von Forschung und Innovation ein, es gibt aber noch viele andere
Regionen in der Welt, die ebenso auf
dieses Gebiet setzen. Deshalb ist es
notwendig, dass Europa lernt, Forschung noch besser in neue Innovation umzusetzen, die sich an der Nachfrage der Märkte orientiert.
Die dänische Ratspräsidentschaft
setzt auf kurz- und langfristige Wachstumsmaßnahmen. Als eine der Priori-
„Der Finanzpakt
kann nicht alleine
stehen.“
Nicolai Wammen,
dänischer
Europaminister
täten der Ratspräsidentschaft wollen
wir ein dynamischeres Europa fördern. Wir werden auf größeres Wachstum durch die Modernisierung des
Binnenmarktes drängen. Der Binnenmarkt ist unbestritten einer der größten Erfolge in der Geschichte der EU.
Es besteht allerdings immer noch ein
großes ungenutztes Potential. Deshalb sollten wir nun, wo es einen besonders großen Bedarf gibt, das volle
Potential des Binnenmarktes freisetzen. Hier wird die dänische Ratspräsidentschaft für die Freisetzung von
Initiativen arbeiten, die Wachstum und
Wirtschaftsklima in Europa verbessern
können. Diese Initiativen werden unter anderem neue und vereinfachte
europäische Rechnungsführungsvorschriften, besseren Zugang für Unternehmen zu risikowilligem Kapital sowie einfachere und flexiblere Regeln
für das öffentliche Beschaffungswesen
bedeuten. Es wird aber auch verbesserte Sicherheit für die Verbraucher im
Internet und niedrigere Roaming-Gebühren bedeuten, wenn die Menschen
ihre Mobiltelefone im Ausland benutzen. Alles zum Nutzen des einzelnen
Europäers.
Die dänische Ratspräsidentschaft
setzt auch auf ein grünes Europa und
Programmübersicht Europawoche 2012
benutzt die Ratspräsidentschaft dazu, eine offensive Tagesordnung für grünes und nachhaltiges Wachstum aufzustellen. Obwohl wir auf diesem Gebiet schon weit gekommen
sind, riskieren wir, von den neuen, vorwärtsstürmenden
Wachstumsökonomien überholt zu werden, die auch das im
grünen Wachstum liegende Potential erkannt haben.
Grünes und nachhaltiges Wachstum ist aus mehreren
Gründen vernünftig. Langfristig wird es zu Verbesserungen
im Klima- und Umweltbereich beitragen und damit das
Wohl der kommenden Generationen in einem nachhaltigen Europa sichern. Wir können die langfristige Energieversorgungssicherheit Europas sichern, indem wir in neue
Technologien auf dem Gebiet der Wind-, Sonnen- und
Biobrennstoffenergien investieren, die unsere Energie reiner
und umweltfreundlicher machen werden. Aber auch indem
wir unsere Energieeffektivität erhöhen, können wir Europas
Energieversorgungssicherheit langfristig sichern und zwar
ohne den Verbrauch zu erhöhen. Hier können Investitionen
in erneuerbare Energiequellen eine wichtige Rolle spielen.
Schließlich soll Europa besser vernetzt werden, wobei ein
Binnenenergiemarkt und ein zusammenhängender Ausbau
der Infrastruktur in Europa dazu beitragen werden, unsere
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, während Verbraucher
und Unternehmen niedrigere Preise für den Energieverbrauch zahlen müssen. Grüne Investitionen werden deshalb
mehr Wirtschaftsgewinne bringen, sowohl lang- als auch
kurzfristig gesehen.
Programm und Prioritäten der dänischen Ratspräsidentschaft sind ambitiös, wir meinen aber, dass Europa eine
solche Tagesordnung braucht. Die Europawoche 2012 ist
eine offensichtliche Möglichkeit für die europäischen Bürger, ihr Wissen über europäische Projekte und über die EU
überhaupt zu erweitern. Ich wünsche allen Besuchern eine
gute und spannende Woche, denn trotz allem sind es letzten Endes die europäischen Bürger, um die es bei unserer
Zusammenarbeit in der EU geht. Deshalb ist es die übergeordnete Aufgabe der Ratspräsidentschaft, die EU auch
durch konkrete Resultate zu vereinigen und zu stärken, und
dadurch Wert und Notwendigkeit der europäischen Zusammenarbeit für den einzelnen Bürger zu zeigen. ★
Feste Fehmarnbeltquerung Europa rückt weiter zusammen
Der Bau eines rund 18 Kilometer langen Absenktunnels
zwischen Fehmarn und Lolland ist beschlossen. Die
Querung mit zwei Röhren für eine vierspurige Autobahn
und einer Röhre für eine zweigleisige Bahnstrecke soll voraussichtlich 2020/21 fertig gestellt sein. Die Kosten für das
Projekt betragen nach bisherigen Berechnungen 5,5 Milliarden Euro und werden mithilfe eines internationalen Kredits
von Dänemark finanziert. Für die Straßen- und Schienennutzung ist nach Fertigstellung eine Mautgebühr zu zahlen, mit
der langfristig die Kosten getilgt werden sollen. Statt der
45-minütigen Fährüberfahrt benötigen Bahnreisende dann
nur noch rund sieben Minuten und Autofahrer etwa zehn
Minuten. Die Zugfahrt von Hamburg nach Kopenhagen wird
dann nur noch drei Stunden dauern. ★
Samstag, 05.05.2012 Lettland erklingt in Hamburg - RBS Chor-Konzert
18:00 Uhr
Die 35 Sängerinnen und Sänger des „RBS Choir - singing managers from Latvia“ - Absolventen der Riga Business School - aus Lettlands Hauptstadt geben zum Auftakt der Europawoche 2012 neben Chor-Auftritten in der Europa
Passage zwei Konzerte unter der Schirmherrschaft von Frau Senatorin h.c.
Dr. Sabine Sommerkamp-Homann, Honorarkonsulin der Republik Lettland. Der
Eintritt ist frei.
Veranstalter: Honorarkonsulat der Republik Lettland
Ort: Matthias-Claudius-Kirche in Wohldorf-Ohlstedt, Bredenbekstraße 59,
22397 Hamburg
Sonntag, 06.05.2012 Kunsthalle Hamburg lädt ein:
11:00 - 12:00 Uhr
zu einer Führung zu Alfred Lichtwark (1852 - 1914), erster Direktor der Hamburger Kunsthalle, zum Thema „Künstler aus Europa sehen die Stadt“. Vortragende: Dr. Gabriele Himmelmann. Treffpunkt: Altbau, Haupteingang, Rotunde
Veranstalter: Hamburger Kunsthalle
Ort: Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg
Sonntag, 06.05.2012 14:00 - 17:00 Uhr
Wie schmeckt euch Europa? Picknick im Park Fiction
Mit kulinarischen Köstlichkeiten aus Europa und der ganzen Welt laden wir
euch herzlich zu einem Picknick im Park Fiction oberhalb des St. Pauli Fischmarktes ein. Wir informieren euch, welche Möglichkeiten es gibt, ins Ausland
zu gehen und sind gespannt darauf, zu diskutieren, wie euch Europa im Moment so schmeckt?! Vortragende: Julia Brockmeier und Miriam Maat
Veranstalter: Europa JUGEND Büro / e.p.a.
Ort: Park Fiction, auf dem Hügel zwischen den Palmen, oberhalb vom St. Pauli
Fischmarkt
Sonntag, 06.05.2012 Lettland erklingt in Hamburg - RBS Chor-Konzert
18:00 Uhr
Die 35 Sängerinnen und Sänger des RBS „RBS Choir - singing managers from
Latvia“ – Absolventen der Riga Business School – aus Lettlands Hauptstadt
treten auf Einladung der „Geesthachter Musikfreunde e.V.“ in Zusammenarbeit
mit der Gemeinde der Christuskirche in Geesthacht auf.
Veranstalter: Geesthachter Musikfreunde e.V.
Ort: Christuskirche, Neuer Krug 4, 21502 Geesthacht
Montag, 07.05. - 11.05.2012 Ausstellung „Umwelt im Ökologiediskurs –
Unsere Elbe, das blaue Wunder“
11:00 - 18:00 Uhr
Die Elbe ist mit rund 1100 km Länge nicht nur einer der größten Ströme Mitteleuropas, sie ist auch ein einzigartiges Juwel unserer Natur. Der Bund setzt sich
seit vielen Jahren dafür ein, die Elbe als einen der letzten naturnahen Ströme
Europas zu schützen. Auch die Künstler unserer Galerie haben sich dieses
Themas angenommen. Sie möchten mit ihren Werken immer wieder neue und
innovative Denkanstöße liefern.
Veranstalter: Kulturaustausch Hamburg-Übersee e.V. –
Galerie Kunststätte am Michel www.galerie-kam.de
Ort: Neanderstr. 21, 20459 Hamburg
Montag, 07.05.2012 Sprechstunde Europa
15:00 - 17:00 Uhr
Sabine Steppat, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und Fachsprecherin des
Europaausschusses, ist zu Gast im Europa Jugend Büro in Altona. Bei Kaffee
und Kuchen könnt ihr mit Frau Steppat und uns über alles diskutieren, was
euch unter den Nägeln brennt, wenn ihr über Europa und darüber hinaus nachdenkt. Das Team des Europa Jugend Büros berät junge Leute – kostenfrei und
neutral – hier bekommt ihr zugleich auch Informationen, welche Möglichkeiten
es gibt, ins Ausland zu gehen.
Veranstalter: Europa JUGEND Büro / e.p.a.
Ort: Erzbergerstraße 3, 22765 Hamburg
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
17
Programmübersicht Europawoche 2012
Vortrag von
Prof. Dr. Herfried Münkler
Humboldt-Universität zu Berlin
Kroatien – der 28.
Mitgliedsstaat der
Europäischen Union
Bereits im Oktober 2005 begann Kroatien mit der EU über den Beitritt zur
Gemeinschaft zu verhandeln. Der Vertrag wurde schließlich am 9. Dezember 2011 unterzeichnet, und am 22.
Januar 2012 sprach sich auch das kroatische Volk in einem Referendum für
den EU-Beitritt aus. Nach Abschluss
der Ratifizierung durch Kroatien und
die 27 EU-Mitgliedsstaaten wird Kroatien der EU voraussichtlich am 1. Juli
2013 als 28. Mitgliedsstaat angehören.
Kroatien, einer der jüngsten Staaten
Europas, ist seit dem 25. Juni 1991 unabhängig.
Die Kontinuität kroatischer Staatlichkeit reicht bis ins 9. Jahrhundert
zurück, Volksname und davon abgeleiteter Landesname sind schon seit weit
über 1000 Jahren in der Geschichte
präsent. Dank seiner geografischen
Lage ist Kroatien mit seinen rund 4,3
Millionen Einwohnern zugleich ein mitteleuropäisches, südosteuropäisches
und mediterranes Land. Auf einer Festlandfläche von 56.542 km² liegen sechs
Weltkulturerbe-Stätten und acht Nationalparks, die vom kulturellen und natürlichen Reichtum des Landes zeugen.
Die kroatische Wirtschaft stützt sich im
Wesentlichen auf die Leichtindustrie
Slavko Novokmet,
Generalkonsul der
Republik Kroatien.
18
Europawoche 2011 in Hamburg
Von Slavko Novokmet,
Generalkonsul der Republik Kroatien
und den Dienstleistungssektor. In der
verarbeitenden Industrie dominiert
die Nahrungsmittelindustrie, der Tourismussektor als Querschnittsbereich
erwirtschaftet allein rund 20 Prozent
des Bruttoinlandsproduktes (BIP).
Der zweitgrößte einzelne Industriezweig ist der Schiffbau, wobei die
Werften in naher Zukunft privatisiert
werden sollen. Das kroatische BIP
wuchs im Jahre 2011 um 0,2 Prozent,
neue wirtschaftliche Impulse soll es
verstärkt wieder ab 2012 geben. Vor
dem Hintergrund des für den 1. Juli
2013 vorgesehenen EU-Beitritts erwartet Kroatien Investitionsbelebung und
ein stabileres und schnelleres Wirtschaftswachstum.
Als Handelspartner steht Deutschland nach Italien an zweiter Stelle.
Der Warenaustausch erreichte im
Jahr 2010 ein Volumen von 2,8 Milliarden Euro. Bei den ausländischen
Direktinvestitionen nimmt Deutschland nach Österreich und den Niederlanden den dritten Platz ein. Kumuliert
seit 1993 bis zum erstes Quartal 2011
investierten deutsche Unternehmen
über 3,06 Milliarden Euro in Kroatien. So zum Beispiel die Firma Harburg Freudenberger Maschinenbau
GmbH, die in der kroatischen Stadt
Belišće eine Tochterfirma gegründet
hat, in der hydraulische Pressen zur
Herstellung von Autoreifen produziert
werden. Erwähnenswert ist ebenfalls
die Zusammenarbeit der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf mit
der Medizinischen Fakultät in Zagreb
im Bereich des Studentenaustauschs.
In Hamburg leben zirka 7000 kroatische Staatsbürger und Herkunftskroaten. Viele von ihnen sind Mitglieder
eines der vier kroatischen Vereine oder
des deutsch-kroatischen Netzwerks
in Hamburg. Schulkinder kroatischer
Eltern haben die Möglichkeit, neben
der deutschen Schule, auch am kroatischen Ergänzungsunterricht teilzunehmen, wo sie die kroatische Kultur
kennenlernen. ★
Wirtschaftsdaten 2010
BIP, Mrd. EUR Pro-Kopf-BIP, EUR Inflationsrate, % Arbeitslosenrate, % 45,9
10.380
1,1
11,8
Exporte in Mio. EUR 8.902,4
Importe in Mio. EUR 15.127,2
Staatsdefizit, als % des BIP -5,2
Durchschnittlicher monatlicher
Bruttolohn, EUR 1.054
Zahl der aktiven
Handelsgesellschaften Zahl der Banken Durchschnittszahl
der Beschäftigten Zerbricht Europa?
Überlegungen zu einer Reform
der EU jenseits von Fiskalpakt
und Rettungsschirmen
Das schlechte Bild, das Europa abgibt, ist wesentlich
dem Unvermögen seiner Eliten geschuldet. Was die
Eliten verschuldet haben, soll das Volk ins Lot bringen?
Soll es zudem mehr Einfluss darauf haben, wie und von
wem Europa gesteuert wird?
Montag, 07.05.2012 Eurodesk-Beratung
16:00 - 18:00 Uhr
Eurodesk informiert und berät Fachkräfte, die mit jungen Menschen arbeiten,
zu nationalen und europäischen Förderprogrammen in den Bereichen Europa,
Jugend, Mobilität, Bildung, Kultur, Sport. Jugendliche beraten wir über die verschiedenen Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen.
Auf der Website www.rausvonzuhaus.de können sich junge Menschen z.B.
über Freiwilligendienste, internationale Jugendbegegnungen, Jobs und Praktika, Schulaufenthalte und Au-pair-Programme informieren.
Veranstalter: Arbeit und Leben Hamburg e.V.
Ort: Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg
Montag, 07.05.2012
19:30 - 21:00 Uhr
Europa und Lateinamerika – brauchen wir uns?
Dienstag 8. Mai 2012 um 18:00 Uhr
Museum für Kunst und Gewerbe, Vestibül,
Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
Warum ist Lateinamerika für Europa interessant – und umgekehrt? Europa und
Lateinamerika stehen heute vor einer Reihe von Herausforderungen, die es
nötig machen, neu über die Beziehungen nachzudenken. Im Rahmen dieser
Podiumsdiskussion mit Experten aus Politik und Wissenschaft lädt die EU-LAC
Stiftung Sie herzlich ein.
Veranstalter: EU-Lateinamerika/Karibik (EU-LAC) Stiftung
Ort: Hagedornstr. 22, 20149 Hamburg
Anmeldung unter www.infopoint-europa.de/aktuell/anmeldung
Veranstalter: Europa-Union Hamburg /
europe direct Info-Point Europa Hamburg
Dienstag, 08.05.2012 Europäisches Gedenken auf dem Friedhof Ohlsdorf
Mit der künftigen EU-Mitgliedschaft rückt
für mich meine erste Heimat Kroatien auch ein Stück
näher an meine zweite Heimat Hamburg heran.
Grenzen verschwinden für mich: Ich werde im Juli 2013
Bürgerin der Europäischen Union, und meine beiden Heimatländer Deutschland und Kroatien jeweils ein Teil davon.
Ich werde in Hamburg zur Kommunal- und Europawahl gehen können und im Gegensatz zu heute die Möglichkeit haben, die deutsche Staatsangehörigkeit zu beantragen, ohne
meine kroatische abgeben zu müssen.
An die Zeit, als vor 20 Jahren in Kroatien Bürgerkrieg
herrschte, kann ich mich noch gut erinnern. Um so mehr
freue ich mich für das junge Land, dass es den Sprung in
die Europäische Union geschafft hat. Ich wünsche Kroatien,
dass all seine Bürger von den neuen Freiheiten und Möglichkeiten der Staatengemeinschaft profitieren können, dass es
auch mit EU-Normen seine kulinarischen Eigenheiten beibehält und dass ihm seine vielfältige Landschaft, insbesondere
die dalmatische Küste, erhalten bleibt und nicht allzu sehr
verbaut wird. ★
Ljubica Heinsen
Landschaftsarchitektin/
Journalistin
16:00 Uhr
Die Gedenkveranstaltung ist den etwa 3.800 Menschen aus mehr als dreißig
verschiedenen Ländern gewidmet, die während des Zweiten Weltkrieges in
Hamburg zu Tode gekommen sind und auf dem Ohlsdorfer Friedhof bestattet
wurden. Die gemeinsame Auseinandersetzung mit diesen Gräbern stellt einen
Beitrag zur Friedenswahrung in Europa dar. Nach Ansprachen haben die Gäste
die Gelegenheit, Blumen und Kränze für die Opfer an der Gedenkmauer niederzulegen. Begrüßung: Reinhard Soltau, Senator a.D., und Michael Neumann,
Senator für Inneres und Sport
Veranstalter: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Ort: Friedhof Ohlsdorf, Sorbusallee, Internationale Kriegsgräberstätte
Dienstag, 08.05.2012 18:00 - 20:00 Uhr
Zerbricht Europa? Überlegungen zu einer Reform der EU jenseits
von Fiskalpakt und Rettungsschirmen
Vortrag von Prof. Dr. Herfried Münkler
Das schlechte Bild, das Europa abgibt, ist wesentlich dem Unvermögen seiner
Eliten geschuldet. Was Eliten verschuldet haben, soll das Volk ins Lot bringen?
Soll es zudem mehr Einfluss darauf haben, wie und von wem Europa gesteuert wird? Anmeldung unter www.infopoint-europa.de/aktuell/anmeldung oder
Tel.: 040/344142
Veranstalter: Europa-Union Hamburg / europe direct Info-Point Europa
Hamburg
Ort: Museum für Kunst und Gewerbe, Vestibül, Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
Dienstag, 08.05.2012 Manolo Marín – 60 Jahre Flamencotanz
20:00 Uhr
Als Choreograf und Meister wird Manolo Marín in einem Gespräch mit dem
Gitarristen Emanuel Egmont einen einzigartigen Einblick in die Welt des Flamencotanzes, seine Ursprünge und dessen Entwicklung geben und über die
Wichtigkeit von Ausdruck und Persönlichkeit des Tänzers sprechen. Begleitet
wird das Gespräch durch beispielhafte Darbietungen. In Zusammenarbeit mit
dem Flamenco-Tanzstudio Los Cabales und der Peña Flamenca alToná.
Weitere Informationen unter: www.LosCabales.de
Veranstalter: Instituto Cervantes Hamburg
Ort: Chilehaus Eingang B, Fischertwiete 1, 20095 Hamburg
117.962
36
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
1.418.779
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
19
Neuer Leiter des
Masterstudiengangs am
Europa-Kolleg Hamburg
Nur unter öffentlichem Protest
haben ihn seine Studenten gehen lassen. Prof. Dr. Markus Kotzur war bisher
Professor für Europarecht, Völkerrecht
und Öffentliches Recht an der Universität Leipzig und wurde dort sehr
geschätzt. Der gebürtige Coburger
ist promovierter Jurist und hat zum
Sommersemester 2012 an der Hamburger Universität den Lehrstuhl von
Thomas Bruha übernommen. Damit
verbunden ist die Leitung des Masterprogramms „European and European Legal Studies“ am Europa-Kolleg
Hamburg.
Die Entscheidung, seine Studenten
und Leipzig zu verlassen, hat sich der
42-Jährige nicht leicht gemacht. Die
Dynamik des Aufbaus zeichne Leipzig aus, gleichzeitig biete die Stadt
in ihrer Überschaubarkeit Ruhe und
Geborgenheit, nicht zu vergessen die
engagierten Studenten, zu denen er
ein sehr gutes Verhältnis hatte. Aber er
entschied sich doch für den Aufbruch,
erlag seiner Neugier auf Neues. „Hamburg ist ja ganz anders, eine richtige
Großstadt. Das ist wirklich neu für
mich und auch aufregend“, sagt er.
Markus Kotzur ist ein offener Mensch,
der sich auf das Abenteuer Hamburg
freut und auf die juristische Fakultät,
die wesentlich größer als die Leipziger
ist und für die Forschungsarbeit mehr
Möglichkeiten bietet.
Im Masterstudiengang hat er der-
zeit 15 Studentinnen und Studenten
aus Armenien, Aserbaidschan, Bulgarien, China, Deutschland, Frankreich,
Irland, Rumänien, Serbien, Spanien
und den USA. Nicht nur Europäer,
denn: „Wir nehmen bewusst auch
andere auf, denn wir wollen die Außenperspektive öffnen“, sagt Kotzur.
Es sind mehrheitlich Frauen, so war
es auch schon in Leipzig. „Das ist bei
den Masterstudien gang und gäbe, die
Mobilitätsbereitschaft scheint bei den
Frauen höher zu sein.“
Der Jurist ist überzeugt davon, dass
der Blick über den Tellerrand der einzelnen Fakultäten zwangsläufig die Perspektive erweitert und die Toleranz fördert: „Die Stärke des Studiengangs ist
die große Bandbreite, die Interdisziplinarität, die ihn von reinen juristischen
Ausbildungen unterscheidet. Menschen, die in internationalen Bezügen
arbeiten möchten, sind hier richtig.“ ★
Prof. Dr. Markus Kotzur, neuer Leiter des
Masterstudiengangs am Europa-Kolleg
Carlos Corts Díaz, 25, aus Spanien
Beim Europa-Kolleg überzeugte mich vor allem
das interdisziplinäre Konzept des einjährigen
Masterstudiengangs. Die EU wird nicht nur als
Rechtsgemeinschaft, sondern auch als Wirtschaftsund politische Gemeinschaft näher beleuchtet. Ich
empfehle das Europa-Kolleg Hamburg allen, die
ein kompaktes, gut strukturiertes Studium in internationaler Atmosphäre absolvieren möchten.
Carlos Corts Díaz und
Prof. Dr. Thomas Bruha
20
Europawoche 2011 in Hamburg
Katharina
Illiushchenia,
24, aus Belarus
Da die weißrussischen
Universitäten Europawissenschaften nicht als Schwerpunkt anbieten, bin ich für das
einjährige Masterstudium ans Europa-Kolleg Hamburg gegangen.
Wir waren nur zwölf Personen,
ganz international, und jeder hat
mit seiner Persönlichkeit das Studium und auch mich beeinflusst.
Ich finde es wichtig, offen für neue
Ideen und Menschen zu sein. Nach
dem Master am Europa-Kolleg
habe ich meine Promotion angefangen und forsche nun an der
Universität Hamburg im Bereich
der Nachbarschaftspolitik der Europäischen Union in osteuropäischen Ländern (Ukraine und Moldawien). Zukünftig möchte ich auf
dem Gebiet der Außenpolitik für
die Europäischen Union arbeiten.
Das Europa-Kolleg Hamburg ist
eine privatrechtliche Stiftung mit
dem Zweck, die Forschung und
akademische Lehre im Bereich der
Europäischen Integration und internationalen Zusammenarbeit zu
fördern. Das einjährige interdisziplinäre Masterprogramm „European and European Legal Studies“
wird vom Institute for European
Integration der Stiftung EuropaKolleg Hamburg, einer wissenschaftlichen Einrichtung an der
Universität Hamburg, in Kooperation mit der Fakultät für Rechtswissenschaft sowie der Fakultät
für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg
durchgeführt. Zugelassen werden
Studentinnen und Studenten der
Rechts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften, die ihr erstes Studium mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis absolviert haben
und über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Die Studiengebühr für zwei Semester beträgt
8.500 Euro.
www.europa-kolleg-hamburg.de
Junge Europäische
Föderalisten (JEF)
Hamburg e.V.
Überparteilich, aber nicht unpolitisch – das ist der Leitsatz der Jungen Europäischen Föderalisten Hamburg, abgekürzt JEF. Als die Jugendorganisation der Europa-Union
Hamburg möchten wir jungen Leuten die politischen Zusammenhänge in Europa näher bringen und den europäischen Gedanken erlebbar machen. Gemeinsam gehen
wir den wesentlichen Fragen auf den Grund: Wer sind die
entscheidenden Akteure und Institutionen in Europa? Wozu
brauchen wir überhaupt die Europäische Union? Wer zwischen 14 und 35 Jahre alt ist, sich für Europa begeistert und
mit der Europäischen Union noch mehr verbindet als einen
Hort der Bürokratie, ist bei der JEF richtig. Ob Schüler, Azubi,
Student oder Berufstätiger, bei uns kann jeder seine Ideen
einbringen und von Anfang an eigene Projekte umsetzen.
Unser Arbeitsschwerpunkt liegt in der
europapolitischen Jugendbildung.
Da das Thema Europa in den Medien und auch im Unterricht oft zu kurz kommt, besuchen wir Schulen, werben
auf öffentlichen Veranstaltungen für Europa und organisieren Workshops. Regelmäßig laden wir auch Referenten zu
unserem Stammtisch – dem Euroschnack – ein und erfahren
aus erster Hand, was sich europapolitisch gerade tut. Bei
der Europawoche 2012 ist die JEF Hamburg mit Infoständen
bei zentralen Veranstaltungen präsent und führt außerdem
den europapolitischen Stadtspaziergang „Europa an deiner
Ecke“ am 9. Mai durch. ★
Neugierig geworden? Dann schau einfach vorbei,
wir freuen uns, dich bei der Europawoche zu treffen!
Die aktuellen Termine findest du auf unserer Homepage
www.jef-hamburg.de und auf Facebook unter
www.facebook.com/jefhamburg.
Delina Cici, 26, aus Albanien
Ich habe mich in Hamburg besonders
wohl gefühlt, denn die Stadt ist sehr
ausländerfreundlich und hat Jugendlichen viel zu bieten. Das Besondere
am Masterstudiengang ist das internationale Umfeld,
und dass wir wie eine große Familie waren. Der Master
am Europa-Kolleg bedeutet für mich größere Chancen,
einen Job bei einer europäischen Institution zu bekommen. Im Moment arbeite ich bei einem europäischen
Projekt in Albanien. Ich hoffe, dass meine Heimat bald
Mitglied in der Europäischen Union ist, denn das bedeutet eine freie, demokratische Gesellschaft und berufliche
Bewegungsfreiheit.
Programmübersicht Europawoche 2012
Mittwoch, 09.05.2012 10:00 - 13:00 Uhr
Tag der offenen Tür des MEDIA Desk Deutschland
MEDIA Desk Deutschland mit Sitz in Hamburg lädt Hamburger Bürgerinnen und
Bürger ein, sich über die Arbeit des europäischen Filmförderprogrammes MEDIA zu informieren. Die MEDIA Desks fungieren in den jeweiligen europäischen
Ländern als Zentrale des Netzwerks und informieren die Filmbranche über
Fördermöglichkeiten und Einreichtermine des Programms, über Trainings für
Filmschaffende und über MEDIA-unterstützte Filme, die bei uns im Kino laufen.
Veranstalter: MEDIA Desk Deutschland
Ort: Friedensallee 14-16, 1. Stock links, 22765 Hamburg
Mittwoch, 09.05.2012 - 10.02.2013 10:00 - 17:00 Uhr
Bei uns nebenan. Bauen und Wohnen in Altona
Die Ausstellung „Bei uns nebenan“ zeigt anhand der Geschichte des Altonaer Spar- und Bauvereins, wie bürgerschaftliches Engagement Wohnmöglichkeiten in Zeiten knappen Wohnraums zur Verfügung gestellt und bewirtschaftet
hat. So werden Anwohner verschiedener Nationalitäten mit ihren Lebensgeschichten vorgestellt, Formen der Mitgliederbeteiligung benannt, aber auch
Ansprüche an Wohnkultur benannt. Die Wechselwirkungen zwischen demografischer Entwicklung, sozialer Zusammensetzung und Ansprüchen an Urbanität lassen sich damit aufzeigen.
Veranstalter: Altonaer Museum, Stiftung Historische Museen Hamburg
Ort: Altonaer Museum, Museumstr. 23, 22765 Hamburg
Mittwoch, 09.05. - 20.07.2012 14:00 - 17:00 Uhr
7 auf einen Streich – Contes.Märchen.Eventyr.ска́зoк.Fairytales.
Pohádek.Baśni
Märchen vermitteln Mut. Unter dem Aspekt der aktuellen Gegenwartsfrage der
Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. „Was macht Mut“, zeigt die Ausstellung 7 Märchen aus 7 europäischen Ländern. Auch in ihnen geht es um Mut und Mutlosigkeit, Angst und Zuversicht. Der Betrachter begibt sich auf eine Reise durch
die Welt der Märchen und erhält neben einer bezaubernden Sammlung von
unterschiedlichen Kunstwerken wissenswerte Informationen zu Geschichten,
Erzählern, Fröschen und Prinzessinnen.
Veranstalter: Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Ort: Galerie im Georgshof, Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Georgsplatz 10,
20099 Hamburg
Mittwoch, 09.05.2012 „Ein Mäuschen will Ballerina werden!“
Lesung mit Harald Schiller
14:30 - 15:30 Uhr
Emilia, die kleine Maus, hat im Fernsehen ein Ballett gesehen, federleicht
schwebten dort die Ballerinas über die Bühne, „wie gerne möchte ich eine
Ballerina sein“, träumt Emilia seitdem. Mutig bittet die Maus ihre Freunde um
Unterstützung. Die Galerie mare Liberum präsentiert Kunst der baltischen
Staaten. Die litauische Galeristin Erika hat das Märchen „Ein Mäuschen
will Ballerina werden“ der zeitgenössischen litauischen Autorin Nomeda
Balasevičiūtė übersetzt und zusammen mit dem Journalisten und Autor Harald
Schiller diese Lesung für Kinder bearbeitet.
Veranstalter: geschichtenwerft & Galerie mare Liberum
Ort: Galerie mare Liberum, Hansaplatz 8, 20099 Hamburg
Mittwoch, 09.05.2012 15:00 - 16:30 Uhr
Ene Mene Miste – Was rappelt in der Spielzeugkiste?
Eltern stehen heute vor vielen Fragen, wenn sie aus dem riesigen Angebot an
Spielzeug für ihre Kinder eine Auswahl treffen sollen. Die Veranstalter gehen
auf die Fragen ein, welche Gefährdungen in Spielzeug stecken und welche Alternativen es gibt. Sie geben Tipps für den Einkauf und stellen Label vor, die
dem Verbraucher die Orientierung im riesigen Spielzeugangebot erleichtern.
Vortragende: Dr. Erika Schmidt, Dirk Petersen
Veranstalter: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Verbraucherzentrale Hamburg
Ort: Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 22, 20099 Hamburg
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
21
Programmübersicht Europawoche 2012
Erasmus für alle
Das neue EU-Bildungsprogramm sieht Fördermittel in Höhe von 19 Milliarden Euro für fast 5 Millionen Europäer vor
Die Europäische Kommission hat im November 2011 mit „Erasmus für alle“ ein
neues Bildungsprogramm präsentiert. Das auf sieben Jahre angelegte Programm mit einem Gesamtbudget von 19 Milliarden Euro soll 2014 anlaufen. Der
Vorschlag liegt nun beim Rat und beim Europäischen Parlament zur Erörterung.
„Erasmus für alle“ würde alle derzeitigen EU-Programme für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport auf europäischer und internationaler Ebene in sich vereinen. Sieben laufende Programme würden durch ein einziges neues ersetzt werden,
was mehr Effizienz und einfachere Antragsverfahren
bedeutet. Mit den darin vorgesehenen Stipendien
könnten bis zu 5 Millionen Menschen, fast doppelt
so viele wie bisher, einen Teil ihrer Ausbildung im
Ausland absolvieren, darunter fast 3 Millionen
Lernende in der Hochschul- und Berufsbildung. Für Master-Studierende ist zudem ein neues Instrument zur
Sicherung von Studiendarlehen vorgesehen.
Die
Universität
Hamburg
beteiligt
sich seit 1989 am
Erasmus-Austausch. Die Stadt ist wegen ihres internationalen Flairs besonders beliebt, und zahlreiche internationale Firmen bieten gute Möglichkeiten
für Praktika. Derzeit ermöglicht das
Programm bis zu 700 jungen Akademikern Studienaufenthalte in Hamburg oder an anderen europäischen
Universitäten. Für die ausländischen
Studenten gibt es zudem ein umfassendes Betreuungsprogramm.
www.uni-hamburg.de/piasta
Problematisch bleibt das knappe
Wohnraumangebot. Hilfreich bei der
Suche ist nun die neu eingerichtete
internationale Wohnbörse von Campus Hamburg in Kooperation mit der
Abteilung Internationales/Piasta der
Universität. ★
www.campus-hamburg.de
Mathias Falkenberg
29, Volkswirt
Dass ich beim Erasmus-Programm mitmachen würde, war
mir spätestens nach dem Kinofilm „l‘Auberge Espagnole“
klar: eine lustige Studenten-WG
irgendwo im Süden mit jungen
Menschen aus ganz Europa. Der
ideale Zeitpunkt war für mich
nach meinem Grundstudium gekommen. Ich wollte nach Spanien, um die Sprache richtig zu
lernen und bekam noch einen Platz für Sevilla.
Schon die Fahrt im voll gepackten Auto quer durch
Frankreich, Portugal, Spanien und die Ankunft in Sevilla
bei glühender Hitze waren ein unvergessliches Erlebnis.
Schnell hatte ich eine 3er-WG und neue Freunde gefunden,
mit denen zusammen ich in die andalusische Kultur und
Lebensweise eintauchte. Ich habe viele interessante
Kurse an der Uni besucht, aber zugegeben, das Sammeln
von Punkten für mein Studium war für mich nebensächlich.
Mir ging es hauptsächlich darum, Spanisch zu lernen und
Menschen meiner Generation aus ganz Europa zu treffen.
Und tatsächlich verbindet mich mit meinem damaligen Freundeskreis, auch Jahre danach, noch viel. Es ist gerade
ein paar Monate her, dass wir uns alle auf einer Hochzeit in
der Bretagne wiedergetroffen haben. ★
Mittwoch, 09.05.2012 Filmspaß für Klein und Groß: „Mein Freund Knerten“
Skandinavisches Kinderkino kostenlos im Metropolis Kino, ab 6 Jahren. MEDIA
Desk Deutschland lädt in Kooperation mit Polyband und Metropolis Kino Kinder
und ihre Begleitung kostenlos zur Filmvorführung ein. Ihre Teilnahme sichern
Sie sich durch einen Anruf bei MEDIA Desk oder eine E-Mail an uns, der Eintrag auf der Gästeliste erfolgt nach Eingang Ihrer Anmeldung. Tel.: 040 3906585,
E-Mail: [email protected]
Veranstalter: MEDIA Desk Deutschland in Kooperation mit Polyband und
Metropolis Kino
Ort: Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg (neben der Oper)
Mittwoch, 09.05.2012 Eurodesk-Beratung
Zwischen
Golfstrom und
Nanomagnetismus
Europa fördert, damit Hamburger
Wissenschaftler den Klimawandel
und Schlüsseltechnologien
erforschen können
Der Golfstrom versiegt. Ein Tsunami
überrollt nach dem Ausbruch von Methangas im Atlantik die nordeuropäische Küste – drohen uns wirklich solche Horrorszenarien, wie sie der Autor
Frank Schätzing in seinem Ökothriller
„Der Schwarm“ beschreibt?
Sicher ist, dass das Klima in Nordeuropa sehr stark durch Umwälzströmungen im Ozean – die sogenannte
nordatlantische Zirkulation – beeinflusst wird. Temperatur und Salzgehalt
spielen dabei eine große Rolle. Aber
22
Europawoche 2012 in Hamburg
aber die Arbeit der Klimaforscher geht
weiter. Die erste Stufe im Antragsverfahren, um neue Fördermittel aus dem
Forschungsrahmenprogramm einzuwerben, haben die Projektpartner bereits erfolgreich genommen. Damit
will Hamburg seine führende Rolle in
der Klimaforschung dank der EU-Förderung weiter ausbauen.
Die Europäische Union lässt sich
die Förderung der Spitzenforschung
viel kosten. Ab 2014 soll sich das Programm Horizon 2020 an das 7. Forschungsrahmenprogramm anschließen. Geplant ist, dafür ein Budget von
80 Milliarden Euro zur Verfügung zu
stellen. Mit Horizon 2020 werden erstmals die EU-Förderung für Forschung
und Innovation zusammengefasst.
Mehr denn je ist das Programm darauf ausgerichtet, wissenschaftliche
Durchbrüche in innovative Produkte
und Dienstleistungen zu verwandeln,
die Geschäftsmöglichkeiten bieten
und das Leben der Menschen verbessern. Dabei geht es beispielsweise um
den Ausbau industriellen Kapazitäten
in Schlüsseltechnologien wie der Na-
16:00 - 18:00 Uhr
Eurodesk informiert und berät Fachkräfte, die mit jungen Menschen arbeiten,
zu nationalen und europäischen Förderprogrammen in den Bereichen Europa,
Jugend, Mobilität, Bildung, Kultur, Sport. Jugendliche beraten wir über die verschiedenen Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen.
Auf der Website www.rausvonzuhaus.de können sich junge Menschen z.B.
über Freiwilligendienste, internationale Jugendbegegnungen, Jobs und Praktika, Schulaufenthalte und Au-pair-Programme informieren.
Veranstalter: Arbeit und Leben Hamburg e.V.
Ort: Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg
Mittwoch, 09.05.2012 17:00 Uhr
Ernsthafte Risiken für Europa – durch die Finanz- und Eurokrise
Informationsveranstaltung mit Dr. Joachim Seeler zum Thema „Ernsthafte Risiken für Europa – durch die Finanz- und Eurokrise“
Veranstalter: DGB Hamburg
Ort: „Kaffeewelt“, Böckmannstraße 3, 20097 Hamburg
Mittwoch, 09.05.2012 Aktion: Kein Mensch ist illegal!
wie und wodurch verändern sie sich?
Was bedeutet das für unseren Klimwandel. Mit diesen Fragen beschäftigt
sich ein Konsortium aus 20 wissenschaftlichen Forschungsinstitutionen
in neun europäischen Ländern unter
dem Titel THOR (Thermohaline Overturning – at Risk?). Die Wissenschaftler
sollen für einen Zeitraum von 15 bis 25
Jahren verlässliche Prognosen erstellen. Sie sind Grundlage, um Risiken
abzuschätzen und Strategien zu entwickeln, mit Klimaveränderungen in Europa zurecht zu kommen. Auf Hochleistungscomputern werden 1000 Jahre
lange Zeitserien der Ozeanzirkulation
untersucht. Daten liefert ein Netz aus
Strömungsmessern, das von Kanada
bis zum europäischen Festlandssockel reicht. Das Projekt wird aus dem
7. Forschungsrahmenprogramm bis
2012 mit einem Betrag von 9,3 Millionen Euro gefördert und von Professor
Detlef Quadfasel am neu geschaffenen
KlimaCampus der Universität Hamburg koordiniert.
Das Projekt THOR wird offiziell zwar
Ende November 2012 abgeschlossen,
15:30 Uhr
17:00 - 18:30 Uhr
Als EuropäerInnen erleben wir hautnah, wie sich Grenzen verschieben und
aufheben. Diese Erfahrungen bestärken uns als GRÜNE JUGEND in unserer
Vision einer Welt ohne Grenzen – einer Welt, in der sich alle Menschen frei
bewegen und ihre Rechte an dem Ort wahrnehmen können, an dem sie sich
entschieden haben zu leben. Wir kritisieren daher die Politik an den EU-Außengrenzen. Für uns ist kein Mensch illegal. Hierzu laden wir alle HamburgerInnen ein, mit uns gemeinsam an einer Malaktion für ein offenes, buntes und
tolerantes Europa teilzunehmen.
Veranstalter: GRÜNE JUGEND Hamburg
Ort: Ida-Ehre-Platz, 20095 Hamburg
Die Furore-Gruppe forscht mit speziellen Spektroskopen an der
Nanotechnik.
notechnik. Auch hier profitiert Hamburg von Fördermitteln.
Physikprofessor Dr. Roland Wiesendanger erhält vom Europäischen Forschungsrat ERC über zwei Millionen Euro für
seine Forschungsarbeiten zum Nano-Magnetismus. FURORE (FUndamental studies and innovative appROaches of
REsearch) lautet der Name seines Projekts. Mit innovativen
Experimentiertechniken wie der spinpolarisierten Rastertunnelspektroskopie werden Wechselwirkungen von Atomen
und Molekülen auf metallischen und isolierenden Oberflächen untersucht. Eine Frage lautet, welche kleinste magnetische Einheit für die Datenspeicherung einsetzbar ist. Von
den Ergebnissen wird langfristig die Entwicklung elektronischer Geräte wie Mobiltelefone, Digitalkameras und Computer profitieren. ★
www.forschungsrahmenprogramm.de
www.eu-thor.eu · www.nanoscience.de
Mittwoch, 09.05.2012
Europa an Deiner Ecke – Stadtspaziergang
18:00 Uhr
Die Jungen Europäischen Föderalisten laden Dich zu einem Rundgang durch
die Stadt ein. Entdecke neue Seiten an Hamburg und erfahre wo und wie Europa in Hamburg auf uns wirkt. Bitte um Anmeldung an [email protected]. Die
Teilnahme ist kostenlos! Weitere Infos unter: www.jef-hamburg.de
Veranstalter: Junge Europäische Föderalisten Hamburg
Ort: Am Haupteingang Hamburger Rathaus
Mittwoch, 09.05.2012
Wege aus der „Schuldenfalle“
18:00 - 20:00 Uhr
Frau Adelheid Sailer-Schuster, Präsidentin der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und SchleswigHolstein lädt Sie herzlich zu ihrem Vortrag zur aktuellen Situation in der Europäischen Währungsunion ein.
Veranstalter: Deutsche Bundesbank
Ort: Willy-Brandt-Straße 73, 20459 Hamburg
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
23
Programmübersicht Europawoche 2012
Comenius
ist Teil des Programms für lebenslanges Lernen der
Europäischen Gemeinschaft, welches die europäische
Kooperation von Schulen und die Mobilität von Schülern
fördert. Comenius richtet sich an vorschulische Einrichtungen und alle Schulen bis zum Ende des Sekundarbereichs II sowie an Organisationen der Schulverwaltung
und der Lehreraus- und -fortbildung. Im Rahmen von
Comenius-Schulpartnerschaften arbeiten die Partner für
die Dauer von zwei Jahren zu einem selbst gewählten
Thema zusammen und bekommen dafür Fördermittel
von der EU.
Europa:
meine - deine - unsere Zukunft
Europäische Wettbewerbe und Bildungsprogramme werden in Hamburger Schulen immer beliebter. Allein
1.234 Schüler und Schülerinnen haben
sich im Schuljahr 2011/12 am europäischen Wettbewerb beteiligt. Das ist
gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs
von fast 50 Prozent.
Aus der Küche weht der Duft von
Omas frisch gebackenem Apfelkuchen, Vater und Sohn werkeln im Hobbykeller, während der Großvater im
gemeinsamen Wohnbereich Schach
spielt. Die Mutter hat sich in ihr Zimmer zurückgezogen, die ältere Tochter
chillt am Pool.
Diese Szenen könnten sich in dem
Mehrgenerationenhaus abspielen, das
die Klasse 5d am Gymnasium Marienthal als Modell gebastelt hat. Eine
Powerpoint-Präsentation ihrer Arbeit
reichten die Fünftklässler als Beitrag
beim europäischen Wettbewerb ein.
Mit dem Motto „Europa: meine deine - unsere Zukunft“ bezieht sich
der Wettbewerb auf das Europäische
Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen. „Den
Fokus haben wir auf das Miteinander
der Generationen gelegt. Die Kinder
haben sich überlegt, wie das Zusammenleben unter einem Dach aussehen
könnte“, sagt Stephan Schädtler. Die
Klasse erstellte ein Modell, andere
Schüler reichten Grundrisse oder Texte
ein.
Der Hamburger Landesbeauftragte
für den Europäischen Wettbewerb und
Lehrer am Gymnasium Marienthal,
Stephan Schädtler freut sich über das
neu erwachte Interesse: 1.234 Schülerinnen und Schüler aus 18 Schulen haben sich mit Themen rund um Europa,
24
Europawoche 2012 in Hamburg
mit Familienmodellen, Umweltfragen
oder dem Wohnen in einer „europäischen Stadt der Zukunft“ auseinandergesetzt. 546 Arbeiten wurden eingereicht. „Die Teilnehmer konnten die
Darstellungsform wählen, die ihren Interessen und Begabungen entspricht.
Jetzt locken attraktive Preise. So gibt
es für die über 16jährigen Preisträger
Einladungen zu europäischen Jugendbegegnungen.“
Europaweit neue Kontakte knüpfen
Mit seinem Engagement für Europa begeistert Stephan Schädtler seine Schüler. 90 von ihnen haben sich
an dem diesjährigen Wettbewerb beteiligt, zehn weitere nehmen an dem
Comenius-Projekt Urbanscape teil,
darunter auch Yakamoz Karakurt und
Annika Griese: „Das Projekt läuft mit
Partnerschulen in sechs Großstädten.
Auf den Gruppentreffen haben wir die
verschiedenen Städte kennengelernt
und konnten vergleichen.“
Comenius fördert Partnerschaften
zwischen europäischen Schulen. In
der Zusammenarbeit an einem Thema werden Ideen und Vorstellungen
ausgetauscht, die Kinder und Jugendlichen lernen im Miteinander neue
Sichtweisen kennen und verstehen,
Kontakte werden geknüpft, Netzwerke
gesponnen.
Die Projektauswahl ist groß. So
haben Schülerinnen und Schüler der
Stadtteilschule am Hafen (ehemals
Rudolf-Roß-Gesamtschule) mit ihren
Partnern in Portugal das Schicksal des
Generalkonsuls Aristides de Sousa
Mendes erforscht, der 1940 mit rund
30.000 Visa jüdischen Hamburgern
www.kmk-pad.org
Ansprechpartnerin: Susanne Lonscher-Räcke, Hamburger
Beauftragte für das EU-Programm lebenslanges Lernen,
Tel: 040/428 63-2284, [email protected]
Lukas, Bennet, Bedirhan, Charlotte, Amelie
und Regina gehören zu den 1.234 Hamburger Teilnehmern des europäischen Wettbewerbs. Yakamoz Karakurt (re.) nimmt
an einem Comenius Projekt teil. Stephan
Schädtler (Mi.) freut sich über die rege Teilnahme.
die Ausreise nach Portugal ermöglichte und so viele Leben rettete. Das
Gymnasium Ohmoor beteiligt sich an
einem multilateralen Projekt mit dem
Thema „B.E.L.L. (Business Economics
Language Learning)“.
Auch die Grundschüler der Westerschule in Finkenwerder stehen in
einem regen Austausch mit ihren Partnerschulen. In ihrem Projekt: „Cultural
legacy towards Europe“ verfolgen sie Fragen wie: Welche
Legenden, typischen Gerichte, Trachten, Tänze und Spiele
gibt es eigentlich in den anderen Ländern?
Europa-Preis für den „Goaner“
Einen ganz anderen Zugang zum Thema Europa wählten
20 Jugendliche am Gymnasium Oberalster. Das Redaktionsteam der Schülerzeitung „Der Goaner“ machte Europa zum
Titelthema und zeigte auf, wie die Staatsschuldenkrise entstanden ist und mit welchen Problemen die einzelnen Länder, aber auch Europa als Ganzes, derzeit zu kämpfen haben.
Für diesen Beitrag wurde „Der Goaner“ mit dem Sonderpreis „Europa hier bei mir“ des deutschlandweiten Schülerzeitungswettbewerbes ausgezeichnet. ★
Mittwoch, 09.05.2012 18:00 - 19:30 Uhr
Buchpräsentation mit Jochen Bittner:
So nicht Europa! Die drei großen Fehler der EU
Die Europäische Union ist mächtiger als je zuvor. Zugleich ist sie bei ihren
Bürgern so unbeliebt wie nie. Die aktuelle Situation verbessert die Stimmung
nicht gerade. Aber warum fällt das Urteil der EU-Bürger gegenüber ihrer Union
eigentlich so schlecht aus? Jochen Bittner, EU-Korrespondent der ZEIT, hat die
Europäische Union gründlich unter die Lupe genommen und kommt zu dem Fazit, dass die EU drei große Fehler macht. Die Veranstaltung wird moderiert von
Dr. Konrad Lammers, Europa-Kolleg Hamburg. Anmeldung erforderlich unter:
www.wirtschaftsdienst.eu/veranstaltungen
Veranstalter: Wirtschaftsdienst und Europa-Kolleg Hamburg
Ort: ZBW-Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Neuer Jungfernstieg 21,
Raum 519, 20354 Hamburg
Mittwoch, 09.05.2012
In me non c‘è che futuro – Film von Michele Fasano
Durch Archivmaterialien, Interviews und vielfältiges Bildmaterial dokumentiert
Regisseur Michele Fasano ein Jahrhundert italienischer Geschichte anhand
des faszinierenden Lebens von Adriano Olivetti, eines Unternehmers mit tiefgreifender Bildung, hohem intellektuellen Profil und großen Visionen.
Veranstalter: Istituto Italiano di Cultura Hamburg
Ort: Istituto Italiano di Cultura Hamburg, Hansastr. 6, 20149 Hamburg
Mittwoch, 09.05.2012 Deutsch in Europa - Ein Auslaufmodell?
Der Europäische
Wettbewerb
steht unter der gemeinsamen
Schirmherrschaft des Europarates,
der Europäischen Kommission,
des Europäischen Parlaments,
der Europäischen Kulturstiftung
und des Bundespräsidenten. Der
Wettbewerb, der zeitgleich in 32
europäischen Ländern läuft, wird
in diesem Jahr zum 59. Mal ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt
sind Schülerinnen und Schüler
aller Altersgruppen und Schulformen – von der Vorschule bis
zum Abitur.
www.europaeischer-wettbewerb.de
Ansprechpartner: Stephan Schädtler,
Hamburger Landesbeauftragter
Tel. 040/428 86 31-0
[email protected]
Die Hamburger Bundespreisträgerinnen und -preisträger des 59. Europäischen Wettbewerbs, welcher in diesem Jahr unter dem Motto „Europa: meine - deine - unsere Zukunft“ stand, werden geehrt.
Veranstalter: Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB)
Stephan Schädtler
Hamburger Landesbeauftragter
für den europäischen Wettbewerb
Ohne die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen wegdiskutieren zu wollen: Ich persönlich denke
bei Europa vor allem an wunderschöne Landschaften,
lebendige Städte, wohlklingende Sprachen, tolle Musik.
Fazit: Erst durch die Begegnung mit anderen Menschen
ist „Europa“ für mich wirklich lebendig geworden.
19:00 Uhr
Verliert die deutsche Sprache an Bedeutung? In den Einrichtungen der EU wird
Deutsch eher wie eine Minderheitensprache behandelt, obwohl die weitaus
meisten Menschen in Europa Deutsch als Muttersprache sprechen. Jetzt soll
auch der Grundsatz von § 184 des deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes
aufgegeben werden, wonach bei uns die Gerichtssprache Deutsch ist. Wir
vom „Verein Deutsche Sprache“ (VDS) wollen gemeinsam mit Ihnen versuchen, Chancen und Risiken dieser Entwicklung einzuschätzen. Dazu laden wir
Sie herzlich zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Ulrich
Ammon und Dr. Dietrich Voslamber ein.
Veranstalter: Verein Deutsche Sprache e.V. Region Hamburg
Ort: Universität Hamburg, Phil-Turm, Hörsaal E, Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg
Donnerstag, 10.05.2012 European Day of Languages
Montag 14. Mai 2012, 14:00-15:00 Uhr
Preisverleihung des Europäischen Wettbewerbs
19:00 Uhr
10:00 - 18:00 Uhr
Am 10. Mai ist es wieder so weit: AEGEE Hamburg veranstaltet einen European
Day of Languages mit kostenlosen Sprach-Crashkursen! Möchtest Du in eine
Sprache unverbindlich reinschnuppern? Dazu noch was Lustiges und Interessantes über die jeweilige Sprachkultur erfahren? Dann komm einfach vorbei,
1 Tag: 7 Sprachen! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Kurse finden alle
in unserem Büro an der Universität im WiWi Bunker (VMP 5) statt. Genauere
Infos gibt es unter www.aegee-hamburg.de
Veranstalter: AEGEE Hamburg
Ort: AEGEE Hamburg, Von Melle Park 5, 20146 Hamburg
Donnerstag, 10.05.2012 10:00 - 15:00 Uhr
Informationstag Arbeiten und Studieren in Dänemark
Interessierte können sich im Rahmen der Veranstaltung zu Arbeits- und Lebensbedingungen sowie die Themen „Studieren in Dänemark“ und „Anerkennung deutscher Abschlüsse in Dänemark“ informieren. Es werden ein
EURES-Berater aus Dänemark, das dänische „Ministry of Science, Innovation
and Higher Education“ sowie die „Danish Agency for Universities and Internationalisation“ Vorträge zu oben genannten Themen halten.
Veranstalter: ZAV Internationaler Personalservice Hamburg
Ort: Agentur für Arbeit Hamburg - Kleiner Sitzungssaal (Zugang über Foyer),
Kurt-Schuhmacher-Allee 16, 20097 Hamburg
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
25
Programmübersicht Europawoche 2012
Ihre Lebensfreude ist ansteckend:
Inge Schadach gibt den Dummen August
Februar wurde ein Demografiekonzept in Auftrag gegeben,
das die Auswirkungen einer älter werdenden Gesellschaft
sowie langfristig sinkender Bevölkerungszahlen aufzeigen
und eine Handlungsstrategie für die Stadt entwickeln soll.
Parallel erarbeitet die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz zurzeit ein Seniorenmitwirkungsgesetz.
„Ja zum Alter“ lautet auch das Motto des 10. Deutschen
Seniorentages mit rund 100 Einzelveranstaltungen zu allen
Fragen eines möglichst gesunden, aktiven und engagierten
Älterwerdens. Denn, so Prof. Dr. Ursula Lehr, Bundesministerin a.D. und BAGSO-Vorsitzende: „Wir brauchen kein Anti-Aging, sondern ein Pro-Aging.“
Donnerstag, 10.05.2012
11:00 - 16:00 Uhr
Euro-Vision-VOICE. Sag Europa deine Meinung!
Nein, dies ist keine neue Gesangstalentshow. Aber hier geht es auch um deine Stimme! Wir drehen einen Film mit Menschen, die in Hamburg leben und
möchten von euch erfahren, welche Träume und Wünsche, Möglichkeiten und
Grenzen ihr mit Europa in Verbindung bringt. Wir prämieren auch die witzigsten
Geschichten über Sprach- und Kulturmissverständnisse. Als neutrale und kostenlose Beratungsstelle sind wir vom Europa Jugend Büro auch mit einem
Stand vor Ort und informieren euch gern, wie ihr Europa und die Welt für euch
entdecken könnt!
Veranstalter: Europa JUGEND Büro / e.p.a.
Ort: Fußgängerzone vor der Sprachschule Colón, Colonnaden 96, 20354 Hamburg
Donnerstag, 10.05. - 08.06.2012
Progress Life
18:00 Uhr
Der spanische Künstler Aaron Vidal präsentiert seine Werke, Serien und Einzelbilder, die auf den ersten Blick eine Vorliebe für Frauen und Autos erahnen
lassen. Vidal sammelt Bilder aus Zeitschriften der 60er und 70er Jahre, was er
zu einer Bildkollage zusammenfügt, um sie dann in Malerei umzusetzen. Dabei
entwendet er die Motive aus ihrem ursprünglichen Kontext und verleiht ihnen
eine neue Bedeutung, die natürlich über das einfache Frauen- und Autobild
hinausgehen.
Veranstalter: Instituto Cervantes Hamburg
Ort: Chilehaus Eingang B, Fischertwiete 1, 20095 Hamburg
Die Zirkustruppe macht Menschen ab 60 Jahren Lust, selbst aktiv
zu werden.
Das Abenteuer Zirkus wagen
„Wir brauchen kein Anti-Aging, sondern ein Pro-Aging“
Europäisches Jahr für aktives Altern
und Solidarität zwischen den Generationen
Mit der Ausrufung des „Europäischen Jahres des aktiven Alterns
und der Solidarität zwischen den
Generationen“ will die EU für die Herausforderungen und Chancen einer
immer älter werdenden Gesellschaft
sensibilisieren.
Europa altert. Ab 2012 wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
abnehmen, die Zahl der über 60-Jährigen dagegen jedes Jahr um zwei Millionen steigen. Die gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Herausforderungen des demografischen Wandels
müssen in Zukunft zunehmend von
älteren Menschen bewältigt werden.
Doch werden ihre Potentiale oft nicht
26
Europawoche 2012 in Hamburg
angemessen wahrgenommen, Alter
wird noch immer von vielen mit Gebrechlichkeit gleichgesetzt.
Mit zunehmenden Alter mehr vom
Leben haben – nicht weniger
Die Initiative des Europäischen Parlaments und des Rats stellt die Frage,
wie im Rentenalter der Zugewinn an
freier Zeit genutzt werden kann, um aktiv an allen Bereichen des öffentlichen
Lebens teilnehmen zu können. Geschaffen werden soll eine neue Kultur
des selbstbestimmten Alterns, ohne
soziale Ausgrenzung. Dieser Wandel
lässt sich nur gemeinsam verwirklichen: Regierungen, Sozialpartner und
die Zivilgesellschaft müssen zusammenarbeiten, wenn es darum geht,
die Beschäftigungsmöglichkeiten und
Arbeitsbedingungen für Ältere zu
verbessern, Bedingungen für ein gesundes Altern und Möglichkeiten für
ein gesellschaftliches Engagement zu
schaffen. Eine aktive Teilhabe erhöht
nicht nur die Lebensqualität, das aktive Altern ist Voraussetzung für den
sozialen Zusammenhalt, für die Solidarität zwischen den Generationen.
Erste Maßnahmen hat der Hamburger Senat bereits eingeleitet: Im
Dass man auch nach dem sechzigsten Lebensjahr nochmal durchstarten und etwas Verrücktes, Neues, ausprobieren kann, zeigen die Artisten des Mignon Senior Circus.
Senioren als Zirkusartisten? Im Rentenalter noch das Feuerschlucken oder Jonglieren mit 10 Tellern lernen? Als 83-Jährige auf dem Seil tanzen oder als 77-Jähriger mit seinen
Zaubertricks in der Manege stehen? 20 Artisten im Alter
zwischen 62 und 84 Jahren haben ihren Traum verwirklicht,
seit drei Jahren treten sie in den Sommermonaten im Sylter
Inselzirkus auf und begeistern nicht nur ihr Publikum. Seit
vergangenem Herbst gibt es eine zweite Senioren-Artistengruppe, die einmal wöchentlich gemeinsam für ihren ersten
öffentlichen Auftritt im Herbst 2012 probt.
10. Deutscher Seniorentag
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) veranstaltet alle drei Jahre den Deutschen
Seniorentag. Der 10. Deutsche Seniorentag mit der Messe
SenNova findet vom 3. bis 5. Mai 2012 im Congress Center
Hamburg statt. Die Veranstaltung wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der
Freien und Hansestadt Hamburg finanziell unterstützt. Die
Körber-Stiftung ist Kooperationspartner.
Weitere Informationen und Veranstaltungsprogramm:
www.deutscher-seniorentag.de
Donnerstag, 10.05.2012 19:00 Uhr
Vorläufige Erfahrungen aus der EU-Ratspräsidentschaft Dänemarks
Der königliche dänische Botschafter aus Berlin Per Poulsen-Hansen beschäftigt sich mit der Frage, welche Erfahrungen sich aus der bisherigen EURatspräsidentschaft Dänemarks ergeben und wie es bis zum Auslaufen der
Amtszeit weitergehen wird.
Veranstalter: Deutsch-Dänischer Verein e.V.
Ort: Dänische Seemannskirche, Ditmar Koelstr. 2, 20457 Hamburg
Donnerstag, 10.05.2012
Europas Chance im 21. Jahrhundert
19:00 Uhr
Vortrag von Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments
Veranstalter: Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Ort: Auditorium der Bucerius Law School, Jungiusstraße 6, 20355 Hamburg
Donnerstag, 10.05.2012 Das geheime Prinzip der Liebe
19:30 - 21:00 Uhr
Eine mittellose junge Künstlerin aus der Champagne bekommt für ihre Gönnerin ein Kind… Hélène Grémillon erzählt in ihrem kunstvollen Roman vom Kampf
zweier Frauen um das, was ihnen das Liebste ist. Lesung in deutscher und
französischer Sprache in Kooperation mit dem Verlag Hoffman & Campe und
Institut français de Hambourg.
Veranstalter: Literaturzentrum Hamburg
Ort: Literaturzentrum, Schwanewik 38, 22087 Hamburg
Donnerstag, 10.05.2012 „Banken-, Schulden- oder Währungskrise?“
19:30 - 22:00 Uhr
Der Distrikt Hamburg der Großloge A.F.u.A.M. von Deutschland lädt Sie herzlich ein. Nach Grußworten des Distriktmeisters Bernd Brauer referiert Prof. Dr.
Rolf Eggert, Bundesbankpräsident Hamburg a.D. Den musikalischen Rahmen
bietet Herr Phil Gollub am Piano.
Veranstalter: Distriktsloge Hamburg e.V.
Ort: Goethesaal, Logenhaus Welckerstraße 8, 20354 Hamburg
Den aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie unter:
www.hamburg.de/europawoche
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
27
Mit dem Europäischen
Sozialfonds berufliche
Chancen erhöhen
Ein hohes Maß an Beschäftigung, Produktivität und sozialem Zusammenhalt sind zentrale Anliegen der Wachstumsstrategie „Europa 2020“ der EU. Zur Erreichung dieser
Ziele trägt der Europäische Sozialfonds ESF bereits heute
wesentlich bei. Mit seiner Hilfe finden rund neun Millionen
Europäer Jahr für Jahr eine Beschäftigung.
Qualifizierung ist der Schlüssel zum Erfolg
Limousin-Lamm mit
bretonischen Artischocken
Rezept von Gerald Zogbaum für 4 Personen
Lammrücken
• 1 St Lammrücken
Lammrücken komplett parieren. Fett
klein schneiden, bei kleiner Hitze auslassen und passieren. Den Lammrücken in dem Lammfett bei 60°C rosa
garen.
Ziegenmilch
• 400 g Ziegenmilch • 2 g Lab
• 10 g Wasser • etwas Salz
Milch auf 40°C erwärmen und mit Salz
abschmecken, Lab mit dem Wasser
mischen. In der Milch einen Strudel erzeugen und das Lab-Wasser-Gemisch
einlaufen lassen. Sofort in kleine
Tassen oder Behälter füllen. Bei Zimmertemperatur stocken lassen.
Artischockenpüree
• 5 St große Artischocken
• ½ St Zitronensaft • 100 ml Weißwein
• 100 mlOlivenöl • 250 ml Wasser
• 2 St Lorbeer und Thymian
• etwas Salz • 4 St Schalotten
• 20 g Olivenöl • 500 g Fond blanc
• 50 g Butter • etwas Salz
Artischocken putzen und achteln.
Mit den restlichen Zutaten vakuumieren. Sous vide garen. Sellerie und
Schalotten in Brunoise schneiden. Die
28
Europawoche 2012 in Hamburg
Brunoise in Olivenöl anschwitzen,
Artischocken dazugeben und mit Fond
blanc auffüllen. 15 min köcheln lassen,
bis die meiste Flüssigkeit eingekocht
ist. Mit der Butter pürieren und fein
passieren.
Gerald Zogbaum
Sternekoch
Küchenwerkstatt
Hans-Henny-Jahnn-Weg 1
(Eingang Hofweg)
22085 Hamburg
Tel. 040/22 92 75 88
www.kuechenwerkstatt-hamburg.de
Öffnungszeiten:
Di. bis Sa. 19 - 24 Uhr und
Mi. bis Fr. 12 - 15 Uhr
An Europa gefällt mir nicht nur die
einheitliche Währung, sondern auch
die unkomplizierte Möglichkeit, Küchentraditionen, Kochtechniken und
Produkte in meine Küche mit einfließen zu lassen.
Quinoa mit Nüssen
• 50 g Pinienkerne
• 50 g Sonnenblumenkerne
• 50 g gehackte Haselnüsse
• 15 g Quinoa
Die Nüsse im Ofen toasten. Mit Nussbutter (gerösteter Butter) schwenken,
salzen und Quinoa unterheben.
Gemüsegarnitur
• 6 St violette Artischocke
• 1 St Daikon tourniert in 6 Rondelle
• 6 St Mini-Fenchel
Alle Gemüse im Bräter in Geflügelbrühe, Olivenöl und Salz garen.
Kräutergarnitur
• Affilla Cress
• Mustard Cress
Anrichten/ Deko
Das Fleisch vor dem Anrichten in gut
reduzierter Lammjus wenden und mit
Kresse und Nüssen dekorieren.
Mit dem ESF werden auch in wirtschaftlich starken Regionen wie Hamburg ganz gezielt Projekte zur Sicherung von
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung gefördert. Dazu
gehören in erster Linie Projekte, die Menschen fit für den
Arbeitsmarkt machen. Arbeitslosen, Beschäftigten und Jugendlichen möchte der ESF durch Qualifizierung Einstiegs-,
Aufstiegs- sowie langfristige Beschäftigungschancen eröffnen. Auch über Praktika im Ausland.
Ein Auslandspraktikum kann Türen öffnen
In vielen Berufen gewinnen internationale Kompetenzen an
Bedeutung. Auslandspraktika bieten die Chance, fachliche,
sprachliche und interkulturelle Kompetenzen zu verbessern
und können bei weiteren Karriereschritten Türen öffnen. Der
ESF fördert aktuell zwei Projekte zur Realisierung beruflicher
Auslandsaufenthalte:
Startklar für Europa
Das ESF-Projekt möchte dazu beitragen, Auslandspraktika
und interkulturelle Erfahrungen als festen Bestandteil der
dualen Berufsausbildung in Hamburg zu etablieren. Schüler,
Auszubildende, Lehrer und Multiplikatoren aller Hamburger
Berufsschulen, Berufsfachschulen und Krankenpflegeschulen können sich zu Praktika im Ausland beraten lassen.
Förderung der Mobilität durch Partnerschaften
Impressum: Das aktuelle Veranstaltungsprogramm
finden Sie unter www.hamburg.de/europawoche.
Alle Veranstaltungen, Informationsstände und
sonstigen Projekte finden in Verantwortung der
jeweiligen Veranstalter statt. Den Inhalt aller Namensbeiträge verantworten die Autoren.
Herausgeber: Europa-Union
Landesverband Hamburg e.V., Adolphsplatz 1,
20457 Hamburg, Tel: 040/34 41 42,
[email protected],
www.europa-union-hamburg.de
Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Senatskanzlei – Abteilung für Angelegenheiten der EU
[email protected], Tel: 040/42 831-24 75
V.i.S.d.P.: Thomas Stölting
Redaktion: Helgard Grünanger, Sabine König,
Michael Rahn, Layout: Sibylle Bauhaus
Druck: Media Print, Westerrönfeld,
Auflagenhöhe: 50.000
Redaktionsschluss: 30.3.2012
Auszubildende und Arbeitnehmer aus den Bereichen Handwerk, Logistik und Maritimes, Luftfahrt, IT und Neue Medien,
Hotel und Tourismus, Ernährung und Gastronomie sowie Erziehung und Gesundheit können von diesem ESF-Projekt profitieren und im Rahmen von Auslandsaufenthalten ihre fremdsprachlichen und interkulturellen Kompetenzen erweitern.
www.esf-hamburg.de
Programmübersicht Europawoche 2012
Freitag, 11.05.2012 19:00 - 20:30 Uhr
Buchpräsentation mit Josef Braml: Der amerikanische Patient:
Was der drohende Kollaps der USA für die Welt bedeutet
Weltmacht auf Pump – Was passiert, wenn Amerika pleitegeht? Josef Braml
liefert eine Art wirtschafts- und außenpolitisches Frühwarnsystem und erklärt, was das Wanken Amerikas für den Rest der Welt bedeutet und wie
sich Deutschland darauf einstellen kann. Der renommierte USA-Experte
Josef Braml analysiert, wie sich Amerikas massive Probleme auf die USPolitik auswirken werden: etwa in Gestalt eines neuen Protektionismus.
Moderation: Prof. Dr. Markus Kotzur, Europa-Kolleg Hamburg/Universität Hamburg. Anmeldung: [email protected]
Veranstalter: Europa-Kolleg Hamburg
Ort: Amerikazentrum Hamburg e.V., Am Sandtorkai 48, 20457 Hamburg
Samstag, 12.05.2012 Aktion „Haus der offenen Tür“
10:00 - 15:00 Uhr
Der Landesverband der vertriebenen Deutschen in Hamburg e.V. lädt ein in
das Haus der Heimat. Im Vordergrund steht deren Geschichte in Süd- und Osteuropa: eine Wanderausstellung zeigt die lange friedlichen und wechselseitig
fruchtbaren Entwicklungen der deutschen Siedlungskultur. Anschließend finden Vorträge mit Diskussionen sowie eine Führung durch die Bibliothek statt.
Ein musikalischer Abschluss vervollständigt die Reise in die Kultur der Völker
im Osten.
Veranstalter: Landesverband der vertriebenen Deutschen in Hamburg e.V.
Ort: Haus der Heimat, Teilfeld 8, 20459 Hamburg
Samstag, 12.05.2012
Chorkonzert mit TRITONUS (dän.) und HamburgVokal
17:00 Uhr
Musikalische Darbietung des dänischen Chors TRITONUS unter Leitung des
nordischen Dirigenten und Arrangeurs John Høybye in Kooperation mit dem
jungen Kammerchor HamburgVokal.
Veranstalter: Norwegische Seemannskirche
Ort: Norwegische Seemannskirche, Ditmar-Koel-Straße 4, 20459 Hamburg
Samstag, 12.05.2012 19:00 - 21:30 Uhr
Klavierkonzert mit Michal Bialk und Cezary Kwapisz
Klavierwerke von Fryderyk Chopin, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Liszt,
Manuel de Falla, Karol Szymanowski und Johann Strauß (Sohn). Nach einer
Begrüßung durch Dr. Viola Krizak, Vorsitzende des DPG Hamburg, gibt Herbert
Stelter, DPG Hamburg, noch eine Einführung zu den Werken und Künstlern.
Veranstalter: Deutsch-Polnische Gesellschaft Hamburg e.V.
Ort: Lichtwarksaal der Carl-Toepfer-Stiftung, Neanderstr. 22, 20459 Hamburg
Samstag, 12.05.2012 Die Villen des Andrea Palladio
19:30 - 21:00 Uhr
Mit seinen von 1537 bis 1572 entwickelten Villenprojekten hat Andrea Palladio
die Vorbilder für Landsitz- und Gartenkultur der Neuzeit kreiert. Zugleich hat er
mit Portikus und antikischen Gliederungen architektonische Ausdrucksformen
für Repräsentativbauten vorgegeben, die unser Bewusstsein von republikanischer Architektur bestimmen. Das Weiße Haus und das Kapitol in NordAmerika oder die europäischen Kulturbauten von Museen, Theatern und Bibliotheken sind ohne das Vorbild der Villen Palladios nicht denkbar. Vortragender:
Prof. Dr. Volker Plagemann. Eintritt € 10.00 - Mitglieder der DIG € 4.00
Veranstalter: Società Dante Alighieri Deutsch-Italienische Gesellschaft
Ort: Hochschule für Musik und Theater, Harvestehuder Weg 12, Eingang Milchstr.
Montag, 14.05.2012 19:00 - 21:00 Uhr
Die Zukunft Europas: eine demokratische und soziale EU
Die Bürgerschaftsabgeordnete Sabine Steppat spricht mit dem Europaabgeordneten Jo Leinen über die Zukunft Europas und wie eine demokratische und
soziale EU aussehen kann. Der frühere saarländische Umweltminister ist seit
1999 Mitglied des Europäischen Parlaments und hat an der Erarbeitung der
Grundrechtscharta der EU mitgearbeitet.
Veranstalter: Knut Fleckenstein und SPD-Bürgerschaftsfraktion
Ort: Hotel Baseler Hof, Gartensaal, Esplanade 11, 20354 Hamburg
n Politik n Geschichte und Kultur n Länder n Jugend n Ausstellungen
29
Programmübersicht Europawoche 2012
Montag, 14.05.2012 Podiumsdiskussion: Europäische Identitäten
Oliver Hermann,
Schauspieler
Europa bedeutet für mich vor allem
die Freiheit für meine Söhne, überall
auf diesem Kontinent studieren und arbeiten zu können
sowie grenzüberschreitende Theaterprojekte zu realisieren, wie die deutsch-russische Koproduktion „Feindberührung“ über den Zweiten Weltkrieg in Hamburg und St.
Petersburg. Auch in meinem historischen Soloprogramm
„Der Auswanderer“ zeigt sich, wie viel Europa die Menschen vor hundert Jahren beim Aufbruch in die Neue Welt
mitgenommen und bewahrt haben – bis heute.
Ganz Europa
im Kino
Europa Cinemas Award 2011
für das Abaton Kino
Seit über 20 Jahren ermöglicht MEDIA, das Programm der Europäischen Union
für die Unterstützung der europäischen Filmwirtschaft, dass europäische Filme
auch in unsere Kinos kommen. In Hamburg berät MEDIA Desk die Filmbranche.
Die europäische Filmförderung hat
ihre Ursprünge in Hamburg. Bereits
1986 streckte Dieter Kosslick, damaliger Geschäftsführer des Hamburger
Filmbüros und heutiger Festivalleiter
der Berlinale, die Fühler nach Brüssel
aus, um EU-Unterstützung für sein
European Low Budget Film Forum zu
erhalten. Aus diesen frühen Verbindungen ist 1991 das MEDIA-Programm
der Europäischen Union hervorgegangen. Mit insgesamt 755 Millionen Euro
wird die Filmindustrie allein in den
Jahren 2007-2013 unterstützt.
In jedem Mitgliedsland gibt es Informationsbüros, MEDIA Desks und
MEDIA Antennen. Sie beraten die
Branche vor Ort, informieren über
Fördermöglichkeiten, Aus- und Fortbildungsangebote, sie bewerben das
Programm und organisieren Veranstaltungen.
Lisa Emer, Christiane Siemen und Britta
Erich (v.li.), Media Desk Hamburg, informieren über das vielschichtige Förderangebot.
30
Europawoche 2012 in Hamburg
Dank der Unterstützung der Stadt
Hamburg fungiert MEDIA Desk in Ottensen bereits seit 20 Jahren als direkter Draht nach Brüssel. Am Europatag öffnet das Büro seine Tür für die
Öffentlichkeit. Wer einen kleinen Einblick in die europäische Filmlandschaft
nehmen möchte, ist herzlich eingeladen, MEDIA Desk am Mittwoch, dem
9. Mai, von 10 bis 13 Uhr zu besuchen.
Neben den Förderbereichen Fortbildung, Projektentwicklung, Promotion und Neue Technologien ist der
Vertrieb von europäischen Filmen der
Schwerpunkt von MEDIA. Dank der
Unterstützung bringen Verleiher eine
Vielfalt an Filmen in die Kinos, die
wir ohne öffentliche Hilfe sicher nicht
zu sehen bekämen. Etliche Produktionen schreiben Erfolgsgeschichte, so
begeistern u.a. die in Hamburg produzierten Filme „SoulKitchen“ von
Fatih Akin (Corazón International), der
Dokumentarfilm „Die Frau mit den
fünf Elefanten“ (filmtank) sowie der in
Hamburg gedrehte „Same same but
different“ von Detlev Buck (Boje Buck
Produktion) ein großes Publikum.
75.000 Euro aus Brüssel erhielt der
in München ansässige Filmverleih
Polyband im vergangenen Jahr für
die Förderung des norwegischen Kinderfilms „Mein Freund Knerten“. Darin geht es um einen kleinen Jungen,
der mit einem sprechenden Zweig so
manches Abenteuer erlebt. MEDIA
DESK lädt Kinder (ab 6 Jahren) und
ihre Begleitung zu einer kostenfreien
Filmvorführung am Mittwoch, dem 9.
Mai, um 15:30 Uhr im Metropolis Kino
ein. Den Kinonachmittag für Groß
und Klein organisiert MEDIA Desk mit
Unterstützung von Polyband Medien
GmbH und dem Metropolis Kino.
„Knerten traut sich“, der zweite Teil
der zauberhaften Knerten-Saga, läuft
seit April in den deutschen Kinos.
Tag der offenen Tür:
Mittwoch 9. Mai 2012,
10:00 bis 13:00 Uhr
Für Hamburgs Cineasten, die den europäischen Film
lieben, ist das Abaton eine feste Anlaufadresse. Im vergangenen Dezember wurde das Kino für das beste europäische Kinoprogramm 2010 ausgezeichnet, der Europa
Cinemas Award 2011 wurde an Matthias Elwardt, AbatonGeschäftsführer und Programmchef, übergeben. „Diese
Ehrung bestätigt uns in unserem Bemühen, den europäischen Film unseren Kinobesuchern nahe zu bringen“ sagt
er. „Über 70 Prozent unseres Programms besteht aus europäischen Filmen.“ Vergeben wurde der Preis von der europäischen Programmkinovereinigung Europa Cinemas. 1992
mit Mitteln des MEDIA-Programms und des Centre National
de la Cinématographie (CNC) gegründet, ist Europa Cinemas das erste Netzwerk von Filmtheatern mit überwiegend
europäischem Programm. Es umfasst heute 2891 Leinwände in 1057 Filmtheatern, dies in 599 Städten in 64 Ländern.
Anlässlich der Europawoche zeigt das Abaton den
dänischen Film „Die Königin und der Leibarzt“, 13.05.2012,
11 Uhr und den deutsch-französischen Film „Und wenn wir
alle zusammenziehen“ (frz. OmU), 12.05.2012, 13 Uhr.
Kostenfreier Filmnachmittag
für Klein und Groß:
„Mein Freund Knerten“
Mittwoch 9. Mai 2012, 15:30 Uhr,
ab 6 Jahren
Metropolis Kino, Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg
MEDIA Desk Deutschland
Friedensallee 14-16
22765 Hamburg, Tel: 040-3906585
[email protected]
www.mediadesk-deutschland.eu/
Anlässlich der Ausstellung „European Identities“ des European Photo Exhibiton Award im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg diskutieren
Ingo Taubhorn, Kurator der Ausstellung und des Projektes, Frederic Lezmi, ausstellender Fotgraf, und Dr. Monika Mokre vom Institut für europäische Integrationsforschung über Europa, Identität und Fotografie. Die Ausstellung ist vom 3.
Mai bis 3. Juni im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg zu sehen.
www.epeaphoto.org. Anmeldung über: www.koerberforum.de
Veranstalter: Körber-Stiftung
Ort: Körber-Forum, Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
Montag, 14.05.2012 Europa – Unsere Zukunft
MEDIA Desk Hamburg zeigt den norwegischen Kinderfilm
„Mein Freund Knerten“ am 9. Mai im Metropolis Kino.
19:00 Uhr
Diskussion mit Birgit Schnieber-Jastram, MdEP, Dietrich Wersich, MdHB CDUFraktionsvorsitzender und Dr. Karsten Dümmel, KAS Hamburg: Einheit und
Vielfalt – das ist Europa. Durch den Vertrag von Lissabon haben die Regionen
und Menschen in Europa mehr Gestaltungsspielräume bekommen. Gerade die
aktuellen Ereignisse zeigen, dass das Europäische Parlament weiter gestärkt
werden muss. Es ist die einzige Institution, die von allen Europäern demokratisch gewählt wird. Vieles was in der Metropolregion Hamburg umgesetzt wird,
ist im Europäischen Parlament beschlossen worden. Gestalten Sie Europa mit.
Veranstalter: CDU-Bürgerschaftsfraktion
Ort: Hamburger Rathaus, Bürgersaal, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Dienstag, 15.05.2012 Europas Einfluss auf die Führungskräfte wird größer
19:00 Uhr
Stärker denn je wird durch die europäische Gesetzgebung und Rechtsprechung
das deutsche Arbeitsrecht beeinflusst. Das hat auch Auswirkungen für Führungskräfte. Rechtsanwalt Sebastian Müller, stellv. Hauptgeschäftsführer des
Verbandes DIE FÜHRUNGSKRÄFTE, zeigt die politischen Ziele, Positionen und
Herausforderungen des Verbandes auf. Kostenfrei, begrenzte Teilnehmerzahl,
Anmeldung bis 11.05.2012 unter: [email protected]
Veranstalter: Verband DIE FÜHRUNGSKRÄFTE - DFK
Ort: 4.OG Pacific-Haus, Holzdamm 28-32, 20099 Hamburg
Mittwoch, 16.05.2012 Europa kommt ins Klassenzimmer
9:30 - 11:00 Uhr
Die Berufliche Schule „Am Lämmermarkt“ mit Wirtschaftsgymnasium bekommt
Besuch: Den EU-Beamten Prof. Dr. Fehr, der in der EU-Kommission in Brüssel
und beim Europäischen Rechnungshof in Luxemburg tätig war. Der ehemalige
Schüler des Wirtschaftsgymnasiums besucht zwei Kurse des 12. Jahrgangs und
spricht über die eigene Karriere, die aktuelle Tätigkeit und Chancen des Arbeitens und Lebens im europäischen Ausland. Um Anmeldung wird gebeten.
Veranstalter: Berufliche Schule Am Lämmermarkt
Ort: Berufliche Schule Am Lämmermarkt, Wallstraße 2, 22087 Hamburg
Mittwoch, 16.05.2012 Canale Mussolini – Lesung mit Antonio Pennacchi
19:00 Uhr
Warum war Mussolini so beliebt? Antonio Pennacchi erzählt eine große Familiensaga über den gewöhnlichen Faschismus und seine Faszination. Sein provokanter, unheimlicher Roman setzt einer ganzen Region ein unvergessliches literarisches Denkmal. Antonio Pennacchi, geboren 1950 in Latina, wo er bis heute
lebt, arbeitete als Schichtarbeiter, bevor er 1982 mit dem Schreiben begann.
Veranstalter: Istituto Italiano di Cultura Hamburg
Ort: Istituto Italiano di Cultura Hamburg, Hansastr. 6, 20149 Hamburg
Donnerstag, 31.05.2012 Eine Einladung, Dante zu lesen
Um eine Anmeldung für den
Filmnachmittag, telefonisch oder per
E-Mail, bei MEDIA Desk wird gebeten.
19:00 Uhr
19:00 Uhr
Dantes „Göttliche Komödie“ ist wie der Dom, der zu seiner Zeit in Florenz entstand: Zahllose Ein- und Ausgänge führen unter eine große Kuppel, in der die
Geschichten und Figuren, die Biographien und das Wissen ihrer Zeit unendlich
nachhallen. Kurt Flasch führt den Leser durch diese Welt der falschen Päpste
und wahren Sünder, der antiken Liebenden und verfluchten Despoten und legt
im Labyrinth der Geschichten die Kontur einer Epoche frei.
Veranstalter: Instituto Italiano di Cultura Hamburg
Ort: Instituto Italiano di Cultura Hamburg, Hansastr. 6, 20149 Hamburg
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Europa unter einem Dach
in Hamburgs größter City-Mall
Die Europa Passage steht vom 7. bis 12. Mai wieder ganz im Zeichen der wachsenden Gemeinschaft. Zahlreiche Länder präsentieren Typisches aus ihrer Heimat, Gastgeber sind
zum fünften Mal die überparteiliche Europa-Union Hamburg e.V. und die Europa Passage.
Am gemeinsamen Stand der Europa-Union und des Info-Point Europa stellen Vertreter von
Behörden, Verbänden und Initiativen ihre europapolitischen Aktivitäten vor, und am 9. Mai
informiert der Hamburger Landesbeauftragte für den europäischen Wettbewerb Stephan
Schädtler ab 11 Uhr über den ältesten Schülerwettbewerb Deutschlands. Die Besucher der
Passage können am großen Europa-Quiz teilnehmen, das viele attraktive Preise bereithält.
Im 2. OG gibt es vom 27. April bis zum 11. Mai eine Ausstellung zur transnationalen Zusammenarbeit im INTERREG-Programm Nordsee. Die Beispiele zeigen: INTERREG-Projekte
finden neue Antworten und praktische Lösungen, die für die Zukunft nicht nur des Nordseeraums überaus wichtig sind. Mitmachen und Nachmachen sind ausdrücklich erwünscht!