Provence cote d`azur

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Provence cote d`azur
Keine andere Region Frankreichs verzaubert ihre
Besucher so wie die Provence mit ihren
malerischen Hügeln, ihren Jachthäfen und ihrem
Licht, das Maler und Schriftsteller – von
van Gogh bis Picasso, von Scott Fitzgerald bis
Pagnol – gleichermaßen inspirierte.
Die Provence hat natürliche Grenzen: im Westen
die Rhône, im Süden das Mittelmeer, im Norde
das Ende der Olivenhaine und im Osten die
Alpen sowie eine Grenze zwischen Frankreich
und Italien, die im Laufe der Jahrhunderte
mehrmals neu gezogen wurde. Dazwischen liegt
eine Landschaft mit Schluchten, Salinen,
Lavendelfeldern und sonnigen Stränden.
Frühere Siedler haben ihre Spuren hinterlassen.
In Orange und Arles werden die römischen Bauten
heute noch genutzt. Befestigte Dörfer wie Èze wurden
angelegt, um den Sarazenen, die im 6.Jahrhundert die
Küste bedrohten, die Stirn zu bieten. Im 19.Jahrhundert zog es die reichen Nordeuropäer im Winter an die
warme Riviera. Ab den 20er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts war hier für die Highsociety ganzjährig
Saison, wovon die eleganten Villen noch heute zeugen. Die Sonne verlieh der Landschaft ihr «Aroma».
Erst die Kräuter machen ein Fischgericht zur Bouillabaisse, der Krönung der provenzalischen Küche.
Das Bild der sonnigen Provence trübt sich nur, wenn
der eisige Mistral über das Land peitscht. Ebenso wie
die Olivenbäume haben sich auch die Provenzalen mit
dem Mistral arrangiert, und mit dem ersten Sonnenstrahl kehrt ihre Lebensfreude zurück. Der sonnige
Südosten ist Frankreichs beliebtestes Feriengebiet.
Sonnenanbeter bevölkern im Sommer die Strände.
An Unterhaltung bietet die Provence Opernaufführungen, Tanz– und Jazzfestivals, Stierkämpfe und Casinos.
Das Hinterland mit seinen einsamen Hochplateaus,
Dörfern und wildromantischen Schluchten ist ein Paradies für Naturfreunde.
MONT VENTOUX
Seinen Namen «Windiger Berg» verdient der Mont Ventoux zu Recht. An den unteren Hängen findet
man noch eine relativ reiche Fauna und Flora, am Gipfel dagegen nur Moose. Dort können die Temperaturen im Winter bis auf -27° C fallen. Das Geröll auf dem Gipfel lässt den Mont Ventoux selbst im
Sommer schneebedeckt erscheinen.
Die erste geschichtlich belegte Besteigung des 1909 Meter hohen Berges unternahm 1336 der Dichter
Petrarca. Heute führt eine Straße zum Gipfel. Es empfiehlt sich, diese nur bei guter Witterung zu
benutzen, denn der aufregende Panoramablick wäre sonst getrübt.
ORANGE
Orange, das lebendige Zentrum der Region, liegt mitten
im Anbaugebiet des Côtes du Rhône. Auf den Märkten
werden Honig, Trauben, Oliven und Trüffel aus dem
Umland verkauft. Darüber sollte man aber nicht das
Viertel um das Hôtel de Ville aus dem 17.Jahrhundert
vergessen, in dem hübsche Straßen in ruhige, schattige
Plätze münden. Außerdem besitzt Orange zwei der
bedeutendsten römischen Bauwerke Europas.
Das Théâtre Antique aus dem 1.Jahrhundert stammt aus
der Zeit des Augustus und verfügt über eine hervorragende Akustik. Heute finden hier Starkonzerte statt.
Die rückwärtige Mauer, «die schönste Mauer des Königreichs», ist 36 Meter hoch und 103 Meter lang.
Der Arc de Triomphe mit Schlachtszenen, Kriegstrophäen, Blumen und Früchten verzierte Dreifachbogen wurde um 20 n. Chr. gebaut. Die Tiberius preisenden Inschriften wurden später hinzugefügt.
Das Musée Municipal gibt Aufschluss über die Stadtgeschichte. Man sieht eine Katasterplatte aus 400
Marmorfragmenten, in die seit dem 1.Jahrhundert v. Chr. unter Kaiser Vespasian Angaben über Grundstücke und ihre Besitzer eingeritzt wurden.
CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
Im 14.Jahrhundert beschlossen die Päpste von Avignon, hier eine neue Burg zu
errichten und Wein anzubauen, den Wein, der heute zu den besten des Côtes du
Rhône zählt. Heute scheint sich fast hinter jeder Pforte dieser hübschen Kleinstadt
der Keller eines vigneron zu verbergen.
Nach den Religionskriegen waren von der Festung lediglich Mauerfragmente und
der Wehrturm übrig, die aber immer noch imposant aussehen und einen herrlichen Ausblick bieten.
Weinfeste gibt es das ganze Jahr, zum Beispiel la Fête de la Véraison im August,
wenn die Trauben zu reifen beginnen, und im September zu Beginn der Weinlese.
AVIGNON
Massive Mauern umgeben
eine der faszinierendsten Städte Frankreichs. Wahrzeichen
Avignons ist das Palais des
Papes, die Stadt bietet aber
auch noch andere Schätze.
Nördlich des Papstpalastes
liegt das Petit Palais, der ehemalige Sitz des Erzbischofs von
Avignon. Hier weilten Cesare Borgia und Louis XIV. Heute beherbergt es ein Museum mit romanischen und gotischen Skulpturen
sowie Gemälde von Künstlern aus Avignon und Italien, darunter
Werke von Botticelli und Carpaccio.
Herrliche Häuser aus dem 17. und 18.Jahrhundert stehen in der
Rue Joseph - Vernet und in der Rue du Roi – René. Avignon bietet
sehenswerte Kirchen, etwa die Cathédrale de Notre-Dame-desDoms mit ihrer romanischen Kuppel oder die Eglise St–Didier.
Im Musée Lapidaire befinden sich Werke
von der römischen Zeit bis zur Renaissance. Das Musée Calvet zeigt eine Reihe
herausragender Stücke, darunter Schmiedekunst und romanische Funde. Das
Musée Angladon und die Collection Lambert bereichern mit ihren Sammlungen
moderner und zeitgenössischer Kunst seit
kurzem die Stadt. Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens ist der Place de l´Horloge. Cafés, Karussells aus dem Jahr 1900
und der gotische Uhrturm des Rathauses
bestimmen das Bild dieses Platzes. Eine
der schönsten Straßen der Stadt ist die
Rue des Teinturiers. Bis zum 19.Jahrhundert wurde hier Baumwollstoff in prächtigen Farben bedruckt.
Darauf gehen viele der heutigen provenzalischen Muster zurück.
Im Juli und August findet im Papstpalast das Festival d´Avignon
statt. Es umfasst Ballett, Theater und Konzerte, Straßentheater
und Musik von Folklore bis Jazz.
Der im 12.Jahrhundert errichtete Pont St-Bénézet wurde durch
Hochwasser 1668 weitgehend zerstört. Auf einem Bogen steht
die Chapelle St-Nicolas. Die Menschen
tanzten früher auf
einer kleinen Insel
unter der Brücke, doch
im Lauf der Jahre ist
im Lied «Sur le pont
d´Avignon» aus sous sur geworden.
Rivalisierende Mächte
in Rom trieben Papst
Clements V. dazu, seinen Sitz 1309 nach Avignon zu verlegen,
worin er durch König Philippe IV von Frankreich ermutigt
wurde. Bis 1376 blieben die Päpste im Exil. In dieser Zeit verwandelten seine Nachfolger den bescheidenen Bau in den Palast,
den wir heute kennen. Die Befestigungsanlagen dienten als
Schutz vor Angriffen durch Söldner. Der Prunk, der die Residenz
im 14.Jahrhundert kennzeichnete, fehlt heute. Alle Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke wurden im Lauf der Jahrhunderte
zerstört oder gestohlen. Die Befestigungsanlagen passen besser
zu einer Burg als zu einem Palast – ein Zeichen für das unsichere
Klima der Kirche im 14.Jahrhundert.
CARPENTRAS
Carpentras war von 1320 bis 1791 Hauptstadt der Grafschaft Venaissin. Moderne Boulevards haben die Stadtmauer ersetzt, von der nur die Porte d´Orange erhalten ist.
Seit dem Mittelalter gibt es in Carpentras eine jüdische
Gemeinde. Die 1367 gebaute Synagoge ist die älteste
Frankreichs. Das Sanktuarium wurde restauriert, andere
Teile sind noch authentisch.
Juden wurden zwar von der katholischen Kirche nicht offen
verfolgt, dennoch traten viele zum christlichen Glauben
über. Die Konvertierten betraten die Cathédrale St-Siffrein
durch die Porte Juive.
Das Justizgebäude befindet sich seit 1640 im Bischöflichen
Palast. Erhalten geblieben sind Holztäfelungen und die
Decke im Prunkzimmer des Bischofs. Fayencen gibt es in der
Apotheke des Hôtel-Dieu zu sehen. Das Musée Sobirats vermittelt den Eindruck von der Geschichte der Region.
GORDES
Dörfer, die sich an eine Hügelkuppe
schmiegen, gibt es viele, aber Gordes
zieht die meisten Besucher an. Wer einmal dort war, weiß warum.
Das ganze Dorf bildet eine harmonische
Einheit - wie das Werk eines Architekten,
der mittelalterlich Arkadengässchen in
eine bezaubernde Hügellandschaft einfließen ließ.
Im Village des Bories findet man bizarre
Behausungen. Bories sind bienenstockähnliche Steinhütten, die ohne Werkzeuge zusammengesetzt wurden. Die Bautechnik soll auf das Neolithikum zurückgehen. Die Hütten waren bis Anfang des
20.Jahrhunderts bewohnt.
Nördlich von Gordes liegt die Abbaye de
Sénanque, eines der schönsten romanischen Klöster in Frankreich.
LUBERON
FONTAINE–DE-VAUCLUSE
Hauptattraktion ist die Quelle der Sorgue,
die gewaltigste Quelle Frankreichs. Bis zu
90 000 Liter Wasser sprudeln pro Sekunde
am Fuße eines Felsens aus der Erde. Diese
Menge versorgt die Papierfabrik Moulin à
Papier Vallis Clausa mit Energie. Hier stellt
man wie seit dem 15.Jahrhundert handgemachtes Papier her. Es werden Karten, Drucke und Lampenschirme verkauft.
Außerdem gibt es in der Stadt mehrere
Museen. Eines ist Petrarca gewidmet, ein
anderes hat die Widerstandsbewegung im
Zweiten Weltkrieg zum Thema.
Die Montagne du Luberon, ein weitläufiges Kalksteinmassiv, zählt zu den
schönsten Landschaften der Provence. In den bis zu 1125 Meter hohen Bergen
gibt es unberührte Landstriche und malerische Dörfer. Fast die ganze Gegend
mit über 1000 verschiedenen Pflanzenarten und ihren Zedern- und Eichenwäldern wurde zum Naturpark erklärt. Die hier heimische Fauna umfasst Adler,
Geier, Schlangen, Biber, Wildschweine und die größten Eidechsen Europas.
Der Hauptsitz der Parkleitung ist in Apt, Luberons Hauptstadt.
Einst als Hochburg der Räuber verschrien, verfügt der Luberon heute über
schöne Unterkunftsmöglichkeiten. Bonnieux mit einer Kirche aus dem 12. und
Befestigungsmauern aus dem 13.Jahrhundert ist ebenso beliebt wie Roussillon
mit rötlichfarbenen Häusern, Lacoste, mit den Ruinen des Schlosses des Marquis de Sade, und Ansouis mit der Eglise St-Martin aus dem 14.Jahrhundert.
Das Dorf Ménerbes zog den Schriftsteller Peter Mayle an, dessen Erzählungen
die Gegend berühmt machten.
ST-RÉMY-DE
PROVENCE
Zwei Berühmtheiten weilten in StRemy mit seinen
Boulevards, Brunnen und engen
Straßen. Zum einen
Vincent van Gogh, der 1889/90 im Hospital St-Paul-de-Mausole behandelt
wurde und hier, neben 150 weiteren
Werken, das Kornfeld mit Zypressen
schuf, zum anderen der durch seine Prophezeiungen bekannt gewordene Astrologe Nostradamus, der hier 1503 geboren wurde. 1921 gelangte die Stadt zu neuem
Ruhm, als Archäologen römische Ruinen bei Glanum freilegten. Von der alten
Stadt, die 480 von den Goten geplündert wurde, ist wenig erhalten geblieben,
trotzdem ist die Ausgrabungsstätte eindrucksvoll: Ruinen eines Bogens aus dem
1.Jahrhundert v. Chr., Fundamente, Mauerfragmente und ein Mausoleum.
LES BAUX-DE-PROVENCE
Das Felsendorf Les Baux, einer der bizarrsten
Orte der Provence, scheint aus einem riesigen
Felsen herausgehauen zu sein. Die Burgruine
und die alten Häuser stehen oberhalb des Val
d´Enfer.
Im Mittelalter war Les Baux der Sitz mächtiger Lehnsherren, die behaupteten, Nachfahren von Magus Balthasar zu sein. Les Baux
war der berühmteste Ort der provenzalischen Cours d´Amour, an denen die Troubadoure die Vorzüge ihrer Angebeteten mit verklärter Lyrik priesen. Das Ideal der
ewigen platonischen Liebe stand jedoch im Gegensatz zum kriegerischen Verhalten
der Burgherren. Die Glanzzeit endete 1632, als Louis XIII die Zerstörung der gesamten Anlage befahl, die zu einer Bastion der Protestanten geworden war.
Das Dorf zu Füßen der Ruinen hat einen hübschen kleinen Platz, mit der Eglise
St-Vincent aus dem 12.Jahrhundert und der Chapelle des Pénitentes Blancs. Die Kapelle wurde
von Yves Rayer ausgestaltet,
seine Werke werden im Musée
Yves Brayer gezeigt.
Südwestlich sind die Ruinen der
Abbaye de Montmajour zu finden. Die romanische Kirche Eglise de Notre-Dame aus dem
12.Jahrhundert ist bekannt für
ihre Gruftgewölbe.
TARASCON
Man sagt, die Stadt sei nach dem Ungeheuer Tarasque - halb Drachen, halb Fisch
- benannt worden. Es soll von der heiligen Marthe gezähmt worden sein, die
hier in der nach ihr benannten Kirche
beigesetzt wurde. Noch heute wird jedes
Jahr im Juni bei einem Umzug ein Drache
durch die Stadt getragen.
Wahrzeichen der Stadt ist das gut erhaltene Château aus dem 15.Jahrhundert,
eines der schönsten provenzalischen Beispiele gotischer Befestigungsarchitektur.
Das Äußere lässt die im Inneren verborgene Pracht kaum vermuten: ein flämisch-gotischer Hof, eine Wendeltreppe
und eine bemalte Decke im Festsaal.
Am anderen Ufer liegt Beaucaire mit
einer Burgruine.
ARLES
Nur wenige provenzalische Städte vereinigen die vielen
Facetten der Region
auf so gelungene
Weise wie Arles.
Dank seiner Lage an
der Rhône, ist Arles
von jeher das Tor
zur Camargue.
Neben römischen
Bauwerken wie der
Arena oder den
Thermen des Konstantin prägen ockerfarbene Hauswände und
rote Ziegeldächer das Stadtbild. Die Museen dieser Kulturstadt
zählen zu den interessantesten der Region.
Van Gogh lebte hier von 1888 bis 1889. Arles ist jedoch nicht
mehr die Industriestadt, wie er sie malte, sondern lebt heute
vom Tourismus.
Antikes Amphitheater
Diese Arena mit ihren 21 000 Plätzen ist eines der besterhaltenen
römischen Bauwerke der Provence.
Jeder Bogen wird von Säulen
gestützt. Im Sommer finden hier
Stierkämpfe statt. Von oben hat
man einen herrlichen Panoramablick.
Römisches Theater
Die Steine der einstigen römischen
Festung wurden später zum Bau
anderer Gebäude verwendet.
Heute findet hier das Festival de
Folklore statt.
Eglise St-Trophime
Diese Kirche verbindet eine romanische Fassade aus dem 12.Jahrhundert mit einem romanischen-gotischen Kreuzgang. Das Hauptportal
zieren Plastiken von Heiligen.
Mit der Camargue verbinden viele die
farbenprächtigen Flamingos, hier leben
jedoch noch andere Arten wie Reiher,
Eisvögel, Eulen und Greifvögel.
DIE CAMARGUE
Das Delta zwischen den beiden Hauptmündungsarmen der Rhône umfasst
140000 Hektar Sumpf, Wiesen, Marschland, Dünen und Salzfelder: die Camargue. Heute muss der Mensch dafür sor-
gen, dass das ökologische Gleichgewicht
dieses atemberaubend schönen Biotops,
der Heimat einer einzigartigen Fauna und
Flora, erhalten bleibt. Auf den Wiesen
weiden Schafe, Rinder und die halbwilden
weißen Araberpferde. Die gardiens leben
in reetgedeckten Häusern und halten die
Tradition der Camargue aufrecht.
Am besten lassen sich die Flamingos in
der Umgebung von Ginès beobachten.
Bei provenzalischen Stierkämpfen werden die schwarzen Stiere nicht getötet. Es muss eine rote Rosette zwischen
den Hörnern des Stiers aufgespießt
werden.
Meersalz ist das wichtigste Produkt der
Camargue. Den Sommer über verduns-
tet das Wasser auf den riesigen Salzfeldern. Die Salzkristalle türmen sich
bis zu acht Meter hohen camelles.
Die Zigeunerwallfahrt, in Les SaintesMaries-de-la-Mer, erinnert an das Jahr
18 n.Chr., als Maria Magdalena, Martha und die Schwester der Jungfrau
Maria hier landeten. Die Statue der
Kirche schildert dieses Ereignis.
AIX-EN-PROVENCE
Die 103 v.Chr. gegründete Stadt Aix
wurde mehrmals angegriffen, das erste
Mal 477 von den Westgoten, später
von den Langobarden, Franken und
Sarazenen, was dem Wohlstand der
Stadt aber keinen Abbruch tat. Ende des 12.Jahrhunderts war Aix die Hauptstadt der Provence.
Die Stadt der Künstler und Gelehrten erlebte im
15.Jahrhundert unter der Herrschaft des Königs René le Bon ihre
Blütezeit. Dieser ist auch in Nicolas
Froments Triptychon Der brennende Dornbusch in der sehenswerten
Cathédrale de St-Sauveur dargestellt.
Die Stadt ist immer noch ein Zentrum der Kunst. Zu den zahlreichen Museen zählen das Musée
Granet, den schönen Künsten
gewidmet, sowie das Musée des
Tapisseries.
Aix wird auch >die Stadt der tausend Brunnen< genannt. Drei der schönsten liegen
am Cours Mirabeau, einer eleganten Straße, die auf
einer Seite von Häusern aus dem 17.und 18.Jahrhundert gesäumt ist. Auf der anderen Seite befinden sich die Cafés. Die Altstadt wurde um den Place
de l´Hôtel de Ville mit ihren farbenprächtigen Blumenmarkt errichtet.
Im Nordwesten der Stadt liegt der
Pavillon de Vendôme. Er beherbergt
Möbel und Kunstwerke von Van Loo.
Der berühmteste Sohn der Stadt ist
Paul Cézanne. Das Atelier de Paul
Cézanne ist seit seinem Tode 1906
unverändert geblieben.
MARSEILLE
Marseille, die im 7.Jahrhundert v.Chr. gegründete griechische Siedlung namens Massilia, wurde 49 v.Chr. von den
Römern erobert. Die Stadt entwickelte sich für die orientalischen Händler zum «Tor zum Westen».
Frankreichs größter Hafen und zweitgrößte Stadt hat auch heute noch enge Verbindungen zum Nahen Osten und
zu Nordafrika. Marseille gilt einerseits als exotische und kosmopolitische Stadt, andererseits aber auch als Hochburg
der Korruption und des Drogenhandels.
In Marseille kontrastieren enge Treppengassen, ruhige Plätze
und schöne Häuser aus dem 18.Jahrhundert mit dem Trubel
der Canebière oder der Cité Radieuse.
Der Vieux Port ist heute vor allem für seinen täglichen Fischmarkt bekannt. Gourmets schwören auf die hiesige Bouillabaisse.
In der Hafengegend gibt es zahlreiche hervorragende
Museen. Dazu zählen das Musée des Docks Romain, das
Musée d´Histoire de Marseille, das Musée du Vieux Marseille
und das Musée de la Monde. Im Musée Cantini wird eine
Skulpturensammlung von Jules Cantini und anderen Surrealisten gezeigt. Auf der anderen Stadtseite befindet sich in
einem der schönsten Häuser das Musée Grobet-Labadié.
Es stellt Möbel, Tapisserie, seltene Instrumente und Gemälde
vom 17. bis zum 18.Jahrhundert aus.
Das Musée des Beaux-Arts, im Palais Longchamp, zeigt Stadtansichten aus der Zeit der Pest von 1721, die Entwürfe des
Stadtplaners Pierre Puget sowie Stadtansichten zur Zeit der
griechischen und römischen Besiedelung.
Château d´If liegt auf einer winzigen Insel, zwei Kilometer
südwestlich des Hafens. Die gewaltige Festung wurde 1529
zu Verteidigungszwecken gebaut, aber dann nie militärisch
genutzt, sondern in ein Gefängnis umfunktioniert. Hier wurde,
wenn man der Erzählung Glauben schenken will,
Alexandre Dumas´ Graf von Monte Cristo gefangen gehalten.
Notre-Dame-de-la-Garde, Wahrzeichen der Stadt, ist die von
1853 bis 1864 gebaute neobyzantinische Basilika. Der 46
Meter hohe Glockenturm wird von einer riesigen Statue der
heiligen Jungfrau gekrönt. Marmor- und Mosaikverkleidung
kennzeichnen die Innenausstattung.
Die Abbaye St-Victor wurde im 11.Jahrhundert nach der Zerstörung durch die Sarazenen wiederaufgebaut. Während der
französischen Revolution diente sie als Kaserne und Gefängnis. Faszinierend ist die Krypta mit ihren Katakomben sowie
einer Reihe christlicher und heidnischer Sarkophage.
Jedes Jahr am 2.Februar wird St-Victor zur Pilgerstätte. Dann
werden Kuchen verkauft zum Gedenken an das legendäre
Schiff, das vor rund 2000 Jahren Maria Magdalena, Lazarus
und die heilige Martha an diese Küste brachte.
Die im neobyzantinischen Stil
errichtete Cathédrale de la Major
ist, mit einer Länge von 141 Metern
und einer Höhe von 70 Metern, die
größte französische Kirche des
19.Jahrhunderts. In der Gruft finden Bischöfe aus Marseille die letzte Ruhe.
1640 ordnete der König die Errichtung eines Heims für die
Bedürftigen und Bettler von Marseille an. Hundert Jahre später wurden Pierre Pugets Hospital und Kirche, die Vieille Charité, eröffnet. Heute ist in dem restaurierten Gebäude das
Musée d´Archéologie Egyptienne sowie das Musée des Arts
Africains.
CASSIS
Viele Dörfer dieses Küstenstreifens haben
unter der regen Bautätigkeit gelitten und
ihren ursprünglichen Charme fast völlig verloren. Cassis ist aber auch heute noch zum
größten Teil der malerische Fischerhafen.
Hier kann man sich in den Cafés am Ufer
niederlassen und bei einem Fischgericht
und einer Flasche des hiesigen Weißweins
den Fischern zuschauen.
Zwischen Marseille und Cassis ist die Küste
von kleinen fjordartigen Einbuchtungen, so
genannten Calanques, gekennzeichnet, mit
zerklüfteten, bis zu 400 Meter hohen weißen Felsen. Dies ist die Heimat von zahllosen Seevogelarten, Füchsen, Steinmardern, Fledermäusen, Schlangen und Eidechsen. Ebenso beeindruckend ist die Flora mit
über 900 Pflanzenarten. Besonders schön sind die Calanques von En-Vau und Sormiou.
GORGES DU VERDON
Die Verdonschlucht zählt zu den atemberaubendsten Landschaften Europas. Tief unten schlängelt sich dunkelgrün der Verdon
zwischen Bergkegeln mit bizarren Felsen hindurch. An manchen
Stellen ist die Schlucht 700 Meter tief. Dieser Landstrich zwischen
Moustiers-Ste-Marie und Castellane ist größtenteils unbewohnt.
Zu den Aussichtspunkten gehören die Balcons de la Mescla
unmittelbar hinter dem Pont de l´Artuby und dem Point Sublime.
ILES D´HYÈRES
Die paradiesischen drei Inseln, wegen
ihrer goldgelb wirkenden Felsen auch
Iles d´Or genannt, kann man von Hyères
und Lavandou aus bequem mit dem
Schiff erreichen.
Porquerolles, die größte der drei Inseln,
ist sieben Kilometer lang und drei Kilometer breit. Der Hauptort der Insel, der
ebenfalls Porquerolles heißt, erinnert
aneine nordafrikanische Kolonialsiedlung. Er wurde 1820 für die verdienstvollsten Veteranen der napoleonischen
Armee angelegt. Sämtliche Strände liegen an der Nordküste. Einer der schönsten Strände der Provence ist der lange
Plage Notre-Dame in einer geschützten
Bucht.
Ein Rundgang um die nur 2,5 Km2 große
Insel Port-Cros nimmt fast einen ganzen
Tag in Anspruch. Der höchste Punkt ist
195 Meter und ist zugleich der höchste
Punkt der Inselgruppe.
Port-Cros ist wegen seiner einzigartigen
Tier- und Pflanzenvielfalt seit 1963 einschließlich der Küstengewässer Nationalpark.
Von Port-Cros kann man zur kahlen Ile
du Levant übersetzen. Hauptattraktion
ist die 1931 gegründete Héliopolis, die
älteste FKK-Anlage Frankreichs. Die Osthälfte der Insel ist Stützpunkt der französischen Marine und daher ein Sperrgebiet.
SAINT-TROPEZ
St-Tropez blieb dank seiner geographischen Lage an der Spitze einer Halbinsel
von der anfänglichen Entwicklung an der
Côte d´Azur unberührt. Der einzige nach
Norden liegende Ort der Côte d´Azur
sagte den Wärmehungrigen als Winterquartier nicht zu. Der Maler Paul Signac
erlag 1892 als einer der ersten Individualisten dem Charme dieses unberührten
Orts.
Im Zweiten Weltkrieg landeten die Alliierten an den Stränden von St-Tropez. Der
Ort wurde daher massiv bombardiert. In
den 50er Jahren kam dann die Pariser
Jugend aus wohlhabendem Hause, und
auch der Film von Roger Vadim mit Brigitte Bardot in der Hauptrolle trug zum
neuen Image von St-Tropez bei. Der Massentourismus setzte ein, und die Leute
kamen, um eine Berühmtheit zu sehen,
und nicht, um sich das in einer Zitadelle
aus dem 16.Jahrhundert oberhalb des Orts
untergebrachte Musée de la Marine anzuschauen oder das Musée de l´Annonciade
mit Werken von Signac, Derain, Rouault, Bonnard und Anderen.
Heute sind weit mehr Luxusjachten als Fischerboote im Hafen vertäut. Die Hafencafés sind ideal zum Beobachten.
St-Tropez hat seinen eigenen Strand, schöner sind allerdings die Strände außerhalb
des Orts, wie bei Pampelonne mit zahlreichen Strandclubs und Restaurants.
SAINT-RAPHAËL
Mit seinen Jugendstilhäusern und
seiner Palmengesäumten Uferpromenade besitzt St-Raphaël
heute noch den Charme der
guten alten Zeit. Außer Strand
hat der Ort einen Hafen, ein Casino, römische Ruinen, eine romanische Kirche aus dem 12.Jahrhundert und ein Museum mit
Funden aus dem Wrack eines
römischen Schiffs zu bieten. Hier
landete Napoléon 1799 bei seiner
Rückkehr aus Ägypten.
GRASSE
Vor der Kulisse des bergigen Hinterlandes liegt die von Lavendel-, Jasmin- und Rosenfeldern
umgebene Stadt Grasse, seit dem 16.Jahrhundert internationale Hochburg der Parfumherstellung. Damals brachte Katharina von Medici parfümierte Lederhandschuhe auf. Grasse war zu
dieser Zeit auch Standort vieler Gerbereien. Letztere gibt es nicht mehr, aber die im 18. und
19.Jahrhundert gegründeten Parfumfabriken sind immer noch in Betrieb. Den besten Einblick
in die Parfumherstellung bietet jedoch das Musée Internationale de la Parfumerie mit einem
eigenen Garten voll duftender Pflanzen.
Grasse ist die Geburtsstadt Fragonards. Das einzige bekannte religiöse Werk Fragonards ist in
der Altstadt in der Cathédrale de Notre-Dame-du-Puy zusammen mit zwei Gemälden von
Rubens zu sehen.
CANNES
Bei dem Gedanken an Cannes kommt
einem zuerst das alljährlich stattfindende
Filmfestival in Erinnerung. Die Stadt hat
jedoch weit mehr zu bieten als den Aufmarsch der Stars.
Eigentlich hat Lord Brougham, der britische Lordkanzler, Cannes berühmt
gemacht. Lord Brougham musste seine
Reise 1834 nach Nizza in Cannes abbrechen, weil in Nizza die Cholera ausgebrochen war. Er war auf Anhieb von der
Schönheit und dem milden Klima des
Fischerdorfes angetan und ließ sich hier
eine Villa bauen. Andere Ausländer taten
es ihm gleich, und so wurde Cannes zu
einem der mondänsten Orte an der Côte
d´Azur.
Die Altstadt liegt in dem am Hang des Mont Chevalier hochgezogenen Viertel Le Suquet. Am Place de la Castre ist noch
ein Teil der alten Stadtmauer erhalten. Den Platz beherrscht
die Kirche Notre-Dame-de-l´Espérance im Stil der provenzalischen Gotik.
Eine weitere Sehenswürdigkeit dieses Viertels ist ein donjon
aus dem 11.Jahrhundert. Der Wehrturm der Burg beherbergt
das Musée de la Castre mit den Funden des Baron Lycklama,
eines holländischen Archäologen des 19.Jahrhunderts.
Der berühmte Boulevard de la Croisette mit seinen Palmen
und Grünflächen ist an
der anderen Seite von
Luxusboutiquen und
Hotels wie dem im BelleEpoque-Stil gebauten
Carlton gesäumt, dessen
zwei Kuppeln nach den
Brüsten von «La Belle
Otero», einer berühmten
Kurtisane des 19.Jahrhunderts, gestaltet
wurde. Auf der anderen
Seite liegt der Sandstrand, der zu den
schönsten der Côte
d´Azur zählt.
Vor der Küste von Cannes
liegen die Iles de Lérins.
Auf der Ile Sainte-Marguerite wurde Ende des
17.Jahrhunderts der
geheimnisumwitterte «Mann mit der eisernen Maske» über
10 Jahre lang gefangen gehalten, von dem übrigens behauptet wird, er sei der Halbbruder von Louis XIV gewesen.
Auf der Ile Saint-Honorat steht ein Turm aus dem 11.Jahrhundert, in den sich die Mönche bei Überfällen der Sarazenen
flüchteten. Außerdem sind fünf alte Kapellen erhalten geblieben.
ANTIBES
Die belebte Stadt geht auf die
griechische Siedlung Antipolis
zurück. Später wurde sie von
den Römern erobert. Antibes
gehörte danach zu Savoyen, bis
es Frankreich 1481 gelang, die
Stadt zu annektieren. Daraufhin
entstand das Fort Carré. Auch
der heutige Jachthafen wurde
damals von Vauban umgestaltet.
Das Château Grimaldi, die ehemalige Residenz der Fürsten
von Monaco, stammt aus dem 12.Jahrhundert. Heute befindet
sich hier das Musée Picasso.
1946 benutzte der Maler einen
Teil des Schlosses als Atelier und
stiftete aus Dankbarkeit die 150
hier entstandenen Werke,
darunter auch
Die Ziege. Die meisten Bilder
sind von seiner Liebe zum Meer
geprägt.
Unter den Töpferwaren im
Musée d´Archéologie sind auch Funde aus Schiffswracks vom
Mittelalter bis zum 18.Jahrhundert.
CAP D´ANTIBES
Seit den 20er Jahren, als Scott Fitzgerald und der amerikanische Jetset
hierher kamen, gilt die oft einfach
nur als >das Kap< bezeichnete bewaldete Felsenhalbinsel mit ihren Prunkvillen inmitten üppiger Gärten als
Inbegriff des luxuriösen Lebens. Einer
der Reichsten, Frank Jay Gould, investierte in den Urlaubsort Juan-les-Pins,
der heute das Glanzlicht am Cap ist.
Das alljährliche unter Mitwirkung
internationaler Größen stattfindende
Jazzfestival von Antibes erinnert an
das goldene Zeitalter des Jazz. An der
höchsten Stelle der Halbinsel Steht
die Kapelle La Garoupe mit einer
Votivgabensammlung und einer russischen Ikone aus dem 14.Jahrhundert.
CAGNES-SUR-MER
Cagnes-sur-Mer ist in drei Bezirke gegliedert. Der älteste und interessanteste ist Haut-deCagnes mit steilen Straßen, Laubengängen und alten Häusern, darunter einige Arkadenhäuser aus der Renaissance. Cagnes-Ville ist der moderne Stadtteil mit vielen Hotels und
Geschäften, Cros-de-Cagnes das Seebad mit Jachthafen und Angelmöglichkeit. Das Château
Grimaldi in Haut-de-Cagnes aus dem 14.Jahrhundert wurde im 17.Jahrhundert von Henri
Grimaldi umgebaut. Hinter den Befestigungsmauern verbirgt sich ein Hof mit einem 22
Jahre alten Pfefferbaum, um den herum ein dem Ölbaum gewidmetes Museum liegt, in
dem auch Kunst aus dem Mittelmeerraum ausgestellt ist. Eine Reihe von Gemälden von verschiedenen Künstlern, wie Marie Laurencin und Cocteau, sind nur einige der 40 Werke die
die chanteuse Suzy Solidor dem Museum vermacht hat.
Pierre Auguste Renoir verbrachte die letzten 12 Jahre seines Lebens in Cagnes, in der Maison Les Collettes. Das warme, trockene Klima war gut für den an Arthritis leidenden Künstler. Das Haus ist seit Renoirs Tod 1919 fast unverändert geblieben und birgt zehn seiner
Werke. Es liegt in einem Olivenhain, auch seine Bronzestatue Venus Victrix steht hier.
VENCE
Vence ist seit jeher für
sein mildes Klima
bekannt. Heute ist der im
Mittelalter bedeutende Ort von Ferienvillen umgeben. Die Cathédrale
wurde unter Antoine Godeau, dem
berühmtesten Bischof der Stadt, restauriert. Als Altar diente ein römischer Sarkophag aus dem 5.Jahrhundert. Die Wände werden von karolingischen Flachreliefs geschmückt.
Beachtenswert ist auch das Chorgestühl und das Bischofsgrab.
Innerhalb der Altstadtmauern und
seiner Tore liegt der Place du Peyra,
eine ehemalige Arena mit einem
Brunnen aus dem Jahr 1822.
Die Chapelle du Rosaire wurde von
Henri Matisse aus Dankbarkeit
gegenüber den Nonnen, die ihn
gepflegt hatten, mit Glasfenstern
und Wandmalereien versehen. Die
biblischen Szenen beschränken sich
auf schwarze Linien auf weißem Untergrund. Die einzigen
Farbakzente setzt das durch die blau-gelben Glasfenster einfallende Licht.
SAINT-PAUL-DE-VENCE
Einer der meist besuchten Orte im
hügeligen Hinterland von Nizza, lag
einst an der Grenze zwischen Frankreich und Savoyen. Von den Befestigungsmauern aus dem 16.Jahrhundert
blickt man auf Zypressen, Palmen und
Villen. Das Dorf wurde größtenteils
restauriert, die verwinkelten Gassen
und mittelalterlichen Häuser sind
jedoch authentisch. Im 20.Jahrhundert
haben sich hier viele Künstler- wie
angehende- niedergelassen, wovon
auch die vielen Galerien zeugen.
Der Bouleplatz und das bekannte
Café sind beliebte Treffpunkte.
Der Gasthof Colombe d´Or zog viele
Maler und Schriftsteller an, die in den
20er Jahren die Riviera entdeckten.
Zu den ersten Gästen zählten Picasso,
Soutine, Modigliani, Signac, Colette,
die für Essen und Übernachtung oft
mit einem Gemälde bezahlten, was
die eindrucksvolle Sammlung erklärt, die Gäste heute sehen
können. Im Museum von St-Paul hängen Fotos aller Berühmtheiten, die je hierher kamen, unter ihnen Sartre und Simone
de Beauvoir, Greta Garbo, Sophia Loren, Burt Lancaster und
Catherine Deneuve.
NIZZA
Schon Griechen und Römer bewohnten die heute fünftgrößte Stadt Frankreichs,
die wegen ihrer milden Winter und üppigen
subtropischen Vegetation schon seit langem ein
Mekka für Touristen aus aller Herren Länder ist.
Bis zum Zweiten Weltkrieg konnten sich den
Aufenthalt nur die Reichen leisten. Dank seiner
schillernde Vergangenheit ist Nizza heute Fremdenparadies und ungekrönte Hauptstadt der
Côte d´Azur. Man findet hier zahlreiche
Museen, schöne Strände und eine unvergleichbare Atmosphäre. Mit zu dem Schönsten
gehört der zwölftägige Karneval, der am
Faschingsdienstag mit einem riesigen Feuerwerk und einer wahren Blumenschlacht endet.
Die Promenade des Anglais entlang des Hafens wurde in den 30er Jahren des
letzten Jahrhunderts von der englischen Kolonie erbaut. Heute ist sie eine achtspurige kilometerlange Uferstrasse mit Galerien, Geschäften und Luxushotels wie
das Le Négresco.
Bis 1860 war Nizza italienisch, und so wirken
die pastellfarbenen Fassaden und Balkone in
der Altstadt auch heute noch. Sie liegt am Fuße
des ehemaligen Burgberges. Der täglich stattfindende Blumenmarkt ist eine Augenweide.
Der Stadtteil Cimiez liegt an den Berghängen
und ist seit mehr als 100 Jahren Villenviertel.
Sehenswert ist das ehemalige Kloster NotreDame-de-Cimiez, des Weiteren die Überreste
von Les Arènes, einer römischen Siedlung mit
Thermalbädern und Amphitheater. Die antiken Schätze sind im archäologischen
Museum neben dem Musée Matisse zu sehen. Am Fuße der Berge liegt das
Musée Chagall.
CAP FERRAT
Auf der Halbinsel Cap Ferrat stehen einige der prunkvollsten Villen der ganzen Riviera. Zu den berühmtesten gehörte die des Schriftstellers Somerset Maugham,
der hier von 1926 bis zu seinem Tode lebte. Winston
Churchil und der Herzog von Windsor zählten zu seinen illustren Gästen. Die meisten Villen verstecken sich
hinter schlanken Pinien und hohen Mauern, aber die
vielleicht schönste ist der Öffentlichkeit zugänglich.
Das Musée Ephrussi de Rothschild ist ein Bauwerk aus
Terrakotta und Marmor inmitten wundervoller Gärten.
Die Baronin Ephrussi de Rothschild
vermachte es 1934 dem Institute de
France. Alles wurde wie zu ihren
Lebzeiten belassen.
Das malerische Hafenstädtchen
Beaulieu mit seinen vornehmen
Hotels bietet einen phantastischen
Blick auf die Bucht von Fourmis.
ÈZE
Der kleine Ort schmiegt sich wie ein Adlerhorst an den Felsen hoch. Die sorgsam restaurierten Häuser beherbergen fast ausschließlich Geschäfte, Galerien und dergleichen.
Über dem Ort thront die ehemalige Burg inmitten der reichen Pflanzenwelt des Jardin
Exotique. Der Blick von hier oben ist unvergleichlich.
MENTON
Zwischen Meer und Alpen gelegen, locken
goldene Gebäude und Villen der Belle
Epoque Besucher in die Stadt. Queen Victoria und bekannte Schriftsteller erkoren diesen Ort zu ihrem Urlaubsdomizil.
Für die tropischen Gärten und Zitrusfrüchte herrscht das perfekte Klima, im
milden Februar findet das Zitronenfest statt.
Die Kirche St-Michel ist ein Prachtexemplar barocker Baukunst aus gelbem
und rotem Stein. Auf dem mit dem Grimaldiwappen gepflasterten Vorplatz
findet alljährlich ein Musikfestival statt.
Der Salle des Mariages im Hôtel de Ville wurde 1957 von Jean Cocteau dekoriert. Zeichnungen, Gemälde, Keramiken und Bühnenausstattungen des Künstlers finden sich im Musée Cocteau in einer Festung aus dem 17.Jahrhundert.
MONACO
Die malerische Küste von der unteren Corniche aus gesehen,
bietet einen unvergleichlichen Blick auf das Mittelmeer, und
gehört zu den schönsten Straßen der Welt. Beim Anblick der
Wolkenkratzer fällt es jedoch schwer, sich die alte und ehrwürdige Geschichte vorzustellen. Die ehemals griechische
Siedlung wurde später von den Römern erobert, und 1297
kaufte ein Grimaldi sie der Seemacht Genua ab. Seine Nachfahren regierten trotz erbitterter Familienfehden in der Vergangenheit und wenigstens eines politischen Mords auch
heute noch im ältesten Fürstentum der Welt, das mit seinen
1,9 Km2 kleiner ist als der Central Park in New York.
Seinen Ruhm verdankt Monaco hauptsächlich seinem Casino,
erbaut von Charles III, der mit dem Glücksspiel den Staatssäckel auffüllen wollte. Der 1865 eingeweihte Spielsaal stand
auf einer kahlen Landzunge gegenüber dem alten Stadtkern.
Charles Geldbeschaffungsmaßnahme funktionierte so gut,
dass er 1870 sogar die Steuer in seinem Land abschaffen
konnte. Heute ist Monaco ein Steuerparadies, und seine
Bewohner haben das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt.
Das Grand-Prix-Rennen im Mai und die Monte-Carlo-Rallye
im Januar locken Tausende an.
Das 1878 von Charles Garnier , dem Architekt der Pariser
Oper, errichtete Casino inmitten einer Gartenanlage bietet
einen herrlichen Blick auf Monaco. Die verschwenderische
Innenausstattung geht auf die Belle Epoque zurück, als sich
hier russische Großfürsten, englische Lords und Abenteurer
tummelten. Heute kann jeder sein Glück an den einarmigen
Banditen in dem Salle Blanche und an den Rouletterädern
im Salle Europe versuchen. Die großen Spielsäle sind gegen
ein Eintrittsgeld zu besichtigen, die Tische hingegen für die
Superreichen reserviert.
Der Fürstenpalast aus dem 13.Jahrhundert steht mitten in
der Stadt. In Abwesenheit des Hausherrn finden Führungen
durch den mit unschätzbarem Mobiliar, Teppichen und Fresken ausgestatteten Palast statt. Die Wachablösung ist jeden
Tag um 11.55 Uhr.
Das Musée Océanographique hat Prinz Albert I im Jahr 1910
mit den Einnahmen aus dem Casino gegründet. Im Meerwasseraquarium finden sich seltene Pflanzen- und Tierexemplare. Für jeden an Meeresforschung Interessierten ist das
Museum ein unbedingtes Muss.
Die Anlage des Jardin Exotique zählt mit ihren tropischen
Pflanzen zu den Schönsten Europas. Im Musée d´Anthropologie findet man Beweise dafür, dass einst Bären, Mammuts
und Flusspferde die Küste bewohnten.
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