Gedenktourismus 1. Weltkrieg

Transcription

Gedenktourismus 1. Weltkrieg
Pressedossier
Hundert Jahre
Erster Weltkrieg
atout france - 1
Kanadisches Nationaldenkmal von Vimy
Gedenkstätte von Fromelles
Caverne du Dragon (dt. Höhle des Drachen)
Militärfriedhof
Notre-Dame-de-Lorette
Nord Pas de
Calais
Butte de Vauquois
Lille
Lens
Beinhaus von Douaumont
Arras
Thiepval
Amiens
Vogesenfront
Péronne
Laon
Picardie
Ile de France
Reims
Verdun
Straßburg
Lothringen
Paris
ChampagneArdenne
Musée de Meaux
Gedenkstätte
der Marne-Schlachten
London
Brüssel
Nord Pas de
Calais
Picardie
Rouen
Caen
Basse
Normandie
Lille
Amiens
Haute
Normandie
Reims
Paris
Ile de
France
Bretagne
Nancy
ChampagneArdenne
Rennes
Lothringen
Centre
Pays de la Loire
Straßburg
FrancheComté
Dijon
Tours
Besançon
Burgund
Nantes
Elsass
Poitiers
PoitouCharentes
Limoges
Limousin
Clermont
Ferrand
Auvergne
Lyon
Rhône-Alpes
Grenoble
Bordeaux
Aquitaine
Midi-Pyrénées
Toulouse
Montpellier
Languedoc
Roussillon
Provence Alpes Côte d'Azur
Marseille
Korsika
Ajaccio
atout france - 2
Militärfriedhof
La Fontenelle
Elsass
Épinal
Fort de la Pompelle
Colmar
Mémorial
Hartmannswillerkopf
1914 - 2014
Frankreich gedenkt
des
Ersten
Weltkriegs
atout france - 3
atout france - 4
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
7
1 - Die großen Veranstaltungen zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg
8
2 - Neuheiten 2014: Eröffnung von Gedenkstätten und Renovierung
15
3 - Paris Ile-de-France, das Tor zu Frankreich
17
4 - Die Wege der Erinnerung
19
Nord-Pas de Calais
20
Somme, der Rundgang der Erinnerung
24
Aisne 14 -18
27
Champagne-Ardenne
31
Verdun, Epizentrum der Kämpfe im Dreiländereck Lothringen
35
1914-18 an der Vogesenfront
38
5 - Anhang
42
Atout France, die Agentur für Tourismusentwicklung in Frankreich
Die Mission 100 Jahre Erster Weltkrieg
42
42
Vereinigung Gedenktourismus und Erster Weltkrieg
42
atout france - 5
atout france - 6
Einleitung
Von August 1914 bis November 1918 war Frankreich der Schauplatz des mörderischsten und
verheerendsten Krieges, den die Menschheit bis dahin gekannt hatte. Fünf Jahre lang standen sich von
der Nordsee bis zur Schweizer Grenze entlang einer 1.000 km langen Kriegsfront Millionen französische,
deutsche, britische, kanadische, australische, neuseeländische, amerikanische, russische, senegalesische
und noch viele andere Soldaten aller fünf Kontinente gegenüber, die sich mit den damals modernsten
und schärfsten Waffen fast täglich bekämpften. Ihr Kämpfen und Sterben hat den französischen Boden
auf immer geprägt und ist heute Teil der kollektiven Erinnerung, gleichzeitig wurden dadurch auch unsere
gegenwärtigen Hoffnungen auf einen internationalen Frieden genährt.
Ab Herbst 1914, einige Wochen nach der Invasion der deutschen Armee, kam der Bewegungskrieg
zum Erliegen, da die Kriegstruppen von den ersten Schlachten erschöpft waren. In den Ebenen des
französischen Nordens und der Champagne, in den Wäldern Lothringens und im Vogesengebirge
vergruben sich die Soldaten in den Schützengräben, in denen sie sich gerade befanden. Der Krieg
nimmt somit eine andere Form an: die Gräben der beiden feindlichen Stellungen, die nur wenige 100 m
(manchmal sogar weniger) voneinander entfernt sind, werden zu wahren unterirdischen Netzwerken
ausgebaut. Große verlustreiche Offensiven werden geführt, um den Gegner zum Aufgeben zu zwingen,
wie in der Provinz Artois 1915, in Verdun und an der Somme 1916 und im Departement Aisne 1917.
Aber keine Seite kann erfolgreich die Front des Gegners durchbrechen, bis zu den deutschen Offensiven
und den Gegenoffensiven der Alliierten 1918. In Wirklichkeit hat sich ein Zermürbungskrieg entwickelt,
bei dem die Soldaten in regelmäßigen Abständen Artilleriegeschosse, handstreichartige Überfälle,
Minenexplosionen und ermüdende Wartezeiten ertragen müssen. Neue Waffen wie die Luftartillerie
werden zunehmend perfektioniert, andere werden erstmals eingesetzt: Panzer und - die verheerendsten
von allen - chemische Kampfgase.
Diese Waffengewalt verursachte ein Massensterben, dessen Spuren heute noch in den Landschaften der
französischen Regionen der Kriegsfront ersichtlich sind.Von Nord-Pas de Calais bis ins Elsass, über die
Regionen Picardie, Champagne-Ardenne und Lothringen können die Besucher auf den unzähligen Spuren
des Ersten Weltkrieges wandeln und in die Kriegsvergangenheit eintauchen: durch die Grabennetze und
Granatenkrater im Vogesenwald streifen, in den riesigen Friedhöfen und Gedenkstätten von Artois eine
Andacht einlegen, sich die Alltagsgegenstände im Historial de Péronne ansehen, die Festung von Pompelle
in Reims oder jene von Leveau in Maubeuge besichtigen, die Steinbrüche und unterirdischen Galerien
in den Departements Aisne und Oise erkunden oder einen Blick in die schwindelerregenden Tiefen der
Sprenglöcher von La Boisselle oder Vauquois werfen.
atout france - 7
1 Die groSSen Veranstaltungen
Die Feierlichkeiten zum Gedenken des Ersten Weltkrieges werden 2014 ein wichtiger
Termin der internationalen Agenda sein. In Frankreich können die Besucher anhand eines
überaus reichhaltigen Kulturprogramms und der Eröffnung zahlreicher Gedenkstätten alle
Einzelheiten über diesen Krieg erfahren, der die ganze Welt in ihren Grundfesten erschüttert hat.
Alle Informationen finden Sie unter: www.centenaire.org/de
16. Oktober 2013/23. April 2014 - Opéra de Paris
Konvergenzen
Dieser Zyklus der Opéra de Paris bietet ein Panorama über die französische Musikszene zum
entscheidenden Zeitpunkt des 1. Weltkriegs. Auf dem Programm: Debussy, Ravel, Lili Boulanger, Louis
Vierne, Darius Milhaud, Gabriel Dupont, Stravinsky.
www.operadeparis.fr/en/
15. Januar/15. Juni 2014 - Bibliothèque Historique der Stadt Paris - 24 Rue Pavée, 75 004 Paris
Paris 14-18 : Der Krieg im Alltag Fotografien von Charles Lansiaux
Die Ausstellung präsentiert die Lage in Paris während des Konflikts im Rahmen einer einzigartigen
Fotoreportage des relativ unbekannten Fotografen Charles Lansiaux (1855-1939). Die 200 Fotografien
stammen aus dem Fundus der Bibliothèque Historique der Stadt Paris.
www.paris.fr/english
15. Februar /21. September 2014 - Musée Lorrain - 64 Grande Rue, 54 000 Nancy
Sommer 1914: Die Stadt Nancy und Lothringen im Krieg
Anhand dieser Ausstellung wird ein entscheidender Moment des 1. Weltkriegs, nämlich die
Kampfhandlungen im Sommer 1914, entschlüsselt, wobei besonderes Augenmerk auf den Grand
Couronné-Grenzkampf und den allgemeinen Kontext des Kriegsbeginns in Lothringen gelegt wird.
www.nancy.fr
Frühjahr - Péronne und das Historial de la Grande Guerre
Im Rahmen des australischen Erinnerungswegs wird ein Parcours rund um und auf den Mont St. Quentin
(in der Nähe von Péronne) geschaffen, der an den Kriegseinsatz Australiens erinnern soll. In Péronne wird
die Befreiung der Stadt im Rahmen eines Rundgang behandelt, und im Historial de la Grande Guerre wird
dieses Ereignis in einem eigenen Saal erzählt.
Tel.: 03 22 83 14 18 - http://de.historial.org
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25. März/3. August 2014 - Französische Nationalbibliothek - Quai François Mauriac, 75 013 Paris
Sommer 1914: Die letzten Tage der alten Welt
Die Ausstellung präsentiert in chronologischem Ablauf die Ereignisse vom 23. Juli bis zum 4. August und
die verhängnisvolle Entscheidungskette, die zum Krieg führte. Am Ende des Rundgangs wird das Trauma
des Kriegsbeginns behandelt.
http://www.bnf.fr/fr/outils/a.willkommen_in_der_bnf.html
27. März/30. November 2014 - Historial de la Grande Guerre
Château de Péronne, 80 200 Péronne
Den Krieg hören: Stille, Musik und Klänge von 1914-18
Diese Ausstellung wirft einen historischen Blick auf den Klang des Krieges und das Thema Krieg in der
Musik: Waffenlärm, Militärmusik, Lieder, in den Schützengräben hergestellte Instrumente, die patriotischen
Konzerte der Nachhut und die Ankunft des Jazz sind interessante Themen, die vertieft werden können.
http://de.historial.org
März-April 2014/November 2015 - Verdun
Centre Mondial de la Paix, des Libertés et des Droits de l’Homme (Weltzentrum für Frieden,
Freiheit und Menschenrechte) von Verdun
Die Verdun-Gedenkstätte
Das Weltzentrum für Frieden in Verdun wird bis zum 15. November 2015 die Sammlungen der
Gedenkstätte von Verdun (wegen Renovierung geschlossen) beherbergen. Eine befristete Ausstellung, die
gemeinsam mit dem Generalrat des Departements Meuse organisiert wurde, zeigt Teile der Sammlung
des ehemaligen Militärmuseums von Diors (Indre).
http://cmpaix.eu
April/3. August 2014 - Gitter des Pariser Stadtparks Jardin du Luxembourg
Rue de Vaugirard - 75 006 Paris
Fields of Battle – Land des Friedens 1914-18
Die Ausstellung zeitgenössischer Fotografien von Mike Sheil am Gitter des Jardin du Luxembourg
ist sowohl eine Hommage an die Soldaten aus über 30 Nationen als auch eine Botschaft für die
Friedenskonsolidierung und den Dialog zwischen Generationen. Dabei werden die Landschaften von heute
den Schlachtfeldern von gestern gegenübergestellt.
www.fieldsofbattle1418.org
atout france - 9
1 Die groSSen Veranstaltungen
April 2014 – Generalrat des Departements Haut-Rhin
Das Leben während dem Krieg auf beiden Seiten des Rheins
Start der bilateralen französisch-deutschen Wanderausstellung “Vivre en temps de guerre des deux côtés
du Rhin” oder “Menschen im Krieg am Oberrhein”.
Diese zweisprachige Ausstellung wurde anhand von Archivbeständen der Partner und aus anderen
Quellen gestaltet und vereint in acht nach Themen geordneten Kapiteln 32 Biographien von Personen,
die den Krieg im Elsass und Baden-Württemberg erlebt haben.
www.front-vosges-14-18.eu/deutch/
April 2014/Mai 2015 - 88 000 Epinal
Das Leben.... geht weiter
Musée de la lutherie de Mirecourt, Musée de l’Image d’Epinal, Musées de Remiremont, Musée Pierre
Noël de Saint-Dié, Musée départemental d’art ancien et contemporain d’Epinal.
5 Museen in den Vogesen starten eine Zusammenarbeit zum selben Thema, um von den Menschen im
Hinterland zu erzählen.
5 Ausstellungen, 5 Persönlichkeiten: der Musikant, das Kind, der Maler, die Frau und der Passant.
www.museedelimage.fr
16. April/20. Dezember 2014 - Drachenhöhle, Chemin des Dames
02 160 Oulches-la-Vallée-Foulon
September 1914: Die britische Armee auf dem Chemin des Dames
Die Ausstellung analysiert die Kämpfe im September 1914 im Departement Aisne, die sich die deutschen
Truppen und der britische Expeditionskorps lieferten.
www.caverne-du-dragon.fr/de/default.aspx
24. April / 16. Mai 2014 - Hôtel national des Invalides - 129 Rue de Grenelle, 75 007 Paris
Die Nacht der Invaliden
Zu Ehren der Frauen und Männer, die im Kampf zur Verteidigung Frankreichs gefallen oder verwundet
wurden, wird die monumentale 3D-Aufführung “Die Nacht der Invaliden” in einer völlig neuen Version
anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung von Paris im 2. Weltkrieg veranstaltet.
www.lanuitauxinvalides.fr/en/
atout france - 10
28. Mai/6. Oktober 2014 - Museum Louvre Lens - 99 Rue Paul Bert, 62 300 Lens
Das Unheil des Krieges (1800-2014)
Die Ausstellung zeigt einen reichhaltigen Fundus an Werken, die aus der Verzweiflung angesichts des
Krieges entstanden sind. In einer der zentralen Abteilungen werden die Darstellungen des 1. Weltkriegs
unter einem neuen Blickwinkel gezeigt.
www.louvrelens.fr/en
Juni/November 2014 - LaM - Lille Métropole musée d’art moderne, d’art contemporain et
d’art brut - 1 Allée du Musée, 59 650 Villeneuve-d’Ascq
Le Chemin des Hommes. Éric Poitevin
1985 fertigte Eric Poitevin in seiner Dunkelkammer die Portraits von fast allen letzten Überlebenden des
1. Weltkriegs an. Das Ergebnis ist eine Serie von 100 einzigartigen Fotografien.
www.musee-lam.fr/gb/
7.-8. Juni 2014 - Amiens
Comic-Treffen in Amiens - On a marché sur la Bulle
Die 19. Auflage des Comic-Treffens in Amiens präsentiert die Verbindungen zwischen dem 1. Weltkrieg
und Comics im Rahmen verschiedener Ausstellungen und Medientools.
bd.amiens.com
20. Juni/26. Juli 2014(Freitag- und Samstagabend)
Carrières d’Haudainville, 55 100 Verdun
Feuer- und Lichtspiele
Jeden Sommer organisiert der Verein Connaissance de la Meuse das eindrucksvolle Lichtspiel “Des
Flammes à la Lumière” im Rahmen einer Inszenierung der Schlacht von Verdun im Steinbruch Carrières
d’Haudainville.
www.spectacle-verdun.com/de
Vidéo :
http://www.dailymotion.com/video/xfkluu_des-flammes-a-la-lumiere-le-son-et-lumiere-dela-bataill_lifestyle
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1 Die groSSen Veranstaltungen
28. Juni/30. Dezember 2014 - Musée de la Grande Guerre du Pays de Meaux
Rue Lazare Ponticelli - 77 100 Meaux
Join now! Der Kriegseintritt des Britischen Weltreichs
Diese Ausstellung (in Zusammenarbeit mit dem Imperial War Museum und dem National Army Museum
von London und dem In Flanderfields Museum in Ypres, Belgien) präsentiert die maßgebliche Beteiligung
der britischen Truppen in den ersten Kriegsmonaten, vor allem während der 1. Marne-Schlacht.
www.museedelagrandeguerre.eu/de
1. Juli / 10. Oktober 2014 - Thiepval Memorial - 80 300 Thiepval
The Lost Men France
The Lost Men France ist ein Land Art-Werk des südafrikanischen Künstlers Paul Emmanuel. Er beschäftigt
sich mit der kollektiven Erinnerung und Trauer auf einem 600 m langen Straßenstück, das von seidenen
Bannern mit Fotos und Namen der Soldaten gesäumt ist, die auf der Haut des Künstlers aufgedruckt wurden.
www.the-lost-men.net/german/
Vom 14. Juli bis zum 11. November 2014 - Gare Paris Est, 75 010 Paris
1914, Portraits und Überreste des 1. Weltkriegs
Diese einzigartige Fotostrecke wird am Pariser Bahnhof Gare de l’Est präsentiert: An diesem
symbolträchtigen Ort traten die Soldaten ihre Reise an die Kriegsfront an. Ausgestellt werden Portraits,
die zwischen 1996 und 2007 angefertigt wurden und die letzten hundertjährigen Kriegsveteranen in
Szene setzen.
Nach dem Verschwinden im Jahr 2008 von Lazare Ponticelli, dem letzten “Poilu”, hat Didier Pazery
Aufnahmen der ehemaligen Frontlinie, aber auch Stillleben von Gegenständen des Musée de la Grande
Guerre du Pays de Meaux angefertigt. Diese Serien werden im Rahmen der Ausstellung neben den
Portraits der letzten Kriegsveteranen gezeigt.
www.expo14.com/en/
September 2014/Februar 2015 - Musée des Beaux-Arts von Reims - 8 Rue Chanzy, 51 100 Reims
1910-1925 - der Frieden? Fronten und Kulissen der französisch-deutschen Kunst
Im Rahmen dieser Ausstellung werden deutsche und französische Künstler ausgehend von ausgewählten
Gegenständen befragt, die die Folgen des Ersten Weltkrieges auf das Leben von Frauen und Männern
illustrieren.
www.reims.fr
atout france - 12
Abendliche Projektion auf die Fassade, ab Herbst 2004, Eintritt frei
« Son et Lumière am Rathaus von Reims»
Nach dem Erfolg des polychromen beweglichen Spektakels annlässlich des 800sten Geburtstag der
Kathedrale, wiederholt Reims die Initiative durch eine neue virtuelle Ton- und Lichtschau auf der Fassade
des Rathauses. Dieser emblematische Ort für vaterländisches Heldentum während des Krieges wurde
am 3. Mai 1917 zerbombt. Eine neue Etappe erlebt Reims mit der Deutsch-Französischen Versöhnung
am 8. Juli 1962.
www.reims-tourisme.com
5. September/7. Dezember 2014 - Bibliothèque nationale et universitaire
9 Rue Fischart, 67 000 Strasbourg
1914, Der Tod der Dichter
Charles Péguy, Ernst Stadler und Wilfred Owen: 3 europäische Dichter, die auf den Schlachtfeldern des
Ersten Weltkriegs ihr Leben ließen. Anhand ihrer Schicksale und schriftlichen Werke präsentiert die
Ausstellung die einzigartige Sichtweise der Dichter über den Tod und den Sinn des Krieges.
www.bnu.fr/de
12./14. September 2014 – Flugplatz Amiens-Glisy - 80 000 Amiens
100 Jahre militärische Luftfahrt 1914-18
In der Region Picardie (Departement Somme), wo einst die ersten Militärflugzeuge durch die Luft flogen,
wird das 100-jährige Gedenken an den Ersten Weltkrieg im Rahmen eines Flugmeetings in Amiens
begangen. Auf dem Programm: Flugtaufen, Flugvorführungen berühmter Flugzeuge, Ausstellung am Boden
von Oldtimer-Flugzeugen, Drachenbauateliers für Kinder, Flugzeugmodelle...
www.centenaire-aerien-somme14 -18.fr
15. Oktober 2014/30. Januar 2015 - Hôtel national des Invalides
129 Rue de Grenelle, 75 007 Paris
Vu du Front (dt. Sicht von der Front) 1914-1918
Die Ausstellung “Vu du Front 1914-1918”, die vom Musée de l’Armée und der BDIC organisiert wird,
handelt von der Art und Weise, wie die zeitgenössischen Künstler die Kriegsfront in Form von Gemälden,
Zeichnungen, Postern, Fotografien, Karten usw. wahrgenommen und dargestellt haben. Ebenfalls gezeigt
werden Uniformen, Kriegsschrott und -materialien...
www.musee-armee.fr/de/
atout france - 13
1 Die groSSen Veranstaltungen
Oktober 2014 - 51 000 Châlons-en-Champagne
War on screen - Festival international de cinéma de guerre (dt. Internationales
Kriegsfilmfestival)
War on screen ist das 1. internationale Filmfestival, das zur Gänze dem umfangreichen Thema “Krieg und
bewaffnete Konflikte” gewidmet ist. Es wird in Châlons-en-Champagne, Suippes und Mourmelon en
Champagne abgehalten.
www.waronscreen.com
Von 2014 bis 2018 - Historial de la Grande Guerre Péronne - 80 200 Péronne
Château de Péronne,
In jedem Jahr des 100-jährigen Gedenkens des Ersten Weltkrieges werden die Sammlungen in den
Räumen des Historial de la Grande Guerre erneuert und ihre Botschaft hinsichtlich der Entwicklung der
historischen Forschung aktualisiert, indem zeitliche und geographische Horizonte geöffnet werden, die
über die Reichweite der aktuellen Präsentation hinausgehen.
http://de.historial.org
Vom 5. bis 27. Juli 2014
Die Tour de France
Das Radrennen kam während dem Ersten Weltkrieg zum Stillstand, allerdings wurden zahlreiche
Protagonisten an die Frontlinien geschickt und erlebten die Gräuel in den Schützengräben.
Viele fanden den Tod, u.a. drei Sieger der Tour de France: François Faber, Octave Lapize und
Lucien Petit-Breton. Ihnen sowie den Millionen im Kampf gefallenen Soldaten soll anlässlich der
kommenden Tour de France Anerkennung und Hochachtung gezollt werden. Der Parcours der
Tour de France 2014 wird an zahlreichen wichtigen Schauplätzen des Krieges vorbeiführen. Nach
dem Start in Yorkshire wird die Tour de France der Frontlinie folgen und Flandern, Artois, Aisne,
Champagne,Verdun und die Vogesen durchqueren. In den Städten Lille, Arras, Reims, Epernay,
Nancy und Mülhausen werden jeweils Etappenhalte eingelegt.
www.letour.fr/le-tour/2014/us/
atout france - 14
2NEUHEITEN – Eröffnungen oder Renovierungen von Gedenkstätten
•
Offizielle Einweihungen
28. Juni 2014 - 80 200 Péronne
Einweihung des 6. Kontinents
Der 6. Kontinent wurde auf Initiative des Generalrats des Departements Somme geschaffen und ist ein
landschaftliches Werk, das vom Landschaftsarchitekten Gilles Clément im Frühjahr 2014 geschaffen wird.
Der 6. Kontinent ist als Land des Friedens für die ganze Menschheit konzipiert und wird gegenüber dem
Historial de la Grande Guerre angelegt. Der 6. Kontinent ist eine Hommage an den Frieden und wird am
28. Juni 2014 eröffnet werden, d.h. genau ein Jahrhundert nach der Ermordung in Sarajevo, die den Ersten
Weltkrieg ausgelöst hat. Zu diesem Anlass wird ein Konzert veranstaltet.
Tel.: 03 22 71 22 71 - www.somme-battlefields.com
November 2014 - 62 153 Ablain-Saint-Nazaire
Einweihung der internationalen Gedenkstätte für die Soldaten, die im Ersten Weltkrieg im
Departement Nord-Pas de Calais gefallen sind
Diese neue Gedenkstätte (eine der größten der Welt) in einer sehr modernen und konsensuellen
Ellipsenform wurde vom Architekten Philippe Prost entworfen und ist eine Hommage an die 590.000
Soldaten, Freunde und Feinde von gestern, die auf den Schlachtfeldern im Nord-Pas de Calais zwischen
1914 und 1918 gestorben sind.
www.wegedererinnerung-nordfrankreich.com
Mai 2015 - Souchez - Pas-de-Calais
Eröffnung des Interpretationszentrums der Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs in
Französisch-Flandern.
Diese neue Einrichtung mit einer nüchternen Architektur ist ein wichtiger Teil der „Wege der Erinnerung
im Nord-Pas de Calais“. Auf einer Fläche von 1200 m² werden Informationen über den Ersten Weltkrieg
in vier Sprachen gegeben. In 7 thematischen Räumen werden die großen Linien des Konflikts dargestellt.
Eine interaktive Zone erlaubt es, den Wegen von Soldaten aller Nationalitäten zu folgen, die auf diesem
Boden gefallen sind.
In einem pädagogisch gestalteten Raum gibt es Gelegenheit, Informationen über den Tourimus des
Gedenkens innerhalb einer Region zu sammeln, die wegen ihrer Dichte an Orten des Gedenkens zu den
beeindruckendsten der Welt gehört. Der Zugang zu den Einrichtungen ist kostenlos.
www.wegedererinnerung-nordfrankreich.com/
atout france - 15
2NEUHEITEN – Eröffnungen oder Renovierungen von Gedenkstätten
•
Renovierungen
Juni 2014 – Fort de la Pompelle
Landstraße 944 von Châlons-en-Champagne - 51 100 Reims
Neugestaltung des Fort de la Pompelle und seines Museums
Deutsche, Franzosen und Russen standen sich hier während fast des gesamten Krieges gegenüber.
Hundert Jahre später trägt das Fort de la Pompelle immer noch die Spuren dieser Kämpfe. Zur
Hundertjahrfeier werden die Festung und das Museum neu gestaltet, damit die Besucher diesen
geschichtsträchtigen Erinnerungsort durchstreifen und verstehen können.
www.reims-tourismus.de
Juli 2014 – Norden
Eröffnung des Musée de la Bataille de Fromelles (dt. Museum der Schlacht von Fromelles)
Ce musée commémoratif de la bataille de Fromelles de 520 m2, sera semi-enterré comme un blockhaus.
Un espace de 80 m2 sera dédié aux expositions temporaires. Le musée sera divisé en 5 thèmes : les
techniques de fouilles, la guerre de tranchées, la bataille de la crête d’Aubers et de Neuve-Chapelle, la
war room et des portraits de soldats.
www.wegedererinnerung-nordfrankreich.com
Sommer 2014 - Vogesen - Haute-Alsace
Die Vogesenfront
Die Agentur zur Tourismusförderung in Haute-Alsace und der Generalrat der Vogesen wollten eine
Gedenkinitiative im besonderen deutsch-französischen Kontext starten und haben daher eine bestimmte
Anzahl von Aktionen und Projekten ins Leben gerufen, um die Gedenkstätten entlang der Vogesenfront
für die historische Entdeckung zu erschließen.
Sie arbeiten Seite an Seite mit acht Gemeinden zusammen, die sich rund um 11 spielerisch und attraktiv
ausgebaute Gedenkstätten mit allen Kräften mobilisiert und versammelt haben.
Die Besonderheit des Vogesen-Massivs liegt darin, dass es sich um die einzige Gebirgsfront des Ersten
Weltkriegs auf französischem Boden handelte, die logistische und transporttechnische Technologien
und Infrastrukturen sowie landschaftliche und strategische Vorteile infolge der klimatischen und
geographischen Bedingungen aufwies. Das gesamte Projekt wurde 2011 mit dem interdepartementalen
Erinnerungstourismus-Label “Pôle d’excellence rurale” 1914-18 ausgezeichnet. Es hat auch die Ambition,
als europäisches Kulturerbe anerkannt zu werden.
www.haute-alsacetourisme.com/index.php?lang=de - www.front-vosges-14-18.eu/deutch/
atout france - 16
3Paris Ile-de-France, das Tor zu Frankreich
Zahlreiche geschichtliche Ereignisse des ersten Weltkriegs haben in Paris Ile-de-France stattgefunden:
z.B. die Ermordung von Jean Jaurès im Café du Croissant in der Rue Montmartre. Die erste MarneSchlacht und die Ourcq-Schlacht. Die schier unglaubliche Geschichte der Marne-Taxis von Paris, die
sich vor dem Invalidendom versammelten haben, um die Soldaten an die Front zu fahren. Die Rolle des
Eiffelturms, der die feindlichen Nachrichten abfing. Der Friedensvertrag, der in der Spiegelgalerie im
Schloss Versailles unterzeichnet wurde...
Von den Schlachtfeldern rund um Meaux und den zahlreichen befestigten Anlagen des militärischen
Stützpunktes von Paris, über den
amerikanischen Friedhof von
Suresnes (mit seinen 1.541 Gräbern
gefallener Frontsoldaten), bis zur
Gedenkstätte Escadrille La
Fayette zu Ehren der amerikanischen
Kampfflugpiloten, die freiwillig für
Frankreich gekämpft hatten, oder
dem Triumphbogen in Paris, unter
dem der berühmte unbekannte Soldat
als Symbol für alle für Frankreich
Gefallenen begraben ist... Zahlreiche
Orte zeugen von den Ereignissen
des 1. Weltkriegs, insbesondere
in Form verschiedener
Museen, in denen man heute
diesen verheerenden Konflikt
entdecken und begreifen kann.
Amerikanischer Friedhof von Suresnes
Grabmal des unbekannten Soldaten
Gedenkstätte L’Escadrille La Fayette
atout france - 17
3Paris Ile-de-France
Musée de la Grande Guerre du Pays de Meaux
3 Museen, um den Ersten Weltkrieg hautnah zu erleben
Musée de la Grande Guerre du Pays de Meaux
Vor den Toren des Schlachtfeldes der Marne bietet die europaweit einzigartige Sammlung des Musée de
la Grande Guerre du Pays de Meaux eine völlig neue Sicht des Ersten Weltkriegs. Rekonstruktion eines
Schlachtfeldes, Panzer,Videoprojekte und Klangeffekte... die innovative Szenografie ermöglicht es, diese
Zeit zu verstehen, und deckt die wichtigen gesellschaftlichen Wandlungen und Umstürze auf, die sich
daraus ergeben haben...
Musée de l’Armée
Vor der prestigeträchtigen Kulisse des Hôtel national des Invalides entführen die unschätzbar
wertvollen Sammlungen des Musée de l’Armée die Besucher auf eine Zeitreise durch die französische
Militärgeschichte sowie jene der französischen Armee, insbesondere von 1914 bis 1918.
Musée de l’Air et de l’Espace
Das Musée de l’Air et l’Espace in Le Bourget zollt den Kampfflugpiloten besonderen Tribut. Unter
einer herausragenden Sammlung von Flugkörpern, Prototypen, Modellen, Raumobjekten.... präsentiert
die ständige Ausstellung über den Luftkrieg von 1914-1918 die legendären Kampfflugzeuge und die
bedeutende Rolle dieser Akrobaten der Lüfte. Andere originalgetreue französische, deutsche und
britische Maschinen werden im Flugmuseum Salis von La Ferté Alais gezeigt, einem lebendigen Fresko der
Luftfahrt.
Am Gare de l’Est, dem symbolträchtigen Abfahrtsort von Millionen Frontsoldaten, können die Besucher
das Fresko Die Abfahrt der Frontsoldaten, August 1914 betrachten. Dieses monumentale Werk hängt in
der Abfahrtshalle und wurde von Albert Herter in Erinnerung an seinen Sohn geschaffen, der freiwillig in
die französische Armee eingetreten und 1918 an der Front gefallen war.
Weitere Information:
Regionales Fremdenverkehrsamt Paris Ile-de-France: www.visitparisregion.com
atout france - 18
4 WEGE DER ERINNERUNG
Der Erste Weltkrieg hat die Gebiete, in denen die heftigsten Kämpfe ausgetragen wurden, nachhaltig
geprägt. Der Nordosten Frankreichs war besonders stark betroffen, und die Frontlinie erstreckte sich
von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze.
Nord-Pas de Calais, Picardie aber vor allem die Departements Somme und Aisne, ChampagneArdenne sowie die Region Lothringen und ihre Departements Meuse, Vogesen und Elsass mussten
einen schweren Tribut zahlen.
Nord Pas de
Calais
Somme
Verdun, Meuse
Picardie
Rouen
Basse
Normandie
Champagne Ardenne
Lille
Amiens
Haute
Normandie
Caen
Aisne
Reims
Paris
Ile de
France
Bretagne
Nancy
Champagne- Lothringen
Ardenne
Rennes
Centre
Pays de la Loire
Tours
Straßburg
FrancheComté
Dijon
Vogesenfront
Besançon
Burgund
Nantes
Elsass
Poitiers
PoitouCharentes
Limoges
Limousin
Clermont
Ferrand
Auvergne
Lyon
Rhône-Alpes
Grenoble
Bordeaux
Aquitaine
Midi-Pyrénées
Toulouse
Montpellier
Languedoc
Roussillon
Provence Alpes Côte d'Azur
Marseille
Korsika
Ajaccio
Anlässlich der Feierlichkeiten zum Gedenken an 100 Jahre Erster Weltkrieg mobilisieren sich diese
geschichtsträchtigen Orte, um die Besucher aus der ganzen Welt zu empfangen.
atout france - 19
Nord-Pas de Calais
Im Departement Nord-Pas de Calais ist ein reiches und relativ unbekanntes Kulturerbe aus dem ersten
Weltkrieg erhalten. Militärfriedhöfe, Gedenkstätten und Überreste sind die ergreifenden und stillen
Zeugen der Ereignisse dieses Konflikts.
Auf den “Chemins de mémoire de la Grande Guerre en Nord-Pas de Calais” (dt. Wege der Erinnerung
an den Großen Krieg im Nord-Pas de Calais) erfahren Sie mehr über diese wichtigen Meilensteine der
europäischen und internationalen Geschichte, wobei jene Frauen und Männer geehrt werden, die trotz
ihrer unterschiedlichsten Herkunft Seite an Seite in dieser Region ihre letzte Ruhestätte fanden.
Militärfriedhof
Notre-Dame-de-Lorette
Militärfriedhof
von
Etaples
Gedenkstätte von Fromelles
Dunkerque
Calais
Boulogne
sur Mer
Kanadisches Nationaldenkmal von Vimy
Denkmal für die in Lille
erschossenen Widerstandskämpfer
Tourcoing
Saint Omer
Montreuil
sur Mer
Hazebrouckk
Béthune
Liévin
vin
Roubaix
New Zealand
Memorial
Lille
Lens
Arras
Cambrai
Deutscher Friedhof
la Maison Blanche
Maubeuge
Douai
Le Quesnoy
Caudry
Militärfriedhof
von Ors
Die Front
Der Bewegungskrieg und die 1. deutsche Besetzung
Die Küste, der Stützpunkt der alliierten Armeen
Der Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten
Die Front
Ende 1914 erlischt jede Hoffnung auf einen raschen Sieg in beiden
Lagern. Die Frontlinie reicht von der belgischen Küste bis zu den
Vogesen und erstreckt sich im Nord-Pas de Calais gleich einer
riesigen Narbe zwischen Flandern und Picardie.
Die unzähligen Militärfriedhöfe, die sich heute in der Region befinden,
zeigen anhand der unterschiedlichen vertretenen Nationalitäten das
globale Ausmaß dieses Konflikts.
So befindet sich ca. 20 km von Lille entfernt der Fromelles Australian
Memorial Park sowie das Neuve-Chapelle (Indian) Memorial, das
gleich neben dem portugiesischen Militärfriedhof von Richebourg liegt.
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Fromelles Australian Memorial Park
In der Hügellandschaft Collines d’Artois
zwischen Lens und Arras sind zahlreiche
Gedenkstätten zu Ehren der Männer und
Frauen der französischen Armee verborgen, die
insbesondere bei den Offensiven von Mai und
September 1915 in diesem Abschnitt gefallen
sind. Mit 20.000 Grabstätten, zu denen die
Überreste von 22.000 Soldaten in Beinhäusern
hinzukommen, ist der französische
Nationalfriedhof Notre-Dame-deLorette in Ablain-Saint-Nazaire der größte
französische Militärfriedhof.
Französischer Nationalfriedhof Notre-Dame-de-Lorette Unweit von hier wurde nach dem Krieg
in Neuville-Saint-Vaast das deutsche
Gräberfeld von La Maison Blanche
geschaffen. Es handelt sich um den größten
deutschen Militärfriedhof Frankreichs,
wo die Überreste von mehr als 44.800
Soldaten versammelt wurden, die auf den
Schlachtfeldern der Region gefallen waren.
Als Vorbereitung auf die Schlacht von
Arras, die von der geplanten französischen
Offensive am Chemin des Dames ablenken
sollte, legte die britische Armee ein
ausgedehntes unterirdisches Netzwerke
an, das teilweise besichtigt werden kann:
Der Wellington-Steinbruch.
Deutsches Gräberfeld von La Maison Blanche
Am 9. April 1917 beginnt der Angriff. Im Norden können die Kanadier erfolgreich den Gipfel von Vimy
einnehmen und setzen damit einen Meilenstein in der Geschichte ihrer Nation.Auf der Spitze dieses Bergs steht
eines der großartigsten Monumente des Ersten Weltkriegs: Das Kanadische Nationaldenkmal von Vimy.
In der Nähe befinden sich ebenfalls weitere Gedenkstätten
wie das Newfoundland Memorial Monchy-le-Preux und
der Australian Memorial Park von Bullecourt, die von der
britischen Offensive vor Arras zeugen.
Das Kanadische Nationaldenkmal von Vimy
Am 20. November 1917 entsendet die britische Armee auf
völlig neue Weise 476 Panzer im Rahmen der Offensive vor
Cambrai. Der Louverval Military Cemetery und das
Cambrai Memorial erinnern an diesen Meilenstein der
technischen Kriegsführung.
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Nord-Pas de Calais
Der Bewegungskrieg und die erste deutsche Besetzung
Ende August 1914 kommt die deutsche Armee,
nachdem sie Belgien durchquert hat, auf ihrem Weg
nach Paris vor dem Festungsring von Maubeuge
zum Stillstand, der nach Plänen des Militäringenieurs
Séré de Rivières gebaut worden war. Die Belagerung
der Anlage dauert 10 Tage. In dieser Zeit sind die
Festungen (darunter das Fort de Leveau, das
heute besichtigt werden kann) dem ständigen Feuer
der deutschen Artillerie ausgesetzt. Die Kapitulation
der Festungsanlage wird am 8. September 1914
offiziell erklärt.
Nach der gescheiterten 1. Marne-Schlacht und
dem “Wettlauf zum Meer” kommt die Front zum
Stillstand und die Armeen graben sich ein. Der
Bewegungskrieg wird zum Stellungskrieg.
Die deutsche Armee besetzt die eroberten Gebiete
einschließlich der Stadt Lille, einen großen Teil des
Bergbaubeckens im Nord-Pas de Calais und den
südlichen Teil des Nord-Departements. Angesichts
der Regeln, die vom neuen Militärkommando
auferlegt werden, entwickeln sich verschiedene
Formen des Widerstands, die später gewaltsam
niedergedrückt werden. Das Denkmal für die
in Lille erschossenen Widerstandskämpfer
erinnert an die Hinrichtung der führenden
Mitglieder des Widerstandsnetzwerks Jacquet am
22. September 1915, sowie des jungen Leon Trulin
einige Wochen später.
Das Jahr 1918 markiert die erneute Einleitung
des Bewegungskriegs. Nach den deutschen
Frühjahrsoffensiven starten die alliierten Armeen
unter dem einheitlichen Kommando des Marschalls
Foch im August eine weitflächige Offensive, sodass
die deutschen Verteidigungslinien durchbrochen
werden können.
Der 4. November ist seither ein wichtiges
Gedenkdatum: zu Füßen des Le Quesnoy New
Zealand Memorial erweisen die Einwohner der
Stadt den Truppen unter der Silberfarn-Flagge (dem
Wahrzeichen Neuseelands) eine Hommage, da sie
von ihnen befreit wurden. Auf dem Friedhof im
Dorf Ors in der Nähe von Cateau-Cambrésis wird
das bedeutende Werk des Kriegsdichters Wilfrid
Owen geehrt, der an diesem 4. November 1918
getötet wurde.
Die Küste, der Stützpunkt der alliierten Armeen
1916 wird das Hauptquartier der britischen
Armee in Montreuil-sur-Mer festgelegt und
anschließend zum zentralen Punkt einer riesigen
Gefechtslogistik-Zone ausgebaut, die sich an der
Küste des Ärmelkanals entlang zieht.
Durch die Häfen der Küstenstädte wie Calais und
Boulogne-sur-Mer werden der Versorgungsnachschub
als auch die Truppen aus dem gesamten britischen
Reich geschleust. Nach den Einsatzübungen im
riesigen Lager von Etaples werden die Soldaten an
die verschiedenen Frontabschnitte unter britischer
Kontrolle geschickt: Flandern, Artois und Somme.
Friedhofs von Saint-Etienne-au-Mont
atout france - 22
Die Logistik wird von den sog. Labour Corps, freiwilligen Arbeitereinheiten, gesichert, in denen Ägypter,
Inder, eingeborene Südafrikaner und Chinesen engagiert sind, von denen einige auf dem militärischen
Quadrat des Friedhofs von Saint-Etienne-au-Mont südlich von Boulogne begraben sind.
Der größte Friedhof des Commonwealth in Frankreich ist der Militärfriedhof von Etaples, der
ebenfalls an die Tätigkeit der zahlreichen Lazarette entlang der Küste erinnert, in denen die Verwundeten
der Front behandelt wurden. Die Menschen, die darin starben, wurden auf den nahen Friedhöfen
begraben, wie z.B. der kanadische Dichter John McCrae, Autor des berühmten Gedichts “In Flanders
Fields” (dt. Auf den Schlachtfeldern in Flandern), der auf dem Friedhof von Wimereux beigesetzt
wurde.
Der Wiederaufbau der zerstörten Gebiete
Für den Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte werden die entsprechenden Entscheidungen nach den
Wünschen der Politiker und den Vorschlägen der Architekten getroffen.
Arras knüpft an sein reiches Kulturerbe an, dank einer wirklichkeitsgetreuen Rekonstruktion der
Häuserfassaden entlang der Plätze, seines Rathauses und des Glockenturms.
In Flandern nehmen Städte wie Bailleul und Armentières unter dem Einfluss des Architekten LouisMarie Cordonnier einen regional geprägten Stil an.
So wie Cambrai oder auch Lens entscheiden sich andere Gemeinden für eine moderne Architektur
im Art-Déco-Stil. Wie dies an den Häuserfassaden am Grand-Place ersichtlich ist, realisiert die Stadt
Béthune eine gelungene Kombination aus regionalem Baustil und Art Déco.
Weitere Information:
www.nordfrankreich-tourismus.com
www.wegedererinnerung-nordfrankreich.com
atout france - 23
PICARDIE - Somme, der Rundweg der Erinnerung
Die Schlacht an der Somme, eine globale Umgebung
1916 wurde das Departement Somme zu einem globalen Schauplatz und Treffpunkt von ca. 20
verschiedenen Nationalitäten, die hier unter den Fahnen der drei Kriegsmächte (Frankreich, Deutschland
und Großbritannien) arbeiteten oder kämpften.
Die Schlacht an der Somme (1. Juli - 18. November 1916) wurde durch eine französisch-britische
Großoffensive ausgelöst und war eine der verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges. Es
handelte sich um eine gleichzeitig “industrielle” und internationale Schlacht, die in viereinhalb Monaten
über eine Million Opfer (Tote,Verwundete,Vermisste) forderte. Die Internationalisierung, die von dieser
Schlacht begründet wurde, endete nicht mit den Kämpfen von 1918, sondern setzte sich weiter fort mit
den Erinnerungsobjekten, die von Millionen Menschen mit nach Hause genommen wurden, und einer
Kriegserinnerung, die heute noch in Form von Pilgerfahrten und Gedenkstätten lebendig ist.
Ein Land der Gedenkstätten zu Ehren der Alliierten
Der Rundgang der Erinnerung ist ein Weg, der zwei symbolische Städte des Ersten Weltkriegs,
Albert und Péronne, miteinander verbindet. Hier kann man diese grauenvolle Episode der Weltgeschichte
entdecken und verstehen. Das “Historial de la Grande Guerre” ist ein Ausgangspunkt für den
Rundgang der Erinnerung. Dieses bedeutende Museum wirft einen vergleichenden und objektiven Blick
auf die schmerzvollen Erfahrungen der drei Hauptkriegsmächte in der historischen Reihenfolge.
Newfoundland Memorial
Beaumont Hamel
South African
Memorial
Abbeville
Musée
Somme 1916
Australian
National Memorial
Villers-Bretonneux
Thiepval
Amiens
Villers Bretonneux
Albert
Péronne
Historial
de la Grande
Guerre
Die Stadt Péronne wird ab August 1914 von der deutschen Armee besetzt und entwickelt sich sofort
zu einem geschäftigen Militär- und Logistikzentrum, insbesondere während der Schlacht an der Somme.
Obwohl sie von der französischen Artillerie während acht Monaten angegriffen wurde, bleibt sie in den
Händen der Deutschen, die sie erst im März 1917 bei ihrem Rückzug auf die Siegfriedstellung räumen.
Die Stadt wird erneut im März 1918 belagert und am 2. September von der 2. australischen Division befreit.
Wenige Kilometer von Péronne entfernt befindet sich das Dorf Rancourt, an dem die wichtigste
deutsche Kommunikationsverbindung unterbrochen wurde: die Straße Bapaume-Péronne. Heute hat
das Dorf das traurige Privileg, drei Friedhöfe (französisch, britisch und deutsch) zu vereinen. Es
handelt sich auch um eine wichtige Gedenkstätte, an der die Chapelle du Souvenir Français (dt. Kapelle
der französischen Erinnerung) der französischen Beteiligung an der Somme-Schlacht Tribut zollt.
atout france - 24
Ehrung der südafrikanischen und australischen
Alliierten
Die Eroberung des Bois Delville in Longueval
ist für jegliche Fortbewegung in Richtung
Osten unbedingt erforderlich und wird den
südafrikanischen Alliierten übertragen, die von
dem 15. bis zum 20. Juli 1916 ihrer Feuertaufe
an der Westfront unterzogen werden.Von den
4.000 Soldaten der Einsatzbrigade kehren nur
143 unversehrt aus den Schützengräben zurück.
Das South Africa
Memorial and
Museum zollt
allen Südafrikanern
Anerkennung,
die im Laufe der
verschiedenen
Konflikte des 20.
Jahrhunderts in Afrika,
in Europa und im
Nahen Osten ihr
Leben gelassen haben.
Das Dorf Pozières
im Nordwesten ist
eine Sperre, die es zu
South Africa Memorial and
überwinden gilt, um
Museum
den Hügel von Thiepval
einzunehmen. Diese Aufgabe wird den australischen
Truppen überantwortet. Nach ihrer Ankunft am 23.
Juli 1916 werden die erschöpften Australier nach der
Einnahme von Pozières am 5. September von den
Kanadiern abgelöst. 3 ihrer Divisionen erleiden Verluste
von über einem Drittel der eingesetzten Soldaten, und
das Dorf wird völlig zerstört. Das Denkmal der 1.
Division, die Überreste des deutschen Bunkers
“Gibraltar’ und die Gedenkstätte auf dem
“Windmühlenhügel” erinnern heute noch an diese
Schlacht.
Ehrung der britischen, irischen und
neufundländischen Alliierten
In der Nähe gehörten der Hügel und das Dorf
Thiepval zu den Grundpfeilern der deutschen
Verteidigung im nördlichen Teil des britischen
Frontabschnitts. Sie waren am 1. Juli 1916 ein
Hauptschauplatz der verheerenden Niederlage der
britischen Armee. Die Kämpfe um die Eroberung
von Thiepval begannen am 1. Juli und endeten am
26. September 1916.
Die britische Regierung beschloss 1932, in Thiepval
das große Denkmal an der Somme (Memorial
to the missing) zu errichten. Hierbei handelte es
sich um ein imposantes, 45 m hohes Bauwerk
aus Ziegeln und Stein, ein Werk des Architekten
Sir Edwin Lutyens und das größte britische
Kriegsdenkmal der Welt. Es erinnert an die 72.205
Soldaten der britischen und südafrikanischen
Armeen, die zwischen Juli 1915 und März 1918
gestorben sind oder vermisst wurden.
Die 36. irische Division ist die einzige Kampfeinheit,
die ihr Ziel am 1. Juli erreicht. Aber sie wird vom
rollenden Sperrdamm der britischen Artillerie
und deutschem MG-Kreuzfeuer unter Beschuss
genommen. Nach dem Verlust von mehr als
5.500 Soldaten in nur wenigen Stunden muss die
Division bereits am nächsten Tag evakuiert werden.
Der Ulster-Turm wurde 1921 auf dem Abschnitt
der 36. Division errichtet und ist die exakte
Nachbildung eines Turms in der Nähe von Belfast.
Das irische Denkmal in Erinnerung an die Schlacht
an der Somme ist ebenfalls eine Gedenkstätte
an alle Soldaten der Ulster-Armee, die im Ersten
Weltkrieg gefallen sind.
Neufundland ist zur Zeit des Ersten Weltkrieges
eine britische Kolonie und stellt demzufolge eine
freiwillige Armee auf. Am 1. Juli 1916 um 7.30
Uhr geraten die Soldaten des neufundländischen
Regiments unmittelbar nach ihrem Austritt aus
den Schützengräben ins Kreuzfeuer der deutschen
Artillerie. Eine halbe Stunde später sind nur mehr
68 einsatzfähige Soldaten übrig. Im Verhältnis zu
den eingesetzten Soldaten handelt es sich bei
diesem Manöver um eine der mörderischsten
Aktionen der Somme-Offensive. Als Andenken
an diese Tragödie errichtete Neufundland das
Newfoundland Memorial Beaumont Hamel.
In La Boisselle höhlen am 1. Juli 1916, zehn
Minuten vor dem Angriff der Infanterie, mehrere
Bombenexplosionen, die einen Durchbruch der 1.
deutschen Frontlinie einleiten sollen, tiefe Krater in
den Boden. Der Lochnagar-Krater ist 100 m breit
und 30 m tief und kann heute noch besichtigt werden.
atout france - 25
PICARDIE - Somme, der Rundweg der Erinnerung
Die Briten im Mittelpunkt der Schlacht
Die Stadt Albert wird von den Deutschen vom 29.
August bis zum 14. September 1914 besetzt und
nach der Marne-Schlacht evakuiert. Somit ist
sie ununterbrochenen Bombardements ausgesetzt.
Die Ablösung der französischen durch die britische
Armee findet im Juli 1915 statt. Die Stadt wird
darauf zum Zentrum intensiver militärischer
Aktivitäten. Sie bleibt eine symbolschwere Stadt für
die Briten. Nach ihrer Rückeroberung durch die
Deutschen im März 1918, und anschließend durch
die Briten im August, liegt die Stadt in Schutt und
Asche.
In den ehemaligen Bunkern kann man im SommeMuseum 1916 in einem 250 m langen und 10
m tiefen unterirdischen Bereich das Leben der
Soldaten in den Schützengräben während der
Offensive vom 1. Juli 1916 entdecken.
Um den Bedarf der Schlacht an der Somme zu
decken, wird 1916 eine Eisenbahn gebaut, die für
die Versorgung der Artilleriegräben verwendet
wird. Der “Ptit train de la Haute Somme”
wurde von Dampf- oder Diesellokomotiven
gezogen. Heute können Besucher mit diesem Zug
am Ufer der Somme entlangfahren.
von 1918 herausragenden
Mut bewiesen hat.
Das Musée FrancoAustralien wurde am
25. April 1975 eröffnet
und befindet sich im
1. Stock der VictoriaSchule. Hier wird die
Geschichte des Australian
Army Corps im Ersten
Weltkrieg erzählt, mit
besonderem Augenmerk
Villers-Bretonneux National
auf die Ereignisse an
Australian Memorial
der Westfront im Jahr
1918. Im Schulhof befindet sich neben einem
australischen Fresko im Aborigines-Stil die
Inschrift im Kreuzgang “Do not forget Australia”.
Weitere Information:
www.somme-battlefields.com
Departementales Fremdenverkehrsamt Somme:
www.visit-somme.com
Wichtige Termine:
Ehrung der australischen und
neuseeländischen Alliierten
In Richtung der Stadt Amiens liegt das Dorf
Villers-Bretonneux, das am 24. April 1918
in die Kriegsgeschichte eingegangen ist, als die
australischen Truppen die deutsche Märzoffensive
beendeten.
Seit dem Bau der Victoria-Schule 1927 und der
Einweihung des Australien National Memorial
1938 haben sich die offiziellen und privaten
Verbindungen zwischen den Dorfeinwohnern und
dem australischen Volk immer enger verknüpft.
Hier wird jedes Jahr am 25. April der Dawn Service
des Anzac Day gefeiert. Diese Zeremonie wird
zu Ehren des Australian and New Zealand Army
Corps abgehalten, der in den Picardie-Schlachten
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März 2014 - Eine brandneue Mobile-App
„Victoria Cross - Der Heldenweg“ wird im App
Store und auf Google Play verfügbar sein. In
französischer und englischer Version verfügbar, 3
Entdeckungswege in den Departements Aisne und
Somme.
www.somme14-18.com
Mai 2014 - Start der Mobile-App auf dem
Rundweg der Erinnerung.
www.somme-battlefields.com
PICARDIE - Aisne 14 -18
Von der Gegend rund um Saint-Quentin bis Château Thierry gibt es im Departement Aisne zahlreiche
Erinnerungsorte des Ersten Weltkriegs.Von den ersten Kämpfen 1914 über die deutsche Offensive von
1918 bis zur furchtbaren Offensive am Chemin des Dames 1917 starben zehntausende Soldaten aus aller
Herren Länder im Departement Aisne, in der Hoffnung auf eine bessere Welt.... Der Boden trägt immer
noch die Spuren dieser tragischen und schmerzvollen Vergangenheit: Denkmäler, Friedhöfe, unterirdische
Gänge... heute noch rufen diese Orte, an denen so viele Menschen ihr Leben gelassen haben, lebhafte
Emotionen hervor. Ihnen wird in der Gegenwart vom Departement Aisne eine Hommage erwiesen.
Amerikanischer
Friedhof von Bony
Saint Quentin
Kanone von Coucy
Tunnel und Brücke
von Riqueval
Caverne du Dragon
(dt. Höhle des Drachen)
Laon
Museum der französischamerikanischen
Kooperation
von Blérancourt
Amerikanischer Friedhof
von Seringes-et-Nesles
Soissons
Craonne
ChâteauThierry
Chemin des Dames
Belleau American
Cemetery and Memorial
Chemin des Dames
Am 14. September 1914 stabilisiert sich die Front dank
dem Einsatz der britischen Truppen auf dem Chemin des
Dames, der somit der Schauplatz zahlreicher Angriffe wird:
Besonders markant sind die Offensive des General Nivelle
im April 1917 und die deutsche Offensive im Mai 1918.
Heute befinden sich im Freiluftmuseum Chemin des Dames
zahlreiche Denkmäler zu Ehren der afrikanischen Schützen,
der britischen Truppen, der baskischen Regimenter wie auch
der deutschen Truppen. Auf dem Plateau de Californie
Chemin des dames-Constellation de la douleur
steht die mehr als 4 m hohe
Bronzeskulptur “Ils n’ont pas choisi leur sépulture” (dt. Sie haben ihr
Grab nicht gewählt), ein Werk von Haïm Kern.
Gleich in der Nähe befinden sich die Ruinen des früheren Dorfes
Craonne, das 1914 besetzt und 1917 durch massive Bombardements
zerstört wurde. Es wurde durch das berühmte Craonne-Lied bekannt, das
von den Meutereien handelt, die auf die verheerende französische Offensive
folgten.
Observatoire Chemin des Dames
Im Wald kann man heute noch die Überreste der Gräben sehen; eine
Beobachtungswarte aus Holz bietet einen Panoramablick über die Täler
des Departements Aisne und den Fluss Ailette. Hier wird die entscheidende
Bedeutung des zerklüfteten Reliefs für die Truppenmanöver deutlich.
atout france - 27
PICARDIE - Aisne 14 -18
Etwas weiter im Westen befindet sich die
Drachenhöhle, ein Museum des Chemin
des Dames. Es handelt sich um einen ehemaligen
Kalksteinbruch, der ca. 14 m tief unter der Erde liegt
und während dem Krieg in eine unterirdische Kaserne
umgewandelt wurde. Diese wichtige Stätte liefert ein
ergreifendes Zeugnis über das Leben der Soldaten.
Wenige Kilometer entfernt befinden sich heute im
rekonstruierten Dorf Cerny-en-Laonnois deutsche
und französische Grabfelder, eine Gedenkkapelle und ein
britisches Denkmal zu Ehren der “Lancashire Boys”.
Drachenhöhle
Die Besetzung
Monument der 6 Märtyrer von Vingré
Jenseits des Chemin des Dames
erschüttern schreckliche Kämpfe
das gesamte Soissonnais-Plateau,
wobei sich die schlimmsten
Ungerechtigkeiten ereignen.
Davon zeugt das Monument
der 6 Märtyrer von Vingré
in Erinnerung an diese sechs
Soldaten, die am 4. Dezember
1914 zum Exempel hingerichtet
wurden. Sie wurden 1921
rehabilitiert.
Ab September 1914 besetzt die deutsche Armee die Städte nördlich der Front und löst eine massive
Abwanderung der Zivilbevölkerung aus. Die Städte Saint-Quentin, Laon und Coucy-Le-Château
dienen als Hauptquartier und Plattformen für den Schienenverkehr zur Erneuerung des Materials.
Die Geschäftsschilder tragen deutsche Aufschriften. Das Fort de Condé wird für ein Lazarett
requisitioniert.
1915 richtet die deutsche Armee unter völliger Geheimhaltung die Coucy-Kanone mit langer
Reichweite (25 bis 30 km) auf die Städte Compiègne,Villers-Cotterêts und Oulchy-le-Château. Diese
drei Städte sichern die Versorgung der französischen Front.
1916 nach der ersten Somme-Schlacht bereiten die Deutschen einen Rückzug auf eine ausgebaute Stellung
vor. Die 138 km lange Siegfriedstellung oder Hindenburglinie wird im hinteren Frontabschnitt
angelegt. Sie reicht von Vimy, dem Stützpunkt im Norden, über St. Quentin und den Südwesten von
Cambrai, die Region rund um den Wald von Saint-Gobain bis in die Umgebung von Vailly-sur-Aisne. Im
März 1917 leiten die deutschen Streitkräfte einen Rückzug auf die Siegfriedstellung ein, nachdem sie ganze
Städte und Dörfer zerstört haben, u.a. den mittelalterlichen Bergfried von Coucy-le-Château.
atout france - 28
Ehrung der alliierten Truppen
Im Frühjahr 1918 kommt die amerikanische Verstärkung in
der Gegend um Château Thierry an. Davon zeugen
heute das eindrucksvolle Amerikanische Ehrenmal
Château-Thierry, das Erinnerungsmuseum von
Belleau, der “Bois de la Brigade Marine” (dt. der Wald
der Marines-Brigade) und der amerikanische Friedhof
des Bois de Belleau. An diesem Ort sind heute noch die
Spuren dieser schrecklichen Kämpfe erhalten (Reste von
Schützengräben, Granattrichter...) Der Friedhof Oise-Aisne
de Seringes-et-Nesle in der Nähe von Fère-en-Tardenois
befindet sich an jener Stelle, wo die 42. amerikanische
Division, die sog. “Rainbow Division” gekämpft hat. Unter
den 6.012 Gräbern befindet sich auch jenes des Dichters
Joyce Kilmer.
Dem Dorf Coulanges-Cohan wurde von der Familie
Roosevelt ein riesiger Springbrunnen geschenkt, um den
Einwohnern dafür zu danken, dass sie das Grab von Quentin
Roosevelt, dem jüngsten Sohn des Präsidenten Theodor
Roosevelt, der am 14. Juli 1918 gefallen war, mit Blumen
geschmückt hatten.
42 Division US Memorial
Die 2. Marne-Schlacht beginnt am 15. Juli 1918 auf Höhe des
Waldes von Villers-Cotterêts. Dieser Wald war ein strategischer Punkt, um die Anhöhe über dem Nordufer
der Ourcq einzunehmen. Das Totendenkmal aus rosa Granit “Die Geister” von Paul Landowski auf
dem Hügel Butte Chalmont zollt den tausenden alliierten Soldaten (Italiener, Briten, Amerikaner und
Franzosen) Tribut, die am 18. Juli 1918 die Offensive zum Durchbruch der deutschen Front auslösten.
Nach einer Reihe von Offensiven und Gegenoffensiven im März 1918 geben die Alliierten erst am 18.
September 1918 den Befehl zum entscheidenden Angriff auf die Siegfriedstellung. Die australischen
und britischen Truppen der Vorhut beginnen mit dem Angriff. Sie erhalten Verstärkung durch die
amerikanischen Einheiten, und am 29. September 1918 wird der endgültige Angriff ausgelöst.
Auf dem amerikanischen Friedhof “Somme-Aisne”
von Bony sind 1.844 Soldaten begraben, die zum Teil in
den Kämpfen von September/Oktober 1918 während
des Durchbruchs der Siegfriedstellung gefallen waren. Ein
Denkmal für die 4. australische Division wurde auf der
Anhöhe im Nordwesten der Gemeinde Bellenglise, dem Ort
ihrer letzten Schlacht, errichtet.
Riqueval-Brücke 1918
In den Stunden nach dem Angriff fällt das von den Deutschen
stark ausgebaute Tunnel von Riqueval in die Hände der
amerikanischen, australischen und britischen Truppen, die
siegreich den Canal de Saint-Quentin auf der RiquevalBrücke, der einzigen noch intakten Brücke, überqueren, um
ihre Offensive in Richtung Montbrehain fortzusetzen.
atout france - 29
PICARDIE - Aisne 14 -18
Waffenstillstand und Wiederaufbau
Am 7. November 1918 um 20.20 Uhr kamen die 4 Fahrzeuge, in denen die deutsche Delegation, die mit
den Verhandlungen zum Waffenstillstand beauftragt war, in der Gemeinde La Flamengrie in der Nähe von
La Capelle an. Der Waffenstillstand wird besiegelt und markiert den Beginn der Verhandlungen und das
Ende der Kampfhandlungen. Das steinerne Denkmal La Pierre d’Haudroy wurde an dieser Stelle als
Andenken an dieses Ereignis errichtet.
Der Waffenstillstand wird letztendlich am 11. November 1918 in Compiègne unterzeichnet.
Nach dem Waffenstillstand lässt Frankreich auf dem deutschen Friedhof von Saint-Quentin zahlreiche
Soldaten begraben. Auf diesem Friedhof, der von Kaiser Wilhelm II finanziert und 1915 eingeweiht wurde,
liegen heute 8.229 Soldaten begraben.
Nach dem Ende der Kampfhandlungen konnte das Département Aisne auf das weitere Engagement von
Anne Morgan und den Amerikanerinnen des “Amerikanischen Komitees für die zerstörten Regionen”
zählen, die vom Château de Blérancourt aus der Zivilbevölkerung ihre Hilfe zukommen ließen und
Lebensmittel verteilten, Schulen, Krankenhäuser und Bibliotheken gründeten sowie Flüchtlinge betreuten.
Das Departement Aisne wurde durch den Krieg zu einem internationalen Gebiet und musste auf
Arbeitskräfte aus zahlreichen Ländern zurückgreifen, um seinen langsamen Wiederaufbau einzuleiten.
Arbeiter aus Indochina, Italien, Spanien und Polen entminten die Felder und richteten die Ruinen des
“eingeebneten Landes” auf, wie es vom Schriftsteller Roland Dorgelès bezeichnet wurde.
Weitere Information:
Departementales Fremdenverkehrsamt Aisne: www.evasion-aisne.com/en/
Regionales Fremdenverkehrsamt Picardie: www.picardietourisme.com/de/
atout france - 30
Champagne-Ardenne
Das Gebiet der nördlichen Champagne ist für die zwei Marne-Schlachten bekannt, die hier 1914 und
1918 tobten, und war im Ersten Weltkrieg der Schauplatz heftiger Kampfhandlungen. Die Ardennen
und der Nordwesten des Departements Marne verbleiben während der gesamten Kriegsdauer unter
deutscher Besetzung. Der Argonner Wald ist das Terrain schlimmer Auseinandersetzungen, und die Stadt
Reims wird systematisch bombardiert und somit unerbittlich in Trümmer gelegt.
Noch heute sind zahlreiche Überreste dieses Konflikts erhalten. Er hinterließ dauerhafte Spuren auf dem
gepeinigten Boden der Region Champagne, der von Bombenkratern und Schützengräben durchzogen ist,
aber auch in ihren Landschaften wie auch jenen des Departements Ardennes, die von riesigen Friedhöfen
und Gedenkstätten für die Soldaten aus aller Herren Länder übersät sind.
Fort und Batterie
des Ayvelles
Festung
CharlevilleMézières
Sedan
S
Fort de la Pompelle
Reims
Deutsches
Kriegslager
von Vallée Moreau
Interpretationszentrum Marne
1914-18
Gedenkstätte
der MarneSchlachten
Siegesdenkmal
Schützengraben
von Main de
Massiges
Troyes
Chaumont
Der Frankfurter Friedensvertrag vom Mai 1871 nahm erneut eine Annäherung der Grenze
zwischen Frankreich und Deutschland vor. Das Gebiet der Champagne wurde in das gut ausgebaute
Verteidigungssystem integriert, das vom General Séré de Rivières geplant und zwischen 1874 und 1880
umgesetzt wurde.Von 1914 bis 1918 verwandelt sich der nördliche Teil der Champagne in ein Schlachtfeld.
Durch die Rüstungsfortschritte wird zwar die Kampfdauer verkürzt, allerdings sind die Auswirkungen
umso verheerender. Die Departements Ardennes und Marne werden im August-September 1914 besetzt.
Die deutschen Armeen überschreiten die Marne, von Meaux bis Vitry-le-Francois.
Die 1. Marne-Schlacht
Durch den Sieg der Alliierten in der 1. Marne-Schlacht (5.-12 September 1914) wird die deutsche Armee
in den Norden von Soissons und Reims zurückgedrängt. Anschließend stabilisiert sich die Front bzw.
verschiebt sich nur mehr leicht, allerdings jedes Mal zum Preis von Tausenden Toten und Verletzten 1915
und 1917, bis zur deutschen Großoffensive im Frühjahr 1918. Die siegreiche deutsche Armee stößt
erneut bis zur Marne zwischen Château-Thierry und Epernay vor. Die 1. Marne-Schlacht verursachte
Zerstörungen an den unmittelbaren Kampfschauplätzen der Armeen im Süden des Departements.
atout france - 31
Champagne-Ardenne
Der Stellungskrieg
Im Anschluss entwickelt sich ein Stellungskrieg, der auf dem gesamten Landstreifen, auf dem sich die
Gegner 4 Jahre lang bekämpfen, extrem schwere Verluste verursacht, sodass die Überlebenden diesen
Abschnitt als “Rote Zone” bezeichnen.
Hügel werden eingeebnet und Bäche umgeleitet.Von
den Wäldern bleiben nur mehr verkohlte Baumstümpfe
übrig, und die Dörfer werden unter Bombenhagel dem
Erdboden gleichgemacht. Ihre Namen werden an jene der
verschonten benachbarten Dörfer angehängt.
Etwas weiter im Osten erinnern die zahlreichen
Gedenkstätten der Argonnen an die August- und
Septemberoffensiven von 1914, die Kampfhandlungen
im dichten Argonner Wald 1914 und 1915 sowie die
Offensive von 1918.
In Vienne-le-Château befindet sich das Kriegslager
von Vallée Moreau. Hierbei handelt es sich um ein
bemerkenswert restauriertes deutsches Militärcamp.
Deutsches Kriegslager von Vallée Moreau
Die 2. Marne-Schlacht
Im Zuge der 2. Marne-Schlacht (15-18 Juli 1918) wird fast der gesamte besetzte Teil der Champagne (bis
Mézières und Sedan) noch vor dem Waffenstillstand am 11. November befreit.
Diese Schlacht wütet nur im Westen des Departements und verursacht weit mehr Schaden als die erste.
Durch den Einsatz der Artillerie in den zwei Lagern und die besondere Bedeutung des Manövers lösen die
Kampfhandlungen eine bis dahin noch nie da gewesene Eskalation der Gewalt aus. In wenigen Wochen werden
die Dörfer der deutschen Verteidigungsfront im Zuge der Gegenoffensive der Alliierten gleichfalls zerstört. Die
Monumente, Kirchen und Burgen erleiden irreparable Schäden, umso mehr als im Zuge der zunehmenden
Mechanisierung der Armeen die ersten Panzer und Kampfflugzeuge auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden.
Kriegsende und Wiederaufbau
Am Ende der Kampfhandlungen 1918 ist die Champagne
ein einziges Feld der Ruinen: improvisierte Eisenbahnlinien
und Rangierbahnhöfe verlaufen mitten in der Natur,
das Gebiet ist von Millionen Granatlöchern übersät,
Schützengräben versinken unter einem Meer von
Stacheldraht und Metallpfählen
Die Gedenkstätte La Main de Massiges blieb
unverändert mit Granatentrichtern und Schützengräben
aus der Zeit von 1914 bis 1915 in originalgetreuer Form
erhalten.
La Main de Massiges
atout france - 32
Die improvisierten Gräber, in denen die Soldaten beider Lager ihre Kollegen, die an ihrer Seite gefallen
waren, begruben, existierten noch nicht. Die sterblichen Überreste jener, die nicht ihrer Familie
übergeben wurden, ruhten noch nicht in den riesigen Militärfriedhöfen, die heute die ehemalige
Frontlinie prägen und den Einwohnern der ehemals verwüsteten Champagne so vertraut geworden
sind. Zu den größten zählt der Militärfriedhof von La Crouée in Souain-Perthes-Les Hurlus, auf dem
30.000 gefallene Soldaten auf 60.000 m² begraben sind, und jener von La Marfée in Noyers-Pont-Maugis.
Zahlreiche Erinnerungssorte und historische Monumente zeugen von den beharrlichen Kämpfen und
dem Kriegsalltag. Das Fort de la Pompelle, die einzige Zitadelle des Defensivsystems von Séré de
Rivières, die ins Kreuzfeuer der Geschütze geriet, Fort und Batterie des Ayvelles oder die Festung
von Sedan in den Ardennen.
Fort de la Pompelle
Die Stadt Reims wurde zu 80% durch deutsche Bombardements zerstört. Die Kathedrale Notre-Dame,
die bereits im September 1914 in Flammen stand, wurde von den 4 Kriegsjahren stark in Mitleidenschaft
gezogen.
Die überlebende Bevölkerung setzte sich das Ziel, sie wieder aufzubauen und zu restaurieren. Die
restaurierten alten Häuser stehen nun neben den neuen Bauten im Architekturstil der 20er und 30er
Jahre. Neben den Kirchen, die zur Gänze in einem eindeutigen neuromanischen oder neugotischen Stil
wieder aufgebaut wurden, wurden auch viele Bauwerke sorgfältig originalgetreu rekonstruiert.
Die Erinnerung an die Schlachten ist nicht erloschen. Das Siegesdenkmal an der Marne in
Mondement ist ein riesiger Block mit den geschnitzten Darstellungen der Generäle, die das Kommando
der Armeen in dieser Schlacht innehatten. Beim Denkmal der Marne-Schlachten in Dormans
handelt es sich ebenfalls um eine Kapelle und ein Beihaus mit den Überresten von eintausend Soldaten
aller Nationalitäten.
atout france - 33
Champagne-Ardenne
Ehrung der alliierten Truppen
Am Ende des Krieges wurde Totendenkmäler errichtet und die Namen der gefallenen Armeesoldaten
und zum Teil der Kriegsopfer gesammelt: Die Erschossenen von 1914, die Opfer von Bombardierungen
oder jene, die aus den besetzten Dörfern deportiert wurden.
Die meisten dieser Stätten entsprechen
den üblichen Modellen, wobei jedoch einige
davon abweichen. Das ist z.B. der Fall beim
Monument aux Héros de l’Armée Noire.
Das Amerikanische Denkmal von BlancMont in Sommepy-Tahure, auf dessen Gipfel
sich ein Panoramaausblick bietet, erinnert an
die 6.000 amerikanischen Soldaten, die in der
Champagne und den Argonnen ihre Leben
gelassen haben.
In Saint-Hilaire-le-Grand erinnert eine
orthodoxe Kapelle mit weißen Mauern und
blau-goldenen Zwiebeltürmen an die 6.100
russischen Soldaten, die in Frankreich im
Ersten Weltkrieg gefallen sind.
Orthodoxe Kapelle de Saint-Hilaire-Le-Grand
Das Totendenkmal von Navarin
in Souain-Perthes-les-Hurlus ist eine
riesige Pyramide mit Krypta und
Beinhaus, in denen die Überreste
von mehr als 10.000 Soldaten aller
Nationalitäten ruhen.
Das Verständnis des Konflikts und
seiner historischen Schauplätze wird
ebenfalls durch Interpretationshilfen
erleichtert, wie z.B. dem Centre
Marne 14-18 von Suippes an der
einstigen Kriegsfront der Champagne.
Totendenkmal von Navarin
Weitere Information:
Regionales Fremdenverkehrsamt Champagne-Ardenne: www.champagne-ardenne-tourismus.de
Departementales Fremdenverkehrsamt Marne: www.lamarne14-18.com/de
atout france - 34
Lothringen: Verdun, Das Epizentrum der Kämpfe im Dreiländereck Lothringen
Verdun ist die Welthauptstadt des Ersten Weltkriegs und das Symbol der zerstörerischen Kämpfe, die in
Lothringen während des gesamten Krieges wüteten.Von August 1914 bis November 1918 wird auf dem
Lothringer Boden ein wahres Blutbad angerichtet, das tausende Opfer fordert.
Vom Vogesenmassiv, dem einzigen Höhenzug Frankreichs, bis nach Verdun, über das annektierte Metz
bis zum durchgehend französischen Nancy hat der Große Krieg in Lothringen unauslöschliche Spuren
hinterlassen. Dieses leidgeprüfte Gebiet ist heute eine einzigartige Gedenkstätte mit unzähligen Orten
und Ruinen, die von den Kampfhandlungen vor Ort zeugen.
Fort de Douaumont
et Tranchée des baïonnettes
Fort de Vaux
Beinhaus von Douaumont
Unterirdische Zitadelle
Fleury-devant-Douaumont
Gedenkstätte von Verdun
Militärfriedhof von
Meuse-Argonne
Amerikanische
Militärfriedhof
von Romagne sous
Montfaucon
Quartier
impérial de Metz
Verdun
Metz
Butte de Vauquois
Amerikanische Denkmal
der Butte de Montsec
Weltzentrum
für Frieden
Bar-le-Duc
-
Nancy
Colline du Léomont
de Vitrimont
Epinal
Der Beginn der Konfrontation
Obwohl es sich um einen Weltkrieg handelte, so spielte Lothringen aufgrund seiner geographischen Lage
und der Annektierung der Stadt Metz und des Moselgebiets (deutsche Territorien von 1870 bis 1918
infolge des französisch-preußischen Krieges) eine besondere Rolle.
Vor den blutigen Gefechten von Verdun stehen sich Franzosen und Deutsche ab 1914 im Rahmen
zahlreicher Kampfhandlungen im Vogesenmassiv und rund um Nancy gegenüber. Die Schlacht von
Grand Couronné bezeichnet die Kämpfe von Lunéville und Léomont unweit von Nancy. Nachdem sie
in einer Nacht acht Mal das Lager gewechselt haben, können die Franzosen ihre Stellung auf der Anhöhe
“La Colline” sichern und somit ihren ersten Kriegssieg davontragen.
Grand Couronné und insbesondere der Wald Bois-le-Prêtre ist ebenfalls der Schauplatz derart
vernichtender Kämpfe, dass die Deutschen ihn als “Witwenwald” und die französischen Soldaten als
“Wölfe des Bois-le-Prêtre” aufgrund ihrer unerbittlichen Angriffe bezeichneten.
Verdun-Meuse, Land der Geschichte
Ab September 1914 gelingt den Deutschen beim Versuch der Einkreisung von Verdun ein erheblicher
Durchbruch in die französischen Frontlinien. Dieser Einbruch wird als Keil von Saint Mihiel bezeichnet
und reicht von Eparges in Pont-à-Mousson bis Saint Mihiel.
Auf dem Kamm von Eparges sind bis heute die Spuren der schrecklichen Kämpfe von 1915 sichtbar.
Zu diesem Abschnitt gehört ebenfalls die Tranchée de la Calonne, ein Treffpunkt von mobilisierten
Schriftstellern wie Jean Giono oder Alain Fournier.
atout france - 35
Lothringen: Verdun, Das Epizentrum der Kämpfe im Dreiländereck Lothringen
Verdun erweist sich seiner Devise “Man kommt nicht durch” in den Kämpfen von 1916 als würdig.
300 Tage und 300 Nächte ununterbrochene Kampfhandlungen, 300.000 Tote und Vermisste, 400.000
französische und deutsche Verwundete, 9 dem Erdboden gleichgemachte Dörfer... machen aus diesem
frontalen Zusammenstoß die vernichtendste Schlacht aller Zeiten. 17 Nationen zollten der Stadt nach
dem Krieg Tribut und verliehen ihr die höchste Auszeichnung “Capitale de la Grande Guerre” (dt.
Hauptstadt des Großen Krieges).
Die Schlachtfelder von Verdun sind ein weltweit einzigartiges historisches Erbe aufgrund der Authentizität
und der Vielzahl an Ruinen und Gedenkstätten. Beispiel: Fort de Douaumont, das Herzstück des
schützenden Befestigungsrings der Stadt Verdun, oder auch das Fort de Vaux, ein Symbol für den
Heroismus der Frontsoldaten von Verdun. Die unterirdische Zitadelle von Verdun, eine echte Stadt unter der Erde, in der 2.000 Menschen Zuflucht
finden und leben konnten, spielte während der Schlacht von 1916 eine bedeutende Rolle. Im November 1920
wurde hier der unbekannte Soldat ausgewählt, der unter dem Triumphbogen in Paris begraben liegt.
Die Anhöhe Butte de Vauquois in den Argonnen, dem Zentrum des Minenkriegs, ist das beste Beispiel
für unterirdische “Lebensräume”. Durch ihre Inwertsetzung und Instandhaltung handelt es sich um
eine der bedeutendsten Stätten in Lothringen. Die Deutschen bauten hier den Kaisertunnel, der mit
Stromgeneratoren und einem Lazarett ausgestattet war.
Und zuletzt sei die Voie Sacrée (dt. der heilige Weg) erwähnt, ein symbolträchtiger Ort an den hinteren
Linien der französischen Front im Ersten Weltkrieg. Diese strategisch wichtige historische Straße
sicherte die Verbindung zwischen Bar le Duc und Verdun. Sie war die lebenswichtige Versorgungsader
der eingeschlossenen Stadt Verdun und wurde nach Kriegsende vom Schriftsteller Maurice Barrès so
benannt. Während des Krieges fuhren hier die Fahrzeuge im 13-Sekunden-Takt. Auf der deutschen Seite
befinden sich an der hinteren Frontlinie z.B. die Batterie de Duzey, wo die “Dicke Bertha” stationiert
ist, eine 20-Tonnen-Kanone mit sehr hoher Reichweite, die 380 mm Granaten abschoss, aber auch das
Marguerre-Camp, der Ruheort der deutschen Soldaten, wo auch Beton gelagert und hergestellt wurde.
Die Erinnerung lebendig erhalten
Neben zahlreichen Friedhöfen erinnern
heute in Lothringen verschiedene
Denkmäler an den Ersten Weltkrieg. Das
Weltzentrum für Frieden, Freiheit
und Menschenrechte im prachtvollen
Bischofspalast von Verdun symbolisiert
die Versöhnung zwischen Frankreich und
Deutschland - die treibende Kraft des
europäischen Aufbaus.
In der Tat, in Anlehnung an das
Weltzentrum für Frieden, Freiheit und Menschenrechte
Treffen De Gaulle - Adenauer 1958,
besiegelte der Händedruck von Kohl
und Mitterand 1984 die Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich, den beiden Grundpfeilern
der Europäischen Union. Das Zentrum präsentiert zudem ein reichhaltiges Programm mit befristeten
historischen und/oder Kunstausstellungen, um die Besichtigung der Schlachtfelder zu ergänzen.
atout france - 36
Beinhaus von Douaumont
Am Monument à la Victoire et aux Soldats
(Sieges- und Soldatendenkmal) in Verdun wird
jedes Jahr eine Zeremonie veranstaltet, die
Teil der Feierlichkeiten in Erinnerung an den
Waffenstillstand und die Wahl des unbekannten
Soldaten ist. Die Gedenkstätte von Verdun
wurde 1967 unter der Leitung des ehemaligen
Soldaten Maurice Genevoix auf dem Schlachtfeld
errichtet und erzählt die Geschichte der
berühmtesten Schlacht des Ersten Weltkriegs. Der
Ort wird im November 2015 nach umfassenden Renovierungsarbeiten neu eröffnet.
In der Nähe werden die nicht identifizierten Überreste von 130.000 französischen und deutschen
Soldaten im Beinhaus von Douaumont aufbewahrt, um die Erinnerung an sie zu aufrecht zu erhalten.
La Tranchée des Baïonnettes (dt. Schützengraben der Bajonette) wurde von einem amerikanischen
Wohltäter in Anlehnung an die Legende der französischen Soldaten errichtet, die infolge heftiger
Bombardements aufrecht in ihrem Schützengraben begraben wurden.
In Erinnerung an die amerikanische Teilnahme am Ersten Weltkrieg ließen die USA 1932 das
Amerikanische Denkmal der Butte de Montsec errichten. Es gedenkt der Offensive der 1.
amerikanischen Armee im September 1918 und den Kämpfen, die bis 1918 stattgefunden haben. Die Butte
de Montsec bietet ein wunderschönes Panorama über den Madine-See und das Côtes de Meuse-Gebirge.
Im Übrigen ist der Amerikanische Militärfriedhof von Romagne sous Montfaucon mit seinen
14.246 Kreuzen das größte amerikanische Grabfeld Europas. Hier ruhen die amerikanischen Soldaten,
die bei den Kämpfen zur Befreiung des Abschnitts Meuse-Argonnen gefallen sind. Der Amerikanische
Turm von Montfaucon in den Argonnen wurde von der Kommission für amerikanische
Kriegsdenkmäler zum Andenken an die 28.000 Amerikaner errichtet, die für die Rückeroberung des
Hügels von am 26. und 27. September 1918 gekämpft haben. Zur damaligen Zeit handelte es sich um die
größte Schlacht in der Geschichte Amerikas.
Weitere Information:
Internetseiten
www.tourismus-lothringen.eu/de/default.asp
www.maas-tourismus.com/de
Internetseiten
CRT - Lothringen: www.dailymotion.com/video/xeawny_voyage-au-coeur-de-la-lorraine-temo_travel
CDT - Meuse: www.youtube.com/watch?v=SQ7paGOC1mQ
Broschüren zum Herunterladen
Lothringen: http://reisen.tourismus-lothringen.eu
Meuse : http://www.maas-tourismus.com/de/861/7/0/0/sit/index/broschuren-und-infomaterial$
atout france - 37
14-18 an der Vogesenfront
Die Vogesenfront bildet eine gebirgige Zone zwischen den Bergmassiven Donon im Norden und Grand
Ballon im Süden. Die einstige Grenze zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich von 1871 bis 1918
befindet sich heute im Elsass und in Lothringen und ist der einzige Abschnitt der Westfront des
Ersten Weltkriegs, in dem Gebirgskämpfe stattfanden.
Das Vogesenmassiv weist spezielle Transportinfrastrukturen und -technologien sowie besondere
landschaftliche und strategische Faktoren infolge der geographischen und klimatischen Einschränkungen
auf und birgt zahlreiche Schlachtfelder, die ihm die Dimension eines Freiluftmuseums verleihen.
Schlachtfeld La Chapelotte
Schlachtfeld
La Roche Mère Henry
Straßburg
Friedhof
von La Fontenelle
Col mémoire de la Chipotte
Epinal
Schlachtfeld
Tête de Violu
Saint-Diédes-Vosges
Colmar
Schlachtfeld
La Tête des Faux
Schlachtfeld
Gedenkmuseum
von Le linge
Hartmannswillerkopf
Memorial
Ein einzigartiger Schauplatz des Gebirgskriegs
Das Elsass und ein Teil Lothringens wurden im Rahmen des Frankfurter Friedensvertrags vom Mai 1871
vom Deutschen Reich annektiert. Die somit verlorenen Provinzen haben eine reiche patriotische und
nationalistische Literatur in Frankreich genährt, die eine umfassende Vergeltung verherrlichten, und ihre
Rückeroberung zählte zu den sekundären Zielen des Ersten Weltkriegs.
Ab dem 4. August 1914 erhält die französische Armee den Befehl, ins Elsass vorzustoßen und die Täler
und wichtigsten Städte zu erobern. Mülhausen wird am 8. August besetzt, am nächsten Tag evakuiert und
am 17. August zurückerobert, um am 25. August endgültig verlassen zu werden.
Münster wird von den französischen Truppen am 17. August eingenommen und am 3. September
evakuiert, der Vorhut gelingt sogar ein Vorstoß bis vor die Tore von Colmar.
Nach dem Bewegungskrieg erstarrt die Front während der Monate Oktober und November 1914. Die
Täler Saint-Amarin und Masevaux bleiben in französischer Hand.
In den Lothringer Vogesen halten sich die Frontlinien am Grenzkamm (Violu), einer natürlichen
Beobachtungsstelle (La Fontenelle, La Tête des Faux) oder an strategischen Punkten (La Chapelotte, La
Roche Mère Henry).
Nach der Erstarrung der Front im September 1914 stehen sich im Deutsche und Franzosen direkt gegenüber.
Die Front stabilisiert sich ab dem 12. September 1914 auf dem Hügel La Fontenelle, wo sich vor dem Krieg
eine Schulgärtnerei befand. Ab Juli 1915 wird ein Minenkrieg eingeleitet, während am Boden eine Reihe von
“handstreichartigen Überfällen” auf die Massenangriffe folgt. Die Überreste einer bemerkenswerten eisernen
Beobachtungsleiter, die bekanntlich einzige an der gesamten Front, sind heute noch erhalten.
atout france - 38
Wichtige Erinnerungsorte
Das Vogesenmassiv, dessen Frontlinie an
der Schweizer Grenze in der Nähe des
Nullkilometers beginnt, wird von einem
eindrucksvollen Felsvorsprung überragt, der
über dem südlichen Teil der Elsässer Ebene liegt:
der Hartmannswillerkopf, eines der vier
Nationaldenkmäler des Großen Krieges.
Franzosen und Deutsche kämpfen erbittert um
Altar des Vaterlandes am Hartmannswillerkopf
diesen Beobachtungsposten. Allein 1915 wechselt der
Gipfel vier Mal das Lager. Die Kämpfe werden während des gesamten Krieges auf diesem Schlachtfeld
fortgesetzt, das von Bomben, Gas und Flammenwerfern in Trümmer gelegt wird. Die Eroberung soll
den Erfolg einer französischen Offensive in die Region von Mülhausen sichern. Die genaue Anzahl der
Toten wurde nie ermittelt, aber mindestens 30.000 Soldaten ließen hier ihr Leben. Eine Gedenkstätte
bestehend aus einer Krypta mit den Gebeinen von 12.000 unbekannten Soldaten wurde ihnen zu Ehren
errichtet.
Ein Schutzraum des Gedenkens wurde im
ältesten Haus von Uffholtz eingerichtet, das aus
dem Jahre 1581 stammt. Diese Stätte sollte man
vor der Erkundung des “menschenfressenden”
Bergs besichtigen, bei dem es sich um den
eindrucksvollsten historischen Ort des
Vogesenmassivs handelt.
Das Museum Serret wurde 1973 in Saint-Amarin
eröffnet und befindet sich in einem ehemaligen
Gericht, das im Ersten Weltkrieg als elsässisches
Feldlazarett gedient hat. Hier befindet sich heute
eine umfassende Dokumentensammlung über die
Kämpfe und Lebensbedingungen der Soldaten.
Museum Serret
Wenn man der ehemaligen Frontlinie in Richtung der Vallée Noble folgt, erreicht man den größten
rumänischen Militärfriedhof Frankreichs, den rumänischen Militärfriedhof von Soultzmatt, der
1924 vom König Ferdinand und Königin Marie von Rumänien eingeweiht wurde.
Zwischen dem 20. Juli und 15. Oktober 1915 kam es zu besonders verheerenden Kampfhandlungen
auf dem Schlachtfeld von Linge (17.000 Tote), gefolgt von einem Stellungskrieg bis zum 11. November
1918. Bei diesem Schlachtfeld handelt es sich um ein historisches Denkmal, das ergreifende Details
aufweist: die Infrastruktur der soliden deutschen Defensivfront ist sehr gut erhalten, und die Überreste
der französischen Schützengräben aus lockerer Erde sind ein berührendes Zeugnis des “Grabenkriegs”.
Das Gedenkmuseum von Linge zeigt französische und deutsche Gegenstände, die vor Ort gefunden
wurden: Waffen, Munition, persönliche Objekte und Relikte.
Um die Notversorgung möglichst nahe an der Front zu sichern, beschließt die französische Armee im Juli
1915, ein Gebirgslazarett im nunmehr französischen Dorf Mittlach einzurichten. Dieses Feldlazarett ist
heute ein Museum und erinnert an die weniger bekannte Schlachten rund um Metzeral im Juni 1915, sowie an
den General Serret und Colonel Boussat, die im Dezember 1915 am Hartmannswillerkopf gefallen waren.
atout france - 39
1914 besetzen die Deutschen den Gipfel des Tête des
Faux auf 1.220 Metern Höhe. Die Weihnachtsschlacht
1914 wird unter extremen winterlichen Bedingungen
ausgetragen und macht 600 Soldaten in nur einer Nacht
einsatzuntauglich.
Aber die Deutschen bauen eindrucksvolle Festungen, die
die Lage bis zum Waffenstillstand erstarren lassen.
Wenn man der ehemaligen Grabenlinie folgt, gelangt
man zum Col de Sainte Marie aux Mines, einem
Grenzposten zwischen Frankreich und Deutschland,
der ab 1914 von den Deutschen gehalten wurde. Die
umliegenden Berggipfel wie der Bernhardstein, der
Tête du Violu und der Côte 607 werden zum
Schauplatz eines indirekt ausgetragenen Krieges.
Tête des Faux
Das Museum Saint-Dié-desVosges bewahrt außergewöhnliche
Ausstellungsstücke der Kriegsgeschichte
von 14-18 auf. In zehn Vitrinen befinden
sich Kleidung, Waffen, Munitionen und
Dokumente, die von der Meurthe-Schlacht
und den Kämpfen bei La Chipotte zeugen.
Die Geschichte der zwei “Flugakrobaten”
Fonck und Guynemer wird ebenfalls anhand
einer einzigartigen Sammlung erzählt.
Die Anhöhe La Fontenelle im HureTal ist ein strategischer Punkt eines
Stellungskrieges, der sich bald in einen
Minenkrieg verwandeln sollte. 1925
wird ein Denkmal neben dem Friedhof
errichtet, in dem 2.348 französische
Soldaten begraben sind.
Vom 28. August bis zum 9. September
1914 tobt im Sektor des Col de la
Chipotte ein tödlicher Nahkampf. Der Pass
wechselt fünf Mal die Seiten, wobei 4.000
französische Soldaten fallen, sodass er von
den Überlebenden als “Höllenabgrund”
bezeichnet wurde. Dieser französische
Sieg, gemeinsam mit jenem an der Marne,
vereitelt den deutschen Invasionsplan,
und der Bewegungskrieg erstarrt zum
Stellungskrieg. Der Friedhof von La
Chipotte erinnert an das heldenhafte
Opfer der französischen Soldaten.
Friedhof von La Fontenelle
atout france - 40
Aussichtspunkt am Roche Mère-Henry
Ab September 1914 stabilisieren die Deutschen ihre Stellungen in der Nähe von Moyenmoutier im
Senones-Tal, der ehemaligen Hauptstadt des Fürstentums Salm. Der Felsvorsprung Roche Mère
Henry an der Steilwand ist bis Januar 1915 Zielpunkt
französischer Angriffe.
Im äußersten Norden der Kriegslinie zwischen den
Gipfeln Donon und Raon-L’Etape ist La Chapelotte
der nachweislich letzte Schauplatz des
Minenkriegs in den Vogesen.Von 14-18 befanden
sich bestimmte Stellungen 120 m tief unter der Erde.
Die Deutschen legten in diesem sehr spröden
Sandsteinmassiv erstaunliche Bunker an,
deren Geschichte im Interpretations- und
Dokumentationszentrum 1914-1918 von PierrePercée erzählt wird.
Weitere Information:
Eingang zum unterirdischen Gang von La Chapelotte
www.front-vosges-14-18.eu/deutch
atout france - 41
5Anhang
Atout France, die Zentrale für
Tourismusentwicklung in Frankreich
Mit 83 Mio. internationalen Besuchern und 35,8
Mrd. Tourismuseinnahmen 2012 ist der Tourismus
ein wichtiger Wirtschaftszweig für Frankreich und
stellt 7,12% des französischen BIP dar.
Atout France wurde 2009 gegründet, um die
Entwicklung dieses Sektors zu fördern, und verfolgt
dieses Ziel im Rahmen verschiedener Missionen:
Die Tourismusmärkte beobachten und
analysieren
Die Zentrale unterhält ein effizientes und
permanentes System zur Beobachtung und Analyse
des internationalen Fremdenverkehrsmarkts.
Diese Kenntnis von Angebot und Nachfrage
ermöglicht es, über eine möglichst vollständige
Marktkenntnis im Bereich Tourismus zu verfügen
und folglich die wichtigen strategischen Leitlinien
für die Tourismusförderung in Frankreich
festzulegen.
Das französische Tourismusangebot
verbessern und vermarkten
Um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
und die Attraktivität der französischen
Destinationen zu erhöhen, stellt ihnen Atout
France sein Know-how im Bereich des
touristischen Engineering zur Verfügung.
Partner Die Zentrale begleitet über 1.100
professionelle Partner Fremdenverkehrsämter
auf Regions- und Departementsebene,
Tourismusbüros und über 800 privatwirtschaftliche
Unternehmen) bei ihren Marketingkampagnen und
Tourismusförderung in Frankreich und im Ausland.
Mehr als 2.000 Werbekampagnen für die breite
Öffentlichkeit, Berufsgruppen und Presse werden
jedes Jahr durchgeführt.
Die Leistungsqualität verbessern
Atout France ist mit spezifischen Missionen
beauftragt, um die Qualität des Angebots zu
verbessern. Das betrifft die Bewertung der
touristischen Unterkünfte, die Registrierung der
Reiseveranstalter, aber auch die Kontrolle und
Bewerbung von Qualitätslabels wie “Vignobles &
Découvertes” für den Weintourismus.
Ein Einsatzgebiet auf lokaler, nationaler und
internationaler Ebene
Atout France entwickelt seine Missionen auf
internationaler Ebene dank eines Netzwerks von
35 Zweigstellen in 32 Ländern. Diese einzigartige
Organisation mobilisiert mehr als 250 Personen
und vertieft unaufhörlich seine Kenntnisse über
Märkte und internationale Kunden, um die
Aktionen der Partner optimal auszurichten und zu
fördern, von der Planung bis zur Vermarktung eines
Projekts.
Weitere Information: www.atout-france.fr
oder www.rendezvousenfrance.com
Die “Mission du Centenaire “ (Mission 100
Jahre Erster Weltkrieg)
Vereinigung Gedenktourismus und Erster
Weltkrieg
Die Mission 100 Jahre Erster Weltkrieg wurde
von der Regierung beauftragt, die Umsetzung des
Gedenkprogramms “Hundert Jahre 1. Weltkrieg”
vorzubereiten und zu begleiten.
Die Vereinigung Gedenktourismus und Erster
Weltkrieg, das touristische Netz der Westfront
wurde am 13. September 2012 in Albert
gegründet. Die Hauptakteure sind Regionale und
Departementale Fremdenverkehrsämter sowie die
städtischen Tourismusämter der geographischen
Zone, die von Nord-Pas de Calais bis zum
Elsass vom Krieg betroffen war. Heute zählt die
Vereinigung 35 Mitglieder, die gemeinsam die
Aktionen ihres Netzwerks steuern, den Empfang,
die Promotion und die Kommunikation abstimmen
und damit insgesamt Tourismus und Gedenken
stärken.
Sie hat die Aufgabe, die wichtigen Termine der
Gedenkagenda zu organisieren, die verschiedenen
Initiativen in ganz Frankreich zu begleiten und
zu koordinieren sowie Informationen über
die Vorbereitung und Programmplanung der
Hundertjahrfeier an die Öffentlichkeit zu verteilen.
Über 1.000 Projekte in Frankreich und im
Ausland wurden mit dem offiziellen “Label du
Centenaire” ausgezeichnet. Das Internetportal
der Mission, www.centenaire.org, ist als echtes
digitales Sammelzentrum gestaltet, das der breiten
Öffentlichkeit in Echtzeit Informationen über die
Vorbereitungen zur Hundertjahrfeier anbietet.
Weitere Information: http://centenaire.org/de
atout france - 42
Mehr Infos: [email protected]
Bildfreigabe
Paris Ile-de-France, das Tor zu Frankreich (S. 17)
Amerikanischer Friedhof © CDT 92/JL Dolmaire
Gedenkstatte Escadrille La Fayette © Fondation Escadrille Lafayette
Grab des unbekannten Soldaten - Triumphbogen in Paris © Livia Lérès (SIPA PRESS) © V.Castro/Sipa/CRT PIdF
Musée de la Grande Guerre du Pays de Meaux © H.Giansily/CRT PIdF
© Musée de l’Air et de l’Espace - Le Bourget/A. Fernandes
Nord-Pas-de-Calais (S. 20-23)
Fromelles Australian Memorial Park © AS. Flament
Nationalfriedhof Notre Dame de Lorette © S. Dhote
Deutscher Friedhof La Maison Blanche © S. Dhote
Kanadisches Nationaldenkmal von Vimy © S. Dhote
Friedhof von Saint-Étienne-au-Mont © AS. Flament
PICARDIE - Somme, der Rundweg der Erinnerung (S. 24-26)
South Africa Memorial and Museum Longueval ® Nicolas Bryant
Australien National Memorial Villers-Bretonneux ® Nicolas Bryant
PICARDIE - Departement Aisne 14 -18 (S. 27-30)
Chemin des dames. Constellation de la douleur © F.X.Dessirier
Observatorium Chemin des Dames © F.X. Dessirier
Drachenhöhle © Jan D’Hondt-BAD
Vingré © F.X. Dessirier
42 Division US Memorial © OT Fere en Tardenois
Riqueval Bridge 1918 © archives départementales-02
Champagne-Ardenne (S. 31-34)
Das Kriegslager Vallée Moreau © John Foley - Champs de la Mémoire
Die Schützengräben von Massiges - © CRTCA
Fort de la Pompelle © John Foley - Champs de la Mémoire
Orthodoxe Kapelle © John Foley - Champs de la Mémoire
Totendenkmal von Navarin © J.P. Husson
Lothringen:Verdun, Epizentrum der Kämpfe im Dreiländereck Lothringen (S. 35-37)
Beinhaus von Douaumont © Michel PETIT
Weltzentrum für Frieden © B. Barbier_CRT Lorraine
1914-18 an der Vogesenfront (S. 38-41)
Altar des Vaterlandes Hartmannswillerkopf © ADT68/CG88 - JL. Delpal
Museum Serret © ADT68/CG88 - JL. Delpal
Tête des Faux © ADT68/CG88 - JL. Delpal
La Chapelotte © ADT68/CG88 - JL. Delpal
Friedhof La Fontenelle © ADT68/CG88 - JL. Delpal
atout france - 43
Tourismus und Gedenken
Atout France
www.atout-france.fr
www.rendezvousenfrance.com