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NORDFRANKREICH
Wege der
Erinnerung
14 - 18
4 Routen
zu Sehenswürdigkeiten
und Schauplätzen
des 1. Weltkriegs
S. Dhote
Einführung
Auf den „Wegen der Erinnerung im Nord-Pas de Calais“ entdeckt der Besucher geschichtsträchtige Plätze, die an die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs erinnern. Jeder dieser Orte gedenkt auf seine Weise bestimmter Geschehnisse und erzählt
Geschichten von Soldaten, Truppen, Schlachten oder Städten. Sie zeugen von Trauer, bestechen heute aber oft auch durch ihre
Schönheit.
Historisches kanadisches
Nationaldenkmal von Vimy
Diese Broschüre ist ein geschichtlicher und praktischer Reiseführer, in dem 36 Orte und deren Sehenswürdigkeiten sowie vier
thematische Routen vorgestellt werden. Diese Erinnerungswege zeigen, wie sehr der Krieg das kollektive Gedächtnis unserer
Region geprägt hat.
Leitartikel
1 - Die Front. ..................................................................... s. 4
Mit ihren „Chemins de mémoire“ möchte
Im Nord-Pas de Calais gibt es auch heute noch
die Region Nord-Pas de Calais das Gedenken
ein reiches, kaum beachtetes geschichtliches
an die Vergangenheit wach halten. Diese
Erbe aus den beiden Weltkriegen.
Gedächtniswege erinnern an die Opfer
Militärfriedhöfe, Denkmäler und Ruinen
des Ersten Weltkrieges. Zugleich unterstreichen
zeugen noch immer von den damaligen
sie aber auch die Bedeutung des Friedens
Geschehnissen.
und seiner Errungenschaften: der Freiheit
und der Brüderlichkeit, die heute das Leben
in Europa bestimmen.
Die «Wege der Erinnerung im Nord-Pas de
2-D
er Bewegungskrieg und die erste Zeit
unter deutscher Besatzung........................ s. 10
Calais» ermöglichen es dem Besucher, ein
tieferes Verständnis für diese Ereignisse zu
Deshalb wollen wir mit dieser Initiative nicht
entwickeln, die für die Welt und Europa von
nur der Vergangenheit verhaftet bleiben,
entscheidender Bedeutung waren. Sie ehren
sondern unsere Aufmerksamkeit auch auf
die Männer und Frauen, die in dieser Region
die heutige Welt und auf die Zukunft richten.
starben und begraben wurden.
Daniel PERCHERON
Senator des Pas-de-Calais
Vorsitzender des Regionalrates
Nord-Pas de Calais
Régine SPLINGARD
Regionalrätin
Vorsitzende des regionalen Tourismusamtes
des Nord-Pas de Calais
3-D
as Küstengebiet als Basis
der alliierten Armeen...................................... s. 14
4 - Wiederaufbau
der zerstörten Gebiete................................... s. 16
Photo Credits : S. Dhote - E. Roose -A.S. Flament - P. Morès
3
Die „Cobber”-Statue im Australian Memorial Park erzählt
vom Zusammenhalt der Soldaten. Das Denkmal zeigt
den australischen Unteroffizier Simon Fraser, der einen
verwundeten Kameraden vom Schlachtfeld trägt.
Die Szene stammt aus der Schlacht von Fromelles, der
ersten Militäroperation der Australier während des Ersten
Weltkrieges auf europäischem Boden – und zugleich eine
der tragischsten für die australische Nation. Denn bei den
Kämpfen am 19. Juli 1916 kamen 5.533 Australier ums Leben.
A.S. Flament
Richebourg
Neuve-Chapelle Indian Memorial
Im Oktober 1914 erhielt die britische Armee Verstärkung
durch die Truppen seiner indischen Kolonie. Das in Flandern
stationierte Korps der Inder nahm an mehreren Schlachten
zwischen Ypern und La Bassée teil – auch an dem Angriff
auf Neuve-Chapelle im März 1915, bei dem es 4.047 Mann
verlor. Das Neuve-Chapelle Memorial in Richebourg ist das
einzige Denkmal, das entlang der einstigen Front an den
Einsatz der indischen Soldaten im Ersten Weltkrieg erinnert.
Seine mit dem Stern von Indien gekrönte Säule wird von
zwei Tigern flankiert.
Rue Delval
59249 FROMELLES
Heute findet man in diesen Gebieten eine große Anzahl von Militärfriedhöfen. Sie erinnern an die erbitterten Kämpfe,
die harten Lebensbedingungen in den Schützengräben und die verschiedenen Herkunftsländer der hier gefallenen Soldaten.
2
An der Kreuzung von
Route d’Estaires und
Rue du Bois (RD 171)
62136 RICHEBOURG
Stimmungsvoller Friedhof an der „vergessenen Front“
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Richebourg
Mont-Saint-Eloi
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D 9933
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D 649
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HéninBeaumont
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Souchez
Condésur-l'Escaut
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D 938
Vis-en-Artois
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D 93
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Saint-Valerysur-Somme
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(Doornik)
A 27 - E 42
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Saint-Pol-sur-Ternoise
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D 925
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Loos-en-Gohelle
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(Renaix)
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(Moeskroen)
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Montreuil-sur-Mer
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A1
N 32
D 12
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N 369
Lillers
N 47
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Fromelles
D 941
42
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Marcqen-Baroeul
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5
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Vieille-Chapelle
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N 50
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Busnes
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Fruges
A 16 - E 402
4
2
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Aire-sur-la-Lys
A 26
6
D 12
9
94
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Wervicq-Sud
Wambrechies
Armentières
Nord - Pas de Calais
Hucqueliers
D 901
Lakenhalle (Tuchhalle)
Grote Markt 34
8900 IEPER (YPERN)
BELGIEN
Tel.: +32 (0)57 239 220
www.inflandersfields.be
5
N 36
Steenwerck
8
92
Saint-Venant
Merlimont
Merlimont
D
Comines
Ploegsteert
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BerckBercksur-Mer
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Messen
(Messines)
D
Méteren
D 642
Lumbres
Sainte-Cecile-Plage
Stella-Plage
Stella-Plage
Oudenaarde
(Audenarde)
Bailleul
Hazebrouck
Desvres
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A 10
Kortrijk
(Courtrai)
Menen
Menen
(Menin)
(Menin)
Kemmel
Kemmel
3
93
Arques
Fauquembergues
D 93
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Godewaersvelde
N 42
Hardelot
Etaples-sur-Mer
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(Ypres)
(Ypres)
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A 19
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N 38
Steenvoorde
Cassel
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Saint-Martin-Boulogne
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Passchendaele
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Clairmarais
Saint-Etienne-au-Mont
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BOULOGNESUR-MER
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Wormhout
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La Reconstruction dans les territoires dévastés
Roeselare
(Roulers)
13
Langemark
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Poperinge
Licques
Wimereux
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Guînes
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Hondschoote
Bergues
Bourbourg
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N 17
Dendermonde
(Termonde)
Le Littoral, base arrière des armées alliées
N 50
A 16 - E
N 35
E 42
Cap Blanc Nez
Petit-Fort-Philippe
Grand-Fort-Philippe
D 240
Im Oktober 1914 verfestigte sich einige Kilometer von
Ypern entfernt die Front und formte eine Ausbuchtung
in den deutschen Linien. Fünf Schlachten spielten
sich hier vor den Toren der reichen flämischen Stadt
hintereinander ab, an denen Soldaten aus aller Herren
Länder beteiligt waren. Heute kann man sich in
dem Museum „In Flanders Fields“ in das Leben eines
Soldaten oder Zivilisten jener Epoche hineinversetzen –
und vielleicht so ein besseres Verständnis für
die Geschichte des Ersten Weltkrieges entwickeln.
Gent
(Gand)
DUNKERQUE
Gravelines
CALAIS
Sangatte
Audinghen
A.S. Flament
A 14 - E 17
La guerre de mouvement et la première occupatio
Veurnes
(Furnes)
403
Mer du Nord
Rue de Pétillon
62840 FLEURBAIX
Grande-Synthe
Oye-Plage
Tardinghen
Die umkämpfte Stadt
(La Panne)
Zuydcoote
Malo-les-Bains
A 26
Ypern – Das Museum
„In Flanders Fields“ 1
E. Roose
A 17 - E
P. Morès
Der von Wassergräben umgebene und mit Trauerweiden
bewachsene Le Trou Aid Post Cemetery ist mit Sicherheit
einer der schönsten Commonwealth-Friedhöfe der Region.
An diesem Ort lag einst eine britische Rettungsstation –
heute sind hier 356 Soldaten begraben, die an der
„vergessenen Front“ fielen. Sie verlief zwischen Armentières
und La Bassée, weitab von den strategisch wichtigen
Gebieten. Diese Front war Schauplatz vieler Offensiven,
deren Auswirkungen auf den Kriegsverlauf zwar gering
waren, bei denen aber viele Soldaten ihr Leben verloren.
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Fleurbaix
Le Trou Aid Post Cemetery
4
In Gedenken an den Einsatz der indischen Soldaten
im Ersten Weltkrieg
D 644
Im Nord-Pas de Calais zog sich die Front wie ein enormer Riss durch Flandern und die Picardie. Nach den 1915 begonnenen
französischen Militäroperationen auf den Hügeln des Artois löste die Armee des Britischen Empires dort nach und nach
die französischen Truppen ab. Den begrenzten Offensiven der ersten Kriegsjahre folgten ab 1916 Angriffe von größerer
Tragweite, wie vor Arras im April 1917 oder auch vor Cambrai im November des gleichen Jahres.
“Don’t forget me Cobber” :
„Freund, vergiss mich nicht“
A2
Ende 1914 verloren sowohl die Deutschen als auch die Alliierten langsam die Hoffnung auf einen schnellen Sieg.
Auf einer fast 800 Kilometer langen Linie von der belgischen Küste bis zu den Vogesen standen die französische
und britische Armee den deutschen Streitkräften gegenüber. Nun begann ein langer Stellungs- und Abnutzungskrieg.
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1
Die Front
Fromelles
Australian Memorial Park
Le Catelet
Bohain-en-Vermandois
La Capelle
5
Richebourg
Portugiesischer Friedhof
Ablain-Saint-Nazaire
Der Nationalfriedhof
Notre-Dame
de Lorette 7
5
Die einzige Gedenkstätte für den
Kriegseinsatz Portugals
Um ihre Unterstützung für die alliierten Truppen
zu zeigen, gründete die portugiesische Armee
1916 ein Expeditionskorps. Man unterstellte
die Männer der britischen Befehlsmacht und
setzte sie im französischen Flandern in dem
Gebiet zwischen Laventie und Festubert ein.
Am 9. April 1918 wurden die Portugiesen von
der Offensive der deutschen Armee auf der
Lys-Ebene geschlagen. In Richebourg sind auf
dem einzigen portugiesischen Militärfriedhof
der gesamten Front jene 1.831 Männer bestattet,
die im Laufe des Jahres 1918 fielen.
Route d’Estaires (RD 947)
62136 RICHEBOURG
Der grösste französische
Militärfriedhof
Im Mai 1915 wollten die französischen
Soldaten die von den Deutschen
S. Dhote
eroberten Hügel des Artois wieder
zurückgewinnen. Sie konnten die
Lorettohöhe einnehmen, mussten aber vor Vimy kapitulieren – und
verloren bei den Schlachten 102.000 Mann. Viele von ihnen fanden
auf dem größten französischen Militärfriedhof von Notre Dame
de Lorette ihre letzte Ruhestätte. Insgesamt wurden hier auf einer
Fläche von 25 Hektar 40.000 Tote begraben, darunter auch
22.000 unbekannte Soldaten.
Chemin du Mont de Lorette
62153 ABLAIN-SAINT-NAZAIRE
Vimy – Historisches kanadisches
Nationaldenkmal 9
„Das moderne Kanada wurde
in den Schützengräben von Vimy geboren“
Zwei weiße Türme mit zwanzig Statuen erinnern inmitten
eines 107 Hektar großen Parks an die 11.285 kanadischen
Soldaten, die während des 1. Weltkrieges in Frankreich als
vermisst gemeldet wurden. Das Denkmal steht an der Stelle,
an der am 10. April 1917 kanadische Truppen– zum ersten
Mal in einem vom britischen Expeditionsheer unabhängigen
Armeeverband – die Vimy-Höhe einnahmen – ein für das
kollektive Gedächtnis der Kanadier herausragendes Ereignis.
Chemin des Canadiens
62580 VIMY
Tel.: +33 (0)3 22 76 70 86
Thélus
Lichfield Crater
und Zivy Crater
P. Frutier
S. Dhote
P. Frutier
S. Dhote
S. Dhote
10
Ein Minenkrater
als Begräbnisstätte
A.S. Flament
Loos-en-Gohelle
Dud Corner Cemetery
und Loos Memorial 6
„Wir starben, weil unsere Väter
gelogen haben!“
Im Ersten Weltkrieg gab es viele Tote, die nie
identifiziert werden konnten, und Soldaten, die bis
heute als verschollen gelten. 20.000 ihrer Namen
stehen auf der Gedenkstätte von Loos auf dem
Friedhof Dud Corner. Die meisten von ihnen kamen
bei der Schlacht von Loos im Herbst 1915 ums Leben.
Unter ihnen war auch der einzige Sohn von Rudyard
Kipling. Der Autor des Dschungelbuchs kam über
den Verlust nie hinweg. In seinen Epitaphs of the War
schrieb er: „Wenn’s Fragen gibt, warum wir starben /
Erzählt ihnen: weil unsere Väter gelogen haben.“
Route de Béthune (RD 943)
62750 LOOS-EN-GOHELLE
Souchez
Cabaret-Rouge Cemetery
8
“There’s some corner of a foreign field that is for ever
England” (Rupert Brooke, The Soldier)
Vor dem Ersten Weltkrieg lag am Ortseingang von Souchez das
Cabaret Rouge. Heute trägt der Militärfriedhof den Namen dieses
Etablissements. Er wurde von der Imperial War Graves Commission
1917 angelegt, um die sterblichen Überreste aus mehr als
100 anderen Begräbnisstätten der Region hier gemeinsam
zu bestatten. Der Friedhof liegt zwischen der französischen
Gräberstadt von Notre-Dame de Lorette und dem deutschen
Friedhof Maison Blanche. Er wurde im britischen Stil angelegt,
der für die Friedhöfe des Commonwealth so typisch ist.
Am 9. April 1917 begannen
die vier kanadischen
Divisionen mit dem Angriff
auf den Bergkamm von
Vimy, der von der deutschen
Lichfield Crater
Armee mit aller Macht
verteidigt wurde. Dabei
starben mehr als 100 kanadische Soldaten. Der damals
für die Beisetzungen zuständige Offizier wählte einen
ungewöhnliche Bestattungsort: Er machte die beiden
Minenkrater des Bergkamms zur Grabstätte. Der Lichfield
Crater und der Zivy Crater wurden in ihrer eigentümlichen
und einzigartigen Form bis heute bewahrt.
Lichfield Crater
Hameau du Vert-Tilleul
62580 THÉLUS
Zivy Crater
Strasse von Thélus zu Neuville-Saint-Vaast
62580 THÉLUS
P. Frutier
Neuville-Saint-Vaast:
Denkmal für die polnischen
Freiwilligen
Tschechoslowakischer
Friedhof 11
„Für eure Freiheit und die unsere“
Da sie die Vormachtstellung Deutschlands und
Österreich-Ungarns gegenüber ihrer Heimat
bekämpfen wollten, engagierten sich polnische,
tschechische und slowakische Einwanderer aus
dem Großraum Paris ab 1914 in der französischen
Armee. An ihren Einsatz erinnern zwischen Neuville
Saint-Vaast und Souchez zwei Denkmäler. Das eine
markiert den Eingang zum „tschechoslowakischen
Friedhof“, das andere trägt das Motto der polnischen
Freiwilligen: „Za nasza wolnosc i wasza“ –
„Für eure Freiheit und die unsere“.
Strasse von Neuville-Saint-Vaast zu Souchez
(RD 937)
62580 NEUVILLE-SAINT-VAAST
Rue Carnot
62153 SOUCHEZ
6
Denkmal für polnische Freiwillige
12. September 1920 – Prozession zum Friedhof Notre-Dame de Lorette
7
Neuville-Saint-Vaast
Das deutsche Gräberfeld
von La Maison
Blanche 12
Monchy-le-Preux
Newfoundland Memorial
S. Dhote
Doignies
Louverval
Military Cemetery
und Cambrai
Memorial 16
14
Der Karibu – Symbol für den mutigen Einsatz
der neufundländischen Soldaten
„Versöhnung über den
Gräbern“
Das Gräberfeld von Maison
Blanche ist der größte
deutsche Soldatenfriedhof
in Frankreich. Am
Kriegsende wurde er von
den Franzosen angelegt
und beherbergt die
sterblichen Überreste
von 44.833 im Artois
S. Dhote
gefallenen Soldaten.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK)
gestaltete das Gelände in den 1970er Jahren um.
Am Friedhofseingang befindet sich ein Kreuz mit
der französischen Inschrift „Paix aux hommes de
bonne volonté“ (Friede den gutwilligen Menschen).
Sie erinnert an die Maxime des VDK: „Versöhnung
über den Gräbern“.
Strasse von Neuville-Saint-Vaast zu Arras (RD 937)
62580 NEUVILLE-SAINT-VAAST
In der Nähe der Kirche von Monchy-le-Preux steht ein bronzener
Karibu auf den Ruinen eines deutschen Bunkers. Das nordische
Rentier hebt seinen
S. Dhote
Kopf, als wolle es einen
Schrei ausstoßen.
Das Denkmal erinnert an
den heldenhaften Einsatz
der neufundländischen
Soldaten während des
Ersten Weltkrieges: Nach
einem verlustreichen
Angriff auf die Deutschen
hatten sie mit wenigen
Mann das Dorf verteidigt
und der deutschen
Gegenoffensive
vier Stunden lang
standgehalten.
Der Panzer als neue Einsatzwaffe
Am 20. November 1917 setzte die britische Armee bei
Cambrai zum ersten Mal 476 „Mark IV“ – Angriffspanzer
bei einer Großoffensive ein. Den Briten gelang es zwar, die
deutsche Verteidigungslinie zu durchbrechen, doch hielten
sie der Gegenoffensive nicht stand. Ihre Truppen verloren
das unter Mühen eroberte Gebiet erneut. Nach der Schlacht
von Cambrai wurden 7.000 Commonwealth-Soldaten als
vermisst gemeldet – vermutlich starben sie bei den heftigen
Gefechten. Ihnen zu Ehren steht neben dem Militärfriedhof
von Louverval das Cambrai Memorial.
RD 930
62147 DOIGNIES
Serre-Puisieux – Französische
Gräberstadt und Friedhöfe
des Commonwealth 18
Die einstigen Schlachtfelder als Orte der Erinnerung
An der kaum fünf Kilometer langen Straße zwischen SerrePuisieux im Département Pas-de-Calais und Mailly-Maillet
im Département Somme liegen nicht weniger als zwölf
Militärfriedhöfe – darunter auch eine französische Gräberstadt.
Von den Anhöhen der Umgebung aus kann man das
Schlachtfeld erkennen, auf dem die Franzosen im Juni 1915
und die Briten im Juli 1917 in der Somme-Schlacht kämpften.
Heute ist das gesamte Areal ein Ort der Erinnerung an die
Toten des Ersten Weltkrieges.
Strasse von Serre-Puisieux to Mailly-Maillet (RD 919)
62116 PUISIEUX
Ayette Indian
und Chinese Cemetery
Rue de Chaussy
62118 MONCHY-LEPREUX
19
Der Einsatz asiatischer Arbeiter im Ersten Weltkrieg
Bullecourt Australian
Memorial Park 15
Die Diggers und ihr Angriff
auf die Siegfriedstellung
Am 11. April 1917 griffen die Alliierten
das von den Deutschen besetzte
Dorf Bullecourt an, das einen
wichtigen Punkt in der deutschen
Verteidigungslinie markierte.
Am 3. Mai folgte eine weitere
Offensive – doch beide
Operationen scheiterten. Fünf
australische Divisionen hatten
diesen Einsatz unterstützt und
dabei fast 10.000 Mann verloren.
An dieses schreckliche Ereignis
erinnern heute der Gedenkpark
Bullecourt und die Statue des
Diggers (Gräbers), der für all jene
steht, die sich in den Schützengräben
in Sicherheit bringen wollten.
S. Dhote
Arras
Der Wellington-Steinbruch
13
Angriff von unten – die britischen Soldaten
in Arras
Es war ein geschicktes Ablenkungsmanöver:
Am 9. April 1917 startete die britische Armee einen
großen Überraschungsangriff vor den Toren von
Arras, damit die Franzosen möglichst unbemerkt
ihre Offensive auf dem Höhenzug Chemin des
Dames durchführen konnten. An jenem Morgen
verließen fast 24.000 Soldaten ihr unterirdisches
Versteck in den ehemaligen Kreidesteinbrüchen.
Heute kann man eines dieser unterirdischen
Tunnelsysteme besichtigen und sich dort über
die Schlacht von Arras informieren.
8
Rue Delétoille
62000 ARRAS
Tel.: +33 (0)3 21 51 26 95
www.carriere-wellington.com
Digger Memorial
Rue de Douai (D956)
62128 BULLECOURT
P. Morès
S. Dhote
S. Dhote
Grévillers Military Cemetery
und New Zealand Memorial
17
Noch unheilvoller als der Krieg selbst:
die Spanische Grippe
Das „New Zealand Memorial“ von Grévillers gedenkt der
450 im Jahr 1918 verstorbenen neuseeländischen Soldaten.
Das Denkmal befindet sich auf einem Friedhof, von dessen
2.106 Toten etliche laut ihrer Grabsteine an einer Krankheit
gestorben („DOD“, Died Of Disease) sind. Vermutlich war
oft die „Spanische Grippe“ schuld. Begünstigt durch
Truppenbewegungen und Volkswanderungen forderte
diese weltweite Epidemie von Anfang 1918 bis zum Sommer
1919 zwischen 20 und 40 Millionen Todesopfer – also zweibis dreimal so viele wie der Krieg selbst.
Im Laufe des Ersten Weltkrieges rekrutierte die britische
Armee freiwillige Zivilisten in Ägypten, Südafrika, Indien
und China. Diese übernahmen vor allem logistische Aufgaben
und beteiligten sich am Wiederaufbau nach dem Krieg.
Auch wenn die Arbeiter nicht aktiv an den Schlachten
beteiligt waren, ließen doch viele von ihnen in Frankreich
ihr Leben. Auf dem indischen und chinesischen Friedhof in
Ayette sind 80 aus dem Orient stammende Arbeiter begraben,
die bei ihren Arbeiten in der Nähe der Front im Artois und an
der Somme starben.
Route d’Ablainzevelle (RD 7)
62116 AYETTE
D29
62450 GRéVILLERS
Ribécourt – Kamp von marokkanischen Spahis
9
Der Bewegungskrieg
und die erste Zeit unter
deutscher Besatzung
2
Am 14. August 1914 schickte die deutsche Armee im Zuge des Schlieffen-Plans ihre Truppen durch Belgien in Richtung
Frankreich. Ihr Ziel: der Einmarsch in Paris. Trotz des Widerstandes der Belgier, die von französischen und britischen
Einheiten unterstützt wurden, erreichten die Deutschen die französische Grenze und überquerten sie bei Maubeuge.
Dann folgten zwei Niederlagen für die deutschen Truppen: Sie scheiterten sowohl in der ersten Marne-Schlacht als auch
beim „Wettlauf ans Meer“. Die Front erstarrte, die Armeen verharrten an Ort und Stelle. Aus dem Bewegungskrieg
wurde nun ein Stellungskrieg.
Die deutsche Armee besetzte die eroberten Gebiete. Die von der neuen Militärregierung aufgestellten Regeln
führten dazu, dass sich verschiedene Formen des Widerstands entwickelten, die mit aller Härte unterdrückt wurden.
Im Jahr 1918 kehrte man zum Bewegungskrieg zurück. Im Sommer startete die alliierte Armee unter dem alleinigen
Kommando von Marschall Foch eine groß angelegte Offensive, mit der sie die deutschen Verteidigungslinien
durchbrach und die besetzten Gebiete befreien konnte.
Das Fort de Seclin
2
Die Festung von Seclin – ein friedvoller Ort
Das Fort von Seclin gehörte einst zum Festungsgürtel
von Lille und ist bis heute gut erhalten. Von August bis
Oktober 1914 war Lille zur „offenen Stadt“ erklärt worden.
In dieser Zeit fanden hier keine zerstörerischen Kämpfe
statt. Nach der Besetzung im Herbst wurden dann aber
doch große Teile der Verteidigungsanlage zerstört, die aus
insgesamt sechs Festungen und 13 Verbindungsgebäuden
bestand. Das Fort von Seclin war aber nur wenig betroffen
und beherbergt heute ein Artilleriemuseum. Die Familie
Boniface widmet sich seit 1996 seiner Erhaltung.
Chemin du Petit Fort
59113 SECLIN
Tel.: +33 (0)3 20 97 14 18
www.fortseclin.com
P. Morès
Denkmal für die in Lille erschossenen
Widerstandskämpfer 1
Das Comité Jacquet in Lille: Widerstandskämpfer
im Ersten Weltkrieg
A 14 - E 17
La guerre de mouvement et la première occupatio
Gent
(Gand)
N 369
Fleurbaix
34
1
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La Reconstruction dans les territoires dévastés
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Gravelines
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Petit-Fort-Philippe
Grand-Fort-Philippe
Calais
N 17
Dendermonde
(Termonde)
Le Littoral, base arrière des armées alliées
N 50
A 17 - E
N 35
Grande-Synthe
Oye-Plage
Mer du Nord
Parade der deutschen Truppen auf dem Grand’Place in Lille
Veurnes
(Furnes)
Dunkerque
Square Daubenton
59000 LILLE
E. Roos
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(La Panne)
Zuydcoote
Malo-les-Bains
D 12
6
E. Roose
Vier Männer vor einer Mauer: Das Denkmal „Les Fusillés lillois“
erinnert an die hingerichteten Anführer des Comité Jacquet.
Es zeigt die tapferen Franzosen, kurz bevor sie in den Gräben
der Zitadelle von Lille erschossen wurden. Eugène Jacquet,
Georges Maertens, Ernest Deceuninck und Sylvère Verhulst hatten
zuvor im besetzten Lille ein Untergrundnetzwerk aufgebaut,
das den Alliierten Informationen über die deutsche Armee
zuspielte. Nach ihrer Festnahme durch die Deutschen wurden
sie zum Tode verurteilt und am 22. September 1915 erschossen.
Le Catelet
Bohain-en-Vermandois
La Capelle
11
Le Quesnoy
New Zealand Memorial
Annoeullin – Deutscher
Militärfriedhof 3
5
Le Quesnoy – die von den Kiwis befreite Stadt
Hier ruht Albert Ball, ein „Ass“
der britischen Luftwaffe
Am 4. November 1918 wurde Le Quesnoy von den
neuseeländischen Truppen befreit. Es gelang ihnen,
die von Vauban errichteten Festungsanlage der Stadt
mit Hilfe einer Holzleiter zu erklimmen. Diese Szene
ist in dem New Zealand Memorial auf der Stadtmauer
dargestellt. Zu seinen Füßen befindet sich ein Farn –
das Emblem der neuseeländischen Nation. Auch 90 Jahre
nach dem Waffenstillstand gilt die Befreiung der Stadt
weiterhin als ein wichtiges Ereignis in der Geschichte
des neuseeländischen Einsatzes im Ersten Weltkrieg.
Auf dem deutschen Militärfriedhof von Annœullin
fällt das Grab von Albert Ball ins Auge, dem
berühmten Fliegerass der britischen Luftwaffe.
Er brachte es im Ersten Weltkrieg auf
44 abgeschossene deutsche Flugzeuge. Doch
dann zerbarst seine Maschine 1917 nach einer
Schlacht gegen die Fliegerstaffel von Lothar
von Richthofen, dem Bruder des „Roten Barons“.
Die Engländer sprachen von einem Defekt,
die Deutschen von Sieg. Die Einwohner von
Annœullin fanden Balls Leiche, die
von den Deutschen
mit militärischen Ehren
beigesetzt wurde.
S. Dhote
Rue du Vent de Bise
59112 ANNOEULLIN
Feignies – Das Fort de Leveau
Remparts (Zugang durch Rue Jeanne d’Arc
oder Avenue des Néo-Zélandais)
59530 LE QUESNOY
6
Die längste Belagerung im gesamten
Ersten Weltkrieg
P. Morès
P. Morès
Ors Communal Cemetery
4
Der „War Poet“ Wilfried Owen – einer der größten
britischen Dichter des Ersten Weltkriegs
„Das Totengeläut für jene, die wie Vieh verrecken? Nur der
monströse Groll der Kanonen [...]“ So beginnt das Gedicht
„Hymne an eine verlorene Jugend“ („Anthem for Doomed
Youth“) von Wilfred Owen.
So wie viele andere War Poets
(Kriegsdichter) beschreibt
der Brite in seinen Gedichten
seine Erfahrung als Soldat und
die Grausamkeit des Krieges.
Owen fiel am 4. November
1918 bei dem Versuch seiner
Kompanie, den Sambre-OiseKanal auf der Höhe von Ors
zu überqueren. Heute liegt
er auf dem militärischen Teil
des Dorffriedhofs begraben.
Kommunalfriedhof
Rue de la Gare
59360 ORS
12
S. Dhote
S. Dhote
S. Dhote
Im Sommer 1914 marschierte die deutsche Armee nach
der Durchquerung Belgiens im Avesnois nach Frankreich
ein. Dabei stieß sie auf den Festungsring von Maubeuge.
Am 25. August 1914 begann hier die längste
Belagerung im gesamten Ersten Weltkrieg.
Den Franzosen gelang es, ihre Verteidigung
zwei Wochen lang aufrechtzuerhalten, erst
dann mussten sie sich geschlagen geben.
Heute erinnert ein Museum im Fort de
Leveau in Feignies an die Kämpfe und
die Besatzungen dieses umkämpften
Gebietes in den beiden Weltkriegen.
Rue de Mairieux
59750 FEIGNIES
Tel.: +33 (0)3 27 62 37 07
http://fortdeleveau.site.voila.fr
Schottische Soldaten in einem Lager hinter der Front
13
3
Wo heute der größte Friedhof des
Commonwealth auf französischem
Boden liegt, wurden früher verletzte
Soldaten der britischen Armee
behandelt
Etaples hat viel Elend gesehen: Im Ersten
Weltkrieg stand hier mit 20.000 Betten
der größte Krankenhaus-Komplex der
britischen Armee. Die rund um die Uhr
arbeitenden Ärzte konnten nicht jeden
verletzten Soldaten retten – die Toten
A.S Flament
wurden an Ort und Stelle beerdigt.
Heute ist das Gelände mit mehr als
11.500 Gräbern der größte Friedhof aller CommonwealthStaaten in Frankreich. In Etaples landeten aber nicht
nur versehrte oder verstorbene Soldaten. Die Stadt galt
auch als größtes Ausbildungslager für Rekruten
aus dem britischen Empire.
1916 machte die Armee des Britischen Empires Montreuil-sur-Mer zum Standort ihres Hauptquartiers. Die Stadt wurde
somit zum Zentrum einer riesigen Logistikzone, die sich über das gesamte Küstengebiet des Ärmelkanals erstreckte.
Über die Häfen – zum Beispiel von Boulogne-sur-Mer – erfolgte der Nachschub sowohl an Versorgungsgütern als auch
an neuen Truppen, die aus dem gesamten Britischen Empire stammten. Die Soldaten durchliefen zunächst eine Ausbildung
und gingen dann an die Frontabschnitte, die unter britischer Kontrolle standen: Flandern, das Artois und die Somme.
Entlang der Küste entstanden zudem riesige Krankenhauskomplexe, um die verwundeten Soldaten zu behandeln.
St. Étienne-au-Mont
Communal Cemetery
Kap Blanc-Nez – Obelisk zu Ehren
der Dover Patrol 1
3
Der Einsatz chinesischer Arbeiter im Ersten Weltkrieg
Auf dem Gemeindefriedhof von St. Etienne-au-Mont liegen
neben den Kriegsgefallenen der Alliierten auch 160 Chinesen
und einige Südafrikaner, die auf den Schlachtfeldern des
Ersten Weltkrieges ums Leben kamen. Sie waren nicht
an den Kampfhandlungen beteiligt, aber leisteten hinter
der Front ihren Dienst in sogenannten Labour Corps.
Die Männer aus Asien und Afrika arbeiteten vor allem in den
Häfen und Depots. Am Ende des Krieges waren zusätzlich
80.000 Chinesen an der Räumung der Kampfgebiete
und der Bestattung der gefallenen Soldaten beteiligt.
Dover Patrol – Verteidiger des Ärmelkanals
Der Obelisk am höchsten Punkt des Kap Blanc-Nez ehrt die
„glorreiche Zusammenarbeit der französischen und britischen
Marine“, die als Dover Patrol im Ersten Weltkrieg die Pläne
der deutschen Armee erfolgreich vereitelte. Mit Einsatz
von U-Booten versuchten die Deutschen immer wieder,
die Meerenge zwischen Frankreich und Großbritannien
zu kontrollieren. Sie wollten den alliierten Militär- und
Handelsschiffen den Seeweg abschneiden, um sie daran
zu hindern, ihre auf dem Kontinent kämpfenden Truppen
zu versorgen. Die Dover Patrol hielt den Angriffen aber
erfolgreich stand und die Meerenge offen.
Montreuil-sur-Mer – Reiterstandbild
des Field Marshal Haig 5
Montreuil, Hauptsitz der Armee des britischen Empires
A.S Flament
Kommunalfriedhof
Rue Edmond Madaré
62360 SAINT-ÉTIENNE-AU-MONT
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(La Panne)
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D 901
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62930 WIMEREUX
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Bourbourg
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Auf dem Gemeindefriedhof von Wimereux hat auch John
McCrae seine letzte Ruhestätte gefunden. Der 1918 verstorbene
kanadische Arzt und Dichter liegt dort zwischen den etwa
3.000 Soldaten und Krankenschwestern, die hier an der Küste
während des Ersten Weltkrieges ihr Leben lassen mussten.
In seinem berühmten Gedicht „In Flanders Fields“ schreibt
McCrae: „Auf den Feldern Flanderns blühen Reih um Reih
die Mohnblumen zwischen den Kreuzen…“ Seitdem gilt die
Mohnblume in vielen Ländern des Commonwealth als Blume
der Erinnerung an die Verstorbenen.
40
A 26
Die Mohnblume als mahnende Erinnerung
2
A 16 - E
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Hondschoote
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Wimereux Communal Cemetery
N 35
Dendermonde
(Termonde)
N 50
Mer du Nord
403
Dunkerque
Grande-Synthe
Oye-Plage
ußer dem Reiterstandbild des
A
Marschalls Haig erinnert heute
nur noch wenig an die einstige
Bedeutung Montreuils für das
britische Empire. Im Ersten
Weltkrieg hatte Douglas Haig als
La guerre de mouvement et la première occupatio
Chefkommandeur der britischen
Le Littoral, base arrière des armées alliées
Armee diesen Ort als sein Oberstes
La ReconstructionHauptquartier
dans les territoires dévastés auserkoren.
Von 1916 bis 1919 organisierte
er von Montreuil als zentralem
Punkt aus den Nachschub und
die Versorgung seiner Soldaten
an der gesamten Küste und an der
Front in Flandern, im Artois und an
der Somme.
A 14 - E 17
Veurnes
(Furnes)
Malo-les-Bains
D 644
A.S Flamen
Cap Blanc Nez
A.S Flament
RD 940
62630 ÉTAPLES
A 17 - E
Cap Blanc-Nez
Sente du Blanc-Nez
62179 ESCALLES
A.S Flament
N2
Das Küstengebiet
als Basis der alliierten Armeen
Etaples Military
Cemetery 4
Le Catelet
Bohain-en-Vermandois
La Capelle
15
4
„Rote Zone“ – so nannte man nach Kriegsende die Gebiete, die in den vier Jahre langen Kampfhandlungen verwüstet
worden waren. Die hier liegenden Städte waren fast vollständig zerstört, die Infrastruktur komplett vernichtet
und der Boden aufgewühlt, von Gräben durchzogen und mit Schutt bedeckt.
S. Dhote
Lens – Der Bahnhof
Ein Bahnhof im Form einer Lokomotive
Place du Général de Gaulle
62300 LENS
(La Panne)
Zuydcoote
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(Gand)
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Tournai
(Doornik)
A 27 - E 42
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Montreuil-sur-Mer
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Saint-Josse
Wattrelos
Villeneuved'Ascq
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Béthune
Roubaix
Marcqen-Baroeul
Aubers
Richebourg
Lillers
Ronse
(Renaix)
N 47
A 26
D 94
3
Fruges
Merlimont
Wambrechies
Lomme
Fromelles
Vieille-Chapelle
Busnes
6
D 12
9
A 16 - E 402
Place du Général de Gaulle
59280 ARMENTIÈRES
Hucqueliers
D 901
Etaples-sur-Mer
Stella-Plage
Das Lied „Mademoiselle from Armentières“ erzählt von den Truppen
des Commonwealth, die in der Ypern-Schlacht kämpften und lange
Zeit in Armentières stationiert waren. Nach dem Ersten Weltkrieg
lag der Ort in Trümmern. Beim Wiederaufbau des Stadtzentrums
konnte der Architekt Louis Marie Cordonnier seine Ideen von einer
„flämischen Renaissance“ verwirklichen. Bedeutende Beispiele
seiner Baukunst sind das Rathaus, der Belfried, das Totendenkmal,
die Markthalle und die Kirche Saint-Vaast.
Fleurbaix
Saint-Venant
Tourcoing
Lambersart
5
94
A 1 - E 17
16
Aire-sur-la-Lys
Fauquembergues
D 93
D
la Lys
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Mouscron
(Moeskroen)
9
N 50
D9
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Hardelot
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2
Armentières
8
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Wervicq-Sud
Ploegsteert
Steenwerck
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Sainte-Cecile-Plage
Comines
D 617
Méteren
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D 642
Messen
(Messines)
D
Desvres
D 240
2
Von der „Mademoiselle from Armentières“
zur „flämischen Renaissance“
1
Bailleul
Hazebrouck
Lumbres
Armentières – Rathaus und Belfried
Kemmel
3
93
N 42
Saint-Etienne-au-Mont
N 32
D 12
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02
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16
A
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Godewaersvelde
5
N 36
D
Arques
Kortrijk
(Courtrai)
Menen
(Menin)
Steenvoorde
Saint-Omer
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Oudenaarde
(Audenarde)
A 19
Cassel
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A 10
42
Watten
Houlle
Wimille
Saint-Martin-Boulogne
N9
Leie
N
94
3
N 47
Passchendaele
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(Ypres)
N 38
La Reconstruction dans les territoires dévastés
Roeselare
(Roulers)
Wormhout
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Poperinge
Licques
Wimereux
Grand’Place
62400
BÉTHUNE
13
Langemark
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15
P. Morès
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Grand’Place
59270 BAILLEUL
Bergues
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A 14
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Gravelines
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Petit-Fort-Philippe
Grand-Fort-Philippe
Calais
40
A 16 - E
N 17
Dendermonde
(Termonde)
N4
Mer du Nord
403
Dunkerque
Grande-Synthe
Oye-Plage
Sangatte
16
A 14 - E 17
Veurnes
(Furnes)
Malo-les-Bains
N 50
Lange Zeit blieb Bailleul während des Ersten Weltkrieges
von Kampfhandlungen verschont. Im Frühling 1918 aber
wurde die Stadt bei einer deutschen Offensive von deren
Artillerie verwüstet. Für ihren Wiederaufbau wandten sich
die Stadträte an regionale Architekten wie Louis Marie
Cordonnier. Sie baten ihn, moderne städtische Architektur
mit der traditionellen flämischen Baukunst zu verknüpfen.
Auf diese Weise wurde Bailleul nach dem Krieg zu einer der
schönsten flämischen Städte der Region.
Sc
Die flämische Vorzeigestadt
Bei der Schlacht an der Lys im Frühjahr 1918 scheiterte
die deutsche Armee mit ihrem Versuch, die Stadt Béthune
zu erobern. Aber sie schaffte es, das Zentrum in Flammen
aufgehen zu lassen. Kurz nach dem Krieg baute man die
Häuser um den Platz herum wieder auf und verwendete
Stilelemente des Art Déco, des Eklektizismus und der neuen
flämischen Architektur. Das von Jacques Allemand entworfene
Rathaus ist das dominierende Gebäude
des Platzes und
P. Morès
trägt auf seiner
Fassade die der
La guerre de mouvement et la première occupatio
Stadt verliehenen
Ehrungen zur Schau.
Le Littoral, base arrière des armées alliées
48
P. Morès
Der Wiederaufbau für ein malerisches
Stadtpanorama
N
1
In der zerstörten Stadt Lens dauerte es nach Kriegsende mehr
als zwei Jahre, bis der Boden geräumt und wieder an sein
ursprüngliches Niveau angeglichen war. Erst danach konnte
der Wiederaufbau der „Kohle-Hauptstadt“ erfolgen. Nach den
Plänen von Urbain Cassan entstand in Lens 1926 ein neuer
Bahnhof in Form einer Dampflokomotive. Der Turm mit der
Uhr bildet den Schornstein, die Vordächer der Eingangstüren
die Räder. Im Innern erzählt der Bahnhof auf bunten Mosaiken
von der Geschichte der Stadt, die maßgeblich durch die
Eisenbahn und den Bergbau geprägt wurde.
sc
au
Die Modernität findet sich auch in der Auswahl der verwendeten Materialien wieder: Neben den traditionellen Baustoffen
wie Backstein oder Ziegel wurde auch vermehrt Stahlbeton verwendet.
Die Stadt Bailleul
Béthune – Rathaus, Grand’Place
und Belfried 3
4
l 'E
Beim Wiederaufbau der Städte setzte man auf die enge Zusammenarbeit mit Architekten und versuchte, möglichst viele
Wünsche zu erfüllen. Arras wurde originalgetreu wiederhergestellt, um an sein reiches kulturelles Erbe anzuknüpfen.
In Städten wie Bailleul folgte der Wiederaufbau einem traditionellen regionalen Stil – der zugleich aber mit einer neuen
Stadtplanung kombiniert wurde. Cambrai, Lens sowie andere Orte entschieden sich für die Moderne und das Art Déco.
D 644
Wiederaufbau
der zerstörten Gebiete
Le Catelet
Bohain-en-Vermandois
La Capelle
17
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Picquigny
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D 929
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Noeux-les-Mines
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Beaumont-Hamel
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Bray-sur-Somme
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(Menin)
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Mouscron
(Moeskroen)
Kortrijk
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(Courtrai)
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D 938
0
N9
A 14 - E 17
A 11
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0
N7
Bouchain
N 455
D 6644
3
Le Catelet
Les Rues-des-Vignes
Caudry
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Bohain-en-Vermandois
Le CateauCambrésis
Valenciennes
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Condésur-l'Escaut
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(Renaix)
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D 64
N7
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(Audenarde)
A7
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Wiederaufbau der zerstörten Gebiete
Wallers
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N9
56
Mons
(Bergen)
Maubeuge
Feignies
N8
Das Küstengebiet als Basis der alliierten Armeen
Tournai
(Doornik)
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Dendermonde
(Termonde)
La Capelle
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Hirson
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Avesnes-sur-Helpe
D 962
D 936
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N
40
N6
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Der Bewegungskrieg und die erste zeit unter deutscher Besatzung
St-Amand-les-Eaux
Leie
Die Front
Wege der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg im Nord-Pas de Calais
A1
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A 23
A 27 - E 42
Wattrelos
Villeneuved'Ascq
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Brugge
(Bruges)
Roubaix
Tourcoing
Douai
Cuincy
Seclin
Lomme
Monchy-le-Preux
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(Roulers)
LILLE
en-Baroeul
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Saint-Laurent-Blangy
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D
Lens
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D 941
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N9
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(Messines)
Loosen-Gohelle
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N 35
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(Ypres)
Langemark
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N2
D
Fleurbaix
5
94
Vieille-Chapelle
Béthune
N 38
Steenwerck
Neuville-Saint-Vaast
Houdain
Lillers
Acheuxen-Amiénois
Saint-Pol-sur-Ternoise
D9
Busnes
Saint-Venant
8
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N
Bailleul
Godewaersvelde
Poperinge
Veurnes
(Furnes)
Méteren
D 642
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Steenvoorde
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Bergues
Aire-sur-la-Lys
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Nord - Pas de Calais
Picardie
D 925
D
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Fauquembergues
Lumbres
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D 101
D 936
Kilometers
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Crécy-en-Ponthieu
94
3
Grande-Synthe
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Petit-Fort-Philippe
Grand-Fort-Philippe
Malo-les-Bains
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(La Panne)
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(Nieuport)
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(Ostende)
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Montreuil-sur-Mer
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Rang-duFliers
Saint-Valerysur-Somme
94
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Merlimont
Saint-Josse
Etaples-sur-Mer
Sainte-Cecile-Plage
Stella-Plage
D
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Le TouquetParis-Plage
Bercksur-Mer
Saint-Etienne-au-Mont
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A 16 - E
Tournehemsur-la-Hem
N 42
Ardres
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BOULOGNE-SUR-MER
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Saint-Martin-Boulogne
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Ambleteuse
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Als die Deutschen sich im Oktober 1918 aus Cambrai
zurückzogen, hinterließen sie eine verbrannte Stadt
ohne Bevölkerung. Für ihren Wiederaufbau entwickelte
der Architekt Pierre Leprince-Ringuet einen ausgefeilten
Urbanisierungsplan: Rund um das wiederaufgebaute
Rathaus entstanden neue Plätze und Straßen, viele
Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser wurden
zusammengelegt. Auf diese Weise bekam Cambrai
ein völlig neues Zentrum.
0
Die Wiederauferstehung einer verbrannten Stadt
N6
Grand’Place
59400 CAMBRAI
6
E 42
5
N 36
19
Cambrai – Das Stadtzentrum
403
-E
S. Dhote
36
D9
35
Arras - Blick auf den vom Krieg verwüsteten Grand’Place
42
A2
18
7
N 90
La Louvière
A
N 17
N1
6
A7
Bruxelle
(Brussel)
A 12
Grand’Place und Place des Héros
62000 ARRAS
A 17 - E
N
N 55
D 946
Aufgrund der heftigen Bombardierungen von
1914 bis 1917 bestand Arras bei Kriegsende nur
noch aus Ruinen – und erhielt den Beinamen
„Märtyrerstadt“. Die denkmalgeschützten
Bauwerke wie der Belfried, das Rathaus und
die Fassaden vieler Häuser konnten nicht mehr
restauriert werden. Sie wurden aber komplett und
„originalgetreu“ wiederaufgebaut. Eine Mischung
aus Stahlbeton und Steinverzierungen gab dem
Belfried seine frühere Gestalt zurück und machte
ihn erneut zum kulturhistorischen Prunkstück
der Stadt.
N 50
N
7
Symbol des Neuanfangs:
der „originalgetreue“ Wiederaufbau
einer Märtyrerstadt
4
7
N2
Arras – Rathaus, Belfried
und öffentliche Plätze 5
N4
N4
N2
E. Le Brun - Light Motiv
3
N5
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7
-E1
6
93
19
PEFC/10-31-1269
© Copyright: C.R.T. Nord-Pas de Calais - 2010. Jede Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist verboten ohne die schriftliche Erlaubnis des Regionalkomitees für Tourismus Nord Pas de Calais.
Legal Deposit: 2. Quartal 2010. Druck: Deschamps Arts Graphiques. Cover Fotos: P. Frutier - S. Dhote.
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