DER FALL NEUE BRÜCKE

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DER FALL NEUE BRÜCKE
AKTUALISIERUNG MAI 2012
EINE NEUE BRÜCKE NACH NIRGENDWO ... ABER DAFÜR DIE GRÖSSTE EUROPAS ...
Dieser Fall wurde im Frühjahr 2011 erstellt und im Januar 2012 dem Bauministerium zugesandt.
Was die neue Bauministerin Spaniens unternommen hat, ist die Änderung des Namens dieser
zukünftigen Brücke, von vormals „Brücke La Pepa“ (Bezeichnung in unserem Dokument), auf
„Brücke der Verfassung von 1812“. Wir klatschen Beifall für diese Anstrengung.
DIE DREI GROSSEN LÜGEN
bezüglich des Projekts “Brücke der Verfassung von 1812“:
Obschon dies im vorliegenden Fall vertieft erklärt steht, lohnt es aufgrund der Wichtigkeit sowie
dem Fortschritt der Bauarbeiten, hier die drei hauptsächlichen Lügen zu benennen. Manch einer
würde meinen, die erste Lüge sei die Behauptung, es handle sich um „die größte Brücke Europas“.
Doch dieser Titel ist gemäß bestimmter Kriterien und Definitionen tatsächlich zutreffend. Wir
sprechen also von der „größten Brücke Europas ins Nichts des Atlantiks“, statt dass damit, wie im
Rest Europas, Regionen oder Millionenstädte nützlich verbunden würden..
1. “DIE BRÜCKE VERBESSERT DIE MOBILIÄT IN DER GANZEN REGION!“ – FALSCH. – Diese
Brücke beginnt in Cádiz/Corte-Inglés und endet in Puerto Real/Las Cabezuela. Die Infrastruktur
berührt in keiner Weise die Verkehrslage in Cádiz oder der Bai. Die simple Behauptung einer
Zeiteinsparung aufgrund der Brücke entspricht der Behauptung, die Verbesserung einer Ampel in
Madrid würde die Mobilität in Cádiz verbessern … für den, der sich aus Madrid nach Cádiz begibt.
Das ist Unsinn (und leider das hiesige Niveau). – Eine tatsächliche Verbesserung der Mobilität
in der ganzen Bai-Region wäre eine moderne Bahnverbindung, die alle Orte zwischen
Cádiz und dem Flughafen vereint. Doch die falsche Behauptung, dass die Brücke die
Verkehrslage in der ganzen Region verbessern würde, wird von ALLEN öffentlichen Exponenten
ALLER Parteien verbreitet. Gleichzeitig glänzen sie mit dem Ausbleiben technischer Argumente.
2. “DIE BRÜCKE IST INFRASTRUKTUR FÜR DIE MOBILITÄT DER ZIVILBEVÖLKERUNG, als
Bitte an die Zentralregierung seitens der selbstbestimmten Bevölkerung von Cádiz.” –
FALSCH. – Der Nutzen, den diese Brücke für die Bevölkerung erbringen würde, ist verschwindend
klein. Im Gegenteil schadet sie stattdessen der Verkehrslage in Cádiz. Allem voran wird dabei das
Ziel verfehlt, eine tatsächliche Verbesserung der Mobilität zu erzielen, so wie sie eine moderne
Nahverkehrsbahn, wie oben erwähnt, erzielen würde. Diese Brücke ist Infrastruktur für den
neuen Containerterminal! Bereits während der letzten fünf Jahrzehnte wurde die Bevölkerung
von Cádiz von der Durchfahrt der Lastwagen misshandelt. Diese Ausgangslage verbietet natürlich
jegliches Projekt zur Verdreifachung des Verkehrs, den der neue Containerterminal in Cádiz
vorsieht. Die zweite Brücke soll deshalb die Durchfahrt von Schwerlasttransporten durch die Stadt
ersetzen; dass ein neuer Containerterminal gleichzeitig sein restliches Verkehrsaufkommen steigert,
davon spricht niemand. – Diese Tatsache, dass diese Infrastruktur Teil des Hafenprojektes ist, und
nicht „der Mobilität der Bevölkerung“ dient, erklärt, weshalb der PSOE im Widerspruch zur eigenen
Politik dieses für die urbane Entwicklung so schädliche Bauvorhaben bejaht. – Es ist jedoch mit dem
Einbezug der Ausgabe von 400 Millionen Euro für diese Brücke in die Kosten-NutzenRechnung, dass der Wahnsinn der Projekte deutlich wird. Es handelt sich um typische Produkte der
abgelaufenen Epoche des Budgetüberflusses, die zu Kriterien verleitet und veranlasst hat, die mit
einer nachhaltigen Entwicklung und einer effizienten Wirtschaft nichts gemeinsam haben.
3. DIE „BAHN-STRASSENBAHN“ ALS FEIGENBLATT DER „VERFASSUNGSMÄSSIGKEIT“
DIESER STAATLICHEN INVESTITION „FÜR DIE BEVÖLKERUNG“. – Angesichts des Vorwurfs,
dass diese Brücke ausschließlich den Automobilisten dienlich wäre, jedoch nicht dem Rest der
Bevölkerung (und immer nur bezüglich des aus nördlicher Richtung kommenden Verkehrs, ohne die
zwei Drittel, die aus Südosten anfahren), wurde nachträglich das Projekt einer „Bahn-Straßenbahn“
zwischen Cádiz und Jerez eingeführt. Diese verfehlt es, weil sie über diese Brücke führt, die
Bevölkerung von San Fernando zu bedienen ... Wir geben das Wort dem für das Brückenprojekt
zuständigen Ingenieur, Javier Manterola: Er sagt, dass eine Bahn-Straßenbahn wohl eingebaut
werden
könne,
äußert
jedoch
seinen
Widerwillen,
da
es
sich
aufgrund
der
technischen
Schwierigkeiten, die sich ergeben, um „ein Ärgernis“ handle, weil weder Cádiz noch Puerto Real für
dieses Transportmittel geeignet seien. Überdies weist Manterola darauf hin, dass die 5%-Steigung
der Brücke „stark“ sei, weshalb die Beibehaltung einer Kriechspur für Schwerlastwagen und
Autobusse
unerlässlich
bleibe,
und
dass
der
Verkehr,
aufgrund
des
intensiven
Lastwagenverkehrs für den Warentransport von und zum Hafen, sogar kollabieren könne.
Angesichts dieser Realität überrascht es nicht, dass das Thema Bahn-Straßenbahn aus dem
öffentlichen Diskurs quasi verschwunden ist, außer „wenn es darum geht“, es als Feigenblatt
heranzuziehen.
Dennoch schließt der Fachmann aus, dass die Brücke jemals gesättigt würde, „da die Stadt klein
ist; sie kann niemals eine Million Bewohner beherbergen. Kann passieren was will; es ist viel Brücke
für Cádiz (125'000).“
Javier Manterola ist übrigens der einzige, der sich weigert zu lügen;
mittlerweile wurde er mit einem Sprechverbot in der Öffentlichkeit belegt. – „Wenn bloß diese
Brücke fertiggestellt wird“ ... dann ... „unterhalten wir uns weiter“. – Spanien? Krise? Wandel?
DER FALL NEUE BRÜCKE
über die Bai von Cádiz
Dieser Fall beschreibt die Sinnlosigkeit dieser Mega-Infrastruktur,
ihr Motiv und die Geschichte des Projektes,
erklärt die mangelnde Eignung des dazu geplanten Tren-Tranvía
und demaskiert das „Bürger-Manifest“ von Teófila Martínez.
Die Bewertung schildert den Schaden,
den die Brücke der Stadt zufügen würde,
und benennt die tatsächlich benötigten Infrastrukturen.
Unsere Petition präzisiert die notwendigen Schritte,
um die Planung sinnvoll und nützlich zu gestalten.
(Bild: Fotomontage)
DIE BRÜCKE LA PEPA UND DIE MOBILITÄT IN CÁDIZ UND DER REGION
Die BRÜCKE LA PEPA, gegenwärtig im Bau, rühmt
sich als die größte Brücke Europas und als Zenit
spanischer Ingenieurskunst. Ihre Kapazität beläuft
sich
auf
bis
zu
Unglücklicherweise
140.000
endet
Fahrzeuge
sie
in
pro
Cádiz,
Tag.
einer
Inselstadt mit nur 125.000 Einwohnern und insgesamt 15.000 Parkplätzen. Die Stadt ist bereits
heute voll und verstopft durch den Autoverkehr und verfügt eigentlich über kein Gelände, um eine
substanzielle Erhöhung des Parkplatzangebotes schaffen zu können; trotzdem soll auf 25.000
erhöht werden.
Die einzige Lösung in unserem Jahrhundert, um diesen Urbanismus zu befrieden und gleichzeitig ein
wirtschaftliches Wachstum zu erlauben, besteht darin, die Straßen mittels moderner Transport- und
Logistiktechniken zu entlasten. Den Zugang für mehr Menschen zu ermöglichen und
gleichzeitig für weniger Fahrzeuge. Der Grund, warum der Ausbau des öffentlichen Transportes
in Cádiz und der Region die unumstößlich einzige ideale Lösung
darstellt, ist die topographisch lineare Ausrichtung: Besucher
gelangen nicht aus allen möglichen Richtungen in die Stadt,
sondern
von
vornherein
konzentriert
im
Kollektiv
auf
zwei
Zugangswegen: Hier bietet sich ein kollektives Transportmittel
potentiell als Alternative für 100% der Verkehrsteilnehmer an.
Derselben Voraussetzungen erfreut sich der Verkehr um die
Bai bis nach Jerez mit insgesamt 750’000 Einwohner,
einschließlich
mehrerer
Industriegebiete.
Die
zentrische
Urbanisierung der Dörfer, unter sich durch Naturparks und
Küstenlandschaft abgetrennt, bewirkt ebenfalls eine lineare
Aufstellung, in der sich alle kollektiv auf derselben Route
bewegen. Diese außergewöhnlichen Bedingungen für
den modernen öffentlichen Verkehr versprechen einen
rentablen Betrieb!
Unter diesen Umständen stellt der Bau der neuen BRÜCKE LA
PEPA, also das Konzept des motorisierten Individualverkehrs
in der Stadt und für die gesamte Region, den Zenit der Ineffizienz und Verschwendung der
spanischen Politik dar. Der Bau dieser Brücke durch die Zentralregierung steht auch im Widerspruch
zur Proklamation des eigenen Regierungspräsidenten, man wolle der Bevölkerung die Stadtzentren
zurückgeben… Müßig zu erwähnen, dass eine derartige Gleichgültigkeit hinsichtlich aller Prinzipien
von
Effizienz
und
wirtschaftlichem
Wohlstand
hier
die
Mobilität
von
Arbeitern
und
Konsumenten einer ganzen Region zu ihrem Opfer macht. Es sind Beispiele wie diese, die
aufzeigen, weshalb Spanien sich da befindet, wo es ist. Derzeit ist dies genau das schlechteste
Symbol, das Spanien gegenüber Europa und seinen restlichen Gläubigern auf der Welt bieten kann.
DIE ANGEBLICHE NOTWENDIGKEIT
Die BRÜCKE LA PEPA ist kein dritter Zugang nach Cádiz, sondern
nur
die
Verdoppelung
der
bereits
existierenden
Brücke
CARRANZA. Die Investition von 360 Millionen Euro schafft es de
facto, die Strecke zum Zentrum um ganze sieben Minuten zu
verkürzen… Die angebliche Notwendigkeit wurde mit Staus zu
Stoßzeiten auf der Brücke Carranza begründet. Abgesehen davon,
dass
die
Ingenieure
die
Machbarkeit
der
Erweiterung
der
bestehenden Brücke um eine zusätzliche Fahrspur angezeigt
hatten, ist der tatsächliche Grund für die Staus das Fehlen moderner öffentlicher Verkehrsmittel als
Alternative zum Privatfahrzeug in der gesamten Region, sowie auch innerhalb der Stadt.
Die Platzierung des “Hafens der Bai von Cádiz” auf dem Gelände LA CABEZUELA, würde die
bestehende Brücke PUENTE CARRANZA derartig entlasten, dass diese für immer für das
Verkehrsaufkommen, das die Stadt überhaupt zu absorbieren vermag, ausreichen würde. Ohnehin
stellten die Techniker, welche die Studien für den neuen Städtischen Urbanisierungsplan PGOU
erarbeiteten, fest, dass die neue BRÜCKE LA PEPA von nur 20% der zur Stadt zu- und aus
ihr wegfahrenden Fahrzeuge genutzt würde:LA VOZ DE CÁDIZ, 23.04.2010: Die zweite Brücke würde den
Verkehr durch die Hauptstraße nur um 20% reduzieren: “In der Gegenwart erreichen 64% der Verkehrsteilnehmer, die
sich nach Cádiz begeben, die Stadt über die Straße aus San Fernando, und logischerweise würde die Mehrheit von
ihnen – aus San Fernando, Chiclana und andern Orten der Küste – sich nicht für eine Rundfahrt entscheiden, um so die
neue Brücke zu nutzen. Dies bedeutet, dass die restlichen 36%, die heute die Brücke Puente Carranza nutzen, sich
zwischen dieser und der neuen Brücke aufteilen würden.
Das lokale Motiv des “Projektes zweite Brücke” liegt in den Gelüsten
der “Eliten von Cádiz”, die das Geschehen in der Stadt dominieren,
selber jedoch in benachbarten Gemeinden, in Puerto Real oder in
El
Puerto de Santa María /Vistahermosa mit Golfplatz und Jachthafen
residieren. Ihrem Ego erscheint es vortrefflich, über eine “größte
Brücke Europas” zu verfügen, um sich ins Stadtzentrum zu begeben,
wo sie ihre Privatparkplätze nutzen, die
jüngst erstellt wurden (Parking Canalejas), oder mit Leichtigkeit die
teuren Parkkosten berappen können. – Zusammen mit “ihrer” Bürgermeisterin
Teófila
Martínez/PP
als
Speerspitze
stoßen
sie
sich
keineswegs an der sozialen Ungerechtigkeit bezüglich der Mobilität
und
genauso
wenig
an der
Strangulierung,
welche
dies
für
Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum von Cádiz bedeutet. Die
Bürgermeisterin gibt offenbar dem erleichterten Zugang für die Eliten
erste Priorität, auf Kosten der größten Investition in Infrastrukturen,
welche diese Stadt je gekannt hat.
BAHN-STRASSENBAHN DER JUNTA DE ANDALUCÍA
Sicherlich hat die Junta de Andalucía auch geplant, eine
neue Nahverkehrs-Straßenbahn, die über die neue Brücke
in die Region führt, beizusteuern (Kostenvoranschlag über
100 Millionen €). Was auf den ersten Blick positiv
erscheinen könnte, die Mobilität ohne Privatfahrzeug,
erweist
sich
in
der
vorliegenden
Ausführung
als
unpassend für die Umgebung. Diese Wahl beruht eher auf dem Kauf ähnlicher Modelle der Firma
CAV durch die Junta de Andalucía, um sie in verschiedenen Regionen Andalusiens einzurichten.
Die Bahn/Straßenbahn, ein Hybrid zwischen Bahn und Straßenbahn, ist ein Transportmittel, das
sinnvollerweise für Gebiete mit großflächiger urbaner Verteilung entwickelt wurde; fährt wie eine
Bahn, um sich dann zeitweilig in eine Straßenbahn zu verwandeln, um dann wieder als Bahn
weiterzufahren. Genau dies ist nicht die Voraussetzung der Landschaft der Bai von Cádiz, wo die
Dörfer durch Naturparks und Küstenmarschland voneinander
abgetrennt
sind.
Innerhalb
dieser
Dörfer
macht
die
Straßenbahnfunktion wiederum wenig Sinn, weshalb sie in
keiner
Weise
den
Unterhalt
eines
lokalen
öffentlichen
Verkehrsnetzes ersetzen würde.
Es bestehen zwei entscheidende Nachteile dieses tren-tranvía im Vergleich zu einem modernen
Nahverkehrszug durch die Region: Dadurch dass er über diese Brücke führt, lässt er die Orte San
Fernando mit Chiclana aus; die Infrastruktur entgeht 180‘000 Personen. Desweitern wäre er
auf Dauer langsamer als das Privatfahrzeug, während ein zukünftiger Nahverkehrszug hier den
Paradigmenwechsel schafft, bei dem der öffentliche Verkehr den Privatverkehr in puncto
Geschwindigkeit und Zeiteinsparung übertrifft. Für die Strecke Cádiz – Bai – Flughafen wäre der
geplante tren-tranvía der Junta de Andalucía mit 36 Haltestellen
kein Ersatz für die
Mobilitätsbedürfnisse einer effizienten Wirtschaft im 21. Jahrhundert.
Davon unbesehen gibt die Bürgermeisterin von Cádiz im Zusammenhang mit dem Projekt trentranvía eine weiteres Exempel ihrer unglaublichen und krassen Verantwortungslosigkeit
hinsichtlich großer öffentlicher Investitionen und zwar hier bezüglich der Frage, ob dieser
tren-tranvía bis zur Altstadt, d.h. zur Plaza España fahre… In Sorge um den Verkehrsfluss durch
ihren absurden Flaschenhals Plaza Sevilla ist sie fest entschlossen, diese Verkehrsinfrastruktur von
über 100 Millionen Euro für Personen ohne eigenes Fahrzeug
bereits in 600 Metern Distanz zur Altstadt enden zu lassen,
dem hauptsächlichen Ziel der Touristen und wo 40.000
Menschen leben. Dabei wurde sie wohl vom Begriff „Fußvolk“
inspiriert. - Nur schon dieser Vorfall lässt ernsthaft an der
Eignung von Teófila Martínez in der Funktion und
Verantwortung als Exekutivperson zweifeln.
VON DER VISION ZUM FEHLSCHLAG – 30 JAHRE UND DREI REGIERUNGEN
Die Idee, die Stadt Cádiz mit einer zweiten Brücke
auszustatten, entstand bereits Ende der Siebzigerjahre. In
den Achtzigern wurden erste Projekte erstellt und sogar ein
Modell.
Gleichwohl
lag
die
Durchführung
eines
solchen
Vorhabens weder im Bereich des Möglichen, noch war es vordringlich. Etwa um
1996 reanimierte Teófila Martínez, als neugewählte Bürgermeisterin von Cádiz, jedoch bis heute
Einwohnerin von El Puerto de Santa María, sowie mit ihrer Partei in der Landesregierung, das
alte Modell, um für die Unterstützung innerhalb der Bevölkerung und den interessierten Gruppen
zugunsten der Brücke zu werben. Ein Jahr später (1997) kündigte die Bürgermeisterin “in einigen
Tagen” die Präsentation eines technischen Vorprojektes sowie die Einweihung der Brücke für das
Jahr 2002 an.Was die Regierung Aznar tatsächlich unternahm, war nicht etwa diese Brücke zu
bauen, sondern die Eisenbahn-Trasse, welche die Stadt bisher zweiteilte, unter Tag zu legen und
darüber
eine
neue
Hauptstraße
einzurichten,
jedoch
beides
ohne
Eignung
für
den
Schwerlasttransport.
Beim folgenden Wahlsieg im Jahre 1999 verkündete die Bürgermeisterin, dass ihre
oberste Priorität in den Folgejahren die Realisierung der neuen Brücke sei. Ein Jahr
darauf verpflichtete sich Präsident Aznar persönlich, die Bauarbeiten im Jahre 2003
zu beginnen. Nichtsdestotrotz wurde bloß ein Umweltgutachten erstellt, obwohl die
Veröffentlichung des BOE ausweist, dass das Vorprojekt bereits 1991 bei der
Regierung eingereicht worden war; d.h. zuerst geschah während sieben Jahren gar nichts und dann
dauerte es weitere fünf Jahre, bis nur das Umweltgutachten bestand. Das war die Realität bezüglich
der Brücke betreffend Teófila Martínez und der Regierung Aznar, beide vom Partido Popular. Der
Regierung Aznar ist anzurechnen, dass sie voraussah, dass die Landzunge Cádiz von der
Schwerindustrie befreit werden muss und dass aus diesem Grund eine zweite Brücke einen
Schlag ins Wasser darstellen würde.
Die
Regierung
Zapatero
PSOE,
mit
der
damaligen
Bauministerin
Magdalena Alvarez, vormals Ministerin in der Junta de Andalucía,
benötigte dann weniger als zwei Jahre, um den “Impuls von Teófila/PP” zu
erhalten, ein neues Konzept zu entwickeln – nicht vierspurig wie
angefordert, sondern sechsspurig – und mit den Bauarbeiten im Jahr
2006
zu
beginnen.
Hintergedanken...
Dies
geschah,
wie
wir
inzwischen
wissen,
nicht
ohne
negativen
und zwar dem Projekt eines neuen Makro-Hafens Sevilla mit einer
limitierten, problematischen Hafeninfrastruktur in Cádiz, der PLANTA DELTA.
Abschließend ist festzuhalten, dass sich die Anzahl der Fahrzeuge in Spanien im Zeitraum von 1996
bis 2011 mehr als verdoppelt hat und dass die Stadt Cádiz heute, ganz ohne die Existenz einer
neuen größten Brücke Europas, durch den Individualverkehr bereits verstopft und übernutzt ist. Die
Vision des Projektes aus den Siebzigerjahren ist heute obsolet; ein Fehlschlag.
DAS BÜRGERMANIFIEST “DIE BRÜCKE IM JAHR 2012”
2010 stoppte der Bau der neuen BRÜCKE LA PEPA, aufgrund der ausgebrochenen Finanzkrise und
der einhergehenden Neuprogrammierung der Investitionen des Bauministeriums.
Als dieses Bauwerk im Jahr 2004 durch das Bauministerium “auf Bitte der Gemeinde” beschlossen
wurde, glänzte das Projekt durch die Abwesenheit technischer Studien bezüglich des Nutzens
sowie der Auswirkung und Folgebauten innerhalb der Stadt. Das bedeutet: Abgesehen davon,
dass die lokale Regierung die diesbezügliche Bürgerdebatte vermied, fehlten jegliche konkreten
Angaben, um sich überhaupt eine Meinung bilden zu können.
Im Jahre 2010 also bemängelte die spärliche Bürgeropposition (wir
selber), in einem Versuch die schädliche Entwicklung zu stoppen, das
Fehlen der verfassungsmäßigen Achtung der Bürgerschaft als Basis
des staatlich getätigten Baus neuer Infrastrukturen für die Gemeinde.
Die Bürgermeisterin Teófila Martínez veröffentlichte daraufhin in aller Eile
ein von ihr verfasstes MANIFEST, um damit den Anschein der Zustimmung
der
Bürgerschaft
Unterschriftensammlung
zu
zu
erwecken
organisieren,
und
um
gleichzeitig
den
Rückhalt
eine
der
Bevölkerung zur Brücke zu demonstrieren. Ihre Aktion verwandelte sich in
ein klinisches Muster, wie sie die Demokratie hier in Cádiz “macht”:
Von einem Tag auf den andern stellte sie zwischen dem 7. und 27. August eine totale politische
Medien-Kampagne auf die Beine, unter Nutzung aller lokalen Medien, wie der Tageszeitungen
DIARIO DE CÁDIZ y LA VOZ DE CÁDIZ, Print und Online, der lokalen TV-Stationen ONDA CÁDIZ
(hier Tele-Téo genannt) sowie ONDA LUZ, und auch der Social-Network-Plattformen FACEBOOK und
CADIZBOOK. Mithilfe der ihr zugeneigten Redaktionen dieser Medien erfolgte eine Lawine von
Sendungen
und
Artikeln
mit
Stellungnahmen
aller
institutionellen
Protagonisten.
Die
uneingeschränkte Sympathie der privaten Medien für die lokale Regentin erklärt sich leicht durch die
Tatsache, dass die Stadt Cádiz permanent exzessive Summen für gemeindepolitische
Werbung ausgibt.
Diese 35'000 Euro teure Kampagne auf Gemeindekosten (inklusive dem Einsatz von Schulkindern)
vermied jedoch geflissentlich jegliche Erwähnung kritischer Argumente zur neuen Brücke,
einschließlich seitens der lokalen privaten Medien. Man nennt dies ‚Lüge durch Auslassung‘. Eine
Debatte und Meinungsbildung seitens der Bevölkerung war also wiederum ausgeschlossen.
Das von ihr verfasste MANIFEST dient tatsächlich als Beweis für die schädliche und
unverantwortliche Stadtplanungsphilosophie, die Teófila Martínez zugunsten ihrer Eliten
verfolgt. Sie preist die BRÜCKE DE LA PEPA als Linderung für den Stadtverkehr an, obschon es sich
in Wahrheit um die Basis für den Neubau des Containerhafens auf Stadtgebiet handelt, mit all dem
damit einhergehenden LKW-Verkehr durch die Wohngebiete.
Aquí este “Manifiesto de la Ciudad de Cádiz por el Segundo Puente en el Doce” de Teófila
Martínez
(en rojo sus frases más espantosas y [en verde nuestros comentarios al respecto])
La ciudad de Cádiz se prepara para celebrar en 2012 los doscientos años de su acontecimiento más importante, la
proclamación de la Constitución de Cádiz de 1812, primera de España e impulsora de las constituciones e independencias
americanas. Cádiz, además, atraviesa una de las etapas más trascendentales de su trimilenaria historia. La conmemoración de
este Bicentenario de la Constitución de 1812 se presenta como una oportunidad única para avanzar definitivamente en su
proceso de modernización. La efeméride está llamada a ser un estímulo al desarrollo y la recuperación de la esperanza
colectiva en un futuro mejor [Sí, queremos un futuro mejor a base de la mayor inversión en infraestructuras que Cádiz haya
conocido, ...y no solamente la esperanza en él], ahora más necesario que nunca, que hunde sus raíces en un pasado del que
podemos sentirnos orgullosos.
La necesidad de celebrar este evento de la forma más adecuada posible [con un puente más grande de Europa], asumiendo el
carácter nacional e internacional del mismo, ha permitido que en los últimos años las distintas administraciones públicas
hayan sabido acercar posturas entre ellas para sacar adelante diversos proyectos directa o indirectamente relacionados con el
acontecimiento. Aunar esfuerzos por un bien común: un mensaje que ha calado entre todas las administraciones y al que la
ciudad de Cádiz, sus ciudadanos, colectivos y entidades, se unen con este manifiesto.
Durante 2012 se van a desarrollar numerosos eventos de carácter internacional en la ciudad de Cádiz coincidiendo con la
conmemoración del Bicentenario. Entre otros la Cumbre de Jefes de Estado y de Gobierno de Iberoamérica o la Capitalidad
Iberoamericana de la Cultura. Sería a todas luces inoportuno que todos estos acontecimientos tuvieran lugar con el puente a
medio hacer [Aquí la principal preocupación suya...], con ese esqueleto de una obra pública varado sobre las aguas de la
Bahía pero bien visible por lo avanzado en este momento de su construcción. [un evento singular no vale como criterio
respecto a una infraestructura centenaria]
El Segundo Puente no es sólo el símbolo de esta celebración, sino un instrumento esencial del desarrollo de la ciudad, del área
metropolitana y por ende de la provincia. [Este puente serviría a tan solo el 20% del tráfico que se dirige a Cádiz en ahorrar
7 minutos; más no hay, lo mucho que sea grande]. El Segundo Puente es además un asunto de Estado. Se trata de una
infraestructura largamente demandada por la población y que resuelve importantes problemas de movilidad en toda el área
metropolitana de la Bahía, [Físicamente no afecta o mejora en nada la movilidad en la Bahía o la Provincia. “Eje principal
de la Provincia”... vaya...] donde vivimos cerca de 700 mil personas, y eje principal de una provincia con más de 1,2 millones
de habitantes.
Esta nueva infraestructura es imprescindible para el desarrollo de la nueva terminal de contenedores de Cádiz y para el
Polígono Industrial de Las Aletas, futuro eje fundamental de empleo y avance de toda la provincia . [Aquí revela su plena
conciencia de la exigencia del puente para poder omitir el terreno idóneo LA CABEZUELA].
En los últimos treinta años se ha construido una red de autovías por toda España [Aquí omite del todo mencionar el fomento
del ferrocarril], con sus correspondientes anillos de circunvalación que evitaron el paso de las carreteras por las Ciudades [...
mientras que este puente lleva más tráfico directamente al centro]. Cádiz se vio privada de estas inversiones. Este nuevo
puente viene a compensar la ausencia de inversiones en carreteras que ha padecido la ciudad en estos años. Una deuda
histórica en infraestructuras sólo parcialmente compensada con el apoyo económico al soterramiento del ferrocarril. El
Segundo Puente facilitará el acceso de visitantes a uno y otro lado de la Bahía para participar en la vida cultural y comercial.
Será, así, un puente que une.
Es por ello que la construcción del Segundo Puente sobre la Bahía no puede pararse; no puede ni debe, siquiera ralentizarse.
Porque ello supondrá también la paralización de todas las expectativas de crecimiento económico y social de la Bahía de
Cádiz basadas en este proyecto [las aportaciones en expectativas de crecimiento a base del puente en realidad son mínimas],
ahora más importante que nunca. Frustrar su puesta en funcionamiento en la fecha prevista del Doce, cuando Cádiz será
centro del mundo iberoamericano, supondría ofrecer a todos una imagen de la ciudad que los gaditanos no nos merecemos.
[Otra vez la principal preocupación suya...]
Ahora, la CIUDADANÍA DE CÁDIZ asume el papel esencial dentro de este proyecto. Una obra que debe estar en servicio en
marzo de 2012, integrándose de esta forma en los grandes eventos con los que se conmemorará la proclamación de la
Constitución de 1812: ejemplo de modernidad para España a principios del siglo XIX, como el Segundo Puente debe ser
ejemplo de modernidad para Cádiz dos siglos más tarde., [...sin darse cuente de la vergüenza antes el mundo de edificar tal
obra hacía una ciudad saco de culo...]
Por ello, los CIUDADANOS DE CÁDIZ reclamamos al Gobierno Central el APOYO decidido por un proyecto fundamental
para poder seguir construyendo el futuro de una ciudad en el siglo XXI. Este puente que nos une, terminado
para el Doce, será también un símbolo del éxito de toda una ciudad, el mensaje claro de que
los gaditanos, juntos, podemos hacer todo aquello que nos propongamos. [“La ciudadanía” y “los
ciudadanos” es precisamente lo que esta alcaldesa omite donde y cuando puede!]
Cádiz, August 2010 :
DIE BRÜCKE LA PEPA UND DIE STADT CÁDIZ
Die Auswirkung des Brückenkonzeptes auf die Stadt, völlig unbekannt zum Zeitpunkt, als das
Projekt
im
Jahre
2006
beschlossen
wurde
(…),
stellt
sich
zum
heutigen
Wissensstand
folgendermaßen dar: Eine absurder Spielzeug-Modellbau im Maßstab 1:1.
MEGA-VERKEHRSKNOTEN „PLAZA SEVILLA“
Aufgrund der Enge der Landzunge von Cádiz bilden sich logischerweise Flaschenhälse. Der
hauptsächliche wäre im Bereich Plaza Sevilla: Durchgangsverkehr Brücke, Tunnel, Parking,
Bahnhof, Busbahnhof, Bahnhof für Tren-Tranvía, Hotels... Auf all das Chaos könnte verzichtet
werden, wenn das Verkehrs- und Infrastrukturkonzept sinnvoll und nachhaltig gestaltet würde.
NEUE TRANSVERSALE „AVENDIA DE 1812“
Um die Brücke mit der Hauptverkehrsstraße zu verbinden, wird eine neue Transversale benötigt.
Abgesehen davon, dass damit potentielle Grünzonen, unter deren Mangel die Stadt extrem leidet,
verbraucht werden, ist nichts weniger als der Abbruch und Wiederaufbau mehrerer Wohnblöcke
erforderlich.
UMFAHRUNG DER ALTSTADT IN NUR EINER RICHTUNG
Um den öffentlichen Raum entsprechend dem Konzept des totalen Individualverkehrs auszurichten,
ist es erforderlich die Umrundung der Altstadt in nur einer Richtung zu organisieren. Dies
kompliziert den Zugang und bewirkt dadurch künstlich zusätzliches Verkehrsaufkommen.
UNGÜNSTIGES PARKPLATZANGEBOT
Weil die Altstadt keine Flächen bietet, um öffentliche Parkplätze einzurichten, müssen diese an der
Randzone erstellt werden. Aufgrund der Knappheit der Parkmöglichkeiten wäre die logische
Konsequenz, dass der Nutzer dort parkieren müsste, “wo‘s geht”, d.h. möglicherweise an einem von
seinem Ziel weit entfernten Ort… Auf diese Weise verpuffen leicht mal die eingesparten – mit 360
Millionen für die Brücke LA PEPA erkauften – sieben Fahrminuten. – Mit einer Stadt-Straßenbahn
und dem Privatfahrzeug außerhalb parkiert, könnte sich der Nutzer punktgenau an die von ihm
gewünschte Stelle der Umfahrung der Altstadt begeben.
VERWANDLUNG KLEINSTER VERBLEIBENDER FREIRÄUME IN PARKPLÄTZE
Mit der Auslegung der Stadt auf den Individualverkehr anstelle des Kollektivtransports wurde auf
dem ganzen Stadtgebiet, jedoch insbesondere in der Altstadt, eine Welle der Errichtung von
privaten Parkmöglichkeiten losgetreten; kommerzieller Wert: 40.000 Euro pro Platz. Leider bewirkt
jeder einzelne dieser Plätze, dass dadurch ein Fahrzeug mehr sich auf seinem Weg inmitten der
Fußgänger durch die engen, nur 3 bis 4 Meter breiten Gassen schlängelt. – Markantestes Beispiel ist
der historische Platz hinter dem „Hospital de Mujeres“, im Besitz des Bistums Cádiz/Ceuta, in
den Achtzigerjahren geschlossen und seitdem nie wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht:
Dieser Platz wird jetzt mit Parkplätzen und Wohnungen bebaut und verwertet …
BEWERTUNG DES FALLS BRÜCKE LA PEPA
VERLETZT DIE SOZIALE AUSGEWOGENHEIT STAATLICHER INVESTITIONEN – Verf. § 31.2
Die Fahrzeugdichte in Spanien nähert sich der Zahl von 500 pro 1000 Einwohner. Cádiz mit seinen
125.000 Einwohnern verfügt heute über nur 15.000 Parkplätzen (inklusive der in jüngster Zeit
neu erstellten, sowie der Firmenparkplätze), und verfügt über keine weitere Expansionsfläche.
Unter diesen Bedingungen ist das Konzept der individuellen Mobilität einem Großteil der
Bevölkerung von vornherein und in aller Zukunft verwehrt, oder anders gesagt, exklusiv
einer Minderheit vorbehalten. Trotz der Brücke LA PEPA könnte die Bevölkerung von Cádiz nie von
einer ähnlichen Mobilität profitieren wie der Rest der spanischen Bevölkerung.
Dies betrifft zugleich die Gesamtbevölkerung der Region: Mit dieser Brücke anstelle einer modernen
Nahverkehrsinfrastruktur
werden
die
Menschen
zum
Unterhalt
eines
Privatfahrzeugs
quasi
gezwungen. Für ein besseres Verständnis dieser sozialen Ungerechtigkeit muss man sich vor Augen
halten, dass 85% der Bevölkerung von Cádiz und seiner Region tausend Euro oder weniger verdient
und gleichzeitig eine sehr hohe Arbeitslosigkeit herrscht.
VERKEHRSSICHERHEIT – Verfassung § 45, § 43
Die ALTSTADT VON CÁDIZ, im 18. Jahrhundert konzipiert und bis
heute als Fußgängerstadt vollkommen funktional, ist auf eine Breite
der Gassen von nur 3 bis 4 Metern ausgelegt, um so im Sommer
das Aufheizen der Fassaden zu verhindern. Bis heute findet das
unmittelbare „Zusammenleben“ von Fußgängern und Fahrzeugen
innerhalb dieser engen Gassen statt… Folge davon sind häufige
Unfälle, ein ständiges Bedrohungsgefühl als Fußgänger, und die
tägliche Angst der Eltern um ihre Kinder. Diese Situation ist auch
völlig
inkompatibel
mit
dem
Tourismus,
dem
größten
Wirtschaftspotential der Stadt. Von einem Aufenthalt mit Familie
in der Altstadt von Cádiz ist leider gänzlich abzuraten!
Wir wissen nicht, wie sich dies bezüglich der Straßenverkehrsgesetze und Verkehrsnormen verhält.
Möglicherweise beruht die Situation auf einer Ausnahmeregelung. Selbstverständlich besteht ein
fundamentales Recht der Anwohner, ihre Wohnstätte mit einem Privatfahrzeug erreichen zu können.
Falls jedoch die Verkehrssituation innerhalb der Altstadt von Cádiz auf einer Ausnahmeregelung
beruht, wäre es ein Unding, diesem Zustand zusätzlich das Verkehrsaufkommen einer neuen
BRÜCKE LA PEPA aufzubürden – als hauptsächliche neue Verkehrsinfrastruktur für das 21.
Jahrhundert und anstelle von Alternativen, die den Verkehrsfluss verringern.
EINDRÜCKE AUS CÁDIZ
Dies sind nicht vereinzelte Beispiele, sondern der alltägliche Wahnsinn: hautnahes Miteinander der
Verkehrsteilnehmer Auto und Mensch...
Ein Rundgang durch Puerta Tierra, dem modernen Teil der Stadt, zeigt auf, dass bereits heute jeder
mögliche Winkel als Parkplatz genutzt wird und überdies alle weiteren Flächen durch Falschparker
belegt sind. Die Situation ist am Rande des Kollapses.
Die Alltagssituation der falsch parkierten Fahrzeuge aufgrund des fehlenden Angebotes öffentlicher
Verkehrsmittel, verhindert an verschiedenen Stellen der Stadt die Durchfahrt von Feuerwehr und
Rettungskräften. Dramatische Konsequenzen werden in Zukunft unweigerlich stattfinden.
SEVILLAS TRAU, OHNE C¡ADIY...
TERRITORIALE DISKRIMINIERUNG – Verfassung § 130.1, § 131.1 /.2, § 138.1
Das Motiv Hafen PLANTA DELTA / Hafen von SEVILLA
Was überrascht, ist, dass die Junta de Andalucía wie auch die
Zentralregierung diese schädliche Disposition abgesegnet haben,
zusammen mit der Verschwendung der „zu Gunsten von Cádiz“
bezeichneten Investitionen. Wie bereits im vorgängigen Kapitel
“DER FALL PLANTA DELTA” erläutert, ist der Grund dafür der
Neubau
gemäß
des
der
internationalen
Verfassung
nur
Makro-Hafens
die
Sevilla.
Während
Gemeindeautonomie
diese
Infrastruktur von der Regierung fordern konnte, hängt von dieser Brücke der Bau des neuen Hafens
PLANTA DELTA am äußersten Ende von Cádiz ab. Diese Brücke stellt das entscheidende
Element dar, mit dem sich der Hafen von Sevilla seines Mitbewerbers Cádiz entledigen
kann, mittels eines Hafens PLANTA DELTA ohne Eisenbahnanschluss und ohne Gelände für
sekundäre Dienstleistungen, sowie der Nicht-Berücksichtigung des Geländes LA CABEZUELA, das
seinerseits alle Anforderungen für eine erfolgreiche Hafenindustrie im 21. Jahrhundert erfüllt.
Nicht einmal die Regierung Aznar/PP mochte diese augenfällig verfehlte Brücke „ihrer“ Teófila
Martínez/PP zugestehen, die PSOE-Regierung jedoch sehr wohl… Das “Manöver” erfolgte von
Seiten der Zentralregierung, dem “Wunsch der Gemeinde” von Teófila Martínez zu
entsprechen, jedoch eine Brücke von nicht nur vier, sondern von sechs Spuren zu erstellen...
Auf diese Weise umarmten sich 2006, als der Bau der BRÜCKE
LA PEPA beschlossen wurde, die Regierung und die Interessen
des neuen Hafens von Sevilla, vertreten durch Magdalena
Álvarez (ex Junta de Andalucía 1994 – 2004), und die
Bürgermeisterin von Cádiz Teófila Martínez/PP (1996 – 2011).
Von Seiten der Bürger an die Regierung gerichtete Proteste
gegen diese absurde und diskriminierende Disposition im Jahr 2010, wurden vom gegenwärtigen
dritten Vizepräsident der Zentralregierung, Manuel Chávez, jedoch ex Presidente de la Junta de
Andalucía von 1990 bis 2008, abgewimmelt. Letzterer war während dem gesamten Vorgang und bis
heute an entscheidender Stelle präsent.
Die ganze Angelegenheit wurde von einer lokalen Presse begleitet, der eine starke Neigung zu
Gunsten der Interessen von Teófila Martínez sowie dem PSOE-Andalucía anhaftet. Ein Beweisstück
als Exempel dieser unheiligen Allianz kann man dem Programm LA TERTULIA des lokalen
Fernsehsenders ONDA CÁDIZ vom 18.09.2010 entnehmen, wo sich in einer öffentlichen Diskussion
die Bürgermeisterin von Cádiz mit dem Direktor des DIARIO DE CÁDIZ an ihrer Seite, und ein
Vertreter der Junta de Andalucía, mit der Direktorin der VOZ DE CÁDIZ an seiner Seite
“gegenüberstanden”. Der peinlichst genau ausgelassene Aspekt während der ganzen Sendung war…
der neue Hafen von Sevilla.
UMGEHUNG DER DEMOKRATIE – Verfassung § 140
Um ein Objekt von solch einer Tragweite wie die BRÜCKE LA PEPA zu beschließen, müssen
vorgängig Studien erstellt werden, die Aufschluss über Notwendigkeit, Nutzen sowie weitere
mitverbundene bauliche Maßnahmen geben. In Spanien sind solche Daten offenbar nicht vonnöten,
wenn eine Investition von 360 Millionen Euro getätigt wird, sondern es reicht ein tolles Bild einer
spektakulären
„größten
Brücke
Europas“.
Diese
Brücke
wurde
ohne
Studien
bezüglich
Notwendigkeit, Nutzen und Folgebauten (Zugangswege, Parkmöglichkeiten) beschlossen.
Jedoch ohne diese üblichen technischen Angaben bezüglich des Nutzens und ohne über eine
Vorstellung
der
sekundären
Auswirkungen
innerhalb
der
Stadt
zu
verfügen,
war
eine
Meinungsbildung seitens der Gemeindebevölkerung, zum Zeitpunkt als sie gemäß ihrer
verfassungsmäßigen Autonomie diese Infrastrukturen von der Regierung angeblich
forderte, faktisch ausgeschlossen. So funktioniert hier die Demokratie.
Diese
Entscheidungsfindung
war
nicht
verfassungsmäßig,
obwohl
versucht
wird,
dies
so
darzustellen. In Wahrheit wird dadurch die sozial gerechte Ausgewogenheit staatlicher Investitionen
missachtet, es verschlimmert sich die Verkehrssicherheit und überdies geht damit eine territoriale
Diskriminierung hinsichtlich der Hafenindustrie vonstatten.
Keine Gemeindebevölkerung auf der ganzen Welt würde freiwillig so etwas von ihrer
Regierung fordern!
Aufgrund der erwähnten topografischen Besonderheit der Stadt Cádiz könnte die konzeptionelle
Verfehlung dieser Brücke auch in keiner späteren Zukunft nützlich werden, so wie es in anderen
Fällen allenthalben der Fall ist. In Cádiz würde die Brücke, insbesondere ohne als Zubringer für
einen Industriehafen genutzt zu werden, für immer als überflüssiges Mega-Bauwerk spanischer
Ingenieurskunst dastehen… für eine Stadt, die aufgrund ihrer Limitierung auf Dauer nur einen
Bruchteil der Kapazität der Brücke aufnehmen könnte. – Dies war
bereits
im
Jahr
2006
die
Schlussfolgerung
einer
Mailänder
Architektin, die sich damals in der Stadt aufhielt. Mit ihrer Klasse
hatte
sie
deshalb
ein
Projekt
RIALTOBRÜCKE
LA
PEPA
entwickelt, wo auf der ganzen Länge der Brücke beidseitig
Wohnbauten erstellt werden mit einer zentralen Durchgangsstraße.
(G a i a R e d a e l l i )
Sei die Meinung des Parlaments, wie sie ist: Fest steht, dass wir hier in Cádiz keine Lust haben, als
Jahrhundert-Monument der Verschwendung der spanischen Politik und Wirtschaft der Gegenwart zu
dienen. Diese Schmach würde durch den Umstand verschlimmert, dass es sich bei Cádiz um eine
international beliebte Touristendestination handelt…
Man muss jetzt stopp sagen, jetzt solange dies noch möglich ist!
INFRASTRUKTURELLE BENACHTEILIGUNG - Verfassung § 138, § 31.2
DIE NOTWENDIGEN INFRASTRUKTUREN VERBLEIBEN INEXISTENT
Die Investitionen für die BRÜCKE LA PEPA, den TREN-TRANVÍA sowie für den Hafen PLANTA DELTA
werden ausgewiesen als “die großen Infrastrukturen, auf die Cádiz so lange gewartet hat”.
Der größte Schaden, der damit angerichtet wird, liegt darin, dass die für das 21. Jahrhundert
benötigten Infrastrukturen ausbleiben, ohne die Cádiz weiterhin dastünde wie seit eh und je...:
1.
EINE MODERNE BAHNVERBINDUNG DURCH DIE REGION (Strecke:
Cádiz, San Fernando, Puerto Real, El Puerto de Santa María, Jerez,
Flughafen, 47 km, 9 Haltestellen), welche die Ortschaften der Region
mit einer gemeinsamen Bevölkerungszahl von 750.000 Einwohner,
inklusive verschiedener Industriezonen, vereinen würde. Die
zentrische Anordnung der Orte in der
Bai, unter sich durch
Naturschutzgebiete und Küstenlandschaft abgetrennt, würde eine
Anbindung
von
100%
außerordentlichen
und
der
Bevölkerung
hervorragenden
garantieren.
Bedingungen
Diese
für
den
öffentlichen Transport versprechen einen rentablen Betrieb!
2.
EINE STADT-STRASSENBAHN IN CÁDIZ, die der Bevölkerung
erlauben würde, sich ohne individuelles Verkehrsmittel zu
bewegen. Auch diese Infrastruktur besticht, dank der natürlich
linearen
Beschaffenheit
der
Stadt,
durch
ihre
Nähe
zur
Gesamtzahl der Bevölkerung. Diese außerordentlichen und
hervorragenden Bedingungen für den öffentlichen Transport in
dieser ganzjährigen Touristenstadt versprechen einen rentablen Betrieb!
3.
DIE AUSLAGERUNG DER HAFENINDUSTRIE UND DER
RESTLICHEN INDUSTRIE AUS DER STADT. Der erschwerte
Zugang zur Landzunge Cádiz hat immer ein logistisches
Hindernis für die Industrietätigkeit dargestellt. Heutzutage
ist
dieser
„Industriestandort“,
aufgrund
des
Hafengeländes LA CABEZUELA und dem geplanten
Industriegebiet LAS ALETAS, überflüssig.
Diese drei infrastrukturellen Dispositionen sind die einzige und offenkundige Lösung für
ein
sinnvolles,
nachhaltiges
und
gewinnbringendes
urbanes
und
wirtschaftliches
Funktionieren der Stadt Cádiz und ihrer Region im 21. Jahrhundert.
Diese Tatsache wird aufgrund der statischen topographischen und geographischen Situation der
Stadt und der Region in keiner Zukunft verändert, und verhält sich deshalb auch indifferent
bezüglich der Finanzlage des Staatshaushaltes der Gegenwart.
PETITION
ABBAUEN – Auch wenn dies verrückt klingen mag… Verrückt wäre es, diese Brücke zu realisieren!
Aufgrund der Tatsache, dass diese Mega-Brücke in jeder Zukunft
überflüssig wäre, gibt es keinen Grund sie fertigzustellen – egal,
wie weit ihr Bau schon fortgeschritten ist. Diese Brücke ist ein
Fehlschlag und schlicht nutzlos. Es ist deshalb illegitim, sie zu Ende
zu bauen, nur um dann zu sagen: “Wenigstens gibt es nun dies als
Infrastruktur”, denn hier wäre es keine. Zweifellos könnten
viele
Bauteile
besser
in
anderen
Regionen
Spaniens
wiederverwendet werden. Da nicht einmal die Arbeitsplätze für den Bau der lokalen Bevölkerung
zu Gute gekommen sind, können die Investitionen auch so nicht als „für Cádiz“ gewertet werden.
Der Staat soll den verbleibenden Rest des Budgets für den Abbau der Bauruine verwenden. Dies
könnte zwar in der Gegenwart als Skandal und Schmach angesehen werden, insbesondere aus Sicht
der Verantwortlichen. Diesbezüglich überwiegt jedoch die Schande, welche die Realität eines
„Jahrhundert-Monuments
der
Verschwendung
und
Ineffektivität
unserer
Epoche“
bedeuten würde. Wir Gaditanos wollen nicht, dass man sich so an uns erinnert, wegen etwas, das
uns überdies von Auswärtigen eingebrockt wurde.
In Wahrheit ist es keine Schande, dieses Bauwerk abzubauen, d.h. einen Fehler
einzugestehen und Abhilfe zu schaffen. Ganz im Gegenteil wäre diese Aussage viel ehrenhafter:
„Wir haben verstanden und sind fähig zu berichtigen“... was exakt das Signal ist, das die ganze Welt
von Spanien zu hören und zu sehen erhofft.
NEUPLANUNG DES INFRASTRUKTURKONZEPTS VON MOBILITÄT UND INDUSTRIE
Offenkundig ist die Notwendigkeit, für Cádiz einen Zugang und in der Region eine Mobilität
ohne Privatfahrzeug anzubieten, sowie auch das entsprechende Angebot innerhalb der
Stadt: Ein Nahverkehrszug, der den Flughafen und die Orte der Bai mit ihrer Hauptstadt verbindet,
sowie eine Straßenbahn innerhalb der Stadt.
Diese Infrastrukturen lassen sich in Etappen realisieren:
-
NAHVERKEHRSZUG Bai VON CÁDIZ 21. JAHRHUNDERT: Bis eine neue Schienentrasse entlang
der bisherigen gebaut ist, genügt eine Erhöhung der Frequenz und Qualität der existierenden
Bahnverbindung.
-
STADT-STRASSENBAHN: Bereits eine Hauptlinie entlang der Hauptverkehrsstraße, sowie die
Umrundung der Altstadt, ansonsten ergänzt vom existierenden Autobusnetz, ermöglicht ein
Fortbewegen ohne Privatfahrzeug. Weitere Linien würden sukzessiv folgen.
DIE ANGEZEIGTEN ARTIKEL DER SPARNISCHEN VERFASSSUNG VON 1978:
Artikel 31.
Effizienz und Wirtschaftlichkeit der öffentlichen Ausgaben
§ 31.2 - Die Staatsausgabe werden nach dem Grundsatz der Ausgewogenheit der öffentlichen Mittel
ausgeführt, und ihre Planung und Ausführungen entsprechen den Kriterien der Wirksamkeit und
Wirtschaftlichkeit.
Artikel 43. Gesundheitsschutz
§ 43.1 - Das Recht auf den Schutz der Gesundheit wird anerkannt.
Artikel 45. Umwelt, Lebensqualität
§ 45.1 - Alle haben das Recht, eine der Entwicklung der Person förderliche Umwelt zu genießen
sowie die Pflicht, sie zu erhalten.
§ 45.2 - Die öffentlichen Gewalten überwachen die rationelle Nutzung aller natürlichen Hilfsquellen
mit dem Ziel, die Lebensqualität zu schützen und zu verbessern und die Umwelt zu verteidigen und
wiederherzustellen. Dafür ist die Solidarität der Volksgemeinschaft unerlässliche Grundlage.
§ 45.3 - Das Gesetz sieht gegenüber denen, die gegen die Bestimmungen von Absatz 2 verstoßen,
Strafsanktionen oder gegebenenfalls von der Verwaltung auferlegte Sanktionen sowie die Pflicht zur
Wiedergutmachung entstandenen Schadens vor.
Artikel 130.
Entwicklung der Wirtschaft
Artikel 131.
Planung der Wirtschaftstätigkeit
§ 131.1 - Der Staat kann mittels Gesetz die allgemeine Wirtschaftstätigkeit planen, um die
kollektiven Bedürfnisse zu decken, die Entwicklung der Regionen und Sektoren auszugleichen und
zu harmonisieren und das Wachstum des Einkommens und des Reichtums sowie deren gerechtere
Verteilung zu fördern.
Artikel 138. Solidarität und Gleichheit im gesamten Staatsgebiet
§ 138.1 - Der Staat gewährleistet die Verwirklichung des in Artikel 2 der Verfassung festgelegten
Prinzips der Solidarität durch den Einsatz für die Herstellung eines angemessenen und gerechten
wirtschaftlichen Gleichgewichtes zwischen den verschiedenen Teilen des spanischen Gebietes; er
berücksichtigt insbesondere die Gegebenheit des insularen Charakters.
Artikel 140. Autonomie und Demokratie der Gemeinden
§ 140 - Die Verfassung gewährleistet die Autonomie der Gemeinden. Diese verfügen über volle
Rechtspersönlichkeit.
Ihre
Regierung
und
Verwaltung
obliegen
den
entsprechenden
Gemeindevertretungen, die sich aus dem Bürgermeister und den Ratsmitgliedern zusammensetzen.
Die Ratsmitglieder werden in allgemeiner, gleicher, freier, direkter und geheimer Wahl in der Form,
die das Gesetz vorsieht, von den Bürgern der Gemeinde gewählt. Die Bürgermeister werden von
den Ratsmitgliedern oder den Bürgern gewählt. Das Gesetz regelt die Voraussetzungen, unter
welchen die Einrichtung der Bürgerversammlung angebracht ist.