JUNI/JULI 2013
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JUNI/JULI 2013
inHard_inMusic_S1_S16 14.06.2013 16:56 Uhr Seite 1 Nr. 81 Juni/Juli 2013 16. Jahrgang Gratis im Fachhandel WWW.INHARD.DE WE ARE THE SUBJECTS WALTER SUBJECT 14.06.2013 16:57 Uhr Seite 2 CD DES MONATS inHard_inMusic_S1_S16 LANESLIDE COLLAPSE UNDER THE EMPIRE Flying High Avenues Of Allies/H’art ★★★★★★ DAVID COMTESSE 2 Um die Wartezeit bis zum zweiten Teil ihres Konzeptwerks „Shoulders & Giants“ zu verkürzen, veröffentlichen Chris Burda und Martin Grimm ein ganz vorzügliches Mini-Album mit 6 instrumentalen Tracks, wie sie vielschichtiger, wabernder, düsterer und epischer nicht sein könnten. Intelligenter Postrock der besonderen Art mit teils ausuferndem Orchester-Sound. Als Anspieltipps empfehlen sich der Opener „We Are Close As This“ und das suchterzeugende „The Silent Cry“. Ganz großes Kopfkino, bestens geeignet für eine Endlosschleife am heimischen CD-Player! Erstklassigen Melodicrock im Stile der 80er Jahre servieren uns N.O.W. auch auf ihrem zweiten Album "Bohemian Kingdom". Erwähnenswert ist vor allem, dass sich der neue Gitarrist Juno Moraes sehr gut ins Bandgerüst eingefügt hat, wobei das Gelingen der CD natürlich insbesondere auch ein Verdienst von Philip Bardowell's (Ex-Peter Criss, Ace Frehley/Kiss) hervorragender Mikroarbeit ist. Wer also auf Bands wie Journey und Rainbow stehen sollte, wird an Songs wie „I Feel Divine“ und dem tempovariierenden „Don't Go Now“ seine helle Freude haben. Macht unterm Strich fünf verdiente Punkte von meiner Seite. Eine starke Debütscheibe, die der aus Reutlingen stammende Fünfer Walter Subject hier vorlegt. Der eine oder andere wird das Riffmonster „Righty Right“ vielleicht schon von „Das Ding“ her kennen, doch auch der Longplayer kommt mit seinen insgesamt 12 Tracks erstklassig aus den Boxen. Die Jungs haben einfach ein Händchen für die richtige Balance zwischen Melodie, Songstruktur und Härtegrad, wobei ihr unbedingt einmal in Stücke wie „Take A Ride“ und „Kissing Jennifer While She’s Chewing Gum“ hineinhören solltet. Ein schmackhaftes Gebräu aus Stonerrock, Rock’n’Roll und Alternativerock! TIM BELDOW TIM BELDOW RAINER GUÉRICH FRANK ZÖLLNER SHADOWQUEEN S.Y.P.H. KEE MARCELLO Don’t Tell Bad Reputation ★★★★ E.X. Tapete Records/Indigo ★★★★ Judas Kiss 7 Hard/New Music Distribution ★★★★★ Freunde eine melodischen Female Hardrock können sich diesen Monat über die CD des australischen Dreiers Shadowqueen um ihre stimmgewaltige und charismatische Frontfrau Robbi Zana freuen. Mrs. Zana hat wirlich eine exzellente Rock’n’Roll Röhre, die vom Start weg auf Songs wie „Best Of Me“ und „Don’t Tell“ großen Spaß macht. Wenn man noch bedenkt, das es sich bei diesem Output um ein Erstlingswerk handelt, kann man sicherlich noch einige Großtaten der Australier für die Zukunft erwarten. Aus diesem Grunde vergebe ich nur zu gerne vier verdiente Punkte und behalte die Band weiter im Auge. Das neue Album der PunkVeteranen von S.Y.P.H. wurde endlich unter Dach und Fach gebracht. Sänger und Gründungsmitglied Harry Rag hatte auf einmal keine Lust mehr und warf wegen unüberwindbarer Differenzen das Handtuch. Und wer fing es auf? Kein Geringerer als Urgestein Doc Schoko! Genau der Richtige, um diese verfahrene Sache doch noch in einen sicheren Hafen zu schippern. Das Ergebnis ist große Klasse und wartet mit der bekannten Mixtur aus sinnlosen und zutiefst sinnhaften Texten auf. Dazu minimalistische Instrumentierung, allerlei Elektro-Gefrickel, Krautrock und akustische Momente. Gelungene Solo-CD des ehemaligen Europe-Gitarristen Kee Marcello, die allen Freunden eines vielschichtigen Melodic Hardrock gefallen dürften. Schon die ersten beiden Nummern "Zombie" und "Dog Eat Dog" machen klar, warum Marcello zu den weltweit besten Gitarristen zählt. Sein Gitarrenspiel ist einfach unverkennbar und läuft im Zusammenspiel mit Bassist Ken Sandin, Gitarrist Jonny Scaramanga und Drummer Paul White zu großer Form auf. "Starless Sky" sollte allen EuropeAnhängern gefallen und auf "And Forever More" ist schließlich auch noch die japanische Sängerin Live Moon zu hören. Kauftipp! DAVID COMTESSE DAVID COMTESSE TIM BELDOW D. Comtesse inHard F. Zöllner inHard R. Guérich inHard J. Eifel inHard Tim Beldow inHard Y, Schmidt inHard 1. LANESLIDE Flying High Ø: 4,7 2. COLLAPSE UNDER EMPIRE The Silent Cry Ø: 4,6 3. N.O.W. Bohemian Kingdom Ø: 4,4 4. WALTER SUBJECT We Are The Subjects Ø: 4,3 5. POOR GENETIC MATERIAL A Day In June Ø: 4,1 6. KEE MARCELLO Judas Kiss Ø: 4,0 7. S.Y.P.H. E.X. Ø: 3,9 8. SHADOWQUEEN Don’t Tell Ø: 3,7 9. KING KING Standing In... Ø: 3,6 10. GORDON GILTRAP Ravens & Lullabies Ø: 3,4 11. THE VEILS Time Stays... Ø: 3,3 12. DANNY BRYANT Hurricane Ø: 3,1 13. IRON TONGUE The Dogs Have... Ø: 3,0 14. GRENOUER Blood On The Face Ø: 2,9 15. BLACKEST DAWN We Are Legions Ø: 2,7 16. THE STORY SO FAR What You... Ø: 2,6 17. GENETIC DISORDER Sinusrhythmus Ø: 2,4 18. CHANGO Schneeblind Ø: 2,3 19. DARK REFLEXIONS When Lambs... Ø: 2,1 20. PIKE’S EDGE Nameless Ø: 2,0 We Are The Subjects 7Hard/New Music Distribution ★★★★★ C. Rettler inHard CHECK WALTER SUBJECT Bohemian Kingdom Escape Music/H'Art ★★★★★ The Silent Cry Finaltune/Broken Silence ★★★★★ Ein neues Melodicrock-Projekt vom italienischen Gitarristen, Songschreiber und Produzenten Bruno Kraler (Brunorock), der sich mit Frank Vestry (u.a. Last Temptation) einen exzellenten Rocksänger ans Mikro geholt hat. Zusammen mit Bassist John Billings, Keyboarder Alessandro Del Vecchio (Hardline, Lionville, Edge Of Forever) und Schlagzeuger Domink Hülshorst (Ex-Bonfire) entsteht eine überzeugende MelodicrockMischung, die nicht nur straight nach vorne marschieren kann, sondern die auf Nummern wie „Hangin’ Out Here“ auch richtiges Ohrwurmfutter verabreicht. Macht Spaß! SOUND N.O.W. 4 5 6 5 4 4 3 4 4 3 3 3 3 3 4 6 4 2 3 3 3 4 4 3 4 3 2 2 2 2 4 5 4 4 5 4 4 3 3 3 2 3 4 4 2 6 5 5 5 5 4 4 4 5 5 4 4 3 3 3 4 5 4 5 3 3 3 4 3 3 3 4 4 2 3 4 5 5 3 4 5 4 3 4 4 3 3 2 3 3 5 5 5 5 5 5 5 4 3 3 5 4 3 3 2 4 3 1 1 2 2 3 3 3 1 1 4 2 2 2 3 3 3 3 3 2 1 3 2 1 3 2 3 2 2 3 1 2 2 3 INHARD 06/13 - 07/13 POOR GENETIC MATERIAL A Day In June Quixote Music/H‘Art ★★★★★ Ihr Vorgängeralbum „Island Noises“ versuchte sich an der musikalischen Umsetzung von Shakespeares „The Tempest“ und feierte damit zahlreiche Prog-Rock-Triumphe. Nun hat man sich auf den Jahrhundertroman „Ulysses“ von James Joyes eingeschossen. Leadsänger Phil Griffiths hat sich dabei einen lange gehegten Wunsch erfüllt und bestreitet die Scheibe in weiten Teilen gemeinsam mit seinem Vater Martin (Ex-Beggars Opera). Ergebnis ist ein Konzeptalbum der Sonderklasse mit vielen stilistischen Freiräumen, Rockmelodien zum Wohlfühlen und einer gesunden Rhythmusvielfalt. inHard_inMusic_S1_S16 14.06.2013 16:57 Uhr MILLER ANDERSON Bright Sky MIG Music/Sony ★★★★★ Eine Wiederveröffentlichung, die es in sich hat: Miller Anderson war zwischen 1969 bis 1972 Mitglied bei der Keef Hartley Band, mit der er auch auf dem WoodstockFestival auftrat. Im Jahre 1971 veröffentlcihte er sein erstes Soloalbum „Bright Sky“, das er mit einigen Musikern der Hartley Band, Marmalde und der Grease Band einspielte. Das Ergebnis ist hörenswert und irgendwo zwischen Bluesrock, Folk und progressiven Ausflügen angesiedelt. Einige Titel haben Überlänge, was den Genius von Miller Anderson unterstreicht. Neben digitalem Mastering und liebevoll gestaltetem Original Artwork hält die Wiederveröffentlichung auch noch eine 2010er Liveversion von „High Tide, High Water“ bereit, die Miller Anderson bei einem Auftritt in der Bonner „Harmonie“ zum Besten gab. BERND OPPAU BLACKMORE’S NIGHT Dancer And The Moon Frontiers Records/Soulfood ★ Es ist zum Heulen! Während Ritchie Blackmores alte Kameraden bei Deep Purple gerade ein astreines neues Hardrockalbum rausgehauen haben, versinkt unser Mittelalter, Burgu n d Neofolkfreund mit seiner Frau Candice weiter im musikalischen Schund. Erinnert mich beim Opener musikalisch fast schon an die Kelly Family, nur der Gesang ist nicht ganz so penetrant... RAINER GUÉRICH BONFIRE Live In Wacken Seite 3 phan als Soloprojekt gegründet. Mittlerweile ist Carpet aber zu Sechserstärke angewachs e n , was sich in einer n o c h facettenreicheren und vielschichtigeren Songinstrumentierung niedergeschlagen hat. Die Soundscapes, die die Band auf den 8 Kompositionen entwirft, beackern das weite Feld des Psychedelicrocks. Es macht einfach Spaß, sich in den ausufernden Kompositionen fallen zu lassen. Als Anspieltipp möchte ich euch unbedingt das farbenprächtige und schillernde „Man Changing The Atoms“ ans Herz legen. BERND OPPAU CHARMING GRACE Charming Grace Flames. DAVID COMTESSE DEATH VALLEY HIGH Positive Euth Graviton Music/Rough Trade ★★★★ Die amerikanischen Rocker Death Valley High sind bekannt für ihren eigensinnigen Sound. Da macht auch ihre neueste Veröffentlichung „Positive Euth“ keine Ausnahme, bei der sich thematisch alles um das Thema „Wiedergeburt“ dreht. Musikalisch verpackt in eine schwelende Klangatmosphäre aus knackigen Rockgitarren, Rock’n’Roll, progressiven Elementen, punkiger Urgewalt und der charismatischen Stimme von Sänger Reyka Osburn . Obendraufgibt’s noch eine Bonus-CD, die hierzulande noch unveröffentlichte Stücke enthält. CONNY A. RETTLER Avenue Of Allies/H’Art DIFUSED ★★★★★ The Silence Alle Achtung! Da haben Dave Barbieri (Wheels Of Fire, keys & vocals), Pierpaolo Monti (drums) und Amos Monti (bass) ja ein richtiges AOR-Allstar-Project auf die Beine gestellt, auf dem nicht weniger als 33 Gäste mitmachen. Von der stimmlichen Seite ist unbedingt Nick Workman von Vega auf „Everytime You Touch My Heart“ und Auras-Sänger Gui Oliver auf „Just Take My Hand“ zu nennen. Ansonsten noch mit von der Partie sind Alessandro Del Vecchio (Hardline, Lionville), James & Tom Martin (Vega), Boris Matakovic (Human Zoo) , Michael Carrata (Soul Seller) u.v.m. Empfehlenswert! RAINER GUÉRICH COAL & CRAYON World Asleep 7 Hard/New Music Distribution 7 Hard/New Music Distribution ★★★★ Melodischen Deathmetal servieren DIFUSED auf ihrer DebütCD. Die Band um den ehemalig e n Adorned Brood G i t a rri s t e n Mirko Klier hat in der Vergangenheit schon mit Größen wie Suidakra, Endstille und Vader auf der Bühne gestanden und versteht ihr Deathmetal-Handwerk. Als Anspieltipps können Songs wie "Awake" und "Ghost Of Death" empfohlen werden. DAVID COMTESSE DIVIDED MULTITUDE ★★★★ Feed On Your Misery Auf der atmosphärischen Insel Rügen haben Coal & Crayon ihre Homebase. Hier entstand auch ihr zweiter Longplayer "World Asleep", ein über 5 Jahre gereiftes Konzeptalbum in Sachen epischem Progrock und Groovemetal. Zu den hörbaren Einflüssen der Band zählen u.a. Größen wie The Ocean, Katatonia und In ★★★★ Fireball Records Seit über 15 Jahren sind die Norweger aus der internationalen Metal & Rock-Szene nicht mehr wegzudenken. Mit der vorliegenden Rille steht zwar erst ihr fünfter Release am Start, aber immer, wenn die fünf Nordmänner im Studio waren, darf man LZ Records/Sony ★★★★ Auf dieser CD werden erstmals lange verschollen geglaubte Liveaufnahmen veröffentlicht, die einst von den legendären deutschen Hardrockern auf dem Wacken Open Air gespielt wurden. So finden sich auf dem Silberling beispielsweise selten gehörte Bühnenversionen von Stücken wie „SDI“, „Champion“ und „Ready 4 Reaction“. Dazu gibt es als Bonustracks noch den bis dato unveröffentlichten Studiotrack „Thank You“ und eine Extended Version der Ballade „Hold Me Now“. BULLFROG Von den deutschen Krautrockern Bullfrog erscheint erstmals ein WDR-Rockpalast-Auftritt aus dem Jahre 1978 auf DVD. CONNY A. RETTLER Die bayerischen Krautrocker und Bluesrocker Bullfrog veröffentlichten in der Zeit ihres Bestehens zwischen 1973 bis 1981 gerade mal 3 Alben, erlangten bei ihren Fans aber schnell Kultstatus. Deswegen ist es auch sehr erfreulich, dass das rührige Sireena-Label nun ihren denkwürdigen Rockpalast-Auftritt aus der Dortmunder Westfalenhalle vom 6. Dezember 1978 als DVD veröffentlicht. Natürlich inklusive des beim Publikum sehr beliebten Stückes „L.A. Police No. 55“ aus dem zweiten Bullfrog-Album „High In Spirits“, das die Geschichte eines Bankraubs erzählt. Neben dem Konzertauftritt mit der authentischen Bühnenatmosphäre hält die DVD auch noch den Videoclip zu „Turn Up The Radio“ als Bonusfeature bereit. CARPET BERND OPPAU Elysian Pleasures DVD: LIVE AT ROCKPALAST (SIREENA RECORDS) Elektrohasch/Sonic Rendezvous ★★★★ Ursprünglich wurde Carpet von Sänger, Gitarrist und Multiinstrumentalist Maximilian Ste- Wir verlosen 3 Rockpalast-DVDs von Bullfrog. Schickt bis zum 31.07.2013 eine Postkarte an: inHard, Stichwort: „Bullfrog“, Bei Fußenkreuz 11, 66806 Ensdorf. auf etwas ganz Besonderes hoffen. Und tatsächlich macht hier „Feed On Your Misery“ keine Ausnahme. Geboten wird nicht nur die übliche Breitseite an Gitarrengewittern, Drumfahrten und straighter Mikroarbeit. Divided Multitude versuchen sich immer wieder neu zu erfinden und ihrem Prog-Rock neue musikalische Impulse zu verabreichen. So strahlt ihr Sound nicht nur eine gesunde Härte aus, , sondern die Jungs schaffen es tatsächlich, ihre speedigen Metal-Ausbrüche mit sozialkritischer Textur zu würzen. DAVID COMTESSE 7hard presents Metal-Power aus den Alpen: REACH US ENDORPHINE DRAGONSFIRE Speed Demon TTH Media ★★★★ Vierte Veröffentlichung der Frankfurter Heavy Metaller Dragonsfire. Mitunter erinnert die Band etwas an Grave Digger, hat aber durchaus ihre eigene musikalische Handschrift gefunden. Gut ins Ohr gehen Stücke wie „Savior“ und „The Gunslinger’s Fate“, das mit einem Stephen King Zitat beginnt. Gegen CDEnde findet sich zudem noch eine Liveversion von „The Warrior“, einem älteren Bandstück, das auf der Bühne ganz gern gespielt wird. The Heavy Trash Experience: DIABOLUS DUST JÖRG EIFEL DUCS Ductape Timezone Records ★★★★ „Unser Ziel ist es, das Publikum aus seinem Alltag zu reißen und mit ihnen abzugehen. Protestieren und predigen sollen andere.“ Soweit ein kurzes Statement der Ducs, und wer die Drei je live gesehen hat, der weiß, w a s damit gemeint ist. Für alle anderen gibt es jetzt den 6-Tracker „Ductape“, ein Glanzstück in Sachen alternativer Post Punk Mucke. Die Jungs finden eine perfekte Balance zwischen KrawallPhase, britischem Pop-WriterSound und Balladenkost mit geballter Sprachwucht. Und wenn das kein Kaufargument ist, weiß ich es wirklich nicht. Meet The One Man Metal-Band: MAD MAV Female Fronted Symphonic Rock: SEVEN NAILS ENZO BACH DAVE EVANS & NITZINGER Revenge Bad Reputation ★★★★ Wenn zwei „Rock-Veteranen“ wie Dave Evans und John Nitzinger zusammentreffen, ist die musikalische Richtung eigentlich von Anfang an klar. D a n n steht klassischer O l d School R o c k gepaart mit Heavy Metal auf dem Spielplan. Auf „Revenge“ ziehen die Beiden ordentlich vom Leder und keinen Augenblick hat man den Eindruck, dass hier zwei Herren im „gesetzten“ Alter agieren. Dabei haben sowohl Evans als auch Nitzinger im Laufe der Jahre schon so manche Rockscheibe eingespielt. Der so gewonnene musikalische 06/13 - 07/13 INHARD 3 Progrock on top: COAL & CRAYON Best Melodic Death Metal: DIFUSED www.sevenus.de , www.7hard.com a Division Of 7us media group GmbH Distribution: Germany - NMD inHard_inMusic_S1_S16 14.06.2013 16:58 Uhr Erfahrungsschatz ist auf den Songs von „Revenge“ deutlich spürbar und mündet in stimmungsvolle RockMelodien, großartige Metaleinlagen und einem untrüglichen Feeling für die richtigen Balladen... FRANK ZÖLLNER GENETIC DISORDER Sinusrhythmus Echozone/Bob Media ★★★★ Mit „Sinusrhythmus“ legt die EBMFormation um Mastermind Chris alias DISOrDER ihre neueste Arbeit vor und entführt uns in einen Klangkosmos aus pumpenden Beats, packenden Melodien, reichlich Loops und klirrender Atmosphäre. Deep & Dark steht auf dem Spielplan , wobei Titel wie „Überdosis“, „Tumor“ und „Phantomschmerz“ eine deutliche Sprache sprechen. Wie bereits auf dem Vorgänger „Synapsentanz“ werden Wortfetzen und medizinische Begriffe in einem Kontext aus Industrial, Noise und Trance sehr genial verpackt und einem mit speedigen VocoderAttacken um die Ohren gehauen. FRANK ZÖLLNER THE GREAT FAULTS Coming Back Soon TGF Records/Alive ★★★★ In Zweierbesetzung entwerfen Martin Arlo Kroll (vocals, guitar) und Johannes Woodrow Wagner (drums) mit ihrer Band The G r e a t Fa u l t s ziemlich breitwandig e n Indierock, der auch den melodischen Aspekt nicht zu kurz kommen lässt. Sehr gut gelungen finde ich das roughe und melancholisch gefärbte „Ring“ mit seinen starken Vocals, den enervierenden Gitarrenparts und seinem drückendem Schlagwerk. „Light“ holt das Tempo dann sehr gut wieder raus und hakt sich mit seinem hymnischem Hook im Midtempogroove in der Ohrmuskulatur fest. Wer einen Geheimtipp im Bereich des Indie- und Noiserocks sucht, sollte diesem Duo mal eine Chance geben... RAINER GUÉRICH JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES Back For Brains Wolverine Rec./Soulfood ★★★★ Johnny Flesh & The Redneck Zombies melden sich mit ihrem einzigartigen HellbillyS o u n d zurück. „Back For Babies“ ist der perfekte Soundtrack für die tägliche B-Movie Stimmung. Die Truppe versteht es wie keine andere, Metal, Gothic, Psychobilly und Horrorpunk zu einer ebenso gruftigen wie kultig-trashigen Mischung zu fusionieren. Als ganz besonderer Anspieltipp empfiehlt sich das Duett „Down There By The Swans“ mit The Hellfreaks-Sängerin Shakey Sue als Gast. ENZO BACH JONAS & THE MASSIVE ATTRACTION Live Out Loud Big Slice Records/H’Art ★★★★ Die kanadischen Hardrocker um 4 INHARD 06/13 - 07/13 Seite 4 ihren charismatischen und stimmgewaltigen Frontmann Jonas Tomalty holen nach ihrem letztjährigen Debüt „Big Slice“ nun zum zweiten Schlag aus. „Live Out Loud“ bietet ein Dutzend ungezügelt ins Ohr gehender Rockkracher und Melodien. Man höre hierzu nur mal in das hymnische „Riot“ hinein. Für die erstklassige Produktion war niemand Geringeres als Marti Frederiksen (Aerosmith) verantwortlich. YASMIN SCHMIDT veraner sozusagen runderneuert am Start und lassen auf „The Midnight Spiral“ vom ersten Akkord nichts anbrennen. Dabei ist das Spektrum weit gespannt und reicht von Starkstrom-Gitarren über Garagenfeeling bis hin zu melodischen Folkballaden oder s t i m mungsvollen Hörbildern. Mindwise verstehen es über ihren musikalischen Tellerrand zu schauen und kombinieren hart groovenden Alternative-Sound mit Straßenlyrik und einem Schwung Melodie. FRANK ZÖLLNER KITTY IN A CASKET Better Than Hell/edel PASADENA NAPALM DIVISION ★★★★ Pasadena Napalm Division Bittersweet Astreinen Punkstoff der gehobenen Art serviert uns die Truppe um Frontfrau Kitty Casket, frisch eingespielt aus österreichischen Landen und fertig für den Weltexport. Kitty-Cat und ihre Crew haben ihren brandneuen Powerstoff mit Hilfe hochkarätiger Gäste eingespielt. Wie gewohnt wird ihre Gehörgangkompatible Mischung aus den typischen Punk-Ingredienzien mit geschmeidigem Pop-Appeal und Rock-A-Billy-Attitüden aufgewertet. Also kein Punk von der Stange, sondern handgemachter Stolper-Rock für den Augenblick. FRANK ZÖLLNER KORITNI Alive & Kicking Verycords/Soulfood ★★★★★ In den 7 Jahren ihres Bandbestehens haben die australischen Hardund Sleazerocker Koritni schon eine beachtliche Fangemeinde rekrutieren können. Mit „Alive & Kicking“ erscheint nun als CD+DVD-Set ein Mitschnitt ihrer letztjährigen Auftritte beim „Hellfest“ und beim Pariser „Divan Du Monde“. Die BonusDVD beinhaltet das komplette Hellfest-Konzert, während die Audio-CD als Extra noch die beiden Akustiktracks „Beds Are Burning“ und „Khe Sanh“ auffährt. BERND OPPAU MARILLION The Singles Vol. 2 - ‘89-95’ EMI ★★★★★ Nachdem die 12 CD-Singles Box aus dem Jahre 2002 schon lange vergrif fen ist, veröffentlicht man nun alle 57 Single-Titel der Steve HogarthÄra bei EMI in einer schicken 4CD-Box inklusive 12seitigem Booklet. Und Hogarth hat sich nach dem Weggang von Fish Ende der 1980er Jahre nicht zu Unrecht in die Herzen der Fans gesungen. Titel wie „Hooks In You“, „Brave“ und „The Great Escape“ sind einfach Klasse... DAVID COMTESSE MINDWISE The Midnight Spiral FinestNoise/Radar ★★★★ Einen mächtigen Hieb auf die Ohren servieren uns Mindwise mit ihrem neuesten Release, der gewissermaßen als Essenz nach über 200 Live-Gigs und einem personellen Wechsel an Gitarre und Drums entstand. Jetzt stehen die Hanno- Graviton Music ★★★ Debütscheibe der texanischen HC/Thrashband um D.R.I. Frontmann Kurt Brecht. Wer auf alten Hardcore à la Gang Screen, Nuclear Assault oder S.O.D. steht, dürfte an Tracks wie „Bleached Blone Despair“ und „Cemetary Mass“ seine Freude haben. CONNY A. RETTLER THE PHOENIX FOUNDATION Fandango Memphis Industries/Indigo ★★★★★ Aus dem fernen Neuseeland kommt das Sextett The Phoenix Foundation und überrascht mich mit melancholisch-schillerndem Psychedelicrock. „Fandango“ ist schon das fünfte Werk der Band um Sänger und Gitarrist Samuel Flynn Scott. Highlights der Scheibe sind für mich das episch-ausufernde „Modern Rock“ und das grandiose Schlussstück „Friendly Society“, dass es auf eine Länge von annähernd 18 MInuten bringt. Empfehlung! YASMIN SCHMIDT PSYCHO CHOKE Unraveling Chaos 7Hard/New Music Distribution ★★★★ Re-Release des Groove & Metalcore-Meisterwerks der griechischen Psycho Choke aus dem Jahre 2010. Highlights der Neuedition sind natürlich die beiden Bonustracks „Darwin Breed“ und „End Of My Kingdom“. Als Gast mit von der Partie ist u.a. Gus G (Ozzy Osbourne, Firewind). BERND OPPAU QUEENSRYCHE Frequency Unknown Cleopatra/H’Art ★★★★ Nachdem es laut rechtskräftigem Gerichtsurteil zukünftig nun zwei Queensryche-Bands geben wird, darf nun Geoff Tate mit seiner Besetzung als erstes ran. „Frequency Unknown“ wurde im Line-Up mit Bassist Rudy Sarzo (u.a. Quiet Riot, Blue Oyster Cult), Gitarrist Robert Sarzo (Hurricane), Gitarrist Kelly Gray (Queensryche), Keyboarder Randy Gane (Myth) und Drummer Simon Wright (AC/DC, Dio) eingespielt. Dazu kamen noch eine Vielzahl von Gastmusikern, u.a. Ty Tabor (King’s X), Chris Poland (Megadeth) und Dave Meniketti (Y&T). Das Ergebnis kann über weite Teile überzeugen, wobei ich „In The Hands Of God“ als Anspieltipp empfehlen möchte. Und weil’s so schön ist, haben Tate & Gefolgschaft auch gleich noch vier Queensryche-Klassiker (u.a. „I Don’t Believe In Love“) in neuen Versionen eingespielt. Progmetal-Freunde können also bedenkenlos zugreifen... DAVID COMTESSE RITUAL STEEL Immortal Killer Metal Records/H‘Art ★★★★ Die Idee für Ritual Steel geht zurück bis in die 1990er Jahre. Damals wollte Drummer Martin Zwellmer eine MetalBand an den Start schicken, die etwas ganz Neues ausprobieren und ihren ganz eigenen Sound kreieren sollte. Allerdings dauerte es dann bis 2001, bis endlich eine Scheibe das Licht der Welt erblickte. Nach einigen personellen Umbesetzungen stehen jetzt Sänger John Cason und Gitarrist Boege an der Seite von Drummer Zwellmer, um mit „Immortal“ endlich den lang ersehnten Longplayer zu präsentieren. Das Teil dreht von Beginn an voll auf und semmelt uns einen stahlharten Mix aus erdigem Heavy Metal und eingängigen Vocalparts um die Ohren. Da macht jeder Headbanger nur zu gerne Überstunden! FRANK ZÖLLNER RUN PIG RUN If I Fly 7 Hard/New Music Distribution ★★★★ Aus Leipzig kommt der Vierer Run Pig Run, der sich nach einem Song der Queens Of Stone Age benannt hat. "If I Fly" heißt die aktuelle EP des Quartetts, das das Potential der Band offenbart: melodischer und kraftvoller Alternative- und Stonerrock mit der richtigen Roughness und Atmosphäre. Unbedingt reinhören in "Hard To Find", für mich einer der stärksten Songs der Scheibe. TIM BELDOW JOE SATRIANI Original Album Classics Epic/Sony Music ★★★★ Wie meinte schon Frank Zappa einst auf seinen Platten: „Shut Up And Play Your Guitar!“. Dieses Motto passt auch auf dieses Box-Set mit 5 Alben von Gitarrenfrickler und Rockgitarrist Joe Satriani. Neben Steve Vai ist Satriani für mich einer der besten E-Gitarristen. Die Alben in dem sehr günstigen Boxset erscheinen wie bei dieser Edition üblich in Papersleeves und sind bis auf “Surfing With The Alien“ (1987) noch sehr jungen Datums: „Engines Of Creation“ (2000), „Strange Beautiful Music“ (2002), „Is There Love In Space?“ (2004) und „Super Colossal“ (2006). Eine Fundgrube für alle Rockgitarren-Fans! RAINER GUÉRICH SAVOY BROWN Songs From The Road Ruf Records/in-akustik ROCKY LEWIS ★★★★★ Rocky Lewis Tolles Live CD+DVD-Set der Bluesrocker Savoy Brown, das am 5. Mai 2012 im Dortmunder Musiktheater Piano mitgeschnitten wurde. Die Band um Sänger und Gitarrist Kim Simmonds hat über die Jahre scheinbar nichts verlernt und präsentiert sich bei dem 14gängigen Set , das auch mit guter Aufnahmequalität aufwarten kann, in bestechender Form. Angefangen vom instrumentalen Opener „24/7“ über „Looking In“ und „Natural Man“: Hier jubiliert das Herz eines jeden Bluesfans. Unbedingt zugreifen! 7Hard/New Music Distribution ★★★★ Ziemlich cooler Power Rock mit emotionaler Tiefe und einfallsreichen Riffs serviert uns das aus Aschaffenburg stammende Trio R o c k y Lewis auf seinem Er stlingswerk.Als Anspieltipps empfehlen sich das psychedelisch angehauchte „One Of You“ und das tempovariierende, mit Spoken Words gesegnete „Laura“. Hat schon was Eigenständiges! RAINER GUÉRICH TODD RUNDGREN TIM BELDOW SEVEN NAILS Factory Of Dreams 7Hard/New Music Distribution ★★★★★ Neuerliche Großtat von Altmeister Todd Rundgren (u.a. Utopia). Auf seinem 24. Album „State“ überracsht er uns mit einer wild bratenden Stilfusion aus donnernden Synthies, EGitarre, Jazz, Rock, Fusion, Funk u.v.m. Man lausche hierbei nur gleich den beiden grandiosen Stücken „Imagination“ und „Serious“, mit denen die Scheibe eröffnet wird. Am 22.Juni wird Rundgren übrigens 65 Jahre, safür an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch! Wer auf anspruchsvollen Symphonic Progressive Metal steht, sollte unbedingt in das Erstlingswerk der aus dem süddeutschen Raum stammenden Seven Nails hören. Für die Mikroarbeit sind gleich zwei Sängerinnen plus Sänger verantwortlich. Musikalisch irgendwo zwischen Nightwish, Dream Theater und Pagan’s Mind angesiedelt, legen Seven Nails großen Wert auf eine ausgewogene Mischung aus Atmosphäre, Eingängigkeit und Progressivität. Das liebevoll aufgemachte 20seitige Booklet sowie das sorgfältige Mastering/Produktion tragen zum weiteren positiven Gesamteindruck bei. Fünf verdiente Punkte! BERND OPPAU TIM BELDOW State Esoteric Antenna/Rough Trade ★★★★★ inHard_inMusic_S1_S16 14.06.2013 16:58 Uhr SKOGEN BRINNER tung, liebe Spin Doctors! 1st RAINER GUÉRICH Sublimal Sounds/Broken Silence STALA & SO. ★★★★★ Seite 5 Play Another Round Aus dem schwedischen Linköping kommt der Vierer um Jesper Aronsson (vocals), David Forsberg (guitar), Joel Carnstam (bass) und Jonathan Erikkson (drums), der uns auf seinem Erstling m i t glühendem Psychedelicrock und Black Sabbath-Einflüssen überrascht. Das macht nicht nur auf Kompositionen wie „Pundavarning“ und „Odjurets Hämnd“ großen Spaß. Ja, ihr habt’s vielleicht schon erahnt, die Jungs singen ihre Texte in schwedischer Sprache, was die Truppe von vergleichbaren Acts deutlich unterscheidet. Meine Empfehlung und verdiente 5 Punkte für Skogen Brinner! Escape Music/H’Art TIM BELDOW The Old Testament - The U.A. Studio Recordings 19771982 SPHERON Ecstasy Of God Apostasy Records/edel ★★★★ Gut drei Jahre haben die Jungs von Spheron ins Land gehen lassen, bevor sie ihrer EP „To Dissect Paper“ den ersten Longplayer folgen ließen. Eine Zeit, die gut genutzt wurde, wie bereits ein kurzes Reinskippen in die Scheibe zeigt. Die Band aus Ludwigshafen legt die Messlatte für künftige Arbeiten hoch, denn ihre zwölf Powertracks haben alles, was ein modernes Deathmetal-Album aufweisen sollte. Wuchtige Gitarrenlandschaften brettern dir gleich zu Beginn das Toupet von der Rübe und der Mann an den Drums sorgt mit für exzellenten HeadbangerStoff. Und last but not least wären noch die aggressiven Growl-Vocals aus den tiefsten Schlünden der Hölle zu nennen. Alles an seinem Platz. Weiter so! FRANK ZÖLNNER SPIN DOCTORS If The River Was Whiskey Ruf Records/in-akustik ★★★ Glamrock ohne allzu viel Eigenständigkeit servieren uns die finnischen Stala & So. Die Truppe um zwei ehemalige Lordi Mitglieder schlägt praktisch in die gleiche Kerbe wie dies Bands wie Crashdiet, Wigwam, The Poodles und Crazy Lixx bereits seit Jahren tun. Ist mir für meinen Geschmack etwas zuviel PosingGehabe dabei, aber die Geschmäcker sind ja oftmals unterschiedlich... TIM BELDOW THE STRANGLERS EMI ★★★★★ Von den Stranglers erscheint hier ein opulentes 5 CD-Set. Auf den ersten 4CDs sind die sechs zwischen 1977 bis 1982 auf dem United ArtistsL a b e l erschienenen Studioalben „Rattus Nor wegicus“, „No M o r e Heroes“, „Black And White“, „The Raven“, „The Gospel According To The Meninblack“ und „La Folie“ enthalten. die mit zusätzlichen Single A&B-Sides komplettiert wurden. Die fünfte CD schließlich ist mit zahlreichen Raritäten bestückt. So finden sich beispielsweise eine 76er Liveversion von „Peasant In The Big Shitty“ und diverse 12’’ Versionen (u.a. „Shah Shah A Go Go“ und „Bear Gage). Kurzum: eine prall gefüllte Stranglers-Schatzkiste der frühen Jahre. Wer seine Sammlung vervollständigen möchte, sollte hier unbedingt zugreifen! TIM BELDOW DUDLEY TAFT Deep Deep Blue Dust On The Tracks./MIC Music ★★★★★ ★★★★★ Wäre mir auch nie eingefallen, dass die Spin Doctors ursprünglich eine Bluesband waren, bevor es Ende der 80er Jahre mit Hits wie „Two Princes“ und „Little Miss Can’t Be Wrong“ zum kommerziellen Durchb r u c h k a m . Jedenfalls erinnert sich das New Yorker Quartett auf dieser CD wieder an die ursprünglichen Wurzeln und das klingt verdammt gut. Die Songs auf dem Silberling sind durch die Bank Eigengewächse und teilweise zu der Zeit entstanden, als die Spin Doctors die Ochenstour durch die Downtown Bars in New York machten: „Eigentlich wurde vorausgesetzt, dass wir Blues-Cover spielten, aber wir spielten einfach unsere eigenen Songs.“ So entstand praktisch ganz von selbst das große Blues-Repertoire der Spin Doctors, das auf dieser CD nun erstmals adäquat veröffentlciht wird. Gerne mehr in diese bluesige Rich- Ein Leckerli für alle Bluesrock-Fans hat Sänger und Gitarrist Dudley Taft eingespielt. „Deep Deep Blue“ entstand mit Hilfe von Bassist John Kessler (gleichzeitig auch Produzent) und Keyboarder Eric Robert. Neben Eigenkompositionen gibt es auch eine Vielzahl von gelungenen Coverversionen, u.a. „Sally Can’t Dance“ von Lou Reed und „Meet Me In The Morning“ von Bob Dylan. DAVID COMTESSE TAIPUVA LUOTISUORA 8 Nordic Notes/Broken Silence ★★★★★ Für die Fertigstellung ihres neuen Albums haben sich die fünf Finnen von Taipuva Luotisuora vier Jahre Z e i t genommen. Die Arbeit hat s i c h gelohnt, denn die Band nimmt den Hörer auf eine tolle Reise durch die Welt WALTER SUBJECT „Wir haben auf Feldbetten und Lumas gepennt...“ WALTER SUBJECT spielen eine ins Ohr gehende Mischung aus Stoner- und Alternativerock. Ihre energetische Riffgranate „Righty Right“ lief auf „Das Ding“ praktisch in Dauerrotation. Nun erscheint ihre heiß erwartete Debütscheibe „We Are The Subjects“. INHARD: Könnt ihr mir bitte zu Anfang etwas über eure bisherige Bandgeschichte erzählen? Ihr habt euch übers Kegeln kennengelernt und liebt den Film „The Big Lebowski“? WALTER SUBJECT: Wir kennen uns schon lange über die Reutlinger Musikszene, aber richtig gefunzt hat es dann nach den ersten Bowlingabenden! Big Lebowski ist unser aller Lieblingsfilm, und wir lieben den Walter! INHARD: Habt ihr musikalische Vorbilder bzw. wie ist euer energetischer, grungiger und riffbetonter Heavy Rock entstanden? WALTER SUBJECT: Musikalisch geht jeder von uns unterschiedliche Wege (von Death Metal bis Country!). Das ist sicher ausschlaggebend für unseren Soundmix! INHARD: Wer spielt bei euch was? WALTER SUBJECT: Unser aktuelles Line-Up sieht so aus: Marc Ruff (vocals), Dominik Prause (guitar), Manuel Randecker (guitar), Christoph Kluck (bass) und Brad Chainsaw (drums). INHARD: Wie lange habt ihr denn an eurem Debütalbum „We Are The Subjects“ gearbeitet? WALTER SUBJECT: Wir hatten ca. 2 Monate Vorlauf zur Vorproduktion im Proberaum. Dann waren wir gute 3 Wochen mit dem Aufnehmen und 1 Woche mit dem Mixdown im Hagener Woodhouse- Studio bei Siggi Bemm (u.a. Tiamat, Udo Lindenberg, Caliban) beschäftigt.. INHARD: Falls die Songs über mehrere Jahre entstanden sind: Welcher Song ist denn der älteste, welcher der zuletzt entstandene? WALTER SUBJECT: „Kissing Jennifer“ ist die älteste Nummer und ist 2009 entstanden; unser aktuellster Song ist „The Road To Hell Is Paved With Good Intentions“ aus dem November 2012. INHARD: Könnt ihr mir etwas über die eigentlichen Studioarbeiten an der Platte erzählen? Welche Erinnerungen habt ihr daran? WALTER SUBJECT: Das war ‘ne schöne, aber auch harte Zeit! Wir mussten uns über 3 Wochen eine unmöblierte Ein-Zimmerwohnung teilen und haben auf Feldbetten und Lumas gepennt. Neben uns stand der gute alte Nachtspeicher und das mitten im Hagener „Ghettoblock“... Der Siggi hat aber das Beste aus uns herausgekitzelt, seine Arbeit war sehr lehrreich für uns! INHARD: Wie entsteht denn ein Walter Subject-Song? Vielleicht könnt ihr mir die Herangehensweise mal an einem Beispiel erklären? WALTER SUBJECT: Meist hat einer von uns eine bestimmte Grundidee im Kopf, das kann eine Gesangspassage, ein Gitarrenriff oder ein Drumbeat sein. Danach arbeiten wir das gemeinsam im Proberaum aus und nehmen dazu parallel gleich alles auf, damit nichts verloren geht. Am Schluss gibt es dann den Feinschliff und fertig ist die Laube... INHARD: Wer ist bei euch bandintern für die Texte zuständig? WALTER SUBJECT: Das macht der Marc! INHARD: Habt ihr bestimmte Songs auf der Platte, die ihr besonders mögt? WALTER SUBJECT: Uns gefallen Klassiker wie „Righty Right“, „Them Wolves“, aber auch Nummern wie „Take A Ride“, „Just Do It Now“ und „The Road To Hell...“ machen bei mehrmaligem Hören großen Spaß! INHARD: Welche Mucke schiebt ihr in eurer Freizeit in die Lade eures CD-Players? WALTER SUBJECT: Wie bereits gesagt, das Archiv reicht von Death Metal bis Country! INHARD: Welche Aktivitäten stehen mit Walter Subject demnächst noch so an? WALTER SUBJECT: Es folgen einige Festivalauftritte im Sommer und dann wollen wir im Herbst und Winter wieder durch die Clubs rocken! RAINER GUÉRICH CD: WE ARE THE SUBJECTS (7HARD/NEW MUSIC DISTRIBUT.) WWW.WALTERSUBJECT.DE 06/13 - 07/13 INHARD 5 inHard_inMusic_S1_S16 14.06.2013 16:58 Uhr MAD MAV The Fiddler Queen 7Hard/New Music Distribution ★★★★ Symphonischen Metal, frickelig und mit beherzten Soloeinlagen(u.a. auf Gitarre und Keyboards) umgesetzt, vollführt der Münchener MAD MAV auf „The Fiddler Queen“. Das kompositorische Geschick des 24jährigen kommt nicht von ungefähr, hat er doch gerade ein Studium in Orchestration, Musikkomposition und Tontechnik abgeschlossen. Sämtliche Instrumente hat er auf der CD in Personalunion eingespielt. Highlight des rein instrumentalen Albums sind Titel wie „Master Bow“ und „Duel Of The Queens“. BERND OPPAU REACH US ENDORPHINE Fuel Of Confidence 7Hard/New Music Distribution ★★★★ Aus den Südtiroler Alpen kommt das Quintett REACH US ENDORPHINE, das mit „Fuel Of Confidence“ sein Debütalbum im Gepäck hat. Ins Ohr gehende, tiefergetunte Gesangslinien und fett bratender Metalsound lassen nicht nur auf Stücken wie „The Grim Reaper“ die Muskeln spielen. Reach Us Endorphine haben in der Vergangenheit u.a. schon als Vorband von Frei.Wild getourt. JÖRG EIFEL DIO Finding The Sacred Heart Live In Philly 1986 Eagle Visions/edel ★★★★★ Am 17. Juni 1986 wurde im „The Spectrum“ in Philadelphia der zweite Teil der „Sacred Heart“-Tour festgehalten, auf der Dio erstmals seinen neuen Gitarristen Craig Goldy präsentierte. Der entsprechende Konzertmitschnitt erscheint nun erstmals im remasterten Sound und in der richtigen Songreihenfolge auf einer prall gefüllten Doppel-CD. Mit dabei sind natürlich Klassiker wie „Holy Diver“, „Sacred Heart“, „Heaven & Hell“ und „Long Live Rock’n’Roll“. DAVID COMTESSE THE MACHINE/SUNGRAZER Split-CD Elektrohasch ★★★★★ Eine Split-CD, welche die beiden niederländischen Psychedelic-Stonerrockbands The Machine und Sungrazer mit je 3 Stücken auf einer CD vereint. Der Hördurchlauf gerät kompakt, wenngleich Sungrazer auf ihren Stücken vielleicht noch etwas direkter zur Sache kommen. Beiden Bands jedoch gemeinsam ist ihre Liebe zum Rock’n’Roll, und das ist auch gut so! YASMIN SCHMIDT LIVE KRAUT Live Rock Explosions From The Heyday Of Krautrock! Sireena Rec./Broken Silence ★★★★★ Krautrock-Freunde aufgepasst! Hier kommt eine über 73minütige Zusammenstellung, die sich von vergleichbaren Veröffentlichungen erfreulich abhebt. Hier haben die Macher ausgewähltes Livematerial namhafter Bands wie Grobschnitt („Acym“), Guru Guru („Transylvania Express“), Embryo („The Bad Times Are Gone“), Karthago („Rock’n’Roll Testament“), Jane („Out In The Rain“), Eulenspygel („Teufelskreis“) und Anyone’s Daughter („Der Doppelstern“) zusammengetragen. Da gibt es einiges zu entdecken, sehr gute Live-Quailität. BERND LORCHER Seite 6 KURZ & KNAPP Sony Music startet unter dem Titel „Setlist“ eine neue CD-Serie mit Livealben bekannter Rockbands und Interpreten. Der Rockfan kann sich gleich über mehrere Highlights freuen. Auf der „Setlist“ der ProgrockHeroen KANSAS findet sich allerlei hörenswertes Livematerial, das on tour zwischen 1975 bis 1982 mitgeschnitten wurde. Erwähnenswert hierbei der Livetrack „Magnum Opus“ und die bis dato unveröffentlichten LIveperlen „Cheyenne Anthem“ (1977) und „Down The Road“ (1975). - Die 12 „Setlist“-Liveaufnahmen von BLUE ÖYSTER CULT entstanden vornehmlich Mitte bis Ende der 1970er Jahre zur Blütezeit der Band. Mit dabei sind Bühnenversionen und Show Cases von „Godzilla“, „Black Blade“ und „The Vigil“. - Auch den Rockern von REO SPEEDWAGON wurde eine „Setlist“CD zuteil, die den Bogen von 1976 bis 1990 spannt. Gleich sieben Stücke sind bis dato uveröffentlicht, darunter Liveversionen von „Time For Me To Fly“, „Can’t Fight This Feeling“ und „Johnny B. Goode“. Eine wahre Fundgrube für jeden Fan. - Last but not least erscheint unter dem Banner „Setlist“ auch eine schöne Zusammenstellung der ruhmreichen Psychedelicrocker JEFFERSON AIRPLANE: Die 12gängige Songauswahl wurde zwischen 1968 bis 1972 bei diversen Auftritten in San Francisco, Chicago und New York mitgeschnitten. Darunter finden sich auch bis dato unveröffentlichte Liveversionen von „White Rabbit“ (Live At Fillmore Auditorium 1966) und „It’s No Secret“ (Live At Fillmore Auditorium 1967). +++ Freunde eines energetischen Melodic-Punkrocks können sich über die neue Scheibe der aus San Francisco stammenden Band THE STORY SO FAR freuen. „What You Don’t See“ (Pure Noise/ The Orchard) hält eine ausgewogene Mischung aus Pop Punk, rockigen Parts und Melodien zum Mitsingen bereit. +++ Die vier Münchener von PIKE’S EDGE haben eine eigene Vision von Heavy Metal, was sie auf ihrer aktuellen CD „Nameless“ (Dark Daze/ZYX) auch unter Beweis stellen. Am Mikro gröhlt der aus Bosnien stammende Mujkic „Pike“ Fikret seine Botschaften heraus, während der Rest der Truppe kraftvolle und energetische Heavy-Pillen rauspustet. Ein guter Anspieltipp hierzu ist das zweite Stück der CD, „Pain Arise“. +++ Ziemlich knüppelnd und ruppig kommt der italienische Vierer PULVIS ET UMBRA auf „Reaching The End“ (Abwesend Records) daher. Allerlei Thrash, Death-Metal und NackenberecherBeats werden unbarmherzig verbraten. +++ Heavy und Industrial-beeinflusst geben sich die holländischen DOPE D.O.D. auf „Da Roach“ (Dope D.O.D./ Rough Trade). So unbequem wie der Titel der CD, der übersetzt „Die Kakerlake“ bedeutet, ist auch ihre Musik. Hardcore-HipHop mit massiver Message. +++ Liebhaber anspruchsvoller progressiver Klänge liegen bei STICK MEN, der Band um Tony Levin, Pat Mastelotto und Markus Reuter genau richtig. Das Trio setzt auf seiner CD „Deep“ (Unsung/Galileo MC) auf spannungsgeladene Arrangements und einen gekonnten und einfallsreichen, stilistischen Mix, der zwischen Jazz, Rock und Prog pendelt. Eine Scheibe, die sehr zu empfehlen ist! +++ des Psychedelic und Progressive Rock mit. Dabei verzichten T.L. ganz bewusst auf unnötiges VocalBeiwerk und konzentrieren sich ganz auf die Ausarbeitung des facettenreichen und spannenden Klangkontextes mit allerlei Synthiesounds, Gitarren, Schlagwerk, Percussions und Violine. DAVID COMTESSE TEMPESTA Unbounded Fastball/Soulfood ★★★★ Aus der Schweiz kommen die vier Jungs von Tempesta, die mit "Unbounded" ein empfehlenswertes Southernrock-Album vo r l e g e n , das im amerikanischen Missouri produziert und aufgenommen wurde. Die Stimme von Frontmann Reto Thalmann verfügt zudem über einen hohen Wiedererkennungswert. Als Bonus gibt's gegen CDEnde noch die beiden live mitgeschnittenen Stücke ""I'm Back" und "The Way It Is". BERND OPPAU TXL Angst Sonic Revolution/Soulfood ★★★★ Laut Presseinfo war der Hauptgrund der Entstehung von TXL eine reine Verzweiflungstat ausgehend von der Erfolglosigkeit der vorangegangenen Bands. Ok, aber d a f ü r haben die Drei jetzt alles verd a m m t richtig gemacht, denn ihre in deutscher Sprache gesungenen Songs haben TXL mit einer dicken Schicht Hardrock der Extraklasse ummantelt. Harte Riffarbeit und knallige Bass-Rhythmen agieren zusammen mit Klavier, Ziehharmonika und Xylophon. Ganz schön schräg, passt aber wie die Faust aufs Auge. Und genauso funktionieren die elf Knaller und bringen die Ohren mächtig zum Vibrieren. Die Jungs hauen mit ihrem Debütdreher ein ganz schönes Brett raus. Weiter so! DAVID COMTESSE VANITY Occult You Church Independ./Rough Trade ★★ Die Multi-Kulti-Truppe um Frontmann N (kommt ursprünglich aus dem Gaza-Streifen) hat ihre momentane Heimat in Italien gefunden. Von dort präsentieren sie uns auch ihr Debütalbum „Occult You“. Pechschwarze Botschaften aus Doom, Rock, Gothic und Black Metal haben die Jungs dabei im Gepäck und agieren irgendwo zwischen kommerzieller Zugänglichkeit und kreativem Freistil. Dazu gibt es jede Menge Elektronik-Übungen und Post-PunkReminiszenzen, die die schweren Riffeinlagen und die Düster-Vocals etwas auflockern. Fast immer wird auf Härte, Power, Aggressivität und Wut gesetzt, melancholische Momente sucht man hier vergebens. FRANK ZÖLLNER 6 INHARD 06/13 - 07/13 VOODOO HIGHWAY Showdown Dust On The Tracks ★★★★★ Das italienische Quintett Voodoo Highway wandelt auf seinem neuesten Longplayer „Showdown“ auf den Spuren von OldschoolHardrock-Heroen wie Deep Purple und Rainbow. „This Is Rock ’n’ Roll, Wankers!“ und „Fly To The Rising Sun“ sind nur zwei der vielen Highlights, die sich auf der Scheibe finden. Die 12 Tracks wurden übrigens von DysFunction (u.a. Anthony Phillips, John Wetton) aufgenommen und gemischt. sind: Epica, The Mission, The Dark Shadows, Voodoma, Kissin’ Black, Nox Interna, Traumtaenzer, The Arch, Shock Therapy, Psychoerotique u.v.m. JÖRG EIFEL GURU GURU Krautrock Legends Vol. 2 Live At Rockpalast 1976 + 2004 MIG Music/Sony Music ★★★★★★ Seit 20 Jahren ist der ehemalige Genesis-Sänger Ray Wilson nun schon im Rockgeschäft und legt mit „Chasing Rainbows“ sein bereits viertes Soloalbum vor. 12 a bwe c h s lungsreiche Titel stehen auf dem Spielplan, bei denen Ray von seiner Kernband und einer Streichersektion begleitet wird. Reinhören solltet ihr unbedingt in das ohrgängige „Easier That Way“ und das wunderbare „Follow The Lie“, das sich auch auf einem Genesis-Album gut gemacht hätte. Guru Guru sind zweifellos mit das Beste, was die Krautrock-Szene in Deutschland hervorgebracht hat. Auf dieser DVD finden sich auf einer Gesamtlänge von mehr als zwei Stunden zwei Rockpalast-Auftritte, die im Abstand von fast 3 Jahrzehnten festgehalten wurden. Der Rockpalast-Auftritt vom 04.06. 1976 im Kölner WDR-Studio entstand kurz nach Fertigstellung der „Tango Fango“-Scheibe und enthält Klassiker wie „Banana Flip“, ein über 14minütiges „Ooga Booga Spezial“ und ein rund 15minütiges Live-Happening aus „ElektrolurchMutation“ und „Tango Fango“. Doch auch etliche Jahrzehnte später präsentieren sich Guru Guru bei ihrem 2004er Auftritt in der Bonner Harmonie immer noch in bester Form. Highlights sind hier „Il Maestroso“, „Kleines Pyama“ und „Moshi Moshi“. TIM BELDOW RAINER GUÉRICH TIM BELDOW RAY WILSON Chasing Rainbows Jaggy D/Soulfood ★★★★★ Neue DVDs GARBAGE One Mile High... Live Eagle Vision/edel ★★★★ Eien fulminante Rückkehr feierten Garbage um ihre charismatische Sängerin Shirley Manson, als sie im vergangenen Jahr nach fünfjähriger Pause ihr neues Studioalbum „Not Your Kind Of People“ vorlegten. Gefeiert wurden natürlich auch ihre Liveauftritte wie beispielsweise i hr Konzert im Ogden Theatre in Denver, Colorado. Neben den Songs des aktuellen Albums standen natürlich auch eine ganze Reihe Klassiker auf dem Spielplan, beispielsweise Titel wie „Stupid Girl“, „I Think I’m Paranoid“, „Push It“ und „Shut Your Mouth“. JÖRG EIFEL JUDAS PRIEST Epitaph Legacy/Sony Music ★★★★★ Mit dieser DVD feiern Judas Priest ihr 40jähriges Bestehen. Mitgeschnitten wurde das Abschlusskonzert ihrer "Epitaph World Tour" im Londoner Hammersmith Apollo am 26. Mai 2012. Auf mehr als 2 Stunden Spielzeit lassen es die Mannen um Rob Halford nochmal mächtig knacken und die großen Klassiker ihrer langen Bandgeschichte erklingen. So finden sich in der LiveSetlist jeweils mindestens ein Song aus ihren 14 Studioalben zwischen 1974 bis 2008. Vom 1980er Meisterwerk "Breaking The Law" sind sogar vier Songs vertreten: „Rapid Fire“, „Metal Gods“, „Breaking The Law“ und „Living After Midnight“. BERND OPPAU RAINBOW Live In Munich '77 Eagle Vision/edel ★★★★★ GOTHIC VISIONS IV Echozone/Soulfood ★★★★★ Die beliebte „Gothic Visions“-Reihe, die in Zusammenarbeit mit dem Szenemagazin „Orkus“ entstand, geht mit einer neuen CD+DVD Special-Edition bereits in die vierte Runde. Darauf vertreten sind eine ganze Menge vielversprecehnder Nachwuchskünstler, aber natürlich auch eine Vielzahl bekannter Acts aus der Gothicrock und DarkwaveSzene. Macht insgesamt 290 Minuten Videoclips und Liveperformances (DVD) plus nochmal 220 Minuten Audiotracks (CD+DVD). Hier mal ein kleiner Überblick, welche tollen Künstler in dem Package vertreten Beim Liveauftritt in der Münchener Olympiahalle am 20.10.1977 präsentierten sich Ritchie Blackmore's Rainbow in Bestform. In der Bandbesetzung mit Ronnie James Dio, Cozy Powell, Bob Daisley und David Stone standen Klassiker wie "Kill The King", "Long Live Rock'n' Roll" und "Catch The Rainbow" auf dem Spielplan. In der Bonussection gibt es neben Interviews mit Bob Daisley & Colin Hart auch noch drei Promovideos zu sehen (u.a. von "Long Live Rock'n'Roll“). BERND OPPAU inHard_inMusic_S1_S16 14.06.2013 16:58 Uhr GORDON GILTRAP & OLIVER WAKEMAN Seite 7 MORIBUND OBLIVION CHANGÓ BLACKEST DAWN DANNY BRYANT Manevi DOTT Records ★★★★ Schneeblind Office4music/Alphamusic ★★★ We Are Legions MBM/Cargo Records ★★★★ Hurricane Jazzhaus Records/in-akustik ★★★★★ Ein über weite Strecken akustisch instrumentriertes Artund Progrock-Kleinod, das Gitarrist & Songwriter Gordon Giltrap (u.a. Bert Jansch, Mike Oldfield) zusammen mit Keyboarder Oliver Wakeman, dem Sohn von Rick Wakeman eingespielt hat. Das stilistische Spetrum reicht von fragil-luftiger Instrumentalkunst mit wunderbarer Akustikgitarre („Fiona’s Smile“) über fein dstilierten Progrock („From The Turn Of A Card“ mit YesSänger David Benoit) bis hin zu epischer Klangkulisse („LTW“). Für den Hauptteil der Gesangsparts war übrigens Arena-Sänger Paul Manzi verantwortlich. Die vorliegende Rille ist bereits das sechste Release der türkischen Black MetalLegende. Moribund Oblivion servieren uns auf „Manevi“ einen gereiften, ausdrucksstarken und atmosphärisch dichten Mix aus GothicMetal, Old School-Feeling und einer Menge melodischer Momente. Eine Mischung, die den Jungs bestens zu Gesicht steht. Ihre geschickte Platzierung aus schweren Gitarrenwänden, ultradeepen Drumattacken und Growl-Vocals aus den Tiefen der Hölle machen die Istanbuler Schwermetaller zu einer absoluten Ausnahmeerscheinung innerhalb der Szene. Ebensee im Salzkammergut gelegen, irgendwo zwischen Bad Ischl und Gmunden, gehört nicht unbedingt zu den Hotspots der österreichischen Rockszene. Aber genau hier haben Changó ihre musikalischen Wurzeln. Nach ihrem 2012er Debüt ist auch ihr Zweitwerk „Schneeblind“ in Mundart gesungen. Ein Umstand, der sich für mich erst nach dem zweiten Reinhören offenbart. Dazwischen gibt‘s gut abgehangenen Alternative Rock mit Abstechern in Noise, Metal und Hardrock. Neben harten Strom-Gitarrenriffs und raubeinigen Vocals steht auch die obligate Ballade parat. Nach 30min ist der Spaß vorbei. Für Freunde des Black & Death Metal heißt es gut festhalten, denn Blackest Dawn waren mal wieder im Studio und treiben mit „We Are Legions“ einen erstklassigen Powerstoff aus den Amplifiern. Gut zwei Jahre sind seit „Soulgrinder“ ins Land gezogen. Die Jungs haben die Zeit gut genutzt, um an der Temposchraube zu drehen. Ultraharte Bretter werden gebohrt und ein heiser aggressiver Gesang geht einem bis in die Eingeweide. Hier werden keine Gefangenen gemacht, denn zwischen Geschwindigkeitsbolzerei, Kreissägen-Gitarren und Schädelspalterei ist für jeden Krachfetischisten was dabei. Danny Braynt ist ein Garant, wenn es um kraftvollen Bluesrock mit Hendrix-Einflüssen geht. Davon zeugt auch seine neueste Einspielung „Hurricane“, die er mit seiner bestens eingespielten Begleitcrew mit Vater Ken Bryant am Bass und Trevor Barr an den Drums eingespielt hat. Dazu verabreicht Bryant auch noch komplexere Songstrukturen, u.a. auf dem balladesken „Can’t Hold On“, zu dem Richard Hammerton auch noch eine dezente Keyboard-Begleitung beisteuert. Und auf dem erdigen „Greenwood 31“ beweist Danny Bryant, dass er auch ein ganz passabler Mundharmonikaspieler ist. RAINER GUÉRICH FRANK ZÖLLNER JÖRG EIFEL CONNY A. RETTLER BERND OPPAU IRON TONGUE KING KING GRENOUER THE VEILS DARK REFLEXIONS The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown Neurot Recordings/Cargo ★★★★ Standing In The Shadows Manhaton Rec./Soulfood ★★★★★ Blood On The Face Mausoleum Records ★★★★ Time Stays, We Go Pitch Beast Rec./Rough Trade ★★★★★ Straighten Südstaaten-Rock hat sich die Truppe aus Arkansas für ihre Debütrille aufs Banner gepinselt. Ihr Sound geht mit einem Deep & Dark-Geschmacksverstärker Marke Eigenbau vom ersten Akkord an ungezügelt in die Gehörgänge. Dabei arbeiten Iron Tongue nicht nur mit einem schleppenden SlowMo-Sound, sondern auch mit herrlich herunter getunten, schweren Gitarrenriffs, erdigen Drumfahrten und einer Vocalarbeit aus Grabestiefe. Auf diese Art verbindet die Crew rassigen Doom mit UptempoKrachern und einer dicken Psychedelic-Komponente. Krass! Die schottischen Bluesrocker King King um ihren charismatischen Frontmann und Gitarristen Alan Nimmo (Ex-Nimmo Brothers, Markenzeichen Schottenrock) legen mit „Standing In The Shadows“ ihr mit Spannung erwartetes zweites Album vor. Auf dem Spielplan stehen hauptsächlich eigene Kompositionen, die ein Höchstmaß an Bluesmessage und Gefühl transportieren. Keine leere Worthülsen, sondern gelebter Blues. Man höre hierzu nur mal in das prächtige „What Am I Supposed To Do“ im wogenden Midetempo-Groove hinein. Grandiose Scheibe, die bei jedem Hördurchlauf größeren Spaß macht. Die Sankt Petersburger Radau-Brüder sind endlich auch in deutschen Landen angekommen und zeigen uns, wohin die Reise im russischen Underground geht. Erstaunlich ist dabei der Umstand, dass es die fünf Jungs um Frontshouter Andrey Ind trotz blutrünstigem Cover schaffen, durchaus auch sehr harmonische und eingängige Songs zu schreiben. Wer also die übliche Metal-Dröhnung erwartet, könnte durchaus enttäuscht werden. Klar wird die HeavyKante bedient und das nicht zu knapp, aber es gibt da auch diese besonderen Momente, die „Blood On The Face“ über den Mainstream heben. Die neuseeländischen Indierocker The Veils veröffentlichen ihr 4.Album auf ihrem eigenen Label „Pitch Beast Records“. Auf dem Spielplan stehen 10 wunderbare Indierock-Nummern, die ganz auf die charismatische Stimme von Sänger Finn Andrews (erinnert etwas an Bono von U2) zugeschnitten sind. Richtig gut zur Sache geht es auf Stücken wie „Dancing With The Tornado“, während es auf „Sign Of Your Love“ im Midtemposchlenker schön melancholisch wird. Auf jeden Fall ist „Time Stays, We Go“ eine Platte, die bei jedem Hördurchlauf neue Klangfacetten freilegt und sehr empfohlen werden kann. When Lambs Become Lions STF-Records/CMS ★★★ JÖRG EIFEL RAINER GUÉRICH FRANK ZÖLLNER YASMIN SCHMIDT Ravens & Lullabies Esoteric Antenna/Rough Trade ★★★★★ Ihr Debüt „Beyond Obscurity“ vor zwei Jahren machte die Österreicher auch über die Landesgrenzen bekannt. Danach gab‘s naturgemäß jede Menge Gigs und sonstige Liveaktivitäten, und jetzt steht für die Fans endlich der brandneue Dreher am Start. Leider werden beim Hördurchlauf die Erwartungen nicht erfüllt, denn die Jungs servieren uns die altbekannte Mischung aus Growl-Vocals, konstantem Bassgewummer und tollwütigen Gitarrenriffs. Man vertraut auf einen Knüppel-Thrash-Metal von der Stange ohne große Fantasie. Da wäre mehr drin gewesen, schade... DAVID COMTESSE 06/13 - 07/13 INHARD 7