JUNI/JULI 2013

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JUNI/JULI 2013
inHard_inMusic_S1_S16
14.06.2013 16:56 Uhr
Seite 1
Nr. 81
Juni/Juli
2013
16. Jahrgang
Gratis im Fachhandel
WWW.INHARD.DE
WE ARE THE SUBJECTS
WALTER SUBJECT
14.06.2013 16:57 Uhr
Seite 2
CD DES MONATS
inHard_inMusic_S1_S16
LANESLIDE
COLLAPSE UNDER THE
EMPIRE
Flying High
Avenues Of Allies/H’art
★★★★★★
DAVID COMTESSE
2
Um die Wartezeit bis zum
zweiten Teil ihres Konzeptwerks „Shoulders & Giants“
zu verkürzen, veröffentlichen
Chris Burda und Martin
Grimm ein ganz vorzügliches Mini-Album mit 6
instrumentalen Tracks, wie
sie vielschichtiger, wabernder, düsterer und epischer
nicht sein könnten. Intelligenter Postrock der besonderen Art mit teils ausuferndem Orchester-Sound.
Als Anspieltipps empfehlen
sich der Opener „We Are
Close As This“ und das suchterzeugende „The Silent Cry“.
Ganz großes Kopfkino,
bestens geeignet für eine
Endlosschleife am heimischen CD-Player!
Erstklassigen Melodicrock
im Stile der 80er Jahre servieren uns N.O.W. auch auf
ihrem zweiten Album "Bohemian Kingdom". Erwähnenswert ist vor allem, dass
sich der neue Gitarrist Juno
Moraes sehr gut ins Bandgerüst eingefügt hat, wobei
das Gelingen der CD natürlich insbesondere auch ein
Verdienst von Philip Bardowell's (Ex-Peter Criss, Ace
Frehley/Kiss) hervorragender Mikroarbeit ist. Wer also
auf Bands wie Journey und
Rainbow stehen sollte, wird
an Songs wie „I Feel Divine“
und dem tempovariierenden
„Don't Go Now“ seine helle
Freude haben. Macht
unterm Strich fünf verdiente Punkte von meiner Seite.
Eine starke Debütscheibe,
die der aus Reutlingen
stammende Fünfer Walter
Subject hier vorlegt. Der eine
oder andere wird das Riffmonster „Righty Right“ vielleicht schon von „Das Ding“
her kennen, doch auch der
Longplayer kommt mit seinen insgesamt 12 Tracks
erstklassig aus den Boxen.
Die Jungs haben einfach ein
Händchen für die richtige
Balance zwischen Melodie,
Songstruktur und Härtegrad,
wobei ihr unbedingt einmal
in Stücke wie „Take A Ride“
und „Kissing Jennifer While
She’s Chewing Gum“ hineinhören
solltet.
Ein
schmackhaftes Gebräu aus
Stonerrock, Rock’n’Roll und
Alternativerock!
TIM BELDOW
TIM BELDOW
RAINER GUÉRICH
FRANK ZÖLLNER
SHADOWQUEEN
S.Y.P.H.
KEE MARCELLO
Don’t Tell
Bad Reputation
★★★★
E.X.
Tapete Records/Indigo
★★★★
Judas Kiss
7 Hard/New Music Distribution
★★★★★
Freunde eine melodischen
Female Hardrock können
sich diesen Monat über die
CD des australischen Dreiers Shadowqueen um ihre
stimmgewaltige und charismatische Frontfrau Robbi
Zana freuen. Mrs. Zana hat
wirlich eine exzellente
Rock’n’Roll Röhre, die vom
Start weg auf Songs wie
„Best Of Me“ und „Don’t Tell“
großen Spaß macht. Wenn
man noch bedenkt, das es
sich bei diesem Output um
ein Erstlingswerk handelt,
kann man sicherlich noch
einige Großtaten der Australier für die Zukunft erwarten. Aus diesem Grunde vergebe ich nur zu gerne vier
verdiente Punkte und behalte die Band weiter im Auge.
Das neue Album der PunkVeteranen von S.Y.P.H.
wurde endlich unter Dach
und Fach gebracht. Sänger
und Gründungsmitglied
Harry Rag hatte auf einmal
keine Lust mehr und warf
wegen unüberwindbarer Differenzen das Handtuch. Und
wer fing es auf? Kein Geringerer als Urgestein Doc
Schoko! Genau der Richtige,
um diese verfahrene Sache
doch noch in einen sicheren
Hafen zu schippern. Das
Ergebnis ist große Klasse
und wartet mit der bekannten Mixtur aus sinnlosen und
zutiefst sinnhaften Texten
auf. Dazu minimalistische
Instrumentierung, allerlei
Elektro-Gefrickel, Krautrock
und akustische Momente.
Gelungene Solo-CD des ehemaligen Europe-Gitarristen
Kee Marcello, die allen
Freunden eines vielschichtigen Melodic Hardrock gefallen dürften. Schon die ersten
beiden Nummern "Zombie"
und "Dog Eat Dog" machen
klar, warum Marcello zu den
weltweit besten Gitarristen
zählt. Sein Gitarrenspiel ist
einfach unverkennbar und
läuft im Zusammenspiel mit
Bassist Ken Sandin, Gitarrist
Jonny Scaramanga und
Drummer Paul White zu
großer Form auf. "Starless
Sky" sollte allen EuropeAnhängern gefallen und auf
"And Forever More" ist
schließlich auch noch die
japanische Sängerin Live
Moon zu hören. Kauftipp!
DAVID COMTESSE
DAVID COMTESSE
TIM BELDOW
D. Comtesse
inHard
F. Zöllner
inHard
R. Guérich
inHard
J. Eifel
inHard
Tim Beldow
inHard
Y, Schmidt
inHard
1. LANESLIDE
Flying High Ø: 4,7
2. COLLAPSE UNDER EMPIRE
The Silent Cry Ø: 4,6
3. N.O.W.
Bohemian Kingdom Ø: 4,4
4. WALTER SUBJECT
We Are The Subjects Ø: 4,3
5. POOR GENETIC MATERIAL
A Day In June Ø: 4,1
6. KEE MARCELLO
Judas Kiss Ø: 4,0
7. S.Y.P.H.
E.X. Ø: 3,9
8. SHADOWQUEEN
Don’t Tell Ø: 3,7
9. KING KING
Standing In... Ø: 3,6
10. GORDON GILTRAP
Ravens & Lullabies Ø: 3,4
11. THE VEILS
Time Stays... Ø: 3,3
12. DANNY BRYANT
Hurricane Ø: 3,1
13. IRON TONGUE
The Dogs Have... Ø: 3,0
14. GRENOUER
Blood On The Face Ø: 2,9
15. BLACKEST DAWN
We Are Legions Ø: 2,7
16. THE STORY SO FAR
What You... Ø: 2,6
17. GENETIC DISORDER
Sinusrhythmus Ø: 2,4
18. CHANGO
Schneeblind Ø: 2,3
19. DARK REFLEXIONS
When Lambs... Ø: 2,1
20. PIKE’S EDGE
Nameless Ø: 2,0
We Are The Subjects
7Hard/New Music Distribution
★★★★★
C. Rettler
inHard
CHECK
WALTER SUBJECT
Bohemian Kingdom
Escape Music/H'Art
★★★★★
The Silent Cry
Finaltune/Broken Silence
★★★★★
Ein neues Melodicrock-Projekt vom italienischen Gitarristen, Songschreiber und
Produzenten Bruno Kraler
(Brunorock), der sich mit
Frank Vestry (u.a. Last Temptation) einen exzellenten
Rocksänger ans Mikro
geholt hat. Zusammen mit
Bassist John Billings, Keyboarder Alessandro Del
Vecchio (Hardline, Lionville,
Edge Of Forever) und Schlagzeuger Domink Hülshorst
(Ex-Bonfire) entsteht eine
überzeugende MelodicrockMischung, die nicht nur
straight nach vorne marschieren kann, sondern die
auf Nummern wie „Hangin’
Out Here“ auch richtiges
Ohrwurmfutter verabreicht.
Macht Spaß!
SOUND
N.O.W.
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INHARD 06/13 - 07/13
POOR GENETIC
MATERIAL
A Day In June
Quixote Music/H‘Art
★★★★★
Ihr Vorgängeralbum „Island
Noises“ versuchte sich an
der musikalischen Umsetzung von Shakespeares „The
Tempest“ und feierte damit
zahlreiche Prog-Rock-Triumphe. Nun hat man sich
auf den Jahrhundertroman
„Ulysses“ von James Joyes
eingeschossen. Leadsänger
Phil Griffiths hat sich dabei
einen lange gehegten
Wunsch erfüllt und bestreitet die Scheibe in weiten Teilen gemeinsam mit seinem
Vater Martin (Ex-Beggars
Opera). Ergebnis ist ein Konzeptalbum der Sonderklasse mit vielen stilistischen
Freiräumen, Rockmelodien
zum Wohlfühlen und einer
gesunden Rhythmusvielfalt.
inHard_inMusic_S1_S16
14.06.2013 16:57 Uhr
MILLER ANDERSON
Bright Sky
MIG Music/Sony
★★★★★
Eine Wiederveröffentlichung, die
es in sich hat: Miller Anderson
war zwischen 1969 bis 1972
Mitglied bei der Keef Hartley
Band,
mit der
er auch
auf dem
WoodstockFestival
auftrat.
Im Jahre
1971 veröffentlcihte er sein
erstes Soloalbum „Bright Sky“,
das er mit einigen Musikern der
Hartley Band, Marmalde und der
Grease Band einspielte. Das
Ergebnis ist hörenswert und
irgendwo zwischen Bluesrock,
Folk und progressiven Ausflügen
angesiedelt. Einige Titel haben
Überlänge, was den Genius von
Miller Anderson unterstreicht.
Neben digitalem Mastering und
liebevoll gestaltetem Original Artwork hält die Wiederveröffentlichung auch noch eine 2010er
Liveversion von „High Tide, High
Water“ bereit, die Miller Anderson bei einem Auftritt in der Bonner „Harmonie“ zum Besten gab.
BERND OPPAU
BLACKMORE’S NIGHT
Dancer And The Moon
Frontiers Records/Soulfood
★
Es ist zum Heulen! Während Ritchie Blackmores alte Kameraden bei Deep Purple gerade ein
astreines neues Hardrockalbum
rausgehauen
haben,
versinkt
unser
Mittelalter,
Burgu n d
Neofolkfreund mit seiner Frau
Candice weiter im musikalischen
Schund. Erinnert mich beim Opener musikalisch fast schon an
die Kelly Family, nur der Gesang
ist nicht ganz so penetrant...
RAINER GUÉRICH
BONFIRE
Live In Wacken
Seite 3
phan als Soloprojekt gegründet.
Mittlerweile ist Carpet aber zu
Sechserstärke
angewachs e n ,
was sich
in einer
n o c h
facettenreicheren und vielschichtigeren Songinstrumentierung niedergeschlagen hat. Die Soundscapes, die die Band auf den 8
Kompositionen
entwirft,
beackern das weite Feld des Psychedelicrocks. Es macht einfach
Spaß, sich in den ausufernden
Kompositionen fallen zu lassen.
Als Anspieltipp möchte ich euch
unbedingt das farbenprächtige
und schillernde „Man Changing
The Atoms“ ans Herz legen.
BERND OPPAU
CHARMING GRACE
Charming Grace
Flames.
DAVID COMTESSE
DEATH VALLEY HIGH
Positive Euth
Graviton Music/Rough Trade
★★★★
Die amerikanischen Rocker
Death Valley High sind bekannt
für ihren eigensinnigen Sound.
Da macht auch ihre neueste
Veröffentlichung „Positive Euth“
keine Ausnahme, bei der sich
thematisch alles um das Thema
„Wiedergeburt“ dreht. Musikalisch verpackt in eine schwelende Klangatmosphäre aus knackigen Rockgitarren, Rock’n’Roll,
progressiven Elementen, punkiger Urgewalt und der charismatischen Stimme von Sänger
Reyka Osburn . Obendraufgibt’s noch eine Bonus-CD, die hierzulande noch unveröffentlichte
Stücke enthält.
CONNY A. RETTLER
Avenue Of Allies/H’Art
DIFUSED
★★★★★
The Silence
Alle Achtung! Da haben Dave
Barbieri (Wheels Of Fire, keys &
vocals), Pierpaolo Monti (drums)
und Amos Monti (bass) ja ein
richtiges AOR-Allstar-Project auf
die Beine gestellt, auf dem nicht
weniger als 33 Gäste mitmachen. Von der stimmlichen Seite
ist unbedingt Nick Workman von
Vega auf „Everytime You Touch
My Heart“ und Auras-Sänger Gui
Oliver auf „Just Take My Hand“
zu nennen. Ansonsten noch mit
von der Partie sind Alessandro
Del Vecchio (Hardline, Lionville),
James & Tom Martin (Vega),
Boris Matakovic (Human Zoo) ,
Michael Carrata (Soul Seller)
u.v.m. Empfehlenswert!
RAINER GUÉRICH
COAL & CRAYON
World Asleep
7 Hard/New Music Distribution
7 Hard/New Music Distribution
★★★★
Melodischen Deathmetal servieren DIFUSED auf ihrer DebütCD. Die Band um den ehemalig e n
Adorned
Brood
G i t a rri s t e n
Mirko
Klier hat
in der
Vergangenheit schon mit Größen wie
Suidakra, Endstille und Vader auf
der Bühne gestanden und versteht ihr Deathmetal-Handwerk.
Als Anspieltipps können Songs
wie "Awake" und "Ghost Of
Death" empfohlen werden.
DAVID COMTESSE
DIVIDED MULTITUDE
★★★★
Feed On Your Misery
Auf der atmosphärischen Insel
Rügen haben Coal & Crayon ihre
Homebase. Hier entstand auch
ihr zweiter Longplayer "World
Asleep", ein über 5 Jahre gereiftes Konzeptalbum in Sachen epischem Progrock und Groovemetal. Zu den hörbaren Einflüssen der Band zählen u.a. Größen
wie The Ocean, Katatonia und In
★★★★
Fireball Records
Seit über 15 Jahren sind die Norweger aus der internationalen
Metal & Rock-Szene nicht mehr
wegzudenken. Mit der vorliegenden Rille steht zwar erst ihr
fünfter Release am Start, aber
immer, wenn die fünf Nordmänner im Studio waren, darf man
LZ Records/Sony
★★★★
Auf dieser CD werden erstmals
lange verschollen geglaubte Liveaufnahmen veröffentlicht, die
einst von den legendären deutschen Hardrockern auf dem
Wacken
Open Air
gespielt
wurden.
So finden sich
auf dem
Silberling beispielsweise selten gehörte
Bühnenversionen von Stücken
wie „SDI“, „Champion“ und
„Ready 4 Reaction“. Dazu gibt es
als Bonustracks noch den bis
dato unveröffentlichten Studiotrack „Thank You“ und eine Extended Version der Ballade „Hold
Me Now“.
BULLFROG
Von den deutschen Krautrockern Bullfrog erscheint erstmals ein WDR-Rockpalast-Auftritt aus dem Jahre 1978
auf DVD.
CONNY A. RETTLER
Die bayerischen Krautrocker und Bluesrocker Bullfrog veröffentlichten in der Zeit ihres Bestehens zwischen 1973 bis 1981
gerade mal 3 Alben, erlangten bei ihren Fans
aber schnell Kultstatus. Deswegen ist es auch
sehr erfreulich, dass das rührige Sireena-Label
nun ihren denkwürdigen Rockpalast-Auftritt
aus der Dortmunder Westfalenhalle vom 6.
Dezember 1978 als DVD veröffentlicht. Natürlich inklusive des beim Publikum sehr beliebten Stückes „L.A. Police No. 55“ aus dem zweiten Bullfrog-Album „High In Spirits“, das die Geschichte eines
Bankraubs erzählt. Neben dem Konzertauftritt mit der authentischen Bühnenatmosphäre hält die DVD auch noch den Videoclip
zu „Turn Up The Radio“ als Bonusfeature bereit.
CARPET
BERND OPPAU
Elysian Pleasures
DVD: LIVE AT ROCKPALAST (SIREENA RECORDS)
Elektrohasch/Sonic Rendezvous
★★★★
Ursprünglich wurde Carpet von
Sänger, Gitarrist und Multiinstrumentalist Maximilian Ste-
Wir verlosen 3 Rockpalast-DVDs von Bullfrog. Schickt bis zum
31.07.2013 eine Postkarte an: inHard, Stichwort: „Bullfrog“,
Bei Fußenkreuz 11, 66806 Ensdorf.
auf etwas ganz Besonderes hoffen. Und tatsächlich macht hier
„Feed On Your Misery“ keine Ausnahme. Geboten wird nicht nur
die übliche Breitseite an Gitarrengewittern, Drumfahrten und
straighter Mikroarbeit. Divided
Multitude versuchen sich immer
wieder neu zu erfinden und
ihrem Prog-Rock neue musikalische Impulse zu verabreichen.
So strahlt ihr Sound nicht nur
eine gesunde Härte aus, , sondern die Jungs schaffen es
tatsächlich, ihre speedigen
Metal-Ausbrüche mit sozialkritischer Textur zu würzen.
DAVID COMTESSE
7hard
presents
Metal-Power aus den Alpen:
REACH US ENDORPHINE
DRAGONSFIRE
Speed Demon
TTH Media
★★★★
Vierte Veröffentlichung der
Frankfurter Heavy Metaller Dragonsfire. Mitunter erinnert die
Band etwas an Grave Digger, hat
aber durchaus ihre eigene musikalische Handschrift gefunden.
Gut ins Ohr gehen Stücke wie
„Savior“ und „The Gunslinger’s
Fate“, das mit einem Stephen
King Zitat beginnt. Gegen CDEnde findet sich zudem noch
eine Liveversion von „The Warrior“, einem älteren Bandstück,
das auf der Bühne ganz gern
gespielt wird.
The Heavy Trash Experience:
DIABOLUS DUST
JÖRG EIFEL
DUCS
Ductape
Timezone Records
★★★★
„Unser Ziel ist es, das Publikum
aus seinem Alltag zu reißen und
mit ihnen abzugehen. Protestieren und predigen sollen andere.“
Soweit ein kurzes Statement der
Ducs,
und wer
die Drei
je live
gesehen
hat, der
weiß,
w a s
damit
gemeint ist. Für alle anderen gibt
es jetzt den 6-Tracker „Ductape“,
ein Glanzstück in Sachen alternativer Post Punk Mucke. Die
Jungs finden eine perfekte
Balance zwischen KrawallPhase, britischem Pop-WriterSound und Balladenkost mit
geballter Sprachwucht. Und
wenn das kein Kaufargument ist,
weiß ich es wirklich nicht.
Meet The One Man Metal-Band:
MAD MAV
Female Fronted Symphonic Rock:
SEVEN NAILS
ENZO BACH
DAVE EVANS &
NITZINGER
Revenge
Bad Reputation
★★★★
Wenn zwei „Rock-Veteranen“ wie
Dave Evans und John Nitzinger
zusammentreffen, ist die musikalische Richtung eigentlich von
Anfang
an klar.
D a n n
steht
klassischer
O l d
School
R o c k
gepaart mit Heavy Metal auf
dem Spielplan. Auf „Revenge“
ziehen die Beiden ordentlich vom
Leder und keinen Augenblick hat
man den Eindruck, dass hier
zwei Herren im „gesetzten“ Alter
agieren. Dabei haben sowohl
Evans als auch Nitzinger im
Laufe der Jahre schon so manche Rockscheibe eingespielt. Der
so gewonnene musikalische
06/13 - 07/13 INHARD
3
Progrock on top:
COAL & CRAYON
Best Melodic Death Metal:
DIFUSED
www.sevenus.de , www.7hard.com
a Division Of 7us media group GmbH
Distribution: Germany - NMD
inHard_inMusic_S1_S16
14.06.2013 16:58 Uhr
Erfahrungsschatz ist auf den Songs
von „Revenge“ deutlich spürbar und
mündet in stimmungsvolle RockMelodien, großartige Metaleinlagen
und einem untrüglichen Feeling für
die richtigen Balladen...
FRANK ZÖLLNER
GENETIC DISORDER
Sinusrhythmus
Echozone/Bob Media
★★★★
Mit „Sinusrhythmus“ legt die EBMFormation um Mastermind Chris
alias DISOrDER ihre neueste Arbeit
vor und entführt uns in einen Klangkosmos aus pumpenden Beats,
packenden Melodien, reichlich
Loops und klirrender Atmosphäre.
Deep & Dark steht auf dem Spielplan , wobei Titel wie „Überdosis“,
„Tumor“ und „Phantomschmerz“
eine deutliche Sprache sprechen.
Wie bereits auf dem Vorgänger
„Synapsentanz“ werden Wortfetzen
und medizinische Begriffe in einem
Kontext aus Industrial, Noise und
Trance sehr genial verpackt und
einem mit speedigen VocoderAttacken um die Ohren gehauen.
FRANK ZÖLLNER
THE GREAT FAULTS
Coming Back Soon
TGF Records/Alive
★★★★
In Zweierbesetzung entwerfen Martin Arlo Kroll (vocals, guitar) und
Johannes Woodrow Wagner
(drums)
mit ihrer
Band The
G r e a t
Fa u l t s
ziemlich
breitwandig e n
Indierock,
der auch den melodischen Aspekt
nicht zu kurz kommen lässt. Sehr
gut gelungen finde ich das roughe
und melancholisch gefärbte „Ring“
mit seinen starken Vocals, den enervierenden Gitarrenparts und seinem
drückendem Schlagwerk. „Light“
holt das Tempo dann sehr gut wieder raus und hakt sich mit seinem
hymnischem Hook im Midtempogroove in der Ohrmuskulatur fest.
Wer einen Geheimtipp im Bereich
des Indie- und Noiserocks sucht,
sollte diesem Duo mal eine Chance geben...
RAINER GUÉRICH
JOHNNY FLESH &
THE REDNECK ZOMBIES
Back For Brains
Wolverine Rec./Soulfood
★★★★
Johnny Flesh & The Redneck Zombies melden sich mit ihrem einzigartigen
HellbillyS o u n d
zurück.
„Back For
Babies“ ist
der perfekte Soundtrack für
die tägliche B-Movie Stimmung. Die
Truppe versteht es wie keine andere, Metal, Gothic, Psychobilly und
Horrorpunk zu einer ebenso gruftigen wie kultig-trashigen Mischung
zu fusionieren. Als ganz besonderer Anspieltipp empfiehlt sich das
Duett „Down There By The Swans“
mit The Hellfreaks-Sängerin Shakey
Sue als Gast.
ENZO BACH
JONAS & THE MASSIVE
ATTRACTION
Live Out Loud
Big Slice Records/H’Art
★★★★
Die kanadischen Hardrocker um
4
INHARD 06/13 - 07/13
Seite 4
ihren charismatischen und stimmgewaltigen Frontmann Jonas Tomalty
holen
nach ihrem
letztjährigen Debüt
„Big Slice“
nun zum
zweiten
Schlag aus.
„Live Out
Loud“ bietet ein Dutzend ungezügelt ins Ohr gehender Rockkracher
und Melodien. Man höre hierzu nur
mal in das hymnische „Riot“ hinein.
Für die erstklassige Produktion war
niemand Geringeres als Marti Frederiksen (Aerosmith) verantwortlich.
YASMIN SCHMIDT
veraner sozusagen runderneuert
am Start und lassen auf „The Midnight Spiral“ vom ersten Akkord
nichts anbrennen. Dabei ist das
Spektrum weit gespannt und reicht
von Starkstrom-Gitarren über Garagenfeeling bis hin zu melodischen
Folkballaden oder
s t i m mungsvollen Hörbildern. Mindwise verstehen es über
ihren musikalischen Tellerrand zu schauen und
kombinieren hart groovenden Alternative-Sound mit Straßenlyrik und
einem Schwung Melodie.
FRANK ZÖLLNER
KITTY IN A CASKET
Better Than Hell/edel
PASADENA NAPALM
DIVISION
★★★★
Pasadena Napalm Division
Bittersweet
Astreinen Punkstoff der gehobenen
Art serviert uns die Truppe um
Frontfrau Kitty Casket, frisch eingespielt aus österreichischen Landen und fertig für den Weltexport.
Kitty-Cat und ihre Crew haben ihren
brandneuen Powerstoff mit Hilfe
hochkarätiger Gäste eingespielt.
Wie gewohnt wird ihre Gehörgangkompatible Mischung aus den typischen Punk-Ingredienzien mit
geschmeidigem Pop-Appeal und
Rock-A-Billy-Attitüden aufgewertet.
Also kein Punk von der Stange, sondern handgemachter Stolper-Rock
für den Augenblick.
FRANK ZÖLLNER
KORITNI
Alive & Kicking
Verycords/Soulfood
★★★★★
In den 7 Jahren ihres Bandbestehens haben die australischen Hardund Sleazerocker Koritni schon eine
beachtliche Fangemeinde rekrutieren können. Mit „Alive & Kicking“
erscheint nun als CD+DVD-Set ein
Mitschnitt ihrer letztjährigen Auftritte beim „Hellfest“ und beim Pariser „Divan Du Monde“. Die BonusDVD beinhaltet das komplette Hellfest-Konzert, während die Audio-CD
als Extra noch die beiden Akustiktracks „Beds Are Burning“ und
„Khe Sanh“ auffährt.
BERND OPPAU
MARILLION
The Singles Vol. 2 - ‘89-95’
EMI
★★★★★
Nachdem die 12 CD-Singles Box
aus dem Jahre 2002 schon lange
vergrif fen
ist, veröffentlicht
man nun
alle
57
Single-Titel
der Steve
HogarthÄra bei EMI
in einer schicken 4CD-Box inklusive 12seitigem Booklet. Und Hogarth
hat sich nach dem Weggang von
Fish Ende der 1980er Jahre nicht
zu Unrecht in die Herzen der Fans
gesungen. Titel wie „Hooks In You“,
„Brave“ und „The Great Escape“ sind
einfach Klasse...
DAVID COMTESSE
MINDWISE
The Midnight Spiral
FinestNoise/Radar
★★★★
Einen mächtigen Hieb auf die Ohren
servieren uns Mindwise mit ihrem
neuesten Release, der gewissermaßen als Essenz nach über 200
Live-Gigs und einem personellen
Wechsel an Gitarre und Drums entstand. Jetzt stehen die Hanno-
Graviton Music
★★★
Debütscheibe der texanischen
HC/Thrashband um D.R.I. Frontmann Kurt Brecht. Wer auf alten
Hardcore à la Gang Screen, Nuclear Assault oder S.O.D. steht, dürfte an Tracks wie „Bleached Blone
Despair“ und „Cemetary Mass“
seine Freude haben.
CONNY A. RETTLER
THE PHOENIX
FOUNDATION
Fandango
Memphis Industries/Indigo
★★★★★
Aus dem fernen Neuseeland
kommt das Sextett The Phoenix
Foundation und überrascht mich
mit melancholisch-schillerndem
Psychedelicrock. „Fandango“ ist
schon das fünfte Werk der Band um
Sänger und Gitarrist Samuel Flynn
Scott. Highlights der Scheibe sind
für mich das episch-ausufernde
„Modern Rock“ und das grandiose
Schlussstück „Friendly Society“,
dass es auf eine Länge von
annähernd 18 MInuten bringt. Empfehlung!
YASMIN SCHMIDT
PSYCHO CHOKE
Unraveling Chaos
7Hard/New Music Distribution
★★★★
Re-Release des Groove & Metalcore-Meisterwerks der griechischen
Psycho
Choke aus
dem Jahre
2010. Highlights der
Neuedition
sind natürlich die beiden Bonustracks „Darwin Breed“ und „End Of
My Kingdom“. Als Gast mit von der
Partie ist u.a. Gus G (Ozzy Osbourne, Firewind).
BERND OPPAU
QUEENSRYCHE
Frequency Unknown
Cleopatra/H’Art
★★★★
Nachdem es laut rechtskräftigem
Gerichtsurteil zukünftig nun zwei
Queensryche-Bands geben wird,
darf nun Geoff Tate mit seiner
Besetzung
als erstes
ran. „Frequency
Unknown“
wurde im
Line-Up mit
Bassist
Rudy Sarzo
(u.a. Quiet Riot, Blue Oyster Cult),
Gitarrist Robert Sarzo (Hurricane),
Gitarrist Kelly Gray (Queensryche),
Keyboarder Randy Gane (Myth) und
Drummer Simon Wright (AC/DC,
Dio) eingespielt. Dazu kamen noch
eine Vielzahl von Gastmusikern,
u.a. Ty Tabor (King’s X), Chris Poland
(Megadeth) und Dave Meniketti
(Y&T). Das Ergebnis kann über
weite Teile überzeugen, wobei ich
„In The Hands Of God“ als Anspieltipp empfehlen möchte. Und weil’s
so schön ist, haben Tate & Gefolgschaft auch gleich noch vier
Queensryche-Klassiker (u.a. „I Don’t
Believe In Love“) in neuen Versionen eingespielt. Progmetal-Freunde können also bedenkenlos zugreifen...
DAVID COMTESSE
RITUAL STEEL
Immortal
Killer Metal Records/H‘Art
★★★★
Die Idee für Ritual Steel geht zurück
bis in die 1990er Jahre. Damals
wollte Drummer Martin Zwellmer
eine MetalBand an
den Start
schicken,
die etwas
ganz Neues
ausprobieren
und
ihren ganz
eigenen Sound kreieren sollte. Allerdings dauerte es dann bis 2001, bis
endlich eine Scheibe das Licht der
Welt erblickte. Nach einigen personellen Umbesetzungen stehen
jetzt Sänger John Cason und Gitarrist Boege an der Seite von Drummer Zwellmer, um mit „Immortal“
endlich den lang ersehnten Longplayer zu präsentieren. Das Teil
dreht von Beginn an voll auf und
semmelt uns einen stahlharten Mix
aus erdigem Heavy Metal und eingängigen Vocalparts um die Ohren.
Da macht jeder Headbanger nur zu
gerne Überstunden!
FRANK ZÖLLNER
RUN PIG RUN
If I Fly
7 Hard/New Music Distribution
★★★★
Aus Leipzig kommt der Vierer Run
Pig Run, der sich nach einem Song
der Queens Of Stone Age benannt
hat. "If I
Fly" heißt
die aktuelle
EP
des
Quartetts,
das
das
Potential
der Band
offenbart:
melodischer und kraftvoller Alternative- und Stonerrock mit der richtigen Roughness und Atmosphäre.
Unbedingt reinhören in "Hard To
Find", für mich einer der stärksten
Songs der Scheibe.
TIM BELDOW
JOE SATRIANI
Original Album Classics
Epic/Sony Music
★★★★
Wie meinte schon Frank Zappa
einst auf seinen Platten: „Shut Up
And Play Your Guitar!“. Dieses Motto
passt auch auf dieses Box-Set mit
5 Alben von Gitarrenfrickler und
Rockgitarrist Joe Satriani. Neben
Steve Vai ist Satriani für mich einer
der besten E-Gitarristen. Die Alben
in dem sehr günstigen Boxset
erscheinen wie bei dieser Edition
üblich in Papersleeves und sind bis
auf “Surfing With The Alien“ (1987)
noch sehr jungen Datums: „Engines
Of Creation“ (2000), „Strange Beautiful Music“ (2002), „Is There Love
In Space?“ (2004) und „Super
Colossal“ (2006). Eine Fundgrube
für alle Rockgitarren-Fans!
RAINER GUÉRICH
SAVOY BROWN
Songs From The Road
Ruf Records/in-akustik
ROCKY LEWIS
★★★★★
Rocky Lewis
Tolles Live CD+DVD-Set der Bluesrocker Savoy Brown, das am 5. Mai
2012 im Dortmunder Musiktheater
Piano mitgeschnitten wurde. Die
Band um Sänger und Gitarrist Kim
Simmonds hat über die Jahre
scheinbar nichts verlernt und präsentiert sich bei dem 14gängigen
Set , das auch mit guter Aufnahmequalität aufwarten kann, in
bestechender Form. Angefangen
vom instrumentalen Opener „24/7“
über „Looking In“ und „Natural
Man“: Hier jubiliert das Herz eines
jeden Bluesfans. Unbedingt zugreifen!
7Hard/New Music Distribution
★★★★
Ziemlich cooler Power Rock mit
emotionaler Tiefe und einfallsreichen Riffs serviert uns das aus
Aschaffenburg stammende Trio
R o c k y
Lewis auf
seinem
Er stlingswerk.Als
Anspieltipps empfehlen sich das psychedelisch angehauchte „One Of You“
und das tempovariierende, mit Spoken Words gesegnete „Laura“. Hat
schon was Eigenständiges!
RAINER GUÉRICH
TODD RUNDGREN
TIM BELDOW
SEVEN NAILS
Factory Of Dreams
7Hard/New Music Distribution
★★★★★
Neuerliche Großtat von Altmeister
Todd Rundgren (u.a. Utopia). Auf seinem 24. Album „State“ überracsht
er uns mit einer wild bratenden Stilfusion aus
donnernden Synthies,
EGitarre,
Jazz, Rock,
Fusion,
Funk u.v.m.
Man lausche hierbei nur gleich den beiden
grandiosen Stücken „Imagination“
und „Serious“, mit denen die Scheibe eröffnet wird. Am 22.Juni wird
Rundgren übrigens 65 Jahre, safür
an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch!
Wer auf anspruchsvollen Symphonic Progressive Metal steht, sollte
unbedingt in das Erstlingswerk der
aus dem süddeutschen Raum
stammenden Seven Nails hören.
Für
die
Mikroarbeit
sind gleich
zwei Sängerinnen
plus Sänger
verantwortlich. Musikalisch
irgendwo zwischen Nightwish,
Dream Theater und Pagan’s Mind
angesiedelt, legen Seven Nails
großen Wert auf eine ausgewogene Mischung aus Atmosphäre, Eingängigkeit und Progressivität. Das
liebevoll aufgemachte 20seitige
Booklet sowie das sorgfältige
Mastering/Produktion tragen zum
weiteren positiven Gesamteindruck
bei. Fünf verdiente Punkte!
BERND OPPAU
TIM BELDOW
State
Esoteric Antenna/Rough Trade
★★★★★
inHard_inMusic_S1_S16
14.06.2013 16:58 Uhr
SKOGEN BRINNER
tung, liebe Spin Doctors!
1st
RAINER GUÉRICH
Sublimal Sounds/Broken Silence
STALA & SO.
★★★★★
Seite 5
Play Another Round
Aus dem schwedischen Linköping
kommt der Vierer um Jesper Aronsson (vocals), David Forsberg (guitar), Joel Carnstam (bass) und
Jonathan Erikkson (drums), der uns
auf seinem
Erstling
m i t
glühendem Psychedelicrock und
Black Sabbath-Einflüssen überrascht. Das macht
nicht nur auf Kompositionen wie
„Pundavarning“ und „Odjurets
Hämnd“ großen Spaß. Ja, ihr habt’s vielleicht schon erahnt, die Jungs
singen ihre Texte in schwedischer
Sprache, was die Truppe von vergleichbaren Acts deutlich unterscheidet. Meine Empfehlung und
verdiente 5 Punkte für Skogen Brinner!
Escape Music/H’Art
TIM BELDOW
The Old Testament - The U.A.
Studio Recordings 19771982
SPHERON
Ecstasy Of God
Apostasy Records/edel
★★★★
Gut drei Jahre haben die Jungs von
Spheron ins Land gehen lassen,
bevor sie ihrer EP „To Dissect
Paper“ den ersten Longplayer folgen ließen.
Eine Zeit,
die
gut
genutzt
wurde, wie
bereits ein
kurzes
Reinskippen in die
Scheibe zeigt. Die Band aus Ludwigshafen legt die Messlatte für
künftige Arbeiten hoch, denn ihre
zwölf Powertracks haben alles, was
ein modernes Deathmetal-Album
aufweisen sollte. Wuchtige Gitarrenlandschaften brettern dir gleich
zu Beginn das Toupet von der Rübe
und der Mann an den Drums sorgt
mit für exzellenten HeadbangerStoff. Und last but not least wären
noch die aggressiven Growl-Vocals
aus den tiefsten Schlünden der
Hölle zu nennen. Alles an seinem
Platz. Weiter so!
FRANK ZÖLNNER
SPIN DOCTORS
If The River Was Whiskey
Ruf Records/in-akustik
★★★
Glamrock ohne allzu viel Eigenständigkeit servieren uns die finnischen Stala & So. Die Truppe um
zwei ehemalige
Lordi Mitglieder
schlägt
praktisch
in die gleiche Kerbe
wie dies
Bands wie Crashdiet, Wigwam, The
Poodles und Crazy Lixx bereits seit
Jahren tun. Ist mir für meinen
Geschmack etwas zuviel PosingGehabe
dabei,
aber
die
Geschmäcker sind ja oftmals unterschiedlich...
TIM BELDOW
THE STRANGLERS
EMI
★★★★★
Von den Stranglers erscheint hier
ein opulentes 5 CD-Set. Auf den
ersten 4CDs sind die sechs zwischen 1977 bis 1982 auf dem United ArtistsL a b e l
erschienenen Studioalben
„Rattus
Nor wegicus“, „No
M o r e
Heroes“, „Black And White“, „The
Raven“, „The Gospel According To
The Meninblack“ und „La Folie“ enthalten. die mit zusätzlichen Single
A&B-Sides komplettiert wurden.
Die fünfte CD schließlich ist mit
zahlreichen Raritäten bestückt. So
finden sich beispielsweise eine
76er Liveversion von „Peasant In
The Big Shitty“ und diverse 12’’ Versionen (u.a. „Shah Shah A Go Go“
und „Bear Gage). Kurzum: eine prall
gefüllte Stranglers-Schatzkiste der
frühen Jahre. Wer seine Sammlung
vervollständigen möchte, sollte hier
unbedingt zugreifen!
TIM BELDOW
DUDLEY TAFT
Deep Deep Blue
Dust On The Tracks./MIC Music
★★★★★
★★★★★
Wäre mir auch nie eingefallen, dass
die Spin Doctors ursprünglich eine
Bluesband waren, bevor es Ende
der 80er Jahre mit Hits wie „Two
Princes“
und „Little
Miss Can’t
Be Wrong“
zum kommerziellen
Durchb r u c h
k a m .
Jedenfalls erinnert sich das New
Yorker Quartett auf dieser CD wieder an die ursprünglichen Wurzeln
und das klingt verdammt gut. Die
Songs auf dem Silberling sind
durch die Bank Eigengewächse und
teilweise zu der Zeit entstanden,
als die Spin Doctors die Ochenstour
durch die Downtown Bars in New
York machten: „Eigentlich wurde
vorausgesetzt, dass wir Blues-Cover
spielten, aber wir spielten einfach
unsere eigenen Songs.“ So entstand praktisch ganz von selbst das
große Blues-Repertoire der Spin
Doctors, das auf dieser CD nun erstmals adäquat veröffentlciht wird.
Gerne mehr in diese bluesige Rich-
Ein Leckerli für alle Bluesrock-Fans
hat Sänger und Gitarrist Dudley Taft
eingespielt. „Deep Deep Blue“ entstand mit Hilfe von Bassist John
Kessler (gleichzeitig auch Produzent) und Keyboarder Eric Robert.
Neben Eigenkompositionen gibt es
auch eine Vielzahl von gelungenen
Coverversionen, u.a. „Sally Can’t
Dance“ von Lou Reed und „Meet
Me In The Morning“ von Bob Dylan.
DAVID COMTESSE
TAIPUVA LUOTISUORA
8
Nordic Notes/Broken Silence
★★★★★
Für die Fertigstellung ihres neuen
Albums haben sich die fünf Finnen
von Taipuva
Luotisuora
vier Jahre
Z e i t
genommen. Die
Arbeit hat
s i c h
gelohnt,
denn die Band nimmt den Hörer
auf eine tolle Reise durch die Welt
WALTER SUBJECT
„Wir haben auf Feldbetten und Lumas gepennt...“
WALTER SUBJECT spielen eine ins Ohr gehende
Mischung aus Stoner- und Alternativerock. Ihre energetische Riffgranate „Righty Right“ lief auf „Das Ding“
praktisch in Dauerrotation. Nun erscheint ihre heiß
erwartete Debütscheibe „We Are The Subjects“.
INHARD: Könnt ihr mir bitte zu
Anfang etwas über eure bisherige Bandgeschichte erzählen? Ihr
habt euch übers Kegeln kennengelernt und liebt den Film „The
Big Lebowski“?
WALTER SUBJECT: Wir kennen
uns schon lange über die Reutlinger Musikszene, aber richtig
gefunzt hat es dann nach den
ersten Bowlingabenden! Big Lebowski ist unser aller Lieblingsfilm,
und wir lieben den Walter!
INHARD: Habt ihr musikalische
Vorbilder bzw. wie ist euer energetischer, grungiger und riffbetonter Heavy Rock entstanden?
WALTER SUBJECT: Musikalisch
geht jeder von uns unterschiedliche Wege (von Death Metal bis
Country!). Das ist sicher ausschlaggebend für unseren Soundmix!
INHARD: Wer spielt bei euch
was?
WALTER SUBJECT: Unser aktuelles Line-Up sieht so aus: Marc
Ruff (vocals), Dominik Prause (guitar), Manuel Randecker (guitar),
Christoph Kluck (bass) und Brad
Chainsaw (drums).
INHARD: Wie lange habt ihr
denn an eurem Debütalbum „We
Are The Subjects“ gearbeitet?
WALTER SUBJECT: Wir hatten
ca. 2 Monate Vorlauf zur Vorproduktion im Proberaum. Dann
waren wir gute 3 Wochen mit dem
Aufnehmen und 1 Woche mit dem
Mixdown im Hagener Woodhouse-
Studio bei Siggi Bemm (u.a. Tiamat, Udo Lindenberg, Caliban)
beschäftigt..
INHARD: Falls die Songs über
mehrere Jahre entstanden sind:
Welcher Song ist denn der älteste, welcher der zuletzt entstandene?
WALTER SUBJECT: „Kissing Jennifer“ ist die älteste Nummer und
ist 2009 entstanden; unser aktuellster Song ist „The Road To Hell
Is Paved With Good Intentions“
aus dem November 2012.
INHARD: Könnt ihr mir etwas
über die eigentlichen Studioarbeiten an der Platte erzählen?
Welche Erinnerungen habt ihr
daran?
WALTER SUBJECT: Das war ‘ne
schöne, aber auch harte Zeit! Wir
mussten uns über 3 Wochen eine
unmöblierte Ein-Zimmerwohnung
teilen und haben auf Feldbetten
und Lumas gepennt. Neben uns
stand der gute alte Nachtspeicher
und das mitten im Hagener „Ghettoblock“... Der Siggi hat aber das
Beste aus uns herausgekitzelt,
seine Arbeit war sehr lehrreich für
uns!
INHARD: Wie entsteht denn
ein Walter Subject-Song? Vielleicht könnt ihr mir die Herangehensweise mal an einem Beispiel
erklären?
WALTER SUBJECT: Meist hat
einer von uns eine bestimmte
Grundidee im Kopf, das kann eine
Gesangspassage, ein Gitarrenriff
oder ein Drumbeat sein. Danach
arbeiten wir das gemeinsam im
Proberaum aus und nehmen dazu
parallel gleich alles auf, damit
nichts verloren geht. Am Schluss
gibt es dann den Feinschliff und
fertig ist die Laube...
INHARD: Wer ist bei euch
bandintern für die Texte zuständig?
WALTER SUBJECT: Das macht
der Marc!
INHARD: Habt ihr bestimmte
Songs auf der Platte, die ihr
besonders mögt?
WALTER SUBJECT: Uns gefallen
Klassiker wie „Righty Right“,
„Them Wolves“, aber auch Nummern wie „Take A Ride“, „Just Do
It Now“ und „The Road To Hell...“
machen bei mehrmaligem Hören
großen Spaß!
INHARD: Welche Mucke
schiebt ihr in eurer Freizeit in die
Lade eures CD-Players?
WALTER SUBJECT: Wie bereits
gesagt, das Archiv reicht von
Death Metal bis Country!
INHARD: Welche Aktivitäten
stehen mit Walter Subject demnächst noch so an?
WALTER SUBJECT: Es folgen
einige Festivalauftritte im Sommer und dann wollen wir im
Herbst und Winter wieder durch
die Clubs rocken!
RAINER GUÉRICH
CD: WE ARE THE SUBJECTS
(7HARD/NEW MUSIC DISTRIBUT.)
WWW.WALTERSUBJECT.DE
06/13 - 07/13 INHARD
5
inHard_inMusic_S1_S16
14.06.2013 16:58 Uhr
MAD MAV
The Fiddler Queen
7Hard/New Music Distribution
★★★★
Symphonischen Metal, frickelig und
mit beherzten Soloeinlagen(u.a. auf
Gitarre und Keyboards) umgesetzt,
vollführt der Münchener MAD MAV auf
„The Fiddler Queen“.
Das kompositorische
Geschick des 24jährigen kommt nicht von
ungefähr, hat er doch gerade ein Studium in Orchestration, Musikkomposition und Tontechnik abgeschlossen. Sämtliche Instrumente hat er auf
der CD in Personalunion eingespielt.
Highlight des rein instrumentalen
Albums sind Titel wie „Master Bow“
und „Duel Of The Queens“.
BERND OPPAU
REACH US ENDORPHINE
Fuel Of Confidence
7Hard/New Music Distribution
★★★★
Aus den Südtiroler Alpen kommt das
Quintett REACH US ENDORPHINE, das
mit „Fuel Of Confidence“ sein Debütalbum im Gepäck hat.
Ins Ohr gehende, tiefergetunte Gesangslinien und fett bratender Metalsound
lassen nicht nur auf
Stücken wie „The Grim Reaper“ die
Muskeln spielen. Reach Us Endorphine haben in der Vergangenheit u.a.
schon als Vorband von Frei.Wild
getourt.
JÖRG EIFEL
DIO
Finding The Sacred Heart Live In Philly 1986
Eagle Visions/edel
★★★★★
Am 17. Juni 1986 wurde im „The
Spectrum“ in Philadelphia der zweite
Teil der „Sacred Heart“-Tour festgehalten, auf der Dio
erstmals
seinen
neuen Gitarristen
Craig Goldy präsentierte. Der entsprechende Konzertmitschnitt erscheint nun erstmals im
remasterten Sound und in der richtigen Songreihenfolge auf einer prall
gefüllten Doppel-CD. Mit dabei sind
natürlich Klassiker wie „Holy Diver“,
„Sacred Heart“, „Heaven & Hell“ und
„Long Live Rock’n’Roll“.
DAVID COMTESSE
THE MACHINE/SUNGRAZER
Split-CD
Elektrohasch
★★★★★
Eine Split-CD, welche die beiden niederländischen Psychedelic-Stonerrockbands The Machine und Sungrazer mit je 3
Stücken auf einer CD
vereint. Der Hördurchlauf gerät kompakt, wenngleich
Sungrazer auf ihren
Stücken vielleicht noch etwas direkter zur Sache kommen. Beiden Bands
jedoch gemeinsam ist ihre Liebe zum
Rock’n’Roll, und das ist auch gut so!
YASMIN SCHMIDT
LIVE KRAUT
Live Rock Explosions From
The Heyday Of Krautrock!
Sireena Rec./Broken Silence
★★★★★
Krautrock-Freunde aufgepasst! Hier
kommt eine über 73minütige Zusammenstellung,
die sich von vergleichbaren Veröffentlichungen
erfreulich
abhebt. Hier
haben
die
Macher ausgewähltes Livematerial namhafter
Bands wie Grobschnitt („Acym“), Guru
Guru („Transylvania Express“), Embryo
(„The Bad Times Are Gone“), Karthago („Rock’n’Roll Testament“), Jane
(„Out In The Rain“), Eulenspygel („Teufelskreis“) und Anyone’s Daughter
(„Der Doppelstern“) zusammengetragen. Da gibt es einiges zu entdecken, sehr gute Live-Quailität.
BERND LORCHER
Seite 6
KURZ & KNAPP
Sony Music startet unter dem Titel
„Setlist“ eine neue CD-Serie mit
Livealben bekannter Rockbands und
Interpreten. Der Rockfan kann sich
gleich über mehrere Highlights freuen. Auf der „Setlist“ der ProgrockHeroen KANSAS findet sich allerlei
hörenswertes Livematerial, das on tour
zwischen 1975 bis
1982 mitgeschnitten
wurde. Erwähnenswert hierbei der Livetrack „Magnum Opus“ und die bis
dato unveröffentlichten LIveperlen
„Cheyenne Anthem“ (1977) und
„Down The Road“ (1975). - Die 12
„Setlist“-Liveaufnahmen von BLUE
ÖYSTER CULT entstanden vornehmlich Mitte bis Ende
der 1970er Jahre zur
Blütezeit der Band.
Mit dabei sind
Bühnenversionen und
Show Cases von
„Godzilla“, „Black Blade“ und „The
Vigil“. - Auch den Rockern von REO
SPEEDWAGON wurde eine „Setlist“CD zuteil, die den Bogen von 1976 bis
1990 spannt. Gleich sieben Stücke
sind bis dato uveröffentlicht, darunter
Liveversionen von
„Time For Me To Fly“,
„Can’t Fight This Feeling“ und „Johnny B.
Goode“. Eine wahre Fundgrube für
jeden Fan. - Last but not least
erscheint unter dem Banner „Setlist“
auch eine schöne Zusammenstellung
der ruhmreichen Psychedelicrocker
JEFFERSON AIRPLANE: Die 12gängige Songauswahl wurde zwischen
1968 bis 1972 bei
diversen Auftritten in
San Francisco, Chicago und New York mitgeschnitten. Darunter
finden sich auch bis
dato unveröffentlichte Liveversionen
von „White Rabbit“ (Live At Fillmore
Auditorium 1966) und „It’s No Secret“
(Live At Fillmore Auditorium 1967).
+++
Freunde eines energetischen Melodic-Punkrocks können sich über die
neue Scheibe der aus San Francisco
stammenden Band THE STORY SO
FAR freuen. „What
You Don’t See“ (Pure
Noise/ The Orchard)
hält eine ausgewogene Mischung aus Pop
Punk, rockigen Parts
und Melodien zum Mitsingen bereit.
+++ Die vier Münchener von PIKE’S
EDGE haben eine eigene Vision von
Heavy Metal, was sie auf ihrer aktuellen CD „Nameless“ (Dark
Daze/ZYX)
auch
unter Beweis stellen.
Am Mikro gröhlt der
aus Bosnien stammende Mujkic „Pike“
Fikret seine Botschaften heraus, während der Rest
der Truppe kraftvolle und energetische Heavy-Pillen rauspustet. Ein
guter Anspieltipp hierzu ist das zweite Stück der CD, „Pain Arise“. +++
Ziemlich knüppelnd und ruppig
kommt der italienische Vierer PULVIS
ET UMBRA auf „Reaching The End“
(Abwesend Records) daher. Allerlei
Thrash, Death-Metal
und NackenberecherBeats
werden
unbarmherzig verbraten. +++ Heavy und
Industrial-beeinflusst
geben sich die holländischen DOPE
D.O.D. auf „Da Roach“ (Dope D.O.D./
Rough Trade). So unbequem wie der
Titel der CD, der übersetzt „Die Kakerlake“ bedeutet, ist auch ihre Musik.
Hardcore-HipHop mit massiver Message. +++ Liebhaber anspruchsvoller
progressiver Klänge liegen bei STICK
MEN, der Band um Tony Levin, Pat
Mastelotto und Markus Reuter genau
richtig. Das Trio setzt
auf seiner CD „Deep“
(Unsung/Galileo MC)
auf spannungsgeladene Arrangements
und einen gekonnten
und einfallsreichen, stilistischen Mix,
der zwischen Jazz, Rock und Prog pendelt. Eine Scheibe, die sehr zu empfehlen ist! +++
des Psychedelic und Progressive
Rock mit. Dabei verzichten T.L.
ganz bewusst auf unnötiges VocalBeiwerk und konzentrieren sich
ganz auf die Ausarbeitung des
facettenreichen und spannenden
Klangkontextes mit allerlei Synthiesounds, Gitarren, Schlagwerk,
Percussions und Violine.
DAVID COMTESSE
TEMPESTA
Unbounded
Fastball/Soulfood
★★★★
Aus der Schweiz kommen die vier
Jungs von Tempesta, die mit "Unbounded" ein
empfehlenswertes
Southernrock-Album
vo r l e g e n ,
das
im
amerikanischen Missouri produziert und aufgenommen
wurde. Die Stimme von Frontmann
Reto Thalmann verfügt zudem über
einen hohen Wiedererkennungswert. Als Bonus gibt's gegen CDEnde noch die beiden live mitgeschnittenen Stücke ""I'm Back" und
"The Way It Is".
BERND OPPAU
TXL
Angst
Sonic Revolution/Soulfood
★★★★
Laut Presseinfo war der Hauptgrund
der Entstehung von TXL eine reine
Verzweiflungstat ausgehend von der
Erfolglosigkeit der vorangegangenen Bands.
Ok, aber
d a f ü r
haben die
Drei jetzt
alles verd a m m t
richtig
gemacht,
denn ihre in deutscher Sprache
gesungenen Songs haben TXL mit
einer dicken Schicht Hardrock der
Extraklasse ummantelt. Harte Riffarbeit und knallige Bass-Rhythmen
agieren zusammen mit Klavier,
Ziehharmonika und Xylophon. Ganz
schön schräg, passt aber wie die
Faust aufs Auge. Und genauso funktionieren die elf Knaller und bringen
die Ohren mächtig zum Vibrieren.
Die Jungs hauen mit ihrem Debütdreher ein ganz schönes Brett raus.
Weiter so!
DAVID COMTESSE
VANITY
Occult You
Church Independ./Rough Trade
★★
Die Multi-Kulti-Truppe um Frontmann N (kommt ursprünglich aus
dem Gaza-Streifen) hat ihre
momentane Heimat
in Italien
gefunden.
Von dort
präsentieren sie uns
auch
ihr
Debütalbum „Occult You“. Pechschwarze
Botschaften aus Doom, Rock,
Gothic und Black Metal haben die
Jungs dabei im Gepäck und agieren irgendwo zwischen kommerzieller Zugänglichkeit und kreativem
Freistil. Dazu gibt es jede Menge
Elektronik-Übungen und Post-PunkReminiszenzen, die die schweren
Riffeinlagen und die Düster-Vocals
etwas auflockern. Fast immer wird
auf Härte, Power, Aggressivität und
Wut gesetzt, melancholische
Momente sucht man hier vergebens.
FRANK ZÖLLNER
6
INHARD 06/13 - 07/13
VOODOO HIGHWAY
Showdown
Dust On The Tracks
★★★★★
Das italienische Quintett Voodoo
Highway wandelt auf seinem neuesten Longplayer „Showdown“ auf
den Spuren von OldschoolHardrock-Heroen wie Deep Purple
und Rainbow. „This Is Rock ’n’ Roll,
Wankers!“ und „Fly To The Rising
Sun“ sind nur zwei der vielen Highlights, die sich auf der Scheibe finden. Die 12 Tracks wurden übrigens
von DysFunction (u.a. Anthony Phillips, John Wetton) aufgenommen
und gemischt.
sind: Epica, The Mission, The Dark
Shadows, Voodoma, Kissin’ Black,
Nox Interna, Traumtaenzer, The
Arch, Shock Therapy, Psychoerotique u.v.m.
JÖRG EIFEL
GURU GURU
Krautrock Legends Vol. 2 Live At Rockpalast 1976 +
2004
MIG Music/Sony Music
★★★★★★
Seit 20 Jahren ist der ehemalige
Genesis-Sänger Ray Wilson nun
schon im Rockgeschäft und legt mit
„Chasing Rainbows“ sein bereits
viertes
Soloalbum
vor.
12
a bwe c h s lungsreiche
Titel stehen
auf dem
Spielplan,
bei denen
Ray von seiner Kernband und einer
Streichersektion begleitet wird.
Reinhören solltet ihr unbedingt in
das ohrgängige „Easier That Way“
und das wunderbare „Follow The
Lie“, das sich auch auf einem Genesis-Album gut gemacht hätte.
Guru Guru sind zweifellos mit das
Beste, was die Krautrock-Szene in
Deutschland hervorgebracht hat.
Auf dieser DVD finden sich auf einer
Gesamtlänge
von mehr als
zwei Stunden
zwei Rockpalast-Auftritte,
die
im
Abstand von
fast 3 Jahrzehnten festgehalten wurden.
Der
Rockpalast-Auftritt vom 04.06.
1976 im Kölner WDR-Studio entstand kurz nach Fertigstellung der
„Tango Fango“-Scheibe und enthält
Klassiker wie „Banana Flip“, ein
über 14minütiges „Ooga Booga
Spezial“ und ein rund 15minütiges
Live-Happening aus „ElektrolurchMutation“ und „Tango Fango“. Doch
auch etliche Jahrzehnte später präsentieren sich Guru Guru bei ihrem
2004er Auftritt in der Bonner Harmonie immer noch in bester Form.
Highlights sind hier „Il Maestroso“,
„Kleines Pyama“ und „Moshi
Moshi“.
TIM BELDOW
RAINER GUÉRICH
TIM BELDOW
RAY WILSON
Chasing Rainbows
Jaggy D/Soulfood
★★★★★
Neue DVDs
GARBAGE
One Mile High... Live
Eagle Vision/edel
★★★★
Eien fulminante Rückkehr feierten
Garbage um ihre charismatische
Sängerin Shirley Manson, als sie im
vergangenen Jahr nach fünfjähriger
Pause
ihr
neues Studioalbum „Not
Your Kind Of
People“ vorlegten. Gefeiert wurden
natürlich auch
ihre Liveauftritte wie beispielsweise i
hr Konzert im Ogden Theatre in Denver, Colorado. Neben den Songs des
aktuellen Albums standen natürlich
auch eine ganze Reihe Klassiker auf
dem Spielplan, beispielsweise Titel
wie „Stupid Girl“, „I Think I’m Paranoid“, „Push It“ und „Shut Your
Mouth“.
JÖRG EIFEL
JUDAS PRIEST
Epitaph
Legacy/Sony Music
★★★★★
Mit dieser DVD feiern Judas Priest
ihr 40jähriges Bestehen. Mitgeschnitten wurde das Abschlusskonzert ihrer "Epitaph World Tour"
im Londoner
Hammersmith
Apollo am 26.
Mai 2012. Auf
mehr als 2 Stunden Spielzeit
lassen es die
Mannen
um
Rob
Halford
nochmal mächtig knacken und die großen Klassiker ihrer langen Bandgeschichte
erklingen. So finden sich in der LiveSetlist jeweils mindestens ein Song
aus ihren 14 Studioalben zwischen
1974 bis 2008. Vom 1980er Meisterwerk "Breaking The Law" sind
sogar vier Songs vertreten: „Rapid
Fire“, „Metal Gods“, „Breaking The
Law“ und „Living After Midnight“.
BERND OPPAU
RAINBOW
Live In Munich '77
Eagle Vision/edel
★★★★★
GOTHIC VISIONS
IV
Echozone/Soulfood
★★★★★
Die beliebte „Gothic Visions“-Reihe,
die in Zusammenarbeit mit dem
Szenemagazin „Orkus“ entstand,
geht mit einer neuen CD+DVD Special-Edition bereits in die vierte
Runde. Darauf vertreten sind eine
ganze Menge vielversprecehnder
Nachwuchskünstler, aber natürlich
auch eine Vielzahl bekannter Acts
aus der Gothicrock und DarkwaveSzene. Macht insgesamt 290 Minuten Videoclips und Liveperformances (DVD) plus nochmal 220 Minuten Audiotracks (CD+DVD). Hier mal
ein kleiner Überblick, welche tollen
Künstler in dem Package vertreten
Beim Liveauftritt in der Münchener
Olympiahalle am 20.10.1977 präsentierten sich Ritchie Blackmore's
Rainbow in Bestform. In der Bandbesetzung mit
Ronnie James
Dio,
Cozy
Powell,
Bob
Daisley
und
David Stone
standen Klassiker wie "Kill The
King", "Long
Live
Rock'n'
Roll" und "Catch The Rainbow" auf
dem Spielplan. In der Bonussection
gibt es neben Interviews mit Bob
Daisley & Colin Hart auch noch drei
Promovideos zu sehen (u.a. von
"Long Live Rock'n'Roll“).
BERND OPPAU
inHard_inMusic_S1_S16
14.06.2013 16:58 Uhr
GORDON GILTRAP &
OLIVER WAKEMAN
Seite 7
MORIBUND OBLIVION
CHANGÓ
BLACKEST DAWN
DANNY BRYANT
Manevi
DOTT Records
★★★★
Schneeblind
Office4music/Alphamusic
★★★
We Are Legions
MBM/Cargo Records
★★★★
Hurricane
Jazzhaus Records/in-akustik
★★★★★
Ein über weite Strecken akustisch instrumentriertes Artund Progrock-Kleinod, das
Gitarrist & Songwriter Gordon Giltrap (u.a. Bert Jansch,
Mike Oldfield) zusammen
mit Keyboarder Oliver Wakeman, dem Sohn von Rick
Wakeman eingespielt hat.
Das stilistische Spetrum
reicht von fragil-luftiger
Instrumentalkunst mit wunderbarer Akustikgitarre
(„Fiona’s Smile“) über fein
dstilierten Progrock („From
The Turn Of A Card“ mit YesSänger David Benoit) bis hin
zu epischer Klangkulisse
(„LTW“). Für den Hauptteil
der Gesangsparts war übrigens Arena-Sänger Paul
Manzi verantwortlich.
Die vorliegende Rille ist
bereits das sechste Release
der türkischen Black MetalLegende. Moribund Oblivion
servieren uns auf „Manevi“
einen gereiften, ausdrucksstarken und atmosphärisch
dichten Mix aus GothicMetal, Old School-Feeling
und einer Menge melodischer Momente. Eine
Mischung, die den Jungs
bestens zu Gesicht steht.
Ihre geschickte Platzierung
aus schweren Gitarrenwänden, ultradeepen Drumattacken und Growl-Vocals
aus den Tiefen der Hölle
machen die Istanbuler
Schwermetaller zu einer
absoluten Ausnahmeerscheinung innerhalb der
Szene.
Ebensee im Salzkammergut
gelegen, irgendwo zwischen
Bad Ischl und Gmunden,
gehört nicht unbedingt zu
den Hotspots der österreichischen Rockszene. Aber
genau hier haben Changó
ihre musikalischen Wurzeln.
Nach ihrem 2012er Debüt
ist auch ihr Zweitwerk
„Schneeblind“ in Mundart
gesungen. Ein Umstand, der
sich für mich erst nach dem
zweiten Reinhören offenbart. Dazwischen gibt‘s gut
abgehangenen Alternative
Rock mit Abstechern in
Noise, Metal und Hardrock.
Neben harten Strom-Gitarrenriffs und raubeinigen
Vocals steht auch die obligate Ballade parat. Nach
30min ist der Spaß vorbei.
Für Freunde des Black &
Death Metal heißt es gut
festhalten, denn Blackest
Dawn waren mal wieder im
Studio und treiben mit „We
Are Legions“ einen erstklassigen Powerstoff aus
den Amplifiern. Gut zwei
Jahre sind seit „Soulgrinder“
ins Land gezogen. Die Jungs
haben die Zeit gut genutzt,
um an der Temposchraube
zu drehen. Ultraharte Bretter werden gebohrt und ein
heiser aggressiver Gesang
geht einem bis in die Eingeweide. Hier werden keine
Gefangenen gemacht, denn
zwischen Geschwindigkeitsbolzerei, Kreissägen-Gitarren und Schädelspalterei ist
für jeden Krachfetischisten
was dabei.
Danny Braynt ist ein Garant,
wenn es um kraftvollen
Bluesrock mit Hendrix-Einflüssen geht. Davon zeugt
auch seine neueste Einspielung „Hurricane“, die er
mit seiner bestens eingespielten Begleitcrew mit
Vater Ken Bryant am Bass
und Trevor Barr an den
Drums eingespielt hat. Dazu
verabreicht Bryant auch
noch komplexere Songstrukturen, u.a. auf dem balladesken „Can’t Hold On“, zu
dem Richard Hammerton
auch noch eine dezente Keyboard-Begleitung beisteuert.
Und auf dem erdigen „Greenwood 31“ beweist Danny
Bryant, dass er auch ein
ganz passabler Mundharmonikaspieler ist.
RAINER GUÉRICH
FRANK ZÖLLNER
JÖRG EIFEL
CONNY A. RETTLER
BERND OPPAU
IRON TONGUE
KING KING
GRENOUER
THE VEILS
DARK REFLEXIONS
The Dogs Have Barked,
The Birds Have Flown
Neurot Recordings/Cargo
★★★★
Standing In The Shadows
Manhaton Rec./Soulfood
★★★★★
Blood On The Face
Mausoleum Records
★★★★
Time Stays, We Go
Pitch Beast Rec./Rough Trade
★★★★★
Straighten Südstaaten-Rock
hat sich die Truppe aus
Arkansas für ihre Debütrille aufs Banner gepinselt. Ihr
Sound geht mit einem Deep
& Dark-Geschmacksverstärker Marke Eigenbau vom
ersten Akkord an ungezügelt
in die Gehörgänge. Dabei
arbeiten Iron Tongue nicht
nur mit einem schleppenden
SlowMo-Sound, sondern
auch mit herrlich herunter
getunten, schweren Gitarrenriffs, erdigen Drumfahrten und einer Vocalarbeit
aus Grabestiefe. Auf diese
Art verbindet die Crew rassigen Doom mit UptempoKrachern und einer dicken
Psychedelic-Komponente.
Krass!
Die schottischen Bluesrocker King King um ihren
charismatischen Frontmann
und Gitarristen Alan Nimmo
(Ex-Nimmo Brothers, Markenzeichen Schottenrock)
legen mit „Standing In The
Shadows“ ihr mit Spannung
erwartetes zweites Album
vor. Auf dem Spielplan stehen hauptsächlich eigene
Kompositionen, die ein
Höchstmaß an Bluesmessage und Gefühl transportieren. Keine leere Worthülsen, sondern gelebter Blues.
Man höre hierzu nur mal in
das prächtige „What Am I
Supposed To Do“ im wogenden Midetempo-Groove hinein. Grandiose Scheibe, die
bei jedem Hördurchlauf
größeren Spaß macht.
Die Sankt Petersburger
Radau-Brüder sind endlich
auch in deutschen Landen
angekommen und zeigen
uns, wohin die Reise im russischen Underground geht.
Erstaunlich ist dabei der
Umstand, dass es die fünf
Jungs um Frontshouter Andrey Ind trotz blutrünstigem
Cover schaffen, durchaus
auch sehr harmonische und
eingängige Songs zu schreiben. Wer also die übliche
Metal-Dröhnung erwartet,
könnte durchaus enttäuscht
werden. Klar wird die HeavyKante bedient und das nicht
zu knapp, aber es gibt da
auch diese besonderen
Momente, die „Blood On The
Face“ über den Mainstream
heben.
Die neuseeländischen Indierocker The Veils veröffentlichen ihr 4.Album auf ihrem
eigenen Label „Pitch Beast
Records“. Auf dem Spielplan
stehen 10 wunderbare
Indierock-Nummern, die
ganz auf die charismatische
Stimme von Sänger Finn
Andrews (erinnert etwas an
Bono von U2) zugeschnitten
sind. Richtig gut zur Sache
geht es auf Stücken wie
„Dancing With The Tornado“,
während es auf „Sign Of
Your Love“ im Midtemposchlenker schön melancholisch wird. Auf jeden Fall
ist „Time Stays, We Go“ eine
Platte, die bei jedem Hördurchlauf neue Klangfacetten freilegt und sehr empfohlen werden kann.
When Lambs Become
Lions
STF-Records/CMS
★★★
JÖRG EIFEL
RAINER GUÉRICH
FRANK ZÖLLNER
YASMIN SCHMIDT
Ravens & Lullabies
Esoteric Antenna/Rough Trade
★★★★★
Ihr Debüt „Beyond Obscurity“ vor zwei Jahren machte
die Österreicher auch über
die Landesgrenzen bekannt.
Danach gab‘s naturgemäß
jede Menge Gigs und sonstige Liveaktivitäten, und
jetzt steht für die Fans endlich der brandneue Dreher
am Start. Leider werden
beim Hördurchlauf die
Erwartungen nicht erfüllt,
denn die Jungs servieren uns
die altbekannte Mischung
aus Growl-Vocals, konstantem Bassgewummer und
tollwütigen Gitarrenriffs.
Man vertraut auf einen
Knüppel-Thrash-Metal von
der Stange ohne große Fantasie. Da wäre mehr drin
gewesen, schade...
DAVID COMTESSE
06/13 - 07/13 INHARD
7