Arbeitsschutz und Prävention

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Arbeitsschutz und Prävention
Macht
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macht
krank?
krank
Arbeitsschutz und Prävention
Krebs aus dem Drucker
Mediziner befürchten Schaden durch Tonerstaub
(3sat, nano, 17.03.2010)
Gesundheitsschädigungen durch
Laserdrucker- Anlass zur Vorsorge
(Deutsche Polizei 3/2010)
Wenn Laserdrucker krank machen
(NDR Fernsehen, Menschen und Schlagzeilen, 03.11.2010)
Kopierer und Drucker - die unterschätzte Gefahr
(hr-Fernsehen, Maintower, 16.03.2010)
Giftiger Feinstaub - Laserdrucker macht krank
ZDF, Frontal 21, 02.03.2010
Arbeitsschutz und Prävention
Potsdamer Dialog 2010 - Dipl.-Chem. Bernhard Varnskühler
Laserdrucker - Aktivisten
www.krank-durch-toner.de
„Internationale Stiftung nano-control“ – www.nano-control.de
bis 2008: Interessengemeinschaft der Tonergeschädigten im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Warnungen der Laserdrucker-Gegner
„Was ist eigentlich das Problem bei Laserdruckgeräten?
Die Toner können viele Schadstoffe enthalten. Beim Druckprozess mit
Toner können, Schadstoffe, Feinstäube und unglaubliche Mengen an
Nanopartikeln entstehen, die dann über die Lüfter, in der Regel
ungefiltert, in den Raum und die Atemluft geblasen und eingeatmet
werden.
Nach unseren Erfahrungen haften selbst der im Büro getragenen
Kleidung noch Tonerpartikel an und werden so in den Privatbereich
verfrachtet. Entsprechende Sorgfalt (Umziehen, Wäsche waschen und
Duschen) ist zu empfehlen.“
Quelle: http://www.nano-control.de/pdf_htm/nC-FAQ.doc
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Warnungen der Laserdrucker-Gegner
Tonerpulver enthalte gefährliche Stoffe
Im Druckprozess würde Staub aus Tonerpulver frei
Drucker setzten große Mengen ultrafeiner Partikel
( „Nanopartikel“ oder UFP) frei
Die UFP gelangten in den menschlichen Körper und
richteten im Körper gesundheitliche Schäden an
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Warnungen der Laserdrucker-Gegner
„Woran erkenne ich, ob meine Gesundheitsbeschwerden durch
Toner bzw. Emissionen aus Laserdruckern ausgelöst wurden?
Typisch sind:
permanente Erkältungssymptome, wie Niesen, Schnupfen,
Husten, Halsschmerzen, Asthma
rote, juckende, brennende Augen
Hautrötungen, Juckreiz, Pusteln, v. a. im unbekleideten Bereich
wie im Gesicht, am Dekolltée und an den Händen
Kopfschmerzen oder Schmerzen im Bewegungsapparat,
insbesondere in der Muskulatur
Entzündungen der Blase oder Prostata
Erschöpfung, Konzentrations-, Gedächtnis- und
Wortfindungsstörungen, depressive Verstimmungen.“
Quelle: http://www.nano-control.de/pdf_htm/nC-FAQ.doc
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Was sagt die wissenschaftliche Forschung?
bis ca. 2002:
Tonerpulver hat gesundheitsschädigende Eigenschaften
(z.B. J. Wieriks, Photocopier toner dust and lung disease, Lancet, 1996.)
2002:
Gesundheitsgefahren durch Laserdrucker fraglich
(Smola, Hohensee, Gefahrst. Reinhalt. Luft, 2002.)
2007:
Partikelemission von Laserdruckern vergleichbar mit
Zigarettenrauch
(C. He, L. Morawska, L. Taplin, Environ. Sci. Technol., 2007.)
2010: Emission von Tonerpartikeln zweifelhaft
(z.B. L. Morawska, T. Salthammer, M. Wesselmann et al.)
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Deutung hoher nano-„Partikel“-Zahlen
ITG / nano-control:
„gefährliche Feinstäube und toxisch wirkende Nanopartikel
gelangen ungefiltert über die Luftemission der Laserdrucker in
die Atemluft“
Morawska et al. (2007):
„particle emission [...] close to activities, such
as cigarette smoking“
Mersch-Sundermann et al. (2008):
„primär „nicht-substantielle“ Partikel, sondern eher flüchtige
Agglomerate, bestehend aus Wassertröpfchen [und] VOC“
Morawska, Salthammer et a. (2009):
„particles are volatile, [...] being formed in the air from VOC“,
„emissions are almost entirely composed of SVOCs“
Wesselmann et al. (2011, in Vorbereitung)
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Arbeitsweise des „Condensation Particle Counter“ (CPC)
Detektion von Körpern im Nanometerbereich durch
Bildung von Tropfen im Mikrometerbereich
Feststoff,
„Partikel“
< 1µm
Kondensationskammer, Isopropanol-Dampf
Tropfen
< 1µm
detektierbarer
Tropfen, > 1µm
detektierbarer
Tropfen, > 1µm
Feststoffe und Flüssigkeiten nicht unterscheidbar!
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Wichtige Institute und Forschungseinrichtungen
Prüfkammeruntersuchung,
Umweltzeichen „Blauer Engel“,
Gesamtstaub, VOC, Ozon
Prüfkammeruntersuchung,
Charakterisierung von
Emissionen im Nanometerbereich
Prüfkammeruntersuchung,
Messung von Emissionen im
Nanometerbereich
ARGE Feinstaub (Wartig Nord / BIHH / ALAB / Uni-HH)
Arbeitsschutz und Prävention
Prüfkammeruntersuchung,
Realraumuntersuchung,
Charakterisierung von
Emissionen im Nanometerbereich
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Problemstellung: Messung und Bewertung von
Laserdruckeremissionen im Berufskrankheitenverfahren
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Beispiele hoher Emissionen im Nanometerbereich
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Beispiele hoher Emissionen im Nanometerbereich
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Beispiele hoher Emissionen im Nanometerbereich
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Beispiele hoher Emissionen im Nanometerbereich
L. Wallace, W. Ott, J. Expo. Sci. Environ. Epidemiol. 2010.:
cooking on gas or electric stoves and electric toaster ovens was a
major source of UFP, exceeding 100.000 P/cm^3
restaurants maintained consistently high levels of
50.000 – 200.000 P/cm^3 for the entire length of the meal
driving resulted in moderate exposures averaging about
30.000 P/cm^3 inside the car
other common sources: air popcorn popper, candles, electric
mixer, toaster, hair dryer, curling iron, steam iron
relatively low indoor UFP emissions were noted for a laser printer
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Bewertung der Laserdrucker-Emissionen
Tonerstaub in UFP: keine gesicherten Hinweise
Tonerstaub in PM10 und PM2,5: keine gesicherten Hinweise
TVOC deutlich unter hygienischem Zielwert für die
Innenraumluft
Quelle der VOC: Papier und Druckermechanik
(Toner noch unklar)
Formaldehyd weit unter Richtwert des ehemaligen
Bundesgesundheitsamtes (0,12 mg/m^3) und unter der
Empfehlung der WHO (0,1 mg/m^3)
Ozon praktisch nicht nachweisbar
Toner-Schwermetalle in Staubablagerungen nicht nachweisbar
VOC in Form ultrafeiner Tröpfchen:
gesundheitliche Bedeutung noch unklar
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Schlussfolgerungen aus unseren Messungen
Realraummessungen sind aussagekräftig
keine Tonerstaub-Emissionen
eher: Laserdrucker-Emissionen
nach allgemein anerkannten Bewertungsverfahren
(z.B. Richt- und Zielwerte der Innenraumluftkomission)
keine Hinweise auf gesundheitsschädliches Potential der
Laserdrucker-Emissionen
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Schlussfolgerungen aus unseren Messungen
Tonerpulver hat gesundheitsschädliche Eigenschaften
(z.B. Mersch-Sundermann et al., Environ. Mol. Mutagen., September 2010)
Expositionstest mit Tonerpulver sind nicht aussagekräftig:
denn Tonerpulver wird beim Drucken nicht freigesetzt!
Beispiel:
„Daraufhin wurden jeweils 2 Sprühstöße des
mitgebrachten Tonerstaubes (ca. 0,3 g) in
physiologischer Kochsalzlösung (2 ml) bds. nach
jeweiligem Aufschütteln der Suspension auf den Kopf
der unteren und mittleren Nasenmuschel
aufgebracht.“
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Schlussfolgerungen aus unseren Messungen
Beschaffung von Laserdruckern: „Blauer Engel“
Nur Original-Toner (oder Toner mit BG-Prüfzeichen)
Umgang und Wartung:
GUV-I 820 „Laserdrucker sicher betreiben“
Nachrüst-Filter für Laserdrucker:
Filterwirkung kann messbar sein
viele Drucker sind kaum für den Einsatz von Filtern
geeignet - viele Öffnungen und Spalten im Gehäuse
Filter können adsorbierte VOC wieder an die Raumluft
abgeben
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