Mamma Mia, was für eine Show!

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Mamma Mia, was für eine Show!
Mittwoch, 30. Dezember 2009 BAD HOMBURG TZV Seite
Mamma Mia, was für eine Show!
Jubiläums-Gala von Musical-Fieber begeistert Gäste im Kurtheater
Über 50 Songs der besten Musicals gab es am
Montagabend im Kurtheater zu hören. Das 17köpfige Team von „Musical Fieber“ wirbelte
zweieinhalb Stunden lang über die Bühne. Dafür
gab’s am Ende verdiente stehende Ovationen.
Von Sabine Münstermann
Bad Homburg. Man muss nicht nach London, um in
Her Majesty’s Theatre „Das Phantom der Oper“ oder
im Prince of Wales Theatre das Abba-Musical
„Mamma Mia“ zu sehen. Man muss auch nicht nach
Hamburg in die Neue Flora, wenn man „Dirty
Dancing“ sehen will. Und man muss auch nicht ins
Minskoff Theatre nach New York reisen, wenn man
den „König der Löwen“ sehen will. Am Montagabend
reichte ein Gang über den Kurhausvorplatz, und
schon war man mittendrin in der glamourösen Welt
des Musicals.
Von Anfang an begeisterten fetzige Songs zu
rasanten Choreographien, die sich mit GänsehautBalladen abwechselten, die Zuschauer. Von „Dirty
Dancing“ und „We Will Rock You“ – grandios, nur am
Rande bemerkt – sowie kultigen Abba-Liedern aus
„Mamma Mia“, über Klassiker aus „Das Phantom der
Oper“, „Tanz der Vampire“, „Der König der Löwen“,
„Elisabeth“ und „Wicked“ bis hin zu Hits aus
„Hairspray“, „Der Schuh des Manitu“ und Udo
Jürgens’ „Ich war noch niemals in New York“ reichte
die Palette.
Nicht weniger als 50 Hits hatten die Musical-Fieber-Leute mit im Gepäck, dazu Tanzeinlagen, die sich
wirklich sehen lassen konnten. Erinnern Sie sich etwa noch daran, als „Baby“ aus „Dirty Dancing“ endlose
Stunden die „Hebefigur“ üben musste, bis sie endlich klappte? Nun, die beiden Tänzer, die am Montag die
Rollen von Jennifer Grey und Patrick Swayze übernahmen, schafften das au dem Effeff und ließen es auch noch
kinderleicht aussehen. Ausgesprochen glaubwürdig auch die Ausschnitte aus „We will Rock You“ mit drei großen
Hits von Queen. Schräg und amüsant die Szenen aus „Der Schuh des Manitu“ – Sky Dumont würde das gefallen
– und vor allem aus „Hairspray“ – großes Lob an dieser Stelle für den Darsteller der „Mama“. Dass die Sänger
und Tänzer nicht nur einen über zweistündigen Sing- und Tanz-Marathon hinlegten, sondern sich zudem
natürlich für jede ihrer Darstellungen in farbenprächtige – und manchmal auch ausgesprochen lustige Kostüme
schmissen, ist nur ein weiteres der vielen perfekten Details, die den großen Reiz der Show ausmachten.
Reizvoll war zudem auch der knackige Humor, der unter anderem bei der Interpretation der Charaktere
Abahachi, Winnetouch, Ranger und Santa Maria zu sehen war. Die Sangesleistung der 13 Darsteller – vier Mann
saßen zudem in der Band – war ohne zu übertreiben allererste Sahne. Ehrlich, wenn jemand das an Bonny
Tylers „Total Eclipse Of The Heart“ angelehnte Stück singen kann oder „I Know Him So Well“ aus „Chess“ dann
hat er – in diesem Fall waren es Frauen – unbestreitbar etwas auf dem Kasten. Wermutstropfen: Das Kurtheater
war nicht gänzlich ausverkauft, doch das mag der Ferienzeit geschuldet sein. Schade war’s dennoch. Die
Vorstellung hätte ein volles Haus wirklich mehr als verdient gehabt. Zumindest am Ende – anfangs wirkte das
Publikum leider noch sehr zurückhaltend – gab es tosenden Applaus und stehende Ovationen. Die Darsteller
dankten die Wertschätzung ihrer Leistung ihrerseits mit einem Kurz-Medley der fetzigsten Hits ihres Repertoires
und einer Interpretation des Band-Aid-Songs „We Are The World“.