FRÜHLINGSERWACHEN SPRING AWAKENING

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FRÜHLINGSERWACHEN SPRING AWAKENING
SOYAWORLD
SOYAWORLD
FRÜHLINGSERWACHEN
SPRING AWAKENING
SPRING | SUMMER_2010
www.soja.at
02 SOYAWORLD
SPRING|SUMMER_2010
NEWS
EDITORIAL
Fruchtbare
Böden
Der Boden ist die Grundlage unseres
Lebens. Mehr als 90 % aller Nahrungsmittel stammen aus dem Boden. „Es geht
darum, diesen Boden sinnvoll zu nützen
und sorgsam zu schützen“ stellt Umweltlandesrat Dr. Stephan Pernkopf beim
Bodenbündnistag in Tulln fest.
Die Bedeutung des Bodens als Ernährungsgrundlage
ist in den Industrieländern weitgehend in Vergessenheit geraten. Böden sind aber eine wesentliche
Lebensgrundlage des Menschen. Er produziert auf
ihnen mehr als 90 Prozent aller Nahrungsmittel,
des Tierfutters und der Faserstoffe. Bodenfruchtbarkeit ist verbunden mit einem sorgsamen Umgang
mit dem Boden und einer nachhaltigen Bewirtschaftung, die insbesondere auf die Humusbildung
Rücksicht nimmt. Damit Pflanzen wachsen können,
brauchen sie eine große Zahl von Nährelementen,
die sie in gelöster Form dem fruchtbaren Boden
entnehmen müssen. Die Bedeutung des Bodens
wurde beim 9. Internationalen Jahrestag des Bodenbündnisses europäischer Städte, Kreise und
Gemeinden, diesmal in Tulln an der Donau diskutiert.
Mit dem Thema „Fruchtbare Böden – nützen und
schützen“ beschäftigten sich Fachvorträge und
Workshops. Infostände von Bodenbündnispartnern
zeigten ein reiches Spektrum an Angeboten und
Initiativen für Umwelt- und Bodenschutz.
Weitere Infos unter www.unserboden.at
Fertile Soil
Fertile soil is the essence of life. More
than 90% of all food thrives on soil. „We
need to use this soil sensibly and protect
it diligently,“ says Dr. Stephan Pernkopf,
provincial councillor for the environment,
at the soil alliance day in Tulln.
Industrial countries have largely forgotten the significance of soil as a basis of food. Yet soil is the essence
of human life. It generates more than 90 percent of all
food, feedstuff and fibre. Fertile soil requires diligent
treatment and sustainable management, especially
with a view to humus formation. For plants to thrive
they need a large number of nutrients which they
draw from fertile ground in dissolved form. The significance of soil was the focus of the 9th annual international meeting of the European Soil and Land Alliance
of European Cities and Towns held in Tulln, Lower
Austria. Lectures and workshops homed in on the
topic of “fertile soil – use and protect it“. Soil alliance
partners displayed a wide range of proposals and
initiatives for environmental and soil protection at
their information booths.
See www.unserboden.at for more information!
Impressum | Masthead
Responsible for the content: SOJA AUSTRIA, Schloss Schönbrunn 80
A-1130 Vienna/Austria • Chief Editor: Michaela Muschitz/Lighthouse
Coaching & Communication • Art Director: Martin Stecher/overVELMing!
Translation: Mag. Isabella Chorolez-Perner/DDA-DieDolmetschagentur
Photos: Image Industry, imagesource, iStockphoto, Fritz Kalteis, Günter
Menzl, Österreichische Bundesgärten/J. Silver, S. Fürnkranz; RWA, Martin
Stecher • Printing: Druckerei Janetschek • Paper: Claro Bulk/antalis
WIR HABEN GROSSES VOR!
WE HAVE GREAT PLANS!
Als Redakteurin der neu gestalteten SOYAWORLD
heiße ich Sie willkommen und darf ich Ihnen
Gusto machen: auf frische Informationen rund
um das Thema Soja. Auf dem bewusst gewählten
Großformat des Magazins bringe ich Ihnen halbjährlich spannende Artikel aus der Welt des Sojas
und lasse Sie einen Blick hinter die Kulissen der
SOJA AUSTRIA werfen.
Neben Rezepten werden Sie auch immer wieder etwas Neues aus dem Hauptsitz von SOJA
AUSTRIA, dem Schloß Schönbrunn, lesen.
Diesmal schauen wir uns den privaten Garten
der kaiserlichen Familie, den Kronprinzengarten, genauer an. Außerdem lesen Sie über
das vor kurzem abgeschlossene Zertifizierungsverfahren CERT ID und welche Kriterien dafür zu
erfüllen sind. Passend zur Jahreszeit erfahren
Sie, worauf es bei der Aussaat der anspruchsvollen Diva im heimischen Ackerbau ankommt
und warum Wasser in Österreich eine so große
Rolle spielt.
In den nächsten Wochen und Monaten wird ein
frischer Wind durch die SOJA AUSTRIA wehen.
Neben dem neuen Outfit der SOYAWORLD wird
gerade heftig an der Neugestaltung der Homepage gebastelt. Und auch die Broschüren, technischen Manuals und so weiter werden sich bis
zum Herbst neu präsentieren. Lassen Sie sich
überraschen!
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre
Welcome to SOYAWORLD magazine in a
new look! As the new editor I would like
to whet your appetite for fresh information
all about soy and deliberately opted for a
large-format magazine to provide you with
exciting articles about the world of soy
and give you the opportunity to look behind the scenes of SOJA AUSTRIA.
In addition to recipes we will also keep
you informed of the latest news from our
headquarters at Schönbrunn Palace. This
time, join us for a closer look at the imperial family's Privy Garden, also known as
Crown Prince Rudolph garden. Plus, read
about our recently completed CERT ID
certification process and the criteria we
have to meet. Now is the right time of
the year to find out about what has to be
considered when sowing soy – a demanding diva in Austrian agriculture – and
why water plays such an important role
in Austria.
A fresh wind will be blowing through
SOJA AUSTRIA in the weeks and months
to come. Aside from the new SOYAWORLD
magazine we are busy reconstructing our
website. New brochures, technical manuals
and so forth will also be out by autumn.
Find out for yourself!
Happy reading! Yours,
Michaela Muschitz
SOYAWORLD
03
HINTERGRUND | BACKGROUND
PFLANZ DICH!
PLANT IT!
Sobald es warm genug ist, wird das Saatgut für unsere
Sojabohnen ausgebracht. Dabei ist die Sojapflanze die
anspruchsvolle Diva im heimischen Ackerbau, die nur
auf den besten Böden Wurzeln schlagen will und sich
am liebsten in sonnigen Lagen räkelt. E The seeds for our
soybeans are sown as soon as the weather is warm enough
although in Austrian agriculture soy is a very demanding
diva willing to strike roots only in the best of soils and the
sunniest of locations.
Die Sojabohne ist anspruchsvoll – sie verlangt
einen lockeren, gut durchlüfteten Boden. Er sollte
tiefgründig sein, eine gute Wasserspeicherfähigkeit haben und der pH-Wert sollte zwischen 6,0
und 7,0 liegen. Außerdem mag es die Sojabohne
warm – erst ab einer Bodentemperatur von acht
bis zehn Grad Celsius beginnt sie zu keimen.
Daher findet die Aussaat erst zwischen Mitte
April und Anfang Mai statt.
Damit bei den in Österreich herrschenden Bodenund Wasserbedingungen kräftige, gesunde
Pflanzen wachsen, überlässt man nichts dem
Zufall. In enger Zusammenarbeit mit der Saatgutabteilung des Dachverbandes der Lagerhausgenossenschaften wird an der optimalen Qualität
des Saatgutes gearbeitet.
Thomas Richter ist in der Saatgutabteilung der
RWA für die Entwicklung neuer Sojasorten zuständig. Er steht mit Züchtern von Sojapflanzen
weltweit in Verbindung und prüft, welche der
angebotenen Sorten in Österreich angebaut
werden können. „Wir verbessern das Saatgut
durch Kreuzung der besten Sorten immer weiter,
ohne gentechnischer Veränderung.“ erklärt
Thomas Richter auf die Frage, weshalb nicht
einfach Sojabohnen aus dem letzten Jahr angepflanzt werden. Dabei liegt das Augenmerk vor
allem auf der Kreuzung von Sojapflanzen, um
die Pflanzen an die heimischen Bodengegeben-
heiten anzupassen und den Ertrag zu steigern.
Regelmäßige Studien des Gesundheitsministeriums zeigen wie wichtig den Österreichern
gentechnik-freie Lebensmittel sind. Ein Grund
mehr auf gentechnisch verändertes Saatgut bei
SOJA AUSTRIA zu verzichten. Denn das würde
bedeuten, dass das Saatgut und somit die Erbinformation der Pflanze durch Indizieren von
artfremden Genfrequenzen nachhaltig verändert
wird. „Wir behandeln das Saatgut nur oberflächlich mit Knöllchenbakterien, damit die Pflanzen
besser wachsen“. Die Knöllchenbakterien versorgen die Pflanze – wie bei allen Leguminosen
bzw. Hülsenfrüchten – mit dem nötigen Stickstoff, der für das Pflanzenwachstum lebensnotwendig ist. Inzwischen wurde Saatgut für die
verschiedenen Verarbeitungen von Soja gezüchtet – sei es für Futtermittel, zur Ölproduktion
oder für die Lebensmittelindustrie.
Soybeans are very demanding, requiring uncompacted, well aerated soil of sufficient depth with
good water retention capacity and a pH-value
between 6.0 and 7.0. They also like it warm: they
need a minimum soil temperature of eight to ten
degrees centigrade to sprout. This is why they
are not sown before mid-April and early May.
To cultivate strong, healthy plants in Austrian
soil and weather conditions, nothing is left to
Spezielle Aussaatmaschinen
bringen das Saatgut in die Erde
Seeds are placed in the soil
with special sowing machines
chance. We work closely together with the seed
division of the umbrella organisation of Lagerhaus associations to produce top quality seeds.
Thomas Richter is responsible for the development of new soybean varieties at the RWA
seeds department. He has contacts with soybean
growers across the globe and examines the
different varieties to see if they can be cultivated
in Austria. Asked why he doesn't simply use
last year's soybeans he explains, "We improve
our seeds by consistently crossbreeding the
best varieties without genetically modifying
them". Main emphasis is placed on hybridising soy to adapt the plant to Austrian soil
conditions and increase crop yields. Regular
studies carried out by the ministry of health
proved the importance Austrians attach to
GMO free food. This is one more reason why
SOJA AUSTRIA does without genetically modified seeds as the indication of foreign gene
frequencies would change the genetic information of the plants. "The surface only is treated
with rhizobia to enhance plant growth." Like
all legumes and pulses the plant is thus supplied with nitrogen which is indispensable for
plant growth. Meanwhile, different seeds
have been developed for the many uses of soy
ranging from feed stuff to oil production and
the food industry.
Thomas Richter entwickelt
neue Sojasorten in der RWA
Thomas Richter is developing
new soy varieties at RWA
SPRING | SUMMER_2010
04 SOYAWORLD
PRUF MICH!
SOJA AUSTRIA war eines
der ersten Unternehmen
in Europa, das für vollfette
Sojaprodukte von Cert ID
zertifiziert wurde. Was
bedeutet dieser Qualitätsstandard eigentlich und
welche Kriterien müssen für
eine Zertifizierung erfüllt
werden? SOYAWORLD sucht
nach den Antworten!
Cert ID GVO-frei Zertifizierung
Cert ID wurde 1999 ins Leben gerufen und ist das älteste „GVOfrei“ Zertifizierungsprogramm. Seit der Version 1.0 ist diese
Norm weiter ausgebaut, entwickelt und geändert worden. Heute
sind wir bei Version 5.1 angelangt. Das Programm bestätigt Unternehmen durch eine unabhängige Zertifizierungsorganisation,
dass ihre Produktions- und Transportsysteme, Qualitätssicherungssysteme und Produkte „GVO-frei“ sind und somit den Anforderungen der Cert ID Norm entsprechen. Dazu ist es erforderlich, dass die zertifizierten Produkte einen Schwellenwert von
unter 0,1 % adventiver, technisch unvermeidbarer GVO-Verunreinigungen aufweisen. Die Zertifizierung bestätigt auch die Einhaltung
der EU-Vorschriften hinsichtlich Kennzeichnung und Nachverfolgbarkeit von GVO. Laut Definition müssen Produkte, die den
Anforderungen der Cert ID Norm entsprechen, nicht mehr im
Sinne der Verordnung EG 1829/2003 gekennzeichnet werden.
Das Cert ID GVO-frei Programm basiert auf drei Prinzipien:
Nachverfolgbarkeit, Trennung und Prüfung.
Das Cert ID Programm ist eine Kontroll- und Bestätigungsinstanz
für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie. Sie garantiert den
Konsumenten die umfassende Kontrolle. Dadurch wird das
Konsumentenvertrauen gestärkt. Die Cert ID Programme schaffen
so einen Mehrwert in jeder einzelnen Phase der Nahrungsmittelkette: vom Produzenten des Saatgutes und Landwirt bis zum
Erzeuger und Händler.
..
Anwendungsbereich
Das Cert ID Programm überprüft alle Teilschritte: Beschaffung,
Produktion, den Transport, die Verarbeitung und Lagerung, den
Vertrieb sowie die Kennzeichnung von Nahrungsmitteln und
landwirtschaftlichen Produkten pflanzlicher und tierischer Herkunft. Unternehmen, die sich laut der Cert ID GVO-frei Norm
zertifizieren lassen, werden einmal pro Jahr nach den folgenden
Kriterien geprüft:
• GVO-Risikobewertung
• Pflichten des Unternehmens
• Arbeitsverfahren und -anweisungen
• Qualitätssicherungssysteme, -verfahren
und -spezifikationen
• Prüfung der Systeme, Methoden für Korrekturmaßnahmen und Veränderungsprozesse
• Aufzeichnungspflicht und Wartung
• Erforderliche Ausbildungen
• Anforderungen an Einkauf sowie
Aufzeichnungen
• Produkt- und Materialspezifikationen
• Rückverfolgbarkeit
• Probenentnahme und PCR- Analysen
• Kennzeichnung
Die Norm kann, einschließlich der Samenzucht, auf die gesamte
Nahrungsmittelkette angewandt werden, bei Bedarf auch auf
Tiere und Produkte tierischen Ursprungs.
Wird bei der Prüfung festgestellt, dass in einem der Schritte eine
Abweichung von der Norm vorliegt, wird die Zertifizierung nicht
bestätigt. Erst wenn ein objektiver Beweis für die Mängelbehebung
vorliegt, erfolgt die Zeritifizierung.
SOJA AUSTRIA is
for full- fat soy pro
must companies
Cert ID ist anerkannter Spitzenreiter in diesem
Bereich und wird von den großen Nahrungsmittelproduzenten und Händlern weltweit anerkannt
und akzeptiert.
Durch Soja hat sich Cert ID als unabhängiges
Zertifizierungsproramm für „GVO-freie“ Pflanzen
etabliert. Dennoch ist es keine reine „SojaNorm“, sondern kann für jede Kulturpflanze
oder Produkt angewandt werden. Dabei spielt
es keine Rolle, ob sie als Nahrungsmittel oder
Futter dienen. Dies ist eine wesentliche Eigenschaft, da genetische Veränderungen auch bei
anderen Kulturpflanzen durchgeführt wurden:
unter anderem bei Mais, Reis und jüngst auch
bei in Europa heimischen Pflanzen wie Kartoffeln
und Zuckerrüben.
SOJA AUSTRIA ist seit 2005 zertifiziert und besteht die Prüfung jedes Jahr.
SOYAWORLD
05
Jeder Teilschritt
der Produktion
wird akribisch
geprüft.
Each production
step is painstakingly checked and
supervised.
TEST ME!
one of the first companies in Europe to be certified according to Cert ID
ducts. Yet what does this quality standard stand for and which criteria
fulfil to be certified? SOYAWORLD is searching for answers!
Cert ID NON-GMO Certification
Cert ID was launched in 1999 and is the longest
running NON-GMO certification programme of its
kind. Since its launch as version 1.0 the Standard
has been extended, developed and modified and
is currently on version 5.1. The aim of the programme is to provide organisations with independent, third-party certification services to verify
that their production, handling and quality systems, as well as their products are “NON-GMO”,
meaning that they comply with the requirements
of the Cert ID Standard to exclude GMOs. This
requires that certified products meet a threshold
level of less than 0.1% adventitious, technically
unavoidable GMO contamination. The certification also verifies compliance with EU Regulations
related to labelling and traceability of GMOs so
that by definition a product which meets the
requirements of the Cert ID Standard will not
have to be labelled within the meaning of Regulation EC 1829/2003. The Cert ID NON-GMO
programme is based upon the three principles
of traceability, segregation and testing.
The Cert ID programme not only provides control
and verification for the food and feed industry, it
is also a means to demonstrate to consumers that
products are suitably monitored, thereby enhancing their confidence. Cert ID certification programmes are designed to add value at every point
along the food chain, from the seed producer and
farmer to the manufacturer and retailer.
Scope
The Cert ID programme covers procurement,
production, handling, processing, storage, distribution, and labelling of foods and agricultural
products of plant and animal origin. Organisations seeking certification under the Cert ID
NON-GMO Standard are annually audited in the
following respects:
• GMO risk assessment
• Organisational responsibilities
• Operational procedures and work instructions
• Quality assurance systems, procedures,
and specifications
• Systems auditing, corrective action methods,
and change processes
• Record keeping requirements and
maintenance
• Training requirements
• Purchasing requirements and records
• Product and materials specifications
• Traceability
• Sampling and PCR (DNA) testing regimes
• Labelling
The Standard can be applied throughout the
food chain including the raising of seed, as well
as animals and products of animal origin as
needed.
In the event of non-conformances raised during
the audit certification will not be granted. Verification requires the client to submit objective
evidence of correction.
The Cert ID NON-GMO Standard is the acknowledged leader in the field, recognised and accepted by major food manufacturers and retailers
globally.
Although the Cert ID NON-GMO Standard gained
a foothold with soy it is not a ‘soy standard’ as
such but can be applied to any crop, product or
derivative whether for food or feed. This is essential as genetic modification has been applied to
new crops such as maize, rice and more recently
to crops indigenous to Europe such as potatoes
and sugar beet.
SOJA AUSTRIA has been certified since 2005
and annually meets the standard’s criteria. 06 SOYAWORLD
SPRING | SUMMER_2010
UMWELT | ENVIRONMENT
WASSER – EINE NATÜRLICHE QUELLE
WATER – A NATURAL SOURCE
Österreich ist ein gesegnetes Land! Sauberes, farbloses und geruchloses Wasser strömt für
uns ganz selbstverständlich aus unseren Wasserleitungen. Doch diese Selbstverständlichkeit ist in vielen Teilen der Welt ein kleines Wunder. E Austria is a blessed country! Clean,
colourless and odour-free water from our taps is a matter of course for us. In many other
parts of the world it is still a small miracle.
Die Wasserqualität in Österreich ist legendär –
einige der österreichischen Seen haben sogar
Trinkwasserqualität. Wobei nur ein geringer Anteil des österreichischen Wassers tatsächlich
zum Trinken verwendet wird.
International gesehen sind Industrie und Landwirtschaft die größten Wasserverbraucher.
Gerade für Obst- und Gemüsebau reichen die
Niederschläge alleine nicht für gute Ernten aus.
Daher muss zusätzlich bewässert werden. 22 %
der Wassermengen werden international für die
Bewässerung in der Landwirtschaft verbraucht.
Die ansonsten anspruchsvolle Sojapflanze gehört
jedoch nicht zu den durstigen – sie muss in der
Wachstumsphase nicht zusätzlich gegossen
werden, sondern begnügt sich mit dem Grundwasser und dem Wasser aus Regenfällen.
Österreich deckt seinen Trinkwasserbedarf zu
50 % aus Grundwasser, während die restlichen
50 % aus Quellwasser gewonnen werden. Grundwasser ist aufgrund erhöhter Nitratbelastungen
immer wieder in die Schlagzeilen gekommen.
Ursache dafür ist eine Überdüngung durch die
Landwirtschaft. Auch hier zeigt sich Soja als
Musterschüler – denn es wächst und gedeiht
ohne Dünger. Somit kann die Belastung von
Boden und Wasser verhindert werden. Außerdem gewährleistet ein jährlicher Fruchtwechsel
einen schonenden und sorgsamen Umgang mit
dem Boden und sorgt so dafür, dass dieser nicht
einseitig ausgelaugt wird. Auch das erspart den
Einsatz von Dünger.
Österreich verdankt seine hohe Wasserqualität
unter anderem dem funktionierenden Kanalnetz.
Denn während in anderen Ländern Abwässer
einfach in die Flüsse geleitet werden, gibt es in
Österreich ein flächendeckendes Kanalsystem,
das die Verschmutzung der Gewässer verhindert.
Gehen wir sorgsam mit unserem Wasser um.
Damit wir auch weiterhin beruhigt das kühle
Nass direkt aus der Wasserleitung zum Trinken,
Kochen und Waschen verwenden können! The quality of water in Austria is legendary –
some of our lakes even have drinking water
quality. It should be noted that most of our water
is not actually used for drinking.
On international terms industry and agriculture
account for the highest water consumption.
Fruit and vegetable growing in particular cannot rely on precipitation alone to produce good
harvests. Additional irrigation is required. 22%
of all water internationally is used for irrigation
in agriculture. Soy beans, demanding plants in
many respects, are not among the thirstiest.
Österreichische
Seen haben Trinkwasserqualität.
Austrian lakes
boast drinking
water quality!
They don’t need to be watered during the growth
phase, making do with ground- and rainwater
instead.
50% of drinking water in Austria is groundwater,
the rest is spring water. Groundwater has come
under repeated attack from the media because
of high nitrate concentrations caused by overfertilization in agriculture. Again soybeans are
top of the class as they thrive without fertilizers,
keeping soil and water pollution at bay. Annual
crop rotation avoids unbalanced leaching and
ensures diligent soil treatment without the use
of fertilizers.
Austria’s water quality is due to its efficient
sewer network, amongst others. While other
countries pass their waste water directly into
the rivers Austria has developed an areawide
sewer system to avoid pollution of waters.
If we treat our water with care using water
from the tap for drinking, cooking and washing
need never be a cause for worry!
SOYAWORLD
07
Der Kronprinzengarten vis à vis der
Büroräume von SOJA AUSTRIA
Crown Prince Rudolf Garden across
from SOJA AUSTRIA’S headquarters
DER PRIVATE GARTEN
Gegenüber des Eingangs zum SOJA AUSTRIA
Hauptquartier erstreckt sich der Kronprinzengarten.
Diese Anlage an der Ostfassade des Schlosses
war bis zum Ende der Monarchie der Privatgarten
der kaiserlichen Familie, während der übrige
Schlosspark bereits 1780 für die Bevölkerung
geöffnet wurde. Direkt bei den ehemaligen Appartements von Kronzprinz Rudolf gelegen, gehört
der Kronprinzengarten zu den ältesten Parkpartien
Schönbrunns. Der lothringische Gartenarchitekt
Louis Gervais gestaltete 1750 ein prunkvolles
barockes, dreiteiliges Broderieparterre um ein
von Schloss Schönbrunn
achteckiges Bassin. Von 2000 bis 2003 wurde
der Garten nach diesen alten Plänen rekonstruiert
und in seinen Originalzustand versetzt. Das an
Stickereien erinnernde Muster der Kompartimente besteht aus Buchsornamenten, Blumenbeeten und Flächen mit verschiedenfärbigem
Steinsplitt. Den Rahmen bilden Rasenbänder
mit Formbäumen aus Buchs und Eibe.
In den von Wildem Wein bewachsenen Laubengang sind fünf Treillagepavillons eingefügt. Der
Mitte des 20. Jahrhunderts entfernte Pavillon in
der Laubengangmitte wurde durch einen moder-
PRIVY GARDEN
nen Aussichtspavillon ersetzt. Die historischen
Pavillons sind kunstvoll geschnitzte Holzkonstruktionen, gekrönt mit einer bemalten Kuppel.
Auch heute noch laden schattige Plätzchen zum
Verweilen und Genießen ein. Die Zeit scheint in
diesem Teil des Schlossparks stehen geblieben.
Fast hat man das Gefühl, der Kronprinz selbst
könnte jeden Augenblick aus dem Laubengang
in die wärmende Frühlingssonne treten.
Der Schlosspark ist täglich von 9 bis17 Uhr,
im Juli und August von 9 bis18 Uhr geöffnet.
at Schönbrunn Castle
The Crown Price Garden stretches out right across
from the main entrance to SOJA AUSTRIA'S
headquarters. While the large palace park was
opened to the general public as early as 1780
the Privy Garden along the palace's eastern façade remained the imperial family's private
sphere until the final days of the monarchy. It is
located adjacent to the apartments Crown Prince
Rudolf resided in and is among the oldest parts
of Schönbrunn Park. In 1750, garden architect
Louis Gervais from Lorraine designed a magnificent Baroque parterre de broderie in three
sections around an octagonal basin. The garden
was redesigned according to these old drawings
and restored to its original splendour between
2000 and 2003. The intricate patterns of the
compartments are reminiscent of embroidery
motifs, consisting of box ornaments, flower
beds and areas with multicoloured stone chips.
They are framed by lawn ribbons with box and
yew trees pruned in various shapes.
Five trellis-work pavilions have been set into
the pergola overgrown by Virginia creepers. In
the mid 20th century the pavilion at the centre
of the pergola was removed and replaced by a
modern Gacebo pavilion used as a viewing
point. The historical pavilions are made from
artfully carved wooden structures bearing a
painted cupola. To this day there is many a
shady place for visitors to linger in and enjoy.
Time seems to have stood still in this part of
Schönbrunn Palace. It is almost as if the crown
prince himself might step out of the pergola
and into the warm spring sun at any moment.
The palace park is open daily from 9 am to 5 pm,
in July and August from 9 am to 6 pm.
Stickereien dienten als Vorlage für
die aufwendigen Buchsornamente.
The intricate box ornaments were
modeled on embroideries.
08 SOYAWORLD
SPRING|SUMMER_2010
REZEPTE
R ECIPES
Frühlings-LauchKartoffel-Suppe
Spaghetti mit Tofu-FleischBällchen und Tomatensoße
Spring Leek and
Potato Soup
Spaghetti with Tofu
Meatballs and Tomato Sauce
ZUTATEN für 4 Portionen
600 ml Gemüsesuppe
200 g Kartoffeln, kleine Würfel
200 g Lauch, dünne Streifen
Muskat, Salz, Pfeffer
1/2 Bund Petersilie, fein gehackt
4 EL Sojamilch
ZUTATEN für 4 Personen
300 g Spaghetti
Soße
2 El Olivenöl
1 große Zwiebel, fein gehackt
800 g Tomaten, gewürfelt (Dose)
2-3 Knoblauchzehen, gehackt
1TL Oregano
1 Lorbeerblatt
Salz, Pfeffer
Bällchen
300 g Tofu Natur
250 g Rinderfaschiertes
1 Zwiebel, fein gehackt
2-3 Knoblauchzehen
1 Ei
2 EL Semmelbrösel
2-3 EL Sojasoße
1/2 TL edelsüßes Paprikapulver
4 EL Petersilie, fein gehackt
Muskat, Salz, Pfeffer
2 EL Öl
INGREDIENTS for 4 persons
600ml vegetable broth
200g potatoes, chopped into small cubes
200g leeks, cut into thin strips
Nutmeg, salt, pepper
1/2 bunch of parsley, finely chopped
4 tbsp soy milk
INGREDIENTS for 4 persons
300 g spaghetti
sauce
2 tbsp olive oil
1 large onion, finely chopped
800 g chopped tomatoes (can)
2-3 garlic cloves, chopped
1tsp oregano
1 bay leaf
Salt, pepper
ZUBEREITUNG
Gemüsesuppe zum Kochen bringen. Kartoffeln
und Lauch dazugeben, mit Muskat, Salz und
Pfeffer würzen, zugedeckt 15 Minuten köcheln.
Mit einem Mixstab die Suppe mit Petersilie und
Finesse fein pürieren. Eventuell nochmals
erhitzen, jedoch nicht kochen.
ZUBEREITUNG
Für die Soße das Olivenöl erhitzen. Die
Zwiebel darin zuerst weich dünsten, dann unter
Rühren goldgelb braten. Tomaten,
Knoblauch und Oregano sowie das
Lorbeerblatt untermischen und
alles zum Kochen bringen.
Die Soße zugedeckt zehn
Minuten köcheln, mit Salz
und Pfeffer abschmecken.
Bällchen: Gepressten Tofu
mit der Gabel zerkrümeln.
Tofu, Faschiertes, Zwiebel, Ei,
Knoblauch, Brösel, Sojasoße,
Paprikapulver und Petersilie gut
verkneten. Die Masse mit Muskat,
Salz und Pfeffer abschmecken.
Kleine Bällchen formen. In einer beschichteten
Pfanne das Öl erhitzen, die Bällchen darin rundherum anbraten. Rindfleisch-Tofu-Bällchen in die
Soße geben und kurz köcheln.
Spaghetti in Salzwasser bissfest kochen, abgießen, abtropfen lassen. Spaghetti mit den Rindfleisch-Tofu-Bällchen in Tomatensoße anrichten.
PREPARATION
Bring vegetable broth to the
boil, add potatoes and leek,
season with nutmeg, salt and
pepper, cover and let simmer
for 15 minutes.
Puree soup finely with parsley
and Finesse. Reheat as necessary without boiling.
meatballs
300g Tofu Natur
250 g minced beef
1 onion, finely chopped
2-3 garlic cloves
1 egg
2 tbsp bread crumbs
2-3 tbsp soy sauce
1/2 tsp sweet pepper powder (paprika)
4 tbsp parsley, finely chopped
Nutmeg, salt, pepper
2 tbsp oil
PREPARATION
To cook sauce heat olive oil in a pan. Gently
cook onion, then brown stirring frequently. Add
tomatoes, garlic, oregano and bay leaf and
bring to the boil. Cover and let simmer for 10
minutes, season with salt and pepper to taste.
Meatballs: Crumble pressed tofu with a fork.
Mix with minced beef, onion, egg, garlic, bread
crumbs, soy sauce, pepper powder and parsley
and knead well. Season with nutmeg, salt and
pepper to taste.
Roll into small balls. Heat oil in a non-stick pan,
brown balls from all sides. Add beef-tofu balls to
the sauce and simmer briefly.
Cook spaghetti in salted water until firm to
the bite and drain. Serve with beef-tofu
balls and tomato sauce.