FRÜHLINGSERWACHEN SPRING AWAKENING
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FRÜHLINGSERWACHEN SPRING AWAKENING
SOYAWORLD SOYAWORLD FRÜHLINGSERWACHEN SPRING AWAKENING SPRING | SUMMER_2010 www.soja.at 02 SOYAWORLD SPRING|SUMMER_2010 NEWS EDITORIAL Fruchtbare Böden Der Boden ist die Grundlage unseres Lebens. Mehr als 90 % aller Nahrungsmittel stammen aus dem Boden. „Es geht darum, diesen Boden sinnvoll zu nützen und sorgsam zu schützen“ stellt Umweltlandesrat Dr. Stephan Pernkopf beim Bodenbündnistag in Tulln fest. Die Bedeutung des Bodens als Ernährungsgrundlage ist in den Industrieländern weitgehend in Vergessenheit geraten. Böden sind aber eine wesentliche Lebensgrundlage des Menschen. Er produziert auf ihnen mehr als 90 Prozent aller Nahrungsmittel, des Tierfutters und der Faserstoffe. Bodenfruchtbarkeit ist verbunden mit einem sorgsamen Umgang mit dem Boden und einer nachhaltigen Bewirtschaftung, die insbesondere auf die Humusbildung Rücksicht nimmt. Damit Pflanzen wachsen können, brauchen sie eine große Zahl von Nährelementen, die sie in gelöster Form dem fruchtbaren Boden entnehmen müssen. Die Bedeutung des Bodens wurde beim 9. Internationalen Jahrestag des Bodenbündnisses europäischer Städte, Kreise und Gemeinden, diesmal in Tulln an der Donau diskutiert. Mit dem Thema „Fruchtbare Böden – nützen und schützen“ beschäftigten sich Fachvorträge und Workshops. Infostände von Bodenbündnispartnern zeigten ein reiches Spektrum an Angeboten und Initiativen für Umwelt- und Bodenschutz. Weitere Infos unter www.unserboden.at Fertile Soil Fertile soil is the essence of life. More than 90% of all food thrives on soil. „We need to use this soil sensibly and protect it diligently,“ says Dr. Stephan Pernkopf, provincial councillor for the environment, at the soil alliance day in Tulln. Industrial countries have largely forgotten the significance of soil as a basis of food. Yet soil is the essence of human life. It generates more than 90 percent of all food, feedstuff and fibre. Fertile soil requires diligent treatment and sustainable management, especially with a view to humus formation. For plants to thrive they need a large number of nutrients which they draw from fertile ground in dissolved form. The significance of soil was the focus of the 9th annual international meeting of the European Soil and Land Alliance of European Cities and Towns held in Tulln, Lower Austria. Lectures and workshops homed in on the topic of “fertile soil – use and protect it“. Soil alliance partners displayed a wide range of proposals and initiatives for environmental and soil protection at their information booths. See www.unserboden.at for more information! Impressum | Masthead Responsible for the content: SOJA AUSTRIA, Schloss Schönbrunn 80 A-1130 Vienna/Austria • Chief Editor: Michaela Muschitz/Lighthouse Coaching & Communication • Art Director: Martin Stecher/overVELMing! Translation: Mag. Isabella Chorolez-Perner/DDA-DieDolmetschagentur Photos: Image Industry, imagesource, iStockphoto, Fritz Kalteis, Günter Menzl, Österreichische Bundesgärten/J. Silver, S. Fürnkranz; RWA, Martin Stecher • Printing: Druckerei Janetschek • Paper: Claro Bulk/antalis WIR HABEN GROSSES VOR! WE HAVE GREAT PLANS! Als Redakteurin der neu gestalteten SOYAWORLD heiße ich Sie willkommen und darf ich Ihnen Gusto machen: auf frische Informationen rund um das Thema Soja. Auf dem bewusst gewählten Großformat des Magazins bringe ich Ihnen halbjährlich spannende Artikel aus der Welt des Sojas und lasse Sie einen Blick hinter die Kulissen der SOJA AUSTRIA werfen. Neben Rezepten werden Sie auch immer wieder etwas Neues aus dem Hauptsitz von SOJA AUSTRIA, dem Schloß Schönbrunn, lesen. Diesmal schauen wir uns den privaten Garten der kaiserlichen Familie, den Kronprinzengarten, genauer an. Außerdem lesen Sie über das vor kurzem abgeschlossene Zertifizierungsverfahren CERT ID und welche Kriterien dafür zu erfüllen sind. Passend zur Jahreszeit erfahren Sie, worauf es bei der Aussaat der anspruchsvollen Diva im heimischen Ackerbau ankommt und warum Wasser in Österreich eine so große Rolle spielt. In den nächsten Wochen und Monaten wird ein frischer Wind durch die SOJA AUSTRIA wehen. Neben dem neuen Outfit der SOYAWORLD wird gerade heftig an der Neugestaltung der Homepage gebastelt. Und auch die Broschüren, technischen Manuals und so weiter werden sich bis zum Herbst neu präsentieren. Lassen Sie sich überraschen! Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Welcome to SOYAWORLD magazine in a new look! As the new editor I would like to whet your appetite for fresh information all about soy and deliberately opted for a large-format magazine to provide you with exciting articles about the world of soy and give you the opportunity to look behind the scenes of SOJA AUSTRIA. In addition to recipes we will also keep you informed of the latest news from our headquarters at Schönbrunn Palace. This time, join us for a closer look at the imperial family's Privy Garden, also known as Crown Prince Rudolph garden. Plus, read about our recently completed CERT ID certification process and the criteria we have to meet. Now is the right time of the year to find out about what has to be considered when sowing soy – a demanding diva in Austrian agriculture – and why water plays such an important role in Austria. A fresh wind will be blowing through SOJA AUSTRIA in the weeks and months to come. Aside from the new SOYAWORLD magazine we are busy reconstructing our website. New brochures, technical manuals and so forth will also be out by autumn. Find out for yourself! Happy reading! Yours, Michaela Muschitz SOYAWORLD 03 HINTERGRUND | BACKGROUND PFLANZ DICH! PLANT IT! Sobald es warm genug ist, wird das Saatgut für unsere Sojabohnen ausgebracht. Dabei ist die Sojapflanze die anspruchsvolle Diva im heimischen Ackerbau, die nur auf den besten Böden Wurzeln schlagen will und sich am liebsten in sonnigen Lagen räkelt. E The seeds for our soybeans are sown as soon as the weather is warm enough although in Austrian agriculture soy is a very demanding diva willing to strike roots only in the best of soils and the sunniest of locations. Die Sojabohne ist anspruchsvoll – sie verlangt einen lockeren, gut durchlüfteten Boden. Er sollte tiefgründig sein, eine gute Wasserspeicherfähigkeit haben und der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen. Außerdem mag es die Sojabohne warm – erst ab einer Bodentemperatur von acht bis zehn Grad Celsius beginnt sie zu keimen. Daher findet die Aussaat erst zwischen Mitte April und Anfang Mai statt. Damit bei den in Österreich herrschenden Bodenund Wasserbedingungen kräftige, gesunde Pflanzen wachsen, überlässt man nichts dem Zufall. In enger Zusammenarbeit mit der Saatgutabteilung des Dachverbandes der Lagerhausgenossenschaften wird an der optimalen Qualität des Saatgutes gearbeitet. Thomas Richter ist in der Saatgutabteilung der RWA für die Entwicklung neuer Sojasorten zuständig. Er steht mit Züchtern von Sojapflanzen weltweit in Verbindung und prüft, welche der angebotenen Sorten in Österreich angebaut werden können. „Wir verbessern das Saatgut durch Kreuzung der besten Sorten immer weiter, ohne gentechnischer Veränderung.“ erklärt Thomas Richter auf die Frage, weshalb nicht einfach Sojabohnen aus dem letzten Jahr angepflanzt werden. Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf der Kreuzung von Sojapflanzen, um die Pflanzen an die heimischen Bodengegeben- heiten anzupassen und den Ertrag zu steigern. Regelmäßige Studien des Gesundheitsministeriums zeigen wie wichtig den Österreichern gentechnik-freie Lebensmittel sind. Ein Grund mehr auf gentechnisch verändertes Saatgut bei SOJA AUSTRIA zu verzichten. Denn das würde bedeuten, dass das Saatgut und somit die Erbinformation der Pflanze durch Indizieren von artfremden Genfrequenzen nachhaltig verändert wird. „Wir behandeln das Saatgut nur oberflächlich mit Knöllchenbakterien, damit die Pflanzen besser wachsen“. Die Knöllchenbakterien versorgen die Pflanze – wie bei allen Leguminosen bzw. Hülsenfrüchten – mit dem nötigen Stickstoff, der für das Pflanzenwachstum lebensnotwendig ist. Inzwischen wurde Saatgut für die verschiedenen Verarbeitungen von Soja gezüchtet – sei es für Futtermittel, zur Ölproduktion oder für die Lebensmittelindustrie. Soybeans are very demanding, requiring uncompacted, well aerated soil of sufficient depth with good water retention capacity and a pH-value between 6.0 and 7.0. They also like it warm: they need a minimum soil temperature of eight to ten degrees centigrade to sprout. This is why they are not sown before mid-April and early May. To cultivate strong, healthy plants in Austrian soil and weather conditions, nothing is left to Spezielle Aussaatmaschinen bringen das Saatgut in die Erde Seeds are placed in the soil with special sowing machines chance. We work closely together with the seed division of the umbrella organisation of Lagerhaus associations to produce top quality seeds. Thomas Richter is responsible for the development of new soybean varieties at the RWA seeds department. He has contacts with soybean growers across the globe and examines the different varieties to see if they can be cultivated in Austria. Asked why he doesn't simply use last year's soybeans he explains, "We improve our seeds by consistently crossbreeding the best varieties without genetically modifying them". Main emphasis is placed on hybridising soy to adapt the plant to Austrian soil conditions and increase crop yields. Regular studies carried out by the ministry of health proved the importance Austrians attach to GMO free food. This is one more reason why SOJA AUSTRIA does without genetically modified seeds as the indication of foreign gene frequencies would change the genetic information of the plants. "The surface only is treated with rhizobia to enhance plant growth." Like all legumes and pulses the plant is thus supplied with nitrogen which is indispensable for plant growth. Meanwhile, different seeds have been developed for the many uses of soy ranging from feed stuff to oil production and the food industry. Thomas Richter entwickelt neue Sojasorten in der RWA Thomas Richter is developing new soy varieties at RWA SPRING | SUMMER_2010 04 SOYAWORLD PRUF MICH! SOJA AUSTRIA war eines der ersten Unternehmen in Europa, das für vollfette Sojaprodukte von Cert ID zertifiziert wurde. Was bedeutet dieser Qualitätsstandard eigentlich und welche Kriterien müssen für eine Zertifizierung erfüllt werden? SOYAWORLD sucht nach den Antworten! Cert ID GVO-frei Zertifizierung Cert ID wurde 1999 ins Leben gerufen und ist das älteste „GVOfrei“ Zertifizierungsprogramm. Seit der Version 1.0 ist diese Norm weiter ausgebaut, entwickelt und geändert worden. Heute sind wir bei Version 5.1 angelangt. Das Programm bestätigt Unternehmen durch eine unabhängige Zertifizierungsorganisation, dass ihre Produktions- und Transportsysteme, Qualitätssicherungssysteme und Produkte „GVO-frei“ sind und somit den Anforderungen der Cert ID Norm entsprechen. Dazu ist es erforderlich, dass die zertifizierten Produkte einen Schwellenwert von unter 0,1 % adventiver, technisch unvermeidbarer GVO-Verunreinigungen aufweisen. Die Zertifizierung bestätigt auch die Einhaltung der EU-Vorschriften hinsichtlich Kennzeichnung und Nachverfolgbarkeit von GVO. Laut Definition müssen Produkte, die den Anforderungen der Cert ID Norm entsprechen, nicht mehr im Sinne der Verordnung EG 1829/2003 gekennzeichnet werden. Das Cert ID GVO-frei Programm basiert auf drei Prinzipien: Nachverfolgbarkeit, Trennung und Prüfung. Das Cert ID Programm ist eine Kontroll- und Bestätigungsinstanz für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie. Sie garantiert den Konsumenten die umfassende Kontrolle. Dadurch wird das Konsumentenvertrauen gestärkt. Die Cert ID Programme schaffen so einen Mehrwert in jeder einzelnen Phase der Nahrungsmittelkette: vom Produzenten des Saatgutes und Landwirt bis zum Erzeuger und Händler. .. Anwendungsbereich Das Cert ID Programm überprüft alle Teilschritte: Beschaffung, Produktion, den Transport, die Verarbeitung und Lagerung, den Vertrieb sowie die Kennzeichnung von Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Produkten pflanzlicher und tierischer Herkunft. Unternehmen, die sich laut der Cert ID GVO-frei Norm zertifizieren lassen, werden einmal pro Jahr nach den folgenden Kriterien geprüft: • GVO-Risikobewertung • Pflichten des Unternehmens • Arbeitsverfahren und -anweisungen • Qualitätssicherungssysteme, -verfahren und -spezifikationen • Prüfung der Systeme, Methoden für Korrekturmaßnahmen und Veränderungsprozesse • Aufzeichnungspflicht und Wartung • Erforderliche Ausbildungen • Anforderungen an Einkauf sowie Aufzeichnungen • Produkt- und Materialspezifikationen • Rückverfolgbarkeit • Probenentnahme und PCR- Analysen • Kennzeichnung Die Norm kann, einschließlich der Samenzucht, auf die gesamte Nahrungsmittelkette angewandt werden, bei Bedarf auch auf Tiere und Produkte tierischen Ursprungs. Wird bei der Prüfung festgestellt, dass in einem der Schritte eine Abweichung von der Norm vorliegt, wird die Zertifizierung nicht bestätigt. Erst wenn ein objektiver Beweis für die Mängelbehebung vorliegt, erfolgt die Zeritifizierung. SOJA AUSTRIA is for full- fat soy pro must companies Cert ID ist anerkannter Spitzenreiter in diesem Bereich und wird von den großen Nahrungsmittelproduzenten und Händlern weltweit anerkannt und akzeptiert. Durch Soja hat sich Cert ID als unabhängiges Zertifizierungsproramm für „GVO-freie“ Pflanzen etabliert. Dennoch ist es keine reine „SojaNorm“, sondern kann für jede Kulturpflanze oder Produkt angewandt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie als Nahrungsmittel oder Futter dienen. Dies ist eine wesentliche Eigenschaft, da genetische Veränderungen auch bei anderen Kulturpflanzen durchgeführt wurden: unter anderem bei Mais, Reis und jüngst auch bei in Europa heimischen Pflanzen wie Kartoffeln und Zuckerrüben. SOJA AUSTRIA ist seit 2005 zertifiziert und besteht die Prüfung jedes Jahr. SOYAWORLD 05 Jeder Teilschritt der Produktion wird akribisch geprüft. Each production step is painstakingly checked and supervised. TEST ME! one of the first companies in Europe to be certified according to Cert ID ducts. Yet what does this quality standard stand for and which criteria fulfil to be certified? SOYAWORLD is searching for answers! Cert ID NON-GMO Certification Cert ID was launched in 1999 and is the longest running NON-GMO certification programme of its kind. Since its launch as version 1.0 the Standard has been extended, developed and modified and is currently on version 5.1. The aim of the programme is to provide organisations with independent, third-party certification services to verify that their production, handling and quality systems, as well as their products are “NON-GMO”, meaning that they comply with the requirements of the Cert ID Standard to exclude GMOs. This requires that certified products meet a threshold level of less than 0.1% adventitious, technically unavoidable GMO contamination. The certification also verifies compliance with EU Regulations related to labelling and traceability of GMOs so that by definition a product which meets the requirements of the Cert ID Standard will not have to be labelled within the meaning of Regulation EC 1829/2003. The Cert ID NON-GMO programme is based upon the three principles of traceability, segregation and testing. The Cert ID programme not only provides control and verification for the food and feed industry, it is also a means to demonstrate to consumers that products are suitably monitored, thereby enhancing their confidence. Cert ID certification programmes are designed to add value at every point along the food chain, from the seed producer and farmer to the manufacturer and retailer. Scope The Cert ID programme covers procurement, production, handling, processing, storage, distribution, and labelling of foods and agricultural products of plant and animal origin. Organisations seeking certification under the Cert ID NON-GMO Standard are annually audited in the following respects: • GMO risk assessment • Organisational responsibilities • Operational procedures and work instructions • Quality assurance systems, procedures, and specifications • Systems auditing, corrective action methods, and change processes • Record keeping requirements and maintenance • Training requirements • Purchasing requirements and records • Product and materials specifications • Traceability • Sampling and PCR (DNA) testing regimes • Labelling The Standard can be applied throughout the food chain including the raising of seed, as well as animals and products of animal origin as needed. In the event of non-conformances raised during the audit certification will not be granted. Verification requires the client to submit objective evidence of correction. The Cert ID NON-GMO Standard is the acknowledged leader in the field, recognised and accepted by major food manufacturers and retailers globally. Although the Cert ID NON-GMO Standard gained a foothold with soy it is not a ‘soy standard’ as such but can be applied to any crop, product or derivative whether for food or feed. This is essential as genetic modification has been applied to new crops such as maize, rice and more recently to crops indigenous to Europe such as potatoes and sugar beet. SOJA AUSTRIA has been certified since 2005 and annually meets the standard’s criteria. 06 SOYAWORLD SPRING | SUMMER_2010 UMWELT | ENVIRONMENT WASSER – EINE NATÜRLICHE QUELLE WATER – A NATURAL SOURCE Österreich ist ein gesegnetes Land! Sauberes, farbloses und geruchloses Wasser strömt für uns ganz selbstverständlich aus unseren Wasserleitungen. Doch diese Selbstverständlichkeit ist in vielen Teilen der Welt ein kleines Wunder. E Austria is a blessed country! Clean, colourless and odour-free water from our taps is a matter of course for us. In many other parts of the world it is still a small miracle. Die Wasserqualität in Österreich ist legendär – einige der österreichischen Seen haben sogar Trinkwasserqualität. Wobei nur ein geringer Anteil des österreichischen Wassers tatsächlich zum Trinken verwendet wird. International gesehen sind Industrie und Landwirtschaft die größten Wasserverbraucher. Gerade für Obst- und Gemüsebau reichen die Niederschläge alleine nicht für gute Ernten aus. Daher muss zusätzlich bewässert werden. 22 % der Wassermengen werden international für die Bewässerung in der Landwirtschaft verbraucht. Die ansonsten anspruchsvolle Sojapflanze gehört jedoch nicht zu den durstigen – sie muss in der Wachstumsphase nicht zusätzlich gegossen werden, sondern begnügt sich mit dem Grundwasser und dem Wasser aus Regenfällen. Österreich deckt seinen Trinkwasserbedarf zu 50 % aus Grundwasser, während die restlichen 50 % aus Quellwasser gewonnen werden. Grundwasser ist aufgrund erhöhter Nitratbelastungen immer wieder in die Schlagzeilen gekommen. Ursache dafür ist eine Überdüngung durch die Landwirtschaft. Auch hier zeigt sich Soja als Musterschüler – denn es wächst und gedeiht ohne Dünger. Somit kann die Belastung von Boden und Wasser verhindert werden. Außerdem gewährleistet ein jährlicher Fruchtwechsel einen schonenden und sorgsamen Umgang mit dem Boden und sorgt so dafür, dass dieser nicht einseitig ausgelaugt wird. Auch das erspart den Einsatz von Dünger. Österreich verdankt seine hohe Wasserqualität unter anderem dem funktionierenden Kanalnetz. Denn während in anderen Ländern Abwässer einfach in die Flüsse geleitet werden, gibt es in Österreich ein flächendeckendes Kanalsystem, das die Verschmutzung der Gewässer verhindert. Gehen wir sorgsam mit unserem Wasser um. Damit wir auch weiterhin beruhigt das kühle Nass direkt aus der Wasserleitung zum Trinken, Kochen und Waschen verwenden können! The quality of water in Austria is legendary – some of our lakes even have drinking water quality. It should be noted that most of our water is not actually used for drinking. On international terms industry and agriculture account for the highest water consumption. Fruit and vegetable growing in particular cannot rely on precipitation alone to produce good harvests. Additional irrigation is required. 22% of all water internationally is used for irrigation in agriculture. Soy beans, demanding plants in many respects, are not among the thirstiest. Österreichische Seen haben Trinkwasserqualität. Austrian lakes boast drinking water quality! They don’t need to be watered during the growth phase, making do with ground- and rainwater instead. 50% of drinking water in Austria is groundwater, the rest is spring water. Groundwater has come under repeated attack from the media because of high nitrate concentrations caused by overfertilization in agriculture. Again soybeans are top of the class as they thrive without fertilizers, keeping soil and water pollution at bay. Annual crop rotation avoids unbalanced leaching and ensures diligent soil treatment without the use of fertilizers. Austria’s water quality is due to its efficient sewer network, amongst others. While other countries pass their waste water directly into the rivers Austria has developed an areawide sewer system to avoid pollution of waters. If we treat our water with care using water from the tap for drinking, cooking and washing need never be a cause for worry! SOYAWORLD 07 Der Kronprinzengarten vis à vis der Büroräume von SOJA AUSTRIA Crown Prince Rudolf Garden across from SOJA AUSTRIA’S headquarters DER PRIVATE GARTEN Gegenüber des Eingangs zum SOJA AUSTRIA Hauptquartier erstreckt sich der Kronprinzengarten. Diese Anlage an der Ostfassade des Schlosses war bis zum Ende der Monarchie der Privatgarten der kaiserlichen Familie, während der übrige Schlosspark bereits 1780 für die Bevölkerung geöffnet wurde. Direkt bei den ehemaligen Appartements von Kronzprinz Rudolf gelegen, gehört der Kronprinzengarten zu den ältesten Parkpartien Schönbrunns. Der lothringische Gartenarchitekt Louis Gervais gestaltete 1750 ein prunkvolles barockes, dreiteiliges Broderieparterre um ein von Schloss Schönbrunn achteckiges Bassin. Von 2000 bis 2003 wurde der Garten nach diesen alten Plänen rekonstruiert und in seinen Originalzustand versetzt. Das an Stickereien erinnernde Muster der Kompartimente besteht aus Buchsornamenten, Blumenbeeten und Flächen mit verschiedenfärbigem Steinsplitt. Den Rahmen bilden Rasenbänder mit Formbäumen aus Buchs und Eibe. In den von Wildem Wein bewachsenen Laubengang sind fünf Treillagepavillons eingefügt. Der Mitte des 20. Jahrhunderts entfernte Pavillon in der Laubengangmitte wurde durch einen moder- PRIVY GARDEN nen Aussichtspavillon ersetzt. Die historischen Pavillons sind kunstvoll geschnitzte Holzkonstruktionen, gekrönt mit einer bemalten Kuppel. Auch heute noch laden schattige Plätzchen zum Verweilen und Genießen ein. Die Zeit scheint in diesem Teil des Schlossparks stehen geblieben. Fast hat man das Gefühl, der Kronprinz selbst könnte jeden Augenblick aus dem Laubengang in die wärmende Frühlingssonne treten. Der Schlosspark ist täglich von 9 bis17 Uhr, im Juli und August von 9 bis18 Uhr geöffnet. at Schönbrunn Castle The Crown Price Garden stretches out right across from the main entrance to SOJA AUSTRIA'S headquarters. While the large palace park was opened to the general public as early as 1780 the Privy Garden along the palace's eastern façade remained the imperial family's private sphere until the final days of the monarchy. It is located adjacent to the apartments Crown Prince Rudolf resided in and is among the oldest parts of Schönbrunn Park. In 1750, garden architect Louis Gervais from Lorraine designed a magnificent Baroque parterre de broderie in three sections around an octagonal basin. The garden was redesigned according to these old drawings and restored to its original splendour between 2000 and 2003. The intricate patterns of the compartments are reminiscent of embroidery motifs, consisting of box ornaments, flower beds and areas with multicoloured stone chips. They are framed by lawn ribbons with box and yew trees pruned in various shapes. Five trellis-work pavilions have been set into the pergola overgrown by Virginia creepers. In the mid 20th century the pavilion at the centre of the pergola was removed and replaced by a modern Gacebo pavilion used as a viewing point. The historical pavilions are made from artfully carved wooden structures bearing a painted cupola. To this day there is many a shady place for visitors to linger in and enjoy. Time seems to have stood still in this part of Schönbrunn Palace. It is almost as if the crown prince himself might step out of the pergola and into the warm spring sun at any moment. The palace park is open daily from 9 am to 5 pm, in July and August from 9 am to 6 pm. Stickereien dienten als Vorlage für die aufwendigen Buchsornamente. The intricate box ornaments were modeled on embroideries. 08 SOYAWORLD SPRING|SUMMER_2010 REZEPTE R ECIPES Frühlings-LauchKartoffel-Suppe Spaghetti mit Tofu-FleischBällchen und Tomatensoße Spring Leek and Potato Soup Spaghetti with Tofu Meatballs and Tomato Sauce ZUTATEN für 4 Portionen 600 ml Gemüsesuppe 200 g Kartoffeln, kleine Würfel 200 g Lauch, dünne Streifen Muskat, Salz, Pfeffer 1/2 Bund Petersilie, fein gehackt 4 EL Sojamilch ZUTATEN für 4 Personen 300 g Spaghetti Soße 2 El Olivenöl 1 große Zwiebel, fein gehackt 800 g Tomaten, gewürfelt (Dose) 2-3 Knoblauchzehen, gehackt 1TL Oregano 1 Lorbeerblatt Salz, Pfeffer Bällchen 300 g Tofu Natur 250 g Rinderfaschiertes 1 Zwiebel, fein gehackt 2-3 Knoblauchzehen 1 Ei 2 EL Semmelbrösel 2-3 EL Sojasoße 1/2 TL edelsüßes Paprikapulver 4 EL Petersilie, fein gehackt Muskat, Salz, Pfeffer 2 EL Öl INGREDIENTS for 4 persons 600ml vegetable broth 200g potatoes, chopped into small cubes 200g leeks, cut into thin strips Nutmeg, salt, pepper 1/2 bunch of parsley, finely chopped 4 tbsp soy milk INGREDIENTS for 4 persons 300 g spaghetti sauce 2 tbsp olive oil 1 large onion, finely chopped 800 g chopped tomatoes (can) 2-3 garlic cloves, chopped 1tsp oregano 1 bay leaf Salt, pepper ZUBEREITUNG Gemüsesuppe zum Kochen bringen. Kartoffeln und Lauch dazugeben, mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen, zugedeckt 15 Minuten köcheln. Mit einem Mixstab die Suppe mit Petersilie und Finesse fein pürieren. Eventuell nochmals erhitzen, jedoch nicht kochen. ZUBEREITUNG Für die Soße das Olivenöl erhitzen. Die Zwiebel darin zuerst weich dünsten, dann unter Rühren goldgelb braten. Tomaten, Knoblauch und Oregano sowie das Lorbeerblatt untermischen und alles zum Kochen bringen. Die Soße zugedeckt zehn Minuten köcheln, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bällchen: Gepressten Tofu mit der Gabel zerkrümeln. Tofu, Faschiertes, Zwiebel, Ei, Knoblauch, Brösel, Sojasoße, Paprikapulver und Petersilie gut verkneten. Die Masse mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken. Kleine Bällchen formen. In einer beschichteten Pfanne das Öl erhitzen, die Bällchen darin rundherum anbraten. Rindfleisch-Tofu-Bällchen in die Soße geben und kurz köcheln. Spaghetti in Salzwasser bissfest kochen, abgießen, abtropfen lassen. Spaghetti mit den Rindfleisch-Tofu-Bällchen in Tomatensoße anrichten. PREPARATION Bring vegetable broth to the boil, add potatoes and leek, season with nutmeg, salt and pepper, cover and let simmer for 15 minutes. Puree soup finely with parsley and Finesse. Reheat as necessary without boiling. meatballs 300g Tofu Natur 250 g minced beef 1 onion, finely chopped 2-3 garlic cloves 1 egg 2 tbsp bread crumbs 2-3 tbsp soy sauce 1/2 tsp sweet pepper powder (paprika) 4 tbsp parsley, finely chopped Nutmeg, salt, pepper 2 tbsp oil PREPARATION To cook sauce heat olive oil in a pan. Gently cook onion, then brown stirring frequently. Add tomatoes, garlic, oregano and bay leaf and bring to the boil. Cover and let simmer for 10 minutes, season with salt and pepper to taste. Meatballs: Crumble pressed tofu with a fork. Mix with minced beef, onion, egg, garlic, bread crumbs, soy sauce, pepper powder and parsley and knead well. Season with nutmeg, salt and pepper to taste. Roll into small balls. Heat oil in a non-stick pan, brown balls from all sides. Add beef-tofu balls to the sauce and simmer briefly. Cook spaghetti in salted water until firm to the bite and drain. Serve with beef-tofu balls and tomato sauce.