BERNEMER halblange - Bürgerverein und Förderkreis historisches
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BERNEMER halblange - Bürgerverein und Förderkreis historisches
BERNEMER halblange (Jubiläums) Blättchen des Bürgervereins und Förderkreis historisches Bornheim e.V. Nr. 01/2015 Der „Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim“ feiert in diesem Jahr sein 125. Jubiläum Beim Pfannenkuchen-Hofmann fing im Jahre 1890 alles an Der Lange Hof. Gemälde von Heinz Böttger Liebe Freundinnen & Freunde Bornheims, vor 125 Jahren, am 17. November 1890 trafen sich in der Gaststätte „Zum langen Hof“ beziehungsweise „Pfannenkuchen-Hofmann“ in der oberen Berger Straße einige honorige Bornheimer, ausschließlich männlichen Geschlechts, und gründeten den „Bezirksverein Bornheim“. Vorsitzender des Gründervorstandes war der Apotheker und Inhaber der Arnsburg-Apotheke August Nonnè, sein Stellvertreter der Ökonom Friedrich Rühl, Schriftführer der Lehrer Eduard Martell und der Techniker Michael Kämpf, Schatzmeister der Keltereiinhaber Friedrich Rackles und der Dachdecker August Müller. Zum Ehrenvorsitzenden wurde der Keltereiinhaber Georg Rackles ernannt und zu den Gründungsmitgliedern zählte auch der Gastwirt des „Schützenhof“ Adolph Steib, dessen Nachfahre (ebenfalls) Adolf Steib, eines unserer honorigen Mitglieder ist. Für den Gemeinsinn Bornheims Der „Bezirksverein Bornheim“ stellte sich die Aufgabe, „den Gemeinsinn unter den Bewohnern des Stadtteils zu fördern und die Interessen der Bürger wahrzunehmen“. Gründungsgrund war sicherlich auch, dass 13 Jahre nach der Eingemeindung es keinen Gemeinderat der ehemaligen preußischen Landgemeinde Bornheim mehr gab und man neben den zeitweilig nur zwei Frankfurter Stadtverordneten aus Bornheim mehr politische Partizipation wollte. Einige der Bornheimer Herren bezeichneten sich in apfelweingeschwängerter Laune sogar als „Kettenhund vorm Frankfurter Rathaus“. Wo nun die reine Wahrheit liegt, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Jedoch der Bezirksverein setzte sich engagiert für zahlreiche Belange ein und trat jahrzehntelang mit seinen Forderungen gegenüber Stadtverordnetenversammlung und Magistrat als Interessenvertretung Bornheims auf. Mit der Gründung der Ortsbeiräte im Jahre 1972 verlor der „Bezirksverein Bornheim, der sich 1965 in „Bürgerverein Bornheim“ umbenannte, diese Kernaufgabe und konzentrierte sich auf andere Inhalte. Zusammenschluss zweier Vereine 1997 schlossen sich die Mitglieder des „Bürgerverein Bornheim“ und des „Förderkreis historisches Bornheim“ zusammen und gaben sich unseren heutigen Ver- Blanko-Urkunde des „Bezirksverein Bornheim“ unserer Vorläuferorganisation 2 einsnamen: „Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim“. Der Förderkreis entstand als Bürgerinitiative, weil die Bornheimer den 1980 aufgestellten ungeliebten Brunnen am Marktplatz, den sie als Hundeklo und Zinksarg bezeichneten, durch einen Brunnen ihrer Wahl ersetzt haben wollten. Nach Aktionen und Spendensammlungen bekamen sie dann ihren „Halblange-Brunnen“, dessen tanzende Figuren mehr dem Charakter des „lustigen Dorfes“ entsprechen. Seitdem ist auch die Bornheimer Historie das Kerngeschäft des Vereins. Aktivitäten für Bornheim und seine Menschen Seit 1994 besteht das „Bernemer Museumslädchen“ (Frankfurts kleinstes Museum) in der Turmstraße und im Keller des dazugehörigen Wohnhauses das „Bornheim-Archiv“, das ständig durch neue Archivalien und Exponate erweitert wird und in dem „richtig gearbeitet wird“. Hinzu kamen die „Bernemer Babbelabende“ mit Mundartinterpreten in Apfelweinlokalen, historische Stadtteilführungen und andere Veranstaltungen, seit 1996 erscheint regelmäßig der „Bernemer Halblange“ als Mitteilungsblatt für Mitglieder, sowie bereits im 17. Jahr unser Stadtteilkalender „Wir in Bornheim“, der über die Stadtteilgrenzen bis in Übersee zum beliebten Sammlerobjekt geworden ist. Bornheim-Gefühl Ab und an mischen wir uns immer noch in die Kommunalpolitik ein, aber nicht parteipolitisch, sondern überparteiisch, wie am Beispiel des Erhalts des Langen Hofes oder in Sachen Denkmalschutz. Doch Hauptziel unser ehrenamtlichen Arbeit ist, dass das „Bornheim-Gefühl“ gehegt, gepflegt und weitertransportiert wird. Dafür suchen wir Mitstreiter, „Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder Nationalität unwichtig“, so in einem Flugblatt des „Bürgerverein und Förderkreis historischen Bornheim“ und „wenn Sie alte Fotos, Schriften oder Bornheimer Devotionalien auf dem Dachboden entdecken, bei uns leben ihre Erinnerungen weiter!“ Jubiläumsjahr 2015 Nun sind wir 125 Jährchen jung. Ein berechtigter Grund zum Feiern. Im Laufe des Jahres wollen wir deshalb ein paar entsprechende Veranstaltungen organisieren. Hierzu gehört ein entsprechende Ausstellung im Museumslädchen, ein etwas größerer Bernemer Babbelabend, sowie eine historische Exkursion und einiges mehr. Das Problem dabei ist wie meist, dass wir hierfür aktive Helferinnen und Helfer suchen. Also bitte melden! Unsere neue Homepage ist online www. historisches-bornheim.de Danke! Seit einigen Jährchen bin ich nun Vorsitzender (und Museumsdirektor) dieses großartigen Vereins und habe in dieser Zeit hier Die aktuellen Kalenderblätter aus unserem „Stadtteilkalender Wir in Bornheim 2015 sind auf der Homepage zu sehen Bernhard E. Ochs als „Weißbusch“ (Bürgerwehsoldat) vor dem Bernemer Museumslädchen, dem Stolz der StadtteilHistoriker ebenso großartige Menschen kennengelernt. Dafür möchte Allen danken ohne die zahlreichen Namen zu nennen. Euer Engagement und eure Freundschaft machen mich nicht nur stolz, sondern haben mein persönliches Leben auch bereichert. Ihr / Euer Bernhard E. Ochs Vorsitzender Der Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim hat endlich wieder eine neue ansprechende Homepage, die noch im Aufbau ist. Betreut wird sie von unserer Schriftführerin Ricarda Köhler. Nun fliessen peu a peu die Texte ein. Doch jedes Mitglied kann auch gerne einen Textbeitrag oder Fotos zu den Themen Bornheim, Geschichte und Unsere neue Webmasterin ähnlichem beiRicarda Köhler steuern. Also einfach einmal reinschauen unter: www.historisches-bornheim.de. 3 Der lange Hof in der Berger Straße 326 ist ein geschichtsträchtiger Ort Eine Forderung des Bürgervereins Bornheim aus dem Jahre 1897 Wiege der Bornheimer Vereine Wann bekommen die Bornheimer endlich ihren Bahnhof? Der „Lange Hof“ in der oberen Berger Straße ist keine denkmalgeschützte Sehenswürdigkeit, sondern ein Beispiel für den aktiven Einsatz von Bürgern für ein Stück Bornheimer Heimat. Der Name entstammt dem Volksmund wegen seiner Grundstücksform. 1642 waren hier die erste Bornheimer Brauerei und Der Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim hatte sich den Erhalt sowie eine sinnvolle und gemeinnützige Nutzung des historischen Areals auf die Fahne geschrieben, er organisierte Unterschriftenaktionen, ein Hof-Fest und intervenierte bei Ortsbeirat, Stadtverordnetenversammlung und Hessischem Denkmalschutz. So wurde 2004 eine Zukunftswerkstatt unter breiter Beteiligung installiert, die ein Ergebnis erarbeitete, das als Vorgabe zur Bebauung diente und von der KEG (Konversionsgrundstücks-Entwicklungs-Gesellschaft) umgesetzt wurde. 2009 bezogen dann die ersten neuen Bewohner den Langen Hof. Die Schaffung einer Wegebeziehung durch das Areal zur Inheidener Straße steht noch aus, sowie die in der Zukunftswerkstatt festgelegte gemeinnützige Teilnutzung. 1972 wurden im Zuge der hessischen Gebietsreform kleinere und mittlere Gemeinden zusammengelegt. Zuvor hatte auf dem Lande jedes Dorf seinen eigenen Bürger- Adolph Steib. Einer seiner Nachfahren, Hermann Steib, ist Mitglied des Ortsbeirates 4 (Bornheim/Ostend), jenes kommunalen Gremiums also, das die Bezirksvereine be- Der Lange Hof heute später Gastwirtwirtschaften sowie landwirtschaftliche Betriebe, die im Laufe der Jahrhunderte häufig die Besitzer wechselten. Bekannte Gaststätten hießen „Zu den drei halben Monden“ oder nach einem Eigentümer „Pfannenkuchen-Hofmann“ mit der Gaststube „Dickworzkaut“. Im Langen Hof fand ein reges Vereins- und öffentliches Leben statt. 1840 wurde hier der Bornheimer Musikverein, 1890 der Bornheimer Bezirksverein, der heute den Namen Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim trägt und weitere Vereine gegründet. Er ist viele Jahre Standort des Kerwebaums und Kerwetreibens. 1905 erwirbt die Stadt das Areal um die Berger Straße zu erweitern und die Große Spillingsgasse bis zur „Weißen Erde“ zu verlängern. Doch dieser Plan wird nie umgesetzt. 4 „Der Schützenhof“ die ehemalige Gaststätte von Adolph Steib meister und Gemeinderat, die nun zu ehrenamtlichen Ortsvorstehern und Ortsbeiräten wurden. In Frankfurt nahmen die Bezirksvereine, später in Bürgervereine umbenannt, die Interessen der Bürger in den Stadtteilen gegenüber Magistrat und Stadtverordnetenversammlung wahr. Durch die Gründung der Ortsbeiräte verloren sie ihre kommunalpolitischen Aufgabenfelder. Mitbegründer und aktives Vorstandsmitglied des damaligen Bezirksvereins Bornheim war der Gastwirt des „Schützenhof“ ziehungsweise Bürgervereine kommunalpolitisch weitgehend entbehrlich machte. Adolph Steib war wie sein Nachfahre Hermann ein „Vielschreiber“ in Sachen Anträge und Anfragen. In einem Brief des Jahres 1897 schrieb er an den „Hochgeehrten Magistrat!“ und die „Wohllöbliche Stadtverordnetenversammlung“ bezüglich der Vorwürfe Bornheimer Mitbürger „ich habe mich nicht um Altstadt und Markthalle zu kümmern ... weil in Bornheim viel nöthigeres zur Hebung des Verkehrs zu schaffen sei“. (weiter auf Seite 6) 5 Ein brennendes Thema der Bornheimer vor über 100 Jahren war ein Eisenbahnanschluss nebst Bahnhof, „damit endlich dieser Stadtbezirk auch einmal an die Welt erschlossen und etwas Verkehr dorthin gelenkt wird“. Aus diesem Grund hatte der Bezirksverein wiederholt „Eingaben an die Königliche Regierung und an den Eisenbahnminister gemacht ... sogar einmal ein vollständiger Plan mit Denkschrift, von einem Regierungs-Eisenbahnbaumeister angefertigt, welcher über 2000,- Mk. gekostet hat“. Den Bornheimern schwebte eine Bahnlinie unterhalb der Kohlbrandstraße und des Bornheimer Hanges vor, dort wo heute die Autobahn A 661 lärmt, die dann in Richtung Ostbahnhof verlaufen sollte. Als sich abzeichnete, dass den Bornheimern vorerst doch kein Bahnhof beschert werden sollte zeigten sie sich kompromissbereit. Sie forderten als Minimallösung einen „schnurgeraden“ Straßenanschluss durch die Mainkurstraße „mit Unterführung des Röderbergs, direkt in den neuen Ostbahnhof“. Hiermit, so Adolph Steib 1897, „wäre Bornheim vorerst geholfen, in wenigen Minuten könnten die Fuhrwerke ... in den Bahnhof gelangen ... sich neue größere Geschäfte ansiedeln, die uns Verkehr bringen“. Sein Nachfahre hingegen, ist ein eifriger Verfechter der Verkehrsberuhigung und Befürworter des öffentlichen Schienenpersonennahverkehrs. Die Sehnsucht nach der Schiene teilt auch der Bornheimer „Carnevalverein Pierrette 1898 e. V.“, der eine eigene Eisenbahn (auf Autorädern) besitzt, die voller Stolz im Fassnachts- und Kerbezug mitfährt. Trotzdem ist die Frage des Jahres 1897 noch nicht gänzlich geklärt und vielleicht kann der Frankfurter Magistrat oder Oberbürgermeister Peter Feldmann den Bornheimern sie beantworten: „Wann bekommen die Bornheimer ihren Bahnhof?“. Bernhard E. Ochs 6 Wasserspender seit 1827 Rainer Schwab: Unser HoherBrunnen-Beauftragter Als letztes Jahr ein Stück Sandsteinplatte von unserem Hohen Brunnen herunterfiel rief mich Rainer Schwab an, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Bornheimer Wahrzeichens wohnt. Er stellte die Platte bei unserem Mitglied Joachim Raabe unter, der gegenüber das Einzelhandelsgeschäft „Eaglebauer“ betreibt und zwei Steinmetzen brachten auf Vereinskosten „unbürokratisch und fachgerecht“ die Platte wieder an. Seitdem ist Rainer Schwab auch Mitglied unseres Vereins und kümmert sich ehrenamtlich um die Sauberkeit des guten Stückes, das seit 1827 die Bornheimer erfreut. Ab 14. März 2015 findet eine Karikaturen-Ausstellung mit Greser & Lenz in Hanau unter Polizeischutz statt Die Karikatur gehört zu Deutschland! Im Schloss Philippsruhe sind Werke von Achim Greser und Heribert Lenz, darunter eine Mohammed-Karikatur und islamkritische Zeichnungen, zu sehen. Die Stadt wollte die Schau nach den Attentaten von Paris zunächst absagen, hat dann aber unter öffentlichem Druck ihre Haltung geändert mistischen Anschlag. Nach den Attentaten in Paris und Kopenhagen ist das zweifellos angebracht. Dennoch ist es schwer zu fassen, wie es so weit kommen konnte. Natürlich sollten auch Karikaturisten darüber nachdenken, welche Gefühle sie mit ihren Werken auslösen. Doch ihr Schaffen darf In der FNP vom 6. März 2015 kommentiert dies Christiane Warnecke. “Das ist ja wohl ein Witz!“ So lautet der Titel der KarikaturenAusstellung in Hanau. Wäre es nicht so traurig, könnte man diesen Ausruf als Bewertung der beispiellosen Sicherheitsdebatte rund um diese harmlose Ausstellung verstehen. Achim Greser & Bernhard E. Ochs bei der Vernissage im Museumslädchen Kürzlich schrieb er mir, dass der Hohe Brunnen öfters verschmutzt ist, das Wasserauffangbecken als Mülleimer zweckentfremdet wird und deshalb ein Gitterrost sowie ein Abfalleimer nahe dem Brunnen fehlt. Schwab wurde tätig, er telefonierte mit dem Kulturamt, dem Denkmalamt, der FES und anderen Institutionen. Doch mit der Bürokratie gelingt nicht alles so schnell wie es sich Rainer Schwab wünscht. Ich sage erst einmal vielen Dank, lieber Herr Schwab, für ihr Engagement und ernenne sie hiermit (ebenso unbürokratisch) zu unserem „Hohen-Brunnen-Beauftragten“! Hier wird das Werk von zwei renommierten Karikaturisten aus zwei Jahrzehnten gezeigt, in denen sie tagesaktuelle Ereignisse aufs Korn nehmen – in einer einzigen Karikatur auch Jesus und Mohammed. Und wegen dieser einen Zeichnung wollte die Stadt ursprünglich die Ausstellung absagen aus Angst vor ausufernden Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen. Tatsächlich hat die Stadt einen privaten Sicherheitsdienst engagiert, der die Ausstellungsräume bewacht. Und die Polizei hat ein Sicherheitskonzept erarbeitet. Schon Hunderte Meter entfernt vom Ausstellungsort werden Autos kontrolliert, und am Eingang werden die Besucher abgetastet und müssen Einblick in ihre Taschen gewähren. Das ist schon eine erschreckende Entwicklung. Eine Kunstausstellung wird unter Polizeischutz gestellt aus Angst vor einem isla- und muss provozieren, um seine Wirkung zu entfalten. Das müssen Politiker, Katholiken und eben auch Muslime im 21. Jahrhundert ertragen. OB Kaminsky hat Recht mit seinem Satz: „Die Karikatur gehört zu Deutschland! Greser & Lenz im Museumslädchen Der Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim zeigte bereits im März 2011 im Bernemer Museumslädchen erfolgreich die Ausstellung „Bierernste Welten“ mit Zeichnungen der beiden Cartoonisten. Bei der Vernissage war Achim Greser anwesend und signierte seine Bücher. Polizeischutz mussten wir nicht extra anfordern. Doch den haben wir automatisch, da im Nachbarhaus „unser“ VI. Polizeirevier ist. Bernhard E. Ochs 7 Bernemer Babbelabend am 16. April 2015 mit Jürgen Leber beim Apfelwein Solzer Einladung und Anmeldung für eine kostenlose Jubiläumsjahr-Exkursion am 14. Juni 2015 Asterix uff hessisch: Die Klaabankestadt Busausflug zur Keltenwelt am Glauberg Liebe Freundinnen & Freunde Bornheims, der nächste Bernemer Babbelabend findet erstmalig beim traditionsreichen Apfelwein Solzer statt und befasst sich mit den beiden Comic-Helden Asterix & Obelix. Allerdings in hessischer Sprache und nicht in Gallien. Die Klaabankestadt Der zehnte hessische Asterix erschien 2014. Julius Cäsar, der alde Babbsack will des klaane, gallische Kaff, des wo mir all so guud kenne tun, endgültig platt mache. Mit Hilfe des Architekten Spachtelhannes soll ganz in der Nähe des römischen Lagers Labbedrum eine neue Siedlung entstehen. Da wo kaa Sachse hause, sollen in Zukunft römische Zuwanderer ein neues Zuhause finden. Jürgen Leber über sich Im zarten Alter von 17 Jahren stellte man den handwerklich völlig unbegabten Jürgen Leber bei der A. Opel AG zu Rüsselsheim an eine Werkbank und glaubte aus ihm einen Werkzeugmacher formen zu können. Die Folge waren eine abgeschlossene Berufsausbildung, zahlreiche Verletzungen und Schäden in Millionenhöhe. Jahrelang unterstellte man ihm Industriesabotage, denn “Leber, so blöd kann man doch gar nicht sein!” Dennoch blieb Leber acht Jahre und sieben Monate in dem Betrieb, in dem wenige Jahre zuvor noch Matthias Beltz, 8 Joschka Fischer und all die anderen bereits vergeblich versucht hatten das Proletariat zu befreien. Irgendwann beschloss Leber, gewissermaßen als personifizierter Rückschlag, den umgekehrten Weg, vom Opel-Proletarier direkt an die Frankfurter Schule zu gehen. Er begann ein Studium der Politikwissenschaften, Pädagogik und Lateinamerikanistik, mit erfolgreichem Abschluss des Magister Artium, bereits im 16. Semester. Darin enthalten waren mehrere Jahre in Lateinamerika (Guatemala, El Salvador, Kolumbien) mit Alphabetisierung, Wahlbeobachtung und dem Aufbau der Volksbibliothek “Simón el Bolívar” und eines Open-Air-Volkskinos in einem der Armenvierteln von Bogotá. Wieder in Deutschland gewann Leber den Wettbewerb als Autor der hessischen Asterix Bände. Mittlerweile gibt es deren zehn, mit über 400.000 verkauften Exemplaren, eine “Sprach- und Lebenshilfe Hessisch”, die Hessisch DVD “Asterix und Kleopatra” und sogar Onkel Dagobert lernte Hessisch. 2013 gesellten sich dann auch noch Tim und Struppi zu der illustren Gesellschaft hessischbabbelnder Comicfiguren hinzu. Es blieb aber nicht beim Schreiben. Es folgten Lesungen und Kabarettauftritte, bis hin zur Fassenacht. Ob als Rotkäppchen, Eintracht-Fan, Struwwelpeter oder Goethe – Hauptsach Hessisch! Zeit: Donnerstag, 16. April 2015, 19.30 Uhr Ort: Apfelwein Solzer“, Berger Straße 260 in Frankfurt-Bornheim Liebe Freundinnen & Freunde Bornheims, im Jubiläumsjahr unseres Vereins veranstalten wir am Sonntag, den 14. Juni 2015 einen Busausflug zur „Keltenwelt am Glauberg“. Der Glauberg ist ein ganz besonderer Ort, der bereits in der Jungsteinzeit von Menschen besiedelt wurde. Seine Funde aus drei keltischen Gräbern des 5. Jahrhunderts v. Chr. und die Statue eines Keltenherrschers sind einzigartig und werden weltweit als wissenschaftliche Sensation gewertet. Das Museum Das 2011 eröffnete Museum ist Teil der Keltenwelt am Glauberg, die außerdem ein Forschungszentrum und einen großen Archäologischen Park enthält. Im Park befinden sich ein rekonstruierter Grabhügel, mysteriöse Wall-Grabensysteme und Wehranlagen aus frühkeltischer Zeit. Weitere Denkmäler aus anderen geschichtlichen Epochen findet man auf dem Glauberg-Plateau. Der Keltenfürst Die lebensgroße Statue aus Sandstein und die Funde aus den Gräbern vom Glauberg haben fast 2500 Jahre unentdeckt im Boden gelegen. Sie sind die Herzstücke der Ausstellung und im Original ausgestellt. Dazu kommen die nicht minder bedeutenden Siedlungsfunde vom Glauberg und seiner Umgebung. Multimediale Installationen und eine fiktive Begleitgeschichte im Comicstil entführen die Besucher in die Zeit der Kelten. Die Ausstellung zur Keltenwelt am Glauberg befindet sich in einem der momentan spektakulärsten Museumsbauten Deutsch- lands. Sie beleuchtet die Kultur der Kelten aus verschiedensten Perspektiven, im Mittelpunkt stehen aber immer die spektakulären Funde des Glaubergs. Die Ausstellung berücksichtigt auch die große Bandbreite der „keltischen“ Kulturerscheinungen – von den Kelten des 6. bis 1. vorchristlichen Jahrhunderts über vermeintliche Kelten der britischen Inseln bis hin zum zeitgenössischen „Keltentum“ in Musik, Brauchtum und Mode. Hier bei uns können Sie in eine Welt eintauchen, die vor 2500 Jahren durch unsere keltischen Vorfahren erschaffen wurde. Kostenfreie Busfahrt, freier Eintritt und Privatführung! Für unsere Mitglieder und deren Freunde sind die Busfahrt, der Eintritt und die Privatführung kostenfrei. Nur für Essen und Trinken in einer Gaststätte müssen Sie / Ihr selbst aufkommen. Die Abfahrt für den ganztägigen Busausflug ist um 9.00 Uhr. Der Abfahrtsort wird noch bekannt gegeben. Anmeldung: Eine verbindliche Anmeldung bitte bis zum 26. April 2015 schriftlich oder per Email an mich. Ihre / Eure Anmeldung sollte enthalten: Alle Teilnehmer mit Name und Anschrift, Email und Telefon. Bernhard E. Ochs Eichwaldstraße 27 60385 Frankfurt am Main oder per Email: [email protected] Telefon (069) 49 37 78 9 Wie ich einen Nachfahren der Bornheimer Schultheißen-Familie Rühl in der Ferne kennenlernte China > Bornheim > Löbersgasse Dem alten Sprichwort „Reisen bildet“ kann ich nur voll zustimmen, denn oft lernt man/ frau beim Reisen auch interessante Menschen kennen. So geschehen auf einer Delegationsreise von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann nach Guangzhou & Shanghai im Dezember 2014, an der ich als Stadtverordneter mit China-Erfahrung teilnahm. Volles Programm in 6 Tagen Vorab möchte ich jedoch das gängige Vorurteil abbauen, dass jene Reisen pure Vergnügungsreisen auf Steuerkosten sind. Das Rund-um-Programm in unserer Part- nerstadt Guangzhou und der Wirtschaftsmetropole Shanghai war schon strapaziös. Empfänge und Gespräche bei Oberbürgermeister, Parteichef, dem Vorstand der Messe und einer Fluggesellschaft, der Leitung der Oper, einer Entwicklungsgesellschaft für Städtebau, der Stadtbibliothek, ein Kongreß mit über 100 Unternehmern in Guangzhou und viel mehr. In Shanghai lief es ähnlich ab: Eröffnung der Automechanica, Gespräche mit dem Vorstand der Bank of China, der Deutschen Bank of China, der Fudan-Universität sowie zahlreiche Diner, Stehempfänge und Smalltalks. Illustre Reisegruppe Der Frankfurter Delegation bestand aus einer illustren Reisegruppe. Nicht nur Vertreter von Wirtschaft, Banken und Gewerkschaft, sondern auch aus Wissenschaft und Verwaltung. Einer jener sympathischen Mitreisenden war Friedrich Avenarius, Geschäftsführer von Hessenmetall Rhein-Main-Taunus. Irgendwie hatte ich den Namen in Bezug zu Bornheim in meinem Hinterkopf abgespeichert. Bevor ich selbst darauf kam half mir Avenarius auf die Sprünge. Er ist ein Nachfahre der Bornheimer Schultheißen-Familie Rühl, die etwa einhundert Jahre die Geschicke des „lustigen Dorfes“ lenkten. Bornheimer Dorfadel Ein Sonderdruck des „Deutschen Familienarchiv“, Band 26 des Jahres 1964 trägt den Titel: „Die Bäcker- und Schultheißenfamilie Rühl aus Bornheim“. Friedrich Avenarius ist der Sohn der 1924 geborenen Dr. med. Margarete Avenarius, geb. Rühl. Deren Vater war der 1894 in Frankfurt-Bornheim geborene Schulrektor Karl Georg Rühl. In dem Sonderdruck kann man die Wurzeln der Familie Rühl, die aus Laubach (Oberhessen) stammt, bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. In Bornheim tauchten die Rühls erstmals 1690 auf und gehörten bald zur dörflichen Führungsschicht. Friedrich Wilhelm Rühl (1813-1883) war Bäckermeister, Gastwirt und der letzte Bornheimer Schultheiß vor der Eingemeindung im Jahre 1877. Schenkung für das Museumslädchen Es ist schon irgendwie seltsam, dass ein Bornheimer Stadtteilhistoriker in China einen Nachfahren der Bornheimer Schultheißenfamilie kennenlernt, sich beide spontan sympathisch finden und über Bornheimer Geschichte und „Gott und die Welt“ reden. Letzte Woche lieferte Friedrich Avenarius nun eine gefüllte Kiste mit ausgesuchten Schriften, Devotionalien und viel mehr ab. Die nun unser versierter Archivar Max Koch, zu meiner und seiner Freude, sichtet. Friedrich Avenarius, Bernhard E. Ochs, Dolmetscherin, Peter Feldmann und Lothar Stapf (v.l.n.r. / Foto: Stadt Frankfurt) 10 Bernhard E. Ochs Vorankündigung für die Kerbeausstellung 2015 mit Uschi Heusel Museum of Modern Rat Für die diesjährige Kerbeausstellung im Bernemer Museumslädchen vom 7. bis 9. August 2015 konnten wir Uschi Heusel gewinnen. Der Titel der Ausstellung lautet: „MUSEUM OF MODERN RAT zu Gast im Bernemer Museumslädchen“. Uschi Heusel ist eine deutsche Karikaturistin, Cartoonistin, Malerin, Illustratorin und Autorin, die für ihre Werke bereits einige Auszeichnungen erhielt, so unter anderem 2012 den Prix de l’humour tendre (Frankreich) und 2015 die Bürgermedaille der Kreisstadt Dietzenbach. Ratten wurden zu ihrem Markenzeichen, aber auch Schweine und anderes Getier werden von ihr humoristisch behandelt. Im Jahr 2002 entwarf Uschi Heusel ihre ersten Rattengemälde nach Inspirationen aus einem Besuch der „Villa Ludwigshöhe“ (Sommerresidenz König Ludwig I/Pfalz). Seither entstanden unzählige skurrile Ratten-Werke im Stil alter Meister, die Uschi Heusel jeweils mit kleinen Untertexten versieht und im Jahr 2002 erstmals ausstellte. 11 Nachruf auf unser Vorstandsmitglied Karlheinz Fuchs … tschüss Karlheinz, lieber Freund! Am Freitag, dem 30. Januar 2015 ist unser Vorstandsmitglied Karlheinz Fuchs im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit verstorben. und Sitzungspräsident des „CV Pierrette 1889“ und zahlreicher anderer Karnevalsvereine aktiv und vertrat sogar die Narretei auf europäischer Ebene in der „Föderation Europäischer Narren“. Und selbst sein letzter öffentlicher Auftritt war in gewisser Weise vom Schalk bestimmt, denn er wurde am Aschermittwoch dem 18. Februar 2015 auf dem Bornheimer Friedhof in der Dortelweiler Straße beigesetzt. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Annemarie und seinen Kindern. Wir werden unserem Freund Karlheinz Fuchs ein ehrendes Andenken bewahren. Bernhard E. Ochs Fuchs war über viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Bürgerverein und Förderkreis historisches Bornheim; die letzten Jahre Beisitzer im Vorstand. Er pflegte und betrieb jahrelang unsere Vereins-Homepage und war mit seiner Ehefrau Annemarie unser „Logistikunternehmen“ für die Auslieferung unseres Stadtteilkalenders „Wir in Bornheim“. In Bornheim und darüber hinaus war er ein vorbildlicher Multifunktionär in Sachen ehrenamtlicher Vereinsarbeit. Sein Herz gehörte dem „lustigen Dorf“ und dessen Geschichte(n), folgerichtig wirkte er auch vereinsübergreifend im Vereinsring Bornheim. Dem Vereinssport widmete sich Fuchs ebenso, beispielsweise beim „TMC Wanderfalke 1918“ oder dem „Schwimmsportclub Sparta“. Für sein gesellschaftliches Engagement wurde er mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen, sowie zahlreichen hohen Vereinsauszeichnungen gewürdigt. Doch sein größtes Betätigungsfeld kam in der so genannten fünften Jahreszeit zum Tragen, deshalb kann man die Frohnatur Karlheinz Fuchs ungestraft als großen Narren bezeichnen. So war er als Büttenredner 12 Herzliche Geburtstagswünsche (auch noch nachträglich für die Freundinnen & Freunde Bornheims) Hans Kress 2. Januar 1936 Dieter Church 4. Januar 1943 Manfred Holler 10. Januar 1937 Lieselotte Bernard 15. Januar 1933 Heinrich Solzer 18. Januar 1922 Lieselotte Stein 18. Januar 1935 Arndt Koeppen 21. Januar 1947 Joachim Raabe 27. Januar 1968 Marlene Riedel 6. Februar 1972 Margarete Neidhardt 11. Februar 1947 Rainer Schwab 6. März 1951 Hasso Paterek 8. März 1945 Horst Westenberger 13. März 1937 Hans Zadow 13. März 1959 Norbert Schneider 30. März 1959 IMPRESSUM Bernemer Halblange - Blättchen des Bürgervereins und Förderkreis historisches Bornheim e. V. Verantwortlich: Bernhard E. Ochs (Vorsitzender), Eichwaldstraße 27, 60385 Frankfurt, Telefon (069) 49 37 78, [email protected].