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EINBLICK 01/2013 AGAPLESION AGA MARKUS DIAKONIE Zuhause in christlicher Geborgenheit 01/2013 EINBLICK | 1 Editorial | Intern Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen die erste Ausgabe unserer neuen Zeitung EINBLICK vorstellen zu können. Künftig wollen wir zweimal jährlich auf diesem Wege aus der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE und unseren Häusern berichten. Schwerpunkt des ersten Heftes ist das Thema Demenz. Im Oktober 2013 startete „Märchenland e. V. – Deutsches Zentrum für Märchenkultur“ das zweijährige Modellprojekt „Es war einmal... Märchen und Demenz“. Es wird bundesweit in fünf Pflegeeinrichtungen durchgeführt. Das Oberin Martha Keller Haus ist einer der Kooperationspartner. Lesen Sie mehr über das Projekt auf Seite 3. Alle Pflegebereiche der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE bereiten sich auf eine Zertifizierung nach dem BÖHM-Konzept vor. Die AGAPLESION TAGESPFLEGE hat diese Prüfung bereits hinter sich. Am 13. Februar 2014 wird Erwin Böhm, der Begründer des Psychobiographischen Pflegemodells, die Auszeichnung persönlich überreichen. Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2013 zurück, in dem wir uns wieder einen großen Schritt weiterentwickelt haben. Ich danke allen Mitarbeitenden sehr herzlich für Ihr großartiges Engagement. Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich gesegnete Weihnachten und ein gutes Jahr 2014. Ihre Hannelore Rexroth Geschäftsführerin AGAPLESION MARKUS DIAKONIE 2 | EINBLICK 01/2013 Demenz fordert uns heraus In Deutschland sind etwa 1,2 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Zwischen 65 und 69 Jahren leidet jeder Zwanzigste an einer Demenz, zwischen 80 bis 90 jeder Dritte. Allein zwei Drittel dieser Personen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Jährlich kommen 250.000 Neuerkrankungen hinzu. Zurückhaltende Schätzungen gehen von etwa 1,4 Mio. Demenzkranken bis zum Jahr 2020 und 2 Mio. bis 2050 aus. Trotz erheblicher Forschungsanstrengungen gibt es noch keinen Durchbruch in Prävention und Therapie, berichtet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf seiner Webseite. Macht Ihnen dieser Bericht Angst? Rexroth: Erst einmal ist es völlig normal, dass in einer Gesellschaft des langen Lebens auch die Zahl der älteren Menschen, die Hilfe und Pflege benötigen, ansteigt. Wie stellt sich die aktuelle Pflegesituation in Deutschland dar? Rexroth: Zwei Drittel der Menschen mit Demenz werden in der Familie betreut und versorgt. Pflegende Angehörige kommen aber immer öfter an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und Belastbarkeit und sind dann auf professionelle Unterstützung und Entlastung angewiesen. Die AGAPLESION MARKUS DIAKONIE ist spezialisiert auf die Pflege von Menschen mit Demenz. Was haben Sie konkret zu bieten? Rexroth: Unsere vollstationären Pflegeeinrichtungen verfügen über eigene Wohnbereiche für Menschen mit Demenz. Hier werden unsere Bewohnerinnen und Bewohner segregativ in kleinen Wohngruppen, ähnlich einer Hausgemeinschaft, betreut. Darüber hinaus ist auch unsere Tagespflegeeinrichtung Hannelore Rexroth, Geschäftsführerin der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE besonders qualifiziert für die Pflege und Betreuung von Menschen mit herausforderndem Verhalten. Welche Qualifikationen sind das? Rexroth: Zum einen geriatriespezifische Zusatzausbildungen der Fachkräfte. Zum anderen werden alle Mitarbeitenden im BöhmKonzept geschult. Ein Großteil hat bereits an dem dreitägigen Laienkurs „AVL – Alte verstehen lernen“ oder dem 12-tägigen Basiskurs teilgenommen. Ergänzt wird die Qualifizierung durch Coachings unserer Führungskräfte, um auch ihre Sicht auf das psychobiographische Pflegemodell von Erwin Böhm zu schärfen. Welche Ziele verfolgen Sie? Rexroth: Unser Auftrag ist tätige Nächstenliebe. Wir wollen, dass die Menschen, die sich uns anvertrauen, nicht nur gut versorgt sind, sondern weiterhin aktiv am Leben teilnehmen und sich bei uns wohl fühlen, eben „Zuhause in christlicher Geborgenheit“. Also müssen wir entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Dies gelingt durch die kontinuierliche Weiterbildung unserer Mitarbeiter, durch die Gestaltung der Wohnbereiche, durch individuelle Betreuungsangebote und nicht zuletzt durch eine intensive Angehörigenarbeit, unter anderem im Rahmen unserer Angehörigen-Akademie. AGAPLESION MARKUS DIAKONIE Brücken in die Erinnerung bauen Modellprojekt „Märchen und Demenz“ will Gedächtnis und Emotionen wiederbeleben Märchenerzählerin Claudia König mit Bewohnern des AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS Das OBERIN MARTHA KELLER HAUS nimmt an dem zweijährigen Modellprojekt „Es war einmal ... Märchen und Demenz“ teil, das „Märchenland e.V. – Deutsches Zentrum für Märchenkultur“ bundesweit durchführt. Im Rahmen des Projekts besucht die professionelle Märchenerzählerin Claudia König nun jeden Mittwoch das OBERIN MARTHA KELLER HAUS. Sie trifft Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnbereichs für Menschen mit Demenz sowie Gästen der TAGESPFLEGE. Die Erzählerin trägt nicht nur uralte, vertraute Geschichten aus frühen Kindertagen vor, sondern es gelingt ihr auch immer wieder, mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern darüber ins Gespräch zu kommen. Menschen, die sonst nur sehr schwer zu erreichen sind, werden durch Königs Erzählungen plötzlich wach. „Märchen haben bei Demenzkranken eine therapeutische Wirkung“, ist Projektleiterin Diane Dierking vom Deutschen Zentrum für Märchenkultur überzeugt. Ziel des Projekts ist es darzustellen, ob und in welchem Umfang eine flächendeckende Einbindung von Märchenerzählungen in den Pflegealltag von Demenzerkrankten zweckmäßig ist. Das Modellprojekt wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales sowie dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Schirmherrin ist die Ärztin und Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Evangelische Hochschule Berlin (EHB). Das OBERIN MARTHA KELLER HAUS bietet einen Wohnbereich für Menschen mit Demenz, der ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet ist. Sie leben hier wie in einer Hausgemeinschaft zusammen und werden von festen Bezugspersonen – Altenpfleger mit geriatriespezifischer Zusatzqualifikation sowie geschult im psychobiographischen Pflegemodell von Erwin Böhm – betreut. 01/2013 EINBLICK | 3 AGAPLESION MARKUS DIAKONIE Tagespflege nach Böhm zertifiziert Die AGAPLESION TAGESPFLEGE im OBERIN MARTHA KELLER HAUS in Sachsenhausen wurde im November 2013 als erste Seniorentagesstätte in Frankfurt am Main für die Pflege und Betreuung ihrer Gäste nach dem Psychobiographischen Pflegemodell von Erwin Böhm zertifiziert. Die Prüfung nahm die ENPP-Böhm Bildungs- und Forschungsgesellschaft mbH vor. ENPP steht für „Europäisches Netzwerk für Psychobiographische Pflegeforschung“. Gefördert wurde die Auditierung von der Anna Wenz-Bethanien-Stiftung und dem Projekt „Würde im Alter“ der Stadt Frankfurt am Main. Das Psychobiographische Pflegemodell wurde für Häuser und Einrichtungen entwickelt, die Menschen mit Demenz betreuen und pflegen. Das Modell hält ein Konzept vor, nach dem Bewohner bzw. Tagesgäste individuell und bedürfnisorientiert versorgt werden können. Im Vordergrund steht die Schaffung eines sinnerfüllten, an der eigenen Biografie orientierten Alltagslebens. Das Zertifikat wird am 13. Februar 2014 im Rahmen der Fachtagung „Psychobiografisches Pflegemodell“ im Oberin Martha Keller Haus von Erwin Böhm persönlich überreicht, der auch den Fachvortrag hält. Die AGAPLESION TAGESPFLEGE hat sich auf die Betreuung von Menschen mit Demenz spezialisiert. Birgit Ahrens, Leiterin der Tagespflege, freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung: „Die Menschen sollen sich bei uns wohl fühlen. Das Pflegemodell von Erwin Böhm bietet viele Möglichkeiten, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen.“ Erwin Böhm wurde 1940 in Wien/Österreich geboren. Er ist seit 1963 diplomierter Psychiatrischer Krankenpfleger. 1996 bis zu seiner Penisonierung im Jahr 2000 war er Schulungsbeauftragter des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) für die Übergangspflege und sein 1983 entwickeltes „Psychobiographisches Pflegemodell“. 2002 gründete er das Europäische Netzwerk für psychobiographische Pflegeforschung nach Erwin Böhm mit Sitz Bochum. Die Tagespflege kann nun offiziell nach Böhm arbeiten. Das Mitarbeiterteam um Birgit Ahrens stimmt das Ergebnis sehr zufrieden: „Unsere Vorbereitungen auf diesen Tag wurden belohnt.“ Birgit Ahrens, Leiterin AGAPLESION TAGESPFLEGE; Christophe Ludovicy; Referent ENPP; Marianne Kochanski, Geschäftsführerin ENPP-Böhm GmbH; Katrin Jüttner, Pflegedienstleitung AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS; Hannelore Rexroth, Geschäftsführerin AGAPLESION MARKUS DIAKONIE, Ulrike Schüller, Heimleitung AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS (v. l. n. r.) 4 | EINBLICK 01/2013 Psychographisches Pflegemodell Böhm nimmt an, dass Körper, Seele, Geist, soziales Umfeld und die persönliche Geschichte (Biografie) in einem permanenten Zusammenhang stehen. Er stellte fest, dass Menschen mit Demenz nicht mehr über die „Welt der Dinge“ (kognitiver Anteil der Psyche) erreicht werden können, sondern der Zugang über die „Welt der Gefühle“ erfolgen muss. Sein Pflegemodell hat gleichermaßen den Gepflegten und den Pflegenden im Blick. Ziele sind unter anderem die Reaktivierung des Pflegebedürftigen, eine Steigerung seines Selbstwertgefühls sowie eine Verbesserung der Pflegequalität und Erhöhung der Arbeitszufriedenheit. AGAPLESION MARKUS DIAKONIE Personal und Organisation Guido Kramer, Küchenleitung für die SchlossResidence Mühlberg und das Oberin Martha Keller Haus, hat im März 2013 die gastronomische Gesamtverantwortung in der MARKUS SERVICE & WOHNEN GmbH übernommen. Er will gemeinsam mit den Leitungskräften, den Küchenmitarbeitern und den Servicekräften die gastronomische Qualität an allen Standorten der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE verbessern und das motivierte und engagierte Team weiterentwickeln. Ziel der organisatorischen und personellen Veränderungen und Neuerungen ist es, unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Möglichkeiten eine hohe Zufriedenheit der Bewohner in den Pflegebereichen und der Restaurantgäste zu erreichen, ihre Wünsche zu erfüllen und ihnen kulinarische Freude zu bereiten. Eine erste Maßnahme bestand darin, Synergien zu nutzen, die sich aus der räumlichen Nähe der beiden Standorte Schwanthaler Carrée und SchlossResidence Mühlberg ergeben. Seit 19.03.2013 wird das Schwanthaler Carrée nun aus der Küche der SchlossResidence beliefert. Unter der Regie von Guido Kramer kümmert sich vor Ort der stellvertretende Küchenleiter Ulrich Walter zusammen mit Stephan Pannicke und dem Team um gute Serviceleistungen. Im Haus Saalburg unterstützt Guido Kramer den stellvertretenden Küchenleiter Uwe Czech und sein Team insbesondere im Organisations- und Personalmanagement. Ab Januar 2014 kümmert sich Uwe Linn als Küchenchef zusammen mit dem Team um die Speisen- und Servicequalität im Oberin Martha Keller Haus. Auch hier erfolgt Unterstützung aus der SchlossResidence. In enger Abstimmung mit Guido Kramer hat Sarah Bookey die Gesamtverantwortung für das Serviceteam in den beiden Restaurants „Henricus“. Seit 1. Mai 2013 hat Ulrike Wilmink die Position als Referentin für Pflegemanagement inne. Zuvor war Frau Wilmink als Pflegedienstleitung und stellvertretende Einrichtungsleitung in der Einrichtung TaunusResidenzen tätig. Michael Jancik, Residenzleiter und Referent für Servicewohnen, hat die MARKUS SERVICE & WOHNEN GmbH zum 31. Oktober 2013 verlassen, um in einem anderen Branchenbereich neue Aufgaben zu übernehmen. Jancik war zwölf Jahre lang bei den AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN in verschiedenen Funktionen tätig. Zuletzt leitete er seit Januar 2010 die SchlossResidence Mühlberg und verantwortete seit Januar 2012 das Servicewohnen im Schwanthaler Carrée. Andreas Schropp ist seit Oktober 2013 Leiter der SchlossResidence Mühlberg und Organisationsleiter für das Servicewohnen im Schwanthaler Carrée. Er arbeitete nach seinem Staatsexamen zum Krankenpfleger und der Weiterbildung zur Heim- und Pflegedienstleitung in verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens in leitender Funktion. Schropp war seit Mai 2012 bei der AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE in Berlin tätig, unter anderem als Projektleiter sowie im Belegungsmanagement. Markus Wymetalik hat das Oberin Martha Keller Haus als Pflegedienstleiter auf eigenen Wunsch verlassen, um eine neue Herausforderung anzunehmen. Er wurde zum 1. März 2013 als Berater für Softwareapplikationen und Referent Projektsteuerung in der MARKUS SERVICE & WOHNEN GmbH tätig. In dieser Funktion unterstützt und berät er das Leitungsteam und die Mitarbeitenden der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE in IT-Software-Fragen zur Dienstplanung und Pflegedokumentation. Katrin Jüttner ist seit dem 1. Oktober 2013 Nachfolgerin von Markus Wymetalik als Pflegedienstleitung im Oberin Martha Keller Haus. Sie war nach ihrem Staatsexamen zur Krankenschwester im August 1989 und mehreren Fachweiterbildungen in verschiedenen Kliniken tätig. Seit 2009 verantwortete sie die organisatorische Zentrumsleitung für Intensivtherapie und Intermediate Care in einem Zentralklinikum. Daneben absolvierte sie berufsbegleitend in Hamburg das Pflegestudium „Advanced Nursing Practise“, das sie im September 2011 mit Erfolg abschloss. Nun ergänzt Katrin Jüttner das Leitungsteam des vollstationären Pflegebereichs des Oberin Martha Keller Hauses, das sich in den vergangenen Monaten erfolgreich weiterentwickelt hat. Mit dem Wechsel von Alicia Otto als Diätassistentin ins Schwanthaler Carrée wird sie ab Januar 2014 mehr Zeit haben, um in Sachen Ernährung und Diätetik auch beratend und unterstützend allen Standorten zur Verfügung zu stehen. 01/2013 EINBLICK | 5 Oberin Martha Keller Haus Monatsgeburtstagsfeier Rund sechsmal im Jahr findet die Monatsgeburtstagsfeier für unsere Bewohnerinnen und Bewohner der vergangenen Monate statt. Mit viel Liebe werden die Geburtstagskinder bei Kaffee und Kuchen und einem Glas Sekt geehrt. Diese Nachmittage werden von Brigitte Jöckel geleitet, die seit vielen Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hauses ist. Sie gestaltet die Feiern mit viel Freude und kreativen Ideen und sorgt mit selbst ausgedachten Rätseln, Liedern und Vorträgen für gute Stimmung und kurzweilige Stunden. Wir möchten Frau Jöckel an dieser Stelle für ihr großes Engagement sehr herzlich danken! Wir freuen uns sehr, dass es Menschen wie Frau Jöckel gibt, die sich selbst in den Hintergrund stellen, um etwas Gutes zu bewirken. Ulrike Schüller Wer ist eigentlich Katrin Jüttner? Mein Mädchenname ist Wedrins. Er stammt aus Ostpreußen. Mein Großvater war während des Krieges in der Nähe von Suhl in Thüringen stationiert und lernte dort meine Großmutter kennen. Ich wurde am 21.12.1969 in Suhl geboren. Derzeit arbeite ich als Pflegedienstleitung im Oberin Martha Keller Haus. Ein Spiel? Ich habe eine Leidenschaft für Wimmelbildspiele. Man versucht, in einem sehr detailliert gestalteten, kunterbunten Bild verschiedene Gegenstände, Teile oder Figuren zu finden. Ein Sprichwort? „Es ist seltsam, wie wenig ein Mensch braucht, um glücklich zu sein – und noch seltsamer, dass einem gerade das 6 | EINBLICK 01/2013 Wenige fehlt.“ (unbekannter Autor) Lieblingsmärchen? Drei Haselnüsse für Aschenbrödel aus Tschechien. Religion? Evangelisch. Ich bin in der ehemaligen DDR geboren und aufgewachsen. Durch die vorrangig politische Erziehung war es nicht üblich, getauft zu werden. Als im Jahre 2001 mein Neffe Philip zur Welt kam, war es der Wunsch meiner Schwester, seine Patentante zu werden. Um alles richtig zu machen, setzte ich mich sehr intensiv mit dem evangelischen Glauben auseinander. Die Gespräche mit dem Pfarrer waren überwältigend. So habe ich für mich entschieden: Ja, das ist der Weg für mich und so kann ich Philip unterstützen. Ich wurde zusammen mit ihm getauft, eine wundervolle Erfahrung. Hobbies? Golfen, Nordic Walking und Rad fahren; Spaziergänge mit meinem Mann und in der Winterzeit Handarbeiten. Lieblingsrezept? Frei nach meiner Großtante „Gütes und brüh“ (Thüringer Klöße mit Soße und Fleisch) und dazu das Sühler Hüteslied „Off’n Sonntig gitt’s Hütes, mit Flaisch on mit Brüh, ühne Hütes kai Sonntig, doe gähtt halt niß drü.“ Gewünschte Wohnsituation mit 90 Jahren? Zu Hause, möglichst auf dem Land und natürlich mit meinem dann 97-jährigen Mann. Katrin Jüttner Oberin Martha Keller Haus Tradition und Geschichte auf dem Mühlberg Das AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS liegt im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen, eingebettet in den schönen, historischen Mühlbergpark. Es wurde 1979 als Mutterhaus des Diakoniewerks Bethanien errichtet, 2001 saniert und seniorengerecht umgebaut. Oberin Martha Keller war die erste Oberin der Diakonissen, zu ihrem Andenken erhielt das Seniorenzentrum im November 2001 ihren Namen. 2011 wurde in dem Gebäudekomplex eine Tagespflege eröffnet. Das OBERIN MARTHA KELLER HAUS liegt an einer verkehrsberuhigten Seitenstraße und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die besondere Lage auf dem Mühlberg bietet eine herrliche Aussicht auf den Goetheturm und die Frankfurter Skyline. Und auch der derzeitige Abbau des Henninger Turms ist gut zu beobachten. Der angrenzende, 150 Jahre alte Mühlbergpark lädt zum Spazierengehen und Verweilen ein. Hier lebt Historische Ansicht vom Mühlberg auf Frankfurt die Geschichte: 1870 wurde am Rande des Parks zum Andenken an den Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe ein Tempel errichtet. Gegenüber befindet sich eine weitere Sehenswürdigkeit: das ursprünglich als Wachturm für angrenzende Weinberge errichtete Gartenhäuschen der Familie Willemer, die dort im Jahre 1814 den ersten Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig feierten. Ein Wohnbereich im Oberin Martha Keller Haus ist nach diesem Willemer Haus benannt. Ab 1937 war die Diakonissenanstalt Bethanien für allgemeine Krankenpflege e. V. Frankfurt am Main auf dem Mühlberg aktiv. Im Jahre 1938 eröffnete sie in der 1871 errichteten, schlossartigen Oehlerschen Villa das Mühlberg-Krankenhaus – heute SchlossResidence Mühlberg. Bei schweren Bombenangriffen 1943 und 1944 bis auf die Grundmauern zerstört, wurde es in den 1950er Jahren rekonstruiert und bis zur Schließung 2004 erneut als Krankenhaus genutzt. Verschiedene Stationen aus dem Leben der Diakonissen finden sich in einer Fotoausstellung im Erdgeschoss des Oberin Martha Keller Haus. Das Willemer-Häuschen Noch heute gibt es täglich nette Begegnungen zwischen Diakonissen und Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeitenden des Seniorenzentrums. Der Speisesaal der Diakonissen grenzt direkt an die Cafeteria des Hauses, sodass man sich selbstverständlich immer wieder zu einem kurzen Plausch oder zu gemeinsamen Feiern trifft. Im OBERIN MARTHA KELLER HAUS wird viel gelacht, gesungen und gefeiert. Über dieses gemeinsame und fröhliche Miteinander freuen sich alle Mitarbeitenden. Ulrike Schüller, Heimleitung, und Team Der Goethe-Tempel im Mühlbergpark 01/2013 EINBLICK | 7 Oberin Martha Keller Haus Auf ein Gläschen Wein Das Nachtcafé führt Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter zusammen Das Nachtcafé macht’s möglich: An zwei lauen Sommerabenden konnten die Bewohner des Oberin Martha Keller Hauses gemeinsam die letzten Sonnenstrahlen im Freien genießen und mit ihren Angehörigen und der Unterstützung der Mitarbeiter den Tag bei kühlen Getränken und Knabbereien im Freien ausklingen lassen. den Lebenslauf der Bewohner, ihre Gewohnheiten und Rituale zu erfahren. Unterhaltungen mit den Bewohnern, aber auch mit ihren Angehörigen liefern hier viele Informationen. Allerdings können demenzkranke Patienten oft selbst nicht mehr präzise Auskunft über ihr Leben geben, weshalb dann die Erzählungen und Berichte ihrer Angehörigen eine große Hilfe für die Biografiearbeit sind. Aber nicht nur durch Gespräche, sondern auch durch Beobachten können sich die Mitarbeiter ein Bild von den Bewohnern machen. Wie bewegen sie sich? Haben sie Probleme, eigenständig zu essen und zu trinken? Diese Einschätzungen und das Wissen über die Gewohnheiten und Biografien der Bewohner helfen, ihr Verhalten zu verstehen und die Bewohner in den Therapien besser zu fördern. Austausch: Jasmin Berghaus und zwei Bewohner beim Nachtcafé Im Hintergrund tönt klassische Musik aus den Lautsprechern, während die älteren Damen und Herren entlang einer langen Tafel sitzen. „Hier hätten wir einen Schloss Kronsburg. Ist dieser genehm?“, fragt Heimleiterin Ulrike Schüller eine Bewohnerin. Die ältere Dame nickt zustimmend und Frau Schüller schenkt ihr den alkoholfreien Wein ein. Beim Nachtcafé servieren die Mitarbeiter neben Wein auch Bier, natürlich ebenfalls ohne Alkohol. Initiiert wurde das Nachtcafé von der Angehörigen-Initiative gemeinsam mit der Heimleitung und der Leiterin der Sozialen Betreuung, 8 | EINBLICK 01/2013 Jasmin Berghaus. „Ziel ist es, alle mit ins Boot zu nehmen. So wollen wir unsere Bewohner, deren Angehörige und die Mitarbeiter zusammenführen“, erklärt Jasmin Berghaus. Dementsprechend ist das Nachtcafé auch nicht auf einzelne Wohnbereiche beschränkt, sondern ein offenes Angebot für alle Bewohner des Hauses. Doch vor allem wendet es sich an Bewohner mit Demenz. Durch die lockere Atmosphäre entstehen leicht Gespräche und es wird viel gelacht. Nebenbei leisten die Mitarbeiter Biografiearbeit mit den Bewohnern. Ziel ist es, mehr über Das Nachtcafé hat einen weiteren Vorteil: „Gerade für Langschläfer ist es ein tolles Freizeitangebot“, stellt Jasmin Berghaus fest, „und ergänzt unsere vormittags und nachmittags stattfindenden Musik- und Tanztherapien sowie Gruppenangebote.“ Bisher hat das Nachtcafé zweimal stattgefunden. Die Leiterin der Sozialen Betreuung wurde bei der Durchführung von zwei bzw. drei Mitarbeitern unterstützt. Sie wünscht sich, dass das Nachtcafé zu einer dauerhaften Einrichtung wird und möchte die Veranstaltung langfristig anbieten: „Wir haben viel positive Resonanz bekommen und die Bewohner sollen sich darauf verlassen können, dass es das Nachtcafé regelmäßig gibt.“ Oberin Martha Keller Haus Älterwerden in Frankfurt Veranstaltungen und Feste 2014 Sa 06.12.2014, 14:00 - 17:00 Uhr Wohnbereiche und Terrasse Weihnachtsmarkt im Oberin Martha Keller Haus „Im Stadtteil daheim“ – Aktionswochen vom 3. bis 15. Juni 2013 Das Frankfurter Seniorendezernat und seine Kooperationspartner ermutigten die Bürgerinnen und Bürger, im Rahmen der diesjährigen Aktionswochen die vielfältigen Angebote in ihrem Wohnumfeld zu erkunden, Neues auszuprobieren und mit anderen ins Gespräch zu kommen. „Eine aktuelle Studie des Institutes für Alterswissenschaften an der Frankfurter Goethe-Universität hat gerade wieder bestätigt, wie wichtig die unmittelbare Umgebung für die Lebensqualität im Alter ist,“ sagte Stadträtin Prof. Daniela Birkenfeld. An der Aktionswoche beteiligte sich auch das Oberin Martha Keller Haus „Mein herzlicher Dank gilt allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen ehrenamtlich Engagierten“, freute sich Geschäftsführerin Hannelore Rexroth über die gelungene Organisation und die tatkräftige Unterstützung. Im Oberin Martha Keller Haus gab es am Donnerstag, 5. Juni 2013, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit zu Hausführungen und zur Besichtigung der Tagespflege. Besucher konnten darüber hinaus an den Wohnküchenaktivitäten teilnehmen, sich über Hilfsmittel für den Alltag informieren und Aktivierungsangebote für Menschen mit Demenz kennenlernen. Das Programm wurde abgerundet durch einen Vortrag mit Demonstrationen und Probiermöglichkeiten zum Thema „Die Lust am Essen neu entdecken durch Smoothfood (Schaumkost)“ sowie zum Thema „Hilfe mein Vater ist so anders – Demenz, Alltagsbegriff und Tipps für Angehörige“. Mi 01.01.2014, ab 07:30 Uhr Wohnbereiche und Cafeteria Katerfrühstück für Bewohner Mi 24.12.2014, ab 15:00 Uhr Wohnbereiche Weihnachtsfeier mit Gottesdienst und anschließender Bescherung Do 09.01.2014, 11:00 - 14:00 Uhr Konferenzraum Neujahrsempfang für alle Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen Mi 31.12.2014, ab 17:30 Uhr Wohnbereiche und Cafeteria Silvester-Gala-Dinner mit anschließendem Feuerwerk Sa 01.02.2014, 15:00 - 19:00 Uhr Cafeteria/Speisesaal/Konferenzraum Karnevalsprunksitzung Weitere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Ausflüge und Termine, entnehmen Sie bitte dem Aushang des jeweils aktuellen Monatsplans und den individuellen Einladungen. Änderungen sind vorbehalten. Mo 03.03.2014, ab 14:30 Uhr Wohnbereiche und Cafeteria Kreppelkaffee So 20.04.2014, ab 14:30 Uhr Wohnbereiche Osterkaffee Do 22.05.2014, 15:00 - 19:00 Uhr Cafeteria Erdbeerfest Gottesdienste Jeden Sonntag um 10 Uhr feiern wir in der Hauskapelle einen evangelischen und jeden 3. Mittwoch im Monat um 16 Uhr einen katholischen Gottesdienst. Mi 18.06.2014, 14:00 - 17:00 Uhr Tag der offenen Tür Juli 2017, ab 17:00 Uhr Wohnbereiche und Cafeteria Sommer-Grillen Do 07.08.2014, ab 15:00 Uhr Cafeteria/Terrasse/Park Sommerfest So 05.10.2014 Wohnbereiche Erntedank Do 09.10.2014, ab 15:00 Uhr Cafeteria/Speisesaal/Konferenzraum Oktoberfest Mo 11.11.2014, ab 12:00 Uhr Wohnbereiche und Cafeteria Sankt Martin, Candle Light Lunch und abendlicher Laternenumzug ANSPRECHPARTNER AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS Heimleitung Ulrike Schüller T (069) 609 06 - 340 Pflegedienstleitung Katrin Jüttner T (069) 609 06 - 340 Leitung Soziale Betreuung Jasmin Berghaus T (069) 609 06 - 761 Leitung Tagespflege Birgit Ahrens T (069) 609 06 - 300 Heimbeirat Marieluise Hilgenstock (Vors.) T (069) 609 06 - 340 01/2013 EINBLICK | 9 Haus Saalburg Alltag und Normalität in Haus Saalburg Wir leben gemeinsam Alltag, egal ob beim Essen, Handwerken, Nähen, Putzen oder Bügeln. Der Alltag besteht aber nicht nur aus Arbeit. Es gehört auch dazu, dass man sich schön macht. Der Spaß und das Vergnügen dürfen nicht fehlen. Und auch nicht die tägliche Zeitungslektüre. „Jung und Alt“ Regelmäßig besuchen die drei- bis sechsjährigen Kinder von der HeilandsKindertagesstätte die Seniorinnen und Senioren in Haus Saalburg zum gemütlichen Beisammensein und für gemeinsame Aktionen. 10 | EINBLICK 01/2013 KURZ NOTIERT FRANKFURT-PASS Wer seinen ersten Wohnsitz in Frankfurt hat und über ein monatliches Netto-Einkommen nicht über 869 Euro (Einpersonenhaushalt) verfügt, der kann im Sozialrathaus seines Stadtteils den Frankfurt-Pass beantragen. Er bietet zahlreiche Vergünstigungen, unter anderem einen kostenlosen Ausweis für die Stadtbücherei, ermäßigten Eintritt in städtische Einrichtungen wie Hallenbäder, Zoo, Palmengarten, Museen, Theater oder Oper. Mit dem Pass gibt es auch Ermäßigungen für VHS-Kurse sowie Monats- und Jahreskarten des RMV. Beantragt wird der Frankfurt-Pass mit folgenden Unterlagen: Personalausweis oder Reisepass, Mietvertrag, Einkommensnachweise, ggfs. Leistungsbescheide des Sozialamtes und Bescheide über Arbeitslosengeld I oder II. Das Antragsformular und ein Merkblatt sind unter www.frankfurt.de, A-Z, erhältlich. SICHER ZU FUSS Der „Ratgeber für alle, die in Frankfurt zu Fuß gehen (und sich ärgern)“ enthält Anschriften und Telefonnummern von Ämtern und öffentlichen Einrichtungen, die mit Aufgaben für Verkehrswege und Verkehrsmittel befasst sind. Wer sich zum Beispiel über parkende Autos auf Gehwegen ärgert, die abendliche Beleuchtung unzureichend findet oder wen die kurzen Ampelphasen stören, der findet hier die richtigen Ansprechpartner, um seine Beschwerden und Anregungen loszuwerden. Das Faltblatt wird herausgeben von der Initiative „Alte für Frankfurt“, die aus dem Arbeitskreis Altenarbeit BornheimNordend hervorgegangen ist. Haus Saalburg Über die Geschichte Bornheims Bornheim ist seit dem 1. Januar 1877 ein Stadtteil von Frankfurt. Er liegt im Osten der Stadt nahe dem Stadtzentrum und hat rund 27.000 Einwohner. Mit dem „Hohen Brunnen“ wurde Bornheim am 9. Dezember 1827 an die Wasserversorgung der Stadt Frankfurt angeschlossen. Zeugnis davon legt der „Bernemer Halblangebrunne“ ab, den ein roter Obelisk krönt. Wasserspiele im Günthersburgpark Hoher Brunnen mit Obelisk 1837 wurde der Günthersburgpark angelegt, nachdem Freiherr Amschel Mayer Rothschild die ehemalige Bornburg erworben hatte. Beauftragt mit der Ausführung war der Frankfurter Stadtgärtner Sebastian Rinz. Der Neffe und Adoptivsohn Rothschilds, Mayer Carl von Rothschild, ließ später die Günthersburg abreißen und durch ein Schlösschen („Sommerresidenz“) ersetzen, das 1891 nach seinem Tod in Befolgung seines Testaments wieder abgerissen wurde. Das Gelände ging in das Eigentum der Stadt Frankfurt über, die kurz darauf den Günthersburgpark der Öffentlichkeit zugänglich machte. 1863 wurde in Bornheim die Gasbeleuchtung eingeführt. Nach dem Krieg von 1866 verlor Frankfurt seine staatliche Selbständigkeit. Bornheim wurde 1867 in die preußische Provinz HessenNassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Frankfurt, eingegliedert und zum 1. Januar 1877 als erste Gemeinde des Umlandes nach Frankfurt eingemeindet. Das Vermögen Bornheims von einer Million Gulden fiel an die Stadt Frankfurt. Im Jahr 1920 entstand am Ratsweg das Alte Stadion am Riederwald, das bis 1943 vom Sportverein Eintracht Frankfurt genutzt wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstand dort aus Trümmern der von den Frankfurter Bürgern so bezeichnete Monte Scherbelino. Als erstes wurden die Trümmer von im Bombenkrieg zerstörten Betrieben entlang der Hanauer Landstraße aufgeschüttet. 1949 entstand auf dem Gelände, das von den Straßen Ratsweg, Am Riederbruch und Riederspießstraße begrenzt wird, die Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt der Trümmerverwertungsgesellschaft (TVG), die 1964/65 abgerissen wurde. Seit 1968 findet auf dem Platz des ehemaligen Trümmerbergs die Frankfurter Dippemess statt. 1981 wurde auf einem Teil dieses Geländes die Frankfurter Eissporthalle errichtet. Der Frankfurter Baustadtrat Ernst May baute in der Zeit von 1926 bis 1930 am Bornheimer Hang eine große Wohnsiedlung. Der Bau wurde durch Nutzung industriell vorgefertigter Teile beschleunigt, sodass in vier Jahren 1234 Wohnungen fertiggestellt werden konnten. Gleichzeitig entstand auf Initiative des Pfarrers Joseph Höhler als Ausgründung der Kirchengemeinde St. Josef die Heilig-Kreuz-Kirche von Martin Weber am östlichen Ende der Wittelsbacher Allee. Heilig-Kreuz-Kirche, erbaut 1926 01/2013 EINBLICK | 11 Haus Saalburg Milieugestaltung Die meisten Bewohner von Haus Saalburg wurden in oder nach dem Krieg in Frankfurt geboren und sind durch die städtische Lebenssituation geprägt. Mit diesem Wissen wurde der Wohnbereich für Menschen mit Demenz gestaltet. Den Mittelpunkt bildet ein „Marktplatz“ in Anlehnung an den Bornheimer Marktplatz. Daran schließt sich mit Zugang zur Küche der Wäscheplatz, genannt „Fünffingerplatz“, für häusliche Tätigkeiten an. Die Küche im Stil der Fünfziger- und Sechzigerjahre ist voll funktionstüchtig und ein beliebter Treffpunkt der Bewohner, die hier mit den Betreuungskräften einen Teil ihrer Mahlzeiten selbst zubereiten. Zahlreiche Beschäftigungsangebote sorgen für Alltagsnormalität: Die Hauswirtschaftskräfte übernehmen das Backen und Kochen, die Pflegekräfte bieten Schönheitspflege an, die Soziale Betreuung lädt zu Erinnerungsrunden und Wunschkonzerten ein, externe Fachkräfte und ehrenamtliche Mitarbeiter führen Gymnastikstunden und Handarbeitsgruppen durch, und die Kinder aus der hausansässigen Kita kommen regelmäßig zu Besuch. All diese Aktivitäten beeinflussen das Verhalten der betreuten Bewohner positiv. Hündin Cora erobert die Herzen und Anka ist fast immer da Den Hundebesuchsdienst in Haus Saalburg gibt es seit September 2009. Regelmäßig besucht Regina Falkus mit ihrer sieben Jahre alten Schäferhündin Cora die Bewohnerinnen und Bewohner. Cora und ihr Frauchen sind ein ausgebildetes Therapiehundeteam. Ab und zu werden die beiden von Nachwuchs Calimero begleitet, einem fünf Jahre alten spanischen Mischlingsrüden. Das definierte Ziel des Hundebesuchsdienstes heißt: „Kontakt herstellen unter den Bewohnern“. Hunde gelten als besonders geeignet, Menschen zu ermöglichen, sich zu öffnen oder anfängliches Misstrauen und Unsicherheiten abzubauen. Hunde werden daher in der tiertherapeutischen Förderung auch gerne als „Eisbrecher“ oder „Türöffner“ bezeichnet. Älterwerden in Frankfurt Im Haus Saalburg gab es am 4. Juni 2013 Hausführungen und einen Informationsmarkt zum Thema „Im Alter gut umsorgt – Medizinische und therapeutische Wohlfühlangebote“. Zum Abschluss des Tages erinnerte Bernhard E. Ochs, Direktor des „Museumslädchens“, Frankfurts kleinstem Museum, an „Bernemers“ Vergangenheit – mit Erzählungen aus der Geschichte des „lustigen Dorfes“ und zahlreichen Stadtteilanekdoten. 12 | EINBLICK 01/2013 Glückliche Bewohnerin mit Begleithündin Anka Wenn Regina Falkus Haus Saalburg besucht, werden sie und Cora von den Bewohnerinnen und Bewohnern immer schon sehnsüchtig erwartet. Das Therapiehundteam kommt jeweils am Montagnachmittag für eineinhalb Stunden in den Wohnbereich 2 und ist immer am Donnerstagnachmittag zu Gast im Wohnbereich 1. Cora hat keine Erwartungshaltung, bewertet niemanden und stellt keine Forderungen. Aber sie sorgt für Gesprächsstoff. Bewohner erzählen dann von ihrem eigenen Hund – und trainieren damit ihr Gedächtnis. Cora ist kein Wundermittel, sie gibt den Menschen nur, was heute nicht mehr selbstverständlich ist: das Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Haus Saalburg MDK-Bestnote „Sehr gut“ Die jährliche Qualitätsprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) hat dem AGAPLESION HAUS SAALBURG erneut Bestnoten beschieden. Regina Falkus mit Therapiehündin Cora Therapiehund Cora und Regina Falkus wurden an einem Institut für Therapiehundeteams ausgebildet. Alle zwei Jahre müssen sie sich erneut einer Prüfung unterziehen und eine Fortbildung absolvieren. Tiertherapie wirkt positiv auf Menschen mit Demenz Die positive Wirkung der tiergestützten Therapie bei Menschen mit Demenz wurde übrigens auch durch eine Erhebung des Teams im Diakonissen Krankenhaus der AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN belegt. Die Untersuchungsergebnisse sind in Heft 3/2013 der „Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie“ veröffentlicht worden. Tierische „Mitbewohnerin“ Nicht Gast, sondern quasi ein Mitbewohner ist der Labrador-Bordercolly-Mischling von Carola Peretto. Die Hündin begleitet die Mitarbeiterin der Sozialen Betreuung in Haus Saalburg an ihren Arbeitsplatz und verbringt so täglich acht Stunden mit den Bewohnern. Durch die ständige Nähe belebt Begleithündin Anka, die ebenfalls für den Umgang mit älteren Menschen ausgebildet wurde, jeden Tag aufs Neue den Wohnbereich für Menschen mit Demenz und ist aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ein wichtiger Bestandteil der Prüfung sind die Einschätzungen der Bewohner zum Beispiel in Bezug auf die Freundlichkeit der Mitarbeiter oder die Qualität des Essens. „Wir freuen uns ganz besonders über die Zufriedenheit unserer Bewohner“, sagte Hannelore Rexroth, Geschäftsführerin der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE bei der Bekanntgabe der Ergegnisse, „und wir möchten diese in Zukunft weiter steigern.“ Um noch besser auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehen zu können, wurden die Pflege- und Betreuungsangebote im Jahr 2013 weiter optimiert, vor allem der Umgang mit Menschen mit Demenz. So wird in Haus Saalburg derzeit das Psychobiographische Pflegemodell nach Böhm eingeführt, das mehr Alltagsnormalität schafft und die Selbstständigkeit der Bewohner fördert. Ein gut funktionierendes Pflegesystem ist Voraussetzung, um auf die individuellen Bedürfnisse und Erkrankungen älterer Menschen eingehen zu können. Optimierte Arbeitsabläufe allein reichen dafür aber nicht aus. Deshalb bietet die AGAPLESION MARKUS DIAKONIE ihren Mitarbeitern regelmäßig Fortbildungen an und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen der Bewohner. Sie können sich auch seit 2012 umfassend in den Vorträgen der neu geschaffenen Angehörigen-Akademie über brennende Themen rund um Pflege, Demenz und Recht informieren. Gottesdienste Jeden Donnerstag um 16:00 Uhr feiern wir in der Heilandskapelle im Wechsel einen evangelischen und einen katholischen Gottesdienst; an besonderen Tagen finden auch gemeinsame ökumenische Gottesdienste statt. ÖFFNUNGSZEITEN EMPFANG T (069) 20 45 76 - 0 Montag bis Donnerstag 8:00 – 16:00 Uhr Freitag 8:00 – 13:30 Uhr FRISEURSALON Friseurmeister Hamacher T (069) 297 96 34 Dienstag bis Freitag 8:30 – 18:00 Uhr Samstag 8:30 – 13:30 Uhr Montag geschlossen Restaurant & Café HENRICUS Sonntag bis Freitag 11:30 – 18:00 Uhr Samstag geschlossen ANSPRECHPARTNER AGAPLESION HAUS SAALBURG Hausleitung Carlos de la Fuente T (069) 20 45 76 - 0 Pflegedienstleitung Christine Krause T (069) 20 45 76 - 0 Soziale Betreuung Carola Peretto T (069) 20 45 76 - 40 31 Heimbeirat Maria Richter ehm. Weber (Vors.) T (069) 20 45 76 - 0 01/2013 EINBLICK | 13 Schwanthaler Carrée Vorfreude auf die nächste Fastnacht IM PORTRAIT Fastnacht 2013 war wirklich eine besondere Gaudi, denn nicht nur die Bewohner waren verkleidet, sondern auch die Mitarbeiter. Die Bewohner waren etwas irritiert und wussten nicht so recht, ob die Heimleitung nun kostümiert oder die Nonne doch echt sei. MARKUS SIMON Mitarbeiter Verwaltung, Koordination Soziale Betreuung Die Kreppel waren so groß, dass man unmöglich mehr als einen davon essen konnte, ohne kurz vor dem Platzen zu stehen. Ein schönes Highlight war auch die witzige Büttenrede, die sehr zur Auflockerung beitrug. Sie fanden aber auf jeden Fall, dass es zu ihr passt. Fasching war ein lustiges, schönes und vor allem ein gelungenes Fest, das die Bewohner und Mitarbeiter auf jeden Fall nicht mehr missen möchten. Alle freuen sich schon auf die nächste Fastnacht. Und die kommt bestimmt. Es wurde zur Stimmungsmusik geschunkelt und gesungen, was das Zeug hält. Selbst unseren 102-Jährigen hielt nichts mehr ruhig auf dem Stuhl, er konnte nicht anders als mitzuschunkeln. Besonders lecker waren die Kreppel, gefüllt mit Marmelade, Champagnercreme und gutem Eierlikör. 14 | EINBLICK 01/2013 Als 49-jähriger, gebürtiger Pfälzer bin ich im Saarland aufgewachsen, lebte ein paar Jahre in Stuttgart und wohne jetzt in Darmstadt. Noch vielfältiger als meine Wohnorte sind meine Berufserfahrungen, die unter anderem eine Ausbildung als GasWasser-Installateur, eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann und zum IT-Manager umfassen. Seit August 2010 bin ich im Schwanthaler Carrée tätig. Es bereitet mir sehr viel Freude, Ansprechpartner für unsere neuen Bewohner und Angehörigen rund um die Heimaufnahmemodalitäten zu sein. Jede Beratung, jeder Bewohner ist anders. Gerne stelle ich mich auf neue, sich verändernde Wünsche und Bedürfnisse ein. Besonders angenehm finde ich, dass mein Büro mitten im Wohnbereich liegt und ich dadurch täglich Kontakt zu unseren Bewohnern habe. Jede von mir angelegte Akte hat ein Gesicht. Ich verwalte nicht anonym. Auch meine Aufgaben in der sozialen Betreuung, besonders in der Männergruppe, ist sehr abwechslungsreich, vom Stammtisch bis zu den Kochaktivitäten. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir unseren Ruf als vorbildliche Pflegeeinrichtung mit einladender Atmosphäre stärken. Schwanthaler Carrée Chronik von Sachsenhausen 783 – 1980 Sachsenhausen war nie eigenständig, sondern gehörte schon im Mittelalter zu Frankfurt. Einer Legende nach siedelte Karl der Große nach 783 besiegte Sachsen am Main gegenüber der von ihm gegründeten Königspfalz Frankfurt an. Dafür gibt es jedoch keine historischen Belege. Zur Herkunft des Ortsnamens gibt es weitere Deutungen. Die Wahrscheinlichste ist die Annahme, dass sich der Name von „Sassenhusen“ herleitet, also einem Ort, wo „Beisassen“ hausten – so wurden im Mittelalter Einwohner ohne volle Bürgerrechte bezeichnet. Die Elisabethenstraße (Sachsenhäuser Zeil) in einer historischen Postkartenansicht 12. Jh. Staufische Ministerialen bauen ihre Höfe (Rittergasse). Bau der steinernen „Alten Brücke“. 1193 Sachsenhausen wird zum ersten Mal genannt. 1390 Sachsenhausen ist ein Stadtteil von Frankfurt und wird im Zuge der Stadtbefestigung ummauert. 1414 Bau der Sachsenhäuser Warte. Der Kuhhirtenturm 1490 Bau des Kuhhirtenturms. 1811 Bau des Affentors. 1848 Eröffnung der Bahnverbindung Frankfurt-Sachsenhausen. 1864 Anlage des Südfriedhofs. 1869 Einweihung des Eisernen Stegs. 1870 Binding-Brauerei gegründet. 1874 Henninger-Brauerei gegründet. 1875-80 Bau der Dreikönigskirche. 1878 Bau des Städelschen Kunstinstituts. Übergabe der Obermainbrücke. 1884 Einweihung der ersten elektrischen Straßenbahnlinie Deutschlands (Sachsenhausen-Offenbach). 1908 Eröffnung der Schillerschule (ältestes Frankfurter Mädchengymnasium). 1923-25 Paul Hindemith komponiert im Kuhhirtenturm. 1926 Neubau der „Alten Brücke“. 1926/27 Martin Weber errichtet die Bonifatiuskirche. 1929 400 Wohnungen der Heimatsiedlung werden bezogen. 1931 Bau des Goetheturms (mit 43 m höchster deutscher Holzturm). 1937 Eröffnung des Max-PlanckInstituts für Biophysik. 1943/44 Zerstörung Alt-Sachsenhausens. 1956 Erste Sozialstation der Bundesrepublik am Affentorplatz errichtet. 1958 Bundespostmuseum eröffnet. 1959 Weihe der Herz-MarienKirche am Mühlberg. Einweihung der islamischen Moschee an der Babenhäuser Landstraße. 1961 Einweihung des Henningerturms. Aufstellung des Frau-Rauscher-Brunnens. 1971-72: „Monte Scherbelino“ wird Erholungspark. 1972 600 Jahre Stadtwald. 1973 Einweihung der neuen Krankenpflegeschule der Universitätskliniken. Eröffnung der Kommunalen Galerie im Deutschordenshaus und des Museums für Völkerkunde am Schaumainkai. 1974 Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft im Waldstadion. 1976 Baubeginn für den Maintunnel der U-Bahn nach Sachsenhausen. 1977 Eröffnungsfahrt des „Ebbelwoi-Express“. Abbruch der „Alten Ölmühle“. 1979 Entdeckung des zweitältesten Fachwerkhauses Deutschlands. 1980 Ladenzentrum Ziegelhüttenplatz eröffnet. Wird fortgesetzt. 01/2013 EINBLICK | 15 Schwanthaler Carrée Mit älteren Menschen in Kontakt kommen Fünzehnjährige absolvieren ein Schuljahr lang Sozialen Tag im Schwanthaler Carrée Justin Pierre (15) und Luca Tuntsch (15) besuchen die 9. Klasse der IGS Herder Gesamtschule in Sachsenhausen. Zurzeit kommen die beiden jeden Dienstag in das Schwanthaler Carrée, um im Pflegealltag mitzuhelfen. Heimleiterin Ursula Ueberschaer sprach mit den „Dienstagsjungs“ über ihre Motivation, ihre ersten Eindrücke und praktischen Erfahrungen. Wieso macht ihr für ein Jahr jede Woche immer dienstags einen sozialen Tag bei uns? Justin: Meine Mama ist Pädagogin und arbeitet mit kleinen Kindern, so habe ich aus den möglichen Projekten Holzwerkstatt, Theater, Filme, kulturelle Stadt, Werbeagentur den Sozialen Tag ausgewählt, um allerdings anders wie meine Mama die Arbeit mit alten Menschen kennenzulernen. Ich hätte auch in eine Behindertenwerkstatt gehen können, aber da habe ich etwas Berührungsängste. Wir haben uns für das SCF entschieden, weil es eine kleine überschaubare Einrichtung ist und in unserer Nähe liegt. Luca: Ich habe mich auch aus der Vielzahl an möglichen Projekten für den Sozialen Tag entschieden, da ich gerne in Kontakt mit älteren Menschen kommen wollte, um beim Tagesablauf zu helfen und überhaupt zu sehen, wie es so mit älteren Menschen ist. Wie war euer erster Tag mit den alten Menschen? Justin: Ich habe es mir etwas anders vorgestellt … schlimmer … Dachte nicht, dass die Bewohner so sympathisch sind, manche sind richtig witzig, obwohl sie dement sind, kann man viel Spaß mit ihnen haben, das ist für mich überraschend. 16 | EINBLICK 01/2013 Luca: Ich erlebte den ersten Tag ähnlich wie erwartet. Die alten Menschen haben auf uns positiv reagiert und sich sichtlich gefreut. Das fand ich schön. Was habt ihr am ersten Tag schon alles machen dürfen? Justin: Ich habe mit den Bewohnern gemalt und erzählt, und sie in die Aufenthaltsräume begleitet, ihnen was zu trinken gegeben und kleinere Hilfestellungen geben dürfen. Luca Tuntsch richtet das Essen an Luca: Ich habe Essen angerichtet und den Bewohnern an den Tisch oder auch ins Zimmer gebracht und mich auch gut unterhalten. Was habt ihr bisher entdecken, erkennen, lernen können? Justin und Luca: Dass es für die Pflege- und Betreuungskräfte keine leichte Aufgabe ist, da man oft mehreren Bewohnern gleichzeitig helfen muss, da manchmal mehrere Bewohner zur gleichen Zeit etwas wollen, Hilfe benötigen, weglaufen wollen etc. Justin Pierre spricht mit einem Bewohner Aber es ist auch spannend und entspannend mit den alten Menschen. Es ist interessant und man kann viele neue Erfahrungen mit ihnen machen. Wollt ihr wirklich ein ganzes Schuljahr lang weiterhin jeden Tag zu uns kommen? Die Mitarbeiter sind alle sehr nett und zeigen uns, wie wir mit den alten Menschen umgehen sollen. Justin und Luca: Ja, auf jeden Fall, denn es ist mit den alten Menschen richtig cool!!! Schwanthaler Carrée Der Adlhochplatz Gottesdienste Im Stadtteil daheim Der Platz war noch vor zehn Jahren eine betriebsame Straßenkreuzung. Und wo heute das „Schwanthaler Carrée“ steht, hatte die „Waldbahn“, die seit 1889 Schwanheim, Niederrad und Neu-Isenburg mit Frankfurt-Sachsenhausen verband, bis zu ihrer Einstellung 1929 ihren Betriebshof mit Werkstatt, Wagenhalle, Lokschuppen und Direktion. Einmal im Monat dienstags um 16:15 Uhr feiern wir im Haus einen eigenen Gottesdienst. Darüber hinaus finden regelmäßig gemeinsame Kirchenbesuche statt. Für den Weg dorthin steht ein Fahrdienst bereit. Im Rahmen der Aktionswochen „Älterwerden in Frankfurt“ unter dem Motto „Im Stadtteil daheim“ lud das Schwanthaler Carrée am Mittwoch, 5. Juni 2013, von 14 bis 17 Uhr nicht nur zu Führungen durch den Pflegebereich „AGAPLESION Wohnen & Pflegen“ ein, sondern es bestand auch die Möglichkeit, an Aktivitäten mit den Bewohnern teilzunehmen. Außerdem beantwortete das Pflege- und Betreuungsteam Fragen rund um die vollstationäre Pflege und die Kurzzeitpflege. Ein Fachvortrag zum Thema „Neue Wege in der Pflege – Eine Zeitreise in die Vergangenheit – Betreuung von Menschen mit Demenz“ rundete das Programm ab. Im Wandel der Zeit In den 1960er Jahren entstand auf dem Gelände des ehemaligen Waldbahndepots das Bezirksbad Sachsenhausen (Textorbad) mit 25-Meter-Becken, verschiedenen Bädern, Sauna und Gymnastiksaal. Es wurde 2004 wieder geschlossen und 2007 abgerissen. Im Jahr 2009 eröffnete dann auf dem Areal das „Schwanthaler Carrée“ mit einem neuen Bad, Seniorenwohnungen, einem Pflegebereich der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE und dem ambulanten Pflegedienst AGAPLESION CURATEAM. Zum Adlhochplatz hin hat sich außerdem eine Bäckerei mit Café angesiedelt. Bei schönem Wetter kann man hier seinen Kaffee auch draußen auf dem Platz sitzend genießen. Namensgeber 1998 wurde die zum Platz umgestaltete Straßenkreuzung nach dem Stadtpfarrer Monsignore Walter Adlhoch (1913-85) benannt. Adlhoch hatte in Sachsenhausen die Schwanthaler Schule und das KWG (Kaiser Wilhelm Gymnasium) besucht, war 1962-65 Pfarrer an St. Leonhard und Caritasdirektor, dann bis 1982 Stadtdekan. Er engagierte sich besonders für die Ökumene, die Integration und soziale Belange. 1983 stiftete er zusammen mit seinem protestantischen Kollegen Ernst Schäfer den „Preis für Humor in der Kirche“. Walter Adlhoch starb nach einem Autounfall in der Eifel. AGAPLESION CURATEAM Wir kommen zu Ihnen • Grundpflege • individuelle Betreuung • hauswirtschaftliche Versorgung • Einkaufs- und Begleitservice • Beratung u. a. m. Ansprechpartnerinnen: Dagmar Steiger Alexandra Michenfelder-Zeier T (069) 20 45 60 - 17 75 [email protected] ANSPRECHPARTNER AGAPLESION SCHWANTHALER CARRÉE Heim- und Pflegedienstleitung Ursula Ueberschaer T (069) 20 45 60 - 21 35 Verwaltung und Soziale Betreuung Markus Simon T (069) 20 45 60 - 21 35 Heimbeirat Gisela Debus (Vorsitzende) T (069) 20 45 60 - 21 35 Körper, Geist und Seele 2014 finden die Aktionswochen „Älterwerden in Frankfurt“ unter dem Motto „Körper, Geist und Seele“ vom 16. bis 29. Juni statt. Den Auftakt bildet die Eröffnung der Ausstellung „Die Kunst zu altern“. Am 27. Juni ist frankfurtweit ein „Bunter Nachtmittag“ geplant. Die Häuser der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE werden sich wieder mit einem Tag der offenen Tür an den Aktionswochen beteiligen. Geplant sind Hausführungen, Aktionen, Informationsveranstaltungen und Fachvorträge. Das Programm der Aktionswochen liegt ab Frühjahr im Rathaus für Senioren, in den neun Frankfurter Sozialrathäusern und der Bürgerberatung auf dem Römerberg aus. Es kann außerdem im Internet auf www.aelterwerden-in-frankfurt.de eingesehen werden. 01/2013 EINBLICK | 17 AGAPLESION – Unsere Werte verbinden Unsere Werte verbinden AGAPLESION wurde am 26. Juni 2002 als gemeinnützige Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main gegründet mit dem Ziel, christliche und soziale Einrichtungen auch in einer anspruchsvollen Wirtschaftsund Wettbewerbssituation zu stärken. Die AGAPLESION MARKUS DIAKONIE ist Mitinitiatorin dieses Verbundes, der mittlerweile mehr als 100 Einrichtungen bundesweit zählt. Über 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patientenorientierte Medizin und eine menschenwürdige Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. In 29 Krankenhäusern stehen mehr als 9.400 Betten zur Verfügung. Die bundesweit 31 Wohn- und Pflegeeinrichtungen verfügen über rund 3.000 Pflegeplätze und 800 betreute Wohnungen. Im Frühjahr 2012 haben wir bei AGAPLESION gemeinsam unsere sechs Kernwerte Nächstenliebe, Wertschätzung, Verantwortung, Transparenz, Professionalität und Wirtschaftlichkeit definiert. Beginnend mit dieser Ausgabe von EINBLICK stellen wir unseren Leserinnen und Lesern diese Kernwerte näher vor. Den Anfang macht der Kernwert Nächstenliebe. Unter Nächsteliebe wird allgemein verstanden, uneigennützig für andere da zu sein. Jeder ist dabei aufgefordert, sich nach seinen eigenen Fähigkeiten und Talenten für seine Mitmenschen einzusetzen. Bei AGAPLESION spiegelt die tätige Nächstenliebe unseren Auftrag wieder und ist deshalb bereits in unserem Namen fest verankert. Mit Hilfe der Nächstenliebe bieten wir Patienten und Bewohnern bestmögliche Versorgung und Pflege, unabhängig von deren Lebenssituation oder Hintergrund. Der Grundsatz der Nächstenliebe ist in den christlichen Grundlagen tief verankert. Im Markus-Evange- lium, Kapitel 12,29, erklärt Jesus, dass die Nächstenliebe das zweitwichtigste Gebot sei. Und die Frage „Wer ist denn mein Nächster?“ wird in der Bibel mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter beantwortet (vgl. Lukas 10,25ff). Die Empfindung des Mitgefühls ist der Ausdruck für die Wohltat an unserem Nächsten. Dass die Geschichte vom barmherzigen Samariter nach wie vor hochaktuell ist, sieht man an den Themen, die angesprochen werden. Wie unsere Pflegekräfte wird der Samariter durch die Liebe zu seinem Mitmenschen zur selbstlosen Hilfestellung angeregt. Er versorgt den Kranken und stellt seine Genesung sicher. In der Pflege ist die selbstlose pflegerische Tätigkeit verbunden mit Zuwendung, Anteilnahme und Einführungsvermögen im Umgang mit den Patienten, Bewohnern und deren Angehörigen. Unter Nächstenliebe verstehen wir bei AGAPLESION, jedem Menschen hilfsbereit zu begegnen, unabhängig von seiner körperlichen oder seelischen Verfassung, seiner Religion oder Weltanschauung. Die Haltung der Nächstenliebe ist in unserem christlichen Glauben begründet. • Wir zeigen Zuwendung in Worten und Taten. • Unser Auftreten und Handeln gegenüber anderen Menschen ist offen und freundlich. 18 | EINBLICK 01/2013 Seelsorge Kooperationsprojekt Seelsorge Förderung der Seelsorge für sterbende, alte und kranke Menschen Seit 2008 bietet Pfarrer Hess im AGAPLESION HAUS SAALBURG eine Seelsorgeausbildung für Ehrenamtlicher an. Die Seelsorge in der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE begleitet alle Menschen, die in unseren Häusern leben, ein- und ausgehen und arbeiten, wenn es gewünscht wird. Regelmäßige Andachten in den hauseigenen Kapellen, Gottesdienste zu Feiertagen wie Ostern, Pfingsten, Erntedank und Weihnachten sowie regelmäßige Gesprächskreise geben den Menschen in unseren Häusern, unabhängig von ihrem Glauben, die Möglichkeit, Gemeinschaft zu erleben, miteinander zu singen und zu beten oder einfach nur Stille zu erfahren. Mit unserem Kooperationsprojekt Seelsorge wollen wir unseren Leitgedanken – „Zuhause in christlicher Geborgenheit“ – täglich mit Leben füllen und erfüllen. Unser Ziel ist es, unseren Bewohnerinnen, Bewohnern und Gästen ein Zuhause zu bieten, in dem sie Achtung und Respekt erfahren. Jeder Mensch, unabhängig von seinem Glauben, ist bei uns herzlich willkommen. In der Weiterentwicklung des Kooperationsprojektes steht die Vernetzung und Stärkung der hauptund ehrenamtlichen Seelsorge in den Häusern der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE. Ziel ist es, den besonderen Bedürfnissen der Bewohner und Mitarbeitenden gerecht zu werden und entsprechende spirituelle-seelsorgliche Angebote zu gestalten. Die Basis hierfür ist eine angemessenen hauptamtliche seelsorgliche Betreuung und die Begleitung der ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Seelsorge. Die Seelsorge soll damit stärker in den Häusern verankert werden und übernimmt hier auch Verantwortung für die spirituellen, emotionalen und religiösen Dimensionen des Lebens. Zuhören, miteinander reden, begleiten Die Seelsorgenden sind mehr als nur Zuhörende. Sie sind Begleitende, die sich auf gleicher Höhe mit ihren Gesprächspartnern bewegen und diese so annehmen, wie sie sind. Im Miteinander können Gefühle wie Angst, Wut, Trauer, Freude ausgedrückt, Hoffnungen und Wünsche zur Sprache gebracht werden. Seelsorge umfasst auch die Begleitung auf dem letzten Weg. Dazu gehört neben der Sterbebegleitung auf Wunsch auch das Ritual der Aussegnung. Menschen mit Demenz lieben Rituale, erinnern sich an Kirchenlieder und das kirchliche Gemeinschaftserlebnis in ihrer Jugend. Unsere Seelsorgenden besuchen regelmäßig die Wohnbereiche für Menschen mit Demenz und feiern dort auch Gottesdienste. Dabei werden viele bekannte Lieder gesungen und vertraute Gebete gesprochen. Dies vermittelt ein Gefühl der Gemeinschaft in christlicher Geborgenheit. „Du bist liebenswert“ Die Seelsorge hat ihren Ursprung im Evangelium. Sie gründet auf der unbedingten Liebe Gottes zu allen Menschen. Seelsorge lebt von dieser Liebe und will sie weitergeben. Seelsorge in der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE unterstützt dabei, sich auch in Krisen und intensiven Lebensphasen als geliebte Person zu empfinden. WORTE DER HOFFNUNG Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln. Johannes 8,12 Weihnachten! Als Jesus Christus, der Sohn Gottes, Mensch wurde und in unsere Welt kam, wurde es hell. Jesus ist stärker als die Dunkelheit der Sünde und der Hoffnungslosigkeit. Jeder, der an ihn glaubt und sich ihm anvertraut, wird Orientierung finden und ewiges Leben bei Gott geschenkt bekommen. Aber er kümmert sich auch um die Zweifelnden und Haltlosen. 01/2013 EINBLICK | 19 Termine und Kontakte TERMINE So erreichen Sie uns: 13.02.2014 Oberin Martha Keller Haus (OMK) Fachtagung „Psychobiographisches Pflegemodell“ mit Erwin Böhm SERVICEWOHNEN ANGEHÖRIGEN-AKADEMIE Die 2012 gegründete AngehörigenAkademie der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE bietet pflegenden Angehörigen und allen Interessierten, die sich vorbeugend informieren wollen, Vorträge zu wichtigen Fragestellungen rund um die Themen Pflege, Demenz-Betreuung und Gesundheit. Das Veranstaltungsprogramm 2014 erscheint im Februar 2014. Sie erhalten es in allen Häusern der Markus Diakonie sowie im Internet unter www.markusdiakonie.de. Hier können Sie sich auch über die aktuellen Termine, Themen und Inhalte informieren. 25.-27.04.2014 Oberin Martha Keller Haus (OMK) 3-Tage-Kurs: Rituale, Sitten und Bräuche bei Menschen mit Demenz Teilnahmegebühr: 30 € (gefördert über das Bürgerinstitut) Anmeldeschluss: 14.04.2014 23.07.2014, 17:30 - 19:30 Uhr Tagespflege im OMK Vortrag: „...tja und dann gehören die Beine in die Hose und nicht die Arme – Alltag mit Demenz bewältigen“ Referentin: Margot Unbescheid, Alzheimer Gesellschaft Frankfurt Teilnahme: kostenfrei Kontakt und Anmeldung Ansprechpartner: Stephanie Walenta Usinger Str. 9, 60389 Frankfurt a. M. T (069) 46 08 - 572, F - 578 [email protected] www.markusdiakonie.de SchlossResidence Mühlberg Residenzleitung: Andreas Schropp Auf dem Mühlberg 30 60599 Frankfurt a. M. (Sachsenhausen) T (069) 20 45 76 - 920 [email protected] Schwanthaler Carrée Organisationsleitung: Andreas Schropp Adlhochplatz 3 60594 Frankfurt a. M. (Sachsenhausen) T (069) 20 45 60 - 10 65 [email protected] AGAPLESION HAUS SAALBURG Hausleitung: Carlos de la Fuente Saalburgallee 9 60385 Frankfurt a. M. (Bornheim) T (069) 20 45 76 - 0 [email protected] TAGESPFLEGE AGAPLESION TAGESPFLEGE im OBERIN MARTHA KELLER HAUS Pflegedienstleitung: Birgit Ahrens Dielmannstr. 26 60599 Frankfurt a. M. (Sachsenhausen) T (069) 609 06 - 300 [email protected] AMBULANTE PFLEGE AGAPLESION CURATEAM Pflegedienstleitung: Dagmar Steiger, Alexandra Michenfelder-Zeier Adlhochplatz 3 60594 Frankfurt a. M. (Sachsenhausen) T (069) 20 45 60 - 17 75 [email protected] VOLLSTATIONÄRE PFLEGE AGAPLESION HAUS SAALBURG Hausleitung: Carlos de la Fuente Saalburgallee 9 60385 Frankfurt a. M. (Bornheim) T (069) 20 45 76 - 0 [email protected] AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS Heimleitung: Ulrike Schüller Dielmannstr. 26 60599 Frankfurt a. M. (Sachsenhausen) T (069) 609 06 - 340 [email protected] AGAPLESION WOHNEN & PFLEGEN im Schwanthaler Carrée Heim- und Pflegedienstleitung: Ursula Ueberschaer Schwanthaler Str. 5 60594 Frankfurt a. M. (Sachsenhausen) T (069) 20 45 60 - 21 35 [email protected] WEITERE INFORMATIONEN www.markusdiakonie.de Das Aktuellste zuletzt Zum Ende des AGAPLESION Innovationsjahres erscheint das erste Heft der Schriftenreihe AGAPLESION WISSEN mit dem Schwerpunkt „Demenz“. Die Idee dazu entstand im April 2013 auf dem AGAPLESION MANAGEMENT KONGRESS Wohnen & Pflegen. Rund 40 Autoren zeigen die enorme Bandbreite ihres Wissens zum Thema Demenz. „Die Behandlung und Pflege älterer Menschen hat bei AGAPLESION Tradition. Fast jeder Standort von Hamburg bis Stuttgart hat ein spezielles Angebot für Menschen mit Demenz, die meisten Krankenhäuser verfügen über eine Geriatrische Klinik. So hat sich ein umfangreicher Erfahrungsschatz aufgebaut“, erklärt Hannelore Rexroth, Geschäftsführerin der Markus Diakonie in Frankfurt und Leiterin der Arbeitsgruppe Demenz. Ihrem Engagement ist die Zusammenstellung des Kompendiums zu verdanken. I MP R E SSUM EINBLICK wird herausgegeben von der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE gemeinnützige GmbH, Usinger Str. 9, 60389 Frankfurt am Main; V.i.S.d.P.: Hannelore Rexroth, Geschäftsführerin; Redaktionsleitung: Stephanie Walenta, Referentin für Wohnen & Pflegen; Layout: Nicola v. Amsberg, News & Media, Berlin; Fotos: M. v. Amsberg, J. Berghaus, R. Falkus, D. I. Franke, Hauszeitungsgruppe (M. Richter, C. Peretto, C. de la Fuente), C. Lietzmann, H. Nickel, R. Oeser, U. Schüller, S. Walenta, Mitarbeiter Schwanthaler Carrée, Public Domain / J. F. Dielmann 1848 20 | EINBLICK 01/2013