Kostenoptimiertes Leiterplattendesign.
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Kostenoptimiertes Leiterplattendesign.
Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Vortrag Albert Schweitzer FINELINE Switzerland 25.05.2016 Vers. 1.1 Inhaltsangabe Inhalt Allgemeines Herstellung einer Multilayer Leiterplatte Schritt für Schritt erklärt Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Welche Prozessschritte verursachen welche Kosten? Herstellung eines Grundkosten-Index Verschiedenes und Schlussbemerkungen Allgemeines Allgemeines Nur wer den Herstellungsprozess einer Leiterplatte kennt, kann mögliche Kosteneinsparpotenziale bei der Leiterplatte nutzen. Im folgenden Vortrag: „Kostenoptimiertes Leiterplattendesign“, möchte ich Ihnen vermitteln wie eine MultilayerLeiterplatte hergestellt wird und welche Features und Faktoren dabei letztendlich Kosten verursachen. Herstellung einer Multilayer Leiterplatte Herstellung einer Leiterplatte Wichtige Anmerkung: Der im Folgenden dargestellte Produktionsprozess ist in der Leiterplattenindustrie sehr verbreitet. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass für jeden hier beschriebenen Produktionsschritt verschiedene Alternativen existieren. Bedingt durch neue Technologien ist der Leiterplattenproduktions-Prozess einem stetigen Wandel unterworfen. Die Arbeitsschritte beim Herstellen einer Leiterplatte The steps to manufacture a PCB Herstellen einer Leiterplatten Arbeitsschritt Step 01 Aufbereitung der Kundendaten 01 DFM – Design for Manufacturing 02 Technische Fragen 02 Engineering Questions 03 Materialvorbereitung 03 Preparation of Material 04 Arbeitsfilmerstellung mittels Laserplotter 04 Preparation of Artwork 05 Reinigungsprozess des Innenlagenkerns 05 Pre-Clean process of innerlayer core 06 Laminieren des Innenlagenkerns 06 Inner layer dry film lamination 07 Belichtung und Entwicklung d. Innenlagenkerns07 Exposure and development of inner layer core 08 Blaukontrolle des Innenlagenkerns 08 Resist mark check “blue-check” 09 Ätzen des Innenlagenkerns 09 Etching of Inner layer core 10 Laminat strippen 10 Dry film strip 11 Referenzbohrung nach dem Ätzprozess 11 Post etch drilling process – Post etch punch 12 Innenlagen AOI Überprüfung 12 AOI innerlayer inspection 13 Brownoxidieren 13 Brown oxid treatment 14 Schichten 14 Layer stack up 15 Verpressen 15 Multilayer lamination process 16 Besäumen 16 Trimming etches 17 Röntgenbohren 17 Drill of new reference holes by x-ray analyse 18 Paketieren 18 Layer packaging Die Arbeitsschritte beim Herstellen einer Leiterplatte The steps to manufacture a PCB Herstellen einer Leiterplatten Arbeitsschritt 19 Bohren 20 Bürsten 21 Desmear 22 Durchkontaktieren 23 Laminieren der Aussenlagen 24 Belichten und Entwickeln 25 Galvanische Kupferabscheidung 26 Galvanische Zinnabscheidung 27 Laminat strippen 28 Ätzen und Zinn strippen 29 AOI Prozess 30 Lötstoppmaske aufbringen 31 Belichten und Entwickeln 32a Kundenspezifischen Oberfläche Heißluftverzinnung HAL 32b Kundenspezifischen Oberfläche – chem. Ni/Au 32c Goldstecker und selektives Gold 33 Siebdruck / Legend print – component marking 34 Konturfräsen und Ritzen / Routing process 35 Elektrischer Test / Electrical test 36 Endkontrolle / Final inspection Step 19 Drilling process 20 Brushing process 21 Deasmearing 22 Copper desposition 23 Outer dry film lamination process 24 Exposure and development 25 Copper plate process 26 Tin plate process 27 Outer layer dry film strip 28 Copper etch and tin strip process 29 AOI inspection process 30 Photo imageable solder mask process 31 Mask espose, develop and cure 32a Finish - Hot Air Leveling HAL lead free 32b Finish - ENIG chem. Ni/Au finish process 32c Hard gold process 33 Legend print - component marking 34 Routing process 35 Electrical test 36 Final inspection Arbeitsschritt 01 / Step 01 Aufbereitung der Kundendaten / DFM – Design for Manufacturing Auf Basis der Gerberdaten und der Dokumentation wird die Machbarkeit abschließend abgeklärt und die Produktion wird vorbereitet. Arbeitsschritt 02 / Step 02 Technische Fragen an den Kunden: Mit den bekannten design-rule-checks lassen sich noch lange nicht alle "versteckten fouls" insbesondere bei hochlagigen Multilayern erkennen. Die Kontrolle sollte sich auf folgende Daten beziehen: - Leiterbahnbreite/-abstand - Lötauge Restring - Kupferverteilung - Abstand metallisierte Bohrung zu innenliegende Leiterbahn (ML ) - Pitch-Abstände (el. Prüfung) - Kupferabstand zur Kontur - NDK-Bohrungen in Masseflächen (Tentfläche) - freiliegende Leiterbahnenden - Herstellerlogo?, Datumscode?, - Änderungsindex - Lötstopplackfreistellungen - etc. Arbeitsschritt 03 / Step 03 Materialvorbereitung: Schon bei der Aufbereitung der Kundendaten und den anschließenden Fragen wurde der Aufbau des Nutzens/Panels definiert und mit dem Kunden abgeklärt. Standard in Asien benutzte Tafel Formate (Sheets): 914mm x 1220mm 1020mm x 1220mm 1067mm x 1220mm 1041mm x 1245mm Die Sheets werden zu Produktionspanels verkleinert. Deren Größe ist herstellerspezifisch. Arbeitsschritt 03 / Step 03 14mm 0.55“ 19 – 25.4mm 5mm 5mm 19mm – 25.4mm Produktionspanel z.B. TTM (18“ x 24“) Source: TTM Arbeitsschritt 04 / Step 04 Arbeitsfilmherstellung mittels Laserplotter: Mit einem Laserplotter wird pro Leiterplatten-Lage ein Film erstellt. Diese Laserplotter stehen in temperaturund feuchtigkeitsgeregelten Dunkelkammern. Die Filmentwicklung erfolgt automatisch. Die einzelnen Lage-Filme werden im Mikrometerbereich zueinander registriert, um die Lagen perfekt zueinander auszurichten. Danach werden die Zentriermarken des Films mit der Zentriermarke einer Lochstanze zentriert. Diese Registrierlöcher dienen zur Aufnahme und exakten Ausrichtung der Filme im späteren UVBelichtungsprozess. Arbeitsschritt 04 / Step 04 Arbeitsfilmherstellung mittels Laserplotter: Beispiele für Arbeitsfilme: Innenlage negativ Innenlage Ground negativ Außenlage positiv Arbeitsschritt 05 / Step 05 Reinigungsprozess des Innenlagenkerns Der Kern der Innenlage besteht aus Epoxidharz und Glasgewebe welcher beidseitig mit einer Kupferfolie beschichtet ist. In der Regel wird dabei FR4 Material eingesetzt. Arbeitsschritt 05 / Step 05 Reinigungsprozess des Innenlagenkerns Um diese Kupferfolie für den nächsten Prozessschritt vorzubereiten, muss diese mittels eines mechanischen Bürstprozesses von Oxyden und möglichen Verschmutzungen gereinigt werden. Gleichzeitig rauen die rotierenden Bürstwalzen die Cu-Oberfläche definiert auf, um eine ausreichende mechanische Haftung, des im nächsten Schritt aufzutragenden Laminates, auf der CuOberfläche sicherzustellen. Arbeitsschritt 06 / Step 06 Laminieren des Innenlagenkerns Beim Laminier Prozess wird eine UV-Lichtempfindliche Folie (Laminat engl. dry film resist) mit Hilfe eines Laminators auf beide Seiten des Leiterplattenkerns auflaminiert. Hot-Roll-Laminator (Werksbild Morton) Arbeitsschritt 06 / Step 06 Laminieren des Innenlagenkerns Bei diesem Arbeitsschritt durchläuft das Kernmaterial ein beheiztes Walzenpaar. Das Laminat wird von je einer Rolle oberhalb und unterhalb des Walzenpaares so durchgeführt, dass unter Einwirkung der Walzenwärme und Walzendruckes die Laminierung erfolgt. (Temp.: ca. 110°C, Druck: 3-5bar) Die somit blau beschichteten CuOberflächen sind jetzt UV-Lichtempfindlich geworden und die weitere Verarbeitung ist deshalb nur im Gelblichtraum möglich. Arbeitsschritt 06 / Step 06 Laminieren des Innenlagenkerns: Das Trockenfilmlaminat wird bei 110°C und mit einem Druck von 3-5bar auf beiden Seiten mit einem Hot-Roll-Laminator aufgebracht. Arbeitsschritt 06 / Step 06 Laminieren des Innenlagenkerns Hot-Roll-Laminator (Werksbild Morton) Arbeitsschritt 07 / Step 07 Belichtung des Innenlagenkerns Beim UV-Belichtungsvorgang wird mit Hilfe der in Schritt 02 erzeugten Filme die Laminatschicht fototechnisch belichtet. Das Belichtungsgerät besitzt Aufnahmestifte, die den Registrierbohrungen im Film entsprechen (Siehe Schritt04). Arbeitsschritt 07 / Step 07 Belichtung des Innenlagenkerns Das darunterliegende Laminat wird mittels einer energiereichen UV-Lampe belichtet, d.h. es verändert sich chemisch, es polymerisiert UV-LICHT Arbeitsschritt 07 / Step 07 Belichtung des Innenlagenkerns Die Leiterbahnen und Strukturen der Leiterplatte sind dabei im Film durchsichtig. Das darunterliegende Laminat wird mittels einer energiereichen UV-Lampe belichtet, d.h. es verändert sich chemisch, es polymerisiert und wird dadurch hart. Die im Film schwarzen Teilflächen (Flächen neben und zwischen den Leiterbahnen, Pads und Vias) halten die UV-Strahlung vom Laminat ab polymerisieren nicht und können damit im darauffolgenden Entwicklungsprozess weggewaschen werden. Arbeitsschritt 07 / Step 07 Belichtung des Innenlagenkerns Film Lichtempfindliche Folie, Laminat (dry film resist) Laminierte Kupferfolie (Laminated copper) Epoxidharz u. Glasgewebe (Epoxy resin and glass fil) Laminierte Kupferfolie (Laminated copper) Lichtempfindliche Folie, Laminat (dry film resist) Film Die weiße Fläche im Bild ist lichtdurchlässig und entspricht dem späteren Leiterbahnbild. Das Laminat unter dem lichtdurchlässigen Teil des Films (Im Bild weiß) wird durch die UV-Belichtung polymerisiert. (Im Bild dunkelblau) Die unbelichteten Teile (hellblau) werden im folgenden Entwicklungsprozess (Schritt 08) entfernt. Arbeitsschritt 07 / Step 07 Entwicklung des Innenlagenkerns Die Entwicklung erfolgt mit Hilfe einer Sodalösung. Die unbelichteten Bereiche werden jetzt entfernt. Beim Entwicklungsprozess durchlaufen die Multilayer-Innenlagen einen horizontalen Sprühprozess mit anschließender kaskadierter Frischwasserspülung und anschließender Trocknung. Dadurch wird die Kupfer-Kaschierung der nicht benötigten Kupfer-Flächen für den später folgenden Ätzprozess freigelegt und kann abgeätzt werden. Arbeitsschritt 07 / Step 07 Entwicklung des Innenlagenkerns Die mit polymerisiertem Laminat (Resist) abgedeckten Leiterplattenstrukturen, gut zu erkennten am blauen Ätzresist, sind im folgenden Ätzprozess geschützt und bleiben erhalten. Polymerisiertes Laminat Kupfer Epoxidharz u. Glasgewebe (Epoxy resin and glass fil) Kupfer Polymerisiertes Laminat Die nicht abgedeckten Kupferflächen werden im folgenden Ätzprozess entfernt. Arbeitsschritt 08 / Step 08 Blaukontrolle des Innenlagenkerns: Um mögliche Prozessfehler aus den vorangegangenen Produktions-Schritten frühzeitig zu erkennen, wird eine sog. Blaukontrolle durchgeführt, d.h. die Leiterplatten werden stichprobenartig auf mögliche Leiterbildfehler geprüft. Arbeitsschritt 09 / Step 09 Ätzen des Innenlagenkerns: Zum Entfernen des freiliegenden Kupfers benutzt man eine stark alkalische Lösung auf Ammoniakbasis. Bei diesem Prozess durchlaufen die Multilayer-Innenlagen wieder einen horizontale Sprüh-, Spül- und Trocknungslinie. Die Kupfer-Kaschierungsstärke bestimmt die Durchlaufgeschwindigkeit durch das Ätzmodul. Je dicker die Kupferdicke desto langsamer muss die Geschwindigkeit eingestellt werden. Leiterbahnbreite und Leiterbahnabstand Line Width and Line Trace Leiterbahnbreite und Leiterbahnabstand / Line Width and Line Trace: Kupferdicke / Merkmale Copper thickness Min. Leiterbahnbreite Außenlagen 18µm / Min. Leiterbahnbreite Innenlagen 1/2 oz copper Min. Leiterbahnabstand Außenlagen Min. Leiterbahnabstand Innenlagen Min. Leiterbahnbreite Außenlagen 35µm / Min. Leiterbahnbreite Innenlagen 1 oz copper Min. Leiterbahnabstand Außenlagen Min. Leiterbahnabstand Innenlagen Min. Leiterbahnbreite Außenlagen 70µm / Min. Leiterbahnbreite Innenlagen 2 oz copper Min. Leiterbahnabstand Außenlagen Min. Leiterbahnabstand Innenlagen Min. Leiterbahnbreite Außenlagen 105µm / Min. Leiterbahnbreite Innenlagen 3 oz copper Min. Leiterbahnabstand Außenlagen Min. Leiterbahnabstand Innenlagen Min. Leiterbahnbreite Außenlagen 140µm / Min. Leiterbahnbreite Innenlagen 4 oz copper Min. Leiterbahnabstand Außenlagen Min. Leiterbahnabstand Innenlagen Item Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Min. Unit Outer Line Width Inner Line Width Outer Line Space Inner Line Space Outer Line Width Inner Line Width Outer Line Space Inner Line Space Outer Line Width Inner Line Width Outer Line Space Inner Line Space Outer Line Width Inner Line Width Outer Line Space Inner Line Space Outer Line Width Inner Line Width Outer Line Space Inner Line Space [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / [µm / mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] mil] Standard Advanced 75 / 3 75 / 3 90 / 3.5 90 / 3.5 100 / 3.94 100 / 3.94 100 / 3.94 100 / 3.94 200 / 8 200 / 8 180 / 7 180 / 7 305 / 12 305 / 12 305 / 12 305 / 12 380 / 15 380 / 15 380 / 15 380 / 15 65 / 2.5 65 / 2.5 75 / 3 75 / 3 75 / 3 75 / 3 90 / 3.5 90 / 3.5 150 / 6 150 / 6 150 / 6 150 / 6 250 / 10 250 / 10 250 / 10 250 / 10 305 / 12 305 / 12 305 / 12 305 / 12 Arbeitsschritt 09 / Step 09 Ätzen des Innenlagenkerns: Achtung! Thema Dickkupfer Hingewiesen wird an dieser Stelle auf den Zusammenhang zwischen Kupferstärke und der sogenannten Unterätzrate. Das bedeutet: je dicker die Kupferdicke gewünscht ist, um so länger dauert der Ätzprozess und um so begrenzter ist die Feinheit des zu erzeugenden Leiterbildes. (Leiterbahnbreite – Abstand) Flanke nach dem Ätzprozess bei Einer Kupferdicke von 435µm: Arbeitsschritt 09 / Step 09 Ätzen des Innenlagenkerns: Nach dem Ätzprozess bleibt das unter dem polymerisierten Laminat erhalten (dunkelblau). Das restliche Kupfer wird weggeätzt. Vor dem Ätzprozess Nach dem Ätzprozess Die Darstellung ist idealisiert dargestellt da eine Unterätzung nicht gezeigt wird. Arbeitsschritt 10 / Step 10 Laminat strippen: Um das kupferne Leiterbahnbild endgültig zu erstellen, muss die aufgedruckte Lackschicht entfernt werden (Strippen). Da die Lackschicht zwar säure- aber nicht laugen-resistent ist, wird das Basismaterial durch ein Laugenbad geführt und damit die Lackschicht entfernt. Vor dem Laminat strippen Nach dem Laminat strippen Arbeitsschritte 1 - 10 / Step 1 - 10 Übersicht Prozesse Innenlagenkern Weiße Fläche im Film wird Leiterbahn: Reinigen: Laminieren: Entwicklung Innenlagenkern: UV-Licht Belichtung InnenLagenkern mit UV Licht: Ätzen Innenlagenkern: Laminat strippen: Arbeitsschritt 11 / Step 11 Referenzbohrungen nach dem Ätzprozess Bedingt durch die Einwirkungen von Temperatur, Feuchte und durch den Ätzprozess haben die beteiligten Materialien in den vorhergehenden Schritten ein bestimmtes Maß an Dimensionsstabilität verloren. Daher muss für die darauf folgenden Arbeitsschritte vorab ein Postechtdrilling-Prozess durchgeführt werden. Der geätzte Multilayerkern wird neu vermessen und neue Referenzbohrungen werden berechnet und in den Zuschnitt eingebracht. Arbeitsschritt 12 / Step 12 Innenlagen AOI Prüfung Jetzt ist es Zeit die Multilayer-Innenlagen mit einem AOI (Automatic optical inspection) System auf Abweichungen, verglichen mit dem im Schritt 02 erstellten Film, zu überprüfen. An dieser Stelle des Produktionsprozesses ist, vorausgesetzt es handelt sich nur um sehr geringe Abweichungen, eine Reparatur der Innenlagen noch möglich. Arbeitsschritt 13 / Step 13 Braunoxidieren Bevor die Kerne zu einem Multilayer zusammengeschichtet werden, müssen die InnenlagenKupferbilder chemisch aufgeraut werden, um später eine gute Kupferlaminathaftung zwischen den einzelnen Multilayer-Schichten sicherzustellen. Dieser chemische Prozess wird Braunoxydieren genannt. Arbeitsschritt 14 / Step 14 Schichten Vor dem Multilayer-Verpressen werden nacheinander als erstes die Kupferfolie für die Außenlage 1 auf das Pressblech gelegt, dann zwei Prepregzuschnitte. Darauf wird der Multilayerkern mit den Innenlagen gelegt und weitere zwei Prepregzuschnitte als Dielektrikum. Je nach Lagenzahl des Multilayers, werden weitere Kerne und Isolierschichten und abschließend die zweite, äußere Kupfer-Decklage aufeinander geschichtet. Arbeitsschritt 14 / Step 14 Schichten Stahl Pressblech Kupferfolie Prepreg Prepreg Kupfer Epoxidharz u. Glasgewebe (Epoxy resin and glass fil) Kupfer Prepreg Prepreg Kupferfolie Stahl Pressblech Prepreg = nicht ausgehärtetes Epoxidharz im Glasfasergewebe Arbeitsschritt 15 / Step 15 Verpressen Im darauf folgenden Pressprozess unter Vakuum, hoher Temperatur und hohem Druck, entsteht der verpresste Multilayer. Als Prepregmaterial wird das nicht ausgehärtete Epoxidharz im Glasfasergewebe bezeichnet. Hieraus wurde beim Basismaterialhersteller bereits das Kernmaterial hergestellt, d.h. dieses Material ist bereits polymerisiert. Arbeitsschritt 15 / Step 15 Verpressen In der Multilayerpresse werden viele aufgeschichtete Multilayer gleichzeitig übereinander gelegt und - mit Trennblechen getrennt - verpresst. Die Hitze schmilzt und härtet das Epoxidharz im Prepreg, während der Druck die Leiterplatte verschmilzt. Zur Überwachung der korrekten Temperatur und des Drucks, ist dieser Prozess computergesteuert. Arbeitsschritt 16 / Step 16 Besäumen Im Randbereich eines jeden verpressten MultilayerZuschnittes ist ein unsauberer, sogenannter Flatterrand, entstanden. Vor der Weiterverarbeitung wird durch Besäumen ein entsprechend sauberer Fertigungszuschnitt hergestellt. Arbeitsschritt 17 / Step 17 Röntgenbohren Der verpresste und zwischengefräste Multilayer-Zuschnitt sieht äußerlich nun aus wie ein zweiseitig komplett kupferkaschiertes Basismaterial. Die Strukturen und Lötaugen der Innenlagen sind nicht erkennbar. Um den Multilayer präzise mit den entsprechenden Bohrungen zu versehen, ist ein vorbereitender Arbeitsschritt, das Röntgenbohren, notwendig. Mittels Röntgenanalyse wird die genaue Position der Innenlagen-Lötaugen erfasst und entsprechend dieser Positionen werden neue, s.g. Referenzlöcher errechnet und eingebracht. Arbeitsschritt 17 / Step 17 Röntgenbohren Arbeitsschritt 18 / Step 18 Paketieren Nun werden die referenz-gebohrten Multilayer zu einem Paket mit den sogenannten Bohrunterlagen und Bohrauflagen (In der Regel sind diese Auflagen Aluminiumbleche) aufgeschichtet, um das Ausfransen der Kupferfolie bei Durchbohren der Leiterplatten zu verhindern. Das Paket wird mittels Zylinderstifte zentriert. Arbeitsschritt 19 / Step 19 Bohren Danach erfolgt das Bohren auf vollautomatischen, CNCgesteuerten Bohrautomaten. Häufig sind diese Automaten mit einer integrierten Bildverarbeitung zur Überwachung der Lagegenauigkeit des Plattenpaketes ausgestattet. Die Bohrspindeln sind luftgelagert und arbeiten mit bis zu 150.000 Umdrehungen/min. Hohe Drehzahlen führen zu sauberen Lochwandungen. Bohren ist ein langsamer Prozessschritt, da jedes Loch einzeln gebohrt werden muss. Deshalb wird in Abhängigkeit vom kleinsten Bohrdurchmesser ein Paket von bis zu drei Nutzen übereinandergelegt. 100µm ist der kleinste mechanisch bohrbare Durchmesser. Arbeitsschritt 19 / Step 19 Bohren Kleinster Bohrdurchmesser = 100µm Arbeitsschritt 19 / Step 19 Bohren Arbeitsschritt 20 / Step 20 Bürsten Nach dem Bohrprozess erfolgt ein mechanischer Bürstprozess, bei dem oszillierende und rotierende Bürstwalzen die Oberfläche der Leiterplatten behandeln. Hierbei wird die Kupferkaschierung gereinigt, mögliche Bohrgrate werden entfernt und die Kupferkaschierung wird für die späteren Oberflächenprozesse definiert aufgeraut. Die Bürstanlage arbeitet in der Regel mit Ultraschall und Wasserhochdruck um eine optimale Reinigung der Bohrungen zu gewähren. Arbeitsschritt 21 / Step 21 Desmear Prozess Um die Bohrwände und insbesondere die durchbohrten Innenlagen von Harzverschmierungen zu reinigen werden die Bohrlöscher mit entsprechenden Chemikalien durchspült. Zum Desmearing (engl. Smear = Verschmieren) stehen folgende Verfahren zur Verfügung: Oxidation mit Schwefelsäure, Chromsäure, Permanganat oder Sauerstoffplasma. Das Ergebnis ist eine mikrofein strukturierte Harzoberfläche. Arbeitsschritt 21 / Step 21 Desmear Prozess Bohrloch vor dem Desmear Prozess Bohrloch nach dem Desmear Prozess Arbeitsschritt 22 / Step 22 Durchkontaktieren Damit über alle Ebenen eines Multilayers oder einer Leiterplatte eine elektrische Verbindung über die Bohrwände entstehen kann, muss ein leitfähiges Material aufgetragen werden. Das geschieht im s.g. Durchkontaktierungsprozess. Hierbei wird in den Bohrungen der Leiterplatten beim Durchlauf durch entsprechende, mehrstufige Prozessbäder auf den Bohrwänden eine leitfähige Schicht erzeugt. Die Schicht, die durch chemisch Kupfer erzeugt wird, ist ca. 1µm dick. Diese leitfähige Schicht ist später die Grundvoraussetzung für die Galvanisierbarkeit der Bohrungen. Arbeitsschritt 22 / Step 22 Durchkontaktieren Chem. Kupfer Arbeitsschritt 23 / Step 23 Laminieren der Außenlagen Dieser Prozessschritt entspricht dem bereits beschriebenen Arbeitsschritt 06 „Laminieren des Innenlagenkerns“. Beim Laminierprozess wird eine UV-Lichtempfindliche Folie (Laminat engl. dry film resist) mit Hilfe eines Laminators auf beide Seiten des Leiterplattenkerns auflaminiert. Arbeitsschritt 23 / Step 23 Laminieren der Außenlagen Chem. Kupfer Laminat Arbeitsschritt 24 / Step 24 Belichten und Entwickeln Der jetzt folgende Belichtungs- und Entwicklungsprozess läuft wie schon beschrieben ab (Arbeitsschritt 07). Jedoch muss darauf hingewiesen werden, dass bei den Außenlagen ein Negativ-Belichtungsprozess mit entsprechender Entwicklung erfolgt. Grund für diesen Wechsel ist, dass in dem später folgenden galvanischen Prozess die Leiterbahnen, Lötaugen und Bohrwände galvanisch verkupfern werden müssen. Dieses bedingt, dass Leiterbahnen und Lötaugen freientwickelt werden, um später die Kupfer-Abscheidung in den Elektrolyten zu erreichen Arbeitsschritt 24 / Step 24 Arbeitsfilmherstellung mittels Laserplotter: Beispiele für Arbeitsfilme: Außenlage: Der Rest wird von Resist abgedeckt, das Leiterbild kann damit aufgekupfert werden. Innenlage: Leiterbild von Resist abgedeckt und bleibt als Kupferfläche stehen. Außenlage positiver Film Innenlage negativer Film Arbeitsschritt 24 / Step 24 Belichten und Entwickeln Innenlagen Außenlagen Bei den Innenlagen war das Leiterbild vom Resist abgedeckt. Bei den Außenlagen ist es jetzt genau umgekehrt damit das Leiterbild galvanisch aufgekupfert werden kann. Arbeitsschritt 24 / Step 24 Belichten und Entwickeln Vor dem Entwickeln Nach dem Entwickeln Die Kupferflächen, die im folgenden Prozess-Schritt galvanisch aufgekupfert werden, liegen jetzt frei. Die Flächen zwischen dem Leiterbahnbild sind mit dem polymerisierten Laminat abgedeckt. Arbeitsschritt 25 / Step 25 Galvanische Kupferabscheidung Nach erfolgter Prüfung und Freigabe wird die elektrolytische Verkupferung durchgeführt. Hierbei werden die Leiterplatten über eine längere Verweilzeit im Kupferelektrolyt galvanisch verkupfert. D.h., alle offenen Kupferflächen, wie Leiterbahnen, Lötaugen, Pads und die leitfähig gemachten Bohrwände werden mit einer elektrolytisch abgeschiedenen Kupferschicht überzogen. Eine elektr. Verbindung zwischen allen Leiterbildebenen ist in den Bohrungen entstanden. Arbeitsschritt 25 / Step 25 Galvanische Kupferabscheidung Galvanisch. Kupfer Vor der galvanischen Kupferabscheidung Nach der galvanischen Kupferabscheidung Arbeitsschritt 26 / Step 26 Galvanische Zinnabscheidung Ein zweiter galvanischer Schritt erfolgt, um das Kupferleiterbild während des Ätzprozesses zu schützen. Hier wird elektrolytisch Zinn auf diese Flächen abgeschieden. Das Zinn ist dann der spätere Ätzschutz oder Ätzresist für die Leiterbahnen, Lötaugen, Pads und Durchkontaktierungen. Arbeitsschritt 26 / Step 26 Galvanische Zinnabscheidung Galvanisch. Kupfer Galvanisch. Zinn Vor der galvanischen Zinnabscheidung Nach der galvanischen Zinnabscheidung Arbeitsschritt 27 / Step 27 Laminat strippen Vorbereitend auf den eigentlichen Ätzprozess erfolgt jetzt der Laminat-Stripp-Prozess. Das Laminat, das vorher als Hilfsmittel die nicht zu galvanisierenden Kupferkaschierungsflächen abgedeckt hat, muss jetzt wieder entfernt werden, um die Kupferflächen für das Ätzen freizulegen. Arbeitsschritt 27 / Step 27 Laminat strippen Vor dem Laminat strippen Nach dem Laminat strippen Arbeitsschritt 28 / Step 28 Ätzen und Zinn strippen Ätzen und Zinnstrippen erfolgt ähnlich wie am Anfang (Arbeitsschritt 09) beschrieben, jedoch als Negativprozess. Nach dem Ätz- und Zinn-Stripp-Prozess liegt das erste mal eine Leiterplatte als komplett elektrisch funktionsfähiges und prüfbares Bauteil vor. Arbeitsschritt 14 - 28 / Step 14 -28 Zusammenfassung Prozesse Herstellung ML UV-Licht Innenlagen Kern: Belichten: Schichten: Entwickeln: Verpressen: Galvanisieren Kupfer: Bohren: Galvanisieren Zinn: Durchkontaktieren chem. Kupfer: Laminieren: Laminat strippen: Ätzen und Zinn strippen: Arbeitsschritt 29 / Step 29 AOI Prozess Nach dem Ätz- und Zinnstripp-Prozess liegt das erste Mal eine Leiterplatte als komplett elektrisch funktionsfähiges Bauteil vor. Daher wird nach diesen wichtigen Arbeitsschritten eine Qualitätsprüfung zur Kontrolle der Leiterbilder und der Durchkontaktierungen vorgenommen. Diese kann entweder visuell auf Leuchtpulten und Vergrößerungseinrichtungen durchgeführt werden oder, bei komplexen Schaltungen, mittels AOI. Arbeitsschritt 30 / Step 30 Lötstoppmaske aufbringen Moderne Leiterplatten, gefertigt nach dem Industriestandard, benötigen heute eine entsprechende Lötstoppmaske. Hierbei wird ein UV-Lichtempfindlicher Lötstopplack mittels Vorhang- Gießtechnik mit einer definierten Schicht aufgetragen und vorgetrocknet. Arbeitsschritt 30 / Step 30 Lötstoppmaske aufbringen Arbeitsschritt 31 / Step 31 Lötstoppmaske Belichten und Entwickeln Danach erfolgt die Belichtung und Entwicklung als Strukturierungsprozess ähnlich wie bei der Laminatentwicklung. Die eingesetzten Belichtungssysteme arbeiten mit einem Bildverarbeitungssystem, um eine hohe Passergenauigkeit von Leiterbild, Filmvorlage und Lötstoppmaske zu erreichen. Arbeitsschritt 31 / Step 31 Lötstoppmaske Belichten und Entwickeln Die Flächen unter den transparenten Bereichen des Films, (weiß) werden durch UV-Licht gehärtet. Arbeitsschritt 31 / Step 31 Lötstoppmaske Belichten und Entwickeln Nach dem Entwickeln sind die Kupferflächen für die nächsten Prozess-Schritte freigelegt. Arbeitsschritt 32a / Step 32a Kundenspezifische Oberfläche HAL Der Heißluftverzinnungsprozess erzeugt auf allen Lötaugen und Lötpads eine Lotschicht. Hierdurch wird eine hohe Lötfreudigkeit und Lotbenetzbarkeit für die Bestückungs- und Lötprozesse erzeugt. Beim Heißluftverzinnungsprozess wird die gesamte Leiterplatte in flüssiges Lot getaucht. Beim Herausziehen wird die Leiterplatte und insbesondere die Bohrungen mit heißer Pressluft aus Messerdüsen freigeblasen, die Pads werden eingeebnet. Arbeitsschritt 32a / Step 32a Kundenspezifische Oberfläche HAL Schematische Darstellung der Leiterplatte nach dem HAL Prozess. Arbeitsschritt 32b / Step 32b Kundenspezifische Oberfläche ENIG Zunächst wird Nickel auf das Kupfer abgeschieden und auf das Nickel anschließend eine dünne Goldschicht. Dieser rein chemische Prozess benötigt keine elektrische Verbindung. Die Linie arbeitet vollautomatisch und bewegt die Nutzen durch eine Reihe von Behältern die die Kupferoberfläche zunächst reinigen und aktivieren. Danach werden rund 5µm Nickel und ca. 0.1µm Gold abgeschieden. Arbeitsschritte 30 - 32 / Steps 30 - 32 Übersicht Prozesse Soldermask u. Finish Lötstoppmaske Aufbringen: Lötstoppmaske Belichten: Lötstoppmaske Entwickeln: Oberfläche HAL: Oberfläche ENIG: Alternative Oberflächen wie: ENEPIG, Chem. Sn etc. Arbeitsschritt 32c / Step 32c Goldstecker und selektives Hard-Gold Randstecker und selektiv vergoldete Pads werden durch einen galvanischen Prozess realisiert. Alle Bereiche die keine Hardgold-Auflage bekommen sollen, müssen abgeklebt werden. Es wird eine Golddicke von ca. 1 – 1,5µm erreicht. Arbeitsschritt 33 / Step 33 Positionsdruck Als Optionen können weitere Beschichtungen und Drucke auf der Leiterplatte durchgeführt werden. Dies erfolgt im Siebdruckverfahren. Hierbei können s.g. Positions- oder Signierdrucke ein- oder beidseitig aufgetragen werden. Für Tastaturfunktionen können entsprechende Carbondrucke ausgeführt werden oder s.g. Durchsteigerfüllerdrucke, die Möglichkeit der Nachbestückung und Handlötung gewährleistet der s.g. Abziehlackdruck. Arbeitsschritt 34 / Step 34 Konturfräsen und Ritzen Der letzte Fertigungsschritt ist die Endmaßbearbeitung der Leiterplatte. Diese Bearbeitung beinhaltet, je nach Kundenwunsch, einen Ritz- oder Fräsvorgang oder aber auch beide Bearbeitungsmethoden. Das Ritzen (V-Cut) wird durch eine Ritzmaschine durchgeführt. Mit Hilfe von Formfräsern werden zwischen den Leiterplatten eines Nutzens, oben und unten, eine V-förmige Vertiefung von etwa 1/3 Materialstärke angebracht, um die einzelnen Leiterplatten nach dem Bestücken einfach trennen zu können. Arbeitsschritt 34 / Step 34 Konturfräsen und Ritzen Zum Fräsen werden CNC gesteuerte Fräsautomaten eingesetzt. Zum Einsatz kommt die Fingerfrästechnik. Dadurch ist es möglich, mit einer hohen Produktivität komplexe Konturen zu realisieren. Arbeitsschritt 35 / Step 35 Elektrischer Test Da die elektrische Funktionssicherheit einer jeden Leiterplatte das wichtigste Qualitätskriterium darstellt, erfolgt als letzter Arbeitsschritt die elektrische Prüfung. Hierbei wird mittels Fingertester die Leiterplatte gegen die Gerberdaten geprüft. Elektrische Fehlfunktionen werden so frühzeitig erkannt - und es wird gewährleistet: Der Kunde erhält ein Produkt mit 100-prozentiger Funktionssicherheit. Arbeitsschritt 36 / Step 36 Endkontrolle Im letzten Schritt erfolgt eine letzte visuelle Kontrolle. Hier wird ein Kundennutzen auf kosmetische Fehler wie Kratzer und Verunreinigungen überprüft. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten PCB Prozesskosten-Überlegungen Kostenkontrolle muss in den frühen Phasen des PCB-Design berücksichtigt werden und in einigen Fällen sogar während in der eigentlichen Schaltungsentwicklung. Wichtige Grundlage sind die Standards wie sie in den IPC Richtlinien IPC-2220 – IPC2226 definiert sind. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten PCB Prozesskosten-Überlegungen Die Kosten sind ein realer Faktor, basierend auf der Komplexität des Designs und den damit einhergehenden eingesetzten Materialien und des Equipments, unter Berücksichtigung des damit erzielten Wirkungsgrades. Der Preis ist eine Variable, basierend auf den jeweils aktuellen Marktbedingungen. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Die Kostenfaktoren lassen sich in drei Kategorien aufteilen: Kostenfaktoren Kategorie I, Sehr wichtig Kostenfaktoren Kategorie II, wichtig Kostenfaktoren Kategorie III, weniger wichtig Die Zuordnung in Kategorie II und III ist abhängig vom benutzen Equipment und ist damit herstellerspezifisch. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kostenfaktoren Kategorie I, Sehr wichtig Größe der Leiterplatte Materialausnutzung, Nutzenauslastung, Yield Anzahl der Lagen Komplexität der Leiterplatte Wahl des Materials Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Größe der Leiterplatte: Es ist trivial: Je größer die Abmaße der Leiterplatte, desto höher sind ihre Herstellungskosten Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Materialausnutzung, Nutzenauslastung: Die Nutzenauslastung beschreibt, welcher Anteil des Produktionsnutzens wirklich mit von Leiterplatten genutzter Fläche belegt ist. Gute Auslastung Schlechte Auslastung Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Materialausnutzung, Nutzenauslastung: 77,8% = Quelle: TTM Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Materialausnutzung, Nutzenauslastung: 58% = Quelle: TTM Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Anzahl der Lagen Auch diese Kostenrelation ist trivial: Je mehr Lagen, desto teurer wird die Herstellung der Leiterplatte. 2 Lagen 8 Lagen Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Anzahl der Lagen Auch dieser Kostenfaktor unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Änderung 1L auf 2L: Erhöhung um: 2L auf 4L: 4L auf 6L: 6L auf 8L: 8L auf 10L: 10L auf 12L: 35 – 40% 30 – 40% 30 – 35% 30 – 35% 20 – 30% 20 – 30% Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten In der Regel steigen die Kosten linear mit der Anzahl der Lagen Kosten Anzahl der Lagen Produktionskosten Anzahl der Lagen Source: Ronal E. Giachetti Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Komplexität der Leiterplatte 75/75 µm Struktur Burried Vias gebohrt 0,3 mm Burried Vias Restring 150 µm PTH Via gebohrt 0,3 mm PTH Via Restring 150 µm Microvia gebohrt 0,1 mm Microvia Restring 75 µm Kupfer in PTH Via 20 µm Leiterplattendicke 1,2 mm Kosten 100% Technologie Änderung 75/75 µm Struktur Burried Vias gebohrt 0,2 mm Burried Via Restring 120 µm PTH Via gebohrt 0,2 mm PTH Via Restring 120 µm Microvia gebohrt 0,1 mm Microvia Restring 60 µm Kupfer in PTH Via 20µm Leiterplattendicke 1,2 mm Kosten 113% Quelle: AT&S Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Komplexität der Leiterplatte Kosten Quelle: Fraunhofer Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten 1x Verpressen 2x Verpressen 3x Verpressen 175% Kosten 2 + 4b + 2 150% 140% 2 + 4(6b) + 2 1 + 6b + 1 120% 115% 100% 2+4+2 2+4+2 1+6+1 Laser Bohren 1 bis 3 Microvias Innenlagen Staggered Vias Buried Vias Mechan. Bohren Microvias Innenlagen Staggered + Buried Vias 2 bis 7 Microvias Innenlagen Staggered + Buried Vias 3 bis 6 Komplexität Quelle: Fineline Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Komplexität der Leiterplatte Das Feld der Leiterplatten-Technologie ist so weit, dass eine Darstellung der technischen Möglichkeiten und Features in diesem Rahmen unmöglich ist. Um jedoch eine Möglichkeit der Orientierung inklusive einer Abschätzung der Kosten zu ermöglichen, habe ich einen “Technologie Grundkosten Index” erstellt. Darauf werde ich gesondert im Kapitel 4 meines Vortrags eingehen. Quelle: AT&S Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Wahl des Materials Je höher die Frequenz desto wichtiger wird die Wahl des Materials Quelle: AT&S Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Wahl des Materials Material Gruppe z.B. Hersteller/Material Phenolic FR4 High Speed / Mid Low Loss High Speed / Low Loss High Speed / Low Loss Polyimide High Frequency High Frequency BT Packaging Substrate PTFE Based Microwave Materials ITEQ 180 Nelco 4000-13 EP Nelco 4000-13 EPSI Panasonic Megtron 6 Nelco N7000-2 Arlon 25N Rogers 4350B, RO4003 Nelco N5000-32 Rogers 3000, 5000, 6000 Quelle: Fineline Kosten Faktor 1 1,2 3x 4x 3x 4x 5x 3x 10x - 50x Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kostenfaktoren Kategorie II, Wichtig Leiterbahngeometrie etc. Kontrollierte Impedanzen Bohrdurchmesser und Anzahl der Bohrungen Kupferdicke Golddicke Erweiterte mechanische Toleranzen Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kostenfaktoren Kategorie II, Wichtig Im Gegensatz zu den Kostenfaktoren der Kategorie I, werde ich bei den Kostenfaktoren der Kategorie II und Kategorie III, bis auf wenige Ausnahmen, keine Größenordnung der Zusatzkosten angeben. Zudem ist auch hier die Varianz von Hersteller zu Hersteller sehr groß ist. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Leiterbahngeometrie Die Unterschiede der Leiterbahngeometrieen ist signifikant. Ebenso die Kosten! Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kontrollierte Impedanzen Durch zusätzliche Prozessschritte und zusätzlichem Platzbedarf für den Testcoupon entstehen Mehrkosten, wenn die Impedanz von Leiterbahnen kontrolliert werden muss. Aufbau eines Testcoupons Quelle: F Polar Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Bohrdurchmesser und Anzahl Bohrungen Die einfache Formel: Je mehr Bohrungen und je kleiner die Bohrungen desto höher die Kosten Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kupferdicke Kupferpreis Entwicklung Seit dem Jahr 2000. Preis pro Tonne In Dollar Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kupferdicke Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Golddicke Goldpreis Entwicklung seit dem Jahr 2000. Preis pro Feinunze In Dollar. Jeder weitere Kommentar zu diesem Thema erübrigt sich. Feinunze = 31,103 Gramm Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Erweiterte mechanische Toleranzen Auch hier ist die Varianz zwischen den Herstellern sehr groß. Jede Abweichung vom Standard verursacht Kosten. Hersteller: Fastprint Max. Toleranzen für chemische Oberflächen wie chem.Ni/Au, chem. Sn, etc. max. BohrToleranzen für durchkontaktierte Bohrungen (PTH) Durchmesser +0,1/-0mm +0/-0,1mm +/-0,05mm Standard (finish) 6,2mm ja ja ja +/-0,076mm Toleranzen für nicht durchkontaktierte Bohrungen (NPTH) +0,5/-0mm +0/-0,5mm +/-0,025mm Standard ja ja ja +/-0,076mm Max. Toleranzen für HAL Oberflächen. max. BohrToleranzen für durchkontaktierte Bohrungen (PTH) Durchmesser +0,1/-0mm +0/-0,1mm +/-0,05mm Standard ja, für ja, für ja, für Lochgröße Lochgröße Lochgröße (finish) 6,2mm >0,5mm >0,5mm >0,5mm +/-0,076mm Toleranzen für nicht durchkontaktierte Bohrungen (NPTH) +0,5/-0mm +0/-0,5mm +/-0,025mm Standard ja ja ja +/-0,076mm Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kostenfaktoren Kategorie III, Weniger wichtig Verschiedene Oberflächen Leiterplattendicke Kontur der Leiterplatte, Fräsprozesse Lötstoppmaske Bestückungsdruck Performance Klasse: IPC Class II/III etc. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kosten für verschiedene Oberflächen Quelle: AT&S Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kosten für verschiedene Oberflächen 1 Lagen PCB, HAL Finish 4 Lagen PCB, HAL Finish HAL Finish HAL Finish Quelle: AT&S Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Leiterplattendicke Die Standard Dicke für Leiterplatten beträgt nach wie vor 1.6mm (0.063“). Es hängt vom Hersteller ab, ob bei dünneren Leiterplatten >= 0,8mm gleiche, niedrigere oder sogar höhere Preise verlangt werden. Bei noch dünneren Versionen muss die Machbarkeit und der Preis abgeklärt werden. Dickere Versionen werden immer teurer. Achtung! „Aspect Ratio“ beachten. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Kontur der Leiterplatte, Fräsprozesse Auch hier sind größere Preisschwankungen möglich. Offensichtlich spielt dabei das Equipment des Lieferanten eine Rolle. Erhebliche Preisschwankungen sind bei Z-Achsen Fräsungen festzustellen. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Lötstoppmaske Nennenswerte Mehrkosten nur bei Freistellungen mit engen Toleranzen. Source: Fineline Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Bestückungsdruck Der Bestückungsdruck ist heute kein nennenswerter Kostenfaktor mehr. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten Performance Klasse: IPC Class II/III etc. Die technischen Merkmal-Unterschiede zwischen den Klassen 2 und 3 sind eher klein. Von 105 in der IPC-6012B beschriebenen Merkmale unterscheiden sich lediglich 12 Merkmale zwischen Class II und Class III. Die höheren Kosten für nach Class III Gefertigten Leiterplatten resultieren aus dem teilweise sehr viel höheren Testaufwand. Welche Prozessschritte verursachen welche Kosten? Erstellung eine Grundkosten-Index Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten PCB Prozesskosten-Überlegungen Anhand einer 12 Lagen Leiterplatte zeigen die folgenden Beispiele wie unterschiedliche technische Varianten und Features die Komplexität des Herstellungsprozesses von Leiterplatten beeinflussen. Beginnend mit einer einfachen Standard “ThroughHole” Via Leiterplatte wird der Einfluss auf die Kosten der Leiterplatte anhand unterschiedlicher Ausführungen wie z.B. Blind Vias, Buried Vias, etc. gezeigt. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten PCB Herstellungs-Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten Um einen übersichtlichen „Herstellungs-Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten“ erstellen zu können, beschränken wir uns hier auf 7 kostenintensive Bearbeitungsschritte. Wie wir wissen gibt es darüberhinaus viele weitere Bearbeitungsschritte aber mit den wichtigsten schaffen wir eine gute Ausgangsbasis. Kostenfaktoren bei der Herstellung von Leiterplatten 7 kostenintensive Bearbeitungsschritte zum Ermitteln eines Grundkosten-Index Innenlagenprozess Kupfer Plating Prozess Multilayer verpressen Mechanisches Bohren Laser Bohren Vias kupfergedeckelt Vias kupfergefüllt Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten 5 1 1 1 0 0 0 Innenlagenprozess Kupfer Plating Prozess Mulitlayer verpressen Mechanisches Bohren Laser Bohren Vias kupfergedeckelt Vias kupfergefüllt 8 Gesamt-Index Anmerkung: Die Anzahl der Innenlagenprozesse ändert sich mit der Anzahl der Lagen. 12 Lagen Leiterplatte mit Through Hole Via Gesamt Index 10L = 7 Gesamt Index 14L = 9 Quelle: TTM / Fineline Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled 5 1 1 1 0 0 0 5 1 1 1 0 1 0 8 9 Cost Index = 8 Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled Cost Index = 9 5 1 1 1 1 0 0 5 1 1 1 2 0 0 9 10 Cost Index = 9 Cost Index = 10 Quelle: TTM / Fineline Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled 4 2 3 2 0 0 0 4 3 2 3 0 0 0 11 12 Cost Index = 11 Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled Cost Index = 12 5 1 1 1 2 1 1 4 2 2 2 2 0 0 12 12 Cost Index = 12 Cost Index = 12 Quelle: TTM / Fineline Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled 4 2 3 2 0 2 0 4 2 2 1 4 0 0 13 13 Cost Index = 13 Cost Index = 13 Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled 4 2 2 2 2 1 0 4 2 2 2 2 1 1 13 14 Cost Index = 13 Cost Index = 14 Quelle: TTM / Fineline Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled 3 4 4 4 0 0 0 3 3 4 3 0 3 0 15 16 Cost Index = 15 Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled Cost Index = 16 4 2 2 1 4 2 2 4 2 2 2 4 2 2 17 18 Cost Index = 17 Cost Index = 18 Quelle: TTM / Fineline Grundkosten-Index für HDI Leiterplatten Inner Layer Processing Copper Plating Processing High Pressure Lamination Mechanical Drilling Laser Drilling Via covered by copper Vias copper filled 3 3 3 2 4 2 2 3 3 3 2 6 3 3 19 23 Cost Index = 19 Cost Index = 23 Quelle: TTM / Fineline Verschiedenes und Schlussbemerkungen Kostenfaktoren HDI 1x Verpressen 2x Verpressen 3x Verpressen 175% Kosten 2 + 4b + 2 150% 140% 2 + 4(6b) + 2 1 + 6b + 1 120% 115% 100% 2+4+2 2+4+2 1+6+1 Laser Bohren 1 bis 3 Microvias Innenlagen Staggered Vias Buried Vias Mechan. Bohren Microvias Innenlagen Staggered + Buried Vias 2 bis 7 Microvias Innenlagen Staggered + Buried Vias 3 bis 6 Komplexität Quelle: Fineline Sanmina PCB Fabrication – Cost Ratio Calculator Link: http://www.sanmina.com/components/printed-circuit-boards/cost-ratio-calculator/index.php Quelle: Sanmina Sanmina PCB Fabrication – Cost Ratio Calculator Link: http://www.sanmina.com/components/printed-circuit-boards/cost-ratio-calculator/index.php Statt 6 Lagen Neu: 10 Lagen Cost Ratio Verhältnis ändert sich von: “1” auf “1.56” Quelle: Sanmina Schlussbemerkung Wie bereits mehrmals erwähnt, werden die Kosten von Leiterplatten im wesentlichen durch das Design bestimmt. Für optimale Ergebnisse, muss mit der Leiterplatten-Kostenkontrolle so früh als möglich, möglichst schon mit der Konzeption eines neuen Produkts, begonnen werden. Es ist unklug zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zu wenig zu bezahlen Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen. John Ruskin (1819-1900) Danke für‘s Zuhören