EMS Leitfaden - automation
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EMS-Leitfaden für eine partnerschaftliche Elektronikfertigung für Einkäufer/Entwickler/Layouter bei Neuprojekten oder Überarbeitungen Revision A/02 Impressum Herausgeber Stammwerk riese electronic gmbh Junghansstraße 16 D - 72160 Horb / Neckar Telefon: 07451 / 5501-0 Telefax: 07451 / 5501-70 E-mail: [email protected] Internet: www.riese-electronic.de Niederlassung Langenwolschendorf Dr. Riese Str. 1 D – 07937 Langenwolschendorf Tel.: 036628 / 725-0 Fax.: 036628 / 725-17 E-Mail: [email protected] Internet: www.automation-sicherheit.de Stand Januar 2014 \ 4. überarbeitete Auflage Kopieren und Vervielfältigen nur mit schriftlicher Genehmigung von riese electronic gmbh. © Copyright by riese electronic gmbh. Seite 2 EMS-Leitfaden für eine partnerschaftliche Elektronikfertigung Viele Nutzer von Elektronikdienstleistungen produzierten in der Vergangenheit ihre Elektroniken selbst. Im Rahmen von Outsourcing Projekten haben allerdings einige Entwicklungsabteilungen den Bezug zu einer „eigenen“ Fertigung verloren und beginnen in ihren neuen Entwicklungen nicht mehr alle wichtigen Details für ein fertigungsgerechtes und wirtschaftliches Design zu berücksichtigen. Die Firma riese electronic gmbh hat diesen Leitfaden für eine partnerschaftliche Elektronikfertigung mit der Absicht herausgegeben, allgemeine Grundlagen der Elektronikproduktion in Zusammenhang mit den individuellen Details ihrer Produktionstechniken zu bringen und dies ihren Kunden und Interessenten zu vermitteln. Der Leitfaden soll als Nachschlagewerk für Entwickler / Einkäufer von Elektronikprodukten dienen. Wir erhoffen uns dadurch ein fertigungsgerechtes Design der Baugruppen zu erreichen und damit eine noch effizientere Zusammenarbeit mit unseren Kunden zu schaffen, was in der Regel auch zu einem wirtschaftlicher herstellbaren und qualitativ höherwertigen Produkt führt. Die hier gemachten Angaben sollten aber nicht als verpflichtend verstanden werden, sondern Anregungen geben, wie Baugruppen von Beginn an so gestaltet werden können, dass sie auch in den Details fertigungsgerecht sind. Besonders wollen wir damit keine Änderungen in Ihren vorhandenen Layouts und Dokumenten erwirken. Dieser Leitfaden richtet sich an Entwickler, die das Erwähnte in ihre Neuentwicklungen einfließen lassen können, sowie an Einkäufer die sich mit der Realisierung von Elektronikprojekten befassen. Sollten Fragen offen sein, oder Sie finden nichts zu Ihren benötigten Technologien, sprechen Sie uns gerne dazu an. Wenn Sie Ergänzungen oder Anregungen zu diesem Leitfaden haben, informieren Sie uns bitte ([email protected], Stichwort: Leitfaden), damit wir es bei der nächsten Auflage berücksichtigen können. Wir hoffen, dass auch Sie Ihren Nutzen aus diesem Leitfaden ziehen können und freuen uns auf eine „partnerschaftliche“ Zusammenarbeit. Ihr riese electronic gmbh – Team Seite 3 Inhalt 1 RICHTLINIEN & GESETZE FÜR DIE ELEKTRONIKFERTIGUNG ............. 6 1.1 WICHTIGE FERTIGUNGSRICHTLINIEN ................................................................................6 1.1.1 1.1.2 1.1.3 1.2 IPC-A-610 Abnahmekriterien von elektronischen Baugruppen ......................................... 6 J-STD-001D – Anforderungen an gelötete elektrische und elektronische Baugruppen..... 7 Weitere wichtige Richtlinien bei riese electronic gmbh (eine Auswahl) ............................ 7 GESETZTE UND VERORDNUNGEN, ZU BAUGRUPPEN ODER DEREN PRODUKTION ..................8 1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4 1.2.5 RoHS und China RoHS.................................................................................................... 8 REACH ............................................................................................................................ 8 EuP / ErP (Ökodesign) ..................................................................................................... 9 Weitere wichtige Gesetze die zu beachten sind (ohne nähere Erklärungen) .................... 9 Qualitätsmanagementsystem ........................................................................................... 9 2 MATERIALLOGISTIK................................................................................ 11 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 ALLGEMEINES ..............................................................................................................11 OBSOLESZENZE-MANAGEMENT .....................................................................................12 BOX BUILD ..................................................................................................................12 OUTSOURCING BEI MATERIALLOGISTIK ..........................................................................13 PROTOTYPENFERTIGUNG ..............................................................................................13 3 TECHNOLOGIEN ...................................................................................... 14 3.1 LEITERPLATTEN ...........................................................................................................14 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.1.5 3.1.6 3.1.7 3.1.8 3.1.9 3.2 Basismaterialien............................................................................................................. 15 Übersicht: Gängigste Leiterplattenoberflächen............................................................... 15 Durchkontaktierung ........................................................................................................ 16 Lötstopplacke /-folien ..................................................................................................... 16 Kennzeichnungen der Leiterplatte.................................................................................. 16 Größe und Kontur von Leiterplatten ............................................................................... 17 Nutzengestaltung ........................................................................................................... 19 Vergleich Ritz / Frästechnik............................................................................................ 22 Verpackung der Leiterplatten bei Beistellung ................................................................. 23 SMD-BESTÜCKUNG .....................................................................................................23 3.2.1 Bauelemente.................................................................................................................. 24 3.2.1.1 Allgemeines zur Platzierung von Bauteilen .............................................................. 24 3.2.1.2 Übersicht ................................................................................................................. 24 3.2.1.3 Bauteile: Eigenschaften ........................................................................................... 26 3.2.1.4 Bei Materialbeistellung zu beachten......................................................................... 26 3.2.2 Layoutgestaltung............................................................................................................ 27 3.2.2.1 Lageerkennungsmarken (Fiducials) ......................................................................... 27 3.2.2.2 Klemmbereiche........................................................................................................ 29 3.2.2.3 SMD-Pad-Gestaltung............................................................................................... 30 3.2.2.4 Platzierung von SMD-Bauelementen ....................................................................... 30 3.2.3 Fine-Pitch....................................................................................................................... 32 3.2.4 BGA - Ball Grid Array ..................................................................................................... 32 3.2.5 Lötpasten- und Kleberschablonen .................................................................................. 33 3.2.6 Verschiedene Löttechniken ............................................................................................ 33 3.2.7 Maschinenpark SMT ...................................................................................................... 34 3.3 THT- BESTÜCKUNG......................................................................................................35 3.3.1 3.3.2 Seite 4 Materialvorbereitung ...................................................................................................... 35 Konfektioniergeräte ........................................................................................................ 35 3.3.3 Montagetätigkeiten......................................................................................................... 35 3.3.3.1 Einpresstechnik ....................................................................................................... 35 3.3.3.2 Niettechnik............................................................................................................... 35 3.3.3.3 Schweißtechnik (z.B. Heißverstemmen, Ultraschall- oder Laserschweißen) ............ 36 3.3.3.4 Klebetechnik ............................................................................................................ 36 3.3.4 Layoutgestaltung bei automatischer Bestückung von axialen THT Bauelementen ......... 36 3.3.5 Maschinenpark THT ....................................................................................................... 37 3.4 GÄNGIGE TESTVERFAHREN BEI RIESE ELECTRONIC GMBH................................................38 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 3.4.7 3.4.8 3.4.9 3.5 ERGÄNZENDE ARBEITSGÄNGE.......................................................................................43 3.5.1 3.5.2 3.5.3 3.5.4 3.5.5 3.5.6 3.6 AOI (Automatisches optisches Inspektionssystem) ........................................................ 38 MOI (Manuelle optisches Inspektion) ............................................................................. 38 InCircuit-Test (ICT)......................................................................................................... 39 Funktionstest.................................................................................................................. 41 Kombitester für InCircuit und Funktionstests .................................................................. 42 Hochspannungstest ....................................................................................................... 42 Burn-In / Run-In Test...................................................................................................... 42 Dauertest ....................................................................................................................... 43 Kundenspezifische Testsysteme .................................................................................... 43 Reinigung / Waschen ..................................................................................................... 43 Lackieren / selektives lackieren (coating) ....................................................................... 43 Kennzeichnung .............................................................................................................. 44 Nutzentrennen................................................................................................................ 45 Endgerätemontage......................................................................................................... 45 Verpackung / Versand.................................................................................................... 46 ENTWICKLUNG / KONSTRUKTION ...................................................................................47 3.6.1 EuP / ErP ....................................................................................................................... 49 4 DOKUMENTATION ................................................................................... 51 4.1 4.2 ÜBERSICHT ..................................................................................................................51 DOKUMENTBESCHREIBUNGEN .......................................................................................52 4.2.1 Stücklisten...................................................................................................................... 52 4.2.1.1 Stückliste bei Materialbeistellung ............................................................................. 52 4.2.1.2 Stückliste für Materialeinkauf ................................................................................... 53 4.2.2 Layoutunterlagen ........................................................................................................... 54 4.2.3 Bestückplan ................................................................................................................... 55 4.2.4 Schaltplan ...................................................................................................................... 56 4.2.5 Mittelpunktskoordinaten ................................................................................................. 56 4.2.6 Lötpastenschablonendaten ............................................................................................ 57 4.2.7 Produktionshinweise / Mechanische Hinweise / Besonderheiten.................................... 57 4.2.8 Programme für Speicherbausteine / Brennvorschrift ...................................................... 58 4.2.9 Prüfvorschrift / Testanweisung ....................................................................................... 58 4.2.10 Testpunktkoordinaten.................................................................................................. 58 4.2.11 Pflichtenheft / Lastenheft............................................................................................. 59 4.2.12 Datenformate .............................................................................................................. 60 4.2.13 Datentransfer .............................................................................................................. 61 4.2.14 Normenbezug ............................................................................................................. 62 Seite 5 1 Richtlinien & Gesetze für die Elektronikfertigung Nachdem sich die Elektronikindustrie früher meist an den Richtlinien von Großkonzernen anlehnte, gibt es heute immer mehr Fertigungsrichtlinien bzw. Gesetze und Verordnungen, die in der Regel für eine bessere Umwelt und zur Schonung von Ressourcen herausgegeben werden wie z.B.: 1.1 Wichtige Fertigungsrichtlinien 1.1.1 IPC-A-610 Abnahmekriterien von elektronischen Baugruppen Das Abweichen von Hausnormen großer Unternehmen wurde auch durch die Richtlinie der IPC: IPC-A-610 in der jeweiligen Version ermöglicht. Sie gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten und interessantesten Richtlinien der Welt im Bezug auf Elektronikfertigung. Die IPC-A-610 beschreibt visuelle Abnahmekriterien für z.B. qualitätsgerechte Lötverbindungen und Baugruppen, sowie ebenso qualitätsgerechte Montage von Bauelemente, Sauberkeit von Baugruppen usw. Das Dokument des amerikanischen Fachverbandes enthält sehr viele Bilder um die Probleme anschaulicher darzustellen und Sprachbarrieren zu vereinfachen. Die Richtlinie befähigt die Mitarbeiter dazu, dass viele elementare Fertigungsfehler rechtzeitig erkannt und vermieden werden können. Die Klassifizierung von elektronischen Baugruppen wird in drei verschiedene Klassen unterteilt. Klasse 1: Allgemeine Elektronikprodukte (General Electronic Products) Elektronische Konsumgüter wie z.B.: PC Hardware. Das Hauptziel ist die Funktionalität des Gerätes, nicht jedoch möglichst lange Lebensdauer. Weiterhin sind oberflächliche, vor allem optische Unzulänglichkeiten nicht von Bedeutung. Klasse 2: Allgemeine Industrieelektronik (Dedicated Service Electronic Products) Kommunikations- und Büroelektronik, sprich Elektronik bei denen hohe Leistungsfähigkeit und Lebensdauer erwartet werden. Unterbrechungsfreier Betrieb ist erwünscht, jedoch ist ein Ausfall nicht kritisch. Bestimmte oberflächliche, vor allem optische Unzulänglichkeiten können toleriert werden. Klasse 3: Hochleistungselektronik Elektronik für kommerzielle und militärische Anwendungen. Kontinuierliche oder unterbrechungsfreie Funktion, bzw. Funktionsbereitschaft ist gefordert. Ein Ausfall kann nicht toleriert werden, beispielsweise bei einem lebensrettenden System (Beispiele: Sicherheitstechnik, Automotive, Medizintechnik, Luftfahrt). Seite 6 Die Akzeptanz oder Ablehnung von Entscheidungen muss auf der Basis dafür anwendbarer Dokumentationen erfolgen wie beispielsweise Zeichnungen, Verträge, Normen, Spezifikationen, Referenzdokumente. Im Hause riese electronic gmbh wird bereits seit mehreren Jahren nach der IPC-A-610 gearbeitet. Wenn keine andere Forderung besteht, fertigen und inspizieren wir nach Klasse 2. Benötigen Sie Klasse 3, teilen Sie uns dies bei der Anfrage bitte mit. Das Layout der Baugruppe muss die jeweilige Klasse, vor allem bei Klasse 3 zulassen. 1.1.2 J-STD-001D – Anforderungen an gelötete elektrische und elektronische Baugruppen Die J-STD-001D, auch bekannt als die „Basisrichtlinie Löten“ ist das inhaltliche Begleitdokument zur IPC-A-610D. Sie ist der weltweit anerkannte Standard für Lötmaterialien, Lötprozesse und Verifizierung der Produktqualität. Die J-STD-001 beschreibt mit vielen farbigen Fotos und Prinzipdarstellungen die praktischen Anforderungen an die Lötung elektronischer Baugruppen. 1.1.3 Weitere wichtige Richtlinien bei riese electronic gmbh (eine Auswahl) Im Folgenden sind weitere wichtige Richtlinien beschrieben (eine Auswahl), ohne nähere Erklärung. Sollten Sie eine Richtlinie oder Norm vermissen, sprechen Sie uns dazu an. a) ESD Schutz: DIN EN 61340-5-1 Elektrostatik – Teil 5-1: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene DIN EN 61340-5-1 Beiblatt 1 Elektrostatik – Teil 5-2 Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene b) Design: FED Designrichtlinie FED-22-02A (beinhaltet unter anderem IPC-2221 – Allgemeine Richtlinie für das Design von Leiterplatten) IPC-7351A Basisanforderungen an SMT-Design und SMD-Anschlussflächen-Richtlinie c) Fertigung: IPC-A-600 Abnahmekriterien für Leiterplatten IPC-1601 Richtlinie für die Handhabung und Lagerung von Leiterplatten IPC/JEDEC J-STD-020 Klassifizierung feuchtigkeits-/reflowempfindlicher nichtthermetischer Halbleiterbauelemente für Oberflächenmontage (MSL-Level) IPC/JEDEC J-STD-033 Handhabung, Verpackung, Versand und Einsatz von feuchtigkeits-/reflowempfindlicher Bauelemente für Oberflächenmontage (auch für bleifreie Prozesse) IPC-7711/21 Nacharbeit, Änderung und Reparatur von elektronischen Baugruppen Seite 7 1.2 Gesetzte und Verordnungen, zu Baugruppen oder deren Produktion 1.2.1 RoHS und China RoHS Aufgrund eines Beschlusses des Europaparlaments am 27. Januar 2003 trat am 1. Juli 2006 die EG-Richtlinie 2002/95/EG (RoHS 1) zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten kurz RoHS (Restriction of Hazardous Substances - Beschränkung gefährlicher Stoffe) in Kraft. Das Verbot schließt außer Blei weitere Stoffe wie Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom oder Flammhemmer wie polybromierte Biphenyle (PBB) bzw. polybromierte Diphenylether (PBDE) in das Verbot ein. Ziel der Richtlinie ist es unerwünschte Inhaltsstoffe (hauptsächlich für den Menschen und die Umwelt gefährliche Stoffe) in Elektro- und Elektronikgeräten, die in der EU in Verkehr gebracht werden mindestens zu beschränken. Am 3. Januar 2013 ist diese Richtlinie durch die in Kraft getretene EG-Richtlinie 2011/65/EU (RoHS 2) abgelöst worden. Mit verschiedenen Übergangsfristen fallen nun bisher ausgenommene Produktgruppen ebenfalls unter die Richtlinie. riese electronic gmbh kann sowohl Ihre betroffenen Baugruppen als auch Ihre noch nicht betroffenen Baugruppen für Sie fertigen, d.h. führt noch die „bleifreien“ und „verbleiten“ Fertigungsprozesse durch. Weiterhin können wir die Umsetzung der Baugruppen auf die Richtlinie für Sie durchführen, oder Sie dabei Unterstützen. Sprechen Sie uns hierzu an. China RoHS: Wollen Sie Produkte nach China in Verkehr bringen, oder dort hergestellte Produkte in China verkaufen, hat China eine eigene China RoHS aufgestellt. Die Gefahrstoffausnahmen sind zwar dieselben, es gibt aber noch einige wesentliche Unterschiede zur EU RoHS, wie z.B. umfangreicherer Geltungsbereich, Produktkataloge, Prüfung und Zertifizierung oder unterschiedliche Kennzeichnungs- und Verpackungsregelung. Sollten Sie nähere Information benötigen, sprechen Sie uns an. 1.2.2 REACH Am 1. Juni 2007 ist die EG Verordnung 1907/2006 (REACH-Verordnung) in Kraft getreten. REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) steht für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Hierdurch wird vor allem das bisherige Chemikalienrecht grundlegend harmonisiert und vereinfacht. Die Firma riese electronic gmbh ist als Hersteller von Erzeugnissen (z.B. elektronischen Baugruppen und Geräten, Sicherheitsrelais usw.) im Sinne von REACH „nachgeschalteter Anwender“. Als nachgeschalteter Anwender unterliegt die Firma riese electronic gmbh grundsätzlich keinerlei Registrierungspflicht nach REACH. Die Produkte, die Sie von uns beziehen, sind als Erzeugnisse im Sinne von REACH nicht registrierungspflichtig. Die in unseren Erzeugnissen enthaltenen möglicherweise registrierungspflichtigen chemischen Stoffe und Zubereitungen müssen folglich ausschließlich durch unsere Vorlieferanten registriert werden. Seite 8 Nach Artikel 33 der REACH Verordnung ist der Lieferant eines Erzeugnisses verpflichtet, Informationen über eine sichere Verwendung dieser Erzeugnisse weiterzugeben, wenn die Erzeugnisse einen besonders besorgniserregenden Stoff (SVHC: Substances of Very High Concern) in einer Konzentration von mehr als 0,1 Massenprozent enthält. Diese Stoffe sind von der ECHA in einer Kandidatenliste genannt. riese electronic gmbh prüft diese Kandidatenliste regelmäßig auf neu hinzugekommenen Stoffe. Sollten wir hierbei feststellen, dass SVHC Stoffe in unseren Erzeugnissen beinhaltet sind, oder von unseren Vorlieferanten informiert werden, die ebenfalls dazu verpflichtet sind, uns hierzu im Rahmen der Lieferkette zu informieren, dass ein SVHC Stoff in zugelieferten Erzeugnissen enthalten ist, werden wir Sie umgehend informieren. 1.2.3 EuP / ErP (Ökodesign) riese electronic gmbh konnte im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Thema Ökodesign Erfahrungen sammeln. Gerne helfen wir Ihnen, falls Sie ein umweltfreundliches Produkt entwickeln möchten. Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 3.6.1 – EuP / ErP. 1.2.4 Weitere wichtige Gesetze die zu beachten sind (ohne nähere Erklärungen) - EU Richtlinie 2002/96/EG WEEE (Waste from Electrical and Electronic Equipment) (dt. Elektro- und Elektronikgeräteabfall) - VerpackV (Verpackungsverordnung) – Verordnung über die Vermeidung und Verwertung von Verpackungsabfällen - BattG (Batteriegesetzt) – Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren. Auch zu im Gespräch befindlichen oder kommenden Themen wie z.B. aktuell Konfliktrohstoffe (Conflict Minerals) können Sie uns ansprechen. 1.2.5 Qualitätsmanagementsystem Qualitätsmanagementsysteme stellen sicher, dass die Produktqualität mit der System- und Prozessqualität in einer Organisation geprüft und verbessert wird. riese electronic gmbh pflegt ein Integriertes Qualitätsmanagement System, das die Grundnorm DIN EN ISO 9001 sowie die Automotive Branchennorm ISO/TS 16949 beinhaltet. Diese beiden Normen sind zertifiziert. Die aktuellen Zertifikate können sie auf unserer Webseite einsehen oder bei uns anfordern. Weiterhin sind Forderungen der Branchennorm EN 13485 (Medizintechnik) sowie der Umweltmanagementnorm ISO 14001 und Forderungen zum Arbeitsschutzmanagement einbezogen. Erläuterung: EN = Europäische Norm ISO = International Standard Organisation: Internationale Norm von vorgenanter Organisation erarbeitet bzw. herausgebracht. Seite 9 Das Besondere hierbei ist, dass Sie für Ihr Produkt nur das notwendige bezahlen, d.h. wenn Sie für Ihr Produkt nur die Forderungen der Norm DIN EN ISO 9001 benötigen geben Sie dies an, und Sie bezahlen nicht für Zusatzprozesse der Branchennormen, die Sie nicht benötigen. Fazit: Sie können bei Firma riese electronic gmbh Ihre Aufträge wie folgt fertigen / realisieren lassen: a. Nur nach Gesetz (z.B. Prototypenauftrag) b. Nach ISO 9001 (z.B. ein normaler Auftrag) c. Nach ISO TS 16949 (z.B. für Automotive Aufträge) d. Nach EN 13485 (z.B. Medizinaufträge) Somit werden in Ihren Overheadkosten „nur“ das reingerechnet, was Sie wirklich brauchen! Nebenstehende Grafik soll verdeutlichen, dass bei Nr. 1 bis 4 jeweils neue Prozesse hinzukommen oder Prozesse erweitert /weggelassen sind. Hierzu steigt der Aufwand z.B. von ISO 9001 zu ISO/TS von ca. 140% auf ca. 800% . Bei der Medizinnorm sogar auf 1000% . Somit steigen auch die Kosten für solche Aufträge. Abbildung 1-1: Aufwand Managementnormen bei riese electronic gmbh Im Folgenden „einige“ wichtige Begriffe im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems ISO/TS 16949 für Automotive Produkte. PPAP (Produktion Part Approval Prozess) - Produktionsteil Abnahmeverfahren – beschreibt die Vorgehensweise wie man von Musterteilen zu einem abgenommenen Serienteil kommt. Im Fordergrund stehen hier auch die bemusterten Teile über den PSW (Part Submission Warrant), in dem alle wichtigen Informationen zu Anforderungen und Tests zu den bemusterten Teilen dokumentiert wird. APQP (Advanced Product Quality Planning) – diese Qualitätsvorausplanung beschreibt ein Projektmanagement für eine kontinuierliche Produkt- und Qualitätsplanung in allen Phasen des Entwicklungsprozesses. Elemente davon sind z.B. FMEAs (Fehlermöglichkeits- und Einfluss-Analyse) - mit einer strukturierten, systematischen Arbeitstechnik, können Fehlerrisiken bereits im Produktentwicklungsprozess oder später im Produktionsprozess identifiziert werden. Durch die Planung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen können Fehlerursachen und damit Fehler vermieden werden. Seite 10 Oder die Herstellbarkeitsbewertung. Hier wird anhand eines Fragenkatalogs geklärt, ob ein Produkt in Übereinstimmung mit den vorgesehenen Qualitäts- und Kostenzielen realisierbar ist. Nicht nur die technische Machbarkeit, sondern auch Themen wie Einkaufsrisiken können hier behandelt werden. Control Plan (Prozesslenkungsplan) – über die gesamte Wertschöpfungskette, hauptsächlich die Produktionsprozesse, werden die qualitätssichernden Maßnahmen, unter Berücksichtigung der notwendigen Qualität und unter Berücksichtigung der einzuhaltenden Kosten möglichst optimal gelenkt. Es werden unter anderem Prüfverfahren und Toleranzen sowie die Prüfhäufigkeiten dokumentiert. 8 D Report – Im Rahmen der Reklamationsbearbeitung wird ein strukturierter Prozess mit Ursachenanalyse und Maßnahmen dokumentiert. 2 Materiallogistik 2.1 Allgemeines Zur Materiallogistik können wir für Sie einiges tun. Unser Einkauf kauft international ein. Natürlich können wir auch mit beigestelltem Material von Ihnen, ob komplettes Material oder Teilmaterialien beigestellt sind, arbeiten. Das Handling von spezifischen Teilen, die keine Alternativen zulassen oder Themen wie Information bei Bauteilabkündigungen, Suche und Vorschlag von Ersatztypen oder „Last Time Buy“ mit Lagerung Ihrer Bauteile bei riese electronic gmbh ist Tagesgeschäft. Themen wie Konsignationslager, Kundenlager, Bevorratung von Materialpuffer, Kanban und vieles mehr können wir ebenfalls für Sie umsetzen. Einige Baugruppen sind heute wirtschaftlich in Deutschland trotz Einsatz moderner und innovativer Fertigungstechnologien schwer oder nicht mehr zu fertigen. Wenn Sie z.B. einen großen Stückzahl- und/oder Technologie-Mix haben, müssten Sie teilweise mit mehreren Partnern in Deutschland und im Ausland z.B. Osteuropa und Asien zusammen arbeiten. Die beutet für Sie einen großen Aufwand an z.B. Auswahl, Betreuung und Materiallogistik. Auch bei Einkauf von speziellen Teilen in Asien wie z.B. Leiterplatten, empfiehlt es sich, Audits bei Lieferanten zu machen. Wir sind regelmäßig bei unseren Zulieferanten auf Messen oder bei Audits vor Ort. riese electronic gmbh arbeitet bereits seit über 10 Jahren mit Partnern in Asien und Osteuropa zusammen. Somit können wir Ihnen dabei helfen die Baugruppen in den richtigen Fertigungsstandorten zu platzieren. Wir sind Ansprechpartner für Sie, machen Auswahl, Betreuung, Materiallogistik und vieles mehr. Haben Sie dazu weitere Forderungen oder Fragen, sprechen Sie uns an. Seite 11 2.2 Obsoleszenze-Management Die Hersteller von Bauteilen fertigen diese nicht unendlich lange, sondern kündigen diese mit einer kurzen Vorlaufzeit ab. Dann kann man i.d.R. nur noch 3 Monate diese Bauteile über einen „Last-Buy-Status“ einkaufen und einlagern. Verpasst man diesen Zeitpunkt aus irgendeinem Grund, muss man entweder diese Bauteile über Broker einkaufen (d.h. wenn man diese noch findet, und wenn ja, sind diese Bauteile i.d.R. sehr teuer) oder man muss ein Redesign der betroffenen Baugruppe vornehmen (kostet wertvolle Zeit und auf jeden Fall viel Geld). Deshalb ist es wichtig „rechtzeitig“ zu erfahren wann Bauteile abgekündigt werden, um rechtzeitig Maßnahmen einleiten zu können. Dieser Vorgang beginnt schon bei der Neuentwicklung, wo oft nicht überprüft wird, wie lange die Bauteile noch am Markt verfügbar sind (bzw. auch keine Alternativbauteile gleich freigibt). Dies zieht sich dann über die aktive und inaktive Phase einer Baugruppe weiter. Die Firma riese electronic gmbh bietet als bezahlte Dienstleistung an, „alle“ Baugruppen Ihrer Kunden über ein Programm permanent zu monitoren/überwachen, um bei angekündigten Veränderungen die betroffenen Kunden sofort zu informieren. Gerne stellen wir Ihnen diese Dienstleitung im Detail vor. 2.3 Box Build Box-Build ist die Bezeichnung, um Geräte „komplett“ zu bauen (z.B. mit Gehäuse, allen Anschlusskabeln, Bedienungsanleitung, Endverpackung etc.) riese electronic gmbh fertigt für Sie nicht nur Baugruppen, sondern auch komplette Geräte, mit Bedienungsanleitungen, Aufklebern und Verkaufsverpackungen bis hin zu Zulassungsverfahren wie z.B. TÜV oder UL. Hier haben wir langjährige Erfahrungen sowohl mit unseren eigenen Sicherheitsrelais, als auch mit kundenspezifischen Produkten. Abbildung 2-1: Beispiel einer verpackten Wetterstation mit Bedienungsanleitung in Verpackung Seite 12 2.4 Outsourcing bei Materiallogistik Sie wollen nicht nur einzelne Baugruppen an Dienstleistern vergeben und/oder haben noch eine eigene Fertigung von elektronischen Baugruppen oder Geräten, wollen diese aber nicht mehr mit oft aufwendigem Know How und Technologieerweiterungen im Hause behalten, dann kann riese electronic gmbh Ihr Partner werden! Wir haben langjährige Erfahrungen im Bereich Outsourcing und dazu notwendigen Logistikprozessen. (z.B. wurde in einem Projekt 300 Baugruppen mit über 3500 verschiedenen Bauelementen eines Messgerätekunden innerhalb kurzer Zeit erfolgreich zu riese electronic gmbh verlagert.) Gerne sprechen wir mit Ihnen über Details und Entscheidungskriterien. Gern halten wir auch einen Vortrag vor Ihrem Projektteam, das oft vor der Wahl „Make or Buy“ steht, bevor es an Outsourcing nach Extern geht. Hier haben wir auch im Arbeitsreis Outsourcing beim ZVEI maßgeblich mitgewirkt. 2.5 Prototypenfertigung Bei der heutigen Miniaturisierung der Bauelemente kann ein Entwickler heute oft nicht mehr selbst einen Prototyp von Hand löten. Bei Dienstleistern sind diese „ein Stück“ Aufträge oft ungern gesehen, weil sie nicht in die Produktionsabläufe passen. riese electronic gmbh hat hier deshalb eine separate Prototypenlinie außerhalb der normalen Produktionslinie eingeführt. Der Entwickler hat in der Regel das Material, kann es aber selber nicht in Prototypen umsetzen. Auf unserer extra Webseite www.electronic-prototype.de finden Sie nähere Informationen. Vor allem einen Online Kalkulator, der dem Entwickler, nach Eingabe einiger Daten zur Baugruppe, einen Festpreis (Lohn) für die Muster ermitteln kann. Die Lieferzeit beträgt zwischen 1 und 5 Arbeitstage. Wie Sie zu dem Material kommen, steht auf der Webseite im Detail. Natürlich können wir auch Material für Ihre Prototypen teilweise oder komplett einkaufen, sowie entsprechende vorhandene Bauelemente aus unserem Lager entnehmen. Bei Fragen sprechen Sie uns dazu an. Seite 13 3 Technologien Dieses Kapitel beinhaltet weitere Informationen zu Layout-, Material-, sowie allgemeine Empfehlungen, die unsere Kunden bei der Planung und anschließender Fertigung ihres Produktes, die im Hause riese electronic gmbh stattfindet, unterstützen sollen. Die Aufgliederung in die verschiedenen Produktionstechnologien soll dabei helfen, einzelne Punkte so schnell wie möglich zu finden: SMT: Surface Mount Technology (Oberflächenmontagetechnik) THT: Through-Hole Technology (Durchstecktechnik mit bedrahteten Bauteilen) THR: Through-Hole Reflow Durch die schnelle Entwicklung im Elektronikbereich ist es uns leider nicht möglich, die Aktualität bzw. Gültigkeit aller gemachten Angaben hundertprozentig zu garantieren. Wir sind trotzdem stets darum bemüht, alle Änderungen umgehend in unsere Kundenempfehlung einfließen zu lassen. Sollten Sie eine Technologie dennoch nicht finden, sprechen Sie doch bitte mit uns darüber, um so eine gemeinsame Lösung zu finden. 3.1 Leiterplatten Für die Bestellung der Leiterplatte sind einige Angaben wichtig, die oft in den Gerberdaten versteckt sind, oder nicht eindeutig beschrieben sind. Hier empfiehlt es sich mindestens folgende Punkte in einem separaten Übersichtsblatt zu definieren: a) b) c) d) e) f) g) h) i) j) k) Basismaterial mit TG-Angabe LP-Außenmaße (Skizze oder Hinweise zu besonderer Kontur) LP Dicke mit Toleranz LP Ausführung (einseitig / doppelseitig / x-fach Multilayer mit Lagenaufbau) End CU Auflage Oberflächen Behandlung Lötstopplack, Bestückungsdruck mit Farbe und Aufbringseite Ggf. spezielle Isolier – oder Abziehlacke Konturbearbeitung wie z.B. Fräsen, Ritzen, wenn spezielle Forderung da ist UL Kennzeichnung Sonstige Angaben Im Folgenden erhalten Sie erweiterte Informationen zu einigen der oben genannten Angaben. Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 4.2.2 - Layoutunterlagen. Seite 14 3.1.1 Basismaterialien zulässige Dauerbetriebstemperatur FR3 (Epoxydharz-Hartpapier) FR4 (Epoxydharz-Glashartgewebe) FR5 (Exoxid-Glashartgewebe mit vernetztem Harzsystem) IMS (Isoliertes Metall Substrat) 80°C 110°C 140°C Grundsätzlich können bei uns alle gängigen Leiterplatten, wie einseitige, zweiseitige und Multilayer-Leiterplatten verarbeitet werden. Als Standard werden Platinen mit FR4-Basismaterial verwendet. Bei höheren Temperaturbeanspruchungen wird bei Bedarf FR5-Basismaterial verwendet. In der Regel reicht aber FR4 Material mit höherem TG-Wert (Glaserweichungspunkt oder Glasübergangstemperatur). Bei anderen Leiterplatten sollte dies mit unserer Fertigung abgestimmt werden, beispielsweise bei Flex-Leiterplatten (kupferkaschierte Polyimidfolie), ALU bzw. IMSLeiterplatten oder Starrflex-Leiterplatten. 3.1.2 Übersicht: Gängigste Leiterplattenoberflächen Die Auswahl der Leiterplattenoberflächen wird oft durch das darauf eingesetzte Bauteilespektrum bestimmt, z.B. kann es bei Fine Pitch ICs bei HAL zu Problemen mit der Planarität kommen, hier ist eher chem. NiAu zu empfehlen. Weitere Kriterien, sind unter anderem auch Preis und Lagerzeit. Oberflächenarten HAL bleihaltig HAL bleifrei Chem. NiAu Chem. Sn Einsatz Löten Kleben Einpresstechnik Löten Leitkleben Einpresstechnik Löten Al-Drahtbonden Leitkleben Löten Einpresstechnik (Leitkleben) Kosten RoHS? Bemerkungen Geringste Nein „Alter Standard“ Geringe Ja HAL SnAgCu oder HAL SnCuNi Etwas höhere Ja Bevorzugte Legierung für Fine Pitch und viele SMDBauelemente Etwas höhere Ja Etwas kritisch hinsichtlich der Lagerzeit Tabelle 3-1: Gängigste Leiterplattenoberflächen Um eine reibungslose Produktion zu gewährleisten werden gewisse Anforderungen, die in den folgenden Kapiteln behandelt werden, an die Leiterplatten gestellt. Seite 15 3.1.3 Durchkontaktierung Durchkontaktierungen dienen der elektrischen Verbindung von Leiterbahnen, die auf gegenüberliegenden Seiten oder unterschiedlichen Ebenen der Leiterplatte liegen. Auf SMD bestückten Leiterplatten sollten diese Durchkontaktierungen nicht innerhalb der Lötpads sein, da es sonst sein kann, dass beim Reflow-Löten das Lötzinn in die Bohrungen abfließt und somit beim Verlöten der Bauteile fehlt (Ausnahmen können Bohrungen mit einem Durchmesser im Bereich von 0,1 mm sein). Die Durchkontaktierung sollte daher neben dem Lötpad liegen und durch eine möglichst dünne Leiterbahn mit diesem verbunden sein. Um ein Abfließen des Lötzinns in die Durchkontaktierung ganz sicher zu verhindern, sollte die Verbindung zwischen der Durchkontaktierung und dem Lötpad mit Lötstopplack (Abb.: gestrichelt) abgedeckt werden (siehe Abbildung 3-1). falsch falsch richtig Abbildung 3-1: Lötpads mit Durchkontaktierung 3.1.4 Lötstopplacke /-folien Lötstopplack wird auf alle Bereiche der Leiterplatte aufgetragen, auf denen kein Lötzinn aufgebracht werden soll. Der Lötstopplack verhindert, dass Rückstände von Lötzinn auf der Leiterplatte bleiben und beugt ungewollten Lötbrücken nahe beieinander liegenden Leiterbahnen vor. Es können alle gängigen Lötstopplacke/-folien, wie z.B. Probimer 65 verwendet werden, die lötbeständig sind. Sie hindern das Lötzinn daran, auf der LP zu verlaufen und erhöhen die Durchschlagsfestigkeit. Es werden also auch Kurzschlüsse vermieden. Ein weiterer Vorteil von Lötstopplack ist, dass er die Leiterbahnen vor Oxidation schützt. Wenn es gefordert ist, können wir Lötstopplacke mit einer Durchschlagfestigkeit von bis zu 3 kV auftragen lassen. 3.1.5 Kennzeichnungen der Leiterplatte Ein Produkt kann durch den Date-Code auf seine Herkunft d.h. Produzent und Produktionslos rückverfolgt werden. Im einfachsten Fall können im Fehlerfall einer Baugruppe durch eine schadhafte Leiterplatte, mögliche weitere betroffene, fehlerhafte Produkte, identifiziert oder wenn notwendig vom Kunden zurückgerufen werden. Weitere Information zum Thema Traceability (Rückverfolgbarkeit) finden Sie in Kapitel 3.5.3 – Kennzeichnung. Seite 16 Eine Leiterplatte wird in der Regel (d.h. sofern eine freie Fläche vorhanden ist) mit einem Date-Code und Hersteller-Code versehen. Die Angaben werden in der Regel im Lötstopplack ausgespart. Date-Code: wird in der Regel als 4-stellige Ziffer dargestellt WWJJ (z.B. „4013“ bedeutet KW40 im Jahr 2013). Ein anderes, fiktives Beispiel - nach IEC 62 als 2-stellige Ziffer J/M (z.B. „D7“ bedeutet Jahr 2013, Monat Juli) Hersteller-Code: definiert für riese electronic gmbh den Leiterplattenhersteller. riese electronic gmbh bringt sowohl den Date-Code, als auch den Hersteller-Code auf eine extra dafür vorgesehene Fläche auf der LP an. Sollte diese Fläche nicht von Ihnen definiert sein, wählen wir mit dem LP-Hersteller eine unserer Ansicht nach unkritische Stelle aus. Falls Sie eine UL-Approbation mit Kennzeichnung wünschen, so sollte hierfür auch ein Feld von Ihnen freigehalten bzw. angegeben werden. Falls Sie andere Kennzeichnungsarten wünschen, sprechen Sie uns bitte darauf an. 3.1.6 Größe und Kontur von Leiterplatten Alle in diesem Kapitel gemachten Angaben beziehen sich in der Regel sowohl auf EinzelLeiterplatten, als auch auf Fertigungsnutzen. Größe der Leiterplatten Abhängig von der verwendeten Technik bzw. bestimmten Anlagen können nur Leiterplatten bis zu einer bestimmten Größe wirtschaftlich verarbeitet werden. Die Maximalmaße werden in der Regel durch die Lötanlagen, die Bestückautomaten, oder Prüfgeräte vorgegeben. Folgende Maximalmaße können im Hause riese electronic gmbh standardmäßig gefertigt werden und sollten möglichst nicht überschritten werden. Zu beachten ist, dass die Maße inklusive eines gegebenenfalls notwendigen Nutzenrandes (siehe auch 3.1.7 Nutzengestaltung) gelten. Technologie Länge in mm Breite in mm 400 360 Bleihaltig: THT – Automaten-, Handbestückung 600 400 Bleifrei: THT – Automaten-, Handbestückung 420 300 SMT-Löten , Wellenlöten, Reflow-Löten Tabelle 3-2: Maximale Maße einer LP bzw. eines Fertigungsnutzen Seite 17 Für alle kleineren und größeren Maße können Sonderlösungen geschaffen werden, bitte sprechen Sie uns an. Bei einer Mischbestückung (SMD- sowie THT-Bauteile) gelten in der Regel die Abmessungen der SMT. Sind nur wenige SMDs zu bestücken, so können z.B. die bei der THT angegebenen Abmessungen erreicht werden, indem die SMD-Bauteile durch Handbestückung und Handlötung aufgebracht werden. Auch ein Minimalmaß von 50 mm sollte nicht unterschritten werden. Bei kleineren Abmaßen ist die Anordnung im Fertigungsnutzen notwendig, sofern die Einhaltung der Allgemeintoleranzen nach DIN-ISO 2768-1m ausreichend ist. Auch hier gibt es allerdings Lösungen wie z.B. das Erstellen von Transport-Trays, auf dem die Leiterplatten verarbeitet werden. Dies erfordert allerdings zusätzliche Kosten. Näheres zu den einzelnen Maschinen und den Abmessungen entnehmen Sie bitte auch den Kapiteln - 3.2.6 Verschiedene Löttechniken 3.2.7 Maschinenpark SMT 3.3.5 Maschinenpark THT Kontur der Leiterplatten Die ideale Kontur einer Leiterplatte ist rechteckig ohne Ausklinkungen. Da dies nicht immer möglich ist, sollten dennoch einige Voraussetzungen erfüllt werden, damit die Leiterplatte in den automatischen Systemen problemlos transportiert werden kann: Die Transportkanten müssen auf einer Länge von 70% vorhanden sein, damit eine stabile Auflage gewährleistet ist (Transport immer in Längsrichtung). Ist die Transportkante nicht zu 70% vorhanden, so reicht es auch, wenn sich Teile der Transportkante auf eine Länge von insgesamt 70% erstrecken. 35 mm 70 mm 35 mm 100 mm 100 mm Abbildung 3-2: Konturanforderungen an Leiterplatten Seite 18 HINWEIS 3.1.7 Können die Forderungen bezüglich der Kontur nicht eingehalten werden, so ist möglichst ein Bearbeitungsrand oder ein Fertigungsnutzen vorzusehen. (siehe Kapitel 3.1.7 - Nutzengestaltung). Nutzengestaltung Für die Anordnung von Einzel-Leiterplatten innerhalb eines Fertigungsnutzens kann es verschiedene Gründe geben: Die Einzel-Leiterplatte erfüllt nicht die Mindestgröße oder die Konturanforderungen (siehe Kapitel 3.1.6 - Größe und Kontur von Leiterplatten) Zusammenfassen mehrerer verschiedener Leiterplatten einer Baugruppe Bauelemente sind zu nahe am Leiterplattenrand, so dass ein Transport in Fertigungseinrichtungen nicht möglich ist. In Transportrichtung sollte eine freie Fläche von mindestens 8 mm auf die Länge der LP vorhanden sein. In der Regel ergibt sich allerdings auch ein Kostenvorteil innerhalb der Fertigung durch weniger Handling in einigen Prozessen Am Einfachsten ist es, wenn Sie die Definition des Nutzens uns und unserem Leiterplattenlieferant überlassen. Wir können somit den optimalen Leiterplattenpreis in Verbindung mit einem wirtschaftlichen Produktionsprozess bei riese electronic gmbh definieren. Sollten Sie den Nutzen trotzdem selbst definieren müssen oder wollen, so beachten Sie möglichst die weiteren aufgeführten Punkte. Wird eine Fertigung im Nutzen vorgesehen, so sind bei der Gestaltung des Nutzens folgende Faktoren zu berücksichtigen: Maximale Anzahl von Einzel-Leiterplatten (Kostenersparnis) Die maximal zu verarbeitende Größe der Fertigungsautomaten Festlegung, auf welchem Automaten gefertigt werden soll Die Lage von Aufnahmebohrungen je nach Maschine, bzw. welche standardisierten Aufnahmen Verwendung finden können Die Anordnung der Einzel-Leiterplatten (keine Spiegelung der Leiterplatten) Das Fertigungsnutzen muss in sich stabil bleiben Große Nutzenanordnung sollte vermieden werden, wenn auf die Platine besonders schwere Bauteile aufgelötet werden müssen (Transformatoren u.ä.). Weiterhin sollten kleinere Nutzenanordnungen gewählt werden, bei Doppelseitiger SMD Bestückung und/oder Leiterplattenstärken < 1,5 mm und/oder Bauelementen wie z.B. 0402 Chips, Fine Pitch ICs oder BGAs Seite 19 Ein Bearbeitungsrand ist unter folgenden Bedingungen vorzusehen: SMD-Bauteile oder SMD-Pads sind näher als 8mm an der Längsseite des Nutzenrandes Der Fertigungsnutzen ist ohne Rand zu instabil Aufnahmebohrungen für die Bestückautomaten sollen nicht innerhalb der Platine sein Nicht genügend Transportkanten durch unregelmäßige Leiterplattenformen Kein Platz für Fiducials (Lagerkennungsmarken) auf den Baugruppen Abbildung 3-3: Bearbeitungsrand einer LP Es gibt verschiedene Nutzentrenntechniken, die bei der Herstellung der Leiterplatte definiert sein sollten: Ritztechnik: Der Nutzen kann in Ritz- oder Frästechnik ausgeführt sein. Bevorzugt sollte die partielle Ritztechnik, die der Frästechnik vorgezogen wird, da die Einzel-Leiterplatten dann kostengünstiger aus dem Fertigungsnutzen getrennt werden können. Beim Fräsen bleibt Restmaterial in voller LP-Stärke vorhanden um die Nutzen zusammenzuhalten. Dieses zu entfernen erfordert ein Vielfaches mehr an Arbeit, als geritzte LPs zu trennen. Ein Vorteil der partiellen Ritztechnik gegenüber der kompletten Ritzung ist, dass der Fertigungsnutzen stabiler wird. Dies bedeutet, dass in Längsrichtung nur die Leiterplatten geritzt werden, der Nutzenrand aber nicht. Ritztechnik kann nur unter folgenden Voraussetzungen angewandt werden: Direkt an der Ritzkante sollte kein Kupfer sein (idealer Abstand ca. 1 mm) Die Leiterplatte hat eine rechteckige Kontur Bauelemente sollten nicht näher als 3 mm am Rand sein Standard-Ritzung Komplette Ritzung Abbildung 3-4: Ritzung einer LP Seite 20 Sprung-Ritzung Partielle Ritzung HINWEIS Frästechnik: Hat die Leiterplatte eine rechteckige Kontur mit Ausklinkungen, so kann auch kombinierte Ritz-/Fräs-Technik gewählt werden. Abbildung 3-5: Kombinierte Ritz-/Frästechnik einer LP - schraffierte Linien: gefräst - durchgezogene Linien: geritzt Anforderungen an den Nutzen: Bei Leiterplattenbeistellungen, sollten die Nutzen und Leiterplatten folgenden Ansprüchen genügen, um ein effizientes Arbeiten zu gewährleisten: Auf 80% der Nutzen müssen alle EinzelLeiterplatten in Ordnung sein. Auf den Nutzen, die schlechte EinzelLeiterplatten enthalten, müssen mindestens 80% der Einzel-Leiterplatten in Ordnung sein. Schlechte Leiterplatten müssen auf beiden Seiten eindeutig und gut erkennbar gekennzeichnet sein. Abbildung 3-6: Kennzeichnung schlechter LPs Seite 21 3.1.8 Vergleich Ritz / Frästechnik Vorteile Frästechnik Nachteile Variabler Konturverlauf Zusätzlicher Basismaterial- verbrauch für Frässtege Faserfreie Konturkanten keine scharfkantigen Ecken bei Innenausfräsungen möglich, bedingt durch Fräsdurchmesser. Vorteile Ritztechnik Nachteile Einsparung von Basismaterial (0 mm Teileabstand) Kostenvorteil für den Kunden Faserbildung an den Ritzkanten, maximale Toleranz: 0,3mm Preisvorteil durch optimale Flächenausnutzung nur gerade Konturen möglich Vereinfachung bei der Vereinzelung des Liefernutzen Weiterer Vorteil der Frästechnik: höhere Toleranzgenauigkeit bei der Verarbeitung der Leiterplattenkontur . In der Regel sind heute durch komplexe Konturen-Kombination von Ritz und Frästechnik einzusetzen. Weiterhin wird oft zur kostengünstigeren Nutzentrennung ein negativer Frässteg eingebracht. Abbildung 3-7: Negative Stege auf der LP Seite 22 3.1.9 Verpackung der Leiterplatten bei Beistellung Die Leiterplatten sollten beschädigungsfrei und luftdicht verpackt, z.B. in Folie eingeschweißt, angeliefert werden. Dies verhindert u.a. Korrosion, wodurch gute Verarbeitbarkeit und Funktion gewährleistet wird. Bei erforderlichen Trocknungs- und/oder Temperaturprozessen muss die Vorgabe für Temperatur und Verarbeitungszeitraum gut lesbar auf der Verpackung angebracht werden. Zusätzlich sollte das Herstellungsdatum außen an der Verpackung deutlich sichtbar angebracht sein. Die Lagerdauer von unbearbeiteten Leiterplatten („Blank Bords“) ist abhängig von der Oberflächenbehandlung der LP. Hierzu gibt es spezielle Informationen direkt beim LP Hersteller. Wir sehen aus unserer Erfahrung, ein bis zwei Jahre bei den gängigen Oberflächen NiAu und HAL als unbedenklich an, wenn diese ordentlich luftdicht verpackt und gelagert wurden. Außerdem führen wir nach längeren Lagerungszeiten im Zweifelsfall Löttests zur Probe durch. Hinweis: Das Aufbringen eines Date-Codes (nach Kapitel 3.1.5 Kennzeichnungen der Leiterplatte) ermöglicht auch, dass Überproduktion, die schon beim Leiterplattenhersteller überlagert ist, im Wareneingang zurückgewiesen werden kann. INFO 3.2 SMD-Bestückung Als Grundlage für die Elektronikfertigung dienen Schwerpunktmäßig die unter 1.1 genannten Fertigungsrichtlinien: z.B. ANSI/IPC-A-610 : Abnahmekriterien für Elektronische Baugruppen Sollten Sie Hausnormen mit anderen Abnahmebedingungen haben, sind wir gerne bereit diese zu prüfen. Seite 23 3.2.1 Bauelemente 3.2.1.1 Allgemeines zur Platzierung von Bauteilen Allgemeine Empfehlungen zur Platzierung von Bauelementen im Hinblick auf eine spätere optimale Fertigung im Hinblick auf Qualität und Wirtschaftlichkeit: - ICs sollten die gleiche Ausrichtung (nach PIN 1) haben Alle Bauteile sollten in einheitliche Richtung gepolt werden Axiale Bauteile sollten möglichst in eine Richtung gehen und dasselbe Raster haben Durchkontaktierungen unter Kühlkörpern wegen Kurzschlussgefahr vermeiden Schwere Bauteile sollten mechanisch gesichert werden (z.B.: Trafos) Durchkontaktierungen in der Mitte von SMD-Bauteilen sollen vermieden werden, falls Klebetechnik erforderlich ist. Am Rand der Leiterplatte sollen entlang von 5mm der längeren parallelen Seiten keine SMD-Bauteile und vor allem keine empfindlichen Keramikkondensatoren platziert werden. Bauteile sollten leicht zugänglich sein, damit ein Austausch möglich gemacht wird Prüfen, ob die Platzierung der Bauteile einen logischen Signalfluss gibt. - - Wir können Ihnen anbieten, Ihr Layout bei uns prüfen zu lassen. 3.2.1.2 Übersicht HINWEIS Die nachfolgende Übersicht ist ein Spektrum der gängigen, von uns standardmäßig bestückbaren SMD-Bauformen. Sollten Sie Bauteile darin nicht finden, sprechen Sie mit uns, da wir eine ständige Verbesserung unserer Technologie betreiben. Seite 24 Bei Sonderbauformen muß spezifisch geprüft werden, ob Verfahrensänderungen oder Werkzeugbeschaffungen (z.B. Sonder-Nozzle) nötig sind. Form Chip (Quaderform) Zylinderform HalbleiterBauform IC-Bauform Wdst./Kond. Wdst./Kond. Wdst./Kond. Wdst./Kond. Wdst./Kond. Wdst./Kond. Bevorzugte Verpackung Gurt Gurt Gurt Gurt Gurt Gurt Bevorzugte Lötmethode W,R W,R W,R W,R (W),R R, * Wdst./Kond. Gurt W,R Wdst./Kond. Gurt W,R Wdst./Kond. Gurt W,R Dioden Gurt W,R SOT 23, 89 SOT 143, 223, 323, 343 SOD 123, 323, 343 Halbleiter Halbleiter Halbleiter Gurt Gurt Gurt W,R W,R W,R SO4 bis SO68 SOL16 bis SOL48 VSOP24 bis VSOP56 SOJ16 bis SOJ42 ICs ICs ICs Speicher Speicher, Microproz. Gurt, Magazin Gurt, Magazin Gurt, Magazin Gurt, Magazin (W),R (W),R R R ASICs Magazin R ICs ICs ICs Magazin Magazin Magazin R R R Bezeichnung Gängig für 2220 (5,6mmx5,0mm) 1812 (4,6mmx3,2mm) 1206 (3,2mmx1,6mm) 0805 (2,0mmx1,2mm) 0603 (1,6mmx0,8mm) 0402 (1,0mmx0,5mm) Melf (0207) (5,5mmx2,2mm) Mini-Melf (0204) (3,6mmx1,4mm) Micro-Melf (0102) (2,2mmx1,1mm) SOD 80 bis 87 PLCCs bis 84 QFPs (Fine Pitch bis QFP 112) SOPs MFPs BGAs Sonstige Tantals Elkos Spulen (SIMID) LEDs (L11206J, LHT674) Quarze Connectoren Potentiometer Taster Schalter Stecker-, Stift-, Buchsenleisten Gurt, Magazin R je nach Bauform verwendbar, siehe Kapitel 3.2.1.3 – Bauteile: Eigenschaften W – Wellenlöten (W) – nicht empfohlen, aber möglich R – Reflow-Löten * – kleinstes Bauteil was bei riese standardmäßig verarbeitet werden kann (andere Größen auf Anfrage. Bitte Druckdatum dieses Buches hierbei beachten) Tabelle 3-3 : Übersicht SMDs Seite 25 3.2.1.3 Bauteile: Eigenschaften Damit SMDs von Automaten bestückt werden können, ist auf folgende Punkte zu achten: Jedes Bauelement muss eine plane (flache) Fläche auf der Oberseite im geometrischen Mittelpunkt des Bauelements haben, damit dieses mit den Vakuumpipetten der Automaten aufgenommen werden kann, wie z. B.: - SMD-DIP-Schalter mit Folienklebepunkt auf Schalterfläche SMD-Spulen mit verlackter Oberfläche Alle Pins der SMDs müssen plan aufliegen Die Bauteile sollten möglichst gegurtet sein Bei sonstigen oder Sonderbauteilen sprechen Sie uns bitte an, wie z.B. THR THR: Through Hole Reflow: Bauteile die per THT eingesetzt werden müssen, können mit THR per SMD-Fertigung gelötet werden. In die Kontaktöffnung wird Lötpaste eingefüllt und das THT Bauteil wie üblich eingesetzt. Das Bauteil wird zusammen mit den SMD Bauteilen gelötet. Vor allem bei Steckern ist hier auf die Temperatureigenschaften des Kunststoffes zu achten, da er sich beim Reflow-Löten sonst leicht verformen kann. Alternativ können z.B. Stecker in reinen SMD Baugruppen auch eingepresst werden. 3.2.1.4 Bei Materialbeistellung zu beachten SMD Bauelemente werden in speziellen Zuführeinheiten (Feeder) in Form von Rollenware, Trays oder Stangen zugeführt. SMDs sollten in folgenden Zuführeinheiten geliefert werden: Gegurtet auf Rolle (auch bei ICs bevorzugt verwenden, nicht für Fine Pitch siehe Kapitel 3.2.3) Stangen (vermeiden) Flächenmagazine/Trays (vor allem für Fine Pitch) Alle SMD-Normbreiten 8 / 12 / 16 / 24 usw. mm SO / SOL / PLCC (bis PLCC44) Flat Packs / PLCC / QFP (bis PLCC84 / QFP112) Abbildung 3-8: Zuführeinheiten für Bestückautomaten Seite 26 Schüttgut kann auf Vollautomaten nicht verarbeitet werden und müsste unter hohem Aufwand in eine der oben genannten Zuführeinheiten eingebracht, oder bei kleinen Stückzahlen, per Hand bestückt werden, was aber aufgrund mangelnder Effizienz nicht empfehlenswert ist. Aufgrund möglicher prozessbedingter Ausfälle benötigen wir bei der Beistellung von Widerständen, Dioden, Transistoren und ähnlichen Bauteilen auf Gurten oder in Stangen einen kleinen Überhang in Höhe von ca. 3 % (bei ICs und sonstigen Bauelementen auf Trays ca. 1 %). Gegurtete Bauteile sollten möglichst auf kompletten Rollen und nicht in kurzen Stücken beigestellt werden. Dabei sollte am Anfang ca. 30 cm Leerband zum Einrichten in die Zuführeinheiten vorgesehen werden. Des Weiteren sollten die Gurte nicht geknickt sein. HINWEIS Es wurde der Optimalzustand für eine wirtschaftliche Lösung beschrieben, sollten hier aus Ihrer Sicht Probleme auftreten, finden wir sicherlich eine Lösung, sprechen Sie uns einfach an. Sollte Material auf Grund kleiner Stückzahlen nur in Stangen zu erhalten sein, kann es durch Dienstleister gegurtet werden. Dies können wir für Sie organisieren. 3.2.2 Layoutgestaltung 3.2.2.1 Lageerkennungsmarken (Fiducials) Um beim Bestücken von Leiterplatten in Automaten mit optischem Lageerkennungssystem eine höchst mögliche Setzgenauigkeit zu erreichen, sind Lageerkennungsmarken zwingend erforderlich. Über die Kameras des Systems werden diese Marken erkannt, wodurch die Maschine erkennen kann, ob die Platine korrekt oder falsch herum eingezogen wurde. Liegt die LP falsch, wird der Bestückvorgang erst gar nicht gestartet, sondern eine Meldung über die Signallampen, einen Ton und den Monitor ausgegeben. Des Weiteren werden mit diesem System auch kleinste Verschiebungen oder Drehungen der LP erkannt, wodurch die Maschine selbständig die einprogrammierten Bauteilepositionen korrigiert und somit immer ein exaktes Bestückungsbild entsteht. Wenn auf der LP keine Lageerkennungsmarken (fiducials) vorhanden sind, können diese gegebenenfalls durch den LP-Lieferanten aufgebracht, oder bei Nutzenfertigung im Nutzenrand eingearbeitet werden. Art der Marken: Grundsätzlich sollten Positivmarken Verwendung finden, d.h. eine helle, reflektierende Marke auf dunklem Untergrund. Der dadurch entstehende Kontrast, zwischen Marke und Hintergrund, sollte für alle Marken einer Leiterplatte gleich sein. Zusätzlich ist zu beachten, dass in unmittelbarer Nähe der Marken (ca. 3-5 mm) keine ähnlichen Strukturen vorhanden sind. Seite 27 3 mm R mm 0,5 3 mm Wir sind in der Lage verschiedenste Arten von Marken zu verarbeiten. Die besten Ergebnisse werden jedoch bei einem Punkt mit dem Durchmesser 1 mm erzielt. Die Passermarken sollten frei von Löstopp und nicht verzinnt sein, da sie sonst nicht optimal erkannt werden können. Am einfachsten wäre eine reine Cu-Passermarke. Zur einfacheren Handhabung sollten auf einer Leiterplatte nur Marken gleichen Typs verwendet werden. Anzahl und Position der Marken: Für die höchste Genauigkeit sind je Baugruppe mindestens zwei, besser drei Marken auf jeder Seite vorzusehen. Diese sollten soweit wie möglich auseinander, am besten in den Eckregionen, angeordnet sein. Bei vier Marken sollte eine Marke mit größerem Abstand zum Rand gesetzt werden. 30mm Um erkennen zu können, ob die Leiterplatte richtig herum im Gerät liegt, sollten die Marken einen verschiedenen Abstand zum Rand haben. Zum Beispiel 20 und 30mm. 20mm Abbildung 3-9: Position der Lageerkennungsmarken auf LP Wird die Leiterplatte aufgrund ihrer Größe in einem Fertigungsnutzen verarbeitet (siehe 3.1.7 - Nutzengestaltung), so gibt es folgende Möglichkeiten: Abbildung 3-10: Lageerkennungsmarken auf Nutzen Seite 28 Um jede Leiterplatte des Nutzens einzeln zu vermessen, sind je Platine mindestens zwei Marken nötig. Wenn nur der komplette Nutzen vermessen werden soll, reichen zwei bis drei Marken laut Vorgabe auf dem Nutzen aus. Abbildung 3-11: Minimale Anzahl von Lageerkennungsmarken auf Nutzen Sind auf der Leiterplatte SMD-Bauelemente mit Raster zwischen 0,5 mm und 0,635 mm vorhanden, oder Bauelemente die Lötflächen auf der Unterseite haben, wie z.B. BGAs, so sind 2 zusätzliche Marken (local fiducials), in ca. 3 – 5 mm Abstand um Bauelement, zur partiellen Erhöhung der Genauigkeit vorzusehen. (siehe auch Kapitel 3.2.3 - Fine Pitch). 3.2.2.2 Klemmbereiche Die Leiterplatten werden innerhalb der SMD-Linien mit Klemmsystemen gehalten. Dadurch ergibt sich an den Längsseiten der Leiterplatte ein Bereich von 5 mm, in dem sich weder Bauelemente noch SMD-Pads befinden dürfen. Kann diese Forderung nicht eingehalten werden, so ist ein Fertigungsnutzen (siehe Kapitel 3.1.7 - Nutzengestaltung) oder zumindest ein Bearbeitungsrand vorzusehen. 5,0 mm 2,5mm 5,0 mm Abbildung 3-12: Klemmbereich von LP in Bestückautomaten Seite 29 3.2.2.3 SMD-Pad-Gestaltung Wichtig bei der SMD-Pad-Gestaltung ist, dass die Pads nicht kleiner als die darauf zu positionierenden Bauteilanschlüsse sind. Des Weiteren sollten die Layoutempfehlungen nach IPC (Institute for Interconnecting and Packaging Electronic Circuits) Anwendung finden. Diese sind in der Designrichtlinie des Fachverband Elektronik-Design e.V., kurz FED, verzeichnet unter: IPC-7351 Systematik der Designvorschriften des IPC 3.2.2.4 Platzierung von SMD-Bauelementen Reflow-Technik Um ein Abfließen des Lotes in die Bohrung (Kapillarwirkung) zu vermeiden, müssen die SMD-Pads durch mindestens 0,3 mm Lötstopplack von Bohrungen getrennt sein. Wenn die Durchkontaktierungen im Bereich von 0,1 mm Durchmesser liegen, können diese auch im SMD-Pad akzeptiert werden (siehe auch Kapitel 3.1.3 – Durchkontaktierung). Dies gilt auch für direkt verbundene, weitere angeschlossene Pads, vor allem wenn diese größere oder kleinere Pads haben. Bleifreies Lot hat ein kleineres Prozessfenster als bleihaltiges. Mit Prozessfenster sind hier die Unterschiede zwischen den Temperaturbereichen des bleihaltigen, gegenüber bleifreien Lötprozesses gemeint. Dieses ist bei bleifreiem um ~30° kleiner als bei bleihaltigem. Deswegen werden Designfehler weniger häufig als bei verbleitem Lot verziehen. Die Standardpastenlegierung für bleifreies Löten bei riese electronic gmbh ist SnAgCu. Das Lötprofil orientiert sich an der J-STD-020. Nach Möglichkeit sollte eine gleichmäßige Verteilung großvolumiger Bauteile angestrebt werden. Dies fördert die gleichmäßige Wärmeverteilung auf der Leiterplatte während des Reflow-Lötvorgangs. Große und/oder schwere Bauteile (ICs, Tantals, Stecker, Potis, ...) sollten auf der Bestückseite vorgesehen werden, kleine und leichte Bauteile nach Bedarf auf der Lötseite. Wellen-Technik (Löten von geklebten SMD Bauelementen) - Lötschatten Grundsätzlich muss beim Wellenlötverfahren ein größerer Abstand zwischen den Bauteilen eingehalten werden, um das Abschatten von dahinter liegenden Bauteilen zu vermeiden. Auch sollten die Bauteile (besonders ICs und hohe Bauteile) längs zur Lötrichtung angeordnet sein. Die Lötpads sollten nur unwesentlich breiter sein als die Anschlussflächen der Bauteile. Seite 30 Lotschatten Lotschatten Lotschatten Falsch Bewegungsrichtung der Leiterplatte Richtig Abbildung 3-13: Lotsschattenbildung beim Wellenlöten Abschatten (vom Lötzinn) heißt, dass beim Lötvorgang durch die Vorwärtsbewegung der Leiterplatte hinter den Bauteilen eine bestimmte Fläche, der sogenannte Lötschatten, nicht vom Lötzinn bedeckt wird (siehe Abbildung 3-13). In diesem Lötschatten liegende Bauteile werden oft nicht richtig verlötet. Um diesen Effekt zu vermeiden, werden in unserem Hause auch entsprechende Doppelwellenlötverfahren bei bleihaltigem Prozess eingesetzt. Bei bleifreiem Prozess wird auf einer Wörthmannwelle gelötet. Die Chip-Welle beim Verbleiten Löten, die hauptsächlich für das Anlöten der SMD Bauteile notwendig ist, wird gefolgt von der Laminar-Welle, welche THT Bauteile anlötet - Lotfänger In der Praxis hat sich herausgestellt, dass beim Wellenlöten von ICs oder ähnlichen Bauteilen immer am letzten Lötpad zuviel Zinn hängen bleibt. Verhindern kann man dies, vorausgesetzt es ist genügend Platz vorhanden, indem man einen zusätzlichen Lötkontakt aufbringt, einen sogenannten Lotfänger. Dieser hat nur die Aufgabe das überschüssige Lötzinn aufzunehmen, welches sich ansonsten am davor liegenden Lötkontakt anlagern würde und zu einer Brückenbildung führen könnte. Lotfänger Bewegungsrichtung der Leiterplatte Abbildung 3-14: Lotfänger auf LPs Bei bleifreiem Löten sind diese Lötfänger von noch größerer Bedeutung als bisher. Einfache SO ICs können noch einigermaßen gelötet werden sonst sollten Bauteile in ICForm sollten auf der Wellenlötseite vermieden werden. Seite 31 Viele Bauelemente wie kleine Chipbauelemente, Stecker oder hohe Bauelemente können ebenfalls nicht über die Welle gelötet werden. Layouthinweise zu doppelseitige SMD Bestückung mit THT Bestückung Ist es unvermeidbar SMD Bauelemente beidseitig, in Kombination mit THT Bauelementen zu konstruieren, hier verwenden wir in der Regel Selektivlötmasken. Dabei werden zunächst beide Seiten bestückt und Reflow gelötet. Die Reflow gelöteten Bauelemente auf der Wellenseite werden dann durch eine Selektivlötmaske geschützt. Folgende wichtige Hinweise sind dabei zu beachten: - Hierbei können nur SMD Bauelemente mit ca. 3 - 5 mm Höhe maskiert werden Höhere Bauelemente als ca. 3 - 5 mm sollten auf THT Bestückseite platziert werden Abstand von SMD Bauelementen bzw. Lötpads zu THT Bauelementen bzw. Lötungen sollten mindestens 3 mm betragen. 3.2.3 Fine-Pitch Speziell bei der Gestaltung von Leiterplatten mit Fine-Pitch-Bauelementen, kurz FPs, welche sich durch Rastermaße unter 0,8 mm charakterisieren, muss das Layout der Leiterplatte optimal gestaltet werden. Hierbei sind folgende Punkte von besonderer Wichtigkeit: Das Pad sollte breiter sein als der Bauteilanschluss Es sollte sich Lötstopplack zwischen den Pads befinden Lokale Lageerkennungsmarken sollten im Bereich des Flat-Packs vorhanden sein Verbindungen benachbarter Pads sollten nicht direkt zwischen den Pads verlaufen Abbildung 3-15: Layoutanforderungen bei Fine-Pitch - Bauteilen 3.2.4 BGA - Ball Grid Array BGA ist eine SMT-Bauform. Mit der Ball Grid Array – Technologie können Anschlüsse auf der Bauteilunterseite untergebracht werden, indem Lotkügelchen (daher die Bezeichnung Ball) dort aufgetragen werden. Dies hat den Vorteil mehr Anschlüsse auf kleinerer Fläche unterzubringen. Der Flip Chip, anfänglich entwickelt von IBM ist eine „nackte“ (engl. Bare, d.h. Bauteil ist nicht gehaust) Bauform von BGA. Der Chip liegt vor der Bestückung mit den Lotkügelchen nach oben und wird dann für die Bestückung um 180° gedreht. Daher der Name „Flip“ Chip. Seite 32 3.2.5 Lötpasten- und Kleberschablonen Lötpasten und Kleberschablonen hängen von vielen Faktoren ab, neben der Schablonenstärke, der Oberflächen oder Endbehandlung ist vor allem die Nutzengestaltung und Größe hinsichtlich der heute oft eingesetzten Standardspannrahmen ein Hauptpunkt, dass Schablonen von Vorlieferanten nicht bei riese electronic gmbh eingesetzt werden können. Die Erfahrung zeigt auch, dass vor allem durch einen schlechten Pastendruck die meisten Lötfehler im Prozess entstehen. Gerne prüfen wir, ob Ihre vorhandene Schablone bei uns eingesetzt werden kann. Es empfielt sich jedoch, dass unsere Schablonenhersteller nach Ihren CAD Daten die Schablonen designen. Die Erfahrung zeigt, dass hier die besten Ergebnisse erzielt werden. Vorgehensweise bei Lötpastenschablone: Die Lötpastenschablone wird auf die Platine gelegt, so dass die Aussparungen mit den Pads übereinstimmen. Mit einem Rakel (Spachtel) wird nun die Lötpaste, welche unter anderem auch Flussmittel enthält, über die Schablone auf die Platine aufgetragen. Vorgehensweise bei Klebeschablone: Die Klebestellen werden wie auch die Lötpaste über eine Schablone aufgetragen. Dies wird in der Regel durch unseren Lieferanten für Kleberschablonen nach einer speziellen Bibliothek umgesetzt. 3.2.6 Verschiedene Löttechniken Reflow-Löten Beim Reflow-Lötverfahren (Aufschmelz-Lötverfahren) wird Lötpaste auf die Leiterplatte aufgebracht, und die Bauteile bestückt. Durch Wärmezufuhr wird das Lot aufgeschmolzen und es kommt zur Ausbildung einer Lötstelle. riese electronic gmbh setzt hier neben der konventionellen Reflow Lötanlage auch bei bestimmten Baugruppen eine Dampfphase ein, die vor allem bei temperaturkritischen Bauelementen und z.B. stark masseflächenhaltigen oder ALU-Leiterplatten große Vorteile bietet. Wellenlöten Beim Wellenlöten werden durchgesteckte Bauelementeanschlüsse, sowie vorher mit Kleber fixierte SMD Bauelemente über eine Welle aus flüssigem Lot geführt, wobei es zur Ausbildung einer Lötverbindung kommt. Die Standard-Bleilegierung SnPb wird in der Regel bei nicht RoHS konformen Baugruppen verwendet. Seite 33 Für RoHS Konforme („bleifrei“) Baugruppen wird die SnPb Legierungen durch Legierungen wie SnCu, SnAg oder SnAgCu sowie SnCuNi ersetzt. Letztere wird auch bei riese electronic gmbh eingesetzt. Benötigen Sie nähere Informationen zu eingesetzten Lötmitteln sprechen Sie uns an. Abbildung 3-16: Lötanlage Selektivlöten Vielfach sind heute bei schwerpunktmäßig SMD montierten Bauelementen nur noch wenige THT Bauelemente eingesetzt. Vor allem, wenn beidseitig SMD Bauelemente verarbeitet sind. Da Handlötung und Selektivlöten mit einem entsprechenden Selektivlötautomaten in der Regel teuer ist, arbeiten wir viel mit Selektivlötmasken, wo SMD Bauelemente im Wellenlötprozess abgedeckt sind, und nur die bedrahteten Anschlüsse gelötet werden (siehe hierzu auch Layouthinweise im Kapitel 3.2.2.4 – Platzierung von SMDBauelementen). 3.2.7 Maschinenpark SMT Unser SMT-Maschinenpark besteht aus mehreren Linien in unseren Fertigungsstätten. Hier findet sich für jede Baugruppe (Losgröße) die „passende“ Linie. Als Beispiel sehen sie im Anschluss ein Bild einer typischen SMD-Produktionslinie bestehend aus Lader, Drucker, Bestücker(n), Transporteinheiten und (Reflow-)Lötanlage wie sie im Hause riese electronic gmbh vorkommt. Abbildung 3-17: Yamaha I-Pulse Linie. Bestehend aus Speedprint-Pastendrucker zwei Bestückern und einem Rehm-Reflowofen Seite 34 3.3 THT- Bestückung 3.3.1 Materialvorbereitung Um konventionelle Bauteile zu bestücken, müssen deren Anschlüsse meist nach kundenspezifischen Anforderungen (Stücklisten, Bearbeitungscodes, sonstige Vorschriften) gebogen, abgeschnitten oder speziell geformt (z.B.: gesickt), in einem Wort konfektioniert werden. Für eine maschinelle Konfektionierung ist dabei nur die sogenannte Gurtware (möglichst auf Rolle) geeignet. Bei losem Anlieferungszustand müssen alle Bearbeitungsschritte an dafür vorgesehenen Vorrichtungen von Hand ausgeführt werden. Auch zur automatischen Bestückung ist ausschließlich Material in Gurten auf Rolle verwendbar. 3.3.2 Konfektioniergeräte Für das Konfektionieren der Bauteile verwenden wir verschiedene Geräte: 3.3.3 für axial gegurtete Bauelemente wie z.B. Widerstände stehen Schneid- und Biegeautomaten z.B. von Streckfuß zur Verfügung für diverse spezielle Bauelemente verfügen wir z.B. über Schneideplatten zum Kürzen und Formen von Einzelbauelementen Montagetätigkeiten Unsere Montagetätigkeiten sind vom Einpressen, Vernieten oder Verschrauben von Steckerleisten über die Befestigung von Kühlkörpern an Leistungsbauteilen sehr vielfältig. Aber auch schwierig bestückbare Bauteile werden mit entsprechendem Werkzeug montiert. Hierzu werden bei Bedarf auch Montagelinien mit z.B. Drehmomentschraubern eingesetzt. Für die Durchführung dieser Arbeiten sind Vorgaben in Form von Montagezeichnung, Drehmomentangaben, etc. besonders hilfreich. Viele aktuelle Montagetätigkeit wie z.B. Verkleben, Heißverstemmen oder Ultraschall- bzw. Laserverschweißen von Kunststoffteilen können wir Ihnen ebenfalls im Hause oder bei entsprechenden Partnern anbieten. Zu Komplettgerätemontage siehe auch Kapitel 3.5.5 - Endgerätemontage 3.3.3.1 Einpresstechnik Mittels einer Handpresse oder bei Bedarf mit einer regelbaren Druckluftpresse können Stecker in Einpresstechnik auf Leiterplatten montiert werden. 3.3.3.2 Niettechnik Es werden neben diversen Pressen und Nietvorrichtungen, schwerpunktmäßig auch Geräte zum Verarbeiten von vielseitig verwendbaren Avdel Nieten der Typen AVLUG und BRIV eingesetzt. Seite 35 3.3.3.3 Schweißtechnik (z.B. Heißverstemmen, Ultraschall- oder Laserschweißen) Beispielsweise Kunststoffschalter, Steckgehäuse oder spezielle Montageteile können, sofern sie dafür vorgesehen bzw. geeignet sind, auch durch Schweißen auf Leiterplatten befestigt werden. 3.3.3.4 Klebetechnik Zusätzliche Bauteilefixierungen oder sonstige Klebeverbindungen z.B. mit Heißkleber (Hotmelt) oder speziellen Konstruktionsklebstoffen sind möglich. 3.3.4 Layoutgestaltung bei automatischer Bestückung von axialen THT Bauelementen Grundsätzlich können Sie sich beim Layouten an der IPC 2220 orientieren. Falls die untenstehenden Angaben von denen der IPC abweichen, haben unsere Angaben Priorität, da sie speziell auf unsere Fertigungsbedürfnisse abgestimmt sind. Des Weiteren sollten Sie sich je nach Ihrer Branche an die dort geltenden Normen halten. 1 Drahtdurchmesser, mindestens 0,8 mm Abbildung 3-18: Biegevorschrift bedrahteter Bauteile Bei den Rastermaßen der Bauteile sollten die Biegevorschriften berücksichtigt werden. Diese besagen, dass die Biegung des Anschlussdrahtes einen Abstand von einem Drahtdurchmesser, mindestens aber 0,8 mm, vom Bauteilkörper betragen sollte, um diesen nicht zu beschädigen. Um eine automatische Bestückung zu ermöglichen, gibt es zusätzliche Anforderungen an das Layout: Leiterplattenstärke zwischen 0,8 mm und 2,3 mm zwei Fanglöcher, auf einer Geraden angeordnet (Standard-Durchmesser 3,0 mm) Bauteilrastermaß zwischen 7,6 mm und 20,0 mm Lochdurchmesser muss mindestens 0,9 mm sein und 0,25 mm größer als der Pin Bauteildurchmesser zwischen 0,4 mm und 0,9 mm Maximale Anzahl verschiedener Bauteile des Axial-Bestückers: 112 in einem Arbeitsgang Maximale Anzahl verschiedener ICs der IC-Bestücker: 64 in einem Arbeitsgang (Falls mehr verschiedene Bauteile pro Platine bestückt werden sollen, kann dies durch mehrere Bestückungsdurchläufe realisiert werden.) Bestückbare ICs: - 0,3-Zoll mit 8 bis 24 Pins - 0,6-Zoll mit bis zu 40 Pins Seite 36 3.3.5 Maschinenpark THT Unser THT-Maschinenpark besteht aus vollautomatischen IC-Bestückern, sowie einem vollautomatischen Axialbestücker. IC-Bestücker Axialbestücker Abbildung 3-19: Maschinenpark THT Seite 37 3.4 Gängige Testverfahren bei riese electronic gmbh Es gibt heute eine ganze Reihe von unterschiedlichen Testverfahren, die fehlerhafte Baugruppen aufdecken können. Es gibt keinen Test der alleine die 100%tige Funktion einer Baugruppe zum Auslieferstand abdecken kann. Deshalb sind im Hause riese electronic gmbh mehrere Testsysteme und – Verfahren im Einsatz. Einige wichtige stellen wir im Folgenden kurz vor. 3.4.1 AOI (Automatisches optisches Inspektionssystem) Ein AOI (Automatisches optisches Inspektionssystem) dient der optischen Überprüfung von bestückten Leiterplatten. AOIs haben vorteilhafte Funktionen, wie beispielsweise die Möglichkeit 3D-Bildaufnahmen von einer Platine zu erstellen. Ein AOI kann nach der Leiterplattenbestückung, sowie nach dem Auftragen der Lötpaste oder nach dem Löten eingesetzt werden, sowohl als Stand-Alone oder als Inline. . Abbildung 3-20: AOI riese electronic gmbh setzt als AOI ein Mehrkamerasystem von Orprovision (früher Orbotech) ein 3.4.2 MOI (Manuelle optisches Inspektion) Eine Sichtkontrolle durch Mitarbeiter mit oder ohne optische Hilfe wie Lupen oder spezielle Vergrößerungseinrichtungen wird durchgeführt, wo spezielle Punkte optisch zu prüfen sind. Für die MOI stehen neben Standardlupen auch Systeme für höhere optische Auflösung wie z.B. Kamerasystem mit Bildschirm oder Ersascope zur Verfügung. Abbildung 3-21: MOI Seite 38 3.4.3 InCircuit-Test (ICT) Der InCircuit Test ist in der Regel als Vortest von Leiterplatten oder Komponenten eines Systems eingesetzt. Sind mehrere Baugruppen in einem Gerät, und Sie wollen hauptsächlich das Endgerät testen, machen z.B. InCircuit Tests einen Sinn, die in der Regel die Baugruppen auf richtige und komplette Bestückung vorprüfen. Beim InCircuit Test wird die Baugruppe über Testnadeln an verschiedenen Knotenpunkten adaptiert. Hierbei werden dann in der Regel über separierte Strom und Spannungsmessungen einzelne Bauelemente überprüft. Die Knotenpunkte müssen von einer Seite als Testpunkt kontaktierbar sein. Der an den InCircuit Tester angeschlossene PC wertet mit spezieller Prüfsoftware anhand eines Baugruppenspezifischen Prüfprogramms aus. Ein InCircuit Test kann Auskunft darüber geben, ob die korrekten Bauteile bestückt wurden und gegebenenfalls richtig gepolt und verlötet sind. Des Weiteren können Kurzschlüsse z.B. von Lötprozess oder Leitungsunterbrechungen aufgefunden werden. Bei komplexen Bauelementen ist dieses Verfahren jedoch nur begrenzt aussagefähig, z.B. wenn über einen Bus mehrere ICs miteinander vernetzt sind oder Parallelschaltungen vorliegen, z.B. Widerstand & Spule, Elko & kleinerer Kondensator etc. Abbildung 3-22: InCircuit-Tester Mit dem ICT-Verfahren kann die Baugruppe in der Regel nicht oder meist nur sehr eingeschränkt auf ihre Funktion getestet werden. Weitere Hinweise für den Entwickler oder Layouter: Für Widerstände kleiner ca. 200 Ohm sind in der Regel je Knoten 2 Testpunkte vorzusehen, da hier eine 4-Draht-Messung (Kelvin-Messung) notwendig ist. Seite 39 Testpunkte können folgendermaßen ausgeführt sein: Lotüberstand bedrahteter Bauelemente ca. 75mil (ca. 2mm) Separate Test-Pads vorzugsweise im 100mil-Raster (ca. 2,5mm) Bei Platzproblemen können notfalls auch Durchkontaktierungen (frei von Lötstopplack ) vorzugsweise auch im 100mil-Raster (ca. 2,5mm) falsch richtig Abbildung 3-23: Kontaktierung von Testpunkten Als Testpunkte dürfen KEINE Bauteile oder Bauteilanschlüsse vorgesehen werden, da das Risiko besteht, ein Bauteil zu beschädigen oder eine Testverfälschung zu erzeugen. Durch die Kontaktierung können Unterbrechungen erst erzeugt oder aber kalte Lötstellen durch die Nadel (teilweise für eine gewisse Zeit fortdauernd und temperaturanfällig) überbrückt werden. Eine Ursache für einen unter Umständen nicht unerheblichen zuverlässigkeitsbedingten Serviceaufwand im späteren Feldeinsatz kann damit vermieden werden. Die Testpunkte selbst sollten einen Durchmesser von mindestens 0,81 mm (32 mil) haben – besser noch ca. 1.5..2 mm (60..80 mil). Der Abstand zwischen Testpunkten und benachbarten Bauteilen soll mindestens 80% der Höhe der benachbarten Bauteile sein: als „Abstandsbereich Testpunkt – Bauteil“ gilt: Minimum 0,6 mm .. Maximum 5,0 mm. Der Abstand der Testpunkte untereinander sollte mindestens 2,54 mm (100 mil) betragen, was die Verwendung von Nadeln mit 2 mm Durchmesser ermöglicht. Sollte dies aus Platzgründen nicht realisierbar sein, so kann der Abstand auf bis zu 1,27 mm (50 mil) reduziert werden. Dies hat allerdings zur Folge, dass Prüfnadeln mit einem Durchmesser von 1 mm verwendet werden müssen. Diese Nadeln sind im Betrieb anfälliger und aufwendiger in der Wartung. Eine gleichmäßige Verteilung der Testpunkte beugt einer Verbiegung der Leiterplatte beim Einspannen in die Prüfvorrichtung vor. Des Weiteren sollten die Testpunkte mit Lötzinn oder einer anderen leitenden, NICHT-oxidierenden Beschichtung (vorzugsweise: Gold) überzogen sein. Alle Testpunkte sollten von einer Seite der Leiterplatte verfügbar sein. Eine zweiseitige Kontaktierung ist möglich, verteuert jedoch den Adapter erheblich. Für die Fixierung der Leiterplatte auf dem Nadelbettadapter werden generell 2 Fanglöcher benötigt, vorzugsweise 3mm Durchmesser. Soll die Leiterplatte im Nutzen geprüft werden, werden im allgemeinen MINDESTENS 4 Fanglöcher benötigt, vorzugsweise auch 3mm Durchmesser Hat die Leiterplatte eine unregelmäßige Kontur (Rundungen oder Schrägen), so sollte zur Herstellung der Vakuum-Dichtlippe eine Konturzeichnung vorhanden sein (nur bei Prüfung im Vakuum-Adapter). Seite 40 3.4.4 Funktionstest Für einen Funktionstest von Baugruppen oder Endgeräten werden in der Regel folgende Dokumente benötigt: Kurzbeschreibung des Produkts vollständige Schaltpläne vollständige Bestückungspläne detaillierte Beschreibung des Testablaufs inklusive der erforderlichen Toleranzen ggf. Beistellung von speziellen Testprogrammen ggf. Beistellung von spezieller Testhardware Wird die zu testende Baugruppe während der Prüfung notwendigerweise von einem Controller / Prozessor gesteuert, sichern hier dezidiert aufrufbare Prüfroutinen / -programme eine wesentlich höhere Testtiefe / -abdeckung. Zum Beispiel lassen sich so Displays und Tasteneingaben auf einfache Art und Weise sicher dann zu 100% prüfen. Meist sind auch Ports & Steckverbinder zusätzlich überprüfbar. Bei im Layout verfügbarem Platz sollte daran gedacht werden, Ports & Steckverbinder via Controller-Testroutine ansteuerbar zu gestalten. Sollte beim Kunden schon ein Testaufbau vorhanden sein, können diese in der Regel beigestellt werden. Es ist aber oft auch Sinnvoll nach Ihrer Prüfanweisung oder Lasten- / Pflichtenheft produktspezifischen Testeinrichtungen passend zu unserem Testequipment in unserem Haus zu entwickeln und zu fertigen (siehe auch Kapitel 4.2.9 – Prüfvorschrift / Testanweisung). Abbildung 3-24: Funktionstest mit Octopus Prüfsystem Seite 41 Kombitester für InCircuit und Funktionstests Das hier dargestellte Gerät kann sowohl einen InCircuit-Test als auch einen Funktionstest durchführen, ist also eine Weiterentwicklung des InCircuit Testers. Dabei gibt der an die Apparatur angeschlossene PC, den Status des einzelnen Teiltestes auf dem PC-Monitor aus, wie z.B. Abweichung vom Sollwert oder Hinweise auf Fehler. Abbildung 3-25: Kombitest InCircuit und Funktionstest Ist der ICT abgeschlossen, kann der Funktionstest gleich im Anschluss per Tastendruck gestartet werden. Die Baugruppe wird durch Halterungsschrauben und den herunter klappbaren oberen Teil der Testapparatur, dem sogenannten Niederhalter, fixiert. Vorteil dieses Systems ist, dass für einen InCircuit (Vor-)Test und eine Funktionsprüfung nur ein Testadapter erstellt werden muss. 3.4.5 Hochspannungstest Bei diesem Test wird überprüft, ob die vorgegebene Isolations- und Durchschlagfestigkeit der Baugruppe gewährleistet ist. Bei riese electronic gmbh sind entsprechende Hochspannungsgeräte mit variabler Einstellung bis 5 kV vorhanden. 3.4.6 Burn-In / Run-In Test Run-In Test: Innerhalb der Betriebsspezifikation / Lagerspezifikation werden die Grenztemperaturen der Baugruppe vorgegeben und die Baugruppe wird elektrisch getestet. Die Baugruppe kann auf Langzeitfehler untersucht werden, indem durch extremes verändern der Temperatur eine Temperaturbelastung, oder durch längeren Betrieb eine schnelle Alterung der Baugruppe simuliert wird. Abbildung 3-26: Temperaturschrank Baugruppen werden bei „extremen“ Temperaturen z.B. -20 bis + 80 °C und gegebenenfalls bei Überspannung, bzw. variierender Spannung betrieben und getestet. Weiterhin können die Baugruppen mit Lasten betrieben werden. Unsere Temperaturschränke bieten Ihnen einen Arbeitsbereich von - 40 …+150 °C. Seite 42 Beim Burn-In Test wird ebenso verfahren, jedoch liegt das Augenmerk hier nicht auf der Funktion der gesamten Baugruppe, sondern eher auf der Belastbarkeit der einzelnen Bauelemente, die auf der Baugruppe verwendet werden. 3.4.7 Dauertest Während des Dauertests werden die Baugruppen über längeren Zeitraum (z.B. ca. 6 – 24 Stunden) einer Dauerbelastung unterzogen, um evtl. Bauelementefehler und Schwachstellen unter möglichen späteren Einsatzbedingungen zu finden. Dies kann auch in Verbindung mit Temperaturwechseln mit einem Run-In-Test kombiniert werden. 3.4.8 Kundenspezifische Testsysteme Haben Sie schon ein Testgerät oder Testsystem und wollen nicht in neue Technologie investieren, dann können wir evtl. auch Ihr Testsystem verwenden. Sprechen Sie uns an, wenn Sie ein Testsgerät/-system/-aufbau beistellen wollen, dann können wir Ihnen gegebenenfalls auch nur Zusatztests wie z.B. MOI oder AOI anbieten. 3.5 Ergänzende Arbeitsgänge 3.5.1 Reinigung / Waschen Wir arbeiten bei Standardprozessen mit halogenfreien No Clean Fluxern. Das heißt diese müssen nach der Produktion normalerweise nicht gereinigt werden. Für bestimmte Anforderungen an die Reinheit von Baugruppen (z.B. in der Mess- oder Medizintechnik oder bei einem anschließenden Lackierprozess) kann eine Reinigung erforderlich sein. Wir können z.B. mit entsalztem Wasser oder mit speziellem Elektronikreiniger im Ultraschallbad reinigen. Sprechen Sie mit uns über Ihre Anforderungen. Achtung: Alle Komponenten einer Baugruppe sollten dann waschbar sein. Ist dies nicht der Fall, müssen die nicht waschbaren Bauteile (z.B. empfindliche elektromechanische Komponenten wie Schalter oder Relais) nach dem Waschen von Hand angelötet werden. 3.5.2 Lackieren / selektives lackieren (coating) Zum Schutz der bestückten Baugruppe, z.B. vor Feuchtigkeit, Schmutz und Vibration, können diese lackiert werden. Wegen vorhandener Steckverbindungen oder Bedienteilen wie Schaltern, ist es heute oft notwendig, die Baugruppen nur teilweise zu lackieren. Man spricht dann von selektivem Lackieren, wenn einzelne empfindliche Bauteile bzw. Bereiche gezielt mit Lack überzogen werden. Abbildung 3-27: Lackierautomat Seite 43 Die Platine wird mit einem Schutzlack behandelt, um Korrosion und Oxidation, sowie Funktionsstörungen oder Schädigungen zu vermeiden, wie sie z.B. in rauen Einsatzumgebungen im Freien oder in Gebieten mit starken Klimaschwankungen auftreten, wodurch Betauung Feuchtigkeit durch Kondenswasser auf der Baugruppe entstehen kann. Wir bevorzugen speziell für Elektronik entwickelte Standard Lacke wie ihn zum Beispiel die Firma Peters mit SL 1309 oder SL 1307 anbietet. Wir können aber gegebenenfalls auch einen von Ihnen qualifizierten Lack verwenden. Weiterhin ist eine Lackierung mit Dickschichtlack möglich. Die Lackierung erfolgt mit einem modernen Selektivlötautomat. Eine optische Kontrolle kann durch Einsatz eines unter UV oder Schwarzlicht fluoreszierenden Lackes erleichtert werden. Bei der Auswahl der Lacke können wir Ihnen auch weiterhelfen, teilen Sie uns dazu mit, was Sie schützen wollen, bzw. welchen Einsatzbedingungen die Baugruppe ausgesetzt ist. Sollte ein kompletter Verguss einer Baugruppe notwendig sein, arbeiten wir seit Jahren mit erfahrenen Dienstleistern zusammen. 3.5.3 Kennzeichnung In der Regel erhalten Baugruppen Kennzeichnungen, die Hauptsächlich zur Identifikation der Baugruppe und des Revisionsstandes dienen. Teilweise werden auch zusätzliche Etiketten zur Definition des aktuellen Softwarestandes auf programmierten Bauelementen eingesetzt. Hauptsächlich werden die Etiketten allerdings auch für eine gegebenenfalls notwendige Traceability (Rückverfolgbarkeit) eingesetzt. Ein Produkt kann durch einen Code bestehend z.B. aus Seriennummer und Fertigungsoder Chargendatum auf seine Herkunft z.B. das Produktionslos, sowie wenn nötig, erweitert auf das darin verarbeitete Material oder die eingesetzten Prozesse überprüft werden. Im einfachsten Fall können im Fehlerfall mögliche weitere fehlerhafte Produkte identifiziert, oder wenn notwendig, vom Kunden zurückgerufen werden. Verursacht ein Fehler im Produkt beispielsweise einen Schaden, oder bei Automotive, Medizin- oder Sicherheitstechnik einen Unfall, so kann schnell reagiert und wenn nötig der möglicherweise betroffene Nummernkreis oder die Charge zurückgezogen werden, um weiteren möglichen Schaden oder Unfälle durch den gleichen Fehler zu vermeiden. Dies ist gegebenenfalls ein vor allem durch lückenlose Dokumentation sehr aufwendiger und somit teurer Prozess, so dass zunächst immer gut überlegt werden muss, wie tief die Rückverfolgbarkeit tatsächlich erfolgen muss, bzw. tatsächlich ein Rückruf erforderlich sein kann. riese electronic gmbh hat ein Traceabilitysystem in verschiedenen Tiefenstufen. Bei Interesse Fragen Sie bitte nach. Einige Beispiele für Standardaufkleber sehen Sie in den folgenden Bildern. Bei Bedarf können wir natürlich auch Ihren Aufkleber umsetzen, senden Sie uns dazu Ihre Vorgabe. Seite 44 Etikett: Größe: 8,2mm x 18,9mm oder 7mm x 7mm Farbe: weiß Material: Polyester Temp.Bereich: -40° C bis +110° C Beispiel 1: Beispiel 2: Beispiel 3: 3-zeilige Bedruckung Baugruppen Bezeichnung Date-Code fortlaufende Produktionsnummer riese-Code Baugruppen Bezeichnung Date-Code fortlaufende Produktionsnummer Ihre Bestellnummer 4-zeilige Bedruckung 1-zeilige Bedruckung fortlaufende Produktionsnummer 3.5.4 Nutzentrennen Beim Leiterplatten- bzw. Nutzenlayout sollte schon berücksichtigt werden, dass im Laufe der Fertigung der Nutzen in Einzel-Leiterplatten getrennt wird. Wenn es nötig ist, liefern wir auf Wunsch auch die komplette Nutzen aus. (siehe auch Kapitel 3.1.7 - Nutzengestaltung und Kapitel 3.1.8 – Vergleich Ritz- / Frästechnik) 3.5.5 Endgerätemontage In der Endmontage kann das Produkt komplett bis in das Gehäuse montiert werden. Hierfür sollte über das Produkt möglichst ein Muster, oder eine Explosionsdarstellung bereitgestellt werden, welche das fertig montierte Gerät darstellt. Darüber hinaus sollte bei besonderen Verschraubungsarten eine Skizze beigelegt werden und, wenn nötig, Hinweise zu speziellen Forderungen wie z.B. ein Drehmomentwert angegeben sein. Bei sehr kleinen Bauteilen und/oder speziellen Montagetätigkeiten wäre eine Detailzeichnung/-foto sehr hilfreich. Soll das Produkt bestimmte Kennzeichnungen haben, oder wird eine spezielle Verpackung gewünscht, so sollte dies dokumentiert sein. Seite 45 3.5.6 Verpackung / Versand Zur Sicherheit der Produkte, beim Transport zu Ihnen stehen z.B. folgende Vorsichtsmaßnahmen zur Verfügung: Antistatik-Beutel oder metallisierten Beutel (Shield Bag) gegen ESD-Schäden Gefache (aus Pappe) um zu verhindern, dass sich einzelne Baugruppen gegenseitig beschädigen. Quick Verpackung: Schaumstoffrolle, die in einen Pappschuber geführt wird, zum Schutz besonders stoßempfindlicher Baugruppen (in Verbindung mit Antistatik-Tüte). Diese Variante hat sich bewährt und ist für unkomplizierte Produkte zu empfehlen. ESD sichere Kunststoffverpackungen mit Gefache kommen bei riese electronic gmbh oft zum Einsatz, wenn es um Baugruppen geht, die komplexere Formen haben. Abbildung 3-28: Rasterkarton (Beispiel 1) Sämtliche Produkte bei riese electronic gmbh werden grundsätzlich nach Kundenwunsch verpackt. Gerne unterbreiten wir Ihnen allerdings auch Vorschläge, zu den Produkten aus unserer Erfahrung. Es ist dem Kunden auch freigestellt, selbst angefertigte und auf sein Produkt abgestimmte Verpackungen zu liefern. Hier werden Pendelverpackungen empfohlen, da diese mehrmals genutzt werden können. Eine weitere Möglichkeit die Ware umweltverträglich zu versenden sind z.B. Pendelverpackungen, die mehrmals zum Transport zwischen riese electronic gmbh und dem Kunden eingesetzt werden. Auch das Arbeiten mit beim Kunden vorhandenen Verpackungen ist möglich. Für den Versand bzw. Transport zum Kunden stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: - Regional ist Zufahrt mit eigenem Fahrzeug oder Abholung möglich - Standardpaketdienstleister - Wir arbeiten langjährig mit zuverlässigen Speditionen zusammen - Wir können bei Bedarf auch Ihre Hausspedition beauftragen - Internationaler Versand mit Verzollung per Spedition, Luft- oder Seefracht ist für uns ebenfalls Tagesgeschäft. Seite 46 Abbildung 3-29: Rasterkarton (Beispiel 2) 3.6 Entwicklung / Konstruktion Die Firma riese electronic gmbh ist 1958 als reines Entwicklungsbüro gestartet. Diese Stärke ist bis heute geblieben. Wir beschäftigen durchschnittlich 10 Personen in Forschung und Entwicklung: Hard- und Softwareingenieure DH-Studenten / Werkstudenten Technische Zeichner / Layouter Auszubildende Techniker / Elektroniker für Entwicklungstests und Musteraufbauten Abbildung 3-30: Messung an einer Baugruppe riese electronic gmbh entwickelt ca. vier eigene und vier kundenspezifische Produkte pro Jahr. Folgende Auflistung zeigt die von uns entwickelten Weltneuheiten, z.B.: 1961 1964 1997 1998 1999 2007 2009 2010 2012 2014 Erster frei programmierbarer Stanzautomat der Welt Steuerung für den ersten Fahrkartenautomat der Welt Entwicklung der Universal-Mutingsteuerung (NAGU..) Kleinstes Sicherheitsrelais der Welt (SAFE 1, SAFE 2) Kleinstes Zwei-Hand-Bedienrelais der Welt Erste riese-Sicherheitsnachschaltfamilie mit Halbleiterausgängen (SAFE C1, SAFE CL, SAFE CM, SAFE CZ) Erstes Multifunktionsrelais (SAFE Flex) BEUS: Weltweit erstes Gerät zum berührungslosen Messen des Erstarrungszeitpunkts von zementgebundenen mineralischen Werkstoffen (Beton) mittels Ultraschall. Gewinn des 3. Platz beim EEEfCOM Innovationspreis Erstes nach EuP/ErP-Grundsätzen entwickeltes Sicherheitsgerät der Welt (SAFE 4 eco, SAFE 4.1 eco, SAFE 4.2 eco, SAFE 4.3 eco) Sicherer Stillstandswächter (SAFE SM) mit weltweit neuem Funktionsprinzip Sonstige Entwicklungen: Temperaturofen, Galvaniksteuerung, Strickersteuerung, Sicherheitsrelais, viele unterschiedliche elektronische Schaltgeräte, Schrauber, Zentrifugensteuerung, Spiralbohrer etc. Wir sind in den unterschiedlichsten Branchen tätig, wie z.B.: - Maschinenbau- und Automatisierungsindustrie Apparatebauindustrie Automotiv Seite 47 - Automatisierungstechnik Steuer-Mess-Regeltechnik Chemische Industrie Textilindustrie Regenerative Energien Medizintechnik Entwicklungsstärken Generell können wir vieles in unterschiedlichen Branchen/Applikationen entwickeln. Doch wo sind wir wirklich überdurchschnittlich? Auf jeden Fall in folgenden Bereichen: Sicherheitstechnologie (z.B. SIL Safety Integrity Level, Maschinensicherheit etc.) Relaistechnologie Embedded Lösungen Ultraschallmessungen etc. Unsere Layouter arbeiten mit den Programmen: - Power Logic (PADS) zur Erstellung von Stromlaufplänen Power PCB (PADS) zur Erstellung von Layouts. Cam View zum Einlesen / Drucken von Gerber-Daten Bei der Softwareentwicklung arbeiten wir mit den gängigen Programmiersprachen - Assembler C / C++ / Visual C++ Turbo Pascal Java … riese electronic gmbh hat Erfahrung mit folgenden Bus-Systemen: Asi-Bus Profi-Bus Can-Bus Interbus Die EMV-Tests (Elektromagnetische Verträglichkeit) werden durch unsere Ingenieure in einem akkreditierten Labor in unserer Nähe durchgeführt. Weiter können verschiedene Stresstests (teilweise im Haus, teilweise extern) durchgeführt werden: - Temperaturtest Klimaprüfungen Rütteltest / Vibrationstest Schaltlebensdauer Über- und Unterspannung Belastungstest mit Belastungsnetzteil Mechanische Belastungstests (Druck) Seite 48 Wir entwickeln zu einem „Festpreis“, vorausgesetzt vom Kunden ist vorgesehen, von uns entwickelte Produkte zukünftig in Serie im Hause riese electronic gmbh fertigen zu lassen. Weiterhin erhält der Kunde mit dem Entwicklungsangebot in der Regel den fixen Serienpreis für das entwickelte Produkt. Wir entwickeln RoHS-konform und selbstverständlich auch nach Ihren Vorgaben. 3.6.1 EuP / ErP Was ist das? EuP steht für „Energy using Products“, nimmt Bezug auf die EU-Richtlinie 2005/32/EG. Hier wird auf Produkte eingegangen, die direkt Energie verbrauchen, wie z.B. Leuchtmittel (von denen viele Glühbirnen mittlerweile verboten sind). ErP steht für „Energy related Products“, der Begriff kommt von der EU-Richtlinie 2009/125/EG und steht für Produkte, die auch indirekt etwas mit dem Energieverbrauch zu tun haben, wie z.B. Fenster oder Dämmstoffe. Die zweite Richtlinie ist aktuell in der EU gültig und wird fortlaufend um neue Bereiche (Slots) erweitert. Hierbei ist der Blickwinkel gerichtet auf: Globale Kriterien: Ressourcenverbrauch, Treibhauspotential (GWP-Global Warming Potential), Ozonabbaupotenzial (ODP-Ozone Depletion Potential) Regionale Kriterien: Versauerung (AP-Acidification Potential) Lokale Kriterien: Eutrophierung (EP-Eutrophication Potential; Anreicherung von Nährstoffen), Photooxidantienbildungspotential (POCP-Photochemical Ozone Creation Potential) Humantoxizität (HTP-Human Toxicity Potential) Ökotoxizität (ETP-Ecotoxicity Potential) Viele Produkte fallen bereits unter diese Richtlinie, zu erkennen an dem jeweils ausgestellten Öko-Label. Abbildung 3-31: Energieeffizienzlabel Seite 49 Die Ziele der Ökodesign-Richtlinie sind: - Produktbezogener Umweltschutz - Schwerpunkte: Energieeffizienz, Lebenszyklussicht, Nachweispflicht über umweltliche Analysen und Handlungen - Umwelteffekte (nicht nur Energieverbrauch!) eines jeden Produktes sollen quantitativ in allen Lebenszyklen bekannt und dokumentiert sein - Freiwillige Selbstverpflichtung ist erlaubt/gewünscht Aber: Bestimmungen zu implementierenden Maßnahmen als gesetzliche Vorgaben in Arbeit - Ständige umweltliche Verbesserung der Akteure ist das Ziel - Darüber hinaus sind Emissionen und Abfallanfall zu minimieren - Ökodesign ermöglicht, eine Einheit zwischen ökologischen und ökonomischen Zielen herzustellen (z.B. Entsorgungskosten oder Kosten für nachsorgende Umweltschutzmaßnahmen können verringern werden) - Die Anforderungen gelten für den gesamten Produktlebenszyklus Anders ausgedrückt: Entweder Ihr Produkt fällt unter einen Slot der EuP Richtlinie (d.h. Sie müssen es tun/erfüllen.. ob Sie wollen oder nicht) oder Sie machen es freiwillig (z.B. damit Ihr Produkt energieeffizienter wird). Zu den bisher bekannten Entwicklungsfaktoren wie Gesetze einhalten, Funktionalität, Preis, Fertigbarkeit etc. kommt nun ein neues Kriterium „grün“ hinzu. Was kann Ihnen riese electronic gmbh bieten? Etwas bieten kann nur derjenige, der schon Erfahrung in diesem Bereich hat. In einem Forschungsprojekt mit einer Universität, einem freien Forschungsinstitut, einem Leiterplattenhersteller und uns wurde untersucht, welche Vorteile der Einsatz von EuP-/ErPRichtlinien bringt. In diesem Rahmen wurde eine vorhandene Baugruppe (die ohne EuP entwickelt wurde) analysiert und dann mit Hilfe der EuP Methode/Werkzeuge redesigned. Ergebnis war, dass die Umweltbelastungen (z.B. Energieverbrauch, CO2 Ausstoß etc.) von diesem Produkt ausgehend ca. 50% reduziert werden konnten und das bei erweiterter Funktionalität und etwa gleichbleibendem Preis. Ebenfalls hat EuP große Auswirkungen auf den Fertigungsprozess. Wir haben eine große Datenbank, die bei der Analyse der elektronischen Bauteilen und Prozesse zielgerichtet hilft. Möchten Sie auch ein umweltfreundliches Produkt entwickeln lassen? Fallen Ihre Produkte unter die Öko-Richtlinie? Fragen Sie uns! Abbildung 3-32: eco Label von riese electronic gmbh Seite 50 4 Dokumentation 4.1 Übersicht Produktion mit Materialbeistellung* Produktion mit Materialbeschaffung * Layouterstellung Musterbaugruppe Pflichtenheft / Lastenheft () () Testpunktkoordinaten Schaltplan Mittelpunktskoordinaten (möglichst im ASCII-Format) Lötpastenschablonendaten bei SMD Produktionshinweise / Mechanische Zeichnungen Programm für SpeicherbauSteine / Brennvorschrift Testanweisungen / Prüfvorschrift Dienstleistung Bestückplan Stückliste Einkauf Stückliste Beistellung Dokumente Leiterplattendaten (Bohrungen/Layoutunterlagen) Eine reibungslose Produktion und schnelle Angebotsbearbeitung erfordern eine entsprechende Dokumentation. Welche Unterlagen für welchen Zweck benötigt werden, entnehmen Sie bitte untenstehender Matrix. Sollten Sie eine der genannten Unterlagen nicht haben, sprechen Sie mit uns darüber, damit wir eine gemeinsame Lösung finden können. () () Entwicklung Programmierbare Bausteine InCircuit - Test Funktionstest () () () () Tabelle 4-1: Übersicht über Dokumente und deren Bedarf * - Es ist auch ein Mix aus Materialbeistellung und Beschaffung möglich. () - Angabe nicht zwingend erforderlich, jedoch hilfreich sofern vorhanden. Die Beschreibung und Inhalte der genannten Dokumente entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten. Seite 51 4.2 Dokumentbeschreibungen 4.2.1 Stücklisten Für die Produktion in unserem Hause erstellen wir in unserem PPS-System (Produktion Planung Steuerung) interne Stücklisten, auf der Grundlage einer vom Kunden beigestellten Stückliste. Wenn der Mix aus Materialbeistellung und -beschaffung gewählt wird, sind die Bauteile in der Stückliste daraufhin eindeutig zu kennzeichnen. Bitte geben sie uns unbedingt an, ob sie die Baugruppe bleifrei, bleihaltig oder in einer Mischform bestückt haben wollen, damit wir unsere Fertigung optimal darauf ausrichten können. Gerne stehen wir ihnen für eine Beratung zur Verfügung. 4.2.1.1 Stückliste bei Materialbeistellung Um einen reibungslosen Ablauf bis zur Produktion zu gewährleisten, bedarf es folgender Angaben in Ihrer Stückliste: Bauteilname / Positionsname (C1; D1; R1...) Wert / Typ / Toleranz / Bauform Raster (bei bedrahteten Bauelementen) Gurtware Ja/Nein Die Stückliste sollte nach Möglichkeit eine Kennzeichnung von bedrahteten Bauelementen, SMDs auf der Lötseite, SMDs auf der Bestückseite sowie Montageteilen aufweisen. Eine solche Stückliste könnte z.B. folgendermaßen aufgebaut sein: SMD – Bestückseite SMD – Lötseite Bedrahtete Bauteile PositionsWert / Typ Name R3 22,1 Ohm ¼ W 5% IC1 Optokoppler TLP 181 ... .. R7 2 kOhm 1/8 W 1% D2 SM 4007 ... ... R13 10R 0,6W 1% C7 100µF/40 V 20% ... ... FK 202/SA-CB Raster in mm Bauform Hersteller SMD 1206 ... SMD 0805 SMD SOD 87 ... THT 0207 radial ... ... Toshiba ... ... ... 5,0 Beyschlag ... ... Fischer Montageteile ... ... Tabelle 4-2: Beispiel einer Stückliste (Materialbeistellung) Seite 52 ... ... ... Die Stückliste sollte in elektronischer Form (z.B. Excel) mit Revisionsnummer (Änderungsstand) und Datum (siehe Kapitel 4.2.12 - Datenformate) beigestellt werden. 4.2.1.2 Stückliste für Materialeinkauf Darf ergänzend zur Produktion auch der Materialeinkauf durch uns getätigt werden, so sind weitergehende Informationen notwendig. In dieser detaillierten Stückliste müssen alle Bauteile für den Einkauf ausreichend spezifiziert sein. Sie können für Bauteile jeden Ihnen bekannten Hersteller nennen. Wenn der Hersteller allerdings zwingend vorgeschrieben ist, sollte dies eindeutig gekennzeichnet werden (z.B. Hersteller*, >Hersteller<). Hinweise über mögliche freigegebene Alternativen wären hilfreich, da es bei Herstellereinschränkungen erfahrungsgemäß zu Lieferengpässen kommen kann. SMD – Bestückseite SMD – Lötseite Bedrahtete Bauteile PositionsWert / Typ Name R3 22,1 Ohm ¼ W 5% IC1 Optokoppler TLP 181 ... .. R7 2 kOhm 1/8 W 1% D2 SM 4007 ... ... R13 10R 0,6W 1% C7 100µF/40 V 20% ... ... FK 202/SA-CB Raster in mm Bauform Hersteller SMD 1206 frei >Toshiba< ... SMD 0805 SMD SOD 87 ... THT 0207 radial ... ... ... frei frei ... ... frei 5,0 ... >Kemet< ... >Fischer< Montageteile ... ... ... ... ... Tabelle 4-3: Beispiel einer Stückliste (Materialeinkauf) Hier eine Auswahl weiterer hilfreicher Informationen: Elektrotechnische Angaben Wert Toleranz Nennlast Spannungsfestigkeit Maßangaben Sonstige Angaben Raster Pinzahl Bauform Querschnitt Farbe Isolationsart Waschbarkeit RoHS-Konformität Tabelle 4-4: Wichtige Bauteileinformation für Materialeinkauf Alternativ können auch die Datenblätter der Bauelemente beigestellt werden. Die Stückliste sollte in elektronischer Form (z.B. Excel-Datei) mit Revisionsnummer und Datum (siehe Kapitel 4.2.12 - Datenformate) beigestellt werden. Seite 53 4.2.2 Layoutunterlagen Im Format Gerber: Was sind Gerber-Daten? - - Gerber Files dienen dem Austausch von Daten zwischen CAD- und CAM-Systemen. Diese Daten beinhalten die Position der Pads in der Form P(X,Y) und Leiterbahnen in der Form von V(X1/Y1),(X2/Y2). Des Weiteren beinhaltet die Datei Steuerfunktionen wie Licht an/ aus, blitzen. Auch Positionierungen und Art von Bohrungen werden auf diese Weise definiert. Die Dateiformate sehen wie folgt aus: L2_P.GER Layout 2 positiv DM_16.DRL Bohrungen L1-L6, dk INDEX.Vdl Inhaltsdatei Gerberdaten Bohrdaten ASCII-Text Es gibt zwei verschiedene Formate: RS-274-X Format X=Extended (bevorzugt zu verwenden) RS-274-D Format D-Code / Aperturetabelle muss separat beigefügt werden. Für den Einkauf der Rohleiterplatte benötigen wir folgende Unterlagen: Gerber-Files jeder Lage Gerber-Files der Lötstoppmasken Gerber-Files der Bestückdrucke Gerber-Files der Lötpastendrucke Bohr-File (Drill-File) Blendentabelle für Gerber-Daten (nur für RS-274-D Format) Mittelpunktskoordinaten Um die Leiterplatte durch unsere Wareneingangskontrolle prüfen zu können, benötigen wir zusätzlich eine Zuordnung von Bohrsymbolen zu den Bohrdurchmessern, falls diese nicht eindeutig aus den beigestellten Daten hervorgeht. Werkzeugtabelle für Bohrfile (Tool Table) Bei Multilayer-Leiterplatten Beschreibung des Lagenaufbaus Weiterhin sollten wir eine Hinweisdatei mit folgenden Inhalten erhalten: Projektbezeichnung Revisionsnummer (Änderungsstand) Tabelle aller vorhandenen Files mit Bezeichnung des Inhalts Angabe der Lagenanordnung bei Multilayer Angaben zur Ausführung der Leiterplatte, wie z.B.: - Hinweise auf ein eventuellen Fertigungsnutzen Seite 54 Zu verwendendes Basismaterial (z.B. FR3, FR4, IMS usw.) Basismaterialstärke (z.B. 1,6 mm) Art des Lötstopplacks Art der Verzinnung Steckerpartien-Vergoldung (z.B. Chemisch-Nickel-Gold mit Schichtdickendefinition) Hinweise auf spezielle Toleranzvorgaben (z.B. Fangbohrungen) Hinweise auf mechanische Besonderheiten (z.B. Außenkontur) Elektrische Prüfung der Leiterplatte mit oder ohne Kennzeichnung Positionsdruck der Löt- und Bestückseite mit Farbe UL-Approbation Cu-Auflage / Leiterbahnstärke Sonstige Hinweise zur Fertigung der Leiterplatte Alternativ können alle Gerber-Datensätze auch als Arbeitsfilme zur Leiterplattenherstellung herangezogen werden. Bevorzugt sollten allerdings die Gerberdaten beigestellt werden, da nicht mehr alle Leiterplattenhersteller diese Arbeitsfilme verarbeiten können. 4.2.3 Bestückplan Dieser Plan dient zur Bestückung der konventionellen Bauteile und kann zusätzlich zur Überprüfung der SMD-Bestückdaten herangezogen werden. Die Angaben sollten nach Löt- und Bestückseite getrennt sein. Außerdem sollten folgende Angaben enthalten sein: Referenzdesignator/ Referenzbezeichner (zum Beispiel R1; C1; IC2 ) zur Identifikation der Bauteile. Polungskennzeichnung (möglichst mit Legende, z.B. +Anode oder +Pol) eindeutige Kennzeichnung der Steckverbinder-Orientierung Angabe des Pin-1 / [a] / Steckrichtung Montagebezeichnungen mit Beschreibung (falls erforderlich) Abbildung 4-1: Beispiel eines Bestückplans Der Bestückplan sollte als Ausdruck oder Datenfile (siehe Kapitel 4.2.12 – Datenformate) beigestellt werden. Seite 55 4.2.4 Schaltplan Einen Schaltplan benötigen wir, um eine elektrische Prüfung durchführen zu können (z.B. InCircuit- oder Funktionstest; siehe Kapitel 3.4 – Gängige Testverfahren bei riese electronic gmbh). Die Form, in der Sie diese Schaltpläne beistellen können, entnehmen sie bitte dem Kapitel 4.2.12 - Datenformate. Besonders wichtig ist es für uns, die Bauteile zweifelsfrei identifizieren zu können. Hierzu empfehlen wir eine Wertangabe der Bauteile innerhalb des Schaltplanes, oder die Angabe der Bauteil-Werte in der Stückliste. Abbildung 4-2: Beispiel eines Schaltplans 4.2.5 Mittelpunktskoordinaten Die Beschreibung der Positionierung der SMDs erleichtert die Programmierung der Bestückautomaten. Folgendes sollte enthalten sein: Nullpunkt und Richtung des verwendeten Koordinatensystems Positionsname (z.B.: C1; R5; IC3) X-, Y-Koordinate Drehwinkel Bauform Diese Liste sollte nach Möglichkeit eine Trennung zwischen SMDs auf der Bestückseite und SMDs auf der Lötseite aufweisen. Seite 56 Im folgenden Beispiel sehen Sie wie eine solche Liste aussehen könnte: Pos.-Name Bestückseite Lötseite C1 R1 ... D5 IC3 ... X-Koordinate Y-Koordinate in mm in mm 78,5 13,0 12,2 23,0 ... ... 54,0 143,5 17,3 25,5 ... ... Winkel in ° 90 -90 ... 180 0 ... Bauform 1206 0603 ... SOD 80 SOL 16 ... Tabelle 4-5: Beispiel für Mittelpunktskoordinaten-Liste Die Mittelpunktskoordinaten sollten in elektronischer Form (siehe Kapitel 4.2.12 Datenformate) beigestellt werden. 4.2.6 Lötpastenschablonendaten Sind auf der Baugruppe SMDs, die für das Wellenlöten geklebt oder in Reflow-Technik gelötet werden sollen, so ist die Fertigung einer Kleber- bzw. Lötpastenschablone nötig (siehe Kapitel 3.2.5 - Lötpasten- und Kleberschablonen). Die Daten hierfür sollten 1:1 zu den SMD Pads ausgerichtet sein und in Gerberdaten beigestellt werden. SMD-Schablonen werden bei riese electronic gmbh aus den vorhandenen Gerberdaten generiert. 4.2.7 Produktionshinweise / Mechanische Hinweise / Besonderheiten Alle für die Produktion wichtigen Informationen oder Erfahrungen sollten verfügbar sein, da sie viel Ärger und Nacharbeit ersparen können. Dies sind z.B.: Von Lötzinn freizuhaltende Bereiche Lackierungsanweisungen Montageanweisungen, z.B. Drehmomentvorgaben für Montage Modifikationsanweisungen (z.B. für die Änderung von Hand) Sonderanweisungen Sonstige Hinweise z.B. Kleben, Wärmeleitpaste, spezielle Ausrichtung von Bauelementen, Hochsetzen von Bauelementen Bleifrei Hinweise, z.B.: schwerlötbare Bauteile Diese Informationen können sie in Schriftform, als Zeichnung, Foto oder in einem persönlichen Gespräch an uns weitergeben. Bei Schriftform wird ein Dokument in Word bevorzugt, da es von uns gegebenenfalls ergänzt werden kann). Seite 57 4.2.8 Programme für Speicherbausteine / Brennvorschrift Sind in der Baugruppe programmierbare Bausteine enthalten, die von uns programmiert werden sollen, so ist die entsprechende Software als Datei beizustellen. Auch sind die Programmieroptionen (wenn nötig) anzugeben. Wir verarbeiten mit unseren Programmiergeräten alle gängigen Typen an Controllern und Prozessoren E(E)PROMs, PALs und GALs u.v.a.m. INFO Selbstverständlich können Sie auch bestehende Adapter beistellen. Sollte im Sonderfall beides nicht zutreffen, erstellen wir gern auch einen passenden Adapter. In diesem Zusammenhang ist auch ein Hinweis auf eine eventuell anzubringende Beschriftung und die Angabe dieser Aufschrift sehr wichtig! Die Programme sollten per Email als Datei beigestellt werden. Dabei ist eine eindeutige Bezeichnung der Programmversion (Änderungsstand) im Dateiname unerlässlich (siehe Kapitel 4.2.12 - Datenformate). Es sollte die Regel sein, uns mehrere programmierte Musterbausteine zur Verfügung stellen zu können, um die Funktion erfolgreich prüfen zu können. Bei folgenden Änderungen denken Sie bitte daran, dann in Absprache mit uns, ggf. neue Muster zur Verfügung zu stellen. 4.2.9 Prüfvorschrift / Testanweisung Soll die Baugruppe bzw. das Gerät auf Funktion getestet werden, so wird eine detaillierte Prüfvorschrift benötigt. Näheres zu den verschiedenen Prüfmöglichkeiten entnehmen Sie dem Kapitel 3.4 – Gängige Testverfahren bei riese electronic gmbh. Die Prüfvorschrift können Sie als Ausdruck oder als Datenfile (siehe Kapitel 4.2.12 Datenformate) beistellen. Die Funktionsprüfung kann auch durch riese electronic gmbh in Zusammenarbeit mit dem Kunden erarbeitet bzw. erstellt werden. Eine von riese electronic gmbh erstellte Prüfungsanweisung muss vom Kunden freigegeben werden. 4.2.10 Testpunktkoordinaten Soll die Leiterplatte mittels Nadelbettadapter innerhalb eines Tests (z.B. InCircuit-Test) kontaktiert werden, so sind die Koordinaten der Testpunkte möglichst durch Testpunktname und Koordinaten wie im nachfolgenden Beispiel zu spezifizieren: Wichtig! Bitte teilen Sie uns die Position des Null-Punktes mit, z.B. links unten. Seite 58 Beispiel: Testpunkt VCC AD1 ... X – Koordinate / mm 110.10 9.12 ... Y – Koordinate / mm 112.00 14.30 ... Tabelle 4-6: Beispiel für Testpunktkoordinaten-Liste Die Beistellung der Testpunktkoordinaten sollte als Ausdruck oder als Datenfile (siehe Kapitel 4.2.12 - Datenformate) erfolgen. Ist aber kein Kriterium, da die Testpunkte auch selber ermittelt werden können. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte aus dem Kapitel 3.4 – Gängige Testverfahren bei riese electronic gmbh. 4.2.11 Pflichtenheft / Lastenheft Das Pflichtenheft sollte Aufschluss geben über folgende Punkte des zu entwickelnden Produktes. Aufgabe/Funktion, technische Spezifikationen, Einsatzbedingungen, einzuhaltende Normen, Sicherheitsanforderungen, Designvorgaben, Verpackung, Kennzeichnung, Zertifizierung Eine Gliederung des Pflichtenheftes könnte z.B. folgendermaßen aussehen: Aufgabe Bearbeiter Technische Spezifikationen - Gebrauchseigenschaften - Design - Einsatzbedingungen / Sicherheitsbedingungen - Gebrauchs- / Bedienungs- / Wartungsanleitungen - Verpackung / Kennzeichnung - Service / Wartung Technisches Regelwerk / Qualitätssicherung / Arbeitssicherheit Ablaufplan / Organisatorische Regelung Ein Musterpflichtenheft kann als Datei oder Kopie zur Verfügung gestellt werden. Seite 59 4.2.12 Datenformate PDF ausführbares Programm Programmcode in C/C++, Turbo Pascal Jedec Hex Gerber (Fire9xxx, Barco) Grafik (alle gängigen Formate) Gerber (RS274X) Gerber (RS274) Text (.txt) Stücklisten Layoutunterlagen Bestückplan Schaltplan Mittelpunkt-Koordinaten Lötpastenschablonendaten Produktions-/Mech. Hinweise Programme für IC’s Prüfvorschriften Prüfprogramme Testpunkt-Koordinaten Pflichtenheft Excel (.xls) Word (.doc) In untenstehender Tabelle finden Sie alle von uns verwendeten Datenformate, mit der Angabe, welche Formate für welche Dokumente verwendet werden können. Tabelle 4-7: Datenformate und deren Verwendungszweck - bevorzugtes Format Format Falls Sie andere Datenformate verwenden, bitten wir Sie diese, wenn möglich, in eines der oben genannten Formate zu konvertieren. Viele Programme unterstützen die Konvertierung in Standardformate. - mögliches Seite 60 4.2.13 Datentransfer Um zum Vorteil unserer Kunden eine schnellere Angebots- und Auftragsbearbeitung realisieren zu können, bemühen wir uns auch im Bereich Datentransfer möglichst flexibel zu sein. Dazu stellen wir Ihnen folgende Möglichkeiten zur Auswahl: Email FTP EDI Postweg [email protected] Um die Email-Adressen der einzelnen Abteilungen zu erhalten, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Nach Absprache mit unserer EDV-Abteilung. Nach Absprache mit unserer EDV-Abteilung. Elektronischer Datenaustausch standardisierter Form. Unsere Adresse finden Sie auf der Rückseite dieses Leitfadens. Tabelle 4-8: Möglichkeiten des Datentransfers mit riese electronic gmbh Wenn möglich, sollten alle Gerber-Files in einer gepackten Datei (z.B. mit WinZip) zusammengefasst werden und mit einem prägnanten Namen versehen werden. Es sollten nicht alle Dateien einzeln gepackt werden, da dies einen zu hohen Zeitaufwand bei der Bearbeitung darstellt. Raum für Notizen: Seite 61 4.2.14 Normenbezug Die von uns herangezogenen Normen können unter den folgenden Adressen bezogen werden: FED e.V. Alte Jakobstr. 85/86 D-10179 Berlin IPC – Association Connecting Electronics Industries 3000 Lakeside Drive 309 S, Bannockburn, IL 60015, USA Tel.: (030) 834 90 59 Fax: (030) 834 18 31 Tel.: 001-847-615-7100 Fax: 001-847-615-7105 E-Mail: [email protected] Internet: www.fed.de E-Mail: Allgemein: [email protected] Technische Dokumente: [email protected] Internet: www.ipc.org NICHT-IPC-NORMEN Beuth-Verlag GmbH Burggrafstrasse 6 D-10787 Berlin VDE-Verlag GmbH Bismarckstrasse 33 D-10625 Berlin Tel.: (030) 2601 0 Fax: (030) 2601 1260 Tel.: (030) 34 80 01-0 Fax: (030) 34 80 01-9088 E-Mail: [email protected] Internet: www.din.de/beuth Internet: www.vde-verlag.de Tabelle 4-9: Bezugsmöglichkeiten der Normen Bei Dokumenten die Sie hier nicht bekommen, sprechen Sie uns an. Raum für Notizen: Seite 62 Abkürzungen ANSI AOI BA BGA CQFP DIP EEPROM Elko ElektroG EMV EPROM ESD FED FP GAL HAL IC ICT IPC LP FR MELF MFP MOI PAL PBB PBDE PIC PLCC PQFP PPS QFP ROHS SMD SMT SOD SOJ SOL SOP SOPIC SOT THT THR UL VSOP WEEE American National Standard Institute Automatische Optische Inspektion Berufsakademie Ball Grid Array Ceramic Quad Flat Package Modified Dual In Line Pin Electronic Erasable Programmable ROM Elektrolytkondensator Elektro- und Elektronikgeräte Gesetz Elektromagnetische Verträglichkeit Erasable Programmable ROM Electrostatic Sensitive Device Fachverband Elektronik-Design e.V. Flat Pack Generic Array Logic Hot Air Leveling Integrated Circuit (Integrierter Schaltkreis) InCircuit-Test Institute for Interconnecting and Packaging Electronics Leiterplatte Flammability Rating (Brandschutzklasse nach NEMA) Metal Electrode Face Mini Flat Package Manuelle optische Inspektion Programmable Array Logic Polybromiertes Biphenyl Polybromiertes Diphenylether Peripheral Interface Controller Plastic Clip Carrier Plastic Quad Flat Package Produktions-/Planungs- und Steuerungssystem Metric Plastic Quad Flat Package Restriction of Hazardous Substances Surface Mounted Device Surface Mount Technology Small Outline Diode Small Outline (Pins in J-Form) Small Outline Large Small Outline Packages Small Outline Package Integrated Circuit Small Outline Transistor Through Hole Technology Through Hole Reflow Underwriters Laboratories. Inc Very Small Outline Package Waste from Electrical and Electronic Equipment Seite 63 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1-1: Aufwand Managementnormen bei riese electronic gmbh........................................................10 Abbildung 3-1: Lötpads mit Durchkontaktierung ..............................................................................................16 Abbildung 3-2: Konturanforderungen an Leiterplatten .....................................................................................18 Abbildung 3-3: Bearbeitungsrand einer LP ......................................................................................................20 Abbildung 3-4: Ritzung einer LP.......................................................................................................................20 Abbildung 3-5: Kombinierte Ritz-/Frästechnik einer LP....................................................................................21 Abbildung 3-6: Kennzeichnung schlechter LPs ................................................................................................21 Abbildung 3-7: Negative Stege auf der LP .......................................................................................................22 Abbildung 3-8: Zuführeinheiten für Bestückautomaten ....................................................................................26 Abbildung 3-9: Position der Lageerkennungsmarken auf LP ...........................................................................28 Abbildung 3-10: Lageerkennungsmarken auf Nutzen ......................................................................................28 Abbildung 3-11: Minimale Anzahl von Lageerkennungsmarken auf Nutzen....................................................29 Abbildung 3-12: Klemmbereich von LP in Bestückautomaten .........................................................................29 Abbildung 3-13: Lotsschattenbildung beim Wellenlöten...................................................................................31 Abbildung 3-14: Lotfänger auf LPs ...................................................................................................................31 Abbildung 3-15: Layoutanforderungen bei Fine-Pitch - Bauteilen....................................................................32 Abbildung 3-16: Lötanlage................................................................................................................................34 Abbildung 3-17: Yamaha I-Pulse Linie. Bestehend aus Speedprint-Pastendrucker........................................34 Abbildung 3-18: Biegevorschrift bedrahteter Bauteile ......................................................................................36 Abbildung 3-19: Maschinenpark THT ...............................................................................................................37 Abbildung 3-20: AOI .........................................................................................................................................38 Abbildung 3-21: MOI.........................................................................................................................................38 Abbildung 3-22: InCircuit-Tester.......................................................................................................................39 Abbildung 3-23: Kontaktierung von Testpunkten .............................................................................................40 Abbildung 3-24: Funktionstest mit Octopus Prüfsystem...................................................................................41 Abbildung 3-25: Kombitest InCircuit und Funktionstest....................................................................................42 Abbildung 3-26: Temperaturschrank ................................................................................................................42 Abbildung 3-27: Lackierautomat.......................................................................................................................43 Abbildung 3-28: Rasterkarton (Beispiel 1)........................................................................................................46 Abbildung 3-29: Rasterkarton (Beispiel 2)........................................................................................................46 Abbildung 3-30: Messung an einer Baugruppe ................................................................................................47 Abbildung 3-31: Energieeffizienzlabel ..............................................................................................................49 Abbildung 3-32: eco Label von riese electronic gmbh......................................................................................50 Abbildung 4-2: Beispiel eines Schaltplans .......................................................................................................56 Tabellenverzeichnis Tabelle 3-1: Gängigste Leiterplattenoberflächen .............................................................................................15 Tabelle 3-2: Maximale Maße einer LP bzw. eines Fertigungsnutzen ..............................................................17 Tabelle 3-3 : Übersicht SMDs...........................................................................................................................25 Tabelle 4-1: Übersicht über Dokumente und deren Bedarf..............................................................................51 Tabelle 4-2: Beispiel einer Stückliste (Materialbeistellung) ..............................................................................52 Tabelle 4-3: Beispiel einer Stückliste (Materialeinkauf)....................................................................................53 Tabelle 4-4: Wichtige Bauteileinformation für Materialeinkauf .........................................................................53 Tabelle 4-5: Beispiel für Mittelpunktskoordinaten-Liste....................................................................................57 Tabelle 4-6: Beispiel für Testpunktkoordinaten-Liste .......................................................................................59 Tabelle 4-7: Datenformate und deren Verwendungszweck .............................................................................60 Tabelle 4-8: Möglichkeiten des Datentransfers mit riese electronic gmbh.......................................................61 Tabelle 4-9: Bezugsmöglichkeiten der Normen ...............................................................................................62 Seite 64 Index A Anforderungen an den Nutzen.......................................22 AOI ................................................................................39 APQP.............................................................................10 B Batteriegesetzt.................................................................9 Bauelemente..................................................................25 Bauformen .....................................................................25 Bauteile Eigenschaften ..................................................27 Bearbeitungsrand ....................................................21, 30 Beistellung .....................................................................27 Besonderheiten..............................................................58 Bestückplan ...................................................................56 BGA ...............................................................................33 Bleifrei Löten..................................................................34 Box Build........................................................................12 C China RoHS.....................................................................8 Control Plan ...................................................................11 D Date-Code ...............................................................16, 17 Datenformate .................................................................61 Datentransfer .................................................................61 Design........................................................3, 7, 31, 60, 64 DIN EN 61340-5-1 ...........................................................7 Dokumentation Übersicht....................................................................52 Dokumentationsbeschreibung .......................................53 Durchkontaktierung............................................16, 31, 41 Durchschlagfestigkeit...............................................16, 43 E Einpresstechnik .............................................................36 EN 13485...................................................................9, 10 Endgerätemontage ........................................................46 Entwicklung....................................................................48 ErP.................................................................9, 48, 50, 51 ESD Schutz .....................................................................7 EuP................................................................9, 48, 50, 51 F FED-22-02A.....................................................................7 Fertigungsnutzen ........... 17, 18, 19, 20, 21, 22, 29, 30, 46 Fiducials...................................................................21, 28 Fine-Pitch.......................................................................33 FMEA.............................................................................10 Fräs-Technik............................................................21, 22 G H Heißverstemmen..................................................... 36, 37 Herstellbarkeitsbewertung............................................. 11 Hersteller-Code ............................................................. 17 Hinweise........................................................................ 58 I IC ............................................................................ 26, 40 IPC ............................................................ 6, 7, 31, 37, 64 IPC/JEDEC J-STD-020 ................................................... 7 IPC/JEDEC J-STD-033 ................................................... 7 IPC-1601 ......................................................................... 7 IPC-7351A....................................................................... 7 IPC-7711/21 .................................................................... 7 IPC-A-600 ....................................................................... 7 IPC-A-610 ................................................................... 6, 7 ISO/TS 16949 ........................................................... 9, 10 J J-STD-001D .................................................................... 7 K Kanban.......................................................................... 11 Kennzeichnung ....................................................... 16, 45 Klebetechnik.................................................................. 37 Konfektioniergeräte ....................................................... 36 Konsignationslager........................................................ 11 L Lack (Lötstopp) ........................................... 16, 31, 33, 41 Lageerkennungsmarken.............................. 28, 29, 30, 33 Anzahl und Position................................................... 29 Art.............................................................................. 28 Lagerkennungsmarken.................................................. 21 Laserschweißen ............................................................ 37 Layoutgestaltung..................................................... 28, 37 Layoutunterlagen .......................................................... 55 Leiterplatten ...................................................................... 7, 11, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 24, 28, 29, 30, 31, 33, 34, 36, 37, 39, 40, 41, 42, 44, 46, 55, 56, 59 Flex ........................................................................... 15 Größe und Kontur................................................ 17, 19 Klemmbereich ........................................................... 30 Kontur............................................................ 18, 21, 42 Multilayer............................................................. 15, 55 Leiterplattenoberflächen................................................ 15 Löten ....................................................................... 34, 35 Reflow- ................................................................ 31, 58 Wellen- .......................................................... 31, 32, 58 Lotfänger ....................................................................... 32 Lötpad ........................... 16, 21, 29, 30, 31, 32, 33, 41, 58 Lötschatten.................................................................... 31 Lötstoppfolie.................................................................. 16 Lötstopplack ................................................ 16, 31, 33, 41 Gerber-Daten.................................................................55 Seite 65 M Maschinenpark ..............................................................38 Maschinensicherheit ......................................................49 Materiallogistik .........................................................11, 13 mechanische Hinweise ..................................................58 Mittelpunktskoordinaten.................................................57 MOI....................................................................39, 44, 64 Montage...................................................................36, 46 N Niettechnik .....................................................................36 Normenbezug ................................................................63 Nutzen ...........................................................................19 Nutzentrennen ...............................................................46 O Obsoleszenze-Management ..........................................12 Ökodesign..................................................................9, 51 Outsourcing ...................................................................13 P Pflichtenheft ...................................................................60 PPAP .............................................................................10 Produktionshinweise......................................................58 Prototypenauftrag ..........................................................10 Prototypenfertigung .......................................................13 Prüfvorschrift..................................................................59 Schweisstechnik............................................................ 37 SMD .......21, 24, 25, 26, 27, 29, 30, 31, 53, 55, 56, 57, 58 SMT............................................................................... 14 Lötpastenschablonendaten ....................................... 58 Mittelpunktskoordinaten ............................................ 57 Speicherbausteine......................................................... 59 Stückliste........................................................... 36, 53, 54 T Technologien............................................................. 3, 14 Test Burn-In / Run-In......................................................... 43 Dauertest................................................................... 44 Funktions- ........................................................... 42, 57 Hochspannungstest................................................... 43 InCircuit-........................................................ 40, 57, 59 Testpunkt ...................................................... 40, 41, 59 Testanweisung .............................................................. 59 Testpunktkoordinaten.................................................... 59 Testverfahren ................................................................ 39 THR................................................................... 14, 27, 64 THT ......................................................................... 14, 36 Konfektioniergeräte ................................................... 36 Maschinenpark.......................................................... 38 Materialvorbereitung.................................................. 36 Traceability.............................................................. 17, 45 U UL-Approbation ....................................................... 17, 56 Q Qualitätsmanagementsystem ..........................................9 R REACH ........................................................................8, 9 Reflow-Löten..................................................................34 Reinigung.......................................................................44 Ritztechnik .....................................................................21 RoHS .................................................8, 31, 34, 35, 50, 53 V Verpackung ............................................................. 24, 47 Verpackungsverordnung ................................................. 9 Versand......................................................................... 47 W Waschen ....................................................................... 44 WEEE........................................................................ 9, 64 Wellenlöten ................................................................... 34 S Safety Integreated Level................................................49 Schablone......................................................................34 Lötpasten-..................................................................58 Schaltplan ......................................................................57 Seite 66 Z Zuführeinheiten ....................................................... 27, 28 Flächenmagazine/Trays ............................................ 27 Gurte ............................................................. 27, 28, 36 Stangen..................................................................... 27 riese electronic gmbh Stammhaus Junghansstr. 16 D – 72160 Horb am Neckar Tel.: 07451 / 5501-0 Fax.: 07451 / 5501-70 Email: [email protected] Internet: www.riese-electronic.de Niederlassung Dr. Riese Str. 1 D – 07937 Langenwolschendorf Tel.: 036628 / 725-0 Fax.: 036628 / 725-17 Email: [email protected] Internet: www.automation-sicherheit.de Seite 67