Ausgabe 08/01 - City

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Ausgabe 08/01 - City
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die stadt bei tag und nacht
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hinten: Manfred (Beckl) Nushböck, Thomas (Tommi) Tausek, Thomas (Padavan) Scharf
vorne: Anerkennungspreisträger Michael (Keuzn) Hogl, Youngster Of Arts-Preisträger Christian (Stickl) Stangl
Foto: Tanja Wagner
Ebersdorferseefest
termine
partyzone
FLakk
alltagsgeschichten
tipps
und
tricks
Sommergymnastikplan
Rainer Bräuer, Johannes Kößler,
Bernadette Markowitsch,
? New youngster
whats up
Im September wird der jährliche „Youngster Of Arts“ verliehen. Mit Christian
Die Festival-Kolumne:
Den zahlreichen Open-Air-Veranstaltungen der letzten Wochen folgen nicht minder interessante bis
zum Sommerende. Hier eine kleine Auswahl: Den Anfang macht
am Freitag den 10.8. das One Day
A Week II in Inning bei Loosdorf.
St. Pöltner DJs aus dem Hause
Kuhbus und das Toxic-Soundsystem geben den Ton an.
Boban Markovic Orkestar
Foto: zVg
Am Samstag den 1.9. findet dann
das 8. St. Pöltner Höfefest in 18
St. Pöltner Innenhöfen statt. Unverändert ist der hohe Anspruch,
dem sich dieses Team verschworen hat: Musik, Literatur, Kabarett,
Architektur, Design und Schmankerl
für den Gaumen lassen keine Wünsche offen. Mit dabei unter anderem das Boban Markovic Orkestar, bekannt aus dem Kultfilm
„Underground“.
Am 6. und 7. September veranstaltet die Landeshauptstadt St. Pölten
auf Grund der offiziellen Preisverleihung des Europapreises an die
Stadt (die höchste Auszeichnung,
die der Europarat zu vergeben
hat) ein Europafest. Das im Anschluß gebotene Abendprogramm am 7.
September am
Rathausplatz
bestreiten u.a.
Bauchklang,
Uli Paris
Soul Club, Uli
Paris, Good Boys Don´t Lie und
Rock 4. Die Afterhour bis 6 Uhr
früh findet in den Stadtsälen statt.
Am 8. Groamat-Festival von 7.-9.9.
in Allentsteig ist St. Pölten ebenfalls stark vertreten. Jugendstil,
Ballycotton und Bauchklang werden uns im Waldviertel vertreten.
Außerdem mit dabei: Milt, Äbyss,
H-BlockX, die Funcalicious Band,
Farmer Boys u.v.a. Infos unter:
http://www.kv.avalon.at. Kartenreservierung: [email protected].
Bauchklang
Foto: Dieter Brasch
Stangl und Michael Hogl erhalten heuer zwei Künstler aus Sparten einen Jugendförderpreis, die meist unbeachtet bleiben: Christian gestaltet Computeranimationen, Michael ist DJ und Event-Organisator. Von Jörg Bichler.
City-Flyer: Vielleicht könnt ihr euch
kurz vorstellen, ihr hattet bisher ja
nicht allzu viel mediales Feedback.
WizArt: Ich heiße Christian Stangl.
Mein Künstlername ist „WizArt“, ich
arbeite seit längerem beim ORF und
habe in Sachen Grafik schon einige
Aufträge von der Stadt bekommen.
Mein aktuellstes Projekt ist ein Bildband über die Stadt St.Pölten.
DJ Stomp: Ich heiße Michael Hogl
aka DJ Stomp, lege seit ‘94 Drum
and Bass auf und organisiere seit
dem Hauptstadtfest 2000 auch
eigene Parties.
C-F: Wie bist du gerade auf DnB
gekommen? Und was hältst du von
der DnB-Crew „Reload“?
DJ Stomp: Drum and Bass gefällt
mir einfach. Die Musik macht viel
Druck. Reload sind schwer in Ordnung, mit Rob Stefan leg’ ich auch
zeitweise auf. Dabei ist mir die Location sehr wichtig. Darum organisiere ich selbst gern Parties.
C-F: Ihr seid ja eigentlich Teil einer
Künstlergruppe. Erzählt uns bitte ein
wenig über die Mitglieder und deren
Funktionen.
WizArt: Der Kern sitzt hier (Anm.:
sieben Anwesende). Es gibt noch
einige, die nicht genannt werden
wollen, die aber sehr viel im Background arbeiten. Diese Leute helfen z.B. beim Aufbauen und sind
unersetzlich. Dann gibt es noch die
„Satelliten-Typen“, die kommen und
gehen, wie es ihnen gefällt und Personen, die von außen unterstützen.
Jugendzentrums-Leiter Wolfgang
Matzl (alias Professor Drehkegel)
hat zum Beispiel die SteppenwolfParty „FLAKK“ während des Stadtfestes erst möglich gemacht, indem über ihn die gesamte Kommunikation mit Kulturstadtrat Dr. Nasko
lief. Jedoch alle, egal welche Aufgaben sie in der Gruppe innehaben,
sind miteinbezogen. Alle Ideen werden berücksichtigt und bestmöglich verwirklicht. Für das „FLAKK“
z.B. haben wir extra für die Visuals
einen Film gedreht. Das war großartiges Teamwork.
C-F: Ihr werdet ja demnächst den
Jugendförderpreis „Youngster of
Arts“ bzw. den Anerkennungspreis
erhalten. Was bedeutet die Auszeichnung für euch?
WizArt: Die öS 20.000,- für den
„Youngster“ sind leiwand. Bei der
Preisverleihung sind Leute anwesend, die so vielleicht auf mich aufmerksam werden, und das kann in
der Folge Aufträge bringen. Ich sehe
es mehr als Werbung, da ich auch
eine Live-Performance machen soll
und mit Deli (Thomas Scharf) einige Visuals zeigen werde. In Deli
habe ich jemanden gefunden, mit
dem ich perfekt zusammenarbeiten kann.
DJ Stomp: Die Kohle können wir
sehr gut brauchen. Außerdem haben wir jetzt die Möglichkeit, einigen
Herren zu sagen, was Sache ist.
Ich finde es nur schade, dass die
Verleihung erst im September stattfindet, zu einem Zeitpunkt, wo die
Leute den direkten Connect zur
„FLAKK“ nicht mehr haben.
Event am Ebersdorfer See
Die Jugendförderpreisträger Michael Hogl und Christian
Stangl im Kreis ihrer Künstlergruppe Fotos: Tanja Wagner
C-F: Glaubt ihr, daß Leute wegen
der Visuals auf Parties gehen?
WizArt: Gute Frage. Ich schätze, in
Österreich wissen höchstens 2000
Leute, daß es so etwas gibt. Die
Macher der Visuals sollten am Flyer
genau so groß vertreten sein wie
die DJs oder Bands, die Leute sollen endlich checken, dass das alles
gerade live projeziert wird.
C-F: Wo übt man das Machen von
Visuals? Und wie weit können Visuals gehen, wo ist die Grenze?
WizArt: Wir machen manchmal eine
kleine Session im Wohnzimmer,
aber es fehlt uns einfach der Platz.
Wir bräuchten eine Lagerhalle oder
etwas ähnlich Großes, um auch einmal auf neue Leinwände eingehen
zu können. Grenzen gibt es keine.
Wenn genügend Zeit und Geld vorhanden ist, geht alles. Wenn ein
Ölscheich ein voll animiertes Theaterstück will, muss er eben ein Jahr
warten und meine Crew ein Jahr
lang bezahlen, aber es ist möglich.
C-F: Wo können sich Interessierte
ein Bild von eurer Arbeit machen?
WizArt: Es wird bald eine von Deli
und mir gestaltete Homepage ge-
Hauptstadtfest
ben, auf der du alle Mitarbeiter,
Konzepte, Ideen und Projekte finden wirst. Es sollen die Visuals im
Vordergrund stehen und nicht die
Musik. Damit wollen wir eine Plattform schaffen, um die sich unser
Projekt spinnen wird.
C-F: Nochmals Gratulation für den
Youngster und danke für das Gespräch.
PARTYZONE
Das Ebersdorfer Seefest (17. - 19.8.) findet heuer zum ersten Mal als großes Drei-Tage-Festival
für alternative Musik statt. Der C-F warf vorab einen Blick auf die Running Order.
FR, 17.8.:
Skeptic Eleptic (stp) eröffnen mit
originalem Streetpunk, dann sind
Privacy (stp) zurück, haben ihren
Seattle-Grunge auf die nunmehr
alleinige Sängerin Barbara Zidar
ausgerichtet. Eine Spur härter wird’s
mit skw!d (stp), e.g. deutschem
Rap über RATM-Gitarren, Crossover mit einem Schuss Funk.
Slamming Seed (W) gelten als
eine der interessantesten heimischen Post-Grunge-Bands,
Shlong (T) dürften nach dem
Hauptstadtfest auch diesmal mit
einer Gute Laune-Gitarrenrock
mitreißen. Dann ... Eat No Fish
um Sängerin Maria Koch, eine der
ganz großen deutschen Musikhoffnungen mit Airplay auf MTV
und VIVA.
SA, 18.8.:
deKor (stp), eigentlich noch Newcomer, haben schon beeindruckende Referenzen aufzuweisen (Cave, Culture X Club, Hauptstadtfest usw.). Anschließend
kehren Dumb (W) nach STP
zurück. Mit Starman (stp) wechselt die Sprache zu Englisch, die
Musik bleibt interessant und legt
noch einen Touch Emotion zu.
Cheek Dakota (stp) lösen ab mit gewohnt powerful west coast
punk aus einem konservativen
Kaff. Die Alternative Rock-Band
Shyne 11 (T) war bereits bei
Lords-of-the-Boards-Tour mit
dabei und supportete New Model
Army, Tito and Tarantula u.v.a.
Den Abend beschließt mit der 2Mann-Formation Poetic Justice
und den Local Heroes von Liquid
Squad (stp) der HipHop.
SO, 19.8.:
The Doors Experience wird die
Musik der Kultband wieder zum
Leben erwecken. Cafehaus verbinden Hip-Jazz mit 70s Funk, lateinamerikanischen Einflüssen und
Rap. Die Münchner Band beNUTS
spielt Ska der schnellen Sorte, mit
Roots Vibration kommt eine Band,
die bereits am Sunsplash in Wiesen
vertreten war. Als krönender Abschluss des Festivals werden
Bauchklang die „Avantgarde der
Vokalinformationen“ vorführen. -ts-
Shlong aus Tirol sorgen für feinen Rock und satte Gitarrenriffs
Foto: z.V.g.
KONKRET 8/2001
ie Partyzone gehört diesmal der
Rückschau auf das Hauptstadtfest 2001. Einige Programm-Highlights sollen nochmals herausgegriffen werden (ausführliche Reviews
unter www.city-flyer.at/hauptstadt
fest2001).
Eigentlich stand der Hot Pants
Road Club am Samstag um 22:45
Uhr auf der Hauptbühne am Domplatz am Programm. Nachdem dieser aufgrund der Wetterkapriolen
gesperrt werden mußte, ließen sich
die Hot Pants auf einen Gig in den
Stadtsälen überreden. Mehrere
Hundert Leute fanden sich vor der
Bühne mit dem festen Vorsatz ein,
zum Abschluß des Hauptstadtfestes nochmals richtig Gas zu
geben. Die Musiker schienen die
freigesetzten Endorphine des Publikums förmlich zu riechen und gaben ihm, was es brauchte: den Soul
und vor allem den Funk. Das musikalische Können und die irrwitzige
Bühnenshow der Band machte vieles vom berüchtigten schlechten
Sound der Location wett.
Hot Pants Road Club
Cheek Dakota
D
KONKRET 8/2001
Foto: wh
Cheek Dakota litten sichtlich unter
der großen Hitze am Vortag, spielten deswegen für ihre Verhältnisse
nicht unbedingt einen berauschenden Gig, rockten sich aber mit einigen ihrer einfach umwerfenden
Skate Punk-Nummern nichtsdestotrotz in die Herzen der Fans.
Der Auftritt von Dust zählte zu den
Highlights des Abends. Nu Metal
statt Metal lautet die Devise, und
wer Limp Bizkit & Co. noch was
draufsetzen kann (z.B. ein Didgeridoo), sollte sich um seine musikalische Zukunft keine Sorgen machen
müssen.
Foto: Natascha
Bis 22:00 Uhr hielten sich die Gäste bei FLAKK (die Party im Steppenwolf-Hof) sehr zurück. Die meisten ließen sich Fettes Brot auf der
Hauptbühne nicht entgehen. Doch
danach setzte der Besucherstrom
ein und binnen kurzer Zeit war der
Floor gefüllt. Daß freitags ausschließlich Ragga u.a. aus der Hand von
Rebel Radio am Speiseplan stand
(nur Chill dubscó rus setzte zu
Beginn auf Reggae), schien niemanden zu stören. Als der Floor gegen
Mitternacht zu kochen begann, gab
es plötzlich das Aus-Zeichen und
man wechselte in die Stadtsäle.
Partycrowd bei FLAKK
Foto: wh
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a u g u s t . s e p te m b e r
UMUSIK
AUSSTELLUNGEN
10. St. Pöltner Seefest mit der STP-All-StarBand, Jacqueline Patricio & Mario Berger,
Romano Rath, Ali, Musikfranz, Fips, Lichtfels
und Patrique, Do 2.8., 14 h, Ratzersdorfer See.
Clubbing, Fr 3.8., Stadtsäle St. Pölten.
Saints Collection, Chris Heart & die Zärtlichen
Chaoten, Fr 3.8., 16 h, Rathausplatz St. Pölten.
10. St. Pöltner Seefest mit Roots Vibrations,
Privacy, Taff Stuff, Starman, The Human
League, Sa 4.8., 16:30 h, Ratzersdorfer See.
Vicious Roots mit HipHop-, Alternative- Punkund DnB-Floor, Sa 4.8., (bei Schlechtwetter
Sa 11.8.), Grundmann-Bad, Herzogenburg.
Clubbing, Sa 11.8., Stadtsäle St. Pölten.
Ebersdorfer Seefest mit Skeptik Eleptic,
Privacy, Skw!d, Slamming Seed, Shlong, Eat
No Fish, ab 23:00 h afterhour im Cave mit
Syndrom Project (Tekkno), Fr 17.8., 17 h,
Ebersdorfer See.
Ebersdorfer Seefest mit deKor, Dumb, Starman,
Cheek Dakota, Shyne 11, Liquid Squad,
Poetic Justice, ab 23:00 h afterhour im Cave
mit Reload und Kuhbus (DnB), Sa 18.8., 17 h,
Ebersdorfer See.
Ebersdorfer Seefest mit The Doors Experience,
Benuts, Cafehaus, Roots Vibrations, Bauchklang, ab 23:00 h afterhour im Cave mit Reload,
Kuhbus (DnB), Sa 18.8., 17 h, Ebersdorfer See.
Höfefest mit Boban Markovic Orkestar (aus
Milan Kusturicas Kult-Streifen „Underground“
u.v.a., Sa 1.9., Innenhöfe der Innenstadt.
Europafest mit Color Of Three, Sister Act u.v.a.,
Do 7.9., 18 h, Rathausplatz.
Europafest mit Bauchklang, Soul Club, Uli
Paris & Good Boys Don´t Lie, Rock 4 u.v.a.
(ab 24:00 h afterhour in den Stadtsälen), Fr 7.9.,
14 h, Rathausplatz.
Museum im Hof, Empor aus dumpfen Träumen,
ständig.
Stadtmuseum: Jugendstilgalerie, ständig.
Kulturverein der Eisenbahner und Bahnsozialwerk Kassel/Ahnatal - Gemeinschaftsausstellung, (bis Sa 25.8.).
NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst:
Christoph Luger, Fritz Ruprechter - Walter
Zschokke - „Bildräume“, (bis Sa 1.9.).
Zeitgenössiche Tuschmalerei und Skulptur
aus China, (bis Sa 1.9.).
NÖ-Landesbibliothek: Die Bezirke Lilienfeld und
Scheibbs - Alte Ansichten und Bücher,
(bis Fr 28.9.)
Die Brücke: Alois Junek - „Zeichnungen,
Malerei, Grafik“, (bis Do 6.9.).
Galerie Hinteregger: Daniel Maria Hinteregger
„Kritische Veranschaulichungen, diverse
Rauminstallationen“, (bis Fr 31.8.)
TANZ
Ballét Jeunesse Hippolyte, Ballett am 10. St. Pöltner Seefest, Fr 3.8., 20:30 h, Ratzersdorfer See.
Breitensport-Tanzturnier, Sa 25.8., 19 h, Stadtsaal St. Pölten.
UNTERHALTUNG
Harley-Davidson-Treffen und Oldtimer-Ralley,
Sa 4.8., 14:30 h, Rathausplatz St. Pölten.
MESSEN
Gateflor 2001, Gartenbau, Technik und Floristik,
Fr 24.8. bis So 26.8., VAZ St. Pölten.
Retter 2001, Feuerwehr, Polizei/ Gendarmerie und
Rettung, Do 6.9. bis So 9.9., VAZ St. Pölten.
Mehr Veranstaltungstermine findet ihr aktualisiert auf unserer Homepage www.city-flyer.at.
Falls ihr Termine ankündigen wollt, schickt uns
ein Mail an [email protected].
kritiken
Aaliyah
Aaliyah
Virgin
Josh Joplin Group
Useful Music
Epic/Sony
Mit ihrem dritten Album zeigt sich die Diva
des R&B wie gewohnt von ihrer überaus
souligen Seite. Einen Teil der Songs hat
wieder Timbaland produziert, so auch die
Single „We Need A Resolution“. Der Song
ist, wie die gesamt Platte überaus gut produziert, jedoch fehlt zumeist doch der nötige Drive, um unmittelbar die Gehörgänge
zu entern. Der 22jährigen Sängerin ist ein
wunderbares, aber sehr zurückhaltendes
Album gelungen, das sich dem Hörer erst
bei mehrmaligem Anhören erschließt. Übrigens ist am Album auch der Hit „Try Again“
aus dem Film „Romeo Must Die“. -jm-
Neue Single von r.e.m. oder Soloprojekt
von Michael Stipe? – diese Frage stellt
man sich unweigerlich anhand der
Auskoppelung „Camera One“. Man sollte
aber nicht vorschnell urteilen: auf „Useful
Music“ zeigt Josh Joplin mit seinen Jungs,
daß er mit der legendären Janis nicht nur
den Namen, sondern auch das untrügliche
Gespür für aller reinste Folkmusik gemein
hat. Die oft verwirrende Stimmengleichheit
Joplin/Stipe wirkt aber bei weiten nicht gewollt oder aufgesetzt, sondern entspringt
einfach der Tatsache, gute Musik mit Seele
machen zu wollen. Das ist hier definitv
gelungen und wurde zu einem Longplayer
geschliffen, der weit mehr verdient als
ewig Vergleiche mit r.e.m. Nämlich die
gebührende Zollung der wunderbaren musikalischen Stimmungsausdrücke äußerst
feinfühliger und grandioser Musiker, die
ihr Ding machen. -ic-
Tricky
Blowback
Epitaph
Basement Jaxx
Rooty
XL Recordings
Das Aushängeschild dieses runden Stücks
Musik ist zweifelsohne „Evolution Revolution Love“, bei dem Tricky melodiöseste
Unterstützung von Ed Kowalczyk bekommt.
Aber nicht nur der gute Mann von Live gibt
sich hier die Ehre; Größen wie Cindy Lauper,
Anthony Kiedis oder John Frusciante begleiten den Herrn der Extravaganz auf seinem Streifzug durch groovende Soundgebilde und surreale Klanginstallationen in
eine sehr eigenwillige Welt, die aber im
Großen und Ganzen diesmal eingänglicher
gestaltet ist und zugänglicher ausfällt als
auf früheren Alben. -ic-
Simon Ratcliffe und Felix Burton machens
uns diesmal nicht so einfach wie auf ihrem
Debütalbum „Remedy“. Erst mal tief durchatmen und sich einfach darauf einlassen
und nicht enttäuscht sein, wenn es nach
der ersten Runde nicht klappt, daß alles
homogen bei unseren Ohren Akzeptanz findet. Hier wurde so ziemlich alles von Latin
über House, Hip Hop und Drum’n’Bass in
einen großen Mixer gekippt und einige Male
durchgerührt. Raus kommt ein Sound, der
einen fast umwirft in seiner tonalen Farbenpracht und dazwischen doch Freiräume
läßt, um sich nicht erdrückt zu fühlen. -ic-
The Beta Band
Hot Shots II
EMI
Stone Temple Pilots
Shangri-La Dee Da
Eastwest
Vor zwei Jahren wurde die Compilation
„The Three EP’s“ in Großbritannien euphorisch abgefeiert und die Beta Band gleich
zur neuen Pop-Hoffnung erkoren. „Experimantal Psychedelic Folk Musik“ nannte es
die Fachpresse. Ein typisch britischer Hype,
dem eine lange Schaffenspause und viele
verworfene Projekte der Band folgten. Mit
„Hot Shots II“ ist nun der Anschluss an das
Debüt gelungen. Der erste Track „Squares“
legt dabei jedoch eine falsche Fährte, so
untypisch erfrischend wie auch hitverdächtig ist er eingespielt. Der Rest des
Albums ist dann wieder mehr in Zeitlupe –
eben typisch Beta Band: Eine Collage aus
Trip-Hop-Beats, Electronic und Folk-Tunes,
die als Soundtrack zur Bewusstseinerweiterung (egal durch welche Mittel) bestens
geeignet ist. Logischerweise erinnert das
Ganze stark an die Frühsiebziger-Phase
der Beach Boys und von Pink Floyd. -jm-
Wie ein kleiner Wirbelwind fegen einem
die ersten brachialen Akkorde dieses
Albums um die Ohren – kantiger, rauher
Sound mit einem Scott Weiland, der wahrscheinlich zum ersten Mal einzig und
allein sich selbst in seine Stimme legen
kann. Zwischen die verzerrten Gitarrenauswüchse legen sich wohltuende Tiefgangsphasen aus melodiösen Balladen die
im Gegensatz zu den heftigen Songs fast
ein wenig diffus wirken. Hier zeigt sich
Rockmusik von ihrer allerbesten Seite und
beschert uns ein Album, das jede CDSammlung aufwerten wird. -ic-
KINO
Internationales Kultur- & Filmfestival, bis
So 2.9., 24 h, Rathausplatz St. Pölten.
Das Programm:
Chungking Express, Mi 1.8., 21 h.
Another Day in Paradise, Do 2.8., 21 h.
Der Gejagte, Fr 3.8., 21 h.
Very Bad Things, Sa 4.8., 21 h.
Gods and Monsters, Mo 6.8., 21 h.
A Chinese Ghost Story, Di 7.8., 21 h.
Felicia mein Engel, Mi 8.8., 21 h.
Stephen King´s - The Mangler, Do 9.8., 21 h.
Dead Man Walking, Fr 10.8., 21 h.
Trainspotting, Sa 11.8., 21 h.
Carla´s Song, Mo 13.8., 21 h.
Better Than Chocolate, Di 14.8., 21 h.
Attwengerfilm, Mi 15.8., 21 h.
Sidewalk Stories, Do 16.8., 21 h.
Jim Caroll, Fr 17.8., 21 h.
Der amerikanische Neffe, Sa 18.8., 21 h.
Antonia´s Welt, Mo 20.8., 21 h.
Last Supper, Di 21.8., 21 h.
Three Seasons, Mi 22.8., 21 h.
00 Schneider, Do 23.8., 21 h.
Blood Simple, Fr 24.8., 21 h.
El Mariachi, Sa 25.8., 21 h.
Die Schwächen der Frauen, Mo 27.8., 21 h.
Schubert ein Leben in 2 Sätzen, Di 28.8., 21 h.
Der Duft der grünen Papaya, Mi 29.8., 21 h.
Chucky und seine Braut, Do 20.8., 21 h.
Mikrokosmos, Fr 31.8., 21 h.
Nabucco, Live-Übertragung aus der Wiener
Staatsoper, Sa 1.9., 21 h.
Don Carlos, Live-Übertragung aus der Wiener
Staatsoper, Sa 1.9., 21 h.
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Mitarbeiter der Ausgabe 08/01: Mag. Werner
Harauer (Koordination), Dipl.Ing.FH Tim Sklenitzka,
Ina Chrudina, Stefan Chung, Mag. Jürgen Mück
(Redaktion), monocrom (Layout), Madacus (Scans).
Redaktionsanschrift: Postfach 260, A-3101 St. Pölten. Tel.+Fax: 02742/366611, Mail: [email protected]
Mercury Rev
All is a Dream
V2/Zomba
„Im Gegensatz zu populären Bands, die
sich nach dem Geschmack der Kids in
sechs Monaten richten, reicht unser
Horizont mindestens vierzig Jahre von
heute weg“, gibt sich Jonathan Donahue
nicht ganz unbescheiden. Aber wer „All is
a Dream“ hört, wird ihn in dieser Annahme
bestätigen. Klassik und Ambient erleben
einen Aufeinanderprall unter dem anmutigen Bogen einer gläsernen Stimme.
Synthesizer-Effekte glätten den Spagat
zwischen den vielen Musikwelten, wie
etwa Jazz, Blues oder Spirituals, in denen
sich Mercury Rev zu Hause fühlen. Man
bekommt schnell das Gefühl in etwas
gelandet zu sein, das mehr ist als „nur“
Musik – eine Installation von Klanggebilden, die mehr ergeben als sich zuerst vermuten läßt und mit ihrer Übersummenhaftigkeit eindrucksvoll zeigen, daß es abseits
des Mainstreams – beziehungsweise gerade dort – Soundplastiken gibt, die es absolut wert sind erlebt zu werden. -ic-
o
N
08
01
Angaben ohne Gewaehr
termine