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> MEGATEST Brandneue Freerider der 180er-Klasse im Vergleich gegen den Testsieger 2008 Eure guten Vorsätze fürs neue Jahr schon vergessen? ABER WIR NICHT! Ein neues Prozedere für die großen Tests haben wir uns vorgenommen – und bitteschön, hier ist es: Dieses Jahr treten nur noch wirklich neue Bikes zum Vergleich an. Hersteller, die außer der Farbe und ein paar Anbauteilen nichts verändert haben, müssen draußen bleiben. Einzig der Testsieger vom letzten Jahr darf als Referenz mitspielen. Wie innovativ die Neulinge sind und wie sie sich gegen den Klassenbesten der letzten Saison schlagen, lest ihr hier. > FREERIDE 1/09 42 FREERIDE 1/09 43 > MEGATEST MEGA TTEXT Christian Schleker FOTOS Collin Stewart TEX E ben war er noch vor mir und blitzschnell unterwegs, da liegt FREERIDE-Tester Julian in der nächsten Kehre plötzlich im Gestrüpp und stöhnt vor sich hin. „Sch***-Eisplatte!“ Die gefrorenen Schneefelder im Trail sind echt tückisch. Vermeiden konnten wir sie leider nicht – während unseres Tests im Januar war das europäische Festland eine einzige Kältekammer. Julians rechter Arm schwillt zusehends. Für ihn ist der Test gelaufen – kurz vor Schluss bei Abfahrt Nummer 12. Mist. Am Bike lag’s nicht – das Solid „Mission 7“, das bis zum Sturz unter Julians Hintern gen Tal gerast war, gehört eigentlich zu unseren Favoriten: Top Fahrwerk, klebrige Reifen, 1A-Bremsen. NEUE GESICHTER Dosierter Spieltrieb: Wer hier springen will, muss auf den Punkt landen können. Klassisches Freeriden: Steine, Felsen, Wurzeln, statt besenreine Park-Bahnen. Dabei hatte Julian sich auf den ersten Test des Jahres besonders gefreut, genau wie wir alle. Denn da stand die 180-Millimeter-Klasse auf dem Plan – die dicken Freerider also. Diese Bike-Kategorie macht den Start in die Saison leicht; mit ihren potenten Fahrwerken und den soliden Anbauteilen geben sie dem winterspeckigen Fahrer auch in schwerem Gelände viel Sicherheit und verzeihen eine unsaubere Fahrweise. Für die robusten Kandidaten kam natürlich nur unsere ruppigste Teststrecke in Südtirol in Frage: 1000 Höhenmeter grobes Geläuf mit dicken Steinbrocken, engen Kehren und Sprüngen. Bei Vollgas und ohne Pause schafft man eine Abfahrt in 15 Minuten. Innerhalb von drei Tagen musste hier jedes Bike viermal runter. Netto macht das 4000 Höhenmeter und über eine Stunde reine Fahrzeit bergab pro Bike, bevor ein Urteil gefällt wird. Abends fühlten wir uns wie mit dem Presslufthammer massiert. Doch für ein aussagekräftiges Testergebnis in dieser Kategorie ist das Verfahren unserer Meinung nach unerlässlich. Es lässt zwar die FREERIDE-Crew im Zeitraffer altern – die Bikes aber auch. Schlecht aufgespeichte Laufräder, schwachbrüstige Bremsen und konstruktive Mängel machen sich so spätestens nach der zweiten Abfahrt unangenehm bemerkbar. Und obwohl man sagen muss, dass die Räder wirklich immer besser werden, sind sie doch noch lange nicht perfekt. Schon gar nicht für solche Erbsenzähler wie uns. EINFAHREN BITTE! In ihrem Element: Freerider der 180er Klasse lieben Speed und harte Hiebe. Gebetsmühlenartig weisen wir deshalb bei der Bestellung der Testräder darauf hin: Der Hersteller möge sich doch bitte selbst aufs Bike setzen und eine kurze Proberunde drehen. Das schont die Nerven der Testcrew und verhindert schlechte Bewertungen. Macht aber fast keiner. Also mussten wir uns auch dieses Mal wieder ärgern. Und es gab Abzüge in der B-Note. Zum Beispiel wegen der Laufräder: Specialized und Corsair seien da mal als schlechtes Beispiel genannt. Deren Hinterräder waren nach dem Test reif für die Tonne. Wenn Speichen nach einer Abfahrt bereits sämtliche Spannung (und manchmal auch ihre Nippel) verloren haben und die Felge im Hinterbau hin und her eiert, ist das in unseren Augen vermeidbarer Murks. Auch Bremshebel, die kaum zurückstellen (Morewood) und Gabeln, die einen Großteil ihres Federweges nicht rausrücken (Alutech), erhöhen den Fahrspaß nicht. Und das war definitiv unser letzter Test ohne Einheitsreifen! Über 30 Schläuche haben innerhalb von drei Tagen ihr Leben mitsamt der Luft ausgehaucht. Den Herstellern machen wir in dem Fall gar keinen Vorwurf. Unsere Teststrecke ist erfahrungsgemäß selbst für solide Freeride-Reifen, die in deutschen Bikeparks eigentlich eine gute Figur machen, zu heftig. Und solche haben erfreulicherweise fast alle Hersteller verbaut; einen echten Fehlgriff hat sich nur Commencal mit dem dünnwandigen Maxxis-Reifen in der „XC“-Version geleistet (obwohl DH drauf stand). Einhundert Prozent pannensicher sind hier nur massive Schlappen à la Specialized „Chunder“, Bontrager „Big Earl“, oder die neuen Onza „Ibex“. FAZIT: Die rauen Felsentrails machen alles platt: Fahrer, Reifen und manches Fahrwerk. FREERIDE 1/09 44 Es ist auffällig, dass mittlerweile fast alle Hersteller ihre Freerider sinnvoll abstimmen. Unharmonische Fahrwerke, früher die Regel, sind heute quasi ausgestorben. Auch bei den Parts wird nur noch wenig falsch gemacht. Doch das Beste: Die Neuentwicklungen wirken ausgereift. Der Kunde als Beta-Tester? Bei diesen Bikes ist die Antwort ganz klar: nein! 1 2 1 Die Kettenumlenkung über den Drehpunkt beim Corsair ist schlau gedacht – leider stößt das Röllchen in kleinen Gängen an den Umwerfer. Folge: hohe Reibung unter Last -- 2 Die Bremsmomentabstützung des Bergamont ist zu weich. Ein kleiner Umfaller, schon war sie verbogen! 3 4 Sonnenparadies Bozen: Schneechaos in D-Land, trockene Trails in Südtirol. 3 Marzocchi „66 ATA“ – die Luftgabel – war im Test zweimal verbaut und beide Male eine herbe Enttäuschung. Extreme Progression, wenig nutzbarer Federweg. -- 4 Benutzerfreundlich: bei der RockShox „Totem Soloair“ sind sinnvolle Einstellungsempfehlungen aufgedruckt. Das spart Zeit und Nerven! 5 6 Holter-di-Polter? Das Commencal fühlt sich auf flowigen Bikepark-Trails wohler. 5 Wurfanker light: die neue Avid „Elixir“ war unser Testliebling. Selbst bei Dauerbremsungen kein Druckpunktwandern, null Fading und viel Power. Dazu perfekte Ergonomie — ausgereift im ersten Anlauf. Top! -- 7 Die Bontrager „Big Earl“-Reifen haben uns sehr positiv überrascht. Vollkommen plattenresistent, dabei ordentlich Grip und gute Rolleigenschaften. 7 8 8 Noch immer ein seltener Anblick: die Hammerschmidt-Getriebekurbel. Damit macht Schalten einfach mehr Spaß. -- 9 Die beste Gabel im Test: RockShox „Totem Coil“. Dicht gefolgt von der Marzoccchi „66 RC3“. Beides Stahlfedergabeln. Verschnauf-Pause: Bei Vollgas und ohne Ausruhen, dauert die Abfahrt satte 15 Minuten. FREERIDE 1/09 45 ALUTECH >WILDSAU TRAIL XA LEICHTSAU HERSTELLERANGABEN Die Bikes der kleinen Rahmenschmiede Alutech waren uns bisher eher durch kantiges Rohrdesign, massives Gewicht und eine oftmals gewöhnungsbedürftige Geometrie (Stichwort: hohes Tretlager) im Gedächtnis verankert. Ziemlich überrascht waren wir, als mit dem neuen „Trail XA“ ein elegantes, leichtes Bike mit niedrigem Schwerpunkt in die Redaktion rollte. Einen voll tourentauglichen Freerider wollte Jürgen Schlender liefern. Die eierlegende Wollmilch-Wildsau sozusagen. Der Viergelenker mit der markanten Wippe ist extrem hochwertig (und teuer) aufgebaut. Das Ergebnis: nur 16 Kilo! Vorne wie hinten federt außerdem Luft. Der Hinterbau wirkt mit dem Roco „Air“ beim Aufsitzen zu weich, doch die Kinematik ist gelungen. Das Heck arbeitet soft und schnell, schluckt aber auch harte Landungen ohne spürbaren Durchschlag. Die Gabel war ab Werk defekt und lieferte nur knapp 10 Zentimeter Federweg. Mit der Austausch-Gabel, einer „66 RC3“, war das Rad nur unwesentlich schwerer, dafür dann bergab ein Traum: laufruhig, trotzdem handlich und sehr komfortabel. Nur Specialized, Trek und Corsair vermitteln dem Fahrer noch mehr Sicherheit. Bei kurzen Sprints wippt der Hinterbau spürbar, doch bei ruhiger Fahrweise erklimmt man dank steilem Sitzwinkel auch längere Anstiege problemlos. Die hauseigene, schaltbare Kettenführung funktionierte super. BANSHEE >SCYTHE HERSTELLERANGABEN VERTRIEB GRÖSSEN PREIS MESSDATEN MESSDATEN Shock Therapy www.shock-therapie.com S,M,L 6(Rahmenpreis ohne Dämpfer)x1 199 Euro Gesamtpreis ca. 4 000 Euro GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM 18,8 Kilo 65,3°/70,8° 45 mm/574,3 mm 1 145 mm/365 mm 178 mm/203 mm* abgesützter Eingelenker AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER Fox Totem Coil/Fox DHX 5.0 KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Hussefelt/SRAM X-9 BREMSANLAGE Avid Juicy Five Disc LAUFRÄDER Novatec Disc-Naben, Alex Rims Supra 34 Disc Felgen, WTB Dissent 26x2.5 Reifen FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Eine schaltbare Kettenführung und massivere Bremsen machen Sinn. Sattelschnellspanner dran! ausgewogenes Fahrwerk, Geo leichtes Bremsstempeln, Gewicht FREERIDE 1/09 46 GRÖSSEN PREIS MESSDATEN 8 Freeride 16 Kilo 66°/72° 60 mm/560 mm 1 148mm/370 mm 180 mm/200 mm* GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER KURBELN/SCHALTUNG BREMSANLAGE LAUFRÄDER Viergelenker Marzocchi 66 RC3/Marzocchi Roco TST Air THM Carbones Clavicula FR/SRAM X-9 Avid Juicy Ultimate DT Swiss FR 2350 Felgen, Schwalbe Muddy Marry FR 26x2.35 FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Die „Juicy“-Bremsen sind im Hochgebirge zu schwach. Ansonsten sehr stimmig ausgestattet. FAZIT: Das „Trail XA“ ist ein richtig guter Freerider mit tollen Fahreigenschaften bergab. Das Gewicht ist niedrig, die Sitzposition ausgewogen, die Geo angenehm – ein Bike mit sehr breitem Einsatzbereich. Was für eine edle Sau! Das „Trail XA“ besitzt schöne Details, wie das konische Steuerrohr und die elegante Kettenführung. Die Kettenstrebenlänge ist effektiv einstellbar zwischen wendig und laufruhig. Alutech Bikes & Parts www.alutech-bikes.com S,M,L,XL,XXL,XXXL 4 275 Euro VERTRIEB Rahmen, Hinterbau, Geo Bremse fadet, Preis 9 Freeride SENSENMANN Früher war Banshee das Synonym für Monster-Federwege, unzerstörbare (schwere) Rahmen und absurd hohe Drops – Josh Bender sei Dank. Von ihrem Hardcore-Image – und von Bender – haben sich die Kanadier lange verabschiedet. Das „Scythe“, zu deutsch „die Sense“, wirkt nicht massiver als die anderen Bikes im Test. Der abgestützte Eingelenker entspricht in Ausstattung, Gewicht und Geometrie ziemlich genau dem, was wir unter einem klassischen Freerider verstehen: Die Stahlfederelemente vorne und hinten arbeiten feinfühlig, die Komponenten sind robust und der Fahrer sitzt gut zentriert im Bike. Bergab gefiel uns die Geometrie sofort. Das Rad lässt sich leicht vorne hochziehen und zirkelt sehr agil durch Kehren. Der Hinterbau arbeitet schnell und liegt satt auf, kommt aber nicht an das schluckfreudige Fahrgefühl des Alutech heran. Das liegt auch am leichten Bremsstempeln. Dafür kann man das Bike leichter vom Boden abdrücken und in der Luft ist es ausgewogen – gut für BikeparkEinsätze. Die Gabel ist unser klarer Favorit in dieser BikeKlasse: linear, fein ansprechend und steif. FAZIT: Das „Scythe“ ist ein ausgewogener und solider Freerider. Die Federung arbeitet sensibel. Das Gewicht ist recht hoch und die Bremsen sind nicht optimal. Die hohe Wendigkeit ist die Stärke des „Scythe“. In kurvenreichen Passagen ist das Bike in seinem Element. Auch für Bikepark-Einsätze gut geeignet. 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de Alle Produktfotos: Daniel Simon > MEGATEST > MEGATEST NORDSKALIBER BERGAMONT>BIG AIR TEAM HERSTELLERANGABEN Beim Bergamont „Big Air“ ist nur der Name alt. Eigentlich sollte ein Rahmen mit „Split Pivot“, also einem Drehpunkt im Ausfallende, den klassischen Eingelenker vom Vorjahr ersetzten. Doch Lizenzschwierigkeiten mit dem Erfinder Dave Weagle machten die Pläne zunichte. Nun arbeitet wieder ein (abgestützter) Eingelenker im Heck des neuen Rahmens. Den Nachteil dieser Bauweise – die Bremseinflüsse auf die Federung – umgehen die Hamburger mit einer Momentabstützung. Die Ausstattung mit den sehr gut funktionierenden Elixir-Bremsen und den Stahlfederelementen ist hochwertig und gut gewählt – als einziges Bike im Test besitzt das „Big Air“ außerdem die neue „Hammerschmidt“-Kurbel, die das Schalten im anspruchsvollen Gelände zu einem echten Erlebnis macht. Die Geometrie ist gelungen: Der Fahrer sitzt ausgewogen und der Schwerpunkt ist niedrig. Das Rad rollt in flowigen Passagen laufruhig und hat ein neutrales Handling. Doch in ausgesetztem Gelände liefert der Hinterbau überraschend wenig Komfort. Trotz sehr weicher Feder wirkt das Heck straff und unsensibel. Die 180 Millimeter Federweg fühlen sich so nach deutlich weniger an. Das Hinterrad folgt den Unebenheiten nicht dynamisch genug und gibt bei schneller Fahrweise harte Schläge deutlich an den Fahrer weiter. Die Vorteile der Bremsmomentabstützung ließen sich da nur erahnen – die Nachteile wurden um so schneller deutlich: Bei einem leichten Sturz verbog das weiche Alu der Bremssattelaufnahme. Licht und Schatten: tolle Federelmente und „Hammerschmidt“ einerseits. Unsensibles Heck und weiche Bremsmomentabstützung andererseits. VERTRIEB GRÖSSEN PREIS Shock Therapie, Tel. 06126/2267700 www.shock-therapy.com S/M,L/XL 3 499 Euro MESSDATEN GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM 17,5 Kilo 64,8°/65,7° 50 mm/565,6 mm 1 130 mm/355 mm 180 mm/160 mm* Mehrgelenker AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER Marzocchi 66 RCV 180 mm/Fox DHX 3.0 KURBELN/SCHALTUNG Race Face / SCRAM X-9 BREMSANLAGE Formula Oro K-18 Disc LAUFRÄDER Commencal Naben, Sun Ringle Equalizer 29-Felgen, Maxxis Minon DH F 26x2.5-Reifen FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Dickere Reifen aufziehen. 8 Handling, Hinterbaufunktion schwache Bremse, Reifen FREERIDE 1/09 48 GRÖSSEN PREIS Freeride VIRTV S VNITA FORTIOR Bergamont GmbH, Tel. 040/4328430 www.bergamont.de S,M,L,XL 3 599 Euro MESSDATEN 18 Kilo 64,8°/71,0° 50 mm/572 mm 1150 mm/355 mm 180 mm/180 mm* GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER KURBELN/SCHALTUNG BREMSANLAGE LAUFRÄDER abgestützter Eingelenker Rock Shox Totem Coil/Fox DHX 4.0 Truvativ Hammerschmidt/SCRAM X-9 Avid Elixir R Tatoo Naben, Alexrims FR 32 Felgen, Schwalbe Muddy Marry 2.5 FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Der Lenker ist recht schmal. Auch Fahrer um die 80 Kilo sollten hinten eine 350er-Feder verwenden. FAZIT: Das neue „Big Air“ hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt. Geometrie und Ausstattung sind sehr gut, der Hinterbau kann mit der Konkurrenz aber nicht mithalten. COMMENCAL >SUPREME 1 HERSTELLERANGABEN VERTRIEB Geometrie, Ausstattung Hinterbaufunktion 7,5 Freeride MINIMALIST Aktuell kann sich Commencal mit zwei Weltmeistern schmücken: Die Geschwister Rachel und Gee Atherton fahren mit den Bikes aus Andorra im DH-Zirkus der Konkurrenz davon. Das „Supreme 1“ ist eine im Federweg reduzierte Version dieses Downhillers: nur 160 Millimeter Federweg am Heck – das ist Minusrekord in unserem Testfeld. Vorne federt mit der Marzocchi „66“ aber eine standesgemäße 180-Millimeter-Gabel mit Stahlfederinnenleben. Die Geometrie passt zum straffen Heck: Die Front ist leicht erhöht, das Oberrohr und der Radstand sind etwas kürzer als bei der Konkurrenz. In Kombination mit dem niedrigen Tretlager wirkt das Bike sehr kompakt und handlich. Der Hinterbau arbeitet logischerweise straffer als bei den langhubigen Kollegen, doch das Hinterrad folgt den Unebenheiten sehr schnell und dynamisch. Auf den flüssigeren und kehrigen Passagen unserer Teststrecke war das Bike dadurch in seinem Element und machte viel Spaß. Für solches Gelände wurde es entwickelt und hier wirkt das Konzept sehr stimmig. Auf den verblockten, schnellen Passagen hatte das Commencal hingegen arg zu kämpfen. Hier hinterließen auch die Bremsen einen schwachen Eindruck und die Reifen sind zu pannenanfällig. FAZIT: Das Commencal besitzt ein straffes Heck mit relativ wenig Federweg. Doch im Bikepark und in verwinkelten Trails greift das Konzept. Ein handliches Bike für technisch versierte Biker. Das „Supreme 1“ ist ein Spezialist. Der geringe Federweg begrenzt den Einsatzbereich, aber als Bike für flowige Strecken ist es eine gute Wahl. 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de Königsklasse: 180 Millimeter Federweg vorne und satte Hinterbauten – die Freerider aus diesem Testfeld bieten genug Reserven, um es mit allen Herausforderungen aufzunehmen. Einziges Manko: bergauf geht’s meist nur noch mit der Gondel. FREERIDE 1/09 49 9 > MEGATEST NATURGEWALT CORSAIR >MAELSTROM HERSTELLERANGABEN Corsair ist noch nicht lange auf dem deutschen Markt vertreten. Wir haben zum ersten Mal ein Bike der Ami-Schmiede aus Utah im Test. Das „Maelstrom“ hat aber sofort einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zuerst mal optisch: Der stark hydroformierte Rahmen mit seiner interessanten Hinterbaukonstruktion sticht sofort ins Auge. Die Kette wird via Leitrolle über den Drehpunkt gelenkt – das soll trotz eines relativ hohen Drehpunktes Antriebseinflüsse auf die Federung verhindern. Die Ausstattung ist hochwertig und durch die Bank sehr gut gewählt. Einzig die Teleskopstütze wirkt etwas fehl am Platz: Sie treibt das Gewicht und den Preis in die Höhe, aber einen echten Vorteil können wir in dieser Klasse nicht erkennen. Die Geometrie des Bikes ist ausgewogen: Die Front ist relativ flach, das Tretlager tief, der Hinterbau mit 425 Millimetern ziemlich kurz. Man sitzt gut im Bike. Bergab gehört das Corsair zu den Top 3 dieses Tests. Ein so sattes und sicheres Fahrgefühl lieferten sonst nur noch Trek und Specialized. Die Gabel harmoniert optimal mit dem Heck. Der niedrige Schwerpunkt macht das Rad dabei noch angenehm handlich, obwohl es kein Leichgewicht ist. Einziges Defizit: Bergauf kann die Leitrolle am Drehpunkt dem Kettenschräglauf nicht ausreichend folgen, sondern stößt an den Umwerfer. Die Folge: hohe Reibung bei Treten unter Last. Das „Maelstrom“ hat DH-Gene. Die niedrige Front bringt Druck aufs Vorderrad. Gut für Highspeed in Kurven. Der Hinterbau funktioniert super. Die Gabel ist fast auf „Totem Coil“-Niveau. LAPIERRE >FROGGY 718 HERSTELLERANGABEN VERTRIEB Lapierre Deutschland, Tel. 08857/698691 www.lapierrebikes.com GRÖSSEN 43-48 PREIS (nur Rahmen) 1 899 Euro MESSDATEN 15,9 Kilo 66,2°/68,0° 55 mm/578 mm 1 136 mm/355 mm 160 mm/180 mm* GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM AUSSTATTUNG Viergelenker Fox Float 36 RC2/Fox DHX Air 5.0 Shimano Saint/ Shimano Saint Shimano Saint Saint-Naben, Ambrosio DH 35 Felgen, Michelin Mountain x`treme 26x2,50 GABEL/DÄMPFER KURBELN/SCHALTUNG BREMSANLAGE LAUFRÄDER FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Mit einer 180-mm-Gabel ist das Bike auch in heftigem Gelände super. Ansonsten passt alles. Fahrwerk, Handling Gabel schneller am Limit FREERIDE 1/09 50 8 Freeride FAZIT: Das Corsair gefällt dank seines satten Fahrwerks, der gelungenen Geometrie und des niedrigen Schwerpunktes. Die kleine Schwäche in der Kettenführungskonstruktion trübt den Gesamteindruck etwas. Dennoch ein klasse Bike! Cosmic Sport, Tel. 0911/3107550 www.cosmicsports.de S,M,L 4 500 Euro VERTRIEB GRÖSSEN PREIS MESSDATEN 18,5 Kilo 66,0°/69,5° 60 mm/585 mm 1125 mm/365 mm 180/180 mm* GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER KURBELN/SCHALTUNG BREMSANLAGE LAUFRÄDER Mehrgelenker Marzocchi 66 RC3/Marzocchi Roco WC Race Face Diabolus/SRAM X-9 Formula The One Disc Corsair Disc Felgen, Onza Ibex DH Dual Compound 26x2.4 FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Passt eigentlich alles. 9 Fahrwerk, Geo Kettenführung, Laufradqualität Freeride FRANZSCHENKEL Mit dem „Spicy“ haben die Franzosen letztes Jahr ein Topbike in der Enduroklasse etabliert. Das „Froggy“ soll nun bei den langhubigen Freeridern ähnlich erfolgreich sein. Dafür hat Lapierre die Hinterbaukinematik des Endurorahmens übernommen, um 20 Millimeter Federweg erweitert und in einen solide wirkenden Rahmen verpflanzt. Beim Topmodell wurde eine komplette „Saint“-Gruppe verbaut – edel. Luftfederelemente drücken das Gewicht auf unter 16 Kilo – leichter war kein anderer Freerider im Test. Dafür muss man beim „Froggy“ aber mit weniger Federweg an der Front klarkommen. Die Fox „36“ liefert nur 160 Millimeter Federweg, soll aber laut dem Hersteller in Testfahrten von den Teamfahrern für gut befunden worden sein. Die Geometrie wirkt stimmig. Das Tretlager ist tief und die Sitzposition ausgewogen. Im Gelände zeigt das „Froggy“ zwei Gesichter: In flüssigeren Trailpassagen ist es sehr handlich und agil. EnduroFeeling kommt auf. Die Federung arbeitet dynamisch und liefert gute Bodenhaftung. Wird das Gelände heftiger, spürt man, dass die Fox mit einer „Totem“ in Sachen Steifigkeit und Performance nicht mithalten kann. Vorne fehlen dann die Reserven. FAZIT: Das „Froggy“ ist der beste Touren-Freerider im Test. Dank wippfreiem Hinterbau kommt man auch gut bergauf. Bergab macht es in flowigem Gelände viel Spaß. Wenn es heftig wird, sind Trek und Co. besser. „Spicy“ reloaded: Das „Froggy“ fährt sich wie ein Enduro auf Steroiden. Touren-Freerider, die auch gerne im Bikepark unterwegs sind, liegen hier richtig. 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de > MEGATEST > MEGATEST BLOOD DIAMOND MOREWOOD >ZUZA HERSTELLERANGABEN VERTRIEB Oh Mann, Morewood und seine Typenbezeichnungen: Beim Versuch, die Bedeutung des Namens „Mbuzi“ zu entschlüsseln, haben wir im letztjährigen Endurotest ganz tief ins Klo gegriffen. Deshalb lassen wir den Namen des neuen Freeriders aus Südafrika mal beiseite und widmen uns gänzlich den technischen Details. Der Eingelenker mit nur 16 Zentimetern Federweg am Heck kam mit einer – auf dem Papier – sinnvollen Ausstattung zum Test. Von der Geometrie waren wir allerdings etwas überrascht. Anders als das Commencal, das ja ebenfalls nur mit 165 Millimetern Federweg ins Rennen ging, hat das Morewood einen sehr steilen Lenkwinkel für ein Freeride-Bike und auch der Radstand ist ziemlich kurz. Im Gelände ist das „Zuza“ dadurch enorm quirlig unterwegs und springt gut. Das Handling erinnert stark an ein Enduro. In schnellen Passagen ist es im Vergleich zur Testkonkurrenz sehr unruhig. Verstärkt wird dieser Eindruck durch den leblos wirkenden Hinterbau, der dem Untergrund schlecht folgt und Schläge an den Fahrer durchreicht. Leider war auch die Marzocchi „66“ in der Luftversion störrisch und extrem progressiv. Und die Bremshebel der „Formula“Bremse stellten nicht sauber zurück. Nur in sehr verwinkelten, trialartigen Passagen fühlt sich das „Zuza“ richtig wohl, aber diese Nische ist für einen Freerider schon sehr klein. Déjà–vu: Die Silhouette ist bei Morewood ein echtes Erkennungsmerkmal. Die Geometrie ist sehr speziell und schränkt den Einsatzbereich ein. FAZIT: Für einen Freerider ist das „Zuza“ sehr nervös. Mit seinem straffen Hinterbau und dem steilen Lenkwinkel eignet es sich eher für verwinkelte Trails und nicht zu schnelle Downhills. Die Gabel ist schwach. GRÖSSEN PREIS Sports Nut GmbH, Tel. 07121/1447740 www.sports-nut.de S,L 2 999 Euro MESSDATEN 17,1 Kilo 67,5°/70,2° 50 mm/573 mm 1094 mm/360 mm 180 mm/165 mm* GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM Eingelenker AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER Marzocchi 66 ATA 180mm/Rock Shox Vivid 5.1 KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/SRAM X-9 BREMSANLAGE Formula Mega Disc LAUFRÄDER Atomlab Disc-Naben, Spank Subrosa Felgen Schwalbe Muddy Marry Freeride Snake Skin Triple Compound 26x2.5 FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Eine Stahlfeder-„66“ verbessert die DH-Eigenschaften deutlich. 7 Handling in engen Kehren nervös, sehr straffe Federung Freeride FREERIDE 2/07 48 MARSCHFLUGKÖRPER SANTA CRUZ >BULLIT HERSTELLERANGABEN VERTRIEB Shock Therapy, Tel. 06126/2267700 www.shock-therapy.com S, M, L GRÖSSEN PREIS (Rahmenpreis mit Fox DH 3.0) 1 449 Euro Gesamtpreis ca 3 700 Euro MESSDATEN GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM 17,4 Kilo 65,8°/71,2° 50 mm/575 mm 1 114 mm/365 mm 180 mm/180 mm* Eingelenker AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Solo Air 180 mm/Fox DHX 5.0 KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/SRAM X-9 BREMSANLAGE Avid Juicy Seven Disc LAUFRÄDER ST Disc Naben, Sun Ringle Double Track SL1 Disc, WTB Timberwolf DNA Rubber Compound 26x2.5 FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Wer viel ruppige DHs fährt sollte die Bremsmomentabstützung nachrüsten. Ansonsten passt alles. Geometrie, Handling Bremsstempeln FREERIDE 1/09 52 8 Freeride Das „Bullit“ ist das Stehaufmännchen im Hause Santa Cruz. Jahrelang war es der Vorzeige-Freerider der Amis, wurde dann aber vom „VP Free“ aus dem Programm gekegelt. Doch weil die Kundschaft maulte und der Hinterbau des Nachfolgers zickte, wurde das simple Eingelenkskonzept reaktiviert. Mit seinem hohen Schwingendrehpunkt wirkt das „Bullit“ nun wie aus einer anderen Zeit hergebeamt. Die Ausstattung ist durchdacht und für den Einsatzbereich sinnvoll. Einzig die Bremsen sind erfahrungsgemäß etwas zu schwach, wenn die Abfahrten lang und heftig werden. Beim Aufsitzen wirkt das „Bullit“ sehr stimmig und ausgewogen. Man sitzt fast genauso wie auf dem Banshee. Auch im Gelände haben die beiden Bikes viel gemeinsam: Der grüne Bomber hat ein ausgewogenes und agiles Handling. Ohne viel Kraftaufwand lässt es sich in den Manual ziehen und in der Luft bleibt es neutral. Die Federung arbeitet feinfühlig und speziell der Hinterbau schluckt dank des hohen Drehpunktes auch große Schläge souverän weg. Allerdings ist auch beim „Bullit“ deutliches Bremsstempeln zu spüren. Eine Bremsmomentabstützung ist für das Bike lieferbar, war an unserem Modell aber nicht verbaut. Die Luftversion der „Totem“ kann in Sachen Agilität nicht ganz mit dem Stahlfedermodell mithalten, arbeitet aber noch immer sehr gut. FAZIT: Das „Bullit“ ist ein solider und ausgewogen zu fahrender Freerider. Im Downhill-Modus sind andere Bikes laufruhiger und bremsneutraler, aber im Bikepark ist es sehr gut aufgehoben und vermittelt viel Fahrspaß. Retrodesign, aber zum alten Eisen gehört das „Bullit“ noch lange nicht. Wir empfehlen aber die Bremsmomentabstützung, sonst leidet die Hinterbau-Performance beim Bremsen. 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de > MEGATEST > MEGATEST SILBERKUGEL SOLID HERSTELLERANGABEN VERTRIEB Die deutsche Schmiede Solid hat sich mit dem „Mission 9“ einen guten Namen im Downhill-Sektor gemacht. Das neue Freeride-Bike „Mission 7“ besitzt die gleiche Hinterbaukonstruktion und ein ganz ähnliches Rahmendesign wie der große Bruder. Auch bei der Ausstattung sieht man die DH-Wurzeln: Das kleine Ritzelpaket am Hinterrad zeigt gleich, dass die Mission nicht Tour, sondern Abfahrt heißt. Auch der spartanische Rennsattel ist nichts für lange Tretpassagen. Die restliche Ausstattung passt gut zum Einsatzbereich: kräftige „Code“-Bremsen, dicke Reifen mit weicher Gummimischung und oben drauf der „DHX“ mit edler Titanfeder. Die spart etwas Gewicht, ohne Abstriche im Federverhalten zu machen. Das Solid gibt es nur in einer Größe, Tester über 1,85 Meter saßen etwas beengt. Kleineren Fahrern passte es aber sehr gut. Im Gelände überzeugte uns das Fahrwerk sofort: Hinterbau und Gabel arbeiten sehr harmonisch und feinfühlig. Auch bei hohem Tempo und schweren Schlägen kommt es nie spürbar ans Limit. Die Front ist nicht zu hoch, so hat der Fahrer immer genug Druck auf dem Vorderrad und kann in Kurven das Gas stehen lassen. In flowigen Passagen gefiel die Agilität des Solid. Wird das Gelände steil und ausgesetzt, vermittelt die Geometrie aber nicht ganz die Souveränität der Testbesten. Tiefer als auf dem Bild darf man beim „Mission 7“ den Sattel nicht versenken, sonst schrabbelt der dicke Reifen bei voller Hubausnutzung am Leder. SPECIALIZED>DEMO 7 II HERSTELLERANGABEN VERTRIEB Specialized Europe, Tel. 0031/314/676600 www.specialized.com GRÖSSEN S,M,L PREIS 3 999 Euro MESSDATEN GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM AUSSTATTUNG 17,3 Kilo 64,1°/63,5° 35 mm/581 mm 1 173 mm/380 mm 180 mm/178 mm* Viergelenker A GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Solo Air 180mm/Fox DHX 5.0 KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/Sram XO BREMSANLAGE Avid Elixir R Disc LAUFRÄDER Specialized Disk Naben, Specialized DT Swiss F550 Disc Felgen, Specialized Chunder Dual Compound 26x2.3 FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Bottom-out ganz rein und vollen Druck ins Piggyback, um Durchschläge zu vermeiden. Geometrie, Handling weiche Felge, Laufradqualität FREERIDE 1/09 54 50 9,5 Freeride >MISSION 7 PRO GRÖSSEN PREIS Solid Bikes Europe, Tel. 07441/952450 www.solidbikes.de M unisize 3 999 Euro MESSDATEN 17,5 Kilo 65,6°/68,8° 45 mm/578 mm 1 195 mm/360 mm 180 mm/180 mm* GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM Mehrgelenker AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER RockShox Totem Solo Air/Fox DHX 5.0 (Titanfeder) KURBELN/SCHALTUNG Truvativ Holzfeller/Shimano XT BREMSANLAGE Avid Juicy Code LAUFRÄDER Reverse-Naben, One Zero 934 Disc-Felgen, Muddy Mary Freeride 2.5 Gooey Gluey FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Größere Kassette hinten drauf, sonst heißt es oft schieben. Sattel nicht zu weit runter, sonst schleift der Reifen. FAZIT: Das „Mission 7“ ist ein echter Mini-Downhiller. Das Fahrwerk arbeitet nahe am Optimum und ist sehr schluckfreudig. In verblocktem Gelände etwas anspruchsvoller zu fahren als Trek und Specialized. Aber dennoch ein sehr gutes Bike. Fahrwerk, Handling schwache Übersetzung 9 Freeride PLATZHIRSCH Als das „Demo“ vor zwei Jahren auf den Markt kam, war sein hydroformiertes Geröhr State of the Art und der niedrige Schwerpunkt gab dem Bike ein sensationelles Handling. An die Optik des „Demos“ hat man sich mittlweile gewöhnt und das Rahmendesign mit dem durchhängenden Unterrohr und dem tief sitzenden Dämpfer findet sich heute auch bei vielen Konkurrenten. Seit der Einführung hat Specialized an seinem Viergelenker eigentlich nichts verändert. Nur die Farbe schwankte von Jahr zu Jahr zwischen schrill und dezent. 2009 ist es fast schon schlicht in klassischem Schwarz gehalten. Die Ausstattung ist gut gewählt und leicht: „Totem“-Luftgabel, die sehr guten „Elixir“-Bremsen und die neuen DT „F550“-Felgen halten das Gewicht in Grenzen. Die Geometrie ist uns wohlbekannt und ziemlich ideal: Man sitzt leicht zurückversetzt und sehr tief im Bike – das „Demo“ passte jedem Tester sofort perfekt. Bergab bietet es so Reserven ohne Ende und lässt auch Anfänger sehr entspannt durch heftigstes Gelände ballern. Die Federelemente harmonieren gut. Der Hinterbau arbeitet bei jedem Tempo enorm geschmeidig und bietet sensationelle Bodenhaftung. Nur bei heftigen Schlägen fehlt es ihm etwas an Endprogression. Ab und zu schlägt der „DHX“-Dämpfer spürbar durch. Nach wie vor aber ein super Freerider. FAZIT: Das „Demo 7“ ist immer noch ein exzellentes Freeride-Bike für Bikepark und heftiges Gelände. Man muss schon das Trek „Session“ im direkten Vergleich fahren, um zu erkennen, dass es tatsächlich noch einen Tick besser geht. Die „Totem Air“ arbeitet beim „Demo“ sehr sensibel. Die Agilität einer Stahlfedergabel hat sie aber nicht ganz. 10 Freeride FREERIDE RANKING: maximal 10 Punkte. Mehr Infos zum Test unter www.bike-freeride.de THRONFOLGER TREK >SESSION 88 FR HERSTELLERANGABEN Trek legt derzeit ein ziemlich eindrucksvolles Comeback hin. Bereits in der Enduroklasse haben die Amis mit dem „Remedy“ für Furore gesorgt. Und das „Session 88 FR“ macht in der 180er-Klasse nahtlos weiter. Die Hinterbaukonstruktion ist auch hier ein Mehrgelenker mit Drehpunkt im Ausfallende und schwimmend gelagertem Dämpfer. Solide Bontrager-Laufräder mit sehr griffigen Reifen, Stahlfederelemte vorne und hinten und eine komplette „Saint“-Gruppe bilden die sehr gute Ausstattung. Optisch wirkt das Bike mit den massiven und dennoch elegant geformten Rohren und den durchdesignten Anbauteilen wie aus einem Guss. Die Geometrie ist angenehm: Man sitzt sehr ausgewogen und tief im Bike, der Lenkwinkel ist flach. Auf dem Trail war das „Session“ dann auch die erhoffte Offenbarung: Erst wenn man mit dem Trek durchs Gelände fräst, merkt man, was einem beim Specialized „Demo“ fehlt: Die perfekte Harmonie von Front und Heck ist beeindruckend. Der Hinterbau schluckt alles, sackt aber nie durch und passt damit ideal zur agil und linear arbeitenden „Totem“. Das Handling ist sehr ausgewogen. Handlich lässt sich das Bike durch enge und weite Kehren zirkeln. Selbst in verblockten, steilen Passagen bleibt man völlig entspannt und fühlt sich stets sicher – perfekt! Die Reifen sind vollkommen pannenresistent und bieten exzellenten Grip. Die Bremsen sind kraftvoll, am Hinterbau gab die „Saint“ bei Nässe aber heulende Geräusche von sich. FAZIT: Das „Session“ ist unser neuer Testsieger. Im Vergleich zum Specialized ist der Hinterbau etwas besser und das Handling neutraler. Für Einsätze im Park und auf heftigen DH‘s gibt es derzeit kein ausgewogeneres Bike. Vi Modelle laufenn zwe Viele zwei ei bbi bis is ddrei drrei e JJahre aahhre r iim m Pr PProgramm rog oggraamm ogra m der Hersteller und außer der Far Farbe ändert arrbe be uund ndd dden en KKomponenten en oom mpo pone nenntten en änd sich nichts. Damit wir euch nicht mit den gleichen Bikes d ewig gleich langweilen, sind solche Modelle ab heute nicht mehr mit dabei. Trotzdem sollt ihr den Überblick über die unterschiedlichen Freerider am Markt nicht verlieren. Deshalb gibt es zur Orientierung die Noten der „alten“ Räder aus den Tests der vergangenen Jahre rechts im Überblick. Die ausfühlichen Vergleiche könnt ihr zusätzlich als PDF von unserer FREERIDE-Homepage runterladen – natürlich umsonst. Wenn euer Traumbike also diesmal nicht dabei ist, findet ihr es bestimmt im Archiv. Und sollte damals eher die Ausstattung denn der Rahmen das da Problem für ür eine e schlechte Bewertung rtung gewesen rtun gewe ge ewese weesen seen sein, checkt se hecktt einfach beim Hersteller teller die neuen en Specs Sp Speecss wahwah a sc chheeinnlic liich ch hat haat auch auc u h er den denn Test T t gelesen geele l se s n und unnd nachgebessert. nach na chge gebe bbeessser ert. scheinlich BIKES 2007 ALUTECH/ PUDEL CANNONDALE/ „PERP 1“ CANYON/ TORQUE FRX FUSION/ WHIPLASH XT GHOST/ FR NORTHSHORE GIANT/ GLORY ZERO GROSSMAN/ FR 07 MARIN/ QUAKE 7.2 MOREWOOD/ SHOVA LT 7.6 NOX/ FLUX HC 8.0 ROCKET/ FR COMET ROTWILD/ R.E.D 1 SANTA CRUZ/ VP FREE V SOLID/ LIBERATOR SPECIALIZED/ DEMO 7 1 UMF/ FREDDY 1 TEAM VOTEC/ VFR ZONENSCHEIN/ PAN FREUDE Note 8,5 9,5 9,5 9 7 7 7 8 8 8 8,5 9 8 8,5 10 7 9 9.5 VERTRIEB GRÖSSEN PREIS Bikeurope B.V./Trek, Tel. 0180/3507010 www.trekbikes.com 15.55, 17.5, 19.5 3 999 Euro MESSDATEN GEWICHT OHNE PEDALE LENK-/SITZROHRWINKEL VORBAU-/OBERROHRLÄNGE RADSTAND/TRETLAGERHÖHE FEDERWEG VO./HI. (*Herstellerangaben) HINTERBAUSYSTEM 17,2 Kilo 64,3°/59,0° 45 mm/589 mm 1 171 mm/355 mm 203 mm/203 mm* Mehrgelenker mit ABP AUSSTATTUNG GABEL/DÄMPFER Rock Shox Totem Coil 180mm/Fox DHX 5.0 KURBELN/SCHALTUNG Shimano Saint/Shimano Saint Shadow BREMSANLAGE Shimano Saint Disc LAUFRÄDER Bontrager Big Earl Disc Narben, Bontrager Felgen Bontrager Big Earl Wet Gum-Bi Dual Compound SC Casing 26x2.5 FREERIDE-PERFORMANCE DH HIGHSPEED DH TECHNISCH PARK/TRIX ALLROUND TOUR/TRAIL BERGAUF Tuning-Tipp: Passt alles. 10 Fahrwerk, Geometrie, Handling nix BIKES 2008 BELLACOOLA/ PRIME CANNONDALE/ PERP 3 CANYON/ FRX 9.0 FUSION/ WHIPLASH GHOST/ FR NORTHSHORE 600 KONA/ STINKY MONDRAKER/ PLUNDER NORCO/ SHORE 2 ROCKY MOUNTAIN/ FLATLINE 2 SCOTT/ GAMBLER FR 20 SPECIALIZED/ DEMO 7 VOTECT/ V.FR ride ride eeee FrFr Note 7,5 9 9,5 9 7,5 8,5 8 9,5 8 8 10 9,5 FREERIDE 2/08 55