Chronik 2000 - 2005

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Chronik 2000 - 2005
80 Jahre
Reiterverein Balve e.V.
Chronik
2000 - 2005
und Rückblicke
auf die Vereinsgeschichte
Unseren Mitgliedern, Freunden und Förderern gewidmet
© 2005 by Reiterverein Balve
Redaktion: Rudolf Rath
Dokumente und Fotos: Reiterverein Balve und Privat
Alle Rechte an Bild und Text bleiben vorbehalten, auch die des auszugsweisen
Nachdrucks, der fotografischen Wiedergabe und der Vervielfältigung, auch die
unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet
werden.
Herstellung: Zimmermann Druck + Verlag GmbH, Balve
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Inhaltsverzeichnis
Anmerkung...................................................................................................................................... 4
Ein kurzes Vorwort zur Kurz-Chronik............................................................................................ 5
Das waren noch Zeiten… ................................................................................................................ 6
Turnier-Highlights 1980 - 2005 .................................................................................................... 14
Unsere Fotoseiten: Wir können uns sehen lassen ......................................................................... 25
Der Vorstand 2000 bis 2005 ......................................................................................................... 26
Turniergemeinschaft sichert Großveranstaltungen ....................................................................... 26
Investitionen mit Blick nach vorne ............................................................................................... 26
Aus dem Tagebuch des Chronisten:.............................................................................................. 28
Chronik 2000 - 2005 ..................................................................................................................... 28
Elisabeth Kruse auf Erfolgskurs ................................................................................................... 45
Munteres Treiben in der Jugendabteilung ..................................................................................... 46
Schulbetrieb auf Hochtouren ........................................................................................................ 50
Mitglieder-Ehrungen und Mitglieder-Gedenken .......................................................................... 52
Internet: Der Reiterverein präsentiert sich .................................................................................... 54
Quellenverzeichnis ........................................................................................................................ 55
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Anmerkung
Vor fünf Jahren veröffentlichte der Reiterverein Balve e.V. erstmals eine Chronik. Sie erfasste,
als „Jubiläumsbuch“ zum 75-jährigen Bestehen, den Zeitraum von der Gründung des Vereins im
Jahre 1925 bis zum Vereins- und Turniergeschehen im Sommer 2000. Die hiermit vorgelegte
„Chronik 2000 – 2005“ berücksichtigt zwar auch frühe Vereinsgeschichte. Vor allem aber enthält sie Rückblicke auf die letzten fünf Jahre. Nicht nur in ihrer äußeren Gestaltung, sondern
auch mit den Texten und Fotos führt diese Broschüre die Berichterstattung unseres Jubiläumsbuches aus dem Jahre 2000 konsequent weiter. Beide Veröffentlichungen spannen nun den Bogen
über 80 Jahre Vereinsgeschichte.
Voraussetzung dazu war der Aufbau eines Vereinsarchivs. Diese Aufgabe übernahm ich ab
1998. Viele Mitglieder haben mich dabei hervorragend unterstützt. Inzwischen stellt diese chronologische Sammlung und Erfassung von Schriftgut, Presseveröffentlichungen und Fotos die
Geschichte des Reitervereins bis zum aktuellen Stand nahezu lückenlos dar. Dank dieses umfangreichen Materials konnte ich vor fünf Jahren das „Jubiläumsbuch“ erarbeiten und nun diese
„Chronik 2000 – 2005“ schreiben.
Zur Erstellung und Gestaltung dieser Chronik haben insbesondere beigetragen: Dieter Graf
Landsberg-Velen, Rosalie von Landsberg, Matthias Camminady, Lissa Klute, Egon und Susanne
Appelhans, Martina Krumrei, Christina Vogel und Norbert Wuttke. Vor allem ihnen danke ich
für ihre engagierte Unterstützung.
Mit Abschluss dieser Chronik übergebe ich Archivsammlung und -verwaltung sowie Chronistenaufgabe an einen Nachfolger. Ihm wünsche ich, was auch mir diese Arbeit zum Hobby machte, nämlich die Liebe zum Pferd und die Freude am Reitsport sowie am Zusammensein mit Pferdefreunden. Wenn dann noch eine - wenn auch oftmals belächelte - „Sucht“ des Sammelns,
Sichtens und Auswertens von Berichten, Eindrücken, Erlebnissen am Computer (siehe unten!)
hinzukommt und dies von verständnisvollen Familien- und Vereinsmitgliedern hilfreich begleitet
wird, ja dann steht der nächsten Chronik eigentlich nichts mehr im Wege.
Rudolf Rath
Oktober 2005
Bild 89
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Ein kurzes Vorwort zur Kurz-Chronik
Das Geleitwort in unserem Jubiläumsbuch ‚REITERVEREIN
BALVE 1925 – 2000’ hat bereits den historischen Faden durch
die ersten 75 Jahre der Vereinsgeschichte gezogen. Es hat den
gravierenden Wandel im Vereinsleben aufgezeigt, der mit dem
ebenso radikalen Wandel unserer Gesellschaft, einer Symbiose
von Leistungs- und Freizeitgesellschaft, einhergeht. Es hat mit
Blick auf das letzte Berichtsjahr 2000 konstatiert, dass der Verein
nun über Anlagen verfüge, die den Erfordernissen sowohl des
Alltagsbetriebes als auch internationaler Turniere gerecht werden, und es hat daran den Wunsch geknüpft, dass dieses Potenzial in den Folgejahren auch sinnvoll genutzt werde.
In unserer schnelllebigen Zeit wollen wir nicht das nächste runde
Jubiläum abwarten, bis erneut dokumentiert wird, ob der genannte Wunsch seine Erfüllung fand. Darum soll diese Kurzchronik schon einmal fünf weitere Jahre
mit ihren Geschehnissen präsentieren, zumal sie ein Bild voller Leben und Aktivitäten, jedoch
auch so mancher Sorgen aufzuzeigen vermag.
Das Bild voller Leben sieht man täglich auf unseren Anlagen, und dabei bereitet besondere
Freude, dass es von vielen Jugendlichen geprägt wird. Die jährlichen Veranstaltungen, die Hallenturniere im Winter und das OPTIMUM im Sommer bezeugen auf ihre Weise, was der Verein
zu bewegen gewillt und in der Lage ist. Der gelungene Einstieg in die internationale Turnierszene und der Verlauf der Deutschen Meisterschaften im olympischen Jahr 2004 bezeugen auch das
großartige Engagement unseres ehrenamtlichen Helferteams, was uns mit Stolz und Dankbarkeit
erfüllen kann.
Die vorgenannten positiven Fakten beheben aber leider nicht die finanziellen Sorgen, die sich
aus der momentanen Wirtschaftslage ergeben. Diese erschwert die Kostentragung der Pferdehaltung und Reitstunden. Sie bedroht damit zwangsläufig den Fortbestand des Reitbetriebes; sie
macht zudem unsere Turniere mangels Sponsoren zum Risiko.
Doch sei uns das kein Anlass zur Entmutigung. Die nun 80 Jahre unseres Vereinslebens berichten von vielen Problemen, aber auch von unserer Fähigkeit, sie zu lösen. Unsere Liebe zu den
Pferden und die Freude an unserem Sport sind die Kraftquellen, aus denen wir gemeinschaftlich
die Aufgaben unseres Vereins auch weiterhin bewältigen können. Nutzen wir sie!
Graf Landsberg-Velen
Vorsitzender
Bild 88: Portrait oben:
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Das waren noch Zeiten…
Wocklum steht und stand immer auch in enger Verbindung mit den Gemeinden des früheren
Amtes und der heutigen Stadt Balve. Darüber und über das frühere Wocklum berichten unser
Chronisten und zwei weitere Zeitzeugen. Einige dieser Berichte wurden bereits in den „Geschichten aus der alten Zeit II“*, herausgegeben von der Rumänienhilfe der Kolpingsfamilie Balve, veröffentlicht. Sie sind hier durch die entsprechenden Seitenzahlen gekennzeichnet.
Balve - Wocklum: ein heißer Draht
Zwischen Balve und dem Reiterverein besteht schon seit dessen Gründung immer eine enge
Verbindung. Die Wocklumer Reiterei kann sich seit über 75 Jahren auf die Pferdefreunde aus
Balve und Umgebung verlassen. Sie gehören zu den Gründern und langjährigen Mitgliedern des
Vereins, Balver Jugendliche und Erwachsene stellen einen guten Teil der aktiven Reiter. Und
Balver sind ein Teil der Turnierbesucher, die mit Stolz erleben, welch besonderen reitsportlichen
Anreiz die Turniere auf national und international bekannte Reitergrößen ausüben. Das fordert
zur Revanche heraus: An den Historischen Festzügen, 1980 in Balve aus Anlass der Verleihung
der Stadtrechte vor 550 Jahren, 1985 in Beckum zum 700-jährigen Bestehen, 1990 Festzug beim
Kreisschützenfest in Balve, beteiligen sich Wocklumer Reiterstaffeln. Bürgermeister Paul Lübke
erhält 1987 für langjährige Verdienste um den Sport in der Stadt Balve die Stallplakette des RV
Balve.
Und so setzt sich das Wechselspiel weiter fort: 1991 wird die junge Reiterin Jeanette Brähmer
als „Sportlerin des Jahres 1990“ durch Bürgermeister Johannes Waltermann geehrt. 1993 finden
sich in Wocklum viele Balver zum Tag der Offenen Tür ein; Musikverein und Männerchor Balve gestalten den Gottesdienst in der Reithalle mit. Zur Festveranstaltung zum 75-jährigen Jubiläum des Reitervereins Balve am 25. November 2000 in der Schützenhalle Volkringhausen überbringt Bürgermeister Manfred Rotermund die Grüße (und einen Scheck) der Stadt Balve. Bei
einem Festakt verleiht der Rat der Stadt am 16. Dezember 2000 Dieter Graf Landsberg-Velen die
Ehrenbürgerschaft der Stadt Balve für sein "jahrzehntelanges außerordentliches Engagement im
nationalen und internationalen Reitsport und die damit verbundene positive Auswirkung auf die
Stadt Balve". Davon profitiert auch das Goldene Buch der Stadt Balve: Die Königliche Hoheit
Infanta Dona Pilar de Borbón, Schwester des spanischen Königs Juan Carlos, die aus Anlass des
75-jährigen Geburtstages von Dieter Graf Landsberg-Velen nach Balve gekommen ist, trägt sich
dort ein, ein Autogramm von seltenem Wert. Der Stadtsportverband Balve ehrte Elisabeth Kruse
am 25. Februar 2005 aufgrund ihrer reitsportlichen Erfolge als ‚Sportlerin des Jahres 2004’.
Und auch dies fördert die guten Beziehungen zwischen der Stadt und dem Reiterverein Balve:
Zur guten Tradition der großen Wocklumer Turniere gehört der "Steh-Empfang" für die Mitglieder des Rates der Stadt Balve und die Reitsportler durch den Vorsitzenden und Mitglieder des
Vorstandes mit anschließendem Besuch des Turniers.
(Rudolf Rath, Seite 85 f.)
*
Mit freundlicher Genehmigung der Autoren und des Hg. Arbeitskreis Rumänienhilfe der Kolpingsfamilie
Balve
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Foto 98
1928: Max Graf von Landsberg-Velen als historischer Ritter mit Gefolge im Hönnetal
1925: Telefonbücher in Gefahr - Felix Graf Luckner kommt!
Die Jagd als Chronist führte mich auch auf die Spuren von Felix Graf Luckner. Wer weiß schon
noch, dass Max Graf Landsberg-Velen 1925 seinen Freund, den berühmten Seeoffizier, auf
Schloss Wocklum zu Gast hatte? Erst wenige Jahre zuvor hatte er Seeschlachten mit dem Hilfskreuzer "Seeadler" im Atlantischen und Pazifischen Ozean siegreich überstanden. Seine "SeeTeufel"-Bücher hatten ihn als Abenteurer und Held längst berühmt gemacht Und wieder plante
er weitere Weltreisen mit einem Segelschiff. In Balve lauschten viele Menschen gebannt seinen
spannenden Erlebnissen. Aber auch das gehörte zu seinen spektakulären Auftritten: Mit seinen
kräftigen Händen nahm er dickste Telefonbücher, und mit einem Ruck riss er sie auseinander,
eine Leistung, die ihm nun wirklich keiner nachmachen konnte. Ob er mit diesen rohen Kräften
auch die Telefonbücher im Schloss zerpflückte, ist nicht überliefert. Ebenso wenig bekannt ist,
ob er mit solchen Demonstrationen der Stärke seinen adligen Wocklumer Freund bei der Gründung des Reit- und Fahrvereins Balve in diesem Jahr unterstützte. Das Gründungsprotokoll jedenfalls gibt darauf keinerlei Hinweise, nennt aber als Mitgründer Conrad Albersmeier, Wocklum, Josef Allhoff, Wilhelm Hertin, Theodor Hörster, Heinrich Kohne und Heinrich Cordes aus
Balve, Wilhelm Schulte und Wilhelm Hörster, Horst/Eisborn, Wilhelm Recke, Binolen, Josef
Lürbke, Beckum, Hermann Schulte, Volkringhausen, Karl Bongard und Johann Vedder, Mellen,
Hermann Fabry, Langenholthausen, Heinrich Schulte, Frühlinghausen, Paul Lohmann, Garbeck,
und Franz Büsche, Höveringhausen.
(Rudolf Rath, Seite 84 f.)
Kriegsgefangene in Wocklum
Auf dem oberen Teil des heutigen Dressurplatzes befand sich ein Lager für ca. 40 russische
Kriegsgefangene, bewacht von 3 – 4 Wachleuten bzw. Soldaten. Ein Teil von ihnen arbeitete in
der Fabrik, ein anderer wurde jeden Morgen mit der kleinen Schmalspurbahn auf vier Loren in
den Steinbruch zum Arbeiten gefahren. Diese Bahn verlief teilweise parallel zur Straße, überquerte dann in Höhe der Schlossmauer-Ecke die Weiden. Abends, gegen 18 Uhr, kamen sie wieder zurück. In einer Küche, nahe des Lagers, sorgte Frau Bombeck aus Wocklum mit einer
Hilfskraft für die Beköstigung. Ihr Ehemann, Ernst Bombeck, leitete die Fabrikschmiede. Für die
Gefangenen wurde gut gesorgt. Sie litten, so glaube ich, keine Not. Dafür sorgte auch Frau
Bombeck. „Alles für meine Russen“, sagte sie, wenn Kartoffeln oder Steckrüben geliefert wurden. Im Frühjahr 1945 wurden auf einmal die Gefangenen auf Lastwagen abtransportiert, Richtung Soest, wo die Amerikaner bereits eingerückt waren.
(Werner Hahn)
Reithalle in Wocklum als Lagerstätte für Lebensmittel
Auf dem Holzfußboden der alten Reithalle war zu Beginn des Krieges Weizen eingelagert worden. Lose aufgeschüttet, ca. 2 m. hoch, musste dieser Weizen von einigen Männern mit Schau7
feln regelmäßig umgeschichtet werden. Zum Kriegsende wurde der Weizen wieder zum Bahnhof
nach Sanssouci geschafft und in Waggons verladen. Danach lagerten in der Reithalle Zucker und
große Mengen Streichhölzer. Der Zucker war verpackt in Säcken mit je 2 Zentnern und Kartons
von ca. 20 kg. Die Ware gehörte der Firma Bommers & Schuchert in Iserlohn.
(Werner Hahn)
Alles umsonst!
Frühjahr 1945. Der zweite Weltkrieg war vorbei. Amerikanische Besatzungssoldaten hatten in
Wocklum Station gemacht. Bis auf das Torhaus wurde alle Häuser geräumt, auch das Schloss
Wocklum. … Wir Kinder fanden das ganz schön spannend und aufregend. … Und es ging uns
damit nicht schlecht: Schokolade, Weißbrot, Cornedbeef in kleinen Dosen, Bohnenkaffee in
kleinen Tüten, lauter unbekannte leckere Dinge für uns, wir bekamen etwas geschenkt, und es
war einfach toll.
Eines Tages trafen viele ehemalige polnische Kriegsgefangene in Wocklum ein, sie gingen alle
zur Reithalle. Einige von ihnen kannte ich; sie hatten auf dem Gutshof in Wocklum gearbeitet.
Ich war neugierig und lief auch zur Reithalle. Dort sah ich, dass aus einer Tür handliche Pakete
auf Bollerwagen und Karren geladen wurden. Was war in den Paketen? Da sah ich einen Polen,
den ich kannte, und fragte nach dem Inhalt der Pakete. „Zucker“, lautete seine Antwort. „Kann
ich auch ein Paket bekommen?“, wollte ich wissen. „Ja, das kann ich machen, aber dafür musst
du mir 10 RM geben“, antwortete er. Schnell rannte ich nach Hause zu meiner Mutter. Sie konnte es nicht glauben, Zucker ohne Marken? Sie gab mir 10 RM. Was das Zeug hielt, lief ich zurück und bekam für 10 RM ein großes Paket Zucker. „Pass auf, dass dich keiner damit sieht!“,
warnte mich der ehemalige Kriegsgefangene noch. Ich wollte nach Hause schleichen, wurde aber
von zwei Wocklumern erwischt: „Was schleppst du da?“ Es half kein Lügen, denn auf dem Paket stand ganz groß „ZUCKER“.
So erfuhren sie von den Zuckervorräten in der Reithalle. Es sprach sich wie ein Lauffeuer herum: Jeder wollte Zucker. Es gab nicht nur Zucker in großen Paketen, es gab sogar Zucker in großen Säcken, und es gab zu allem Zuckerüberfluss noch große Mengen Streichhölzer. Die Reithalle war voll von Zucker und Streichhölzern. In den nächsten Tagen kamen Leute aus Balve,
Beckum und von wer weiß woher. Alle holten sich Zucker und Streichhölzer, aber ohne Geld
und Bezugsscheine.
Wir Kinder bauten aus Ziegelsteinen kleine Feuerstellen, zündeten mit den vielen Streichhölzern
das Holz an und setzten einen alten Topf oder eine alte Pfanne auf das Feuer. Da hinein kam
dann der Zucker, der geschmolzen wurde, bis er flüssig und goldbraun war. Die Masse ließen
wir erkalten, und fertig waren die leckersten Bonbons. Das ging so lange gut, bis fast alle Kinder
von den Zuckerbonbons Zahnschmerzen bekamen. Trotzdem schmeckten sie einfach herrlich…
(Werner Hahn, Seite 26 f.)
Anfänge der Reiterei nach dem 2. Weltkrieg
Hubert Albersmeier kam aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause. Er brachte seinen Kriegskameraden Kurt Matzke mit, der seine Heimat im Osten verloren hatte und nicht wusste wohin.
Nach einigen Wochen sattelten sie die ersten Pferde, mit primitiven Mitteln nur, wie sie zur Verfügung standen. Schon einige Tage später unternahmen sie die ersten Versuche im Springen. Als
Hindernis stand lediglich eine Leiter zur Verfügung. Kurt Matzke und noch ein anderer hielten
sie fest, und dann ging es rüber, immer ein bisschen höher. Das Pferd hieß „Ali“, ein Hengst. Mit
diesem Pferd gewann Hubert Albersmeier beim 1. Balver Turnier auf Allhoffs Wiese die
Springprüfung. Das war im Jahre 1947. Kurz darauf schon kamen auch Heinz Lürbke und Jupp
Häseler aus Beckum, Jüppel Albersmeier, Wocklum, Franz Leppelmann aus Wulfringhausen,
Clemens Tillmann aus Niedernhöfen nach Wocklum. Mit ihnen stellten sich die ersten Turniererfolge ab 1948 auf dem Wocklumer Gelände ein.
(Werner Hahn)
Vorsicht! Am Balver Bahnhof droht Gefahr für Ross und Reiter
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Die Postkutsche hat ausgedient: Erstmals 1912 dampft die Eisenbahn durch das Hönnetal und
verbindet die Menschen aus dem Balver Raum, aber auch die heimische Kalkindustrie mit dem
Rest der Welt. Und nun können auch Turnierpferde schonend per Bahn befördert werden. Über
den Balver Bahnhof gelangen sie mühelos an ihr Ziel Wocklum. Und umgekehrt: Turniere im
gesamten westfälischen Raum sind ohne zeit- und kraftaufwändige Kutschfahrten zu erreichen.
Wenn es da nicht doch ein Problem gäbe: Eine hölzerne Rampe am Balver Bahnhof. Sie, die den
Brückenschlag zwischen Viehwagen und Bahnsteig herstellt, birgt einige Risiken. Wiederholte
Anmahnungen beim Balver Bahnhofsvorsteher schaffen keine Abhilfe. So wendet sich der besorgte Vorsitzende des Reitervereins im Jahre 1953 schließlich an die Bahnmeisterei in Menden
als vorgesetzte Dienststelle mit dem dringenden Appell,
„hier bald Abhilfe zu schaffen. Die zur Zeit vorhandene Verladerampe für Pferde kann als
solche schon beinahe nicht mehr bezeichnet werden. Abgesehen davon, daß sie zu schmal
ist – sie müßte mindestens die Breite der Schiebetüren bei den Viehtransportwagen haben , ist die Holzeinfassung defekt, zum Teil faul und mit herausstehenden Nägeln und ähnlichen scharfen Gegenständen versehen. Das Seitengeländer ist einem scharfen Windstoß
kaum noch gewachsen."
Ein Jahr zuvor, im Juni 1952, nahm erstmals der bekannte Springreiter Hans Günter Winkler an
einem Turnier in Wocklum teil. Unter seinen Pferden auch die bereits erfolgreiche Stute Halla,
die mit ihrer hervorragenden Leistung zum legendären Ruf des Reiterpaares beitragen sollte.
Natürlich kamen beide nicht per Kutsche, sondern verschafften der Verladerampe am Balver
Bahnhof zusätzliche Bedeutung, die in dem Beschwerdebrief anklingt:
"Zu unserem kommenden eigenen Turnier werden voraussichtlich über 100 Pferde per
Bahn antransportiert und auch wieder verladen werden. Unter diesen wie auch unter unseren eigenen befinden sich eine Reihe bekannter und wertvoller deutscher Turnierpferde,
deren Taxwert bis zu 30.000,- beträgt...“.
Diese Werte sind allerdings inzwischen überholt. Ob deshalb Turnierpferde keine Bahnkarte
mehr lösen? Sie und ihre Begleiter sind längst umgestiegen, genießen in hochmodernen Transportern das ausgebaute Straßennetz, das auch Wocklum mit dem Rest der Welt verbindet.
(Rudolf Rath, Seite 86 f.)
Arbeitsstelle Bahn oder Bahnhof Balve
… Auf der Hönnetalstrecke von Neuenrade nach Menden war Balve immer ein markanter Bahnhof. Wer von den älteren Mitbürgern kann sich nicht noch an die großen Stapel Grubenholz erinnern, die immer am Bahnhofsgleis aufgestapelt lagen? Besonders schwierig gestalteten sich für
uns Eisenbahner die Reitturniere in Wocklum. Zu den ersten Turnieren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beinahe alle teilnehmenden Pferde mit dem Zug transportiert. Ausgeladen wurden
diese am Balver Bahnhof, weil hier eine Verladerampe vorhanden war. Wenn das Turnier beendet war, ging der ganze Tross oftmals nach Wiesbaden-Bieberich weiter zum nächsten Turnier.
Dann mussten Fahrpläne aufeinander abgestimmt werden oder oftmals auch Sonderfahrten organisiert werden, damit Winkler, Linsenhoff, Thiedemann und Co. pünktlich beim nächsten Turnier waren…
(Georg Schulte, Seite 126 f.)
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Foto 97:
1980: Historischer Festzug zur 550-Jahr-Feier der Stadt Balve
mit (v.l.) Elke Schwarz, Leo Mertens u. Marianne Bettermann
Balver Malteser betreuten Besucher und Reiter
Der „Chef“ in der Nähe - das verpflichtete. 1961 gründete sich auch in Balve eine Ortsgruppe
des Malteser-Hilfsdienstes. Schon im Jahr darauf betreuten die jungen Helferinnen und Helfer
erstmals das Wocklumer Reitturnier ihres Bundesvorsitzenden Dieter Graf Landsberg-Velen. Sie
lösten damit die Sanitäter aus anderen MHD-Ortsgruppen ab, die nach Wocklum abkommandiert
worden waren. 10.000 Besucher auf den Holzbänken und am Start die Reiter der deutschen Spitzenklasse - die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in ihrem Sanitätszelt und an den Turnierplätzen verstanden das als eine große Herausforderung: Was in mehreren Kursen erlernt, durch
regelmäßige ehrenamtliche Pflegeeinsätze im Balver St.-Marien-Hospital vertieft und bei zahlreichen Übungen erprobt worden war, musste sich nun in der rauen Wirklichkeit bewähren. Unbefangenheit und Einsatzfreude der jungen Malteser ersetzten zunächst praktische Erfahrung und
unzureichende Ausrüstung.
Das sollte sich bald ändern. Bereits 1963 wurde dem MHD Balve vom Land ein KatastrophenSanitätszug übergeben, mit 6 Fahrzeugen und der Ausrüstung ideal auch für den Turniereinsatz.
1964 folge der Krankentransport für das Amt Balve. Die dafür erforderliche intensive Sanitätsausbildung kam natürlich auch den Turnieren in Wocklum zugute. Über 35 Jahre bewährte sich
diese Kooperation von MHD und Reiterverein, zunächst unter meiner Leitung, dann ab1965 in
der Verantwortung von Willi Hake, Eisborn. Ihm folgten 1967 Rolf Krieweth, 1971 Ulrich
Schulte, 1975 Wilhelm Schlinkmann und 1985 Markus Ickler, ehe Mitte der 90-er Jahre die Balver Malteser neue Einsatzschwerpunkte wählten.
(Rudolf Rath, Seite 87)
Neue Reithalle mit Gottes Segen
Reitsportlichen Durchblick bewies Dechant Josef Löcker. Eingeladen zur Feierstunde zur Einweihung der neuen Reithalle und des 50jährigen Jubiläums des Reitervereins am 15. Februar
1975, wünschte der Balver Pfarrer, wegen eines Krankenhausaufenthaltes an der Teilnahme verhindert, schriftlich
"Ihrer Veranstaltung einen guten Verlauf; Roß und Reiter Gottes Segen, Gesundheit, Geschicklichkeit, Mut und die verdienten Trainingserfolge. Das Glück der Erde liegt auf dem
Rücken der Pferde."
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Dass musste den Wocklumer Reitern wohl sehr gefallen haben, denn zu seiner Verabschiedung
am 1. Mai 77 erhielt Dechant Josef Löcker, der aus gesundheitlichen Gründen Balve verließ,
vom Reiterverein eine Erinnerungsplakette. Zudem dankte ihm Dieter Graf Landsberg-Velen
beim Abschiedsempfang im kath. Jugendheim in Balve im Namen der Sportvereine und Hilfsorganisationen (DRK, MHD, THW) für seine Arbeit in Balve.
Ein weiterer Abschied:
„Gerne erinnere ich mich an die Messfeiern auf dem Wocklumer Reitplatz. In Bildern sind
sie in meinem Balver Fotoalbum verewigt! Geben Sie meinen Dank für das Abschiedsgeschenk an den Reiterverein weiter. Herzlichen Dank auch an die Fahnenträger bei der Abschiedsandacht in der Kirche und bei der anschließenden Feier im Jugendheim...“,
bedankte sich Pastor Elmar Nübold, zuvor als Vikar in der kath. Kirchengemeinde St. Blasius
Balve tätig, am 26. Oktober 1977 beim Vorsitzenden für das Geschenk zu seinem Abschied von
Balve. Elmar Nübold leitet heute als Propst die große Pfarrei St. Libori in der Domstadt Paderborn.
(Rudolf Rath, Seite 90 f.)
Foto 99:
1975: Ein großer Festtag für den Reiterverein Balve
Autogrammjäger in Wocklum auf der Pirsch: Reitsportler der Spitzenklasse
Für Autogrammjäger sind Wocklumer Turnierveranstaltungen immer ein gutes Revier. Auch
wenn sie hoch zu Ross sitzen: Spitzenreiter wissen, was ihre eigenhändige Unterschrift den Fans
bedeutet. Und nach Wocklum kommen sie irgendwann alle. Schon in den 50-er Jahren ist vor
uns, den vielen Balver Jungen und Mädchen, keiner sicher. Bereitwillig der eine, zögernd der
andere, oft launisch vor allem der von uns bewunderte Hans Günter Winkler. Wir kennen sie
alle, tauschten unsere Erfahrungen aus: Keine Chance nach einem reiterlichen Misserfolg, spendable Gesten bei Sieg und Platzierung. Es entwickelt sich ein lebhafter Handel, ein Winkler gegen fünf Irgendwer, aber nur, wenn man ihn mehrfach hat. Ab 1960 steht Fritz Thiedemann,
erstmals in Wocklum, besonders hoch in Kurs. Tauschwert Winkler - Thiedemann 1:1.
Neue Jagdziele eröffnen sich dann mit den Vorolympischen Reitveranstaltungen. Und mit dem
Fernsehen tummeln sich auch bekannte Sportreporter auf dem heimischen Turniergelände. Hans
Heinrich Isenbarth und Arnim Basche sind ein "gefundenes Fressen" für die Fans. Auf den Turnierplätzen erobern Paul und Alwin Schockemöhle, Harry Boldt, Liselott Linsenhoff, Hartwig
Steenken, Hendrik Snoek und Hugo Simon die Herzen der begeisterten Zuschauer. Olympische
Auftaktveranstaltungen wechseln sich ab mit Deutschen Meisterschaften. Ins Visier der Autogrammjäger geraten Springreiter wie Karsten Huck, Franke Sloothaak und Peter Luther. Kaum
weniger Autogrammwünsche muss der Dressurreiter Dr. Rainer Klimke erfüllen.
Neue Generationen von Fans und neue Reitergrößen kommen nach Wocklum: Dicht umlagert
die Dressurgrößen Nicole Uphoff, Monica Theodorescu, Isabell Werth und Klaus Balkenhol,
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Nadine Capellmann, Heike Kemmer, Michael Klimke, Ulla Salzgeber, Rudolf Zeilinger, aber
auch die Springreiter René Tebbel, Franke Sloothaak, Otto Becker, Ludger Beerbaum, Sören von
Rönne, Dietmar Gugler, Uli Kirchhoff, Alois Pollmann-Schweckhorst, Elmar Gundel, Markus
Merschformann, René Tebbel, Ludger Beerbaum, Meredith Michaels-Beerbaum, Marcus
Ehning, Lars Nieberg, Christian Ahlmann. Zuletzt auch noch Spring-Weltmeister Rodrigo Pessoa aus Brasilien, die Springreiterinnen Leslie Howard (USA), und Jessica Kürten (Irland) sowie
die Dressurreiterin Lisa Wilcox (USA).
Viele Namen, mit vielen Geschichten, für Balver Autogrammjäger aber eine Wunschliste ohne
Anspruch auf Vollständigkeit. Allerdings: So erfolgreich auch die Jagd der Fans auf Autogramme sein mag, nach meinen Recherchen gelang es noch keinem, auch das Pferd, als dem unverzichtbaren Partner des erfolgreichen Reiters, zu einer eigenhändigen Unterschrift zu bewegen!
Da gilt dann doch: Lieber vom Reiter ein Händedruck, als vom Pferd ein Fußtritt!
(Rudolf Rath, Seite 88 f.)
Foto 22:
Autogrammjäger und ihr „Opfer“ Sören von Rönne
Ein Terminkonflikt mit der Schützenbruderschaft wurde freundschaftlich gelöst
Die „Flucht nach vorn“ wählte Graf Landsberg-Velen, als er bei der St. SebastianSchützenbruderschaft Balve um Verständnis dafür bat, dass das Turnier „Balve Optimum“ zeitgleich mit dem Schützenfest, also vom 16. bis 18. 7. 1999, stattfinden müsse:
„Dies ist für uns die einzige Termin-Alternative, ansonsten müsste das Turnier ausfallen.
Genau dies wollen wir nicht. Wir sind uns bewusst, dass unser Turnier bedauerlicherweise
mit dem Balver Schützenfest zusammenfällt. Darum habe ich bereits mit dem Vorsitzenden
der Bruderschaft, Konrad Betten, Kontakt aufgenommen. In beiderseitigem Verständnis
hinsichtlich der gegebenen Zwangslage sind wir übereingekommen, daraus nun gemeinsam das bestmögliche für ein Super-Wochenende in Balve zu machen“,
erklärte der Vorsitzende des Reitervereins gegenüber der Presse.
Mit einem April-Scherz wurden die heimischen Freunde des Reitsports und die Mitglieder der
Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve „getröstet“. So berichtete die WP am 1. April (!) 1999
über ein harmonisches Gespräch zwischen den Vertretern beider Vereine:
„Schon nach kurzer Zeit war folgender Knüller perfekt: Die Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth wird am Schützenfest-Samstag ... ihre Olympia-Kür in der Balver Höhle reiten.
Da ihr Spitzenpferd „Gigolo“ äußerst lärmempfindlich ist, sattelt die beste Dressurreiterin
der Welt einen mächtigen Friesen. Damit dieser auf dem glatten Tanzboden nicht ins Rutschen gerät, wird die Firma Rapp drei Lkw-Ladungen Sand in den vorderen Bereich der
Höhle kippen. ‚Ich lade schon heute alle Balver zu diesem Highlight ein‘, so der Bruderschafts-Vorsitzende Konrad Betten...“
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Zum Empfang beim "Balve Optimum International", dem Dressur- und Springturnier am 16.-18.
Juli 1999, das also zeitgleich mit dem Balver Schützenfest stattfinden musste, erschien dann am
Sonntag, neben den Mitgliedern des Rates der Stadt Balve, auch Schützenkönig Alexander Jedowski mit seiner Königin (und Ehefrau) mit Gefolge - beste Bestätigung dafür, dass Terminprobleme zwischen Balver Vereinen nicht zwangsläufig zu Konflikten führen müssen. Das wusste Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen zu schätzen, der diesen hoheitlichen Besuch am
Montag Abend in der Balver Höhle erwiderte.
(Rudolf Rath, Seite 91)
Foto 26:
Balver Rats- und Vereinsvertreter beim Empfang
Hoch lebe das ländliche Krankenhaus
Springreiter Sören von Rönne stürzte beim Balve OPTIMUM International am Sonntagvormittag, 26. August 2001, als sein Wallach Cantaro im Wassergraben zu Fall kam. Blankes Entsetzen
auf den Zuschauerrängen. Der beliebte Reitsportler, der bei der Europameisterschaft in Arnheim
zur deutschen Equipe gehörte, wurde aus dem Sattel geworfen und von seinem Pferd mit dem
Huf am Kopf getroffen. Eine bedrohliche Situation! Wird er überleben? War nicht zumindest
seine Reiterkarriere am Ende? Sofort ergriffen Turnierarzt und Sanitäter Maßnahmen der Ersten
Hilfe, wichtige Voraussetzung für einen schnellen, aber sicheren Transport in das nächstgelegene
Krankenhaus. Das St. Marien-Hospital in Balve wurde alarmiert, rüstete sich in Minutenschnelle
für die Erstversorgung, noch ehe der Krankenwagen eintraf. Souverän dann der Einsatz von
Chefarzt Dr. Bernhard Genzel mit seinem Team. Natürlich verfügt das Krankenhaus über einen
Hubschrauberlandeplatz; so konnte der Springreiter mit dem herbei gerufenen Rettungshubschrauber und fachkundiger Begleitung ohne Verzögerung in die Uniklinik Essen geflogen und
dort in der Spezialabteilung behandelt werden. Später meldete die Deutsche Presseagentur
(DPA):
"Sören von Rönne hatte Glück im Unglück: ... Die Nachuntersuchung in der Uniklinik Essen habe die gleiche Diagnose wie im Krankenhaus Balve ergeben, wo ein Bluterguss an
der Wirbelsäule, eine Gehirnerschütterung und Verletzungen der Mundschleimhäute festgestellt worden waren. Nach FN-Angaben wird von Rönne nun rund vier Wochen pausieren müssen."
Fazit: Hoch lebe das ländliche Krankenhaus!
(Rudolf Rath, Seite 91 f.)
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Turnier-Highlights 1980 - 2005
24. Reit –Turnier, 09.-11. Mai 1980:
Olympisches Sichtungs- und Vorbereitungsturnier in Dressur- und Springen
„… Obwohl die Teilnahme der deutschen Reiter an den Olympischen Spielen in Moskau so
gut wie ausgeschlossen ist, denn wer glaubt daran, dass die Russen aus Afghanistan verschwinden, werden die langfristig geplanten und vorbereiteten Sichtungsprüfungen für die
deutschen Spring- und Dressurreiter ausgetragen werden...“, kündigt die HZ kurz vor diesem
Turnier an. Erstmals sind in Wocklum ein Grand Prix und ein Grand Prix Spezial ausgeschrieben. In der Dressur dominieren dann „Madras“ mit Dr. Uwe Schulten-Baumer, in den Springprüfungen „Roman“ mit Gerd Wiltfang. Am Start sind auch die Military-Reiter mit dem
Olympiateilnehmer von 1976, Rüdiger Schwarz. Im Rahmenprogramm, am Sonntagnachmittag, springen die waghalsigen Männer des Moto-Cross Teams Ennert mit ihren skurrilen zweirädrigen Maschinen über die bunten Hindernisse des Springparcours. Zu diesem Turnier wurden zusätzliche Sitzplätze geschaffen und weitere Investitionen vorgenommen. Unterstützt
wird die Turnierorganisation wieder vom Löschzug Garbeck der Freiwilligen Feuerwehr, dem
THW und dem Malteser-Hilfsdienst Balve. Und nicht zuletzt spielt das Wetter mit und sorgt
für große Zuschauerzahlen
Nach einer vierstündigen Sitzung des Nationalen Olympischen Komitees am 15. Mai 1980 steht
dann tatsächlich fest: Deutschlands Sportler nehmen nicht an den olympischen Sommerspielen in
Moskau teil. Großen Beifall für seine Rede erhält zuvor - bei den Beratungen vor der Abstimmung - der Balver Dieter Graf von Landsberg-Velen. Seine wichtigste Erklärung: „…So ist es
nunmehr auch an uns, die Antwort zu geben. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung gibt sie
durch ihren Verzicht auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Moskau.“ Aus seiner
Begründung: „Politik und Sport haben von der UdSSR seit dem Ausbruch der Afghanistan-Krise
unaufhörlich und eindringlich die Schaffung der Voraussetzung für die Teilnahme aller Sportler
gefordert. Selbst die Entschließung der Aktiven vom 21. April in Dortmund spricht noch von der
Hoffnung auf die Erfüllung dieser Forderung. ... Wenn wir heute leider und anscheinend definitiv feststellen müssen, dass die UdSSR die geforderten Voraussetzungen nicht geschaffen hat,
dann zwingt uns das doch, daraus die Konsequenzen zu ziehen, und diese Konsequenz kann nur
Lauten: Verzicht auf unsere Teilnahme an den Spielen in Moskau.“, berichtet die HZ am Tag
darauf.
26. Reitturnier, 17.-20. Mai 1984:
Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen und Olympische Sichtung.
In Balve finden erstmals die Deutschen Meisterschaften statt, verbunden mit olympischer Sichtung für Los Angeles. Parcourschef ist Prof. Arno Gego. Überregionale und örtliche Presseorgane berichten ausführlich über dieses Ereignis. Für das ZDF-Fernsehen kommentiert Armin
Basche das reiterliche Geschehen. Unter den kritischen Augen von Bundestrainer Hermann
Schridde gewinnt die Meisterschaft bei den Springreitern Karsten Huck mit „Calando“, gefolgt
von Franke Sloothaak und Peter Luther. Den Meistertitel in der Dressur erringen Dr. Rainer
Klimke mit „Ahlerich“ und Gabriele Disterer mit „Paquito“. Den Wettbewerb der Dressur-Reiter
gewinnt das Team mit Dr. Rainer Klimke, 2. Uwe Sauer, 3. Herbert Krug, den der DressurReiterinnen Gabriele Disterer, gefolgt von Ingeborg Mohnsen und Gabriele Grillo. Bei den
Spring-Reiterinnen siegt Sabine Knepper, 2. Iris Beyer, 3. Jutta Köhler. Sieger bei den DressurBerufsreitern wird Jean Bemelmans, 2. Johann Hinneman, 3. Herbert Rehbein.
Im Rahmenprogramm präsentieren sich die Landbeschäler des nordrhein-westfälischen Landgestüts Warendorf sowie die „Ungarische Post“, ein Temposchaubild des Araber-Vollblutgestüts
Ostenfelde“. Vereinsmitglieder führen historische Trachten vor. Für die musikalische Bereicherung sorgen die Jagdhornbläser der Hegeringe Balve und Werdohl sowie das Niederrheinische
Parforcehorn-Corps Sevelen. So entsteht eine großartige Atmosphäre für die insgesamt 20.000
Besucher. Daran haben sicher auch viele Helferinnen und Helfer Anteil. Dazu gehören auch
14
wieder viele Feuerwehrmänner sowie Bundeswehr-Soldaten aus Hemer, die sich um den Hindernis-Aufbau verdient machen. Es kann so - trotz der notwendigen Investitionen - noch ein
kleiner finanzieller Überschuss erwirtschaftet werden. Zwischendurch, am Samstag, vergnügen
sich Aktive und Gäste beim „Sauerländer Abend“ in der Reithalle Kampmann.
27. Nationales Reitturnier, 27.-29. Juni 1986
Weltmeisterschafts-Sichtung der Springreiter
und Europameisterschafts-Sichtung der „Jungen Reiter“ „Dressur“
Bei diesem Turnier erleben die Zuschauer die sportlich beste Besetzung seit Jahren, das stellt
übereinstimmend die gut vertretene Presse fest. Nach dem Abschluss werden für die Weltmeisterschaft nominiert: Paul Schockemöhle mit „Deister“, Dr. Michael Rüping mit „Silbersee“,
Klaus Reinacher mit „Windus“ und Bernhard Kamps mit „Argonaut“.
Im Rahmen dieses Turniers und bei durchgehend strahlendem Sonnenschein können auch Vereinsreiter des Reitervereins Balve in zwei Springpferdeprüfungen starten.
Während der Hauptveranstaltung am Sonntag erhält der Ehrenpräsident des Deutschen Sportbundes, Willi Weyer, das Deutsche Reiterkreuz in Gold. Als besondere Attraktion findet das
Schaubild der Polizei-Reiterstaffel Wuppertal großen Beifall.
Foto 100:
Unser Vorsitzender auf dem Weg zur Gratulation
28. Nationales Reitturnier, 12.-15. Mai 1988:
Olympischer Auftakt in Dressur und Springen für Seoul
Im Nachhinein beschreibt der „s i d“ (14./15. Mai) die aktuelle reitsportliche Situation zum Zeitpunkt des Turniers: „In Balve wurde an diesem Wochenende wieder für Olympia gesichtet, von
Teamchef Winkler, Bundestrainer Herbert Meyer und dem Ausschuss. Es gibt keinen Ärger
mehr, keine Reibungspunkte, weil die Seoul-Hoffenden fast schon eine geschlossene Gesellschaft darstellen. Ohne die Paul-Schockemöhle-Truppe Franke Sloothaak, Ludger Beerbaum und
Dirk Hafemeister läuft sowieso nichts mehr, ein Platz nur ist noch zu vergeben...“. Trotzdem
findet auch diese reitsportliche Spitzenveranstaltung starke Resonanz in der nationalen und regionalen Presse. Die einzigartigen Rahmenbedingungen schildert die SZ (16. Mai): „…das Turniergelände von Schloss Wocklum bei Balve im Sauerland lag anmutig in der Maiensonne. Der
Raps blühte, Kastanie auch, Himmel blau. Allzu idyllisch beinahe für eine sportlich ernsthafte
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Auseinandersetzung, wie sie die bundesdeutschen Springreiter bestritten: die erste Sichtungsprüfung im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Traditionsgemäß ausgetragen auf den Latifundien
des Präsidenten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)...“
Über Ablauf und Ergebnissen berichtet die Presse: „Für den 19 Jahre alten Rene Tebbel aus
Emsbüren ist der erste Olympiatest der Springreiter in Balve zum endgültigen Durchbruch zur
deutschen Spitze geraten. Nach seinem Erfolg am Freitag auf „Urchin“ um den dritten Rang am
Sonntag auf der Stute „Grazie“ erkämpfte er sich einen Platz im Olympia-Kader. Das Springen
um den Großen Preis endete mit dem ersten Rang für Karsten Huck. Bundestrainer Herbert
Meyer gratulierte dem Sieger so: ‚Balve ist eben ein guter Platz für Dich‘. Karsten Huck war vor
vier Jahren auf Schloss Wocklum deutscher Meister geworden, konnte jedoch für Olympia keine
Berücksichtigung finden, da er damals noch einen Profiausweis besaß.“ (FAZ 16. Mai).
„Die Dressur … endet für Nicole Uphoff (Mülheim), 21 Jahre alt, mit einem wahren Triumph.
Im Kampf gegen die bis auf Herbert Krug vollzählig versammelte deutsche Elite in Frack und
Zylinder setzte sie sich zunächst im Grand Prix und einen Tag später auch im Grand Prix Special
überlegen durch. ... Reiner Klimke, der als Reiter ohne Beispiel ist, seit über einem Vierteljahrhundert die Dressur in der ganzen Welt mitprägte, wurde zum großen Verlierer...“ (Die Welt 16.
Mai).
Und so erinnert sich der Reiterverein Balve als Veranstalter: Strahlende Sonne, erstmals seit 40
Jahren kein Tropfen Regen. Im Beiprogramm sind Schauvorführungen von Trabern im Sulky
von westdeutschen Rennbahnen, die „Ungarische Post“ von Hubert Dechert sowie die „Schwarzen Perlen“ aus dem Friesenzentrum Krefeld zu sehen. Fritz Ligges, der ehemalige internationale
Springreiter und Mitglied der deutschen Goldmedaillen-Equipe von München, stellt seine Spitzenhengste vor. Zu den vielen ehrenamtlichen Helfern gehören die Feuerwehrmänner aus Volkringhausen im Parcours- und die Balver Malteser im Sanitätsdienst. Das Casinoteam bietet im
Zelt Kaffee und Kuchen in großer Auswahl an. Die Jugendgruppe ist mit Spielbuden und Waffelstand vertreten.
29. Nationales Reitturnier, 18.-20. Mai 1990:
Auftakt zur Weltmeisterschaft in Dressur und Springen
Auch dieses Turnier findet unter idealen Wetterbedingungen statt und dient der Vorbereitung
auf die Weltreiterspiele in Stockholm. Die besten bundesdeutschen Spring- und Dressurreiter
sind fast vollständig versammelt. Der Stall Schockemöhle, mit Franke Sloothaak und „Walzerkönig“, Otto Becker mit „Lucky“ und Pollmann-Schweckhorst mit „Pamina“, sahnt fast alles
ab. Nicole Uphoff mit „Rembrand“ und Monica Theodorescu mit „Ganimedes“ liefern sich
Dressurduelle auf höchstem Niveau. Siegerin im Grand Prix Special am Sonntag wird Nicole
Uphoff auf „Rembrand“, Zweite: Monica Theodorescu, Siegerin des Vortages, auf „Ganimedes“. Auf dem dritten Platz gemeinsam: Jean Bemelmans auf „Americo“ und Klaus Balkenhol
auf „Goldstern“.
Im Rahmenprogramm führt Chef-Sprecher Bernd von dem Knesebeck mit großem Geschick
die Ziehung einer Verlosung durch. Nach großer Spannung freut sich Alexandra Teipel aus
Garbeck über die gewonnene Flugreise für zwei Personen zum Weltcup-Turnier in Berlin. Unter den jugendlichen Besuchern finden sich kurz darauf auch die Gewinner einer Fahrt im
Heißluftballon.
Ihr besonderes Augenmerk richtet diesmal die FAZ (21. Mai) auf die idealen Rahmenbedingungen des Wocklumer Turniergeländes: „Gäbe es einen Wettbewerb für den schönsten Turnierplatz der Bundesrepublik, dann hätte Balve im Sauerland gute Chancen auf einen Spitzenrang. ... Ein hölzernes Richterhaus, ein paar überdachte Sitzplätze für die Teilnehmer, neben
Spring- und Dressurplatz das Schloss des Grafen und ringsherum einige tausend Morgen Wald
auf Hügeln und in Tälern fügen sich zu einem Arrangement, das wie geschaffen ist für Pferdesport nach guter alter Art...“ Mit Blick auf den besonders erfolgreichen Turnierteilnehmer stellt
sie dann fest: „Star des Teams (Stall Paul Schockemöhle) ist Franke Sloothaak. ... (Er) gehört
zur Kategorie ‚begnadetes Gesäß‘. Über den Fleiß hinaus ... entwickelt er im Parcours Qualitäten, die ihn zu einer Klasse für sich machen. ... Seine Erfolge in den letzten Jahren sind un16
trennbar verknüpft mit Walzerkönig, den Schönheit nicht gerade drückt. Aber springen und
galoppieren kann der Fuchs...“
30. Nationales Reitturnier, 11.–14. Juni 1992:
Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen mit olympischer Sichtung.
Zum 2. Mal richtet der Reiterverein Balve die Deutschen Meisterschaften in Dressur und Springen aus, verbunden mit olympischer Sichtung für Barcelona. Ideale äußere Bedingungen mit
strahlender Sonne und großartige reitsportlichen Auftritte vor knapp 10.000 Besuchern sorgen
für die bislang wohl eindrucksvollste Veranstaltung auf dem Wocklumer Turniergelände. Im
Rahmenprogramm gelten die Pony-Westfalen-Quadrille, eine 24köpfige Jagdhornparforcegruppe
und die Mercedes Oldtimer-Ausstellung als besondere Attraktionen. Die wichtigsten sportlichen
Ergebnisse: Deutsche/r Meister/in Dressur: Isabell Werth auf „Gigolo“ und Klaus Balkenhol auf
„Goldstern“. Deutsche/r Meister/in Springen: Susanne Behring mit „Ulina“, Ludger Beerbaum
mit „Classic Touch“.
Bei aller Beachtung des großen Sportes beschreibt der SV (15. Juni) erfreulicherweise auch,
was hinter der „Bühne“ geschieht: „Vier Tage niveauvoller Pferdesport auf einer wunderschön
gelegenen, großen und doch überschaubaren Anlage, vier Tage erstklassige Dressuren und
Springen voller Eleganz und Harmonie, Kraft und Mut wurden von der bundesdeutschen Reiter-Elite geboten. ... Liegt es am fast immer präsenten Gastgeber Graf Landsberg-Velen und
seinen Mitarbeitern in der Turnierleitung, am Vorstand, Beirat oder Organisationskomitee, dass
Balve-Wocklum sich seine volkstümliche Atmosphäre bewahrt hat? Vielleicht am Zusammenspiel aller Faktoren. ... Kompliment an alle, die für das Turnier-Outfit verantwortlich oder daran beteiligt waren: Vom Empfang der Parkplatz-Einweiser über die Kassenhaus-Besetzungen
und Ansprechpartner auf den Anlagen bis zum Adieu der Medienbetreuer in der Pressestelle
begegneten uns Heimatsport-Journalisten ausnahmslos hilfsbereite und überaus freundliche
Menschen, die einen nicht zu unterschätzenden Anteil am guten Gesamtgelingen der VierTage-Veranstaltung hatten...“
Dies unterstreicht die WP (16. Juni) mit ihrem Fazit: „Bei der Durchführung dieser hochkarätigen Veranstaltung gaben der 1. Vorsitzende Graf Landsberg-Velen und seine Crew eine ebenso
gute Figur ab wie die Stars im Sattel. Topfit auf die Minute, packten die ehrenamtlichen Helfer
vier Tage lang beherzt zu.“ Auch ein heimischer Reiter behauptet sich erfolgreich gegenüber
den Reitgrößen, berichtet die WP (15. Juni): „Frenetischer Beifall begleitete Herbert Hesterwerth und Fire Lady, als dieses Paar am Samstagabend über das letzte Hindernis des StechParcours flog, denn mit diesem Ritt erreichte der talentierte Reiter aus Balve im EurocardYoungsters-Cup einen ausgezeichneten 4. Rang. Nur Olympia-Sieger Franke Sloothaak, Mannschafts-Vize-Weltmeister und Barcelona-Aspirant Otto Becker sowie Peter Nagel-Tornau waren schneller als Herbert Hesterwerth, der mit Pollux auch den 11. Rang belegte...“
31. Nationales Reitturnier, 26.-29. Mai 1994
mit Auftakt zu den Weltreiterspielen im August in Den Haag
In den Dressur- und Springprüfungen sind insgesamt wieder ca. 330.000 DM an Geldpreisen zu
gewinnen. Leider beeinträchtigen diesmal Regen und Kälte die Atmosphäre und die Bodenverhältnisse. Trotz dieser Widrigkeiten gelingt Olaf Petersen mit seinen Assistenten Heinz Hölzer
und Frank Rothenberger eine hervorragende Gestaltung des Spring-Parcours. Dennoch tritt
Franke Sloothaak, verärgert über das schwere Geläuf, vorzeitig die Heimreise an. Aber die,
auch durch die ungünstige Witterung nicht zu erschütternden, Zuschauer werden Zeugen großartigen Reitsports. Dominierend in der Dressur: Klaus Balkenhol, im Springen: Ludger Beerbaum, Sören von Rönne mit seiner wieder gesunden Stute „Taggi“ sowie Dietmar Gugler als
Sieger im Großen Preis.
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Foto 101:
1996: Erfolgreiche Dressurreiterinnen (v.l.)Monika Theodorescu, Isabell Werth, Nicole Uphoff-Becker
Deutsche Meisterschaften , 06.-09. Juni 1996
in Dressur und Springen mit olympischer Sichtung
Zum 3. Mal richtet der Reiterverein Balve die Deutschen Meisterschaften aus. Die Temperaturen
entsprechen denen, die auch in Atlanta zu erwarten sind. Der Allwetter-Springplatz bewährt sich
erneut und ermöglicht Bestleistungen. Die 17 Dressur- und Springprüfungen sind mit Geldpreisen
von insgesamt 375.000 DM dotiert. Die intensiven Vorbereitungen des Turniers haben sich gelohnt: Unter den Aktiven, den tausenden von Besuchern und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern
herrscht beste Laune. Dafür sorgen das herrliche Wetter und die hervorragende Organisation. Im
erweiterten VIP-Bereich sind alle Tische vergeben.
Deutsche/r Meister/in Dressur: Isabell Werth auf „Gigolo“, Klaus Balkenhol auf „Goldstern“.
Deutsche/r Meister/in Springen: Cora Ackermann auf „Cidre“, Uli Kirchhoff auf „Jus de Pommes“. Im Rahmenprogramm geht es um den Youngsters-Cup. Dabei kann der sieben- und achtjährige Pferdenachwuchs in beiden Qualifikationen und im abschließenden Finale zeigen, dass er in
der Lage ist, große Sprünge zu machen. Im Schauprogramm läuft u. a. ein Pony-Rennen und sind
Motorrad-Akrobaten sowie Polizeihunde in beeindruckenden Aktionen zu sehen. Zur Höhlenparty
treffen sich abends über 1.000 junge Leute in der Balver Kulturhöhle bei bester Stimmung.
Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen
mit olympischer Sichtung, 16.-18. Juni 2000
Auch bei dieser 4. Ausrichtung der DM durch den Reiterverein Balve zeigt sich Wocklum, mit
strahlendem Sonnenschein an allen vier Tagen, von seiner besten Seite und in glänzender
Stimmung. Es bewahrt auch als reitsportliche Großveranstaltung seinen Ruf als Reiterfest mit
familiärem Charakter, trotz der insgesamt 12.000 Zuschauer. Mit Olaf Petersen, Karl-Wilhelm
Hölzer und Frank Rothenberger gestalten wieder hervorragende Experten den Parcours, während Hermann Duckek für gute Turnierbodenverhältnisse sorgt.
Zum ersten Mal wird Michael Klimke, auf „White Foot“, Deutscher Meister der Dressurreiter,
gefolgt von Hubertus Schmidt auf “My Fair Lady“ und Rudolf Zeilinger auf „Livinjo“. Ulla
Salzgeber erringt den Meistertitel der Dressurreiterinnen auf „Rusty“. 2. Heike Kemmer auf
„Albano“, 3. Isabell Werth auf „Agnelli“. Ludger Beerbaum gewinnt auf „Goldfever“ den Titel
bei den Springreitern zum sechsten Mal. 2. Marcus Ehning auf „For Pleasure“, 3. Franke
Sloothaak auf „Joly Coeur“ und Sören von Rönne auf „Chandra“. Bei den Springreiterinnen
erringt Claudia Vasall auf „Kastor“ den Titel. Sie gewinnt die Goldmedaille nach 1997 zum
zweiten Mal. Hinter ihr Susanne Behring mit „Activ“ auf dem 2. und Helena Weinberg mit
„Silas“ sowie Eva-Maria Bitter mit „Luna Luna“ auf dem 3. Platz. Mit kritischen Augen beobachtet der Findungsausschuss für die Olympiaauswahl in Sydney das gesamte Turnier, fällt
seine endgültige Entscheidung über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann aber erst beim
anschließenden Turnier in Aachen.
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Am Freitagvormittag beleben knapp 800 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Märkischen Kreis das Turniergelände. Sie werden fachkundig durch die Turnierveranstaltungen geführt, besichtigen die WDR-Übertragungstechnik und jagen nach Autogrammen, die ihnen bereitwillig gegeben werden. In der Balver Höhle vergnügen sich am Samstagabend viele, vor
allem junge, Leute bei der Meisterschafts-Party. An allen Turniertagen bieten ausgebildete Pädagogen im „Mini-Club“ viel Spaß und Abwechslung. Auf der langen Ladenstraße, der „DM
2000-Meile“, locken Händler mit einem vielseitigen Angebot: von Reitsportzubehör bis zur
Modemarke, von Sekt bis Selters, aber auch die beliebten Pommes Frites und erfrischende Eisorange.
Balve OPTIMUM International mit der Riders Tour 24.-26. August 2001
Am Eröffnungsabend im Festzelt begrüßt Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft des Märkischen Kreises und der Stadt Balve sowie die
Reiterinnen und Reiter, die an den Start gehen werden. Professionell von Mirko Heintz (Radio
MK) moderiert, verzaubern die Sarotti-Kids aus Warendorf auch in diesem Jahr mit ihrer Kindershow die Gäste. Am Samstagabend sind deutsche Spitzenreiterinnen und –reiter, der brasilianische Weltmeister Rodrigo Pessoa und Reitsportler aus den USA, den Vereinigten Emiraten,
aus Ägypten, Australien, Kanada, Irland und Schweden im Schlossgarten Gäste der gräflichen
Familie. Großer Reitsport findet dann bei strahlendem Sonnenschein in den folgenden Tagen
auf dem Dressur- und dem Springplatz statt. Die Turnierveranstaltungen werden eingerahmt
von einem attraktiven Rahmenprogramm. Leider überschattet ein Reitunfall das ansonsten hervorragend verlaufene Turnierprogramm: Beim Finale der Kleinen Tour, am Sonntagvormittag,
stürzt Sören von Rönne schwer, als sein Wallach Cantaro im Wassergraben zu Fall kommt. Der
Springreiter, der bei der Europameisterschaft in Arnheim zur deutschen Equipe gehörte, wird
aus dem Sattel geworfen und von seinem Pferd mit dem Huf am Kopf getroffen. Später meldet
DPA: "Sören von Rönne hatte Glück im Unglück: (Er) hat sich nach Angaben der FN keine
schweren Verletzungen zugezogen. Die Nachuntersuchung in der Uniklinik Essen habe die
gleiche Diagnose wie im Krankenhaus Balve ergeben.
Den Großen Preis der Springreiter, fünfte Prüfung der 'Riders Tour', gewinnt Lars Nieberg auf
Albertino, gefolgt von Ludger Beerbaum auf Gladdys und Christian Ahlmann auf Sambo. Die
Dressur Grand Prix Kür gewinnt Lisa Wilcox (USA) auf Relevant, 2. Rudolf Zeilinger auf
Livijno, 3. Klaus Husenbeth auf Piccolino. Weltmeister Rodrigo Pessoa aus Brasilien dagegen
ist nicht zufrieden. Zwar erreicht er in der ersten Qualifikation den 3. Platz, beendet das Finale
zur Riders Tour jedoch mit dem 12. Platz. Richter und die Helferinnen und Helfer erhalten zum
Abschluss des Turniers das Jubiläumsbuch „Chronik 1925 – 2000“ als Präsent des Reitervereins Balve. Gesamtbeurteilung zum Turnier durch Graf Landsberg-Velen: "Es wurde großartiger Sport geboten von einem großartigen Teilnehmerfeld mit großartigen Leistungen. Der Boden und die Bedingungen stimmten. Das habe ich auch erfahren von den ausländischen Gästen,
die zum ersten Mal dabei waren. Sie alle wollen wiederkommen." Tour-Initiator Paul
Schockemöhle: Wir hatten hier in Balve hervorragende Verhältnisse. Ich kann wirklich sagen,
dass sich Balve zu einem tollen Turnier entwickelt hat und alle Bedingungen für Reiter und
Pferd wirklich stimmen."
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Foto: 102:
2002: Gratulation für Marlin Bayard von Paul Schockemöhle und Hans Günter Winkler
Balve Optimum International CDI3/CSI-A, 14.-16. Juni 2002
Zum ersten Mal findet das Turnier unter den Regeln des Weltverbandes FEI statt. In der hoch
dotierten Riders Tour als dritte Station der Spring- und als Auftakt der Dressurreiter. Auf seine
eigenen Berührungen mit Pferden und deren Bedeutung in der Bibel bezieht sich Pfarrer Dr.
Richter im Pfarrbrief der Kirchengemeinden Balve und Mellen. Er erinnert daran, dass auch
einer seiner Vorgänger, Dechant Amecke, noch Pferd und Kutsche hatte, um die Menschen in
den umliegenden Dörfern seelsorgerisch betreuen zu können. Und so wünscht er „allen Besuchern und Aktiven des Balve Optimum frohe und ereignisreiche Tage“ in Wocklum. Am Freitag besetzen knapp 150 Schulkinder mit ihren roten Kappen einen Teil der Tribünen, bewundern die großen Stars im Parcours und besorgen sich anschließend die begehrten Autogramme.
Nach mehreren Regenschauern an den Vormittagen schafft die Sonne trotz Bewölkung mittags
immer wieder den Durchbruch und sorgt für angenehme Wärme und gute Stimmung. Allerdings hinterlässt ein mehrstündiges Gewitter mit heftigem Regen in der Nacht zum Samstag auf
dem Dressurplatz einen großflächigen Teich, der abgepumpt werden muss. Ein Blitzschlag in
die große Anzeigetafel am Hauptplatz legt diese vorübergehend lahm. Nachdem auch noch das
Dressurviereck einschl. der Richterhäuschen in den trockeneren Bereich verschoben worden
ist, können alle Prüfungen durchgezogen werden. Am Samstagmorgen verfolgen viele Zuschauer im VIP-Zelt, im Medienzentrum und im Gastronomiebereich die Übertragung der Begegnung Deutschland gegen Paraguay im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft: Deutschland
schafft mit 1:0 den Eintritt in das Viertelfinale (und gelangt sechs Tage später mit einem 1:0Sieg über die USA auch noch unter die letzten Vier).
Mit einer logistischen und organisatorischen Glanzleistung gelingt es Verantwortlichen und
Helfern am Sonntagmorgen, innerhalb einer Stunde, nämlich zwischen 10 und 11 Uhr, den
Springparcours nach dem Finale der „’Jumpers Tour’, einer Springprüfung Klasse S, total zu
räumen und dort das Dressurviereck einschl. Richterhäuschen, Meldestelle und Blumenschmuck aufzubauen für das Finale der’Gold-Zack Riders Tour’, einer Dressurprüfung Grand
Prix Kür. Die vielen Zuschauer ringsum auf den Tribünen verschaffen diesem Spitzenereignis,
auch für die Fernsehübertragung, die passende Kulisse und knisternde Atmosphäre. Und bereits
um 14.30 Uhr stehen die Hindernisse wieder an ihrem gewohnten Platz – rechtzeitig zum Start
des Finales der ‚Riders Tour 2002’, einer Springprüfung Klasse S. So erleben, unter den kritischen Augen der WDR-Fernsehkameras am Samstag und Sonntag und vieler Pressevertreter,
insgesamt rund 12.000 Zuschauer hervorragenden Reitsport mit deutschen und internationalen
Spitzenreiterinnen und -reitern.
Balve Optimum International CDI3/CSI3, 03.–06. Juli 2003
Auch in diesem Jahr ist das Turnier mit der Riders-Tour für die Springreiter- und Mannschaftswertung verbunden. Gegen den Willen der Aktiven gibt es nach dem normalen Umlauf
eine Siegerrunde der zehn besten Reiter, die von der FEI nicht als Olympia-Qualifikation ak20
zeptiert wird. Neben den Prüfungen für internationale Spitzenreiter können sich auch in diesem
Jahr wieder heimische Sportgrößen in verschiedenen Prüfungen messen. Trotz mäßiger Temperaturen, zumeist bewölktem Himmel am Freitag und Samstag, versetzt mit leichten Schauern,
werden insgesamt 13.500 Besucher gezählt. Das WDR-Fernsehen überträgt am Samstag und
Sonntag Ausschnitte aus den Prüfungen. Die Parcoursgestaltung und die Kfz-Einweisung übernimmt wieder die Freiwillige Feuerwehr Volkringhausen, die Stallkontrolle das Technische
Hilfswerk Balve, den Sanitätsdienst das Deutsche Rote Kreuz Hemer.
Am Freitag erhalten Schulklassen Gelegenheit, Profis hautnah zu erleben, Autogramme zu
sammeln und die Ereignisse rund um den Turnierplatz zu erleben. Für Familien bietet der
Samstag erstmals ein günstiges Familienticket: Die Kinder treffen Käpt’n Blaubär sowie Gloria
und Willi Weste aus „Summimanns Abenteuer“. Sie toben sich in der Hüpfburg aus oder lassen
sich von Delf Deike verzaubern. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Sayn-Wittgenstein, Berleburg, beobachtet vor allem das Geschehen auf dem Dressurplatz, wo ihre Tochter Nathalie an
verschiedenen Prüfungen teilnimmt. Im VIP-Bereich erfüllt am Samstag Klaus Fischer, einstiger Torschützenkönig des Bundesligisten FC Schalke 04, Autogrammwünsche. Dann sorgen in
der Balver Höhle bei der ‚Optimum-Party’ DJ Rolando und DJ Jens Jansen für die richtige
Stimmung, und Speziallichteffekte schaffen die passende Atmosphäre.
Bundestrainer Klaus Balkenohl erläutert am Sonntag anschaulich die besonderen Merkmale,
Leistungsbedingungen und Prüfkriterien bei der Dressur. Kamele rennen um den Sieg an Stelle
der ursprünglich vorgesehen Straußendame. Rodrigo Pessoa verlässt sein Reittier zwangsweise
und im hohen Bogen vorzeitig, trotz des selbstlosen Einsatzes der Elisabeth von Croy. So siegt
das Team Marcus Ehning und Rosalie von Landsberg. Für Autogrammjäger ist an diesem Tage
Tom Astor, der Countrystar aus dem Sauerland, bevorzugtes Ziel. Am Nachmittag dann gewinnt der Brasilianer Rodrigo Pessoa mit seinem Ausnahmepferd „Baloubet du Rouet“ das
Balve Optimum und eröffnet damit die Jagd auf Ludger Beerbaum, der in der Gesamtwertung
des Optimum führt. Dicht hinter ihm Heinrich-Wilhelm Johannsmann auf dem 2. Platz. Wolfgang Tiefensee, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, resümiert: „Ich habe hier erstklassigen
Reitsport gesehen mit familiärem Touch.“ „Als Veranstalter sollte man sich ja eigentlich nicht
selbst loben. Aber was wir dank unserer vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geboten
haben und wie reibungslos alles abgelaufen ist, das war schon toll“, zieht Dieter Graf Landsberg-Velen am Tag nach dem Turnier äußerst zufrieden seine Bilanz. Obwohl das Wetter nicht
optimal war, haben wir wieder absoluten Weltklassesport gesehen.“
Foto 82:
Förderer und Sponsoren als aufmerksame Beobachter im VIP-Bereich
Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen, Olympische Sichtung,
11.–13. Juni 2004
21
Nun schon zum 5. Mal in Wocklum, verbunden mit olympischer Sichtung für Athen. Knapp
4.500 Besucher lassen sich am Samstag durch häufige, teilweise kräftige Regengüsse, verbunden mit Blitz und Donner, nicht abschrecken. Acht Mädchen der Jugendgruppe des Balver Reitervereins präsentieren im Dressurviereck mit ihren selbst gefertigten historischen Kostümen
eine Barockquadrille. Viele Kinder begeistern sich an den zahlreichen Aktionsmöglichkeiten,
testen im Ponysulky ihre Fahrkünste, erleben die Riesenschildkröte und zeigen ihre Geschicklichkeit an dem ‚heißen Draht’. Die Kreisjagdgruppe vermittelt mit der Mobilen Waldschule
spielerisch Informationen über Bäume und Wildtiere. Die Duft-Bar verbreitet Gerüche von
Früchten und Pflanzen. Natürlich fehlen auch Kinderschminken und Ponyreiten nicht. Dicht
drängen sich die Kinder auch um den Springreiter Alois Pollmann-Schweckhorst, der Autogramme verteilt und zur Parcoursbesichtigung einlädt. Abends bietet das Zelt ein Party- und
Erlebnis-Event direkt am Springplatz: Comedy und Musik. Als Hauptakteur des OptimumNight-Programms zeigt das Ensemble des Bonner Improvisationstheaters „Springmaus“ ihr
etwa 1-stündiges Programm. Am Sonntag, nach der Messe auf dem Dressurplatz, zeigt sich der
Himmel gnädig. Durch die Wolken zwängt sich hin und wieder die Sonne, kann aber kühle
Temperatur kaum verhindern. Am Nachmittag sind alle Plätze ausverkauft, eine hervorragende
Kulisse für die Fernsehübertragung. Insgesamt werden an allen drei Tagen 14.000 Zuschauer
gezählt und damit die Erwartungen des Reitervereins Balve übertroffen.
Ergebnisse der Deutsche Meisterschaften im Springreiten 2004: Gold: Ludger Beerbaum mit
Gladdys S, Silber: Marcus Ehning mit Sandro Boy, Bronze: Mylene Diederichsmeier mit
Countess G und Meredith Michaels-Beerbaum mit Shutterfly. Deutsche Meisterschaft der
Springreiterinnen: Gold:1. Katharina Offel mit A la Ballerina, Silber: Eva Bitter mit Angelith
Stakkato, Bronze: Mylene Diederichsmeier mit Konni. Deutsche Meisterschaft der Dressurreiter 2004: Gold: Martin Schaudt auf Weltall VA, Silber: Hubertus Schmidt auf Wansuela suerte,
Bronze: Klaus Husenbeth auf Piccolino. Deutsche Meisterschaft der Dressurreiterinnen 2004:
Gold: Ulla Salzgeber auf Rusty, Silber: Heike Kemmer auf Bonaparte, Bronze: Ann Kathrin
Linsenhoff auf Ronoir-Unicef.
Zum Abschluss der reiterlichen Großveranstaltung stellt Dieter Graf Landsberg-Velen fest:
„Wir sind eins der wenigen Turniere, das noch ehrenamtlich organisiert wird. Wir arbeiten mit
über 150 freiwilligen Kräften. Das ist eine Power und eine Substanz, für die wir dankbar sein
können. So lange wir diese gute Grundlage haben, werden wir weitermachen.“ Bei diesem
Turnier werden nicht nur die deutschen Meister gekürt, die Reiterinnen und Reiter stellen sich
im Rahmen dieser ersten olympischen Sichtung auch den beiden Bundestrainer Kurt Gravemeier (Springen) und Holger Schmezer (Dressur) vor. Für den Parcoursaufbau ist zum ersten
Mal Frank Rothenberger verantwortlich. Ihn unterstützen Karl-Wilhelm Hölzer und Bennie
Kleijn. Die Freiwillige Feuerwehr Volkringhausen übernimmt wieder den Parcoursdienst, die
Freiwillige Feuerwehr Eisborn die Kfz-Einweisung, das THW Balve den Stalldienst und das
DRK Hemer den Sanitätsdienst.
300 Besucher dieses Turniers lassen sich für das „Marktforschungsprojekt Balve Optimum“
durch Studierende der International School of Management unter Leitung von Prof. Erpenbach
befragen. Wie sind ihre ganz persönlichen Erwartungen erfüllt worden? Auf die Ergebnisse
dieser Untersuchung dürfen Reiterverein und Turniergemeinschaft stolz sein, denn sehr zufrieden (höchste Wertung) bzw. zufrieden mit dem, was die Befragten an Turnieranlagen, Gastronomie und Ausstellerangeboten vorfinden, sind jeweils über 90 Prozent.
Balve Optimum 2005 International CDI3*/CSI3*, 17.–19. Juni 2005
Erneut ein Turnier mit Reitsport der internationalen Spitzenklasse! Weitere Investitionen schaffen dazu ideale Bedingungen: neue Tretschicht im Springstadion, zusätzliche Überdachung der
Tribüne A/VIP-Bereich, Nummerierung aller Sitzblöcke, neues Kassensystem. Neben den
Übertragungen über Rundfunk und Fernsehen (Samstag und Sonntag) bietet im Internet die
Homepage >www.balve-optimum.de< Starter- und stets aktuelle Ergebnislisten sowie FotoImpressionen und Fakten rund um das Turnier. Nach dem Freitag mit leichtem Nieselregen
erleben insgesamt 14.000 Zuschauer zwei sonnenreiche Tage hervorragenden Reitsports. Die
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optimale Organisation dank vieler ehrenamtlicher Helfer sorgt für reibungslosen und entspannten Ablauf des vielseitigen Programms auch außerhalb der Turnierplätze.
Ulla Salzgeber zeigt mit ihrem 16-jährigen Wallach Rusty am Sonntagmittag ein letztes Mal
die Dressurkür zur Carmina Burana. Ihr folgt eine ergreifende Verabschiedung des Erfolgspferdes in den Ruhestand, sensibel und kenntnisreich kommentiert von Hans-Heinrich Isenbarth. Frenetischer Beifall brandet auf, als die international erfolgreiche Dressurreiterin gemeinsam mit der Pflegerin Rusty absattelt und Dieter Graf Landsberg-Velen sowie der Balver
Bürgermeister Hubertus Mühling Ulla Salzgeber diesen Augenblick mit einigen Präsenten erleichtern. Die Dressurreiterin trägt sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt Balve ein.
Foto 103:
2005: „Rusty“ von Ulla Salzgeber verabschiedet sich beim Optimum aus dem großen Dressursport
Das erstmalige Optimum-Kinderdorf bietet vielfache Spielmöglichkeiten. Kurzfilme mit Pferdegeschichten zeigt das Kinderkino im Jugendcasino. Die verlängerte Optimum-AusstellerMeile lädt zum Shoppen ein. Bereits am Donnerstag finden sich im Festzelt zur „WellcomeParty“ viele Gäste ein. Am Freitag nutzen vor allem Schulklassen und Senioren aus der Region
den kostenlosen Eintritt, um sich mit dem Reitsport näher bekannt zu machen. Eine Führung
vermittelt erstmals Einblicke auch in die internen Bereiche der Turnieranlage, die den Besuchern sonst verschlossen bleiben. Sie diskutieren mit Experten über Doping und Dopingkontrollen, besuchen das Medienzentrum in den VIP-Bereich und informieren sich beim WDR
über die Techniken der Radio- und Fernsehübertragung. Sie schauen den Organisatoren über
die Schulter und erfahren vieles über die Aktivitäten des Reitervereins. Abends treffen sich
viele Gäste beim traditionellen Empfang der Familie des Gastgebers im Schloss. Der Reiternachwuchs des RV Balve organisiert für alle Jugendlichen ab 16 Jahren die „Out of Sigth
Riderparty-Party“ mit der Mega-Disco „Confusion“, einschließlich Lasershow und Großbildleinwand. Der Samstag ist wieder Familientag mit ermäßigten Eintrittspreisen. Ein Topreiter
führt durch den Springparcours, Reitsportstars geben Autogrammstunden und Interviews in der
Optimum-Meile. In der Mittagsshow Robinson-Voltigierer, Monstercars, Pferdepflüsterer. Am
Abend ist das Festzelt zur „Optimum-Night“ voll besetzt mit Zuschauern, die das Bonner Improvisationstheater „Springmaus“ und anschließend die Kultband aus dem Sauerland „Amigos“
erleben wollen. Das Balve Optimum 2005 ist mit 230.000 Euro dotiert. Aus den Prüfungsergebnissen:
Freitag:
Dressur: Prix St.-Georges: 1. Monica Theodorescu mit Whisper. 2. Matthias Alexander Rath
mit Dideldudeldö-Punkt, 3. Heike Kemmer mit Dave Dunley. Grand Prix: Qualifikation für den
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Optimum-Preis: 1. Heike Kemmer mit Bonaparte, 2. Ann Kathrin Linsenhoff mit SterntalerUnicef, 3. Beatriz Ferrer-Salat, Spanien, mit Beauvalais.
Springen: Jumping Competition: 1. Heinrich Hermann Engemann mit Candela NRW, 2. RogerYves Boust, Frankreich, mit Inquittomea, 3. Katharina Offel, Ukraine, mit Ghiorsal B. Youngster Jumping Competition: 1. Johannes Ehning mit For Life’s Memo, 2. Markus Merschformann mit Pilot’s Letzter, 3. Katharina Offel mit La Martinee. Springprüfung Kl. S (16A): Denise Sulz mit Quitte CR, 2. Christoph Brüse mit Rhodos, 3. Kristian Kniha mit Arabella.
Springprüfung Kl. S (16B): 1. Felix Hassmann mit Queen Liesa, 2. Philip Rüping mit Rainbow, 3. Kathrin Müller mit Marius. Jumping Competition – Big Tour: 1. Thomas Frühmann
mit The Sixth Sense, 2. Markus Renzel mit Conally, 3. Marco Kutscher mit Swanky. Springprüfung Kl. M (Preis der Stadt Balve), 1. Abt.: 1. Klaus Otto-Wiese mit Grey Hope, 2. Klaus
Otto-Wiese mit Cavalier, 3. Christian Slawinski mit Cohiba. Springprüfung Kl. M (Preis der
Stadt Balve), 2. Abt.: 1. Claudia Kneissl, RV Balve, mit Cassus, 2. Bernd Müller mit Lalique,
Charlotte Wrede mit Pigou. Amateur-Springreiterclub Trophy: 1. Kira Gammersbach mit Arbat, 2. Petra Höltgen mit Locarno, 3. Kirsten Schröder mit Cassily.
Samstag:
Dressur: Dressage Competition Intermediaire I: 1. Matthias Alexander Rath mit DideldudeldöPunkt, 2. Heike Kemmer mit Dave Dunley, 3. Dorothee Schneider mit Ferryman. Dressurprüfung Kl. S: 1. Monica Theoduresco mit Whisper, 2. Carola Koppelmann mit Comic Hilltop
FRH, 3. Juliane Erben mit Gryffindor. Dressage Competition Grand Prix Special: 1. Ann Kathrin Linsenhoff mit Sterntaler-Unicef, 2. Ellen Schulten-Baumer mit Lesotho, 3. Carola Koppelmann mit Le Bo.
Springen: Youngster Jumping Competition: 1. Heinrich Hermann Engemann mit Purple Rain,
2. Alois Pollmann-Schweckhorst mit Paul, 3. Katharina Offel, Ukraine, mit Lord Spezi. Jumping Competition – Medium Tour: 1. Heinrich Hermann Engemann mit Candela NRW, 2. Helena Weinberg mit Clouds Away, 3. Alois Pollmann-Schweckhorst mit Mad Max A.W.
Springprüfung Kl. S – EM-Sichtungsprüfung Junioren /Junge Reiter, 1. Abt.: 1. Denis Huser
mit Pablo, 2. Philip Schober mit Lady Weinberg, 3. Elisabeth Kruse mit Brave Heart. Springprüfung Kl. S – EM-Sichtungsprüfung Junioren /Junge Reiter, 2. Abt.: 1. Philip Rüping mit
Rainbow, 2. Henrike Konzag mit Adolfo, 3. Julia Braunweiler mit Buddelei Jet Set. Jumping
Competition – Big Tour: 1. Roger-Yves Bost, Frankreich, mit Ideal de la Loge, 2. Eva Bitter
mit Argelith Stakkato, 3. Maurice van Roosbroeck, Belgien, mit Le Coup C. Youngster Jumping Competition – Final: 1. Roger-Yves Bost, Frankreich, mit Jalis des Riverland, 2. Kevin
Olsmeijer, Niederlande, mit Red Rose, 3. Cameron Hanley, Irland, mit Concept.
Sonntag:
Dressur : Dressage Competition, Grand Prix Kür: 1. Heike Kemmer mit Bonaparte, 2. Beatriz
Ferrer-Salat, Spanien, mit Beauvalais, 3. Ann Kathrin Linsenhoff mit Renoir-Unicef.
Springen: Sauerlandpreis, Zwei-Phasen-Springprüfung Kl. S: 1. Klaus Otto-Wiese mit Grey
Hope, 2. Carsten Esser mit Cajoleur, 3. Martina Minner mit Easy Living. Jumping Competition
in 2 Runden: 1. Heinrich Hermann Engemann mt Aboyeur, 2. Tjark Nagel mit Cash, 3. Helena
Weinberg mit Kasting Horses Gavi. Zwei-Phasen-Springprüfung: 1. Florian Meyer zu Hartum
mit Cassis, 2. Manuel Fernandez Saro, Spanien, mit Index, 3. Tjark Nagel mit Latino.
Besonders erfreuliches Ergebnis: Nachwuchs-Bundestrainer Dietmar Gugler nominiert Elisabeth Kruse aufgrund ihrer guten Ergebnisse auch bei diesem Turnier für die Europameisterschaft der Junioren in Griesbach, Schweiz, 5.-10. Juli. Mit ihrer Parcoursgestaltung schaffen
auch in diesem Jahr Frank Rothenberger, Karl-Wilhelm Hölzer und Bennie Kleijn wieder angemessene, vor allem faire Prüfungsbedingungen. Mit ihren zahlreichen einsatzfreudigen Helferinnen und Helfern sorgen erneut die Freiwillige Feuerwehr Volkringhausen (Parcours- und
Kontrolldienst), die Freiwillige Feuerwehr Eisborn (Kfz-Einweisung), das Technische Hilfswerk Balve (Stallsicherheit), das Deutsche Rote Kreuz Hemer (Sanitätsdienst) für reibungslosen Ablauf in der Organisation. Und auch das bleibt zu erwähnen: Was wäre das Turnier in
Wocklum ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Mitglieder, insbesondere auch der Jugendabteilung!
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Unsere Fotoseiten: Wir können uns sehen lassen
(8 Farbfotoseiten)
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Der Vorstand 2000 bis 2005
Seit 1949 führt Dieter Graf Landsberg-Velen als 1. Vorsitzender den Reiterverein Balve – mit
nunmehr 56 „Dienstjahren“ eine herausragende Leistung. Dabei steht ihm als Stellvertreter seit
1971, also immerhin auch schon 34 Jahre, Reinhard Hertin, hilfreich zur Seite, dicht gefolgt
von Konrad Albersmeier, der dem Vorstand inzwischen 28 Jahre angehört. Die jüngere Generation vertritt seit 1998 Matthias Camminady als weiterer stellvertretender Vorsitzender. Seit
dieser Zeit ist auch Lissa Klute Mitglied des Vorstandes, in dem ab 2000 Sylvia Erpelding und
Berthold Streiter mitarbeiten. Egon Appelhans trat 2002 in die Fußstapfen von Hubert Hahn,
dem der Reiterverein für eine vierjährige Mitarbeit im Vorstand dankte. Als Jugendleiterin löste 2003 Susanne Appelhans ihre Vorgängerin Dorothee Schweitzer ab. Marion Wuttke wird,
als Nachfolgerin von Sylvia Erpelding, 2004 in den Vereinsvorstand gewählt. Sieben Jahre,
von 1997 bis 2004, leitete Werner Obertrifter die Geschäftsstelle, erklärte sich aber zu weiterer
Unterstützung bereit. Eine detaillierte Auflistung der Vorstandsmitglieder von 1925 bis 2000
enthält das Jubiläumsbuch zum 75-jährigen Bestehen des Reitervereins Balve.
Turniergemeinschaft sichert Großveranstaltungen
Bereits im Jahre 1991 wurde die Turniergemeinschaft e. V. zur Entlastung des Vereins von den
mit Großturnieren verbundenen finanziellen Risiken und zur Wiederherstellung der Transparenz
des eigentlichen Vereinshaushaltes gegründet.
Mit der „Turniergemeinschaft Balve GmbH“ besteht seit 2002 eine neue Rechtsgrundlage, um
die reitsportliche und sonstige Nutzung der Reitanlagen auch für die Zukunft zu regeln. Gesellschafter sind Heinrich Cordes, Plettenberg, Reinhard Hertin sen., Balve, Josef Jost, Balve, und
Dieter Graf Landsberg-Velen, Balve. Rosalie von Landsberg-Velen wird als Geschäftsführerin
bestellt. Die Verknüpfung mit dem Reiterverein erfolgt durch den Beirat, dem u. a. die jeweiligen Mitglieder des Vorstandes des Reitervereins Balve e.V. angehören.
Investitionen mit Blick nach vorne
In emsiger Eigenleistung und mit finanzieller Unterstützung treuer Sponsoren gelingt es dem
Reiterverein, die Turnieranlage Wocklum zu pflegen, auszubauen und weiter zu entwickeln.
Nur so kann sie auch künftig den Anforderungen des internationalen Reitsports entsprechen.
Allen Beteiligten gilt auch an dieser Stelle unser herzlicher Dank!
Diese Investitionsmaßnahmen im Überblick:
2001
Tretschicht und der Drainage des Trainingsplatzes werden erneuert und die Richteretage für
zunehmenden Technikeinsatz erweitert. Am Dressurplatz wird eine Sichtblende errichtet. Der
Verein leistet sich einen weiteren Hindernishänger.
2002
Der Dressurplatz erhält rund 400 Schalensitze, wie sie zuvor auch auf dem Springplatz angebracht wurden. Auf dem Springplatz wird der Wassergraben begradigt und die Betonkante
beim Aufsprung beseitigt. Er ist jetzt eine Kopie des Olympischen Wassergrabens von Olaf
Petersen. Hindernisse für Hallenturniere werden angeschafft und eine weitere Überdachung im
VIP-Bereich montiert. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei entsteht ein großer Parkplatz. Die Front des Richterturms erstrahlt in frischen Farben. Im alten Stall entsteht eine
Waschbox mit Solaranlage. Beide Hallen erhalten einen neuen Boden.
2003
Der Dressurplatz bekommt eine neue Drainage, einen neuen Unterbau sowie eine neue Tretschicht. Im VIP-Bereich wird die Küche umgebaut. Neues tut sich auch in der Meldestelle: eine
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Trennwand entsteht, Kabelschächte werden angelegt und weitere Tische angeschafft. Der
Holzstall glänzt an seiner Vorderfront mit weißem Anstrich, und auch der Giebel der Halle II
erstrahlt in frischen Farben. In beiden Reithallen wird das Bodenmaterial ausgetauscht. Der
Burgbergweg als Zufahrt zu den Parkplätzen erhält eine Teerdecke.
2004
Auf dem Abreiteplatz zum Springplatz wird die Tretschicht erneuert, im VIP-Bereich die Außenfläche gepflastert. Austausch alter Hindernisse gegen neue.
2005
Der Internet-Auftritt wird optimiert, Block B erhält nummerierte Sitzplätze. Ein Deichbruch im
benachbarten Kalkwerk führte zur Überschwemmung auf dem Turnierplatz. Seine Wiederherstellung kostet ca. 50.000 Euro. Der Platz ist nun umlaufend mit einer Randbefestigung versehen. Zugunsten technischer Verbesserungen muss der Wassergraben weichen. Hindernisse werden beschafft. Der VIP-Bereich zum Block A hin erhält eine Überdachung, das VIP-Haus einen
Anbau. Erweitert wird auch der Weg in der Ausstellermeile und mit einer Drainage versehen.
Weitere Wegstrecken erhalten Pflasterung zur Bodenbefestigung. Ein neues Kartenverkaufsystem sichert reibungslose Abwicklungen beim Optimum.
Foto 104:
Nicht nur die VIP-Gäste sind von der TOP-Turnieranlage in Wocklum begeistert
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Aus dem Tagebuch des Chronisten:
Chronik 2000 - 2005
Im Jubiläumsbuch zum 75-jährigen Bestehen des Reitervereins berichtete der Chronist über die
Jahre 1925 bis 2000. Seine weiteren Eintragungen beginnen hier mit der damaligen Geburtstagsfeier der Pferdefreunde:
Jahresende 2000
Mit einer Festveranstaltung erreicht das Jahr für den Reiterverein Balve seinen Höhepunkt. Rund
300 Mitglieder und Förderer, Freunde und Helfer feiern am 25. November das 75-jährige Vereinsjubiläum in der Schützenhalle Volkringhausen. Souverän führt Bernd Maas durch das Programm, das die Sänger des Männerchores 1874 Balve mit einigen Liedern eröffnen. Vorsitzenden Dieter Graf Landsberg-Velen erinnert in der festlich geschmückten Halle an bedeutende
Epochen und Ereignisse der Vereinsgeschichte. Bürgermeister Manfred Rotermund überbringt
die Grüße (und einen Scheck) der Stadt Balve. Er weist humorvoll nach, dass Pferd und Reiten
sprichwörtlichen Einfluss auf die deutsche Umgangssprache genommen haben. Er wie auch Uwe
Schmack, Vorsitzender des Märkischen Reiterverbandes, und die Vertreter befreundeter Vereine
erhalten nach ihren Grußworten die neue Chronik des Vereins, das so genannte Jubiläumsbuch,
als Dankeschön. Besondere Aufmerksamkeit findet die Kindertanzgruppe "Sarotti" aus Warendorf. Lissa Klute und Chronist Rudolf Rath erinnern im Dialog an besondere Entwicklungen in
der Vereinsgeschichte und präsentieren dazu das Jubiläumsbuch. Dann aber kann sich keiner der
Gäste dem üppigen Buffet entziehen, das den gemütlichen Teils einleitet. Die passende Musik
dazu liefert die „Altstadt-Bigband“ aus Allendorf. Am Rande bieten Fotowände mit Bildern und
Presseberichte aus der Vereinsgeschichte Aktiven aus früheren Jahren und Jahrzehnten viele
Erinnerungen.. Ehemalige Reitlehrer, wie Werner Eschenlohr, Walter Lutter und Herbert
Hesterwerth, sind gesuchte Gesprächspartner. Fotos des Blintroper Fotografen Winfried Groke
erinnern an jüngste Ereignisse, nämlich an die Deutsche Meisterschaft in Wocklum. Die Männer
der Freiwilligen Feuerwehr Volkringhausen sorgen über viele Stunden für ausreichenden Nachschub an Getränken.
Am 16. Dezember verleiht der Stadtrat dem Vorsitzenden des Reitervereins, Dieter Graf
Landsberg-Velen, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Balve. Bürgermeister Manfred Rotermund
begründet: "Damit soll sein jahrzehntelanges außerordentliches Engagement im nationalen und
internationalen Reitsport und die damit verbundene positive Auswirkung auf die Stadt Balve
gewürdigt werden." Dazu Dieter Graf Landsberg-Velen: "Ich nehme diese Wahl zum Ehrenbürger gerne an und empfinde dabei auch einen gewissen Stolz. Denn ich liebe diese Stadt mit
ihren vielen schönen, Gott Dank noch erhaltenen Zeugnissen ihrer Geschichte. Und ebenso
fühle ich mich mit ihren Bewohnern verbunden, wenngleich es mir erlaubt sei, die eine oder
andere Begebenheit mal mit etwas kritischer Liebe zu begleiten." Er hebt dann die ehrenamtliche Leistungen und ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft hervor, stellt aber auch fest, dass
seine gewürdigten Anteile immer auch Gemeinschaftswerk einer Vielzahl freiwillig und ehrenamtlich tätiger Helferinnen und Helfer seien. Am Nachmittag dieses Tages tragen sich der neue
Ehrenbürger, seine Ehefrau Monika sowie Ihre Königliche Hoheit Infanta Dona Pilar de
Borbón, Schwester des spanischen Königs Juan Carlos, Präsidentin des Internationalen Reiterverbandes, die sich aus Anlass des 75. Geburtstages von Graf Landsberg-Velen auf Schloss
Wocklum aufhält, in das Goldene Buch der Stadt Balve ein.
Am Tag darauf feiern namhafte Vertreter des deutschen Sports den 75. Geburtstag unseres
Vorsitzenden Dieter Graf Landsberg-Velen gemeinsam mit dem Jubilar. Unter ihnen Manfred
von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), NOK-Präsident Professor
Walther Tröger, der dem Jubilar die IOC-Auszeichnung "Sport und Universalität" überreicht,
IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach und Geert Gockel, Vizepräsident der Deutschen Reiterli28
chen Vereinigung. Mit einem Sonderprogramm in der Reithalle überrascht der Reiterverein
seinen Vorsitzenden. Zunächst erläutert Matthias Camminady, als sein Stellvertreter: "Im Jahre
1925 wurde nicht nur unser Reiterverein gegründet, sondern der spätere langjährige Vorsitzende unseres Reitervereins sozusagen gleich mitgeliefert. Sie werden Ihre über 51-jährige langjährige Leitung mit vielen schönen, vielleicht auch einigen weniger angenehmen Erinnerungen
verbinden. Dazu überreichen wir Ihnen die Gesamt-Chronik als Sonderausgabe. Sie erinnert an
viel Freud und wenig Leid, an große Erfolge und kleine Rückschläge. Sie weist vor allem aber
nach, dass der Reiterverein Balve in seiner 75-jährigen Geschichte eine großartige Entwicklung
bis zum heutigen Tage genommen hat. Und die ist ganz eng mit Ihrer Lebensgeschichte verbunden, spiegelt sozusagen einen Teil Ihres eigenen Lebensweges wider." Hans-Heinrich Isenbart moderiert das Festprogramm mit einem KO Springen, einer Springquadrille von Weihnachtsmännern und dem Reiterschauspiel "Immer im Dienst": In der Wüste Arabiens begegnen
„Dieter ben Graf ibn Landsberg bin Velen ben Wocklum ibn Turnierplatz ben Bigboss“ (Moritz Graf Brühl in der Rolle seines Schwiegervaters), und an seiner Seite „Hanfried ibn Haring
ben Generalsekretär ibn FN“ (Berthold Streiter), dem "Apfel der Weisheit" (Elisabeth Prinzession von Croy), dem 1. Beduinen „Ali ben Jussuf ibn Johannes“ (Daniel) und seinem Stammesoberhaupt „Ali bin Vize ibn Camminady“ (Matthias Camminady). Die Fee (Dorothee
Schweitzer) weist ihnen den weiteren Weg hin zu dem alten Beduinen „Abu Schock ben Mühle“ (Rudolf Rath), der sie am Ende mit kunstvollen Dressurvorführungen zweier wunderschöner Araberhengste überrascht. Nach einem "Pas de quatre", geleitet von Corenlea Endres,
stürmt die Warendorfer Meute mit Master Willy Rehr in die Reithalle. Die Hunde dürfen sich
auf eine Schubkarre voller Pansen stürzen, wobei auch einige der Ehrengäste sich herumfliegender Fleischteile nicht entziehen können. Während die Meute sich gesättigt in eine Ecke verzieht, fährt der Viererzug mit Michael Freund ein, Standartenträger nehmen Aufstellung, und
der Jubilar verlässt per Kutsche die Reithalle. Das fröhliche Finale gestaltet der Musikverein
Beckum.
Foto 3:
2000: Zum Abschluss des Reiterspiels bedankt sich der Jubilar bei den Darstellern
Jahreschronik 2001
Mit etwa 70 Mitgliedern und Freunden feiert der Reiterverein am 27. Januar im Restaurant
Balver Höhle sein Winterfest. Hoch lebe die Weiterentwicklung der Computertechnik auch im
Dressurbetrieb: Per Bildschirm, Mouse-Klick und Tontechnik steuert Berthold Gilberg erstmals
am 11. Februar den Ablauf der Dressuraufgaben in der Reithalle vom Jugendraum aus. Unterschiedliche Auffassungen führen Anfang des Jahres zur Kündigung des Pachtvertrages mit dem
Förderverein Therapeutisches Reiten Balve-Sundern zum 30. Juni durch den Reiterverein Balve. Neun Prüfungen umfasst das Jugendturnier am 17./18. Februar in der Wocklumer Reithalle:
An beiden Tagen erleben die jungen Reiterinnen und Reitern Freud und Leid, Stolz und Enttäuschung - je nach dem, wie die teilweise erstmalige Vorstellung unter Prüfungsstress verläuft. Es
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herrscht eine gute Atmosphäre in den beiden Hallen, und dazu tragen Aktive und Helfer, aber
auch Daumen drückende Angehörige als Zuschauer bei.
Hermann Duckek verstirbt im Alter von 64 Jahren. Der "Bodenpapst" war auch in Wocklum
bei den großen Turnieren im Einsatz und durch seine kollegiale Haltung gegenüber den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Reitervereins sehr beliebt – so auch bei seinem letzten Einsatz in
Wocklum im Vorjahr bei den Deutschen Meisterschaften. Die Maul- und Klauenseuche breitet
sich immer mehr aus und gefährdet nun auch Reitturniere. Für seine Mitgliederversammlung
am 30. März "erntet" der Reiterverein erfreuliche Schlagzeilen: „Reiterverein baut Schulden ab
– Verbindlichkeiten konnten von 1,7 Mio auf 525.000 DM gesenkt werden“. Die Pferdefreunde
erfahren: Das Hallenturnier im April muss wegen der Maul- und Klauenseuche ausfallen; selbst
die weiteren Veranstaltungen, Regio und Optimum, stehen noch auf höchst wackligen Füßen.
Die im letzten Jahr erfolgreichen Jugendreiter erhalten vom Vorstand Urkunden und Präsente.
Dieter Graf Landsberg-Velen bilanziert: "2000 war für den Reiterverein Balve ein erfolgreiches
Jahr, auf das wir zufrieden zurückblicken können." Erfreuliches berichtet der Vorsitzende auch
zur Kassenlage: „Die Verbindlichkeiten des Vereins konnten deutlich gesenkt werden. Mit dem
großartigen Besuch der DM hat der Verein das beste Ergebnis in seiner langjährigen Geschichte erzielt. Teamwork sichert dem Verein letztlich einen gesunden Finanzstatus.“ Die Beiträge,
so beschließt die Mitgliederversammlung, bleiben für das Jahr 2002 unverändert, werden aber
mit der Umstellung auf den Euro gerundet.
Zum Ehrenpräsidenten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wird Dieter Graf Landsberg-Velen am 3. Mai auf Norderney einstimmig gewählt. Damit würdigen die Delegierten
seine 33-jährige ehrenamtliche und erfolgreiche Arbeit als Präsident des nationalen Reiterverbandes. Am 11. Mai feiern die Aktiven des Reitervereins Balve gemeinsam mit ihrem Vorsitzenden diese Wahl. Sein Nachfolger, Jürgen Thumann, übernimmt nach eigener Einschätzung
einen bestens organisierten Verband, der sich eine neue Struktur verordnet hat. Ungünstige
Wetterbedingungen beeinflussen das 13. Balve Regio am 02. - 04. Juni, verbunden mit den
Märkischen Meisterschaften. Kühle Temperaturen und immer wieder heftige Regenschauer
muten Reitern und Pferden einiges zu. Doch da bewähren sich die hervorragenden Sandböden
auf den Turnierplätzen. Uwe Schmack, Vorsitzender des Märkischen Kreisreiterverbandes,
resümiert: "Ich glaube nicht, dass an irgendeinem anderen Ort im Märkischen Kreis die Veranstaltung so erfolgreich hätte durchgezogen werden können."
Heinrich Cordes übernimmt am 1. Juli die Reithalle II. In der Folgezeit macht er daraus mit
enormen Aufwand in Eigenleistung ein Schmuckstück. Besonders bewähren sich die installierten Trennwände zu den Ställen und die neuen Nutzungszeiten in der Halle. Die von ihm eingeführte Ordnung und Sauberkeit strahlt positiv auch auf die übrigen Anlagen aus. In dieser Halle
stehen nun auch der Reitlehrerin Tina Vogel einige Boxen zur Verfügung. Per "Sommer-Info"
an alle Mitglieder bedankt sich der Vorstand im Juli für die Unterstützung des Regio-Turniers.
Für das Balve Optimum bittet der Vorstand die Mitglieder um Mithilfe bei den vorherigen Arbeitseinsätzen, beim Turnier und durch Kuchenspenden. Auf gute Resonanz stößt Chronist Rudolf Rath Mitte des Jahres mit seiner "Suchaktion Sommer" zur Vervollständigung des Vereinsarchivs: „Es gibt noch Lücken, und diese wollen wir schließen!“ Alle Beiträge werden mit
dem Jubiläumsbuch belohnt. Ministerpräsident Wolfgang Clement wandert mit Ehefrau und
einem Tross durch „sein“ Land. Auf dem Weg von Iserlohn zum Sorpesee informiert er sich
am 17. August in Wocklum auch über das bevorstehende Balve Optimum. Sehr vorsichtig nähert er sich der Stute Lalique und gibt er ihr Zucker. Und nicht nur ihr: „Graf LandsbergVelen“, so der Landesvater, „hat großen Anteil an der positiven Entwicklung des Reitsports in
Deutschland. Ohne ihn wäre der deutsche Reitsport nicht führend in der Welt.“ Rosalie von
Landsberg überreicht ihm als Lektüre für die weitere Wegstrecke unser Jubiläumsbuch "75
Jahre Reiterverein Balve".
Großen Reitsport bietet das OPTIMUM International mit der Riders Tour vom 24. bis zum 26.
August. Teilnehmer und Gäste erleben in diesen Tagen bei strahlendem Sonnenschein hervorragenden Reitsport auf dem Dressur- und dem Springplatz sowie ein attraktives Rahmenprogramm.
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Foto 105:
Das Kuchenbuffet des Reitervereins ist stets sehr begehrt
Zu ihrem Herbstritt starten am 27. Oktober Reiterinnen und Reiter in zwei Abteilungen. Herbert Klute führt dabei die Galopp-Gruppe in einem weiten Bogen durch die Wälder bis hin zum
Schloss Melschede. Der vorgesehene Bügeltrunk fällt jedoch mit Rücksicht auf die unsichere
Witterung aus. Anschließend treffen sich Reiter und Gäste in der Schlosskapelle zur Hubertusmesse mit Pfarrer Dr. Richter, St. Blasius Balve, und später zum gemütlichen Ausklang im
Casino. Der Vorstand legt in seiner Sitzung am 5. November fest, dass die Mitglieder, die für
den Verein keine Arbeitsleistung erbracht haben, nun "zur Kasse gebeten werden". Das 3. Programm Fernsehen, WDR-Studio Siegen, berichtet im Rahmen der Serie "Montags in..." am 5.
November über die Reiterei in Wocklum. Leonhard Mertens fährt das Team samt Kamera mit
seiner Kutsche galant von der Luisenhütte - mit Zwischenstation am Schloss - zu den Reitställen auf der Turnieranlage.
Gefahr vorüber: Als Ersatz für das im April wegen der Maul- und Klauenseuche ausgefallene
Turnier treffen sich Reiter und Pferde zum Hallenturnier vom 23. bis zum 25. November. Trotz
Halle: Das durchgehend schlechte Wetter mit angekündigtem Schnee- und Glatteis hält viele
Reiter von einer Anreise ab; die Wettbewerbe mit gemeldeten 1.200 Starts werden teilweise
nur stark reduziert durchgeführt. Aber auch dadurch lassen sich die zahlreichen Helferinnen
und Helfer des Reitervereins ihre gute Laune nicht verderben. Sie sorgen wie gewohnt für eine
sorgfältige Betreuung der Teilnehmer und Gäste. Zum Jahresende dankt Vorsitzender Graf
Landsberg-Velen in seinem Rundbrief: "Wiederum wären die Aktivitäten ohne das freiwillige
Engagement nicht möglich gewesen. Ihrer großartigen Einsatzbereitschaft gebührt unser herzlicher Dank. Erfreulicherweise ist die Zahl der Mithelfer gewachsen, doch gibt es bedauerlicherweise noch Mitglieder, die den zweimaligen Beschluss der Mitgliederversammlung zu solcher Mithilfe negieren. Der Vorstand sieht sich nun in der Pflicht, daraus die ebenfalls beschlossenen Konsequenzen zu ziehen..."
Jahreschronik 2002
Nun haben wir den Euro! Er löst am 1. Januar die Deutsche Mark ab. Das hat auch Einfluss auf
die Beitrags- und Gebührenordnung des Provinzial-Verbandes westfälischer Reit- und Fahrvereine e.V., Münster, die an diesem Tage in Kraft tritt. Der Reiterverein Balve e.V. hat nun erhöhte Beiträge für seine Mitglieder abzuführen. Die Sportversicherung gewährleistet einen
"umfassenden und an der Praxis orientierten Versicherungsschutz", teilt die Sporthilfe e.V. mit
– und das sogar ohne erhöhte Versicherungsbeiträge.
Einbrecher suchen erneut die Anlage auf: Nachdem beide Außentore seit dem letzten Einbruch
mit Riegeln versehen wurden, finden sie nun ihren Weg durch ein Toilettenfenster und ver31
schaffen sich Zugang zum Casino. Die Ausbeute ist nicht groß, denn die Kasse ist in Sicherheit, der Sparkasten zuvor geleert worden. So bleibt der Schaden begrenzt, aber der Ärger ist
natürlich groß. Wohl nur die besonders Tanzfreudigen unter den Mitgliedern treffen sich am
01. Februar zum alljährlichen Fest. Sie feiern "diesmal klein und fein" - wie es in der Einladung heißt - in der Gaststätte Felsenruh in Frühlinghausen. Mehr Anklang findet dagegen das
Kostümreiten am 9. Februar. Kinder und Jugendliche feiern ihren Karneval. Und wer sich mit
seiner Verkleidung besonders viel hat einfallen lassen, der kann sich anschließend über eine
gute Platzierung bei der Prämierung freuen. Am 20. Februar gründen 6 Personen die „Turniergemeinschaft Balve e.V.“, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Als Geschäftsführerin
wird Rosalie von Landsberg-Velen bestellt, zum Sprecher der Gesellschaft Dieter Graf Landsberg-Velen gewählt. Die GmbH sichert die „die reitsportliche uns sonstige Nutzung der Reitanlagen“. Die Verknüpfung mit dem Reiterverein erfolgt durch den Beirat, dem die jeweiligen
Mitglieder des Vorstandes des Reitervereins Balve e.V. angehören.
Foto 106:
Zum Kostümfest entwickeln die Kinder viel Fantasie
Claudia Waltermann-Harnacke, langjährige Aktive im Reiterverein Balve, erhält am 12. März
die Trainer-C-Lizenz, nachdem sie zuvor Lehrgang und Prüfung des Kreisverbandes Sauerland
auf der Reitanlage des RV Schmallenberg erfolgreich absolvierte. Ihr ebenfalls erfolgreicher
Kurs-Kollege Heiner Krins beginnt kurz darauf, Christina Vogel bei ihrer Ausbildungsarbeit im
Reiterverein Balve zu unterstützen. Die Vorstandsetage plant am 22. März eine Beteiligung an
der Aktion zur Rettung des St. Marien-Hospitals. "Lasst uns eine Tauschbörse zur Vereinsgeschichte einrichten", schlägt Chronist Rudolf Rath in der März/April-Ausgabe der „Reiter Passage“ vor und begründet dies ausführlich mit seinen eigenen Erfahrungen bei der Erstellung des
Jubiläumsbuches zum 75-jährigen Bestehen des Reitervereins Balve. Die Pferdesportfachzeitung verwirklicht diese Idee schon im Mai/Juni: „Hier bieten wir Reitervereinen und –
verbänden, aber auch allen Freunde des Reitsports an, unsere Leserinnen und Leser über ihre
Festschriften, Chroniken oder sonstigen Berichte zu informieren. Aber auch die Suche nach
Daten, die für die eigene Vereinsgeschichte benötigt werden, wollen wir auf diese Weise erleichtern.“
Strahlender Sonnenschein an allen Tagen des Hallen-Reit- und Springturniers, 05.-07. April,
lässt den Nachtfrost schnell vergessen. Entsprechend gut ist die Stimmung bei Teilnehmern und
Gästen. Für alle Alters- und Leistungsgruppen gibt es reitsportliche Herausforderungen. Zudem
bieten die Einfachen Reiterwettbewerbe für Reiter und Senioren am Sonntagnachmittag einen
humorvoll-sportlichen Höhepunkt. Mit 9 Teilnehmern unterbricht die Hausfrauengruppe ihren
Dienst an der Kuchentheke und bewältigt souverän den "Lady's Champion Ship Dressage Senior" vor den kritischen Augen der Richter und vollen Zuschauerrängen. Mit dem Einritt der zumeist älteren Herren zum "Gentlemen's Champion Ship Senior" folgt eine weitere Steigerung.
Aufmunternde "letzte Hilfe" leistet dabei Rosalie von Landsberg mit dem Likör „Doppeloxer“,
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humorvoll kommentiert von Berthold Gilberg am Mikrofon. Dieter Graf Landsberg-Velen erhält Ende April bei der FN-Tagung in Koblenz das „Reiterkreuz in Gold mit Brillianten.
Über „manche schlaflose Nacht“ klagt Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen bei der „Ordentlichen Mitgliederversammlung“ des RV Balve am 3. Mai im Restaurant Balver Höhle.
Grund der Klage: die Finanzierung des Balve Optimums International vom 14. bis 16. Juni.
„Noch nie ist es so schwer gewesen“, so der Vorsitzende, „Sponsoren für das große Turnier zu
finden“. Im Übrigen setzt er auch bei dieser Großveranstaltung wieder auf die große Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer aus den Reihen der Mitglieder. Reinhard Hertin und
Matthias Camminady, als stellvertretende Vorsitzende, Werner Obertrifter, als Geschäftsführer,
und Lissa Klute werden einstimmig wieder in den Vorstand gewählt. Als Nachfolger von Hubert Hahn rückt Egon Appelhans in den Vorstand auf. Die Umsetzung der Arbeitseinsätze
bringt Schwierigkeiten und soll so geändert werden, dass unnötige Härten vermieden werden.
Wieder einmal wohl vergeblich werden Hundebesitzer um Rücksicht auf Reiter und Pferde
gebeten. Den Jugendwimpel des Märkischen Reiterverbandes gewinnen die Balver Jugendlichen am 11./ 12. Mai beim Reitturnier des Landwirtschaftlichen Reitervereins Kalthof. Bei der
Veranstaltung „Auto und mehr“ in der Balver Innenstadt ist am 9. Juni tatsächlich mehr als
Autos zu sehen. Der Reiterverein Balve, an seiner Spitze Dieter Graf Landsberg-Velen, wirbt
dort für das bevorstehende große Turnier in Wocklum, unterstützt von Dressurreiterin und
Olympiasiegerin Ulla Salzgeber, die großzügig ihre Autogramme verteilt.
Zum ersten Mal findet das Balve Optimum International, 14. - 16. Juni, unter den Regeln des
Weltverbandes FEI statt. Zugleich ist dies die dritte Station der Spring- und der Auftakt der
Dressurreiter in der Riders Tour. Insgesamt rund 12.000 Zuschauer verschaffen diesem Spitzenereignis, auch für die Fernsehübertragung, die passende Kulisse und knisternde Atmosphäre. Krachend hinterlässt ein mehrstündiges Gewitter mit heftigem Regen in der Nacht zum
Samstag auf dem Dressurplatz einen großflächigen Teich, der abgepumpt werden muss. Am
Samstagmorgen riskieren viele Zuschauer im VIP-Zelt, im Medienzentrum und im Gastronomiebereich einen oder auch mehrere Blicke auf den Fernsehbildschirm, um sich bei der Fußballweltmeisterschaft nicht die Begegnung Deutschland gegen Paraguay entgehen zu lassen.
Der Vorsitzende des RV in seinem Brief vom 19. August an Teilnehmer, Partner, Förderer und
Mithelfer: „Ohne falsches Eigenlob darf es gesagt werden - das Optimum 2002 war ein Highlight und hat als unser erstes reguläres CHI ein neues Kapitel in der Balver Turnierchronik aufgeschlagen. Reiterinnen und Reiter der Weltelite aus insgesamt 18 Nationen demonstrierten in
Dressur und Springen höchstes Leistungsniveau, und Tausende auf den voll besetzten Rängen
zollten ihnen dafür begeisterten Dank.“
Die Voltigierkinder des RV Balve feiern am Samstag, 13. Juli, auf der Reitanlage ihr Sommerfest. Sie zeigen den Besuchern, unter ihnen natürlich auch viele Angehörige, was sie unter Leitung von Ines Engel gelernt haben. Getrübt wird diese Veranstaltung allerdings durch Dauerregen. Doch man weiß sich zu helfen: Alle Spiele werden unter das schützende Dach des VIPBereiches verlegt. Ihr „Zeugnis-Vergess-Fest“ feiern am 18. Juli zum Ferienanfang auf dem
Dressurplatz die Mitglieder der Jugendgruppe des RV Balve sowie weitere Kinder aus dem
Reitbetrieb. „Teilnehmen dürfen“, so der Aushang, „auch Erwachsene gegen eine kleine Spende – kann auch in Form von Naturalien/Salat etc. sein“. Getrübt allerdings wird das fröhliche
Beisammensein durch einen Unfall mit Armbruch als Folge, der im Balver St.-Marien-Hospital
erfolgreich operiert werden kann. Wieder einmal haben wir Einbrecher als unwillkommene
Gäste: In der Nacht vom 13. auf den 14. August suchen sie im Büro der Reitlehrerin, im Casino
und in der Geschäftsstelle nach Bargeld, finden aber lediglich einen kleinen Betrag in der Getränkekasse. Hannah Camminady erringt bei den Märkischen Meisterschaften, ausgetragen
vom 23. bis zum 25. August auf der Reitanlage in Ostsümmern, mit Antaris die Märkische
Meisterschaft der Dressur-Junioren. Ihr Ehrenpreis: Teilnahme an einem Lehrgang beim Bundestrainer der Dressurjunioren, Hans-Heinrich Meyer zu Strohen. Bei den Junioren der Springreiter erreicht Elisabeth Kruse auf Latina den zweiten Rang.
Als Dankeschön für ihre Unterstützung beim Balve Optimum International lädt die Turniergemeinschaft alle Helferinnen und Helfer, auch die der beteiligten Vereine wie Männerchor 1874
Balve, zur Feier des erfolgreichen Balve Optimum am 30. August in den VIP-Bereich des Tur33
nierplatzes ein. Ein halber Wechsel vollzieht sich im Aug./Sept. im Casino, denn nach dem
Ausscheiden von Wolfgang Schulte, mit dem sie zusammen arbeitete, übernimmt Martina
Krumrei nun allein den Bewirtungsbetrieb.
Foto 12:
SV 28.12.2002
Stadtfest in Balve am 14. September: An der Hauptstraße ist auch der Reiterverein Balve mit
einem Info- und Imbissstand vertreten. Der intensive Einsatz wird durch rege Nachfrage belohnt. Am Mittwoch, 18. September, ein schrecklicher Unfall mit tödlichem Ausgang. Auf dem
Weg von der Box im Reitstall II zum Unterricht in der Reithalle I stürzt das Pferd Jessy und
begräbt die 9-jährige Sara Schlott aus Lendringsen unter sich. Am Freitag, 20. September, treffen sich viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene des Reitervereins in der Schlosskapelle zu
einer Trauerfeier unter Leitung von Vikar Hofmann, Balve. Tiefe Betroffenheit und Fassungslosigkeit beherrscht auch das anschließende Zusammensein im Casino. Der Schulbetrieb ruht in
diesen Tagen. Starken Zuspruch finden die elf Prüfungen beim Jugend-Hallenturnier am 5. und
6. Oktober mit insgesamt 400 Starts und 200 Pferden. Allein beim einfachen Reiterwettbewerb
starten 70 Teilnehmer in neun Abteilungen. Viel Spaß gibt es bei der Sportstafette „Jump und
Hund“, bei der zuerst mit dem Pferd ein Parcours und anschließend mit dem Hund eine Geschicklichkeitsstrecke überwunden werden muss. Wiebke Decker übernimmt Mitte Oktober
einen Teil des Reitunterrichtes und unterstützt so Tina bei ihren vielfältigen Aufgaben im
Wocklumer Reitbetrieb. Ihre Tätigkeit endet Mitte 2003.
Seinen 85. Geburtstag und gleichzeitig die Diamantene Hochzeit (60 Jahre) mit seiner Ehefrau
Olga feiert Dr. Gustav Hage, über Jahrzehnte Turnier-Tierarzt bei den Wocklumer Turnieren,
am 18. Oktober, im Haus Recke, Binolen. Für den Reiterverein gratulieren die Vorstandsmitglieder Rosalie von Landsberg und Werner Obertrifter. Beim Herbstritt, am 26. Oktober, wagen sich wenige Reiter erst ins Gelände, nachdem sich der seit dem Vortage herrschende Sturm
gegen Mittag etwas beruhigt hat. Davon ist bei der Hubertusmesse, um 17 Uhr Hubertusmesse
in der Schlosskapelle, nichts mehr zu spüren. Etwas heftiger wird es dann allerdings später
beim gemütlichen Ausklang im Reitercasino. Der Reiterverein Hellefeld und Umgebung feiert
am 27. Oktober sein 75-jähriges Bestehen. Nach der Festrede des 1. Vorsitzenden Uli Sauer
überbringen viele Vertreter anderer Reitervereine ihre Glückwünsche; an erster Stelle gratuliert
Dieter Graf Landsberg-Velen dem mit uns befreundeten Reiterverein. Die Hauptversammlung
des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) wählt am 3. November den 48-jährigen Klaus
Steinbach zum neuen Präsidenten. Er löst Walther Tröger ab, der seit 1992 amtierte. Einer der
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drei Vizepräsidenten wird Dieter Graf Landsberg-Velen. Beim 15. Weihnachtsmarkt in der
Balver Innenstadt sind am 8. Dezember Aktive des Reitervereins wieder mit einem Imbissstand
vertreten. Erfreut berichten die Aktiven, dass sich dieser Einsatz auch in diesem Jahr wieder für
die Jugendkasse gelohnt habe.
Seine guten Wünsche zum Weihnachtsfest und zum bevorstehenden neuen Jahr verbindet der
Vorstand des RV Mitte Dezember mit Informationen an die Mitglieder über das Weihnachtsreiten am 2. Weihnachtstag und über die geplanten Winterlehrgänge im Januar des nächsten Jahres. Am 2. Weihnachtstag, 26. Dezember, führen Kinder und Jugendliche des RV beim traditionellen Weihnachtsreiten erfolgreich ein Spiel in Anlehnung an das Musical „Starlight Express“ vor. Die Regie führt Heiner Krins. Knapp 20 Reiterinnen und Reiter begeistern die rund
200 Zuschauer mit ihrem reiterlich-schauspielerischem Können.
Jahreschronik 2003
Hallenturnier 4. - 6. April: Über 500 Pferde sind bei 20 Prüfungen am Start. Die Teilnehmer
kommen vor allem aus dem Märkischen Kreis und aus dem Hochsauerlandkreis, aber auch aus
dem rheinischen Raum. Eine besondere Attraktion für Zuschauer ist der „Jump & HundShow“-Wettbewerb. Zuerst muss jedes Paar einen Miniparcours überqueren, anschließend
meistern Hund und Herrchen bzw. Frauchen eine andere Hindernisaufgabe. Zum Schluss muss
der Hund in einer Karre gefahren werden. Wenn er am Ende auch noch bellt, bekommt das
Duo eine Zeitgutschrift. In München wird am 11. April bekannt: Dieter Graf Landsberg-Velen
gehört nun dem Aufsichtsrat der deutschen Olympia-Bewerbung an. Mit ihm im Bunde sind
Klaus Steinbach, Präsident des NOK, Bundesinnenminister Otto Schily und Manfred von
Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB). Am 10. Mai richtet der RV Balve auf
seiner Turnieranlage eine der vier Dressur-Sichtungen für die Westfälische und Deutsche Meisterschaft der Junioren und Jungen Reiter aus. Hannah Camminady nutzt ihren Heimvorteil und
erreicht in der Dressurprüfung Kl. M/A der Junioren auf Antaris den 3. Platz. Damit gehört sie
dem Juniorenkader an und ist zu den westfälischen Meisterschaften zugelassen.
Mitgliederversammlung des RV Balve e.V. am 17.Mai im Restaurant Balver Höhle mit knapp
50 Teilnehmern. Dieter Graf Landsberg-Velen wird einstimmig erneut zum 1. Vorsitzenden
wiedergewählt. Zuvor berichtet er über die Investitionen, die trotz schwieriger Finanzlage des
Vereins im Hinblick auf die das Balve Optimum vorgenommen wurden und werden. Er erläutert den Stand der Vorbereitungen für das Optimum und weist auf Probleme der Finanzierung
aufgrund fehlender Sponsoren hin. 2. Vorsitzender Matthias Camminady erinnert an die erfolgreichen Veranstaltungen des Vorjahres. Fünf junge Reiterinnen erreichten die Qualifikation für
die Westfälische Meisterschaft. In Dressur: Kim Hertin, Hannah Camminady, im Springen:
Elisabeth Kruse, Christina Erpelding und Dorothee Cordes. Sie erhalten eine Urkunde des RV.
Für die erfolgreiche Turnierteilnahme der Jugendlichen wird Christian Vogel als Trainerin ausgezeichnet. Susanne Appelhans berichtet in Vertretung der erkrankten Dorothee Schweitzer
über die zahlreichen Aktivitäten Jugendabteilung. Sie übernimmt, gemeinsam mit der schon
bewährten Stellvertreterin Brigitte Betten, die Leitung der Jugendarbeit. Zusätzlich steht künftig Martina Krumrei als Ansprechpartnerin für die Jugend zur Verfügung. Der Finanzbericht,
vorgetragen von Geschäftsführer Werner Obertrifter, zeigt eine gute Entwicklung: Die jährlichen Verluste konnten trotz erforderlicher Investitionen nach und nach reduziert werden. Eine
weitere erfreuliche Nachricht: Die Beiträge und Gebühren werden auch im kommenden Jahr
nicht verändert. Erhöht werden allerdings die Gebühren für die Anlagennutzung, um eine gerechtere Lösung zu erreichen. Positiv ist auch der Bericht von Vorstandsmitglied Egon Appelhans: Die Beteiligung bei den Arbeitseinsätzen hat zugenommen. Statt Kontrolle setze der Vorstand künftig verstärkt auf die Eigenverantwortung aller Mitglieder.
Matthias Camminady, stellvertretender Vorsitzender des RV, feiert am 31. Mai - natürlich im
großen Stil - im Casino seinen 40. Geburtstag. Viele Gäste verbringen mit ihm gemeinsam diese
schweren Stunden. Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen gratuliert und dankt ihm für seine
zahlreichen Aktivitäten beim Reiterverein. Mitglieder der gräflichen Familie erfreuen ihn mit der
„Cammy-Show“, und seine Reiterfreundinnen und –freunde überraschen ihn mit gelungenen
Einlagen in der Reithalle: So würdigt Lissa Klute ihn mit einem selbst getexteten Lied, das sie
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mit ihrer Gitarre gekonnt vorträgt. Jutta Stromenger leert - als „Bahnbeamtin“ - einen Koffer
mit sinnvollem Inhalt für einen 40-Jährigen. Stefan Funke verkündet ihm ein hartes, aber gerechtes, insgesamt vor allem humorvolles „Urteil“. Außergewöhnliche Freude aber bereitet „Cammy“ zu später Stunde das Miniatur-Shatty „Stöppsel“ zum Knuddeln. Ob er den TandemFallschirmsprung mit Michael Schmidt tatsächlich wagen wird, den ihm seine Reiterkolleginnen
und –kollegen schenken?
Foto 23:
Unser Vize „Cammy“, hier mit Tina Vogel, genießt und schweigt…
Im Wettbewerb um den Märkischen Jugendwimpel, der bei den Kiersper Reitertagen, 20./22.
Juni, ausgetragen wird, erreicht das Balver Team Platz 2 hinter dem Team des RV Kalthof. Das
Balve Optimum 2003 International, 3. bis 6. Juli, ist auch in diesem Jahr verbunden mit der Riders-Tour. Neben den Prüfungen für internationale Spitzenreiter gibt es wieder Prüfungen für
heimische Sportgrößen. Trotz mäßiger Temperaturen unter zumeist bewölktem Himmel am Freitag und Samstag, versetzt mit leichten Schauern, werden insgesamt 13.500 Besucher gezählt.
Das WDR-Fernsehen überträgt am Samstag und Sonntag Ausschnitte aus den Prüfungen. „Als
Veranstalter sollte man sich ja eigentlich nicht selbst loben. Aber was wir dank unserer vielen
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geboten haben und wie reibungslos alles abgelaufen ist,
das war schon toll“, zieht Dieter Graf Landsberg-Velen am Tag nach dem Turnier äußerst zufrieden seine Bilanz. Am Samstagabend nimmt eine große Zahl von Aktiven und Besuchern am
Feldgottesdienst mit Pastor Johannes Epkenhans aus Garbeck auf dem Dressurplatz teil. Der
Musikverein Balve sorgt für die musikalische Gestaltung.
Der Ländliche Reiterverein Attendorn-Repetal führt auf der Wocklumer Reitanlage am 11. -13.
Juli sein Turnier durch. Eine Wasserschutzzone verhindert im Repetal Heimturniere. Im Programm sind Wettbewerbe bis hin zu Springprüfungen der Klasse S sowie auch Qualifikationsprüfungen für das Bundeschampionat des deutschen Springpferdes. Unsere Gäste sind von den
Turnierbedingungen unserer Anlage begeistert. Unser Prinz wird gekrönt! Beim diesjährigen
Balver Schützenfest, 19.-21. Juli, erringt unser Mitglied Engelbert Prinz von Croy die Königswürde. Mit dem 154. Schuss holt er die letzten Überbleibsel des Holzadlers von der Stange. Keine Frage: Zu seiner Königin erwählt er Ehefrau Elisabeth, ebenfalls aktives Mitglied unseres
Reitervereins. 19 weitere Paare stellen den glanzvollen Hofstaat, darunter auch Matthias Camminady mit Tina Vogel. Doch unser Prinz erklimmt weiter die Schützen-Karriereleiter und setzt
sich am 20. September in Küntrop / Neuenrade auch noch die Krone des Kreisschützenkönigs
auf sein edles Haupt. Tapfer und weiterhin treu an seiner Seite Ehefrau Elisabeth.
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Foto 55:
Ein strahlendes Königspaar im Balver Schützen-Festzug
Das Sommerfest feiert die Jugendabteilung mit Eltern am 26. Juli im VIP-Bereich. Die Gäste
können Vorführungen der Voltigierkinder bewundern, Kaffee und Kuchen genießen, Würstchen
grillen und sich am Lagerfeuer der Gitarrenmusik erfreuen. Die Übernachtung in Zelten bzw. im
Anhänger bildet einen abenteuerlichen Abschluss. Cecilia (Cissi) Söderholm aus Stockholm,
Schweden, beginnt am 1. September ihre Ausbildung im Wocklumer Reitstall.
„Eindringlich“ appelliert der Vorstand in seinem Brief im Oktober noch einmal an alle Anlagenbenutzer, „die Reitanlagen Wocklums ordentlich zu behandeln“ und ergänzt: „Wir bieten
unseren Aktiven in Wocklum eine Anlage, wie sie weit und breit kein zweiter Verein zur Verfügung hat. Unser Reiterverein hat in diesem Jahr allein 60.000 Euro nur in die Erneuerung des
Dressurplatzes und in die Bodenerneuerung beider Hallen investiert. Es kann nicht sein, dass
wir aufgrund von wenigen Reitern, die unsere Anlagen verschmutzen, die Plätze und Hallen für
alle sperren müssen. Wer das Verständnis für eine pflegliche Handhabung nicht aufbringt, kann
dann nicht unser Partner sein! Deswegen gilt unsere Bitte noch einmal an a l l e: Verlasst die
Reitanlagen bitte in ordnungsgemäßem Zustand!“ Jugendturnier 4./5. Oktober: ChefOrganisator Heiner Krins führt diese Veranstaltung mit 14 Prüfungen wieder zu einem vollen
Erfolg, unterstützt von Michael Bodenröder als Parcourgestalter. Im Kampf um den Märkischen Jugendpokal belegt das Team des RV Balve den 6. Platz. Bundestrainer Dietmar Gugler
ist kritisch-konstruktiver Gast bei diesem Turnier. Auch in diesem Jahr beobachten die vielen
Zuschauer mit besonderem Interesse wieder den Schauwettbewerb „Jump & Hund“. Großes
Lob bekommt der Balver Reiterverein vom Kreisverband „für die sehr gute Durchführung des
Turniers.“
Zu ihrem traditionellen Herbstritt brechen Wocklumer Reiter und Gäste am 18. Oktober auf.
Bei sonnigem Herbstwetter umrunden die zwei Abteilungen in weitem Bogen das Borketal und
das Dorf Mellen. Verena Prior leitet acht Reiterinnen und Reitern über einige Galoppstrecken,
Lissa Klute führt zwanzig - vor allem junge und jüngere - Reiterinnen und Reiter per Schritt
und Trab an.. Alle Teilnehmer freuen sich dann natürlich über den Eichenbruch und feiern mit
dem „holländischen Urlaubspastor“ Hein Pasing in der Schlosskapelle die Hubertusmesse. Anschließend treffen sich alle Teilnehmer, Helferinnen und Helfer der diesjährigen Turniere zum
„Dankeschön“ im Casino zu einem schmackhaften Büffet.
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Foto 33:
Hubertusmesse mit Pastor Hein Pasing in der Schlosskapelle
Unser Vereinsvorsitzenden Dieter Graf von Landsberg-Velen erhält im Oktober die höchste
Auszeichnung, die die Deutsche Reiterliche Vereinigung zu vergeben hat, nämlich das FNEhrenzeichen in Gold mit Lorbeer, Olympischen Ringen und Brillanten. Er, der von 1968 bis
2001 als Präsident der FN vorstand, wird damit für seine herausragenden ehrenamtlichen Verdienste geehrt.
Die Jugendabteilung des RV Balve nun auch im Internet: Sie richtet im November unter
„www.balver-reitjugend.de.tk“ eine eigene Homepage ein. Mit der Ehrennadel und der Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen wird am 16. Dezember im Ständehaus zu Düsseldorf
RV-Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen vom Stellvertretenden Ministerpräsidenten Michael Vesper, Minister für Städtebau, Wohnen, Kultur und Sport, ausgezeichnet. Isabelle Volbert besteht Ende dieses Jahres nach einem mehrwöchigen Lehrgang die Prüfung als Sportassistentin im Pferdesport. Beim Weihnachtsreiten am 26. Dezember zeigen zunächst die Voltigierkinder, die von Ines Engel und ihrem Team betreut werden, ihr Können. Dann versetzen
insgesamt etwa 80 Spieler, darunter vor allem junge Reiterinnen und Reiter, mit dem Musical
„Zauberwald“ unter Leitung von Tina Vogel und Heiner Krins die zahlreichen Zuschauer und
Gäste in weihnachtliche Stimmung. Ein großes Kompliment gilt den Eltern der Reiterjugend,
die für das gut 30-minütige Musical prächtige Kostüme selbst genäht haben. Auch die 20 mitwirkenden Pferde sind phantasievoll dekoriert worden.
Jahreschronik 2004
Für gute Unterhaltung sorgt beim Winterfest am 24. Januar auf dem Schulte-Hof in Leveringhausen Herr Jacobs aus Köln. Zum Kostümreiten - Teilnahme mit und ohne Pferd - treffen
sich die Jugendlichen am 21. Februar. Das Jugendleitungsteam lädt dazu ein mit dem fürsorglichen Hinweis: „Da das Casino an diesem Tag geschlossen ist, sollte sich jeder sein Getränk
selber mitbringen, für Kuchen ist gesorgt. Wir freuen uns über rege Teilnahme“ Hallenturnier,
2.-4. April: Knapp 350 Pferde sind für rund 1000 Starts gemeldet. Balver Reiterinnen und Reiter können sich bei den zahlreichen Wettbewerben wieder hervorragend behaupten. Kinder und
Jugendliche der Reiterjugend verbringen einen Teil ihrer Osterferien in Wocklum. Insgesamt
zwölf von ihnen sind ganz mutig und übernachten am 15./16. April bzw. am 16./17. April im
Jugendraum. Lediglich die selbst ausgelöste Alarmanlage stört nächtens diese Idylle. Zum
„Tag der Jugend“ trifft sich die Reiterjugend am 24. April in Wocklum. Im VIP-Bereich und
auf dem Turnierplatz sorgen verschiedene Aktivitäten, wie z. B. Ponyreiten, Volleyball für
Jedermann, Reitshows, Sponsorenlauf, Kinderschminken, für viel Vergnügen. Die Voltigier38
gruppe zeigt ihr Können, es folgt die Vorführung einer Longenstunde bzw. Reitstunde, ein Haflinger Kutschengespann fährt ein, und dann laufen Jugendliche für Sponsoren. Nach einem Pas
De Deux in mittelalterlichen Kleidern startet um 16 Uhr das Volleyballturnier. An der Cocktailbar erfrischen sich Aktive und Zuschauer. Der Erlös des Tages wird für eine Delfintherapie
zur Verfügung gestellt. Mit diesem Aktionstag beteiligt sich Reiterjugend am Wettbewerb des
JuSt We (Jugendsprecherteam Westfalen).
Mitgliederversammlung am 14. Mai: Ein heftiger Knall, draußen vor Haus Felsenruh in BalveFrühlinghausen, lässt die, die drinnen ungeduldig den Beginn der Versammlung erwarten, Böses erahnen. Und diese Ahnung trügt nicht: Eine unserer Reiterinnen, zu Pferde stets sicher und
souverän, geriet mit ihrem Auto beim Abbiegen auf den Parkplatz in den Gegenverkehr. So
eröffnet Vorsitzenden Dieter Graf Landsberg-Velen die Versammlung mit leichter Verspätung.
Er bezeichnet in seinem Rückblick aus sportlicher Sicht das Optimum 2003 als „absoluten Höhepunkt unserer Turniergeschichte“. Es sei, wie auch das ganze Jahr, sportlich erfolgreich verlaufen. Als weniger erfolgreich bilanziert er das große Turnier jedoch aus finanzieller Sicht:
Größer als je zuvor allerdings sei das Engagement der ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder
gewesen und damit eine Sicherung des Wocklumer Reitsports in der wirtschaftlich schwierigen
Lage. Als Nachfolgerin für Sylvia Erpelding, die nicht erneut kandidiert, wählen die Mitglieder
Marion Wuttke neu in den Vorstand. Berthold Streiter gehört als kooptiertes Mitglied weiter
diesem Leitungsgremium an. Die Mitgliederversammlung beschließt, die „Beiträge, Gebühren
und Anlagennutzung“ für 2005 nicht zu erhöhen. Susanne Appelhans berichtet wie über die
vielfältigen Aktivitäten der Jugendabteilung. Die Finanzierung der 6. Deutschen Meisterschaften in Wocklum, verbunden mit der Sichtung für das Olympische Turnier in Athen, mache, so
der Vorsitzende, noch größere Sorge als im letzten Jahr. Die Gewinnung von Sponsoren werde
immer schwieriger. Größere Einnahmen seien vor allem durch die Fernsehübertragungen und
Bandenwerbungen zu erwarten. Bleibt zum Autounfall nachzutragen: Gott sei Dank – keine
schwerwiegenden Folgen für die Reiterin, abgesehen von einem wochenlangen Handicap beim
Reitsport.
„Tag des Sports“ des Stadtsportverbandes am 23. Mai in Balve. Unter den vielen Sportvereinen
ist am Schulzentrum auch die Reiterjugend mit einem eigenen Infostand und verschiedenen
Aktivitäten „rund ums Pferd“ vertreten. Im Casino ziehen am 8. Juni dann die Vertreter der
Balver Vereine überwiegend positive Bilanz. Verbunden mit dem Balve Optimum sind, vom
11. bis zum 13. Juni, die Deutschen Meisterschaften in Dressur und Springen, die damit zum 5.
Mal auf dem Wocklumer Turniergelände ausgetragen werden. Mädchen der Jugendgruppe zeigen auf ihren Pferden in selbst gefertigten historischen Kostümen eine Barockquadrille.
Foto 79:
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Reiterliches Können in Barockkostümen - ein Blickfang beim Optimum
Für Kinder gibt es viele Aktionsmöglichkeiten. Am Samstagabend bietet das Zelt, direkt am
Springplatz, Comedy und Musik mit dem Bonner Improvisationstheater „Springmaus“. Am
Sonntagnachmittag sind alle Plätze ausverkauft, eine hervorragende Kulisse für das Fernsehen,
das wieder umfassend auf die heimischen Fernsehgeräte überträgt. Insgesamt werden an allen
drei Tagen 14.000 Zuschauer gezählt und damit die Erwartungen des Reitervereins Balve sogar
übertroffen.
Der LRV Attendorn-Repetal richtet vom 25. bis zum 27. Juni zum zweiten Mal sein Turnier
auf dem Reitsportgelände in Wocklum aus. Die Veranstaltung steht unter Schirmherrschaft des
Europaabgeordneten Dr. Peter Liese. Rund 1.000 Pferde sind für die Spring- und Dressurprüfungen gemeldet. Etwa 3.000 Besucher werden an allen Tagen insgesamt geschätzt. Zufrieden
erklärt 1. Vorsitzender Josef Platte: „Unser Gastspiel in Wocklum soll Tradition werden. Wir
müssen uns beim RV Balve bedanken, ganz besonders aber bei Dieter Graf Landsberg-Velen
und dessen Familie.“ Und 2. Vorsitzender Thomas Ostermann stellt fest: „Auf dieser Anlage
will einfach jeder starten.“ Auch aus seiner Sicht hat sich das Attendorner Gastspiel in Balve
bewährt, deshalb plane man auch schon für das nächste Jahr auf diesem Turniergelände. Ergebnisse Balver Reiter: Leider nur den 6., d. h. den letzten, Platz erreichen die jungen Reiterinnen und Reiter des RV Balve, die nur in der Dressur antreten, bei den Märkischen Meisterschaften in Hemer-Edelburg am 10./11. Juli im Kampf um die Kreisstandarte des Märkischen
Reiterverbandes.
Europa-Meisterschaft der Junioren, 15.-18. Juli, in Vilamoura, Portugal: Den 11. Platz im Finale der Einzelwertung belegt die Balver Springreiterin Elisabeth Kruse.
Foto 75:
„Supervereinsjugend“ darf sie sich zwar (noch) nicht nennen, aber mit einer Superleistung
kommt die Balver Reiterjugend immerhin auf den beachtlichen Platz 10, bei 21 teilnehmenden
Vereinen. Am 23. Juli nimmt sie in Münster dieses gute Ergebnis beim Mitmach-Wettbewerb
des Landesverbandes Westfalen mit Stolz zur Kenntnis. Bewertet wurde dazu der Wocklumer
„Tag der Jugend“ vom 24. April und seine Darstellung im Internet. Das Sommerfest der Reiter40
jugend, am 24. Juli, beginnt mit einer gemeinsamen Wanderung über den Burgberg, bei der für
die Kinder Ponys gesattelt werden. Dann folgen auf dem Turniergelände (VIP-Bereich) Spiele
für die Junioren. Für sie, ihre Eltern und Gäste gibt es Getränke, Kuchen und Grillwürstchen.
Disk-Jockey Simon sorgt für den passenden Musikmix. Abends nutzen die jungen Reiterinnen
und Reiter das Lagerfeuer zu weiterem fröhlichen Treiben, bevor sie sich zum Übernachten in
die Zelte oder in die Pferdehänger verkriechen. Hoher Besuch auf der Turnieranlage am 28.
August: Nach der Mitgliederversammlung des „Sauerländer Heimatbundes für das kurkölnische Sauerland“ in der Balver Höhle besucht eine der fünf Exkursionsgruppen das Schloss
Wocklum und die Turnieranlagen. Unser Chronist Rudolf Rath erläutet den rund 50 staunenden
Teilnehmer die Einrichtungen und das alljährliche Turniergeschehen.
Großer Erfolg für Hannah Camminady. Beim Turnier des Reitervereins Menden, 29./30. August, wird sie in Ostsümmern Märkische Meisterin der jungen Reiter in der Dressur mit Antaris. An der Luisenhütte, älteste Holzkohlenhochofenanlage Deutschlands, beginnen umfangreiche Sanierungsarbeiten. Aus diesem Anlass lädt der „Förderverein Luisenhütte“, 1. Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen, am 05. September zu einer „Baustellenparty“ ein. Der Reiterverein Balve beteiligt sich daran mit Planwagenfahrten, die Reiterjugend bietet den jungen
Gästen Ponyreiten. Natürlich ist beim Stadtfest auch in diesem Jahr, nämlich am 11. September, die Jugendabteilung in der Balver Innenstadt wieder vertreten. An ihrer „Fressbude“ bruzzeln die beliebten Bratkartoffeln und Champignons. Aber das ist neu: Eine heftige Windböe
reißt den Verzehrenden das Zeltdach über den Köpfen weg. Wirkliche Genießer aber lassen
sich dadurch nicht stören, und so sind Jugendleiterinnen und Jugendliche zuletzt mit dem Umsatz dennoch zufrieden. Beim Sommerfest, am 18. September, belohnt der Reiterverein die
Helferinnen und Helfer des Balve Optimum in der Reithalle mit leckeren Speisen und kühlen
Getränken für ihren mehrtägigen Einsatz: „Wir haben Großartiges geleistet und dem Wetter
zum Trotz eine Veranstaltung durchgeführt, die gezeigt hat, dass wir auch unter extremen Bedingungen ein leistungsfähiges Team sind“ heißt es in der Einladung des Vorstandes. Die Jugendlichen bereiten in ihrer Jugendversammlung am 29. September unter Leitung von Martina,
Brigitte und Susanne das Jugendturnier, den Herbstausflug und das Weihnachtsreiten vor.
Beim Hallen-Jugendturnier in Wocklum wird am 2.-3. Oktober auch um den Jugendpokal des
Märkischen Kreises gekämpft. Die Balver Jugendlichen erreichen den ehrenvollen 3. Platz.
Foto 77:
Beim Jugendturnier spornen sie ihre Freunde im Parcours kräftig an
Zum Abschluss der Schulungskurse in den Herbstferien erhalten die erfolgreichen jungen Reiterinnen und Reiter ihre Urkunden für das Kleine Hufeisen, den Basis-Pass, das Reitabzeichen
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Klasse IV und das Reitabzeichen Klasse III. Die Texte aus unserem Jubiläumsbuch, der Chronik 1925 – 2000, sind nun auch im Internet nachzulesen und damit ab Oktober weltweit präsentiert. Nicht wie geplant Schloss Melschede ist das Ziel des ‚Galoppierenden Feldes’ beim
Herbstritt am 23. Oktober, denn dort wurde kurzfristig eine Saujagd angesetzt. Die 17 Reiterinnen und Reiter passieren unter kundiger Leitung von Marina Westhelle die Luisenhütte, nutzen
die Borkewiesen zum ersten Galopp, reiten in Richtung Mellen und werden in der Rastpause an
der Homert mit Kuchen und Getränken versorgt. Von dort geht es über Mellen durch den
Burgberg zurück. Nach gut zwei Stunden werden sie in Wocklum mit Eichenbrüchen belohnt.
Die 20-köpfige ‚Schrittgruppe’ führt dagegen unter Leitung von Lissa durch den Burgberg
nach Mellen und von dort nach Wocklum zurück. Um18 Uhr ist die Schlosskapelle gut gefüllt.
Mit Pastor Hein Pasing aus Holland feiern Reiter und Gäste die traditionelle Hubertusmesse.
Jugendliche Reiter präsentieren die Standarte des Reitervereins, und Albin Köck begleitet auch
in diesem Jahr die Lieder an der Orgel. Im Casino wartet dann ein kleines, aber feines Büfett
auf die hungrigen Gäste.
Im Bürgerfunk von Radio MK werben am 18. Dezember die Jugendleiterinnen Susanne Appelhans und Martina Krumrei im Gespräch mit Rudolf Rath für das „Dschungelbuch“-Reiterspiel
am 2. Weihnachtstag in Wocklum. Der Märkische Reiterverband zieht in seiner Jahreshauptversammlung, am 14. Dezember in Lüdenscheid, positive Bilanz seiner Arbeit. Vorsitzender
Uwe Schmack lobt den Ablauf der Deutschen Meisterschaft in Balve, bedauert aber, dass die
Resonanz beim „Jugendwimpel“ weiter rückläufig sei. Der Jugendpokal soll im Rahmen des
Jugendturniers in Balve am 1./2. Oktober ausgerichtet werden. In ihren Terminkalender tragen
die Reiter auch das Balve Optimum vom 17. bis zum 19. Juni 2005 ein. Auch in diesem Jahr
und wieder mit großem Erfolg gestalten 45 Jungen und Mädchen unter Leitung und Mitwirkung ihrer Jugendleiterinnen Susanne Appelhans und Martina Krumrei sowie der Reitlehrerin
Tina Vogel ihr Weihnachtsprogramm. Am 26. Dezember präsentieren sie Szenen aus der Geschichte „Das Dschungelbuch“ in tierischen Kostümen, vor eindrucksvoller Kulisse und vollen
Zuschauerrängen und ernten viel Applaus. Anschließend verabschiedet Dieter Graf LandsbergVelen Frau Mühling, die nach mehrjähriger Mitarbeit in der Geschäftsstelle ausscheidet – und
das hat einen verständlichen Grund: Ihr Ehemann Hubertus wurde zum Bürgermeister der Stadt
Balve gewählt, und daraus ergeben sich auch für sie künftig eine Menge zusätzlicher Verpflichtungen.
Foto 73:
Dschungelbuch: Finn Appelhans, als „Mogli“, mit Martina Krumrei als „Schlange Kaa“
Jahreschronik 2005
„Wir haben zum Regio Reit- und Springturnier für die rund 20 Prüfungen über 1.200 Nennungen erhalten“, freut sich der 2. Vorsitzende Matthias Camminady über dieses höchste Nen42
nungsergebnis seit Beginn der Hallenturniere Bei strahlendem Sonnenschein kämpfen vom 01.
bis zum 03. April die Springreiterinnen und Springreiter in der Wocklumer Halle um Siege und
Plätze, während die Dressurprüfungen, ebenfalls problemlos und gut organisiert, auf den Außenplätzen stattfinden. Am Sonntagnachmittag ist erstmals ein M/A-Springen Höhepunkt des
Turniers. Dank der Sponsoren kann das Gesamtbudget in Höhe von 25.000 Euro finanziert
werden. Bei den Mannschaftsmeisterschaften des Märkischen Reiterverbandes RV Iserlohn am
09. und 10. April erreichen die Balver Teilnehmer im Wettbewerb um die Kreisstandarte den 3.
Platz.
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2005: Stolz präsentiert sich das Balver Team 2
Am 29. April informiert Matthias Camminady die Mitglieder im voll besetzten Casino über die
Vorbereitungen für das Balve Optimum. Der Turnierausschuss und die bestehenden Arbeitskreise „Marketing“ und „Showprogramme“ haben bereits gute Arbeit geleistet. Der Vorstand
bittet um aktive Mitarbeit. Per Computersteuerung wird erstmals die Reservierung und Eintrittskartenausgabe erfolgen. Eine Reihe von Investitionen sind bereits erledigt bzw. stehen vor
dem Abschluss. Besondere Attraktion: ein Kinderdorf. Wer so aktiv ist, hat auch viele Freunde:
Martina Krumrei feiert am 06. Mai ihren 30. Geburtstag gemeinsam mit vielen Gästen. Natürlich im Casino, denn hier ist sie als Wirtin (fast) zu Hause. Aus dem Reiterverein danken ihr
viele Gratulanten mit einem persönlichen Gedicht.
In der Mitgliederversammlung des Reitervereins Balve, am 21. Mai im Restaurant Balver Höhle, blicken Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen und sein Stellvertreter Matthias Camminady auf ein erfolgreiches Jahr 2004 zurück. Ihr besonderer Dank gilt den Mitwirkenden
beim Weihnachtsmusical. Martina Krumrei berichtet über zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten der Jugendabteilung. Zum Balve Optimum mit der Deutschen Meisterschaft und der
Sichtung für die Olympischen Spiele in Athen stellt der Vorsitzende fest: „Das war der sportliche Höhepunkt des Vorjahres. Trotz des schlechten Wetters war das Turnier ein großer Erfolg
für den Reiterverein Balve, denn die Anlage war an allen drei Tagen voll funktionsfähig. So
haben sich die Investitionen der vergangenen Jahre bezahlt gemacht: Wocklum kann sich sehen
lassen. Die von Prof. Erpenbach erstellte Studie über das Turnier war sehr positiv und stellt
auch eine Bestätigung für unsere geleistete Arbeit dar.“ Nicht sehr optimistisch sieht Geschäftsführer Werner Obertrifter dagegen die Finanzlage. Verluste des Vereinsbetriebes seien nur mit
Hilfe des Turniers auszugleichen. Ohne das Turnier könne der Verein nicht leben. Langjährige
Mitglieder erhalten Treuenadeln des Reitervereins bzw. Auszeichnungen des Provinzialverbandes. Beiträge und Gebühren, so beschließen die Mitglieder, bleiben auch für das Jahr 2006 unverändert. „Der Reitbetrieb in Wocklum läuft gut, der Schulbetrieb ist voll ausgelastet“, erklärt
Christina Vogel, „denn pro Woche reiten rund 88 Jugendliche auf den 5 Schulpferden.“ „Am
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Optimum 2005“, so kündigt der Vorsitzende an, „werden insgesamt 14 Nationen, davon 6 in
der Dressur und 8 im Springen teilnehmen“.
Balve Optimum 2005 international, 16. – 19. Juni: Nach dem Freitag mit leichtem Nieselregen
erleben die insgesamt 14.000 Zuschauer zwei sonnenreiche Tage in familiärer Atmosphäre mit
hervorragendem Reitsport. Die ausgezeichnete Organisation, die den vielen ehrenamtlichen Helfer von allen Seiten bescheinigt wird, sorgt für reibungslosen und entspannten Ablauf des Turniers. Information und Unterhaltung für Jung und Alt bieten die Optimum-Aussteller-Meile und
das Kinderdorf, der Familientag und eine erstmalige offizielle Besucher-Anlagenführung. Die
“Wellcome-Party“ für Offizielle und Aktive, die „Out of Sight Riderparty“ und die „OtimumNight“ erfreuen sich großer Nachfrage. Auch die „Springmäuse des Bonner Improvisationstheaters sowie die erstmals agierenden Musiker der Sauerländer Kultband „Amigos“ erhalten kräftigen Beifall. Nach der feierlichen und ergreifenden Verabschiedung ihres Wallach „Rusty“ in den
Ruhestand trägt sich die national und international erfolgreiche Dressurreiterin Ulla Salzgeber in
das Goldene Buch der Stadt Balve ein. Über die Dressur- und Springprüfungen berichten Presse,
Rundfunk und Fernsehen. Aktuelle Informationen und Ergebnisse werden über die Homepage
im Internet weltweit verbreitet. Selbstverständlich gibt es auch Prüfungen, in denen sich die
ländlichen Reiter unter fairen Bedingungen miteinander messen können.
Eine bittere Pille: Am Tag nach dem Optimum stürzt Reitlehrerin Christina Vogel an einem
Sprung auf Calistro so schwer, dass sie sich wochenlang nur mit Hilfe von Krücken fortbewegen kann. Aber natürlich lässt sie sich auch dadurch nicht von ihren vielfältigen Pflichten beim
Reitunterricht und in der Organisation des Reitbetriebes abhalten. Zum dritten Mal führt am 01.
– 03. Juli der RV Attendorn-Repetal in Wocklum sein Reit- und Springturnier durch. Vorsitzender Josef Platte: „Es ist eine der schönsten Anlagen in Deutschland, und wir sind einfach
glücklich, dass wir durch ein großes kameradschaftliches Verhältnis zum Reiterverein Balve
und zu Graf Landsberg-Velen die Möglichkeit bekommen haben, hier zu sein.“ 26 Prüfungen
in drei Tagen sorgen für ein nicht nur quantitativ großes Turnier. Und auch Balver Reiterinnen
und Reiter nutzen die Gelegenheit, sich im Turniersport mit vielen anderen zu messen. Beim
„Hönnetalk“ zur Vorbereitung auf das Großereignis „Hönnetal pur“, im August, nimmt Dieter
Graf Landsberg-Velen am 06. Juli auch Stellung zur Bedeutung der Reitanlage in Wocklum.
Talkmaster Gerhard Schmidt stellt fest: „Das Hönnetal ist vor allem durch die Reitturniere in
das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt worden.
Mal nicht Pferde, sondern Briards, französische Hütehunde, bestimmen vom 08. bis zum 10.
Juli das Geschehen auf der Wocklumer Turnieranlage. Der Briard Club Deutschland veranstaltet dort seine nationale Clubschau und findet damit unter den Liebhabern dieser Rasse großen
Anklang. Zur Eröffnung von „Hönnetal pur“, dem zweitägigen Event zwischen Sanssouci und
Klusenstein, reiten Friedhelm Pütz und Rudolf Rath am 13. August, auf „Anton“ und „Gino“
über die Berge ins Hönnetal bis nach Binolen. Dort verkünden sie als „Benno Ritter von Klusenstein“ und „Diether Ritter von Wocklum“ in historischen Gewändern dem Landrat, den Bürgermeistern der umliegenden Städte und weiteren Ehrengästen: „Das Hönnetal ist autofrei!“
und erhalten dafür vom überraschten Publikum kräftigen Beifall.
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Foto 92:
Die Ritter Benno von Klusenstein (Friedhelm Pütz)
und Diether von Wocklum (Rudolf Rath) eröffnen „Hönnetal pur“
Foto: Stadtspiegel
Dann aber steigt das Sommerfest Balve Optimum 2005 am 03.09.05. Zahlreiche Helferinnen
und Helfer sowie Förderer genießen, auf Einladung des Vereinsvorstandes und der Turniergemeinschaft, diesen Abend bei warmen Temperaturen und unterhaltsamer Musik im VIPBereich. Das reichhaltige und schmackhafte Buffet lässt alle Herzen höher schlagen. Auch
Manfred Bodenröder, unser begnadeter Grillmeister, kann sich vor dem Ansturm auf seine
knackigen Spezialitäten kaum retten. Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen stellt bei seiner Begrüßung fest: „Sie alle haben Großartiges geleistet und eine Veranstaltung durchgeführt,
die gezeigt hat, dass wir auch unter extremen Bedingungen ein leistungsfähiges Team sind. Wir
haben überzeugend ein Reitturnier auf ganz hohem Niveau ausgerichtet. Teilnehmer, Aussteller, Besucher und Sponsoren fühlten sich rundum wohl betreut durch den Einsatz eines Jeden
von Ihnen. Dafür möchten Vereinsvorstand und Turniergemeinschaft Ihnen allen einen riesigen
Dank aussprechen!“
Casinogespräche: Ob wir bald eine eigene „Leistungsgruppe für leidgeprüfte Pferdebesitzer“
gründen müssen? Mit einer riesigen Portion „Galgenhumor“ vergeben mehrere, von lahmenden
Vierfüßlern betroffene, Zweibeiner untereinander die zweifelhafte Anerkennung goldener bzw.
silberner Führzügel, nachdem sie schon seit längerer Zeit auf das Reiten im Sattel verzichten
müssen.
Elisabeth Kruse auf Erfolgskurs
Ihre reitsportliche Karriere begann Elisabeth Kruse beim Balve Regio 2001. In Wocklum gewann sie auf Brave Heart die Märkischen Meisterschaften der Springen Junioren. Bei den
Westfälischen Meisterschaften der Junioren-Spring-Reiter 2002 qualifizierte sie sich auf Gino
Ginelli in Riesenbeck für die Deutschen Meisterschaften in Kreuth (Bayern). Dort erreichte sie
das Finale und wurde hervorragend platziert. 2003 nahm sie der Ausschuss Leistungssport im
Provinzial-Verband westfälischer Reit- und Fahrvereine in den westfälischen D 1-Kader Springen auf. Nach ihrem erfolgreichen Auftreten in Südlohn-Oeding berief der Provinzial-Verband
Elisabeth Kruse mit Brave Heart und Camiro in das D/C-Kader Springen 2004. Beim Internationalen Jugendturnier CSIO 2004 in Arezzo, Italien, ritt Elisabeth Kruse mit Brave Heart in der
45
Mannschaftswertung auf Platz 1. Auch beim Großen Preis von Arezzo waren beide mit Rang 5
die besten deutschen Vertreter in der Toskana. Den beachtlichen 11. Platz in der Einzelwertung
erreichte sie bei den Europameisterschaften 2004 für Junioren und Jungen Reiter in Vilamoura,
Portugal.
Für das Jahr 2005 berief der Ausschuss für Leistungssport im Provinzial-Verband westfälischer
Reit- und Fahrvereine die junge Balver Reiterin in den D-Kader Springen (D3-Kader). Bundestrainer Dietmar Gugler nahm sie in den Bundeskader auf. Der Stadtsportverband Balve ehrte sie
am 25. Februar 2005 aufgrund ihrer reitsportlichen Erfolge als ‚Sportlerin des Jahres 2004’. Bei
den Europameisterschaften der Jungen Reiter und Junioren, 06.-10.07.05 in Schaffhausen,
Schweiz, erreichte sie mit Brave Heart in der Auftaktrunde Rang neun und erwies sich damit in
dieser Prüfung als beste Reiterin der deutschen Equipe. Mit ihr in der Junioren-Mannschaft holte
die deutsche Equipe dann die Silbermedaille hinter den siegreichen Niederländern und vor den
Franzosen. Im Nationenpreis mit 2 Umläufen kam Elisabeth Kruse nach nur einem Abwurf, aber
acht Strafpunkten aus dem Mannschaftsfinale auf Platz 13 in der Einzelkonkurrenz. Ein weiterer
Meilenstein auf ihrem Erfolgskurs: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, 19.-21.08.05 in
Zeiskam, Pfalz, gewann Elisabeth Kruse die Silbermedaille der Junioren-Springreiter und erreichte damit den größten Einzelerfolg ihrer noch jungen Karriere. Auf ihrem Hengst Brave Heart sicherte sie sich den zweiten Platz.
Munteres Treiben in der Jugendabteilung
„Unsere Kinder- und Jugendabteilung ist eine ganz mobile Truppe“, heißt es im Jubiläumsbuch
2000. Und das ist sie bis heute geblieben! Deshalb ist es auch nur gerecht, ihr in dieser Chronik
mehr Platz einzuräumen.
Reiterjugend 2001
Die Mitglieder des Reitervereins bestätigen in der Jahreshauptversammlung die Wiederwahl von
Dorothee Schweitzer als Jugendleiterin mit ihren Stellvertreterinnen Brigitte Betten und Simone
Wurzel durch die Jugendabteilung. Einen Teil ihrer Herbstferien verbringen Jungen und Mädchen der Reiterjugend mit der Theorie und Praxis der Reiterei, angeleitet von Tina Vogel. Die
Anstrengungen lohnen sich, wie die Ergebnisse der Prüfungen bei den Richtern Frau Hunnecke
und Herr Gockel zeigen: "Kleines Hufeisen": Annette Hildebrandt, Isabelle von Croy, Johanna
Fabry, Nadine Lebernegg, Carolin Stelter, Stefanie Müer und Stefanie Bathe. "Basis-Pass":
Christine Hildebrandt, Nadine Schumann, Kim Hertin, Kathrin Cordes, Madeleine von Landsberg, Deborah Schmidt, Lisa Westig, Ann-Kathrin Mücke, Nadine Amelung, Silja Hertin, Sarah
Bathe und Simon Appelhans. Reitabzeichen Klasse IV: Christine Hildebrandt, Nadine Schumann, Kim Hertin, Kathrin Cordes, Madeleine von Landsberg, Doborah Schmidt, Lisa Westig,
Ann-Kathrin Mücke und Nadine Amelung. Reitabzeichen Klasse III: Jessica Schulte, Kristina
Küster, Petra Drewniok. Reitabzeichen Klasse II in Silber: Sarah Christin Schweitzer. Jessica
Schulte und Roberta Frese werden als Vorstand der Jugendabteilung gewählt. Die Jungen und
Mädchen überzeugen durch ihre tatkräftige Mithilfe bei den Turnieren. Daneben organisieren sie
Aktivitäten, wie Zeugnis-Vergess-Party, fröhliche Nacht im Pferdeanhänger, Besuch der
Sunderner Bowlingbahn und eine besinnliche Weihnachtsfeier. Im August in Halver erreichen
sie den 1. Platz im Mannschaftsspringen des Kreisverbandes.
Reiterjugend 2002
Am 30. März stehen Prüfungen für Reitabzeichen verschiedener Klassen an. Den Deutschen
Reiterpass erhalten: Francesca Jost, Myriell Lamm, Annette Hildebrand und Antonia-Laura Cordes, das kleine bronzene Abzeichen der Klasse IV: Vanessa Schöngarth und Simon Appelhans,
das große bronzene Abzeichen: Simone Wurzel, Lisa Westig und Helena Wortmann, das Abzeichen in Silber Klasse II: Kristina Küster und Viktoria Betten. Im Frühjahr fahren 21 Kinder und
Jugendliche, begleitet von Jugendleitung und einigen Eltern, nach Dortmund zum Weltcup46
Hallen-Reitturnier. Im April helfen sie bei Arbeitseinsätzen und Parcoursdienst des Hallenturniers. Kurz darauf erkämpfen sich Roberta Frese, Bernadett Kirchhoff, Viktoria Betten, Kristina
Küster, Kim Hertin, Lisa Westig und Hannah Camminady den Jugendwimpel des Märkischen
Reiterverbandes in Kalthof, hervorragend vorbereitet und betreut von Tina Vogel. Für das Balve
Optimum leisten die jungen Mitglieder im Mai und Juni zahlreiche Arbeitseinsätze und übernehmen den gesamten Mülldienst. Am 18. Juli folgt das Zeugnis-Vergess-Fest zum Ferienbeginn
mit zwanglosem Grill- und Spieleabend, an dem sich 30 Kinder und Jugendliche sowie Eltern
bzw. Erwachsenen aus dem Verein beteiligen. Im Oktober ein „fröhlicher Bowling-Nachmittag“
in Sundern: anschließend wird Mc Donalds „gestürmt“. Im Dezember werden in der Schlossküche, mit Unterstützung einiger Mütter, zunächst Plätzchen gebacken, diese dann „nett verpackt“
und auf dem Weihnachtsmarkt in Balve angeboten. Ein Rest davon bleibt für den Heißhunger bei
der Weihnachtsfeier, die gemeinsam mit der Voltigierabteilung gestaltet wird. Viel Erfolg verbuchen knapp 20 Kinder und Jugendliche und Jugendleiterinnen am 26. Dezember beim traditionellen Weihnachtsreiten mit dem Musical „Starlight Express“ unter der Regie von Heiner Krins.
Fast 200 Zuschauer sind ebenso begeistert wie die Presse.
Bild 16:
Gleich geht’s los: letzte Vorbereitungen für das Musical „Starlight Express“
Reiterjugend 2003
Susanne Appelhans wird neue Jugendleiterin und als ihre Stellvertreterin Brigitte Betten wiedergewählt. Martina Krumrei stellte sich als weitere Ansprechpartnerin zur Verfügung. Bei der Mitgliederversammlung des Reitervereins werden fünf junge Reiterinnen für die Qualifikation zur
Westfälischen Meisterschaft mit einer Urkunde geehrt: Kim Hertin und Hannah Camminady
(Dressur) sowie Elisabeth Kruse, Christina Erpelding und Dorothee Cordes (Springen). Sie erhalten eine Urkunde des RV und Christina Vogel als Trainerin dieser erfolgreichen Turnierteilnehmer eine besondere Auszeichnung. Mit einer Ideensammlung an einer Pinwand gelingt es
den Jugendleiterinnen am 18. Juni, ihre Schützlinge für weitere Aktivitäten zu motivieren. Beim
Balve Optimum sind sie mit dem Einsammeln der Prüfungsprotokolle und dem Mülldienst im
Einsatz. Im Wettbewerb um den Märkischen Jugendwimpel erreicht die Balver Mannschaft in
Kierspe mit Simon Appelhans, Vicki Betten, Hannah Camminady, Christina Küster und Lisa
Westig in der Gesamtwertung Platz 2. In Halver, Kalthof, Menden und Hemer erkämpfen sich
im Springen Kristina Küster den 1. und Viktoria Betten den 3. Platz in der Gesamtwertung für
die Jugend-Trophy. Den VIP-Bereich nutzen Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern für ihr
Sommerfest am 26. Juli. Die Voltigierkinder zeigen dort ihr Können und die Jugendlichen orga47
nisieren eine aufregende Schnitzeljagd. Das Reitstadion dient als Spielplatz für Feder- und Fußball. Kaffee und Kuchen gibt es reichlich, ebenso wie gegrillte Würstchen und schmackhafte
Salate. Nach Lagerfeuer mit Stockbrot und lustigen Witzen, Gitarrenmusik und Gesang schlüpft
man zur Übernachtung in Zelte oder Pferdeanhänger. Nach dem Frühstück macht dann sogar
noch das gemeinsame Aufräumen Spaß.
Insgesamt 23 Jungen und Mädchen bestehen in den Herbstferien, nach einem Lehrgang unter
Leitung von Christina Vogel, bei den Richtern Otto Gockel und Ulrike Huneke ihre Prüfungen:
Kleines Hufeisen: Sophia Volbert, Viktoria Schabram, Annabell Dickhaupt, Sascia Schlichting,
Katharina Müller. Basispass und Reitabzeichen Klasse IV: Annette Hillebrand, Pia Madeline
Geehrt, Cecilia Söderholm, Verena Schmidt, Gesa Poth, Laura Gilberg, Janina Krestin, Antonia
Gerdes und Carina Klüppel. Basispass: Vivien Schmidt, Selina Plogmann, Vanessa Griesenbruch, Michele Siefer und Michael Reichenberg. Reitabzeichen Klasse III: Deborah Schmidt,
Katharina Wuttke, Simon Appelhans, Katrin Körner und Stefanie Müller.
Foto 39:
2003: Sie haben es geschafft - erfolgreiche Lehrgangsteilnehmer
Im Herbst tauschen die Kinder und Jugendlichen im Aqua-Magis vorübergehend unter. Im
Kampf um den Jugendpokal sind Simon Appelhans, Sarah Bathe, Kathrin Cordes, Deborah
Schmidt, Helena Wortmann und Katharina Wuttke erfolgreich. Für das Jugendturnier übernimmt die Jugendabteilung den Parcoursdienst. Ihr Second-Hand-Shop für Reitbekleidung und
Pferdezubehör findet zahlreiche Abnehmer. An kalten Tagen können sie sich im Jugendkasino
aufwärmen. Die „Halloween-Party“ mit einem „fürchterlichen“ Essen feiern die Jungreiter am
1. November. Für ihre „gruseligste Party“ gewinnen die Jungen und Mädchen den 1. Preis des
„Stadtspiegels“: ein Wild-West-Puzzle. Erst nach mehreren Wochen steht Vanessa als Puzzlekönigin fest: Alle 4000 Teile sind wieder an ihrem Platz. Ab November präsentiert sich die
Reiterjugend konnte mit eigener Homepage im Internet. Am 26. Dezember zeigen zunächst die
Voltigierkinder, unter Leitung von Ines Engel und ihrem Team, ihr Können. Dann versetzen
insgesamt etwa 80 Spieler im „Zauberwald“, unter Leitung von Tina Vogel und Heiner Krins,
die zahlreichen Zuschauer und Gäste in weihnachtliche Stimmung.
Reiterjugend 2004
Das Karnevalsreiten im Februar bereitet vor allem den Kleineren der Jugendabteilung viel Spaß.
Susanne Appelhans, Brigitte Betten, Martina Krumrei, Vanessa Schöngarth und Isabelle Müller
nehmen an dem Workshop „Jugendarbeit öffentlich präsentiert“ in Münster teil. Am 13. März
besuchen ca. 30 Jugendliche mit Jugendleitung das Hallenturnier in Dortmund. Den ‚Tag des
Sports’, 23. Mai, bereichert die Jugendabteilung an der Balver Realschule mit einem Rätselspiel,
Hufeisenwerfen zur Kinderolympiade und Ponyreiten. Beim Jugendwimpel in Iserlohn-Kalthof
belegt das Team aus Wocklum im Mai Platz 4. Kurz darauf richten die jungen Mitglieder das
Jugendcasino mit Schränken neu ein – Platz für Spiele und Infomaterial, für Theaterfundus und
eine Bücherei mit Reitsportliteratur, Videos und CD-ROMs. Eine neue Couchgarnitur sorgt für
urgemütliche Sitzplätze. So entsteht ein Treff, der für Besprechungen und Versammlungen genutzt wird und in dem sogar mal übernachtet werden kann.
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Um den Jugendpokal kämpfen in Balve Simon Appelhans, Sarah Bathe, Kathrin Cordes, Deborah Schmidt, Helena Wortmann und Katharina Wuttke und erreichen den ehrenvollen 3. Platz.
Beim Optimum überzeugen Mitglieder der Jugendabteilung mit einer hervorragend gelungenen
Quadrille die vielen Zuschauer. Im Frühjahr gibt es erstmals eigene Vereinsjacken. Eine besondere Herausforderung ist die Teilnahme am JustWe-Projekt (Jugend-Sprecher- Team Westfalen).
Am 23. Juni stellt das Team die Bedingungen vor. Natürlich wollen die Wocklumer die ‚Supervereinsjugend’ werden, und sie organisieren dazu den „ Tag der Jugend“, dessen Erlös der
Therapie eines behinderten Kindes dient. Im Internet erscheint eine Präsentation dieser Aktion.
Am 24. Juli feiern Kinder und Jugendliche ihr Sommerfest mit Ponyführen um den Burgberg,
Kuchen und Würstchen, Stockbrot-Braten und verschiedenen Spielen. Besonders spannend sind
die Filmprojektion auf einer große Leinwand und die Schnipseljagd. Anschließend Übernachtung in Zelten und auf einem Pferdeanhänger. Beim Baustellenfest der Luisenhütte, am 6. September, organisiert die Jugendabteilung ein Ponyreiten für Kinder. Schon eine Woche später
finden in Balve Pilze und Bratkartoffeln reißenden Absatz. In einem Interview stellen sich am
18. Dezember im Bürgerradio Radio MK Susanne Appelhans und Martina Krumrei den Fragen
des RV-Chronisten Rudolf Rath, um für die „Dschungelbuch“-Aufführung zu werben. Nach erfolgreicher Generalprobe am 19. Dezember, exklusiv für Mitglieder des „Clubs der Behinderten
und ihrer Freunde“, kann am 26. Dezember fast nichts mehr schief gehen: Mit ihrem Reiterspiel
gelingt den vielen jungen Darstellern, ihren Pferden und Helfern ein Riesenerfolg.
Reiterjugend 2005
Simon Appelhans und Jessica Schulte aus der Jugendabteilung arbeiten ab Beginn des Jahres
im Turnierausschuss mit, sind so an der Organisation aller Wocklumer Turniere beteiligt.
Foto 85:
Die besten Lösungen ergeben sich im gemeinsamen Gespräch
Als „Sportlerin des Jahres 2004“ wird am 25. Februar Elisabeth Kruse vom Stadtsportverband
Balve im Rahmen der Sportlerehrung ausgezeichnet. Die junge Reiterin kann bereits jetzt auf
zahlreiche nationale und internationale Erfolge zurückblicken. In der Jugendversammlung berichtet am 02. März Susanne Appelhans: Mehrere Jugendliche verteilen an den Wochenenden
auf der Equitana Flyer, die mit Verlosung von Eintrittskarten für das Optimum verbunden sind.
Für ihre Arbeitseinsätze bei den Turnieren erhalten die Jugendlichen im April Schürzen mit
dem Aufdruck „RV Balve“. Wer so aktiv ist, hat auch viele Freunde: Martina Krumrei feiert
am 06. Mai ihren 30. Geburtstag gemeinsam mit vielen Gästen - natürlich im Casino, denn hier
ist sie als Wirtin (fast) zu Hause. Aus dem Reiterverein danken ihr Jugendliche und Erwachsene mit einem Reim, der für sich, vor allem aber für Martina spricht:
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Martina scheint das nicht zu stören!
Hunde kleffen, Kinder lachen, Gläser klirren, Türen krachen.
Ich frage mich: Wo bin ich bloß? Mir scheint: Hier ist die Hölle los!
Tratschen, labern, diskutieren, im Getümmel sich verlieren.
Starker Qualm und dicke Luft. Und überall Zigarrenduft.
Menschen hängen auf dem Hocker vor dem Tresen leicht und locker.
geben Reiter-Stories preis und verströmen Pferdeschweiß.
Was da zu riechen, was zu hören, Martina scheint das nicht zu stören.
Ganz lässig, ruhig und ohne Stress, spielt sie hier unsre Stewardess.
So können wir sie hier erleben: Mag um sie rum auch alles beben,
sie zapft gelassen frisch vom Fass, füllt unsre Gläser ganz nach Maß.
Martina, heute Abend danken wir Dir für die gute Arbeit hier.
Es gratuliert zum Wiegenfest Dir jeder hier und auch der Rest.
Der Vorstand informiert am 03. Juni in der Turnierbesprechung die Mitglieder, darunter auch
viele Jugendliche, über die laufenden Vorbereitungen und die bereits feststehenden Punkte des
Veranstaltungs- und Beiprogramms. Mit 40 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fahren
die Jugendleiter am 05. Juni nach Bottrop und vergnügen sich tagsüber im Movie-Park. Und
dann wird es ernst: Eine große Anzahl von Kindern und Jugendlichen ist beim Balve Optimum
2005, 17. – 19. Juni, im ehrenamtlichen Einsatz und sorgt vor allem bei den Dressurprüfungen
durch Protokollführung, Einsammeln der Prüfungsergebnisse und Mülldienst und auch durch
Mitarbeit im VIP-Bereich für reibungslosen und entspannten Ablauf der Prüfungen. Zum Abschluss ihrer Sommerferien gibt es am 13. August im Jugendcasino einen „Videoabend“, zu
dem die Leiterinnen lustige und spannende Zeichentrickfilme auf die große Leinwand projizieren. Natürlich treffen sich vor allem die Turnierteilnehmer auch immer wieder in ihrem „Separee“ zum „Reiterklatsch“, um ihre Prüfungsergebnisse zu kommentieren, ihre Erfolge zu feiern
oder Enttäuschungen gemeinsam zu verarbeiten.
Jugendturnier 1./2.Oktober
Schulbetrieb auf Hochtouren
Wer in Wocklum reiten lernen will, hat dazu viele Möglichkeiten.
Dafür sorgt Christina Vogel seit nunmehr 10 Jahren mit ihrem erfolgreichen Ausbildungsbetrieb.
6 Schulponys, 3 Schulpferde und 30 Privatpferde stehen den Jungen und Mädchen dafür mit wöchentlich insgesamt rund 120 Stunden zur Verfügung. Der Unterricht für erwachsene Reitschüler
umfasst insgesamt etwa 30 Stunden pro Woche. Klar, dass damit an jedem Tag der Woche eine
Menge los ist - im Winter in den Hallen und den Rest des Jahres auf den Reitplätzen. Anfänger
und Fortgeschrittene, Freizeit- und Turnierreiter – für sie alle gibt es angemessene Angebote.
Zudem leitet J. Dahlmann einige Dressurstunden. Traditionell stehen die „Hausfrauenrunde“ und
am Freitagabend die „Doppelochser“ im festen Programm, die Frust oder Freude anschließend
im Casino ausleben können. Schon im zarten Alter von 5- bis 8 Jahren gewöhnen sich die Voltigierkinder unter Leitung von Susanne Appelhans und Ines Engel an den Umgang mit dem Pferd.
Weitere Unterstützung erfuhr bzw. erfährt „Tina“ Vogel durch Wibke Decker (Oktober 2002 –
Juni 2003) und Heiner Krings (2002 - bis April 2004) sowie von Isabel Volbert und Jörg
Spelsberg (seit April bzw. Mai 2004). Als Pferdewirtschaftsmeisterin bildet „Tina“ Vogel auch
beruflichen Nachwuchs aus: Loana Maruska, Carina Becker und, seit September 2003, „Cissi“,
Cecilia Söderholm. Verena Schmidt schloss Mitte 2005 ihr Jahrespraktikum ab. Jeweils zum
Jahresbeginn verpflichtet die Wocklumer Reitlehrerin renommierte Gastausbilder für reiterliche Fortbildungen. In diesem Jahr leiteten G. Bödicker einen Springlehrgang sowie H. HesberLangermann und Grand-Prix-Richter P. Mannheims zwei Dressurlehrgänge.
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Foto 86:
Reitlehrer-Teamberatung beim Regio: (v.l.) Tina Vogel, Jörg Spelsberg, Herbert Hesterwerth
Auch mit dem eigenen Pferd
bieten sich der Reiterin und dem Reiter in Wocklum viele Möglichkeiten. Ob Gast oder Einstaller - zwei Hallen und ein hervorragend gestaltetes Turniergelände laden zur intensiven oder auch
lässigen Bewegung von Pferd und Reiter ein. Ausritte führen in ein waldreiches Gelände mit
ausgezeichneten Galoppstrecken.
Bericht eines Reitanfängers
Ende 2004 erfüllte sich der damals 11-jährige Steffen Köck seinen Traum: „Reiten lernen“. Über
seine ersten Reitstunden schreibt er: „Wenn man sich entschließt, das Reiten zu erlernen, sollte
man zuerst einmal zugucken. Dann aber fing es mit mehreren Longenstunden auf einem Pony
an. Es wurde an einer langen Leine geführt, und ich lernte so unter Anleitung, Schritt zu reiten
und zu Traben und dabei mein Gleichgewicht im Sattel zu finden. Aber auch das Putzen, Satteln
und Führen des Pferdes gehörte dazu. Nachdem ich das alles einigermaßen konnte, durfte ich in
einer Anfängergruppe mitreiten. Statt der Longenleine wurden jetzt die Zügel wichtig, und die
hielt ich natürlich selber in meinen Händen. Ja, da merkte ich erst mal, wie viel ich noch lernen
musste und auch künftig noch lernen muss, um ein Pferd auch eigenständig zu bewegen. Es ist
beim Reiten wohl wie in allen Sportarten: Mit den Grundkenntnissen kommt man noch nicht
weit, das Lernen hört nie auf. Aber eins ist mir auch klar: Reiten macht sehr viel Freude!“ Inzwischen ist Steffen - wie andere seiner Anfängergruppe nun bereits geübter Reiter - bei mehreren
Reiterwettbewerben gestartet. „Dabei sein ist alles“ und: Erfolge muss man sich erarbeiten – auf
diesem Wege ist nun der junge Reiter. Seine ersten guten Ergebnisse motivieren ihn und auch
andere. Und auch das hat er inzwischen entdeckt: Ausritte in den Wäldern um Wocklum sind für
Pferd und Reiter ein zusätzlicher Anreiz, für den es sich lohnt, den Reitunterricht in der Halle
und auf dem Turnierplatz ernst zu nehmen.
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Bild 87:
Tina Vogel und „Cissi“ Söderholm wissen, wo’s lang geht
Mitglieder-Ehrungen und Mitglieder-Gedenken
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft
Für 20 Jahre Mitgliedschaft Treuenadel in Silber des Reitervereins:
2001: Ursula Richter , Evelyne Cormann, Sandra Wetzel, Monika Watermann, Carolus Overhoff, Thomas Kraft. 2002: Ursula Slaby, Bärbel Bodenröder,Manfred Bodenröder, Dr. Volker
Flörke, Petra Haarmann. 2003: Friedel Harnischmacher, Christina Plotzki, Simona Odenhausen.
2004: Hans Zimmermann. 2005: Melanie Mühling, Birgit Rohleder-Worm, Annette Grunenberg.
Für 25-jährige Mitgliedschaft Treuenadel in Silber des Provinzialverbandes:
2001: Veronika Böckenförde, Alfred Höfer, Martin Skiba, Henning Sirringhaus. 2002: Matthias
Camminady, Christina Drees, Heinz Froböse, Claudia Waltermann-Harnacke, Uta Hildenbrand,
Elisabeth Hölzer. 2003: Sabine Schulte, Michael Voß, Bernd Maas, Hans Köhn, Berthold Streiter. 2005: Uta Kröger, Birga Griese, August Watermann.
Für 30 Jahre Mitgliedschaft Treuenadel in Gold des Reitervereins:
2001: Monika Gräfin von Landsberg-Velen, Barbara Gräfin von Brühl, Josef Voß, Franz-Josef
Berken, Holger Tamm. 2002: Claudia Vellmer, Hans-Werner Lübke, Beate Overhoff, Franz
Zöllner, Lissa Klute, Herbert Klute. 2003: Georg Rapp, Konrad Albersmeier, Edith BerghoffFlüel. 2004: Hans-Albert Berghoff-Flüel, Manfred Dippong, Elke Schwarz, Rosalie von Landsberg. 2005: Rainer Kruse, Leonhard Mertens, Franz Jedowski, Hubert Hahn, Hermann Hering.
Für 40-jährige Mitgliedschaft Treuenadel in Gold des Provinzialverbandes:
2001: Josef Lohmann. 2004: Peter Kircher. 2005: Paul Heese.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft Treuenadel in Gold des Reitervereins:
2002: Agatha Allhoff-Cramer.
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Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder und Förderer
2001
Herbert Klopries
Herr Herbert Klopries, Menden, wurde 1998 für 40-jährige Mitgliedschaft durch den Provinzialverband mit der Treuenadel ausgezeichnet. Als ehemals aktiver Reiter in Wocklum nahm er
im November 2000 an der Feier unseres 75-jährigen Vereinsjubiläums teil. Noch kurz vor seinem Tode stellte er persönliche Unterlagen für unser Archiv zur Verfügung.
Liesel Heese
Frau Liesel Heese, Balve, unterstützte die reiterlichen Ambitionen ihres Ehemannes und begleitete das Wirken unseres Reitervereins stets mit großem Interesse. Sie wurde 1998 für 30jährige Mitgliedschaft mit unserer Goldenen Vereinsnadel geehrt.
Cilly Cordes
Frau Cilly Cordes, Balve, begleitete über viele Jahre fördernd unseren Reiterverein und nahm
regen Anteil an seiner Entwicklung.
2002
Sarah Schlott
Die 9-jährige Sarah Schlott, Lendringsen, verstarb bei einem Unfall am 18. September 2002
auf dem Reitsportgelände. Tief betroffen versammelten sich viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene unseres Reitervereins am 20. September zu einer Trauerfeier in der Schlosskapelle.
2003
Christel Brähmer
Frau Christel Brähmer, Balve, gehörte über Jahrzehnte zu den aktiven Reiterinnen und Förderern
des Vereins.
Karl-Josef Schulte
Herr Karl-Josef Schulte, Menden, hat sich insbesondere durch sein großes Engagement für unsere Turniere verdient gemacht.
2004
Agatha Allhoff-Cramer
Frau Agatha Allhoff-Cramer, Balve, frühere Turnierreiterin in Wocklum, hat die Entwicklung
unseres Reitervereins stets mit großem Interesse verfolgt. Im Jahre 2002 wurde sie für 50-jährige
Mitgliedschaft mit unserer Treuenadel in Gold ausgezeichnet.
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Internet: Der Reiterverein präsentiert sich
http://www.reiterverein-balve.de
“Umgeben von Bergwäldern des Sauerlandes gehören die Reitanlagen am Schloss Wocklum
sicherlich zu den landschaftlich schönsten und, nach über 50 Jahren, wohl auch zu den traditionsreichsten Turnierplätzen in Deutschland. Aus dem anfänglichen Provisorium auf einer Weide
entstanden nach und nach auf einer Fläche von ca. 20.000 qm die heutigen Dressur- und Springstadien sowie die Trainingsbereiche mit ihren Gebäuden, Tribünen und Infrastrukturen...“
Mit diesem einladenden Bild präsentierte sich der Reiterverein Balve e. V. im Jahre 2000 erstmals im Internet. Weltweit informieren sich seitdem auf diesem virtuellen Wege Freunde des
Reitsports über bevorstehende Spring- und Dressur-Veranstaltungen in Wocklum und aktuell
über die Ergebnisse dieser Wettbewerbe. Nicht nur das: Professionell gestaltet sind auch die Seiten, auf denen sich der Reiterverein mit seinem Programm vorstellt und so auch um neue Mitglieder wirbt. Per Internet können sie mit dem Verein Kontakt aufnehmen, sich über Reitunterricht und Reitmöglichkeiten informieren und Aktuelles aus dem Vereinsgeschehen erfahren. Seit
2004 enthält diese vereinseigene Homepage auch die Texte des Jubiläumsbuches, das vom
Chronisten Rudolf Rath gestaltet wurde und die Geschichte des Reitervereins Balve e. V. von
1925 bis 2000 widerspiegelt.
Foto 49:
2003: Empfang des Optimum-Richterteams mit Prinzessin Sayn-Wittgenstein und Graf Landsberg-Velen
http://www.balver-reitjugend.de.tk
Seit November 2003 gibt es im Internet auch die eigene Homepage der Reiterjugend. Der Jugendabteilung ist hiermit, unter Leitung von Simon Appelhans, eine hervorragende Präsentation gelungen. Kinder, Jugendliche des Reitervereins und ihre Eltern können hier bevorstehende
Aktionen und reiterliche Erfolge nachlesen. Interessenten finden auf diesen Seiten Informationen über unsere Reiterjugend.
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Quellenverzeichnis
Zu „Anmerkung“: Abdruck der Karikatur mit freundlicher Genehmigung von ReiterRevue und
Norbert Höveler, Vinckestr. 35, 40470 Düsseldorf, Homepage: www.hoeveler-comics.de
Zu „Das waren noch Zeiten…“ sind einige der Berichte entnommen den ‚Geschichten aus der
alten Zeit II’, Balve 2002. Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Verfasser und des Herausgebers ‚Rumänienhilfe – Kolpingsfamilie Balve’
Presseberichte SÜDERLÄNDER VOLKSFREUND, STADTSPIEGEL, WESTFALENPOST
Reiterverein Balve e. V. (Hg.): Jubiläumsbuch ‚75 Jahre Reiterverein Balve e.V.
1925 – 2000’, Balve 2000. Redaktion Rudolf Rath
Fotos: Karl-Heinz Frieler (6), Thomas Hellmann (2), Heribert Herbertz (16), Egon Appelhans,
Norbert Wuttke
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