Womanizer - „Frauen!“ Hallo Kinofreunde, wieder einmal musste ich
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Womanizer - „Frauen!“ Hallo Kinofreunde, wieder einmal musste ich
Womanizer - „Frauen!“ Hallo Kinofreunde, wieder einmal musste ich, der wohl härteste Unterdrückte der Menschheit ihn mal wieder eingehen: Den weiblichen Kompromiss! Während sich meine bessere Hälfte für die Koordination des gestrigen Abends kümmerte, komme ich für die Kosten, sowie für die Nachwirkungen auf. Frauen eben! === „Doch bei Liebeskomödien ist das anders…“ === Tja, was bleibt mir den anderes übrig, als den mittlerweile recht rar gewordenen gemeinsamen Abend ihr zu überlassen? Meine Ideen sind leider nicht unbedingt Ladylike. Obwohl, was ist gegen eine Runde Cartbahn, Bowling oder Pub einzuwenden? Nein, meint meine mir Angetraute, alles viel zu maskulinlastig. Wenn sie das sagt! Wir einigen uns also aufs Kino, immerhin ein guter Mittelweg, denn ich bin mir sicher, dass sich ein perfekter Actionstreifen für uns finden wird. Dass muss man ihr lassen, für knallharte Actionfilme hat sie etwas übrig. Und wenn halt nichts Knallhartes laufen sollte: Was gibt es Schöneres, als sich bei einer heftigen Horrorfilm aneinander zu kuscheln und dem Geschehen auf der Leinwand zu frönen. Ja, das klingt nicht verkehrt, denke ich – so dürften wir beide etwas davon haben. Vor dem Lichtspielhaus angekommen verkünde ich ihr meine eben gedachten Gedanken. Ja, sie nickt, findet die Idee mit dem Horrorfilm zwar doof, doch zu meinem Bedauern läuft gerade nichts Derartiges. Auch die Actionschiene zieht heute nicht bei ihr: „Mir ist heute nach einer Liebesschnulze“. Irgendwie kommt mir das alles ziemlich vorausgeplant vor. Keine vorzeitigen Entschlüsse ihrerseits Zwecks Filmauswahl im Vorwege, ein „Mal sehen“ hinsichtlich meine Vorschläge – Ich hätte eigentlich schon eher darauf kommen können. Sie lotst mich gönnerhaft und ungezwungen in eine Lovestory, die wohl selbst ihre besten Freundinnen tunlichst meiden würden. Oh nein, wieder einmal schauen mich die beiden blauen Dackelaugen an: „Och, der ist bestimmt schön! Verdirb uns nicht den schönen Abend!“ Wie ich es hasse. Egal wie ich die Nummer jetzt drehe und wende, ich bin definitiv der Blöde, wenn ich nicht dem Film zustimme. Ade treue Männlichkeit! Wieder einmal hat es mein Weib geschafft ihr Ziel zu verwirklichen. Ich fasse es nicht. Meine letzte Hoffnung: Bitte lass niemanden meiner Kumpels vorbeikommen, die mich in diesen Film laufen sehen. Erst recht nicht die, denen ich wohl wissend meiner Männlichkeit erzählt habe, dass ich derjenige bin, der heute Abend der heilige Filmaussucher ist. „Der Womanizer – Die Nacht der Ex-Freundinnen“ heißt also der klägliche Streifen, in den mich meine bessere Hälfte verschleppt. Bereits die grinsenden Gestalten die mir von dem Filmplakat herunter grinsen verschaffen mir eine Gänsehaut. Jennifer Garner umschlingt Rücken an Rücken Matthew McConaughey mit einem Seidenschal, drei junge Damen schielen im Hintergrund via Passepartouts auf die beiden herab. Oh nein, hierbei handelt es sich noch nicht einmal um eine Lovestory, sondern um eine Liebeskomödie. Das ist ja noch viel Schlimmer! Ich bin verloren. Bei einer Liebesschnulze kann man sich wenigstens noch in den Armen liegen und eventuell den ein oder anderen Kuss abgreifen, während das weibliche Pendent sich tränengerührt genau die selbe Leinwandszenen herbeiwünscht. Doch bei Liebeskomödien ist das anders. Meistens sitzt sie da, lacht wallend und grinst, weil sie die Szenen wie von selbst an ihr eigenes Leben erinnern. Der Mann (in diesem Fall wohl ich) sitzt nebenbei und hofft, dass dieses merkwürdige Liebesverhalten der Schauspieler ein baldiges Ende finden. Vielleicht schafft man ja noch die letzte Halbzeit… Egal. Nun muss ich da durch. Was ein richtiger Mann sein will, hat sich dieser, wenigstens an diesem gemeinsamen Eheabend, dem Willen seiner Frau zu beugen. So hart es auch klingen mag. Noch immer treibt mich ein Fünkchen Hoffnung an, dass sich meine bessere Hälfte unvorbereiteter Weise doch noch um entscheidet. Eine Komödie läuft ja auch noch… === „…weil ich so belesen bin…“ === Dieser letzte Funken verlischt unbeeindruckt als ich die Karten kaufe, dazu eine Cola und jede Menge Popcorn. Hat mich die Verkäuferin an der Kasse gerade bedauernd angeschaut? Oder ist es ein gehässiges Grinsen? Frauen können so beeindruckend sein. Wir betreten den Kinosaal, suchen unsere Plätze – endlich sitzen. Offensichtlich bin ich hier nicht das einzige gepeinigte männliche Wesen, ein paar sitzen hier in der Tat leicht in den Sitz gedrängt neben ihren Partnerinnen und gaffen gelangweilt auf die Leinwand und verfolgen das derzeit einzig Spannende: Die Werbung. Während sich die Firmen erhoffen, mit diesen Spots ihre Marken an den Mann zu bringen, versuche ich ein wenig in der Dunkelheit des Saals in der ergaunerten Kinozeitschrift zu stöbern, um etwas über den Film heute Abend herauszubekommen. Ich kann kaum etwas Sinniges entdecken, außer einer Liste der Darsteller, denen man sich bedient hat, um den Streifen hier in den Griff zu kriegen. Na gut, lass mal sehen, wen haben wir denn da so am Start? Vielleicht kenne ich ja den einen oder anderen. Jenifer Garner, ja, der Name sagt mir tatsächlich etwas. Leichte Schwaden an Erinnerungen schweben durch mein Hirn: „Catch me if you can“ oder „30 über Nacht“ waren Streifen, in denen sie mitspielte. Na immerhin. In „Womanizer“ spielt sie offenbar die weibliche Hauptrolle. Auch Michael Douglas („A Chorus Line“, „Wall Street“) ist kein Unbekannter. Breckin Meyer, der den Jon in „Garfielt spielt hat hier eine Rolle als Paul. Nett. Doch wer zum Geier ist dieser Matthew McConaughey, der hier offenbar die männliche Hauptrolle mimt? Hmm… Oder Lacey Chabert, Anne Archer oder Emma Stone? Na ja, aus einer krassen Namensliste kenne ich drei, immerhin schon mal etwas. Psst, es geht los. Die Werbung ist zu Ende und der Streifen beginnt. Im Original heißt das gute Stück übrigens „Ghosts of girlfriends past“. Die Regie führt ein Mann namens Mark Waters, ein Name, den ich auch noch nicht gehört habe. Würde ich meine bessere Hälfte jetzt aus ihrer Trance reißen und sie nach dem Regisseur und dessen Vergangenheit fragen, würde sie mir wohl alle Filme verraten, in denen der Meister seine Finger im Spiel hatte. Ach nein, ich lasse es lieber. Oh sieh an, noch ein bekannter Name: Rolfie Kent. Den habe ich tatsächlich schon einmal vernommen. Der Gute hat nicht nur in diesem Film mit seinem musikalischen Talent gespielt, sondern auch in „40 Tage & 40 Nächte“, „Ich, du und der andere“ oder „Die Hochzeits-Crasher“. Ja, daran kann ich mich noch so genau erinnern, weil ich mal wieder in eine dieser Komödien geschleppt wurde – dreimal dürft ihr raten von wem! Na ja, zumindest die Musik war annehmbar. Immerhin etwas. Ich werde sachte, aber bestimmt, von der Seite angestoßen. Ein direktes Zeichen meiner besseren Hälfte, dass ich mich dem Film widmen soll. Schließlich möchte sie sich bei unserem nachfolgendem Essen im Restaurant nebenan auch darüber unterhalten. Natürlich! Wie langweilig wäre es nur, wenn die Sache einseitig basiert und ich keine Ahnung vom Film hätte, weil ich so belesen bin… schmunzel… Na gut, ich schließe die Zeitung. Es ist eh viel zu dunkel hier… === „Nach einer knappen halben Stunde komme ich zumindest mit der Thematik von „Womanizer“ zurecht…“ === Nach einer knappen halben Stunde komme ich zumindest mit der Thematik von „Womanizer“ zurecht. Connor Mead (gespielt von Matthew McConaughey) ist ein echter Weiberheld. Tag für Tag schleppt er sämtliche Mädels ab und legt die Guten flach. Er ist Single, liebt seinen Job (Promi-Fotograf) und sieht gut aus (zumindest für die Mädels im Film). Er muss seiner Freiheit irgendwie Luft verschaffen und den „Massen“ der weiblichen Scharen auch den Laufpass geben. So zum Beispiel bei drei seiner Liebschaften, denen er bei einer Telefonkonferenz mitteilt, dass sie gehen können. Und dann ist da noch Connors Bruder Paul, auch Pauly genannt, der eher das Gegenteil von Connor ist. Seine Hochzeit steht bevor. Und wie die Amis das immer so machen, gibt es ein Hochzeits-Probeessen, damit sich alle schon mal ein Bildchen über den Ablauf der Feier machen können. Natürlich ist auch Connor mit dabei, der es schafft, die halbe Gesellschaft an diesem Abend zu verstören. So ruiniert er die halbe Hochzeitstorte, steckt einer Brautjungfer, dass eine andere Jungfer schon mit Pauly geschlafen hat (sie trägt es zur Braut), lehnt es offiziell ab, die Rede zu halten, weil er die Ehe doof findet oder fragt die Brautmutter, ob ihr Titten echt seien. Nein, der Gute macht sich nicht sonderlich beliebt. Beim Pinkeln auf dem Klo sieht er den Geist seines Onkels Wayne (Michael Douglas), der ihm offenbart, dass auch er in jungen Jahren ein schlimmer Finger war. Für Connor ist Wayne allerdings in Sachen Frauen ein großes Vorbild. In jungen Highschool-Jahren verliebt sich Connor in die attraktive Mitschülerin Jenny (Jenifer Garner), muss den Platz diesbezüglich an einen Footballtypen abgeben. Hier beschließt Connor seinen Feldzug ein „Womanizer“ zu werden. Und genau hier spielt sein Onkel Wayne die Hauptrolle, denn genau er vermittelt ihm, wie man die Mädels aufreißt. Doch dieses Mal Warnt Wayne seinen Neffen davor und drängt ihn, seine Gewohnheiten in Sachen Frauen etwas zu bändigen. Noch am selbigen Abend erscheinen drei Geister von Verflossenen, die Connor irgendwann einmal sitzen gelassen hat. Sie alle wollen ihm zeigen, was er für ein hinterhältiger Arsch geworden sei und ihm auf diese Weise klar machen, dass er absolut kein Held ist. Sie entführen ihn in die Vergangenheit und zeigen ihm sein „Lebenswerk“ von zerbrochenen Herzen. Connor sieht es ein und versucht natürlich ein besserer Mensch zu werden, was alles andere als leicht ist… ==== „Geschafft!“ === Gute anderthalb Stunden später läuft der Abspann. Endlich! Geschafft! Die ersten Leute verlassen bereits das Kino. Meine bessere Hälfte bereitet sich ebenso auf den Abgang vor, allerdings nicht ohne mich zu fragen: „Na Schatz, wie fandest du ihn?“ Gähnend langweilig? Frustrierend, weil ich entdeckt habe, dass im Nachbarsaal der Terminator sein Unwesen treibt? „War ganz okay!“ Leute, was soll ich sagen? Hier muss man einfach eine kleine Notlüge bringen dürfen. Nein, mal ganz im Ernst. Meine Frau erzählte mir im Nachhinein beim Essen, dass sie den Film recht gut fand. Nein, nett hat sie gesagt. War „Nett“ nicht die kleine Schwester von „Scheiße“? Sie würde „Womanizer“ vier von fünf Sternen verleihen – wenn sie es müsste! Nun gut, während ich bestätigend nicke überlege ich mir, mit welcher Wahrheit ich euch hier konfrontieren werde. Nein, es ist nicht sonderlich einfach. Mein weicheiiges Inneres würde sagen, kein wirklich schlechter Streifen. Die Gags sind gut gemacht, allerdings kann man nicht sagen, dass sie super neu entwickelt wurden. Alle Witze hat man irgendwo schon mal gesehen. Die Story ist gelungen, die Idee meiner Ansicht nach neu. Dass man Geister heranzieht, um jemanden aufzuklären ist wiederum eine altbackene Nummer, kommt in „Womanizer – Der Tag der Ex-Freundinnen“ allerdings gut. Gerade Michael Douglas als Onkel Wayne fand ich sehr gut inszeniert und gelungen. Und die anderen Schauspieler? Ja, sie sehen gut aus, haben sich also gut herausgemacht – Dass mir jemand ganz Besonderes in Art und Weise aufgefallen ist kann ich nicht sagen. In jedem Film gibt es immer eine weibliche Darstellerin, die etwas Beeindruckendes an sich hat, die in unseren maskulinen Hirnen hängen bleibt. Glaubt mir: Ich kenne mich da aus ;-). „Womanizer – Der Tag der Ex-Freundinnen“ ist eine Liebeskomödie gemacht für die weiblichen Gene unter uns. Wer es hart am Limit mag sollte sich am Kinoeingang lieber Karten für die Nachbarsäle beschaffen. Spannung beherbergt der Streifen kaum, dafür aber eine leichte Witzigkeit, die zum Schmunzeln anregt – selbst ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Meine Frau würde dem Film also eine gute Note verpassen (vier Sterne) ich dagegen krepele in der Zwei-Bis-Drei-Sterne-Liga herum. Richtig anfreunden konnte ich mich mit den Darstellern irgendwie nicht wirklich. Ach was solls! Für die Frauen vier, für uns Männer zwei Sternchen – was die goldene Mitte mit drei Sternen ergeben dürfte und damit noch eine knappe Empfehlung ergibt. Immerhin! Der Abend war dennoch schön, auch wenn ich mit dem Ereignis „Kino“ nicht sonderlich angetan war. Was macht man nicht alles für seine Frauen. Die Vorfreude auf den nächsten gemeinsamen Abend ist sicherlich da, doch dann geht’s bestimmt nicht ins Kino, es sei denn, ich bestimme was wir sehen. Ich schwöre!!! ©knopfi.de´09