supplement - Sixpackfilm
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2009 VERLEIHKATALOG / DISTRIBUTION CATALOGUE SUPPLEMENT Index auf Seite 30 See page 30 for film listings and index of directors Jan. 2009 Verleihbedingungen Leihmiete Bestellung Werknutzungsrechte Als Leihmiete für eine einmalige Aufführung gelten die Preise, die bei jedem Film vermerkt sind. Die Bestellung sollte schriftlich mind. 14 Tage vor dem Spieltermin erfolgen und muss den/die Filmtitel, den Spieltermin, die Versandanschrift, die Adresse des Rechnungsempfängers (falls unterschiedlich) und die UIDNummer für Spielstätten in EU-Ländern, sowie eventuelle Wünsche an Werbematerial enthalten. Jede Bestellung wird von sixpackfilm mit einer Terminbestätigung beantwortet. Der Besteller ist zur Abnahme der bestellten Filme für die angegebene Spielzeit verpflichtet. Stornierungen müssen spätestens 14 Tage vor dem Spieltermin erfolgen, ansonsten wird die Verleihmiete zur Gänze verrechnet. Alle Rechte an den von uns verliehenen Filmen und Videos, insbesondere das der Vervielfältigung oder Überspielung auf andere Speichermedien, auch zum privaten Gebrauch, oder der Übertragung durch den Rundfunk und TV-Anstalten, bleiben vorbehalten. Jede derartige Verwendung bedarf unserer besonderen schriftlichen Zustimmung oder der des Rechteinhabers. Seit Jänner 2009 errechnen sich die Verleihgebühren der einzelnen Filme aus einem Minutenpreis von € 4.–, wobei für Filme unter 6 Minuten eine Pauschale von € 25.– veranschlagt wird. Für Filme ab einer Länge von 40 Minuten werden gestaffelte Pauschalbeträge verrechnet. Die Preise sind exklusive Mehrwertssteuer. In den Leihgebühren sind die Nebenkosten für Verpackung und Kopienprüfung bereits enthalten. Leihmieten für mehrfache Aufführungen nach Vereinbarung. Für jede Bestellung wird eine Bearbeitungspauschale von € 11.– verlangt, bei Bestellungen außerhalb der Europäischen Union (Eurozone) werden zusätzlich € 12.– an Bankspesen verrechnet. Transport Die Frachtkosten für den Hin- und Rücktransport sowie evtl. anfallende Nachnahmegebühren gehen zu Lasten des Bestellers. Die Filme sollten am Tag nach dem Vorführtermin an sixpackfilm zurückgeschickt werden, sofern nicht eine andere Weiterversandadresse genannt wird. Verspätete Rücksendungen müssen mit einer Nachbelastung rechnen. In der Regel werden die Filme von uns per Airmail-Expressdienst (EMS, UPS, TNT, FEDEX, DHL) verschickt und müssen aus Gründen der Sicherheit auch wieder auf diesem Weg retourniert werden. Um die Zollgebühren gering zu halten, ersuchen wir bei einem Rücktransport aus Staaten, die keine EU-Mitglieder sind, das Paket mit der Zollerklärung ”Nur für kulturelle Zwecke; künstlerische Filme; Sendung hat keinen Handelswert (Warenwert für Zollzwecke: max. € 30.–)” zu versehen. Bildformat Wenn nicht anders angeführt, ist das Bildformat der Filme / Videos stets 1:1,37 / 4:3 (Normalformat). Online-Datenbank Zahlungsart Internationale Bestellungen müssen im Voraus bezahlt werden. Nach Eingang der schriftlichen Bestellung wird von sixpackfilm eine Rechnung gestellt. Bitte faxen Sie die Bankbestätigung der Überweisung an: + 43 - 1 - 526 09 92. Filmkopien und Videos werden erst nach Einlangen dieser Zahlungsbestätigung versandt! Bei Auslandsüberweisungen auf unser Konto müssen die Bankspesen für beide Länder vom Besteller getragen werden. Postanweisung ist möglich, etwaige Spesen müssen auch dann vom Besteller getragen werden. Versicherung Die Filmkopien müssen während der Vorführungen vom Veranstalter versichert sein. Treten Beschädigungen während der Vorführung auf, sind uns diese bei Rücklieferung der Kopie zu melden. Der Besteller haftet in jedem Fall für alle Schäden und für den Verlust von gelieferten Kopien. Nähere Informationen zu den FilmemacherInnen und ihren Filmen sowie hochauflösende Bilder finden Sie unter: www.filmvideo.at www.sixpackfilm.com/catalogue.php Conditions of Distribution Rentals Orders Rights Rental rates listed at each film are for a single screening only. Film orders need to be made at least 14 days in advance by e-mail, fax or letter and should specify: title(s) and name of filmmaker, date and number of screenings, address of the venue and invoice address (if different) and the UID-number for venues in the European Community. All rights of the films and videos are reserved. Any unauthorized copying (neither for private use), renting and broadcast of the films and videos is prohibited and needs the written authorization of sixpackfilm or the right-owner. Each order will be answered by a written confirmation. Aspect Ratio Since January 2009 the rental rates are calculated for each film with € 4.– per minute. Films up to 6 minutes length are charged with a flat rate of € 25.–. Discounts are available for second and subsequent screenings within the same event. For customers within the European Community without UID-number we have to charge 10% taxes. A minimum of € 25.– is charged for any order. Additionally we ask for € 11.– for handling. Customers outside the European Union (Euro-zone) are charged with extra € 12.– for bank fees. Shipping Hirers have to cover all shipping costs. All films are dispatched via Airmail-Service (EMS, TNT, UPS, FEDEX, DHL) by sixpackfilm and must be returned the day after the screening via the same or a similar courier service. Hirers are liable for any loss or damage during transit. Prints sent back from countries outside the European Community please clearly indicate for custom reasons „artwork, no commercial value (value for custom reason: max. € 30.– / US$ 30)“. Any cancellation must be made at least 14 days in advance of the screening. Failure to do this will ensure that the hirer is liable for the full rental. Payment All international orders must be prepaid in advance of shipment. After sixpackfilm receives an order, an invoice will be sent to you. After you make a bank transaction, please fax a copy to us: + 43 - 1 - 526 09 92. Filmprints and screening-tapes cannot be shipped until payment is received! All payments must be made in the currency which is mentioned on the invoice. If you transfer the money to the bank account of sixpackfilm, be sure to include the bank charges for Austria and the foreign country. If payment is made by check, please count additionally € 25.– for bank handling charges. Insurance All venues must be insured against theft, loss or damage to films. sixpackfilm inspects all prints after every screening and should be informed of any damage that has occured during projection. Hirers are charged for any damage of the prints. If not specified otherwise, the aspect ratio of the films / videos is 1:1,37 / 4:3 (academic) Online-Datenbank Please find more information on the filmmakers and their films as well as high resolution stills at: www.filmvideo.at www.sixpackfilm.com/catalogue.php 4 LIDA ABDUL JANINA ARENDT MARIA ARLAMOVSKY s s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Eines Tages, nachts... A White Substance A 2008, Digi-Beta / Beta SP, color, 16:9, 21 min, € 84.– IN TRANSIT T H AT ’ S W H AT ’ S F I S H Y In Transit That’s what’s fishy A 2008, 35mm / Beta SP, 1:1,66 / 16:9, color, 5 min, € 25.– A 2008, Beta SP, color&bw, 6 min, € 25.– Dieser Film spielt am Stadtrand von Kabul, wo die Landschaft von Trümmern aus mehr als zwanzig Jahren Krieg übersät und von der fortgesetzten Zerstörung durch Bombardierungen gezeichnet ist. Es ist nichts Ungewöhnliches, hier mitunter Kinder zu sehen, die mit den Skeletten von Flugzeugen und Panzern spielen, die wie vom Himmel gefallene tote Vögel aussehen. Solche Anblicke haben etwas Unheimliches, weil diese metallischen Riesen ein Symbol für die Präsenz der physischen und psychischen Kriegstraumata sind, die die Geschichte Afghanistans seit nunmehr drei Jahrzehnten prägen. (L.A.) This piece takes place on the outskirts of Kabul, where the landscape is littered with the detritus of more than 20 years of war and the continued destruction of the land due to bombings. It‘s not unusual to see children playing around sometime within the carcasses of the planes and tanks lying like dead birds fallen from the sky. These are uncanny sights because the presence of these metallic giants is a symbol for the presence of the physical and psychological traumas of wars that have defined the history of Afghanistan for almost three decades now. (L.A.) Die Inszenierung von Weiblichkeit zwischen lärmend aggressiver Empfindung und deren Ausdruck mittels klischeehafter Oberflächlichkeit und Leichtigkeit reflektiert weibliche Selbstdarstellung im Bezug auf geschlechtsspezifische Klischees und auf den Konflikt von primitivem Trieb und rationalem Intellekt, gebunden an eine ständige De- und Rekonstruktion von Normalität und hysterischer Performance. (J.A) The staging of femininity in the cycle of strongly expressed sensation and the cliché of female self-display refers to gender-specific stereotypes and the conflict between primitive drive and rational intellect in a perpetual reconstruction of normality and hysteric performance. (J.A.) E I N E S TA G E S , N A C H T S . . . Es ist März 2006, wir sind in Bunia, der Hauptstadt von Ituri, einer östlichen Provinz der Demokratischen Republik Kongo. Seit dem ersten Kongokrieg sind zehn, seit dem Beginn der UNO Mission sechs Jahre vergangen. Vergewaltigungen werden nach wie vor als Waffe eingesetzt. In Eines Tages, nachts … kommen alle zu Wort: die Opfer und die Täter und diejenigen, die dazwischen stehen. Rollen werden verteilt, Haltungen eingenommen. (Sylvia Szely) It’s March 2006, we’re in Bunia, the capital of Ituri, an eastern province of the Democratic Republic of the Congo. Ten years have passed since the First Congo War, six since the beginning of the UN mission there. Rape is still being employed as a weapon. In A White Substance everyone involved is given an opportunity to speak: the victims and the perpetrators, and also the individuals in-between. Roles are assigned, postures are assumed. (Sylvia Szely) MICHAEL ASCHAUER MOUCLE BLACKOUT s s ABD 5 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 24/7 (INTO THE DIRECTION OF LIGHT) WA L K - I N D I E G E B U RT D E R V E N U S 24 / 7 (Into the Direction of Light) Walk-In Die Geburt der Venus A 1969, 16mm, color, 5 min, € 25.– The Birth of Venus A 2008, Beta SP / miniDV, 16:9, color, silent, 8:34 min, € 36.– Ein Film der Wiederholung, nach einem mathematischen Prinzip. A 1970-72, 35mm / 16mm, bw, 5 min, € 25.– Licht, Landschaft, Kamera – 24/7 scheint mit den puren Ingredienzen des Filmemachens hergestellt zu sein. Permanente Verschiebungen und Unsicherheiten bezüglich des eigenen Standpunktes verweisen auf die Künstlichkeit des Abgebildeten. Denn dieser (Natur)Raum ist tatsächlich ein artifizieller, der durch die Manipulation der Aufnahmebedingungen des technischen (digitalen) Apparates – mit Hilfe des Slitscan-Verfahrens – zusammengesetzt wurde. (Claudia Slanar) Keine Geschichte. Mann kommt bei Türe herein, durchschreitet einen Raum, setzt sich an den Tisch, stopft sich Pfeife, zündet sie an und beginnt zu rauchen. Diese Szene von 720 Kadern ist in 6 gleich lange Teile zerlegt, der Film beginnt mit Teil 1. Dann wiederholt sich der Vorgang und Teil 2 wird angehängt. Der Film beginnt stets mit allem bisher gezeigtem und am Ende kommt ein neuer Teil hinzu. Mit der ständigen Wiederkehr der Bilder entsteht der Eindruck einer manischen Handlungsweise. (M.B.) Trickfilm aus Fotografien von vier Freunden und einem toten Schwein. Hommage an eine Liebesgeschichte. Das Titelbild zeigt Botticellis „Geburt der Venus“, wobei die Gestalten links und rechts der Venus mit symmetrischen Schweinemontagen überblendet werden. Das Schwein ist Symbol für die Frau als Opfer. Es bedeutet aber auch Assoziationen zu Schwein wie: armes Schwein, blöde Sau, Saustall, Schweinerei, Drecksau, saumäßig, Ferkelei etc. (M. B.) Light, landscape, camera: 24/7 seems to have been created with the pure ingredients of filmmaking. Constant shifts and uncertainties with regard to the viewer’s standpoint are references to the artificiality of what is being portrayed. This (natural) space is, in fact, artificial, having been assembled through manipulation of the prevailing conditions during shooting with digital equipment, with the aid of the slitscan process. (Claudia Slanar) A film of repetition which is based on a mathematical principle. There is no story. A man enters through a doorway, crosses a room, sits down at a table, fills his pipe, then lights it and starts smoking. The scene of 720 frames has been divided up into six portions of equal length, and the film begins with Part 1. The action then repeats, and Part 2 begins. The film’s parts all begin with what has already been showed, and then something new is added. The constant repetition of the images produces the impression of manic behavior. (M.B.) The basic material consisted of about 30 photos showing some close friends, and a dead pig we had found on a road. The pictures of the pig are used as a symmetric motionmontage. The introduction-scene shows Botticelli’s „Birth of Venus,“ cross-fading the figures at both sides with a symmetrical pig-montage. The pig is used as a symbol for the woman as a victim. It also stands for any associations to pig as proverbial: poor swine, filthy pig, greedy pig or it may allude to a pigsty or a pig in a poke, etc. (M.B.) MOUCLE BLACKOUT 6 s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ O.K. A 1987, 16mm, color, 5 min, € 25.– Das Ausgangsmaterial war ein S-8 Film, der in die Innenfläche einer Hand projiziert und mit 16mm wiedergefilmt wurde. Am Ende des Filmes schließt sich die Hand. Sie öffnet sich wieder bei den Worten „Oberflächen-Kontakt“, Filmkader fallen heraus. Die Oberflächen haben einander berührt - doch der Kontakt war oberflächlich. Film auf der Innenseite, Berührung des Bildes. Etwas in die Hand nehmen, in die Hand bekommen, begreifen, handhaben. Was bleibt, sind Teile eines Ganzen, Einzelbilder, Filmund Gedankensplitter; o.k., so ist das eben. (M.B.) The original visual material for O.K. was filmed on Super-8 film, re-projected onto the artist’s hand and then re-filmed on a 16mm format. Rather than impose a rigid structural framework to refer the viewer back to the material process of the film itself, Blackout constructed a situation that refracts the reflection of her imagery back to the viewer in an ever-increasing series of image generations. (Peter Mudie) O,K, Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice The Galactical North Pole lies in the Hair of Berenice A 1992, 16mm, color, 14 min, € 56.– Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice ist eine zyklische Liebesgeschichte: Frühling, Sommer, Herbst-Winter; Jugend, lustbetonte Lebensmitte, Alter-Tod; die Farben weiß, rot und schwarz. Die lebenserhaltenden Triebe. Essen, Trinken, Eros, Sex und Aggression. Machtgelüste. Lust am Opfer und am Geopfertwerden. Ein Film der Überblendung und Mehrfachbelichtung. Der Galaktische Nordpol: eine Fiktion der Astronomie, eine Behauptung. (M.B.) A film that utilises many fades, dissolves and double exposures. The „Galactic Northpole“ – a fiction of astronomy, an assertion. The Galactical North Pole lies in the Hair of Berenice is a cyclical, erotic story: spring, summer, fall, and winter; youth, passionate midlife, old age and death; the colours white, red and black. The instincts of selfpreservation: eating, drinking, sex and agression. Desire for power. Lust to sacrifice and be sacrificed. (M.B.) N E U E W E G E B R I C H T N E U E W E LT A U S Neue Wege bricht neue Welt aus New Paths Breaks Out a New World A 1996, 16mm, color, 10 min, € 40.– In Zusammenarbeit mit der Literatin Karin Schöffauer, die ihren eigenen Text liest, entstand der Film im Rahmen des Projektes Text&Film. Eine epische Sprache der Einsamkeit, der Trauer und der Auflehnung dagegen, begleitet den immer wiederkehrenden Eintritt in den unbewohnten Raum. (M.B.) The product of a collaboration with writer Karin Schöffauer, who reads her own text, the film was made as part of the Text&Film project. An epic language of solitude, mourning and rebellion against it, accompanied by repeated entrances into the uninhabited space. (M.B.) DER GALAKTISCHE NORDPOL LIEGT IM HAAR DER BERENICE MARTIN BRUCH REINHILDE CONDIN DIDI BRUCKMAYR s s BLA 7 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ LOSS HOME.MOVIE FLEXIBLE CITIES Loss home.movie Flexible Cities A 1998, 16mm, color, 12 min, € 48.– with Dirk de Bruyn & Peter Mudie A 2008, 35mm, color, 10 min, € 40.– A 2008, Beta SP, bw, 8 min, € 32.– Sound: Györgyi Ligerti Es wird über Zeitabläufe nachgedacht, die Vergänglichkeit, das Gestern und das Morgen. Die Bilder zeigen Reiseerinnerungen in der Einsamkeit Kanadas, ohne die geliebte Familie, der Verlust der Tochter aus erster Ehe, ein neues fremdes Land, der Vorübergehen unbekannter Personen, einen Steinbruch in Sardinien und die Endlichkeit der Tage. Wege ohne Wiederkehr. Die Sprache läuft ohne Bild vorbei, der Film bewegt sich vom Ende wieder zum Anfang zurück. (M.B.) There is reflection on the passing of time, transience, yesterday and tomorrow, the images show memories from trips in the Canadian wilderness, without the traveler’s beloved family, the loss of the daughter from her first marriage, a strange new country, strangers passing by, a quarry in Sardinia and the finality of days. Paths of no return. The text runs past without images, the film moves from the end back to the beginning. (M.B.) home.movie ist ein hochmobiler Film. Die Kamera schweift, tastet, holpert, saust quer durch Martin Bruchs Wohnung, nie steht sie still, jede Einstellung ist ein Schwenk oder eine Fahrt. Es ist noch gar nicht lange her, da warf sich Martin Bruch für sein radikal subjektives handbikemovie (2003) in den brausenden Stadtverkehr von Istanbul, Paris und New York. Mittlerweile lässt die Multiple Sklerose des Filmemachers solche wilden Ausfahrten nicht mehr zu, die Unternehmungslust ist ihm jedoch geblieben. (Maya McKechneay) home.movie is an extremely mobile film. The camera pans, scans, jolts and races through Martin Bruch’s apartment, never standing still for a moment, and every shot is a pan or tracking shot. Not so long ago Martin Bruch plunged for his radically subjective handbikemovie (2003) into the busy traffic of Istanbul, Paris and New York. While the filmmaker’s multiple sclerosis no longer permits such wild excursions, his thirst for adventure has remained. (Maya McKechneay) Klangcluster schweben über algorithmischen Städten, die sie in Echtzeit generieren: Diese Stadträume entwickeln sich prozessual unter Verwendung digitaler Visualisierungstechniken. Multiperspektivische Projektionen, Vogelperspektiven und Schichtröntgen überlagern einander bisweilen. Die fließenden, von Lichtpunkten illuminierten Kartographien verändern sich wie die schwebenden Stadträume autogenerativ. Die Struktur dieser künstlichen Räume wird bestimmt von der Datendichte und deren Zufallsverteilungen, die einen permanenten Transformationsprozess bewirken. (Nicola Hirner) Sound clusters hover over algorithmic cities that are generated in real time: by using digital imaging techniques, the urban spaces develop in a procedural way. Representational forms, such as multi-perspective projections, birds-eye views, and x-ray layers overlap from time to time. The flowing cartographies, illuminated by points of light, change autogeneratively, like the hovering urban spaces. The structure of these artificial cities is determined by the data density and its random distribution, which causes a permanent process of transformation. (Nicola Hirner) 8 DIDI BRUCKMAYR ANGELIKA BRUDNIAK CYNTHIA MADANSKY JOSEF DABERNIG s s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ TRENDFOLLOWER M I N O T, N O RT H D A K O TA HOTEL ROCCALBA Trendfollower Minot, North Dakota Hotel Roccalba A 2009, Beta SP, color, 4 min, € 25.– Sound: Siegmar Aigner A/USA 2008, Beta SP, 16:9, color, 18 min, € 72.– A 2008, 35mm, bw, 10 min, € 40.– Die Simulation des Zusammenbruchs eines Sozio-Ökonomischen Systems: Spekulanten generieren Mehrheiten, Trends und Blasen in einem vorläufig stabilen, allerdings sehr reaktiven Markt. Letztlich bringen die Trendfollowers durch gezielte Spekulationen auf fallende Werte das System zum Absturz. Die Konsequenz: Hysterie, panisches Herumdenken der Teilnehmer, große Verluste für die Meisten, große Gewinne für Wenige, Auflösung der Strukturen. (D.B.) Eine monotone Landschaft entrollt sich vor dem Blick der Durchreisenden. Einförmige Kleinfamilienhäuser reihen sich an deprimierende Trailerparks und laufen in braunen Ebenen aus. Minot, North Dakota erzählt von einem Leben, das sich direkt über einem nuklearen Waffendepot abspielt und im Kalten Krieg stecken geblieben ist. Die Stimmen der Bewohner berichten über einen Alltag, der geprägt ist von Paranoia, Überwachungskameras, Rassismus und Fehlalarmen. (Alexandra Seibel) A simulation of a socioeconomic system’s collapse: Speculators generate majorities, trends and bubbles in a market which is stable for a time, though extremely sensitive. In the end the Trendfollowers bring the system down through targeted speculation on plunging values. The consequence: hysteria, panicked thinking by the participants, considerable losses for most, towering profits for a few, disintegration of structures. (D.B.) How do people get along with the knowledge that they live on an enormous bomb? A penetrating portrait of a closed community. Minot, nicknamed ‘Magic City’, is the proud home of a U.S. Air Force base guarding 150 nuclear missiles buried underneath the ground in North Dakota. These weapons of mass destruction were placed here almost fifty years ago and are still targeted to Russia. Minot, North Dakota shows this nuclear landscape and how Minotians deal with living on top of these bombs in their backyards. (A.B. & C.M.) Wo sie sich befinden, ist nicht so wichtig. Was sie gerade tun, eigentlich auch nicht. Der Ort – ein italienisch anmutendes Hotel – ist vor allem deshalb von Belang, als er eine Ordnung für eine ansteckende Stimmung vorgibt. Zwölf Personen sind hier in ihrer (Un-)Tätigkeit versunken und nehmen ihr Umfeld nur halbbewusst wahr. Zeit wird dehnbar, ein Zustand der Zerstreuung breitet sich aus, der die Handlung eigentümlich wattiert. Nur auf der Tonebene herrscht kontrastreiche Bewegung. (Dominik Kamalzadeh) Where they are isn’t very important. What they’re doing isn’t either. The setting – a hotel that appears to be Italian – is significant primarily because it provides conditions for an infectious mood. Twelve individuals are engrossed in their various (in)activities, and are only vaguely aware of their surroundings. Time is elastic, an atmosphere of dissipation, which the plot seems to pad in a strange way, spreads. Varied movement is present on the soundtrack only. (Dominik Kamalzadeh) GUSTAV DEUTSCH BARBARA DOSER s s BRU 9 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ FILM IST. a girl & a gun evolverevolve 02 A 2009, 35mm, color, 93 min, € 300.– A 2008, Beta SP / miniDV, color, 10 min, € 40.– Unter Verwendung von Bildern „aus den ersten viereinhalb Jahrzehnten der Kinematografie“, gefunden in elf internationalen Archiven, hat Gustav Deutsch diesmal ein musikalisches „Filmdrama in fünf Akten“ gebaut. Der Film konstruiert seine eigenen verblüffenden Attraktionen aus der Konfrontation von dokumentarischen, fiktionalen, pornografischen, wissenschaftlichen oder propagandistischen Bildern, die ihrem ursprünglichen Sinn und Zweck buchstäblich entfremdet sind. Bildern also, die nicht notwendigerweise zusammengehören, aber dafür Zusammenhänge sichtbar herstellen. Den roten Faden liefern die antike Mythologie, fragmentarisch gehaltene Zitate von Hesiod, Sappho und Platon. (Isabella Reicher) Using images “from the first four and a half decades of cinematography,” taken from 11 archives across the world, Gustav Deutsch has constructed a musical “film drama in five acts.” The film constructs its own amazing attractions from the juxtaposition of documentary, fictional, pornographic, scientific and propaganda images that are literally alien to their original purpose. In other words, they are images that do not necessarily belong together, though they create visual contexts. The central thread is supplied by ancient mythology, fragmentary quotes of Hesiod, Sappho and Plato. (Isabella Reicher) E V O LV E R E V O LV E 0 1 evolverevolve 01 A 2008, Beta SP / miniDV, color, 10 min, € 40.– „Turn Turn Turn“ lautete ein Motto der psychedelischen Kultur. „Evolve – Revolve – Evolve“ wurde daraus in Barbara Dosers gleichnamiger Arbeit, deren psychotrope Wirkung den halluzinatorischen Experimenten von vor 40 Jahren in nichts nachstehen möchte. (Christian Höller) “Turn, turn, turn” was a motto of psychedelic culture. This became “evolve – revolve – evolve” in Barbara Doser’s video, which has a psychotropic effect equal to those of hallucinatory experiments made 40 years ago. (Christian Höller) Bewegte Form und Farbe im Auge, metrisch organisiert durch Rauschen und Knaxen im Ohr. Geschwungene Formen entspringen, entwickeln, entfalten sich, rotieren, erneuern sich, um wieder aus dem Bild zu verschwinden. Formen in Bewegung und Bewegung als Form in hellem Gelb und fluoreszierenden Schattierungen. Durch die metrischen Strukturen des Sounds wird die Bewegungsrhythmik der Formen bzw. die Bewegung als Form imaginiert. (B.D.) Moving forms and colours in the eye metrically organized by means of hissing, clicking and other sounds in the ear. A variable, chromatically intense mutation of video feedback. The amorphous shapes move through vortexes that appear to have a particular purpose. The cadence of the sounds produces the rhythm of images. Processes of synchronization of what is seen and heard are set into motion in the viewers’ minds realized as individual structures and systems. (B.D.) F I L M I S T. A G I R L & A G U N 10 VALIE EXPORT LORETTA FAHRENHOLZ, HANS-CHRISTIAN LOTZ JOHANNA FREISE, DANIEL SULJIČ s s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ I TURN OVER THE PICTURES OF ... WIE MAN RUHIG WIRD KURZES LEBEN i turn over the pictures of my voice in my head Wie man ruhig wird kurzes leben How to calm down short life A 2009, Digi-Beta / Beta-SP, color, 12 min, € 48.– D/A 2008, Beta SP, 16:9, color, 70 min, € 200.– A/D 2007, 35mm, 1:1,66, color, 9 min, € 36.– Die widerspenstige Stimme, die gespaltene Stimme. Drei junge KünstlerInnen beziehen ein Studio und beginnen voller Idealismus einen Workshop mit jungen MigrantInnen afrikanischer Herkunft. Das Unverständnis der TeilnehmerInnen über die improvisierten Workshops stellt den Sinn des Unternehmens jedoch in Frage. Fahrenholz und Lotz inszenieren die Diskrepanz zwischen dem Anspruch an die gesellschaftliche Relevanz künstlerischen Arbeitens und den tatsächlichen Wirkungsmöglichkeiten als somnambul-pubertären Zustand, in dem die Protagonisten zunehmend auf sich selbst zurückgeworfen sind. Ein Sterntaler-Mädchen kristallisiert sich aus den Zeichnungen, ein fragiles Wesen, fast nackt, getrieben von Sehnsucht und Neugier auf Liebe und auf Leben. Und sie findet die Liebe, lächelt erlöst und schelmisch beim Anblick der sich kreuzenden Strahlen der beiden Liebenden. Geleitet vom Glauben an die gerechte Logik des Märchens, will man das unschuldige Kind belohnt sehen. Doch die vielversprechende Prophezeiung wird sich als Betrug erweisen, der Talisman wird sie nicht schützen können. Die Stimme ist Suture, die Stimme ist Naht, die Stimme ist Schnitt, die Stimme ist Riss, die Stimme ist meine Identität, sie ist nicht Körper oder Geist, sie ist nicht Sprache oder Bild, sie ist Zeichen, sie ist Zeichen der Bilder, sie ist ein Zeichen der Sinnlichkeit. Sie ist ein Zeichen der Symbole, sie ist Grenze. Sie spricht den „gespaltenen Körper“, sie ist in der Kleidung des Körpers verborgen, sie ist immer woanders. Der Lebensatem ist ihre Quelle. (VALIE EXPORT: Ausschnitt aus dem gesprochenen Text) The rebellious voice, the split voice. The voice is suture, the voice is seam, the voice is cut, the voice is tear, the voice is my identity, it is not body or spirit, it is not language or image, it is sign, it is a sign of the images, it is a sign of sensuality. It is a sign of symbols, it is boundary. It speaks the “split body,” it is hidden in the clothing of the body, it is always somewhere else. The breath of life is its source. (VALIE EXPORT: Segment from the spoken text) (Tina Schulz) Nike, Bilal and Marvin move into a studio and, full of idealism, they start up a workshop with young migrants from Africa. The participants’ inability to understand the point of the improvised workshop calls its sense into question. Loretta Fahrenholz and Hans-Christian Lotz bring to life the discrepancy between the claim of artistic work’s social relevancy and its actual potential effectiveness as a somnambulisticpubescent state in which the protagonists are increasingly thrown back upon themselves. (Tina Schulz) (Mara Mattuschka) A penniless but pure-hearted little girl crystallizes out of the drawings, a fragile being, nearly naked, and filled with a yearning for and curiosity about life and love. And she finds love, smiles impishly and with relief at the sight of crossing beams of light from the two lovers. Guided by a belief in the just logic of fairy tales, we want to see the innocent child receive the reward she deserves. But the prophecy proves to be a fraud, the talisman will not be able to protect her. (Mara Mattuschka) SIEGFRIED A. FRUHAUF ELLA GALLIENI ULRIKE GLADIK s s s EXP 11 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ GROUND CONTROL HORSE CAMP N ATA S H A Ground Control Horse Camp Natasha A 2008, Beta SP, 16:9, bw, 2 min, € 25.– A 2008, Beta SP, 16:9, bw, 11:20 min, € 48.– A 2008, Beta SP, 16:9, color, 84 min, € 250.– Was passiert wenn nichts passiert? Horse Camp erzählt von räumlichen, zeitlichen und emotionalen Zwischenräumen. Ob innere Emigration oder hilflose Pedanterie, offene Aggression oder panische Ausgelassenheit – der Versuch der Figuren in einer Narration Halt zu finden scheitert. Die Fiktion scheint das einzig Reale zu sein. (E.G.) BettlerInnen erzeugen Scham und machen Angst. Man will sie nicht sehen, weicht aus und hat alle möglichen Vorurteile. BettlerInnen sind die Unberührbaren unserer Gesellschaft. Mit dem Film wollte ich einen Menschen aus dieser Anonymität herausholen und zeigen, wer das ist – quasi dessen Berührbarkeit vermitteln – und ich danke Natasha für ihre Geduld und Bereitschaft den Film möglich zu machen. (U.G.) Ground Control ist eine ruppige Videominiatur: Sie setzt beim Einfachsten und Ursprünglichsten an, das die elektronische Bewegtmaschine zu bieten hat: dem unkontrolliert über die lichtelektrische Cäsiumoxyd-Schicht auf der Innenseite einer Braunschen Röhre gelenkten Elektronenstrahl, dem Bildrauschen. (S.F.) Ground Control is a rough video miniature. It begins with the simplest and most fundamental thing the electronic moving-image machine has to offer: the uncontrolled beam of electrons directed across a photoelectric layer of cesium oxide lining a Braun tube, or snow. (S.F.) GROUND CONTROL What’s happening when nothing happens? A movie about gaps, intervals, transitions and spaces in between. Nevertheless: no ponies. You can’t have it all. (E.G.) Many clichés and prejudices exist about beggars from the ‘easternblock’. We avoid them and don’t want to see them. Filmmaker Ulli Gladik brings people – Natasha in particular – out of the anonymity of begging and accompanies them for two years on their regular trips to work as beggars in Graz. Natasha comes from Bresnik, Bulgaria. There is no work in Bresnik and Natasha’s begging trips allow her family’s survival in humble surroundings. Through the cold, physical disability and social prejudices suffered at Natasha’s ‘workplace’, a respectful portrait of a young woman emerges. (Diagonale 08 catalogue) 12 JEAN-LUC GODARD KARØ GOLDT s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Une catastrophe (VIENNALE-Trailer 08) A 2008, 35mm, color&bw, 1 min, € 25.– Um sichtbar zu machen, wie Geschichte funktioniert und warum die Menschheit, zum Schönen begabt, so bereitwillig an der (unschönen) eigenen Abschaffung arbeitet, muss man nur kurz die Perspektive wechseln. Das ist Godards Trick: Er kann die Politik von der Kunst nicht trennen, weil er das eine im anderen wiedererkennt. Er zeigt, dass Hawks mit Marx zu tun hat und die Shoah mit Bach. Une catastrophe, Godards Trailer für die VIENNALE 2008, ist – in diesem Sinne – erneut eine Arbeit äußerster Verdichtung, dabei aber völlig abgeklärt, als verfügte sie über alle Zeit der Welt. (Stefan Grissemann) In order to visualize how history functions and why mankind, talented to beauty, so willingly works on its own (not at all beautiful) abolition, we just briefly have to change perspectives. And that is Godard’s trick: he cannot separate politics from art, as he sees the one reflected in the other. He demonstrates how Howard Hawks is connected with Marx, and the Shoah with Bach. In this sense, Une catastrophe, Godard’s trailer for the VIENNALE 2008, is extremely complex and at the same time completely serene, as if it had all the time in the world. (Stefan Grissemann) U N E C ATA S T R O P H E NARZISSUS narzissus i deeply regret A/D 2008, Beta SP / miniDV, color, 3 min, € 25.– Sound: Pumice A/D 2008, Beta SP / miniDV, color, 3 min, € 25.– Voice: Maria Garcia Rojo Ein weiterer Film in der Reihe abstrakter Filme über Blumen. Die Narzisse gehört symbolisch zu den „Frühblühern“ die im allgemeinen Leben Sieg über den Tod (Winter), Hoffnung und Neuanfang bedeuten. Aber auch die Selbstliebe und die Sünde sind ihr zugeschrieben. Alles in allem sehr widersprüchlich. So ist es auch ein widersprüchlicher Film geworden. (K.G.) In i deeply regret geht es um verpasste Rache und somit auch um versäumte Genugtuung. Sich aus der Opferrolle zu befreien gelingt eher selten, viele Opfer entschuldigen sich noch für ihre Ohnmacht. Mein Video zeigt einen Versuch, sich nachträglich mittels einer Machtphantasie aus dieser Lage zu befreien. Oder mit anderen Worten: Nach langer, langer Zeit lebt hier jemand die Gegenwehr zur gesummten Melodie von Rocky tatsächlich aus. (K.G.) Another film in the series of abstract works about flowers. The narcissus is one of the spring-flowering plants, which generally symbolize triumph over death (winter), hope and a new beginning. But it’s also associated with self-love and sin. Which is, all in all, extremely contradictory. And so, this turned out to be a film with contradictions. (K.G.) The video i deeply regret is about a failed chance of revenge and satisfaction. My video shows the attempt to liberate oneself from the victim’s role by a fantasy of self-empowerment. In other words: After a long, long time someone fights back, while humming the theme song from Rocky. (K.G.) I D E E P P LY R E G R E T EVA HAUSBERGER EVE HELLER s s GOD 13 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ KOPFBALL Kopfball Heading A 2008, Digi-Beta / Beta-SP, 16:9, color, 11 min, € 44.– Wo gibt es noch die Möglichkeit, sich so ungeniert seinen Emotionen hinzugeben wie beim Sport und wo im Sport wenn nicht beim Fußball? Der Film erzählt ein Fußballspiel über Aktionen und Reaktionen der Fans. Der Auslöser ihrer Emotionen bleibt großteils im Off. Der Fan wird zum Medium, der das Match überträgt. Gegenüber stehen sich die Döblinger Kojoten (Vienna FC) und die FreundInnen der Friedhofstribüne (Wiener Sportklub). Sie liefern sich das Match. Mann gegen Mann, Mannschaft gegen Mannschaft. (E.H.) Where do you still have the possibility to openly show your emotions and excitement, if not in sports and which sport would be better for this than football? The film features a game of football through the actions and reactions of the fans. The reason for their emotions stays in the off for most of the time. The Fan becomes the medium, which communicates the match. The two teams competing are the Döblinger Kojoten and the FreundInnen der Friedhofstribüne. They fight out the match. Man against man, team against team. (E.H.) Last Lost Astor Place USA 1996, 16mm, bw, silent, 14 min, € 56,– USA 1997, 16mm, bw, silent, 10 min, € 40.– Ein Schimpanse als Beobachter einer verwirrenden Menschenwelt – entsprungen aus einem harmlosen Unterhaltungsfilm der 1940er Jahre, angesiedelt in Coney Island. An die Stelle der Unbeschwertheit des Originals treten Bilderdetails, die verlangsamt und vergrößert wurden, um die Psychologie des Blickfelds neu zu gestalten. Eine traumartige Parabel, erzählt mit der Sprache des Stummfilms. (E.H.) A hypnotic parable about coming of age in a shifty world of slipping terms, ‘found’ in the optically mesmerized fragments of a home market movie about a chimpanzee’s high adventures at Coney Island. A new story is rendered from the filmic vocabulary of the lighthearted original by moving in on background details, slowing down fleeting actions and shifting the psychology of the frame. Last Lost is a silent film in spirit, trying to speak without words, like some dreams. (E.H.) Ein verspiegeltes Schaufenster in New York, durch das die Kamera in Zeitlupe die improvisierte Choreographie der Bewegungen der Passanten aufzeichnet. Astor Place ist eine Hommage an die Brüder Lumière, die zugleich die Illusion der Kinematografie als eines „Fensters zur Welt“ reflektiert und in der die Frage mitschwingt, wer hier wen beobachtet. (E.H.) Passersby at Astor Place in New York City speak silent volumes as they move by the mirrored surface of a diner window. I wanted to capture the unscripted choreography of the street, its dance of gazes and riddle of identities. This film is informed by the work of the Lumiere brothers, with an eye to permeating an authority of the static camera and establishing a question as to who is watching whom. (E.H.) This Goffmanesque study of how people perform their identities is an enactment of the urban ballet city theorists have described. (Janine Marchessault) LAST LOST EVE HELLER 14 s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Her Glacial Speed Behind This Soft Eclipse USA 2001, 16mm, bw, silent, 4 min, € 25.– USA 2004, 16mm, bw, silent, 10 min, € 40.– Bilder aus unterschiedlichen Lehrfilmen der 1970er Jahre, beraubt ihrer Farben, Töne und ursprünglichen Bedeutungen, neu komponiert zu einem wortlosen Gedicht, sanft pendelnd zwischen Gefühlen der Erregung und Trauer. Ein vorsprachlicher Zwischenraum, in dessen visuellen Rhythmen und Lichttexturen die Materialität des Mediums spürbar wird. (E.H.) Unwitting constellations of meaning rise to a surface of understanding at a place outside of worldly time. This premise becomes a self-fulfilling prophecy. An unexpected interior unfolds, made palpable by a trauma that remains abstract. The world as seen in a teardrop of milk. (E.H.) HER GLACIAL SPEED BEHIND THIS SOFT ECLIPSE Eine Landschaft in Mount Forest, Ontario, auf selbstentwickeltem High-Contrast Film, in Szene gesetzt als elegischer Ort. Behind This Soft Eclipse ist der verstorbenen kanadischen Filmemacherin und Schriftstellerin Marion McMahon gewidmet, die gemeinsam mit ihrem Mann Philip Hoffman in Mount Forest eine Werkstatt für unabhängiges Filmschaffen gegründet hat: das „Independent Imaging Retreat“. Der Film versteht sich als Versuch, Marions entschwundene Pfade filmisch anklingen zu lassen. (E.H.) I was imagining a collaboration of parallel worlds or a kind of doubled consciousness, a sense of the corporeal and the riddle of absence. The body of the film depends on a spine of interlocking contrasts in the form of negative and positive space, day and night shots, under and above water elements. These are cut on motion and qualities of light that are sometimes gentle and sometimes jarring, to convey the tender labor of hosting a balance. A crossing of paths behind the seen in the wake of one who no longer walks the curve of the world. (E.H.) RUBY SKIN Ruby Skin USA 2005, 16mm, color, 4:30 min, € 25.– Ruby Skin bildet eine Art filmischer Rache für zahllose Schulstunden in den USA, in denen man hölzernen Lehrfilmen ausgeliefert war: ein anarchistischer Impuls, Unsinn auf 16mm zu stiften. Als Basis diente ein über die Jahre stark geröteter Lehrfilm über „kreatives Schreiben“, der in kleinste Fragmente zerlegt wurde. So gerät das, was uns die Stimme im Off zu erzählen hat, zu einer bunt schillernden Kakophonie, in deren Lücken lyrische Funken glimmen. (E.H.) A found footage film that taps into the poetic tradition of the language cut-up, while taking filmic advantage of the 26-frame displacement between sound and image inherent to the optical soundtrack system of 16mm film. The magenta-shifted fragments of an educational film on ‘Reaching Your Reader’ reveal their chemistry where the splicing tape ripped a ‘ruby skin’ of the emulsion away from the base of the film, leaving a green tear at the edit points. Ruby Skin is a material hommage to the disappearing medium and some of its idiosyncrasies. (E.H.) A jarring rhythmic hiccup is introduced into the original films, impeding our cognitive ability to see through to the image, throwing us back to the filmstrip itself. (Mike Kiscinski) JOHANNES HOLZHAUSEN PETER HÖRMANSEDER HARALD HUND PAUL HORN s s s HEL 15 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ F R A U E N TA G R E P L AY ‘ 0 8 Frauentag Replay ‘08 Dropping Furniture A 2008, Digi-Beta / Beta-SP, 16:9, color, 11 min, € 44.– A 2008, Beta SP, 16:9, color, 5 min, € 25.– Woman’s Day A 2008, Digi-Beta / Beta SP, 16:9, color, 35 min, € 140.– Frauentag ist eine dokumentarische Miniatur, die von diesem Ort ausgeht, um die Verwerfungen der Geschichte an Familien- und Lebenszusammenhängen zu verdeutlichen. Ein geifernder alter Mann. Eine von ihrem Geliebten jäh getrennte Frau. Ein Sohn, der zehn Jahre im Untergrund verschwindet. Das sind die Protagonisten einer Anordnung, in der es um Grenzen geht, die noch dann wirksam sind, wenn sie schon gar nicht mehr gelten – so unverrückbar, als wären sie eben aus Granit. (Dominik Kamalzadeh) Wenn die Selbstwahrnehmung aus Mangel an Perspektiven abstumpft, wird die Erinnerung zum Realitätsbehelf – eine Erinnerung, die substanzlos um die immer gleichen Bilder kreist, sie einfriert, um immer wieder von ihnen zu zehren. Österreichs Selbstwahrnehmung als „Fußballnation“ lebt seit Jahrzehnten von einem solchen replay: der ständigen Wiederholung der immer gleichen Bilder jenes Fußballmatchs bei der WM 1978 in Cordoba, das als Mythos von der siegreichen Schlacht gegen den deutschen Goliath im kollektiven Gedächtnis wabert. (Robert Buchschwenter) Woman’s Day is a documentary miniature that begins at this place. It clearly portrays the fault lines of history in the circumstances of a family and individual lives. A grouchy old man. A woman who was abruptly separated from her lover. A son who disappeared into the underground for ten years. They are the protagonists of an arrangement centered on borders, borders that still have an effect even if they are no longer officially recognized – as immobile as if they were made of granite. (Dominik Kamalzadeh) Cordoba, 1978. A reflection on the Austria-Germany game which has become a mythical event. A replay of a replay of a replay. "Three to two for Austria. After 47 years, ladies and gentlemen. A world-class team's on the field today." So the Austrian sportscaster three decades ago, and that is also how many Austrians remember it. The German radio commentator regarded the situation with much less emotion: "Germany lost three to two in one game. It was a weak international match. That's all from Cordoba." (P.H.) DROPPING FURNITURE Zwei leere Zimmer. Leise, kaum wahrnehmbare Sounds erzeugen subtilen Suspense. Nach einigen Sekunden, wenn wir uns fast schon an die existenziell anmutende Leere der scheinbar verlassenen Behausung gewöhnt haben, fallen von oberhalb des Bildrands in Slow Motion zwei Einrichtungsgegenstände in das hintere Zimmer. Dann schwebt im vorderen, großen Zimmer ein Kronleuchter zu Boden, zersplittert und gibt das Startsignal für eine durch zwei fixe Einstellungen strukturierte Choreographie der Zerstörung. (Thomas Edlinger) Two empty rooms. Soft, barely audible sounds generate a subtle suspense. After a few seconds, when we have almost become accustomed to the seemingly existential emptiness of the apparently abandoned dwelling, two pieces of furniture fall from above the image frame, in slow motion into the back room. A chandelier follows, falling to the floor in the large front room, shattering as a start signal for a choreography of destruction structured by two fixed camera takes. (Thomas Edlinger) 16 ANNA KALUS MANUEL KNAPP CLEMENS KOGLER s s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ SEEMANNSTREUE STROBOSCOPIC NOISE~ CUTECUTECUTE Seemannstreue stroboscopic noise~ CUTECUTECUTE Sea Dog’s Devotion A 2008, Beta SP, bw, 10 min, € 40.– A 2008, Beta SP, color, 2 min, € 25.– A/D 2008, 35mm/Beta SP/Digi-Beta, 1:1,66/16:9, color, 11 min, € 44.– In stroboscopic noise~ oszillieren zwei Linien in unterschiedlichen Frequenzen auf dem Bildfeld in unterschiedlichen Abständen. Mit zunehmender Geschwindigkeit kann das Auge die Bewegung nicht mehr identifizieren, Nachbildwirkungen überlagern die Wahrnehmung der einzelnen Bilder. Aus der visuellen Überforderung des Auges entstehen Räume und Flächen. Knapps Ästhetik markiert eine Grenze des Sehens, die sich der Logik digitaler Apparate verdankt mit wahrnehmungspsychologischen Erkenntnissen, die in einer analogen Bildwelt entwickelt wurden. (Reinhard Braun) Niedlichkeit ist wohl eine der subtilsten Formen der Macht. Bei japanischen Comicfiguren kommt dies besonders deutlich zum Ausdruck. Freundliche Helfer die einem sagen wie man eine Fahrkarte löst oder zum Mülltrennen auffordern. CUTECUTECUTE lässt die Figürchen in ihrem Weltverbesserungsdrang den logischen nächste Schritt gehen. Denn wer kann uns Fristenlösung, Sterbehilfe, Pensionsproblematik und die Niederungen des sozialen Zusammenlebens besser näher bringen als Kulleraugen, Pastelltöne und Kindchenschema. (C.K.) Ein Seemann zieht seiner Braut die Maske der Verwesung vom Gesicht, dahinter ist sie schön wie eh und je ... Er reitet mit der Geliebten auf einem beflügelten Schimmel durch die Lüfte ... Der Mond steht am Himmel, wird von einem der Trauergäste gepflückt und aufgegessen ... Der Seemann steht in der Flüssigkeit, in die sich die Gebeine seiner Geliebten Tropfen für Tropfen auflösen ... Ein Erinnerungsfoto wird gemacht; doch die Seele der Braut lässt sich nicht bannen, bricht aus und flattert gen Himmel. – Poetry in Motion, eine schrecklichschöne Gutenachtgeschichte. (Bernhard Seiter) A sailor pulls the mask of decay from his bride’s face, and beneath it she is as beautiful as ever ... He and his lover ride through the air on a winged steed ... The moon, high in the sky, is plucked and eaten by one of the mourners ... The sea dog wades through the liquid into which his bride’s bones are melting, drop by drop. A photograph is taken to commemorate the event, but the bride’s soul will not permit itself to be captured, escapes and flutters to heaven – poetry in motion, a terribly beautiful bedtime story. (Bernhard Seiter) In stroboscopic noise~ two lines oscillate at different frequencies and at varying distances from each other in the picture field. As the speed increases the viewer’s eye is no longer able to perceive the movement, and afterimage effects begin to cover the individual images. This overstimulation of the eyes creates three-dimensional spaces and planes. Knapp’s aesthetics define a border of sight which replies to the logic of digital apparatuses with knowledge of the psychology of perception that developed in an analog visual world. (Reinhard Braun) Content and graphics are inspired by the japanese "kawaii" phenomena, were cute little mascots and characters cheerfully guide citizens through all sorts of daily activities and situations. Here these cute little critters go a step further and tell about things which are normally sort of a taboo in society, changing the subjects to more grown-up themes like abortion, child abuse etc. (C.K.) DARIUSZ KOWALSKI ANNJA KRAUTGASSER [N:JA] s s KAL 17 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Optical Vacuum Beyond A 2008, Beta SP, color, 16:9, 55 min, € 160.– A 2008, Beta SP, color, 6:30 min, € 28.– Optical Vacuum eröffnet mit Ansichten endloser Reihen von Rechnern, den Bildspeichern des Internet. Danach Winterlandschaften, Waschsalons, Arbeitsplätze, Spieltische. Über Jahre hat Kowalski Bilder von Überwachnungskameras aus dem Internet gefischt, die wie eine Flaschenpost für niemanden gedacht waren und die jeder empfangen konnte. Wie Traumbilder gleiten sie an uns vorüber, ein oneirisches Panoptikum, in dem mitunter Momente irritierender Schönheit sichtbar werden. Das vom Künstler Stephen Mathewson eingesprochene Tagebuch eines Jahres liefert dazu das Protokoll einer Einsamkeit in einer Welt, die Menschen nur noch als flüchtige Schemen vor immergleichem Hintergrund kennt. (Dietmar Kammerer) Optical Vacuum opens with views of an endless series of computers, the Internet’s picture storehouses. Later we see winter landscapes, wash salons, workplaces, game tables. Kowalski spent years fishing pictures of surveillance cameras from the internet, pictures intended as a message in a bottle for no one in particular, available for everyone. They glide by us like dream images, an oneiric panopticon within which moments of disturbing beauty become visible. A diary written over the course of a year spoken by artist Stephen Mathewson adds in a protocol of a loneliness suffered by people in a world that they know only as fleeting schemes against a never-changing backdrop. (Dietmar Kammerer) INNERER MONOLOG Innerer Monolog Inner Monologue A 2008, Beta SP, color, 6 min, € 25.– Das Video zeigt eine Fassade, die im Lichtschein eines Schweißgeräts flackert - hervorgerufen durch Schweißarbeiten. Die Umgebung leuchtet und flackert im Rhythmus des Schweißvorganges. Eine weibliche Stimme aus dem Off erzeugt einen narrativen Gestus (n:ja) The video shows a façade flickering in the gleam of a welding tool, cast while it was in operation. The environment is lit up and flickers in time with the welding work. A female voice producing the idea of a story being told. (n:ja) O P T I C A L VA C U U M Formal besteht Beyond aus drei ineinander fließenden Bewegungen, die immer wieder durch Schwarzbilder – die komplette Dunkelheit – unterbrochen sind. Zuerst gleitet die Kamera nach rechts über einzelne Details der modernistisch anmutenden Häuserfront bevor der sich weitende Blick auf die Fassade – in Folge mehrfach, aber dennoch fragmentarisch bleibend – freigegeben wird. Das Video entpuppt sich zuletzt als strukturell gebautes Architekturportrait und Making-of zugleich. (Dietmar Schwärzler) Formally, Beyond consists of three movements that flow together and are repeatedly interrupted by black film – complete darkness. First, the camera glides to the right, showing individual details of a modernistic façade before a larger view opens up – several times in succession, although the view remains fragmentary. In the end the video turns out to be a structural architectural portrait and making-of at the same time. (Dietmar Schwärzler) BEYOND 18 MARIE KREUTZER FRIEDL VOM GRÖLLER (= FRIEDL KUBELKA) s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ PUNSCH NOËL P O LT E R A B E N D PA S S A G E B R I A R E Punsch Nooël Polterabend Passage Briare A 2008, 35mm, 1:1,66, color,10 min, € 40.– Night before the Wedding A 2009, 16mm, bw, silent, 3 min, € 25.– Marie Kreutzer ist es gelungen mit einer präzisen Leichtigkeit einzufangen, was schwer wiegt und auszudrücken ist: Die ambivalente, an Tabus gemahnende Gefühlswelt zwischen Geschwistern. Es ist eine Liebesbeziehung, die Theres mit ihrem älteren Bruder Jakob verbindet. Eine unerfüllte. Eine unerlaubte. Eine enttäuschte, die Marie Kreutzer bereits in ihrem Debütfilm Cappy Leit (2000) mit gleicher Personenkonstellation und Ensemble preisgekrönt durchgespielt hat. Mit Punsch Noël rollt sie das Innenleben ihrer damals 14jährigen Figur acht Jahre später nochmals auf. (Petra Erdmann) With precise ease, Marie Kreutzer managed to capture something weighty and difficult to express: the ambivalent emotional relationship between brother and sister, which also involves taboos. Theres and her older brother Jakob are bonded by a romantic relationship, one that is unrequited, and forbidden. One that involves disappointment, which Marie Kreutzer dealt with thoroughly in her award-winning debut film, Cappy Leit (2000), with the same characters and actors. (Petra Erdmann) A 2009, 16mm, bw, silent, 3 min, € 25.– Das Setting ist einfach: Gruppenbild mit sechs in zwei Reihen hintereinander platzierten älteren Frauen, die alle in die Kamera schauen. Nur eine Frau riecht an einem Fläschchen. Anlass des Films war Kubelkas bevorstehende Hochzeit. Polterabend zeigt die Reaktionen der Freundinnen, die in den Gesichtern der Frauen pointiert zum Ausdruck kommen. Gesichter erzählen bekanntlich auch Geschichten. (Dietmar Schwärzler) The setting is simple: a group picture with six elderly women arranged in two rows, everyone looks into the camera. One of them sniffs at a vial. The occasion for the film’s production was Kubelka’s upcoming wedding. Night before the Wedding shows friends’ reactions, which are expressed pointedly in their faces. Faces, as is well known, are able to tell stories. (Dietmar Schwärzler) Eine Frau, ein Mann, ein Lachen. Sie sitzen in der Sonne und was sie verbindet, ist die eigentliche Überraschung des Films: Eine Geste der Selbstverständlichkeit, für andere wahrscheinlich ein Tabu. Was diese Geste ist, bleibt dem Film selbst zu verraten. Der anarchische Humor von Passage Briare befreit einen jedenfalls für einen kurzen, schönen Moment von der Angst vor dem Altern. (Maya McKechneay) A woman, a man, a smile. They sit in the sun, and what links them is the film’s real surprise: a matter-offact gesture which is probably taboo for others. It’s up to the film itself to reveal what this gesture is. The anarchic humor of Passage Briare liberates the viewer for a brief, beautiful moment from the fear of getting old. (Maya McKechneay) LIA IVETTE LÖCKER s s KRE 19 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ o68 Construction 76 A/PT 2008, Beta SP, color, 6 min, € 25.– Sound: @c A/PT 2008, Beta SP, color, 5 min, € 25.– Sound: @c o68 wurde unter Einfluss von Laurie Anderson’s O Superman (for Massenet) hergestellt, und bedient sich ursprünglich sowohl eines Textes als auch den Stimmaufnahmen von Laurie Anderson. Schießlich wurden Worte, Stimme und Andersons Töne weggelassen. o68 ist keine Coverversion sondern vielmehr eine Mutation des Originals. (lia) Nach acht Jahren Zusammenarbeit auf der Bühne, für Installationen und Videos ist Construction 76 die neueste Kollaboration zwischen der Videokünstlerin lia und dem Musikerkollektiv @c. Die Tonspur des Videos ist eine Auskopplung aus einem 55 Minuten langen Track von @c. Auf der Bildebene eröffnen sich durch den erstmaligen Gebrauch des hochauflösenden 720p HD-Formats neue Perspektiven: Erstmals lassen sich Schärfe und Detail der Live-Performances auch auf der Kinoleinwand reproduzieren. (lia) o68 was composed under direct influence from Laurie Anderson’s O Superman (for Massenet), originally using both Laurie Anderson’s words and vocal recordings. The current version retains most of the original audiovisuals created for the multi video channel exhibition version, but detaches itself from the source of inspiration by eliminating both her original words, voice and sounds, presenting itself as somewhat of a distant version of Laurie Anderson’s theme, not a cover or a reinterpretation but rather perhaps a mutation. (lia) 068 After eight years of working together on stage in installations or in video Construction 76 is the latest audiovisual collaboration between lia and @c. It is built from an excerpt of the 55 minute long @c composition “76”. Construction 76 is also the first lia-video produced in 720p HD, adding the sharpness and detail of the live visuals for @c to a linear piece, thereby opening a new perspective for future productions. (lia) CONSTRUCTION 76 Marina und Sascha. Kohleschiffer Marina and Sasha. Coal Shippers A/RUS 2008, Digi-Beta / Beta SP, 16:9, color, 33 min, € 136.– Marina und Sascha. Kohleschiffer erzählt von zwei Menschen, die es nicht leicht haben, aber nicht hadern: Ein anderes Leben sehen sie nur im Fernsehen, für sich selbst sind sie zufrieden mit dem, was der See zulässt. Der Beruf, den sie ausüben, ist ganz an den Ort und eine Wirtschaftsform gebunden, die keine Zukunft hat. Marina und Sascha stehen vor neuen Herausforderungen, der Film unternimmt mit ihnen noch einmal eine perfekte Überfahrt über den Baikalsee, dieses Naturwunder, an dem die Zeit nur scheinbar stillsteht. (Bert Rebhandl) Marina and Sasha. Coal Shippers is the story of two individuals who don’t have an easy life, though they don’t complain: All they know about other lifestyles is what they’ve seen on television, and they’re satisfied with what the lake gives them. The job they do is wholly bound to the place and an economic system which doesn’t have a future. Marina and Sascha are facing new challenges, and the film accompanies them on one last perfect crossing of Lake Baikal, this natural wonder where time seems to stand still, but only apparently. (Bert Rebhandl) MARINA UND SASCHA. KOHLESCHIFFER 20 JOHANN LURF JAN MACHACEK MARA MATTUSCHKA CHRIS HARING s s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 12 Explosionen Running Sushi A 2008, Beta SP, 16:9, color, 6 min, € 25.– A 2008, Beta SP, 16:9, color, 28 min, € 112.– 12 Explosionen zeigt eine Reihe von Tableaus, aufgenommen im nächtlichen Wien. Die ausgewählten Orte wirken noch vor dem großen Knall wie Tatorte (auch und vor allem im Sinne des Fernsehkrimis): Zentralperspektivische Aufnahmen schwach erleuchteter Spazierwege, einsamer Parkplätze, einer Fußgängerbrücke aus Stahl. Diese Orte lauern geradezu darauf, dass an ihnen etwas passiert. Und wir wiederum wissen durch den Titel des Films: es wird. (Maya McKechneay) 12 Explosionen shows a series of tableaus filmed in Vienna at night. Before the big bangs occur, the locations selected for them resemble crime scenes: There are shots of dimly lit footpaths, deserted parking lots, a pedestrian bridge made of steel, all with a central perspective. These places are virtually waiting for something to happen. And because of the film’s title we know that something will. (Maya McKechneay) 12 EXPLOSIONEN IN THE MIX in the mix A 2008, Beta SP, bw, 4 min, € 25.– Durch die stete Kreisbewegung der Kamera entsteht ein hypnotischer Strudel, der nicht nur Waschmaschinen-Assoziationen, sondern auch den Wunsch nach ständig neuer Fokussierung auslöst. Doch die Tanzperformance, das Annähern und Entfernen an die Kamera, machen dies bis zum Schluss fast unmöglich. Sind wir schon drin? (VIS 08 catalogue) The performance artist Machacek requires neither a stuntman nor a computer to defy gravity and perception in his video. Based on the way a mixer works, he makes no attempt to conceal the film tricks or make them invisible. (Christa Benzer) RUNNING SUSHI Ein Dialog-Stück für zwei Akteure. Steffi und Johnny besuchen ein Running Sushi Restaurant. Schon während der ersten Unterhaltung explodiert eine performative Parallelwelt der unausgesprochenen Gedanken und Gefühle. Jedes Sushi evoziert eine Geschichte aus dem unbewussten Repertoire des zwischenmenschlichen Beziehungschaos. Wunschmaschinen werden angekurbelt um groteske Parallelwelten und Extremzustände zu generieren. (M.M. & C.H.) A film made up of a dialog between two people. Steffi and Johnny are in a running sushi restaurant. The first conversation soon explodes into a performative parallel world of unspoken thoughts and emotions. Every coming sushi evokes a story from the unconscious repertoire of the chaos of human relationships. Wish-machines are cranked up, creating grotesque parallel worlds and extreme situations. (M.M. & C.H.) JOHANNA MODER MICHAEL PALM MARIA PETSCHNIG s s s LUR 21 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ MIT BLICK AUF WIEN L AW S O F P H Y S I C S MINNIE Mit Blick auf Wien Laws of Physics Minnie With a View on Vienna A 2009, 35mm, 1:1,66, color, 15 min, € 60.– A 2008, Beta SP, color, 6 min, € 25.– A 2008, Digi-Beta / Beta SP, 16:9, color, 11 min, € 44.– Woher kommen die Stimmen und Geräusche im Hof? Aus dem Zimmer im Off? Aus dem Telefonat, das ein kurz ins Bild tretender Mann führt? Oder gar aus dem Abfluss? Ist da jemand? Warum sonst zoomen wir endlos in den Abfluss. Wir erwarten Gründe, projizieren Geheimnisse und müssen unser Wahrnehmen ständig revidieren: Was die Gesetze der Physik für das Auge sind, ist die Unentrinnbarkeit des SehenWollens für den Blick und das Kino. Mit diesen Gesetzen spielt Laws of Physics: ein veritables MindgameMovie. (Drehli Robnik) Eingangs nimmt Petschnig, die in all ihren Arbeiten auch performt, die kokett-verschämte Pose von Minnie Maus ein: Die Hände hinter dem Körper verschränkt, streckt den Betrachtern ihren Brustkorb entgegen, der in den ersten paar Einstellungen durch diverse Textilobjekte unter dem T-Shirt neu in Form gebracht wird: Der Busen wächst ins Monströse, das Rückgrat wandert nach vorne und der Po wird durch eine üppige Korsettform aus der Fassung gebracht. Im experimentellen Umgang mit dem eigenen Körper geht die Künstlerin aber noch weiter. Wohnungsbesichtigung in einem noblen Wiener Gemeindebezirk. Es sieht alles danach aus, als hätten die Vermieterin und ihre potentielle Mieterin einen Konsens gefunden. Alles was jetzt noch fehlt, ist der Vertrag und der Freund der jungen Frau, der diesen unterschreiben wird. Nur taucht genau damit ein unerwartetes Problem auf: der Freund der jungen Frau stammt nicht aus Österreich. (J.M.) Flat viewing in an elegant Viennese neighbourhood. It seems like the landlady and the potential renter have worked it all out. All that is left to be done is sign the lease. The girl’s boyfriend is about to arrive to do just that. But this is exactly when things get complicated: The girl’s boyfriend is not from Austria. (J.M.) Where do the sounds and noises in the courtyard come from? From the room, off camera? From the telephone call that man who briefly appears in the picture is involved in? Or perhaps even from the drain? Is someone there? Why else would we zoom endlessly into the drain? We expect reasons, project secrets, and are forced to steadily revise our perception: The laws of physics for the eyes, are for the gaze and the cinema, the inescapability of wanting to see something. Laws of Physics plays with these laws: a veritable mind game movie. (Drehli Robnik) (Christa Benzer) Initially, Petschnig, who performs in all of her works, takes up the flirtatious-coy pose of Minnie Mouse: With hands entangled behind the back she protrudes her chest to the viewer, which in the first few frames creates new and different shapes through various textile objects under the T-shirt: the breasts grow monstrously, the spine moves to the front, the bottom deforms in a voluptuous corset. In the experimental use with her own body the artist goes even further. (Christa Benzer) 22 MARIA PETSCHNIG MICHAEL PILZ s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ A Prima Vista At first sight A 2008, Beta SP, color, 91 min, € 250.– PA R E I D O L I A Pareidolia A 2008, Beta SP, color, 4 min, € 25.– In Pareidolia wird der Körper zur eigenen und ferngesteuerten Austragungs- bzw. Spielfläche für Projektionen subjektiver Ideen und Gefühle. Die Künstlerin verweigert dabei allerdings das Zeigen ihres eigenen Gesichts; präsentiert puppenhafte Typologien oder schlichtweg „grinsende Fratzen“, stattet ihren Körper liebevoll mit Accessoires aus und stellt (auf und mit diesem) unterschiedliche Gesichter zur Schau. Der Körper mutiert dabei zum Kräftefeld disparater, großteils witziger Darstellungsformen, er dient der Implementierung einer skulpturalen Textur. (Dietmar Schwärzler) In Pareidolia, her body becomes its own remote projection screen for the viewer to observe whatever he or she wants to see. The artist, however, never reveals her own face; instead she exhibits different “faces” on her body, presenting cheeky, doll-like personae with her torso and accessorizing with various props and costumes. Her body takes on many demonstrative, mainly comic, forms of representation, it serves as the implementation of a purely sculptural and textural aesthetic. (Dietmar Schwärzler) A Prima Vista ist ein Versuch über die Unschuld des Blicks, jenes „erste“ In-die-Welt-Schauen, wie es nur Kleinkinder und große Filmemacher draufhaben. Ganz ungeniert, mit der Neugierde desjenigen, der keiner vorher festgelegten Absicht folgt, sondern auf das sich einlässt, was er zu sehen, zu hören, zu schmecken bekommt. Ein Eis. Sand am Meer. Noch mehr Eis. Ein vorbeilaufender Hund löst Begeisterung aus. Bisher unveröffentlichtes Material, das Michael Pilz über einen Zeitraum von gut vier Jahrzehnten aufgenommen hat, speist diesen Film. Italien – Wurstelprater – Bauernhof – Shintofest: Und dazwischen, wie musikalische Satzzeichen gesetzt, Selbstporträts und Porträts befreundeter Menschen. Film ist Rhythmus, intuitive Komposition. Largo, Allegro, danach Wechsel kurzer Auf- und Abblenden, in der Kamera gemacht. (Michael Omasta) A P R I M A V I S TA At first Sight is an essay about the innocence of the gaze, that “first” look at the world which only small children and great filmmakers are capable of. Without a trace of inhibition and with the curiosity of someone who has no particular plan in mind, who instead deals with what is there to see, hear and taste. Ice cream. Beach sand. More ice cream. A dog running by elicits a joyous response. Previously unreleased footage that Michael Pilz shot over more than four decades provides the raw material for this film. Italy – Vienna’s Wurstelprater – a farm – a Shinto celebration: These elements are divided, like musical punctuation marks, by self-portraits and portraits of friends. Film is rhythm, intuitive composition. Largo, allegro, then a switch to brief fades in and out which were done in the camera. (Michael Omasta) SASHA PIRKER DEREK ROBERTS s s PET 23 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Angelica Fuentes. The Schindler House A 2008, Beta SP, color, 11 min, € 44.– Wie kaum ein anderes Bauwerk der frühen Moderne in Kalifornien verkörpert das Schindler House in L.A. „die Rolle der Architektur als eine kritische Kunstform, entweder ein Kommentar darüber zu sein, wie wir leben, oder ein Modell dafür, wie wir es könnten.“ Das Video parallelisiert zwei Erzählungen. Die persönliche, private Geschichte einer mexikanischen Immigrantin wird als voice-overSprechakt zu einer Sequenz von Bildern, eine visuelle Erzählung über das nunmehr museale Objekt „Schindler House“ gestellt: Während Angelica Fuentes’ Rede Stationen ihres Lebens wiedergibt, zeigen Ansichten das Schindler House von außen sowie dessen Leere. (Johannes Porsch) More than perhaps any other example of early Modern architecture in California, the Schindler House in Los Angeles epitomizes “architecture’s role as a critical art, either as a commentary on how we live in this city or as a model for how we might.” The video presents two parallel narratives. A voiceover recounting the personal and private story of an immigrant from Mexico is set against a sequence of images depicting the Schindler House as the self-referential museum exhibit it has now become: while Angelica Fuentes’ monologue gives an account of various stages of her life, the Schindler House is portrayed via various external views, as well as by the emptiness which the carefully furnished interior rooms convey. (Johannes Porsch) CORNERS A 2008, Beta SP, color, 10:10 min, € 44.– Sound: Praved Chandra In seinem Debütfilm gönnt Derek Roberts weder sich selbst noch dem Betrachter eine Verschnaufpause, sondern führt diesen vielmehr „laufend“ an immer neue Orte der Stadt: eine Halfpipe an der Peripherie, ein Klettergerüst im Wiener Prater, eine Skulptur an der Donau oder aber abgeriegelte Baustellen, die er ganz selbstverständlich durchquert. Verschiedenste Accessoires oder clownesque Gewänder betonen das spielerisch-slapstickhafte seiner physischen „Raumnahme“, in der er nicht nur die üblichen Blickwinkel der Stadt unterläuft, sondern auch vormacht, dass sich der städtische Raum immer auch anders verwenden und nur durch die Nutzung umformen lässt. (Christa Benzer) ANGELICA FUENTES. THE SCHINDLER HOUSE CORNERS represents an attempt to interact with perpendicular obstacles throughout the city of Vienna. By filming and editing these sequences as we did, one can easily discern a certain flow as all of the elements are integrated into a cohesive challenge in maneuvering around, over, under and through these temporary and permanent urban structures. (Derek Roberts & Praved Chandra) Derek Roberts, in his debut film, does not give either himself or the observer a breather. A physical “appropriation of space,” in which he not only undermines the city’s normal vantage points, but also makes the assertion that urban space always allows itself to be used in different ways and can be reshaped only through use. (Christa Benzer) CORNERS 24 BILLY ROISZ BENEDIKT RUBEY LOTTE SCHREIBER s s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ T I LT S C H WA R Z E P E R L E N B O R G AT E TILT Schwarze Perlen A 2008, Beta SP, color, 10 min, € 40.– Sound: Sarah Washington, Knut Aufermann, Xentos ’Fray’ Bentos Black Pearls Im Automatenzeitalter war „Tilt“ die Bezeichnung dafür, dass nichts mehr ging. Brachte man etwa einen Flipper-Automaten in eine unzulässige Schräglage, schaltete es in einen Starre-Modus. Im Computerzeitalter sind solche Schieflagen und Kippmomente Ausgangspunkt kreativer Prozesse. Gegen sich selbst gerichtete Steuervorgänge, die gleichsam das Innenleben der Maschine nach außen stülpen. Wie eine an der Grenze der Belastbarkeit brizzelnde Starkstromleitung, die es jederzeit in Millionen Teilchen zerfetzen könnte. Nicht von ungefähr bedeutet „Tilt“ ja auch Höchstleistung. (Christian Höller) In jahrelanger Ungewissheit warten unzählige Schwarzafrikaner in Flüchtlingslagern wie Traiskirchen, meist ohne Papiere, auf eine Aufenthaltsgenehmigung oder auf die realistischere Variante, die Abschiebung. „Black Pearls“ nennt sich jene Fußballmannschaft, die 2004 in Eigeninitiative von afrikanischen Asylwerbern gegründet wurde. Fußball als gemeinsame Sprache und Hoffnungsträger. Momentaufnahmen vom Training geben einen kurzen Einblick in den Kampf gegen die Ziellosigkeit. (B.R.) In the age of machines “tilt” indicated that everything had come to a halt. If a mechanical device, such as a pinball machine, was maneuvered into an excessively uneven position it more or less switched off. In the age of computers such tipping and unevenness represents the starting points of creative processes, control processes directed back upon themselves that virtually turn the machine inside out. Like a high-voltage power line, hissing at maximum capacity, that could tear into a million pieces at any second. Not without good reason “tilt” also means peak performance. (Christian Höller) A 2008, Digi-Beta / Beta SP, 16:9, color, 11 min, € 44.– Innumerable sub-Saharan Africans spend years of uncertainty in refugee camps such as the Traiskirchen centre. They wait for a visa, though most of them lack the necessary documents, or the more realistic outcome, deportation. „Black Pearls“ is the name chosen for a football team formed 2004 by African asylum-seekers. Football, as a common language and source of hope. Glimpses of the team practicing show the players struggling against aimlessness. (B.R.) Borgate A/I 2008, Digi-Beta / Beta SP, 16:9, bw&color, 15 min, € 60.– Das Stadtviertel Don Bosco am südlichen Rand Roms wurde im Stile des Modernismus der 1950er und 1960er Jahre errichtet. Heute zeigt sich auch hier virulent die Kluft zwischen den sozialpolitischen Utopien der Moderne und deren Realität. Mit Borgate setzt die Medienkünstlerin und Architektin Lotte Schreiber ihre Serie von filmischen Untersuchungen über Architektur und (Stadt)Raum fort. Ihre Arbeiten sind filmische Kartografien, in denen sie die Formensprachen der Landschaft und Architektur in eine Formensprache der Kinematografie zu übersetzen versucht. (Gerald Weber) The Don Bosco housing project on the southern edge of Rome matches the Modernist style of the 1950s and 1960s. Today this housing project like others demonstrates the gap between sociopolitical utopias of the Modern age and their reality in a virulent manner. Borgate is media artist and architect Lotte Schreiber’s latest installment in her series of filmic examinations of architecture and (urban) space. Her works are cartographic portrayals in which she attempts to translate the formal languages of landscape or architecture into a formal language of cinematography. (Gerald Weber) MICHAELA SCHWENTNER ROI s 25 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ A L P I N E PA S S A G E Alpine Passage A 2008, Beta SP, color, 6:10 min, € 25.– Alpine Passage ist ein Film in einzelnen Bildern über eine Reise über Alpenpässe. Der Berg liegt noch immer eindrucksvoll wie ein Gemälde vor uns. Davor jene Architektur, die es erst ermöglicht, dass der Berg aus der Nähe beetrachtet werden kann. Ein Panoramablick von einem Gebirgspass aus kann den Anblick einer alpinen Strassenarchitektur nicht ganz ausschließen. (M.S.) Alpine Passage is a film comprising individual images about a journey over Alpine passes. The mountain remains before us, impressive as a painting, and in front of that the sort of architecture that makes it possible for us to examine the mountain up close. A panorama view from a mountain pass cannot exclude a view of Alpine road architecture completely. (M.S.) alpine (an)notation Speech A 2008, Beta SP, color, 3 min, € 25.– A 2009, Beta SP, color, 7:40 min, € 32.– sound: Paul Clouvel alpine (an)notation, der letzte Teil der Trilogie alpine intervention, verwendet das Grundthema, die Alpin-Architektur, als Ausgangsmaterial für eine poetische Komposition. Im Vergleich zu den vorangegangenen Teilen der Trilogie steht hier die Auseinandersetzung mit dem Filmmaterial an sich im Vordergrund, weniger der Bildinhalt. Das verwendete Material wird mehrmals in verschiedenen Einstellungen wiederholt und erzeugt eine neue, poetische Stimmung, die losgelöst vom ursprünglichen Bildinhalt gelesen werden kann. (M.S.) alpine (an)notation, the final part of the alpine intervention trilogy, takes the underlying theme, Alpine architecture, as the starting point for a poetic composition. Compared with the previous parts, the film material is the focus here, and the content is not as important. The material is repeated in several different shots, thereby creating a new, poetic mood that can be understood apart from the images’ original content. (M.S.) A L P I N E ( A N ) N O TAT I O N Bruchstücke einer Rede, nur mehr Wortfetzen bisweilen, Tonsplitter einer begleitenden Klaviermusik. Im selben Maße wie sich die Tonspur in Fragmente auflöst, verflüssigt sich das digitale Abbild der Tanzenden, wird überlagert von vertikalen Rastern und über diese gebrochen und gespiegelt. Ein Tanzvideo, leicht und flüchtig wie der Schlag des Schmetterlingflügels, der sich gegen Ende herauszuformen scheint. (Gerald Weber) Fragments of a speech, at times no more than snatches of words and accompanying piano music. In the same way that the soundtrack breaks up into fragments, the digital images of the dancers liquefies, and vertical grids are superimposed, refracting and reflecting them. This is a kind of dance video, fleeting like the beat of a butterfly’s wing which seems to take on concrete form near the end of the video. (Gerald Weber) SPEECH 26 EDITH STAUBER NANA SWICZINSKY CHRISTOPH WEIHRICH s s s _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 14. März 1938 – Ein Nachmittag March 14, 1938 – One Afternoon A 2008, 16mm, bw, silent, 10 min, € 40.– E I N T R I T T Z U M PA R A D I E S U M 3 € 2 0 LEZZIEFLICK Eintritt zum Paradies um 3€20 Enter Paradise for 3€20 A 2008, Beta SP, 16:9, color, 12 min, € 48.– Die Benützerinnen und Benützer der Freibadanlage lassen den allsommerlichen Lärm der Straßenbauarbeiten hinter sich. Nach dem ritualisierten Tauschhandel Geld gegen Eintrittsberechtigung strömen sie durch die zivilisatorischen Standards wie Garderoben und Aufbewahrungskästchen ins Freie zu Liegewiese und Becken. Stauber kennt den Ort und seine Gäste, ihre digital animierten Tuschzeichnungen sind Resultat einer gründlichen Langzeitbeobachtung. Detailgetreu dokumentieren sie den gemächlichen Rhythmus der reglementierten Freizeitoase. (Pia Feichtschlager) The swimming pool’s patrons leave the noise of summer’s annual street construction behind. After the ritualized exchange of money for access they stream through the civilizing standards of the changing rooms and lockers out to the sunbathing lawn and the pools. Stauber is familiar with this place and the people who frequent it, her digitally animated ink drawings are the result of thorough long-term observation. With great attention to detail, she documents the leisurely rhythm of the regimented leisure facility. (Pia Feichtschlager) Lezzieflick A 2008, Beta SP, color, 7 min, € 28.– Lezzieflick ist ein dekonstruktiver Remix vorhandener Heteropornos mit pseudolesbischer Handlung. Die sexuellen Handlungen sind klar erkennbar. Die Körperformen jedoch verfließen und wandeln sich ständig. Durch den Gebrauch von MorphSoftware wird der grobe Raster der Print-Bilder moiréartig verzerrt, einige Pixel werden zu sperrigen Flächen aufgeblasen, andere zu nadelartigen Linien gequetscht. Der grobe Raster entspricht dem Informationswert des MainstreamHetero-Bildmaterials. Geringe Bildauflösung steht hier für geringen Informationswert. (N.S.) Lezzieflick is a deconstructive remix of stereotypical representations of lesbian sex in hetero porn. The body forms become fluid, continually changing, and the women no longer appear to be available as the passive object of voyeuristic desire. The content of the image as well as the usual position of the subject are shifted. The material of the film appears to dissolve in satisfaction. Is there such thing as beautiful ‘hardcore’ camera work? (N.S.) Es gibt eine austropatriotisch-geschichtsmythische Erzählfigur, die Österreichs „Anschluss“ an Deutschland 1938 so erscheinen lässt: Das Außen der Politik bricht ein in ein bürgerliches Innen, das bis dahin in argloser Privatheit gelebt hat, und Österreich versinkt im Nationalsozialismus. Die Erzählfigur wurde noch im Fernsehdiskurs zum 70. Jahrestag des „Anschlusses“ im März 2008 aktiviert; einmal war im ORF gar vom „Einmarsch der Nazis in Österreich“ die Rede. 14. März 1938 – Ein Nachmittag, ein zum Found Footage umgewidmetes Home Movie, kehrt diese Erzählfigur um, lapidar und in jedem Aspekt. (Drehli Robnik) There is a historically mythological narrative which reflects Austrian patriotism, depicting the 1938 “annexation” to Germany as follows: The external entity of politics forcibly enters a bourgeois interior which had existed in unsuspecting privacy until that point, and then Austria sinks into National Socialism. This narrative was employed as late as the 70th anniversary of the “annexation” in a March 2008 television debate; even the “Nazi invasion of Austria” was mentioned once. March 14, 1938 – One Afternoon, a home movie which has been repurposed as found footage, turns this narrative around, tersely and in every possible way. (Drehli Robnik) CONSTANTIN WULFF ROLAND ZUMBÜHL s s STA 27 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ In die Welt Into the World A 2008, 35mm, 1:1,85, color, 88 min, € 300.– Der Ort des Geschehens ist klar umrissen: eine Geburtsklinik in Wien. Welche Schritte sind notwendig, damit ein Mensch zur Welt kommen kann? Im beobachtenden Modus der Direct-Cinema-Schule protokolliert der Film die Abläufe innerhalb einer Institution und eröffnet dem Zuschauer eine Welt standardisierter Prozesse – Beratung, Untersuchung, Verwaltung und schließlich die Geburt selbst. Für das Miteinander von Patientin und Personal ist alles geplant, vieles bleibt dennoch unwägbar. Durch die Reibung eines Regelwerks mit Momenten individuellen Glücks und Leidens entwickelt In die Welt seine besondere Spannweite: nüchtern und zugleich von physischer Wucht, intim, doch nicht voyeuristisch, distanziert, aber nie teilnahmslos. Sterntaler A 2008, Digi-Beta / Beta SP, 16:9, color, 20 min, € 80.– Im Sterntaler-Märchen verschenkt das kleine Mädchen alles was es hat um dann alleine und verlassen von der ganzen Welt durch den dunklen Wald zu irren, wo es alsbald mit Goldtalern, die vom Himmel fallen beschenkt wird. Wo sind die Goldtaler im echten Leben? Eine filmische Adaption zum Thema Geben und Nehmen. (R.Z.) In Grimm's fairytale Sterntaler a small girl, abandoned and alone in the world, loses herself in the forest. There she receives gold-pieces which fall from the sky. Where are the gold-pieces in our real world? A film about what it is to give and to recieve. (R.Z.) (Jury Duisburger Filmwoche 2008) This study of an institution – a gynecological clinic in Vienna – shows daily routine, and also matters of fundamental importance, in an expedition through nurses’ lounges and maternity wards, through reception areas, waiting areas and examination rooms. Into the World is direct cinema in a literal sense: a direct film that carries the viewer along, and without a manipulative soundtrack or the filmmaker’s intervention. Accompanied by Johannes Hammel’s quickreacting camera, Wulff records a many-faceted and unsentimental portrait of the possibilities and complications of giving birth in a facility intended for this purpose: the miracle of human life as a product of institutional routine. (Stefan Grissemann) I N D I E W E LT 1 4 . M Ä R Z 1 9 3 8 . E I N N A C H M I T TA G S T E R N TA L E R Eleven Minutes Die Fußball-Kurzfilm-Rolle / The Football-Shortfilm-Reel A/CH 2008, 35mm / Digi-Beta, 1:1,85 / 16:9, color, 90 min, € 200.– 28 TOUR PROGRAMM 23 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Die Idee ist einfach und schnell erklärt: Vier Filmschaffende aus Österreich machen jeweils 11-minütige Kurzfilme rund um die Fußball-EM 2008 in Österreich und der Schweiz. Hinzu kommen neue Kurzfilme zum Thema Fußball aus der Schweiz. Ergänzt mit jeweils einem einminütigen Trailer entstehen dadurch zwei Halbzeiten zu jeweils 45 Minuten zu einem Thema, „das die Welt bewegt“. The concept is very simple: Four filmmakers from Austria make one 11-minute short film each – all related to the European football championship Euro 2008 in Austria and Switzerland. New Swiss shorts about football come along. Add two short trailers and you get two halftimes of 45 minutes each on a topic „which moves the world“. Gabriele Mathes Microwave Doping Test 1 min (Trailer 1) Eva Hausberger Kopfball / Heading 11 min Johanna Moder Mit Blick auf Wien / With a View of Vienna 11 min Benedikt Rubey Schwarze Perlen / Black Pearls 11 min Peter Hörmanseder Replay ’08 11 min Robert Buchschwenter RB 2 min (Trailer 2) Fulvio Bernasconi Hopp Schwyz 11 min Roberto Martinez Oscar 10 min Dustin Rees, Jochen Ehmann FC Murmeli 5 min This Lüscher AlpTraum 3 min Robin Harsch La Touche 14 min OSCAR MIT BLICK AUF WIEN KOPFBALL Auf unsicherem Terrain On Uncertain Ground A/RUS/USA 2008, Beta SP, color, 106 min, € 200,– TOUR PROGRAMM 24 TOUR 29 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Die vier dokumentarischen Arbeiten, die hier versammelt sind, divergieren in ihren thematischen Interessen und formalen Strategien nicht weniger stark als in ihren geografischen Destinationen: Nicht zwei von ihnen wurden am selben Kontinent gedreht. Zusammengenommen taugen diese 106 Minuten Video aber nicht nur als Beleg für das anhaltende Reisefieber des österreichischen Dokumentarkinos, diese Miniaturen sind auch in ihrer konzentrierten Selbstbeschränkung bemerkenswert. Marina und Sascha, Kohleschiffer; Minot, North Dakota: schon diese Titel grenzen ein Terrain ein, das die Filme dann mehr Schritt für Schritt als mit thematischen Siebenmeilenstiefeln erkunden. Stück für Stück schälen sich aus den Gesprächen, die Johannes Holzhausen mit seinen Protagonisten führt, ein veritables Melodrama, das die einzelnen Lebensgeschichten in direkten Bezug zur großen Historie der Grenzen und Staatszugehörigkeit setzt. Dezidierter als die drei anderen Kurzfilme steht Eines Tages, nachts... im Zeichen eines selbst gesetzten Informationsauftrags, der einer respektvollen, nichtexploitativen Opferrepräsentation geschuldet ist. (Joachim Schätz) The four documentary works combined in this program differ in terms of theme and formal strategy to an extent equaled by their various settings: No two were shot on the same continent. Taken as a group, these 106 minutes of video serve as evidence of the sustained wanderlust of Austrian documentarians, and the concentrated self-imposed limitation to be found in these miniatures is also remarkable. Marina and Sasha. Coal Shippers; Minot, North Dakota: Even the titles define a territory that the films explore gradually rather than in giant thematic strides. Bit by bit, Johannes Holzhausen’s conversations with his protagonists create a true melodrama which directly juxtaposes the individual life stories with the grand history of borders and nationality. More pointedly than the three other short films, A White Substance reflects the filmmaker’s personal duty to inform that the filmmaker set for herself, which is obligated to a respectful, non-exploitative portrait of victims. (Joachim Schätz) Maria Arlamovsky Eines Tages, nachts... / A White Substance A 2008, 21 min Ivette Löcker Marina und Sascha, Kohleschiffer / Marina and Sasha, Coal Shippers A/RUS 2008, 33 min Angelika Brudniak, Cynthia Madansky Minot, North Dakota A/USA 2008, 18 min Johannes Holzhausen Frauentag / Woman’s Day A 2008, 35 min MARINA UND SASCHA M I N O T, N O RT H D A K O TA F R A U E N TA G Index Titles 30 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 12 Explosionen .............................................. 20 Last Lost ....................................................... 13 14. März 1938 – Ein Nachmittag .................... 26 Laws of Physics .............................................. 21 24/7 (Into the Direction of Light) ....................... 5 Lezzieflick ..................................................... 26 A Prima Vista ................................................. 22 Loss ................................................................ 7 alpine (an)notation ......................................... 25 Marina und Sascha. Kohleschiffer .................... 19 Alpine Passage ............................................... 25 Minnie ........................................................... 21 Angelica Fuentes. The Schindler House ............ 23 Minot, North Dakota ......................................... 8 Astor Place .................................................... 13 Mit Blick auf Wien .......................................... 21 Auf unsicherem Terrain (Tourprogramm) ............ 29 narzissus ....................................................... 12 Behind This Soft Eclipse ................................. 14 Natasha ......................................................... 11 Beyond .......................................................... 17 Neue Wege bricht neue Welt aus ........................ 6 Borgate .......................................................... 24 O.K. ................................................................ 6 Construction 76 .............................................. 19 o68 ............................................................... 19 CORNERS ...................................................... 23 Optical Vacuum .............................................. 17 CUTECUTECUTE ............................................ 16 Pareidolia ...................................................... 22 Dropping Furniture .......................................... 15 Passage Briare ................................................ 18 Eines Tages, nachts... ....................................... 4 Polterabend ................................................... 18 Eintritt zum Paradies um 3?20 ........................ 26 Punsch Noël .................................................. 18 Eleven Minutes (Tourprogramm) ....................... 28 Replay ’08 ..................................................... 15 evolverevolve 01 ............................................... 9 Ruby Skin ...................................................... 14 evolverevolve 02 ............................................... 9 Running Sushi ................................................ 20 FILM IST. a girl & a gun .................................... 9 Schwarze Perlen ............................................. 24 Flexible Cities .................................................. 7 Seemannstreue ............................................... 16 Frauentag ...................................................... 15 Speech .......................................................... 25 Galaktische Nordpol liegt im Haar der Sterntaler ....................................................... 27 Berenice, Der .. ................................................. 6 stroboscopic noise~ .........................................16 Geburt der Venus, Die ....................................... 5 That’s what’s fishy ............................................ 4 Ground Control ............................................... 11 TILT .............................................................. 24 Her Glacial Speed ........................................... 14 Trendfollower .................................................... 8 home.movie ..................................................... 7 Une catastrophe (VIENNALE Trailer 08) ............ 12 Horse Camp ................................................... 11 Walk-In ............................................................ 5 Hotel Roccalba ................................................. 8 Wie man ruhig wird ........................................ 10 i deeply regret ................................................ 12 i turn over the pictures of my voice in my head .. 10 In die Welt ..................................................... 27 in the mix ...................................................... 20 In Transit ......................................................... 4 Innerer Monolog ............................................. 17 Kopfball ......................................................... 13 kurzes leben ................................................... 10 Index Filmartists INDEX 31 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Abdul, Lida .................................................. 4 Moder, Johanna .......................................... 21 Arendt, Janina .............................................. 4 Palm, Michael ............................................ 21 Arlamovsky, Maria ......................................... 4 Petschnig, Maria ......................................... 21 Aschauer, Michael ......................................... 5 Pilz, Michael .............................................. 22 Blackout, Moucle .......................................... 5 Pirker, Sasha .............................................. 23 Bruch, Martin ............................................... 7 Roberts, Derek ............................................ 23 Bruckmayr, Didi ............................................ 7 Roisz, Billy ................................................. 24 Brudniak, Angelika ........................................ 8 Rubey, Benedikt ......................................... 24 Condin, Reinhilde ......................................... 7 Scheiber, Lotte ........................................... 24 Dabernig, Josef ............................................. 8 Schwentner, Michaela ................................. 25 Deutsch, Gustav ........................................... 9 Stauber, Edith ............................................ 10 Doser, Barbara .............................................. 9 Suljič, Daniel ............................................. 26 EXPORT, VALIE ........................................... 10 Swiczinsky, Nana ........................................ 26 Fahrenholz, Loretta ..................................... 10 Vom Gröller, Friedl (Kubelka) ........................ 18 Freise, Johanna .......................................... 10 Weihrich, Christoph ..................................... 26 Fruhauf, Siegfried A. ................................... 11 Wulff, Constantin ........................................ 27 Gallieni, Ella .............................................. 11 Zumbühl, Roland ........................................ 27 Gladik, Ulrike ............................................. 11 Godard, Jean-Luc ........................................ 12 Goldt, Karø ................................................. 12 Haring, Chris .............................................. 20 Hausberger, Eva .......................................... 13 Heller, Eve ................................................. 13 Holzhausen, Johannes ................................. 15 Hörmanseder, Peter ..................................... 15 Horn, Paul ................................................. 15 Hund, Harald ............................................. 15 Kalus, Anna ............................................... 16 Knapp, Manuel ........................................... 16 Kogler, Clemens .......................................... 16 Kowalski, Dariusz ........................................ 17 Krautgasser, Annja (n:ja) ............................. 17 Kreutzer, Marie ........................................... 18 lia ............................................................. 19 Löcker, Ivette ............................................. 19 Lutz, Hans-Christin ..................................... 10 Lurf, Johann ............................................... 20 Machacek, Jan ........................................... 20 Madansky, Cynthia ........................................ 8 Mattuschka, Mara ....................................... 20 32 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ sixpackfilm sixpackfilm Americas Neubaugasse 45 /13 P. 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