Diagonale`16 Festival des österreichischen Films, Graz diagonale.at
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Diagonale`16 Festival des österreichischen Films, Graz diagonale.at
Diagonale’16 Festival des österreichischen Films, Graz 28. Jänner 2016, 17 Uhr Café Promenade, Graz Sperrfrist: 29. Jänner 2016, 10 Uhr Pressematerial: diagonale.at/presse Maikäfer flieg © Lunafilm Graz, 8.—13. März 2016 diagonale.at ProgrammPreview ’16 Sehr geehrte Redakteurinnen und Redakteure 28. Jänner 2016, 17 Uhr Café Promenade, Graz Herzlich willkommen bei der Diagonale’16- Die diesjährigen Programmpräsentationen Programm-Preview in Graz. Während die Film- finden am 25. Februar 2016 um 10.30 Uhr in Sperrfrist: 29. Jänner 2016, 10 Uhr auswahl beinahe abgeschlossen ist und das Graz und am 26. Februar 2016 um 10.30 Uhr Programm mehr und mehr Gestalt annimmt, in Wien statt. Der Kartenvorverkauf startet am nutzen wir diesen Termin, um Ihnen eine erste 2. März. Pressematerial: diagonale.at/presse Vorschau zu präsentieren und Sie auf die anstehende Festivalausgabe einzustimmen. Unter der erstmaligen Leitung von Sebastian Ihr Diagonale-Pressebüro Franz Jud, Matthias K. Heschl, Edith Huemer Höglinger und Peter Schernhuber präsentiert sich die Diagonale dabei nicht bloß in neuem Gewand, auch ihr Programm bietet viele Neuentdeckungen und verspricht zahlreiche spannende Begegnungen mit dem österreichischen Kino. Kontakt: [email protected] Franz Jud T +43 (1) 595 45 56 –21 M +43 664 834 28 80 Büro Wien Rauhensteingasse 5/5 1010 Wien T +43 (1) 595 45 56 F +43 (1) 595 45 56 –10 Diagonale #denktweiter gedruckt auf 100% Recycling-Papier Seite 2 / 16 Matthias K. Heschl T +43 (1) 595 45 56–18 M +43 699 144 22 578 Edith Huemer M +43 660 844 32 34 Büro Graz c/o Hotel Weitzer, Grieskai 12 8020 Graz T +43 (316) 822 818 F +43 (316) 822 818 –10 Neu bei der Diagonale Neu bei der Diagonale Unter der erstmaligen diagonale.at Leitung von 2016 statt und zeigt auch heuer ein Best-of des Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber aktuellen heimischen Filmschaffens. Aufbau- erfährt die Diagonale ein zeitgemäßes Update. end auf einem funktionierenden Branchen- und Zugleich bleibt sie weiterhin Vordenkerin und Publikumsfestival präsentiert sich die Diagona- Impulsgeberin für den österreichischen Film. le’16 dabei mit zahlreichen Neuerungen. Das nächste Festival findet von 8. bis 13. März Programmstruktur In der neuen Programmschiene Zur Person Portfolio einer Filmproduzentin gewidmet. hebt die Diagonale markante Handschriften Den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand im österreichischen Filmschaffen hervor und wagt unterdes die zweite neue Festivalschiene, erweitert den Fokus: Neben Regisseur/innen In Referenz. Österreichisches Kino tritt dabei können mit sich selbst und mit ausgewählten internati- neuerdings Editor/innen, auch Produzent/innen, Kinobetreiber/innen, Kritiker/ innen u. a. gewürdigt werden. Mit Gabriele onalen Positionen in einen filmischen Dialog – reagierend, interagierend, kommentierend. Kranzelbinder ist Zur Person zum Auftakt dem Austria Film Meeting Festivaldistrikt & Durch die Nacht Corporate Design Transnational, gender- und generationen- Gleichberechtigung verschreibt. In der Zusam- übergreifend präsentiert sich das neu konzipier- menführung von Praxis und Theorie mündet der te Austria Film Meeting, das sich heuer insbe- branchenübergreifende Austausch nicht nur in sondere praxisnahen Strategien und Methoden eine öffentliche Diskussion, sondern strahlt auch zur Etablierung von Diversität und Gender- erstmals in das reguläre Filmprogramm aus. Zum ausgelassenen Feiern an bewähr- ren Umgebung in Beschlag, die im Zusammen- ten und neuerschlossenen Orten in ganz Graz schluss den Diagonale-Festivaldistrikt bilden: laden die Partys und Konzerte von Durch die vom Haus der Architektur über die eigens einge- Nacht. Rund um das Kunsthaus Graz nimmt die richtete Bar 8020 im Hotel Mariahilf bis hin zum Diagonale mehrere Locations der unmittelba- Kunsthauscafé. Neben den Neuerungen im Programm fällt schimmerndes „D“, das sich Linien entgegen- die Diagonale’16 mit einem frischen Erschei- stellt, sich gegen sie auflehnt. Linien, die dem nungsbild auf. Im Zentrum des neuen Corpo- Halbbild des Videos nachspüren, es mit der rate Design des renommierten und mehrfach österreichischen Flagge konnotieren und diese preisgekrönten Grafikbüros Studio Es rund um dabei gegen den Strich bürsten. die Grafikdesignerin Verena Panholzer steht ein „Unser Anliegen ist es, rote Fäden durch das Programm zu ziehen und aktuelles heimisches Filmschaffen mit den Rahmenprogrammen bestmöglich kommunizieren zu lassen.“ – Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber Seite 3 / 16 Eröffnungsfilm 2016: Maikäfer flieg Maikäfer flieg von Mirjam Unger nach der Romanvorlage von Christine Nöstlinger (Welturaufführung) Eröffnung Dienstag, 8. März 2016, 19.30 Uhr, Helmut List Halle Eröffnungssponsor AVL Cultural Foundation Kosponsor ALMERT & Partner Maikäfer flieg © Lunafilm „Es ist Krieg. Es ist schon lange Krieg. Ich menschliche Abgründe. Und als die gefürchte- kann mich überhaupt nicht mehr daran erin- ten Russen, mittlerweile Siegermacht, die Villa nern, dass einmal kein Krieg war.“ Die Welt der in Beschlag nehmen, findet Christl im Außensei- neunjährigen Christl (Zita Gaier) besteht vor ter Cohn (Konstantin Khabensky) sogar einen allem aus Trümmern, Staub und Nächten im richtigen Freund. Ob er sie wohl in die Stadt zu Luftschutzbunker. Die Nachricht vom nahen ihren geliebten Großeltern bringen kann? Kriegsende bedeutet für sie und ihre Familie Es fällt heutzutage schwer, sich eine Kind- kaum Erleichterung, denn schon naht die nächs- heit im zertrümmerten Wien der 1940er-Jahre te Bedrohung: Die Russen kommen. Frauen vorzustellen. Wie viel der Alltag einer Kindersee- und Kinder sollen nach Möglichkeit raus aus le damals zugemutet hat, wie viele Gefahren und Wien, heißt es. Oma und Opa (Krista Stadler, wie wenig Verständnis es gab, aber auch wie viel Heinz Marecek) müssen zurückbleiben in der unbeugsamen Willen für ein besseres, würdi- halb zerbombten Wohnung in Hernals. Und so ges Leben und wie viel Sinn für Humor – davon findet sich in einer Villa im Vorort Neuwaldegg handelt der autobiografische Roman „Maikäfer, ein kleines Häufchen gebeutelter, völlig mittel- flieg! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich“ loser Überlebenswilliger: Christl, ihre Mutter (1973) von Christine Nöstlinger. Filmemache- (Ursula Strauss), ihre große Schwester (Paula rin Mirjam Unger bringt die ebenso berührende Brunner), die ehemalige Herrin der Villa Frau wie beinharte Vorlage authentisch und liebevoll von Braun (Bettina Mittendorfer), deren kleiner auf die Leinwand: als spannend-humorvolle Ge- Sohn (Lino Gaier) – und auch Christls verwunde- schichte einer Kindheit, als Porträt einer Zeit des ter Papa (Gerald Votava), der aus dem Lazarett (buchstäblichen) Umbruchs – und nicht zuletzt desertiert ist, um nicht als Kanonenfutter an die als Hommage für eine der größten österreichi- zerbröselnde Front geschickt zu werden. Christl schen Autorinnen. ist ein neugieriges, kluges Kind, das sich kein X für ein U vormachen lässt. Sie erkundet die neue Umgebung mit großen Augen und wenig © Pamela Russmann/asablanca Angst – und blickt mit kindlicher Unschuld tief in Seite 4 / 16 diagonale.at Mirjam Unger über ihren Film Maikäfer flieg © Lunafilm „Christine Nöstlinger ist als Frau mit poli- Budget, das die (für Frauen bislang) gläserne tischer Haltung und als Künstlerin ein Vorbild, Decke durchbrochen hat, an diese historische eine Kraftgeberin. Es ist sicher kein Zufall, dass Verfilmung wagen. Es ist uns allen bewusst, bei dieser Verfilmung ihrer Kindheit hinter den dass wir hiermit ein klares frauenpolitisches Kulissen in fast allen Main Departments Frauen Statement setzen.“ am Werk waren. Wir alle durften uns mit einem Biografie Filmografie Mirjam Unger, geb. 1970 in Klosterneu- Dokumentarfilm, Vienna’s Lost Daughters, in burg, studierte bei Axel Corti und Wolfgang dem sie sich mit ihren jüdischen Wurzeln be- Glück Regie an der Filmakademie Wien. Ihre schäftigte, wurde Unger bei der Diagonale 2007 ersten Kurzfilme wurden mehrfach prämiert mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Zuletzt und liefen bei zahlreichen internationalen Festi- zeigte Mirjam Unger ihren Kinodokumentarfilm vals. Einem breiten Publikum ist sie als Gestal- Oh Yeah, She Performs! auf der Diagonale. terin und Moderatorin diverser Jugendformate Neben ihrer Arbeit als freie Regisseurin und (X Large, Nitebox etc.) im ORF Fernsehen Autorin für Kino ist sie auch als Sprecherin, und bei Radio FM4 bekannt. Für ihren ersten Livemoderatorin und Fotografin tätig. Oh Yeah, She Performs! mehr oder weniger (Dokumentarfilm, 2012) (Kurzspielfilm, 1998) Vienna’s Lost Daughters Speak Easy (Dokumentarfilm, 2007, (Kurzspielfilm, 1997) Diagonale-Publikumspreis 2007) Nachricht von H. Ternitz, Tennessee (Kurzspielfilm, 1996) (Spielfilm, 2000) Seite 5 / 16 Zur Person: Gabriele Kranzelbinder Zur Person: Gabriele Kranzelbinder Universalove © KGP Erstmals würdigt die Diagonale in der neu- Josef, Josef, Josef und Josef nun just in Graz en Programmschiene Zur Person eine Filmpro- zur Wiederaufführung, wo das Festival 2005 duzentin. Entlang der Biografie von Gabriele mit einem von Kranzelbinder produzierten Film Kranzelbinder (KGP Kranzelbinder Gabriele (Amour Fou Filmproduktion) eröffnete: Jörg Production) tastet sich das Format in deren kre- Kalts Crash Test Dummies. Außer mit Thomas ativ-kollektive Arbeitsprozesse mit verschiede- Woschitz und Jörg Kalt hat Kranzelbinder auch nen Regisseur/innen vor. Mit einem lohnenden mit der Regisseurin Ruth Mader über viele Jah- Seitenblick auf Kranzelbinders Naheverhältnis re immer wieder zusammengearbeitet. Maders zur Popkultur versteht sich die Programmschie- internationaler Festivalerfolg Struggle (2003) ne zudem als Einladung zu transdisziplinären bildet ein weiteres Highlight der Schau. Gedankensprüngen. Einen © KGP markiert Taxidermia (György Pálfi, 2006) und Grand Thomas Woschitz’ elektrisierender Episodenfilm Central (Rebecca Zlotowski, 2013) beweist Universalove (2008, Soundtrack: Naked Lunch), Gabriele Kranzelbinder unterdes ihre Fähigkeit der bei der Diagonale’16 seine Wiederauffüh- zum sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand. rung mit Livemusik erfährt. Woschitz’ Taschen- Während sich die Produzentin mit ersterer an inhalt und Nasenbluten (1995) war der erste das Genrekino – und somit wiederum auch an von Gabriele Kranzelbinder produzierte Film die Popkultur – heranwagte, verdeutlicht die überhaupt. Ihre zweite gemeinsame Produkti- französisch-österreichische Produktion mit dem on, der Kurzfilm Blindgänger (1996), schaffte es späteren Bond-Girl Léa Seydoux die potenziel- sogar zu den Filmfestspielen von Venedig. Und le Strahlkraft österreichischen Arthouse-Ki- mit Girls and Cars (2004) erarbeiteten sie auch nos. Mut zu formaler Vielfalt und politischer den dritten Film der sogenannten Josef-Trilogie Brisanz bewies Gabriele Kranzelbinder auch gemeinsam. Letzterer feierte seine Premiere in mit jüngeren Produktionen: Für We Come as Cannes, nur wenige Monate später kam die ge- Friends (2014) begab sich der Dokumentarfilmer samte Trilogie beim renommierten Filmfestival Hubert Sauper mit seiner selbstgebauten Pro- Locarno auf die Leinwand. Die Diagonale bringt pellermaschine auf eine moderne Odyssee in die Reihe rund um die fünf Holzhacker Josef, den geteilten Sudan. Für den episodischen Seite Ausgangspunkt Mit den internationalen Koproduktionen 6 / 16 dazu diagonale.at Interview mit Gabriele Kranzelbinder unter diagonale.at Taxidermia © KGP Spielfilm Shirley – Visions of Reality (Gustav Die Diagonale’16 präsentiert Biografie zugänglich. Deutsch, 2013), der sich über Edward Hoppers Komplettiert wird die Schau mit Gabriele Gemälde an die Biografie einer Schauspielerin Kranzelbinders jüngster Produktion, Maikäfer annähert, arbeitete Kranzelbinder schließlich flieg. Mirjam Ungers Verfilmung von Christine an der Schnittstelle von Film und bildender Nöstlingers autobiografischem Roman eröff- Kunst. Einen der 13 Teile von Deutschs Werk, net die Diagonale’16. Ebenfalls im Wettbewerb das Gemälde „New York Movie“ (1939), macht der Diagonale, so viel sei verraten, wird der von das Künstlerhaus – Halle für Kunst & Medien Kranzelbinder mit der Installation Monday, August 28th 1939, Uncanny Valley (Paul Wenninger, AT 2015) zu New York, 10 p.m. während der Diagonale’16 sehen sein. Maikäfer flieg (Mirjam Unger, 2016) Crash Test Dummies (Jörg Kalt, 2005) — Eröffnungsfilm Diagonale’16 God – Naked Lunch (Thomas Woschitz, 2004) We Come as Friends (Hubert Sauper, 2014) Preserving Cultural Traditions In A Period Monday, August 28th 1939, New York, 10 p.m. Of (Episode aus Shirley – Visions of Reality, Gustav Draschan & Sebastian Brameshuber, 2004) Deutsch, 2013), Installation Struggle (Ruth Mader, 2003) Grand Central (Rebecca Zlotowski, 2013) Die Josef-Trilogie: Tascheninhalt und Nasenblu- Universalove (Thomas Woschitz, 2008) ten / Blindgänger / Girls and Cars (Thomas Wo- Taxidermia (György Pálfi, 2006) schitz, 1995–2004) Geb. 1968 in Klagenfurt, Studium der Rechtswis- Produzentin zahlreicher Spiel-, Dokumentar- und senschaften in Wien, Paris und Rom. Ab 1994 Experimentalfilme. Seit 2007 Alleineigentümerin Organisation von Filmprojekten, Produktions- der KGP Kranzelbinder Gabriele Production mit und Regieassistenz, Produktionsleitung. 2001 Fokus auf internationale Koproduktionen von Mitbegründerin der Produktionsfirma Amour Fou, europäischen Filmautor/innen. Seite 7 / 16 Instability produzierte Animationsfim (FORDBROTHERS, Thomas In Referenz In Referenz: Putty Hill Putty Hill © Joyce Kim Rote Fäden quer durch das Programm 2010 sah, lag die von Jugendlichen mit Softguns spannt die neue Festivalschiene In Referenz: ausgeführte ‚Störaktion‘ während der KZ-Befrei- Österreichisches Kino tritt darin mit sich selbst ungsfeier von Ebensee – die mein Film umkrei- und mit ausgewählten internationalen Positi- sen sollte – eineinhalb Jahre zurück. Drei Jahre onen in einen filmischen Dialog – reagierend, zuvor waren Fotos des jungen Heinz-Christian interagierend, kommentierend. Punktuell ver- Strache bei Wehrsportübungen aufgetaucht – sucht die Schiene, wahlverwandte Themen des aus der Zeit, als Waldheims Erinnerung selektiv Festivalprogramms aufzugreifen, sie in Verbin- versagt hatte. Ähnlich angeschlagen war Stra- dung zu bringen, Türen zu neuen Denkräumen ches Gedächtnis, der von einem ‚harmlosen auf- und Dialoge anzustoßen. Paintball-Spiel mit kleinen gelben Plastikku- Einen solchen Anstoß für einen länder- und © Iris Janke geln‘ sprach.“ filmkulturübergreifenden Dialog stellen dabei Matt Porterfield (geb. 1977 in Baltimo- die von Filmemacher Sebastian Brameshu- re) wird für das Screening von Putty Hill nach ber angeregte Vorführung von Putty Hill (Matt Graz kommen und in einem Filmgespräch Porterfield, mit Sebastian Brameshuber die Kongruenzen 2010) und die zugehörige Masterclass des US-amerikanischen Indie-Re- und gisseurs in Graz dar. In seinem wegweisenden scher und österreichischer Filmkultur erör- Unterschiede zwischen US-amerikani- Dokumentarfilm Und in der Mitte, da sind wir tern. Zudem findet eine Masterclass mit Matt (2014 von Gabriele Kranzelbinder produziert) Porterfield statt, der sich als zentraler Vetreter bezieht sich Brameshuber auf die Vergessens- eines neuen US-Independent-Kinos etabliert und Verdrängungskultur der Waldheim-Jahre, hat und für eine Hinwendung zum Realismus auf der auch das diesjährige filmhistorische am Schnittpunkt von Dokumentar- und Spiel- Spezialprogramm aufbaut. filmschaffen steht. Neben Putty Hill (2010) Porterfields Putty Hill hatte maßgeblichen realisierte Porterfield die Spielfilme Hamilton Einfluss auf Sebastian Brameshubers Arbeit: (2006), I Used to Be Darker (2013) und zuletzt „Putty Hill startet mit Bildern von maskierten, den Kurzfilm Take What You Can Carry (2015). Paintball spielenden Gestalten. Als ich den Film Seite 8 / 16 diagonale.at In Referenz: Austria Film Meeting Eine weitere Querverbindung baut auf dem nehmend sensibles und poetisches Stück Exis- Austria Film Meeting auf: Im Kontext von tenzgeschichte, das mit Gedichtminiaturen von „Cinema in Transition – Diverse Qualitäten in Jacques Lamy verwoben wird. Film und Fernsehen“ kommen zwei international erfolgreiche Filme in Graz zur Aufführung. Nah an der Wahrnehmung und Lebensrealität von Kindern gleichgeschlechtlicher Der kanadische Dokumentarfilm Un amour Eltern fragt der australische Dokumentarfilm d’été / A Summer Love (Jean-François Lesage, Gayby Baby (Maya Newell, 2015), inwieweit 2015) kehrt dabei vor allem Aspekte kollekti- diese tatsächlich unter anderen Voraussetzun- ven Daseins hervor: Wer oder was die jungen gen aufwachsen als Kinder von heterosexuel- Menschen im nächtlichen Park sind, erfahren len Partnern. Auf intime und humorvolle Weise wir nicht – was vor dem Hintergrund einer auf verhandelt Gayby Baby Familienmodelle. Die Identität, Zuschreibungen und Statusfragen Kuratorin des Austria Film Meeting, Katharina fokussierten Welt durchaus ungewöhnlich er- Müller, greift die Fragen rund um den Film mit scheint. Mit Un amour d’été / A Summer Love Produzentin Charlotte Mars sowohl in einem Pu- schreibt Jean-François Lesage, der für die blikumsgespräch nach dem Screening als auch Österreichpremiere nach Graz kommt, ein aus- innerhalb des Austria Film Meeting auf. Gayby Baby © gaybyproject.com Seite 9 / 16 Österreich: zum Vergessen Präsentiert von Filmarchiv Austria, Österreichisches Filmmuseum und SYNEMA – Gesellschaft für Film Vienna Is Different © David Leitner Seit der ersten Ausgabe rahmen historische rum, einem jungen Publikum die Gelegenheit zu Spezialprogramme den Filmwettbewerb der bieten, Filme, die zum österreichischen Kulturer- Diagonale. Gegenwärtig kommt diesen erhöhte be gehören und nur noch selten gezeigt werden, Dringlichkeit zu, weisen sie doch auch auf die im Kino zu erleben. Kehrseite der Kinodigitalisierung hin; auf das Entlang des programmatischen Titels Verhältnis des Gegenwartskinos zu seiner Ge- Österreich: zum Vergessen nähern sich das schichte, geprägt vom Schwinden historischer Österreichische Filmmuseum, das Filmarchiv Kopien und der zugehörigen Abspielstätten. In Austria und SYNEMA heuer erstmals gemein- ihrer Befragung unseres filmischen Erbes er- sam, aber mit verteilten Rollen einer zentralen möglichen die im Rahmen der Diagonale prä- Phase österreichischer Film- und Zeitgeschich- sentierten filmhistorischen Spezialprogramme te an: den Waldheim-Jahren. Dabei wird nicht nicht nur zahlreiche (Wieder)-Entdeckungen. nur der Zeit um 1986, sondern auch der Frage Es geht immer auch um eine Verschiebung der nachgespürt, inwiefern der österreichische Film Perspektiven und darum, neue Zusammenhän- die Vergessens-/Verdrängungskultur beförderte ge im Hinblick auf das Medium Film und die Ver- oder für diesbezügliche Wider- und Einsprüche gangenheit offenzulegen. Und es geht auch da- sorgte. Seite 10 / 16 Ehesache Lorenz © DEFA-Stiftung, Karin Blasig Der Hofrat Geiger © Filmarchiv Austria Österreichisches Filmmuseum Über das Medium Film reflektieren fünf Pro- bente Kontinent (Michael Haneke, 1989) stehen gramme des Filmmuseums einen Wendepunkt für verschiedene Formen der Widerrede und sind Filmische Widerreden Österreich, die Waldheim-Jahre in der Nachkriegsgeschichte Österreichs: die sich zugleich nah in ihrer Suche nach den Ver- Präsidentschaftskandidatur von Kurt Waldheim schränkungen von Politik, Geschichte und Ge- Kuratoren: Alejandro Bachmann, Alexander Horwath vor genau dreißig Jahren. Die hier versammelten sellschaft. Werke verstehen sich als filmische Widerreden, Die Diagonale freut sich, dass Oscar- und stören sie doch genau jene Österreichrhetorik, Cannes-Preisträger Michael Haneke am Sonn- mit der Waldheim seine eigene Person und sei- tag, dem 13. März 2016, im Anschluss an das ne Rolle im und nach dem Zweiten Weltkrieg zu Screening von Der siebente Kontinent persönlich konstruieren suchte. Klassiker wie Die Ausge- für ein Gespräch mit dem Direktor des österrei- sperrten (Franz Novotny, 1982), Die papierene chischen Filmmuseums Alexander Horwath in Brücke (Ruth Beckermann, 1987) oder Der sie- Graz zugegen sein wird. SYNEMA – Gesellschaft für Film Eine filmische Entdeckungszone verspricht tischer Kampagnen musste auch diese Bühne auch dieses Jahr das Programm von SYNEMA. 1956 geschlossen werden. In Ostberlin konnten Das zweite Exil Emigrierte österreichische Filmschaffende in Ostberlin Unter dem Titel Das zweite Exil nimmt es die die aus Österreich Vertriebenen ihrer politischen Fährten emigrierter österreichischer Filmschaf- Überzeugung schließlich treu bleiben und für Kurator/innen: Brigitte Mayr, Michael Omasta fender bis nach Ostberlin auf. Sie alle flohen vor ein paar Jahre weiterarbeiten. Gezeigt werden: den Nazis. Viele von ihnen nach Zürich, wo sie Pension Boulanka (Helmut Krätzig, 1964), Pro- gemeinsam an der letzten freien Bühne Europas fessor Mamlock (Konrad Wolf, 1961), Ehesache wirkten. 1946 kehrten die meisten wieder heim, Lorenz (Joachim Kunert, 1959), Semmelweis – versuchten in Wien mit dem Theater in der Sca- Retter der Mütter (Georg C. Klaren, 1950). Mit freundlicher Unterstützung von la etwas Neues; doch aufgrund antikommunis- Filmarchiv Austria Der Konstruktion filmischer Erinnerungs- gedrehter Film, liefert die Schablone für das räume zur „Stunde null“ – der Zeit kurz nach postkartentaugliche Österreichkino der Wieder- Rebranding Images? Bildstörungen und Verblendungen im österreichischen Kino der „Stunde null“ 1945 – widmet sich das Filmarchiv Austria. Die aufbauära, während Filmschaffende wie Frank meisten der Filme aus dieser Zeit lesen sich heu- Ward Rossak (Sturmjahre, 1947) oder Johann te eher als Negative der damaligen Verhältnisse Alexander Hübler-Kahlas Die Welt dreht sich ver- – Wirklichkeit wird vor allem in dem sichtbar, kehrt (1947) erste Versuche der Deutung und was sie aus- und überblenden. Vier Programme Einordnung unternahmen. Das Heimkehrerdra- zeigen Wunschprojektionen und Wirklichkeits- ma Der weite Weg (1946) fokussiert unterdes konstruktionen des Nachkriegskinos und mar- auf das unmittelbare Kriegsende, während mit kieren die Wurzeln einer bis Waldheim durch- Hans Wolffs Der Hofrat Geiger (1947) ein proto- gehaltenen Österreicherzählung. Willi Forsts typischer Nachkriegsheimatfilm entstand. Kuratoren : Ernst Kieninger, Nikolaus Wostry Wiener Mädeln etwa, ein noch in der NS-Zeit Seite 11 / 16 Festivaltrailer TRAILER von Sasha Pirker und Lotte Schreiber. Eine Koproduktion von Diagonale und Kunsthaus Graz TRAILER © Sasha Pirker & Lotte Schreiber Ausstellung Sasha Pirker | Lotte Schreiber: FILM In beschreibender Klarheit und unter Ein- Sasha Pirker und Lotte Schreiber über beziehung unterschiedlicher Texturen befassen TRAILER: „Kino-Trailer, die bei großen Festivals Eröffnung: 11. Februar 2016 12. Februar – 13. März 2016, 10–17 Uhr sich Sasha Pirker und Lotte Schreiber mit medi- heutzutage vor dem Hauptfilm gezeigt werden, enkünstlerischen Grundbedingungen wie Licht werden oft so aufwendig produziert, dass sie und Schatten, Architektur und Raum, Sprache selbst schon Wochen vor dem Festival angekün- und Bild. Zuletzt wurden Pirker und Schreiber digt und von den Fans erwartet werden. In Öster- auf der Diagonale 2015 für Exhibition Talks mit reich beispielsweise werden die Kinosäle regel- dem Preis für Innovatives Kino geehrt. Für die recht gesprengt, wenn die Trailer der Diagonale Diagonale’16 gestalten die beiden mehrfach ihre Premiere haben. Oft ist dann bei Beginn des ausgezeichneten Filmemacherinnen zusammen Hauptfilms der Saal schon wieder leer.“ Kunsthaus Graz, Space05 Kurator: Roman Grabner den Festival-Trailer und sind zudem im Kunsthaus Graz mit einer Ausstellung vertreten. Biografien © Diagonale/Pelekanos Mit einer Ausstellung im Kunsthaus Graz erweitern die Künstlerinnen ihre Auseinander- Die statische Totale von einer verwilderten setzung mit dem Medium Film: Bewegte Bilder Wiese in der gleißenden Mittagssonne. Im Zen- treten mit gerahmten in einen Dialog und the- trum ein ungepflegter Fußballplatz, dahinter ein matisieren so die Beziehungen zwischen Rea- dunkler Wald. Ein heruntergekommener Trailer lität und Fiktion, Körper und Architektur, politi- am Bildrand. Als dieser bewegt wird, verschiebt schem Raum und Privatsphäre sowie zwischen er sich im Bild – und analog dazu der Begriff in minimalistischer Ästhetik und brutalistischen unseren Köpfen. Nebenwirkungen. Sasha Pirker (geb. 1969 in Wien) ist bilden- Lotte Schreiber (geb. 1971 in Mürzzu- de Künstlerin und Filmemacherin. Sie studier- schlag) lebt und arbeitet in Wien als Filmema- te Linguistik in Wien und Paris und unterrich- cherin und Künstlerin. Sie studierte Architektur tet seit 2006 als Senior Artist im Fachbereich in Graz, Edinburgh und Neapel und unterrich- Video und Videoinstallation an der Akademie tete von 2001 bis 2009 am Institut für Raum der bildenden Künste Wien. Seit 2015 betreibt und Design der Kunstuniversität Linz. Seit 2000 sie gemeinsam mit Adnan Balet Balcinovic den diverse Projekte in den Bereichen Film, Video, Ausstellungsraum SIZE MATTERS. Raum für Rauminstallation. Kunst und Film. www.sashapirker.com Seite 12 / 16 Austria Film Meeting 9. und 10. März 2016, designforum Steiermark CINEMA IN TRANSITION Diverse Qualitäten in Film und Fernsehen Konzeption: Katharina Müller Projektsponsor: Garbo Juwelen Mit Unterstützung von Kreativwirtschaft Austria, Fernsehfonds Austria, FISA u. a. In Kooperation mit Creative Industries Styria Line-up diagonale.at Das Austria Film Meeting der Diagonale ist Wirtschaft und Wissenschaft. Im transnational, ein offenes Forum des Austauschs über Hand- generationen-, geschlechter- und branchen- lungsmöglichkeiten in den Bereichen Film, übergreifend angelegten Austria Film Meeting Fernsehen und Kino. Es versammelt Menschen stehen die solidarische Aktion und die Vernet- diverser Aktivitäten und Auseinandersetzun- zung im Dienste des österreichischen Films im gen an den Schnitt-stellen von Kultur, Kunst, globalen Kontext. Kino, Film und Fernsehen sehen sich gegen- wir zu sehen bekommen. Geschlechter- und wärtig mit großen und grundlegenden Verände- Lebensentwürfe im Film hängen dementspre- rungen konfrontiert. Der Wandel hält verhei- chend mit den Produktions- und Rezeptionsver- ßungsvolle Handlungsspielräume in Narration, hältnissen zusammen. International erfolgrei- Form und Verwertung bereit, wenn wir die plura- che Beispiele von Anomalisa über Carol bis zu le Welt, in der wir leben, ernst nehmen. Das Aus- The Sopranos, Orange Is the New Black, Trans- tria Film Meeting der Diagonale’16 lädt daher zu parent usw. zeigen vielfältige Lebenskonzepte in einer Grundlagendebatte – mit der Forderung Kino und TV. nach Gendergleichberechtigung und Diversität: In verschiedenen Gesprächs- und Aktions- Nichts Geringeres als die Frage, wie wir leben formaten geht das Austria Film Meeting der wollen – ob als Filmschaffende oder Filmsehen- Frage nach, was sich österreichische Film- und de – stellt die Diagonale’16 zur Disposition. Fernsehproduktionen von diesen erfolgreichen Wie sich eine Gesellschaft zusammensetzt Modellen abschauen können. Wie lässt sich Di- und wie Macht dabei verteilt ist, beeinflusst, versität anstreben und leben? Welche neuen Po- wie Filme produziert werden und welche Filme tenziale erhält das Bewegtbild? Sonja Eismann – Kulturjournalistin, Mitgründe- Skadi Loist – Studie zu „Women in Film“, Grün- rin „Missy Magazine“, feministisches Magazin für derin Film Festival Research Network FFRN, Popkultur Filmtage Hamburg FC Gloria | Frauen Vernetzung Film – Interes- Charlotte Mars – Produzentin Gayby Baby senvertretung von Frauen in der österreichischen Corinna Milborn – Journalistin bei PULS4, Poli- Filmbranche tikwissenschaftlerin Nanna Heidenreich – Kokuratorin Berlinale Fo- Arman T. Riahi – Autor und Regisseur, stellt sei- rum Expanded, publiziert zu Politik/Kunst/Kino nen neuen Film Die Migrantigen vor Aslı Kışlal – Theaterregisseurin, im Vorstand von The Sorority – Verein zur branchenübergreifen- Wienwoche und IG Theater den Vernetzung und Karriereförderung von Frau- Jean-François Lesage – Regisseur Un amour d’été / A Summer Love von en in Österreich Stefan Sulzenbacher – Wissenschaftler, arbeitet zu Männlichkeitskonstruktionen im Film Sandra Trostel – Filmemacherin, Cutterin Seite 13 / 16 Die Diagonale dankt AAC – Verband Österreichischer Creative Europe Desk FÖFF – Forum österreichischer ÖH Uni Graz Kameraleute Austria-MEDIA Filmfestivals Orpheum AAFP – association of CREATIVE INDUSTRIES STYRIA freikarte.at Österreichische Filmgalerie Crossing Europe Filmfestival Linz Golden Girls Filmproduktion Österreichisches Filmmuseum ABZ Ausbildungszentrum austrian filmproducers Culture Unlimited gotv PRISMA FILM Dachverband der Österreichischen Helmut List Halle Profil Andritz Lehrwerkstätten Graz Filmschaffenden Hertz Radio Helsinki 92.6 – Acqua Alpes Das Lastenrad HLW Schrödinger ADA – Austrian Directors’ DEFA HOANZL Radio Soundportal Association Delikatessen Frankowitsch HTU Graz ray Filmmagazin aea – Verband Filmschnitt DIE BRÜCKE kärnten.kunst.kultur Hunger auf Kunst und Kultur Rebikel AEIJST DieGrazGuides Kaffee Weitzer REMAprint aktuelle kunst in graz Diözese Graz-Seckau Karl-Franzens-Universität Graz Roomz A-List dok.at Kastner & Öhler Samen Köller Almert & Partner drehbuchFORUM Wien Kaiserschnitt sixpackfilm alumni UNI Graz drehbuchVERBANDaustria KINO IM KESSELHAUS SKY Antidiskriminierungsstelle DVD-Forum.at kino-zeit.de snipcard® Steiermark ecoversum Klimabündnis Steiermark Speisesaal Apcoa Energie Graz Kulturschaufenster Graz Synchro Film, Video & Audio Arbeiterkammer Steiermark Energie Steiermark Kulturvermittlung Steiermark Svoboda Büromöbel Auer Brot, MARTIN AUER EULE Koffeinbier Kunstuniversität Graz SYNEMA – Gesellschaft für Austrian Cultural Forum New York EUROPACK Landesberufsschule Feldbach Autlook Filmsales Europäisches Forum Alpbach Landesberufsschule Graz 5 Tanja Gratwohl belvedere European Youth Card Austria Landesschulrat Steiermark tribeka bilosa FAQ Literaturhaus Graz TU Graz Bloder Apfelwasser FAB Produktionsschule Living Rooms unimag Student Lifestyle Magazin brand eins FC GLORIA – Frauen MAKAvA UniScreen Bureau F MALMOE UNCUT card complete FedEx MANA Apfelwein Verband Filmregie Celluloid FGM Forschungsgesellschaft mapbagrag® VICE checkit, die Jugendkarte des Mobilität Maximum Cinema VOESD – Verband Österreichischer FH Joanneum Megaphon Sounddesigner/innen CITYCOM Informationsdesign meine WOCHE VÖF – Verband Österreichischer Citymanagement Graz Filmakademie Wien Mischief Films Filmausstatter/innen City Vision – Graz Filmarchiv Austria Musikverein Graz Weingut GROSS Compuritas – ökologisch und sozial Film Austria Ö1 Club WIENERIN film commission Graz ÖGB Wirtschaftskammer Steiermark Flughafen Graz ÖH Bundesvertretung Landes Steiermark nachhaltige IT Creative Austria Vernetzung Film Seite 14 / 16 Freies Radio Graz Film und Medien Partner der Diagonale Hauptmedienpartner Medienpartner Projektsponsoren / weitere Sponsoren Festivalhotels Seite 15 / 16 diagonale.at diagonale.at Förderer Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden Festivalkinos und -locations Sponsor Austria Film Meeting Tourismussponsor GARBO Juwelen Eröffnungssponsoren