Hinweise für Abschlussarbeiten - Institut für Bibliotheks

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Hinweise für Abschlussarbeiten - Institut für Bibliotheks
Lehr- und Forschungsbereich Informationsmanagement -- Hinweise für Abschlussarbeiten [Stand: 5.01.2015]
Hinweise für Abschlussarbeiten
am Lehr- und Forschungsbereich Informationsmanagement
des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft
(Prof. Dr. Peter Schirmbacher, Maxi Kindling M.A.)
1. Betreuung einer Abschlussarbeit
Die nachfolgenden Hinweise gelten für die Erst- wie auch die Zweitbegutachtung von Bachelor- und
Masterarbeiten im Direkt- und Fernstudium unabhängig davon, ob Prof. Dr. Peter Schirmbacher
und/oder Maxi Kindling M.A. ein Erst- und/oder Zweitgutachten anfertigen.
Voraussetzung für die Betreuung einer Abschlussarbeit am Lehr- und Forschungsbereich
Informationsmanagement ist ein inhaltlich passendes Themengebiet. Es wird empfohlen, per e-Mail
eine Voranfrage zu schicken, um die prinzipielle Bereitschaft zur Betreuung / Begutachtung zu
erfragen. Bei einer positiven Rückmeldung ist durch den Studierenden ein Exposé zu erarbeiten und
rechtzeitig vor der ersten Konsultation (fünf Tage) per E-Mail einzureichen. In dieser Konsultation
erfolgt eine detaillierte Absprache zur Themenwahl, zur Forschungsfrage und zur beabsichtigten
Forschungsmethode. Erst danach entscheidet sich, ob die Betreuung / Begutachtung der geplanten
Abschlussarbeit übernommen wird.
In der Regel bieten wir für Direktstudenten jeweils im Wintersemester ein Forschungskolleg an, in dem
zum einen die jeweils gewählten Themenstellungen vorgestellt und diskutiert werden und zum
anderen die Kenntnisse zur Erarbeitung von Forschungsfragen und Forschungsmethoden vermittelt
werden. Wir empfehlen Ihnen den Besuch des Forschungskollegs, die Teilnahme ist aber nicht
zwingend. Wenn Sie sich jedoch einmal für eine Teilnahme entschieden haben, so erwarten wir Ihre
regelmäßige Anwesenheit zu den Terminen.
Darüber hinaus können Sie sich mit Fragen und Problemen sehr gerne an uns wenden, indem wir in
Abhängigkeit ihres Bedarfs beispielsweise Konsultationstermine vereinbaren. Wir sind auch bereit,
Ausschnitte Ihrer Arbeit einmalig zu lesen, um eventuelle Schwierigkeiten zu diskutieren.
Bitte informieren Sie uns, wenn Sie eine Zeitlang mit dem Schreiben aussetzen.
Auf der Basis des diskutierten Exposés wird in der Regel am Ende der ersten Konsultation der Wortlaut
des Themas der Abschlussarbeit vereinbart. Ein durch den Prüfungsausschuss des IBI bestätigtes
Thema darf im Verlauf der Bearbeitung nicht mehr geändert werden.
2. Mögliche Themengebiete / Themenwahl
Für den Bereich Informationsmanagement:
• Verhältnis von Daten, Informationen und Wissen
•
Informations- und Prozessmodellierung (Konzepte, Systeme)
•
Services und Serviceeinrichtungen des Informationsmanagements
•
Strategisches, taktisches und operatives Informationsmanagement
•
Identitätsmanagement (Konzepte, Systeme)
•
Dokumentenmanagement (Konzepte, Systeme)
•
Persönliches und Wissenschaftsmanagement (Konzepte, Systeme)
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•
Lernmanagementsysteme (Konzepte, Systeme)
•
Forschungsinformationssysteme und Hochschulbibliografien (Konzepte, Systeme)
•
Leistungsmessung in der Wissenschaft und Wissenschaftsindikatoren
•
Kooperatives Arbeiten und digitale vernetzte Informationsinfrastrukturen: e-Research
und Virtuelle Forschungsumgebungen
•
Management von Forschungsdaten (Anforderungen, Konzepte, Systeme)
Für den Bereich Elektronisches Publizieren:
• die organisatorischen, technischen und rechtlichen Aspekte und Anforderungen und die
Identifikation und Beschreibung von Lösungsmöglichkeiten im Bereich des
elektronischen Publizierens
•
Publizieren nach den Kriterien von Open Access
•
die Entwicklung und Evaluierung von Werkzeugen für das elektronische Publizieren
•
die Untersuchung, Beschreibung und Unterstützung von Publikationsprozessen und
deren Veränderung im Zeitalter der digitalen Informationsverarbeitung
•
das elektronische Publizieren in vernetzten digitalen Informationsinfrastrukturen
•
die Integration von Forschungsdaten
•
•
alternative und kollaborative Publikationsformen wie Weblogs, Wikis etc.
digitale Langzeitarchivierung elektronischer Publikationen
Themenwahl
Beachten Sie bitte, dass eine erfolgreiche Abschlussarbeit eng verknüpft ist mit der Motivation beim
Schreiben. Diese steigt mit der Wahl eines Themenfeldes, das Sie wirklich interessiert.
Wenn Sie einen interessanten Themenbereich gefunden haben, beginnen Sie mit einer umfassenden
Lektüre bevor Sie mit den Gutachtern in Kontakt treten. Aus der Lektüre und Auseinandersetzung mit
einem Thema und der Diskussion mit Gutachtern, Experten und Kommilitonen (z.B. im
Forschungskolleg) ergeben sich zumeist offene Aspekte oder Fragestellungen zu einem Thema, die
bearbeitet werden wollen. Eine Frage könnte zum Beispiel sein, ob eine bestimmte technologische
Entwicklung Einfluss auf einen vorhandenen Kontext hat (wie bspw. digitale Informations- und
Kommunikationstechnologien auf das wissenschaftliche Publizieren) oder welche technologischen
Hilfsmittel aus welchen Gründen für einen bestimmten Zweck geeignet sind.
3. Forschungsfrage / Forschungsmethode
Aus diesen offenen Aspekten oder Fragestellungen entwickeln Sie Ihre Forschungsfrage. Im besten
Falle zeigt eine Forschungsfrage eine Tendenz eines Themas auf oder Sie stellen Fragen zu einem
Zusammenhang bzw. der Ursache einer Entwicklung oder Phänomens.
Wenn Sie mit Ihrer Forschungsfrage eine bereits behandelte Problematik aufgreifen wollen, so können
Sie neue Daten erheben und auswerten oder Sie versuchen, eine spannende Frage, die auf ein
bestimmtes Phänomen bereits angewendet wurde, auf einen anderen Zusammenhang zu übertragen.
Wenn Sie Literatur zum Thema Forschungsfragen suchen, werden Ihnen oftmals verschiedene Typen
von Forschungsfragen vorgestellt. 1 Diese können zum Beispiel sein:
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Vgl. http://www.socialresearchmethods.net/kb/index.php oder
http://www.theresearchassistant.com/tutorial/2-1.asp
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•
„Was sind die Gründe für…?“ – Erklärung / Begründung eines Sachverhalts oder eines
Phänomens
•
„Wie sieht der Sachverhalt (zu einem bestimmten Zeitpunkt, unter einer bestimmten
Voraussetzung) aus“? – Beschreibung eines Sachverhalts oder eines Phänomens
•
„Wie ist der beschriebene Gegenstand/Sachverhalt/Phänomen zu bewerten und/oder
einzuordnen?“ – Bewertung/Einordnung
•
„Wie komme ich zu einem bestimmten Ziel?“ – Beschreibung von Maßnahmen
•
„Wie wird sich eine Beobachtung / ein Sachverhalt entwickeln?“ – Prognose
Um sich nicht zu verzetteln, ist es hilfreich, für Ihr Themenfeld einen inhaltlichen Rahmen abzustecken.
Wenn Sie eine Abschlussarbeit über Open Access an der Humboldt-Universität schreiben, dann kann
der inhaltliche Rahmen z. B. das wissenschaftliche elektronische Publizieren im Hochschulbereich sein.
Oft ist es notwendig, die Forschungsfrage auf einigen Hypothesen (Vorannahmen) basieren zu lassen,
da Sie niemals alle theoretischen Aspekte eines Themas wissen oder auch ausschließen können. Diese
Vorannahmen oder auch Arbeitsdefinitionen basieren auf der von Ihnen erstellten Aufarbeitung des
Themenfeldes. Wenn Sie mit Arbeitsdefinitionen oder Vorannahmen arbeiten, ist es immer wichtig, zu
wissen, dass Sie als Verfasser / Verfasserin einer Arbeit stets nur eine bestimmte Perspektive zu einem
Thema einnehmen. Daher beschreiben Sie vorab die eigene Motivation für die Abschlussarbeit (siehe
Aufbau). Bitte beachten Sie stets, dass es oft nicht nur eine oder eine richtige Perspektive oder
Aussage zu einem Thema gibt, sondern mehrere. Wichtig ist, dass Sie beschreiben, welche Perspektive
Sie wählen und warum.
Ihre Forschungsfrage ist damit nicht gleichzusetzen mit dem Thema der Arbeit. Bitte gehen Sie davon
aus, dass Sie Ihre Forschungsfrage im Verlauf der Bearbeitung Ihres Themas präzisieren werden, was
in der Regel als Erfolg der wissenschaftlichen Arbeit gewertet werden kann. Die Diskussion von
Forschungsfrage und Forschungsmethode ist u.a. Gegenstand des angebotenen Forschungskollegs
bzw. der Konsultation.
Die Forschungsmethode
Die Methode Ihrer Arbeit gibt das WIE der Beantwortung Ihrer Forschungsfrage vor. Sie können
verschiedene Methoden anwenden, um Ihre Forschungsfrage systematisch zu bearbeiten.
Versuchen Sie bitte nicht, Ihr Thema anhand einer Methode zu finden, sondern tun Sie es umgekehrt.
Finden Sie heraus, was Sie interessiert, was Sie beantworten wollen und überlegen dann, wie Sie zu
einer Antwort kommen wollen.
Es gibt eine Vielzahl wissenschaftlicher Methoden, die von der Herleitung einer Formel über die
Beschreibung einer Beobachtung oder einer Literaturstudie bis hin zu Durchführung eines Experiments
oder einer Umfrage reichen. Das Heranziehen von Daten wird auch als Empirie bezeichnet. Dabei
unterscheidet man zwischen qualitativer und quantitativer Datenerhebung. Die Datenerhebung und
Auswertung verfolgt das Ziel, eine Hypothese zu formulieren, sie zu falsifizieren oder zu verifizieren.
Mit einer Hypothese zu Ihrer Forschungsfrage tragen Sie zu deren Beantwortung bei.
Für Bachelor-Arbeiten sind deskriptive und /oder vergleichende Ansätze eine gute Wahl, ebenso wie
Literaturstudien. In jedem Fall sollten Sie die Wahl einer Methode oder einer Theorie, auf deren
Grundlage Sie Ihre Forschungsfrage oder Hypothese bearbeiten wollen, mit den Gutachtern
besprechen.
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Zu beachten ist etwa, dass Sie beispielsweise mit Antworten auf Fragen einer Umfrage keine
Forschungsfragen beantworten. Vielmehr werten Sie die Antworten aus und ziehen daraus
Schlussfolgerungen, die zur Bearbeitung Ihrer Forschungsfrage beitragen.
4. Anforderungen an ein Exposé
Das Exposé dient der Verständigung zwischen dem Studierenden und den Betreuern bzw.
Gutachtern. Es skizziert Ihre Ideen zu einem Thema bzw. ggf. Ihre Arbeit.
Es beinhaltet verpflichtend:
• einen Überblick zu dem Thema, das Sie interessiert und zu dem inhaltlichen Rahmen
Ihrer Arbeit (1-2 Seiten)
• offene Aspekten, aus denen Sie ggf. eine Forschungsfrage entwickeln wollen oder
Vorschläge für Forschungsfragen (0,5-2 Seiten)
• die Zielstellung Ihrer Arbeit und Ihre eigene Motivation (0,5-1 Seite)
• eine Einschätzung des Forschungsstandes, die aus Ihrer ersten Durchsicht der relevanten
Literatur resultiert (0,5-1 Seite)
• wenn Sie empirisch arbeiten wollen: ein Vorschlag für die Methode / die Datenauswahl
(0,5-1 Seite)
• Literaturauswahl: wenigstens 3-4 einschlägige Quellen
5. Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit
Für den Aufbau einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit gibt es in der einschlägigen Fachliteratur
eine Vielzahl von Hinweisen. Nachfolgend finden Sie eine Kurzfassung aus der Sicht des Lehr- und
Forschungsgebietes Informationsmanagement.
Einleitung
In der Einleitung wird das Forschungsthema in einen größeren (thematisch-relevanten)
Zusammenhang eingebettet. Daneben zeigt die Einleitung Ihre Motivation und Ihr Interesse am Thema
auf und stellt Ihre Vorgehensweise dar. Ihre Einleitung wird abgerundet durch eine Einschätzung zum
Forschungsstand des Themengebietes. Sie resultiert aus Ihrer ausführlichen Lektüre und der
Diskussion des Themas.
Kapitel
Kapitel bauen aufeinander auf bzw. beziehen sich im Sinne eines roten Fadens aufeinander. Ungünstig
sind Kapitel, die nichts zum inhaltlichen Fortgang der Beantwortung Ihrer Forschungsfrage oder
Hypothese beitragen. Wenn Sie sich gar nicht von einem Kapitel trennen können, sollten Sie es als
Exkurs kennzeichnen und begründen, warum es Teil der Arbeit geblieben ist.
Sofern Sie einen Sachverhalt exemplarisch darstellen oder veranschaulichen wollen, können Sie auch
tabellarische oder grafische Beispiele bringen. Bitte beschreiben Sie diese und ordnen sie ein – nicht
nur formal (d.h. Tabellenunterschrift und Verweis), sondern auch inhaltlich.
Zusammenfassung und Fazit
Die Zusammenfassung und das Fazit sind geprägt von den Erkenntnissen Ihrer Forschungsarbeit, d.h.
Ihr eigener Beitrag muss deutlich werden. Stellen Sie die Ausführungen der vergangenen Kapitel in der
Zusammenfassung verkürzt dar und betten Sie sie in den Gesamtzusammenhang Ihrer Einleitung ein.
Die Zusammenfassung sollte die formulierte Aufgabenstellung der Einleitung aufgreifen. Diskutieren
Sie Ihre Ergebnisse. Mit dem Fazit stellen Sie Schlussfolgerungen an oder verweisen beispielsweise auf
zukünftige Entwicklungen oder notwendige Maßnahmen.
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Zitierung und Literaturverzeichnis
Die Konsistenz der Zitierweise und der Referenzen ist entscheidend. Jede zitierte Quelle wird auch im
Literatur und / oder Webquellenverzeichnis nachgewiesen. Es gibt verschiedene Normen zu
Zitierweisen wie bspw. DIN ISO 690:2013-10 oder APA.
6. Allgemeine Anforderungen an eine Abschlussarbeit
Umfang, Struktur und Anhänge
Bachelorarbeiten haben etwa 40 Seiten Text inklusive aller Verzeichnisse. Masterarbeiten haben etwa
60 Seiten Text inklusive aller Verzeichnisse. Anhänge zählen nicht zum Text. Sie können auch in
elektronischer Form (Daten-CD oder zip-Archiv) abgeliefert werden.
Für alle Arbeiten gelten darüber hinaus folgende Empfehlungen:
• maximaler Zeilenabstand 1,5 und eine Schriftgröße für Fließtext zwischen 11 und 12
Punkt;
• bitte verwenden Sie keine tiefere Strukturierung als 3 Unterkapitel (also Kapitel 1 bis
Unterkapitel 1.2.3)
• Kapitelüberschriften enden nie mit einem Punkt
• ein Absatz ist kein Kapitel
• Tabellen und Abbildungen mit Quellnachweis und Unterschrift
Bearbeitungszeit und Abgabe
Es gelten die entsprechenden Studien- und Prüfungsordnungen des IBI. In der Regel beträgt die
Bearbeitungszeit für Masterarbeiten vier Monate. Die Bearbeitungszeit für Bachelorarbeiten beträgt
10 Wochen. Es werden zwei Papierexemplare und ein pdf-Dokument bei Frau Kaempf abgegeben.
Eidesstattliche Erklärung und Plagiat
Denken Sie an die Eidesstattliche Erklärung zu Ihrer selbstständig verfassten Arbeit. Eine Vorlage finden
Sie hier: https://www.ibi.hu-berlin.de/studium/formulare/selbststaendigkeitserklaerung/view.
Wir behalten uns die Plagiatsüberprüfung (auch mithilfe verschiedener Software) vor. Bei Verdacht
auf Plagiat wird die Arbeit an den Prüfungsausschuss des IBI weitergegeben.
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