FPM 2011-03
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EDITORIAL Strukturreformen auf breiter Ebene J ahrelang bestand die öffentliche Meinung, dass sich in Österreichs Verwaltungslandschaft wenig bewegt sowie Strukturreformen in Österreich nicht umsetzbar seien. In den letzten Wochen zeigte sich jedoch, dass Veränderungen möglich sind. Mit der Initiative des Bundesrats wurde $QIDQJ-XOLYRP1DWLRQDOUDWGLHÀlFKHQ deckende Kooperation von Gemeinden in einem Verband wie auch über Bezirks- und Landesgrenzen hinaus ermöglicht. Die Steiermark geht den Weg von RegioNext konsequent weiter und setzt nun auf Gemeindefusionen: künftig soll keine Gemeinde mehr unter 1.000 EinwohnerInnen (EW) haben, was eine Reduktion um bis zu 200 Gemeinden zu Folge haben könnte. In Kärnten tagt seit dem Frühsommer ein Gemeindekonvent, der einerseits die Beziehungen zwischen dem Land und den Gemeinden neu regeln soll, andererseits sollen auch Gemeindekooperationen verstärkt werden. Auch auf der Ebene der Bezirksverwaltungsbehörden zeichnen sich Veränderungen ab. So sollen in der Steiermark sukzessive die 16 Bezirke auf 7 Regionen zusammengeführt werden, der erste Schritt erfolgt mit der Fusion der Bezirke Judenburg und Knittelfeld ab Anfang 2012. Beispiele für Reformen auf Länderebene sind die Strukturreformen im Gesundheitsbereich in Oberösterreich und Wien. Mit den Strukturreformen sind insbesondere Wirtschaftlichkeitsziele verbunden. Auf Gemeindeebene bedeutet dies, die überdurchschnittlich hohen Ausgaben der Gemeinden unter 1.000 EW gegenüber den Gemeinden zwischen 2.500 und 5.000 durch Kooperationen oder Fusionen auf dieses Niveau zu reduzieren. Auf Bezirksebene zeigt sich ein ähnliches Phänomen: Am Beispiel eines Flächenbundeslandes haben die „großen“ Bezirkshauptmannschaften (BHen) mit über 100.000 EW mit 1,1 Bediensteten (in Vollbeschäftigungsäquivalenten) je 1.000 EW einen wesentlich geringen Personalaufwand als die „kleinen“ BHen mit unter 30.000 EW mit 1,8 Bediensteten. Weiters wird mit den Strukturreformen eine Qualitätsverbesserung bzw. Sicherung der erforderlichen Leistungsqualität angestrebt. Dies reicht von der öffentlichen Infrastruktur bis zur Sicherung von gleichen Lebensverhältnissen in den Regionen. Strukturreformen sind jedoch auch in anderen Bereichen erforderlich. So steht eine weitgehende Reform im Bildungs- und Gesundheitsbereich noch aus. Für die Gemeinden ZlUHQMHGHQIDOOVÀlFKHQGHFNHQGH9HUZDOtungskooperationen auf (klein-)regionaler Ebene sinnvoll; dies trifft auch für die Bezirksverwaltungsbehörden zu. Schließlich ist auch ein breiter, gebietskörperschaftsübergreifender aufgabenkritischer Prozess notwendig, der in einer Aufgabenbereinigung und Kompetenzbündelung mündet. Es bedarf dafür einer Gesamtstrategie, die sich an folgenden Reformaspekten orientiert: Sicherung der Qualität öffentlicher LeistungsHUEULQJXQJEHL1XW]XQJEHVWHKHQGHU(I¿]LHQ]potenziale, Denken in Leistungs- und Versorgungsregionen sowie möglichst weitgehende Bündelung der Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung in einer Hand. Jedenfalls sollte das Zeitfenster bis zum nächsten Finanzausgleich 2014/15 für Reformen auf allen Ebenen genutzt werden. Kommentar senden Peter Biwald Geschäftsführer KDZ #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 3 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Und sie dreht sich doch … Überraschende Fortschritte bei der Verwaltungsreform von Klaus Wirth L ange Zeit sah es so aus, als würden alle Appelle für Strukturreformen bei den Gemeinden und den Bezirkshauptmannschaften in Österreich ungehört bleiben. Kaum jemand traute sich offen für Gemeindefusionen oder eine strukturelle Bereinigung bei den Bezirksverwaltungsbehörden einzutreten. Öffentlichen Vorstößen folgten in der Regel schnelle Dementi oder der rasche Tod eines Themas1. Nun mehren sich jedoch die Zeichen, dass eine neue Dynamik der Veränderung entstehen könnte, und dass einige politisch Verantwortliche neuen Mut zur Veränderung zeigen. Vereinfachung von Gemeindekooperationen Immer wieder wurde in der Vergangenheit auf rechtliche Hürden bzw. Grenzen bei der Gemeindekooperation hingewiesen. Das KDZ hat das in der Vergangenheit in die Diskussionen beim Österreich Konvent und ebenso in die jüngeren Verwaltungsreformarbeitskreise „Bundesrat und Nationalrat räumen die Hürden für Kooperationen aus.“ eingebracht. Die Bildung von Mehrzweckverbänden ist in Österreich – im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz – nicht möglich. Das führt in vielen Gemeinden dazu, dass mehrere Gemeindeverbände neben- einander existieren, für jeden ein eigenes Budget beschlossen werden muss und für jeden Verband die nötigen Gremien (vom Obmann/Obfrau bis zur Verbandsversammlung) eingerichtet und betrieben werden müssen. Das erhöht den administrativen Aufwand und sorgt regelmäßig für Probleme, geeigQHWHXQGZLOOLJH0DQGDWDU,QQHQ]X¿QGHQGLH in den Verbänden aktiv sind. Und so lautete immer wieder die Forderung (des KDZ), auch in Österreich Mehrzweckverbände zu ermöglichen, um diese administrative Hürde aus dem Weg zu räumen.2 In allen Bundesländern, die bereits Kleinregionen implementiert haben (z.B. Steiermark oder auch Niederösterreich), könnten beispielsweise viele kommunale Aufgaben auf der Ebene von Kleinregionen als Mehrzweckverband organisiert werden. Auch böte sich damit die Chance – analog etwa zum Beispiel des Landes Schleswig Holstein – ganz neue Gemeindekooperationsformen zu etablieren (eine Verwaltung für mehrere Gemeinden). Als weitere Hürde wurde immer wieder darauf verwiesen, dass Bezirks- und Landesgrenzen bei Kooperationsvorhaben von Gemeinden ein Problem darstellen – zumindest wenn es um die Zusammenarbeit im hoheitlichen Bereich ging. In beiden Fällen hat sich das wiederholte Eintreten für diese Positionen und das Warten gelohnt. Denn für viele überraschend, hat der 1 Vgl. dazu: Wirth, Klaus: Strukturreformen im öffentlichen Sektor – Anmerkungen zu einer offenen Reformbaustelle. In: Gutes Regieren: Konzepte – Realisierungen – Perspektiven (=Öffentliches Management und Finanzwirtschaft, Bd. 13), hrsg. von Helfried Bauer, Peter Biwald, Elisabeth Dearing, Wien, Graz: NWV 2011, S. 628-646. 2 In Schleswig Holstein war die Reform letztlich auch nur möglich, weil es mit den so genannten „Ämtern“ eine Kooperationsform gab, die ähnlich einem Mehrzweckverband, eine Bündelung von Verwaltungsagenden ermöglicht hat. Zur rechtlichen Situation der Ämter vgl.: http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/?quelle=jlink&query=AmtsO+SH&psml=bsshoprod.psml&max=true&aiz=true [Download: 09.03.2011]. 4 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Bundesrat auf Initiative von Bundesratspräsidentin Susanne Neuwirth und ihrem Vorgänger Bundesratspräsident Gottfried Kneifel im Juni 2011 einen Reformvorstoß unternommen und einige Verbesserungen für Gemeindekooperationen, die bereits im Österreich .RQYHQW¿[LHUWZRUGHQZDUHQZLHGHULQGLH politische Diskussion gebracht und beschlossen.3 So sollten eben Bezirks- und Ländergrenzenübergreifende Kooperationen im hoheitlichen Aufgabenbereich und bald auch schon Mehrzweckverbände möglich sein. Denn auch im Nationalrat ist zuletzt Aktivität in dieser Sache erkennbar geworden. So hat – nachdem der Verfassungsausschuss des Nationalrats am 28. Juni 2011 mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP, FPÖ und BZÖ bereits grünes Licht für einen entsprechenden Gesetzesantrag des Bundesrats gegeben hat4 – der Nationalrat am 6. Juli 2011 die vom Bundesrat eingeleiteten neuen Möglichkeiten GHU*HPHLQGHNRRSHUDWLRQDOVÀDQNLHUHQGH Maßnahme zur Verstärkung der Reformbestrebungen in den Bundesländern beschlossen5. Ob dabei die von SPÖGeschäftsführer Kräuter gegenüber der APA6 kolportierten immensen Einsparungen tatsächlich realisiert werden können, soll an dieser Stelle nicht bewertet werden. Zumindest können die genannten bisherigen Restriktionen von Zögerlichen nicht mehr als Abwehrargument genutzt werden („Wir täten ja, aber …“). Mit den beschlossenen Maßnahmen wird der Kooperationsspielraum für die Kommunen erweitert. Allerdings müssen für manche Formen der Zusammenarbeit noch detaillierter Landesgesetze bzw. Vereinbarungen zwischen den betroffenen Bundesländern ausgearbeitet werden. Damit die Wirtschaftlichkeitsgewinne von Gemeindekooperationen tatsächlich genutzt werden, bedarf es aber mehr als der Behebung von Restriktionen im Rechtsrahmen7. Notwendig ist auch ein entschlossenes und konsequentes Handeln der Bundesländer. Tabu der Gemeindefusion überwunden? Gemeindefusionen waren bis vor kurzem ein absolutes Tabuthema. Kaum jemand traute sich offen darüber zu sprechen; PragmatikerInnen wie ich selbst zweifelten, dass es in der Landes- und Gemeindepolitik genügend Mut gebe, dieses brisante und emotional stark aufgeladene Thema wirklich aktiv anzugehen. Doch auch ich werde derzeit von aktuellen Entwicklungen eines besseren belehrt. Die erste Überraschung in dieser Hinsicht kam vom Gemeindebundpräsident selbst, der in einem Zeitungsbeitrag im April diesen Jahres aufhorchen lies, indem er sagte, dass zwei von drei österreichischen Gemeinden zu klein sein und die wirtschaftlich ideale Größe einer Gemeinde zwischen 2.000 und 5.000 EW läge8. Auch wenn er sich gleichzeitig weiterhin gegen eine Zusammenlegung von Gemeinden aussprach, ging mit seiner Position ein gewisser Tabubruch einher. Denn schon länger fordern viele kommunal- und wirtschaftswissenschaftliche ExpertInnen in gVWHUUHLFKGDVV±PLW%OLFNDXIHLQHHI¿]Lentere und effektivere Arbeit in den Gemeinden vor allem die vielen kleinen Gemeinden im Zuge einer groß angelegten Staatsreform zu größeren Einheiten zusammengelegt werden sollten. Haben das WIFO und das KDZ zuletzt in einer gemeinsamen Studie für das Bundesministerium für Finanzen diesbezüglich noch vorsichtig dafür plädiert, Kleingemeinden unter 1.500 EW zusammenzulegen oder zumindest deren Verwaltungen zu fusionieren9, lässt die Ansage des > 3 4 5 6 7 Vgl. dazu: Die Presse vom 20.06.2011, S. 2. Vgl. dazu: OTS0371 5 II 0959 NPA0012 vom 28.06.2011. Vgl. dazu: OTS0252 5 II 0201 SPK0023 vom 06.07.2011. Vgl. dazu: OTS0029 5 II 0265 NSK0001 vom 02.07.2011. Vgl. dazu den Beitrag von Karoline Mitterer in dieser Ausgabe sowie Pitlik, Hans; Wirth, Klaus; Lehner, Barbara: Gemeindestruktur, 2011, S. 117ff. 8 Vgl. dazu: Die Presse vom 13.04.2011, S. 17. 9 Vgl. dazu: Pitlik, Hans; Wirth, Klaus; Lehner, Barbara: Gemeindestruktur, 2011, S. 37f. #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 5 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Österreichischen Gemeindebundes doch viel Raum für Spekulationen. Am konkretesten sind in Sachen Strukturreform derzeit allerdings Aktivitäten in der Steiermark. Dort wurde die Abteilung 16 (Raumordnung) des Landes vom Landeshauptmann und dessen Stellvertreter ein- „Die Steiermark gibt den Benchmark für Strukturreformen vor.“ vernehmlich beauftragt, bis zum Ende des Jahres die Möglichkeiten bzw. Grenzen einer breit angelegten Gemeindestrukturreform (Reduktion der Zahl der Gemeinden, Fusion zu größeren Einheiten) auszuloten. Wenngleich von Seiten des Steiermärkischen Gemeindebundes in Zusammenhang mit 10 Vgl. dazu: Der Standard vom 9./10.07.2011, S. 8. 11 Vgl. dazu: Der Standard vom 9./10.07.2011, S. 8. 6 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 diesen Strukturreformen explizit von Freiwilligkeit gesprochen wird, so bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen im kommenden Jahr angegangen werden. In der Öffentlichkeit werden, was die Reduktion der Anzahl der Gemeinden anbelangt, unterschiedliche Zahlen kolportiert. Denkbar wäre jedenfalls, dass die Zahl der Gemeinden in der Steiermark von heute 542 Gemeinden auf deutlich unter 300 gesenkt werden soll10. Das Fusionskonzept sieht – ähnlich wie in den Beispielen Dänemark und Schleswig + ROVWHLQ±HLQPHKUVWX¿JHV9RUJHKHQYRU,Q einer ersten Phase sollen sich Gemeinden freiwillig zu neuen größeren Einheiten zusamPHQ¿QGHQ'DQDFKZLUGGHU'UXFNHUK|KWELV hin zu einer abschließenden zwangsweisen Zusammenlegung.11 Auch was Strukturreformen auf der Ebene der Bezirkshauptmannschaften anbelangt, zeigt die Politik in der Steiermark derzeit große Entschlossenheit. Erste Zusammenlegungen und Standortoptimierungen sind EHUHLWV¿[LHUW6RLVWIUYRUJHVHKHQGLH Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft in GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Bad Aussee aufzulassen und die Bezirkshauptmannschaften Knittelfeld und Judenburg zusammenzulegen.12 Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! So positiv diese genannten Reformimpulse an sich sind, so sind sie m. E. bislang immer noch nur ein laues „Reformlüftlein“. Zu viele SkeptikerInnen melden sich immer wieder noch zu Wort, meinen, dass die Steiermark kein Beispiel für andere sein könne und dass insbesondere Gemeindefusionen der falsche Weg sei13. Den Verantwortlichen in der Steiermark ist daher zu wünschen, dass ihnen zu zeigen gelingt, dass Strukturreformen möglich und sinnvoll sind. Bürgernähe ist jedenIDOOVQLFKWYRQGHUIXOlX¿JHQ(QWIHUQXQJ]XP Gemeindeamt abhängig! Auch die Schaffung von Gemeinden mit zumindest 2.500 EW schafft noch keine großstädtischen Strukturen, in denen Ehrenamt und Freiwilligkeit als nicht möglich erachtet werden. Weiterhin allein auf Freiwilligkeit bei der Gemeindekooperation zu setzen, reicht – wie in vielen unserer früheren Beiträge schon ausgeführt ZXUGH±QLFKWDXV$XFK¿QDQ]LHOOH$QUHL]H sind nur bedingt empfehlenswert14 – Mitnahmeeffekte sind nicht auszuschließen. Art und Umfang von Kooperationen bleiben meist dem lokalen Zufall überlassen. Dennoch soll an dieser Stelle wieder einmal in Erinnerung rufen, dass allein mit einer Reform der Gemeindestrukturen kein Staat zu machen ist. Gerade das Beispiel Dänemarks zeigt, wie wichtig es ist, eine gesamtstaatliche Reform der Aufgabenverteilung und Finanzierung anzugehen! Aber davon ist bei aller positiven Wertschätzung für die jetzt erkennbaren Initiativen gegenwärtig noch nicht sehr viel zu erkennen. < Kommentar senden 12 Vgl. dazu: Kleine Zeitung vom 01.07.2011, S. 2-4 und 07.07.2011 S. 18. Die Presse vom 01.07.2011, S. 5. 13 Vgl. dazu: Oberösterreichische Nachrichten vom 07.07.2011, S. 3. 14 Vgl. dazu: Pitlik, Hans; Wirth, Klaus: Gemeindestruktur, 2011, S. 117ff. VORANKÜNDIGUNG KDZ SEMINAR Aufgaben- und Produktkritik 16.11.2011, Linz: Arcotel Nike GmbH Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzprognosen (sinkende Ertragsanteile, steigende Transfers) fällt es immer mehr Städten und Gemeinden schwer einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Ein zentraler Ansatzpunkt für die Überwindung der Finanzlücke ist die kritische Analyse der eigenen Aufgaben hinsichtlich ihrer Notwendigkeit (z.B. Bezug zu kommunalen Strategien) und deren Beitrag zur Erreichung wichtiger Ziele der Verwaltung. Schwerpunkte: • Grundlagen der Aufgabenanalyse und Produktkritik, generelle Ansätze der Haushaltskonsolidierung: von klassischen Sparstrategien bis hin zu weit reichenden Maßnahmen der Neugestaltung von Organisationsstrukturen und Verwaltungsabläufen • Werkzeuge und Methoden der Aufgabenanalyse und der Produktkritik: z.B. ABC-Analyse, Portfoliotechnik zur mehrdimensionalen Wirkungsbeurteilung, Nutzwertanalyse, Arbeitsplatzanalysen und Personalbedarfsschätzung • Praktische Übungen Vortragende: Mag. Alexander Maimer (KDZ), Dr. Klaus Wirth (KDZ) Information/Anmeldung: Detaillierte Informationen erhalten Sie unter http://www.kdz.or.at/seminare #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 7 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Fördersystem und Gemeindekooperationen Gemeindekooperationen statt kleinteiliger Gemeindestrukturen fördern D ie derzeitigen Transferströme zwischen Ländern und Gemeinden unterstützen die kleinteiligen Gemeindestrukturen, indem kleine Gemeinden verstärkt gefördert werden. In Zeiten knapper werdender Finanzmittel gilt HVMHGRFK(I¿]LHQ]SRWHQ]LDOH]XQXW]HQ welche sich durch das Bilden von Gemeindekooperationen ergeben. Insofern bedarf es einer verstärkten Förderung von Kooperationsprojekten. Förderungen und Umlagen Knapp drei Viertel der österreichischen Gemeinden haben eine Gemeindegröße unter 2.500 EW, wobei hier nur etwa ein Viertel der österreichischen Bevölkerung lebt. Lässt man Wien aufgrund der Doppelstruktur als Land und Gemeinde aus der Betrachtung, erhalten die kleinsten Gemeinden – bei einem Bevölkerungsanteil von 32% bis 30% der gesamten Ertragsanteile, aber 45% der Förderungen, welche von den Ländern an die Gemeinden ausgeschüttet werden. Gleichzeitig sind sie im Bereich der Transferausgaben ans Land mit einem Anteil von nur 20% deutlich entlastet. „Nicht alle Gemeinden müssen dieselben Leistungen erbringen!“ Diese Zahlen verdeutlichen eine starke Begünstigung der kleinsten Gemeinden durch die Länder, wofür mehrere Gründe zu nennen sind. Je kleiner eine Gemeinde ist, desto geringer sind auch die Handlungsspielräume, so dass sich viele Gemeinden die notwendigen Investitionen ohne entsprechende För- von Karoline Mitterer derung nicht leisten können. Doch auch die Kosten für den laufenden Betrieb liegen in den kleineren Gemeinden pro Kopf meist höher, da hier die Infrastrukturleistungen auf weniger Köpfe verteilt werden können. Diese Situation wird dadurch verstärkt, dass kleine Gemeinden meist geringere Mittel aus eigenen Steuern lukrieren können. Kleinere Gemeinden im ländlichen peripheren Gebiet kämpfen oftmals auch mit Abwanderungen, weshalb es hier immer schwieriger wird, die vorhandene Infrastruktur mit sozial verträglichen Gebühren aufrecht zu erhalten. Gleichwertige Lebensbedingungen zeitgerecht schaffen! Diese kleinteiligen Gemeindestrukturen werden unter dem Ziel der „Schaffung von gleichwertigen Lebensbedingungen“ gefördert und aufrechterhalten, so dass auch kleine und ¿QDQ]VFKZDFKH*HPHLQGHQGLH0|JOLFKNHLW haben, ihren BürgerInnen eine hohe Lebensqualität durch Zurverfügungstellen einer Infrastruktur zu ermöglichen, die mit kurzen Wegen erreichbar ist. In der heutigen Fachdebatte wird dieser Grundsatz jedoch durchaus auch kritisch gesehen. ,QVEHVRQGHUHLQ=HLWHQ¿QDQ]LHOOVFKOHFKWHUHU Ausstattung der Gemeinden stellt sich die Frage, inwiefern es notwendig ist, dass sämtliche Gemeinden dieselben Leistungen erbringen müssen: Ä'LHVSH]L¿VFKHQ6WlUNHQ GHUOlQGOLFKHQ5lXPHPVVHQJHVWlUNWQLFKW ¿QDQ]LHOOH5HVVRXUFHQIUZLUWVFKDIWOLFKXQHUJLHELJH7lWLJNHLWHQXPYHUWHLOWZHUGHQ'DV KHLW1LFKWPHKUEHUDOODOOHVXQGYRUDOOHP QLFKWEHUDOOGDV*OHLFKH³ 1 1 Vgl. dazu: Frey, René L.: Starke Zentren – starke Alpen. Wie sich die Städte und ländlichen Räume der Schweiz entwickeln können. Zürich 2008, S. 93. 8 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Abbildung 1: Verteilung der Einwohnerzahl sowie wesentlicher Einnahmen- und Ausgaben nach Einwohnerklassen, Ende 2009 4XHOOH6WDWLVWLN$XVWULD%HY|ONHUXQJVVWDWLVWLN6WDWLVWLN$XVWULD*HPHLQGH¿QDQ]VWDWLVWLN .'=(LJHQH%HUHFKQXQJHQ Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass auch innerhalb von ländlichen Regionen ein Trend zur Konzentration auf regionale Zentren gegeben ist: „Die dezentrale KonzentraWLRQDXIGLHUHJLRQDOHQ=HQWUHQLVWEHJOHLWHW YRP5FN]XJGHU'DVHLQVYRUVRUJHDXVGHQ NOHLQHQ*HPHLQGHQLQGHU3HULSKHULH'LH .OHLQ]HQWUHQEUDXFKHQJH]LHOWH(QWZLFNOXQJVLPSXOVHGLHDXIEHVWHKHQGHQ6WlUNHQDXIEDXHQ³ 2 Interkommunale Kooperationsprojekte Insbesondere kleine Gemeinden weisen einerseits aufgrund der eingeschränkten ¿QDQ]LHOOHQ$XVVWDWWXQJQXUJHULQJH+DQGlungsspielräume, andererseits aufgrund der kleinen Struktur nur geringe Einsparpotenziale auf: Ä1XUZHQQGLHUHJLRQDOHQ$NWHXU ,QQHQLQSHULSKHUHQOlQGOLFKHQ*HELHWHQLKUH .UlIWHEQGHOQN|QQHQVLHLKUHQ+DQGOXQJVVSLHOUDXPHUZHLWHUQ(QWZLFNOXQJVLPSXOVH VHW]HQXQGEHVWHKHQGH&KDQFHQEHVVHU ZDKUQHKPHQ³ 3 lungsspielräume der Gemeinden wieder zu erhöhen, bedarf es vermehrt nach Projekten im Bereich der interkommunalen Kooperation: Ä'LH=XVDPPHQDUEHLWDXIUHJLRQDOHU(EHQH HUIRUGHUWKDQGOXQJVIlKLJH*HPHLQGHQ'LH NOHLQWHLOLJHQLQVWLWXWLRQHOOHQ6WUXNWXUHQ>«@ KDEHQ]XU)ROJHGDVVNOHLQH*HPHLQGHQRIW NDXPPHKUKDQGOXQJVIlKLJVLQGXQG(QWZLFNOXQJHQQLFKWPHKUDNWLYPLWJHVWDOWHQN|QQHQ³ 4 Insbesondere bei Investitions- und InfrastrukWXUOHLVWXQJHQVLQGQHQQHQVZHUWH(I¿]LHQ]steigerungen durch interkommunale Kooperationen zu erwarten. Gleichzeitig wird u.a. von einer steigenden Professionalität, Qualitätssteigerungen und einer verbesserten regionalen Planung und Steuerung ausgegangen. Problematisch wird hingegen beispielsweise der demokratiepolitische Aspekt (z.B. mangelnde öffentliche Kontrolle bei Gemeindeverbänden) oder auch die schwierigere Erfassbarkeit in der Gemeinde¿QDQ]VWDWLVWLNYRQDXVJHODJHUWHQ$XIJDEHQ gesehen. Gemeindekooperationen fördern Die strukturellen Probleme in den ländlichen Gebieten schwächen die Handlungsfähigkeit der einzelnen Gemeinden. Um die Hand- Insgesamt erscheint eine verstärkte Berücksichtigung der Förderung von Gemeinde- > 2 Vgl. dazu: Dax, Thomas: Neue Handlungsmöglichkeiten für periphere ländliche Räume. ÖROK. Wien 2009, S. 9. 3 Ebenda. 4 Vgl. dazu: Schneider, Steff: Gemeinsame Politik für Stadt und Land. In: Die Schweizer Gemeinde 47(2010), 3, S. 11. #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 9 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG kooperationsprojekten notwendig. Dabei gilt es, im Rahmen der Fördervergabe durch die Länder die Anreize für Gemeindekooperationen deutlich auszubauen. Gleichzeitig sind die bestehenden Förderungen der kleinteiligen Gemeindestrukturen abzuschwächen. Nachfolgend werden zwei mögliche Vorgehensweisen zur Förderung von Gemeindekooperationen dargestellt. „Die Anreize für Gemeindekooperationen müssen erhöht werden.“ 3URMHNW¿QDQ]LHUXQJQXUDXI Kleinregionsebene Eine sehr weitgehende Möglichkeit ist die Schaffung von Kleinregionen, welche für die (UIOOXQJYRQ]XYRUGH¿QLHUWHQ$XIJDEHQ zuständig sind. Bestimmte Projekte können daher nur mehr durch eine Kleinregion, jedoch nicht mehr von einer einzigen Gemeinde realisiert werden. Dabei ist die folgende Vorgehensweise zweckmäßig:5 • 6FKDIIHQYRQ.OHLQUHJLRQHQ Eine Region muss mindestens 5.000 EW umfassen. • )HVWOHJHQYRQ$XIJDEHQZHOFKHYRQ.OHLQUHJLRQHQZDKUJHQRPPHQZHUGHQ Man denke hier an die Bereiche Schulen, Kinderbetreuung, Standesamt, Sport- und Kultureinrichtungen, Feuerwehren. Dies kann jedoch auch bis zu einer gemeinsamen Verwaltung innerhalb der Kleinregion führen. • $QSDVVHQGHU)|UGHUXQJVULFKWOLQLHQ Die GH¿QLHUWHQ$XIJDEHQZHUGHQQXUJHI|UGHUW wenn diese von einer Kleinregion oder einer Gemeinde über 5.000 EW ausgeführt werGHQ(QWVSUHFKHQGH0LWWHOÀLHHQGDKHUQXU mehr der Kleinregion, nicht aber der einzelnen Gemeinde zu. Wichtig hierbei ist, dass Kleinregionen nach funktionalen Kriterien geschaffen werden müssen und nicht nach politischen Kriterien, z.B. bedarf es auch bezirks- oder sogar länderübergreifender Kleinregionen. Verstärkte Förderung von Gemeindekooperation Eine weitere Variante – welche bereits jetzt in den Ländern in unterschiedlichem Ausmaß implementiert ist – besteht darin, die Förder- 5 Vgl. dazu auch die Überlegungen zum Projekt Regionext von Klaus Wirth (Wirth, Klaus: Projekt Regionext. Bericht zum Teilprojekt: Einschätzungen zum bisherigen Konzept – externe Kurzevaluierung. KDZ Studie. Wien 2007). 10 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG höhe für Projekte merkbar zu erhöhen, wenn diese als Kooperationsprojekt umgesetzt werden. Entsprechende Regelungen sollten in all jenen Aufgabenbereichen integriert werden, in denen eine Gemeindekooperation ZLUWVFKDIWOLFKH(I¿]LHQ]RGHU4XDOLWlWVVWHLJHrungen verspricht. (LQHZHLWHUH0|JOLFKNHLWLVWYHUSÀLFKWHQG festzulegen, dass bei zukünftigen Investitionen, die in irgendeiner Weise vom Land PLW¿QDQ]LHUWZHUGHQXQGHLQHQEHU|UWOLFKHQ (IIHNWKDEHQYRQGHQ*HPHLQGHQYHUSÀLFKtend auch die Prüfung einer Kooperationslösung eingefordert wird. Die Gemeinden müssen daher den Nachweis erbringen, dass eine Kooperation gegenüber anderen Lösungen nicht vorteilhaft ist. Fazit Das derzeitige Transfersystem zwischen Ländern und Gemeinden unterstützt die sehr kleinteiligen Strukturen der Gemeinden, in GHPNOHLQHXQG¿QDQ]VFKZDFKH*HPHLQGHQ besonders gefördert werden. Gemeindekooperationen werden hierbei in den einzelnen Bundesländern in sehr unterschiedlichem Ausmaß gefördert. Damit wird deutlich, dass in den Bundesländern verstärkt auf Anreizwirkungen gesetzt ZLUGZHOFKHLQVEHVRQGHUHNOHLQHXQG¿QDQ]schwache Gemeinden dazu motivieren soll, Gemeindekooperationen einzugehen. Solange jedoch mit dem gesamten Transfersystem nach wie vor eine starke Förderung kleiner XQG¿QDQ]VFKZDFKHU*HPHLQGHQHUIROJWLVW fraglich, inwieweit die Anreize ausreichen, um tatsächlich die Gemeinden dazu zu motivieren, verstärkt Gemeindekooperationen einzugehen und um tatsächlich Einsparungen zu erzielen. Der Rückbau der Förderung von kleinen Gemeinden bei gleichzeitigem Ausbau der Förderungen bei Gemeindekooperationen erscheint daher zweckmäßig. < Kommentar senden VORANKÜNDIGUNG KDZ SEMINAR Führungskompetenz in schwierigen Situationen 14.-15.11.2011, Waidhofen/Ybbs, Hotel Das Schloss an der Eisenstraße )KUXQJVNUlIWHVHKHQVLFKLP$UEHLWVDOOWDJKlX¿JZLGHUVSUFKOLFKHQ(UZDUWXQJHQ=LHOHQ und Anforderungen gegenüber und erleben dabei immer wieder Situationen, in denen die eingesetzten Führungsinstrumente und Kommunikationstechniken nicht zum gewünschten Ergebnis führen. In diesem Workshop werden Handlungsansätze und -strategien vermittelt, mit deren Hilfe die TeilnehmerInnen ihr bisheriges Handlungsrepertoire um wirkungsvolle Handlungsalternativen erweitern, um schwierige Situationen künftig besser zu meistern. Schwerpunkte: • • • :LHUHDJLHUHLFKLQVFKZLHULJHQ6LWXDWLRQHQ"±5HÀH[LRQGHVHLJHQHQ)KUXQJVVWLOV Führung als herausfordernde Aufgabe 3UREOHPHO|VHQ.RQÀLNWHEHZlOWLJHQ(QWVFKHLGXQJHQWUHIIHQ Handwerkszeug für die Führung Situationsgerechte Auswahl und Anwendung von Führungsinstrumenten und Kommunikationstechniken • Beratung von Praxisfällen der TeilnehmerInnen, Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten Vortragende: Mag. Irene Sachse, M.Ed. (Organisationsberaterin und Trainerin) Information/Anmeldung: Detaillierte Informationen erhalten Sie unter http://www.kdz.or.at/seminare #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 11 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Die Gebietsgemeinde Sicherung kommunaler Bürgernähe – Die Idee der Gebietsgemeinde im vergleichenden Kontext von Johannes Schmid B ereits seit Jahrzehnten werden vermehrt grundlegende strukturelle Änderungen im kommunalen Gefüge eingefordert. Aktuell wird diese Diskussion im Bundesland Steiermark geführt.1 Nach Meinung des Verfassers gibt es jedoch auch im bestehenden Verfassungstext Regelungen, die eine strukturelle Weiterentwicklung der kommunalen Gebietskörperschaften ermöglichen. AD PERSONAM Dr. Johannes Schmid studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und war von 1995 bis 2006 Leiter des Verwaltungsdienstes in der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram. Seit 2007 leitet er das Rechtsreferat im Generalsekretariat des Österreichischen Städtebundes. Zu seinen Aufgaben- und Arbeitsschwerpunkten zählen die Bereiche: rechtliche Angelegenheiten, Gemeinde- und Verfassungsrecht, Daseinsvorsorge, Geschäftsleitung und Hauptausschuss sowie Datenschutz. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang Art. 120 B-VG. Dieser Artikel wurde aus verschiedenen Gründen stets „angefeindet“, er wurde politisch kontrovers diskutiert und fristet nunmehr seit über 90 Jahren ein rechtliches „Schattendasein“. Nach Meinung des Verfassers könnte dieser Artikel die Lösung so mancher kommunaler Strukturprobleme bedeuten. Eine Aktivierung des Art. 120 B-VG wäre geeignet, Lösungsvarianten gerade für den Bereich der Kommunalkooperationen aufzuzeigen. 1 Vgl. dazu: Gemeinden sollen zusammengelegt werden: Aus 542 steirischen Gemeinden könnten weniger werden. APA-Pressemeldung vom 16.12.2010. 2 Vgl. dazu: Wikipedia: Bildung von Verbandsgemeinden. In: http://www.vgv-daun.de/InternetDeutsch/nav/395/395547602112-711e-395d-0164c48b23a9.htm [Download: 17.07.2011]. 12 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 Die Verbandsgemeinden in Deutschland In der Vergangenheit ist man auch in der Mehrzahl der deutschen Bundesländer davon ausgegangen, dass Gemeindezusammenlegungen nicht zielführend sind. Vielmehr ging man hier den Weg, die einzelnen Ortsgemeinden selbständig zu belassen. Ihnen wurde ein bedeutender Teil ihrer ursprünglichen Aufgaben weiterhin zugesprochen und weitere Aufgaben auf eine neu zu bildende, so genannte Verbandsgemeinde, übertragen. Diese Verbandsgemeinden wurden als stark genug angesehen, bestimmte, gesetzlich festgelegte, Aufgaben für alle beteiligten Gemeinden zu übernehmen und damit den BürgerInnen die gewünschte bürgernahe Verwaltung anzubieten. Mit Bildung der Verbandsgemeinden konnten Aufgaben (aus der Landeskreisebene) wirksam und zur sachgerechten Erledigung auf die kommunale Ebene übertragen werden.2 Die Gebietsgemeinde in Österreich – Ist-Stand und Ausblick Auf der Ebene der Bezirke ist die Zusammenfassung von Ortsgemeinden zu Gebietsgemeinden und deren Einrichtung nach dem Muster der Selbstverwaltung im geltenden Art. 120 B-VG enthalten. Dieser hat allerdings bis zum heutigen Tag keine Umsetzung erfahren. Begründet liegt dieser Umstand v.a. darin, dass sich die politischen Parteien bis zum heutigen Tag nicht auf eine konkrete Organisationsform auf der Ebene der Bezirke einigen konnten. Vielmehr wurde die aus der Monarchie überkommene monokratische Struktur der Bezirkshauptmannschaft beibehalten. Weiters war vorgesehen, dem GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Abb. 1: Teil der ersten Seite der Beschlussurkunde über die Bundesverfassung von 1920 4XHOOHKWWSZZZSDUODPHQWJYDW322/ %,/'(5BMSJ >'RZQORDG@ die Integration der BürgerInnen in ihren bisherigen Gemeinden zu beseitigen. Am 1. Oktober 1968 trat die Verbandsgemeindeordnung (als Teil B des Selbstverwaltungsgesetzes) in Kraft. Entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen sollte eine solche Verbandsgemeinde mindestens 7.500 EW haben und nach Möglichkeit sei eine höhere Einwohnerzahl anzustreben. Bezirkshauptmann eine von der Bevölkerung gewählte Bezirksvertretung beizugeben, welche bis zum heutigen Tage nicht eingerichtet wurde. Die Errichtung von Gebietsgemeinden nach dem Muster der Selbstverwaltung im Sinne des Art. 120 B-VG erweist sich von vornherein nur dann als zweckmäßig, wenn den Gebietsgemeinden ein über den bestehenden Aufgabenbereich der Bezirkshauptmannschaft hinausgehender Wirkungsbereich übertragen wird. In Frage kommen dafür wohl v.a. politische Verwaltungsaufgaben, die heute von den Ländern und Gemeinden mit ihren gewählten Organen wahrgenommen werden. Verbandsgemeinden in RheinlandPfalz und Sachsen-Anhalt Im Jahr 1965 setze die Landesregierung von Rheinland-Pfalz eine Kommission zur „Stärkung der Verwaltungskraft der Gemeinden“ ein. Zielsetzung war es, die Verwaltungskraft der Gemeinden zu stärken und zu gleichwertigen, in sich ausgewogenen, Lebensverhältnissen sowohl im ländlichen Raum als auch zwischen Stadt und Land beizutragen, ohne Ein bestimmter Aufgabenbereich wurde den Verbandsgemeinden im Gegensatz zu den Gemeinden, verfassungsrechtlich nicht zugewiesen. Er wurde vielmehr im Wesentlichen gesetzlich bestimmt. Zusätzlich wurde im Jahr 1973 eine landeseinheitliche Regelung getroffen, nach der die Verbandsgemeinden solche gemeindlichen Aufgaben wahrneh- „Gebietsgemeinden bringen Qualitätsverbesserungen und Optimierungen in der Verwaltung.“ men, die unter den gewandelten Verhältnissen die Leistungs- und Verwaltungskraft der einzelnen Ortsgemeinden übersteigen oder deren gemeinsame Erfüllung im öffentlichen Interesse geboten ist. Trotz dieses Aufgabenübergangs verblieb den Ortsgemeinden nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 27. Januar 1984 eine nach Anzahl und Gewicht bedeutsame Sachkompetenz, so dass der Kernbereich des Selbstverwaltungsrechtes der Ortsgemeinden nicht berührt wurden.3 > 3 In diesem richtungsweisenden Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes wurde ausgesprochen, ob und in welchem Umfang sich Ortsgemeinden unter Berufung auf ihr Selbstverwaltungsrecht nach Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG gegenüber Verbandsgemeinden auf den Erhalt einer Kernkompetenz berufen können. #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 13 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG ! " !%! ' & !%! Abb.2: Die Kommunen in Rheinland-Pfalz 4XHOOHKWWSZZZUOS GHW\SRWHPSSLFV HHIMSJ >'RZQORDG@ # !%! $' & !%! # # !%! Verbandsgemeinden haben eine gewählte Gemeindevertretung (Verbandsgemeinderat) und eine eigene Verwaltung (Verbandsgemeindeverwaltung) mit einem/r hauptamtliche/n Bürgermeister/in an der Spitze. Der/ Die Bürgermeister/in einer Verbandsgemeinde kann in Personalunion zugleich ehrenamtliche/r Bürgermeister/in einer Ortsgemeinde sein. „Verbandsgemeinden berühren nicht das Selbstverwaltungsrecht der Ortsgemeinden.“ Im Bundesland Rheinland-Pfalz haben sich 91 Städte und 2.167 Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte in 163 Verbandsgemeinden zusammengeschlossen.4 Im Bundesland Sachsen-Anhalt können seit dem 1. Juli 2009 Verbandsgemeinden zwischen 3 und 8 Mitgliedsgemeinden mit insgesamt mindestens 10.000 EW bezogen auf den 31. Dezember 2005 haben. Ausnahmen sind dabei möglich, wenn sich das Gebiet in einer dünn besiedelten Region EH¿QGHW Die Verbandsgemeinden im Bundesland Sachsen-Anhalt haben einen direkt gewählten Verbandsgemeinderat und eine/n Verbandsgemeindebürgermeister/in. Die Mitgliedsgemeinden mit jeweils mindestens 1.000 EW bleiben rechtlich eigenständig. Es gibt 18 Verbandsgemeinden, in denen sich 20 Städte und 95 Gemeinden zusammengeschlossen haben.5 Die deutsche Funktional- und Gebietsreform aus heutiger Sicht Die Einführung der Verbandsgemeinden wurde als Alternative zur Großgemeinde gesehen, bei der die einzelnen Gemeinden aufgelöst und zu einer Einheit zusammengeschlossen wurden. Die gesetzliche Bildung von Großgemeinden schien den damals Verantwortlichen nicht der richtige, vernünftige und beste Weg zu sein; von der freiwilligen Möglichkeit, Einheitsgemeinden zu bilden, wurde nur vereinzelt Gebrauch gemacht. Vielmehr wurde, um eine einheitliche Verwaltungsreform auf der untersten Ebene zu gewährleisten, die Verbandsgemeinde gebildet und so gestärkt, dass sie in die Lage 4 Vgl. dazu: Wikipedia: Verbandsgemeinde (Rheinland-Pfalz). In: http://de.wikipedia.org/wiki/Verbandsgemeinde_(Rheinland-Pfalz) [Download: 17.07.2011]. 5 Vgl. dazu: Wikipedia: Verbandsgemeinde (Sachsen-Anhalt). In: http://de.wikipedia.org/wiki/Verbandsgemeinde_(Sachsen-Anhalt) [Download: 17.07.2011]. 14 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG versetzt wurde, Aufgaben für mehrere Gemeinden zu übernehmen und damit den BürgerInnen eine bürgernahe Verwaltung anzubieten. Den nach wie vor selbständigen Gemeinden ist ein bedeutender Teil der ursprünglichen Aufgaben verblieben, um die in den Gemeinden vorhandene Bereitschaft zu ehrenamtlichen Mitarbeit nicht zu zerschlagen. Die mit der Bildung und dem Neuzuschnitt der Verbandsgemeinden verbundenen einschneidenden Reformen haben die Zustimmung in der Bevölkerung der gegenständlichen Bundesländer gefunden, wenn auch mancherorts noch einige Jahre ein „Grollen nachgewirkt hat“. Durch die Einrichtung der Verbandsgemeinde und das gleichzeitige Festhalten an der Ortsgemeinde ist eine wichtige Voraussetzung für die Bürgernähe der Verwaltung geschaffen worden. Ortsansässigkeit der MandatsträgeU,QQHQ2UWVQlKHGHU(QWVFKHLGXQJV¿QGXQJ und vielfacher Zugang zu ehrenamtlichen Mitwirkungsmöglichkeiten helfen den Bürger,QQHQVLFKPLWLKUHU*HPHLQGH]XLGHQWL¿]LHren und sich dort wohl zu fühlen. Dies ist ein Beitrag, das Vertrauen der BürgerInnen in die Verwaltung, zur Gemeinde und letztlich zum Staat zu erhalten. Mit Bildung der Verbandsgemeinden wurde eine Ebene geschaffen, auf die Aufgaben (aus der Landeskreisebene) wirksam und zur sachgerechten Erledigung übertragen werden konnten. Diese Übertragung von Befugnissen macht die Zielsetzung größtmöglicher Bürgernähe besonders deutlich. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass eine weitere Aufgabendelegation auf die Verbandsgemeinde nur tragbar ist, wenn den Verbandsgemeinden die hierzu notwendigen Mittel im Wege des Finanzausgleichs zur Verfügung gestellt werden. Analyse der Ergebnisse Eine Zusammenlegung von Gemeinden lässt nach den im Ausland gemachten Erfahrungen keine wesentlichen Einsparungen an Verwaltungsaufwand, wohl aber eine bessere Wahrnehmung (zentralörtlicher) Funktionen und Qualitätsverbesserungen in der Verwaltung erwarten. Dabei ist auch zu beobachten, GDVVKlX¿JQLFKWQXUGLH4XDOLWlWYRQ'LHQVWleistungen, sondern durch Nivellierung nach oben auch die Quantität des Leistungsangebots erhöht wird. In der Praxis kommt es dabei KlX¿JOHGLJOLFK]XHLQHU=XVDPPHQIKUXQJ der Gemeindeorgane und der Verwaltung. In den einzelnen Ortsteilen bleiben die gewohnten Strukturen an Gemeinschaftseinrichtungen sowie Vereinen erhalten. Die in dieVHP=XVDPPHQKDQJKlX¿JJHIRUGHUWH9LHOIDOW bleibt daher im Wesentlichen bestehen. „Das anfängliche Grollen der BürgerInnen hat letztendlich zu einer allgemeinen Zustimmung gefunden.“ Die Einführung der Gebietsgemeinde sollte als zusätzliche Alternative zur Gemeindefusion gesehen werden. Es ist somit nicht mehr erforderlich, einzelne Gemeinden aufzulösen. Vielmehr ist es durch die Gebietsgemeinde möglich, die kommunalen Gebietskörperschaften zu stärken und denQRFKHLQHJURÀlFKLJH9HUZDOWXQJVUHIRUP auf dieser Ebene zu gewährleisten. Durch einen Zusammenschluss zu Gebietsgemeinden werden (Orts-)Gemeinden in die Lage versetzt, einerseits zusätzliche Aufgaben zu übernehmen und andererseits trotzdem ihren BürgerInnen eine bürgernahe und effektive Verwaltungsebene anzubieten. Den nach wie vor selbständigen (Orts-) Gemeinden mit selbständigen BürgermeisterInnen und GemeinderätInnen verbleibt ein bedeutender Teil ihrer ursprünglichen und unmittelbaren Aufgaben erhalten. Dadurch wird die in den Gemeinden vorhandene Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit nicht beeinträchtigt. < Kommentar senden #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 15 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Kleinregionale Verwaltung Gedanken zur Zukunft der Gemeinden von Markus Hödl N ach der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die öffentlichen Haushalte im Allgemeinen und die kommunalen Budgets im Besonderen zu sanieren. Dabei geht es nicht nur um die Auswirkungen dieser jüngsten Krise, sondern auch um strukturelle, seit langer Zeit EHNDQQWH'H¿]LWHLP|IIHQWOLFKHQ6HNWRU AD PERSONAM Mag. (FH) Markus Hödl ist seit Februar 2011 Amtsleiter der steirischen 2.000-Einwohnergemeinde Allerheiligen im Mürztal und war davor acht Jahr Mitarbeiter des KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung. In der Praxis sieht das so aus: der Baureferent erledigt ebenfalls sämtliche Sozialangelegenheiten, die Viehzählung, organisiert Wildbachbegehungen und kümmert sich um die Telefonvermittlung. Die Buchhalterin hat das Rechnungswesen über, dazu Staatsbürgerschaftsangelegenheiten, Meldewesen, Fundamt, Ehrungen und die Müllsackausgabe. Im Sekretariat erbringt eine Halbtagskraft allgemeine Schreibarbeiten, die Personalverwaltung, betreut das Standesamt und ist für die Mehrzweckhalle zuständig. Diese historisch gewachsene und organisatorischpersonell bedingte Aufgabenverteilung hat Vor- und Nachteile. Teambuilding in kleinen Gemeinden? Besonders anschaulich lassen sich die kommunalen Probleme anhand der aktuellen Diskussionen in der Steiermark zeigen. Die Gemeindestrukturen sind kleinteilig wie kaum wo in Österreich: rund 1,2 Mio. SteirerInnen verteilen sich auf 542 Gemeinden. Somit ist in der Steiermark die Gemeindestrukturreform von besonderer Dringlichkeit und Wichtigkeit. Die aktuelle Diskussion über die Zukunft der steirischen Gemeinden ist jedoch YLHOVFKLFKWLJHUDOVGLH¿QDQ]LHOOH'LPHQVLRQ es zeigt. Facetten aus dem kommunalen Arbeitsalltag gilt es vermehrt zu beleuchten, was nachfolgende Überlegungen versuchen. Als ein zentrales Problem erscheint mir der Grundsatz der Einheitsgemeinde: Jede kommunale Verwaltung muss, unabhängig von der Größe der Gemeinde, dieselben Aufgaben erledigen. Der Unterscheid besteht darin, dass in kleineren Gemeinden nicht für jede Aufgabe (z.B. Bauamt) ein eigenes Team vorhanden ist. So müssen einige wenige MitarbeiterInnen ein umfangreiches Bündel an zum Teil sehr heterogenen Aufgaben erledigen. 16 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 Einerseits weiß jede/r MitarbeiterIn über alle Gemeindeangelegenheiten grundsätzlich Bescheid und jede/r Einzelne ist für sich kompetent. Auch sind die BürgerInnen mit „ihren“ Gemeindebediensteten vertraut und können individuell betreut werden. Andererseits kann die heutzutage unabdingbare Fachkompetenz zur Aufgabenbearbeitung nur punktuell erarbeitet werden, da entsprechende Mindestfallzahlen fehlen und Fallbearbeitungen, die nicht der alltäglichen Routine entsprechen, zunehmend schwierig werden. Zu bedenken ist auch, dass in größeren Organisationen das Prinzip „Teamarbeit“ von essentieller Bedeutung ist. Kaum jemand kann heutzutage die zunehmende Dynamik hinsichtlich der Quantität und Qualität der Arbeit alleine erledigen. In einem gut funktionierenden Team lassen sich Arbeitsspitzen und immer komplexer werdende SachverKDOWHHI¿]LHQWHUXQGHIIHNWLYHUEHDUEHLWHQ Darüber hinaus bedarf die tägliche Arbeit ebenso wie herausfordernde AufgabenVWHOOXQJHQHLQHU5HÀH[LRQGHV$UEHLWVHU GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG gebnisses im Team, um aus dem eigenen Tun lernen zu können. Aber wie soll das in einer kleinen Gemeindeverwaltung mit drei oder vier Bediensteten (manche davon Teilzeitbeschäftigte) und völlig unterschiedlichen Aufgabengebieten, Ausbildungen und Kompetenzen gelingen? Diese unterschiedlichen Facetten der internen Organisation sind um externe Aspekte zu ergänzen: Kleine Einheiten können geringere Öffnungszeiten und in Zeiten mit Abwesenheiten durch Urlaub, Krankenstand u.ä. nur mehr reduzierte bzw. teilweise keine Leistungen anbieten. Was passiert etwa, wenn die einzige Person mit Kenntnissen zu Bauverfahren im Allgemeinen wie auch im Speziellen (konkretes Verfahren) plötzlich drei Wochen ausfällt? Kleinregionale Verwaltungsstrukturen All diese Aspekte sollten neben der Frage Ä:HOFKH*U|HHLQHU*HPHLQGHLVWDPHI¿]LHQtesten?“ mit diskutiert werden. Eine Kennzahl zur „richtigen Gemeindegröße“ wird es meines Erachtens ohnehin nie geben. Allerdings sollte daraus nicht die Schlussfolgerung gezogen werden, alles so zu belassen, wie es ist. Vielmehr bedarf es inhaltlicher Diskussion ohne Tabus darüber, wie kleinregionale VerwaltungsVWUXNWXUHQDPHI¿]LHQWHVWHQXQGHIIHNWLYVWHQ aufgebaut werden und dann entsprechend qualitativ hochwertig zu möglichst geringen Betriebskosten funktionieren können. Ich denke, es gilt, die wesentlichen Vorteile einer neuen, kleinregionalen Verwaltungsstruktur herauszuarbeiten und vorausschauend Lösungsansätze ohne Tabus zu suchen. Welche Gemeindegröße ist die ideale? • Wie können ländliche Regionen, die vom GHPRJUD¿VFKHQ:DQGHOEHVRQGHUVEHWURIfen sind, ihre Zukunft gestalten? Es scheint nur von kurzfristiger Wirkung zu sein, wenn sich die Gemeinden mit ihren örtlichen Ent- wicklungskonzepten zu positionieren versuchen, dies aber allzu oft auf Kosten der Nachbargemeinde geht. • Wie kann Identität gewahrt werden, ohne darin nur das eigene Gemeindeamt zu sehen? Identität liegt wohl eher in dem, was die Gemeinde, Kleinregion, Region ausmacht und nicht darin, wo und von wem die entsprechenden Verwaltungsaufgaben erledigt werden. • Wie können Gemeinden abseits der großen Ballungsräume das anbieten, was künftig zum Alltagsleben gehört (z.B. Ausbau der Kinderbetreuung, Versorgung mit HighSpeed-Internet, Sozialarbeit)? Unbestritten ist, dass es für die Lösung dieser „Die Herausforderungen an die Gemeinden werden zunehmend größer.“ komplexen Herausforderung eine Bündelung der Kräfte in einer Kleinregion braucht. Und die organisatorischen Grundlagen und Strukturen müssen so gestaltet sein, dass diese .UlIWHEQGHOXQJHI¿]LHQWEHLJOHLFK]HLWLJ bestmöglichen Ergebnissen und nachhaltigem Wirkungen möglich ist. Neue Strukturen, neue Qualität, weniger Kosten Tabulose Diskussion heißt aber auch, den BürgerInnen von Beginn an konkrete Tatsachen auf den Tisch zu legen. Denn die Vorteile einer neuen Verwaltungsstruktur werden sehr bald für die Bevölkerung spürbar und damit die unbestritten auch vorhandenen Nachteile, wie weitere Wege, kompensieren: • qualitativ hochwertigere und juristisch haltbare Auskünfte des Gemeindekompetenzcenters einer Kleinregion (z.B. Bauverwaltung); > #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 17 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG • ausgedehnte Öffnungszeiten in den dezentralen Servicestellen (derzeitige Gemeindeämter); HI¿]LHQWHUHU0LWWHOHLQVDW]LPODXIHQGHQ Betrieb, etwa durch gemeinsame Beschaffungen (kleinere Preise für größere Mengen); • Ende des „Gemeindekanibalismus“ durch kompetente, kleinräumig abgestimmte (Raum-)Planung, (die Einkaufszentren auf der grünen Wiese vor den Toren der Nachbargemeinden führen zum Ende der Nahversorgerstruktur in den Dörfern und Innenstädten); • betriebswirtschaftliche Kompetenzen bleiben bisher bei traditionell ausgebildeten Gemeindebediensteten auf der Strecke und würden künftig etwa bei den Gebührenhaushalten zu mehr Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit führen; • größere Teams erhöhen die Flexibilität und schaffen organisatorische Spielräume – beispielsweise wäre die Kinderbetreuung während der Ferienzeiten auch im ländlichen Raum möglich, was derzeit meist an den kleinteiligen (ein-, zweigruppigen) Kinderbetreuungseinrichtungen scheitert. All diese Aspekte gilt es neben den zunehmend im Mittelpunkt stehenden Finanzierungsfragen mitzuberücksichtigen. Darüber hinaus sei angemerkt, dass in den meisten österreichischen Gemeinden nicht die Frage der Größe und Struktur der politischen Gemeinde zu klären wäre, sondern im Wesentlichen jene der Verwaltungsgemeinde. Ob fünf Gemeinden jeweils eine/n eigene/n BürgermeisterIn und Gemeinderat haben oder ob für sie insgesamt ein/e BürgermeisterIn mit Gemeinderat und eventuell OrtsvertreterInnen gibt, ist wirtschaftlich gesehen weniger relevant. Entscheidend ist, die Verwaltungsstrukturen zu bündeln. Und wie diese Strukturbereinigung genannt wird, LVWY|OOLJQHEHQVlFKOLFK,FKSHUV|QOLFK¿QGH den Begriff der „kleinregionalen Verwaltung“ durchaus zutreffend. Wenn gleich sich damit auch automatisch die nächste Frage nach der Struktur der Bezirksverwaltungen auftut. Aber auch in diesem Thema scheinen in der Steiermark Tabubrüche möglich – man denke an die bevorstehende Zusammenlegung der Bezirkshauptmannschaften Judenburg und Knittelfeld. In der Steiermark sind die Diskussionen jedenfalls spannend und zukunftsweisend geworden. Und das ist gut so. < Kommentar senden 18 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Fit für die Zukunft Ein „Konvent“ zur Reform der Kärntner Gemeinden E ntscheidend für das Gelingen des Kärntner Reformkonvents wird es sein, ein Gesamtpaket an Maßnahmen und Reformvorschlägen vorzulegen, welches – einen entsprechenden Reformwillen vorausgesetzt – von einem breiten Grundkonsens der politischen EntscheidungsträgerInnen im Land getragen wird und die dem Konvent vorgegebenen Aufgaben erfüllt. AD PERSONAM Mag. Dr. Daniela Ebner ist Mitarbeiterin in der Abteilung 3 – Kompetenzzentrum Landesentwicklung und Gemeinden im Amt der Kärntner Landesregierung. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen: Initiierung, Abwicklung und Koordination von kommunalen Reformprojekten, Innovations- und Projektmanagement, Personalentwicklung in der öffentlichen Verwaltung sowie Verwaltungscontrolling und Benchmarking. Erwartungen an den Kärntner Reformkonvent Mit der Einrichtung eines „Kommunalen Reformkonvents“ im Oktober 2010 hat der Gemeindereferent, Landesrat Dr. Josef Martinz, den Grundstein für eine tiefgreifende Reorganisation der Kärntner Gemeinden sowie eine umfassende Modernisierung ihrer Aufgabenbesorgung gelegt. Die Konventsmethode erscheint als ein adäquates Instrumentarium, um vor dem Hintergrund der Diversität der Kärntner Gemeinden nachstehende Reformaufgaben zu erfüllen: • die Erhöhung der (I¿]LHQ] und (IIHNWLYLWlW GHUNRPPXQDOHQ$XIJDEHQEHVRUJXQJ sowie verstärkte :LUNXQJVRULHQWLHUXQJ; 19 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 von Daniela Ebner • die Lukrierung von (LQVSDUXQJVSRWHQ]LDOHQ und die (QWÀHFKWXQJ von 7UDQVIHU]DKOXQJHQ; • eine grundlegende $XIJDEHQUHIRUP und die 9HUVFKLHEXQJ von Kompetenzen durch eine Neuordnung der =XVWlQGLJNHLWHQ zwischen dem Land und den Gemeinden; • eine 'HPRNUDWLHIRUP mit der verstärkten (LQELQGXQJ GHU=LYLOJHVHOOVFKDIWdurch die Beteiligung an politischen Entscheidungen; • eine 2UJDQLVDWLRQVUHIRUP samt einer NeuGH¿QLWLRQGHV$XIVLFKWVEHJULIIHV; • die nachhaltige ,PSOHPHQWLHUXQJ der 6LFKWZHLVH der BürgerInnen in den Reformprozess. Der Konvent soll die Vorarbeiten dazu leisten, eine umfassende Reform der Gemeindeaufgaben bzw. der „Kärntner Allgemeinen Gemeindeordnung“ als zentrale Gemeindeorganisationsvorschrift zu bewältigen. Inhaltlich wird impliziert, dass die Ergebnisse der Beratungen des Konvents in einen NRQVHQV IlKLJHQ(QWZXUIHLQÀLHHQZHOFKHUGHU Willensbildung der zuständigen politischen Gremien (d.h., insbesondere des Kärntner Landtages und der Kärntner Landesregierung) unterzogen wird. Ausgestaltung und Zusammensetzung Schlüsselfaktoren für das Gelingen der Reformarbeit stellen die im Konvent agierenden Personen dar. Dabei muss sichergestellt werden, dass die eingebundenen EntscheidungsträgerInnen selbigen nicht dazu „missbrauchen“, eigene Vorstellungen > GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Experten-Plenum / Präsidium Arbeitsgruppen Finanzen Demokratiereform Organisationsreform Wirkungsorientierung Aufgabenreform ! Abb. 1: Struktur des Reformkonvents zu „deponieren“ oder bestimmte unbefriedigende Zustände aus reinem Partikularinteresse heraus „regeln zu lassen“.1 „Nachhaltige Entlastung der Kärntner Gemeinden und Reduzierung der Aufgaben.“ In struktureller Hinsicht wurde darauf Bedacht genommen, dass zur ergebnisorientierten Zusammenarbeit die politischen EntscheidungsträgerInnen hinreichend repräsentiert werden und am Konventsgeschehen selbst teilnehmen. Dem – für die Dauer eines Jahres angelegten – Konvent gehören rund 35 VertreterInnen an (der Gemeinde-, der Finanz- sowie der Sozialreferent des Landes; VertreterInnen des Kärntner Städte- bzw. Gemeindebundes 4XHOOH(LJHQH'DUVWHOOXQJ'DQLHOD(EQHU sowie der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und der Volksgruppe – jeweils mit Stimmrecht, sowie mit beratender Stimme: VertreterInnen der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der FH Technikum Kärnten sowie des IHS Carinthia, der Fachverband der leitenden Gemeindebediensteten Österreichs, FachbeamtInnen der Kärntner Landesregierung sowie AmtsleiterInnen und FinanzverwalterInnen der Kärntner Gemeinden), welche an quartalsmäßig statt¿QGHQGHQ3OHQXPVVLW]XQJHQWHLOQHKPHQ Neben einem kollegialen Leitungsgremium in Form eines Präsidiums – zur Bewertung der Tragfähigkeit und Durchführbarkeit der Ergebnisse – wurden zur eigentlichen „Themenbearbeitung“ entsprechende Arbeitsgruppen gebildet, um in selbigen konkrete Reformansätze zu erarbeiten. 1 Vgl. dazu: Lienbacher, Georg: Verfassungsreform durch Konventsmethode. In: Journal für Rechtspolitik 13(2005), 1, S. 42-51, hier S. 47. #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 20 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Bürgerbeteiligung Um den Vorwurf der „fehlenden Bürgernähe“ abzuwehren, wurde ein Bottom up-Ansatz zur 6WlUNXQJGHU9RUVFKODJV¿QGXQJHWDEOLHUW0LW Fokus auf die lokale Ebene bei gleichzeitiger Beibehaltung landesweit relevanter Themenstellungen wird darin erstmals den GemeindebürgerInnen die Möglichkeit eröffnet, zu einer substanziell neuen Diskussions- bzw. Konsensform bei der Reform der Gemeindeaufgaben zu gelangen. Dies erfolgte in Form eines zeitlich vorgelagerten – und damit gegenwärtig bereits abgeschlossenen – Konsultationsmechanismuses mittels (moderierter) Dialoggruppen in rund einem Drittel der Kärntner Gemeinden. Im Zentrum standen dabei Fragen nach dem: • ÄZDV³ unter dieser Zivilgesellschaft zu verstehen ist, • ÄZLH³ diese entsprechend einbezogen werden kann und • ÄZHOFKH³ Hauptanliegen an die „Mustergemeinde“ herangetragen werden.2 hoch gesteckten Erwartungen handelt es sich dabei dennoch um ein „konstitutionelles Experiment“, welches zwar Erinnerungen an vorangegangene „große“ Konvente wach ruft, einen Vergleich mit diesen jedoch nur sehr begrenzt zulässt. Dem Kärntner Reformkonvent darf nicht die Bürde auferlegt werden, mit Vorbildern – wie etwa dem Europäischen Grundrechtekonvent, dem „Europäischen Verfassungskonvent“3 oder dem „ÖsterreichKonvent“4 – verglichen zu werden, welche „Erfolgreiche Arbeit im Interesse der BürgerInnen.“ unter völlig anderen Rahmenbedingungen gearbeitet haben und (mehr oder minder) erfolgreich waren, da er diesen (historischen) Vorbildern kaum gerecht werden kann. Was auch immer die Ergebnisse des Reformkonvents sein werden: sie werden in jedem Fall Grundlage für weitere Reformschritte in die Richtung einer nachhaltigen Entwicklung der Kärntner Gemeinden sein.5 Resümee Ein kommunaler Konvent als politische Reformstrategie entfacht (mediales) Interesse, wenn nicht sogar Euphorie. Trotz der :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQ¿QGHQ6LHXQWHU http://www.gemeindekonvent.at < Kommentar senden 2 Vgl. dazu: Kleger, Heinz: Der Konvent als Labor. Texte und Dokumente zum europäischen Verfassungsprozess. Münster 2005, S. 108. 3 Vgl. dazu: Dossi, Harald: Der EU-Grundrechtekonvent und der EU-Verfassungskonvent – Erfahrungen und Einsichten. In: Journal für Rechtspolitik 2003, S. 39ff. 4 Vgl. dazu: Neisser, Heinrich: Die Konventidee im Lichte soziokulturellen Wandels. In: Mantl-Festschrift 2004, S. 103ff. 5 Vgl. dazu: Lienbacher, Georg: Verfassungsreform durch Konventsmethode. In: Journal für Rechtspolitik 13(2005), 1, S. 42-51, hier S. 51. KDZ PRAXISPLANER 2011: ERWEITERETER HAUSHALTSCHECK Mit dem neuen KDZ Praxisplaner wird ein rascher, möglichst einfacher und doch aussagekräftiger Überblick über die finanzielle Situation einer Gemeinde unter Berücksichtigung der ausgegliederten Betriebe geschaffen. Der „Erweiterter Haushaltscheck“ übernimmt dabei in einem Excel-Tool einen automatischen Transfer der doppischen Rechnungsabschlüsse der ausgegliederten Betriebe in die Querschnittslogik der Gemeinden. Die AnwenderInnen des Tools können damit beurteilen, inwiefern die geplanten Investitionen und Tilgungen der Gemeinde und der ausgegliederten Betriebe aus Überschüssen des laufenden Betriebs möglich sind bzw. ob und in welchem Ausmaß eine Finanzierung durch Fremdkapital oder andere Kapitalquellen erforderlich ist. Zusätzlich dazu wird die Entwicklung von Vermögen und Schulden dargestellt und automatisch aufbereitet, aus welchen Quellen der Vermögenszuwachs der Vergangenheit finanziert wurde bzw. sich voraussichtlich finanzieren wird. Ferner wird dargestellt welche Vermögenspositionen im Detail in der Vergangenheit gewachsen sind bzw. zukünftig wachsen werden. Wenn Sie einen Überblick über die gesamthafte finanzielle Situation Ihrer Gemeinde unter Berücksichtigung der ausgegliederten Betriebe haben möchten, finden Sie den KDZ Praxisplaner „Erweiterter Haushaltscheck“ auf www.praxisplaner.at. Nähere Informationen: Manuel Köfel, [email protected] 21 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG +HUDXVIRUGHUXQJ 3ÀHJH¿QDQ]LHUXQJ Strukturreformen sind notwendig! von Manuel Köfel S WlGWHXQG*HPHLQGHQVLQGLQGHQ OHW]WHQ-DKUHQPLWPDVVLYVWHLJHQGHQ $XVJDEHQLP%HUHLFKGHU6R]LDOKLOIHXPODJH NRQIURQWLHUW%HLJOHLFK]HLWLJHP5FNJDQJ GHU(LQQDKPHQLP=XJHGHU)LQDQ]PDUNW XQG:LUWVFKDIWVNULVHLP=HLWUDXPELV ZXUGHQGLH¿QDQ]LHOOHQ6SLHOUlXPH ]%IUNRPPXQDOH,QYHVWLWLRQHQGDGXUFK LPPHUNQDSSHU'LH*HPHLQGHQZHUGHQGLH VHJURHQ7UDQVIHUVWHLJHUXQJHQLP%HUHLFK GHU6R]LDOKLOIHQLFKWPHKUODQJHNRPSHQVLH UHQN|QQHQVLHKHGD]X$EELOGXQJDXI 6HLWH Ursachen für die steigende Sozialhilfeumlage $OV*UXQGIUGLHVWHLJHQGH6R]LDOKLOIH XPODJHGHU*HPHLQGHQN|QQHQGLHDOOJH PHLQVWHLJHQGHQ6R]LDODXVJDEHQDQJHIKUW ZHUGHQGLHZLHGHUXPDXIGHQGHPRJUD ¿VFKHQ:DQGHOXQGJHVHOOVFKDIWOLFKH9HUlQ GHUXQJHQ]XUFNJHIKUWZHUGHQN|QQHQ 'LHVH7UHQGVEHZLUNHQGDVVYRUDOOHPGLH $XVJDEHQIUGLH3ÀHJHVWDUNVWHLJHQ'DVV „Der Pflegefonds bedeutet eine Entlastung, kann aber die starken Umlagensteigerungen nur teilweise ausgleichen.“ DEHUGLH*HPHLQGHQHEHQVRZLHGLH/lQGHU EHVRQGHUVVWDUNYRP]XVlW]OLFKHQ)LQDQ]LH UXQJVEHGDUIEHWURIIHQVLQGKlQJWPLWGHU XQ]XUHLFKHQGHQ9DORULVLHUXQJGHV3ÀHJH JHOGHV]XVDPPHQ 'DV3ÀHJHJHOGLVWHLQHEHGDUIVRULHQWLHUWH ¿QDQ]LHOOH8QWHUVWW]XQJYRQ3ÀHJH EHGUIWLJHQ]XU)LQDQ]LHUXQJYRQ3ÀHJHOHLV WXQJHQ(UVWZHQQHV3ÀHJHEHGUIWLJHQQLFKW PHKU]XPXWEDULVWGLH3ÀHJHDXVLKUHQHLJH QHQ¿QDQ]LHOOHQ0LWWHOQ]X]JOLFKGHV3ÀHJH JHOGHV]X¿QDQ]LHUHQZHUGHQVLHGXUFKGLH 6R]LDOKLOIHXQWHUVWW]W:lKUHQGGLH.RVWHQ GHU3ÀHJHVWHWLJVWHLJHQZXUGHGDV3ÀHJH JHOGLQGHQOHW]WHQ-DKUHQDEHUQLFKWLP V HOEHQ$XVPDDQJHSDVVW6RPVVHQGLH 3ÀHJHEHGUIWLJHQHLQHQLPPHUJU|HUZHU GHQGHQ7HLOGHU3ÀHJHNRVWHQDXVHLJHQHQ 0LWWHOQ¿QDQ]LHUHQ'DHLJHQH0LWWHO]XPHLVW QXUEHVFKUlQNWYRUKDQGHQVLQGXQGGXUFK GLH$EVFKDIIXQJGHU5HJUHVVSÀLFKW1DXFK N HLQH$QJHK|ULJHQ]XU3ÀHJH¿QDQ]LHUXQJ KHUDQJH]RJHQZHUGHQN|QQHQPVVHQ 3 ÀHJHEHGUIWLJHLPPHU|IWHUGXUFKGLH6R]L DOKLOIHXQWHUVWW]WZHUGHQ'LHVH8QWHUVWW ]XQJHUIROJWPHLVWLQ)RUPYRQ6DFKOHLVWXQ JHQHWZD=XVFKVVHIU+HLPSOlW]H .R)LQDQ]LHUXQJEHL0RELOHQ'LHQVWHQHWF ZHOFKHYRQGHQ/lQGHUQXQG*HPHLQGHQ]X ¿QDQ]LHUHQVLQG 'DV3ÀHJHJHOGKLQJHJHQLVWDOVUHLQH*HOG OHLVWXQJ]XYHUVWHKHQ'D*HOGOHLVWXQJHQLQ )RUPGHV3ÀHJHJHOGHVYRP%XQG¿QDQ]LHUW ZHUGHQZlKUHQG6DFKOHLVWXQJHQYRQGHQ /lQGHUQXQG*HPHLQGHQ]X¿QDQ]LHUHQVLQG ZLUGLQ$EELOGXQJDXI6HLWHGHXWOLFK ZDUXPGLH6R]LDODXVJDEHQGHU/lQGHUXQG *HPHLQGHQLQGHQOHW]WHQ-DKUHQVRVWDUN JHVWLHJHQVLQG'HU$QWHLOGHU6DFKOHLVWXQJV ¿QDQ]LHUXQJKDWVWHWLJ]XJHQRPPHQ ,P5DKPHQGHU5HJUHVVSÀLFKWZDUHQQDKHVWHKHQGH$QJHK|ULJH]%.LQGHUYHUSÀLFKWHWLP$XVPDLKUHU¿QDQ]LHOOHQ0|JOLFKNHLWHQ HLQHQ7HLOGHU3ÀHJHNRVWHQYRQ3ÀHJHEHGUIWLJHQ]XEHUQHKPHQ 22 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Abbildung 1: Entwicklung wesentlicher Positionen der laufenden Gebarung2; Summe Österreichischer Gemeinden; 2005 bis 2014 4XHOOH6WDWLVWLN$XVWULD*HPHLQGH¿QDQ]VWDWLVWLN.'=HLJHQH%HUHFKQXQJHQ)HEUXDU3URJQRVH %XQGXQWHUVWW]WGXUFK3ÀHJHIRQGV Zur Entlastung der Länder und Gemeinden VROOUFNZLUNHQGDEHLQÄ3ÀHJHIRQGV³ eingeführt werden. Dieser wird zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von GHQ/lQGHUQXQG*HPHLQGHQ¿QDQ]LHUW)U den Zeitraum 2011 bis 2014 sollen insgesamt ¼0LR]XU9HUIJXQJVWHKHQ)U LVW]%GLH$XVVFKWWXQJYRQ¼0LRDQ die Länder und Gemeinden vorgesehen, die wiederum zu einem Drittel von Ländern und *HPHLQGHQ¿QDQ]LHUWZHUGHQPVVHQ Netto verbleibt 2011 also ein Zuschuss von FD¼0LR,P9HUJOHLFKGD]X'LH7UDQVferzahlungen der Gemeinden an Träger des öffentlichen Rechts sind von 2010 auf 2011 XP¼0LRJHVWLHJHQGLH6R]LDOKLOIHXPODJHGHU*HPHLQGHQXPFD¼0LRXQG DOOHLQHGLHLQÀDWLRQVEHGLQJWH6WHLJHUXQJGHU 1HWWRDXVJDEHQGHU/lQGHUIU3ÀHJHXQG Betreuung würde von 2010 auf 2011 ca. ¼0LREHWUDJHQ3'HU3ÀHJHIRQGV bedeutet zwar für Länder und Gemeinden eine Entlastung, kann aber die überproportionalen Umlagensteigerungen der letzten Jahre nur teilweise kompensieren. 6WUXNWXUUHIRUP3ÀHJHDE 'LH(LQIKUXQJGHV3ÀHJHIRQGVLVWRKQHKLQ nur als Übergangslösung bis 2014 gedacht. 2014 soll im Zuge der Verhandlungen zum Finanzausgleich eine grundlegende StrukturUHIRUPLP%HUHLFKGHU3ÀHJH¿QDQ]LHUXQJ beschlossen werden. „Der Pflegefonds bedeutet eine Entlastung, kann aber die starken Umlagensteigerungen nur teilweise ausgleichen.“ In diesem Zusammenhang sollte grundsätzlich in Frage gestellt werden, welche Gebietskörperschaft für die Finanzierung GHU3ÀHJH]XVWlQGLJVHLQVROOXQGLQZHOFKHP$XVPDNQIWLJ3ÀHJHOHLVWXQJHQGXUFK GLH|IIHQWOLFKH+DQG¿QDQ]LHUWZHUGHQ > 2 Die Sozialhilfeumlage bestimmt maßgeblich die Entwicklung der „laufenden Transferzahlungen an Träger des öffentlichen Rechts (TdöR)“. Neben der Sozialhilfeumlage beinhalten die Transferzahlungen an Träger des öffentlichen Rechts noch die Krankenanstaltenumlage, die Landesumlage und sonstige Transferzahlungen. Seit 2009 wachsen die Transfers deutlich stärker als die Einnahmen aus Ertragsanteilen XQGYHUULQJHUQVRPLWGLH¿QDQ]LHOOHQ6SLHOUlXPHGHU|VWHUUHLFKLVFKHQ*HPHLQGHQ 9JOGD]X%LZDOG3HWHUXD3ÀHJHXQG%HWUHXXQJLQgVWHUUHLFKV6WlGWHQ6WDWXV4XR(QWZLFNOXQJXQG5HIRUPRSWLRQHQ*UXQGODJHQ papier zum Österreichischen Städtetag 2011 in St. Pölten. Wien, St. Pölten 2011., S. 77. #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 23 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG $EELOGXQJ(QWZLFNOXQJGHU$XVJDEHQGHV%XQGHVXQGGHU/lQGHULQGHU3ÀHJHYRUVRUJH4 4XHOOH0KOEHUJHU.QLWWOHU*XJHU)LQDQ]LHUXQJGHU3ÀHJHYRUVRUJH6%0$6.3ÀHJHYRUVRUJH%HULFKW GHU-DKUH.'=HLJHQH%HUHFKQXQJHQ N|QQHQ$XV6LFKWGHU9HUZDOWXQJVHI¿]LHQ] ist es sinnvoll, vom bisher dominierenden Verbundprinzip (alle Gebietskörperschaften ¿QDQ]LHUHQDOOH/HLVWXQJHQJHPHLQVDP stärker zu einem Trennprinzip überzugehen, wobei für jene Gebietskörperschaft, der die Finanzierungslast übertragen wird, eine „Die Pflege ist auf dem aktuellen Niveau wohl kaum zu finanzieren, ohne die Finanzierungsbasis zu verbreitern.“ XVUHLFKHQGH¿QDQ]LHOOH%DVLVVLFKHU]X D stellen ist (z.B. über den primären Finanzausgleich). Die daraus folgende TransferentÀHFKWXQJ]%GXUFK$EVFKDIIXQJGHU Sozialhilfeumlage) würde außerdem zu einem transparenteren System des Finanzausgleichs beitragen. Verantwortungen klar festlegen Ob die Kompetenz zur Steuerung und Finan]LHUXQJLP3ÀHJHEHUHLFKLP6XEVLGLDULWlWVprinzip auf Länderebene angesiedelt werden NDQQRGHUREHLQHHI¿]LHQWHUH6WHXHUXQJDXI Bundesebene erfolgt, bleibt bisweilen offen. Die Beantwortung dieser Frage hängt auch GDYRQDEREGLH3ÀHJH¿QDQ]LHUXQJZLHELVher auf Geldleistungen oder tendenziell auf Sachleistungen beruhen soll. (LQH*HOGOHLVWXQJV¿QDQ]LHUXQJZlUHLQHI¿ zienterer Form zentral durch den Bund möglich, z.B. über ein regelmäßig und angemesVHQYDORULVLHUWHV3ÀHJHJHOGZHOFKHVQXULQ sozialen Härtefällen durch die Sozialhilfe ergänzt wird. Mehrgleisigkeiten, wie sie bis ]XUDNWXHOOHQ5HIRUPQRFKEHLP/DQGHVSÀHgegeld vorherrschten und vom Rechnungshof bemängelt wurden5, sind dadurch zu verPHLGHQ'LH6DFKOHLVWXQJV¿QDQ]LHUXQJ könnte besser durch die Länder administriert werden, weil auch die Bedarfsplanung auf Länderebene angemessener erfolgen kann, als an zentraler Stelle im Bund. Es ist jedenfalls festzuhalten, dass es aufgrund der kleinteiligen Gemeindestruktur in Österreich kaum denkbar ist, die FinanzieUXQJXQG6WHXHUXQJGHU3ÀHJHGHQ*HPHLQden zu überlassen, wie es beispielsweise in Dänemark üblich ist. Die österreichschen *HPHLQGHQZlUHQHLQHUVHLWV¿QDQ]LHOOEHUIRUGHUWXQGDQGHUHUVHLWVLVWHLQHHI¿]LHQWH Bedarfsplanung, -steuerung, und -abstimmung in den kleinteiligen Strukturen in Österreich wesentlich herausfordernder6. 'HU$QVWLHJGHU*HOGOHLVWXQJHQ 3ÀHJHJHOGLVWKDXSWVlFKOLFKDXIGLHJU|HUH$Q]DKOGHU3ÀHJHJHOGEH]LHKHU,QQHQXQGQLFKWDXIHLQH JHQHUHOOH(UK|KXQJGHV3ÀHJHJHOGHV]XUFN]XIKUHQ 9JOGD]X'HU5HFKQXQJVKRI9ROO]XJGHV3ÀHJHJHOGHV %HULFKWGHV5HFKQXQJVKRIHV5HLKH1LHGHU|VWHUUHLFK:LHQ6 6 In Dänemark hat kaum eine Gemeinde weniger Einwohner als 20.000, während in Österreich 99 Prozent aller Gemeinden weniger als 20.000 EinwohnerInnen hat und fast 75 Prozent aller Gemeinden nicht mehr als 2.500 EinwohnerInnen aufweisen. 24 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 GRUNDLAGEN FÜR POLITIK UND VERWALTUNG Zusätzlicher Finanzierungsbedarf gegeben (VVFKHLQWXQEHVWULWWHQGDVVGLH3ÀHJHLQ Österreich auf dem aktuellen LeistungsQLYHDXZRKONDXP]X¿QDQ]LHUHQVHLQZLUG ohne die Finanzierungsbasis zu verbreitern. Konkrete Möglichkeiten dafür stehen fest und die Vor- und Nachteile der verschiedenen 9DULDQWHQ6WHXHUYV%HLWUDJV¿QDQ]LHUXQJ etc.) wurden bereits an anderer Stelle analysiert7. • Wird das Verbundprinzip bei der Leistungs¿QDQ]LHUXQJEHLEHKDOWHQRGHUZLUGYHUmehrt das Trennprinzip verfolgt? • Soll die öffentliche Hand künftig eher GeldOHLVWXQJHQ¿QDQ]LHUHQRGHUKDXSWVlFKOLFK ]XU6DFKOHLVWXQJV¿QDQ]LHUXQJEHUJHKHQ" • In welchem Ausmaß können zusätzliche Leistungen künftig überhaupt noch durch GLH|IIHQWOLFKH+DQG¿QDQ]LHUWZHUGHQ" • Aus welchen Quellen soll der steigende Finanzierungsbedarf gedeckt werden? Offene Fragen Es sind im Zuge einer umfassenden StrukturUHIRUPLP%HUHLFKGHU3ÀHJH¿QDQ]LHUXQJ also folgende Fragen im Rahmen des politischen Diskurses zu beantworten: Es ist jedenfalls mit Spannung zu erwarten, welche Entscheidungen in den Verhandlungen zum Finanzausgleich 2014 im =XVDPPHQKDQJPLWGHU3ÀHJHUHIRUP getroffen werden. < • Welche Gebietskörperschaft(en) trägt/ tragen künftig die GewährleistungsverantZRUWXQJXQG)LQDQ]LHUXQJVODVWGHU3ÀHJH" Kommentar senden 9JOGD]X)DPLUD0KOEHUJHU8OULNH0|JOLFKH:HJH]XU)LQDQ]LHUXQJGHU/DQJ]HLWSÀHJHLQgVWHUUHLFK,Q:,626 ANKÜNDIGUNG: ERSTE VERLEIHUNG DES CAF-GÜTELSIEGELS IN ÖSTERREICH Die BH-Zell am See erhält erstes CAF-Gütesiegel! Der CAF (Common Assessment Framework) ist das für die öffentliche Verwaltung Europas maßgeschneiderte QualitätsmanagePHQWV\VWHPXQG¿QGHWLQgVWHUUHLFKLQPHKUDOV|IIHQWOLFKHQ Institutionen seit über 10 Jahren Anwendung. Mit Ende 2010 wird mit dem CAF-Gütesiegel „Effektive CAF-User“ eine Bestätigung für die qualitätvolle CAF-Anwendung geboten. Damit werden die Leistungen der öffentlichen Verwaltung für die BürgerInnen noch weiter verbessert und der Nutzen des CAFs für BürgerInnen und Politik sichtbar gemacht. Personen von links nach rechts: Bezirkspolizeikommandant Obstlt. Arno Kosmata, Mag. Elisabeth Freiberger (Amt der Steiermärkischen Landesregierung), Amtsdirektorin RR Ursula Fehlinger (Studienbeihilfebehörde Wien), Mag. Thomas Prorok (KDZ), Bezirkshauptfrau HR Dr. Rosmarie Drexler, MSc Das erste CAF-Gütesiegel wird in Österreich an die Bezirkshauptmannschaft Zell am See verliehen. Im Sommer dieses Jahres fand das externe Feedbackverfahren durch die beiden erfahrenen CAF-Praktikerinnen Ursula Fehlinger (Studienbeihilfebehörde) und Mag. Elisabeth Freiberger (Land Steiermark) statt. Dabei wurde eine enorme Weiterentwicklung der BH-Zell am See im Sinne des Total Quality Managements durch eine korrekte Anwendung des Common Assessment Framework festgestellt. 'LHRI¿]LHOOH9HUOHLKXQJGHV&$)*WHVLHJHOVGDVIU]ZHL-DKUHJOWLJLVWZLUGGXUFK)UDX Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek im Herbst erfolgen. Detailierte Informationen zum CAF-Gütesiegel erhalten Sie unter http://www.caf-zentrum.at/de/caf-gütesiegel #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 25 BÜCHER: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE BÜRGERSERVICE GOVERNANCE INTEGRATION Grundlagen, Ausprägungen, Gestaltung, Potenziale Schwabe, Gerhard Practical ethics in public administration Geuras, Dean; Garofalo, Charles Migration & Integration: Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis %LIÀ*XGUXQ+UVJ Vienna: Management Concepts 2011, 3rd Ed., 432 S. ISBN 978-1-56726-295-7 A-504-180 5080 Bad Vöslau: Omninum KG 2010, ISBN 978-3-9502888-1-0 A-504-181 5081 Die meisten Menschen, die im öffentlichen Sektor arbeiten, wollen in ihrem Bereich das Richtige tun. Dieses Vorhaben ist in der Praxis jedoch meist schwierig umzusetzen. „Practical Ethics in Public Administration“ von Dean Geuras und Charles Garofalo – beide Professoren der Texas State University – bietet Werkzeuge, Techniken und Methoden an, um diese Herausforderung zu PHLVWHUQ'LHQXQLQGHUGULWWHQ$XÀDJH vorliegende Edition ermöglicht es Pro¿VDXVGHP|IIHQWOLFKHQ6HNWRU,QIRUmationen zu erhalten, um Probleme, GLHLP/DXIHGHVEHUXÀLFKHQ$OOWDJHV entstehen, mit mehr Selbstsicherheit und vor allem in einer ethisch vertretbaren Art und Weise lösen zu können. Die beiden Autoren bieten in ihrer Publikation, neben einer einführenden Darstellung zur Ethik im öffentlichen und privaten Sektor, einen kompakten Überblick über die neuen ethischen Fragen rund um öffentlich-private Partnerschaften sowie den Kontext der moralischen Kompetenz. Fallstudien, die sich auf alltägliche Probleme beziehen, ermöglichen Lösungsansätze für die praktizierenden, praktisch orientieren Public ManagerInnen von heute. Migration ist ein integraler Bestandteil der internationalen wirtschaftlichen Integration und trägt zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft bei. Um hierbei den sozialen Zusammenhalt zu fördern, ist es notwendig, in einen offenen Dialog zwischen Einheimischen und Zugewanderten einzutreten. VertreterInnen aus Wissenschaft und Forschung treten mit politischen EntscheidungsträgerInnen in einen Diskussions- und Gedankenaustausch, um unter anderem zu diskutieren, wie die Ressourcen von Zugewanderten und Einheimischen besser, wenn nicht sogar optimal genutzt werden können. Der vorliegende Sammelband enthält Beiträge zu diesen Dialogforen und beschäftigt sich mit den Schwerpunkten Bildung und Sprache, lebensbegleitendes Lernen und Migration, Wirtschaftskrise und ihr Effekt auf den Arbeitsmarkt, Migration aus Sicht der Gewerkschaften, Religion und Genderfragen, regionale Integration und Revitalisierung von Stadtteilen, Asylgesetzgebung und ihre Reformen in der Europäischen Union sowie Menschenhandel, die von renommierten FachautorInnen durchleuchtet werden. Die Publikation stellt somit ebenfalls einen (Teil-)Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis zum Thema Migration & Integration her. Berlin: Edition Sigma 2011, 319 S. E-government und die Erneuerung des öffentlichen Sektors, Bd. 11 ISBN 978-3-89404-841-9 A-401-367 5079 Renommierte WissenschaftlerInnen und erfahrene PraktikerInnen geben in diesem Band aus der Perspektive der E-Government-Forschung und angereichert durch viele konkrete Fallbeispiele einen umfassenden Überblick über Aspekte, Probleme und Lösungen zum Thema Bürgerservice. Das Buch beginnt mit einer verdichteten Analyse der Entwicklung von Bürgerservice, mit einem historischen Rückblick über das Spannungsfeld Politik und Verwaltung bis zur lebenslagenorientierten Strukturierung von Bürgerservice. Der zweite Teil stellt die verschiedenen Kanäle vor, über die Bürgerservice angeboten wird – von Online-Bürgerservice, über Bürgerservice am Telefon bis zu Bürgerservice vor Ort und Bürgerberatung 2.0. Im dritten Teil werden die zentralen Punkte bei der Umsetzung von Bürgerservice-Projekten beleuchtet, von der Bedarfsanalyse für Bürgerservice, über das konkrete „Engineering“ von Services bis zur Einführung von Bürgerdiensten. Im vierten Teil werden die Wirkungen und Potenziale des Bürgerservices diskutiert – Wirtschaftlichkeit, Organisationswandel, Bürgerkoproduktion mit dem Thema von Open Government. Es liegt ein umfassender Band vor, der sich fast ausschließlich mit der deutschen Situation beschäftigt, die bestehenden und publizierten österreichischen Erfahrungen zu dieVHP7KHPD¿QGHQOHLGHUNHLQHQ(LQgang, trotzdem ist der Band empfehlenswert. 26 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 BÜCHER: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE KULTURMANAGEMENT SOZIALES STRATEGISCHES MANAGEMENT Die Eignung von New Public Management zur Steuerung öffentlicher Kulturbetriebe Knappe, Robert Sozialleistungen im Überblick 6WDQG-lQQHU Kammer für Arbeiter und $QJHVWHOOWHIU:LHQ+UVJ Das Leitbild „Better Regulation“ Wegrich, Kai Wiesbaden: Gabler 2010, 269 S. ISBN 978-3-8349-2529-9 A-301-255 5082 Wien: ÖGB Verlag 2011, QHXEHDUE$XÀ6 ISBN 978-3-7035-1474-6 A-905-033/11 5083 Zahlreiche öffentliche Unternehmen sind seit jeher auf Subventionen angewiesen. Angesichts der wachsenden Verschuldung, u.a. bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise, geraten sie zunehmend in den Sog eines Verteilungskampfes um begrenzte Ressourcen. Begriffe wie (I¿]LHQ]VWHLJHUXQJXQG2SWLPLHUXQJ gewinnen auch im Kultursektor an Bedeutung. Robert Knappe untersucht die Möglichkeiten und Grenzen von drei betriebswirtschaftlichen Instrumenten des New Public Managements in Kulturbetrieben: einerseits das externe Rechnungswesen – insbesondere die Einführung der Doppik – und andererseits das und internes Rechnungswesen – die Kosten- und Leistungsrechnung sowie das Controlling – und als dritten Bereich das Personalmanagement. Dazu legt er umfangreiche empirische Ergebnisse aus zwanzig Experteninterviews mit kaufmännisch Verantwortlichen deutscher Theater und Orchester dar. Wesentliches Ergebnis ist, dass sich die Reforminstrumente zwar für die Steuerung von Kulturbetrieben eignen, MHGRFKELVODQJQXUEHJUHQ]WH(I¿]LHQ]vorteile hervorrufen. Die Erkenntnisse über die Funktionsweise und das Management von Kulturbetrieben besitzen auch eine praktische Relevanz. Dieser jährlich aktualisierte Ratgeber, der auch als E-Book erhältlich ist, bietet einen einfachen Zugang zu den wichtigsten Informationen über die zentralen Sozialleistungen in Österreich. Dies umfasst die Familienbeihilfe bis zur Alterspension, die Rechtsgrundlage und Finanzierung der jeweiligen Leistung bis hin zu Anspruchsvoraussetzungen sowie praktische Hinweise zur Antragstellung. Das Buch weist eine klare Gliederung, eine leichte Lesbarkeit und die Kombination von Leistungsbeschreibungen und sozialpolitischer Zusatzinformation auf. Die Gliederung orientiert sich an typischen Lebenssituationen, an die Ansprüche auf Sozialleistungen regelmäßig anknüpfen: Kinder und Familie, Ausbildung, Arbeitslosigkeit, Krankheit, %HKLQGHUXQJ$UEHLWVXQIDOOXQG3ÀHJHbedürftigkeit, Alter, Invalidität und Hinterbliebene, Wohnen sowie ergänzende Sozialleistungen (wie die Hilfe zur Sicherung des Lebensbedarfs, Leistungen nach dem Opferfürsorgegesetz, Entschädigungsleistungen HWF,P$QKDQJ¿QGHQVLFK7DEHOOHQ zu den Sozialhilferichtsätzen 2011, wichtigen Werten 2011 und statistischen Daten (Zahlen der LeistungsbezieherInnen und die Höhe der Leistungen). Eine Übersicht von hilfreichen Adressen und Kontakten rundet die vorliegende Publikation ab. Berlin: Edition Sigma 2011, 97 S. Modernisierung des öffentlichen Sektors, Bd. 38 ISBN 978-3-8360-7238-0 A-401-366 5084 Stichworte wie Better Regulation, bessere Rechtsetzung, Regulierungsqualität, moderne Regulierung und Regulierungsstaat prägen seit einigen Jahren international die reformpolitische Agenda. Als ganz neu kann Better Regulation am Ende der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts allerdings nicht mehr angesehen werden. Better Regulation bildet ein modernes, reformpolitisches Leitbild angesichts der gestiegenen Anforderungen an staatliche Regulierung und Steuerung. Mit der Verankerung zentraler Instrumente von Better Regulation, wie Gesetzesfolgenabschätzungen, Bürokratiekostenmessungen und Konsultationsverfahren, soll die Qualität staatlicher Regulierungen in allen Politikfeldern erhöht werden. Der Autor zeigt die zugrunde liegenden Problemwahrnehmungen „schlechter“ sowie Verständnisse „guter“ Regulierung auf und analysiert Better Regulation-Instrumente hinsichtlich ihrer Wirkungslogik und Umsetzungsprobleme. Dabei werden für ausgewählte Instrumente die Standards, die Wirkungslogik, die Designproblematik sowie Umsetzungsprobleme zusammenfassenden dargestellt. Weiters werden Better Regulation-Reformen im Vergleich der EU-Kommission, Deutschland, Niederlande sowie Großbritannien aufbereitet. Der Band bietet somit eine kritische Diskussion des mit dem Leitbild verbundenen Versprechens einer besseren Regulierung. #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 27 BÜCHER: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE VERWALTUNGSENTWICKLUNG Der Europäische Verwaltungsverbund Österreichische Verwaltungswissenschaftliche Gesellschaft +UVJ Wien, Graz: NWV 2011, 226 S., Bd. 5 ISBN 978-3-7083-0735-0 EG-651 5085 Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich die europäische Union von einer primär wirtschaftlich ausgerichteten Verbindung von Staaten zu einer, im Sinne der europäischen Integration, alle Bereiche des Lebens prägenden Gemeinschaft entwickelt. Dies bedingt ebenfalls ein immer engeres Zusammenarbeiten des öffentlichen Sektors der einzelnen Mitgliedstaaten, die aus ihrer jeweiligen innerstaatlichen Perspektive heraustreten und in diversen Formen vertikaler und horizontaler Verknüpfung mit einander kooperieren. Somit beginnen auch die Grenzen einer ausschließlich mitgliedstaatlichen oder gemeinschaftsrechtlichen Vollziehung zu verschwimmen. Die vorliegende Publikation enthält die schriftlichen Beiträge der Herbsttagung der Österreichischen Verwaltungswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖVG), die von 17. bis 18. September 2009 in Linz abgehalten wurde. Die Tagung beschäftigte sich mit den neuen Formen der Verwaltungszusammenarbeit auf der Ebene der Europäischen Union, ihren Möglichkeiten und Grenzen sowie ihrem zukünftigen Potenzial. Die Beiträge geben einen Überblick über die Voraussetzungen für den Europäischen Verwaltungsverbund sowie seine Ausgestaltung. Abschließend wird ebenfalls die Funktionsweise des Europäischen Verwaltungsverbundes näher durchleuchtet. 28 +DQGEXFK]XU Verwaltungsreform %ODQNH%HUQKDUG+UVJ Kommunalreform in 'HXWVFKODQGXQG-DSDQ )ROMDQW\-RVW*HVLQH+UVJ Wiesbaden: VS Verlag 2011, DNWXHUJ$XÀ6 ISBN 978-3-531-17880-6 A-404-363 5086 Wiesbaden: VS Verlag 2009, 222 S. Stadtforschung aktuell, Bd. 113 ISBN 978-3-531-16125-9 A-401-363 5087 Das Handbuch liefert einen wichtigen Beitrag zur Einordnung unterschiedlicher Konzepte und Orientierung für die Umsetzung der Verwaltungsreform. In 66 Beiträgen werden vielfältige Ansätze der Verwaltungsreform vorgestellt, ihr Entstehungszusammenhang erläutert, praktische Anwendungsfelder geschrieben und Entwicklungsfelder untersucht. Im Kapitel Staat und Verwaltungsreform stehen u.a. Governance, die Verwaltung im Gewährleistungsstaat wie auch Verwaltungsstrukturreformen in den deutschen Bundesländern im Mittelpunkt. Reform- und Managementkonzepte umfassen neben dem New Public Management auch den PostAnsatz sowie zentrale Instrumente, wie die Aufgabenkritik, Entbürokratisierung sowie die Bürgerkommune. In den Reformfeldern Steuerung und Organisation, Personal, Finanzen sowie Ergebnisse und Wirkungen werden von renommierten WissenschafterInnen und erfahrenen PraktikerInnen Beiträge geliefert. Das Kapitel Erfahrungen und Perspektiven widmet sich der Umgestaltung des Verhältnisses von Politik und Verwaltung, der Evaluierung des deutschen Neuen Steuerungsmodells wie auch der Verwaltungsmodernisierung im Generellen sowie dem Schaffen von Vertrauens in die öffentliche Verwaltung sowie der Europäisierung von Verwaltungsorganisationen und Verwaltungsprozessen. Die Reform der Kommunalpolitik steht seit Jahrzehnten auf der politischen Agenda. Anlass dazu gaben der ökonomische, wie der politisch Druck. Die Frage lautete und lautet heut in zahlreichen Ländern, wie die Leistungsfähigkeit der KommuQHQWURW]GHVGHPRJUD¿VFKHQ:DQGHOV und chronisch knapper Finanzmittel erhalten und die Akzeptanz von Verwaltungshandeln gewahrt werden kann. Die vorliegende Sammlung von Beiträgen bietet mehr als nur einen Überblick zu kommunalen Reforminitiativen in Japan, wie auch in Deutschland. Nach Behandlung des Aufbaus der betrachWHWHQ6WDDWVV\VWHPHXQGGHU¿QDQ]wirtschaftlichen Funktionsweise wird ein kurzer historischer Abriss über die Entwicklungsschwerpunkte in beiden Ländern gegeben. Diese „Reformzeitachse“ erscheint insofern aufschlussreich, als dass die interessierten LeserInnen regelmäßig gedankliche Brücken zu Reformbestrebungen in Österreich herstellen werden. Und auch die Erkenntnis, dass kommunale Reformen einen langwierigen, von Steinen gespickten Weg darstellen, lässt eindeutige Parallelen zur österreichischen Situation erkennen. In Summe ist ein weitestgehend sehr spannender Band an Erfahrungswerten und Einblicken in die Praxis kommunaler Reformwege gelungen, welcher vor allem auch durch seine Themenvielfalt – von Finanzausgleichsmechanismen bis zur Bürgerpartizipation – besticht. KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 BÜCHER: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE WIRKUNGSORIENTIERTE STEUERUNG Öffentliche Verwaltungen im Wandel 6FKDXHU5HLQEHUW+UVJ Linz: Trauner 2011, 108 S. ISBN 978-3-85499-886-0 A-111-082 5088 Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Einhaltung der Maastricht-Kriterien und das Stabilitätsund Wirtschaftspaktes aus dem Ruder laufen lassen. Die zahlreichen Ausgliederungen der letzten Jahre und die fehlenden Konsolidierungsvorschriften in der öffentlichen Rechnungslegung lassen die tatsächliche Verschulung des Staates nur annähernd erkennen. Zwei Themenkreise sind Gegenstand dieses Bandes: die Verschuldungsfähigkeit der Gebietskörperschaften sowie die Orientierung an den Wirkungen des staatlichen Verwaltungshandelns und damit der Übergang von der Input- zur Outcomesteuerung. Der Band dokumentiert die alljährliche Weiterbildungsveranstaltung des Instituts für Betriebswirtschaftslehre der gemeinwirtschaftlichen Unternehmen an der Johannes Kepler Universität in Linz. Einleitend werden die Verschuldungsfähigkeit von Gebietskörperschaften aus ökonomischer Sicht dargestellt sowie die neuen Regeln für die Kommunalschuldenbremse in Deutschland analysiert. Zum Thema Wirkungsorientierung wird die strategische Aufgabenüberprüfung als Basis für intelligentes Sparen in den Schweizer Kantonsverwaltungen ausführlich GDUJHVWHOOWXQGUHÀHNWLHUW'HUDEschließende Beitrag widmet sich der Wirkungsorientierung und Wirkungsmessung auf kommunaler Ebene und zeigt auch ein einfaches und praktikables Modell zur Umsetzung. Und sie bewegt sich doch: Entwicklungstendenzen in der Bundesverwaltung Gratz, Wolfgang Performance Measurement: Konzepte, Fallstudien und Grundschema für die Praxis Gleich, Ronald Wien, Graz: NWV 2011, 280 S. ISBN 978-3-7083-0764-0 A-408-154 5089 München: Vahlen 2011, Y|OOLJEHUDUE$XÀ6 ISBN 978-3-8006-3758-4 A-401-368 5090 Die Verwaltung wird seit rund 20 Jahren mit der Anforderung konfroniert, sich in ihrer Funktionsweise an der Wirtschaft zu orientieren. Das Buch gibt einen Überblick über die durchaus unübersichtlichen Entwicklungstendenzen in der Bundesverwaltung. Auf Basis von 43 qualitativen Interviews mit verwaltungsinternen und verwaltungsexternen ExpertInnen werden ausgewählte allgemeine Entwicklungstendenzen herausgearbeitet. Die globale Einschätzung der Bundesverwaltung lautet, dass es so schlecht nicht ist, jedoch fehlt einiges zur Excellence. Schwerpunkte bilden dabei das Personalmanagement und die Rolle der öffentlichen Bediensteten, die Nahtstellen zur Politik, die Frage, wie weit die Finanzkrise als Chance genutzt wurde sowie das Change Management und die Organisationsentwicklung. Schließlich werden die Netzwerke und die Organisationskultur analysiert und abschließend Überlegungen, wie sich die Bundesverwaltung bewegen kann, angestellt. Dabei sieht der Autor die Weiterentwicklung der Organisationskultur der Verwaltung durch professionelle Führungssysteme und gute Führungsarbeit sowie die Formalisierung der derzeit zu erhebOLFKHQ7HLOHQLQ*UDXEHUHLFKHQVWDWW¿Qdenden politischen Steuerung der Verwaltung als Schwerpunkte an. In Summe liegt ein gelungener Band vor, dem in der zur Verfügung stehenden Ausgabe leider das Literaturverzeichnis fehlt. Das objektiv nachvollziehbare Messen von Arbeitsergebnissen und Arbeitsleistungen auf den verschiedenen Arbeits- bzw. Leistungsebenen als Grundlage für eine HI¿]LHQWHXQGHIIHNWLYH6WHXHUXQJVWHOOW seit jeher ein schwieriges und vieldiskutiertes Problem der Betriebswirtschaftslehre dar, welches bis heute meist nur befriedigend gelöst werden konnte. Dies liegt u.a. in der sehr stark ¿QDQ]LHOOJHSUlJWHQ$XVJHVWDOWXQJGHU Konzepte und Kennzahlen zur Planung und Steuerung begründet. So können zwar die meisten Aktivitäten und ErJHEQLVVH¿QDQ]LHOOHJHPHVVHQZHUden, die tatsächlich erbrachten physischen und nichtpysischen Leistungen im Sinne eines Outputs werden jedoch verfälscht oder überdeckt. Nach der Einführung in die Grundlagen des Performance Measurements werden ausgewählte Konzepte aus der Wissenschaft sowie aus der Unternehmens- und Beratungspraxis vorgestellt und bewertet. Neben der Balanced Scorecard werden dabei neuere Ansätze, wie das prozessorientierte Performance Measurement ausreichend berücksichtigt. Sieben Fallstudien geben Anregungen zur Struktur und Implementierung von PM-Systemen in der Praxis. Ein weiterer Schwerpunkt des Bandes ist die Ableitung und detaillierte Vorstellung eines PM-Grundschemas für die konkrete Anwendung in der Praxis. Das Buch schließt mit Handlungsempfehlungen für die praktische Anwendung. #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 29 BÜCHER: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE WISSENSMANAGEMENT Austria’s transformation into the knowledge society .RFK*QWHU5+UVJ Using CiviCRM 0XUUD\-RVHSK 6KDXJKQHVV\%ULDQ3 Wien: Holzhausen 2010, 255 S. ISBN 978-3-85493-183-6 A-728-113 5091 Birmingham: Packt Publication 2011, 438 S. ISBN 978-1-849512-26-8 INF-304 5092 Nach Finnland und Marokko wurde nun erstmals der Stand der Transformation von Österreich in die Wissensgesellschaft aus globaler Sicht bewertet. Der herausgebende New Club of Paris ist dem „Club of Rome“ nachempfunden und will durch Konferenzen, Seminare, Studien und durch die Unterstützung von Arbeiten von (Nachwuchs-)WissenschafterInnen den Übergang in die Wissensgesellschaft und insbesondere in die Wissensökonomie begleiten. Der Report enthält Analysen internationaler ExpertInnen zu Österreichs Forschungspolitik und fasst die Ergebnisse in sechs zentralen Empfehlungen zusammen: Österreich muss seine neue Identität herausarbeiten (1), um zu einer Leitnation in Sachen Wissenspolitik werden zu können. Zentralste und wichtigste Aufgabe dabei ist die Generierung und Entwicklung von Humanpotenzialen (2). Es wird daher ein radikaler Strategiewechsel (3) gefordert. Systemische, multi- bis transdisziplinäre Forschungsgebiete müssen in metawissenschaftlichen Disziplinen (4) erschlossen werden. Auch gibt es in Österreich keine „Kultur des Unternehmertums“ (5). Schließlich kamen die ExpertInnen zu dem Schluss, dass es an innovativen Investitionen in das Strukturkapital mangelt (6). Die besondere Bedeutung des Berichts liegt v.a. in der Spiegelung der internen Selbstsicht österreichischer zur Außensicht der internationalen ExpertInnen. In Österreich noch eher unbekannt erfreut sich das in den USA entwickelte Open Source-Programm CiviCRM immer größerer Beliebtheit. Es wurde speziell für den Bedarf von NGOs („civic sector“) entwickelt und ist daher auch für den öffentlichen Sektor in Österreich interessant. Im Gegensatz zu Customer Relationship Management-Programmen, die aus der Privatwirtschaft kommen und daher auch auf dortige Zielsetzungen, wie die Generierungen von Umsätzen, spezialisiert sind, bietet CiviCRM Unterstützung beim Aufbringen von Spendengeldern (Fundraising), Durchführen von Veranstaltungen und Seminaren (Eventmanagement), Verwalten von Mitgliedern bzw. Kontakten, Fall- bzw. Anliegenmanagement sowie der Erstellung von E-Mail-Newslettern und dem Reporting und Controlling. CiviCRM ist keine Standalone-Lösung, sondern integriert in die Open Source Content Management-Systeme Drupal oder Joomla. Das Buch „Using CiviCRM“ bietet nun erstmals einen umfangreichen Überblick über das System. Von der Frage, welche Ziele man mit dem Einsatz von CiviCRM verfolgen P|FKWHXQGVHLQHQ6SH]L¿NDLP9HUgleich zu anderen Systemen, über die Projektplanung zum Einsatz bis hin zu ,QVWDOODWLRQ.RQ¿JXUDWLRQXQG:DUWXQJ werden alle wichtigen Aspekte anschaulich erläutert. Die Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Module werden ebenso erläutert wie die Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Systems. 30 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 :LVVHQVPDQDJHPHQW 6SDWK'LHWHU+UVJ Stuttgart: Fraunhofer Verlag 2010, 106 S. ISBN 978-3-8396-0090-0 INF-302 5093 Der Frage, wie Social Media und Web 2.0-Tools erfolgreich für das Wissensmanagement eingesetzt werden können, ist Thema einer Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation. Zunächst wurden Erfolgsfaktoren idenWL¿]LHUWGLHHQWVFKHLGHQGIUGLH*Hstaltung von Rahmenbedingungen sind, um den Wissenstransfer mittels Social Software zu befördern. Zu den Erfolgsfaktoren zählen die Unternehmenskultur, Gruppennormen, Gruppenkohäsion, Rollenverteilung und ZDKUQHKPXQJGLHIDFKOLFKHQ4XDOL¿kationen und Fähigkeiten der MitarbeiterInnen, deren Anschlussfähigkeit, individuelle Hilfsbereitschaft, die ,GHQWL¿NDWLRQVRZLHGLH6HOEVWZLUNVDPkeit. Die Auswertung der Ergebnisse einer Online-Umfrage zeigt, dass auf der Ebene der Organisation eine offene Unternehmenskultur maßgeblich für den Erfolg eines Wissensmanagements mit Social Software verantwortlich ist. Auf der Ebene der Gruppe bzw. eines Teams sind eine offene Teamkultur, gemeinsame Ziele, im Team erfolgreich zusammen erledigte Aufgaben und dabei erzielte Erfolge für den Wissensaustausch im Arbeitsalltag von Bedeutung. Auf der Ebene der MitarbeiterInnen kommt u.a. den Faktoren individuelle Hilfsbereitschaft und Identi¿NDWLRQPLWGHP8QWHUQHKPHQHLQH wichtige Bedeutung zu. Die Studie macht deutlich, dass Social Software nicht allein aus technologischer Sicht betrachtet werden darf. BÜCHER: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE FÜHRUNG Praxishandbuch Personalentwicklung: Instrumente, Konzepte, Beispiele; 5\VFKND-XULM+UVJ YROOVWlQGLJEHUDUEXHUZ$XÀ:LHVEDGHQGabler6 ISBN 978-3-8349-1907-6$ Systematische Personalentwicklung: Planung, Steuerung und Kontrolle im Funktionszyklus; Becker, Manfred;EHUDUEXHUZ$XÀ66WXWWJDUWSchäffer-Poeschel 2011, ISBN 978-3-7910-2853-8$ KOMMUNIKATION 6RFLDO0HGLDZLH6LHPLW7ZLWWHU)DFHERRNXQG&R,KUHQ.XQGHQQlKHUNRPPHQ Pfeiffer, Thomas; Koch, Bastian; München: Addison-Wesley6ISBN 978-3-8273-3019-2 $ KULTURMANAGEMENT Performance Measurement: Konzepte, Fallstudien und Grundschema für die Praxis; Gleich, Ronald;Y|OOLJEHUDUE$XÀ0QFKHQVahlen6ISBN 978-3-8006-3758-4 $ PUBLIC MANAGEMENT Public service performance: perspectives on measurement and management; %R\QH*HRUJH$XD Cambridge u.a.: Cambridge Univ. Press6ISBN 978-0-521-17293-6 $ QUALITÄTSMANAGEMENT Total Quality Management: Tipps für die Einführung; +XPPHO7KRPDV0DORUQ\&KULVWLDQ $XÀ0QFKHQHanser6ISBN: 978-3-446-41609-3$ SOZIALES +DQGEXFKLQQRYDWLYH.RPPXQDOSROLWLNIUlOWHUH0HQVFKHQBischof, Christine; :HLJO%DUEDUD+UVJ Berlin: Deutscher Verein für Öffentliche und Private Fürsorge 2010, 393 S. (=HandXQG$UEHLWVEFKHU'HXWVFKHU9HUHLQIUgIIHQWOLFKHXQG3ULYDWH)UVRUJH%G ISBN 978-3-7841-2010-2 $ STRATEGISCHES MANAGEMENT 6WUDWHJLFSXEOLFPDQDJHPHQWEHVWSUDFWLFHVIURPJRYHUQPHQWDQGQRQSUR¿WRUJDQL]DWLRQV %DODQRII+RZDUG0DVWHU:DUUHQ(G Vienna: Management Concepts6 ISBN 978-1-56726-276-6$ WISSENSMANAGEMENT Wissen als Rohstoff; =DSRWRF]N\.ODXV3UDFKHU&KULVWLDQ6WUXQ]+HUEHUW+UVJ Linz: Trauner6 :HOVHUXQLYHUVLWlUH6FKULIWHQ%GISBN 978-3-85499-770-2$ Wissensmanagement in der internen Revision: eine kritische Analyse der Ziele, Umsetzung und Wirkungen; Danzenberger, Frank; München: GRIN Verlag*PE+6 ISBN 978-3-640-87403-3,1) #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 31 BÜCHER: FINANZWIRTSCHAFT ÖFFENTLICHES HAUSHALTSWESEN GEMEINDEHAUSHALT Öffentliche Wirtschaftslehre Klug, Friedrich $QDO\VHGHU¿QDQ]LHOOHQ Situation in den steirischen Gemeinden +LHEOHU-XOLD Linz: Magistrat der Landeshauptstadt Linz 2011, 166 S. Kommunale Forschung in Österreich, Bd. 120 ISBN 978-3-902493-07-1 A-111-081 5104 Dieser Band in der Reihe des IKW (Institut für Kommunalwissenschaften) hat sich das Ziel gesetzt, die aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Sektor kritisch zu betrachten. Insbesondere wird hier Wert auf die Unterschiedlichkeit des öffentlichen Bereichs zur Privatwirtschaft sowie eine wissenschaftsübergreifende Sicht gelegt. Hierbei werden beispielsweise die Sinnfrage des Seins und der Wirtschaft behandelt, weiters der Beitrag und die Bedeutung des öffentlichen Sektors im Bereich der Wohlfahrt. Weitere Themen sind öffentliche Ziele und Interessen, ökonomische ZielkategoULHQXQG=LHONRQÀLNWHZREHLLQVEHVRQdere die Ziele Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Gesetzmäßigkeit im Mittelpunkt stehen. Weiters wird der Themenbereich der Privatisierungen kritisch betrachtet und analysiert. Ebenfalls enthalten sind die Themenbereiche der ökonomischen Instrumentarien für die öffentliche Verwaltung (z.B. Kosten- und Leistungsrechnung etc.) sowie das öffentliche Rechnungswesen. Die Publikation schließt mit der Thematik der öffentlichen Finanzkontrolle. 32 Graz: Uni-Press Graz 2011, 222 S. ISBN 978-3-902666-12-3 A-118-178 5105 Die Autorin analyVLHUWGLH¿QDQ]LHOOH Situation der steirischen Gemeinden bis 2008 und damit vor der Finanzmarktund Wirtschaftskrise. Sie weist aber bereits auf ausgabenseitige Ursachen für die späteren QHJDWLYHQ¿QDQ]LHOOHQ(QWZLFNOXQJHQ hin, die sich durch den Einnahmenrückgang in der Krise lediglich deutlicher zeigen. Ausgabensteigerungen in den Bereichen Bildung und Soziales tragen wesentlich zur VerschlechteUXQJGHU¿QDQ]LHOOHQ/DJHGHUVWHLrischen Gemeinden bei. Dies vor allem weil sie von den Gemeinden nicht direkt gesteuert werden können, sondern ihnen von anderen Gebietskörperschaften übertragen werden. Eine Folge daraus sind die geringeren Spielräume für kommunale Investitionen. Die Autorin erinnert aber auch daran, wie wichtig kommunale Investitionen für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung einer Region sind. Nichts desto trotz rechnen fast zwei Drittel der steirischen BürgermeisterInnen damit, dass die Investitionstätigkeit der steirischen Gemeinden in den nächsten Jahren abnehmen wird. Abschließend weist die Autorin auf die Potenziale von kommunalen KooperaWLRQHQ]XU9HUEHVVHUXQJGHU¿QDQ]LHOlen Situation hin. Konkrete Handlungsoptionen oder vertiefende Analysen steirischer Ansätze (z.B. Regionext) bleiben allerdings aus. KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 Kommunale Rechnungslegung Magin, Christian Wiesbaden: Gabler 2011, 276 S. ISBN 978-3-8349-2658-6 A-115-099 5106 Die Einfürhung der doppelten Buchführung in Konten (Doppik) bei öffentlichen Gebietskörperschaften hat zur Folge, das neue Infrmationen bereitgestellt werden, die es in der Kameralistik so oder in diesem Umfang nicht gab. Wie auch zahlreiche Vergleichswerke spricht sich auch Christian Margin für eine Einführung der Doppik im öffentlichen Haushaltsrecht aus, wobei die dem Plädoyer zugrunde liegenden Argumente keine unbekannten sind. Der Autor blickt jedoch über den Tellerrand hinaus und setzt sich mit der Bewertung und der Analyse kommunaler Jahresabschlüsse nach doppischem Buchungsstil auseinander. Zentrale Fragen widmen sich einerseits der Verwendung von privatwirtschaftlichen Kennzahlensets in kommunalen Jahresabschlüssen, andererseits sucht der Autor nach treffenderen, aussagekräftigeren Kennzahlen und stellt in diesem Kontext bestehende Ratingpraktiken in Deutschland und der Schweiz vor. Abschließend wird das Thema einer „Kommunalinsolvenz“ diskutiert, wobei die Praxisbeispiele aus der Schweiz, der Tschechischen Republik, den USA und Kanada die Materie greifbar machen. Gesamthaft zeichnet sich das Werk insbesondere durch seine konsequente Betrachtungsperspektive „von außen“ – d.h., aus Sicht von diversen Interessentengruppen – aus und punktet mit zahlreichen Praxisbeispielen. BÜCHER: STADTWIRTSCHAFT STADTENTWICKLUNG SOZIALES Die Zukunft der Europäischen Stadt Frey, Oliver; Koch, Florian (Hrsg.) Urbane Differenzen: Disparitäten innerhalb und zwischen Städten Belina, Bernd (Hrsg.) Armut und Wohnen: Armutsbericht Oberösterreich 2010 Stelzer-Orthofer, Christine Wiesbaden: VS Verlag 2011, 432 S. ISBN 978-3-531-17156-2 A-614-258 5107 Münster: Westfälisches Dampfboot 2011, 251 S. ISBN 978-3-89691-797-3 A-613-169 5108 Das Modell der europäischen Stadt ist durch soziale, wirtschaftliche und räumliche Transformationsprozesse vor neue Herausforderungen gestellt. Dieser Strukturwandel verändert das Leitbild „Europäische Stadt“, wenn es nicht durch zukunftsorientierte Initiativen aus der lokalen Politik erneuert wird. Große Aufmerksamkeit gilt hierbei neuen Steuerungsformen, neuen Trends räumlicher Entwicklung sowie den sozialen und kulturellen Transformationen der europäischen Stadt. Das Werk ist in vier Bereiche gegliedert und setzt diese in den Kontext des Wandels der europäischen Städte. Die Bereiche umfassen Themen wie die soziale und kulturelle Transformation, die Stadtgesellschaft, die räumliche Entwicklung und Stadtplanung sowie Governance und lokale Stadtpolitik. Als roter Faden des Sammelbandes dient die integrierte Sichtweise auf die europäische Stadt als ein Zusammen- und Wechselspiel zwischen Bau- und Nutzungsstrukturen, sozialen Formationen und politischen Organisationsformen. Das am Ende der Publikation vorgenommene Fazit ermöglicht einen Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen der europäischen Stadt. Soziale Unterschiede und Widersprüche, welche kapitalistische Gesellschaften prägen, manifestieren sich zunehmend in räumlichen Strukturen und bestimmen maßgeblich die Attraktivität der Gebiete als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Diese räumlichen Differenzen treten in Städten am deutlichsten hervor und die Städte treten ihrerseits zueinander in Konkurrenz. In gegenständlichem Sammelband diskutieren mehrere AutorInnen im Auftrag des Arbeitskreises kritischer RegionalwissenschaftlerInnen die Ausprägungen und Ursachen räumlicher Disparitäten innerhalb und zwischen Städten. Zwei der drei Kapitel widmen sich den Disparitäten in der Stadt: Die Analyse der Gründe und vielfältigen Formen der urbanen Differenzen einerseits und die kritischen Betrachtung der Rolle von Politik und Regierung im Zusammenhang mit der Entstehung und Manifestation sozialräumlicher Unterschiede andererseits. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Disparitäten zwischen Städten, welche in Form von Abhängigkeiten, Hierarchien und Vergleichen sichtbar werden. Erklärungsansätze werden beispielsweise in der Position der Städte in Bezug auf globale WaUHQNHWWHQXQGLP(LQÀXVVGHV|IIHQWlichen Wohnungsbaus gesehen. Schließlich befasst sich ein weiterer Beitrag mit Segregationsprozessen und Exklusionserscheinungen in Frankreich und den USA. Linz: Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik 2010, 219 S. ISBN 978-3-900581-66-4 A-633-126 5109 Wohnen ist für die Mehrzahl der Menschen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Die Menschen nehmen es als gegeben an, einen Platz zu haben, um zu leben, zu schlafen und sich zu regenerieren. Dennoch sind viele mit ihrer Situation unzufrieden. Der Wohnungsmarkt ist stark segmentiert. Österreichweit geben zwei Drittel aller Armutsgefährdeten mehr als 25% ihres Haushaltsbudgets für das Wohnen aus. Insbesondere in städtischen Ballungsräumen können sich einkommensschwache Haushalte das Wohnen kaum noch leisten. Aus diesem Grund kann Einkommensarmut als maßgebliche Ursache für Wohnungslosigkeit angesehen werden, auch wenn für den Weg in die Wohnungslosigkeit zudem meist individuelle Faktoren ausschlaggebend sind. Wohnungslosigkeit und Wohnungsnot kann nur mit Hilfe einer präventiven Sozialpolitik, die eine gerechte Einkommensverteilung verfolgt, überwunden werden. Am Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik der Johannes Kepler Universität Linz fand im Sommersemester 2010 eine Lehrveranstaltung statt, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, sich projektorientiert und in Teamarbeit mit unterschiedlichen Aspekten des Zusammenhangs von Wohnen und Armutsgefährdung wissenschaftlich auseinander zu setzen. Als Ergebnis liegt nun der „Armutsbericht Oberösterreich 2010“ vor. Interessant erscheinen darin v.a. die ]LHOJUXSSHQVSH]L¿VFKHQ$QDO\VHQ #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 33 ZEITSCHRIFTEN: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE AUSGLIEDERUNG BÜRGER-/KUNDENORIENTIERUNG Ausgliederungen und Public Private Partnership als Instrumente zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben Greiling, Dorothea Mehr Vertrauen in die Kommunen 6WHJHU&KULVWLDQ2 ZögU 34(2011), 1, S. 52-80 5110 Ausgliederungen und Public Private Partnership gehören zu den wichtigen Elementen der österreichischen Verwaltungsreformen. Sie bilden dabei zentrale Ansatzpunkte zur Modernisierung der öffentlichen Aufgabenerfüllung. Im ersten Teil des Beitrags werden die Entwicklungslinien der beiden Formen der Verwaltungsmodernisierung charakterisiert und die damit verbundenen Motive, Einsatzgebiete und Rechtsformen herausgearbeitet. Im zweiten Teil werden die in der Praxis gemachten Erfahrungen dargestellt, wobei die Quellen primär die Rechungshofberichte der letzten Jahre bilden. Ein Blick auf die reale Performance der Ausgliederungen und Public Private Partnerships zeigt, dass diese hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück bleiben. Stadt und Gemeinde interaktiv 66(2011), 4, S. 142-145 5112 In Hinblick auf die Integration der BürgerInnen in das politische Geschehen und damit für die Demokratie insgesamt kommt den Kommunen eine besondere Bedeutung zu. In dem Artikel, der von Professor Dr. Christian O. Steger verfasst wurde, geht es um Bevölkerungsumfragen, die im Auftrag der Stuttgarter Freiherr vom Stein Akademie für Europäische Kommunalwissenschaften und des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart im Januar 2008 erhoben wurden. Aus den Umfragen geht hervor, dass das Vertrauen der Bevölkerung in Deutschland in die kommunale Politikebene größer ist, als das Vertrauen zur Bundes- oder Europaebene. Das heißt, eine Stärkung der lokalen Selbstverwaltung würde in der Folge auch die Demokratie als Ganzes stärken. BILDUNG Weiterbildungserfolg messbar machen Lindt, Thomas „Suchet die Besten der Stadt“ Schelzke, Karl-Christian Controller Magazin 35(2011), 3, S. 73-77 5111 Stadt und Gemeinde interaktiv 66(2011), 4, S. 130-132 5113 Weiterbildung ist kein Incentive mehr. Unternehmen sind bereit in Weiterbildung zu investieren, wenn die Wirksamkeit der Maßnahmen sowie deren Beitrag zum Unternehmenserfolg deutlich werden. Was müssen MitarbeiterInnen können und/oder lernen, damit das Unternehmen seine Ziele erreichen kann? Und wie können die MitarbeiterInnen durch gezielte Weiterentwicklung an das Unternehmen gebunden werden. Die Effekte der Bildungsmaßnahmen sind jedoch VFKZHUTXDQWL¿]LHUEDU$XVGLHVHP*UXQGVLQGYLHOH&RQWUROlingansätze im Bildungsbereich wenig systematisch. Im vorliegenden Artikel werden prozessuale Methoden sowie Maßnahmen und Kennzahlen dargestellt, die die Bewertung und Messung des Weiterbildungserfolges möglich machen. Abschließend wird die praktische Umsetzung im Rahmen der Trainingsgradermittlung im weltweiten Werkstattnetz der MAN Nutzfahrzeuge AG analysiert. Bürgerschaftliches Engagement ist ein entscheidender Faktor des sozialen Miteinanders. Die Zukunft der Kommunen wird davon abhängen, inwieweit die Bereitschaft der BürgerInnen, sich für das Gemeinwesen einzusetzen, erhalten sowie ausgebaut werden kann. Der Beitrag beschäftigt sich zunächst mit dem Wandel des Ehrenamts in unserer Gesellschaft und baut anschließend auf die Anerkennungskultur auf. Die Förderung von Bürgerengagement als öffentliche Aufgabe gewinnt zunehmend an Bedeutung. Den kommunalen Verwaltungen kommt in diesem Förderungsprozess eine wesentliche Rolle zu. Verwaltungshandeln steht zunehmend unter dem Ziel der Ermöglichung und Aktivierung von Bürgerengagement und der Entwicklung einer lokalen Engagementkultur. Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW 34 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 ZEITSCHRIFTEN: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE BÜRGERSERVICE Bürgerdienste in Berlin und Warschau Rienaß, Udo; Tietz, Marcel Verwaltung & Management 17(2011), 2, S. 88-103 5114 Von Innovationsmanagement und Management der Unsicherheit zur zukünftigen Verwaltung +LOO+HUPDQQ Verwaltung & Management 17(2011), 5, S. 3-7 5116 Die Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Warschau führt zu einer intensiven Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Wissenschafts-, Kultur-, Bildungs- und Sozialpolitik. In den Gesprächen zwischen Verwaltungsspitzen und MitarbeiterInnen wurden die Instrumente und Methoden der Haushalts- und Finanzpolitik, der Stadtplanung, der Wirtschaftsförderung sowie der Verwaltungsmodernisierung in den beiden Partnerstädten vorgestellt und diskutiert. Der Artikel beschäftigt sich neben theoretischen und konzeptionellen Fragestellungen auch mit dem praktischen Erfahrungsaustausch zwischen den beiden Großstädten. Ergebnisse dieses Erfahrungsaustauschs wurden in einer Masterarbeit am Studiengang Europäisches Verwaltungsmanagement dokumentiert. =XQHKPHQGNRPSOH[HUHXQGPLWHLQDQGHUYHUÀRFKWHQH3URbleme (so genannte „wicked-problems“) kennzeichnen das Aufgabenfeld öffentlicher Verwaltungen in zahlreichen Bereichen. Wie der kontinuierlich steigenden Unübersichtlichkeit entgegengetreten werden kann, beschreibt der Beitrag von Hermann Hill, der schlussfolgert, dass ein wesentlicher Erfolgsbaustein in der Aktivierung der MitarbeiterInnen liegt. Er sieht eine Möglichkeit in der bewussten Verstärkung positiver Erfahrungen. Da Erfahrungen subjektiv sind, wird ein P|JOLFKHU)UDJHQNDWDORJ]XU,GHQWL¿]LHUXQJGHULQGLYLGXHOOHQ Beweggründe von MitarbeiterInnen vorgestellt. Obschon der Beitrag treffend das vielerorts anzutreffende „Dilemma“ von Verwaltungsorganisation aufgreift und zahlreiche gute Ansätze liefert, erscheinen praktische Handlungsempfehlungen ohne einer vertiefenden Auseinandersetzung mit einzelnen Ansätzen kaum möglich. CHANGE MANAGEMENT INFRASTRUKTURBETRIEBE Zwischen den Stühlen Barton, Peter; Garbsch, Marlies; Wilhelmer, Doris )UHLEDGVDQLHUXQJIUGLHQlFKVWHQ-DKUH Kempf, Brigitt Organisationsentwicklung 30(2011), 2, S. 30-37 5115 Um eine Gesundheitsorganisation systematisch beobachten zu können, ist es notwendig, sie aus der für sie relevanten Stakeholder-Perspektive zu betrachten. In diesem Artikel ZHUGHQ]HQWUDOHXQDXÀ|VEDUH:LGHUVSUFKHLQQHUKDOEYRQ Gesundheitsorganisationen aus systematischer Sicht durchleuchtet. Über ein Fallbeispiel wird deutlich, wie SteuerungsNRQÀLNWHRSWLPDOIUbQGHUXQJVSUR]HVVHJHQXW]WZHUGHQ können. Als besonders hilfreich für den Umgang mit systemLPPDQHQWHQ.RQÀLNWHQLQ*HVXQGKHLWVRUJDQLVDWLRQHQHUZLHsen sich dabei verschiedene Interventionsrichtungen, das Wahrnehmen von Fehlern als Lernchance zu nutzen sowie eine enge Koppelung zwischen Klienten- und Beratersystem aufzubauen. Schweizer Gemeinde 48(2011), 4, S. 32-33 5117 An das „Übermorgen“ zu denken ist der Appell von Birgitt Kempf, wenn es um die Bestandserhaltung von Freibadeinrichtungen geht. Denn solche Anlagen haben vielfach den Charakter von emotionalen Orten für BürgerInnen. Weil jedoch eine Sanierung zumeist einen großen Posten in der kommunalen Jahresrechnung darstellt, sind diverse Optionen zu evaluieren, die Vorgehensweise penibel zu planen und schließlich ist jene Alternative zu wählen, welche für die Gemeinde bzw. Stadt am passendsten erscheint. Die Autorin illustriert vorstehende Logik anhand von Praxisbeispielen aus der Schweiz und zeigt, dass auch unkonventionelle Lösungen (Stichwort „Naturbad“) einen nachhaltigen Mehrwert liefern können. Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 35 ZEITSCHRIFTEN: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE INTERKOMMUNALE KOOPERATION KORRUPTIONSBEKÄMPFUNG Kritische Erfolgsfaktoren interkommunaler =XVDPPHQDUEHLW.ODVVL¿NDWLRQVYHUVXFKH durch Modelle der privaten Wirtschaft Matschek, Markus Öffentliche Wahrnehmung von Korruption, Zwischenbilanz der Intransparenzbekämpfung in Österreich, Aufgaben für und Beschränkungen von NGOs bei der Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen Rupp, Bernhard Innovative Verwaltung 33(2011), 1-2, S. 19-21 5118 'LH=XVDPPHQDUEHLWYRQ6WlGWHQXQG*HPHLQGHQ]XUHI¿]Lenteren und effektiveren Erbringung von Leistungen ist heute ein etabliertes und erfolgreiches Organisationsmodell des öffentlichen Sektors. Bezeichnet wird dies schlechthin als „interkommunale Zusammenarbeit“. Der Beitrag von Markus Matschek beschäftigt sich mit der Frage, welche (kritischen) Erfolgsfaktoren das Erreichen der Ziele einer interkommunalen Zusammenarbeit ermöglichen. In diesem Zusammenhang werden unter anderem verschiedene Modelle aus der privaten Wirtschaft herangezogen, wie beispielsweise das McKinsey-7-S-Modell oder das KanoModell. WISO 34(2011), 1, S. 85-94 5120 Dieser Beitrag setzt sich mit der Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen auseinander. Im ersten Teil wird die (LQVWHOOXQJGHU(XURSlHU,QQHQ]XU+lX¿JNHLWXQG9HUPHLGbarkeit von Korruption erklärt und anschließend werden den LeserInnen die Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Korruption näher gebracht. Des Weiteren wird auf die Antikorruptionsmaßnahmen in Österreich sowie die Aufgaben für NGOs bei der Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen eingegangen. Wichtige Erkenntnisse hierbei sind, dass NGOs Missstände nur öffentlichkeitswirksam aufzeigen können und in Deutschland die Lage besser ist. KRISENMANAGEMENT KOMMUNIKATION Der twitternde CEO 'XQQ%ULDQ- Harvard Business Manager 2011, 4, S. 32-38 5119 Der Beitrag beschreibt der Chef von Best Buy, welche Erfahrungen er mit Social Media gemacht hat und warum er als Topmanager auf keinen Fall mehr auf Facebook, Twitter und Blogs verzichten will. Wenn Organisationen nicht in sozialen Netzwerken vertreten sind, laufen sie Gefahr, aus der öffentOLFKHQ'LVNXVVLRQ]XYHUVFKZLQGHQ'LVNXVVLRQ¿QGHWKHXWH in den sozialen Medien statt. Entweder man ist selbst Teil dieser Debatten oder eben nicht. Mit Facebook und Twitter kann ein CEO direkten Kontakt zu KundInnen und Beschäftigten halten. Es ist es möglich, die eigenen Überlegungen auf eine breitere Basis stellen zu können, darüber hinaus dient Sicoal Media als Quelle für neue Informationen. Man lernt über die Tweets neue Seiten und Publikationen kennen, die einem sonst entgingen. Trotz manch negativer Erfahrung überwiegen die Vorteile bei weitem. .RQÀLNWPDQDJHPHQWPLW6WUXNWXU )XFKV*HUG+HKQ0DUFXV:DJQHU-|UJ Stadt und Gemeinde interaktiv 66(2011), 4, S. 133-137 5121 Hoheitliche Bau- und Planungsverfahren stoßen in der 3 UD[LVLPPHUKlX¿JHUDQLKUH*UHQ]HQGDVLHVLFKJHJHQ Entscheidungen der Politik und der zuständigen Genehmigungsbehörden wehren und mehr Mitspracherecht bei Vorhaben, von denen sie direkt betroffen sind, einfordern. Politik und Verwaltung suchen oftmals nach Auswegen, um .RQÀLNWH]ZLVFKHQ3ROLWLN9HUZDOWXQJ:LUWVFKDIW%UJHULQitiativen und den Betroffenen zu vermeiden. Der vorliegende Beitrag bietet einige neue innovative Formen der BürgerbeWHLOLJXQJXQGGHV.RQÀLNWPDQDJHPHQWVDQ'DEHLZLUGLQVbesondere auf die Mediation im öffentlichen Bereich eingegangen und die Möglichkeiten, aber auch Grenzen dieser Methode aufgezeigt. Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW 36 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 ZEITSCHRIFTEN: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE REKOMMUNALISIERUNG STRATEGISCHES MANAGEMENT Rekommunalisierung – neue alte Wege der öffentlichen Daseinsvorsorge /LEEH-HQV+DQNH6WHIDQLH Führen mit Kennzahlen in der öffentlichen Verwaltung +XQ]LNHU$OH[DQGHU: Der Gemeindehaushalt 112(2011), 5, S. 108-113 5122 Verwaltung & Management 17(2011), 2, S. 73-77 5124 Rekommunalisierungen, insbesondere im technischen Bereich (Energieversorgung, Abfall- und Abwasserentsorgung), werden vielfach damit begründet, dass erfolgte Privatisierungen nur selten der ursprünglichen Erwartungshaltung gerecht werden konnten. Dagegen führen die Autoren treffend an, dass die Ursachen nicht zwingend im mangelnden Pouvoir der Privaten liegen. Rekommunalisierungen können zwar mangelnder Qualität oder einer kontinuierlichen Verteuerung entgegenwirken, gleichzeitig sind diese kostenintensiv und vor dem Hintergrund angespannter Haushalte nicht immer realisierbar. Viel entscheidender erscheint somit die Regulierung der privaten Leistungserbringung und damit die Sicherung öffentlicher Interessen gegenüber den privaten Partnern (und auch den eigenen marktwirtschaftlichen 8QWHUQHKPHQLQ)RUPHLQHVTXDOL¿]LHUWHQ%HWHLOLJXQJVPDnagements. In der öffentlichen Verwaltung werden immer mehr Daten erhoben, in Kennzahlen gefasst und den Führungskräften aller Ebenen zur Verfügung gestellt. Neue Kennzahlen in der öffentlichen Verwaltung bedeuten zunächst eine Herausforderung, denn verborgene Probleme werden sichtbar und rufen nach Bearbeitung. Damit Kennzahlen sinnvolle Veränderungen bringen, müssen Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung die Kennzahlen verstehen und diese zweckmäßig in den Führungskontext einbetten. Als erstes wird darüber berichtet, dass Daten und Kennzahlen die Führungsarbeit nicht immer leichter machen und anschließend werden die Rahmenbedingungen aufgezählt, um ein optimales Kennzahlensystem bei den Führungskräften gewährleisten zu können. Das am Ende des Beitrages vorgenommene Fazit betont das Potenzial zu Daten und Kennzahlen in der öffentlichen Verwaltung. SOZIALES Mögliche Wege zur Finanzierung der /DQJ]HLWSÀHJHLQgVWHUUHLFK Famira-Mühlberger, Ulrike Strategische Steuerung als Standard implementieren +HOOHQEUDQG$QGUHDV/HYHUPDQQ'LDQD WISO 34(2011), 1, S. 31-45 5123 Innovative Verwaltung 33(2011), 5, S. 15-18 5125 $XIJUXQGGHUGHPRJUD¿VFKHQ(QWZLFNOXQJZLUGGLH)LQDQ]LHUXQJGHU/DQJ]HLWSÀHJHLQgVWHUUHLFKNQIWLJZDKUVFKHLQlich nur durch die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen gesichert werden können. Dafür werden zwei JUXQGVlW]OLFKH=XJlQJHLQ(UZlJXQJJH]RJHQVWHXHU¿QDQ]LHUWHE]ZEHLWUDJV¿QDQ]LHUWH6\VWHPH'LH$XWRULQVWHOOW diese beiden Finanzierungssysteme einander gegenüber. Dabei kommt sie zum Schluss, dass eine Umstellung des |VWHUUHLFKLVFKHQ)LQDQ]LHUXQJVV\VWHPVDXIHLQEHLWUDJV¿nanziertes System (etwa nach deutschem Vorbild) nicht empfehlenswert sei. Stattdessen wären Mischsysteme denkEDULQGHPGLH3ÀHJH¿QDQ]LHUXQJZHLWHUKLQGXUFK6WHXHUQ ¿QDQ]LHUWZLUG]%GLH(LQIKUXQJYRQ9HUP|JHQVVWHXHUQ und zusätzlich dazu Mittel aus einer Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage der bestehenden Sozialversicherung lukriert werden. Die strategische Steuerung von Gemeinden hat sich in ihrer Breite noch nicht ganz durchgesetzt. Die Ursachen dafür sind vielseitig. Gefragt sind Mittel und Wege, wie sich ein durchgängiges Steuerungssystem als Standardinstrument in Kommunen implementieren und nutzen lässt. Die vielerorts entwickelten Leitbilder und Visionen sind nicht ausrechend, um die strategische Ausrichtung von Kommunen zu beschrieben. Der Beitrag von Hellenbrand und Levermann zeigte Engpassfaktoren für eine strategische Steuerung, die Berücksichtigung des Steuerungsumfeldes sowie die Schwachstellen in bestehenden Konzepten auf. Die im letzten Teil des Beitrages dargestellten Lösungsansätze sowie der Entwicklungsbedarf besagen, dass die strategische Steuerung weder unmöglich noch verzichtbar ist. Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 37 ZEITSCHRIFTEN: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE AUSGLIEDERUNG Reformvorschläge für mehr Transparenz und Steuerungspotenziale im öffentlichen Beteiligungsmanagement: eine repräsentative Inhaltsanalyse von Beteiligungsberichten; Papenfuß, Ulf; 9HUZDOWXQJ0DQDJHPHQW65126 DASEINSVORSORGE Perspektiven der Eingliederungshilfe für ältere Menschen mit Behinderung; Münning, Matthias;'HU/DQGNUHLV65127 Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen – kommunale Forderungen; Vorholz, Irene;'HU/DQGNUHLV65128 FÜHRUNG Verwaltungsführung in der deutschen Bundes- und Landesverwaltung: Ergebnisse einer Führungskräftebefragung; 3URHOOHU,VDEHOODXD9HUZDOWXQJ0DQDJHPHQW65129 GENDER MAINSTREAMING )UDXHQLQ)KUXQJVSRVLWLRQHQ:DV8QWHUQHKPHQZLVVHQVROOWHQPeus, Claudia; Welpe, Isabell;2UJDQLVDWLRQVHQWZLFNOXQJ65130 GESUNDHEITSWESEN Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesundheitsförderung im täglichen Arbeitsumfeld; Kdolsky, Andrea;&RQWUROOLQJ65131 9RUGHP3ODW]HQGHUÄ/HDGHUVKLS%XEEOH³9HUDQWZRUWXQJIUHLQHJHVXQGH2UJDQLVDWLRQ Claßen, Martin; Sattelberger, Thomas;2UJDQLVDWLRQVHQWZLFNOXQJ65132 GOVERNANCE Wie kann ethisches Verhalten in Unternehmen nachhaltig integriert werden?; 1LHWVFK&RUQHOLD:HLIIHQEDFK+HUPDQQ 2UJDQLVDWLRQVHQWZLFNOXQJ65133 INFRASTRUKTURBETRIEBE Die Regulierung der Abfallwirtschaft aus volkswirtschaftlicher Sicht; Wieser, Robert; 'HUgIIHQWOLFKH6HNWRU65134 INTERKOMMUNALE KOOPERATION Partnerschaft von Kreisen und Kommunen biete neue Potentiale: aktive Politikgestaltung durch interkommunale Kooperation auf Kreisebene; +LOOLJDUW-DQ Innovative Verwaltung 33(2011), 65135 KOMMUNIKATION Rechtssichere Grundlagen für den Einsatz von „Social Media“; 6FKXO]6|QNH( +RIIPDQQ&KULVWLDQ,QQRYDWLYH9HUZDOWXQJ65136 Wie Sie Social Media richtig nutzen; Dutta, Soumitra; +DUYDUG%XVLQHVV0DQDJHU65137 Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW 38 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 ZEITSCHRIFTEN: PUBLIC MANAGEMENT/GOVERNANCE ORGANISATIONSENTWICKLUNG (UVWHOOXQJYRQ:LVVHQVELODQ]HQLQGHU|IIHQWOLFKHQ9HUZDOWXQJ(UIDVVXQJLPPDWHULHOOHU Vermögenswerte als Teil der Organisationsentwicklung; Orth, Ronald; Drechsel-Schlund, Claudia; Frosch, Christian;,QQRYDWLYH9HUZDOWXQJ65138 RISIKOMANAGEMENT Rechtliche Aspekte der Gewässerbewirtschaftung in Österreich; Oberleitner, Franz; 9HUZDOWXQJDNWXHOO65139 SOZIALES )LQDQ]LHUXQJVPRGHOOHGHUVR]LDOHQ3ÀHJHYHUVLFKHUXQJBastians-Osthaus, Uda; Der Städtetag 65140 .RRUGLQDWLRQXQG6WHXHUXQJYRQ/HLVWXQJHQGHU$OWHQKLOIH$QDO\VHGHU(LQIKUXQJHLQHU .RRUGLQDWLRQYRQ%HWUHXXQJXQG3ÀHJHLQ2gDXVGHU*RYHUQDQFH3HUVSHNWLYHBuchegger7UD[OHU$QLWD1|EDXHU%ULWWD$OWULFKWHU+HUEHUW :,6265141 'LH3ÀHJHVHOEVWLVWNHLQ3ÀHJHIDOO(LQHWZDVDQGHUHU%HLWUDJ]X,PDJH)OXNWXDWLRQ$UEHLWVanreizen, Arbeitsmotivation und zur Bedeutung der Personalarbeit und OrganisationsentwickOXQJLQGHU3ÀHJHRippatha, Erika; Mayrhofer, Patricia;:,6265142 =XNXQIWVEHUXI3ÀHJH:RKLQJHKWGLH5HLVH"Popp, Reinhold; Krutter, Simon; WISO 34(2011), 65143 STEUERUNGSINSTRUMENTE Implementierung eines kennzahlengestützten Zielsystems; *HUKDUG+DQV2WWR Pötzl, Claudia;,QQRYDWLYH9HUZDOWXQJ65144 STRATEGISCHES MANAGEMENT Fünf Leitlinien für die Verwaltung der Zukunft; Kammer, Matthias; Innovative Verwaltung 33(2011), 65145 1LHGHUVDFKVHQ±3HUVSHNWLYHQIUGLH=XNXQIWMcAllister, David; Innovative Verwaltung 65146 VERWALTUNGSENTWICKLUNG Digitale Akte schafft Transparenz; Franz, Dietmar; Schwering, Michael; PRYH65147 gIIHQWOLFKH9HUZDOWXQJ]ZLVFKHQ,QQRYDWLRQXQG,QWHJULWlW&KDQFHQXQG5LVLNHQDNWXHOOHU Modernisierungskonzepte; Faust, Thomas;,QQRYDWLYH9HUZDOWXQJ65148 Prozessmodell und Bewertungskriterien für öffentliche Verwaltungen; Zahradnik, Stefan; 9HUZDOWXQJ0DQDJHPHQW65149 9HUZDOWXQJVSROLWLN±7UHQGVXQG3HUVSHNWLYHQLPQHXHQ-DKU]HKQW Verwaltung & Management 65150 Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 39 ZEITSCHRIFTEN: FINANZWIRTSCHAFT ÖFFENTLICHES HAUSHALTSWESEN Kann das Standardkosten-Modell dem Konnexitätsprinzip zur Wirksamkeit verhelfen? Färber, Gisela Der Gemeindehaushalt 112(2011), 5, S. 97-102 5151 In Deutschland soll mithilfe des Konnexitätsprinzips gewährleistet werden, dass insbesondere den Kommunen ausreichend Finanzmittel bei Aufgabenübertragungen zur Verfügung stehen. Dieser Beitrag diskutiert, warum sich die Finanzlage der Kommunen trotz bestehender Maßnahmen im Rahmen des Konnexitätsprinzips nicht verbessert, sondern gerade bei der Finanzierung des übertragenen Wirkungsbereichs dramatisch verschlechtert hat. Hierzu ZHUGHQGLH9RUVFKULIWHQGHUPHKUVWX¿JHQ)LQDQ]YHUIDVVXQJ sowie die Verteilung der Einnahmenkompetenzen und die Konstruktion des Konnexitätsprinzips kritisch betrachtet. Der Beitrag schließt mit einem neuen Ansatz der Gesetzesfolgenabschätzung mithilfe des Standard-Kosten-Modells, womit die Transparenz hinsichtlich der Folgelasten der Kommunen aus übergeordnetem Recht erhöht werden soll. Welche wesentlichen Veränderungen ergeben sich durch die kommunale Finanzstrukturreform und welche Vorteile und Chancen sind damit verbunden? Wolfrum, Gudrun Der Gemeindehaushalt 112(2011), 4, S. 73-84 5152 Bereits seit mehreren Jahren erfolgt in Deutschland die Umsetzung der Rechnungswesen- und Haushaltsrechtsreform. Dieser Beitrag stellt in sehr übersichtlicher, aber dennoch sehr präziser Form die wichtigsten Eckpunkte der Reformen dar, wobei er insbesondere auf die Neuerungen gegenüber dem bisherigen Modell eingeht. Im Fokus stehen dabei die Haushaltsplanung im Ergebnis- und Finanzhaushalt sowie die Rechnungslegung in der Ergebnis- und Finanzrechnung, weiters die Vermögensrechnung, die Eröffnungsbilanz, der Jahresabschluss sowie die Konzernbilanz. Der Beitrag schließt mit einer sehr interessanten Darstellung der Vorteile und Chancen der Reform, wobei insbesondere systembedingte Aspekte, die Grundsätze der Nachhaltigkeit sowie die Steuerung über Wirkungsorientierung, Ziele, Kennzahlen und Budgets herausgestrichen werden. GEMEINDEHAUSHALT $NWHXUVVWUDWHJLHQLQGHUNRPPXQDOHQ+DXVKDOWVNRQVROLGLHUXQJGeißler, René; 9HUZDOWXQJ0DQDJHPHQW65153 Kommunale Finanzen in der zweiten Weltwirtschaftskrise: Vom Schulscheindarlehen zum Cross-Border Leasing; Reiner, Christian;'HUgIIHQWOLFKH6HNWRU65154 ÖFFENTLICHES HAUSHALTSWESEN Die Steuerungswirkung der Doppik; 0KOHQNDPS+ROJHU'HU6WlGWHWDJ6 5155 9HUJDEHIUHPGH=LHOHLQGHU|IIHQWOLFKHQ%HVFKDIIXQJ1DFKKDOWLJNHLW]ZLVFKHQSROLWLVFKHP Wunsch und administrativer Wirklichkeit; Sandberg, Berit; Verwaltung & Management 17(2011), 2, 65156 Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW 40 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 ZEITSCHRIFTEN: STADTWIRTSCHAFT DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG VERKEHRSWESEN Auswirkungen der Demographie auf die Stadtverwaltung Tatje, Susanne Zurück in die Zukunft: Elektromobilität +DDVH5DOI Innovative Verwaltung 33(2011), 3, S. 28-31 5157 Internationales Verkehrswesen 63(2011), 2, S. 12-15 5159 'LHGHPRJUD¿VFKH(QWZLFNOXQJPDFKWVLFK]XQHKPHQG auch in den Stadtverwaltungen bemerkbar: Die Belegschaften werden älter, im öffentlichen Dienst ist der Anteil der über 55jährigen fast doppelt so hoch wie in der Privatwirtschaft, dem Führungspersonal fehlt schon heute der 1DFKZXFKV=XU%HZlOWLJXQJGHUGHPRJUD¿VFKHQ+HUDXVforderungen hat die Stadt Bielefeld eine Stabstelle „DemoJUD¿VFKH(QWZLFNOXQJVSODQXQJ³HLQJHULFKWHWXQGHLQNRPmunales Handlungskonzept entwickelt. Projektstruktur und Steuerungskreislauf dieses Konzeptes können auch als $QOHLWXQJIUGLH(UDUEHLWXQJHLQHVGHPRJUD¿HRULHQWLHUWHQ Personalmanagements in der Verwaltung gelesen werden. 'DV7KHPD'HPRJUD¿HPXVVMHGHQIDOOV]XU]HQWUDOHQJHmeinsamen Aufgabe kommunaler Politikgestaltung werden, damit die Rathäuser nicht bald alt aussehen. Das Thema Elektromobilität fokussiert in Deutschland in der Gegenwart vordergründig auf den motorisierten individuellen Straßenverkehr, der Elektrobus kam in nationalen Verkehrskonzepten und Förderprogrammen bislang kaum zur Sprache. Nach wie vor wird der Hybridbus favorisiert, obwohl er bekanntermaßen nur eine Übergangstechnologie darstellt. Der weltweite Trend zu Elektrobussen zeigt jedoch, dass insbesondere Trolleybusse moderne zukunftsträchtige Nahverkehrsmittel sind und die Kriterien von UmweltfreundOLFKNHLW(QHUJLHHI¿]LHQ]XQGIDKUJDVWEH]RJHQHU$WWUDNWLYLWlW in hohem Maße erfüllen. In Deutschland bleibt der Elektroantrieb in Bussystemen derzeit eindeutig hinter den Möglichkeiten zurück. Es bedarf eines Gesamtkonzepts für die künftige Mobilität, in dem auch der Elektrobus als zukunftsweisendes Transportmittel eine entscheidende Rolle spielt. SOZIALES STADTENTWICKLUNG Segregation als soziale Abstiegsfalle Panwinkler, Tobias Stadtentwicklung braucht Nachhaltigkeit 5HSQLN+DQV3HWHU Raum 2011, 81, S. 31-33 5158 Der Städtetag 64(2011), 3, S. 8-10 5160 Wohnviertel mit einer hohen Konzentration von Personen mit niedrigem Einkommen wirken sich aufgrund der Anhäufung sozialer Probleme und eingeschränkter Möglichkeiten benachteiligend auf deren BewohnerInnen aus, ein ökonomischer Aufstieg ist weniger leicht möglich. Betroffen davon sind insbesondere MigrantInnen, welche sich aufgrund verschiedener Hemmnisse überwiegend in bereits benachteiligten Vierteln ansiedeln. Der Weg aus dieser Armutsfalle kann nur über Integration erfolgen, den Menschen mit Migrationshintergrund muss die Möglichkeit gegeben werden, höher TXDOL¿]LHUWH7lWLJNHLWHQDXV]XEHQLKUVR]LDOHU$XIVWLHJ muss gezielt gefördert werden. Zur Aufwertung eines Viertels benötigt es neben baulichen auch soziale Maßnahmen (z.B. integrative Quartierspolitik und ein Quartiersmanagement mit klarem Konzept), um die wohnstandortbezogene Armutsfalle nachhaltig zu entschärfen. Städte haben allerdings in Sachen Nachhaltigkeit zumeist schlechte Publicity: Müllberge, soziale Segregation, schlechte Luft und meist zu viel Verkehr sind nur eigene jener Probleme, über die man nur allzu oft in den Medien lesen kann. Die Städte als ökologische und soziale Problemfälle zu sehen, ist allerdings nur eine Seite der Medaille, denn gerade hier schlummern gewaltige (Entwicklungs-)Potenziale nachhaltiger Reformpolitik. Nachhaltige Entwicklung setzt ein Zusammenwirken aller Ressorts voraus, obgleich in der Praxis dieser Anforderung oftmals die Eigenlogik und GLH=XVWlQGLJNHLWVSUR¿OHGHU%HWHLOLJWHQHQWJHJHQVWHKHQ Der vorliegende Beitrag veranschaulicht die NachhaltigkeitsVWUDWHJLH'HXWVFKODQGVLQ+LQEOLFNDXIGLHVWDWW¿QGHQGH Weltkonferenz für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro (Stichwort Rio 20 plus). Bestellen Sie die gewünschte Kopie unter EHVWHOOXQJ#NG]RUDW #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 41 ZEITSCHRIFTEN: STADTWIRTSCHAFT RAUMENTWICKLUNG/-PLANUNG 5lXPOLFKH+RWVSRWVGHU$UPXWVJHIlKUGXQJ(LQH7RSRJUDSKLHGHU$UPXWKoch, Andreas; Reiner, Christian; 5DXP65161 STADTENTWICKLUNG Den Wandel gestalten: Masterplan Daseinsvorsorge; .DHWKHU-RKDQQ Das Rathaus 64(2010), 2, 65162 Die Bedeutung des Gegenstromprinzips: Stadt- und Regionalplanung; %DXPDQQ+DQV:LOKHOP'DV5DWKDXV65163 /HKUHQDXV6WXWWJDUW]LHKHQ)ROJHQHLQHVÄ%UJHUDXIVWDQGV³IU]XNQIWLJH*URSURMHNWH Vetter, Angelika; Brettschneider, Frank;6WDGWXQG*HPHLQGHLQWHUDNWLY65164 +DQGOXQJVIHOGHUXQG+HUDXVIRUGHUXQJHQ6WDGWXQG5HJLRQDOSODQXQJ *DW]ZHLOHU+DQV3HWHU3DKO:HEHU(ONH'DV5DWKDXV65165 Wohnungsgenossenschaften und Stadtentwicklung; .RUW:HLKHU*HVLQH-HNHO*UHJRU 'HU6WlGWHWDJ65166 VERKEHRSWESEN -DKUH3DUNUDXPQRW3DUNUDXPNRQ]HSWH+XSIHU&KULVWRSK Internationales Verkehrswesen 65167 VORANKÜNDIGUNG: (8523$3$571(56&+$)76&+8/7(8523$*(0(,1'(5b7,11(1 EU-Trainingsseminare für Österreichs Europa-GemeinderätInnen Im Zuge der Europa-GemeinderätInnen-Initiative des Außenministeriums und der Vertretung der Europäischen .RPPLVVLRQLQgVWHUUHLFK¿QGHQKHXHUPDJHVFKQHLGHUWH(87UDLQLQJVVHPLQDUHIUGLH|VWHUUHLFKLVFKHQ(XURSD GemeinderätInnen statt. Damit soll die tägliche Arbeit der Europa-GemeinderätInnen mit ihren BürgerInnen vor Ort unterstützt und erleichtert werden. Neben fundiertem kommunalrelevantem EU-Wissen – die Bandbreite reicht von Möglichkeiten aktiver Mitgestaltung europäischer Politik, über gemeinderelevante EU-Förderungen bis hin zu aktuellen Entwicklungen in Europa, wie etwa die Zukunft des Euros – bieten die Schulungen ein Netzwerk von EU-ExpertInnen, auf das bei Bedarf zurückgegriffen werden kann. Insgesamt werden fünf Trainings durchgeführt. Das erste fand im Juni in St. Pölten für die niederösterreichischen Europa-GemeinderätInnen statt. Die oberösterreichischen Europa-GemeinderätInnen werden am XQG2NWREHU in Linz geschult. Nähere Informationen im KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung, Mag. Alexandra Schantl, (Tel. +43 1 8923492-37, [email protected]). 'LHVHV3URMHNWZLUGDXV*HPHLQVFKDIWVPLWWHOQGHU(XURSlLVFKHQ8QLRQ¿QDQ]LHUW (8523$3$571(56&+$)7 42 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2011 KDZ PUBKLIKATIONEN SCHRIFTENREIHE ÖFFENTLICHES MANAGEMENT UND FINANZWIRTSCHAFT IM NWV Euro Band 4 +DQGEXFK]XU.RPPXQDOVWHXHU²1HXDXÁDJH Wien, Graz 2006, 771 Seiten Band 5 )LQDQ]PDQDJHPHQWLPI|GHUDOHQ6WDDW² ,QWHUQDWLRQDOHQDWLRQDOH5HIRUPDQVlW]H Wien, Graz 2006, 191 Seiten Band 6 .DONXODWLRQYRQ*HEKUHQXQG(QWJHOWHQ²/HLWIDGHQIUGLH3UD[LV Wien, Graz 2007, 227 Seiten %DQG 6WlUNXQJGHUVXEQDWLRQDOHQ6WHXHUDXWRQRPLH XQGLQWUDJRYHUQPHQWDOH7UDQVIHUV Wien, Graz 2007, 210 Seiten Band 8 )LQDQ]DXVJOHLFK(LQ+DQGEXFK²PLW.RPPHQWDU]XP)$* Wien, Graz 2008, 536 Seiten Band 9 5HIRUPGHUYHUWLNDOHQ$XIJDEHQYHUWHLOXQJXQG9HUZDOWXQJV PRGHUQLVLHUXQJLP%XQGHVVWDDW Wien, Graz 2008, 227 Seiten %DQG ,QQRYDWLRQLP|IIHQWOLFKHQ6HNWRU)HVWVFKULIWIU+HOIULHG%DXHU Wien, Graz 2008, 496 Seiten %DQG .RPPXQDOH,QIUDVWUXNWXUEHWULHEHHUIROJUHLFKIKUHQ Grundlagen – Beispiele – Perspektiven, Wien, Graz 2009, 392 Seiten %DQG 'HPRJUDÀVFKHU6WUXNWXUZDQGHODOV+HUDXVIRUGHUXQJIU GLH|IIHQWOLFKHQ)LQDQ]HQ Wien, Graz 2010, 215 Seiten %DQG *XWHV5HJLHUHQ.RQ]HSWH²5HDOLVLHUXQJHQ²3HUVSHNWLYHQ Wien, Graz 2011, 741 Seiten Die Schriftenreihe erscheint im Neuen Wissenschaftlichen Verlag (NWV). BEstellungen richten Sie bitte schriftlich, per Telefon, Fax oder Online an die AMEDIA GnbR, 1141 Wien, Sturzgasse 1a, Tel.: +43 1 982 21 322, Fax: +43 1 982 1322-311. E-Mail: RI¿FH#DPHGLDFRDW. :LUOHLWHQ,KUH%HVWHOOXQJDXFKJHUQHZHLWHU Web: www.nwv.at. SONSTIGE INSTITUTIONSPUBLIKATIONEN Band 44 Euro .RQWLHUXQJVOHLWIDGHQIU*HPHLQGHQXQG*HPHLQGHYHUElQGH Wien 2011, 400 Seiten Wenn nicht anders angegeben, verstehen sich die Preise zzgl. 10% UST. und Versandspesen. Fördernde Mitglieder Mitglieder des KDZ erhalten als Stammkunden Preisnachlässe auf alle Publikationen mit Ausahme der Loseblattsammlungen. Für Buchhandlungen gelten Stammkundenpreise. Bestellung direkt beim KDZ: EHVWHOOXQJ#NG]RUDW oder besuchen Sie unseren Online-Shop: ZZZNG]HXGHRQOLQHVKRS #3 2011 KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT 43 ÖSTERREICHISCHE POST AG INFO.MAIL ENTGELT BEZAHLT www.kdz.or.at DIE NÄCHSTE AUSGABE DES FORUM PUBLIC MANAGEMENT ERSCHEINT IM DEZEMBER 2011 KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung Guglgasse 13 · A-1110 Wien T: +43 1 892 34 92-0 · F: -20 [email protected] · www.kdz.or.at