Menschen in Not - Nordbayerischer Kurier
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Menschen in Not - Nordbayerischer Kurier
Helfende Hände Die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ Menschen in Not Vom Hilfswerk zur Stiftung „Menschen in Not“ bewegt die Menschen Schicksale: Gesichter der Not Seite 4 Seite 15 Seite 18-22 Wir vergleichen. Sie sparen. So einfach ist das. Profitieren Sie von unserer Unabhängigkeit als vfm-Makler im starken Verbund. Denn diese ermöglicht es uns, auf eine Vielzahl führender Versicherungsgesellschaften zurückzugreifen. 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Wir zählen auf Ihre Hilfe D er Zweck heiligt bekanntlich die Mittel, so heißt es im Sprichwort. Im Fall des Stiftungszwecks von „Menschen in Not“ ist es genau umgekehrt, liebe KURIER-Leserinnen und Leser: Hier sind es die Mittel – Ihre Spenden –, die den Zweck heiligen. Und der ist seit beinahe 25 Jahren eindeutig: nämlich Menschen aus unserem unmittelbaren Umfeld zu helfen, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind, aus der sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können. Es liegt viel Kraft in unserem Hilfswerk, das seit Ende 2007 als gemeinnützige Stiftung anerkannt ist: Es ist Ihre Kraft, Ihr Wille, uns dabei zu unterstützen, dass wir Nachbarn, Bekannte, aber auch die vielen Unbekannten nicht vergessen. Armut gibt es in Deutschland zuhauf, so auch bei uns. Und Menschen, die unverschuldet in Armut geraten sind. Sei es durch eine Katastrophe, durch ein familiäres Schicksal, durch Krankheit, Unfall oder gar ein Verbrechen einen sonstigen Schicksalsschlag. Immer mehr alte Menschen brauchen unsere Michael Rümmele Solidarität. Weil sie mit ihrer schmalen Rente nicht in der Lage sind, sich selbst zu helfen, wenn sie in eine Notlage geraten sind. Und dann die zahlreichen Kinder, deren Eltern ihnen keine unbeschwerte Kindheit ermöglichen können! Die oft genug unter der Trennung der Eltern nicht nur seelisch, sondern auch materiell leiden müssen. Ihnen gilt unser besonderes Augenmerk, deshalb auch unser nach wie vor starkes Engagement unter anderem im Bayreuther Kinderhaus. Ihnen und vielen anderen Menschen in enger Zusammenarbeit mit Sozialverbänden schnell und unbürokratisch zu helfen, haben sich die Mitarbeiter des Nordbayerischen KURIERS zur Aufgabe gemacht. Denn alles, was in unserem Haus für „Menschen in Not“ geleistet wird, ist Ehrensache. Deshalb können Sie sicher sein, dass jeder gespendete Euro direkt und ohne Abzug den Menschen zugutekommt, für die Sie gespendet haben. Wir empfinden dankbar das große Vertrauen, das unsere Leserinnen und Leser durch ihre eindrucksvollen Spenden, aber auch durch tatkräftige eigene Aktionen in uns setzen. Und für mich, der ich als Geschäftsführer eines Zeitungsunternehmens sowie als Vorsitzender der Stiftung „Menschen in Not“ Verantwortung für unser Handeln trage, ist es ein gutes Gefühl, Ihnen versichern zu können, dass jeder Cent, der gespendet wurde, ohne Abzug den notleidenden Menschen zugutekommt. Sämtliche organisatorischen und betrieblichen Kosten, die bei „Menschen in Not“ auflaufen, werden selbstverständlich von unserem Haus getragen. Das noch junge Jahr wird uns wieder vor neue Aufgaben stellen, die wir dank Ihrer Hilfe und Verbundenheit zu unserem Haus tatkräftig lösen wollen. Allen, die daran mitwirken, möchte ich schon heute von Herzen dafür danken. Ihr Michael Rümmele Vorsitzender der Stiftung „Menschen in Not“ 4 Aus den Händen von Regierungspräsident Wilhelm Wenning (rechts) nahmen die KURIER-Verleger Dr. Laurent Fischer und Wolfgang Ellwanger (Mitte) die Stiftungsurkunde für „Menschen in Not“ entgegen. Vom Hilfswerk zur Stiftung Geschichte und Zweck der KURIER-Stiftung „Menschen in Not“ S eit fast 25 Jahren gibt es „Menschen in Not“, das Hilfswerk des Nordbayerischen KURIERS in Zusammenarbeit mit der Kreisarbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Nach langen Jahren in Zusammenarbeit mit der Stadt Bayreuth und den unter ihrem Dach angegliederten Sozialverbänden ist „Menschen in Not“ heute eine gemeinnützige Stiftung. Ende November 2007 erhielt sie die Anerkennungsurkunde aus den Händen des Regierungspräsidenten. Dieser Schritt wurde mit Hilfe der Regierung von Oberfranken vollzogen, nachdem das deutsche Stiftungsrecht ausdrücklich die Möglichkeiten vereinfacht hat, für wohltätige Zwecke zu wirken. Und so war es vergleichsweise schnell und unbürokratisch möglich, Ende 2007 die Stiftung aus der Taufe zu heben. Dies auch dank der äußerst effizienten und unbürokratischen Unterstützung durch die zuständigen Stelle bei der Regierung von Oberfranken, deren Präsident dann auch selbst die Stiftungsurkunde an die beiden KURIER-Verleger Wolfgang Ellwanger und Dr. Laurent Fischer sowie an den Stiftungsvorsitzenden und KURIER-Geschäftsführer Michael Rümmele aushändigte. Die Eigenverantwortlichkeit der Stiftung hat die bewährte Zusammenarbeit mit den wichtigen Sozialverbänden in Stadt und Region nicht grundlegend verändert. Heute wird die absolute Mehrheit aller Fälle, in denen Menschen in Not wirkt, mit Hilfe der Sozialverbände umgesetzt. Sie sind es, die dank ihrer Erfahrung, ihrer Kompetenz und ihrer Vernetzung untereinander in der Lage sind, objektive Einschätzungen des jeweiligen Falles zu liefern. Der wird dann mit der Satzung der Stiftung abgeglichen und dann abschließend von dne Stiftungsverantwortlichen entschieden, ob Hilfe möglich ist. Darüber hinaus prüft die Stiftung, ob sie für Leistungen eintritt, zu denen der Staat gesetzlich aufgefordert ist. Ist dies der Fall, und dies kommt so selten nicht vor, so wird „Menschen in Not“ dafür nicht aufkommen. Wohl aber setzt sich die Stiftung auch mittels der Tageszeitung dafür ein, dass die betroffenen Menschen zu ihrem Recht kommen. Dies alles klingt komplizierter und zeitaufwendiger, als es in der Praxis ist. Durch die in der Regel gute Vorarbeit der Sozialverbände ist es sehr schnell möglich, den betroffenen Personen oder Familien zu helfen. Meist sind es Zuwendungen für dringend notwendige Anschaffungen, die diese Menschen nicht selbst zahlen können. So die alleinerziehende Mutter, die bei geringen Mitteln nicht in der Lage ist, die kaputt gegangene Waschmaschine zu ersetzen, aber auf Bergen von Wäsche sitzt. Oft sind es auch Kinder, deren Eltern das Geld fehlt, sie an einem Minimum dessen teilhaben zu lassen, was für andere Kinder (beispielsweise der Schulausflug) selbstverständlich ist. Oder alte Menschen, die von einer Rente leben müssen, welche nicht selten unter dem Regelsatz für HartzIV-Empfänger liegt. Zuneh- mend fällt auf, dass die Altersarmut von Jahr zu Jahr steigt. Daran mag auch jeder erkennen, wie ungeheuer wichtig seine Spende ist, die ausschließlich den hilfsbedürftigen Menschen aus der Region, dem Verbreitungsgebiet des Nordbayerischen KURIERS, zugutekommt. Über 100 000 Euro spenden die Leserinnen und Leser durchschnittlich im Jahr. Viel Geld, das zeigt, wie großherzig die Oberfranken sind und wie viel Vertrauen sie in eine bewährte Institution setzen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, immer dann schnell und unbürokratisch zu helfen, wenn Menschen unverschuldet in eine Notsituation geraten sind. Andreas Rietschel Spenden-Konten „Menschen in Not“ Sparkasse Bayreuth Kto.-Nr. 9 000 001 BLZ 773 501 10 HypoVereinsbank Bayreuth Kto.-Nr. 3 093 344 BLZ 773 200 72 VR-Bank Bayreuth Kto.-Nr. 310 BLZ 773 900 00 KONZERTHÖHEPUNKTE 2010 TICKETHOTLINE: 0951/23837 ONLINE: WWW.KARTENKIOSK-BAmBERg.dE UNd WWW.TIx-ONLINE.COm Sichern Sie sich Ihre Karten im Vorverkauf an allen VVK-Stellen: BAYREUTH: Theaterkasse (Luitpoldplatz 9, Tel. 0921/69001), Bayreuther Sonntag (Rich.-Wagner-Str. 36, Tel. 0921/50704397). www.THOMANN-Management.de | Burgebrach präsentiert EN STERAN L 2010 KÜNSTLERMANAGEMENT HIGHLIGHTS AUF DEM SCHLOSSPLATZ COBURG + SPECIAL GUEST: 14.08. 2010 - COBURg 15.08. 2010 - COBURg SCHLOSSPLATZ SCHLOSSPLATZ Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter Tel.: 0351 84 04 20 02 sowie im Internet: www.sz-ticketservice.de TICKETS: www.silbermond.de sowie an allen bekannten Vo In Kooperation mit dem Veranstaltungsservice Bamberg FESTIV ULI J 21.-25. 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Familienbetrieb mit Tradition seit 1964 v.l. Siegfried Baumann, Doris Baumann, Andreas Baumann, Uwe Baumann, Kerstin Baumann Bayreuth Ludwig-Thoma-Straße 20 - Tel: 0921/5161-0 Mo-Fr 9.30 Uhr - 19.00 Uhr - Sa 9.00 Uhr - 18.00 Uhr * Pegnitz Hauptstraße 75 - Tel: 0 92 41/49 49 0 Mo-Fr 9.00 Uhr - 19.00 Uhr - Sa 9.00 Uhr - 14.00 Uhr www.euronics-baumann.de Alle Preise Abholpreise. Irrtum, Druckfehler und technische Änderungen vorbehalten. * Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Finance Germany GmbH, anfänglicher effektiver Jahreszins 15,66%. Layout, Satz: www.werbeagentur-pur.de 7 Fachleute im Boot Diakonie „Menschen in Not“ arbeitet mit den Wohlfahrtsverbänden zusammen trägen. Nur so ist gewährleistet, dass jeder gespendete Cent auch dort ankommt, wo er dringend gebraucht wird. „Menschen in Not“ will dort helfen, wo sonst keiner hilft. Die Stiftung will nicht einspringen, wenn eigentlich andere, zum Beispiel der Staat, für bestimmte Aufgaben zuständig ist. Zusammen mit den Verbänden hat „Menschen in Not“ außerdem ein Antragssystem entwickelt, bei dem die Bedürftigkeit nach bestimmten Vorgaben abgefragt werden kann. So ist ein Missbrauch der Leistungen ausgeschlossen. Von Ulrike Sommerer D er verantwortungsvolle Umgang mit den Spendengeldern ist bei der KURIER-Stiftung „Menschen in Not“ oberstes Gebot. Damit das Geld nicht in falsche Kanäle fließt, arbeitet „Menschen in Not“ mit den Wohlfahrtsverbänden zusammen. Die Mitarbeiter von Caritas, Diakonie, Rotem Kreuz, Paritätischem Wohlfahrtsverband, Arbeiterwohlfahrt, der Bayreuther Tafel und Christen schaffen Wohnungen überprüfen jeden einzelnen Fall. „Menschen in Not“ holt sich so das Know-how der Fachleute, der Sozialarbeiter, die Elend beurteilen und entscheiden, ob Hilfe angebracht ist oder nicht. Geprüft wird sehr genau – bis hin zur Ablehnung von An- INFO Auf Fachleute bei den Wohlfahrtsverbänden, wie Eva-Maria Meyer von der Caritas, prüfen schon vorab, ob ein Antragsteller hilfsbedürftig ist. Foto: Archiv Diakonisches Handeln ist die Verwirklichung des christlichen Gebots der Nächstenliebe. Die Diakonie hält Einrichtungen und Dienste für unterschiedliche Lebenssituationen bereit: Kindertageseinrichtungen, Behinderteneinrichtungen mit Schule und Werkstätten, Beratungsstellen, ambulante Pflege, ein Alten- und Pflegeheim sowie eine Berufsfachschule für Altenpflege. Insgesamt hat die Diakonie Bayreuth über 40 Einrichtungen in Bayreuth, Kulmbach, Pegnitz, Bad Berneck, Hof, Bamberg, Mistelbach und Obernsees. Rund 900 Mitarbeiter betreuen fast 2000 Menschen. dieser und der Diakonisches Werk – Stadtnächsten Seite stellen wir die Verbände, mit de- mission Bayreuth e. V., Kirchnen „Menschen in Not“ platz 5, 95444 Bayreuth Telefon 09 21/7 54 20 zusammen arbeitet, kurz www.diakonie-bayreuth.de vor. 8 Die Tafel Bayerisches Rotes Kreuz Caritas Alle Tafeln verfolgen die gleiche Idee: Sie sammeln die übriggebliebenen Lebensmittel in Geschäften und Supermärkten ein und verteilen diese gegen ein geringes Entgelt an Bedürftige. In Deutschland existieren über 850 Tafeln. Die Bayreuther Tafel hat 82 ehrenamtliche Helfer, die im Tafelladen arbeiten. Außerdem gibt es 35 ehrenamtliche Fahrer, die für die Bayreuther Tafel die Geschäfte abfahren. Die Bayreuther Tafel versorgt momentan 2218 Ausweise mit 4861 Personen. Kunde bei der Bayreuther Tafel können werden: Haushalte mit Hartz IV oder einem vergleichbaren geringen Einkommen. Jeder Kunde kann einmal in der Woche Lebensmittel holen. Mittwochs und samstags ist ab 13 Uhr Ausgabe. Der Tafelladen der Bayreuther Tafel, St.-NikolausStraße 2, 95445 Bayreuth, Telefon 09 21/5 16 60 99. [email protected] Der BRK-Kreisverband Bayreuth gliedert sich in sieben Abteilungen. Wesentliche Dienstleistungen sind allgemeine Sozialarbeit, ambulante Altenund Krankenpflege, betreutes Wohnen, Erste Hilfe, Berufsfachschule für Altenpflege und Altenhilfe, Essen auf Rädern, Hausnotrufdienst, Kleiderkammer, Kurzzeitpflege, Rettungsdienst, Rot-Kreuz-Laden, Seniorenheim Ruhesitz. Daneben gibt es einen ehrenamtlich geführten Bereich, zum Beispiel im Bereich Blutspende, Bergwacht, Wasserwacht. Der Caritasverband für Stadt und Landkreis Bayreuth unterhält eine Vielzahl an Einrichtungen, zum Beispiel Sozialstationen, ambulante Altenund Krankenpflege, Hauswirtschaftliche Versorgung, eine Schuldner- und Insolvenzberatung, das Frauenhaus, das Netz für Kinder mit Krippen-, Kindergarten- und Hortplätzen, Migrationsberatung, die Kleiderkammer, den Flohmarkt Alex. Für die Caritas arbeiten 138 hauptamtliche, 20 nebenamtliche und 60 ehrenamtliche Mitarbeiter. Von den Caritas-Sozialstationen werden 440 pflegebedürftige Menschen betreut, im vergangenen Jahr begleitete die Schuldnerberatung 376 Menschen, 230 Asylbewerber werden betreut. Alle Beratungsdienste sind kostenlos. Der BRK-Kreisverband beschäftigt rund 330 hauptamtliche Mitarbeiter, die von rund 3000 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt werden. Eine genaue Zahl, wie viele Menschen das Rote Kreuz betreut, gibt es nicht. Exemplarisch: Über Essen auf Rädern werden jährlich rund 45 000 Essen ausgegeben. Im Bereich der Sozialstation liegt die Anzahl der betreuten Personen bei rund 220 täglich. BRK, Hindenburgstraße 10, 95445 Bayreuth, Telefon 09 21/40 30. Christen schaffen Wohnungen Der Verein Christen schaffen Wohnungen wurde 1994 gegründet. Ziel ist, Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen zu schaffen. Seit 1994 wurden 342 Familien und Einzelpersonen unterstützt. Die Unterstützung ge- Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth RotKreuz-Laden Bayreuth Bamberger Strasse 9/13 (neben Sparkassenhochhaus) Tel. 0921 / 403-427 Second-Hand-Kleidung, Haushaltwaren, Wäsche und mehr zu günstigen Preisen Wir laden Sie ein,, uns zu besuchen! ------------------------------------------ Öffnungszeiten: Dienstag g - Freitag g Samstag 10-18 Uhr 10-15 Uhr schieht meist durch ein zinsloses und langfristig gegebenes Darlehen mit kleinen Tilgungsraten. Caritasverband, BürgerHilmar Sommermann, Hühl- reuther Straße 9, 95444 Bayweg 57 A, Bayreuth, Telefon reuth, 09 21/78 90 20. 09 21/7 91 22 97. www.caritas-bayreuth.de Paritätischer Wohlfahrtsverband Der Paritätische ist ein Wohlfahrtsverband von eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen der Wohlfahrtspflege, die soziale Arbeit für andere oder als Selbsthilfe leisten. Aktuell gehören 44 selbstständige gemeinnützige Vereine und Organisationen zum Paritätischen Wohlfahrtsverband in Oberfranken. Daneben sind mehr als 70 Gruppierungen in diesem Regierungsbezirk ansässig, deren Hauptsitz sich in einer anderen bayerischen Region befindet (zum Beispiel Baye- rischer Blindenbund, Krebsgesellschaft). Der Bezirksverband Oberfranken unterhält derzeit unter anderem folgende Dienste: Sozialdienst und berufsbegleitender Dienst für Hörgeschädigte, Beratungsstelle für Familien mit behinderten Angehörigen, Bunter Kreis Bayreuth, Dolmetschervermittlungsstelle für Gebärdensprache. Der Paritätische hat zwölf Mitarbeiter, die 2009 mehr als 1000 Personen betreut haben. Paritätischer Wohlfahrtsverband, Gottlieb-Keim-Straße 23, 95448 Bayreuth/Wolfsbach. Arbeiterwohlfahrt Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist ein anerkannter Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege. Vorgehalten werden unter anderem folgende Einrichtungen: Sozialstation (ambulante Pflege und mobiler, sozialer Hilfsdienst), Seniorenheim „Am Hofgarten“, Menüservice: „Essen auf Rädern“, Kinderbetreuungseinrichtungen, Kreisjugendwerk (Kinder- und Jugendorganisation der AWO), Sozialberatung „Menschen in Not“. Die AWO Bayreuth hat zirka 120 hauptamtliche Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer. Betreut werden zurzeit etwa 900 Kinder, Jugendliche und Senioren. AWO-Kreisverband Bayreuth Stadt e. V., Ludwig-ThomaStraße 36, 95447 Bayreuth, Telefon 09 21/2 07 89. www.awo-bayreuth.de 10 Die Spende mit der Maus Möbelhaus Pilipp spendet für die Menschen der Region Mit der großzügigen Spende von 5000 Euro hat das fränkische Möbelhaus Pilipp mit Häusern in Ansbach, Bamberg und Bindlach die Stiftung „Menschen in Not“ bedacht. Nach den Worten von Inhaber Norbert Pilipp wolle man damit nicht nur die Verbundenheit zur Region deutlich machen, sondern in Dankbarkeit auch etwas zurückgeben. Foto: Lammel Brauerei mit Herz Die Brauerei Maisel spendet 4000 Euro für „Menschen in Not“. Unser Bild zeigt Brauereiinhaber Jeff Maisel bei der Scheckübergabe an KURIERRedakteurin Ulrike Sommerer. Foto: Harbach Anzeigen helfen Diakonie Bayreuth Wir wollen für Sie da sein! Wir bieten Einrichtungen und Dienste für unterschiedliche Lebenssituationen: Kindertageseinrichtungen für Kinder im Alter von 0 – 14 Jahren (Kindergärten, -krippen, Schulkinderhorte, integrative Einrichtungen) Behinderteneinrichtungen mit Schule und Werkstätten Beratungsstellen Ambulante Pflege Alten- und Pflegeheim Mit Leib und Seele Es ist wirklich gaaaanz einfach: Wenn Sie für „Menschen in Not“ über das Internet spenden wollen, so haben wir auch hierfür eine leicht zu handhabende Möglichkeit geschaffen. So geht’s: Sie gehen auf die KURIER-Homepage www.nordbayerischer-kurier.de, wählen die Rubrik „Aktionen“ und landen auf einer Seite, auf der unter anderem auch der Button der Stiftung „Menschen in Not“ eingerichtet ist. Wenn Sie wiederum auf diesen Button klicken, kommen sie zu „click and buy“. Sie können nun entscheiden, ob Sie 20, 50 oder 100 Euro spenden wollen. Wiederum einfach wählen und automatisch landen Sie auf der Seite, auf der mehrere Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Wir bieten Verfahren von der Lastschrift über die Kreditkarte bis zum online-üblichen giropay oder auch der Online-Sofortüberweisung an. Also denn: ein Klick, und Sie helfen einem Menschen in Not! Diakonisches Werk – Stadtmission Bayreuth e. V. Werkstätten für behinderte Menschen gGmbH der Diakonie Bayreuth Berufsfachschule für Altenpflege Unsere Angebote sind geprägt von hoher fachlicher Qualität und intensiver persönlicher Zuwendung zu den Menschen. Kontakt: Diakonisches Werk – Stadtmission Bayreuth e. V. Kirchplatz 5 95444 Bayreuth Tel.: 0921/7542-0 Ihre Diakonie Hilfe für das behinderte Kind Bayreuth gGmbH Zentrale Diakoniestation Bayreuth e. V. Spendenkonto: Diakonisches Werk – Stadtmission Bayreuth e. V. Sparkasse Bayreuth BLZ: 773 501 10 Konto: 90 344 06 20 Prozent des Anzeigenerlöses dieser Stiftungszeitung fließen als Spende an „Menschen in Not“. Lediglich die Produktionskosten der Zeitung werden gedeckt, der Rest fließt in die Stiftung. impressum „Helfende Hände“ – die Stiftung „Menschen in Not“ – eine Verlagsbeilage des Nordbayerischen KURIERS, Bayreuth. Anzeigenleitung: Andreas Weiß Redaktion: Gert-Dieter Meier, Andreas Rietschel (verantw.), Ulrike Sommerer, Anja Halbauer Fotos: Karl Heinz Lammel, Andreas Harbach Titelseite: Agentur Sternsdorff Verlag: Nordbayerischer KURIER GmbH & Co. Zeitungsverlag KG, Theodor-Schmidt-Straße 17 95448 Bayreuth und Maxstraße 58/60 95444 Bayreuth. MENSCHEN MIT HANDICAPS Anzeige MGS-Motor Gruppe Sticht bietet Lösungen Das Auto ist ohne Zweifel eine wichtige Stütze der individuellen Mobilität – das gilt in besonderem Maße für Menschen mit Handicaps. Oft machen körperliche Einschränkungen das Steuern eines konventionellen Fahrzeugs unmöglich, dabei sind die auf ihre automobile Beweglichkeit besonders angewiesen. Nach Angaben des Bundes behinderter Autobesitzer (BbAB) in Bexbach gibt es in Deutschland rund 600.000 behinderte Menschen mit Führerschein. Für diese Kundengruppe bietet MGS mit seinen Partnern und Herstellern viele spezielle Umbau-Lösungen an. Andreas Beyer – Ihr Ansprechpartner: Tel.: 0921-507205-79 E-Mail: [email protected] Trotz Bewegungseinschränkung ein möglichst normales Leben führen dazu gehört auch, ein Kraftfahrzeug selbst zu fahren oder mitzufahren. Die automobile Freiheit ist in unserem täglichen Leben kaum wegzudenken, ob es der Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zu Freizeitaktivitäten ist. Damit auch Sie auf den Komfort beim Fahren nicht verzichten müssen, nutzen Sie die Umrüstungsmöglichkeiten, die wir Ihnen bieten können. Sprechen Sie uns mit Ihren Wünschen und Bedürfnissen an. Wir sind spezialisiert auf die Beratung für Behindertenfahrzeuge und bieten in Zusammenarbeit mit starken Partnern individuelle Lösungen für mobilitätseingeschränkte Personen. Für interessierte Personen und Kunden mit Handicap gibt es einen Mitarbeiter, welcher in allen Details optimal beraten und Lösungen anbieten kann. VIELFALT IST UNSERE STÄRKE SERVICE UNSERE LEIDENSCHAFT! MGS – Ihr Partner für individuelle Mobilität: ob Kleinwagen, Luxusfahrzeuge, Transporter oder behindertengerechte Umbauten – wir bieten alles aus einer Hand. – Spezialisierte Ansprechpartner beraten Sie sowohl im Service als auch im Verkauf. – Wir sind für Sie da, wenn Sie uns brauchen – 24 Std. und 3x in Ihrer Nähe MGS – INDIVIDUELL – TESTEN SIE UNSERE LEISTUNGSFÄHIGKEIT • Komplettpreise im Service für alle Fabrikate – Sie wissen vorher, was es nachher kostet • Zeitwertgerechte Reparatur (vom Steinschlag bis zur kompletten Lackierung/Smart Repair) • Fahrzeugumrüstunge(z.B.behindertengerecht, Wohnmobile, Gasumbau, Taxi) • Fahrzeug-Garantie bis 5 Jahre • Lackierzentrum und Karosseriespezialbetrieb • Kundenfreundliche Mobilitätslösungen (Taxi oder Mietwagen) • Nutzfahrzeugkompetenzzentrum mit Top-Angeboten • Fahrzeugfinanzierung und -versicherung aus einer Hand • Sonderkonditionen für Gewerbetreibende, Taxi, Fahrschulen • Großes Angebot an Neuwagen, Jungwagen und Gebrauchten alter Fabrikate MARKENKOMPETENZ 12 Mit der Trennung kommt die Armut Ute Semmelmann im Interview über die Doppelbelastung von Alleinerziehenden Alleinerziehende sind wesentlich stärker armutsgefährdet als Familien mit zwei Elternteilen in einem Haushalt, sagt Ute Semmelmann. KURIERRedakteurin Anja Halbauer sprach mit der Sozialpädagogin der Evangelischen Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus in Bayreuth über die Schwierigkeiten von alleinerziehende Elternteilen und den Alltag der „Meister der Organisation“. Frage: Sie beraten Alleinerziehende in Problemsituationen. Sind diese Frauen und Männer anfälliger für Krisen? Semmelmann: Alleinerziehende – überwiegend sind es Frauen – sind kein frustrierter Haufen, sondern meist aktive Menschen, die mitten im Leben stehen. Aber natürlich gibt es auch Leidensdruck und viele Risiken. Etwa bei jungen Müttern, bei Frauen, die aus Gewaltbeziehungen kommen, oder wenn die Umgangsregelung für die Kinder nicht gelingt. Viele stecken zudem in der Schuldenfalle, alleinerziehend zu sein, verdoppelt das Risiko, arm zu sein. 41 Prozent der Alleinerziehenden in Bayern leben von Hartz IV, obwohl die Erwerbsbereitschaft sehr hoch ist. Frage: Warum die finanzielle Not gerade bei den Alleinerziehenden? Semmelmann: Den meisten ist es äußerst peinlich, Hartz IV zu beantragen. Doch ist es sehr schwer, mit einem oder mehreren Kindern wieder in den früheren Beruf einzusteigen oder einen neuen Beruf zu erlernen. Insbesondere Halbtags- und Teilzeittätigkeiten sind im Raum Bayreuth schwer zu finden. Hinzu kommt, dass nicht wenige Väter – natürlich gibt es aber auch viele verantwortungsvolle Väter – nur mangelhaft oder keinen Unterhalt zahlen. Frage: Wie wirkt sich das auf die Kinder aus? Semmelmann: Die Kinder sind von finanziellen Schwierigkei- ten direkt betroffen. Oft fehlt das Geld für Nachhilfestunden, die Klassenfahrt oder selbst die Mitgliedschaft in Vereinen ist oft nicht möglich. Besonders schwierig ist es außerdem, wenn Eltern versuchen ihre Kinder gegen den Expartner aufzubringen oder wenn sie verhindern, den Vater oder die Mutter zu sehen. Allein erzogene Kinder sind aber auch mit Vorurteilen konfrontiert, die einer kritischen Überprüfung nicht standhalten. Die Entwicklung des Kindes wird durch die Trennung nicht zwangsläufig negativ beeinflusst. Belastender sind elterliche Konflikte. Frage: Alleinerziehende sind „Mein Vater hat wenig Zeit oder ist nicht vorhanden.“ Gesellschaftlich gesehen besteht zwischen Frauen und Männern zudem ein Ungleichgewicht zu Lasten der Frauen, wenn es um die Pflichten für Kinder geht. Kommt es zur Trennung der Eltern, so bleibt es meist bei der bisherigen Verteilung der Aufgaben: Die Mutter kümmert sich um die Kinder und der Vater sorgt im positiven Fall weiterhin für den Unterhalt. schöpfung, psychischen und psychosomatischen Krankheiten führen. Ein gesichertes Einkommen ist wichtig für die Gesundheit – ebenso wie das Gefühl, nicht allein zu sein. Frage: Alleinerziehende Väter sind in der Minderheit. häufiger krank als Verheirate- Warum bleiben die Kinder te – warum? nach einer Trennung meist Semmelmann: 85 Prozent der bei der Mutter? Alleinerziehenden leiden an Semmelmann: Nach wie vor zwei oder mehr chronischen kümmern sich überwiegend Erkrankungen. Häufig als Fol- die Frauen um die Erziehung ge des enorder Kinder men Drucks, – auch der auf Alwenn sie leinerziehenberufstätig den liegt. sind – und Kinder und entwickeln Beruf – das zu ihnen allein ist eine eine enge DoppelbelasBeziehung tung. Die tägund Binliche Alleindung. Eine verantworUmfrage zur tung kann Präsenz besonders in von Vätern anstrengenfür Kinder den Erzieergab, dass hungsphasen 23 Prozent zu chronider Kinder scher Er berichten: Ute Semmelmann Frage: Sind Alleinerziehende inzwischen gesellschaftlich anerkannt? Semmelmann: Alleinerziehende sind längst keine sogenannte Randgruppe mehr. Rund ein Fünftel der Eltern ist alleinerziehend, davon sind laut dem bayerischen Familienministerium etwa 85 Prozent Mütter. Und dennoch gibt es noch viele Vorurteile des sozialen Umfeldes. Alleinerziehen wird häufig als defizitär empfunden, da der Vater fehlt. Erfahrungswerte zeigen aber, dass viele Kinder sich ihre zusätzlichen Bezugspersonen durchaus suchen und aussuchen, wenn sie sie brauchen. Fakt ist, dass verschiedene Studien beweisen: das Entscheidende für Kinder sind liebevolle und aufmerksame Erwachsene, nicht eine bestimmte Familienstruktur. Infos zu den Gesprächsgruppen und offenen Treffen für Alleinerziehende und Patchworkfamilien sowie Vermittlung von Ersatzgroßeltern bei der Evangelischen Familien-Bildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus in Bayreuth, Telefon 09 21/1 50 44 64. Helfen ist für uns mehr als nur ein Wort. Seit 3 Generationen IDEEN•HANDWERK•SERVICE 95494 Gesees • Bayreuther Str.1 • Tel 09201/7 90 0 14 Migrantenkinder – Verlierer des Systems Dolores Longares-Bäumler: Kinder zugewanderter Eltern im Bildungsbereich stark benachteiligt In Bayreuth leben rund 12 000 Menschen mit Migrationshintergrund – ein Großteil von ihnen sei von Armut betroffen, sagt Dolores Longares-Bäumler von der Migrationserstberatung der Caritas in Bayreuth. Im Interview mit KURIER-Redakteurin Anja Halbauer erklärt sie, warum Menschen mit Migrationshintergrund öfter arm sind. Frage: Das Armutsrisiko ist laut dem Dritten Armutsbericht der Bundesregierung bei Personen mit Migrationshintergrund mit 28 Prozent fast doppelt so hoch wie bei Bürgern ohne Migrationshintergrund. Warum? Longares-Bäumler: Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Fehlende schulische und berufliche Qualifikationen, nicht anerkannte berufliche Abschlüsse und Sprachbarrieren. Dazu kommt natürlich auch, dass sich die Situation mit dem zurückliegenden Anstieg der Arbeitslosigkeit dramatisch verschlechtert hat. Viele Migranten haben in Wirtschaftszweigen und Arbeitsverhältnissen gearbeitet, die mit Einbruch der Konjunktur schneller Stellen abgebaut haben. Ausländische Arbeitnehmer werden häufig in gering entlohnten und unqualifizierten Arbeitsfeldern beschäftigt, wie zum Beispiel auf dem Bau, als Reinigungskräfte im Schlachthaus, in der Altenpflege, in der Gastronomie oder bei Zeitarbeitsfirmen. Auch bei langer Zugehörigkeit zu einem Betrieb gelingt es den wenigsten Zuwanderern, in eine Führungsposition aufzusteigen oder den Status eines Angestellten zu erreichen. Frage: Welche Auswirkungen hat das für die Kinder? Longares-Bäumler: Die Kinder leiden natürlich unter der angespannten finanziellen Lage der Eltern. Sie fühlen sich ausgegrenzt und können an verschiedenen Veranstaltungen nicht teilnehmen. Selbst bei schulischen Veranstaltungen wird es schwer. Die Teilnahme an Angeboten in der Freizeit kann sich nur auf wenige kos- Ausgegrenzt: Kinder von Migranten müssen in vielen Lebensbereichen zurückstecken. Foto: dpa tenlose Angebote beschränken. Die Folge davon ist, dass die Integration der Kinder nicht oder nur schwer gelingen kann. sozialen Herkunft erhalten Migrantenkinder also seltener die Empfehlung für eine höhere Schulform. Frage: Wie steht es um die Bildungschancen von Migrantenkindern? Longares-Bäumler: Mehr als in anderen Ländern ist in Deutschland das Gelingen der Schullaufbahn eines Kindes davon abhängig, ob es gebildete und fördernde Eltern hat, welche mit ihm üben, die Hausaufgaben kontrollieren oder Nachhilfeunterricht finanzieren. Gerade Migranteneltern tun sich schwer, ihre Kinder bei den Schulaufgaben und Hausaufgaben zu unterstützen und zu fördern. Man hat durch PISA erkennen müssen, dass Kinder von zugewanderten Eltern im deutschen Bildungssystem besonders stark benachteiligt und ausgegrenzt werden. Migrantenkinder gehören zu den Verlierern des Bildungssystems in Deutschland. Viele Lehrer nehmen bei ausländischen Kindern eher die Defizite war und vermuten ein Elternhaus, dass dieses Kind nicht unterstützen können wird. Dafür ist eine nachholende Integration der schon länger in Deutschland lebenden Migranten notwendig. Aufgrund ihrer nationalen und Frage: Haben Migranten auch in anderen Lebensbereichen Nachteile? Longares-Bäumler: Natürlich wirkt sich die Benachteiligung auf die anderen Lebensbereiche aus. Ein Bereich neben dem gesellschaftlichen Leben ist vor allem der Bereich der Medizin. Viele Gesundheitsprobleme und Krankheitsrisiken treten gehäuft in den unteren Statusgruppen auf und Menschen mit Migrationshintergrund haben zu einem höheren Anteil einen niedrigeren Sozialstatus, was sich unter anderem an einem geringen Einkommen und höherem Armutsrisiko festmachen lässt. Es bestehen erhebliche soziale Unterschiede in der Gesundheit und Lebenserwartung, die vermutlich auf ein komplexes Zusammenspiel von materiellen, sozialen und psychosozialen Faktoren zurückzuführen sind. klärten statusrechtlichen Situationen. Es ist ihnen nicht erlaubt zu arbeiten, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie leben sehr beengt in Gemeinschaftsunterkünften, oftmals Nationen nebeneinander, die verfeindet sind. Sie bekommen Essenspakete. Sie haben erst die Möglichkeit, an einem Deutschkurs teilzunehmen, wenn der Status geklärt ist. Wenn sie krank sind, müssen sie zuerst vom Sozialamt einen Krankenschein holen, um einen Arzt aufsuchen zu können. Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist kaum möglich aus sprachlichen, vor allem aber aus finanziellen Gründen. Das gilt für Erwachsene und für Kinder. Besonders schwer haben es die Kinder. Sie haben keine Eltern, die sie unterstützen können bei Fragen in der Schule. Und schon sind wir wieder bei der Benachteiligung in der Bildung. Frage: Ist diese Armut gewollt? Longares-Bäumler: Gewollt klingt etwas heftig. Ich sage so, die Gesetze sprechen eine eindeutige Sprache, wobei manche Gesetze doch KannBestimmungen sind, und man da doch darauf achten sollte, dass bei der Anwendung der Gesetze der Wunsch des Asylbewerbers berücksichtigt wird. Vieles scheinbar nicht Mögliche ist doch möglich. Dass Gesetze und Menschenschicksale kollidieren, ist im sozialen Bereich nicht selten. Dennoch sollte man doch versuchen alles zu tun, was möglich ist. Denn eines sollte man nicht vergessen, es geht hier um Menschen und nicht um Dinge. Frage: Besonders dramatisch wird immer wieder die Situation von Asylbewerbern beschrieben. Warum? Longares-Bäumler: Sehr viele Asylbewerber leben in unge- Dolores Longares-Bäumler 15 Packen und löffeln KURIER-Aktionen für Bedürftige D ie KURIER-Stiftung „Menschen in Not“ unterstützt nicht nur durch Einzelfallhilfe und finanzielle Zuschüsse für bestimmte Projekte, sondern hat auch verschiedene Aktionen auf den Weg gebracht. Die Wunschzettelaktion an Weihnachten, die Schultütenaktion für Abc-Schützen und die Osternestaktion. Dabei ist die Stiftung auf die Mithilfe der KURIER-Leser angewiesen, die im jeweiligen Zeitraum aufgerufen werden, Osternester oder gefüllte Zuckertüten abzugeben. Vor Weihnachten werden zudem die Wünsche von Kindern vom Caritasverband, dem Diakonischen Werk, dem Bayerischen Roten Kreuz und der Tafel in Bayreuth gesammelt und in der KURIER-Geschäftsstelle an einem Christbaum aufgehängt. Bei allen drei Aktionen ist die Hilfsbereitschaft der KURIER-Leser immer enorm – nur so konnte Kindern aus sozial schwächeren Familien ein Wunsch erfüllt oder ein schöner Schulanfang bereitet werden. Im Laufe eines Jahres gibt es viele Aktionen, die der Stiftung „Menschen in Not“ zugutekommen. Zum Beispiel geht der Erlös des Bayreuther Suppentages (unser Bild) an die Stiftung. Der KURIER ruft aber auch dazu auf, Weihnachtspäckchen für Kinder aus armen Familien zu packen oder den Schulanfang zu unterstützen. Foto: Archiv Auch durch den KURIERKinderflohmarkt wird „Menschen in Not“ unterstützt. Hilfe wird hier gleich in zweifacher Hinsicht geleistet: Der Erlös aus den Standmieten geht an die Stiftung, dieser Flohmarkt ermöglicht aber auch Kindern aus weniger be- tuchten Familien, sich mit Spielzeug einzudecken. Dann gibt es einen Suppentag, bei dem für die gute Sache gelöffelt wird. Gastronomen stehen hier für die gute Sache am Kochtopf und viele Menschen sehen, wie gut Hilfsbereitschaft schme- KURIER-CardBonus als Spende BAYREUTH. Inhaber der KU- RIER-Card haben die Möglichkeit, ohne jeden Aufwand Gutes zu tun: Sie können ihren KURIER-Card-Bonus an die Stiftung „Menschen in Not“ spenden. Wer die KURIERCard zum Einkaufen nutzt, kann dabei kräftig sparen. Bei vielen Partnerfirmen gibt es Ermäßigungen, die an die KURIER-Card-Inhaber zurückerstattet werden. Dieses Geld lässt sich auch als Spende für „Menschen in Not“ umwandeln und trägt dazu bei, dass Notleidende in Stadt und Landkreis Bayreuth unterstützt werden. Wer Interesse hat, seinen KURIER-Card-Bonus an „Menschen in Not“ zu spenden, kann sich unter 09 21/ 29 42 94 informieren. KG cken kann. Mit Unterstützung von Silvia Reil werden am Weihnachtsmarkt Tassen zugunsten der KURIER-Stiftung verkauft. Immer erfährt die Stiftung „Menschen in Not“ dabei die großherzige Unterstützung vieler. us 16 Ich unterstütze „Menschen in Not“, weil ... „Wir unterstützen ,Menschen in Not‘, weil uns die Stiftung finanziell unterstützt, um wertvolle Einzelfallhilfe bei sozial benachteiligten Personen leisten zu verständlich.“ Michael Fischer, Hausleiter können.“ Peter Herzing, Geschäftsfühdes Pilipp-Einrichtungscenters in rer des BRK-Kreisverbandes Bindlach „Wir möchten auch etwas zurückgeben an die Region. Deshalb ist für uns ein Engagement für ,Menschen in Not‘ selbst- „Wir unterstützen die Aktion ,Menschen in Not‘ weil wir die Stiftung für eine gute Sache halten und wir damit einen Beitrag leisten, um hilfsbedürftigen Menschen Hilfe zukommen zu lassen.“ Peter Keller und Heiner Herold, Geschäftsführer Möbel-Becher „Als familiengeführtes Unternehmen unterstützen wir die Stiftung ‘Menschen in Not‘ weil wir gerne einen kleinen Beitrag zur Linderung der Not in unserer Region leisten möchten.“ Uwe Baumann, Euronics Baumann, Bayreuth „Wir unterstützen ,Menschen in Not‘ weil wir hilfsbedürftigen Menschen eine bessere Zukunft geben möchten.“ Kerstin Sand-Greulich, Evelin Lange, Peter Lange, Alexander Lange, Filial- und Geschäftsleitung Euro-Style, Bayreuth „Wir setzen großes Vertrauen in die Projekte und Ziele der Initiative ,Menschen in Not‘. Bei ,Menschen in Not‘ wissen wir, dass die Gelder auch tatsächlich bei den bedürftigen Menschen ankommen!“ Kurt Liebig, Versicherungs- & Finanzmanagement, Pegnitz „Wir unterstützen die Stiftung ,Menschen in Not‘, weil dadurch Menschen ihre Würde bewahren können. Armut verletzt die Würde des Menschen.“ Hermann Hinterstößer, Geschäftsführer Caritas-Verband Bayreuth „Wir engagieren uns für ,Menschen in Not‘, um einen Beitrag zu leisten, damit Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen, ein besseres Leben führen können.“ Markus Bauer, Becker & Exner, Herrenbekleidung „Wir spenden, weil wir es als Verpflichtung ansehen, Menschen in Not zu helfen.“ Werner Büttner, BüttnerMassivhaus, Hummeltal „Die Diakonie unterstützt ,Menschen in Not‘, weil immer mehr Menschen in unserer Region diese Hilfe dringend brauchen, und sonst niemand da ist, der so schnell, wirkungsvoll und unbürokratisch hilft.“ Uwe Manert, Geschäftsführender Vorstand Diakonie Bayreuth Die TV-Spende Baumann stiftet einen Superfernseher U nd die „Baumänner“ haben sich wahrlich nicht lumpen lassen: Handelt es sich doch um ein Gerät der Marke LOEWE in allerbester Qualität: 80 Zentimeter Bildschirmdiagonale, 4000 Programmspeicherplätze, 90Watt-Stereo-Beschallung, HDTV-Empfang, Diashow-Wiedergabe über USB-Anschluss und viele technische Raffinessen mehr. Wer den HightecFernseher kaufen möchte, kann sich bei der Stiftung „Menschen in Not“ melden. Der erste Anrufer bekommt den Zuschlag und hat zwei Vorteile: Zum einen einen nagelneuen Fernseher (rechtzeitig vor der Fußball-WM), zum anderen das gute Gefühl, mit dem Kauf zugleich etwas für einen guten Zweck getan zu haben. Es können aber auch Firmen, Verbände oder Vereine den Fernseher kaufen. Und wenn sie selbst keine Das ist das Prachtstück, das die Firma Baumann spendet. Foto: Ritter Verwendung dafür haben, dann kann man doppelt Gutes tun: Man kann ihn spenden, zum Beispiel an ein SeniorenWohnheim oder an eine andere soziale Einrichtung. ari sternsdorff.eu Weil unsere Welt nicht nur aus Daten besteht. Wir unterstützen die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ TMT Media GmbH & Co. KG www.tmt.tv www.tmt.de 18 Keine Ruhe im Alter Zahl der armen Rentner steigt – Christian Hartmann warnt vor den Auswirkungen der Altersarmut Hartmann: Generell gilt: in Risiko Altersarmut: Die Gefahr, im Alter arm zu sein, steigt. Von alarmierenden Zahlen wird beim VdK gesprochen. Denn allein in den Jahren 2003 bis 2008 ist die Zahl der Grundsicherungsempfänger im Alter und bei Erwerbsminderung nach Angaben des Sozialverbands in Deutschland um 75 Prozent gestiegen. KURIERRedakteurin Anja Halbauer sprach mit dem Bayreuther VdK-Kreisgeschäftsführer Christian Hartmann über die Armut im Alter. Oberfranken liegen die Renten niedriger als in anderen Regierungsbezirken in Bayern. Dies liegt schlichtweg daran, dass auch geringere Gehälter und Löhne bezahlt wurden. Laut dem Armutsatlas des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes erreicht die Armutsquote insgesamt, nicht nur unter Rentnern, in Oberfranken-Ost den höchsten Wert in Bayern. Die Ursachen für die bunFrage: Die Zahl der Grunddesweite Altersarmut sicherungsempfänger nimmt sind folgende: Viele Verzu, das steht außer Frage – sicherte haben Brüche in doch kommt immer wieder die der Erwerbsbiografie. Kritik, in Deutschland klage Aufgrund von Krankheit man auf hohem Niveau. Ist Aloder Arbeitslosigkeit tersarmut hierzulande denn können die Versicherten Phänomen oder Wirklichkeit? keine lückenlose ErHartmann: Nach VdK-Berechwerbsbiografie bekomnungen liegen die Durchmen. In Bayern müssen schnittsrenten in Bayern beim rund 27 Prozent der 55Mann bei 960 Euro und bei der bis 59-Jährigen aus geFrau bei 665 Euro inklusive sundheitlichen Gründen Hinterbliebenenrente. Bereits Auf der Suche nach Verwertbarem in Frührente. Und auch im Jahr 2008 wies der VdK stöbert dieser alte Mann im öffent- die Zahl der Minijobber darauf hin, dass ein Rentner lichen Müll. Foto: dpa nimmt zu. Die Minijobber durchschnittlich 130 Euro pro erhalten jedoch keine Monat aufgrund der Reformen ern bekamen Ende des Jahres oder nur geringe Rentenanweniger in der Tasche hat als 2008 insgesamt 88 570 Per- wartschaften. Altersarmut ist im Jahr 2003. Die Armutsrisi- sonen in Bayern Grundsiche- vorprogrammiert. Als besonkoquote bei Rentnern liegt in rung. Nicht eingerechnet ist ders armutsgefährdet gelten Bayern bei 19,7 Prozent – die Dunkelziffer. Denn nach alleinerziehende Mütter. Dienach EU-weit gültiger Definiti- wie vor scheuen viele an- se können oft nicht mehr Vollon für Armutsgefährdung gel- spruchsberechtigte Rentner, zeit arbeiten. Auch hier werden ten in Deutschland Menschen insbesondere alleinstehende keine ausreichenden Renals armutsgefährdet, die we- Frauen, in kleinen Städten und tenanwartschaften aufgebaut. niger als 880 Euro pro Monat Gemeinden den Gang zum So- Der VdK und die Deutsche zur Verfügung haben. Seit zialamt. Diese Zahlen bele- Rentenversicherung fordern 2003 hat sich zudem bundes- gen: Altersarmut ist existent. eine bessere Absicherung von weit die Anzahl der Rentner mit Langzeitarbeitslosen. Denn Minijob um rund 29 Prozent Frage: Was sind die Ursachen bei fünf Jahren Arbeitslosenauf 723 000 erhöht und laut der steigenden Zahl armer geld-II-Bezug erhöht sich die dem Landesstatistikamt Bay- Rentner? Rente gerade einmal um 10,85 Euro. Dass auch Langzeitarbeitslose von der Altershintergrund armut betroffen sein werden, Nach Angaben des Sozialver- seit 2003 gibt. Sie kann von versteht sich daher von selbst. bandes VdK (2010) ist bereits jede dritte alleinstehende Rentnerin akut von Armut bedroht. Nach Hochrechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes aus dem Jahr 2008 werden im Jahr 2025 zwei Millionen Menschen über 65 auf Grundsicherung angewiesen sein. Die Grundsicherung ist eine eigenständige Sozialleistung, die es Menschen beantragt werden, die aufgrund des Alters oder von Erwerbsminderung aus dem Berufsleben ausgeschieden sind und ihren Unterhalt nicht selbst bestreiten können. Ende 2008 lebten nach Angaben des Landesamtes für Statistik in Bayreuth 761 und im Landkreis 380 Grundsicherungsempfänger im Alter und bei Erwerbsminderung. leidet die Gesundheit. Armut hat aber viele Facetten. Neben monetärer Armut kann der Rentner auch nicht mehr am kulturellen Leben teilnehmen. Darüber hinaus werden die Kinder stärker in Anspruch genommen, sofern für die Pflegeheimaufenthalte die Kosten nicht mehr durch den Rentner aufgebracht werden können. Volkswirtschaftlich sinkt natürlich auch die Kaufkraft. Frage: Was ist Ihrer Meinung nach notwendig, um dem Anstieg der Altersarmut entgegenzuwirken? Hartmann: Es macht keinen Sinn über eine Rente mit 67 zu reden, wenn nicht die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind. Denn viele Versicherte erreichen gar nicht mehr die Regelaltersrente. Dadurch mindert sich die Rente. Durch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Weiterbildung durch die Betriebe könnten die Arbeitnehmer länger im Berufsleben bleiben. Entschieden setzt sich der VdK auch dafür ein, dass die Riesterrente auf die Grundsicherung in der Auszahlungsphase anrechnungsfrei bleibt beziehungsweise ein anrechnungsfreier Betrag gewährt wird. Sofern es die Regierung nicht schafft, Langzeitarbeitslose in Arbeit zu bringen, sollen wenigstens höhere Rentenbeiträge entrichtet werden, damit Altersarmut gemildert wird. Eine Sofortmaßnahme wäre die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent auf Medikamente. Frage: Welche gesellschaft- lichen Folgen hat Altersarmut? Hartmann: Altersarmut geht einher mit sozialen Rückzugstendenzen des Betroffenen. Aus meiner Beratungspraxis sind mir durchaus Fälle bekannt, die bereits jetzt Arztbesuche auslassen, um die Praxisgebühr zu sparen. Dadurch Christian Hartmann 19 Alt, arm und allein Susanne W. muss monatlich mit knapp 160 Euro auskommen – Mit über 70 noch gearbeitet Rente und der Grundsicherung auskommen – insgesamt nicht einSusanne W. (Name von der mal 700 Euro im MoRedaktion geändert) hat nanat. „Und davon gehen hezu ihr ganzes Leben lang noch Miete und Strom gearbeitet, bis sie vor einiab“, erklärt Susanne W. gen Jahren – mit über 70 – In manchen Monaten eine Krankheit in die Knie sei das nicht zu stemzwang. Doch auch heute men, weshalb sich noch muss sie Tag für Tag Rückstände beim kämpfen – nicht im Job, sonStromanbieter bildeten. dern im Leben. „Ich bin einfach nicht mehr über die Runden usanne W. war immer gekommen. Ich renne eine stolze Frau – viel und renne und es reicht davon sei ihr inzwischen trotzdem nicht. Es ist genommen worden, sagt die eine Kette ohne Ende – Rentnerin. Gerade mal 160 braucht man das Geld Euro bleiben ihr von Rente auf der einen Seite, und Grundsicherung nach Abfehlt es auf der andezug aller Fixkosten übrig. Die ren“, meint sie traurig Heizung dreht sie nur stunund sagt ganz leise: denweise auf, auf den Tisch „Wie das ist, weiß kommen meist Leberwurstkaum jemand. Ich kann brot und Tee. Es sei denn, sie verstehen, wenn sich wird von Bekannten eingelajemand in so einer Siden – und selbst da braucht tuation das Leben sie Hilfe, um die Kosten für nimmt.“ Um die Schulden Bus bezahlen zu können. den auszugleichen, Knapp wird das Geld schon fehlte ihr das Geld – lange vor Monatsende – für rund eine Monatsrente die letzte Woche habe sie im hätte sie dafür aufbrinvergangenen Monat gerade gen müssen. Für Sumal noch zwei Euro in der sanne W. nicht leistbar. Geldbörse gehabt. Zu wenig, Hilfe kam unter andeum auch noch die kaputte rem von dem Verein Kaffeemaschine zu ersetzen. Christen schaffen WohErst wenn die neue Rente da nungen und der KUsei, wolle sie zehn Euro abRIER-Stiftung „Menzwacken und eine neue kauschen in Not“. fen. „Und dass was Großes Kaum sind die einen kaputtgeht, daran darf ich gar Gebeugt und isoliert: Immer mehr Rentner sind von Altersarmut betrofFoto: Lammel Schulden getilgt, stenicht denken“, meint sie fen. hen bei Susanne W. kopfschüttelnd und zeigt auf die Elektrogeräte in ihrer Kü- die bis dahin eingezahlte Ren- „Wenn man nach so langer schon die nächsten Kosten che: „Die sind alle schon 20 te habe sie sich auszahlen Zeit aus der Kneipe kommt, an: „Ich bräuchte eine neue lassen. „Heute würde das nimmt einen in dem früheren Brille.“ Doch bislang habe sie Jahre alt.“ Susanne W. ist auf die Hilfe keine junge Frau mehr mit Job ja keiner mehr“, erklärt zu große Angst vor den Kosvon Freunden und Bekannten sich machen lassen“, meint sie. Es war zu spät, Susanne ten gehabt, um den genauen Susanne W. W. blieb nur die Reue, ihren Preis zu erfragen. „Die letzte angewiesen. Beruf, in dem sie ausgebildet hat mich vor 15 Jahren 800 kopfschüt„Ohne die „Ich kann verstehen, Mark gekostet“, erinnert sie telnd. Meh- war, aufgegeben zu haben. würde es eiAls ihr mit über 60 Jahren sich. Zum Lesen habe sie Jahrgentlich nicht wenn sich jemand in so rere zehnte sei die Arbeit in der Kneipe zu viel sich eine Lupe bereitgelegt. gehen“, sagt einer Situation das Ihren Optimismus hat die sie an- wurde – teils habe sie 14 bis sie mit geLeben nimmt.“ 18 Stunden am Tag gearbei- Rentnerin weitgehend verloschließend senktem im Gastro- tet –, hat sie Aushilfstätigkei- ren. „Ich habe nicht mehr Kopf und fügt Susanne W. ten angenommen. Stunden- lang. Auf die Zukunft kann ich nomiebeleise hinzu: reich tätig weise, wie sie sagt, das habe nicht mehr bauen.“ Ein wenig „Dabei habe ich mein ganzes Leben lang gewesen – auf Selbstständi- ihre finanzielle Situation ver- positiv stimmt die Rentnerin bessert. Inzwischen sei das nur ihr gesundheitlicher Zugerackert.“ Und dabei auch genbasis. Auch noch, als ihr Mann nicht mehr möglich, „das stand: „Ich bin noch so weit viel falsch gemacht, gibt die Rentnerin zu, denn aus ihrem schließlich abgehauen sei, kann ich mir nicht mehr zumu- fit, die anderen sagen dann festen Job sei sie auf Wunsch sie und das gemeinsame ten“, erklärt die über 70-Jäh- immer, dir geht’s von uns alihres Mannes ausgestiegen, Kind im Stich gelassen habe. rige. Sie müsse nun mit ihrer len ja noch am besten.“ Von Anja Halbauer S 20 Normale Teilhabe ist „unbezahlbarer Luxus“ Susanne Bühner im Interview zu den Folgen von Kinderarmut – Nachteile in vielen Bereichen Jedes achte Kind in Deutschland ist arm, das zeigen die neuesten Zahlen, die das Kinderhilfswerk Unicef im Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland 2010 veröffentlicht hat. Demnach leben 16 Prozent der rund 12,9 Millionen Kinder und Jugendlichen in Deutschland in Armut. Eine Zahl, die sich seit Anfang des Jahrzehnts um 30 Prozent erhöht hat. KURIER-Redakteurin Anja Halbauer sprach mit Susanne Bühner, Leiterin der Abteilung Sozialarbeit beim BRKKreisverband Bayreuth, über die armen Kinder Deutschlands. Frage: Wie entsteht Kinderarmut, welche Kinder sind besonders betroffen? Bühner: Kinderarmut ist meist die Folge der Armut beziehungsweise labilen wirtschaftlichen Situation der Eltern, die sich zwangsweise auch auf ihre Kinder überträgt. Schließlich sind Kinder üblicherweise wirtschaftlich abhängig von ihren Eltern und leben mit ihnen in Bedarfsgemeinschaft, wie es im Amtsdeutsch so schön heißt. Betrachtet man nun die Situation von Familien, die mit massiven finanziellen Einschränkungen zurechtkommen müssen, stechen manche besonders hervor: alleinerziehende Elternteile, Arbeitslosengeld-II-Empfänger oder auch Arbeitnehmer im Niedriglohn-Sektor. Weitere Faktoren sind Grundsicherung, Erkrankung, Überschuldung und Migration. Keiner dieser Faktoren muss für Kinder zwingend negative Folgen haben. Familien mit den genannten Voraussetzungen haben jedoch in den meisten Fällen mit weit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen als die fiktive gutbürgerliche Durchschnittsfamilie. Frage: Und das bedeutet, es gibt Einschnitte bei den Kindern? Bühner: Wenn schon die pure Existenz mangels Ressourcen gefährdet ist – man also zum Beispiel nicht weiß, wie man am Schluss des Monats noch Nahrungsmittel kaufen oder gar die zusätzlichen Strom- oder Heizkosten in einem harten Winter finanzieren soll –, müssen andere Dinge schlicht und einfach zurückgestellt werden, auch wenn sie noch so wichtig für die Entwicklung des Kindes wären. Viele Familien schaffen es aber trotz der erschwerten Bedingungen, mit viel Engagement ihre Kinder so weit nur irgend möglich zu fördern. Es gibt aber leider auch jene Familien, die diese Schwierigkeiten nicht überwinden können. Aber egal, ob sich die Eltern eines Kindes intensiv engagieren können oder nicht – für jedes Kind sollte es möglichst gleiche Bedingungen geben. Davor, dass es anders aussieht, kann man die Augen kaum verschließen. rekt Geld: Hefte, Stifte, Schultasche, spezielle Schulmaterialien gemäß der Wünsche der Lehrer, Kopiergeld, Arbeitsbücher für den Unterricht, die Schullektüre, Klassenausflüge, Bildungsfahrten, Skikurse, die zusätzlichen Turnschuhe für die Turnhalle – die Aufzählung könnte wohl beliebig erweitert werden. Viele Schulen bieten Unterstützung für Kinder aus finanziell schlechter gestellten Familien. Oft ist die Schamgrenze jedoch sehr hoch und es heißt vor dem Ausflug in den Zoo eher „Mein Kind ist leider krank“ als „Ich bitte um finanzielle Unterstützung“. Darüber hinaus für zusätzliche Unterstützung die Mittel aufzubringen – für Sprachförderung, Nachhilfeunterricht, Hausaufgabenbetreuung –, ist oft schlicht nicht möglich. So fallen viele Kinder durch das Raster, die auf intellektueller, motorischer und auch sozialer Ebene vielleicht beste Voraussetzungen mitbringen und nur in bestimmten Teilbereichen Schwächen aufweisen. Dies hat langfristige Auswir- kungen: Konnte ein Kind sein Potenzial auf schulischer Ebene mangels Förderung nicht voll ausschöpfen, wird sein Schulabschluss entsprechend niedriger sein und es somit auch in der Ausbildungs- und Berufswahl eingeschränkt sein. Eine kurze Ausbildung wird dem höheren Bildungsweg zudem zwangsweise vorgezogen, wenn jedes Familienmitglied möglichst schnell finanziell unabhängig werden oder zum Familieneinkommen beitragen muss. Frage: Sind arme Kinder auch in anderen Bereichen benachteiligt? Bühner: Armut wirkt sich für Kinder auch auf die normale Teilhabe am gesellschaftlichen Frage: Direkte Auswirkungen hat Leben aus. Angebote, die der Kinderarmut auf die Bildung – Entwicklung individueller, kreasind arme Kinder in diesem Betiver, intellektueller, motorireich chancenlos? scher und auch sozialer FähigBühner: Bildung kostet Geld – keiten dienen, sind unbezahlbadas ist eine Tatsache. Und es rer Luxus – das Kinderturnen, geht hier um Familien, die oft am der Fußballverein, das Erlernen Existenzminimum leben, so gut eines Instruments, die Theatersie auch wirtschaften gruppe, das Ballett scheitern oft können mögen. Schulschon an den Fahrtkosten und bildung ist in Kosten für Teilnahme und AusDeutschland gestattung. Für Kinder aus bedürfmeinhin umtigen Familien gibt es solche Opsonst. Und doch tionen schlicht oft nicht. Bewekostet die gung, Körpergefühl und auch Schule indiBildung spielen jedoch nicht nur in der persönlichen Entwicklung eine große Rolle, sondern auch in einem weiteren wichtigen Bereich: bei der Gesundheitsfürsorge. Viele Risikofaktoren können präventiv angegangen werden, wenn die entsprechenden Mittel und Möglichkeiten existieren – ein gesundes Essverhalten ist die beste Prävention gegen Übergewicht und deren Folgeerkrankungen, die Fähigkeit, Freude an Bewegung zu erleben, ist elementarer Bestandteil kindlicher Entwicklung und hilft Haltungsschäden ebenso zu vermeiden wie Adipositas, Konzentrationsstörungen, Wahrnehmungsschwierigkeiten und so weiter. Ohne ausreichende Mittel oder auch das hierzu notwendige Knowhow ist das weit schwerer zu bewerkstelligen. Susanne Bühner: „Für Kinder sollte es gleiche Bedingungen geben. DaFortsetzung auf S. 21 vor, dass es anders aussieht, kann man die Augen kaum verschließen.“ 21 gendlichen; Unterstützung für die Unterstützer, sprich für alle kommunalen Einrichtungen und Angebote, freien Träger, Nachbarschaftszusammenschlüsse und ehrenamtlichen Initiativen, die sich in diesem Bereich engagieren. Ich gebe außerdem zu, ich bin ein Anhänger des skandinavischen Modells: lieber mehr Steuern verlangen, und zwar proportional bis in die höchsten Einkommensklassen, und dafür die sozialen und Gesundheitsangebote kostenfrei für alle bieten. Dann wären einige Klassenunterschiede weniger einflussreich in der Entwicklung eines Kindes. Frage: Sind Kinder die Verlierer der deutschen Gesellschaft? Bühner: Jein. Betrachtet man die letzten Jahrzehnte, hat Andererseits sich die Situation von Kindern Geld und Besitz sind – leider zu habenderen. oft – elementare Faktoren für können sie auf andere Weise in Deutschland deutlich verdie Bewertung und Selbstbe- unterstützend tätig sein, zum bessert, insbesondere was wertung eines Menschen. Beispiel durch persönliches das Verständnis einer kindgeGleichzeitig gibt es viele tolle Engagement. Doch so altruis- rechten Entwicklung und deren Gegenbeispiele, wie zum Bei- tisch und gut ist der Mensch Förderung angeht, aber auch spiel jene zahlreichen Jugend- nur selten. Also, um ein paar den Kinderschutz, die Stadtlichen, die ihre Gruppenzuge- handfeste Maßnahmen zu planung oder Betreuungsmöghörigkeit nicht über materielle nennen: An die Realität ange- lichkeiten. Leider ist die Umsetzung dieBeFaktoren definieren, sondern passte Ideen durch gemeinsames ehren- darfsermitt„Geld und Besitz sind ser immer auch lung von Kinamtliches Engagement. elementare Faktoren verbunden dern, Jugendmit den ResFrage: Was kann man gegen lichen und Erfür die Bewertung sourcen, die wachsenen im Kinderarmut tun? eines Menschen.“ ein Land aufBühner: Das ist die Frage, bei Rahmen der bringen kann der immer alle ins Stottern ArbeitslosenSusanne Bühner oder will. Ich kommen, nicht? Gestatten geld-II-Bemesbin nicht der ArSie, dass ich kurz einmal in die sung; Fiktion abschweife: In einer beitslöhne, die es einem Ar- Meinung, dass in Deutschland idealen, sozial und solidarisch beitnehmer ermöglichen, sei- wirklich alles Erdenkliche für orientierten Gesellschaft mit ne Familie adäquat zu versor- Kinder getan wird. Oft erlebe Weitblick sind die für die Ent- gen, möglichst ohne zusätzlich ich die Prioritäten, die von poliwicklung notwendigen Leis- notwendige Sozialleistungen; tischer Seite gesetzt werden, tungen und Angebote für Kin- Unterstützung der Eltern bei ih- als schief. So abgedroschen der kostenfrei. Diejenigen, die ren erzieherischen Aufgaben, es klingen mag: Kinder sind finanziell besser gestellt sind, bei der Förderung der Kinder, unsere Zukunft. Sie sind das unterstützen die Gesellschaft, der Integration in die Gemein- Potenzial eines Landes, ihre indem sie entsprechend mehr schaft; Betreuungs- und För- Bildung, ihre Gesundheit, ihre Gesundheits- Fähigkeit zu sozialer und geeinbringen. Diejenigen, die die derangebote, finanziellen Möglichkeiten fürsorge und Freizeitangebote, sellschaftlicher Verantwortung nicht haben, profitieren von die offen und frei sind für alle sind elementares Fundament der Unterstützung der Wohl- interessierten Kinder und Ju- zukünftiger Entwicklung. Und insofern sind sie, ist ihre Entwicklung und Förderung die hintergrund beste langfristige Investition, In Bayreuth gab es im Jahr waren es 772 Kinder (2008: die ein Land tätigen kann. Kin2009 nach Angaben von 764). 1595 Kinder und Ju- der sind nicht die Verlierer der Friedrich Reichenbächer, Vor- gendliche bis 18 Jahre lebten deutschen Gesellschaft. Es ist sitzender des Deutschen Kin- 2009 in der Stadt Bayreuth in jedoch in einem im Wandel bederschutzbundes Kreisver- Bedarfsgemeinschaften, 902 findlichen System nicht allzu schwer, sie dazu zu machen. band Bayreuth, 1394 Kinder im Landkreis. Dieser Entwicklung entgegenbis 15 Jahre, die Leistungen zuwirken, sollte oberstes Ziel nach dem SGB II erhalten www.kinderschutzbundsein. (2008: 1413). Im Landkreis bayreuth.de Düsterer Blick in die Zukunft: Arme Kinder haben oftmals weniger Chancen im Leben. Fortsetzung von Seite 20 Frage: Jedes achte Kind in Deutschland wächst in einer von Armut bedrohten Familie auf – andere leben im Überfluss: Kommt es dadurch nicht klar zur Ausgrenzung? Bühner: Es gibt eine Tendenz, dass die Unterschiede in den Lebenswelten der Kinder sich zunehmend vergrößern und zu immer deutlicheren Auswirkungen führen: reich – arm, besitzen – nicht besitzen, können – nicht können, teilnehmen können – nicht teilnehmen können, dazugehören – nicht dazugehören. Diese Pole sind Fakt. Stellt man sich diese Polarität nun konkret vor – zwei Jugendliche mit völlig unterschiedlichem Hintergrund, die einander gegenüberstehen –, tauchen spontan Vorurteile auf: Neid, Missgunst und Gangbildung ebenso wie Snobismus, Arroganz und Ignoranz. Natürlich bediene ich hier Klischees – das Klischee vom Eliteinternats-Schüler, der jeglichen Kontakt mit den Dorfkindern vermeidet, das Klischee vom Regelschüler, dem mit Gewalt die Markenturnschuhe weggenommen werden. Das ist nicht die typische Jugend von heute. Das sind Einzelfälle, die jedoch Symptom für das gesellschaftliche Ungleichgewicht sein können. Eine materielle Orientierung dominiert die Lebensrealität in Deutschland, im Kindes-, Jugend und Erwachsenenalter. Foto: dpa 22 Schreckliches Ende einer jungen Liebe Alleinerziehende Mutter flüchtet mit den Kindern vor ihrem gewalttätigen Mann ins Frauenhaus Von Anja Halbauer Nina R. (Name von der Redaktion geändert) wurde geschlagen und vergewaltigt – von dem Mann, den sie liebte. Viele Jahre sei sie für ihn nur noch „Bank, Babysitter, Matratze und Putzfrau“ gewesen, bis sie schließlich ihre Sachen packte und mit den gemeinsamen Kindern ins Frauenhaus flüchtete. D ass ihr Mann sie schlägt, war für Nina R. keine Seltenheit mehr. „Es hat schon gereicht, wenn ich nicht schnell genug in der Küche war.“ Doch was sie selbst hingenommen habe, wollte sie ihren Kindern nicht mehr länger zumuten – auch sie waren Opfer der Aggressionen ihres Mannes. Nina R. erinnert sich noch genau an den Tag, als der Streit – wieder einmal – eskalierte, wie sie von ihrem Mann zu Boden gestoßen wurde und er ihr mit der Faust gegen den Brustkorb schlug – und das nur, weil sie die Kinder verteidigt habe. Heimlich war sie anschließend beim Arzt. „Aber die Halskrause habe ich nicht getragen, aus Angst er könnte erfahren, lem um die Kinder ging. Ihr Ex dass ich beim Doktor war“. In habe die Kinder trennen und der darauffolgenden Nacht in Pflegefamilien geben wolhabe er sie vergewaltigt und len, sagt Nina R. erschüttert. schließlich rausgeschmissen. Um dieses Ziel zu erreichen, Als er am nächsten Tag weg- habe er sowohl den Richter gewesen sei, habe sie einen bedroht als auch die Kinder, Koffer gepackt und die Kinder damit sie gegen sie aussamitgenommen. gen, erklärt sie und legt eine Das Ende einer Beziehung, dicke Mappe auf den Tisch: die so gut ein psychobegann. „Ich dachte lange, was logisches Denn die junGutachten, in ge Mutter tue ich den Kindern an, dem sie alle kam der Liewichtigen wenn ich ihnen den Punkte gelb be wegen Vater wegnehme.“ nach angestrichen hat. Es beDeutschland. Nina R. Und obwohl legt auch die körperliche sie immer gearbeitet habe und ihr Part- Gewalt, denen die Kinder ner „nie einen richtigen Job durch den Vater ausgesetzt hatte“, schien lange Zeit alles waren. „Als Kind hätte ich mir in Ordnung. Dass er sie betro- so ein Leben nicht gegen hat, habe sie erst hinter- wünscht“, meint Nina R. leiher erfahren. Ebenso wie von se. Zu lange, so ihr an sich seiner kriminellen Vergan- selbst gerichteter Vorwurf, sei genheit. Dinge, die im Laufe sie bei ihrem Mann geblieben. der Gerichtsverfahren zutage „Aber ich dachte lange, was kamen, in welchen es vor al- tue ich wohl den Kindern an, Schläge in der Partnerschaft sind keine Seltenheit – viele Frauen flüchten ins Frauenhaus. Foto: dpa wenn ich ihnen den Vater wegnehme.“ Doch so einen Vater sollten die Kinder nicht haben. „Heute bin ich froh, dass ich ihn los bin.“ Die Nachwirkungen sind jedoch immer noch zu spüren: Beide Kinder befinden sich in einer Therapie, hätten noch immer Angst vor dem Vater. Durch gemeinsame Ausflüge und Kuren versucht Nina R., ihnen ein anderes Leben zu zeigen, sie immer wieder aus dem Alltag herauszuholen. Ein Alltag, der sich für Nina R. schwierig gestaltet: Arbeiten sei seit der Trennung kaum möglich gewesen – ihre Kinder hätten in ganztägiger Fremdbetreuung nahezu panisch reagiert. „Inzwischen ist es aber besser“, schöpft sie ein wenig Hoffnung. Deshalb wolle sie bald wieder versuchen, eine feste Stelle zu finden – „vielleicht in einem Restaurant“, überlegt die junge Frau, schaut an sich herab und schüttelt gleich darauf traurig den Kopf: „Momentan hätte ich gar nicht die geeignete Kleidung dafür.“ Sich dementsprechend neu einzukleiden, ist für Nina R. derzeit kaum möglich – auch um Winterkleidung für ihre Kinder einzukaufen, war sie zuletzt auf Unterstützung angewiesen. Finanzielle Hilfe kam von der KURIER-Stiftung „Menschen in Not“. Noch immer arbeitet die alleinerziehende Mutter daran, ihre Schulden aus der Zeit nach der Trennung abzubauen. „Wir hatten ja gar nichts mehr, mussten uns ganz neu einrichten.“ Schwierig genug, da ihr nun – als Arbeitslosengeld-II-Empfängerin – kaum etwas übrig bleibe im Monat. „Aber ich habe zu große Angst davor es auszurechnen.“ Umso mehr hofft sie nun darauf, bald wieder arbeiten gehen zu können, denn sie hat ein großes Ziel: „Ich will einfach nicht mehr betteln müssen.“ Unser Engagement in Bayreuth ist ein voller Erfolg. Seit seiner Gründung 1957 ist unser Bayreuther Werk kontinuierlich gewachsen und präsentiert sich heute stolz als weltweit größtes Werk der British American Tobacco Gruppe. Für diese Bilanz spenden wir Applaus: Allen 1300 Mitarbeitenden aus 30 Nationen, die mit ihrer Motivation und ihrem Einsatz diesen Erfolg ermöglicht haben. Aber auch allen Einwohnerinnen und Einwohnern der Region und ihren öffentlichen Institutionen, mit denen die Zusammenarbeit so eng wie angenehm ist. Wir sind stolz, ein Teil der fränkischen Familie zu sein. Mehr über unser Engagement in Bayreuth erfahren Sie auf www.bat.de