Master im Aufbruch - Hamburger Fern
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Master im Aufbruch - Hamburger Fern
www.hamburger-fh.de HFH-CAMPUS Die Semesterzeitung der Hamburger Fern-Hochschule Frühjahrssemester 2011 Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit der letzten Ausgabe hat sich viel an der HFH ereignet. Die Anzahl unserer Studierenden ist auf 9.500 gestiegen. Außerdem konnten wir eine Kooperation in der Schweiz abProfessor Peter schließen, sodass François wir ab diesem Jahr erstmals auch direkt in der Schweiz vertreten sind. Gemeinsam mit der European Business School Switzerland planen wir Studienzentren in Zürich, Bern, Luzern, Thun und St. Gallen. An der Kooperation beteiligt sind auch die Handelsschulorganisation Schweiz, die 1954 gegründet wurde, und die KV Zürich Business School, eine der größten Schweizer Weiterbildungsorganisationen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Schweizer Kollegen. Auch die dualen Studienangebote der HFH nehmen eine gute Entwicklung. So wird es für Auszubildende offenbar zunehmend interessanter, Health Care Studies oder Betriebswirtschaft bereits parallel zur Ausbildung an der HFH studieren zu können. Immer mehr Berufs- und Fachschulen kooperieren mit uns, sodass den Auszubildenden parallel zur Ausbildung und in Zusammenarbeit mit ihrer Schule ein integriertes HFH-Studium mit wohnortnaher Betreuung zur Verfügung steht. Im Bereich der Weiterbildung kooperieren wir mit dem Deutschen Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser, das über 90 Einrichtungen betreibt. Im Forschungsbereich startete ein interessantes Projekt mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Weitere Forschungs- sowie Entwicklungsprojekte für neue Studiengänge sind in Vorbereitung. Eine besondere Bedeutung an der HFH hat immer der Qualitätsaspekt, wie zahlreiche Beiträge in dieser Zeitung verdeutlichen. Wir arbeiten ständig daran, die Qualität unserer Studienangebote und Dienstleistungen zu verbessern. Dabei sind Ihre Vorschläge und Ihre Kritik jederzeit willkommen, denn Sie helfen uns damit, unser Angebot für die Studierenden stets zu verbessern. Über Lob freuen wir uns natürlich auch. Ihnen wünsche ich eine interessante Lektüre, sonnige Tage und viel Erfolg für den weiteren Verlauf des Jahres. Ihr Professor Dr. Peter François Präsident der HFH Titelthema Master im Aufbruch Die HFH beglückwünscht ihren ersten Absolventen des MBA-Studiengangs General Management: Ingo Pfeil. Er berichtet im HFH-Campus von seinen Studienerfahrungen. Zusammen mit Studiengangsleiter Professor Claus Muchna erklärt er, was das Master- vom Bachelorstudium an der HFH unterscheidet und für wen sich ein MBA in General Management eignet. Foto: Niels Herder Editorial Nummer 17 Professor Claus Muchna ist Studiengangsleiter für General Management 2005 hielt Ingo Pfeil die Diplomurkunde in den Händen. Neben seinem Beruf in der Automobilindustrie hatte er an der Hamburger Fern-Hochschule Betriebswirtschaft studiert. Schon zu diesem Zeitpunkt war dem heute 52-Jährigen klar, dass er seinen Master machen will. „Ich hatte beruflich immer auch sehr viele internationale Beziehungen“, sagt er. „In anderen Ländern ist der MBA bereits weitaus präsenter als in Deutschland.“ Ingo Pfeil arbeitet im Management, war Geschäftsführer in einem Unternehmen mit 400 Mitarbeitern. „Ich merkte aber, dass eine Lücke war zwischen Theorie und Praxis“, sagt er. Daher schrieb er sich ein paar Jahre später im MBA-Studiengang General Management ein. Dass seine Wahl erneut auf die HFH fiel, führt er vor allem auf zwei Gründe zurück: „Ich kannte das Studienzentrum München bereits und war dort sehr zufrieden“, sagt der Niederbayer. Die Betreuung sei sehr gut gewesen. „Außerdem war mir wichtig, dass das Studium kein Auslandssemester beinhaltet, da ich meine Familie nicht alleinlassen wollte.“ Auch seien dadurch die Kosten geringer gewesen. Es ging also los. Mit bundesweit rund einem Dutzend weiteren Studierenden startete Ingo Pfeil in der ersten Matrikel General Management. „Inzwischen sind 80 Studierende im MBA immatrikuliert“, sagt Studiengangsleiter Professor Claus Muchna. Die einzelnen Studiengruppen seien aber weiterhin klein, wodurch eine intensive Projekt- und Gruppenarbeit gewährleistet werde. General Management oder Nischen-MBA? Wer den Abschluss Master of Business Administration, wie der MBA komplett heißt, vorweist, der hat in der Regel eine allgemeine, breit angelegte Managementqualifikation erlangt. Zwar gibt es auch MBA-Programme, die Nischenwissen vermitteln, beispielsweise im Finanz- oder im Gesundheitswesen. Aber diese spielen in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. So ist bei der HFH der Name auch Programm: General Management. „Unabhängig von der Branche oder Größe eines Unternehmens lernen die Studierenden, eine Organisation zu managen“, sagt Muchna. Es sei egal, ob Non-profit- oder Profit-Bereich, ob Greenpeace oder Siemens. Für die Bachelor-Absolventen des Fachbereichs Gesundheit und Pflege sei daher der MBA in General Management gleich bedeutend wie für Wirtschaftsingenieure. „Wer berufsbegleitend studiert, hat bereits durch seinen Beruf ein spezielles Profil“, so Muchna. Ein SpezialMBA sei daher unnötig. Der MBA an der HFH sei zudem praxisorientierter als beispielsweise der Master of Science. Auch Schlüsselkompetenzen werden hier gezielter ausgebildet. Das sieht auch Ingo Pfeil so: „Die Studieninhalte wurden vielfach in Case Studies vermittelt.“ Anders als beim Diplomstudium müsse man viel mehr Wissensübertragung leisten. „Den Text verstanden zu haben und in der Prüfung eins zu eins wie- derzugeben, reicht da nicht aus.“ Der MBA vermittelt kein Grundwissen, sondern zielt darauf ab, Managementkonzepte nicht nur zu verstehen, sondern auch umzusetzen. „Bei den Prüfungsleistungen gibt es häufig keine einheitlichen Lösungen“, sagt Pfeil, „Der Student muss die gelernten Skills in bestimmten Managementsituationen anwenden.“ Rund 50 Prozent der Studienleistungen werden auf derartige Weise abgenommen, in sogenannten komplexen Übungen. Da spielt sich in der Vorbereitung vieles auf der Lernplattform OLAT ab, vermehrt werden Gruppenarbeiten oder eigenständige Projekte durchgeführt. Fortsetzung Seite 2 Inhalt HFH aktuell HFH geht in die Schweiz E-Learning Tour durch die Studienzentren Hinter den Kulissen: Prüfungsamt und Studierendensekretariat Ph.D.-Studium in USA HFH intern Relaunch WebCampus Management-Review Kommentare Der schönste Umweg der Welt Fernstudium an der HFH: Neue Impulse für Exportschlager Technik und Bildung Fachbereich Wirtschaft Evaluationen im Fachbereich Unternehmensplanspiel in Hannover Seite 3 Seite 4 Seite 4 Seite 6-7 Seite 11 Seite 2 Seite 2 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Fachbereich Gesundheit und Pflege Seite 8 Evaluation der Zukunftswerkstatt Interview mit HCS-Studenten Seite 10 Fachdozentenkonferenz Recht Seite 10 Kongresse zur Pflegegeschichte – Fundgrube für Diplomthemen Seite 10 Fachbereich Technik Neue E-Learning-Elemente für die Wirtschaftsingenieure Aus den Studienzentren Jena Bonn Leipzig Seite 9 Seite 11 Seite 11 Seite 12 HFH weltweit Carsten Bischoff in China Seite 12 Alumni berichten Erfahrungen von Ina Linke, Pflegemanagement Seite 9 www.hamburger-fh.de Seite 1 HFH-CAMPUS Frühjahrssemester 2011 Nummer 17 Titelthema Fortsetzung von Seite 1 Innenansichten aus dem Studium Beispielsweise im Bereich Qualitätsmanagement müssen die Studierenden ein Audit vorbereiten und es auch selbst durchführen. Angeleitet werden sie von einem Dozenten, der auch hauptberuflich Auditoren ausbildet. Oder es gilt, einen Businessplan zu entwickeln. Und im Modul Innovation Management haben die Studierenden die Aufgabe, Wissensmanagement im Unternehmen zu verankern und nutzbar zu machen. Dazu hat Ingo Pfeil einen Fragebogen erstellt, in seinem Unternehmen platziert und anschließend erörtert, was im laufenden Betrieb verbessert werden könnte. Die Ergebnisse hat er vor seinen Kommilitonen präsentiert. „Einer meiner Ratschläge wurde im Unternehmen sogar umgesetzt“, freut sich Pfeil. „Die Module im MBA sind, anders als beim Bachelorstudium, Handlungsfeldern von Managern nachempfunden“, sagt Professor Muchna. „Es sind komplexe Lernfelder.“ Zwar sei der Studiengang an der HFH generalistisch angelegt, lege aber den Fokus auf das Veränderungs- und das Innovationsmanagement. „Denn es ist immer wieder eine große Herausforderung, diese Prozesse in einer Organisation zu gestalten“, sagt Claus Muchna. MBA sehr gut an“, sagt Pfeil. „Ich empfehle jedem, der sich im Bereich General Management verorten möchte, das Studium anzupacken. Natürlich fordert es Zeit und Ehrgeiz, aber es ist machbar. Und schließlich bringt es die Karriere auf einen guten Weg“, ist er überzeugt. Übrigens: Mit dem Masterabschluss erschließt sich den Absolventen auch die Ingo Pfeil studierte am Laufbahn des Höheren Münchener Studienzentrum Dienstes in der öffentlichen Verwaltung. Und HFH-ler, die nach dem Bachelor- oder Diplomstudium den MBA erlangt haben, erfüllen auch die Voraussetzung zur Kurz vor Abschluss des MBA-Studiums Promotion. So können sie auch als hat Ingo Pfeil einen neuen Job begonnen. Fachhochschulabsolventen die Doktor„Mit über 50 wollte ich etwas Neues kenwürde erlangen. nenlernen“, sagt er. Nun ist er kaufmännischer Leiter und Mitglied der Geschäftsführung in einem Handelsunternehmen, das digitale Röntgengeräte vertreibt. „Im Katrin Meyer Austausch mit dem Headhunter kam der Karriereschub durch MBA HFH intern Torsten Kuhn vom Prüfungsamt und Studierendensekretariat, die das Projekt maßgeblich gesteuert haben. Der WebCampus an der HFH wurde im Juni 2001 freigeschaltet. Seitdem sind zahlreiche Inhalte ergänzt, Informationen hinzugefügt und Ansichten angepasst worden. Der groß angelegte Relaunch hat neben der Nutzerfreundlichkeit vor allem neue Funktionen im Blick. Redaktion Management-Review an der HFH Das Qualitätsmanagement hat an der HFH eine zentrale Bedeutung. Wir fühlen uns den Studierenden gegenüber verpflichtet, kontinuierlich besser zu werden in Studium und Lehre. Im Januar 2011 hat die Beauftragte für das Qualitätsmanagement der HFH, Tilka von Kodolitsch-Jonas, den Qualitätsmanagementbericht für das Jahr 2010 vorgelegt und ein Management-Review durchgeführt. Bericht und Review bilden einen Rahmen um die vielfältigen Erhebungen, Analysen und Untersuchungen rund um die Qualität der Leistungen der HFH. „Diese Klammer ist notwendig“, sagt von Kodolitsch-Jonas. „Denn im Qualitätsmanagement der HFH werden nicht nur umfängliche Befragungen insbesondere der Studierenden durchgeführt.“ Zudem erfolge auf Strategieebene die Planung der Qualität, was unter anderem Leitbild, Qualitätspolitik, Hochschulent wicklungsplan und Ordnungen umfasse. Die beschlossenen Maßnahmen für 2011 spannen einen weiten Bogen von der Weiterentwicklung des Studienkonzeptes und der Studiengänge bis hin zur Optimierung interner Prozesse und Abläufe. Beispielsweise wird wissenschaftliches Arbeiten künftig in sämtlichen Semestern im Curriculum verankert. Der EinführungsveranSeite 2 www.hamburger-fh.de Die MBA-Studierenden an der HFH kommen von überall her. Viele haben die HFH bereits in ihrem ersten Studium schätzen gelernt, wie auch Ingo Pfeil. Andere waren zuvor beispielsweise an der Universität Hamburg oder der Technischen Uni in Berlin. Manche sind von Haus aus Wirtschaftswissenschaftler, aber auch Politologen oder Informatiker sind unter den Studierenden. Etwa ein Drittel sind fachfremd und schalten daher ein Pre-MBA-Semester vor das eigentliche Studium, um die wirtschaftswissenschaftliche Basis zu legen, auf der das MBA-Studium aufbaut. General Management bietet auch für Absolventen des Fachbe reichs Gesundheit und Pflege interessante und führungsrelevante Studieninhalte. Kommentar Er kommt: der neue WebCampus Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – der WebCampus für die Studierenden und Lehrbeauftragten an der HFH steht kurz vor seinem Relaunch. Intensives Planen und Programmieren in den vergangenen Monaten machen es möglich, dass sich die Studierenden noch in diesem Semester in einen personalisierten Onlinecampus einloggen können. „Wir freuen uns, dass wir mit dem neuen WebCampus auch Anregungen von Studierenden umsetzen konnten“, sagen Birgit Hupe und Wer studiert General Management? staltung wird mehr Gewicht verliehen, und es sollen Kolloquien für die Abschlussarbeiten eingerichtet werden. „Das Qualitätsmanagement selbst ist ein wichtiges Steuerungselement an unserer Hochschule“, sagt Präsident Peter François. „Wir haben die Verantwortung gegenüber den Studierenden, ihre Rückmeldungen mit Bedacht zu hören und bei Bedarf Veränderungen einzuleiten.“ Die Studierenden haben der HFH als ihr zentrales Anliegen die Qualität der Studienbriefe und der Präsenzen benannt. Dem trägt die Hochschule in der Prioritätensetzung sowie mit einer Vielzahl von Maßnahmen und Beschlüssen Rechnung. „Unser Auftragsbuch ist gefüllt“, sagt Präsident François. „Unsere Hochschule ist in ihren Ausschüssen, Fachbereichen, Abteilungen und Funktions- und Organisationsbereichen mit der Umsetzung befasst.“ Weitere Berichte: Seite 4 (FB Wirtschaft) und Seite 10 (FB Gesundheit und Pflege). Katrin Meyer Der schönste Umweg der Welt Große Ideen sind häufig dadurch entstanden, dass Aufgaben auf indirektem Weg gelöst wurden. Das Spiel über Bande ist bis heute ein Motor für Kreativität, Innovation und Deutschlands wichtigste Ressource: die Bildung. Indes – was passiert in dieDie Menschheit hat große Ersem Land? Wir verkürzen findungen hervorgebracht, das Abitur auf zwölf Jahre, etwa das Rad, den Buchund weil uns das nicht druck, die Dampfmaschine reicht, werden aus dem lanund den Computer. In diese gen Diplom die kurzen Reihe gehört auch die ErfinBachelor- oder Masterprodung des Umwegs. gramme. Aus dem schönsAuf einem ihrer ersten Umten Umweg des Lebens ist wege hörten die Menschen eine Zwangsetappe geworauf, hinter Beutetieren herzuden, die man möglichst rennen und sie mit reiner schnell hinter sich bringen Körperkraft niederzuringen. Professor Johannes möge. So stehlen wir so Sie produzierten Pfeil, Bogen Möller, Dekan Fachmanchem die Zeit des Umund Speer, was zunächst Zeit bereich Gesundheit wegs, damit er länger arbeikostete, aber durch verbesund Pflege ten kann, um die Renten jeserte Jagderfolge aufgewogen ner zu erwirtschaften, die wurde. Der Umweg hatte sich die Umwege einst in vollen Zügen geniegelohnt. Wer heute einen Milchkaffee trinkt, ßen konnten. wird sich an den Umwegen erfreuen, die zur Wenn es in diesem Land einen Missstand Melkmaschine, zum Kühlschrank und zum gibt, dann sind es nicht in erster Linie die Kaffeeautomaten führten. Managergehälter. Verglichen mit der EinIst die Schönheit der Umwege erst einmal trübung unserer Zukunft, die durch eine erkannt, liegt die Frage nahe, welcher aller bildungspolitische Verstümmelung der Umwege denn der allerschönste ist. Es ist Gesellschaft entstünde, bilden sie eine der Umweg der Bildung. Fußnote der Geschichte. Gesellschaften, in denen schon Kinder Wir blicken auf eine beeindruckende hart arbeiten müssen, anstatt zur Schule Menschheitsentwicklung, die ökonomisch zu gehen, werden niemals die Lebensquabetrachtet eine Geschichte des Umwegs lität jener Gesellschaften erreichen, die ist. Und was machen wir daraus? Wir ihrer Jugend Schulen und Hochschulen suchen zeitsparende Abkürzungen. Dabei errichten und ihnen die Zeit geben, sich vergessen wir, dass die berufsbegleitende das Wissen anzueignen, mit dem sie die Bildung, die Kernkompetenz der HFH, nächsten Umwege ersinnen. Der Zusamauch Abkürzungen ermöglicht. Denn so menhang zwischen der durchschnittliviel steht fest: Bildung ist der schönste chen Zeit für Bildung und dem Wohlstand Umweg der Welt. der betreffenden Nationen ist einfach und nachvollziehbar. Und die daraus resultierende Folgerung auch: Schickt die jungen Menschen auf die Umwege, die langen Professor Johannes Möller und die schönen. Die Semesterzeitung der Hamburger Fern-Hochschule Frühjahrssemester 2011 Nummer 17 HFH aktuell Gastbeitrag: European Business School Switzerland Eine Partnerschaft macht Schule Seit Januar 2011 ist die European Business School exklusiver Schweizer Partner der HFH im Fachbereich Wirtschaft. Der Studiengang Bachelor of Arts in Betriebswirtschaft FH ermöglicht Studierenden in der Schweiz im Parallelstudium einen zweiten, tertiären Abschluss. Vom Programm profitieren alle Beteiligten. „Die länderübergreifende Zusammenarbeit soll die Reputation beider Institutionen nachhaltig fördern“, fasst Professor Günther Singer das Ziel der Partnerschaft zusammen. Für Singer, Dekan der European Business School, steht zudem die Zufriedenheit der Studierenden im Vordergrund. Die Vorbereitungen zur länderübergreifenden Partnerschaft begannen im Herbst 2010. Die HFH beabsichtigte, ihr Angebot auch in der Schweiz zur Verfügung zu stellen. Sie identifizierte die EUROPEAN, die European Business School, als attraktiven Partner. Die EUROPEAN ihrerseits strebte im Zusammenhang mit dem Bologna-Prozess an, ihren Studenten den Zugang zum europäischen Bildungsraum zu erschließen. „Im Dual-Degree-Bachelorprogramm, dem Parallelstudium, können die Studierenden in vier Jahren zwei tertiäre Abschlüsse machen – einen deutschen Bachelor of Arts in Betriebswirtschaft (FH) und den Schweizer Diplom-Betriebswirtschafter HF.“ Die aufeinander abgestimmten Programme vermeiden dabei Duplikation von Lehrinhalten und ermöglichen eine kurze Studienzeit. Nach Abschluss der jeweiligen Studiengänge besteht die Möglichkeit, mit Masterprogrammen an öffentlichen und privaten Universitäten im europäischen Bildungsraum und auch weltweit fortzufahren. „Zurzeit beinhaltet die Kooperation die Programme Bachelor of Arts in Betriebswirtschaft FH und den Master of Business Administration MBA in Zusammenarbeit mit der University of Louisville, USA.“ Schweizer Berufsbildung mit globalem Format Die EUROPEAN besteht seit 2006. Die Institution wurde von den beiden Höheren Fachschulen für Wirtschaft HFW Zürich und Thun ins Leben geruv.l.n.r.: Peter François, Beat Nägelin, Sven Kohler, Günther Singer, Ursula fen. Sie verfügt Haller, Uwe Ploch und Stefan Leuenberger vor dem Bundeshaus in Bern über Standorte in den Schweizer Städten Thun, Bern, Zürich, Luzern schaftlichen Abschluss an der Fachhochund St. Gallen. 2009 wurde ein Proschule (FH). gramm der EUROPEAN durch die InternaFür die EUROPEAN und die HFH ist die tional Assembly for Collegiate Business Abstimmung der gemeinsam angebotenen Education (IACBE) akkreditiert. Im FrühProgramme sowie der organisatorischen ling 2010 folgte die initiale AkkreditieProzesse eine spannende Herausforderung eines Programms der EUROPEAN rung. Die Basis für die erfolgreiche Partdurch das Accreditation Council for Businerschaft ist indes gelegt. „Die Zusamness Schools and Programs (ACBSP). menarbeit verläuft professionell und effiDas Studienprogramm der HFW an der zient“, gibt sich Günther Singer zufrieden. EUROPEAN ist so in der Schweiz einmalig. Es führt kaufmännische Berufstätige ohne Berufsmatura mit einem zeitlich Sara Stocker, European Business flexiblen Studienprogramm über die HöSchool Switzerland here Fachschule (HF) zum betriebswirt- Kommentar Fernstudium an der HFH: Neue Impulse für Exportschlager Technik und Bildung Staatsrat Bernd Reinert von der Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung hielt anlässlich der HFH-Absolventenfeier im Oktober 2010 eine Rede vor den Absolventinnen und Absolventen. In Hamburg gibt es etwa 20 Hochschulen, davon sechs bis neun staatliche Hochschulen und mehr als ein Dutzend private mit der Hamburger Fern-Hochschule als der größten unter den privaten. Man könnte hier die Frage stellen, ob eine Stadt so viele akademische Einrichtungen braucht, ob nicht die staatlichen Staatsrat Bernd Reinert: „Als einer der Eingeborenen bin ich der Hochschulen alles abfesten Überzeugung, dass es sich immer lohnt, nach Hamburg zu decken – meine Antwort kommen, egal, wie das Wetter gerade ist.“ auf diese Frage wäre ein klares Nein: Private der HFH Gebrauch gemacht haben, ist Hochschulen sind als Mitbewerber auf dem ein besonders praktisches, aber auch Hamburger Ausbildungsmarkt und auch anspruchsvolles: Das Fernstudium ist idebundesweit ein belebendes Element und al für die Menschen, die sich neben ihrem stehen in positiver Konkurrenz zu staatliBeruf oder anderen Verpflichtungen akachen Hochschulen. So kommt es zu einem demisch bilden und für höhere Aufgaben Wettbewerb der besseren Konzepte, der qualifizieren wollen. Der Abschluss ist das passgenauen Angebote. Dieser Wettbewerb Ergebnis harter Arbeit und hoher Selbstist vor allem auch für die Studierenden disziplin: Kino und erholsame Wochenenselbst von Vorteil. den werden den Präsenzphasen und dem Mehr und mehr gerät der „Kunde“, nicht Lernen geopfert. der „Betreuungsfall“ Student in den Fokus Die Hamburger Fern-Hochschule ist eine der Hochschulen. Das schlägt sich nieder in Einrichtung, die ein gutes Dutzend Jahre verstärkter Betreuung und verbesserten nach ihrer Gründung aus der Hamburger Rahmenbedingungen. Hochschullandschaft nicht mehr wegzuDas Angebot, von dem die Absolventen HFH intern denken ist, die sich – mit beeindruckenden Wachstumsraten – von anfangs 400 Studierenden zu einer der größten privaten Hochschulen in Deutschland mit einer Vielzahl von Studiengängen und mehreren Tausend Immatrikulierten und Absolventen entwickelt hat. Eines muss ganz klar sein: Die Behörde für Wissenschaft und Forschung hier in Hamburg legt an alle Hochschulen dieselben Maßstäbe an. Wir dürfen und werden – auch und gerade im Interesse der Absolventen – nicht zulassen, dass an der einen oder anderen Einrichtung ein akademischer Titel praktisch im Vorübergehen erworben werden kann. Das Beispiel der HFH zeigt, wie in guter Zusammenarbeit zwischen der Behörde und der Hochschulleitung der qualitative Anspruch aufrechterhalten werden kann, und deshalb haben wir ihr schon 2004 die endgültige staatliche Anerkennung ausgesprochen – und haben es nicht bereut. So leistet die HFH einen Beitrag dazu, dass der Mangel an Akademikerinnen und Akademikern in Deutschland abgebaut wird. Wissenschaft und Forschung sind unverzichtbar für Wohlstand und Wachstum einer Gesellschaft, gerade wenn sie nicht über Rohstoffe verfügt. Hochschulen, aber auch die außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind Impulsgeber für Investitionen und neue Arbeitsplätze sowie für das intellektuelle und kulturelle Leben. Es entstehen neue, zusätzliche Arbeitsplätze vor allem in den wissensbasierten Bereichen; deshalb müssen diese gestärkt werden. Nur über neue Ideen, innovative Technik und hochwertige Produkte können wir international wettbewerbsfähig sein und vor allem bleiben – und dafür brauchen wir nicht nur helle Köpfe, sondern auch gut ausgebildete. Bernd Reinert Neuhamburger Forschungskoordinator Marcin E. Czaja ist seit Januar an der HFH Nach einem Studium der Slavistik, südslavischen Philologie und des Völkerrechts in Bonn begann für mich der Ernst des Lebens als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europäischen Fachhochschule in Brühl. Diese bietet wirtschaftsbezogene Studiengänge an. Ein ungewohntes Betätigungsfeld für einen Geisteswissenschaftler. Doch dank meiner Beteiligung an bundesweiten Arbeitskreisen zu Themen wie Bologna-Prozess oder Internationalisierung während des Studiums hatte ich Erfahrungen auf dem Gebiet der Hochschulbildung. Spannend und lehrreich waren die Mitarbeit am China Business Competence Center und die Tätigkeit als Dozent für Selbst- und Zeitmanagement. Bereits in Brühl war ich für Professor Peter François als Assistent tätig. Darüber hinaus arbeitete ich als Gästeführer für die Bundesstadt Bonn und das Haus der Geschichte. Schon in meiner Schulzeit besuchte ich Hamburg – die Stadt gefiel mir auf Anhieb. In Gdynia an der Ostseeküste geboren, hatte ich es nie weit bis zum Strand. Nun liegt Hamburg nicht direkt an dem großen Wasser, aber das hier spürbare maritime Flair fehlte mir im Rheinland sehr. www.hamburger-fh.de Seite 3 HFH-CAMPUS Frühjahrssemester 2011 HFH aktuell Fachbereich Wirtschaft Evaluationen im Fachbereich Wirtschaft Tour durch die Studienzentren Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, nachdem ich Euch in der letzten Ausgabe über Nürnberg, den leckeren Glühwein und Lebkuchen berichtet habe, steht heute ein Kurzbericht über Wiesbaden an. Hamburg Schwerin Bremen Delmenhorst Münster Gütersloh Essen Berlin Hannover Aschersleben Herford Bielefeld Rheda-Wiedenbrück Siegen Bonn Potsdam Leipzig Kassel Bad Wildungen Düsseldorf Jena Dresden Wiesbaden Würzburg Kaiserslautern Saarbrücken Mannheim Bad Nürnberg Mergentheim Stuttgart Freiburg München Linz Hollabrunn Wien Graz Innsbruck Klagenfurt Im Studienzentrum in der Rheinstraße angekommen, erwartet uns schon eine nette Einweisung mit Zuteilung der Räume. Anschließend erfolgt wieder der uns gut bekannte Ablauf: Aufgeregtheit Ù Toilette Ù Unsicherheit Ù Toilette Ù kurze Gespräche mit Mitstreitern Ù noch mehr Unsicherheit Ù Toilette, Toilette Ù Ausgabe der Mantelund Prüfungsbögen Ù erstes Lesen der Prüfungsaufgaben Ù Erleichterung oder Herzflimmern Ù Augen zu und durch Ù schreiben, schreiben, schreiben (im Idealfall) Ù Hadern über die zu knapp bemessene Zeit Ù Abgabe Ù durchatmen Ù Entspannung und kurze Diskussionen mit den Mitleidenden Ù After-Study-Time. An dieser Stelle möchte ich jedoch eine Anmerkung loswerden. Eine Bitte in Richtung Organisation HFH, die Mantelbögen so vorzubereiten, dass man lediglich den Namen und die Matrikelnummer ausfüllen muss, da die ewig lange Prüfungsnummer wegen der Aufregung meist nicht mehr gut lesbar ist. Es gab Studienzentren, die haben dies durch Stempelung sehr gut vorbereitet, was für uns eine wesentliche Erleichterung war. Natürlich bietet auch Wiesbaden in Sachen After-Study-Time eine Menge. Meine Studienkollegen und ich sind in die Yours Sports Bar eingekehrt und hatten dort eine Menge zu lachen. Sicher gibt es auch andere Kneipen, die zu einem Umtrunk einladen, wie die reizBar, die Litfassäule oder der Turm. Am späteren Abend bietet sich zum Abzappeln des restlichen Prüfungsfrustes der Schlachthof in der Murnaustraße an, hier animieren Musik und Leute zum Partymachen. Nächtigen könnt Ihr gut und günstig in der Jugendherberge, von wo es etwa zwei Kilometer Fußweg zum Studienzentrum sind. Wiesbaden selbst und auch das Studienzentrum – aufgrund der netten Mitarbeiter – sind also eine Reise wert. Mit einem Zitat eines unbekannten Verfassers möchte ich mich verabschieden: „Der Fleiß in deinen Jugendjahren wird ewig goldene Früchte tragen.“ Nummer 17 Herzlichste Grüße, Euer Sylvio Truckenbrodt Seite 4 www.hamburger-fh.de Wer, wie, was – Zahlen sagen manchmal mehr als Worte. Daher werden die Studierenden und Mitarbeiter der HFH immer wieder nach ihrer Meinung gefragt und die so erhobenen Daten statistisch ausgewertet. Das Ziel: den Bedürfnissen der Studierenden noch besser gerecht werden. Evaluationen sind regelmäßiger Bestandteil der Arbeit des Fachbereichs Wirtschaft und des Qualitätsmanagements der HFH. Sie geben ein Feedback zu der geleisteten Arbeit und wichtige Hinweise sowie Anregungen für künftige Projekte und Vorhaben. Im Mittelpunkt der Evaluationen stehen unsere Studierenden: beginnend bei den Erstsemestern, über Studierende des Grund- und Hauptstudiums bis zu den Absolventen. Zudem geht es dabei um die beteiligten Partner, insbesondere die Lehrbeauftragten, die Studienzentren und die Hochschulzentrale mit den Fachbereichen sowie das Studienmodell als solches. Ergebnisse im Einzelnen Die Evaluationen des Grund- und Hauptstudiums werden einmal jährlich im Frühjahrssemester durchgeführt. Sie geben Informationen über die Belastung und die Zufriedenheit der Studierenden mit dem Studium. Die Belastungssituation durch das Selbststudium nimmt im Verlauf des Studiums ab. Sind es im Grundstudium noch 43 Prozent der Studierenden, die zwischen 10 und 15 Stunden pro Woche aufwenden, verringert sich dieser Wert im Hauptstudium auf 28 Prozent. Die Teilnahme an den Präsenzen liegt mit 82 bzw. 70 Prozent, die regelmäßig oder überwiegend teilnehmen, relativ hoch. Die Betreuung wird in beiden Studienabschnitten durch über 70 Prozent der Studierenden mit gut bis sehr gut eingeschätzt. Dabei empfinden 90 Prozent der Befragten das Studium als anspruchsvoll bis sehr anspruchsvoll. Insgesamt sind in beiden Studienabschnitten über 95 Prozent der Studierenden zufrieden. Eine Evaluation der HFH und der betreuten Module durch die Lehrbeauftragten wird alle zwei Jahre durchgeführt. Die Lehrbeauftragten haben vor allem die freundliche Atmosphäre, die gute Organisation und Betreuung durch die Studienzentren, die Motivation und die Zusammenarbeit mit den Studierenden sowie das Studienmodell und die Aufbereitung der Materialien hervorgehoben. Reserven sehen sie insbesondere bei ausgewählten Studienbriefen, dem Einsatz von Übungen und Fallstudien sowie der Kommunikation am Studienzentrum und zur HFH beziehungsweise zum Fachbereich. Vor allem die detaillierten Hinweise der Lehrbeauftragten zu einzelnen Modulen und Studienbriefen gaben wertvolle Anregungen zur Weiterentwicklung. Evaluationen der Präsenzen durch die Studierenden werden einmal jährlich an den Studienzentren durchgeführt und durch deren Leitungen ausgewertet. Sie geben Hinweise zur Qualität der Lehrveranstaltungen, zur Arbeit der Lehrbeauftragten und des Studienzentrums. Erstmalig wurde im Frühjahrssemester 2010 eine Evaluation des Workload durch geführt. Sie bestätigt, dass die Präsenzver anstaltungen über nahezu alle Module intensiv genutzt werden. Beim Selbststudium ergibt sich ein unerwartetes Bild der Belas tung: Auf die Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten wird zum Teil deutlich mehr Zeit verwendet als geplant. Die Untersuchung bestätigt das Bestreben des Fachbereichs, das wissenschaftliche Arbeiten als Kernelement des Studiums quantitativ und qualitativ weiter aufzuwerten. Professor Wolf-Eckart Kautz, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft HFH aktuell Besuch aus Europa Im Herbst 2010 fand eine europäisch besetzte Tagung an der Hamburger FernHochschule statt: Unter dem Titel Promotion Part Time learning (ProParti) trafen sich Wissenschaftler aus Spanien, Großbritannien, Polen, Österreich und Deutsch land an der Hochschule, um sich dem Thema Teilzeitstudium zu widmen. Dr. Susan Prösel von der Deutschen AngestelltenAkademie in Berlin ist Mitglied des ProParti-Projekts. „Die Hochschule hat sich als Tagungsort hervorragend geeignet, da wir Die Wissenschaftler des ProParti-Projekts zusammen mit Vertretern der HFH den europäischen Teilnehmern mit dem Fernstudienkonzept der HFH ein bedeutendes Modell des Teilzeitstudiums vorstellen konnten“, sagt sie. Und so führten die angereisten Wissenschaftler auch engagiert Diskussionen mit der Hochschulleitung und den Dekanen, die das berufsbe- gleitende Studium an der HFH en détail erörterten; darunter alternative Zugangswege zum Studium, Anerkennungsregelungen, Bedarfe des Arbeitsmarkts und die persönliche Betreuung der Studierenden. Katrin Meyer HFH aktuell E-Learning – Lernen mit vielen Mitteln In den letzten HFH-Campus-Ausgaben wurde OLAT als Lernplattform vorgestellt. Was genau bedeutet dieser Begriff aber? Lernplattformen sind Werkzeuge im E-Learning, ähnlich wie virtuelle Klassenräume. Solche Werkzeuge werden zur Umsetzung von Lehr-/Lernszenarien benötigt. An erster Stelle steht immer die Entwicklung der Szenarien aus didaktischer Sicht. Ausgehend von der Zielgruppe steht die Frage „Was soll vermittelt werden?“ (Lerninhalte) im Vordergrund. Erst danach kommt die Frage „Wie soll der Lerninhalt vermittelt werden?“ (Methode) und mit welchen Werkzeugen lässt sich das am besten realisieren. Beispielantwort aus dem Alltag: Um ein Bild aufzuhängen, benötige ich einen Nagel und einen Hammer. Lernplattformen eignen sich vor allem für Szenarien, die zeitunabhängig gestaltet sind – beispielsweise für Aufgaben, Tests, Forendiskussionen, Lernmodule, Wikis oder E-Portfolios. Ein virtueller Klassenraum hingegen wird für Szenarien eingesetzt, bei denen es auf zeitgleiche Anwesenheit ankommt, ähnlich einer Präsenzveranstaltung. Für die Kommunikation können Headset, Chat und Webcam genutzt werden. Als Arbeitsmittel stehen Elemente zur Verfügung wie Whiteboard, Freischaltung eines Bildschirms oder einer Datei, Downloadfenster, Umfragen, Hinweise und Arbeitsgruppenräume. Wenn in einem Lehr-/Lernszenario Selbststudium, Präsenzveranstaltungen und E-Learning miteinander kombiniert werden, spricht man von Blended Learning. Bei der HFH wird beim Einsatz von E-Learning in den didaktischen Überlegungen ein solcher Blended-Learning-Ansatz zugrunde gelegt. Es geht also nicht darum, Studienbriefe durch E-LearningElemente wie Lernmodule oder Präsenzveranstaltungen durch virtuelle Klassen räume zu ersetzen, sondern um eine didaktisch sinnvolle Verzahnung. Damit online alles reibungslos funk tioniert, steht allen HFH-Nutzern das E-Learning-Supportteam zur Verfügung. Unsere Kontaktdaten finden Sie im WebCampus in der Rubrik E-Learning und in jedem Kurs auf OLAT. Wir sind gerne für Sie da. Tanja Jeschke, E-Learning-Koordinatorin Frühjahrssemester 2011 Die Semesterzeitung der Hamburger Fern-Hochschule Nummer 17 Fachbereich Wirtschaft Mitfiebern zwischen Charts und Kurven TOPSIM: Perfektes Training für fachliche, methodische und soziale Kompetenz Vorlesungen während der Präsenzphasen befassen sich meistens mit betriebswirtschaftlicher Theorie und beziehen sich auf ein einzelnes Studienmodul. Als Brücke zwischen Theorie und betrieblicher Praxis bietet die Hamburger FernHochschule zweimal im Jahr das Unternehmensplanspiel TOPSIM – General Management II an. Es war zum einen die Neugierde, wie so ein Unternehmensplanspiel abläuft, zum anderen auch Skepsis, wie man spielend etwas lernen soll und natürlich das Interesse, neue Mitstudenten kennenzulernen: All das hat mich dazu bewogen, mich für TOPSIM zu bewerben. Ziel dieser Veranstaltungen ist, das Faktenwissen aus den Lehrinhalten bei der Simulation in die Anwendung zu überführen. Dazu dient ein realistisches Modell eines Unternehmens im freien Wettbewerb. Den Studenten soll ein schnelles, risikoloses und nachhaltiges Sammeln von praxisnahen Erfahrungen ermöglicht werden. Wichtig sind dabei das Erkennen von Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Erfolg, das ganzheitliche Erleben von betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen oder das Festlegen und Verfolgen von Zielen und Strategien in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld. Das Verständnis von betriebswirtschaftlichem Zahlenmaterial, der Umgang mit komplexen Entscheidungssituationen unter Unsicherheit sowie die Entscheidungsfindung im Team sind weitere Faktoren dieses Planspiels. Spielen nach Zahlen Das Unternehmensplanspiel wurde von Professor Michael Schneider von der Fachhochschule Hannover geleitet, der auch Dozent am Studienzentrum Hannover ist. Jede der fünf Gruppen war der Vorstand eines Unternehmens, das Kopiergeräte produziert. Über sechs Spielrunden hinweg sollte durch Planentscheidungen das Unternehmen erfolgreich geführt und ein möglichst hoher Aktienkurs und Unternehmenswert erzielt werden. Entscheidungen konnten hinsichtlich Unternehmenszielen und -strategien gefällt werden sowie in den Bereichen Absatz, Forschung und Entwicklung, Beschaffung und Lagerhaltung, Fertigung, Personal sowie Finanz- und Rechnungswesen. Für unzählige Parameter gab es endlos viele Alternativen: für Marketingmix, Produktneueinführungen, Technologien, optimale Bestellmengen, Personalplanung, um nur einige aufzuzählen. Geplant werden mussten weiterhin die Finanzen, die erwarteten Umsätze pro Produkt und Markt sowie Rentabilitätskennzahlen. Zu Beginn jeder Spielrunde gab es einen Konjunkturbericht, in dem über die erwartete Wirtschaftsentwicklung und die Entwicklung der Parameter in der aktuellen Periode berichtet wurde. Getroffene Entscheidungen wurden nach jeder Spielrunde in die Planspielsoftware eingegeben. Die simulierte anhand der Entscheidungen der einzelnen Gruppen den Markt und erstellte für jede Gruppe eine Auswertung der Spielrunde. Darunter waren Absatzmengen, Kapazitätsberechnungen, Personalstatistiken, diverse Kosten- und Deckungsbeitragsrechnungen, die GuV sowie Finanzberichte und die Bilanz der jeweiligen Periode. Außerdem wurden die Plan-IstAbweichungen sowie Vergleichszahlen zu anderen Unternehmen präsentiert. Da die Strategien der einzelnen Gruppen nicht bekannt waren, war der Ausgang jeder Spielrunde von Überraschungen geprägt. Jedes Unternehmen entwickelte sein eigenes System, die vorhergehende Periode auszuwerten, aktuelle Entscheidungen zu treffen und die notwendigen Berechnungen auszuführen. Hilfreich war auch, dass die Gruppen von der ersten Spielrunde auf sich selbst gestellt waren: Man fühlte sich von Anfang an ins kalte Wasser gestoßen. Natürlich passierten in der ersten Periode noch viele Fehler. Ab der zweiten Spielrunde war Gelegenheit zur Korrektur. Hier trafen die Gruppen dann gegensätzliche Entscheidungen, die natürlich wie derum zu Planungsfehlern im anderen Extrem führten. Nach jeder Spielrunde gab es eine kurze Auswertung in großer Runde und den aktuellen Stand des Spieles. Spätestens mit der dritten Spielrunde entwickelte sich dann ein Gespür für die unterschiedlichen Entscheidungen und die daraus folgenden Ergebnisse. Präsentation der Ergebnisse: Kai Matzke (l.) und Jan Fendel Wie im wahren Leben Phänomenal für mich war die Verknüpfung der fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenz bei diesem Spiel. Die fachliche Kompetenz beinhaltete zum Beispiel den Umgang mit verschiedenen Kennzahlen. Zudem waren zielorientiertes Vorgehen für eine möglichst effektive LöErst Rivalen, am Schluss wieder sung der Aufgabe und die Gruppenarbeit Kommilitonen wichtige Elemente. Hierbei gab es oftmals stalteten sich wie bei konkurrierenden Unheftige und kontroverse Diskussionen ternehmen. Ich habe selten solch einen über Entscheidungen, die dann teilweise Enthusiasmus wie bei diesem Planspiel nur durch Kompromisse getroffen werden erlebt, der einen einfach mitgerissen hat. konnten. Auch bei der Siegerehrung zeigten sich Ein anderer wichtiger Aspekt dieses UnExtreme wie in der realen Wirtschaft. ternehmensplanspiels war die Benutzung Während ein Unternehmen insolvent gemoderner Kommunikationsinstrumente gangen ist, konnte das Siegerunternehwie Laptops, Flipcharts und Beamer. men den Aktienkurs während der sechs Sicherlich hatte jeder Teilnehmer die GePerioden verfünffachen, was laut Michael wissheit, dass es sich nur um ein Spiel Schneider eine respektable Leistung darhandelt – trotzdem wurden Risiken sorgstellt. fältig abgewogen, und bei guten SpielMein persönliches Fazit: Ich habe selten rundenergebnissen war die Freude riesig, drei so intensive Lerntage erlebt. Die während man bei missglückten Entscheianfänglichen Unsicherheiten bei der Entdungen richtig gelitten hat. Die Ergebnisscheidungsfindung, die leidenschaftlise der einzelnen Spielrunden wurden sogar in den Pausen noch diskutiert und nicht selten kam es vor, dass die nächste Periode bereits abends im Hotelzimmer Das Teilnehmerfeld war in allen Facetten bunt gemischt. geplant wurde. Auch die Vom 10. bis 12. Februar trafen sich 17 Studenten im Gespräche zwischen den Studienzentrum Hannover. Studenten im Alter von 23 einzelnen Gruppen gebis 52 Jahren, vom Studienzentrum Linz bis zum Studienzentrum Hamburg waren vertreten. Sie studieren in den Studienrichtungen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsrecht. Nur mit der Frauenquote hat es noch nicht so geklappt, da die Mehrzahl der Studenten männlich war. 17 Mitspieler wurden in fünf zufällig zusammengestellte Gruppen aufgeteilt. www.topsim.com/de/ Das Unternehmensplanspiel Fotos (3): Michael Schneider chen Diskussionen in der Gruppe, das Kribbeln beim Planen unter Zeitdruck sollte man unbedingt einmal erlebt haben. Der Spaßfaktor war immens – und das Planspiel für uns kostenlos. Es wäre schön, wenn die HFH dieses Spiel noch öfter anbieten könnte, damit mehr Studenten auch in den Genuss dieser Simulation kommen. Agnes Fuchs, Marco Jobst, Christopher Hohensee und Nathalie Thon (v. l.): auf dem Weg zum Spielerfolg? Marco Jobst, 8. Fachsemester Betriebswirtschaft, Studienzentrum Nürnberg Eine detaillierte Beschreibung des TOPSIM-Planspiels sowie eine Fotogalerie der Veranstaltung finden Sie im WebCampus. @ www.hamburger-fh.de Seite 5 Seite 6 www.hamburger-fh.de www.hamburger-fh.de Seite 7 HFH-CAMPUS Frühjahrssemester 2011 Fachbereich Gesundheit und Pflege Begleitforschung zur Pflege-Transparenzvereinbarung Der Fachbereich Gesundheit und Pflege der HFH erforscht in den kommenden zwei Jahren Stärken und Verbesserungspotenziale der „Pflege-Transparenzvereinbarung stationär“. Damit begleitet unsere Hochschule deren Umsetzung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) Rheinland-Pfalz wissenschaftlich und bewertet diese. Der MDK Rheinland-Pfalz erhebt bei seinen Qualitätsprüfungen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen gemäß den gesetzlichen Vorgaben die Daten, die zur Veröffentlichung von Transparenzkriterien erforderlich sind. Die Wissenschaftler an der HFH erforschen in dem Drittmittelprojekt beispielsweise, welchen Einfluss Lebensqualität und pflegerische Ergebnisqualität auf die veröffentlichten Pflegenoten haben und welche Rolle den reinen Dokumentationstätigkeiten zukommt. Ferner wird untersucht, ob sich daraus Wettbewerbsvor- oder -nachteile für sta tionäre Pflegeeinrichtungen – verglichen mit ambulanten Pflegediensten – ableiten lassen. Auch die Chancen und Risiken, die durch die Anwendung der Ausfüllanleitung oder der Formulierung der Qualitätskriterien entstehen, werden bewertet. In den letzten Monaten haben die Wissenschaftler bereits verschiedene Pflegeeinrichtungen besucht. Ein Zwischenbericht, der diese „Pflege-TÜV-Visiten“ analysiert, wird Mitte des Jahres erscheinen. Redaktion 100. Partnerschule Nummer 17 Fachbereich Gesundheit und Pflege Ergebnisse der Evaluation der Zukunftswerkstatt aus dem Frühjahrssemester 2010 Mit Kreativität an ein Problem herangehen Manche Probleme können auch kreativ gelöst werden: Das erfuhren die Studierenden des 5. Semesters im Studiengang Gesundheits- und Sozialmanagement im Rahmen einer Studienleistung. Erfahrungen mit der Zukunftswerkstatt als Methode an der HFH. Die HFH nutzt die Zukunftswerkstatt bereits seit Jahren erfolgreich im Diplomstudiengang Pflegemanagement. Wegen der insgesamt positiven Erfahrungen der Studierenden wird die Zukunftswerkstatt auch im Bachelorstudiengang Gesundheits- und Sozialmanagement als Studienleistung in Form einer komplexen Übung im 5. Semester durchgeführt. Die Zukunftswerkstatt dauert zwei Tage mit insgesamt zwölf Präsenzstunden. Ziel ist neben dem Kennenlernen der Methode die lösungsorientierte Bearbeitung einer Managementanforderung im Arbeitsalltag. Ursprünglich stammt die Idee der Zukunftswerkstatt aus den 1960er-Jahren. Der Zukunftsforscher und Schriftsteller Robert Jungk entwickelte die Methode als Ergänzung zur damaligen Ausrichtung der Zukunftsforschung auf Wirtschaft, Politik und Militär. Durch Zukunftswerkstätten sollen Menschen unterstützt werden, effizient in Gruppen zusammenzuarbeiten. Zwei Grundressourcen von Menschen werden dabei genutzt: einerseits das Wissen über die eigenen Lebensumstände, andererseits Fantasie, Wunschvorstellungen und Träume von idealen Zuständen. In drei Kernphasen erarbeiten die Teilnehmenden Lösungen für ein spezifisches Problem. Der Verlauf und die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt werden von den Lehrbeauftragten in den Studienzentren dokumentiert. Auch die Studierenden evaluieren die Durchführung der Zukunftswerkstatt, sodass im Fachbereich Gesundheit und Pflege eine ausführliche Auswertung dieser komplexen Übung möglich ist. auch mit der Einschätzung der Lehrbe auftragten. Insgesamt antworteten etwa 80 Prozent der Studierenden auf die Fragen, welche Erkenntnisse sie in die Berufspraxis übertragen können oder was sie persönlich aus der Zukunftswerkstatt mitnehmen. Die meisten können sich vorstellen, die Zukunftswerkstatt im Beruf zu nutzen, etwa bei der „Stagnation in einem Projekt oder auch für einen optimalen Projektstart“. Einige Studierende geben an, einzelne Teile der Methode persönlich, etwa im Verein, nutzen zu wollen. Wenige Studierende sehen aber im Moment noch nicht die Übertragbarkeit auf ihre Berufspraxis. Vertragsunterzeichnung in Rendsburg Meilenstein bei der Vernetzung des ausbildungsbegleitenden Studiengangs Health Care Studies (HCS): Die ImlandPflegeschule in Rendsburg ist die 100. Kooperationsschule, deren Schüler im zweiten Jahr ihrer Ausbildung ein Studium an der HFH aufnehmen können. Damit ist auch das nördlichste Bundesland auf der HCS-Landkarte vertreten. Im Februar haben Schulleiter Joachim Carlsen, Imland-Geschäftsführer Martin Wilde, HFH-Präsident Peter François und Kanzler Uwe Ploch in der Rendsburger Klinik den Vertrag unterzeichnet. „Wir wollen mit der Kooperation aktiv unseren eigenen Nachwuchs fördern, um dem Fachkräftemangel und der Abwanderung der Fachkräfte nach Ausbildungsende entgegenzuwirken“, sagt Carlsen. Das Besondere an HCS: Durch Anpassen der Lehrpläne können Teile der Ausbildung auf das Studium angerechnet werden. Ferner studieren hier mehrere Gesundheitsfachberufe gemeinsam. Redaktion Seite 8 www.hamburger-fh.de Konsequenzen für den Fachbereich Insgesamt sind sowohl die Rückmeldungen der Lehrbeauftragten als auch die der Studierenden sehr positiv. Die zeitliche Verlegung der Zukunftswerkstatt auf einen früheren Zeitpunkt im Semester ist wenig sinnvoll, da die Zukunftswerkstatt ein Modul abschließt, dessen Studienbriefe zuvor bearbeitet sein müssen. Die Auswahl der Veranstaltungsräume wird ebenso überprüft wie der Vorschlag der Studierenden, vor der Zukunftswerkstatt mehr Informationen zur Verfügung zu stellen. Mathilde Hackmann, Professor Johannes Möller Verbesserungsvorschläge Einzelne Studierende wünschen sich eine zeitliche Verlegung der Zukunftswerkstatt, also einen früheren Termin im Semester, wenn die Klausurphase noch nicht begon- Frage 1 Sind Ihre Erwartungen an diese Lehrveranstaltung erfüllt worden? Frage 2 Die Dauer der „Zukunftswerkstatt“ war? n=78 Frage 3 Das Thema ist aus Ihrer Sicht? n=78 n=78 74 60 39 Studierende schätzen die Methode Auffallend ist die hohe Kommunikationsbereitschaft der Studierenden, die nicht nur die passenden Antworten in den Evaluationsbögen angekreuzt, sondern zu großen Teilen ebenfalls Text ergänzt haben. Die große Mehrheit der Studierenden gibt an, ihre Erwartungen seien erfüllt oder weitgehend erfüllt worden. Die weniger guten Beurteilungen beziehen sich auf nur eines der Studienzentren. Die Dauer der Zukunftswerkstatt wird durch die meisten Studierenden als angemessen bewertet. 74 Studierende beurteilen das bearbeitete Thema als aktuell, was darauf schließen lässt, dass die Wahl eines geeigneten Themas in den Gruppen relativ problemlos möglich war (Fragen 1 bis 3, siehe Grafik). Die Methodenkompetenz der Lehrbeauftragten, die bei der Durchführung der Zukunftswerkstatt besonders wichtig ist, wird von den Studierenden in Bezug auf die Organisation und Ablaufgestaltung ebenfalls überwiegend mit gut und sehr gut beurteilt. Ein großer Teil der Studierenden schätzt die eigene Mitarbeit in der Zukunftswerkstatt als angemessen ein. Dies deckt sich nen hat. Eine kleine Gruppe wünscht sich mehr Informationen vor Beginn der Veranstaltung. In Einzelfällen werden die Räume, die bei der Zukunftswerkstatt zur Verfügung stehen, kritisiert. 24 12 7 6 2 6 ja weitgehend teilweise nein keine Angabe 1 0 angemessen zu lang zu kurz keine Angabe Frage 4 Schätzen Sie bitte die Moderationskompetenz des/der Lehrbeauftragten ein. aktuell nicht aktuell keine Angabe Frage 5 Wie beurteilen Sie Ihre eigene Mitarbeit? n=78 3 Frage 6 Gesamtbeurteilung der Zukunftswerkstatt n=78 n=78 46 35 32 25 23 16 9 7 hoch angemessen befriedigend ausreichend gering ungenügend keine Angabe 7 3 5 7 1 hoch angemessen befriedigend ausreichend gering ungenügend keine Angabe 0 0 0 7 10 1 sehr gut gut angemessen verbesserungsbedürftig keine Angabe Die Semesterzeitung der Hamburger Fern-Hochschule Frühjahrssemester 2011 Nummer 17 Fachbereich Gesundheit und Pflege Alumni berichten Motivation und Wissen – das Fundament für die Zukunft Die Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium ist oft ein allmählicher Prozess. Sorgsames Abwägen, klare Ziele und die Unterstützung des eigenen Umfelds sind gute Voraussetzungen für den Studienerfolg. Ein Erfahrungsbericht von Ina Linke. Als ich gefragt wurde, ob ich bei der Absolventenfeier 2011 über mein Studium an der HFH berichten würde, lehnte ich sofort ab: Ich war mir sicher, nicht die passende Vorzeigefrau für so etwas zu sein. Dafür gab es viele Gründe: Ich war nicht in der Regelstudienzeit fertig geworden, ich habe keine Karriere als Pflegeleitungskraft in einer renommierten Klinik gemacht. Und dann waren da noch die vielen Hochs und Tiefs in den sechs Jahren des Studiums: Was davon hätte ich also in aller Öffentlichkeit erzählen sollen? Als ich hörte, dass genau so ein aus dem Leben gegriffener Bericht alle anderen Absolventen interessieren würde, habe ich doch zugesagt und mein Resümee erstellt: Trotz aller Zweifel und obwohl ich selbst manchmal nicht mehr daran geglaubt hatte, habe ich mein Studium Pflegemanagement abgeschlossen – und das mit einer sehr praxisorientierten Diplomarbeit. Diese Arbeit trägt den Titel „Die Entwicklung von betrieblichen Handlungsstrategien zur altern(s)gerechten Arbeitsgestaltung – eine Herausforderung für die Unternehmen“. Was mich besonders freut: Aufgrund der Aktualität des Themas ist genau meine unter Zweifeln entstandene Arbeit inzwischen recht nachgefragt. bringt: Das berufsbegleitende Studium verändert das persönliche Leben, den Alltag und die Berufstätigkeit sehr. Da fand ich es sehr hilfreich, dass hinter einem eine Hochschule steht. Ich habe das jedenfalls so erlebt. Wenn ich auf meine Studienzeit zurückblicke, muss ich fast immer an den ersten Präsenztag im Studienzentrum Essen denken. Wir wurden gefragt, warum wir uns für den Studiengang Pflegemanagement entschieden haben. Mein Ziel kam mir vage vor: Ich wollte als Vorsitzende der Mitarbeitervertretung eines Krankenhauses die organisations- und personalstrukturellen Zusammenhänge in so einer Klinik verstehen. Zeit, als die letzte Hausarbeit und vor allem die Diplomarbeit geschrieben werden mussten. Dann kam es, wie es kommen musste: Die Zeit wurde knapp. Es sah so aus, als könnte ich beide Studienleistungen nicht innerhalb der Fristen erbringen. Ein Gefühl des Scheiterns stellte sich ein, und ich meinte, aufgeben zu müssen. Doch meine Offenheit der HFH gegenüber bewirkte, dass mir in diesen kritischen Momenten sowohl seitens meines Lehrbeauftragten im Studienzentrum als auch vonseiten der Hochschule, vom Prüfungsamt bis zum Dekan des Fachbereichs Gesundheit und Pflege sämtliche Unterstützung zuteil geworden ist. Und zwar kompetent, praxisnah und alltagstauglich. Zwischen den Stühlen Mein ungewöhnlicher beruflicher Weg hat mich zu einer Position geführt, die mir gefällt und entspricht und die ich inzwischen hauptberuflich und in Vollzeit ausübe: Ich bin die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung unseres Krankenhauses, einer Einrichtung mit rund 1.650 Mitarbeitern, geblieben. Damit bin ich einerseits von der Wählergunst unserer Mitarbeiterinnen und Ina Linke absolvierte die Präsenzphasen ihres Mitarbeiter abhängig. AndePflegemanagement-Studiums am Studienzen rerseits habe ich oft das Getrum Essen. Sie ist Vorsitzende der Mitarbeiterfühl, mein Dienstgeber hofft, vertretung der Christophorus-Kliniken GmbH mich auf seiner Seite zu haCoesfeld mit 1.650 Mitarbeitern und 620 Betben. Meine Hauptaufgabe ist ten. In die Zeit ihres Studiums fiel die Fusion ein qualifiziertes, personalder Krankenhäuser Coesfeld und Nottuln mit und unternehmensorientiertes Dülmen im Jahr 2006 – eine turbulente SituatiZwischen-den-Stühlen-Sitzen. on für die Mitarbeitervertreterin. Heute, fünf Dabei muss ich zudem zieloriJahre nach der Fusion, ist die Christophorus-Klientiert im Sinne der Mitarbeiniken GmbH Coesfeld Kooperationspartnerin der terschaft und der GeschäftsHamburger Fern-Hochschule beim dualen Stuführung arbeiten. Ein etwas diengang Health Care Studies. heikler Auftrag. Dass ich diese schwierige Aufgabe sowohl mit dem Wissen um Personalvertretungsfragen als auch mit dem Wissen um das Management häufig so konstruktiv für alle Beteiligten ausführen kann, verdanke ich, Konkreter jedoch waren die Veränderungen neben meiner langjährigen Berufserfahin meinem Alltag: Abgesehen davon, dass rung, zum großen Teil dem Studium an die Einblicke in alle möglichen Gebiete tatder Hamburger Fern-Hochschule. Dank sächlich immer tiefer wurden, wuchs auch des Studiums kann ich fundierter und der Leistungsdruck. Beruflich tauchte ich weitsichtiger agieren. außerdem immer weiter in die unternehDas klingt jetzt vielleicht alles so, als ob menspolitischen Aufgaben der Mitarbeiterdiese Entwicklung kein Problem für mich vertretung ein. Die Arbeit wurde immer gewesen wäre – doch alle Studierenden umfangreicher. Dadurch hatte ich abends und Absolventen wissen, was die Entoft gar keine Kraft mehr zum Arbeiten und scheidung für ein Studium mit sich zum Schreiben. Und das gerade in der Turbulente Zeiten Professor Klaus Hüllemann (l.) und HFH-Präsident Peter François DNGfK schließt Kooperation mit HFH Im Oktober unterzeichneten der Vorsitzende des Deutschen Netzes Gesundheitsfördernder Krankenhäuser (DNGfK), Professor Klaus Hüllemann, und HFHPräsident Professor Peter François, eine Kooperationsvereinbarung. Ziel der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es, die Verbindung von Wissenschaft und Praxis durch berufsbegleitende, wissenschaftsbasierte Aus- und Weiterbildung zu stärken. Zudem beabsichtigen beide Partner, die Forschung im Bereich der Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen zu intensivieren. Mit einer besseren Verzahnung von Forschung und Praxis sollen Erfolge in beiden Bereichen transparenter und greifbarer werden. Angestrebt werden mittelund langfristige Projekte auf regionaler und Bundesebene. Ferner soll eine Forschungsdatenbank aufgebaut werden. Es ist vorgesehen, die erzielten Forschungsergebnisse in das Studienmaterial der Hamburger Fern-Hochschule zu integrieren. Mitglieder im DNGfK und Studierende der HFH erhalten jeweils Vergünstigungen bei den Weiterbildungsangeboten der Partner. Die HFH wurde zudem als assoziiertes Mitglied im Deutschen Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser aufgenommen. Redaktion HCS: Berufsnachweis online Dank der Unterstützung und den verständnisvollen und hilfreichen Menschen in meinem näheren Umfeld habe ich das Pflegemanagementstudium dann schließlich doch abgeschlossen: mit einem prima Diplom. Wieder denke ich an meinen ersten Präsenztag. Habe ich erreicht, was ich zu Beginn des Studiums nur zögerlich als Ziel formulieren konnte? Ich kann die Organisations-, Ablauf- und Managementstrukturen unseres Krankenhauses erkennen und sehe dabei inzwischen manchmal schon mehr, als mir und anderen lieb ist. Meine berufspraktischen Fähigkeiten stehen auf einem festen theoretischen Fundament. Und ich übe eine Tätigkeit aus, die mir auf den Leib geschrieben ist. Es ist eine spezielle Art von Karriere. Und es ist mehr, als ich mir jemals vorgestellt hatte. Jedenfalls habe ich die Entscheidung, ein berufsbegleitendes Studium an der HFH zu machen, in keinem Moment wirklich bereut. Ich würde es immer wieder tun. Der Nachweis von spezifischen beruflichen Kenntnissen im Sonderstudiengang Health Care Studies (HCS) für Berufserfahrene erfolgt über Studienleistungen (Teilmodulprüfungen). Diese Studienleistungen werden online auf der Lernplattform OLAT angeboten. Für jede Berufsgruppe steht hier ein spezifischer Kurs zur Verfügung, in den sich die Student(inn)en über einen Kurs code einschreiben. Im Kurs sind alle geforderten Aufgaben oder Hinweise zu den formalen Kriterien zu finden, es können eigene Ausarbeitungen hochgeladen oder die individuelle Bewertung abgerufen werden. Auf dem Weg der Studierenden zur bestandenen Studienleistung begleiten und beraten Lehrbeauftragte der HFH über ein kurseigenes Forum. Darüber hinaus bietet das Forum den Studierenden einen Raum, um sich gegenseitig kennenzulernen und sich mit Rat und Ideen zu unterstützen. So bietet OLAT viele Vorteile: hohe Erreichbarkeit aller Kursteilnehmer(innen) und der Lehrbeauftragten, zeitliche und räumliche Unabhängigkeit und die Möglichkeit zur Interaktion. Katja Königstein-Lüdersdorff www.hamburger-fh.de Seite 9 HFH-CAMPUS Frühjahrssemester 2011 Nummer 17 Fachbereich Gesundheit und Pflege Duale Ausbildung: alles in einem Lukas Hosenfeld und Carsten Kirchner sind Auszubildende der Physiotherapie an der Schule und Rhön-Akademie Schwarzerden in Osthessen. Parallel dazu studieren sie am Studienzentrum Kassel der HFH im zweiten Semester Health Care Studies. Für den HFH-Campus hat Schulleiter Peter Becker mit ihnen über ihre Motivation und erste Erfahrungen im Studium gesprochen. HFH-Campus: Was waren Ihre Gründe, während der Ausbildung ein Studium aufzunehmen und Ihren staatlich anerkannten Ausbildungsabschluss um einen Bachelor-Abschluss zu ergänzen? die Übernahme einer leitenden Position in der Physiotherapie sein wird. Carsten Kirchner: Der Zeit- und Kostenfaktor war ausschlaggebend. Ein auf meine Ausbildung aufbauendes Studium hätte ich ohnehin angestrebt. Dies würde dann weitere vier Jahre dauern, in denen ich nur eingeschränkt oder gar nicht für meinen Lebensunterhalt arbeiten kann – Carsten Kirchner (21, links) und Lukas Hosenfeld (23) wenn ich zum Beispiel an die lichkeiten sind wichtig. Durch das StudiStudienorganisation in Marburg denke, um erwerbe ich beruflich verwertbare dem nächstgelegenen möglichen StudienQualifikationen über die Ausbildung hinort. Mit dem HFH-Studium erbringe ich aus, mit denen ich mich von Mitbewereinen großen Teil der Studienleistung bebern auf dem Arbeitsmarkt abheben kann. reits während der Ausbildung und danach Ich glaube, so leichter einen Arbeitsplatz neben der Berufstätigkeit. Somit sind zu finden und dort dann auch bessere Ausbildung und Studium zusammen Aufstiegsmöglichkeiten zu haben. schon nach fünf Jahren absolviert, ohne dass ich Einkommenseinbußen habe. Kirchner: Wir gehen stark davon aus, dass der Bachelor in ein paar Jahren Pflicht für Lukas Hosenfeld: Auch die Karrieremög- Hosenfeld: Außerdem ist es uns wichtig, einen erweiterten Blick auf das Wissen und die therapeutischen Mittel von Physiotherapeuten zu bekommen, um sie auch in ihrer theoretischen Fundierung und Wirksamkeit kritisch reflektieren zu können. Kirchner: Und das ist über das rein Handwerkliche hinaus ja auch ein Merkmal eines guten Physiotherapeuten. HFH-Campus: Wie sind Ihre ersten Erfahrungen mit den Studienbriefen und dem Präsenzunterricht in Kassel? Kirchner: In den Studienbriefen steht sehr viel geballte Theorie, aber während der Präsenzunterrichtszeiten wird versucht, die Theorie anschaulich und nachvollziehbar in die Praxis umzusetzen. Dadurch kommt sie einem nicht mehr so schwer und rein theoretisch vor. HFH-Campus: Wie schätzen Sie die Arbeitsbelastung durch das Studium ein? Hosenfeld: Die zusätzliche Arbeitsbelastung wird wahrscheinlich sehr hoch sein, denn es bleibt nicht nur bei den Studienbriefen und den Präsenzveranstaltungen, sondern es kommen ja auch noch Referate, Hausarbeiten und weitere Prüfungen an der Schule hinzu. HFH-Campus: Was haben Sie bisher über den schulischen Unterricht hinaus im Studium dazugelernt? Kirchner: Uns ist jetzt schon klar geworden, dass sich in der Zukunft einiges im Bereich der Physiotherapie ändern wird. Denn die ICD-10, ein internationales System zur Klassifikation von Krankheiten, genauer eigentlich die ICF*, die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, wird auch im physiotherapeutischen Alltag zunehmend an Bedeutung gewinnen. HFH-Campus: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg in Ihrer Ausbildung und Ihrem Studium. Das Interview führte Peter Becker, pädagogischer Leiter der Schule und Rhön-Akademie Schwarzerden *Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit der Weltgesundheits organisation dient als länder- und fachübergreifendes einheitliches Verständigungssystem. Fachbereich Gesundheit und Pflege Fachdozentenkonferenz Recht in Nürnberg Im Oktober 2010 hat der Fachbereich Gesundheit und Pflege eine Fachdozentenkonferenz zum Thema Recht im Studienzentrum Nürnberg durchgeführt. Eingeladen waren die Dozenten der Fächer bzw. Module Recht der Pflege, Allgemeines Recht sowie Gesundheits- und Sozialrecht der Studiengänge Pflegemanagement ebenso wie Gesundheits- und Sozialmanagement. Hauptthemen der Tagung waren die Bestandsaufnahme der Studienbrief-Fachinhalte, der Gestaltung der Präsenzphasen sowie der Klausuren. Diskussionen zu den einzelnen Teilaspekten ergaben zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten – vom Streichen und Einsetzen bestimmter Themenbereiche in den Studienbriefen über die didaktische Aufbereitung der Präsenzphasen bis zur Strukturveränderung bei einer Klausur. Neben der Arbeit an den Inhalten war auch Raum für informellen Austausch. Die Tagung gab die Gelegenheit, die Fachkollegen der anderen Studienzentren kennenzulernen. Wie eine kurze Befragung ergab, betrachteten die 21 teilnehmenden Rechtsanwälte und Richter das Treffen als Gewinn und äußerten den Wunsch, diese Form der Tagung alle zwei Jahre zu wiederholen. „Unter Abwä- gung von Aufwand- und Nutzenaspekten war die Nürnberger Fachdozentenkonferenz ein voller Erfolg. Dazu hat auch die erfreuliche Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Wirtschaft beigetragen“, sagte Professor Johannes Möller, Dekan des Fachbereichs Gesundheit und Pflege. Dr. Ralf Töllner, Silke Hoops und Sandro Bührend Fachbereich Gesundheit und Pflege Kongresse zur Pflegegeschichte – Fundgrube für Diplomthemen Im Herbst 2010 war der Fachbereich Gesundheit und Pflege auf zwei internationalen Kongressen zur Pflegegeschichte vertreten: Bei der „International perspectives in the History of Nursing Conference“ in der Royal Holloway University of London und beim 9. Internationalen Kongress zur Geschichte der Pflege in Wien. Heinrich Recken (Leitung Studienzentrum Essen) sowie Mathilde Hackmann (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich) sind seit Jahren aktive Mitglieder der Sektion Historische Pflegeforschung in der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft und waren an diesen Kongressen beteiligt. Während Hackmann zwei Vorträge hielt – in London zum Thema Führungsstrukturen in der ambulanSeite 10 www.hamburger-fh.de ten Pflege in Deutschland seit 1850 und in Wien zur Modularisierung von Pflegeunterricht – moderierte Recken auf dem Kongress in Wien. Der deutschsprachige Kongress in Wien und der internationale in London boten einen guten Überblick über die aktuellen Themen und den Stand historischer Pflegeforschung. Auch die Vernetzung mit Vortragenden und Kolleg(inn)en aus anderen Ländern war – und ist grundsätzlich – ein wichtiges Element. Pflegehistorische Themen der Kongresse können auch für HFH-Studierende des Diplomstudiengangs Pflegemanagement interessant sein: Auch wenn die Studieninhalte nicht speziell die historische Pflegeforschung abdecken, so gibt es doch eine Reihe von historischen managementbezogenen Fragen, die es wert sind, auch in einer Diplomarbeit bearbeitet zu werden. Beispiele: Welche Strategien in der Vergangenheit wurden genutzt, um Pflegepersonal zu gewinnen (früher unter dem Stichwort Schwesternmangel diskutiert)? Wie wirksam waren diese Strategien? In welchem Zusammenhang standen sie mit den politischen Rahmenbedingungen? Wie entwickelten sich in Deutschland die typischen Führungsstrukturen in der Pflege (heute Pflegedirektorin, gestern Oberin)? Wie haben sich neue Architekturkonzepte (im Krankenhausbau, in der stationären Altenpflege) auf die Organisa- tion der Pflegearbeit ausgewirkt (zum Beispiel Saalpflege)? Auch die geschichtliche Entwicklung einer Einrichtung kann unter pflegehistorischen Fragestellungen relevant sein (Beispielthema: vom mittelalterlichen Hospital zum Akutkrankenhaus). Interessierte Studierende können sich gern an Heinrich Recken ([email protected]) oder Mathilde Hackmann ([email protected]) wenden, um ihre Ideen zu diskutieren. Mathilde Hackmann Die Semesterzeitung der Hamburger Fern-Hochschule Frühjahrssemester 2011 Nummer 17 Fachbereich Technik HFH aktuell E-Learning: Werkzeuge für das Online-Lernen Multimediale Ergänzungen für die Module Werkstoff- und Fertigungstechnik auf OLAT Ausschnitt des Kurses Fertigungstechnik, Frühjahrssemester 2011: Fließspanentstehung Die Lernplattform OLAT (Online Learning and Training), gewinnt für alle Studierenden und Lehrenden an der Hamburger Fern-Hochschule immer mehr an Bedeutung. Der Grund dafür liegt zum einen in der Nutzung der Vorteile verschiedener Lehr- und Lernformen, durch die eine bessere multimediale, plastischere Darstellung der Inhalte und damit ein größerer Lernerfolg erreicht werden soll. Zum anderen wird das Studium durch die Plattform abwechslungsreich gestaltet und bietet den Studierenden adäquaten Zugang zu den Modulinhalten. Um diese Ziele für die technischen Module Werkstoff- und Fertigungstechnik umzusetzen, steht jetzt ein modulares, web- basiertes Angebot auf der Lernplattform zur Verfügung. Hierbei wird die Wissensvermittlung von komplexen und schwer erfassbaren Inhalten wie zum Beispiel die Phasenumwandlung von Stählen im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm (Modul Werkstofftechnik) begünstigt. Zudem sind viele zusätzliche Informationen, etwa die Zeitrafferaufnahmen der unterschiedlichen Spanartenentstehung (Modul Fertigungstechnik, siehe Grafik), vorhanden. Somit werden die Lehrinhalte mithilfe von zahlreichen Bildern, Videosequenzen, Lehr- und Lernprogrammen anschaulich, realitäts- und praxisnah als Ergänzung zum Wissenserwerb per Studienbrief vermittelt. Optimiert wurden der Zugriff und damit die Benutzerfreundlichkeit: Kurze Lade- und Interaktionszeiten sowie die leichte Auswahl themenbezogener Inhalte machen den Umgang mit den Elementen der Plattform sehr angenehm. Obwohl die Inhalte nicht prüfungsrelevant sind, empfiehlt der Fachbereich Technik, die Vorzüge der multimedialen Ergänzungen zu nutzen und sie bei der Prüfungsvorbereitung mit einzubeziehen. Durch die Anschaulichkeit entsteht ein größerer Anwendungsbezug, und Gelerntes lässt sich leichter verankern. Mathias Medenwald Aus den Studienzentren Ph.D.-Studium in USA Das Ph.D.-Programm Industrial Engineering an der US-amerikanischen University of Louisville (UofL) geht in die zweite Runde. Im Juni 2012 wird wieder eine Gruppe Doktoranden von Deutschland aus nach Amerika starten, um dort an der Speed School of Engineering zu studieren, der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät in Louisville. Ihr Ziel: der Doctor of Philosophy (Ph.D.) in Industrial Engineering (UofL). Vermittler dieses Studienangebots ist die HFH. Je nach ingenieurwissenschaftlicher Vorbildung ist eine Studiendauer von drei beziehungsweise vier Jahren vorgesehen. Für Fachhochschulund Bachelor-Absolventen ist der Zwischenschritt zum Master of Science in Industrial Engineering (UofL) obligatorisch. Inzwischen sind rund 60 Studierende im Programm immatrikuliert. Neben dem Ph.D.-Programm bietet die University of Louisville über die HFH auch ein reines Masterstudium an, das mit dem Master of Science in Industrial Engineering (UofL) abschließt. Es dauert ein gutes Jahr. Start ist ebenfalls Juni 2012 mit einer zweiwöchigen Präsenzphase in Amerika. Weitere Informationen zu den englischsprachigen Programmen bei Raphael Post, Telefon: 040 35094325, E-Mail: [email protected]. Neue Räume, altes Netzwerk Redaktion Aus den Studienzentren Das Studienzentrum Jena gehört zu den ersten Studienzentren, die seit der Gründung der Hamburger Fern-Hochschule im Jahre 1998 den Studienbetrieb aufnahmen. Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen waren die zwei Studienrichtungen, die in einer stattlichen Villa im westlichen Stadtteil von Jena gelehrt wurden. Ein Kernstück unseres Profils am Lange Jahre hatten wir im Objekt SZ Jena ist die allseitige Sicherdes DAA-Technikums eine solide stellung der Laborausbildung unHeimstatt. Seit dem Frühjahrsserer Studenten direkt am Studisemester 2011 sind wir nun im enzentrum. In dieser besonderen Spitzweidenweg 30 als EinmieArt der Praxisorientierung der tung in der FortbildungsakadeAusbildung kam und kommt es mie der Wirtschaft zu Hause. darauf an, das Potenzial der hieZurzeit sind wir, Studienorganisigen Universität und Fachhochsatorin Monika Piehler und SZschule zu nutzen und auch den Leiter Steffen Kreutzer, damit herausfordernden Vergleich der beschäftigt, den regulären StuHFH-Ausbildung mit den staatlidienbetrieb am neuen Standort chen Einrichtungen nicht zu sicherzustellen. Dabei geht uns scheuen, sondern bewusst zu sunatürlich einiges durch den chen. Die Einbindung der dortiKopf: Historisches, aber auch Leiter des Studienzentrums: Monika Piehler ist zuständig Steffen Kreutzer für die Organisation gen Mitarbeiter in die Laborauswichtige Aspekte unserer Arbeit. bildung unserer Studenten beVon Beginn an verfolgte der erste scheinigt der HFH auf diesen speziellen schaftlichen Einrichtungen wie der FriedLeiter des Studienzentrums Jena, Dieter wissenschaftlichen Gebieten eine anrich-Schiller-Universität in Jena, den Schamberger, ein eigenes, von hoher wisspruchsvolle Arbeit. Wir kooperieren mit Fachhochschulen in Jena, Zwickau, Nordsenschaftlicher und gleichsam pädagoder Friedrich-Schiller-Universität Jena und hausen, Erfurt und Dresden, aber auch in gisch-methodischer Qualität getragenes führen dort die Labore Werkstofftechnik wichtigen Produktionsstätten gesucht und Vor-Ort-Konzept zu etablieren. Ergänzend und Elektrotechnik/Elektronik durch. An für den Einsatz an unserem Zentrum gezu diesem inhaltlichen Anspruch galt es, der Fachhochschule Jena realisieren wir winnen können. Gegenwärtig umfasst unden guten Ruf des Fernstudierens in den das Labor Kraft- und Arbeitsmaschinen ser Dozententeam neun Professoren, 14 östlichen Bundesländern auch in der Arund das CNC-Labor. Gegenwärtig bereiten Doktoren und sechs Diplom-Ingenieure. beit des neuen Studienzentrums der HFH wir am Studienzentrum die Realisierung Diese engagierten freiberuflichen Dozendurch eine anspruchsvolle studienbegleides bisher an der FH Zwickau durchgeführten sichern mit einer guten Mischung aus tende Betreuung der Studierenden und ten Labors im Modul Messtechnik/QualiWissenschaftlichkeit, pädagogischem Honorardozenten zu sichern. tätssicherung mit der FH Jena vor. Können und Praxisverbundenheit unseren Ausgehend von diesen Anfängen konnte Am neuen Standort des Studienzentrums Studenten auf der Basis der Studienbriefe das Team der Mitarbeiter und Dozenten in Jena wünschen wir uns nunmehr, dass der HFH ein niveauvolles, interessantes den zurückliegenden zwölf Jahren diesem sich unsere Studenten und Dozenten weiund praxisorientiertes Studieren in den Anspruch im Wesentlichen gerecht werterhin gut einleben und wohlfühlen. Präsenzveranstaltungen. Das bestätigen den und insbesondere bei der Gestaltung uns unsere Studenten in den mehrmals der laborativen Ausbildung ausbauen. Steffen Kreutzer durchgeführten Evaluierungen. Unsere Dozenten haben wir an wissen- 6. Semester am Studienzentrum Bonn in Feierlaune: Das Ziel ist in Sicht Zum Schluss: Sekt Im Studienzentrum Bonn feierten die Studierenden des Gesundheits- und Sozialmanagements ihre letzte gemeinsame Präsenzveranstaltung. Es gab ein fröhliches Zusammensein mit Sekt und Crackern. Seit Anfang 2008 haben sich Andreas Schröder, Petra Petri, Karin Franke, Gabriele Pöhler und Susanne Thiele (von links) regelmäßig im Studienzentrum getroffen, Präsenzen besucht und Klausuren geschrieben. Perdita Wingender, Leiterin in Bonn: „Wir freuen uns, wie zielsicher sie sich gen Abschluss bewegen.“ Neben Wingender kümmern sich im Bonner Kaiser-Karl-Ring Marita Schweingel und Monika Weckwerth um den Studienbetrieb. In ihrem nun 7. Semester stehen für die Studierenden aus dem Rheinland und Umgebung in der Regel noch der zweite Wahlpflichtbereich und schließlich die Bachelorarbeit an. Dr. Marita Schweingel www.hamburger-fh.de Seite 11 HFH-CAMPUS Frühjahrssemester 2011 Nummer 17 HFH weltweit um nutzen. Ein Fernstudium im Ausland bedarf großer Disziplin, denn man hat leider nicht die Möglichkeit, zu Präsenzphasen zu komme oder direkt mit den Lehrkräften in Kontakt zu treten. Das geht nur per Mail. Ein Stundenplan hilft mir dabei, meine Zeit ausreichend einzuplanen. Ich hatte mich 2007 für ein Studium an der HFH entschieden, da die HFH von allen Auswahlmöglichkeiten den für mich und mein internationales Umfeld am besten passenden Lehrplan hatte. So kann ich dank meines Betriebswirtschaftsstudiums gewisse Alltagsanforderungen besser bewältigen. Besonders im Hinblick auf meine Arbeit sind Module wie beispielsweise Unternehmensführung sehr hilfreich, da ich hier mein Wissen aus dem Studium zur Bearbeitung und Vorbereitung eines Markteintritts nutzen kann. Aber auch Kosten- und Leistungsrechnung war für mich zum Verständnis des Controllings meiner Abteilung sehr nützlich. Meine Prüfungen schreibe ich in der Kulturabteilung des deutschen Generalkonsulats in Schanghai. Das klappt immer reibungslos und wird zeitlich gut zwischen der HFH und dem Konsulat abgesprochen. Carsten Bischoff ist nach seinem Abitur 2004 Mein Alltag beginnt meist mit nach Hongkong gegangen und im Anschluss einem Frühstück bei den flienach Schanghai gezogen. Schon während der genden Straßenhändlern außerSchulzeit hat der 25-jährige Dresdner Mandahalb des Compounds, einer umrin (Hochchinesisch) gelernt und zwei Sprachzäunten Wohnanlage, in der kurse an der Zhejiang-Universität in Hangzhou meine Wohnung in einem der belegt. Zudem spricht er Kantonesisch. Seine unzähligen anonymen HochVerlobte kennt er nun seit fünf Jahren. Die beihäuser Schanghais untergeden werden im Sommer in China heiraten. bracht ist. Ich liebe diese Art, in den Tag zu starten, da man Kontakt zu den Einheimischen knüpft Ich arbeite als Partner in einer chinesiund immer mit Leuten ins Gespräch schen Handelsfirma und bin für Business kommt. Wenn meine Kollegen mittags Development in Zentral- und Westeuropa Tischtennis oder Badminton spielen, wenzuständig. de ich mich meinen Studienbriefen und Der Arbeitsalltag in China kann manchÜbungsaufgaben zu. Nach einigen Meemal ganz schön stressig sein, da man sehr tings mit unserem Verkaufs- und IT-Team unter Druck steht. Sobald man sich an und der langfristigen Vorbereitung eines diese Situation gewöhnt hat, kann man Logistikzentrums in England geht es für diese Erfahrungen auch für das Fernstudi- 你好 ...* ... und herzliche Grüße nach Deutschland. Mein Name ist Carsten Bischoff, und ich wünsche euch allen ein frohes chinesisches Neujahr und viel Erfolg beim Studium im Jahr des Hasen. Mein Fernstudium in Betriebswirtschaft mache ich von Schanghai aus, wo ich seit 2005 wohne. Ich bin nach dem Abitur für meinen Zivildienst im Ausland 2004 nach Hongkong gegangen und wollte danach gern noch eine Weile länger in China bleiben. Daraus sind nun sieben Jahre geworden, und es werden sicherlich noch viele Jahre mehr. Aus den Studienzentren Seite 12 www.hamburger-fh.de Carsten Bischoff, 8. Semester Betriebswirtschaft *[ni hao], chinesisch: Guten Tag Impressum Leipziger Studenten auf den Spuren von James Bond Die Hamburger Fern-Hochschule bietet auch in Leipzig seit nunmehr zweieinhalb Jahren eine Alternative zum Vollzeitstudium. Das Studienzentrum am Torgauer Platz ist spezialisiert auf die Bachelorstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaft. Außerdem wird ein Zertifikatsstudium angeboten, bei dem der Studierende ähnlich wie in einer Weiterbildung nur einzelne Module belegt und dafür die entsprechenden Hochschulzertifikate erhält. Seit dem Frühjahrssemester 2011 hat sich zum ersten Mal auch eine Studiengruppe für den postgradualen Sonderstudiengang Technik zusammengefunden. Wenn man bedenkt, dass das Studienzentrum im Januar 2009 mit nur acht Studierenden die Arbeit aufgenommen hat, sind die derzeit immatrikulierten 49 Teilnehmer schon bald eine eigene kleine Universität. Die Vorteile liegen dabei ganz klar auf der Hand. Bei der HFH bleiben mich abends im Menschengetümmel auf den langen Heimweg – zu weiteren Studienbriefen. Das klingt zwar sehr mühsam, ist aber leichter, sobald man eine tägliche Routine hat. Motivierend wirken auch der nahende Abschluss und der erhoffte Sprung auf der Karriereleiter. So möchte ich gern meine Kenntnisse aus dem Studium in meiner täglichen Arbeit anwenden und die europäische Sparte unseres schnell wachsenden Unternehmens gut und nachhaltig aufbauen. Daher habe ich mich auch in meinem Studienschwerpunkt für betriebliches Finanzmanagement entschieden, da ich glaube, dass dieses Hauptfach mir in meiner professionellen Entwicklung sehr viel mit auf den Weg geben kann. Nach Deutschland komme ich nur noch selten. Vor einem halben Jahr hatte ich die Möglichkeit genutzt, um für einige Präsenzphasen nach Deutschland zu kommen, und war sehr positiv von der Atmosphäre und dem Lerntempo überrascht. In China fühle ich mich mittlerweile völlig integriert. Ich spreche Chinesisch und habe somit im Alltagsleben keine Kommunikationsprobleme. So macht es auch gar nichts aus, dass ich der einzige Ausländer in der Firma bin. Zudem habe ich einen großen chinesischen Freundeskreis. Es ist nicht schwer, in China gute Freunde zu finden. Chinesen sind sehr gastfreundlich, offen und warmherzig. So wird in Vorbereitung meiner Hochzeit die ganze Familie mit eingebunden. Dieser Zusammenhalt ist in China eine Selbstverständlichkeit, die an anderen Orten dieser Welt leider nur schwer zu finden ist. Da mittlerweile China zu meiner Heimat geworden ist, freue ich mich auf viele weitere Jahre in diesem wunderschönen Land. Das HFH-Studienzentrum in Leipzig die Studierenden über ihre gesamte Ausbildungsdauer miteinander verbunden. Aus Fahrgemeinschaften werden Lerngruppen, gemeinsames Ziel und Durchhaltewillen schweißen zusammen. Die Präsenzveranstaltungen an den Wochenenden fordern von den berufstätigen Studierenden äußerste Disziplin. Genau dieses Engagement und diese Organisationsfähigkeit zeichnen die Studierenden der HFH auch aus und machen sie als potenzielle Mitarbeiter interessant. Neben den Lehrveranstaltungen werden die Präsenztage durch Laborpraktika oder Exkursionen ergänzt. So konnten sich zum Jahresbeginn die Studierenden des 4. Regelstudiensemesters Wirtschaftsingenieurwesen einen Einblick in die Fertigungsprozesse der Firma Ferag Verfahrenstechnik GmbH Leipzig verschaffen. Diese Kooperation kam zustande, weil Geschäftsführer Gideon Martz selbst Student der Hamburger Fern-Hochschule ist. Die Kernkompetenz der Ferag liegt in der Entwicklung und Fertigung von Komponenten und Anlagen der Druckweiterverarbeitung. Und wer sich darunter nichts vorstellen kann, dem hilft der James-BondFilm „Tomorrow Never Dies“: In dem kämpft der Doppelnullagent in einer Zeitungsproduktionshalle hoch über den Förderbändern. Gelbe Klammern an diesen Förderbändern sind das Markenzeichen der Firma Ferag, die für die ganze Welt produziert. Ob nun mit oder ohne James Bond, so ist doch für Studieninteressierte die Hamburger Fern-Hochschule ein Ort der individuellen Auseinandersetzung mit Lehrinhalten und deren praxisnaher Umsetzung. Thomas Schlüter Herausgeber: HFH · Hamburger Fern-Hochschule Der Präsident Prof. Dr. rer. pol. Peter François Alter Teichweg 19, 22081 Hamburg Text und Redaktion: Uwe Ploch (V.i.S.d.P.), Katrin Meyer, Stefanie Claußen Fotos: Archiv HFH, Niels Herder, privat Kontakt: Tel.: +49 (0) 40 / 350 94 363 E-Mail: [email protected] Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Gestaltung: zwei:c werbeagentur GmbH, Hamburg Litho und Druck: Gebr. Klingenberg & Rompel in Hamburg GmbH (Auflage: 15.000 Expl.) April 2011 ISSN: 1864-7448 Informationen für Interessierte Studienberatung: Tel.: +49 (0) 40 / 350 94 360 E-Mail: [email protected] zeitgemäß studieren