Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030
Transcription
Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030
F r a u n h o f e r - I n s t i t u t f ü r S y s t e m - u n d I n n o vat i o n s f o r s c h u n g I S I Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 Vorwort Das Thema Elektromobilität hat in Deutschland deutlich an Fahrt aufgenommen. Diese Dynamik ist im „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ der Bundesregierung im August 2009 sowie mit der „Nationalen Plattform Elektromobilität“ im Mai 2010 auch politisch eindrucksvoll dokumentiert. Das Herzstück der Elektromobilität sind sicherlich die Batterien und deren Komponenten und Materialien. Als besonders attraktive Kandidaten für den mobilen Einsatz von Energiespeichern bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen gelten die Lithium-Ionen-Batterien. Sie sind die Schlüsseltechnologie für die Einführung und den Marktdurchbruch der Elektromobilität. Im November 2007 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Innova tionsallianz „Lithium-Ionen-Batterie (LIB 2015)“ initiiert. Innerhalb der Innovationsallianz arbeiten mehr als 60 Partner aus Industrie und akademischer Forschung eng zusammen. Ein Industriekonsortium mit führenden Unternehmen wie BASF, Bosch, Evonik, Li-Tec und VW hat sich verpflichtet, Prof. Dr. Martin Winter in den nächsten Jahren 360 Millionen Euro für die Forschung und Entwicklung an Lithium-IonenBatterien zu investieren. Dazu kommen Fördermittel des BMBF in Höhe von 60 Millionen. Innerhalb der Innovationsallianz werden künftige Generationen Die „Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030“ lie- von Lithium-Ionen-Batterien anwendungsnah erforscht und fert ein erstes wichtiges Zwischenergebnis. Ein Expertenteam entwickelt. Der erste zeitliche Meilenstein ist das Jahr 2015: hat sie beim zweiten Jahrestreffen der Innovationsallianz 2010 in Münster erstellt. Für die Beobachtung und Bewertung der Die Batterien sollen bis dahin deutlich leistungsfähiger, kosten- künftigen technologischen Entwicklungen zur Lithium-Ionen- günstiger und sicherer sein. Die Forschungsaktivitäten in der Batterie ist die Technologie-Roadmap ein Meilenstein. Sie schärft Innovationsallianz umfassen die gesamte Wertschöpfungskette, den Blick der Akteure, und sie liefert eine anschauliche visuelle von der Materialforschung und Elektrochemie, Aspekten der Orientierung. Der damit angestoßene Prozess bietet die Chance Rohstoffverfügbarkeit und des Recyclings über das Batteriema- für eine langfristig angelegte, koordinierte und kontinuierlich nagement bis hin zu geeigneten Herstellverfahren und zur Sys- aktualisierte Abschätzung der Chancen und Perspektiven der temintegration sowie Bestrebungen zur Standardisierung und Lithium-Ionen-Batterie. Damit ist die Technologie-Roadmap ein Normung. Ob Lithium-Ionen-Batterien tatsächlich performanter, essentiell wichtiger Baustein und Treiber für den Erfolg der Inno- günstiger und sicherer und damit „besser“ werden, hängt aber vationsallianz LIB 2015. letztendlich wesentlich von verbesserten Batteriematerialien ab. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) begleitet mit einem sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekt die experimentellen Projekte der Innova Prof. Dr. Martin Winter tionsallianz. Das Spektrum dieses ISI-Projektes reicht von der Sprecher der Innovationsallianz Betrachtung stofflicher Aspekte und der Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe über Anwendungsszenarien in verschiedenen Einsatzfeldern bis hin zu einem integrierten „Roadmapping“, mit dem über das Jahr 2015 hinaus die technologischen Entwicklungen mit den Anforderungen der Märkte bis 2030 abgeschätzt werden sollen. 3 Metho dik und Vo rgehensmo dell Einleitung Nach Prüfung und Feedback der Teilnehmenden sowie Ergänzungen im erweiterten Kreis von Fachleuten liegt die Technolo- Das Vorgehen des Technologie-Roadmapping basiert auf einer gie-Roadmap derzeit in zweiter Version vor: LIBRoad_v2 (Stand: abgestimmten Kombination qualitativer und quantitativer For- Juni 2010). In dieser Technologie-Roadmap sind die technologi- schungsmethoden in vier Schritten: schen Entwicklungen bei Lithium-Ionen-Batterien durch einzelne Zellkomponenten, Zelltypen und deren Eigenschaften sowie • Expertenbefragung komplementäre und konkurrierende Technologien inhaltlich er- • Bibliometrische Analysen fasst und für den Zeitraum von 2010 bis zum Jahr 2030 abge- • Monitoring-System schätzt. • Roadmap-Erstellung „Nach 2015–2025 ist unserer Meinung nach mit einer L i thi um - I o n e n -B at t e r ie n − Tech n olog ie-Roa d m a p Die Technologie-Roadmap wurde am Freitag, 30. April 2010, an ganzen Reihe an technologischen Entwicklungen zu S c hl üssel z u r E l e kt r om ob i l i tät ? Li th iu m -Ion en -Batterien 2030 der Universität Münster erstellt. Der Workshop war eingebettet rechnen. Sie werden das Zeug haben, die Li-Ionen-Zellen in das zweite Jahrestreffen der Innovationsallianz LIB 2015, die zu Standard-Energiespeichern zu machen.“ Die Leistungsfähigkeit neuer Speichermedien für elektrische Die Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 liefert das BMBF fördert. Am Workshop nahmen mehr als zehn re- Dr. Reinhard Mörtel, Energie sowie starke Preisschwankungen bei fossilen Brennstof- eine grafische Repräsentation der Zellkomponenten, Zelltypen nommierte Fachleute der Batterieentwicklung aus Deutschland Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie fen machen die Elektromobilität zum Hoffnungsträger für eine und Zelleigenschaften von Lithium-Ionen-Batterien und ihren teil, aus Forschung und Industrie. langfristige Zukunft individueller Mobilität. Dafür gibt es ge- Verknüpfungen einschließlich des sie umgebenden Technolo- wichtige politische Ziele z. B.: vom Öl weniger abhängig zu sein, giefeldes von heute bis ins Jahr 2030. Damit vermittelt sie eine Energie effizienter umzuwandeln, den CO2-Ausstoß deutlich zu weitreichende Orientierung auf dem Weg in die Zukunft, und verringern sowie Emissionen im Verkehr spürbar zu senken. All sie konkretisiert die „Roadmap: Batterieforschung Deutschland“ das sind wichtige Treiber für Elektromobilität. des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Die Entwicklungen der Lithium-Ionen-Batterien sind bis ins Jahr Elektromobilität ist insgesamt ein strategisch bedeutsames 2030 identifiziert, so wie sie sich heute aus der Expertensicht in umwelt-, wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema. Der der Batterieentwicklung und in angrenzenden Bereichen ab- „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“ der Bundesre- zeichnen. gierung im August 2009 sowie die im Mai 2010 eingerichtete „Nationale Plattform Elektromobilität“ unterstreichen die Priori- Die Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 führt tät in eindrucksvoller Weise. Im Koalitionsvertrag sind zwei Ziele zu einem Konsens zwischen den zentralen Akteuren über die zur Umsetzung gesteckt: „Deutschland zum Leitmarkt für die künftige Marschrichtung in technologischer Hinsicht z. B. über Elektromobilität bis 2020“ zu entwickeln und „eine Million anvisierte Entwicklungsziele. Darüber hinaus fördert sie die Zu- Elektrofahrzeuge bis 2020“ auf die Straße zu bringen. Die sammenarbeit in Politik, Forschung und Industrie. Nicht zuletzt Grundlage für zukunftsweisende elektrische Antriebssysteme liefert die Technologie-Roadmap die Grundlage für gezielte F&E- liegt bei Batterien, aufgrund der Vorzüge vor allem bei Lithium- Strategien sowie für umfangreiche Kooperationsvorhaben. Ionen-Batterien. Sie können ein Schlüssel für die Elektromobilität sein. „Die Roadmap gibt einen ersten Überblick. Er ist meiner Meinung nach gut getroffen, und er erfasst die wesent- Vor der Markteinführung mit serienmäßiger Massenproduktion lichen Mainstreams. Diese Roadmap ist ein guter techno- sind allerdings Herausforderungen zu bewältigen. Lithium-Io- logischer Kompass geworden.“ nen-Batterien gelten heute zwar als Schlüsseltechnologie. Sie Dr. Peter Birke, Continental Batteriesysteme müssen allerdings hinsichtlich Kosten, Energiedichte, Gewicht, zyklischer und kalendarischer Lebensdauer sowie Ladege- „Insgesamt gibt die Roadmap einen schönen Überblick, schwindigkeiten noch deutlich verbessert werden. Um einen wenngleich der Zeitstempel für die eine oder andere robusten Plan mit konkreten Meilensteinen zur künftigen Ent- Technologie wie z. B. Li-Metall etwas optimistisch ist.“ wicklung der Lithium-Ionen-Batterien zu erhalten, bietet sich Dr.-Ing. Matthias Vetter, eine Navigation in die Zukunft in Form einer Technologie-Road- Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme map an. 4 5 Bibliometrische Analysen Patente zu Li-Ionen weltweit (1990 –1994) US 16,6 % JP 64,0 % DE 2,3 % FR 6,9 % 9,8 % GB 0,6 % CA 5,7 % Rest 3,9 % Die bibliometrischen Analysen knüpfen an eine Reihe vorausge- Die Analyse transnationaler Patentanmeldungen, einschließlich hender Experteninterviews an, die mit Ansprechpartnern der europäische (EP) und Weltpatente (WO), ermöglicht es, interna- Konsortien in der Innovationsallianz LIB 2015 geführt wurden. tional führende Länder anhand ihrer Patentaktivitäten bei Lithi- Patente zu Li-Ionen weltweit (1995 –1999) um-Ionen-Batterien zahlenmäßig zu vergleichen: Dazu hat das Bei diesen qualitativen Interviews ging es zunächst darum, die Fraunhofer ISI umfassende Recherchen in den Datenbanken versammelte Fachexpertise in einer Bestandsaufname zu bün- EPPATENT und WOPATENT mit speziell abgestimmten Suchstra- deln und die für Li-Ionen-Batterien relevanten technologischen tegien durchgeführt. Bei den Suchstrategien wurden IPC- (Inter- Entwicklungen zu identifizieren. Dazu gehören: Trends bei Zell- nationale Patentklassifikation) und Stichwortsuchen kombiniert materialien und -komponenten, stoffbezogene Aspekte der und für den Zeitraum zwischen 1990 bis 2008 ausgewertet; Rohstoffverfügbarkeit und des Recyclings, Herstellverfahren, jeweils in 5-Jahres-Zeiträumen, wobei die aktuell verfügbaren grundlegende Anforderungen und Leistungsmerkmale sowie Daten bis zum Jahr 2008 reichen (Stand 2010): US 19,5 % JP 62,6 % DE 5,5 % GB 1,7 % 11,1 % CA 3,6 % KR 1,7 % Rest 1,5 % FR 3,9 % Technologiefeldanalyse und Marktanforderungen. • Japan zählt bis heute zu den weltweit führenden Ländern Auf der qualitativen Grundlage setzt die Bibliometrie mit Patent- im Bereich der Lithium-Ionen-Batterietechnologie. Jedoch und Publikationsanalysen an. Die bibliometrischen Analysen lie- haben andere asiatische Länder gerade in den letzten Jah- fern vertiefende Einblicke zur Dynamik der technologischen Patente zu Li-Ionen weltweit (2000 –2004) ren stark aufgeholt. Entwicklungen rund um Lithium-Ionen-Batterien, und sie bieten • Während Japan Anfang der 1990er Jahre die Technologie- durch die Untersuchung akademischer Publikationen und welt- entwicklungen mit 64% Anteil der Patentaktivitäten maß- weiter Patentanmeldungen quantifizierte Erkenntnisse zur inter- geblich bestimmte, haben vor allem Südkorea und China in nationalen Wettbewerbssituation mit Fragen wie: den vergangenen Jahren ihre technologischen Aktivitäten US 15,8 % DE 4,8 % JP 57,5 % bei Patenten kontinuierlich ausgebaut, und zwar deutlich • Wo steht Deutschland heute im internationalen Vergleich? • Wie spezialisieren sich die bislang führenden Länder? • Welche Zellmaterialen zeichnen sich als Erfolg versprechend ab? • Und welche Komplementär- und Konkurrenztechnologien sind für Lithium-Ionen-Batterien zu erwarten? • Welche Entwicklungen zeichnen sich speziell bei aussichts reichen Zelltypen ab? • Zeigen die eingeleiteten staatlichen Fördermaßnahmen für Lithium-Ionen-Batterien bereits erste Wirkungen? CA 2,3 % auf Kosten des japanischen Anteils. FR 2,8 % CH 0,7 % CN 3,8 % • Die Experteninterviews stützen diese quantifizierten Ent- KR 9,7 % wicklungen bei den Patenten. Das Bild bei den Patentakti- Rest 1,1 % vitäten schlägt sich auch in Marktanalysen nieder. So zeigt sich eine zunehmend diversifizierte asiatische Konkurrenz bei globalen Marktanteilen und bei den Anteilen an der Patente zu Li-Ionen weltweit (2005–2008) Zellproduktion von Lithium-Ionen-Batterien. • Ganz anders haben die USA und Europa ihre Anteile in den letzten 20 Jahren durchgängig gehalten. Unter den wichUS 16,8 % tigsten europäischen Akteuren hat Deutschland seinen Anteil an weltweiten Patentaktivitäten von 2,3% Anfang der 1990er Jahre auf etwa 5% gesteigert und langfristig sichern können. • Der Blick auf die kommenden 20 Jahre in der Lithium-IonenBatterietechnologie wird vermutlich stark von staatlichen Förderaktivitäten und industriellen Anstrengungen in diesen Schlüsselländern abhängen. 6 GB 1,5 % 9,8 % JP 35,4 % DE 4,8 % GB 1,1 % 10,3 % CA 2,0 % Rest 12,7 % KR 16,6 % CN 6,2 % FR 2,5 % CH 1,9 % CA CH CN DE FR GB JP KR US Kanada Schweiz China Deutschland Frankreich Großbritannien Japan Südkorea Vereinigte Staaten von Amerika 7 Monitoring-System • Die Entwicklungsdynamik ausgewählter Energiespeicher- • Die Publikationsdynamik bei Lithium-Ionen-Batterien dürf- technologien in den letzten 20 Jahren (normiert auf 100 im te die der Brennstoffzellentechnologie zumindest in den Basisjahr 1991) zeigt einen starken Anstieg wissenschaft nächsten Jahren rasch einholen. Sie unterstreicht die aktuell licher Publikationen zu Brennstoffzellentechnologie bzw. besondere Bedeutung der Lithium-Ionen-Batterietechnolo- Wasserstoffspeicher. Batteriesysteme im gie bei der Entwicklung elektrochemischer Energiespeicher. Allgemeinen ebenso wie Supercaps entwickeln sich hingegen vergleichsweise weniger dynamisch. • Innerhalb der Batteriesysteme geben die Publikationsanteile zu Lithium-Ionen-Batterien mit mittlerweile fast 75% in den • Die Publikationen zu Lithium-Ionen-Batterien sind in den Jahren 2005 –2009 einen deutlichen Hinweis, einerseits auf Jahren 2009 und 2010 in beträchtlicher Weise gestiegen den hohen Stellenwert dieser Batterietechnologie, anderer- (Abschätzung 2010 auf Basis des 1. Quartals). Der Anstieg seits auf die aus heutiger Sicht fehlenden alternativen Bat- Das Monitoring-System speist sich aus den vorausgehenden Das Monitoring-System ist modular aufgebaut: Schlüsseltech- hängt sicherlich mit den initiierten Fördermaßnahmen in teriekonzepte. Erkenntnissen der Experteninterviews einerseits und der biblio- nologien und Materialentwicklungen sind jeweils als unterge- vielen Ländern und den technologischen Entwicklungsan- metrischen Analysen zu Patenten und Publikationen anderer- ordnete Suchstrategien eines übergreifenden Referenzsystems strengungen in der Batterieindustrie zusammen. Das The- Zusammen mit dem visuell ausgerichteten Roadmapping und seits. Es ist wie ein Radarschirm konzipiert, und es bietet einen definiert. Die modulare Architektur mit sukzessiver Verfeine- ma Elektromobilität ist ein maßgeblicher Treiber. der Technologie-, Produkt- und Gesamt-Roadmap, bietet das umfassenden Überblick über: den aktuellen Stand der Technik, rung bietet zwei Vorzüge: Es lassen sich nahezu beliebig viele quantitativ ausgelegte Monitoring-System einen umfassenden die technologischen Entwicklungen, sich abzeichnende Trends und feinere untergeordnete technologische Entwicklungen Überblick zur Technologievorausschau der Batterieentwicklun- und Innovationsindikatoren für Lithium-Ionen-Batterien sowie einbeziehen. Ferner können auch alternative Technologien gen in den kommenden Jahren. alternative Energiespeicher. künftig problemlos integriert, fortlaufend gepflegt und selbst in ihrer Granularität wieder angepasst werden. Mit dem aufgebauten Monitoring-System lassen sich vielfältige Fragen untersuchen, darunter z. B.: zur Dynamik der Energie- Das Monitoring-System wird künftig parallel mit der Technolo- speichertechnologien, zur Entwicklung und zu Anteilen führen- gie-Roadmap weitergeführt. der Länder und von Einzelakteuren wie z. B. Unternehmen und anderen Institutionen, aber auch zur spezifischen Ausrichtung der Länder in technologischen Teilbereichen und ihren relativen Stärken im internationalen Vergleich. 4000 2000 Elektrochemische Speicher – Batterie 40 30 Hoch T-Akkumulator … Na-S NaNiCl Akkumulator Flow- & Gas-Batterie Li-Ionen NiMH NiCd Blei Redox-Flow Anoden Elektrolyte Separatoren System Lithium-Ionen Komponenten Kathoden • Schichtoxide 10 91 Komponenten Kathoden 20 0 0 Lithium-Ionen Akkumulator Zelle 1000 Metall-Luft … Anoden • C-basierte Elektrolyte Rest 2,1% 50 Zebra 0,2% … Na-S 0,3% Supercap Li-S 0,6% Brennstoffzelle 60 Metall-Luft 1,0% Batterie 3000 Redox-Flow 1,1% … Hydraulik Schwungrad elektrisch NiCd 1,3% elektrochemisch NiMH 5,3% mechanisch Bleisäure 14,4% 70 Li-Ionen- Systeme 73,7% 80 Energiespeicher 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 Publikationsdynamik ausgewiesener Energiespeicher (1991 – 2010) Publikationsanteile von Batteriesystemen Basisjahr = 100 weltweit (2005 – 2009) Batterien Li-Ionen Systeme Brennstoffzelle Wasserstoffspeicher Supercaps *Zahlen geschätzt • organische Flüssigkeiten • Olivine • Metall-Legierungen • anorganische Flüssigkeiten • Spinelle • Komposite • ionische Flüssigkeiten • Nasicon • Titanate • Festelektrolyte •… •… •… 8 9 ZEIT 2010 kurzfristig 2015 0 Energiedichte EIGENSCHAFTEN Leistungsdichte Lebensdauer ++ Kalendarische Lebensdauer + Umgebungsbedingungen (Temperatur) + Sicherheit – Kosten + ZELLTYPEN + + ++ 0 + +++ – 0 –– – 0 – 0 + + + k. A. 0 0 – 0 + + 0 k. A. – 0 – Zelle: 0 0 – – – ++ 0 Betrieb: – 0 0 • LTO / 5V • Casing + hohe T: + 0 k. A. + ++ tiefe T: – •• Li-Ionen ++ 2030 langfristig hohe T: + – 0 + + tiefe T: – + Betriebs- Lebensdauer (Zyklenbeständigkeit) 2020 mittelfristig Verbesserter Pouch – AL Laminat Li-Zellen mit Hochkapazitäts Anode • ++ •••••• ++ • 0 • 0 Zelle: 0 Betrieb: – 0 + • • • •• Li-FeststoffLi-Zellen mit 5V ZellenLi-MeLi-SLi-PolymerLi-Luft Zellen (nicht Hochkapazitätspolymer) kathode • • • • • • • Verbesserter Pouch – AL Laminat Ableitelektrode als Gehäuse 5V Spinell ZELLE Kathode Anode Elektrolyt Technologiefeld Separator KomplementärTechnologie Li Ni Me Me O2 Konversionskathodenmater -SO4FLuft Fluor als MeFx, Me: Metall Legierungen SiSoft Carbon Li (Ni) PO4 5V Schwefel Li (Co) PO4 5V 4V strukturierte Mn Phosphat Elektroden C / Metall-Legierung Komposite nicht SiLi-Metall Additive Additive Li Fe PO4 Li Ni Me Me O2Komposite Hochvolt (HV) (Kathode) modifizierte GraphiteLi-Titanat Li PF 6 - frei Gelpolymer+ org. LM etc. elektrolyte 5V Elektrolyt Gewebe gecasteter chemisch Zellulose VliesSeparator imprägniert SchwungradPB BatterieNiZn Hybrid Polymermembran Festelektrolyt nicht Polymer Redox Flow Supercaps Brennstoffzelle Brennstoffzelle Hybrid Supercap Konkurrenz- Hochtemperatur Batterie, nicht Li Hochtemperatur Batterie, nicht Li Technologie Ni / MHSynthese-Gas - BenzinZn-Luft Mg- Luft / MgAI- Luft / AI Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 State of the Art vor 2010 für Bewertung nach Eigenschaften Kombination aus Zellkomponenten: gegenüber State of the Art bis Zellkomponenten: Kathoden: LCO, LMO 2010: Nicht alle explizit dargestellt, ohne Anode: Graphite, Hard Carbon 0 gleich Zeitrahmen: Elektrolyte, LiPF6 in organ. + besser Frage nach Marktreife der Technologien; Version: LIBRoad_v2 Flüssigkeiten, – schlechter – – viel schlechter Anspruch auf Vollständigkeit ++ viel besser • Auswahl bestimmter aussichtsreicher Zelltypen durch Teilnehmer • • Im Workshop bewertet (LIBRoad_v1) Nach Workshop bewertet (LIBRoad_v2) Abhängigkeiten: Darstellung mit Pfeilen Separator: Polyolefin 10 11 ZELLTYPEN Sicherheit – 0 – – – Zelle: 0 Betrieb: – ++ 0 Zelle: 0 Betrieb: – Kosten + 0 0 ++ ++ 0 0 0 + Li-Ionen LTO / 5V Li-Zellen mit Hochkapazitäts Anode 5V Zellen Li-Me Li-S Li-Polymer Li-FeststoffZellen (nicht polymer) ZEIT 2010 Casing kurzfristig 2015 2020 mittelfristig Verbesserter Pouch – AL Laminat langfristig Li-Zellen mit Hochkapazitätskathode Li-Luft 2030 Verbesserter Pouch – AL Laminat Ableitelektrode als Gehäuse 5V Spinell ZELLE Kathode Li Ni Me Me O2 Li Ni Me Me O2 Hochvolt (HV) Li Fe PO4 Anode modifizierte Graphite Li-Titanat Legierungen Si Soft Carbon C / MetallKomposite Li PF 6 - frei + org. LM etc. Gelpolymerelektrolyte TECHNOLOGIEFELD -SO4F Fluor als MeFx, Me: Metall strukturierte Elektroden Luft Li-Metall 5V Elektrolyt Polymermembran chemisch imprägniert Zellulose Schwungrad Hybrid Konversionskathodenmater Additive Separator Z el l e Legierung nicht Si Schwefel Additive Elektrolyt KomplementärTechnologie Li (Ni) PO4 5V Li (Co) PO4 5V 4V Mn Phosphat Komposite (Kathode) PB Batterie Gewebe Vlies Festelektrolyt nicht Polymer gecasteter Separator NiZn Redox Flow Supercaps Brennstoffzelle Komponenten: Die Entwicklungen zu Kathoden, Anoden, Eine Besonderheit beim Batterie-Roadmapping: Für die Materi- Brennstoffzelle „Deutschland hat auf der Materialebene ein hohes Po-Supercap in Kathodenmaterialien. Zu den künftigen Optionen Hybrid Elektrolyten, Separatoren der Techno- alkombinationen Batterie, nicht Li der Zellkomponenten existieren aus heutiger Konkurrenz- sowie zum Casing sind in Hochtemperatur tenzial. Firmen sollten neue Anwendungen rechtzeitig Hochtemperatur Batterie, nicht Li zählen z. B. keramische Festelektrolytmembranen für Li- Technologie logie-Roadmap abgeschätzt als Geschäftsfeld identifizieren. Ein Positivbeispiel aus Luft.“ und bewertet. Sicht keine systematisch aufeinander folgenden EntwicklungsNi / MH ZusammenhängenSynthese-Gas - Benzin Zn-Luft de Entwicklungen sind in Materialklassen gebündelt, darunter pfade. Vielmehr wird eine Materialklasse so lange weiter entwi- z. B. LiNiMeMeO2 mit NMC und NCA als Kathoden, Me = Me- ckelt, bis sie vollständig charakterisiert ist und ihre material spezifischen Potenziale ausgeschöpft sind. Die Untersuchung TECHNOLOGIE-ROADMAP weiterer Materialklassen verläuft nachgelagert oder zeitlich parKathoden: Der Entwicklungstrend ist ungebrochen und geht allel. LITHIUM-IONEN-BATTERIEN 2030 auch in den nächsten Jahren weiter in Richtung Hochvoltmateritall. alien, insbesondere Zeitrahmen: Spinelle und Phosphate. Mittelfristig sind Ex perten statem en ts Entwicklungen bei der Sulfiden noch vor 2020LIBRoad_v2 und bei FluorosulfaFrage nach Marktreife Technologien; Version: ten nach 2020 zu erwarten. Mit Konversionskathodenmateriali- „Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen wie en, 1 0 Metallfluoriden sowie Luft ist um 2030 zu rechnen. hohe Leistung- oder hohe Energiedichte wird es immer der Vergangenheit ist die Süd-Chemie mit dem Einstieg Mg- Luft / Mg State of the Art vor 2010 für Bewertung nach Eigenschaften Kombination aus Zellkomponenten: gegenüber State of the Art bis Zellkomponenten: Kathoden: LCO, LMO 2010: Nicht alle explizit dargestellt, ohne Anode: Graphite, Hard Carbon 0 gleich Elektrolyte, LiPF6 in organ. + besser Flüssigkeiten, – schlechter – – viel schlechter Anspruch auf Vollständigkeit ++ viel besser AI- Luft / AI Dr. Peter Birke, Continental Batteriesysteme • Auswahl bestimmter aussichtsreicher Zelltypen durch Teilnehmer • • Im Workshop bewertet (LIBRoad_v1) Nach Workshop bewertet (LIBRoad_v2) Abhängigkeiten: Darstellung mit Pfeilen Separator: Polyolefin 11 unterschiedliche Materialien geben. Es wird meiner Anoden: In den kommenden Jahren dürften modifizierte, z. B. Meinung nach kein Material geben, das für alle Anforde- nanostrukturierte Graphite, Soft Carbon, Si-Legierungen sowie rungen gleichermaßen geeignet sein wird. Das gilt für Li-Titanate als Anodenmaterialien die aktuell verfügbaren Zell die Komponenten: Kathoden, Anoden und Elektrolyt.“ typen verbessern. Li-Titanate zusammen mit Hochvoltkathoden Dr. Rüdiger Oesten, BASF Future Business ermöglichen voraussichtlich bis 2015 erste kommerzielle Hochvoltzellen. Graphit-Metallkomposite, nicht Si-basierte Legierun- „Bereits heute gibt es Erfolg versprechende Material gen sowie Li-Metallanoden dürften mittelfristig bis 2020 zu In- innovationen bei Anoden z. B. auf Basis von Si-basierten novationen führen. Legierungen, Graphit-Metallkompositen sowie Li-Metallanoden, z. B. die Produktfamilie Nexelion von Sony. Elektrolyte: Die kurzfristigen Erwartungen ruhen insbesondere auf LiPF6-freien Elektrolyten sowie auf Gelpolymerelektrolyten. Allerdings ist die Stabilität der Zyklen noch mäßig.“ Dr. Kai-C. Möller, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung 5V-Elektrolyte werden als mittelfristige Entwicklung eingeschätzt und korrelieren mit der Entwicklung der 5V-Zellen. 12 13 + 0 0 – 0 + + 0 k. A. Umgebungsbedingungen (Temperatur) + 0 k. A. + ++ hohe T: + tiefe T: – – 0 – Sicherheit – 0 – – – Zelle: 0 Betrieb: – ++ 0 Zelle: 0 Betrieb: – ++ ++ 0 0 Li-Me Li-S Li-Polymer Li-FeststoffZellen (nicht polymer) Leb EIGENSC Kalendarische Lebensdauer ZELLTYPEN Kosten ZEIT 2010 + kurzfristig Li-Ionen 0 2015 Li-Zellen mit Hochkapazitäts Anode LTO / 5V Casing 0 mittelfristig 5V Zellen Verbesserter Pouch – AL Laminat 2020 0 langfristig Li-Zellen mit Hochkapazitätskathode + 2030 Li-Luft Verbesserter Pouch – AL Laminat Ableitelektrode als Gehäuse 5V Spinell Li Ni Me Me O2 ZELLE Kathode Li Ni Me Me O2 Hochvolt (HV) Li Fe PO4 Anode modifizierte Graphite Li-Titanat Legierungen Si Soft Carbon C / MetallKomposite Li PF 6 - frei + org. LM etc. Gelpolymerelektrolyte TECHNOLOGIEFELD PB Batterie Supercaps Besonders aussichtsreich erachtete Zelltypen wie 5V-Zellen und -SO4F Fluor als MeFx, Me: Metall strukturierte Elektroden Legierung nicht Si Li-Metall Polymermembran chemisch imprägniert Gewebe Vlies Festelektrolyt nicht Polymer gecasteter Separator NiZn Redox Flow Ex perten statem en ts Brennstoffzelle Brennstoffzelle „Deutschland könnte von seinem Maschinen-Know-how Hybrid Supercap Feststoff-Zellen, aber auch konkrete Zelltypen wie Hochtemperatur z. B. Li-Me-, profitieren, Batterie, nichtum Li besonders hochwertige Li-Ionen-Zellen Konkurrenz- Hochtemperatur Batterie, nicht Li Technologiesind in der Technologie-Roadmap Li-S- und Li-Luft-Zellen eingefür Serienschaltungen und automotive Einsatzgebiete zu Ni / MH Synthese-Gas - Benzin Zn-Luft tragen. Aus den erwarteten Entwicklungen der Zellkomponen- produzieren: bei geringer Streuung, geringem Aus- ten ergeben sich inhaltliche Abhängigkeiten (Pfeile). schuss und einem hohen Automatisierungsgrad der Pro- duktion. Das sollte als mögliche Chance für Li-Ionen in TECHNOLOGIE-ROADMAP Zwischen 2010 und 2015 sind Zelltypen ausgespart, die sich Deutschland geprüft werden.“ rein aus Permutationen der Materialien auf Komponentenebene Dr. Peter Birke, Continental Batteriesysteme LITHIUM-IONEN-BATTERIEN 2030 und deren Zellkomponenten ergeben. Dazu zählen z. B. Zellty- Mg- Luft / Mg State of the Art vor 2010 für Bewertung nach Eigenschaften Kombination aus Zellkomponenten: gegenüber State of the Art bis Zellkomponenten: Kathoden: LCO, LMO 2010: Nicht alle explizit dargestellt, ohne Anode: Graphite, Hard Carbon 0 gleich pen auf der Basis der Zellchemien: LFP/C, NMC/C, NCA/C, NCA/ Zeitrahmen: „Für die Li-S-Zellen und die Li-Luft-Zellen ist ein grund- Elektrolyte, LiPF6 in organ. + besser LTO, LMO/LTO und der LMP/C. Frage nach Marktreife Technologien; Version: LIBRoad_v2 sätzlich neues Design mit neuem Elektrodenkonzept und Flüssigkeiten, – schlechter – – viel schlechter neuartigem Aufbau notwendig. Diese stellen echte Separator: Polyolefin Im0 Zeitraum 2010 – 2015 ließen sich viele Zelltypen verorten, 1 Luft 5V Elektrolyt Zellulose Schwungrad Hybrid Konversionskathodenmater Additive Separator Z el lty pen Schwefel Additive Elektrolyt KomplementärTechnologie Li (Ni) PO4 5V Li (Co) PO4 5V 4V Mn Phosphat Komposite (Kathode) Herausforderungen dar.“ Anspruch auf Vollständigkeit ++ viel besser • AI- Luft / AI Auswahl bestimmter aussichtsreicher Zelltypen durch Teilnehmer • • Im Workshop bewertet (LIBRoad_v1) Nach Workshop bewertet (LIBRoad_v2) Abhängigkeiten: Darstellung mit Pfeilen 11 die internationale Batteriehersteller bereits erforschen und teil- Dr. Reinhard Mörtel, weise zur Marktreife entwickeln, darunter z. B. A123 Systems, Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie LG Chemicals, Panasonic, Samsung, Sanyo, JCI-Saft, Hitachi, GS Yuasa, LTC-Gaia, Toshiba und Altair. Zwischen den einzelnen Entwicklungen sind inhaltliche Abhängigkeiten festzustellen. So können bspw. Li-Polymer-Zellen ab 2020 den Weg für Festkörperionenleiter-basierte Li-Feststoffzellen ebnen. 14 15 2010 KURZFRISTIG kurzfristig 2015 2020 MITTELFRISTIG mittelfristig 2030 LANGFRISTIG langfristig 0 + ++ + + ++ 0 + +++ Leistungsdichte + – 0 + + hohe T: + tiefe T: – – 0 –– ++ – 0 – 0 + + + k. A. Kalendarische Lebensdauer + 0 0 – 0 + + 0 k. A. Umgebungsbedingungen (Temperatur) + 0 k. A. + ++ hohe T: + tiefe T: – – 0 – Sicherheit – 0 – – – Zelle: 0 Betrieb: – ++ 0 Zelle: 0 Betrieb: – Kosten + 0 0 ++ ++ 0 0 0 + Li-Ionen LTO / 5V Li-Zellen mit Hochkapazitäts Anode 5V Zellen Li-Me Li-S Li-Polymer Li-FeststoffZellen (nicht polymer) Lebensdauer Energiedichte Betriebs- Lebensdauer (Zyklenbeständigkeit) ZELLTYPEN EIGENSCHAFTEN ZEIT Casing Verbesserter Pouch – AL Laminat Li-Zellen mit Hochkapazitätskathode Li-Luft Verbesserter Pouch – AL Laminat Ableitelektrode als Gehäuse Eigensc haf t e n Kathode 5V Spinell Li Ni Me Me O2 Li Fe PO4 Für die Charakterisierung der Zelltypen sind sieben ZelleigenZELLE schaften zugrunde gelegt: Energiedichte, Anode Li Ni Me Me O2 Hochvolt (HV) Li (Ni) PO4 5V Li (Co) PO4 5V 4V Mn Phosphat Komposite (Kathode) Einsatz in Elektrofahrzeugen. Deshalb dürften Li-Feststoffzellen, modifizierte Graphite Leistungsdichte, Be- die ab 2020Li-Titanat erwartet werden, zu den künftig wohl wichtigsten Legierungen Si Zelltypen zählen. Soft Carbon triebs- und kalendarische Lebensdauer, Umgebungsbedingun- C / MetallKomposite Schwefel Konversionskathodenmater -SO4F Fluor als MeFx, Me: Metall strukturierte Elektroden Legierung nicht Si Luft Li-Metall gen, Sicherheit und Kosten. Grundlage der Beurteilung ist eine Fünfer-Skala: – – viel schlechter, – schlechter, 0 vergleichbar, + Elektrolyt besser, ++ viel besser. Der State of the Art bildet den Referenz- Additivekönnten vor allem Li-Me- und Li-S-Zellen bis In punkto Kosten 2020 maßstab der vergleichenden Beurteilung. Li PF 6 - frei interessante Impulse + org. LM etc. 5V Elektrolyt Aufgrund der erreichbaren Energiedichten erscheinen 5V-Zellen Eine Beurteilung der Eignung von Zelltypen für spezifische AnSeparator wendungen, insbesondere für die Elektromobilität, erfordert, Additive Gelpolymerliefern. elektrolyte chemisch Zellulose zwischen 2015 und 2020, Li-Polymer-Zellen um 2020 sowie Liimprägniert Polymermembran Gewebe Vlies Festelektrolyt nicht Polymer gecasteter Separator Luft-Zellen ab 2030 als aussichtsreiche Kandidaten. dass Technologie- und Produkt-Roadmap systematisch miteinTECHNOLOGIEFELD Schwungrad PB Batterie ander verknüpft werden, indem die technologischen Entwick- lungen mit Komplementärden Anforderungen Technologie Hybrid Ex perten statem en ts NiZn Redox Flow an Batterien auf den Märkten Supercaps liefert die Beurteiaufeinander abgestimmt werden. Allerdings „Wenn es um Elektromobilität geht, dann ist auf jeden lung aus technologischer Expertensicht bereits wertvolle Hin- Brennstoffzelle Fall die Energiedichte eine Schlüsseleigenschaft“ weise über besonders interessante Kandidaten. Die Konkurrenz- Technologie Beurteilung der Eigenschaft: Brennstoffzelle Dr. Rüdiger Oesten, BASF Future Business Hybrid Supercap Hochtemperatur Batterie, nicht Li Ni / MHfolgt dem Synthese-Gas - Benzin Sicherheit Denken in „Die Zelltypen. Produktionsbedingungen sind hier nicht berücksichtigt. Die Sicherheit von Li-Ionen-Batterien ist zentral für den Hochtemperatur Batterie, nicht Li gesamte Entwicklung ist im Zn-Luft Wesentlichen von der Mg- Luft / Mg AI- Luft / AI Energiedichte getrieben.“ Dr. Peter Birke, Continental Batteriesysteme TECHNOLOGIE-ROADMAP LITHIUM-IONEN-BATTERIEN 2030 State of the Art vor 2010 für Bewertung nach Eigenschaften Kombination aus Zellkomponenten: gegenüber State of the Art bis Zellkomponenten: Kathoden: LCO, LMO 2010: Nicht alle explizit dargestellt, ohne Anode: Graphite, Hard Carbon 0 gleich Anspruch auf Vollständigkeit Zeitrahmen: Elektrolyte, LiPF6 in organ. + besser Frage nach Marktreife der Technologien; Version: LIBRoad_v2 Flüssigkeiten, – schlechter – – viel schlechter ++ viel besser • Auswahl bestimmter aussichtsreicher Zelltypen durch Teilnehmer • • Im Workshop bewertet (LIBRoad_v1) Nach Workshop bewertet (LIBRoad_v2) Abhängigkeiten: Darstellung mit Pfeilen Separator: Polyolefin 16 0 17 1 Leb ZELLE EIGENSCH Kalendarische Kathode Lebensdauer Umgebungsbedingungen (Temperatur) Anode ZELLTYPEN modifizierte Graphite Li-Titanat Legierungen Si Soft Carbon Sicherheit 2010 Li PF 6 - frei kurzfristig + org. LM etc. C / Metall0 Komposite Legierung k. A. nicht Si – 0 – 2015 PB Batterie Verbesserter Pouch – AL Laminat – Additive chemisch imprägniert Ni / MH ++ Li-Zellen mit Gewebe Hochkapazitäts Vlies Anode gecasteter 5V Zellen Separator Li-Me Luft k. A. 0 MeFx, Fluor als Me: Metall hohe T: + tiefe T: – – 0 – Zelle: 0 Betrieb: – ++ 0 Zelle: 0 Betrieb: – 2020 0 0 langfristig Festelektrolyt nicht Polymer Li-FeststoffLi-Polymer Zellen (nicht polymer) Li-S NiZn Li Ni Me Me O2 Brennstoffzelle Hochvolt (HV) Li Fe PO4 Technologie Anode ++ + 0 2030 + Li-Zellen mit Hochkapazitätskathode Li-Luft Redox Flow Pouch – AL Laminat Verbesserter 5V Spinell Hochtemperatur Batterie, nicht Li Li-Titanat modifizierte Graphite Synthese-Gas - Benzin Legierungen Si Soft Carbon Li PF 6 - frei + org. LM etc. C / MetallKomposite Zn-Luft „Mg-Luft/Mg-, Al-Luft/Al-Systeme sowie weitere nicht Li- Technologien von Li-Ionen-Batterien erfasst und deren techno- basierte Hochtemperaturbatterien könnten ab 2030 logische Entwicklungen abgeschätzt. Das Technologiefeld Schwungrad PB Batterie ist 10 KomplementärHybrid sozusagen eine benachbarte Fahrspur in der Roadmap-Archi- als Konkurrenz auftreten, Zink-Luft Systeme NiZnvielleicht ab tektur. kurrenz geben, die Li-Ionen-Batterien überholen oder Technologie Supercaps Als komplementäre Technologien zählen aus Sicht der Experten Additive Bewertung nach Eigenschaften Flüssigkeiten, + besser – schlechter – – viel schlechter Separator: Polyolefin ++ viel besser Auswahl bestimmter aussichtsreicher Zelltypen durch Teilnehmer • • Im Workshop bewertet (LIBRoad_v1) Nach Workshop bewertet (LIBRoad_v2) Darstellung mit Pfeilen Redox Flow überflüssig machen wird.“ Brennstoffzelle Dr. Kai-C. Möller, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung 11 Brennstoffzelle Hybrid Supercap Hochtemperatur Batterie, nicht Li Mg- Luft / Mg AI- Luft / AI tät leidet unter dem Riesenproblem der Wasserstofferzeugung und der Infrastruktur für H2. Dass dies flächen- TECHNOLOGIE-ROADMAP Die Brennstoffzellentechnologie kann je nach Anwendung den Brennstoffzellen betriebene Autos enthalten Lithium-IoEinsatzbereich von Li-Ionen-Batterie ergänzen und z. B. mit einer nen-Batterien, um eine hohe Leistung zu erzielen.“ LITHIUM-IONEN-BATTERIEN 2030 Dr. Rüdiger Oesten, BASF Future Business Hochleistungsbatterie ein Hybridsystem bilden oder aber mit ihr konkurrieren. Sie ist sowohl Komplementär- als auch KonkurZeitrahmen: State of the Art vor 2010 für Bewertung nach Eigenschaften Kombination aus Zellkomponenten: gegenüber State of the Art bis Zellkomponenten: Kathoden: LCO, LMO 2010: Nicht alle explizit dargestellt, ohne Anode: Graphite, Hard Carbon 0 gleich Anspruch auf Vollständigkeit Elektrolyte, LiPF6 in organ. + besser „Es wird schwer sein, echte Alternativen zu Li-Ionen zu Flüssigkeiten, – schlechter – – viel schlechter finden, bis diese durch mögliche Nachfolger ab 2020 zu- Separator: Polyolefin Die 1 0 NiMH-Batterie ist derzeit noch als Konkurrenz zur Li-IonenBatterie zu sehen. Mittelfristig um 2020 deuten sich weitere sehends ergänzt und teilweise abgelöst werden. Dazu konkurrenzfähige Alternativen zu Li-Ionen-Batterien an, z. B. gend in seiner Stellung.“ Zn-Luft für stationäre Anwendungen, langfristig um 2030 z. B. AI- Luft / AI 2020. Bis 2025– 2030 wird es sicher keine ernsthafte Kon- deckend möglich ist, sehe ich noch nicht. Auch mit renztechnologie. Frage nach Marktreife der Technologien; Version: LIBRoad_v2 Luft Abhängigkeiten: wie z. B. Supercaps, aber auch andere elektrochemische Ener„Die Brennstoffzellentechnologie für dieZn-Luft ElektromobiliTechnologie Ni / MH Synthese-Gas - Benzin Redox-Flow-Batterie. • Kombination aus gegenüber State of the Art bis Zellkomponenten: PolymerFestelektrolyt 2010: Nicht alle explizit dargestellt, ohne membran nicht Polymer 0 gleich Anspruch auf Vollständigkeit Anode: Graphite,gecasteter Hard Carbon Gewebe Vlies Elektrolyte, LiPF6Separator in organ. mechanische KonkurrenzEnergiespeicher wie z. B. Schwungrad,Hochtemperatur elektrische Batterie, nicht Li giespeicher, etwa auf Basis von Bleisäure und NiZn sowie die Fluor als MeFx, Me: Metall Mg- Luft / Mg Li-Metall Kathoden: LCO, LMO chemisch imprägniert -SO4F Hybrid Supercap Konversionskathodenmater strukturierte Hochtemperatur Batterie, nicht Li Elektroden 5V Elektrolyt Zellkomponenten: Im Technologiefeld sind komplementäre und konkurrierende Frage nach Marktreife der Technologien; Version: LIBRoad_v2 Legierung nicht Si Brennstoffzelle Schwefel State of the Art vor 2010 für Gelpolymerelektrolyte Zellulose Separator Li (Ni) PO4 5V Li (Co) PO4 5V 4V Mn Phosphat Komposite (Kathode) Additive Elektrolyt TECHNOLOGIEFELD – -SO4F Ableitelektrode als Gehäuse Li Ni Me Me O2 Konkurrenz- + strukturierte Elektroden + ++ Li-Metall 0 mittelfristig 5V Elektrolyt Supercaps Kathode 0 Polymermembran Zellulose LTO / 5V Schwungrad Hybrid 0 TECHNOLOGIE-ROADMAP LITHIUM-IONEN-BATTERIEN 2030 T ec hno l o g i e f e l d Ex perten statem en ts Zeitrahmen: Schwefel – Li (Co) PO4 5V 0 4V Mn Phosphat 0 + Gelpolymer+ elektrolyte Separator Li-Ionen Casing KomplementärTechnologie Komposite (Kathode) Additive Elektrolyt Kosten ZEIT ZELLE TECHNOLOGIEFELD Li Ni Me Me O2 Hochvolt + (HV) Li Fe PO4 ++ viel besser • Auswahl bestimmter aussichtsreicher Zelltypen durch Teilnehmer • • Im Workshop bewertet (LIBRoad_v1) Nach Workshop bewertet (LIBRoad_v2) Abhängigkeiten: Darstellung mit Pfeilen 11 ist das elektrochemische System Li-Ionen zu herausraDr. Peter Birke, Continental Batteriesysteme Mg-Luft / Mg- und Al-Luft / Al-Systeme sowie nicht Li-basierte Hochtemperaturbatterien. Auch hybride Supercap-Technologien dürften ab 2015 eine Konkurrenz für Li-Ionen-Batterien in spezifischen Einsatzgebieten darstellen. 18 19 AUsblick Aktualisierung der Roadmap ... Benachbarte Projekte zur Elektromobilität Projekt Arbeitsschwerpunkte des fraunhofer ISI Förderung Die Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 ist ein lebendiges Planungsdokument. Sie wird fortlaufend aktualisiert Das Fraunhofer ISI bearbeitet eine Reihe von Forschungsprojek- Begleitforschung Bewertung der Li-Ionen Entwicklungsmöglichkeiten BMBF ten rund um die Elektromobilität, jeweils mit spezifischen Ar- LIB 2015 Roadmapping und weiterentwickelt (Stand Juni 2010: LIBRoad_v2). Beim beitsschwerpunkten. Das Spektrum reicht von einem systemi- Fraunhofer ISI ist eine Projektwebsite eingerichtet, um die Road- schen Ansatz mit einer Untersuchung sozio-ökonomischer Fraunhofer Sozio-ökonomische Begleitstudie map zu kommentieren und Anregungen für die Weiterentwick- Aspekte der Elektromobilität über Fragen der Energiebereitstel- Systemforschung Forum Elektromobilität lung einfließen zu lassen. Ferner sind dort Hinweise zu Veran- lung, der Ausgestaltung der Beladeinfrastruktur und der Ent- Elektromobilität staltungen und über die nächsten Schritte der Weiterentwicklung wicklung von Batterie- und Fahrzeugkonzepten bis hin zu neuen zu finden: www.isi.fraunhofer.de/libroad.php. Mobilitätskonzepten und der Nutzerakzeptanz. Die Weiterentwicklung der Roadmap sieht bspw. vor, Alternati- Nach Prüfung und Feedback der Teilnehmenden sowie Ergän- ven zu Lithium-Ionen Batterien genauer zu betrachten sowie zungen im erweiterten Kreis von Fachleuten liegt die Technolo- Herausforderungen in Form von Bottlenecks wie z. B. mögliche gie-Roadmap derzeit in zweiter Version vor: LIBRoad_v2 (Stand: MeRegioMobil Geschäftsmodelle, Steuerung Akzeptanz Technologiesprünge, physikalische Grenzen und deren Bedeu- Juni 2010). In dieser Technologie-Roadmap sind die technologi- (Pilot Karlsruhe) Fokus auf Smart Home tung für die Technologieentwicklungen zu identifizieren. Darü- schen Entwicklungen bei Lithium-Ionen-Batterien durch einzel- ber hinaus sollen die bisherigen Bewertungen weiter spezifiziert ne Zellkomponenten, Zelltypen und deren Eigenschaften sowie Flottenversuch Systemintegration von erneuerbaren Energien BMU werden, wie sich z. B. Zelleigenschaften bei Zellalterung verän- komplementäre und konkurrierende Technologien inhaltlich er- Elektromobilität dern und was Sicherheit letztlich ausmacht. fasst und für den Zeitraum von 2010 bis zum Jahr 2030 abgeVergleich Vergleich Energieträger bei mobilen und stationären RWE Wasserstoff – Strom Anwendungen schätzt. Sozialwissenschaftliche Einrichtung einer sozialwissenschaftlichen Plattform Begleitforschung Kundenakzeptanzanalysen BMBF BMVBS der Modellregionen BMWi ... und nächste Schritte der Weiterentwicklung Noch im Jahr 2010 ist geplant, die Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 um eine Produkt-Roadmap zu ergänzen. • Die Produkt-Roadmap umfasst dann die Marktseite: Anforderungen an Batterien, komplementäre und konkurrierende Energiespeicher und Antriebe sowie Anwendungen für Elektromobilität und andere Einsatzfelder für Lithium-IonenBatterien. • Im Jahr 2011 werden dann die jeweils fortlaufend aktualisierte Technologie- und Produkt-Roadmap verknüpft und in einer Gesamtroadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030 zusammengeführt. 20 21 I m pr essum Herausgeber: Fraunhofer-Institut für Prof. Dr. Martin Wietschel System- und Innovationsforschung ISI Fraunhofer-Institut für Breslauer Straße 48 System- und Innovationsforschung ISI 76139 Karlsruhe Telefon: 0721 6809-254, Fax: 0721 6809-272 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Web: www.isi.fraunhofer.de Gestaltung: Sebastian Cremers, Zürich Projektbetreuung: Dr. Axel Thielmann Illustrationen: Heyko Stöber, Hohenstein Fraunhofer-Institut für Druck: E & B Engelhardt und Bauer, Karlsruhe System- und Innovationsforschung ISI Stand: Juni 2010 Förderung: Bundesministerium für Bildung 1. Auflage: 2.000 Stück und Forschung (BMBF) Referat 511, Neue Werkstoffe, Nanotechnologie Bestellung: 53170 Bonn Fraunhofer-Institut für Web: www.bmbf.de System- und Innovationsforschung ISI Projektbetreuung: Ingo Höllein Competence Center Neue Technologien Das Fraunho fer I SI Dr. Axel Thielmann Projektträger Jülich Breslauer Straße 48 Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung Geschäftsbereich: Neue Materialien 76139 Karlsruhe ISI analysiert die Rahmenbedingungen von Innovationen. Wir und Chemie, NMT Telefon: 0721 6809-299, Fax: 0721 6809-315 erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Inno- 52425 Jülich E-Mail: [email protected] vationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen Web: www.fz-juelich.de Web: www.isi.fraunhofer.de neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik Projektbetreuung: Dr. Andreas Volz © Fraunhofer-Institut für und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven Autoren: Dr. Axel Thielmann System- und Innovationsforschung ISI, für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise Fraunhofer-Institut für Karlsruhe 2010 liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem System- und Innovationsforschung ISI interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz. Telefon: 0721 6809-299, Fax: 0721 6809-315 E-Mail: [email protected] Mit momentan 180 Mitarbeitern in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Verwaltung bieten wir ein kompetentes, PD Dr. habil. Ralf Isenmann hoch motiviertes Team, das den vielfältigen Anforderungen Fraunhofer-Institut für unserer Auftraggeber mit wissenschaftlicher Kompetenz und System- und Innovationsforschung ISI systemischem Forschungsansatz in derzeit 290 Projekten pro Telefon: 0721 6809-393, Fax: 0721 6809-330 Jahr gerecht wird. Die Steigerung des Jahresbudgets auf über E-Mail: [email protected] 19 Millionen Euro ist Ausdruck dieser erfolgreichen Arbeit. 22