DAS INTEGRIERTE

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DAS INTEGRIERTE
STADT HALLSTADT - INTEGRIERTES STADTENTWICKLUNGSKONZEPT
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DAS INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNGSKONZEPT
DAS INTEGRIERTE STADTENTWICKLUNGSKONZEPT - KURZFASSUNG
ZIELE UND ORIENTIERUNGSWERTE ZUR STADTENTWICKLUNG
TEILRÄUMLICHE ENTWICKLUNGSKONZEPTE UND IMPULSPROJEKTE
DEMOGRAFIE UND SOZIALE INFRASTRUKTUR
WIRTSCHAFT UND REGIONALENTWICKLUNG
EINZELHANDEL
WOHNUNGSWESEN
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
TECHNISCHE INFRASTRUKTUR UND UMWELT
ENERGIE UND KLIMASCHUTZ
NATUR UND LANDSCHAFT | GRÜN- UND FREIFLÄCHEN
STADTPLANUNG
TEILRÄUMLICHES KONZEPT INNENSTADT
DENKMALWERTE IM STÄDTEBAU
VERKEHR UND MOBILITÄT
TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE
2010
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Die Stadt Hallstadt am Rande des Naturparks Haßberge
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S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
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INHALT
1 Einleitung
2 Ausgangssituation
3 Warum Tourismusförderung in Hallstadt?
4 Zielpyramide und Orientierungswerte
5 Bestandsaufnahme des touristischen Angebots und Empfehlungen
5
7
9
11
11
5.1 Untersuchungsbereiche
11
5.2 Ergebnisse und Empfehlungen
11
5.2.1 Tourismusplanung und Vernetzung
11
5.2.2 Information/Service, Marketing/Werbung
14
5.2.2.1 Allgemeine Aspekte
14
5.2.2.2 Touristisches Image/ Alleinstellungsmerkmal Hallstadt
16
5.2.3 An- und Abreise, Mobilität vor Ort
17
5.2.4 Beherbergung und Gastronomie
19
5.2.5 Natürliche Attraktionen
27
5.2.6 Kulturelle Attraktionen
36
5.2.7 Sport- und Freizeiteinrichtungen
40
6 Umsetzungsstrategie
43
6.1 Stärken und Schwächen Tourismusentwicklung Hallstadt
43
6.2 Chancen und Risiken
43
6.3 Wie kann den genannten Anforderungen begegnet und wie können diese
erfolgreich umgesetzt werden?
44
7 Impulsprojekte
47
7.1 Räumliche Impulsprojekte
47
7.2 Nicht räumliche Impulsprojekte
47
8 Tabellarische Zusammenfassung der Empfehlungen und Maßnahmenvorschläge
9 Quellen
49
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Die Stadt Hallstadt im Maintal
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Einleitung
„Der Tourismus ist weltweit ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor, von dem nicht nur das
Hotel- und Gaststättengewerbe, die Verkehrsunternehmen, Reiseveranstalter und
Reisemittler sowie touristische Einrichtungen
profitieren, sondern auch fast alle anderen Wirtschaftsbereiche vom Handwerk
bis zum Handel, vom Dienstleistungs- bis
zum produzierenden Gewerbe.“ (Joachim
Herrmann, MdL, Vorsitzender Tourismusverband Franken e.V.)
Der Wirtschaftszweig Tourismus ist auch
in Hallstadt von jeher nicht unbedeutend.
Schon in ihrer Historie zählte die Stadt als
Königshof Karls des Großen sicherlich viele
Gefolgsleute und Reisende. Mit dem Fluss
als Transportweg und der ersten Mainbrücke kreuzten seit dem späten Mittelalter bis
in die Neuzeit zahlreiche Flößer, Geschäftsreisende, Händler und Waren die Stadt.
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts
allerdings zählt der Tourismus in Hallstadt
nicht zu den florierenden Wirtschaftszweigen. Die Übernachtungszahlen sind seit
einigen Jahren rückläufig, was sicherlich
nicht nur auf die allgemeine Wirtschaftskrise zurückzuführen ist, die auch die
Tourismusbranche tangiert hat. Vielmehr
steht dies in Zusammenhang mit einer
Stadtentwicklung, die geprägt ist von einer
Teilung in zwei Siedlungseinheiten, einem
schleichenden Strukturwandel und dem
Bedeutungsverlust der Innenstadt, der mit
wirtschaftlichen und verkehrstechnischen
Problemen verbunden ist.
Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts
„SEK Hallstadt“ wurde untersucht, ob der
Wirtschaftszweig Tourismus und die angrenzenden Bereiche Sport, Freizeit und
Kultur Positives zur Stadtentwicklung beitragen können. Es werden Empfehlungen
gegeben zum touristischen Potenzial der
Stadt und ihres Umfeldes. Entwicklungsbedingungen und Entwicklungswege werden
aufgezeigt.
Die Erkenntnisse des Fachbereichs „Tourismus, Sport, Freizeit, Kultur“ wurden auf
der Basis von Stadt- und Umfeldbegehungen sowie Experteninterviews gewonnen.
Fachgespräche mit touristischen Leistungsträgern, Besuche von Fachveranstaltungen
im Landkreis, Zukunftswerkstätten und die
Arbeit mit den Arbeitskreisen der Bürger
rundeten das Bild ab.
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Der Blick vom Kreuzberg über die Stadt
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Ausgangssituation
Durch ihre Stadtgeschichte, die Natur- und
Kulturlandschaft, das attraktive Flussufer
und ihre geografische Position am Fuß des
Kreuzbergs, sowie an der Mainschleife,
besitzt die Stadt Hallstadt ein erhebliches
Potenzial, eigenständige und erfolgversprechende touristische Angebote zu entwickeln.
Inmitten touristisch (hoch) frequentierter Attraktionen wie dem Weltkulturerbe
Bamberg, verschiedenen gut genutzten
Fernradwegen und dem touristisch gut
erschlossenen Naturpark Haßberge (Qualitätswanderweg, Themenwege, Burgen,
Gastronomie) liegt Hallstadt umgeben von
potentiellen Kooperationspartnern, die bereits Profis in Sachen Organisation, Marketing und Vertrieb sowie Produktgestaltung
sind.
Allerdings hat sich in den letzten Jahrzehnten die touristische Infrastruktur in Hallstadt
nicht wesentlich verändert. Von Seiten der
Stadtpolitik und Stadtverwaltung wurde
Tourismus als wirtschaftliches Standbein
nicht gefördert.
Von Seiten der touristischen Leistungsträger
wurden keine nennenswerten Entwicklungen angestoßen, die erkennbare Multiplikatoreffekte für die Wirtschaft und die
Innenstadt nach sich gezogen hätten.
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
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St. Kilian und Rathaus am Marktplatz
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Warum Tourismusförderung
in Hallstadt?
Deutschland wieder +1% ÜbernachEine zukünftige Tourismusförderung sollte
tungen!
vorrangig dem großen Oberziel des SEK
dienen, die Innenentwicklung Hallstadts zu 7. Trend zum Tourismus in Deutschland:
Bayerischer Wald +4,6% (2009),
stärken. Tourismus kann dazu beitragen,
die Innenstadt wieder lebendiger und bunBrandenburg +8% (2009)
ter werden zu lassen. Multiplikatoreffekte
8. Trend zu naturnahen, gesundheitsorientierten Reisen
für Einzelhandel, Handwerk und Dienstlei9. Neue DTV-Studie „Fahrradtourismus in
ster sind zu erwarten.
Deutschland“ belegt dessen enormen
Wie in den weiteren Ausführungen darWirtschaftsfaktor
10.Laut DTV-Studie ist „Wasser“ ein Thema
gestellt wird, empfiehlt es sich, bei einer
der Zukunft mit positiver Einschätzung
Tourismusentwicklung in Hallstadt nicht
über dessen Entwicklungspotenzial
einzelne finanziell aufwändige Investitionen
in den Vordergrund zu stellen. Vielmehr
handelt es sich um eine Reihe von Maßnahmen, die gemeinsam mit den Hallstadter Bürgern realisiert werden können.
Diese müssen eingebettet sein in tragfähige
Tourismusstrukturen, die zunächst bei der
Stadtverwaltung verankert werden sollten.
Aus den Zahlen und Trends der Jahre
2008/2009 lassen sich die folgenden zehn
Aspekte ablesen, die ganz generell für eine
behutsame Tourismusentwicklung in Hallstadt sprechen:
1. 49,4 Mio. Deutsche machten 2008
mind. 1 Urlaubsreise (5 Tage)
→ 1 Mio. mehr als 2007
2. Verteilung Reiseländer: 1/3 Deutschland, 1/3 Mittelmeer, 1/3 andere Länder,
diese Aufteilung ist seit Jahren stabil
3. Stabile Rangfolge bei innerdeutschen
Zielen:
Bayern, Mecklenburg-Vorpommern,
Schleswig-Holstein
4. Reisedauer wird kürzer, Reiseausgaben
(p.P./Tag) werden höher,
diese stiegen von 53,- € (1998) auf
67,- € (2008) → Steigerung 26%
5. Urlaubsreisen stehen unverändert an 1.
Stelle der Konsumprioritäten
6. Bayern: - 2,4% (2008) Übernachtungen, Oberfranken: -2,2% (2009),
Quellen: 39. ReiseAnalyse RA 2009, FUR
(Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.; Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie), Destinet Delphi 2009, DTV Deutscher
Tourismusverband
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Touristische Produktentwicklung
(Kultur, Sport , Freizeit , Erholung )
„Hallstadter Natur- und Kulturführer“
Zusammen arbeit mit AKs
Kooperation
Hotellerie /
Gastronomie
10-25 ausgebildete Gästeführer /innen aus allen
Altersstufen, Berufen, Interessen
Zusammen arbeit mit
Vereinen
1-Jähriger Ausbildungskurs an ca. 12 Wochenenden zu
Themen wie Geschichte, Sagen, Brauchtum, Baustile,
Geologie, Landschaftskunde, Wetter, Sternbilder,
Kommunikation, Didaktik, Konfliktmanagement, Haftung u.a.
Kooperation
Landwirtschaft
Zusammen arbeit mit
regionalen
Partnern wie
Flussparadies ,
Naturpark etc .
Abschlussprüfung und Zertifikat in Zusammenarbeit mit
vhs, IHK oder Stadt Hallstadt
Kooperation
Tourismusinfo
Bamberg
Kultur- und Tourismuskoordinatior/in
Veranstaltungs kalender
Werbemittel,
Informations material,
Unterstützung PR
In enger Abstimmung mit
Fachabteilungen und Bürgermeister
Zentrale Schaltstelle für die zukünftige
touristische Entwicklung Hallstadts für
Bürger und Gäste
Vorbereitung
Landesgarten -schau
Ansprechpartner für
für Kultur/
Kunstschaffende
Ansprechpartner für
LK-Tourismus Beauftragte
Ansprechpartner für
Vereine und AKs
Tourismus information in
Zusammenarbeit mit
Bürgerbüro
Stadtrat
Stadtverwaltung
Bürgermeister
Vernetzung
Nachbargemeinden ,
Flussparadies ,
Naturpark etc .
Kooperation
Landkreis
Kooperation Bamberg
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Zielpyramide und
Orientierungswerte
Unter anderem haben sich die Stadträte
auch aus den oben genannten Gründen
zu einem recht frühen Zeitpunkt im Prozess
des Stadtentwicklungskonzepts SEK für die
folgenden Zielsetzungen und Orientierungswerte ausgesprochen:
5
Bestandsaufnahme des touristischen
Angebots und Empfehlungen
5.2. Ergebnisse und Empfehlungen
5.2.1. Tourismusplanung und
Zur Bestandsaufnahme wurde der Fachbe- Vernetzung
reich „Tourismus, Sport, Freizeit, Kultur“ in
die folgenden sieben Untersuchungsberei- Tourismusplanung
Da Tourismusförderung und Tourismusentche gegliedert. Hier wurden Erhebungen
wicklung stadtpolitisch in den letzten Jahrund Befragungen durchgeführt:
zehnten keine wesentliche Rolle gespielt
haben, liegen heute keine Tourismuspla1. Tourismusplanung und Vernetzung
nungen oder tourismusbezogene Daten
2. Information/Service, Marketing/Wervor, die als Grundlage für dieses Gutachbung
ten hätten dienen können.
3. An- und Abreise, Mobilität vor Ort
Seit dem Jahr 2009 erfährt das Thema
4. Beherbergung und Gastronomie
jedoch wachsende Aufmerksamkeit im
5. Natürliche Attraktionen
Stadtrat, der sich auch zunehmend mit der
6. Kulturelle Attraktionen
touristischen Situation und den Potenzialen
7. Sport- und Freizeiteinrichtungen
Hallstadts auseinandersetzt.
Auf Grundlage dieser Bestandsaufnahme,
Im Organigramm der Stadtverwaltung hat
ergänzt durch Erkenntnisse aus Zukunftswerkstätten, Arbeitskreisen und Fachveran- Tourismus bisher noch keinen Eingang gestaltungen, können die im Folgenden dar- funden. Das Thema wird federführend vom
gestellten Sachverhalte und Empfehlungen ersten Bürgermeister Markus Zirkel bearbeitet. Dieser kann allerdings den zeitlichen
abgeleitet werden.
Bedarf, den diese Tätigkeit erfordert, innerhalb seines vielfältigen VerantwortungsbeDie sich daraus ergebende Strategie und
Maßnahmen werden im Anschluss in den reichs nicht ausreichend abdecken.
Kapiteln 6 „Umsetzungsstrategie“ und 7
„Impulsprojekte“ dargestellt.
5.1. Untersuchungsbereiche
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Der Maibaum wird in die Stadt gebracht
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Vernetzung, überregionale Zusammenarbeit
Als negative Auswirkung des oben dargestellten Sachverhalts ergibt sich, dass
die überregionale Zusammenarbeit nicht
ausreichend gepflegt werden kann. Dieses
betrifft Kooperationsmöglichkeiten mit Organisationen, Projekten und bedeutsamen
Partnern wie:
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Dieser Eindruck wurde auch im „Integrierten Fachgespräch Tourismus“ bestätigt.
Vertreter des Landkreises und des „Tourismus Haßberge“ stellten drei Hauptanforderungen an die Stadtverwaltung Hallstadt
für eine zukünftige Tourismusentwicklung
deutlich heraus:
• Zentraler Ansprechpartner für das
Fachthema Tourismus in Hallstadt
• Anlaufstelle im Rathaus als Tourismus• Tourismusverband Franken (Weiterbilinformation
dung, Werbung etc.)
• Bereitstellung von touristischem Infor• Bamberg Tourismus & Kongress Service
mationsmaterial
TKS (Angebotsgestaltung, Vermarktung)
• Tourismuskooperation Landkreis und
Empfehlung
Stadt Bamberg (siehe Anhang I)
Es wird dringend die Schaffung einer Perso• Tourismusstelle des Landratsamts Bam- nalstelle „Kultur- und Tourismuskoordinatiberg
on“ in der Stadtverwaltung empfohlen. Die
• Tourismusinformation und Naturpark
Hauptaufgabenstellung liegt dabei in den
Haßberge
Bereichen Planung und Vernetzung sowie
• Flussparadies Franken e.V.
in den oben genannten AnforderungspunkRaumordnerisches Entwicklungskonzept ten. Eine ausführliche Darstellung erfolgt in
Zukunftsplan Maintal (ROEK)
den Kapiteln 6 „Umsetzungsstrategie“ und
• Radwege (LEADER-Projekte Radtouris- 7 „Impulsprojekte“.
mus Landkreis Bamberg)
• Landesgartenschau 2012
• Nachbargemeinden (z.B. „Nordic Walking Zentrum Maintal-Haßberge“)
► FOLGE: Akute Gefahr, den Anschluss
an die aktuelle Entwicklung in der
Region zu verpassen und die eigenen
Potenziale ungenutzt zu lassen.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch, dass
es bisher keine Bestrebungen gibt, mit dem
tourismusstarken Bamberg zusammenzuarbeiten. Bamberg wird allgemein eher als
„Goliath“ neben dem Hallstadter „David“
wahrgenommen. Nach eigener Aussage
betreibt das TKS Bamberg allerdings eine
„lebendige Kooperation mit starken Partnern in der Region“. Diese Bestrebungen
werden durch die Gründung der „Tourismuskooperation Landkreis und Stadt Bamberg“ weiter ausgebaut.
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5.2.2. Information/Service,
Marketing/Werbung
5.2.2.1. Allgemeine Aspekte
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nungszeiten, Besichtigungsmöglichkeiten,
Stadtführungen etc.). Auch die Internetseite
bietet wenig Praktisches für Touristen und
Stadtbesucher.
Bei der Bestandsaufnahme zu diesem The- Bei einigen Punkten wäre es allerdings
ma wurden folgende Aspekte betrachtet:
auch verfrüht, zum jetzigen Zeitpunkt Aktionen zu starten bzw. Erfolge zu erwarten.
• touristische Marketing- und Kommuni- Beispielsweise würden der Besuch von Toukationsstrategie
rismusmessen (ITB Berlin, f.r.e.e. München
• zentrale Informations- und Buchungs- etc.) oder großformatige Anzeigenwerbung
stelle (Tourismusinformation)
nicht im Verhältnis zum gegenwärtigen
• Gästeinformation zu Hallstadt (z.B.
Gästeaufkommen in Hallstadt stehen. Auch
Ortsprospekt, touristischer Stadtplan,
der Aufbau eines BeschwerdemanageBroschüren zu Bauwerken, Veranstalments sowie Gästebefragungen machen
tungskalender etc.)
zum jetzigen Zeitpunkt wenig Sinn. Diese
• Internetauftritt
Themen werden frühestens mit der Ein• Prospektwerbung
richtung einer Tourismusinformationsstelle
• Anzeigenwerbung
relevant.
• Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
• Messen
Empfehlung
• Gästebefragung
Eine für den Tourismus wichtige aktuelle
• Beschwerdemanagement
Entwicklung der Region im Marketingbe• Konkurrenzbeobachtung
reich sollte beachtet werden. Im Januar
2010 wurde die „Tourismuskooperation
Es zeigte sich Handlungsbedarf bei allen
Landkreis und Stadt Bamberg“ ins Leben
marketingrelevanten Gesichtspunkten. Wie gerufen. Ziel dieser Kooperation ist eine
sich schon aus vorherigen Kapiteln ergibt, verstärkte Zusammenarbeit des Bamberger
ist dieser Bereich wenig entwickelt. Da
Tourismus und Kongress Service (TKS) mit
Hallstadt bisher nicht über ein Tourismus- den Gemeinden des Bamberger Landkreikonzept verfügt, liegt folglich auch keine
ses. Deren touristische Produkte können
Marketingstrategie für dieses Thema vor.
nun über die TKS vermarktet werden, QuaEs gibt keine Einrichtung, die als Tourislität und Attraktivität vorausgesetzt.
musinformationsstelle fungiert, spezielle
touristische Informationsmaterialien liegen Um Hallstadt in der „Tourismuskooperation
nicht vor.
Landkreis und Stadt Bamberg“ eine gute
Position zu verschaffen, bedarf es einerseits
Es liegt eine umfassende und gut aufder verbesserten touristischen Angebotsentbereitete Hallstadter Stadtbroschüre mit
wicklung (siehe Kapitel 6 „UmsetzungsstraStadtplan und Hinweisen zu Geschichte,
tegie“ und 7 „Impulsprojekte“), andererKultur, Vereinen etc. vor. Allerdings fehlt es seits werden entsprechende Informationsdarin an praktischen Gästeinformationen materialien zu diesen Angeboten benötigt.
(Faltplan Stadtrundgang, Broschüren zu
historischen Bauwerken, Fahrpläne, Öff-
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Daher werden die Schaffung einer Tourismus-Informationsstelle im Bürgerbüro der
Stadtverwaltung sowie die Erstellung von
touristischem Informationsmaterial empfohlen (siehe Kapitel 6 „Umsetzungsstrategie“
und 7 „Impulsprojekte“).
Auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
könnte in diesem Sinn verstärkt werden. Es
bietet sich an, Hallstadt in Magazinen zum
Thema Wandern, Radfahren (z.B. „Wanderjournal Franken“) oder in regionalen
Tageszeitungen zu platzieren. Des Weiteren
gibt es die Möglichkeit, Journalisten zu
Stadtführungen oder einem dafür speziell
ausgearbeiteten touristischen Programm
einzuladen.
Idylle am Main
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5.2.2.2. Touristisches Image/
Alleinstellungsmerkmal Hallstadt
Hallstadt ist keine eigenständige, touristische Destination. Bisher konnte kein eigenes Image unter Gästen herausgebildet
werden. Diese nehmen die Stadt eher als
Übernachtungsort in Kombination mit der
Besichtigung von Bamberg wahr.
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Die kulturellen Attraktionen Hallstadts verbinden sich mit dem natürlichen Angebot
und ergänzen dieses in optimaler Weise.
Das alleinige Thema Kultur ist schon durch
die nahe Stadt Bamberg touristisch besetzt.
In diesem Bereich in Konkurrenz zu treten
wäre wenig sinnvoll.
Allerdings besitzt Hallstadt wegen seiner
naturräumlichen Ausstattung eine hohe
Attraktivität für naturbezogene Naherholungs- und Freizeitnutzungen. In Fachgesprächen, Zukunftswerkstätten und Arbeitsgruppen zeigte sich, dass der Fluss und
die (zum Teil wilden) Mainauen schon jetzt
besondere Anziehungspunkte für Einheimische darstellen. Im Kontext der touristischen Entwicklung Hallstadts wird diesem
Aspekt ein besonderes Attraktionspotenzial
zugeschrieben. Auch die Flößertradition
steht in diesem Zusammenhang (siehe folgende Kapitel).
Im Raumordnerischen Entwicklungskonzept Zukunftsplan Maintal (ROEK) bzw. in
Projekten des Flussparadies Franken e.V.
sind bereits Maßnahmen vorgesehen, um
den Fluss für siedlungsnahe Freizeit- und
Erholungsbelange besser nutzen zu können
(„Wilde Aue Hallstadt“, „Erlebnis am Fluss
in Hallstadt“).
Empfehlung
Generell liegt das zu entwickelnde Alleinstellungsmerkmal für Hallstadt eher im
Bereich der natürlichen Schönheiten, die
in und um die Stadt zu finden und leicht
erreichbar sind. Dazu zählen auch die Potenziale im Bereich Wandern und Radfahren (siehe auch Kapitel 5.2.5. „Natürliche
Attraktionen“).
Das „Hallstadter Stück“
17
5.2.3.
An- und Abreise, Mobilität vor Ort
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dig steigende Anzahl von Radtouristen auf
den tangierenden Fernradwegen bietet,
sind nur dann auszuschöpfen, wenn die
Zur Bestandsaufnahme in diesem Bereich Hallstadter Innenstadt sicher mit dem Fahrgehören folgende Themen:
rad befahren werden kann. Verkehrsberuhigende Maßnahmen sollten die Innenstadt
• Umweltprobleme durch Verkehr (Lärm, Hallstadts so gestalten, dass diese einlädt
Abgase, visuelle Beeinträchtigungen,
zu einer längeren Pause oder ÜbernachGefahrenzonen, verkehrsfreie Zonen)
tung.
• An- und Abreise
• ÖPNV
An- und Abreise
• Beschilderung kultureller und natürliDie An- und Abreise gestaltet sich für auscher Attraktionen
wärtige Gäste vergleichsweise einfach.
Durch die gute Autobahnanbindung (A70/
Da das Thema Verkehr im Fachbereich
A73) ist die An- und Abreise per Pkw oder
„Verkehr und Mobilität“ detailliert behanReisebus bequem.
delt wird, werden an dieser Stelle nur die
wichtigsten Bezugspunkte zum Tourismus
Selbst Flugreisende haben von Nürnberg
dargestellt.
oder Hof per Pkw nicht viel mehr als eine
Stunde Transfer-Zeit. Von Nürnberg aus
Umweltprobleme durch Verkehr
ist auch die Weiterfahrt mit der Bahn proDie Umweltprobleme, die durch das hohe blemlos. Denn wer mit der Bahn anreist,
Verkehrsaufkommen in der Innenstadt er- kann die gute Anbindung Bambergs an
zeugt werden, beeinträchtigen alle Sinne
das Bahnnetz nutzen (ICE-Haltestelle) und
der Menschen, die hier wohnen, arbeiten, von dort in kurzer Zeit mit dem Taxi nach
einkaufen, rasten, sich unterhalten, die
Hallstadt fahren. Auch mit der RegionalStadt besichtigen oder sich hier aus ande- bahn von Nürnberg direkt nach Hallstadt
ren Gründen aufhalten. Sie behindern die gibt es zahlreiche Verbindungen.
touristische und kulturelle Entwicklung Hallstadts massiv.
Die Ankunft oder Abreise am Hallstadter
Bahnhof ist für den Gast allerdings weniger
Da das Impulsprojekt zur Lösung dieser
angenehm. Der erste visuelle Eindruck der
Problematik im Laufe des SEK bereits in
Stadt ist nicht besonders einladend. Die
Gang gesetzt wurde (Entwidmung der B4, Orientierung in die Innenstadt ist schwierig,
Beschluss Verkehrsberuhigung der Innenda eine Beschilderung gänzlich fehlt. An
stadt), sind die Grundvoraussetzungen für dieser Stelle wird auf die Verbesserungseine Tourismusentwicklung in Hallstadt
maßnahmen im entsprechenden TREK
schon geschaffen. Denn unter den GeFachbereich „Verkehr und Mobilität“ versichtspunkten Tourismus, Freizeit, Erholung wiesen.
und Kultur ist es unabdingbar, dass in der
Innenstadt eine hohe Aufenthaltsqualität für ÖPNV
Bürger und Gäste entsteht.
Die Mobilität vor Ort und in die Region gestaltet sich nicht mehr so komfortabel wie
Insbesondere die Potenziale, die die stän- die An- und Abreise, zumindest wenn der
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18
Gast mit dem ÖPNV unterwegs ist. Dieses • fehlende Hinweisschilder zu den Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt
komplexe Thema wird ebenfalls im Fachbereich „Verkehr und Mobilität“ dargestellt. • fehlende Hinweisschilder von den Fernradwegen zur Innenstadt
•
fehlende Informationsstationen an den
Empfehlung
historischen Baudenkmälern
Diverse Impulsprojekte zielen auf die Verbesserung des ÖPNV ab. Aus touristischer • fehlende Beschilderung von der Innenstadt zu den Natur- und KulturschönSicht ist es wichtig, tagsüber und auch
heiten am Main oder zum Naturpark
nachts bequem zwischen Hallstadt und
Bamberg pendeln zu können. Vom Bahnhof aus sollte eine gute ÖPNV-Anbindun- Die derzeitige Infotafel an der Mainbrücke
gen nach Dörfleins und zum Eingang des entdeckt man nur zufällig, der praktische
Ungünstige Stelle für die Infotafel HaßNaturparks Haßberge bestehen. Die kultu- Informationsgehalt ist gering.
berge, wenig praktische Information für
Wanderer
rellen und historischen Sehenswürdigkeiten Empfehlung
sind in Hallstadt gut zu Fuß zu erreichen.
Die Zugänglichkeit der Tourismus-, Freizeitund Erholungseinrichtungen sollte dringend
Beschilderung
durch touristische Hinweis-Beschilderung
Ein erhebliches Manko stellen zurzeit die
und Infotafeln/ Infostationen verbessert
fehlenden Hinweisschilder in der Innenwerden (siehe Kapitel 7 „Impulsprojekte“,
stadt, auf den Fernradwegen und an den
Sehenswürdigkeiten dar. Im Wesentlichen IP Infotafeln).
sind dies:
Erhebungsbogen: Übernachtungen und Betreibszahlen der Stadt Hallstadt
Jahr
Anzahl Betten
Anzahl Übernachtungen
2002
154
16120
2003
146
15494
-3,90%
2004
146
15061
-2,80%
2005
--------
15061
2006
--------
Nur Tagesgästepauschale gemeldet
2007
--------
Nur Tagesgästepauschale gemeldet
2008
167
4660
Marktsegment
Veränderung zum Vorjahr
-69,10%
Aufenthaltstage
Tagesausgaben
Bruttoumsatz
Übernachtungen in gewerblichen Einrichtungen
388.416
128,80 €
50.028.000 €
Übernachtungen in Privatquartieren (geschätzter Wert)
50.000
48,80 €
2.440.000 €
1.942.000
32,40 €
62.920.000 €
Tagesgäste (geschätzter Wert)
Summe
115.388.000 €
19
5.2.4.
Beherbergung und Gastronomie
Nachfragesituation
Als Grundlage für eine Analyse der Nachfragesituation bieten sich grundsätzlich
die Zahl der Gästeankünfte und die der
Gästeübernachtungen an. Die Gästeankünfte reflektieren das Interesse der Gäste
am betreffenden Tourismusstandort. Die
Übernachtungszahlen sind Gradmesser für
die Inanspruchnahme der Beherbergungsbetriebe. Darüber hinaus ergeben sie in
Multiplikation mit dem durchschnittlichen
Tagesausgabensatz der Gäste den wirtschaftlichen Gesamtnutzen.
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
rückgegangen ist. So wird in einem Betrieb
von einem Rückgang an Übernachtungen
von bis zu 30% in den letzten Jahren berichtet.
Außerdem ist die genaue Ermittlung des
Nachfrageaufkommens im Übernachtungssektor von vornherein dadurch erschwert,
dass sich der gesetzlich vorgeschriebene
Erfassungskreis der amtlichen Beherbergungsstatistik lediglich auf jene Beherbergungsstätten bezieht, die über 9 oder mehr
Betten verfügen und dementsprechend als
gewerbliche Beherbergungsstätten gelten.
Privatvermietungen bis zu 8 Gästebetten
sind von der Erfassung freigestellt.
Aufgrund der nicht vorhandenen Tourismusstrukturen und Tourismusplanungen in
Hallstadt gibt es sehr wenig Datenmaterial,
das qualifizierte Aussagen über klassische
Tourismusdaten wie die Anzahl der Gästeankünfte, Zahl der Übernachtungen,
Auslastung, Aufenthaltsdauer, Saisonverlauf, Gästestruktur, Reisemotive, Fremdenverkehrsintensität usw. zulassen würde.
Vergleich Nachfragesituation
Bamberg
Zum Vergleich wird eine Statistik des Tourismus & Kongress Service Bamberg (TKS)
nebenstehend dargestellt. Diese bezieht
sich auf das Tourismusjahr 2009, in dem
auch in Bamberg die Auswirkungen der
Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren waren. Die Stadt verzeichnete:
Aus den vorliegenden Daten des „Erhebungsbogen Übernachtungen/Betriebszahlen“, den die Stadt Hallstadt jährlich an
den Tourismusverband Franken e.V. weitergibt, sind für die Jahre 2002 bis 2008
folgende Zahlen ersichtlich:
- Rückgänge bei den Geschäftsreisen und
in der Auslandsnachfrage
- Weniger und kürzere Reisen mit geringerem Ausgabebudget
Statistik Hallstadt
Auffällig ist der Rückgang der Zahl der
Übernachtungen seit 2005. Wann genau
der drastische Einbruch der Übernachtungszahlen erfolgt ist, lässt sich aufgrund
der ungenauen Datenlage aus der Statistik
nicht ermitteln. In Gesprächen mit den Hoteliers wurde allerdings deutlich, dass die
Zahl der Übernachtungen von Geschäftsreisenden in manchen Betrieben stark zu-
Trotzdem liegt das Übernachtungsaufkommen laut TKS auf „konsolidiert hohem Niveau“ und der „touristische Bruttoumsatz“
bleibt „stabil“.
Statistik Bamberg TKS
aus Präsentation
„Offenes Forum Tourismus 2010“
Klagen von Seiten der Tourismuswirtschaft
kommen bezüglich der zurückgegangenen
durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der
Gäste in Bamberg, die bei 1,2 Tagen liegt.
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Die Leistungsträger reklamieren ein Zuviel
an Tagestourismus. Es sind daher Bestrebungen in Gang, Angebote für längere
Aufenthaltszeiten zu machen. Dazu soll
auch die Tourismuskooperation Landkreis
und Stadt Bamberg beitragen. Die Chance
für Hallstadt liegt hier in zukünftigen Kombi-Produkten Bamberg/Hallstadt.
Beherbergungsangebot:
Lage, Ausstattung und Zielgruppen
Zum Zeitpunkt der Untersuchungen gibt es
in Hallstadt drei Beherbergungsbetriebe,
davon zwei Hotels (Hotel Country Inn****
Goldener Adler, Hotel Frankenland***) und
einen Ferienwohnungsanbieter (Ferienwohnung Kiliansblick). Insgesamt haben diese
Betriebe eine Kapazität von 162 Betten
und 4 Ferienwohnungen.
Die Hauptzielgruppe, die diese Häuser
ansprechen, sind zur Zeit Geschäftsreisekunden. Das Hotel Goldener Adler arbeitet
auch verstärkt mit Busgruppen (siehe Ausführungen unten). Das Preisniveau der 3
und 4 Sterne Betriebe ist im Vergleich mit
Bamberg im unteren Preissegment angesiedelt.
Einfachere Unterkunftsmöglichkeiten wie
Camping-Platz, Jugendherberge oder Bed
& Breakfast sind in Hallstadt bisher nicht
vorhanden. Es werden auch keine Übernachtungsmöglichkeiten oder „Urlaub auf
dem Bauernhof“ bei landwirtschaftlichen
Betrieben angeboten.
Das 4-Sterne Hotel Country Inn****
Goldener Adler (Geschäftsführer Herr
Winter) verfügt über 49 Doppel- und
Einzelzimmer. Es besteht aus einem historischen Haupthaus mit unterschiedlichen
Zimmern, einem modernen Anbau mit
Business-Zimmern sowie einem ehemali-
20
gen Bauernhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Die Lage in der Lichtenfelser Straße bringt
eine entsprechende Lärmbelästigung mit
sich, worunter besonders die Gäste im
historischen Haupthaus und Besucher des
Biergartens leiden dürften. Die modernen
Businesszimmer sind alle von der Straße
abgewandt nach hinten ausgerichtet.
Ansonsten würde die Lage im historischen
Ortskern, in einer verkehrsberuhigten Innenstadt, eine durchaus attraktive Lage
darstellen. Die Möglichkeiten des angenehmen Flanierens vom Hotel zum Marktplatz und des gemütlichen Sitzens im hoteleigenen Biergarten würden das Hotel in
seiner Gesamtheit erheblich aufwerten.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt
lt. Herrn Winter bei ca. 1,5-1,8 Tagen. Im
Krisenjahr 2008 war ein deutlicher Umsatzrückgang zu verzeichnen. Im September 2009 war allerdings schon Erholung
in Sicht mit einer Umsatzentwicklung, die
bereits über dem Vorjahresergebnis lag.
Preislichen Konkurrenzdruck erfährt der
Goldene Adler seit der Neueröffnung des
Best Western*** in Bamberg.
Das Hotel spricht verschiedene Zielgruppen an. Zu den Hauptkunden bei den
Geschäftsreisen zählen der Automobilzulieferer Brose und die „Brose Baskets“. Die
Bamberger Basketballbundesliga-Mannschaft quartiert ihre gegnerische Mannschaft bei Heimspielen immer im Goldenen
Adler ein.
Ein weiteres Segment stellen Busgruppen
dar, die Hallstadt als Übernachtungsort
gewählt haben, um Bamberg zu besichtigen. Sie erhalten hier ein besseres Preis-
21
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Leistungs-Verhältnis als in den Hotels in der das Hotel mit angeschlossenem Restaurant
Bamberger Innenstadt.
fast ausschließlich für den Geschäftsreiseverkehr geeignet, auf den das Haus seit
Eine weitere Zielgruppe sind Radreisende. vielen Jahren spezialisiert ist. Die AuslaDiese buchen mehrtägige Fahrradtouren
stung ist in den letzten Jahren allerdings
des Reiseveranstalters „Velociped“. Bei ca. stark zurückgegangen, was die Inhaber
neun Reiseterminen jährlich ist der Golvor allem auf die generelle Wirtschaftskrise
dene Adler das Hotel für die jeweils erste
und deren Auswirkungen zurückführen. AnÜbernachtung der Tour.
dere Zielgruppen als Standbein zu erschließen, gestaltet sich schwierig.
Das Hotel setzt verstärkt auf den Fahrradtourismus und ist mit dem Gütesiegel
Der Fewo-Betrieb Kiliansblick (Inhaber
„Bett & Bike “ des Allgemeinen Deutschen Herr und Frau Friedmann) ist ein junger
Fahrradclubs ADFC zertifiziert. Dabei
Beherbergungsbetrieb mit 4 Ferienwohnunmüssen bestimmte Qualitätskriterien (z.B. gen, der sich einer außerordentlich guten
Fahrradabstellraum) erfüllt werden, die
Auslastung erfreut. Die Lage in einer der
dem Gast zeigen, dass Fahrradfahrer in
Gassen der Innenstadt ist günstig.
diesem Hotel besondere Vorteile in Anspruch nehmen können. Das Hotel verfügt Mit dem Konzept der modernen Ferienauch über einen eigenen Fahrradverleih für wohnung, einem engagierten Betreiberseine Gäste. Leider ist es für den individu- Ehepaar und mit speziellen Serviceleistunellen Fahrradfahrer auf den Fernradwegen gen (erster Lebensmitteleinkauf vor Ankunft
immer noch schwierig, die Innenstadt und wird gemäß Einkaufsliste der Gäste von
das Hotel zu finden. Ein Hinweisschild zum Frau Friedmann getätigt), sprechen die UnHotel wurde auf Eigeninitiative am Mainternehmer sowohl Geschäftsreisende (ca.
Radweg angebracht.
80%) als auch private Gäste an (ca. 20%).
Die Gäste verpflegen sich selbst in der
Im Restaurant-Bereich setzt man auch ver- Ferienwohnung (Supermarkt in fußläufiger
stärkt auf das Gruppengeschäft wie z.B.
Entfernung fehlt), besuchen Hallstadter ReFamilienfeiern, Hochzeiten etc. Vereinzelt
staurants (i.d.R. das fußläufig erreichbare
werden für bestimmte Gruppen auf deren griechische Restaurant) oder kehren im
Anfrage Stadtführungen mit den örtlichen Rahmen von Ausflügen zum Essen in BamStadtführerinnen durchgeführt.
berg ein.
An den Zielgruppen dieses Hotels zeigt
sich, in welche Richtung die touristische
Entwicklung Hallstadts in Zukunft gehen
und ausgebaut werden könnte.
Das 3-Sterne Hotel Frankenland***
(Inhaber Familie Reitberger) verfügt über
71 Betten und ist in der Bamberger Straße
direkt an der A70 Autobahnabfahrt gelegen. Durch die wenig idyllische Lage ist
Der Vertrieb erfolgt bisher erfolgreich über
Internetportale. Der Ausbau des Betriebes
ist in Planung.
Empfehlung
Es wäre vorteilhaft, wenn sich in Hallstadt
und Dörfleins weitere Beherbergungsbetriebe ansiedeln würden. Dabei erscheint eine
Ergänzung im Preis-Leistungsbereich von
gemütlichen und stilvollen „Bed & Break-
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Liegewiese im Freibad
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fast“ Zimmern/ Pension sinnvoll. Diese Art
der Unterkunft ist gleichermaßen für Wanderer/Pilger und Radler als auch für individuell reisende Städtetouristen interessant.
Hotellerie konnten nicht aufgezeigt werden. Produkte (z.B. Gemüse) aus Hallstadt
und der Region finden in der Küche bisher
kaum Einsatz (Lieferant Großhandel Ringel
bei Goldener Adler). Hier werden vor alBei Ferienwohnungen kann an eine mode- lem Probleme im Bereich Verfügbarkeit der
rate Angebotserweiterung gedacht werden, Produkte und bei den Preisen gesehen.
wobei auch bei dieser Unterkunftsform ein
sehr guter Service und die professionelle
Der Geschäftsführer des Goldenen Adler
Vermarktung Voraussetzungen für den Er- macht aufmerksam auf ein Modellprofolg sind.
jekt im Allgäuer Raum mit dem Namen:
„Gutes-vom-Dorf-Menu“. In diesem Sinne
Es sollte der Betrieb eines Unterkunftshau- könne er sich vorstellen, häufiger regionale
ses mit sehr einfacher Ausstattung geprüft Produkte im Verpflegungsbereich des Howerden, das von etwaigen Auslastungstels einzusetzen. Voraussetzung wäre eine
überschüssen der Jugendherberge in
bessere Zusammenarbeit mit den hiesigen
Bamberg profitieren könnte. Die nächstBauern. Seiner Meinung nach bedarf es
gelegenen Jugendherbergen befinden sich einer Erzeugergemeinschaft, die bestimmte
von Bamberg mindestens 25km entfernt
Waren und Mengen zum wettbewerbsfähi(Forchheim, Wiesenttal-Streitberg).
gen Preis garantieren kann.
Für die Betriebe im 3 und 4 Sternebereich
ist es notwendig, die Auslastung zu steigern. Dazu werden Qualitätsverbesserungen in Ausstattung und Service von Nöten
sein (siehe unten).
Eine ähnliche Initiative bietet sich bereits
über ein Programm, zu dem der Naturpark
Haßberge den Zugang darstellt. Die Naturparke Haßberge und Steigerwald werben
für die Aktion „Natürlich von hier. Vom
Bauern direkt, weil’s besser schmeckt!“ Das
Zusammenarbeit regionaler Han- ist der Slogan einer Kooperation regionaler
del, Handwerk, Landwirtschaft,
Direktvermarkter und Gastronomen, die
Dienstleistungen
vom Bayerischen Hotel- und GaststättenDie Beherbergungsbetriebe arbeiten teilverband Kreisstelle Haßberge koordiniert
weise mit dem einheimischen Einzelhandel wird.
und Dienstleistern zusammen. So kooperiert beispielsweise das Hotel Goldener
Gastronomieangebot und -qualität
Adler mit „Family Fitness“ oder „Massage- Auf der Hallstadter Homepage werden in
Raum“ Hallstadt. Mit einem gemeinsamen der Kategorie „Freizeit und Tourismus“ folFlyer werden Angebote zu Fitness/ Wellness gende gastronomische Betriebe in dieser
in Kombination mit speziellen Speisen und Reihenfolge präsentiert:
Getränken des Hotels beworben. Die Leitung des Hotels vergibt Aufträge an ortsan- • Bistro Balu
sässige Handwerker.
• Trattoria Pizzeria Bassanese
• Bella Pizza Service
Wirtschaftliche Verbindungen zwischen
• Brauerei Eichhorn
landwirtschaftlichen Betrieben und der
• Fässla Stuben
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Hallstadtgrill
Kegelbahngaststätte Diller
Maastümpfl
Marina Speiselokal
Mr. Wok China-Fastfood
Neuer Star Chinarestaurant
Rabenhorst
Restaurant Rhodos
Gastwirtschaft Zum Bären
Imbiss Zum Weißen
Gaststätte Königshof
Eiscafé Bassanese
Herzberger Marktcafe
Cafe -Bar-Rio
Bäckerei / Konditorei Café Raab
Gasthof Diller
Coffee Fellows
Asiatischer Imbiß HaDaCo
Imbiss im „market“
Mevlana türkische delight
café espressinno
Bellino - die Lounge/Bar mit Flair
café esspresso - der Café-Backshop
Diller - Keller 24
tenrestaurant (seit Juni 2010 Impulsprojekt
Biergarten am Georgenhof umgesetzt).
Ein Café am Marktplatz mit Terrasse wird
nicht nur von Einheimischen vermisst, sondern wäre auch Dreh- und Angelpunkt für
durchreisende Radler und andere Gäste.
Die Qualität der gastronomischen Betriebe in Hallstadt weist in vielen Fällen erhebliche Defizite auf. Auch im „Integrierten
Fachgespräch Tourismus“ wurde deutlich
darauf hingewiesen. Es fehle generell an
qualitativ hochwertigen und serviceorientierten Gastronomiebetrieben. Auch im
Bereich Hotellerie wurden bei der Serviceorientiertheit Verbesserungsmöglichkeiten
gesehen (z.B. Möglichkeit der 1x-Übernachtung für Wanderer und Radfahrer).
Das Spektrum reicht von Imbiss und Fastfood über Bäckerei-Café und Bistros,
Bierkeller und Brauerei, Gaststätten mit gut
bürgerlicher fränkischer Küche sowie griechische, asiatische und italienische Küche
bis hin zum internationalen Angebot der
Hotelrestaurants.
Allerdings sind von den oben aufgeführten
gastronomischen Betrieben nur wenige in
der Innenstadt zu finden. Moderne Cafés
und Gaststätten, die durchgehend warme
Küche bieten, sind in den Gewerbegebieten angesiedelt. Traditionelle Bierkeller sowie die einzige noch verbliebene Brauerei
mit Gaststube und Biergarten befinden sich
in Dörfleins.
In der Innenstadt gibt es außer im Hotel
Goldener Adler kein Terrassen- oder GarDiller Keller
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Die Qualitätsmängel zeigen sich überwiegend in folgenden Bereichen:
• Öffnungszeiten (flexible Öffnungszeiten, durchgehend warme Küche bzw.
weniger lange Küchenpausen sind gefragt)
• Angebot der Speisen (eine abwechslungsreichere, hochwertigere Küche ist
gefragt)
• Gestaltung des Interieurs
• Gestaltung Außenanlagen, Terrassen
• Servicebereitschaft
Empfehlung
Um Qualitätsverbesserungen im Hotellerie- und Gastronomiebereich zu erreichen,
wird empfohlen, einen „Runden Tisch“
für Hoteliers und Gastronomen der Innenstadt und Dörfleins einzurichten. Dieser
sollte anfänglich extern moderiert werden.
Ohne Austausch, Zusammenarbeit, externe
Impulse und Fachinformationen wird sich
schwerlich eine umfassende Qualitätssteigerung in diesem Bereich bewirken lassen.
Erste Schritte zur Verbesserung der Qualität
könnten sein:
• Absprachen treffen zu Ruhetagen, Öffnungszeiten und Küchenzeiten, so dass
in der Innenstadt immer ein servicebereiter Gastronomiebetrieb zu finden ist
• Weitergabe des „Service Ratgebers
Franken“ an Hotel- und Gaststättenbetriebe
• Weiterbildung des Hotelpersonals in
Sachen „Hallstadt und Umgebung“ zur
besseren Information der Gäste
• Qualitätsoffensive des Tourismusverband Franken unterstützen und die
Weiterbildungsmöglichkeiten in Kursen
und Workshops der Fränkischen Tourismusakademie FTA wahrnehmen
• Einbezug der Landwirte, Direktvermarkter - „Vom Bauern direkt, weil´s besser
schmeckt!“
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Kreuzweg am Kreuzberg
Naturerlebnispfad Hallstadt
26
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5.2.5. Natürliche Attraktionen
Landschaftsqualität und
Naturräume in und um Hallstadt
Als landschaftliche und natürliche Besonderheiten der Stadt und ihres Umfelds stechen aus touristischem, freizeit-sportlichem
und kulturhistorischem Blickwinkel drei
Bereiche ins Auge. Diese sind bereits in
der Stadtbroschüre Hallstadt entsprechend
herausgestellt:
• „Wandern rund um den Kreuzberg Naturpark Haßberge und Tempelanlage“
• „Die Flößer-Tradition am Main und das
„Hallstadter Stück““
• „Der Börstig und die Kreiselwespe“
S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
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und über den zwei touristisch relevante
Fernwanderwege führen:
• Jakobspilgerweg
• Qualitätswanderweg „Burgen- und
Schlösser Wanderweg“
Außerdem gibt es hier:
• Rundwanderwege
• Fahrradwege
• Hallstadter Naturerlebnispfad (ca.
2-stündige Wanderung)
Jakobsweg
Als Jakobsweg wird der uralte Pilgerweg
zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien verstanden.
Die hochmittelalterliche HauptverkehrsachDabei wird klar, welches die natürlichen
se liegt in Nordspanien und ist spätestens
Stärken Hallstadts sind. Nun gilt es, diese seit Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin
noch besser für Hallstadter Bürger erlebbar dann mal weg“ nicht nur unter Pilgern,
zu machen, um bei diesen eine stärkere
sondern auch Wanderern sehr bekannt.
Identifizierung mit den landschaftlichen
Schönheiten und natürlichen BesonderDer Hauptweg gehört zum UNESCO Weltheiten der Stadt hervorzurufen sowie diese erbe. Die Zubringerwege der Jakobspilger
auch für den Tourismus zu nutzten.
in ganz Europa wurden 1987 vom Europarat zur ersten europäischen Kulturroute
Eine stärkere Vernetzung mit den Partnern erhoben.
der Region (Naturpark Haßberge und Tou- Hallstadt selbst hat gemeinsam mit dem
rismus Haßberge, angrenzende GemeinSt. Kilian Verein und der Hotellerie/Gaden) und eine aktive Rolle der Stadt bei
stronomie gute Möglichkeiten, den Strecder Entwicklung von Aktivitäten in diesen
kenabschnitt bekannter zu machen. Pilger
Gebieten, können zur Steigerung der Atund Wanderer können nicht nur zum Temtraktivität bei Gästen und Touristen führen. pelberg, sondern auch zu den christlichen
Vor allem die Lage am Fuß des „NaturBaudenkmälern der Stadt und zum Überparks Haßberge“ macht die Stadt zu einem nachten oder Verpflegen nach Hallstadt
wichtigen Ausgangspunkt für Sportler, Nah- oder Dörfleins geführt werden. Für den
erholungssuchende und Wandertouristen. Bamberg-Tourismus ist der Kreuzberg mit
dem Bezug „Natur-Religion-Historie“ als
Kreuzberg – Naturpark Haßberge Halbtagesausflug interessant.
Hier am „südlichen Eingangstor“ zu den
Haßbergen erhebt sich der 367m hohe
Kreuzberg, auf dessen Rücken der Kreuzweg und die Tempelanlage zu finden sind
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
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Der östliche Rand des Naturparks Haßberge bei Dörfleins
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Qualitätswanderweg
Der Qualitätswanderweg „Burgen- und
Schlösser“, dessen Streckenführung seit
diesem Jahr über Dörfleins verläuft, wurde
mit dem Gütesiegel des Deutschen Wanderverbandes ausgezeichnet.
„Das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares
Deutschland“ legt deutschlandweite Standards für Wanderwege fest und bringt dreifachen Nutzen für den Wandertourismus:
1. Die Qualität der Wegeinfrastruktur wird
in den Regionen thematisiert und nachhaltig verbessert. Es entsteht regionale
Wanderkompetenz.
2. Der Wandergast bekommt eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für
seine Reiseentscheidung.
3. Die Wanderdestinationen können das
Qualitätszeichen als Wettbewerbsvorteil
in der Vermarktung des wandertouristischen Angebotes nutzen und sich als
Qualitätsmarke profilieren.
Ein Wanderweg wird nach 9 Kernkriterien
und 23 Wahlkriterien analysiert. Ein vom
Deutschen Wanderverband ausgezeichneter Wanderweg legt den Grundstein für ein
eindrucksvolles Wandererlebnis.“ (Deutscher Wanderverband e.V.)
Dass die Strecke dieses Qualitätswanderwegs nun sowohl direkt am Diller-Keller
und an der Gaststätte Rabenhorst vorbeiführt, ist nicht dem Zufall zu verdanken.
S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
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Vielmehr zeigt sich hier beispielhaft, wie
sich eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Naturpark Haßberge auswirken kann. Im SEK-Prozess Tourismus wurde
bereits zu Anfang thematisiert, wie wichtig
es für die touristische Entwicklung Hallstadts ist, sich aktiv in die bereits bestehenden Tourismusprodukte und -programme
einzubringen. In dem vielfältigen Aufgebot
des Naturparks an Broschüren und Karten
könnte sich Hallstadt noch besser positionieren und mit informativen und ansprechenden Texten und Bildern vertreten sein.
Das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares
Deutschland“ ist sicherlich ein geeignetes
Aushängeschild, das Dörfleins zu einem
interessanten Standort für weitere Beherbergungsbetriebe machen kann. Diese hätten auch die Möglichkeit, die Vorteile des
Gastgeber-Gütesiegels „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“ zu nutzen.
Mit diesem Siegel werden besonders wanderfreundliche Unterkünfte und Gastronomiebetriebe in Deutschland ausgezeichnet.
Empfehlung
Um den Naturpark auch von Hallstadter
Seite aus, durch das „Südliche Eingangstor“, touristisch attraktiver zu machen, wird
empfohlen, spezielle Angebote im Bereich
Naturbeobachtung und Naturerlebnis sowie geführte Natur-Kultur-Wanderungen
zu entwickeln. Um solche Initiativen zum
Leben zu erwecken wird das Impulsprojekt
„IP Natur- und Kulturführer Hallstadt“ vorgeschlagen (siehe Kapitel 6 „Umsetzungsstrategie“).
Natur und Erholung am Mainufer
„Mit zahlreichen Renaturierungsmaßnahmen wurde der Verlauf des Mains in den
letzten Jahren an vielen Stellen wieder in
seinen ursprünglichen Zustand versetzt.“
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Die Säugriesseen
30
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Die entstandenen Kies- und Feuchtflächen
„bieten nicht nur Lebensräume für seltene
Bewohner wie den Eisvogel, die Barbe, den
Hecht oder Biber, sondern auch Erlebnisbereiche für Naherholung und Tourismus.“
Hallstadt wirbt in seiner Stadtbroschüre
mit der Natur des Mains und der Tradition
der Flößerei. Tatsächlich sind die wilden
Mainauen ein Kleinod am Flussufer - Natur, die so in deutschen Städten selten zu
finden ist. Mit dem Fluss und dem Mainufer
identifizieren sich auch die Hallstadter Bürger. Vor allem bei der Hallstadter Jugend
hat die Idee, am städtischen Mainufer
Erholungsinfrastruktur (Liegewiese, Strandbad, Kiosk, Beachvolleyball u.a.) zu
schaffen, hohen emotionalen Stellenwert.
Weitere Renaturierungsmaßnahmen sind
geplant, in die solche Maßnahmen integriert werden könnten.
S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
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Im „Integrierten Fachgespräch“ wird deutlich, dass Hallstadt im geplanten „7-FlüsseWanderweg“ eine Zentrumsfunktion einnehmen könnte.
Kanuwandern
Zahlreiche Kanuwanderer nutzen bereits
den „Kanuwanderweg Obermain“, der
in Hallstadt eine Ein- und Ausstiegsstelle
hat. Darüber hinaus werden den Kanuten
in Hallstadt keine spezifischen Angebote
gemacht (Unterkunft/Verpflegung, Information, Ausrüstung).
Flößereitradition
Die Tradition der Flößerei und das „Hallstadter Stück“ (Großfloß, das in Hallstadt
mit anderen Flößen zu einem Verband zusammengebaut wurde) bieten gute Ansatzpunkte, um naturnahe Aktivitäten am Fluss
mit einem Kulturerlebnis zu verbinden.
Flussparadies Franken –
„7-Flüsse-Wanderweg“
Der Verein Flussparadies Franken hat Fördermitglieder aus allen drei fränkischen
Bezirken. Ziel ist die interkommunale Zusammenarbeit im Main- und Regnitztal.
Es gibt zahlreiche Ideen und Ansätze zu
diesem Thema, die von der Einrichtung
einer Floßausstellung, eines begehbaren
Floßes, über einen Floßhafen mit Angebot
von Floßtouren bis hin zu einem Floßhotel
als „Endvision“ dieser Entwicklung reichen.
„Die Strategie des Flussparadieses Franken ist es, ökologisch wichtige Gebiete
aufzuwerten und gleichzeitig in geeigneten
Gebieten attraktive Freizeit- und Erholungsangebote zu schaffen. Im Zentrum steht der
achtsame Umgang mit dem Lebensraum
Fluss“. (www.flussparadies-franken.de)
Da die Flößertradition im Frankenwald an
der Rodach ihren Ursprung hat und Hallstadt eine wichtige Etappe auf dem Weg
bis nach Holland war, wäre auch an dieser
Stelle die Zusammenarbeit mit anderen
Gemeinden interessant. Erfolgreich umgesetzte Flößereiprojekte gibt es in anderen
fränkischen Gemeinden, so z.B. in Wallenfels, wo die wilde Rodach mit Flößen
befahren wird oder das Flößereimuseum
Marktrodach.
Das Leitprojekt für die Region und speziell
für Hallstadt ist die ökologische Aufwertung des Flusstales, der Seen und Teiche.
In Hallstadt ist ein Aussichtsturm geplant,
der baugleich ist mit mehreren Türmen im
Maintal.
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Naturschutzgebiet Börstig
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Empfehlung
Wie im Kapitel 5.2.2.2. „Touristisches
Image/ Alleinstellungsmerkmal Hallstadt“
schon erwähnt, kann für Hallstadt die
Chance darin liegen, den Fluss durch geeignete touristische Aktivitäten erlebbar zu
machen und dadurch ein Alleinstellungsmerkmal herauszubilden. Die entsprechenden Maßnahmen sollten eng mit dem
Naturschutz und der Landschaftsplanung
abgestimmt werden, damit die Flussauen
langfristig gleichermaßen für Hallstadter
Bürger, Naherholungssuchende und Touristen an Qualität gewinnen. Auch hierbei
könnte das Impulsprojekt „IP Natur- und
Kulturführer Hallstadt“ eine zentrale Bedeutung einnehmen.
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Börstig – Kreiselwespe
Hallstadt besitzt mit dem „Börstig“ ein wertvolles Naturschutzgebiet, das auf seinem
Sandmagerrasen seltene Insekten (Kreiselwespe, blauflügelige Ödlandschrecke) beheimatet. Es ist deutschlandweit einzigartig.
Mit der Kampagne „Bayerns UrEinwohner“
standen der Börstig und die Kreiselwespe
im Jahr 2008 bereits im Mittelpunkt vielfältiger Aktionen der bayerischen Landschaftspflegeverbände.
Von Seiten der Naturschutzverbände oder
Bildungseinrichtungen in und um Hallstadt
werden bisher keine Aktivitäten (Führungen, Naturbeobachtungen, „Tag der Kreiselwespe“) angeboten, die den Wert dieses
Naturschutzgebietes für Bürger oder Gäste
Zunächst ist es allerdings wichtig, ausführlierkennbar machen.
che Recherchen zur Flößertradition in Hallstadt durchzuführen und zu dokumentieren.
Auch in den Informationsquellen (BroschüEine Analyse der bereits bestehenden Flöre, Internet) zum „SandAchse-Radweg“ finßeraktivitäten (Floßfahrten, Floßmuseum) in
det der Börstig keine Erwähnung, obwohl
anderen Gemeinden sollte diese UntersuHallstadt selbst Station dieses Fernwanderchung ergänzen. Des Weiteren kann dabei
radweges ist, der mit dem Thema „Sand“
eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem
als Naturerlebnis beworben wird.
Tourismusverband Franken, anderen Gemeinden und Floßvereinen geprüft werden.
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Radwanderwege im Maintal
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„Fränkische Metropolen
und ländliche Idylle“
Sonne, Sand und Strand verspricht eine
Radtour in der SandAchse Franken zwischen Bamberg und Weißenburg i. Bay.
Verwunschene Sandsteinbrüche, lichte Kiefernwälder und erfrischende Baggerseen,
aber auch geschichtsträchtige Städte und
malerische Dörfer säumen diese außergewöhnliche Strecke.“ (www.sandachseradweg.de)
Der Weinradweg, der in Hallstadt beginnt
und in Zeil endet, ist innerhalb der Initiative
Flussparadies Franken e.V. entstanden.
„(...)Hier, weit weg von der nächsten
Meeresküste, überrascht Franken mit dem
jahrtausendealten Lebensraum Sand. Seine
Tiere und Pflanzen sind wahre Überlebenskünstler: Silbergras wiegt sich im Wind, auf
den blütenreichen Wiesen tummeln sich
Schmetterlinge und unter Kiefern gedeihen die Heidelbeeren. Ein Plus für Radler:
Sandstrände an Flussufern und Baggerseen
verleiten zu einem Sprung ins kühle Nass.“
(www.sandachse-radweg.de)
Ein weiterer Nachteil ist, dass die Beschilderung am Mainradweg (Route mit der
höchsten Frequenz an Radlern und Radgruppen) erhebliche Mängel aufweist.
Die Umsetzung einer regional einheitlichen
Beschilderung des Mainradwegs wird zurzeit über ein LEADER-Programm vom Landkreis koordiniert und soll 2011 erfolgen.
Die Abstimmung mit den Gemeinden ist
noch im Jahr 2010 im Rahmen von Workshops vorgesehen.
Empfehlung
Auch an dieser Stelle wird auf das „IP Natur- und Kulturführer Hallstadt“ verwiesen
(siehe Kapitel 6 „Umsetzungsstrategie“).
Nachteilig ist, dass die Streckenführung
der Radwege zurzeit am Stadtrand und am
Main entlang verläuft und somit die Hallstadter Innenstadt nicht passiert wird. Eine
Verlegung ist möglich, erscheint aber erst
dann sinnvoll, wenn die drängenden Verkehrsprobleme in Hallstadt gelöst sind.
In Bezug auf den Fahrradtourismus wurde
im „Integrierten Fachgespräch Tourismus“
von verschiedenen Seiten herausgestellt,
dass Hallstadt das darin liegende Potenzial
nicht nutzt. Es wurde empfohlen, eine StraFernwanderradwege
tegie zu entwickeln, die die Stadt zum zuIm Bereich der naturnahen Sport- und Frei- künftigen radtouristischen Zentrum nördlich
zeitinfrastruktur hat Hallstadt den Vorteil,
von Bamberg machen könnte. Dazu könnvon diversen Fernwanderradwegen umge- te die Vernetzung von den drei Themenben zu sein.
radwegen mit Knotenpunkt im historischen
Stadtkern Hallstadts gehören.
Von den 19 markierten FernwanderradwegTouren (www.frankentourismus.de), die
Empfehlung
durch Franken verlaufen, führen fünf nach Unabhängig vom genannten LEADERHallstadt bzw. an Hallstadt vorbei:
Programm empfiehlt sich zum jetzigen Zeitpunkt das Anbringen von Wegweisern und
1.„Main-Radweg“
Infotafeln an den Radwegen, die auf Ver2.„SandAchse-Radweg“
pflegungs- und Übernachtungsmöglichkei3.„Brauereien und Bierkellertour“
ten in der Innenstadt Hallstadts hinweisen.
4.„Main-Coburg-Tour“
Auch wichtige Anlaufpunkte wie die Fahr5.„Weinradweg“
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36
radwerkstatt, Apotheke und die historischen 5.2.6. Kulturelle Attraktionen
Denkmäler sollten ausgeschildert sein, um
die Fernradler in die Innenstadt zu lotsen. Die kulturhistorischen Besonderheiten Hallstadts sind nicht so leicht auf den ersten
Bisher profitierten der Hallstadter EinzelBlick im Stadtbild zu erkennen. Es braucht
handel und die Gastronomie wenig von
schon eine Portion Entdeckergeist und Eider zu beobachtenden steigenden Anzahl geninitiative, um Hallstadts Innenstadt und
an Radlern auf den Fernradwegen. Hier
das Umfeld selbständig zu erkunden.
besteht dringender Handlungsbedarf.
Leider nehmen Hallstadts kulturhistorische
Um an diesem Wertschöpfungsprozess teil- Charakteristika bisher nicht den Stellenwert
haben zu können, ist die Umsetzung von
ein, der ihnen gebührt. Das mag auch darvier Kernaspekten unumgänglich:
an liegen, dass so manche Stimmen zu hören sind, die die Stadt stets im Schatten der
• Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Welterbe-Nachbarstadt Bamberg sehen.
der Innenstadt
Hallstadt kann in dieser Hinsicht tatsächlich
• Wegweisung zu spezifischen Angeboten nicht mit der Nachbarin konkurrieren. Verfür Radler
stecken sollte sich die Stadt allerdings auch
• Entwicklung von neuen touristischen
nicht, denn sie kann mit einer wechselhafAngeboten für Fernradler (z.B. Radler- ten Historie, vielen interessanten Kulturpannendienst, sichere Fahrradabstell- denkmälern, lebendigen Traditionen, einer
möglichkeiten in der Innenstadt)
alten Handelskultur, lokalen Spezialitäten
• Bessere Positionierung Hallstadts in
und vielen kleinen Besonderheiten aufwarden Werbebroschüren und Internetdar- ten. Und warum sollten diese den Gästen,
stellungen der Fernradwege
die bereits vor Ort sind und vor allem auch
den Hallstadter Bürgern und Nachbarn
„In Franken gehört Radeln zu den beliebte- vorenthalten werden?
sten Freizeitbeschäftigungen. Die fränkische
Kombination aus Natur, einem dichten und Stadtgeschichte
gepflegten Radwegenetz und bestens auf
„Mit Kaiser Karl dem Großen und seinem
die Radler abgestimmten Service begeiKönigshof in „Hallazesstat“ begann die
stert. Seit Jahren behauptet Franken bei
Handelstradition des heutigen Hallstadt.
den Umfragen des Allgemeinen Deutschen Eine Skulptur am Mainufer erinnert an
Fahrrad-Clubs (ADFC) seinen Platz unter
diesen wichtigen kaiserlichen Besuch, der
den ersten Fünf der beliebtesten deutschen auch durch eine Urkunde von 793 histoFahrradregionen.“ (www.frankentourismus. risch belegt ist. Archäologische Funde fühde)
ren Hallstadts Siedlungsgeschichte sogar
bis in die Frühsteinzeit zurück, womit es zu
den ältesten Siedlungsorten in Oberfranken
gehört.“
37
Dieses Zitat aus der Stadtbroschüre zeigt
kurz und prägnant, dass Hallstadt mit bedeutsamen historischen Wurzeln ausgestattet ist.
S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Empfehlung
Die Stadtgeschichte Hallstadts sichtbar zu
machen, das ist eine der Herausforderungen nicht nur für die zukünftige touristische
Entwicklung der Stadt, sondern auch im
Von der Teilnahme am Bauernkrieg, über
Sinne der kulturellen Identifikation der
Brandschatzungen, Hexenprozesse, HunBürger und der Wiederbelebung der Ingersnöte und Pest, Schwedenkrieg und
nenstadt. Dabei bieten sich beispielsweise
dem Einfall der Preußen, bis hin zur moderfolgende Maßnahmen an:
nen Stadt mit dem größten Gewerbegebiet
von ganz Bayern reicht die wechselvolle
• Modellbau des Königshofes auf dem
Geschichte. Jahrhunderte lang prägten die
Marktplatz bei der Neugestaltung der
Flößerei und der Handel die Stadt, was
Innenstadt berücksichtigen
sich konsequenterweise im Stadtlogo wi(eventuell begehbar ähnlich „Minimunderspiegelt.
dus“)
• Ausstellung der in Hallstadt ausgegraDie Stadtgeschichte Hallstadts kann sich
benen prähistorischen Funde
den Besuchern nur im Rahmen einer Stadt• Aufbereitung und Darstellung der früführung erschließen, da es an anderen Inhen und zeitgenössischen Geschichte
formationsquellen fehlt (siehe auch „KulturHallstadts im Heimatmuseum
denkmäler“). Viele Hallstadter Bürger und
• Ausarbeitung eines historischen Stadtvereinzelte Reisegruppen nahmen bereits
spaziergangs mit Informationsstationen
an Stadtführungen teil, die über die Stadt(in Zusammenarbeit mit Künstlern der
verwaltung organisiert und angeboten werRegion)
den. Diese Führungen erfreuen sich einer
stetig steigenden Nachfrage und könnten
Kulturdenkmäler
sicherlich noch ausgebaut werden.
Unter dem Aspekt der Tourismusentwicklung betrachtet, ergibt sich hier ein ähnliBisher ist in Hallstadt eine Gästeführerin
ches Bild wie im Bereich der Stadtgeschichim Einsatz, die ansonsten hauptsächlich
te. Hallstadt ist gespickt mit KulturdenkmäStadtführungen in Bamberg anbietet und
lern. Angefangen beim Wahrzeichen der
realisiert.
Stadt, der spätgotischen Kirche St. Kilian
über die barocken Kapellen St. Anna und
In 2010 wurden folgende Themen-FührunSt. Ursula, dem einzig erhaltenen Rest der
gen durchgeführt:
Königshofmauer im Garten des fürstbi• Stadtführung (im historischen Ortskern)
schöflichen Amtshauses am Marktplatz,
2 Termine, insgesamt ca. 30 TeilnehSiechhaus, Zollhaus bis hin zum Rokokomer
Mainschlösschen am Mainufer, zur Hagel• Hallstadter Kirchen und Kapellenfühmarter in Dörfleins und zu zeitgenössischen
rung
Gebäuden in der Innenstadt.
1 Termin, insgesamt 11 Teilnehmer
• Nacht-Stadtführung („Heugabelritt,
Diese und einige Baudenkmäler mehr erFeuermännla und Marktstaaversetzter“)
schließen sich dem Gast nur dann, wenn
4 Termine, insgesamt ca. 72 Teilnehdieser die Möglichkeit hat, an einer der
mer
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Stadt- oder Kirchenführungen teilnehmen
zu können. Schriftliches Informationsmaterial liegt nicht vor, Infotafeln an den Gebäuden und Wegweiser fehlen.
38
finden sich immer wieder, z.B. Pfarrgarten
oder hinter dem Schmitt-Haus.
Das in früheren Jahren jährlich abgehaltene „Mühlbauernfest“ hat schon Kultstatus
Empfehlung
in der Bevölkerung und war auch über die
Auch hierbei ist das Sichtbarmachen und
Stadt hinaus bekannt. Hier zeigt sich auch,
Erlebbarmachen von zentraler Bedeutung, dass sich um das Thema „Wasser“ nicht
um positive Auswirkungen auf das Leben
nur Ideen und Emotionen in der Natur
in der Innenstadt zu erzeugen. Um neue
und am Main (Strandbad, Flößerei, AusIdeen und Initiativen lebendig werden zu
sichtsturm) ranken, sondern dieses bereits
lassen, wird auch an dieser Stelle auf das auch in der städtischen Kulturlandschaft
Impulsprojekt „IP Natur- und Kulturführer verankert ist. Eine Wiederbelebung solcher
Hallstadt“ verwiesen (siehe Kapitel 6 „Um- identitätstiftenden Aktivitäten wäre nicht
setzungsstrategie“).
nur aus Bürgersicht, sondern auch vom
touristischen Blickwinkel aus wünschensDes Weiteren bieten sich z.B. folgende
und empfehlenswert. Das Thema „Mühlen“
Maßnahmen an:
könnte auch Titel einer Themenstadtfüh• Stärkere Kooperation Hoteliers – Stadt- rung sein.
führer
• Steigerung des Terminangebotes für
Zur Bewertung dieser Aspekte wird auch
Stadtführungen für Hallstadter Bürger auf die Fachbereiche „Natur und Landund andere Interessierte
schaft/ Grün- und Freiflächen“ sowie
• Ausarbeitung eines Stadtspaziergangs „Städtebau“ und „TREK Neue Stadtmitte“
mit Informationsstationen an den Kul- verwiesen.
turdenkmälern (in Zusammenarbeit mit
Künstlern der Region)
Kunst, Musik, Theater, Film
Hallstadt selbst verfügt nicht über eine
Kulturlandschaft, Ortsbild,
kulturelle Infrastruktur im Sinne von KinoBauweise
center, Theater, Konzerthaus, Galerie oder
Eine weitere kulturelle Besonderheit HallMuseum. Diese Einrichtungen finden sich
stadts ist im Ortsbild zu sehen. Es lässt sich alle im nahegelegenen Bamberg.
noch das Gesicht der alten Ackerbürgerstadt wiederentdecken, das von den Höfen, Hervorzuheben ist in Hallstadt die starke
Scheunen und Feldern der Gemüsebauern, Vereinskultur. Die Vereine prägen entscheiden Mühlen und dem Bachlauf geprägt
dend das örtliche Kultur- und Freizeitleben.
wird.
Mehr als 40 Vereine engagieren sich in
den Bereichen Sport, Musik und Gesang,
In den verkehrsarmen Bereichen der Innen- Theater, Tradition, Religion, Handwerk,
stadt zeigt sich die idyllische Seite von Hall- Naturschutz und vieles mehr.
stadt, so z.B. in der blumigen Bahnhofstraße und weiter entlang des Mühlbachs in
Die Aufführungen der Theatergruppe Hallder Bach- und Fischergasse mit den beiden stadt sind ein über die Stadtgrenzen hinaus
noch intakten Mühlen. Kleine grüne Oasen bekanntes Highlight und mit der fränki-
39
S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Kulturelle Aktivitäten in der Stadt
schen „Theaterpärla“ ausgezeichnet. Die
Gruppe hat i.d.R. eine Spielzeit im Jahr.
Für die Auftritte steht eine professionell
ausgestattete Bühne in der Schulturnhalle oder eine open-air Bühne am Fuß des
Kreuzbergs zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt es die Stadtbücherei,
ein kleines Heimatmuseum (neues museumspädagogisches Konzept in Planung),
Ausstellungsräume im Bürgerhaus bzw. im
alten Rathaus.
Empfehlung
Das kulturelle Potenzial Hallstadts ist damit
sicher noch nicht ausgeschöpft. Vor allem
die anhaltenden Erfolge der Hallstadter
Theatergruppe im Bereich des gesamtfränkischen Mundarttheaters (Erhalt des
Wanderpokal „Theaterpärla“ 2008-2010)
könnten Hallstadt ermuntern, im Bereich
Kleinkunst/ Mundart überregional aktiv zu
werden. Als Aktionen bieten sich beispielsweise an:
• Ausrichtung eines Kleinkunst-MundartFestivals (in Abgrenzung zum Straßenund Varieté-Festival in Bamberg)
• Vermietung geeigneter Räumlichkeiten
(evtl. städtischer Leerstand) an Kleinkunstgruppen aus der Region
Tradition und Brauchtum
Tradition und Brauchtum sind in Hallstadt
noch stark verankert und lebendig. Dazu
gehören u.a. Prozessionen und Wallfahrten, vier Kirchweih-Feste jährlich, Fahnenabordnungen und Trachten. Traditionen
werden gelebt und sind auch im Alltag
sichtbar.
Spezialitäten
Bei den Recherchen wurde als kulturelle
Besonderheit und einzigartige Spezialität
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
40
Hallstadts der „Hutkrapfen“ identifiziert.
Die „Hallstadter Krapfenbäcker“ sind die
Besonderheit der Stadt und nur hier im
Original zu finden.
Auch der Spargel gehört zu den kulinarischen Spezialitäten Hallstadts, wenn auch
dieser sowie der gesamte Gemüseanbau
als regionale Besonderheit zu sehen ist.
Empfehlung
Die vielfältigen Traditionen zu erhalten
wäre auch aus Sicht der Tourismusentwicklung wünschenswert. Sie machen die Stadt
lebendig und lebenswert. Dazu empfiehlt
es sich, die entsprechenden Vereine und
Organisationen mit einzubinden, wenn
es um die touristische Produktentwicklung
geht (siehe auch Kapitel 6 „Umsetzungsstrategie“).
Kulinarische Traditionen und Spezialitäten
haben einen hohen Wiedererkennungswert
und lassen sich leicht in touristische Programme einbauen. Dazu wäre es wichtig,
die Kunst des „Hutkrapfenbackens“ zu erhalten und an nachfolgende Generationen
weiterzugeben. Im Rahmen der Organisation und Bekanntmachung von Stadtführungen sollte der Versuch gestartet werden,
regelmäßig Kurse zum „Hutkrapfenbacken“
anzubieten.
5.2.7.
Sport- und Freizeiteinrichtungen
Hallstadts Sport- und Freizeiteinrichtungen
sind im Wesentlichen von der Vereinsstruktur geprägt. Hier gibt es zahlreiche und
vielfältige Angebote (siehe Stadtbroschüre
und Vereinsführer für Hallstadt und Dörfleins), die über Fußball, Handball, Tennis,
Turnen, Tanz bis hin zu Sportarten wie
Kunstradfahren, Bowling, Angeln und Reiten reichen.
Sport in Hallstadt
41
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Eine wichtige Freizeitbeschäftigung für viele Der Deutsche Alpenverein (DAV) spürt
Hallstadter Jugendliche stellt deren Aktivität diese Entwicklung ganz besonders. Rund
in der Freiwilligen Feuerwehr dar.
830.000 Mitglieder zählt der DAV derzeit,
noch vor zehn Jahren waren es gerade
Für Touristen, Nicht-Hallstadter oder „Ver- einmal 600.000. „Die Leute kommen in
einsmuffel“ haben die Vereinsangebote
Krisenzeiten verstärkt zu uns“, sagt Thomas
nicht dieselbe Relevanz wie für die Bürger Bucher vom DAV. „Wenn man so will, dann
der Stadt. Sport im Verein wird nicht als
sind wir ein echter Krisengewinner.“ (FAZ.
touristische Serviceleistung angeboten und net 11/2010).
eine ein- oder zweimalige Teilnahme ohne
Mitgliedschaft ist meist nicht möglich.
Klettern ist auf dem Weg zum Breitensport.
Immer mehr Frauen und Männer, Kinder
Hierbei zählen vielmehr die öffentlichen
und Jugendliche finden beim Klettersport
Einrichtungen wie das Freibad Hallstadts
Ausgleich und Herausforderung. Die von
(eins der beliebtesten im Landkreis), die
Hallstadt und Bamberg aus nächstgelegeFreegame Anlage „Fun Arena“, Wanderne, großflächige Kletterhalle ist in Nürnund Fahrradwege am Kreuzberg oder die berg zu finden („Climbing Factory“). Der
Shopping-Möglichkeiten in den Gewerbe- Bau einer Kletterhalle wäre nur in Zusamgebieten zum touristisch nutzbaren Freizeit- menarbeit mit der DAV-Sektion Bamberg
angebot.
denkbar. Hallstadt könnte zu deren Finanzierung mit einem geeigneten Grundstück
An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig
beitragen.
die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in
der Innenstadt und die „Erlebbarmachung“
des stadtnahen Mainufers auch im Sinne
der Freizeitkultur für Hallstadt ist.
Zur Bewertung der Freizeitinfrastruktur wird
auch auf die Fachbereiche „Natur und
Landschaft/ Grün- und Freiflächen“ sowie
„Soziale Infrastruktur“ verwiesen.
Bei den Impulsprojekten finden sich mehrere Vorschläge, die in den Bereich Sportund Freizeit fallen. So z.B. IP Klettern, IP
Eislaufen, IP Scheunenprogramm.
Hierbei wird dem Impulsprojekt Klettern
besondere Bedeutung zugemessen, da es
sich beim sogenannten „Sportklettern“ und
„Bouldern“ um Trendsportarten handelt.
„Der einstige Gebirgssport ist durch die
überdachten Erlebniswelten längst auch
in den Städten zu einem Trend geworden.
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Der Blick vom Fuß des Kreuzbergs in den Frankenwald
42
43
6
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Umsetzungsstrategie
6.1. Stärken und Schwächen
Tourismusentwicklung Hallstadt
Schwächen:
• Fehlende Aufenthaltsqualität in der Innenstadt
Die Anforderungen an eine erfolgreiche
• Gastronomie wenig flexibel, teilweise
zukünftige Tourismusentwicklung wurden
erhebliche Qualitätsprobleme
im vorhergehenden Kapitel dargestellt.
• Keine Maßnahmen, um die hohe AnZusammenfassend wird hier nochmals ein
zahl von Gästen in Bamberg und auf
Überblick über die Stärken und Schwächen
den vorbeiführenden Rad- und Wander Stadt in diesem Kontext gegeben:
derwegen auf Hallstadt aufmerksam zu
machen
Stärken:
• Außer einigen Stadtführungen keine
• Hallstadt als südliches Eingangstor zum
speziellen Angebote für Hallstadter und
NP Haßberge
Gäste
(Kreuzweg Kreuzberg, Gastronomie:
• Kaum Multiplikatoreffekt durch TourisBierkeller)
mus
• Radwege (Mainradweg, Weinradweg, • Kaum Tourismusbewusstsein und weSandachse-Radweg)
nig Identifikation der Bürger mit den
• (Wilde) Mainauen und der Fluss selbst
Schönheiten und Potenzialen ihrer
 mögliches Alleinstellungsmerkmal
Stadt und des Umlands
(USP)
• Wenig Servicebereitschaft und touristi• Naturschutzgebiet Börstig (Ureinwohsches Unternehmertum
ner Kreiselwespe)
• Nur 3 Unternehmen der Hotellerie (2
• Städtische Kulturlandschaft: Mühlen
Hotels, 1 Fewo-Betrieb)
und Mühlbach
• Extrem starker Rückgang der Über• Historische Bauwerke (St. Kilian, Kanachtungszahlen seit 2005
pellen, Hagelmarter, Mainschlösschen • Keine Partizipation an den hohen Gäetc.)
stezahlen Bambergs
• Bedeutende und wechselvolle Stadtge- • Keine eigene städtische Tourismusplaschichte Hallstadts (z.B. als Königshof
nung, keine Tourismusorganisation und
zur Zeit Karls des Großen)
-information
• Stadtführungen mit steigender Nachfrage
6.2. Chancen und Risiken
• Prämierte Theatergruppe Hallstadt
(„Theaterpärla“)
Wie in den Kapiteln „5.2.1. Tourismuspla• Hallstadter Spezialitäten (Spargel, Hut- nung und Vernetzung“ und „5.2.4. Beherkrapfen)
bergung und Gastronomie“ deutlich ge• Landwirtschaftsbetriebe in der Stadt/
macht, befindet sich Hallstadt im Moment
Gemüseanbau
aufgrund
• Nähe zum Weltkulturerbe Bamberg
-der Defizite in der Tourismusplanung und
• Steigende Besucherzahlen von Fahr–organisation,
radtouristen auf den tangierenden
-der Defizite bei der touristischen AngebotRadwegen
sentwicklung
-und der Qualitätsprobleme im Bereich
der Gastronomie (teilweise Hotellerie)
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
44
akut in Gefahr, den Anschluss an die
touristische Entwicklung in der Region zu
verpassen und seine eigenen Potenziale
ungenutzt zu lassen.
6.3. Wie kann den genannten
Anforderungen begegnet und wie
können diese erfolgreich umgesetzt werden?
Hallstadts Chance besteht darin, sein Alleinstellungsmerkmal (Fluss, Mainaue, Flößertradition) zu nutzen und zu entwickeln.
Engagierte Bürger sollten aktiv eingebunden werden, um die touristischen Potenziale Hallstadts zum Leben zu erwecken.
Dazu bedarf es zunächst des Aufbaus tragfähiger Tourismusstrukturen.
Untenstehendes Schaubild zeigt den strategischen Ansatz zur Umsetzung einer
erfolgreichen Tourismusentwicklung in
Hallstadt. Es wird dabei davon ausgegangen, dass die beiden Impulsprojekte „IP
Tourismuskoordination“ und „IP Natur- und
Kulturführer Hallstadt“ als erste der Impulsprojekte dieses Bereichs nacheinander
realisiert werden.
Wie in der Bestandaufnahme schon festgehalten wurde, stellen Vertreter des Landkreises und des „Tourismus Haßberge“ drei
Hauptanforderungen an die Stadtverwaltung für eine Tourismusentwicklung deutlich
heraus:
• Zentraler Ansprechpartner für das
Fachthema Tourismus in Hallstadt
• Anlaufstelle im Rathaus als Tourismusinformation
• Bereitstellung von touristischem Informationsmaterial
Mit der Stelle eines Kultur- und Tourismuskoordinators sollen diese Themen
Sport, Freizeit und Erholung
im Organigramm der Stadtverwaltung
verankert werden. Dieser fungiert als die
zentrale Schaltstelle für die touristische
Entwicklung Hallstadts in den nächsten
Jahren.
Die Aufgabenbereiche des Tourismuskoordinators sind aus dem nebenstehenden
Schaubild zu erkennen. Es dreht sich in
erster Linie um Aufgaben wie:
• Erstellung und Pflege von touristischem
Informationsmaterial
• Überregionale Zusammenarbeit und
aktive Vernetzung Hallstadts mit touristi• Entwicklung professioneller touristischer
schen Projekten der Region
Angebote, die sich zur Zusammenar• Marketing, Besuch von tourismusbezobeit
genen Veranstaltungen, Repräsentation
mit dem Landkreis und TKS Bamberg
Hallstadts, Stärkung der Außendareignen.
stellung/ Image Hallstadts (auch nach
innen), Stärkung Internetpräsenz
• Koordination und Information der touristischen Leistungsträger wie Hotellerie,
Gastronomie, Gästeführer
• Pflege und Stärkung der lokalen Kulturszene
• Pflege und Ausbau der Synergien mit
Von Seiten des TKS Bamberg kommt ein
Aufruf hinzu zur:
45
den Kulturangeboten mit dem Oberzentrum und dem Landkreis
• ggf. Mitwirkung am IP „Natur- und Kulturführer Hallstadt“
• Aufbau Tourismusplanung
Der Kultur- und Tourismuskoordinator ist
vorgesehen als Stabstelle zum Bürgermeister. Hier arbeitet dieser nicht nur in enger
Abstimmung mit den entsprechenden
Fachabteilungen, sondern ist auch an den
Stadtrat und dessen Entscheidungen angebunden.
Dieser Teilbereich des Schaubilds (grüner
und roter Kreis) stellt das Herzstück der
Strategie dar, ohne das eine integrierte,
nachhaltige Tourismusentwicklung schwerlich wenn gar nicht möglich ist.
Im oberen Teil, dem gelben Kreis, dockt
das Impulsprojekt „Natur- und Kulturführer Hallstadt“ an, das in erster Linie
der touristischen, kulturellen und freizeitbezogenen Produktentwicklung dient. Dieses
Impulsprojekt wird als Instrument benötigt,
um das Potenzial Hallstadts „freizulegen“,
das es in diesen Bereichen hat.
Hier sollen Hallstadter Bürger mit Hilfe
eines Ausbildungskurses dazu befähigt werden, eigenverantwortlich touristische Produkte zu entwickeln. Neue und vorhandene
Ideen können weitergedacht und umgesetzt
werden. Das bisher fehlende Handwerkszeug soll in dem Kurs vermittelt werden.
Thematische Kursinhalte wie Geschichte,
Traditionen und Brauchtum, Trachten, Architektur, Baustile und Fachwerk, Geologie,
Landschaftskunde, Wetter werden daher
ergänzt durch Lehrinhalte wie Kommunikation, Didaktik, Konfliktmanagement, Haftung und Recht.
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Auf diese Art soll erreicht werden, dass
Hallstadts Stärken genutzt werden und Aktivitäten und Produkte „von innen“ entstehen, anstatt diese von außen aufzusetzen.
Der Kurs soll Hallstadter aller Alterstufen
und Berufs- und Interessengruppen ansprechen und motivieren, sich mit „ihrem“
Thema in die Tourismusentwicklung einzubringen und später gerne als Gästeführer/
in tätig zu sein. Die Ernsthaftigkeit des
Projektes wird unterstützt durch die kostenpflichtige Teilnahme und das Ablegen
einer Prüfung vor einer entsprechenden
Prüfungskommission (IHK, vhs oder vor
ausgesuchten Referenten). Der Kurs würde
von professionellen, externen Anbietern
organisiert und durchgeführt werden, die
vor Ort die geeigneten Referenten für die
Hallstadt-spezifischen Thematiken suchen
und beauftragen.
Als Initiative, die sich auf einer ähnlichen
Idee gründet, können die „Ländlichen
Gästeführer Franken“ genannt werden. In diesem Verein haben sich überregional Gästeführer zusammengeschlossen,
die sich sehen als „Bindeglied zur Landwirtschaft, zu den Dörfern mit ihren Menschen
und Traditionen“. Die touristischen Produkte, die angeboten werden, sind Naturführungen in Franken oder Bauernhofaufenthalte mit Erlebnisaktivitäten. Titel dieser
Produkte sind z.B.:
-“Auf den Spuren einer mittelalterlichen
Handelsstraße“
-“Wie kommt die Ziegenmilch in die Flasche“
-“Von der Aussaat bis zur Ernte „Ja was
wächst denn da?“
-“Spargelzeit-Schlemmerzeit“
-“Erlebniswanderung zu den Auerochsen“
-“Fränkische Kräuter-ver-führung“
Das Amt für Landwirtschaft und Forsten
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
46
(Bamberg) führt dazu eine Qualifizierungsmaßnahme durch. Die Teilnahme an dieser
Qualifizierungsmaßnahme für Hallstadter
Gästeführer wäre sicherlich sinnvoll, hätte
aber bei weitem nicht denselben Effekt wie
die Entwicklung eines eigenständigen „Natur- und Kulturführers Hallstadt“.
Alles ist zusammengefasst unter dem blauen Schirm, der das Ziel trägt, wettbewerbsfähige touristische Produkte zu entwickeln.
Diese sind eingebettet in eine Kultur- und
Freizeitinfrastruktur sowie Organisationsstrukturen, die es ermöglichen, die Produkte im Markt zu positionieren und auf
professioneller Ebene mit dem Landkreis,
der Stadt Bamberg und anderen wichtigen
Partnern zu kooperieren.
Beim Spargelstechen
47
7
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Impulsprojekte
7.1. Räumliche Impulsprojekte
7.2. Nicht räumliche
Impulsprojekte
• IP Caravan und Campen
Aufbau eines erstklassigen CaravanStellplatzes (Planungshilfe für Wohnmobilstellplätze ADAC/ Deutscher Tourismusverband).
• IP Floßhotel
Entwicklung eines Konzeptes, Suche eines
Standortes und Investors und Bau eines
(mobilen) kleinen Floßhotels als besonderes Angebot und Alleinstellungsmerkmal
Hallstadts.
• IP Biergarten in Hallstadt
Modellhafte Sanierung eines derzeit leerstehenden Kellers / Biergartens einschließlich Vermarktung - Temporärer Biergarten
im Georgenhof (Eröffnung war bereits im
Juni 2010).
• IP Klettern
Bau einer Kletterhalle (Indoor/ Outdoor)
im Rahmen der B-Planung Hallstadt-West.
Das Sportklettern zusammen mit dem
Deutschen Alpenverein DAV, Sektion Nordbayern entwickeln und finanzieren.
• IP Eislaufen
Fläche zum Eislaufen im Winter suchen.
• IP Tourist-Informationsstelle
Offizielle Ernennung der Stadtverwaltung
zur Tourist-Informationsstelle, vorab Schulungsveranstaltung für die Counter-Mitarbeiter/innen.
• IP Infotafeln
Verbesserung der Zugänglichkeit der Tourismus-, Freizeit- und Erholungseinrichtungen (Main; Regionales Radwegenetz;
Freizeiteinrichtungen etc.) durch touristische
Hinweis-Beschilderung/ Infotafeln (Gastronomie, Hotellerie, Versorgung, Fahrradwerkstatt) an strategisch wichtigen Stellen
des Mainradwegs sowie Fahrbahnmarkierungen („mobiler Radweg“) zur Innenstadt.
• IP Scheunenprogramm
(siehe auch andere Fachbereiche) Indoor
Abenteuer-Spielplatz und Scheunenkino
(Verein Mobiles Kino e.V. www.mobileskino.
de)
• IP Tourismuskoordination
Schaffung einer Personalstelle in der Stadtverwaltung für die Koordination und Bearbeitung aller tourismusrelevanten Themen
• IP Info-Prospekte
(Faltblätter/ Leporello mit Einsteckhülle) zu
touristischer Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten jeweils mit Weg/Routenbeschreibungen und kulturhistorischer/ naturkundlicher Information bestehend aus:
a) Stadtrundgang (2 Varianten kurz und
lang)
b) Wanderung zum Kreuzberg mit Tempel
(mit Verlängerungsmöglichkeit im NP Haßberge)
c) Spaziergang auf dem Naturlehrpfad
Hallstadt
d) quartals- oder monatsweise Veranstaltungskalender mit Terminen für Stadt- und/
oder Naturführungen, offene Vereinsaktivitäten (z.B. Lauftreff)
e) Öffnungszeiten und Erreichbarkeiten der
Freizeiteinrichtungen
f) ÖPNV Information (Fachbereich Dr. Michel)
• IP Touristischer Stadtplan
mit Einzeichnung der Fernradwege und den
empfohlenen Rad- und Fußgängerrouten
von den Außengebieten zur Innenstadt,
Einzeichnung der Hotellerie/Gastronomie,
der Freizeiteinrichtungen und Gewerbebetriebe der Innenstadt
• IP Ausbildungsprogramm „Kultur- und Naturführer Hallstadt“
Angebot eines einjährigen, berufsbegleitenden Ausbildungskurses zum „Kultur- und
Naturführer Hallstadt“ für Hallstadter Bürger/innen. Evtl. Kooperation mit vhs/ IHK
möglich. Während des Kurses Ausbildung
in allen Hallstadt-relevanten Themen sowie
touristische Angebotsentwicklung mit den
Kursteilnehmern zur zukünftigen Umsetzung
• IP Flößerei
Flößerei auf dem Main bei Hallstadt (Ausstellung begehbares Hallstadter Stück)
Main-Anlegestelle mit Gastronomie.
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Der historische Stadtkern und die ihn umgebende Wohnbebauung
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
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8
Tabellarische Zusammenfassung
der Empfehlungen und MaSSnahmenvorschläge
Tourismusplanung und Vernetzung
Maßnahme
Organisation
Einrichtung einer Stelle „Kultur- und Tourismuskoordination“ in der
Stadtverwaltung
Vernetzung
Verstärkte Zusammenarbeit mit Tourismuskooperation Landkreis und
Stadt Bamberg sowie allen anderen Partnern
Information/Service,
Marketing/Werbung
Marketing
Maßnahme
Vernetzung mit Partnern, die bereits ein professionelles Marketing betreiben. Partizipation an deren Kommunikationswegen.
Eine PP-Präsentation zu touristischen Stärken Hallstadts erstellen für
potentielle Partner
Tourismusinformationsstelle
Einrichtung einer Tourist-Info im Bürgerbüro der Stadtverwaltung
à siehe Impulsprojekte
Gästeinformationen
Erstellung touristischer Informationsmaterialien wie Stadtplan mit Rundgängen, Wanderkarte etc. à siehe Impulsprojekte
Veranstaltungs-Kalender
Internet-Veranstaltungskalender anderer Organisationen nutzen, z.B.
Haßberge Tourismus, Stadt Bamberg
Internet
Hallstadt Internetauftritt zur touristischen Gästeinformation nutzen:
Praktische Tipps integrieren zu Öffnungszeiten, Standorten, Erreichbarkeit
von Wanderwegen, Routenvorschlägen, Anfahrtswegen, Busfahrplänen,
Stadtführungsmöglichkeiten, besondere kulturelle Events, Ansprechpartner mit Telefonnummern etc.
Prospektwerbung
Bessere Positionierung Hallstadts in Broschüren z.B. Tourismusverband
Franken, Flussparadies Franken, Stadtwerke Bamberg
Anzeigenwerbung
Im Verbund mit Leistungsträgern, Verbänden
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Hallstadt in Magazinen zum Thema Wandern, Radfahren (z.B. „Wanderjournal Franken“) oder in regionalen Tageszeitungen etc. platzieren.
Einladung von Journalisten zu tourismusrelevanten Themen
Messen
Teilnahme im Verbund mit Landkreis oder Bamberg, kleinere regionale
Messen besuchen (z.B. 2-tägige „franken aktiv & vital“), in Zusammenarbeit mit Hotellerie/ Gastronomie besteht.
Konkurrenz
Touristischen Aktivitäten und Strukturen der Landkreis-Gemeinden
erkunden. Welche Angebote für Wanderer, Radler, Kanu-Fahrer etc.
kommen gut an? Nicht nur Konkurrenzanalyse, sondern auch Potenziale
zu gemeinsamen Aktionen ausloten
Alleinstellungsmerkmal
Touristisches Alleinstellungsmerkmal Hallstadts herausarbeiten, Schwerpunkt auf natürlichen Aspekten und Aktivitäten, Kultur als Ergänzung
An- und Abreise, Mobilität vor Ort
Maßnahme
Beschilderung für Radfahrer
Hinweisschilder von den Fernradwegen zur Innenstadt und Infotafeln auf
den Radwegen (siehe Impulsprojekte)
Beschilderung der Sehenswürdigkeiten
Hinweisschilder in der Innenstadt zu den historischen und kulturellen
Sehenswürdigkeiten, Informationsstationen an den Objekten
Beschilderung für Spaziergänger und
Wanderer
Schilderleitsystem von der Innenstadt zum Mainufer und nach Dörfleins
zum Eingang Naturpark, Infotafel mit Wanderrouten und Zeitangaben in
der Innenstadt positionieren
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TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
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Beherbergung und Gastronomie
Maßnahme
Erhöhung Anzahl der Beherbergungsbetriebe
-Ergänzung im Preis-Leistungsbereich gemütliche, stilvolle „Bed & Breakfast“ Zimmer
-moderate Angebotserweiterung Ferienwohnungen
-Betrieb eines einfach ausgestattetes Unterkunftshauses zur Abschöpfung
Überlauf Jugendherberge Bamberg
Qualitätssteigerung in Hotellerie und
Gastronomie
Zu einem „Runden Tisch“ der Hotel- und Gastwirte in der Innenstadt
einladen (einige Termine mit externer Moderation, später dann als
Selbstläufer)
Öffnungszeiten
Absprachen treffen zu Ruhetagen, Öffnungszeiten und Küchenzeiten, so
dass in der Innenstadt immer ein servicebereiter Gastronomiebetrieb zu
finden ist.
Information, Servicebereitschaft
Weitergabe des „Service Ratgebers Franken“ an Hotel- und Gaststättenbetriebe
Information, Servicebereitschaft
Information und Weiterbildung des Hotelpersonals „in Sachen Hallstadt
und Umgebung“
Weiterbildung Servicebereitschaft und
Verbesserung der Produkte
Qualitätsoffensive des Tourismusverband Franken unterstützen und die
Weiterbildungsmöglichkeiten in Kursen und Workshops der Fränkischen
Tourismusakademie FTA propagieren.
Kooperation Gastronomie - Landwirtschaft
Einladung der Landwirte zum „Runden Tisch“, Bekanntmachung von
Programmen wie „Vom Bauern direkt weil’s besser schmeckt!“ in Zusammenarbeit mit Naturpark Haßberge.
Natürliche Attraktionen
Maßnahme
Hallstadt als südliches Eingangstor des
Naturparks bekannter machen und stärker
als Partner des Naturparks positionieren
Intensivierung der Zusammenarbeit Naturpark Haßberge und Tourismus
Haßberge sowie Bamberg TKS
Rundwege und Fahrradtouren ab Dörfleins
bekannter machen
Vorhandenes Informationsmaterial des Naturparks Haßberge und Tourismus Haßberge nutzen. Z.B. Broschüren und Karten „Haßberge ...das
Radwanderland“, „24 erlebnisreiche Rundwanderungen“, „Barrierefreie Naturerlebnisangebote, „Der Rennweg“, diese Materialien in den
Hotels und Gaststätten auslegen (Verknüpfung Runder Tisch Hotel- und
Gastwirte)
Neue Hallstadter „Produkte“ im Naturpark
entwickeln
Ausbildungslehrgang „Natur- und Kulturführer Hallstadt“ anbieten und
umsetzten (geführte Wanderungen, geführten Fahrradtouren, Naturbeobachtungstouren (Kreiselwespe Börstig), kultur- und naturverbindende
Aktivitäten etc.), siehe Impulsprojekte
Hallstadt als Teil des Jakobsweges bekannter machen
Zusammenarbeit mit Tourismusinfo Bamberg TKS und Halbtagesausflug
zum Kreuzberg mit Führung über den Kreuzweg und zum Tempel anbieten (über Verein St. Kilian oder Stadtführer), Mittagessen in Dörfleins
oder Hallstadt einschließen
Hallstadt als Zentrumsfunktion des
„7-Flüsse-Wanderweges“
Entwicklung des Wanderweges durch Flussparadies Franken e.V. aktiv
begleiten
Entwicklung und Vermarktung von geeigneten Aktivitäten am Fluss und in den
Mainauen
-Ausbildungslehrgang „Natur- und Kulturführer Hallstadt“ anbieten und
umsetzten, siehe Impulsprojekte
-Kooperation mit Naturschutz- und Umweltorganisationen, Angebot von
Naturbeobachtungsführungen
Information Flößertradition
Ausführliche Recherchen durchführen zur Flößertradition in Hallstadt,
Analyse der bereits bestehenden Flößeraktivitäten (Floßfahrten, Floßmuseum) in anderen Gemeinden
Neues touristisches Produkt der Flößerei
auf dem Main entwickeln
Zusammenarbeit mit Tourismusverband Franken, anderen Gemeinden
und Floßvereinen prüfen
Floßhotel
Durchführbarkeitsstudie
S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
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Kulturelle Attraktionen
Maßnahme
Sichtbarmachung der Geschichte und
Kultur
-Modellbau des Königshofes auf dem Marktplatz bei derNeugestaltung
der Innenstadt berücksichtigen
-Ausstellung der in Hallstadt ausgegrabenen prähistorischen Funde
-Aufbereitung und Darstellung der frühen und zeitgenössischen Geschichte Hallstadts im Heimatmuseum
-Ausarbeitung eines historischen Stadtspaziergangs mit Informationsstationen (in Zusammenarbeit mit Künstlern der Region)
-Stärkere Kooperation Hoteliers – Stadtführer
-Steigerung des Terminangebotes für Stadtführungen für Hallstadter
Bürger und andere Interessierte
Erhaltung der Mühlen und des „Wassers in
der Stadt“
-Wiederbelebung des Mühlbauernfests
-Themenstadtführung zu Mühlen
Theater/ Kleinkunst
-Ausrichtung eines Kleinkunst-Mundart-Festivals (in Abgrenzung zum
Straßen- und Varieté-Festival in Bamberg)
-Vermietung geeigneter Räumlichkeiten (evtl. städtischer Leerstand) an
Kleinkunstgruppen aus der Region
Erhalt von Tradition und Brauchtum,
Spezialitäten
-Einbindung von Vereine und Organisationen bei touristische Produktentwicklung
-regelmäßige Kurse zum „Hutkrapfenbacken“ im Rahmen von Stadtführungen anbieten
S t a d t H a lls t a d t - I nteg ri ertes Sta d ten twic k lungsk onzept
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
52
9. Quellen
Begehungen und Interviews:
- Begehung zu Fuß und per Auto: Innenstadt, wildes Mainufer in Dörfleins, Dillers-Keller und Rabenhorst, Mainschlösschen, Kreuzberg mit Kreuzweg, Dörfleins
mit Weiher, Säugries, Gewerbegebiet
Laubanger, Bahnhof, Freibad, FreegameAnlage, etc.
Führung durch 2. Bürgermeister Herr
Wolf
- Begehung Heimatmuseum, Bürgerhaus,
Fischergasse, Bachgasse u.a.
mit Bauamtsleiter Herr Faulstich
- Begehung Mainufer, Mainbrücke bis
Steinlachen, Kleingärten, Bahnhofstraße,
St. Kilian, St. Anna
- Interviews Stadträtinnen Frau Büttner als
Stadtführerin und Frau Birk als Agenda21
Vertreterin
- Interview Herr Winter, Hotel Goldener
Adler
- Interview Frau Reitberger, Hotel Frankenland
- Interview Frau und Herr Friedmann, Fewo
Kiliansblick
- Interviews Hr. Zirkel,
- Interview Fr. Bönisch
- Telefonate Herr Seufert, GF Naturpark
Haßberge
- Telefonat Frau Schuller, Tourismus-Information Haßberge
- Besuch diverser Gaststätten
- Stippvisite Bamberg mit Bahnhof, Altstadtgassen, Dom, Gastronomiebeispiel
Integriertes Fachgespräch
mit Vertretern:
- Tourismusverband Franken e.V.
- Regierung von Oberfranken
- Landratsamt Bamberg
- Bamberg Tourismus & Kongress Service
- Naturpark Haßberge
- Tourist-Information Haßberge
- Hotel Frankenland
- Flussparadies Franken e.V.
- Bund Naturschutz
Gesichtete Materialien:
- Ortsanalyse Frau Büttner
- Hotelprospekt Hotel-Restaurant Frankenland
- Hotelprospekt Hotel Country Inn****Hotel
Goldener Adler, Historisches Restaurant
und Family Fitness Flyer
- „Die Kreiselwespe im Naturschutzgebiet Direktverkauf in Hallstadt
„Börstig bei Hallstadt“, Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg e.V. und
Landratsamt Bamberg
- „Weinradweg am Main“, Flussparadies
Franken e.V.
- „Bayerns UrEinwohner, DVL Deutscher
Verband für Landschaftspflege
- Broschüre Vereinsführer für Hallstadt und
Dörfleins
- Broschüre „Gewerbeverein Hallstadt
- „Hallstadt Magazin“, Amtsblätter
08/2009 bis 09/2010
- „Hallstadt-Stadt Information“ 2009
- Stadtplan Hallstadt, 15. Auflage, StädteVerlag
- „Radwandern rund um Bamberg“, Verlag
Fränkischer Tag
- Einladungs-Postkarten „Ausstellung zur
Hochwasser-Katastrophe von 1967“
und zur Wiedereinweihung des sanierten
Kreuzwegs am Kreuzberg
- „Wandern und Fahren“, Stadtwerke Bamberg
- Terminkalender Sport- und Kulturring
Hallstadt, August 2009-Januar 2010
- Broschüre „Bürgerhaus Hallstadt“
- Broschüre „Rathaussanierung Hallstadt“
- „Kultur Bamberg“, Veranstaltungskalender für Stadt und Landkreis Bamberg,
09/09
- „Tag des offenen Denkmals“, Veranstaltungen im Landkreis Bamberg 2009
- „Aktuelle Architektur in Oberfranken“
Ausstellungskatalog zur Ausstellung
09/09
- Regionalvermarkter Verzeichnis, Lokale
Agenda 21 Hallstadt, Arbeitskreis Ver-
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kehr- und Regionalvermarktung, Ausgabe
2, 10/08
- Verkaufsstellen „Hier erhalten Sie Ausgezeichnetes aus der Region Bamberg“,
Broschüre Stadt Bamberg und Landkreis
Bamberg
- „Willkommen im Paradies!“, Landkreis
Bamberg Tourismus
- „Hallstadt, Partnerstadt von Lempdes“
- Rad- und Wanderkarte Nördliche Fränkische Schweiz, Kompass-Verlag
Gesichtete Materialien Herausgeber Naturpark Haßberge:
- „Haßberge – Natur trifft Kultur“, Ferienkatalog 2009
- „Haßberge – Natur trifft Kultur“, Ferienkatalog 2010
- „Haßberge und nördl. Steigerwald... das
Radwanderland – Die schönsten RadRundtouren und –Fernwege“
- „Sehenswertes im Naturpark Haßberge
- Der Naturpark Haßberge von seiner
schönsten Seite“
- „Haßberge Land der Burgen, Schlösser
und Ruinen – Burgen- und SchlösserWanderweg“
- „Haßberge – Friedrich Rückert Wanderweg“
- „Haßberge und nördl. Steigerwald – Veranstaltungen 2010 – Feste, Konzerte,
Märkte, Führungen“
- „Haßberge – Barrierefreie Naturerlebnisangebote“
- „Symbole von Macht und Vergänglichkeit
- Burgenkundlicher Lehrpfad Haßberge“
- „Haßberge – 24 erlebnisreiche Rundwanderungen“
- „Haßberge – Der Grenzgänger“
- „Haßberge – Auf dem Sagenpfad durch
das Lichtensteiner Felsenlabyrinth“
- „Haßberge – Stein-Erlebnispfad um den
Zeilberg“
- „Haßberge – wandern auf historischen
Spuren – Der Rennweg“
S t a d t Ha l l s t a d t - In t eg r i er t es S t a dte n twi c kl un g s ko n z e p t
TOURISMUS SPORT FREIZEIT KULTUR
Gesichtete Internetseiten
zu Hallstadt:
- www.flussparadies-franken.de
- www.bayerns-ureinwohner.de
- www.hallstadt.de
- www.stadtwerke-bamberg.de
- www.bamberg.info
- www.frankentipps.de
- www.kultur.bamberg.de
- www.hassberge-tourismus.de
- www.hassberge.de
- www.frankentourismus.de
- www.mainradweg.com
- www.sandachse-radweg.de
- www.regnitzradweg.de
- www.landkreis-bamberg.de
- www.abenteuer-bamberg.de
- www.oberhaid.de
Weitere Quellen:
-39. ReiseAnalyse RA 2009, FUR (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen
e.V.; Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie)
-Destinet Delphi 2009, DTV Deutscher
Tourismusverband
-„Wirtschaftsfaktor Tourismus in Franken“
Studie zur Struktur und ökonomischen
Bedeutung, Deutsches wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr an
der Universität München (dwif-Consulting
GmbH)
-Geschäftsbericht 2009 Tourismusverband
Franken e.V.
-Touristisches Entwicklungskonzept Gemeinde Moormerland
- www.wanderbares-deutschland.de
- www.transromanica.com
- www.adfc-bayern.de
- www.mainaue.de
- www.minimundus-bodensee.de
- www.velociped.de
- www.bettundbike.de
Herausgeber:
STADT HALLSTADT
RATHAUS
MARKTPLATZ 2
96103 HALLSTADT
Fachgutachten
TOURISMUS | SPORT | FREIZEIT | KULTUR
Verfasserin
Birgit Rettig
Sauwiese 6
82234 Weßling
Photos und Luftbilder
Eigene Photos
Klaus Leidorf, Buch am Erlbach
Andrea Müller, Hallstadt
Büro für Städtebau und Freiraumplanung, München
Kontaktadresse:
Büro für Städtebau und Freiraumplanung, München
Liebigstraße 39 *Gartenhaus*
D 80538 München
T+F: 089.2283277
[email protected]
staedtebau-und-freiraumplanung.de
Auflage: 30 Exemplare
Stand: 20. Oktober 2010