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Nr. 42 I Dezember 2012 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte www.kgcci.com I www.osec.ch Personalmanagement J 7 8 Konjunktur Verwaltungsstadt Sejong City 7 J 8 5 Recht Körperschaftsteuergesetz A 2 3 4 6 7 8 9 Konjunktur Elektronikindustrie 2013 10 J Q K ,_WSVYPUN 3PML -\SÄSSPUN Dreams Seven billion people already live on our planet, and the number is growing by 220,000 every day. How can we provide food for more and more people without damaging the environment? How can we improve everyone’s health and prevent diseases? How can we develop new materials to help us conserve resources? To provide better answers to these questions, research is under way in Bayer's three subgroups: HealthCare, CropScience and MaterialScience. Fields in which Bayer is already a global leader – and whose importance to the future of humankind grows by the day. www.bayer.com www.facebook.com/Bayer Kommentar Personalmanagement Employees as well as superiors find themselves in complex situations when they have to work in a cross-cultural environment. The superior has to select and guide employees, whose background and qualification he can understand only to a limited extend. The other way around, even well performing employees can find themselves in situations in which their work is not understood by their superior. Mitarbeiter wie Vorgesetzte finden sich in der Zusammenarbeit über kulturelle Grenzen hinweg zwangsläufig in einer komplexen Situation wieder. Der Vorgesetzte ist gefordert sich für Mitarbeiter zu entscheiden und sie zu führen, wobei er deren Hintergrund und Qualifikation nur begrenzt erfassen kann. Umgekehrt kann sich der Mitarbeiter auch bei besten Arbeitsergebnissen in einer Situation wiederfinden, in der er vom Vorgesetzten schlicht nicht verstanden wird. Führungskräfte und Mitarbeiter wissen unendlich viele Geschichten zu erzählen, die aus der Unwissenheit und den Missverständnissen einer fremden Umgebung resultieren. Solche Geschichten sind zwar durchaus unterhaltsam. Dennoch wissen alle Verantwortlichen, dass gerade die Vermeidung dieser Ereignisse wesentliche Parameter zur Steigerung der operativen Effizienz der Unternehmen sind. Ein wichtiges positives Element zur Verbesserung der Kommunikation im Gastland Korea sind die gemeinsamen Kenntnisse der englischen Sprache. Ein Fortschritt ist dies bezüglich insbesondere bei der jüngeren Generation deutlich erlernbar. Im Bezug auf unser aktuelles KORUMThema leisten die Kammer selbst und vor allem auch das Netzwerk unter den Kammer-Mitgliedern wichtige Hilfestellungen. Mitgliedsfirmen, in den Bereichen Beratung und Coaching, bieten darüber hinaus ihre Dienstleistungen an. Friedrich Stockinger Präsident Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Managers and employees can tell endless stories that result out of ignorance and misunderstandings in a foreign working environment. Those stories might be quite entertaining but nevertheless all concerned know that the prevention of such occurrences is the key parameter to improve the operational efficiency of a firm. An important positive element to improve the communication in the host country Korea is the clear progress among the younger generation to communicate in English. Related to our current KORUM topic, the chamber and foremost the chamber member network provides important assistance. In addition, member companies offer their services related to these topics by consulting and coaching firms. KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 3 at KORUM Personalmanagement Korea I Unternehmen I Märkte 8 Kompakt Kommentar Personalmanagement 3 Kompakt Lohn- und Lohnnebenkosten 8 Jobsicherheit und Unternehmenskultur sind in Korea zentral 13 Korea's Great Natural Resource 14 European Employee Management 16 Konjunktur Korea baut Verwaltungsstadt in Sejong City 17 Südkoreas Elektronikbranche rechnet 2013 mit besseren Geschäften 19 Korea zählt heute in Asien zu den Ländern mit dem höchsten Lohnniveau und verfügt über ausreichend hoch qualifizierte Fachkräfte. Trotz des hohen Lohnniveaus schwanken die Gehälter im Einzelfall sehr stark. 19 Konjunktur Kontrakte Corporation Tax Law 22 KORUM – Schweizer Seiten The battle of Korean talents – Internationals vs. Locals 24 Nach einer Zeit der Stagnation nimmt die koreanische Elektronikbranche langsam wieder Fahrt auf. Vor allem für Halbleiter und Bildschirme wird für 2013 ein deutliches Umsatzplus prognostiziert. The importance of outsourcing as part of strategic 25 human resources management 22 Kontrakte Kontakte Contacts 26 New Members 27 Upcoming 27 Korea Life Der südkoreanische Film als Spiegel der Gesellschaft 29 Im koreanischen Geschäftsleben herrscht eine ausgeprägte Geschenkkultur. Der Fachbeitragt von Mino Han gibt Aufschluss darüber, welche steuerrechtlichen Konsequenten aus Geschäftsgeschenken resultieren. KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 7 Kompakt Lohn- und Lohnnebenkosten Gut ausgebildete Arbeitskräfte Hohe Lohnkosten Frank Robaschik Already quite some time ago, Korea has ceased to be a low-cost production location. After Japan, it has one of the highest labor costs in Asia. In addition to the salaries, ancillary wage costs have also been on the rise. On average, Korean employees are well educated, and quantitatively there has been sufficient supply of skilled labor. Despite a overall low level of organization of workers, labor unions are very strong. Allgemeines zum Arbeitsmarkt Eines der wichtigsten Merkmale des koreanischen Arbeitsmarkts ist der starke Gegensatz zwischen regulär und nicht-regulär Beschäftigten. Regulär eingestellte Arbeitnehmer genießen vor allem einen hohen Schutz des Arbeitsplatzes. Um dennoch flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren zu können, greifen die Unternehmen stark auf weniger abgesicherte und schlechter bezahlte nicht-regulär Beschäftigte zurück. Im März 2012 betraf dies jeden dritten Arbeitnehmer. Die offizielle Arbeitslosenquote verbleibt mit 3,0% (Stand: August 2012) auf dem gleichen niedrigem Niveau wie im Vorjahr. Sie spiegelt jedoch die wahren Verhältnisse des Arbeitsmarktes nicht wider. Unter Einbeziehung der nicht-regulär Beschäftigten und der nicht gemeldeten Arbeitslosen dürfte die "echte" Arbeitslosenquote deutlich höher als die offizielle ausgewiesene Rate sein. Nach wie vor überdurchschnittlich hoch ist die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen im Alter von 15 bis 29 Jahren (August 2012: 6,4%). Problematisch ist auch, dass Korea auf die rapide Alterung seiner Gesellschaft bisher nur sehr ungenügend vorbereitet ist: Der Anteil berufstätiger Frauen ist unverhältnismäßig niedrig (2011: 49,7%). Außerdem gehen viele Arbeitnehmer bereits im Alter von unter 60 Jahren in den Ruhestand. Trotz eines insgesamt geringen Organisationsgrads der Arbeitnehmer (2011: 10,1%) sind Gewerkschaften in Korea sehr stark. 8 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Zumeist handelt es sich Betriebsgewerkschaften. Landesweit arbeitende Organisationen gibt es unter anderem bei Metallarbeitern und im Gesundheitssektor. Zwar beschreiben Landeskenner das Verhalten der Gewerkschaften als vielfach "konjunkturbewusst". Dennoch sind immer wieder irrationale Aktivitäten zu beobachten. Streiks sind immer noch recht häufig. 2011 wurden offiziell insgesamt 65 (2010: 86) Streiks und Aussperrungen gezählt. Dabei fielen 429.000 Tage aus. Ein Jahr zuvor waren es 511.000 Tage. Koreanische Arbeitskräfte sind im Durchschnitt gut ausgebildet. Gerade die Absolventen der führenden Hochschulen verfügen im Regelfall über eine breite und solide the- oretische Ausbildungsgrundlage. Nach unten lässt das Niveau allerdings nach. Die Vermittlung der praktischen Fähigkeiten erfolgt im Regelfall im Betrieb. Rein quantitativ stehen auf dem Arbeitsmarkt im Allgemeinen bisher genügend qualifizierte Kräfte zur Verfügung. Personelle Engpässe sind allerdings in einzelnen Fällen, so beispielsweise nach Erfahrungen der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer bei englisch sprechenden Verkaufsingenieuren mit zwei- bis dreijähriger Berufserfahrung, denkbar. Außerdem kann es vor allem außerhalb Seouls hier und da schwierig sein, Arbeitskräfte mit guten englischen Sprachkenntnissen zu finden. Nach Angaben des Korea Employment Information Service finden sich auch in der chemischen Industrie nur wenige Bewerber für offene Stellen. Für einfache Tätigkeiten sind koreanische Arbeitskräfte oft zu teuer. Deshalb wurde Allgemeine Arbeitsmarktdaten 2011 Bevölkerung (in Mio.) 49,8 Erwerbspersonen (Bevölkerung älter als 15 und jünger als 65 Jahre) (in Mio.) 36,4 Erwerbstätige (in Mio.) 24,2 Arbeitslosenquote, offizielle (in %) 3,4 1) Analphabetenquote (in %) 1,7 Anteil der Beschäftigten mit College-, Universitäts- oder Graduate-School-Abschluss (in %) 40,0 Durchschnittliche Wochenarbeitszeit (in Stunden) 41,6 2) 1) Stand: 2008 2) für alle Arbeitnehmer, regulär Beschäftigte hatten eine durchschnittliche Arbeitszeit von 43,9 Stunden pro Woche Quellen: Statistics Korea; Ministry of Labor and Employment Entwicklung der durchschnittlichen Bruttomonatslöhne regulär Beschäftigter nominal (in 1.000 Won) nominal (in Euro) 2) reale Veränd. ggü. Vorjahr (in %) 2008 2.802 1.745 -0,2 2009 2.863 1.615 -0,5 1) 2010 3.047 1.989 3,4 2011 3.019 1.959 -4,7 1) für Unternehmen mit fünf oder mehr Beschäftigten, inklusive Boni 2) Jahresdurchschnittliche Wechselkurse (Won pro Euro): 2008: 1.606; 2009: 1.773; 2010: 1.532; 2011: 1.541 Quellen: Ministry of Employment and Labor; Korea Labor Institute Kompakt 2004 ein "Employment Permit System" eingeführt, das sich 2012 an Staatsangehörige aus fünfzehn Ländern, darunter der VR China, den Philippinen, Vietnam und der Mongolei, richtet. Sie erhalten eine Arbeitserlaubnis für drei Jahre. Diese kann nochmals um 22 Monate verlängert werden. Formell genießen sie die gleichen Rechte wie koreanische Arbeitskräfte. So gelten etwa Mindestlöhne. Tatsächlich aber dürften sie unter erheblichem Lohndruck stehen, vor allem, wenn sie in kleineren Unternehmen arbeiten, deren Strukturen weniger transparent als die der Großunternehmen sind. Private Personalvermittlungsunternehmen helfen bei der Suche nach geeigneten Arbeitskräften. Die Qualität der Agenturen ist allerdings sehr unterschiedlich, zumal es keine Zulassungsverfahren gibt. Große Unternehmen sind beispielsweise Incruit, JobKorea und Saramin (nur Internet; Gebühren für Mitglieder). Die Sätze bei Headhuntern richten sich nach der Qualifikation der zu vermittelnden Arbeitskraft. Drei bis sechs Monatsgehälter plus Grundgebühren sind die Regel. Im Vergleich zu Deutschland wechseln Südkoreaner häufiger das Unternehmen. Nach einer Studie des National Assembly Budget Office taten sie das 2010 im Schnitt alle fünf Jahre (zum Vergleich Deutschland: mehr als 11 Jahre). Vor allem im ersten Jahr aber auch noch im zweiten und dritten Jahr im Unternehmen entscheiden sich demnach viele für einen Wechsel. Löhne und Gehälter Korea ist schon lange kein preiswerter Standort mehr. Nach Japan hat das Land in Asien mit die höchsten Arbeitskosten, auch wenn 2008 und 2009 der schwache Won im internationalen Vergleich Entlastung verschaffte. Die Lohnnebenkosten sind gewachsen, da mit dem zunehmenden Lebensstandard der Ausbau der Sozialversicherungssysteme einhergeht. Das Lohnsystem ist sehr komplex und unübersichtlich. Besonders die Vielzahl an Boni und Zulagen macht es schwer, die effektive Durchschnittliche Bruttomonatslöhne 1) nach Regionen Landesdurchschnitt Seoul Ulsan South Jeolla South Chungcheong Daejon Gyeonggi North Gyeongsang South Gyeongsang Incheon Busan North Jeolla North Chungcheong Gangwon Gwangju Daegu Jeju April 2011 (in 1.000 Won) 2.487 2.921 2.822 2.557 2.488 2.487 2.468 2.440 2.437 2.411 2.356 2.307 2.300 2.243 2.226 2.165 2.033 Veränd. (in %) 2) 3,4 5,3 11,0 1,5 4,1 3,0 2,3 1,9 5,4 5,3 3,5 6,7 0,8 1,0 3,1 2,6 2,8 April 2011 (in Euro) 1.614 1.896 1.831 1.659 1.615 1.614 1.602 1.583 1.581 1.565 1.529 1.497 1.493 1.456 1.445 1.405 1.319 1) Gehalt und Zahlungen für Überstunden, ohne Boni 2) nominal gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat Quelle: Ministry of Labor and Employment Durchschnittliche Bruttomonatslöhne nach Branchen 1) Gesamt Bergbau Verarbeitendes Gewerbe, darunter .Nahrungsmittelindustrie .Textilindustrie .Chemische Industrie .Gummi- und Kunststoffindustrie .Maschinenbau .Elektronik, Kommunikationstechnik .Kfz-Industrie Gas, Wasser, Elektrizität Bauwirtschaft Handel Hotel und Gastronomie Transport Information und Telekommunikation Finanzwesen, Banken, Versicherungen Immobilienbranche Bildungswesen Gesundheits-/Sozialwesen 2011 Veränd. (in %) 2) (in 1.000 Won) 2.915 4,7% 3.169 4,5% 2.927 5,5% 2.080 -3,2% 2.090 0,8% 3.171 -2,5% 2.346 -1,2% 2.896 14,3% 3.309 -3,5% 3.503 8,9% 5.066 3,9% 2.820 5,1% 2.763 2,4% 1.801 5,0% 2.622 10,1% 3.654 2,2% 4.553 7,3% 2.003 6,0% 3.273 7,2% 2.386 -1,4% 2011 (in Euro) 3) 1.892 2.057 1.900 1.350 1.357 2.058 1.522 1.879 2.147 2.273 3.287 1.830 1.793 1.169 1.701 2.371 2.955 1.300 2.124 1.548 1) regulär Beschäftigte in Unternehmen mit fünf oder mehr Beschäftigten inklusive Boni, Gehalt des Monats Juni 2011, Boni von 2010 2) nominal gegenüber dem Vorjahr 3) jahresdurchschnittlicher Wechselkurs (Won pro Euro): 1.541 Quelle: Ministry of Labor and Employment Lohnhöhe zu ermitteln. Zudem sind die meisten Gewerkschaften, die zu Tarifverhandlungen und Gehaltsabschlüssen autorisiert sind, nur auf Betriebsebene aktiv. Daher sind unter Umständen je nach Unternehmen sehr unterschiedliche Vergütungsniveaus anzutreffen. Traditionell basiert das Entlohnungssystem in KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 9 Kompakt Korea auf dem Senioritätsprinzip. Je länger ein Arbeitnehmer der Firma angehört, desto höher steigt er in der Hierarchie und verdient entsprechend auch mehr. Leistungskriterien spielen aber bei der Entlohnung auch in koreanischen Betrieben eine zunehmend wichtige Rolle. Ausländische Unternehmen haben fast durchweg leistungsbezogene Lohn- und Gehaltssysteme. Die Gehaltsunterschiede sind nach Geschlecht, Ausbildung, Tätigkeit und Unternehmensgröße beträchtlich. Regulär beschäftigte Frauen erhielten 2011 im Durchschnitt inklusive Boni monatlich 2,06 Mio. Won. Dies waren lediglich 64% des Niveaus, das männliche Arbeitnehmer bekamen. Sie haben auch deutlich geringere Beförderungsmöglichkeiten als Männer. Das Monatsgehalt von Universitätsabsolventen belief sich im Schnitt auf 3,39 Mio. Won. Bei High-School-Abgänger waren es nur 2,36 Mio. Won. Einfachen Montagearbeiter erhielten mit 2,63 Mio. Won etwa 87,5% des Einkommens eines durchschnittlichen Büroangestellten (3 Mio. Won). In kleinen Firmen mit bis zu vier Mitarbeitern erhielten regulär Beschäftigte inklusive Boni monatlich 1,76 Mio. Won. Bei Unternehmen mit fünf bis 29 Angestellten waren es bereits 2,46 Mio. Won. Mittelgroße Firmen mit 30 bis 299 Mitarbeitern zahlten 2,98 Mio. Won. Bei Großunternehmen mit 300 und mehr Mitarbeitern sind die Löhne mit 4,44 Mio. Won erheblich höher. Nicht-regulär Beschäftigte bekommen weniger als die Hälfte des Monatslohns regulär Beschäftigter. Ihr durchschnittlicher Stundenlohn lag 2011 mit rund 9.200 Won pro Stunde bei 71% des Lohnes regulär Beschäftigter. Zudem erhalten sie fast keine Boni und nur wenige Zahlungen für Überstunden. Dennoch gibt es auch hier erhebliche Unterschiede nach Unternehmensgröße. Nach offiziellen Angaben erhielten nicht-regulär Beschäftigte in Firmen mit 300 und mehr Mitarbeitern mit monatlich 1,87 Mio. Won im Schnitt mehr als regulär Beschäftigte in Firmen mit bis zu vier Mitarbeitern. Regional werden in Seoul und in der Indus- 10 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Durchschnittliche Gehälter in deutschen Unternehmen 2012 nach Tätigkeiten Tätigkeitsbereich Geschäftsführung Verkäufer mit Erfahrung Finanzen Assistenz der Geschäftsführung Buchhaltung, Standard Techniker mit Erfahrung Techniker, Anfänger Fahrer Monatsgehalt 14,15 6,80 5,83 3,22 3,05 4,85 3,30 3,00 in Mio. Won Bonus (2011) 34,25 10,00 7,45 4,40 4,50 6,00 4,50 5,10 Quelle: Salary Survey 2012 der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer (Februar 2012) Eckdaten zur Arbeitsproduktivität in Korea im internationalen Vergleich 2011 Land Korea Japan Deutschland Frankreich Österreich Schweiz USA Durchschnittl. Arbeitsstunden pro Jahr u. Beschäftigtem 2.193 1.728 1.411 1.475 1.599 1.593 1.787 BIP pro Arbeitsstunde (in USD) 28,3 39,8 55,3 57,7 51,4 51,7 60,3 BIP pro Arbeitsstunde (USA = 100) 47,0 65,9 91,6 95,7 85,3 85,7 100,0 Quelle: OECD triestadt Ulsan im Durchschnitt die höchsten Löhne gezahlt. In der Grundtendenz wird sich hieran in den kommenden Jahren nicht sehr viel ändern. Dahinter folgt eine ganze Reihe von Provinzen mit nicht so großen Unterschieden in der Entlohnung. Dennoch werden bereits in der um Seoul liegenden Provinz Gyeonggi oder in der Stadt Incheon bei Seoul um mehr als ein Sechstel geringere Löhne gezahlt als in der Hauptstadt. In der zweitgrößten Stadt des Landes Busan ist es fast ein Fünftel weniger. Am unteren Ende der Skala befindet sich die Insel Jeju. Schlusslicht auf dem Festland war 2011 die Stadt Daegu. gegenüber dem Vorjahr bei regulär Beschäftigten. Der Hauptgrund dafür waren deutlich geringere Boni (nominal -19,3%) wegen unsicher Wirtschaftsaussichten zum Ende des Jahres. Auch die Zahlungen für Überstunden schrumpften um 8,4% während die vertraglich vereinbarten Gehälter 2011 um 4,8% zunahmen. Im 1. Halbjahr 2012 erhöhten sich die Löhne nominal um etwa 6% und real um etwa 2,5%, vor allem wegen hoher Bonuszahlungen im Januar. Es gibt einen Mindestlohn. Das Arbeitsministerium gibt im Juli/August eines jeden Jahres für das Folgejahr den Mindestlohn bekannt. Für 2013 wurde er auf 4.860 (2012: 4.580) Won pro Stunde festgelegt. Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern finden einmal pro Jahr statt. Die Betriebsgewerkschaften verständigen sich vor den Tarifrunden über ihre Forderungen, so dass es relativ geringe Unterschiede gibt. In den Sektoren mit industrieweiten Gewerkschaften geht die Tendenz schrittweise dahin, Tarife kollektiv zu verhandeln. Die über viele Jahre kräftig gestiegenen Reallöhne und -gehälter sanken 2008 und 2009 wegen der Wirtschaftskrise. Einem Anstieg im Jahr 2010 folgte 2011 ein Rückgang um real 4,7% und nominal -0,9% Nach Branchen betrachtet sind die Löhne vor allem bei den staatlichen Versorgern, im Finanzwesen, der Kfz-Industrie, der Elektronik und in der chemischen Industrie hoch. Sie stiegen 2011 auf Grundlage von Daten Kompakt mit den noch hohen Boni für 2010 vor allem im Maschinenbau, im Transportgewerbe und in der Kfz-Industrie am stärksten. In der Elektronik war dagegen ein Rückgang zu verzeichnen. käufer. Hinzu kommen Boni und Zusatzleistungen (zum Beispiel ein Firmenfahrzeug) in unterschiedlicher Höhe. Löhne und Gehälter in ausländischen Unternehmen sind wie auch die Sozialleistungen unter Umständen etwas höher als die Leistungen in koreanischen Firmen. Grund Ähnlich wie bei koreanischen Betrieben gibt es auch bei ausländischen Firmen eine Vielzahl freiwilliger geldwerter Leistungen, die in die reinen Lohn- und Gehaltstabellen meist Angehörigen). In manchen Fällen schließt der Arbeitgeber für den Angestellten eine Krankenzusatzversicherung ab, die auch Familienmitglieder einbezieht. Prämien, Provisionen, Zusatzleistungen Diese Leistungen sind jedoch bei deutschen Unternehmen weniger verbreitet als bei koreanischen Firmen. Laut der Umfrage der Kammer sind Fortbildungen, Zuschüsse für Essen, Kranken- und Lebensversicherungen die üblichsten Zusatzleistungen. Sozialversicherungsbeiträge Die nachfolgenden Ausführungen zu Sozialversicherungsbeiträgen und dem Arbeitsrecht basieren teilweise auf den Publikationen der Deutsch-Koreanischen Industrieund Handelskammer "Firmengründung und Niederlassungsrecht" (4. Auflage 2006) und "Arbeitsrecht in Korea" (5. Auflage, 2009). Es gibt vier Sozialversicherungsarten: Krankenversicherung, Arbeitsversicherung (Employment Insurance), Renten- und Unfallversicherung. In die "Employment Insurance" fallen Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigung, Entwicklung von beruflichen Fähigkeiten, Zahlung von Arbeitslosengeld, Erziehungs- und Mutterschaftsgeld. ist, dass sie meist kleiner sind und deshalb weniger Karrierechancen bieten, aber auch die Mitarbeiter oft als zusätzliche Qualifikation Sprachkenntnisse mitbringen müssen. Verallgemeinernde Angaben zur Höhe der Einkommen sind sehr schwierig, da es teilweise beträchtliche Unterschiede nach Branchen und einzelnen Unternehmen gibt. Nach einer Umfrage der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer unter ihren Mitgliedern zu ihren Gehaltszahlungen an koreanische Mitarbeiter für 2012 sind für einen Berufsanfänger mit einem Bachelor-Abschluss im Schnitt 2,5 bis 3,0 Mio. Won pro Monat zu veranschlagen. Für einem Master-Absolventen sind es 2,5 bis 3,3 Mio. Won. Erfahrene Kräfte kosten deutlich mehr. Dies gilt noch stärker für Ver- nicht einfließen, die Einkommen aber erheblich nach oben treiben. Sie umfassen unter anderem Zuschüsse für die Wohnung, die Schulausbildung, Essen und Fahrten, regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen sowie familiäre Ereignisse (zum Beispiel Tod eines Die Beiträge für die Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung sind jeweils gemeinsam von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu entrichten. Bezüglich der Unfallversicherung hat der Arbeitgeber einen Betrag zu bezahlen, der sich aus einer Rate errechnet, die jährlich von der Regierung festgesetzt wird. Sozialbeiträge 2012 Arbeitslosenversicherung Beschäftigungs- und Fortbildungsvers. 1) Krankenversicherung Pflegeversicherung 2) Rentenversicherung Unfallversicherung 3) in % des Jahreseinkommens Arbeitgeber 0,55 0,25 bis 0,85 2,9 0,19 4,5 0,006 bis 0,354 Arbeitnehmer 0,55 2,9 0,19 4,5 - 1) Abhängig von der Betriebsgröße. Unternehmen mit weniger als 150 Beschäftigten: 0,25%; Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern: 0,85% 2) 6,55% der Krankenversicherung 3) branchenabhängig: Höchstsatz für Kohlebergbau; niedrigster Satz im Finanz- und Versicherungsgewerbe Quelle: Ministry of Labor KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 11 Kompakt Seit dem 1.8.07 können sich ausländische Mitarbeiter von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht befreien lassen, wenn sie eine private Krankenversicherung im Ausland nachweisen. der Bundesrepublik Deutschland und Korea in Kraft getretene Abkommen über Soziale Sicherheit normiert werden. Ziel des Abkommens ist die Koordinierung der Rentenversicherungssysteme beider Staaten. Bei längerfristigem Aufenthalt erlangt früher oder später der Rentenversicherer des Aufenthaltslandes Zuständigkeit. Der Wechsel des Versicherungsträgers ist jedoch in rentenrechtlicher Hinsicht für den rückkehrwil- Durch Umsetzung des Prinzips der Gleichbehandlung der Staatsangehörigen beider Vertragsstaaten soll eine Doppelversicherung vermieden werden. ligen deutschen Arbeitnehmer unschädlich. So wird der unter koreanischer Versicherungspflicht verbrachte Zeitraum bei der Berechnung der für den Erwerb eines Rentenanspruchs erforderlichen Versicherungszeiten so angerechnet, als sei der Arbeitnehmer konstant in Deutschland versichert gewesen, Art. 11 Abkommen. Der berufliche Aufenthalt in Korea wird damit in versicherungstechnischer Hinsicht dem Aufenthalt in Deutschland gleichgestellt. Das gleiche gilt für koreanische Arbeitnehmer in Deutschland. Neben dem System der gesetzlichen Rente gibt es Vorschriften zu Abfindungen beim Ausscheiden aus dem Betrieb. Die Abfindung berechnet sich aus dem Durchschnittsgehalt der letzten drei Monate multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die der Arbeitnehmer im Unternehmen tätig war (über ganze Jahre hinausgehende Zeiten werden anteilig mitgerechnet). Der Betrag ist innerhalb von 14 Tagen ab dem Ausscheiden des Arbeitnehmers fällig. Diese Abfindungen können gemäß dem im Jahr 2005 verabschiedeten Employment Retirement Benefit Security Act (ERBSA) durch eine betriebliche Altersvorsorge mit regelmäßigen Einzahlungen des Arbeitgebers ersetzt werden. Neu gegründete Unternehmen sind seit Juli 2012 sogar dazu verpflichtet eine solche innerhalb eines Jahres ab Gründung einzuführen (Art. 5 ERBSA). Die betriebliche Altersvorsorge kann leistungsbezogen oder beitragsorientiert gestaltet und bei einem Finanzdienstleister geführt werden. Die Möglichkeit der vorzeitigen Auszahlung ist seit Juli 2012 auf wenige Fälle wie beispielsweise einen Wohnungskauf beschränkt (Art. 8 Abs. 2 ERBSA). Daneben sind alle Arbeitgeber nach dem Wage Claim Guarantee Act verpflichtet, in einen Fonds einzuzahlen, der die Ansprüche derjenigen Arbeitnehmer sichern soll, die ohne ihren Arbeitslohn und ihre Betriebsrente zu erhalten aus einem Unternehmen ausscheiden, weil dieses seinen Betrieb eingestellt hat oder zahlungsunfähig geworden ist. Die Höhe des Beitrags wird vom Arbeitsministerium innerhalb eines Rahmens von bis zu 0,2% der gesamten Arbeitnehmergehälter des Unternehmens festgesetzt und gemeinsam mit den Beiträgen zur Unfallversicherung eingefordert. Für deutsche Staatsbürger gelten in Korea in Bezug auf die Rentenversicherung Sonderregeln, die durch das am 1.1.03 zwischen 12 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Das Sozialversicherungsabkommen erlangt vorrangig Bedeutung in den Fällen der klassischen, zeitlich begrenzten Entsendung. Auch bei länger dauerndem Aufenthalt im jeweiligen Partnerland ist jedoch eine hinreichende, nicht doppelte Absicherung gewährleistet. Nach dem Abkommen besteht eine grundsätzliche Zuständigkeit des Rentenversicherers desjenigen Staates, in dem der betreffende Arbeitnehmer arbeitet. Im Falle von Entsendungen deutscher Arbeitnehmer durch ein in Deutschland ansässiges Unternehmen bestimmt Art. 7 des Abkommens, dass bei einer Entsendung von bis zu 24 Monaten der deutsche Arbeitnehmer in der deutschen Rentenkasse verbleibt. Auf Antrag kann der Zeitraum der Entsendung bei gleichzeitiger Beibehaltung der Zuständigkeit der deutschen Rentenversicherung verlängert werden. Gleiches gilt bei Entsendung koreanischer Angestellter durch das koreanische Unternehmen. Nicht vom Sozialversicherungsabkommen erfasst sind Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Ob der Arbeitnehmer in diesem Versicherungsbereich im Falle der Entsendung nach Südkorea deutschen Versicherungs- und Rechtsvorschriften unterliegt, bestimmt sich nach den Regelungen des Sozialgesetzbuches. Der Beitrag wurde für die KORUM-Veröffentlichung gekürzt. Den ganzen Artikel finden sie auf www.gtai.de/GTAI/Navigation/ DE/Trade/maerkte,did=703832.html Frank Robaschik ist Korrespondent von Germany Trade & Invest in Korea. Kompakt Jobsicherheit und Unternehmenskultur sind in Korea zentral Interview mit Daniel Nyffenegger, Geschäftsführer von G&S Korea Inc. Corporate Consulting schon bei der Interpretation von koreanischen Lebensläufen. Arbeitszeugnisse sieht man kaum, außer ein Kandidat hat zuvor bei einer ausländischen Firma gearbeitet und hat nicht vergessen, ein Arbeitszeugnis zu verlangen. Es ist deshalb ratsam, sich externe Hilfe bei Personalvermittlern oder professionellen Personalabwerbern (Headhunter) zu holen. KORUM: Wie ist es ihrer Meinung nach um das Image deutscher Arbeitsgeber in Korea bestellt? Nyffenegger: Deutsche Arbeitgeber geniessen bei Koreanern grundsätzlich einen guten Ruf. Produkte ”Made in Germany„ gelten als qualitativ hochwertig und es ist erstrebenswert für Firmen zu arbeiten, die gute Produkte herstellen und vertreiben. Auch die deutsche Kultur, mit der Korea sich sehr verbunden fühlt, trägt viel zum positiven Image bei. Es gibt aber auch deutsche Firmen, deren individueller Ruf vom Grundsatz abweicht. Beispielsweise unterscheidet sich eine deutsche Niederlassung unter rein koreanischer Führung oftmals nicht sehr stark von einer rein koreanischen Firma. KORUM: Wie unterscheidet sich Recruitment in Korea von dem in Deutschland? Nyffenegger: Die Rekrutierung in Deutschland und Korea sind sich in ben Prozessschritten mehr oder minder gleich. Mitarbeiter findet man über Jobseiten im Internet (aktives Inserieren oder gezielte Selektion von Kandidaten-CVs), inserieren in Fachzeitschriften, Empfehlungen aus dem Beziehungsnetz und dergleichen. Es bedarf allerdings schon einiger Erfahrung, um an die richtigen Leute zu gelangen. Das beginnt Professionelle Personaldienstleister werden Kandidaten nach deren Eignung nicht nur fachlich, sondern auch charakterlich bewerten. In Korea gelten zudem auch Kriterien wie Alter, regionale Herkunft und an welcher Uni der Abschluss erfolgte, als allgemein verwendete Selektionskriterien. Wie wichtig diese sozialen Gesichtspunkte im konkreten Fall sind, sollte Ihnen der Pesonaldienstleister sagen können. Um das Gesamtbild eines Kandidaten abzurunden, ist es ratsam, einen Referenzcheck erstellen zu lassen. Diese externe professionelle Hilfe ist zwar nicht ganz billig, aber letztlich reduziert sie das Risiko, falsche Leute einzustellen. KORUM: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen der deutschen und der koreanischen Arbeitsweise? Nyffenegger: Es gibt in der Tat einige wichtige Unterschiede im Arbeitsstil, welche den deutschen Chef in Korea bzw. auch die Kollegen des Mutterhauses herausfordern. Letztlich gibt es aber ganz wichtige Gemeinsamkeiten, die eine interkulturelle Zusammenarbeit erfolgreich machen. Koreaner wie auch Deutsche sind fleißige und pünktliche Menschen. Beste Voraussetzung, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Deutsche nehmen eine bestimmte Teamposition ein und jeder weiß genau, was er zu tun hat. Planung ist das halbe Leben und somit hat die Planungsphase bei Projekten einen dominanten Anteil. Ein Projekt läuft sehr geradlinig ab: Planung, Entscheidung, Ausführung, Ziel. Koreaner sind sehr gruppenorientiert. Man ordnet sich ein und unter, will dazugehören, sucht nach Harmonie zwischen den Gruppenmitgliedern. Als Konsequenz daraus läuft ein Projekt im koreanischen Team anders ab: kürzere Planung, Entscheidung, Ausführung, Ziel 1, Neubestimmung/Anpassung Ziel 2, Neubestimmung/Anpassung, Ziel 3. Dieser iterative Prozess, mit dem Deutsche ihre Mühe bekunden, kreiert natürlich Spannungsfelder, besonders zwischen der koreanischen Niederlassung und dem Mutterhaus. KORUM: Welche Arten von interkulturellen Trainings sind notwendig um diese Schwierigkeiten zu überwenden? Nyffenegger: Interkulturelles Training ist sicher ein guter Einstieg für einen Expat in eine neue Herausforderung in einem fremden kulturellen Umfeld. Das allerwichtigste aber für eine erfolgreiche Aufgabenerfüllung ist die Fähigkeit des Deutschen vor Ort bzw. der deutschen Kollegen im Mutterhaus zum sozialen Austausch mit den koreanischen Mitarbeitern. Beobachten, zuhören, Fragen aufwerfen und sich beantworten lassen erlauben es dem deutschen Mitarbeiter, sich schrittweise der Denkweise der koreanischen Kollegen anzunähern. Man wird nie alles verstehen, genausowenig wie es die Koreaner werden. KORUM: Wie können Unternehmen von internationalen Teams profitieren? Nyffenegger: Teams erreichen bekanntlich mehr als jeder einzeln erreichen würde. Wenn nun noch eine kulturelle Dimension dazukommt, wird dies zusätzliche Synergien generieren. Die Teammitglieder müssen allerdings auf einander zugehen, sich gegenseitig Interesse und Respekt entgegenbringen. Denken Sie an eine deutsche Vertriebsniederlassung in Korea. Das Produkt kommt aus Deutschland, die Abnehmer sind Koreaner. Da drängt sich ein Team aus Deutschen und Koreanern auf, welches ein vielleicht konkurrenzlos gutes Produkt auch KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 13 Kompakt an den Mann bringen und möglicherweise Feedbacks von Kunden in der Weiterentwicklung des Produkts auf höchstem technischen Niveau einfließen lassen kann. KORUM: In Korea ist die Fluktuation im Vergleich zu Deutschland hoch. Wie können Unternehmen hier in Korea Mitarbeiter langfristig binden? Nyffenegger: Verglichen mit China ist die Fluktuation in Korea gering. Verglichen mit Japan ist sie hoch. Für mich als Headhunter ist Korea fast der Idealfall: Koreaner sind einerseits recht loyal zum Arbeitgeber, aber andererseits doch immer auch neugierig, andere berufliche Optionen näher anzuschauen. Mein Kollege in China hat keine Mühe, Kandidaten zu finden, aber Schwierigkeiten damit, dass einst plazierte Kandidaten die Position viel zu rasch wieder verlassen. Mein Kollege in Japan muss größte Anstrengungen unternehmen, um überhaupt Kandidaten zu finden und zu motivieren, sich für den Job zu bewerben. Die Fluktuation in Korea ist sehr stark von der Branche abhängig, aber auch von der individuellen Situation in der Firma. Für Koreaner hat Jobsicherheit einen recht hohen Stellenwert, deshalb sollte der Arbeitgeber stets bemüht sein, den Mitarbeitern die Firmenstärke und das Geschäftspotential aufzuzeigen. Das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeitenden – ein anderer wichtiger Faktor - sollte gefördert und gepflegt werden. Geld und unzählige Nebenleistungen halten Koreaner nicht wirklich von der Kündigung ab. Korea’s Great Natural Resource Steven B. McKinney Korea’s economic development, often described as the miracle on the Han River, was no miracle. It was a direct result of the effective and efficient leveraging of the only natural resource Korea has always had in abundance: the will of its people. Sandwiched between Japan and China, with virtually no natural resources to speak of, Korea's great strength has always been its people and its people’s desire to overcome whatever obstacles stood in their way. Endowed with a “can-do” attitude and a seemingly inexhaustible source of energy, Korea’s populace never fails to astound. It is a natural resource the Government of Korea has come to rely on during the last 50 years of Korea’s race to modernity. When something needed getting done, government, management and the military could count on the strength of the people to “make it happen”. This includes overcoming the after effects of war, famine, national division and development. The Korean people have always “made it happen.” Rapid development was made possible by many factors, such as access to foreign capital and technology, along with favorable development policies, all coming together at the right time in the second half of the 20th century. Among those factors was 14 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Korea’s corporate culture which is constantly changing, based on the needs of the market and society’s prevailing culture. As Korea’s corporate culture evolves, executive search has come from nowhere to being an integral part of Korea’s ongoing miracle. More than simply being a function for allocating human resources to companies, search can now play a major role in shaping the future evolution of Korea’s corporate culture. Almost all of the top global retained search firms have operations in Korea. Most of these firms strive to provide on-going relationships with their clients. Some of these firms provide coaching, benchmarking or other talent management type services in addition to, or as a part of, their retained search practice. These retained search and talent management service providers are drivers in the evolution of the Korean corporate culture. In order to attain the best talent, companies are beginning to understand that they must be prepared to invest in a high quality service that will bring them precisely the candidates they are so eager to attain. Korea’s Corporate Evolution By any stretch of the imagination, Korea’s development has been amazing. Looking at some of the notable statistics, you can see just how much progress the country has made in the last 50 years. Korea ranks number #1 in the following areas: - Annual Work Hours (OECD) - Broad Band Internet Access per capita (Point Target) - Scientific Literacy (OECD) and - Worldwide Shipbuilding Completions (World Fleet Statistics) Korea ranks number #2 in the following areas: - Annual export growth (OECD) - Annual GDP growth (OECD) - Mathematical Literacy and (OECD) - International Patents Granted (WIPO) Korea ranks #3 in the Economist Intelligence Unit’s IT Industry Competitiveness Index. Korea’s economy has become highly concentrated as a few firms, and the families that controlled those firms, had become responsible for the overwhelming amount of Korea’s production. It also drove Korea’s HR development, as “getting a good job” meant having a job that one could not lose. Korea’s young students faithfully did what Kompakt was necessary to be attractive to Corporate Korea. It seemed clear that what was good for Samsung, Daewoo and Hyundai was good for Korea’s workers too. That all came to a screeching halt in 1998, when the Asian Contagion reached Korea’s shores and the social contract between workers, who had always toed the line and companies who had always hired, but never fired - was broken. It was a revolution in Korea’s corporate landscape, and its effects are still being felt today. Today Korea’s economy is much less concentrated than it once was. A more diverse economy is developing, which is definitely much healthier. Korea is now finding areas to grow that it never concentrated on in the past – like the leisure, sports and entertainment industries. Service jobs are relatively abundant, making up the bulk of all positions available in the market. The Life Sciences industry is also growing and the Industrial area is surprisingly holding its own. Perhaps the most important trend that has shaped attitudes toward careers and work, however, is the fact that Korea’s growth rate has slowed tremendously from the go-go days of pre-1998. That means that large companies just aren’t hiring like they used to. Cradle-to-grave job security is largely just a memory now – as is employee loyalty. Finding Korea’s New Executive Profile For all the changes that have occurred, Korea’s new executive profile isn’t that much different. He (and now increasingly she) is family oriented, Confucian, well-educated, status conscious, ambitious, diligent and highly conscious of other people. The more mature executive will emphasize experience and connections while the younger will highlight ability and knowledge as competitive advantages. The typical candidate profile that we – as well as the other top tier retained search firms - place usually is bilingual, has some education abroad with prior multinational company experience either in a MNC in Korea or another country. Our clients are all multinational companies. In the heated development days of Korea, leadership was defined by the saying “If you put your mind to it, then it will be done.” Now that Korea has matured, the economy and the companies operating there have become vastly more sophisticated and success is increasingly hard to find. When the economy is growing at 8% per year about anything you do is going to grow and succeed. All that Koreans had to do was to look at the advanced countries for a roadmap of where all the opportunities were. In this new environment, unfortunately, passion may not be enough as a new, more measured, more considered, more focused-on-the-numbers leadership style is emerging. Families used to exclusively manage the business, but now professional management is increasingly more prevalent. Korea is one of the most dynamic markets in the world. One can watch as the scene changes literally before our eyes. Executive search plays its part in that dynamism. It is one of the key services that make rapidfire global business work. It is one of the intermediaries between the global business community and the local market. About McKinney Consulting: McKinney Consulting is an executive search firm (sometimes simplified as executive recruiters or headhunters) which has placed hundreds of bi-lingual middle-senior level executives for multinational companies in Korea & Asia and was established in 2001. McKinney Consulting is a member of the Association of Executive Search Consultants (AESC). In addition, McKinney Consulting provides behavioral-based coaching services with scientifically developed tools in coaching executives and businesses to excellence and success. McKinney Consulting coaches are members of the International Coaching Council. Also, McKinney offers Talent Management services such as the outsourcing of candidates and payroll services etc. Steven B. McKinney is President at McKinney Consulting, Inc. KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 15 Kompakt European Employee Management Interview with You-Me Jeon, Country Manager of BTI Consultants Korea a whole saw many dynamic changes and rapid financial growth, HR was still operated in relatively conservative manner. Because most companies abided by the business plans and guidance of its owner or decision maker, the policies proposed by the HR team was often neglected despite the great effort put in the process. Moreover, senior expatriate HR heads could not stay at Korean companies for more than just a few years. However, such tendency is slowly changing and Korean companies are trying their best to adapt to global HR policies and structures. KORUM: What kind of HR services do you offer in Korea? Jeon: Kelly Services (NASQAQ: KELYA, KEYB) is the largest HR Workforce Provider in the world with USD 6bn business. We are operating in over 50 countries and employing over 20,000 people. We launched the Korean office in 2008 under the name of “BTI Consultants Korea,” an executive search branch of Kelly Services. From 2013, we plan to provide more services in Korea, including PT (professional & technician) recruiting service, HR consulting, training, assessment, etc. KORUM: Why did you decide to expand your activities in Korea in the near future? Jeon: Although the global economy is in its downturn, there is still a great demand in executive search business. The corporations are mostly looking for solutions to overcome the unstable market conditions through new management (new hiring), new business start and organization restructuring. Such conservative market conditions are giving us the best opportunity to expand our business. KORUM: What do you think are the main trends on the Korean HR market? Jeon: Up to now, the Korean market was considered underdeveloped as far as HR is concerned. Although the Korean market as 16 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Another noticeable trend is that many multinational executive search firms are opening new offices in Korea. Since 2011 over 10 global search firms started their business in Korea. With this, a number of recruiting concepts, such as RPO (Recruitment Process Outsourcing), BPO (Business Process Outsourcing), CWO (Contingent Workforce Outsourcing), and others, are being introduced to the Korean market. Moreover, many Korean companies have become multi-cultural. In the past Korean market was considered somewhat isolated from those of other Asian countries when it comes to HR, especially hiring. Such was in part due to the language barrier; unlike other Asian counterparts Korean companies did not use English in their business, but only Korean. However, such has been changed now and most Korean companies today are using English in documentations and business meetings. Moreover, it is now no surprise to see employees from abroad in Korean companies. Greece, along with those from France and Germany, are coming into the Korean market. This year we placed country managers for Korean offices of 11 foreign companies; among them, 9 were European companies. All of them are planning a long term investment in Korea and have a positive view about the Korean market. KORUM: What do you think about employee management in Korean companies? Jeon: To ensure successful cross-cultural employee management in Korea, you need be aware of the strict protocols. In Korean business it is important to maintain a certain degree of formality. A person’s management style is made from a combination of confucianism and western behaviour, and it is bound to differ, depending on his or her educational background and personal history. Since Korean companies have a hierarchical culture, most decisions are made from the top and then given to the employees to be implemented. Personal opinions and criticism are suppressed and a team generally follows the ideas of the seniors. KORUM: What are your experiences with European companies that operate in Korea? Personal relationships are essential for successful business relationships. An initial business meeting should be used to develop a rapport rather than only to discuss business. Find out who will be represented on the negotiating team and try to pick appropriate team members considering the rank, skill and perspective. In the beginning of your relationship keep a friendly but not overly familiar tone. Decision-making is a slow process. You need to be patient. It may take several trips to bring a contract to completion. This is the most difficult part our clients are facing in the Korean market. Jeon: While working in the past mostly with French and German giants, these days many small and medium sized companies from Austria, Sweden, Finland, Spain, and KORUM: Regarding employee management, what are the biggest differences between Korean and European companies? Konjunktur Jeon: Even though there are clear differences between every European nation, there is a set of common underlying tendencies among the European companies and we call it the European style of management. In the common way, “If one has to generalize, it is fair to say that American companies pursue risk and European companies seek stability to fewer opportunities with more limited financial rewards, but possibly more balance.” The recent financial and economic crisis proved the European management style superior to that of the USA. Europe’s strengths are rooted in looking out for long-term outcomes, excellent manufacturing skills, the abi- lity to set products and services apart, and the ability to translate diversity into creativity. Furthermore, to create value, European companies rely more on operational improvements and the contributions of employees rather than on acquisitions and mergers. This philosophy seems to be gaining more confidence in Korea. Korea baut Verwaltungsstadt in Sejong City Daneben zehn "Innovationsstädte" geplant Viele Behörden und Institute ziehen um Frank Robaschik In July 2012 South Korea founded the new administrative city Sejong. Until 2014 several ministries and authorities plan to move there. The office of the prime minister made the start in September 2012. A number of public research institutes will also transfer to the new city. Furthermore, the planned move of 147 public institutions to ten so-called innovation cities in the period from 2012 to 2014 will also contribute to a more balanced regional development. Im Juli 2012 gründete Korea die lange umstrittene Behördenstadt Sejong City. Die Initiative zu deren Bau geht auf ein Wahlversprechen des späteren Präsidenten Roh Moo-hyun im Jahr 2002 zurück. Der zurzeit amtierende Präsident Lee Myung-bak wollte das Projekt durch das einer Wissenschaftsstadt ersetzten, konnte sich damit aber politisch nicht durchsetzen. Im September 2012 begann der Umzug in die etwa 120 km südlich von Seoul und Umzug wichtiger staatlicher Institutionen nach Sejong City Jahr des Ministerien etc. Umzugs Büro des Premierministers; Ministry of Strategy and Finance; Fair Trade Commission; Ministry of Food, Agriculture, Forestry and Fisheries; Ministry 2012 of Land, Transport and Marine Affairs; Ministry of Environment Ministry of Knowledge Economy; Ministry of Education, Science and Technology; Ministry of Culture, Sports and Tourism; Ministry of Health 2013 and Welfare; Ministry of Employment and Labor; Ministry of Patriots and Veterans Affairs Ministry of Government Legislation; AntiCorruption and Civil Rights Commission; National 2014 Tax Service; National Emergency Management Agency Zugeordnete Behörden (Auswahl) Tax Tribunal Free Economic Zones Development Office; Korea Trade Commission; Korea Electricity Regulatory Commission; Mine Registration Office Office of Postal Service der Korea Post Quelle: Büro des Premierministers etwa 35 km nördlich von Daejon gelegene Stadt. Bis Ende 2012 ziehen das Büro des Premierministers, die Fair Trade Commission, vier weitere Ministerien sowie sechs weitere zentralstaatliche Behörden nach Sejong um. Andere zentralstaatliche Institutionen folgen 2013 und 2014. Insgesamt ziehen mit den Ministerien und Behörden rund 10.000 Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes nach Sejong um. Im Großraum Seoul bleiben neben dem Präsidenten vor allem das Außenministerium, das Justizministerium, die National Science and Technology Commission, die Small and Medium Business Administration und die Korea Food and Drug Administration. Auch der Sitz der Korea Trade-Investment Promotion Agency (KOTRA) wird weiterhin in Seoul sein. Die Einwohnerzahl von Sejong City soll von 103.000 per Ende Juli 2012 auf 150.000 im Jahr 2015 steigen. Mittelfristig hofft die Stadt auf 300.000 Einwohner im Jahr 2020 und auf einen Anstieg der Bevölkerung auf 500.000 bis 2030. Ob die mittelfristigen Planungen aufgehen ist offen. Die Umzugspläne der Behörden für die nächsten Jahre sind jedoch konkret. Impulse kommen auch von der Ansiedlung von Forschungsinstituten. Bis Ende 2013 soll KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 17 Konjunktur der Wechsel folgender Einrichtungen nach Sejong City vollzogen sein: Korea Institute for International Economic Policy (KIEP), Korea Legislation Research Institute (KLRI), Korea Institute of Public Finance, National Research Council for Economic, Humanities and Social Sciences (NRCS), Korea Development Institute (KDI), Korea Institute for Industrial Economics and Trade (KIET), Korea Research Council for Industrial Science & Technology, Science & Technology Policy Institute (STEPI), Korea Research Council of Fundamental Science & Technology (KRCF). Ebenfalls bis 2013 soll der Umzug der Institute Korea Transport Institute (KOTI), Korea Research Institute for Human Settlements, Korea Environment Institute, Korea Institute for Health and Social Affairs (KIHASA), National Youth Policy Institute, Korea Labor Institute (KLI) und Korea Research Institute for Vocational Education & Training (KRIVET) nach Sejong City abgeschlossen sein. umziehen. Den Investitionsaufwand dafür beziffert das Ministry of Land, Transport and Maritime Affairs (MLTM) mit 16,8 Bill. Won von 2012 bis 2014. Davon entfallen 9 Bill. Won auf Verwaltungsgebäude, 4 Bill. Won auf Bodenarbeiten sowie 3,6 Bill. Won auf Wohnungen und Schulen. Im Großraum Seoul verbleibende wichtige staatliche Institutionen Institutionen Ministerien etc. Behörden (Auswahl) In Jongno in Seoul Ministry of Foreign Affairs and Trade; Ministry of Unification; Ministry of Public Administration and Security; Ministry of Gender Equality and Family; Office of Ministry for Special Affairs Personal Information Protection Commission; Regional Development Commission; Green Growth Committee; President's Council on National ICT Strategies In Gwacheon *) Ministry of Justice; Korea Communications Commission; National Science and Technology Commission; Defense Acquisition Program Administration Korea Immigration Service; Small and Medium Business Administration; Public Procurement Service; Korea Food and Drug Administration; Seoul Office der Fair Trade Commission *) Die meisten Institutionen ziehen von Seoul nach Gwacheon. Wichtigste Ausnahme ist das Ministry of Justice, das bereits in Gwacheon ist. Quelle: Büro des Premierministers Umzug ausgewählter öffentlicher Einrichtungen in sogenannte Innovationsstädte Der Umzug hat positive Auswirkungen auf die Bauwirtschaft. Neben zahlreichen neu entstehenden Straßen und Wohnungen steht der Bau der Regierungsgebäude im Vordergrund. Für 2013 rechnet die für die Bauplanung von Sejong zuständige Multifunctional Administrative City Construction Agency mit Ausgaben allein für die Regierungs- und Verwaltungsgebäude von 543 Mrd. Won (rund 350 Mio. Euro; 1 Euro = 1.541 Won Jahresdurchschnitt 2011). Straßenverbindungen von Sejong City nach Daejon und Osong wurden 2012 fertiggestellt. Dort befinden sich Bahnhöfe, in denen der Hochgeschwindigkeitszug KTX hält. Bis 2014 soll eine Straße zum Technovalley in Daedok im Nordosten von Daejon entstehen. Für eine Straße von Osong zum Flughafen in Cheongju begann im Mai 2012 die Projektierung. Diskutiert wird zurzeit, ob ein Autobahnring um die Stadt Sejong durch private Firmen gebaut werden könnte. Neben dem Bau von Sejong City gibt es weitere Umzugspläne im öffentlichen Sektor. So sollen von 2012 bis 2014 insgesamt 147 öffentliche Einrichtungen in zehn sogenannte "Innovationsstädte" in den Regionen 18 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Ort Busan Daegu Naju (Provinz South Jeolla) Ulsan Wonju (Provinz Gangwon) Jincheon und Eumseon (beide Provinz North Chungcheong) Jeonju und Wanju (beide Provinz North Jeolla) Gimcheon (Provinz North Gyeongsang) Jinju (Provinz South Gyeongsang) Seogwipo (Insel Jeju) Institution Korea Housing Guarantee Corp.; Korea Housing Finance Corp.; Korea Southern Power (KOSPO); Korea Institute of Ocean Science & Technology; Korea Maritime Institute Korea Gas Corporation; Korea Credit Guarantee Fund; Korea Industrial Complex Corp; Korea Evaluation Institute of Industrial Technology Korea Electric Power Corp. (KEPCO); KEPCO Knowledge, Data & Network (KEPCO KDN); KEPCO Plant Service & Engineering (KEPCO KPS); Korea Power Exchange (KPX); Korea Communications Agency; Korea Agro Fisheries & Food Trade Corp.; Korea Rural Corp.; Korea Rural Economics Institute Korea National Oil Corporation; Korea East-West Power; Korea Energy Management Corp.; Korea Energy Economics Institute; Korea Occupational Safety & Health Agency Korea National Tourism Organization; Korea Resources Corp. (KORES); Korea Coal Corp. und National Health Insurance National IT Industry Promotion Agency; Korea Consumer Agency; Korea Institute of Science & Technology Evaluation and Planning (KISTEP) National Pension Corp.; Rural Development Administration Korea Expressway Corp.; KEPCO Engineering & Construction Korea Land & Housing Corp.; Korea Southeast Power; Small and Medium Business Corp. Korea Foundation; Government Employees Pension Service Quelle: MLTM Konjunktur Südkoreas Elektronikbranche rechnet 2013 mit besseren Geschäften Bessere Konjunktur bei Halbleitern und Bildschirmen Viele Investitionen erfolgen im Ausland Frank Robaschik In 2012, domestic production and exports of the South Korean electronics industry will probably remain at about the same level as in the previous year. From 2013, however, the industry is expecting growth again. Growth is predicted in the production of semiconductors and displays, which had been shrinking for some time. Currently, many investment projects for LCD panels, semiconductors and mobile phones take place abroad. The development of OLED, in contrast, is conducted in Korea. Die Produktion im Bereich der Informationsund Kommunikationsindustrie in Korea soll 2012 um 0,6% auf 332 Bill. Won (circa 228 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.457 Euro - Durchschnitt der ersten zehn Monate 2012) steigen. Dies prognostizierte die Korea Electronics Association (KEA) auf der Electronics and IT Industry Fair im Oktober 2012. Für 2013 erwartet der Verband ein Wachstum um 3,7%. Für die Ausfuhren rechnet die KEA mit -0,6% im Jahr 2012 und +6,3% im Jahr 2013. Wachstumsimpulse sollen dabei 2013 von Halbleitern, Displays, Tablet PCs und Sekundärbatterien ausgehen. Zugute kommt den Firmen vor allem die Erholung bei den Preisen für Speicherchips und die Stabilisierung der Preise bei LCDFernsehern. Beides sind Segmente, in denen südkoreanische Unternehmen Weltmarktführer sind. Daneben verstärken die Unternehmen ihre Halbleiteraktivitäten außerhalb der Speicherchips. So steigt die Produktion von logischen Chips und Mikrokomponenten. Hyundai Motor gründete mit Hyundai Autron im April 2012 ein eigenes Tochterunternehmen für elektronische Systeme im Automobil. zu 600 Mio. USD investieren. Der Baubeginn könnte Ende 2012 erfolgen, die Fertigstellung ist laut Corning für Ende 2013 geplant. nach eigenen Angaben 7 Mrd. USD zu investieren. Daneben will Samsung Electronics seine Produktion logischer Schaltungen in Austin (USA) erweitern. Das Investitionsvolumen soll circa 4 Mrd. USD betragen. Dagegen hat der ursprünglich geplante Bau eines Werks für mobile Prozessoren in Hwaseong (Provinz Gyeonggi) mit einer geplanten Investitionssumme von 2,25 Bill. Won bis Anfang 2014 bisher nicht begonnen. Im September 2012 unterzeichnete Samsung Electronics mit dem Gouverneur der ägyptischen Provinz Beni Suef eine Absichtserklärung über den Bau eines Werks für Fernseher, Monitore und andere Geräte im Kom Abu Radi Industriegebiet. Das Werk soll 2013 mit der Herstellung beginnen. Laut Samsung soll die Fertigung dort innerhalb von fünf Jahren mehr als 2 Mio. Einheiten erreichen. Die ägyptische General Authority for Investment (GAFI) gibt die Investitionssumme mit 1,7 Mrd. ägyptischen Pfund (derzeit circa 218 Mio. Euro) an. LG Display begann im Mai 2012 mit dem Bau eines Werks für LCD-Panels der 8. Generation im chinesischen Guangzhou. Die Produktion soll im 2. Halbjahr 2014 beginnen. Ebenfalls seit Mai 2012 baut Samsung Display ein Werk für LCD-Panels der 8. Generation in Suzhou (VR China). Daneben planen Samsung Display und das US-amerikanische Unternehmen Corning in einem Joint Venture den Bau eines Werks für Glassubstrate für LCD-Bildschirme in Suzhou. Das noch zu gründende Unternehmen könnte dafür bis Die Nachfrage nach OLED-Bildschirmen wird 2013 steigen. Laut der südkoreanischen Presse will Samsung Display bei OLED bis Mitte 2013 insgesamt 2 Bill. Won in die Erweiterung des Werks in Asan (Provinz South Chungcheong) investieren. Davon gingen 300 Mrd. Won in die Stärkung des Segments flexibler Displays. Ziel sei die Massenproduktion von Displays auf Kunststoffbasis anstelle von Glas, um die Displays leichter, flexibler und stabiler zu machen. Auch LG Display investiert demnach in Paju in flexible Investitionen finden oft im Ausland statt. Samsung Electronics begann im September 2012 mit dem Bau einer Fabrik für NANDFlash-Speicherchips in Xian in der VR China. Der Konzern will dafür zunächst 2,3 Mrd. USD aufwenden und die Fertigung 2014 aufnehmen. Insgesamt plant Samsung in Xian KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 19 Konjunktur Displays auf Kunststoffbasis. Neben flexiblen und transparenten Displays sind in der Forschung beispielsweise am Electronics and Telecommunications Institute (ETRI) auch holographische Displays ein Thema. Im August 2012 unterzeichneten LG Display und die Stadt Gumi (Provinz Gyeongbuk) eine Absichtserklärung, nach der LG Display bis Ende 2013 etwa 1,2 Bill. Won in den Umbau eines Teils eines Werks für LCD-Panels der 6. Generation in Gumi in eine Fertigungsstätte für Tieftemperatur-Polysilizium investieren will. Bei Handys dürfte die Produktion in Korea nach einem deutlichen Einbruch im Jahr 2012 auch 2013 weiter schrumpfen, wenn auch deutlich langsamer. Der Rückgang erfolgt trotz der Erfolge südkoreanischer Firmen auf den Weltmärkten. Hauptgrund ist die Erweiterung der Fertigung im Ausland von Samsung Electronics. Das Unternehmen will seine Kapazitäten in Vietnam weiter ausbauen. Presseberichten zufolge will es dafür 700 Mio. USD in Vietnam investieren. Endgültig entschieden ist laut Samsung Electronics jedoch noch nichts. Allerdings dürfte 2013 die Produktion von Anbietern wie LG und Pantech in Südkorea wachsen. Bei Computern haben südkoreanische Anbieter in den letzten Jahren getrieben von der steigenden Nachfrage nach Notebooks ihre Fertigung ausgeweitet. In den ersten acht Monaten 2012 lag der Produktionswert bei 3,2 Bill. Won (+37,6% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum). Davon entfielen 2,4 Bill. Won auf Notebooks (+59,9%). Für 2013 rechnet die KEA mit einem weiteren Zuwachs um 7,8% auf dann 4,8 Bill. Won. Impulse kommen dabei vom neuen Betriebssystem Windows 8, von Prozessoren der vierten Generation, der Einführung von E-Learning-Systemen sowie einer zunehmenden Nachfrage aus Entwicklungsländern wie Indien oder Thailand. Zum 1.1.13 werden mit Semes, Secron und GES drei Tochterfirmen von Samsung Electronics fusionieren. Diese stellen Anlagen zur Produktion von Halbleitern, Displays und LED sowie Messgeräte her. Im September 2012 hat sich Samsung Electronics mit rund 500 Mio. Euro am niederländischen Halbleitermaschinenspezialisten ASML beteiligt. Zusätzlich will Samsung innerhalb von fünf Jahren insgesamt 276 Mio. Euro zur Forschung von ASML im Bereich der modernen Lithographietechnik, vor allem der extremen UV-Lithographie, beisteuern. Die südkoreanischen Einfuhren von Maschinen für Halbleiter und Flachbildschirmen waren wegen hoher Investitionen bei Halbleitern von Samsung Electronics vor allem in den ersten vier Monaten 2012 mit Werten von jeweils mehr als 1 Mrd. USD sehr hoch. Seit Mai 2012 befinden sie sich jedoch deutlich unter den Ergebnissen des Vorjahres und betrugen zuletzt 254 Mio. USD im Oktober 2012. Die Einfuhren solcher Maschinen aus Deutschland in den ersten zehn Monaten 2012 lagen bei 137 Mio. USD (-44,6% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum). Die Elektronikindustrie ist daneben ein wichtiger Abnehmer zahlreicher anderer deutscher Produkte wie beispielsweise Mess-, Regel- und Steuerungstechnik, chemische Vorprodukte und Lösungen für Spezialglas. Produktion in wichtigen Segmenten der Elektronik Bereich Flachbildschirme Halbleiter .Speicherchips .Systemhalbleiter Handys, -Teile 2010 87,3 61,3 46,7 11,3 46,7 in Bill. Won, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 2011 81,2 61,2 45,7 13,0 48,9 1-8/2012 54,6 40,9 30,5 10,1 26,6 Veränd. -0,1 -1,4 -8,7 17,5 -19,6 Quelle: Korea Electronics Association Exporte in der Informations- und Kommunikationstechnik, der Elektronik und bei Elektrohausgeräten in Mrd. USD, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Bereich 2010 2011 1-10/2012 Veränd. Elektronikteile 91,3 89,1 75,1 1,2 .Halbleiter 50,7 50,2 41,5 -0,7 ..Systemhalbleiter 16,1 20,0 19,8 24,0 ..Speicherchips 28,5 23,5 16,2 -19,8 .Flachbildschirme 33,8 31,4 26,3 0,4 .Verbindungsteile 4,2 4,9 4,9 25,1 .passive Bauelemente 1,6 1,6 1,3 -7,7 Telekommunikationstechnik 27,8 27,8 18,4 -23,0 .Handys 24,9 25,1 16,2 -25,1 Audiovisuelle Geräte 10,5 10,7 7,8 -15,4 .Teile f. Fernseher 6,5 6,6 4,5 -23,0 .Audiogeräte 1,1 1,2 1,1 14,8 .LCD-Fernseher 0,6 0,9 0,8 6,4 Computer, Peripheriegeräte 7,7 7,6 6,4 1,9 .Monitore 2,3 2,0 1,5 -6,0 .Computer 1,0 1,4 1,4 18,2 .Drucker 1,1 1,2 0,9 -12,7 Elektrohausgeräte 4,5 4,8 4,0 -2,6 .Kühlschränke 2,3 2,5 2,1 -2,4 .Waschmaschinen 0,7 0,7 0,5 -17,7 .Klimaanlagen 0,3 0,3 0,3 -5,3 Elektrische Anlagen 6,3 9,2 9,9 33,2 .Batterien und Akkus 4,1 4,9 4,0 -2,4 Insgesamt 149,5 150,8 122,3 -3,4 Quelle: MKE 20 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Kontrakte Corporation Tax Law The legal limitations and consequences of awarding gifts to employees or customers Mino Han I. Case Company A, a German firm with long history and renowned technology, has been seeking to expand its business to Korea. As a result, it established a local corporation named 'A Korea' in September 2012. Representative of 'A Korea', president Mr. M, has various proactive marketing strategies in mind, but is concerned whether those activities might be restricted under Korean law. i. Mr. M wants to encourage the local employees of 'A Korea' by giving them Christmas gifts (under the account of A Korea). What are the legal consequences? ii. Mr. M wishes to give Mr. C, the CEO of company B which is the Korean distributor of A's products, a gift. What would be the legal limitations? iii. Mr. M plans to give small souvenirs to all of the customers who buy a certain amount of A's products in the ‘Big Sale week’, early December 2012. What would be the legal consequences? Mr. M ended up getting advice from a Korean lawyer Mr. H, who responded as follows: II. The characterization of gifts Legal issues in relation to giving gifts to employees or customers arise under tax law. In particular, the Corporate Tax Act provides for different categories for gift expenses gift under certain criteria such as ① whether the gift is given to an employee or to an external person (i.e. a customer); ② whether the external person can be specified; or ③ whether the purpose of giving the gift has a causal link with ‘performing the business’. This can be summarized as in the table: The expenses for the gifts may or may not be deductable, depending on the character of the expenses. If they are regarded as deduc- 22 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 tible expenses under tax law, it means that the total taxable income would decrease (due to the ‘deduction’ of expenses incurred). In other words, if the expenses are deductible, this provides for corporate tax benefits. III. Gifts to the Employees 1. Definition of Welfare Expenses “Welfare expenses” under Korean tax law are expenditures by a corporation ① which are paid out to employees, ② other than labor wages or ordinary bonuses, ③ for the purpose of enhancing the welfare and morale of the employees. Article 45 ① of the Enforcement Decree of the Corporate Tax Act defines the scope of welfare expenses which includes for instance: - Expenses for gifts of celebration or condolence - Living or educational expenses in support of needy employees - Food or beverages provided to the workers or rewards to employees who suffered damages caused by natural calamities. It should be noted that since welfare expenses apply only to employees of a corporation, not stockholders (unless they are also employees). 2. Limit of Welfare Expenses being deductible As long as expenditures for a gift can be categorized as ‘welfare expenses’ there is no limitation on considering them as deductible expenses under the Corporation Tax Act. to person within A to person outside A IV. Gifts to a business acquaintance 1. Definition of Entertainment Expenses Entertainment expenses under Korean tax law are expenditures by a corporation that are ① paid to specified persons, ② in relation to carrying out the business, ③ with the intent to further relationships and in order to create an amicable business atmosphere between the business partners. 2. Limit of Entertainment Expenses being deductible Entertainment expenses are not fully deductible but are subject to a certain limit. Limit = [A. KRW 12,000,000 (KRW 18,000,000 for small or medium enterprises defined under Korean law) x months of business performed/12 ] + [B. amount calculated by the ratio fixed under law subject to the annual income of the corporation] 3. Substantiation of Entertainment Expenses Entertainment expenses exceeding KRW 10,000 (KRW 200,000 for expenses for gifts of celebration or condolence) must be substantiated by credit cards (incl. prepaid cards and credit cards issued abroad), cash receipts, tax receipts or other similar means pursuant to Article 41 of the Enforcement Decree of the Corporate Tax Act in order to be regarded as deductible expenses. 4. Comparison to the German Tax Rules for Entertainment Expenses Related to business Irrelevant to business to specified person to unspecified person (under certain conditions) Welfare Expenses (III.) Entertainment Advertisement Donations Expenses (IV.) Expenses (V.) Kontrakte As regards entertainment expenses for food and drink (Bewirtungskosten) incurred in the due course of business for non-employees, German tax regulations provide that (only) 70% of the amount reasonably spent for such purposes is deductible (whereas entertainment expenses spent exclusively for employees, e.g. for a Christmas dinner, are, in principle, fully deductible1). Therefore, firstly, the overall amount of such expenses needs to be established, excluding expenses which are not duly evidenced. Secondly, it needs to be assessed, whether the overall cost was reasonable in the individual case (in practice, the tax authority will only challenge costs in very exceptional cases). Finally, of the (remaining) reasonable cost, 70% have to be computed. Therefore, the German regulation differs from the Korean system insofar as it does not restrict the deductible amount to a fixed ceiling, but instead limits deductibility to 70% of the reasonable cost. Not deductible are expenses, which are predominantly related to private and not business matters or are unreasonable in the individual case. In particular, if an expense is uncommon for a corporation of the particular size or for the potential benefit pursued, it may be held to be unreasonable. Expenses for certain items are generally excluded from deductibility as it is assumed by law that they generally are of a predominant private nature. This applies to hunting, fishing, yachting and similar (e.g. horse riding) as well as the maintenance of corporate guest houses outside the company’s place of business. V. Gifts to customers 1. Definition of Advertisement Expenses Advertisement Expenses under Korean tax law are expenditures by a corporation that are ① spent for unspecified persons ② with the intent to introduce and/or promote the corporation, the trademark or the product of that corporation. In practice it is often ambiguous whether the expenses are classified as entertainment expenses or advertisement expenses. But generally the two criteria are significant: ① to whom the expenditure is directed to (i.e. whether the person is specified or not) and ② what the purpose or intent of the expenditure has been. The amount of money is not a decisive factor. 2. Limit of Advertisement Expenses being deductible Generally there is no limit for claiming advertisement expenses as deductible expenses. (In addition, the Enforcement Decree of the Corporate Tax Act stipulates that small samples, calendars, cups etc. that are given to specified persons but for an advertising purpose and are under the value of KRW 10,000 per item and KRW 30,000 in total per year are not deemed as entertainment expenses but as advertisement expenses and are accordingly included as deductable expenses.) 3. Comparison to the German Tax Rules for Gifts to Customers According to German tax regulations2, only expenses for gifts worth not more than 35 Euros (net value) – per recipient and year – are deductible. Should the limit be exceeded, no expenses, not even the 35 Euros, are deductible. A gift made to a close relative of a customer will usually be regarded as a gift to such customer. Under German law, the term "gift" requires that both, the donor and the recipient, (at 1 This article does not take into account potential taxation on the recipient’s side. 2 From a general compliance perspective other or additional limitations may apply. least tacitly) agree on the gift being made without consideration. The restrictions on deductibility as just described do not apply if at least by one side – the "gift" is considered part of the consideration. This, for example, applies to recruitment bonuses granted by a newspaper to their existing customers for new subscribers. Goods which may exclusively be used within the business of the recipient do also not qualify as gifts (e.g. a blood pressure monitor given to a doctor by a pharmaceutical company). From a German tax perspective, the limit of 35 Euros does not apply to entertainment expenses for food and drink made for business purposes as these expenses are subject to the specific rules described above. Nevertheless, a number of German companies have adopted the 35 Euros threshold in their internal compliance regulations for meals as well. In addition, it should be noted that from a general compliance perspective, the 35-Euro threshold is too high with regard to gifts and invitations within the German public sector where the range of 5 to 10 Euros per person per year must not be exceeded. VI. Conclusion Lawyer Mr. H’s legal advice is summarized as below: i. Unless deemed overly exceeding the scope of generally recognized as proper by society, Christmas gifts for employees are all legitimate welfare expenses and thus can be regarded as fully deductible expenses. ii. The gifts for Mr. C would be regarded as entertainment expenses and accordingly are limited under the Korean tax law regarding deductible expenses. Even in that case, these expenditures must be properly substantiated. iii. The expenses for the souvenirs to nspecified customers are defined as advertisement expenses which are all fully deductible expenses. Mino Han is Attorney-at-law in Bae, Kim & Lee LLC (German Law advice from Mr. Martin U. Kolbinger, Partner at CMS Hasche Sigle, Munich) KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 23 Schweizer Seiten The battle of Korean talents – Internationals vs. Locals Simon Kim Local companies are competing for the dearth of talents in Korea. Overseas Koreans become targets for their language capabilities, international outlook and other aspects of bridging the cultural gap between the east and the west. Myth or truth? In the New York Times bestseller “Great people decisions’, Claudio Fernandez Araoz emphasizes the importance of making the right people decisions, the key foundation of almost all great organizational performances. For his book, he interviewed many management gurus, including Jack Welch, the former CEO of General Electric. In Jack Welch’s case, he felt even more deeply about the subject: “you can have all the greatest strategies in the world, but they aren’t worth much without the right people.” With this backdrop we will focus on one topic that many expatriate clients have asked us over the recent years. Overseas Koreans (“Internationals”) are Koreans who have immigrated to the USA or Europe with their parents in early childhood, spending most of their formative years in their new home countries. Whilst local Koreans (“Locals”) are Koreans who have limited experience of living and working abroad but may have gotten overseas graduate degrees, typically from the US. We will illustrate our points through a few observations made over the last couple of years: One major observation is that the ‘quality gap’ is narrowing between Internationals and Locals. English fluency should no longer be the key differentiator. Although it should not be underestimated, it does sometimes eliminate potential candidates with a solid track record. The Internationals may be fluent in English but have a lack of in-depth market knowledge or how to manage local staff, which is an art in itself. Furthermore, with the trappings of expat life, Internationals become more ‘Koreanized’ than locals, demanding higher remuneration plus extra benefits unheard of back home (premium car, luxury apartment, etc.). Another observation concerns the ‘race horse’ versus the ‘work horse’ example. General Electric serves as a great role model of not picking the race horse but a work horse. They pick individuals with high potential and the right attitude, nurturing them towards leadership positions through on-the-job training and giving them continuous empowerment. Out of 39 top executives at GE, only 5 people have undergraduate degrees from the top 10 universities. As a contrast, graduates of the SKY universities, an acronym of the three most prestigious universities in Korea, are seen throughout the entire Korean society in all key positions. By the way, a “GE type approach” can only be implemented successfully when there is a mid-to-long term road map of talent development/acquisition rather than trying to solve the human capital issue yesterday. In other words, when companies use executive search firms to resolve immediate vacancies at senior levels, in most cases, the talent road map has failed for one reason or another. The third observation is about integrity and ethical standards. In Korea the definition of integrity can be very subjective. Koreans are quick learners and adopters of knowledge and skills. Integrity on the other hand, cannot be taught as easily. The view of the average Korean citizen is equally flexible and lenient of past wrong doings, which is reflected in the World Transparency Index, where Korea is ranked at the near bottom among developed economies. Perhaps the lack of true role model has desensitized the public opinion given that, for example, no former President of the Republic of Korea in modern history has avoided ethical inquiries after leaving the office. Therefore, any company setting a high bar on codes of conduct will significantly limit what is already a shallow candidate pool. Moreover, and despite having seen the different ethical standard outside of Korea, the behavior of internationals does not differ from the local ones and seems to converge towards the lower common denominator. Sad to say! A last observation is recruiting from the pool of Locals which has its own challenges. The most common leadership styles of Locals are autocratic and task-oriented. In addition, staff development and management are not on the top of their agenda. The situation gets exacerbated because of the Korean learning culture, which hinders creativity and lateral thinking. Although great at test taking, Locals often face problems in solving simple every-day real life problems. Therefore, it is not a matter of choosing between Internationals or Locals but rather who best fits with your requirements. As a great man once said, "a complete candidate is not someone without any imperfections but the notion that aiming specific qualities are more important than fancying everything“. Simon Kim, Managing Partner, Egon Zehnder International Korea. 24 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Schweizer Seiten The importance of outsourcing as part of strategic human resources management Jung-min Son The Adecco Group, based in Zurich-Glattbrugg, is the world's leading provider of HR solutions. Adecco offers a wide variety of services such as temporary staffing, permanent placement, career transition and talent development, as well as outsourcing and consulting. Adecco Korea has been operating in the HR outsourcing industry in Korea since 1999. The company has been supporting foreign companies, particularly European ones, to find suitable candidates for their business establishment in Korea. Relevance of HR outsourcing The history of HR outsourcing started 1945 in the USA and occurred in the 1980s as well in Korea. According to statistics from the Personnel Management Association of the United States, the outsourcing market size grew to approximately 85.3 billion USD in 2010 compared to 60 billion USD in 2005. Changes in the business environment, the development of IT technologies and the changing role of HR departments were the main drivers. Looking at the current status of outsourcing in the Republic of Korea, compared to the OECD countries, its utilization is not as strong yet. It is mainly due to the companies’ lack of understanding of applicable laws, regulations as well as lack of expertise among outsourcing providers. BPO (Business Process Outsourcing) models in developed countries and PEO (Professional Employee Organization) have different frameworks compared to existing outsourcing models. BPO can be the driving power for further expansion by passing the ordinary business initiative to outsourcers. They can deploy their key resources on more prospective industries and businesses. PEO is to switch all staffs, except top management level, into an outsourcing company. Companies would be able to respond to exter- nal business environment more properly by reducing their expenses and managing their resources more flexibly. Due to the strong influence of labor unions and low flexibility of labor market laws in Secondly, professional outsourcers with high competencies and expertise need to be developed. The current outsourcing market in the Republic of Korea shows that the pricing competition is overheated. It might be reasonable to give the sweetness of the cost savings in the short term, but service quality would not be secured on a long-term perspective. Furthermore, the commitment of the CEO is important. There might be some disadvantages such as leakage of internal corporate business know-how. But on the other hand, there is a possibility for each Source: Adecco Group of Korea, the introduction of BPO and PEO systems could be premature. Nevertheless, some improvements could increase the utilization. Firstly, the corporate perception towards HR outsourcing must be changed. Nowadays, local business people think that only simple business processes can be outsourced and pricing rather than quality is the priority. These kind of perceptions need to be adjusted and outsourcing should be considered based on business effectiveness rather than efficiency. company to have a better chance to restructure their organization. Einstein once said “You can take the new rope when you let the old one go, the most risky thing in the world is not to dare to take a risk at all.” Thus, the best way for companies to remain competitive is to catch the importance of change and being receptive for new HR strategies. Jung-min Son, Division Manager, Adecco Korea. KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 25 Kontakte Contacts 26 KGCCI Breakfast with Prime Minister Volker Bouffier of Hessen Breakfast meeting with H.E. Ambassador Rolf Mafael On October 9th, a KGCCI breakfast meeting with Volker Bouffier, minister-president of the German federal state Hesse, took place at the Grand Hyatt Hotel. Mr. Bouffier visited Korea on the occasion of an official Hessian delegation trip to Vietnam and South Korea. During his speech, the minister-president addressed current German and European political topics and emphasized the close economic ties between South Korea and Hesse. On November 9th, a breakfast meeting was held at the Hilton Millennium Hotel with H.E. German Ambassador Rolf Mafael. Mr. Mafael talked about the Asia Pacific Conference for German Business in New Delhi that he took part in in early November. The meeting was attended by around 40 members of the KGCCI network. VDW Symposium Preview of Toy Fair Nuremberg On October 16th and 17th, the “Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e. V.” (VDW) in cooperation with KGCCI hosted a symposium at the Ritz Carlton Hotel. During the event 18 German machine tool companies presented their product and service solution to around 260 Korean company representatives and journalists. KGCCI organized the “Toy Fair Preview” at the Ritz Carlton Hotel, on October 9th. Toy Fair CEO Ernst Kick visited Korea to inform around 20 potential Korean exhibitors about the upcoming trade fair in Nuremberg. Skat Turnier KGCCI Intercultural Training On November 17th, the KGCCI Autumn Skat Tournament was held at the restaurant Baerlin. All participants had a great time and enjoyed the card games and the excellent German food. The two first-placed players Mathias Stackmann and Christof Wick got the trophy from the last Skatkönig Mr. Heiko Krahmer. On October 25th and November 1st, 8th and 15th KGCCI and Komplexx Asia conducted an Intercultural training. During the seminar, the 7 participants got valuable insights into cultural difference the German and Korean business life. KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 Kontakte AKM and KGCCI Glühwein Sundowner On June 21, the “Sundowner” casual-gathering took place on the KGCCI roof terrace. The sundowner was attended by about 70 participants from member companies as well as by individual KGCCI members. Goulash and German Glühwein were enjoyed by the participants. The Sundowner is a regular event hosted by the KGCCI for its members and takes places four to five times per year. This time, the event was kindly sponsored by GROZBECKERT. New Members Citibank Korea Inc. Mr. Olivier Anceau Global Subsidiaries Group Director E-Mail: [email protected] Branche: Banking, Financial Services REGE Motorenteile GmbH Mr. Guenther Werner CEO E-Mail: [email protected] Branche: Automotive and Supply LnZ Optronics Co., Ltd. Mr. Ruediger Harisch COO E-Mail: [email protected] Branche: Defence Technology; Electrical and Electronics Industry; Machinery Upcoming January 28 Economic Outlook 2013 New Publication February 16, 2013 Swiss Education Fair 2013 in Seoul 11am-6pm Ferrum Tower TBC Webasto Thermo + Comfort Korea Inc. Mr. Stefan Hueni Representative Director E-Mail: [email protected] Branche: Automotive and Supply; Defence Technology; Import, Export; Ship Building and Supply; Wholesale 독일박람회 디렉토리 2013t2014 Contact: Mr. Michael Zoller [email protected] February 18-21, 2013 February 22 Country Consulting Korea Green Cabbage Dinner OSEC Zurich TBC Contact: Mr. Marcel Germann [email protected] / www.osec.ch Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected] AUMA trade fair guide Messen Made in Germany 2013/2014 Language: Korean When: December 2012 www.kgcci.com/publications KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 27 KGCCI Exhibition and Business Delegation Support Local expertise and support is the key to success for international exhibitors at trade fairs and business delegations. KGCCI provides that expertise to its clients: Exhibition Support for German and Korean Companies • Organization of booth set-up and promotion activities • Local support for a professional presentation at trade fairs in Korea and Germany Business Delegations • Arrangement of complete business trips to Germany and Korea • Organization of events, seminars, business matchmaking and other networking opportunities With over 30 years of experience, KGCCI is your first partner in international trade fair and business delegation consulting. Contact us: Trade Service Division Tel.: +82-2-37804-600 Fax: +82-2-37804-637 [email protected] www.kgcci.com Korea Life Der südkoreanische Film als Spiegel der Gesellschaft Daniel Kalker In the past 60 years, the South Korean film industry has undergone a remarkable development. For decades it was the subject of strict governmental censorship. Only the Korean democratization movement in the early 1980s helped it to restore its former glory. Today the Korean film is as popular as never before, both nationally and internationally. Mit Ausbruch des Koreakrieges im Jahr 1950 kommt auch die Filmindustrie in Süd wie Nord fast vollständig zum Erliegen. In den drei Kriegsjahren entstehen lediglich ein halbes Dutzend neue Produktionen. Auch nach Kriegsende erholt sich der Filmstandort Südkorea kaum. Erst eine 1953 eingeführte Steuerbefreiung verhilft der Filmindustrie zu ihrem zweiten Frühling. Zwischen 1952 und 1961 steigt die jährliche Zahl an Neuerscheinungen um das 22-fache. Es entstehen Klassiker wie der Thriller „Das Hausmädchen (Hanyeo)“ und das Familiendrama „The Aimless Bullet (Obaltan)“. Doch die neue kreative Freiheit währt nur kurz. Erneut wird der junge südkoreanische Film von den politischen Ereignissen eingeholt, als sich der Militär Park Chung-hee im Mai 1961 an die Macht putscht. Der neue Präsident Park und seine Militärregierung setzen auf massive Medienzensur. Auch die staatliche Kontrolle über die Filmindustrie wächst. Das 1963 erlassene Filmgesetz beinhaltet die radikale Zensur allem vermeintlich Pro-kommunistischen und Obszönen. Darüber hinaus wird eine restriktive Quote für ausländische Filme erlassen. Letztere ist, in abgeschwächter Form, bis heute in Kraft. Die immer stärker werdende Zensur läutet Mitte der 1970er Jahre den sogenannten „Winter des koreanischen Films“ ein. Es entstehen kaum noch Filme von nennenswertem künstlerischem Wert. Erst die politischen Umbrüche in den Jahren 1979/80 verhelfen dem koreanischen Film zu einer Renaissance. Durch die Ermordung des südkoreanischen Präsidenten Park Chunghee, sowie dem daraus resultierenden Demokratisierungsprozess, verringert sich auch der staatliche Einfluss auf die Filmindustrie. Die Zensur wird schrittweise abgeschafft, Spiel- filme werden anspruchsvoller und auch die heimischen Zuschauerzahlen nehmen wieder zu. Mit „Marriage Story“ wird 1992 durch Samsung erstmals ein südkoreanischer Film aus privatwirtschaftlichen Geldern finanziert. Die neuen Einnahmequellen lassen nun auch aufwendigere Filme zu, die sich durchaus mit internationalen Großproduktionen messen können. Anfang der 2000er Jahre gelingt dem südkoreanischen Film dann endgültig der Durchbruch. Einheimische Produktionen wie die romantische Komödie „My Sassy Girl“ schlagen 2001 an den koreanischen Kinokassen Hollywood Blockbuster wie „Harry Potter“ und „Der Herr der Ringe“. Auch im Ausland gelingt dem südkoreanischen Kino der Ausbruch aus seinem Nischendasein. Filme wie die tragische Liebesgeschichte „Oasis“ (2002), das Rachedrama „Oldboy“ (2004) und das Gesellschaftsdrama „Pieta“ (2012) werden unter anderem auf den Filmfestivals in Cannes und Venedig mit Preisen ausgezeichnet. Auch Hollywood hat das Potential koreanischer Filme erkannt. US-amerikanische Filmstudios erwerben die Rechte an südkoreanischen Erfolgsfilmen und geben eigene Versionen in Auftrag. Es entstehen, oft nur mittelmäßige, Remakes von Filmen wie „My Sassy Girl“ und „A Tale of Two Sisters“. Für Ende 2013 ist eine Neuverfilmung von „Oldboy“ mit Samuel L. Jackson geplant. Hollywood begnügt sich aber nicht alleine mit Remakes. Seit Neuestem werden auch direkt südkoreanische Filmschaffende verpflichtet. Gleich drei koreanische Top-Regisseure geben 2013 ihr Spielfilmdebüt in den USA. Park Chan-wook (Oldboy) hat gerade den düsteren Coming-Of-Age Film "Stoker" mit Nicole Kidman fertiggestellt. Kim Jee- woon (I Saw The Devil) arbeitet an „The Last Stand“ mit Arnold Schwarzenegger und Bong Joon-ho (The Host) dreht aktuell das SciFi-Drama „Snowpiercer“. Wie viel des oft kantigen koreanischen Kinos in den amerikanischen Blockbustern erhalten bleibt, ist abzuwarten. Was heute schon fest steht ist, dass die Erfolgsgeschichte des südkoreanischen Films wohl noch lange nicht fertig geschrieben ist. Eine Geschichte, die immer auch untrennbar mit der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes verbunden ist. Daniel Kalker ist Junior Economist bei der AHK Korea. KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 29 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul. Nr. 42 l Dezember 2012 KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions. Herausgeber: Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer 8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea www.kgcci.com Redaktion KORUM: ADVERTISEMENT RATES Sora Jon [email protected] Rates per issue, all pages full colour Redaktion Schweizer Seiten: Page Inside front cover page + page 3 Outside back cover page Page 30 + inside back cover page Inside double page spread Inside front cover page Inside back cover page Inside page Inside 1/2 page Prices (Mil. KRW) 2.2 2.2 2.1 2.0 1.7 1.6 1.4 0.8 Trim size (WxH mm) 420 x 297 210 x 297 420 x 297 420 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 149 Non bleed size (WxH mm) 426 x 303 216 x 303 426 x 303 426 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 155 Okjeong Monica Baik Director, Swiss Business Hub Korea Tel. + 82-2-3704-4741 [email protected] I www.osec.ch Anzeigen: Ms. Sunae Ju Tel. + 82-2-37804-645 Fax + 82-2-37804-637 [email protected] NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 43: January 31st, 2013 Main topic: “Company establishment in Korea” Layout und Druck: DeSIGN SIDAE DISCOUNT RATES Member discount: 10% per ad Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10% 30 KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten