Praktikum - Verwaltung
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Praktikum - Verwaltung
ERASMUS Abschlussbericht Anna-Lisa Wolff Auslandspraxissemester WS13/14 bei Robert Bosch Ltd in Denham, London, UK 1. Vorbereitung Bei der Suche nach einer passenden Praktikumsstelle habe ich mich vor allem auf der Seite mit Praktikumsplatzangeboten des IO (http://www.international-office.fh-koeln.de/outgoings/ auslandspraktikum/u/02850.php) und auf www.unicum.de bewegt. Über letztere bin ich dann auf Bosch aufmerksam geworden und habe auch deren Jobseiten angeschaut (http://www.boschcareer.com/en/uk/home_uk/home.html). Dort habe ich dann ein paar Stellen gefunden, die mich angesprochen haben und habe schließlich meine Bewerbung an die angegebene E-Mailadresse gesendet. Natürlich habe ich auch an weitere Unternehmen Bewerbungen versendet. So konnte ich schließlich aus drei verschiedenen Praktikumsangeboten wählen. Bosch hat mir zusammen mit meinem Vertag eine Liste mit verschiedenen Privatpersonen, die immer wieder Zimmer an Boschmitarbeiter vermieten, zukommen lassen. Auch waren einige hilfreiche Links zu Internetseiten gegeben. Ich habe mich also durch die Liste telefoniert und schließlich zwei Unterkunftsmöglichkeiten gefunden. Entschieden habe ich mich dann für das Zimmer, das nicht besonders weit weg von der Arbeit war (10 Min Fußweg) und gleichzeitig etwas günstiger (£100 pro Woche). Versicherungstechnisch habe ich mich für die Gruppenversicherung des DAAD entschieden (https://www.daad.de/versicherung/allgemein/bedingungen/de/14380-daad-versicherung-ziellandausland/). Im Nachhinein hätte ich diese wohl nicht gebraucht, da man hier in England, sobald man Geld verdient auch automatisch zum nationalen Gesundheitssystem NHS beiträgt und somit keine Kosten entstehen, wenn man zum Arzt geht (so wie in Deutschland also auch). Eine Unfallversicherung mit Krankenrücktransport habe ich durch den ADAC und meine in Deutschland bestehende Haftpflichtversicherung greift auch im Ausland. Aber bei € 23,50 kann man lieber doppelt abgesichert sein. Wichtig ist jedoch, dass man sich hier frühzeitig bei einem Hausarzt registriert, ansonsten muss man, sollte man doch mal krank werden, ins Krankenhaus, da ein Arzt einen nicht behandeln wird, bevor die Registrierung abgeschlossen ist. 2. Formalitäten vor Ort Einmal vor Ort musste ich dann meine Sozialversicherungsnummer (National Insurance Number) beantragen (https://www.gov.uk/apply-national-insurance-number). Dazu musste ich bis nach London in die Innenstadt, da nicht jedes Jobcentre diese ausstellt. Hierzu habe ich mir von meinem Arbeitgeber bescheinigen lassen, dass ich dort tätig bin, außerdem musste ich einen Adressnachweis (kurzer Brief vom Vermieter oder Mietvertrag) vorlegen und natürlich meinen Pass. Wenn man schon vor Arbeitsantritt in England ankommt, bietet es sich an die Sozialversicherungsnummer schon dann zu beantragen, so muss man später keinen Urlaub nehmen. Hier bei Bosch wurden wir dafür aber freigestellt und mussten nicht einen unserer Urlaubstage nutzen. Um ein Konto zu eröffnen habe ich einen Termin bei der HSBC vereinbart. Einmal da hat das ganze ca. 30 Minuten gedauert und danach nochmal ca. 1 Woche, bis das Konto aktiv war. Hierzu brauchte ich wieder einen Pass und einen Nachweis, dass ich auch in Deutschland ein Konto habe. Gut ist auch, wenn man ein kurzes Schreiben vom Arbeitgeber hat, der darum bittet ein Konto für mich zu eröffnen. So sollte es auf keinen Fall Probleme geben. Aber auch um die Kontoeröffnung könnte man sich schon vor Arbeitsantritt kümmern, so hat man vielleicht auch eine Chance schon gleich nach dem ersten Monat sein Gehalt zu bekommen. Wir mussten hier bis ca. Mitte des Monats unsere Kontodaten einreichen, um am 25. des Monats (Pay Day) bezahlt zu werden, ansonsten gab es erst einen Monat später Gehalt, dafür aber doppelt. Wer also erst Anfang des Monats zu arbeiten anfängt und ein Konto beantragt könnte hinterher etwas zu spät dran sein. Außerdem habe ich mich (wie oben erwähnt) bei einem Hausarzt, den meine Vermieterin empfohlen hat, registriert, um im Fall der Fälle dort hingehen zu können. Von meinem Vorgänger bei Bosch habe ich eine Simkarte von dem Anbieter Giffgaff bekommen. Diese kann man auf deren Website (www.giffgaff.com) kostenlos bestellen. Hier kann man für £10,00 im Monat ein Paket mit Internetflat, SMS-Flat und 500 Freiminuten buchen. Zusätzlich kann man Guthaben auf sein Telefon laden und so auch günstig in Deutschland anrufen (8p / Minute ins Mobilfunk- und Festnetz). Benötigt wird eine Kreditkarte oder die englische Bankkarte (auch gleichzeitig eine Kreditkarte). 3. Unterkunft Für meine Zeit in England, habe ich ein Zimmer nur wenige Gehminuten von der Arbeit entfernt gemietet. Ich habe zusammen mit meiner Vermieterin und einer weiteren Praktikantin, die sogar in meiner Abteilung arbeitete, gewohnt. Mich wurde so ziemlich alles bereitgestellt, sodass ich kaum etwas außer meiner Kleidung mitbringen musste: von Bettzeug über Handtücher bis hin zu Küchenutensilien. Das Zusammenleben war sehr entspannt und alle haben Rücksicht aufeinander genommen. 4. Praktikum Mein Praktikum habe ich bei der Robert Bosch Ltd in Großbritannien, am Standort Denham absolviert. Obwohl Bosch in Deutschland ja hauptsächlich mit Waschmaschinen in Verbindung gebracht wird, macht die Automotive Technology neben der Industrial Technology, Energy and Building Technology und weiterer Consumer Goods, einen noch größeren Unternehmensbereich aus. In den vier Monaten bei Bosch war ich als Supply Chain Intern (Logistik) für Boschs I-Business Kunden zuständig. Zu meinen täglichen Aufgaben gehörten unter anderem: - Eingabe von Kundenbestellungen in SAP Sicherstellung Warenverfügbarkeit wie vom Werk bestätigt / vom Kunden bestellt im engen Kontakt mit den verantwortlichen Planern in Karlsruhe Überwachung von Auslieferungsprozessen / Expressversand Ausarbeitung von Lieferplänen Abgleich und Auswertung: Forecast Mengen vs. tatsächlich abgenommene Mengen Strategieentwicklung auf Basis der Ergebnisse daraus Nach einer zweiwöchigen Einarbeitungsphase durch meinen Vorgänger habe ich zunächst noch sehr eng mit meiner Logistikmanagerin zusammen gearbeitet. Nachdem ich mich dann gut eingearbeitet hatte, habe ich mehr Eigenverantwortung übertragen bekommen und nur noch in Sonderfällen die Zustimmung und zusätzliche Unterstützung meiner Managerin einholen müssen. Egal bei welcher Frage aber stand man mir jederzeit helfen zur Seite und hat mich unterstützt. Auch habe ich eng mit dem für das I-Business verantwortlichen Sales Manager zusammengearbeitet wenn es darum ging neuen oder zusätzlichen Bedarf schnellstmöglich zu decken und Verfahrensstrategien zu entwickeln. Zusätzlich hat unser Abteilungsleiter einmal monatlich eine kleine Runde für uns fünf Praktikanten in der Abteilung einberufen, um uns über die neusten kundenbezogenen und firmeninternen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. 5. Alltag und Freizeit Denham selbst liegt außerhalb von London und ist eher klein. Dennoch aber fährt von dort ein Zug bis direkt in die Londoner Innenstadt (Marylebone). Es gibt zwei kleine Convenience Stores, eine Post, einen Drogeriemarkt und ein paar kleine Restaurants nahe dem Bahnhof. Mehrere große Supermärkte findet man in dem nächstgrößere Vorort – Uxbridge. Hier gibt es auch Anschluss an das Londoner UBahnsystem. Da Bosch in Denham sehr viele Praktikanten beschäftigt, die meist alle in Denham, Uxbridge und der Umgebung wohnen, findet sich in der Regel auch immer eine kleine Gruppe für Unternehmungen zusammen. Am Abend oder Wochenende trifft man sich gerne mal im Pub, oder fährt gemeinsam nach London rein, um die Stadt zu erkunden. Auch das Wembley Stadium ist nicht weit. Ansonsten sind Tagesausflüge nach Bath, Brighton, Portsmouth gut machbar. Noch einfacher ist es natürlich mit dem Auto. Aber Vorsicht auf der M25, hier kann es im Feierabendverkehr leicht doppel oder dreimal so lang dauern ans Ziel zu kommen. 6. Fazit Abschließend kann ich sagen, dass ich für die Möglichkeit zu diesem Praktikum bei Bosch sehr dankbar bin und in der Zeit dort viel gelernt habe. Das ganze Team war stets bemüht uns Praktikanten bei jeder Frage zu unterstützen und uns durch neue Aufgaben mehr Verantwortung zu übertragen. Ich konnte meine Fähigkeiten vertiefen und erweitern und habe neue Arbeitsfelder kennengelernt. Zusätzlich konnte ich meine Sprachkenntnisse in unserem sehr internationalen Team (UK, Australien, Portugal, Japan, Venezuela, Frankreich, Deutschland) verbessern. Auch wenn unter der Woche oft nicht viel los war hat die Nähe zum Londoner Zentrum am Wochenende reichlich Abwechslung geboten. Die Vielzahl der Praktikanten vor Ort macht es sehr leicht schnell neue Bekanntschaften zu schließen und auch außerhalb der Arbeit Anschluss zu finden. Natürlich habe ich auch kulturell viel Neues kennengelernt und einen netten Einblick in das Leben und den Alltag in England erhalten.