connections Dezember 2012
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DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 24/3 DEZEMBER 2012 connections Gesunde Geschäfte L eitartikel I N H A LT Inhalt EUROPA Gesundheitscheck Wenn Leute sich treffen, sagen sie oft: Na, wie geht's? Im asiatisch-pazifischen Raum ist auch die Frage üblich: Hast Du schon gegessen? Das sind Höflichkeitsfloskeln, mit denen man sich meistens nur begrüßt oder ein kleines Gespräch beginnt, ohne damit tieferes Interesse am tatsächlichen körperlichen oder seelischen Wohlbefinden des Gegenübers zu bekunden. Doch ist persönliches Wohlbefinden ungeheuer wichtig, weshalb Gesundheitsthemen immer mehr ins Bewusstsein des Einzelnen und der Gesellschaft rücken. Auch Unternehmen zeigen ein wachsendes Interesse daran, indem sie gesundheitsfördernde Organisationsstrukturen schaffen und die Gesundheit ihrer Angestellten als wichtigen Fokus betrachten. Ziehen wir die Kriterien heran, die in McKinseys „Anatomie eines gesunden Unternehmens” (Quartalspublikation 2007) beschrieben sind, so kann ich mit Freude feststellen, dass Oiltanking „gut vorbereitet” und „widerstandsfähig gegen Schockereignisse” ist, dass wir „gut in der Umsetzung” sind und versuchen, unsere „Angestellten auf ein gemeinsames Ziel hin auszurichten”. Genauso, wie sich die eigene Gesundheit verbessert, wenn man gut auf sie achtet, entwickeln auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine positive Haltung gegenüber ihrem Unternehmen, wenn sie sich sicher und für ihr Engagement geschätzt fühlen und mit ihren Anliegen ernst genommen werden. Durch eine gesunde Unternehmenskultur verbessert sich die wirtschaftliche Bilanz in zahlreichen Bereichen. Deshalb geht es Oiltanking nicht allein um eine gesunde Organisationsstruktur, sondern wir rücken die eigentliche Gesundheit unserer Mitarbeiter in den Blickpunkt. Da sie unsere wichtigste Ressource darstellen, ist es für Marquard & Bahls und ihre Tochtergesellschaften von immenser Bedeutung, ihnen einen gesunden Arbeitsplatz zu bieten und uns um ihr psychisches und physisches Wohlergehen zu kümmern. Hinzufügen möchte ich: „Ernähren Sie sich gesund, machen Sie mehr Sport, und seien Sie glücklich!”* Und natürlich wünsche ich Ihnen wieder viel Spaß mit der neuesten Ausgabe von connections, die sich diesmal, wie wohl unschwer zu erraten war, mit dem Schwerpunktthema Gesundheit beschäftigt. * Slogan am Stand über Ernährung und körperliche Ertüchtigung der Generaldirektionen Gesundheit und Verbraucher sowie Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Europäischen Kommission bei den 20 km von Brüssel in Belgien am 27. Mai 2012. Print CONNECTIONS We Can, We Care… Zeit zum Feiern! Asien-Pazifik 04 Fit im Job INDIEN 18 20 Umweltfreundliche Energie aus Südindien Mittlerer Osten 24 Nischenmarkt mit hervorragenden Chancen NORDAMERIKA Lateinamerika LEUTE & LOKALES Carlin Conner Geschäftsführer Oiltanking GmbH IMPRESSUM connections Ausg. 24/3/2012 Herausgeber Oiltanking GmbH, Corporate Center, Admiralitaetstrasse 55, 20459 Hamburg, Germany, www.oiltanking.com, Telephone +49- 40- 370 99 485, Fax +49- 40- 370 99 499 E-Mail [email protected] Koordination Gabi Wüstenberg, Manager Communications Redaktion Renate Eijkholt Design raz design, Hamburg Übersetzung benchmark language communication training Druck BEISNER DRUCK GMBH & Co. KG, Hamburg Veröffentlichung 3 mal jährlich Redaktionsschluss Ausg. 25/1 05.02.2013 2 06 08 09 kompensiert Id-Nr. 1224533 www.bvdm-online.de FREIZEIT & UNTERHALTUNG Konferenz mit fruchtbaren Ergebnissen OTIMS geht online Gesunder Start bei IOT 30 Rohölexpansionsprojekt bei Oiltanking Houston 32 Vom amerikanischen Paradies ins Sportlerparadies 40 42 „Ökologisches Wirtschaften: Machen Sie mit?” 10 12 Gesundheit als gewichtiges Thema 15 16 Mit Rat und Tat 22 26 Balanceakt 38 Arbeiten ohne Absturz 11 34 37 44 45 46 47 48 Lexikon | LWD Gerüttelt und geschüttelt Interview | Wir stellen vor: den neuen Geschäftsführer von Oiltanking 18 Umweltfreundliche Energie 40 Ökologisches Wirtschaften We Can, We Care ... für betriebliche Gesundheit Kulturelle Erfahrungen | Ticket für eine Weltreise Gesund und bewusst Nummer | 2 von 11 Sport | Lauf gegen Leukämie Sport | Gesunde Posen 44 Leukämie-Lauf Sport | Einfach immer weiterrennen! Leserecke Zu guter letzt | Schmutz schadet nicht CONNECTIONS 3 A sien - P azi f ik A sien - P azi f ik Fit im Job Im August 2012 fiel bei Oiltanking Singapur der Startschuss für eine Initiative zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Nach mehreren Fitnesstests wird den Angestellten nun eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Gesundheit und Lebensqualität angeboten. Entspannung pur Die gekonnten Handbewegungen der blinden Masseure reduzieren den Stress im Nu. „Nur 30 Sekunden. Auf, das schaffen Sie doch. Durchhalten…!” Dabei sollte man in die Hocke gehen, bis die Knie einen rechten Winkel bildeten, den Rücken gerade halten und nur mit den Schultern die Wand berühren. Wie viele Minuten oder besser Sekunden kann man das aushalten? Als die Kolleginnen und Kollegen von Oiltanking Singapur im Mai 2012 ihre Fitness einstufen ließen, waren manche über ihre fehlende Kraft und Kondition erschrocken. Das gleiche Bild bot sich, als es drei Minuten lang über Bänke zu springen galt oder ein Arm-Schulter-Flexibilitätstest zu absolvieren war. Manche klagten schon innerhalb kürzester Zeit über schmerzende Muskeln, anderen blieb vor Erschöpfung die Luft weg - dabei hatten sie von sich gedacht, einigermaßen fit zu sein. Doch die drei „Vorübungen” waren nur der Auftakt zu einer Gesundheitskampagne bei Oiltanking Singapur, die den Kolleginnen und Kollegen Gelegenheit bot, ihre persönliche Kondition zu testen und umgehend etwas zu tun, um sie zu verbessern. Früher dachte man, dass Gesundheit schlicht bedeutet, nicht krank zu sein.* Doch die Definition von Gesundheit hat sich verändert. Angestellte arbeiten im Durchschnitt acht Stunden pro Tag. Damit ist der Arbeitsplatz eine 4 CONNECTIONS Schlüsselstelle, um die Gesundheit durch Schaffung eines entsprechenden Umfelds sowie durch abgestimmte Programme und Leistungen positiv zu beeinflussen. Mit dem Ziel, die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter zu verbessern und die Lebensqualität der Angestellten zu steigern, griff Oiltanking Singapur die Initiative zur betrieblichen Gesundheitsförderung WHP (Workplace Health Promotion) auf, die von den singapurischen Gesundheitsbehörden konzipiert worden war. Ende Juni nahmen die Kolleginnen und Kollegen an einer ersten Workshopreihe teil, in der Entspannungstechniken unterrichtet wurden; dazu gehörten u. a. Aromatherapie, Selbstmassage und eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. Außerdem hat Oiltanking Singapur beim Singapurer Verband der Sehbehinderten SAVH ein mobiles Massageteam angefordert, das zweimal monatlich ins Büro kommt, um mit Massagen für Loslassen, Stressabbau und weniger Schmerz und Anspannung zu sorgen. Dabei teilen sich die Angestellten und das Tanklager für alle erbrachten Leistungen die Kosten. „Mir hat das Trainingsprogramm mit meinen Kollegen sehr viel Freude gemacht. Es war sehr lustig und hat uns als Team noch mehr zusammengeschweißt. Ich fühle ich mich jetzt viel gesünder als vorher.“ Außerdem wurden Trainingskurse zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit angeboten. Dazu wurde der repräsentative Eingangsbereich nach Feierabend kurzerhand in ein Fitness-Studio umfunktioniert, wo sich die Oiltanker voller Begeisterung zum Kickboxen, Herz-Kreislauf-Training und Body Conditioning trafen. Doch auch jenseits der Tanklagermauern treiben die Oiltanker Sport, so beispielsweise Bowling und Badminton. Immer öfter nehmen die Kolleginnen und Kollegen auch an Läufen und Marathonveranstaltungen teil, wie z. B. dem Standard Chartered Marathon 2012, dem Run for Hope 2012 (einer jährlich stattfindenden Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der Krebsforschung), der JP Morgan Corporate Challenge 2012 und dem Jurong Lake Run 2012. Die Ausgestaltung des Programms und die Betreuung der Workshops und Aktivitäten obliegt nicht nur den Mitgliedern bereits bestehender Ausschüsse, sondern auch einem eigens dafür ernannten WHP-Manager, zu dessen Aufgaben auch der Austausch und die Umsetzung gehören. Weitere Aktivitäten werden über E-Mail und mithilfe von Postern bekannt gegeben. Anhand des Feedbacks aus Online-Umfragen und der Teilnehmerzahlen werden jene Aktivitäten ausgewählt, die für die Angestellten besonders relevant sind und ihnen die Motivation und die Fähigkeiten vermitteln, sich selbst um eine Verbesserung ihrer Lebensgewohnheiten (und vielleicht sogar der ihrer Familien) zu kümmern. Paul Chung, einer der regionalen Personalverantwortlichen, hebt die zahlreichen Vorteile hervor: „Attraktiv ist an dem WHPProgramm, dass es vom Staat anerkannt und durch Finanzmittel und ein Netzwerk von Förderstellen glaubhaft unterstützt wird. Auf Unternehmensebene haben wir eine Veranstaltungsreihe geplant (Vorträge in der Mittagspause, Trainingskurse nach Feierabend), Wong Lai Pek, leitende Angestellte in der Buchhaltung um unsere Mitarbeiter aufzuklären und sie auch ganz direkt beim Trainieren und Schwitzen zu unterstützen.” Das WHP-Programm wird sich auch in dem Sinne nachhaltig positiv auswirken, als es die Fluktuation und den Krankenstand absenkt, die Motivation und die Produktivität verbessert und das Image von Oiltanking Singapur als positivem, mitarbeiterfreundlichem Unternehmen fördert. Damit sollen Aussagen wie „Ich bin bei der Arbeit und zu Hause völlig gestresst. Wie kann ich mich überhaupt noch entspannen?” oder „Nach Feierabend bin ich zum Trainieren einfach zu müde.” künftig der Vergangenheit angehören. *Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 1946 Gesundheit definiert als „Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen”. OM Etwas für das eigene Wohlbefinden und den inneren Veränderungswillen zu tun, ist das Ziel der Yogastunden im Oiltanking-Büro Singapur. CONNECTIONS 5 E urop A E urop A Freudiges Ereignis am 28. März 1992 Oiltanking Malta heißt das erste Schiff willkommen, die MV A.P. Moeller. Wichtiger Schritt Durch das ständige Wachstum der Tanklageraktivitäten war eine Erweiterung der Büroräume notwendig geworden. We Can, We Care ... Zeit zum Feiern! Neben dem 20. Jubiläum hat Oiltanking Malta noch einen weiteren Grund zur Freude: die Einweihung des Erweiterungsbaus für das Bürogebäude und die Werkskantine in Birzebbuga am 5. Oktober 2012. Für einen Abend hatte Oiltanking Malta sogar den Unternehmensslogan etwas abgeändert: „We can, we care, we celebrate”. Und dazu bestand auch guter Grund, immerhin galt es das zwanzigjährige Betriebsjubiläum zu begehen. Mit einer Rundgang Dirk Exalto zeigt stolz seinen honorigen Festveranstaltung wurde allen Angestellten Gästen, darunter Seine Exzellenz der Präsident von Malta, und Geschäftspartnern gedankt, die über Dr. Georg Abela und Seine Exzellenz der Deutsche Botschafter zu Malta, Dr. Hubert Ziegler, das Tanklager (von links). die Jahre zum Erfolg von Oiltanking Malta beigetragen haben. Als Ort der Feierlichkeiten wurde die Magazzino Hall ausgewählt, eine der historischen Sehenswürdigkeiten der Insel, die im 18. Jahrhundert einst als Öllager genutzt Verfügung stehen. Seit 2012 kümmert sich Oiltanking auch worden war. Unter den ehrenwerten Gästen war auch Ministerum den Flüssiggasimport. Dazu wurde eine Pipeline gebaut, präsident Dr. Lawrence Gonzi. die sich auf dem neuesten Stand der Technik befindet. Durch die Erweiterung der Unternehmensaktivitäten wurde Das Tanklager von Oiltanking Malta, das sich im Malteser eine Vergrößerung der Büroräume erforderlich: Zum einen Freihafen befindet, ist im Lauf der Jahre stetig gewachsen. galt es, mehr Personal unterzubringen, zum anderen mussten 1992 hatte man ganz bescheiden mit einer Handvoll Schiffe die Einrichtungen zum Wohle der 60 Angestellten modernisiert im Monat (52 pro Jahr) und 240.000 Tonnen Ladung im Jahr werden. Deshalb wurde ein neues zweistöckiges Gebäude mit begonnen. Heute hingegen ist das Tanklager als wichtiger einer neuen Kantine, Umkleiden und Duschräumen für die KolleAkteur im Öllagergeschäft des Mittelmeerraums fest etabliert gen im Erdgeschoss errichtet. Im ersten Stockwerk befinden und fertigt im Jahr etwa 1000 Schiffe und 7,5 Millionen Tonnen sich, abgestimmt auf die Bedürfnisse der wachsenden Anzahl Ladung ab. Nach der im Februar erfolgten Inbetriebnahme von Kollegen, mehrere Büros und ein neuer Konferenzsaal. eines zusätzlichen Heizöltanks mit einer Kapazität von 13.400 2013 möchte Oiltanking Malta zudem den Kontrollraum cbm ist die Gesamtkapazität auf 562.000 cbm gestiegen, modernisieren, welcher erweitert wird, um neue Hightechwobei 25 Tanks mit einer Größe von 5.000 bis 35.700 cbm zur Workstations und Steuerpulte aufzunehmen. 6 CONNECTIONS Am 5. Oktober 2012 fand in Gegenwart von OiltankingAngestellten und Kunden die offizielle Einweihung des Erweiterungsbaus durch Seine Exzellenz den Präsidenten von Malta, Dr. George Abela, statt. Der Präsident hob die Bedeutung der von Deutschland getätigten ausländischen Direktinvestition und ihre positive Wirkung für den Malta Freeport hervor. Die Anlagen des Unternehmens werden jährlich von etwa 1.000 Schiffen genutzt, die wiederum weitere Dienstleistungen von Schleppern, Lotsen, Reedereien sowie Liegeplätze in Anspruch nehmen. Der Präsident wies darauf hin, dass Malta zwar keine Bodenschätze, wohl aber qualifiziertes Personal und eine günstige strategische Lage inmitten des Mittelmeers besitze, wo zahlreiche Schifffahrtsrouten mit einem hohen Frachtaufkommen vorbeiführen. Unter den Teilnehmern bei diesem ehrenvollen Anlass waren neben vielen Kunden und lokalen Oiltankern auch der Aufsichtsratsvorsitzende Hellmuth Weisser, Aufsichtsratsmitglied Liesel Weisser sowie mehrere Kollegen vom Stammsitz des Unternehmens. Pioniere der ersten Stunde Karmenu Gerada, Rachel Caruana und Alex Fenech (von links nach rechts) arbeiten seit den allerersten Anfängen vor 20 Jahren bei Oiltanking Malta. Rachel Caruana, die erste Angestellte von Oiltanking Malta, war zunächst als Sekretärin tätig, bevor sie 2007 auf den Posten einer Logistikmanagerin wechselte. „Ich fing bei Oiltanking Malta am 1. September 1990 als Sekretärin an und war damals noch völlig auf mich allein gestellt. Im ersten Monat hatte ich nicht einmal ein Büro und arbeitete von zu Hause aus. Später fand ich eine Wohnung, die wir die ersten zwei Jahre als Basis nutzten, bis der Betrieb aufgenommen wurde und wir Büroräume auf dem Tanklager beziehen konnten. Ein halbes Leben für Oiltanking zu arbeiten war wundervoll, und ich freue mich auf viele weitere Jahre!” Karmenu Gerada, zunächst als Fahrer eingestellt, war anschließend zehn Jahre lang im Betrieb als Operator tätig, bevor er gesundheitlich kürzer treten musste. Derzeit ist er mit Büro- und Ablagetätigkeiten beschäftigt. „Ich habe im November 1990 bei Oiltanking Malta als Fahrer angefangen, obwohl das Unternehmen damals noch nicht ein- mal ein eigenes Auto besaß. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen konnte ich 2011 eine Zeit lang nicht arbeiten. Um so glücklicher war ich, als mir Oiltanking überraschend eine andere Stelle anbot, die ich gerne annahm. Ich bin stolz darauf, weiße Hemden mit dem Logo von Oiltanking Malta zu tragen.” Alex Fenech kam 1992 in der Frühzeit als Operator zu Oiltanking Malta und hat das Unternehmen seitdem mit geformt. „20 Jahre erscheinen als eine lange Zeit, aber im Rückblick sind sie ganz schön schnell vergangen. Das Tanklager ist in mehreren Stufen schrittweise gewachsen. Und natürlich war es nicht immer nur ein Spaziergang; es galt auch Schwierigkeiten zu überwinden. Doch mit einer guten Planung und der Unterstützung meiner Vorgesetzten und Kollegen haben wir alles in unserer Macht Stehende getan, um sie erfolgreich zu meistern.” CONNECTIONS 7 E urop A E urop A Konferenz mit fruchtbaren Ergebnissen Lagebesprechung Die Oiltanking Kollegen Nina Kreander, Chin Hao Bay und Merje Volt beim Ideenaustausch auf der EPCA (von links). In der ersten Oktoberwoche versammelte sich die Chemiebranche bei der 46. Tagung des Europäischen Petrochemieverbands EPCA, einer Veranstaltung, die einmalige Gelegenheiten zum Networking bietet und über die Jahre stetig gewachsen ist. In den vergangenen drei Jahren fanden die Treffen entweder in Berlin oder Budapest statt, da beide Städte den Geschäftssektor auf ganz besondere Weise verkörpern: Berlin steht für die Bedeutung der chemischen Industrie in Deutschland und dem Rest der Welt, wohingegen Budapest als kulturelles Tor zwischen Ost- und Westeuropa fungiert. Gemeinsam bilden sie den größten Verbrauchermarkt der Welt. 2012 fand das Stelldichein der Petrochemiebranche in Budapest statt. Hersteller, Händler, Spediteure, Broker, Transportunternehmen, Lagerdienstleister, Distributoren, Anwender und alle verbundenen Dienstleister gaben sich die Ehre, wobei sich unter den mehreren Tausend Teilnehmern auch zehn Oiltanking Kollegen befanden: Chin Hao Bay, Andy Loh, Thomas Chee (alle aus Singapur), Nina Kreander (Kotka/ Finnland), Merje Volt (Tallinn/Estland), Johan Verellen, Nancy De Groof und Erik Dopper (alle von Oiltanking Stolthaven Antwerpen/Belgien), Erwin Mortelmans (Oiltanking Odfjell Oman) und Daan Vos (Oiltanking Europe). 8 CONNECTIONS Photo: freundliche Genehmigung von EPCA Anfang Oktober 2012 besuchten zehn Kolleginnen und Kollegen von Oiltanking aus Asien, Europa und dem Mittleren Osten eine der wichtigsten Petrochemiekonferenzen, die Tagung des Europäischen Petrochemieverbands EPCA (European Petrochemical Association) im ungarischen Budapest – mit sehr fruchtbaren Resultaten. Da man die Teilnehmerliste schon vor Konferenzbeginn anfordern konnte, kontaktierten die Oiltanking-Kollegen mögliche Gesprächspartner bereits im Vorfeld, um Termine zu vereinbaren. Und so absolvierte jeder innerhalb von drei bis vier Tagen durchschnittlich zwanzig Meetings. „Die EPCA bietet die perfekte Gelegenheit, um möglichst viele verschiedene Kunden und Interessenten zu treffen, und so erhalten wir auf der EPCA immer eine ansehnliche Anzahl Aufträge”, berichtet Erik Dopper von Oiltanking Stolthaven Antwerpen in Belgien über die Bedeutung der Tagung für das Unternehmen. Wichtig dabei: Trotz des straffen Programms kam der Spaß während des arbeitsamen Tages und bei den Abendveranstaltungen nicht zu kurz. Was knuspert in der Kiste Im vergangenen Jahr hatte Oiltanking Chips-Dosen in Form eines Tanks mit dem OiltankingLogo im Gepäck – ein Gag, der den Besuchern, wie die Nachfragen zeigten, im Gedächtnis geblieben war. OTIMS geht online Am 03. Dezember 2012 wurde das Oiltanking Information Management System (OTIMS) online geschaltet, eine sichere Dokumenten-Datenbank für das Compliance-Management. Von nun an können die OTIMS-Benutzer über das Internet rund um die Uhr auf die jeweils aktuellste Fassung aller wichtigen Dokumente zugreifen. Angesichts laufender Weiterentwicklungen auf dem Softwaremarkt und der Notwendigkeit, verschiedene nicht vernetzte Datenbanken in einer einzigen integrierten Lösung mit modernster webbasierter Technologie zusammenzuführen, begann sich Oiltanking nach Alternativen zu den bestehenden Systemen umzusehen. In enger Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung von Marquard & Bahls wurden die ersten Maßnahmen umgesetzt, indem man WebOffice 2 mit IBM XPages in eine internetfähige Umgebung überführte. Als Nächstes stand dann die Umstellung des Oiltanking Information Management System (OTIMS) auf eine internetfähige Plattform an. Die OTIMS-Datenbank ist das Qualitätsmanagementsystem von Oiltanking. Es dient zur Verteilung von Richtlinien, Anweisungen, Formularen und Dokumenten an das globale Netz der Tanklager, um eine qualitativ anspruchsvolle und prozessorientierte Umsetzung der internen und externen Aufgaben sicherzustellen. Mithilfe von OTIMS, das seit Oktober 2009 verwendet wird, können bei Oiltanking verschiedene Normen zusammengeführt werden, so z.B. im Bereich Sicherheit, Umweltschutz und Qualität. Die Datenbank dient insbesondere dazu, die Anforderungen von unterschiedlichen Zertifizierungen wie z.B. nach ISO 9001, ISO 14001 und OSHAS 18001 zu erfüllen. Heute besteht OTIMS aus einer Datenbank, die auf der Workstation der einzelnen OTIMSBenutzers installiert ist. Um künftigen Anforderungen gewachsen zu sein, hat sich Oiltanking nun entschieden, den Jederzeit und überall Oiltanking’s OTIMS ist jetzt auch internetfähig. Benutzern über ihren Internetbrowser einen vereinfachten Zugriff auf OTIMS zu ermöglichen. Und so ging nach 25 Tagen Konzeption und Implementierung OTIMS am 03. Dezember 2012 online und steht den Kolleginnen und Kollegen seitdem in ihren Webbrowsern zur Verfügung. Die OTIMS-Webversion hat für den Endbenutzer mehrere Vorteile: • • • • Zugriff rund um die Uhr per Internet Zugriff vom Smartphone (iPhone, Blackberry) oder Tablet benutzerfreundlich selbsterklärend Damit können die OTIMS-Benutzer jederzeit über das Internet die aktuellste Version wichtiger Dokumente abrufen. CONNECTIONS 9 LEUTE & LOKALES LEXIKON Gesundheit als GEWICHTIGES Thema Bei Oiltanking Kopenhagen in Dänemark ist man seit jeher sehr gesundheitsbewusst. Die jüngsten medizinischen Analysen bewegen die Kolleginnen und Kollegen dazu, dem Thema noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken und aktiver selbst daran zu arbeiten. Laufband, Hantelbank, Bankdrück- und Schulterdrückmaschine, Latzugturm und Hyperextensionsbank: das klingt nach dem Gerätepark eines gut bestückten Fitnessstudios. Und tatsächlich stehen all diese schönen Geräte in einem Fitnessraum. Doch handelt es sich nicht um ein öffentliches Studio, sondern um ein Angebot des Oiltanking-Tanklager in Kopenhagen. Dabei hat der Gesundheits- und Sicherheitsausschuss sein ganzes Gewicht in die Waagschale geworfen, um zu zeigen, dass man die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Anfang 2012 diskutierte und prüfte der Ausschuss mögliche Gesundheitsinitiativen. Ziel war dabei, die Aufmerksamkeit jedes Mitarbeiters verstärkt auf die eigene Gesundheit zu lenken und sicherzustellen, dass er gesund ist und so seine Tätigkeiten auf dem Tanklager optimal erledigen kann. Zusätzlichen Rückenwind bekamen diese Bemühungen, als Oiltanking Kopenhagen in die Notfallplanung der Kopenhagener Feuerwehr eingebunden wurde und Operators 2010 zu Rauchtauchern ausgebildet wurden. Dabei waren medizinische Tests zu absolvieren, die die örtliche Feuerwehr jedes zweite Jahr durchführt. 2012 stand der Checkup erneut auf dem Programm, und es wurde beschlossen, eine Gesundheitskampagne für alle Angestellten auf den Weg zu bringen. So führte der Dänische Herzverband im Mai und Juni 2012 persönliche Gesundheitschecks im Tanklager durch, wobei der Schwerpunkt auf lebensstilbedingten Gesundheitsfaktoren lag, die jeder selbst beeinflussen kann. Gemessen wurden u.a. der Blutdruck, der Blutzucker und die Cholesterinwerte. Hinzu kam eine persönliche Beratung jedes Angestellten durch einen Mitarbeiter des Herzverbandes. Nach den individuellen Gesundheitschecks wurde vom Herzverband ein überblicksartiger Gesamtbericht erstellt. Anhand der darin enthaltenen allgemeinen Empfehlungen schritt der Gesundheits- und Sicherheitsausschuss umgehend zur Tat: 10 CONNECTIONS Süße Kaffeestückchen? Limonade oder Cola? Nein danke. Das Tanklager erhält nun von einem neuen Lieferanten gesündere Lebensmittel. Um Raucher zum Aufhören zu bewegen, werden Kurse angeboten, während im Raucherzimmer Informationen über die Risiken des Nikotinkonsums für jedermann sichtbar ausgehängt werden. Und um alle Angestellten zu mehr sportlichen Aktivitäten anzuregen, wurde im Bürogebäude ein Fitnessraum mit einer Vielzahl von Geräten eingerichtet. Die Kolleginnen und Kollegen in Kopenhagen haben bereits vor zwei Jahren bewiesen, wie sportlich sie sind, als sie sich begeistert entschlossen, bei einem Gesundheitswettbewerb für Unternehmen namens „Getting the world moving” (zu Deutsch etwa: „Die Welt auf Trab bringen”), dem weltgrößten Programm für Gesundheit und Fitness am Arbeitsplatz, mitzumachen. Für die Zukunft ist geplant, die aktuelle Gesundheitskampagne mit einem Ernährungsberater und regelmäßigen Fitnessveranstaltungen fortzusetzen, um Gesundheit als Schwerpunktthema weiter im Fokus zu behalten. Betrachtet man jedoch die Entschlossenheit der Kollegen, so ist klar: Sie können ohnehin nicht stillsitzen! Gut in Form Nicht nur der neue Fitnessraum bei Oiltanking Kopenhagen zeigt Wirkung, sondern auch die zusätzlichen Maßnahmen, die den Angestellten zu einer besseren Gesundheit verhelfen. LWD He ut en d a bwe s e Die Abkürzung LWD hat im englischen unterschiedliche Bedeutungen und bezieht sich je nach Textzusammenhang auf „Little White Dress“ (kleines Weißes), die Holländische Stadt Leeuwarden, „Logging While Drilling" (Erheben von Messdaten während des Bohrvorgangs), oder auch „Lost Work Day“ – ein Fehltag aufgrund eines Arbeitsunfalls. Wie genau ist ein LWD definiert? Bei Oiltanking zählt man die LWDs in Kalendertagen (einschließlich Wochenenden, Feiertagen und Freischichten) ab dem Tag, nachdem sich der Unfall ereignet hat und der Mitarbeiter fehlt. Fehlzeiten aufgrund von Unfällen auf dem Weg zur Arbeit sowie nicht berufsbedingte Krankheiten bleiben dabei unberücksichtigt Im Kerngeschäft von Oiltanking, in dem zahlreiche Arbeitsstunden in betrieblichen Bereichen geleistet werden, besteht immer eine potenzielle Unfallgefahr. 2011 konnte Oiltanking wiederholt die zu Fehltagen führende Unfallhäufigkeit pro einer Million Arbeitsstunden (die sog. LWDC-R) weltweit reduzieren. Um Unfälle bzw. ihre Wiederholung zu verhindern, erfolgt eine sorgfältige Auswertung und Analyse aller Zwischenfälle und Beinaheunfälle. Dabei versucht Oiltanking fortlaufend, alle Aspekte der betrieblichen Sicherheit zu verbessern und eine aktive Sicherheitskultur zu fördern. LWDC-R = Gesamtzahl der LWDC x 1.000.000 Arbeitsstunden Gesamtzahl der jährlich geleisteten Arbeitsstunden einschließlich Überstunden Definitionen Arbeitsbedingte Verletzung Eine arbeitsbedingte Verletzung ist eine Verletzung, z.B. eine Schnittwunde, Verstauchung oder ein Knochenbruch, die sich ein Arbeitnehmer durch ein singuläres Ereignis am Arbeitsplatz im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit zuzieht, z.B. einmaliger Kontakt mit Chemikalien oder Rückenschmerzen durch einen Sturz. Arbeitsunfall Ein Arbeitsunfall ist eine arbeitsbedingter Vorfall, bei dem ein Angestellter von Oitlanking oder einer Fremdfirma oder ein Dritter verletzt wird, so dass dadurch Fehltage oder eine eingeschränkte Einsetzbarkeit auftreten oder Erste-Hilfe-Maßnahmen, eine ärztliche Behandlung oder eine Versetzung erforderlich wird. LWD (Lost Work Day = Fehltag) Ein Kalendertag, an dem ein Angestellter aufgrund von arbeitsbedingten Verletzungen nicht zur Arbeit erscheinen kann, gilt ab dem Tag nach dem auslösenden Ereignis als Lost Work Day bis zu dem Tag, bevor er wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren kann. LWDC-R (Lost Work Day Case Rate = Fehltage auslösende Ereignisse pro 1.000.000 Arbeitsstunden) Die Lost Work Day Case Rate (LWDC-R) gibt die Anzahl der Unfälle pro 1.000.000 Arbeitsstunden an, bei denen Oiltanking-Angestellte betroffen sind und ein oder mehrere Fehltage entstehen. LWDC-S (Lost Work Day Case - Severity = Unfallschwere) Die Unfallschwere ist die durchschnittliche Ausfallzeit (Tage) pro Arbeitsunfall von Mitarbeitern, die in einen oder mehr Ausfalltage resultieren. CONNECTIONS 11 I m G espr ä ch I m G espr ä ch connections: Wie ging es Ihnen und Ihrer Familie mit dem Umzug zurück nach Hamburg? Wir stellen vor: den neuen Geschäftsführer von Oiltanking Ein bekanntes Gesicht, zumindest für die Kolleginnen und Kollegen am Hauptsitz von Oiltanking, ist zurück aus Houston/Texas, um sich neuen Herausforderungen zu widmen: Carlin Conner ist bereits seit zwölf Jahren bei Oiltanking, wovon er drei Jahre zwischen 2003 und 2006 in Hamburg verbrachte. Am 1. September 2012 wurde er zum neuen Geschäftsführer der Oiltanking GmbH ernannt. 12 CONNECTIONS Carlin Conner: Abgesehen von den üblichen Mühseligkeiten und Sorgen eines Umzugs habe ich von meiner Frau und meinen Kindern sehr viel Unterstützung erfahren. Meine Frau Karen hat sich um den eigentlichen Umzug gekümmert, da ich sehr viel unterwegs war. Sie verdient – wohl wie die meisten unserer Ehefrauen – große Anerkennung für Ihre Unterstützung in all den Jahren. Mein Erfolg hängt von dieser Unterstützung ab. Und ich bin mir sicher, dass so ein Umzug für die Familie viel schwieriger ist als für den Manager selbst. Eines meiner Kinder ist fünf, das andere ist jetzt im Teenageralter und hat diesen Umzug schon einmal mitgemacht. Sie gehen damit zwar völlig unterschiedlich um, freuen sich aber beide auf das Abenteuer, das vor ihnen liegt. Und ich bin stolz darauf, dass sie das so gut wegstecken, und freue mich gleichzeitig über die Chance, die dieser Umzug meiner Familie bietet. Was wird bei der Übernahme Ihres neuen Postens die wohl größte Herausforderung sein? Die gute Nachricht ist, dass unsere verschiedenen Geschäftsbereiche von einem erfahrenen, talentierten, energiegeladenen Team geführt werden. Überdies sind unsere Geschäfte größtenteils sehr gut positioniert um auch künftig unsere Kunden hervorragend zu betreuen. Die größte Herausforderung für mich wird sein, die äußerst erfolgreiche regionale Managementstrategie weiterzuführen und gleichzeitig sicherzustellen, dass wir unser Geschäft konsequent, bedacht und strategisch klug managen. Eine zweite Herausforderung ist das luxuriöse Problem, die vielen Chancen, die sich uns heute bieten, zu ordnen und zu priorisieren. Aufgrund unseres Erfolgs sind wir innerhalb der Branche zu einem Unternehmen geworden, dem vieles erst einmal „zufliegt”, so dass wir mehr als genug Projekte haben, aus denen wir eine Auswahl treffen müssen. Manchmal ergeben sich aus diesem Überangebot Möglichkeiten, die wir gar nicht weiterverfolgen möchten, so dass wir zu Projekten, Meine Hauptziele sind: ➜ die besten derzeit verfügbaren HSSE-Methoden und Ergebnisse uneingeschränkt zu unterstützen, wobei Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung für Oiltanking mehr als ein modisches Lippenbekenntnis darstellen ➜ mit guten neuen Wachstumsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb unserer traditionellen Geschäftsbereiche auf die hervorragenden bestehenden Grundlagen aufzubauen ➜ unsere Bemühungen im Bereich des Talentmanagements auszubauen CONNECTIONS 13 I m G espr ä ch LEUTE & LOKALES „Ich möchte, dass unsere Teams sich engagieren und Erfolge geniessen.“ die man normalerweise durchaus anpacken würde, auch nein sagen müssen. Wie würden Sie Ihre Haltung zu Ihrer Tätigkeit beschreiben? Ich möchte, dass unsere Teams sich engagieren und Erfolge geniessen. Insofern bin ich davon überzeugt, dass Chancen und Herausforderungen, die man gut vorbereitet und mit einem klugen, kreativen Ansatz angeht, auch zum Erfolg führen werden. Außerdem glaube ich fest daran, dass eine starke Teamkultur in führenden Unternehmen einen konsequenten Erfolgsfaktor darstellt. Mein Ziel ist immer, mich mit motivierten, intellektuell neugierigen und energiegeladenen Kollegen zu umgeben. Umgekehrt werde ich keine kurzsichtigen, selbstverliebten Mitarbeiter dulden, die sich respektlos und engstirnig gegenüber ihren Teamkollegen verhalten. Klugheit und Wissen ebnen den Weg, Führungsstärke und Respekt in der Umsetzung bescheren den Vorsprung. Was gibt Ihnen Inspiration? Meine Familie, einschließlich meiner Eltern, inspiriert mich dazu, etwas leisten zu wollen. Auch Versagensangst ist dabei ein starker Motivationsfaktor, wobei ich keine Angst um mich selbst habe, sondern davor, mein Team und/oder meine Familie und Freunde mit dem, was ich tue, zu enttäuschen, und sei es nur bei einem Freundschaftsspiel im Basketball. Welche Charakterzüge schätzen Sie besonders an Ihren Kollegen? Ehrlichkeit, Sorgfalt, Respekt gegenüber anderen, intellektuelle Neugier und Offenheit für Wandel. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Ich treibe gern Sport, besonders Golf, aber ich komme nicht besonders oft dazu. Auch das Reisen mit meiner Familie und das Entdecken neuer Orte macht Spaß und ermöglicht mir zu wachsen. Außerdem lese ich viel und gehe gern angeln. Drei Dinge, die Sie auf eine einsame Insel mitnehmen würden? Da Sie drei Dinge und nicht Menschen sagen, nehme ich Folgendes mit: 1) mein Pfadfinderhandbuch, 2) eine Säge, 3) mein neues iPhone mit extrastarken Akkus! Ausbildung und Werdegang Ich habe eine kleine Universität in Louisiana besucht, wo ich Statistik, Chemie und Umweltwissenschaften studierte. Meine erste Stelle war die eines Umweltingenieurs bei GATX in Houston, wo ich Emissionsmodelle konzipierte und Anträge für Luftemissionsgenehmigungen abschloss. Dann ging ich ins operative Management, wo ich an Verhandlungen mit den Gewerkschaften beteiligt war und allgemeine betriebliche Managementaufgaben zu erfüllen hatte. Anschließend wechselte ich in den Vertrieb, um zu lernen, wie das Geschäft vermarktet wird. Im September 2000 bekam ich eine Stelle bei Oiltanking Houston, wo ich für Jim Schepens und Adrian de Monchy tätig war. Und es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass ich innerhalb von zwei Monaten wusste, dass Oiltanking meine neue Heimat sein würde. Drei Jahre später übernahm ich eine eher vage definierte Rolle in 14 CONNECTIONS Hamburg, die sich jedoch als etwas sehr Schönes entpuppte und Tätigkeiten wie die internationale Geschäftsentwicklung sowie die Interaktion mit dem Aufsichtsrat, den Anteilseignern und dem Topmanagement umfasste. Mitte 2006 kehrte ich nach Houston zurück und übernahm die Führung von Oiltanking North America. 2011 boten wir den Investoren an der New Yorker Börse erfolgreich einen 30%-Anteil an Oiltanking Houston und Oiltanking Beaumont an, wobei die Marktkapitalisierung zum Zeitpunkt des Börsengangs etwa USD 800 Millionen betrug. Innerhalb eines Jahres hat sie sich auf USD 1,45 Milliarden beinahe verdoppelt. Schließlich bekam ich im Herbst 2012 die Stelle des Geschäftsführers der Oiltanking GmbH sowie einen Sitz im Vorstand von Marquard & Bahls angeboten – und sagte: Ja! Mit Rat und Tat Marquard & Bahls und Oiltanking achten in den unterschiedlichsten Bereichen auf die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens. Dazu gehört auch das Thema Work-Life-Balance. Zwei Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit zeigen, wie sich diesbezüglich um das Wohlergehen der Angestellten gekümmert wird. Anruf genügt Mit dem Employee Assistance Program (EAP) wird den Angestellten eine vertrauliche Beratung und Hilfestellung angeboten. Hilfsbereite Hotline Jeder von uns erlebt im Leben Höhen und Tiefen. Leider verläuft das Leben nicht immer sorgenfrei. Manchmal ist es schwierig, selbst eine Lösung zu finden, oder man weiß nicht, wen man um Hilfe bitten könnte. Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in schwierigen Situationen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, hat Marquard & Bahls im Februar 2012 ein „Employee Assistance Program” (EAP) eingeführt, das von der externen Beratungsfirma ICAS betreut wird. Durch das EAP erhalten die Mitarbeiter von Marquard & Bahls und ihren Tochtergesellschaften in Deutschland, sowie ihre direkten Familienangehörigen die Möglichkeit, sich rund um die Uhr an einen externen, unabhängigen Berater zu wenden und zu den verschiedensten Themenstellungen umgehend Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei kann es um praktische, rechtliche oder auch psychologische Fragestellungen gehen: Sie brauchen Rat zu einer Versicherung oder einer Erbschaft? Sie brauchen Hilfe bei der Kinderbetreuung? Sie wünschen sich einfach nur ein wenig emotionale Unterstützung? Kein Problem: Der Berater analysiert die Situation und berät Sie zu allen weiteren Maßnahmen, die zu ergreifen sind. Bei Bedarf können auch kurzfristig Vier-Augen-Gespräche vereinbart werden, um beispielsweise emotionale Angelegenheiten zu klären. Natürlich erfolgt die Beratung ebenso vertraulich wie anonym. Die Anrufer müssen nicht einmal ihren Namen nennen, wenn sie Hilfe benötigen. Das Unternehmen hofft, dass die Mitarbeiter dieses Angebot gerne in Anspruch nehmen, um heikle Themen anzugehen und schwierige Situationen besser meistern zu können, bevor sie aus dem Ruder laufen. Auf Nummer sicher Was für Kinder die schönste Zeit des Jahres ist – die Schulferien – wird für berufstätige Eltern oft zum Stresstest, da die Kinderbetreuung in dieser Zeit viel zusätzliche Planung und Organisationstalent erfordert. Seit Anfang 2011 hält Marquard & Bahls mit dem „Kidz Playground” eine mögliche Lösung für die Hamburger Kolleginnen und Kollegen bereit. Kidz Playground organisiert Ferienlager für Kinder zwischen 6 und 12, die dort den ganzen Tag über zusammen mit Gleichaltrigen Sport treiben oder spielen können. Das macht nicht nur den Kindern viel Freude, sondern auch den Eltern, die beruhigt darauf vertrauen dürfen, dass ihre Sprösslinge in guten Händen sind. Marquard & Bahls unterstützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem zwei Drittel der Kosten übernommen werden, und freut sich, dass dieses Angebot so viel Resonanz findet und sich Kinder wie Eltern nunmehr einig sind: Schulferien können wirklich Spaß machen! www.kidz-playground.de Freudige Ferien Im Wissen, dass ihre Kinder in dem von Marquard & Bahls gesponserten Ferienlager gut aufgehoben sind, müssen sich die Angestellten in den Ferien endlich nicht mehr um die immer gleiche Frage kümmern: Wer passt auf meine Kinder auf, während ich bei der Arbeit bin? CONNECTIONS 15 LEUTE & LOKALES LEUTE & LOKALES Medizinische Betreuung Mitarbeiter und Auftragnehmer im Tanklager in Vitória/ Brasilien beim Gesundheitscheck 2012. festgeschriebenen Unternehmensgrundsätze zu gewährleisten. Gemäß der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die betriebliche Gesundheit definiert als „die Förderung und Erhaltung des höchsten Grades an physischem, mentalem und sozialem Wohlbefinden von Arbeitskräften in allen Berufen durch Prävention von gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Kontrolle von Risiken und Anpassung der Arbeit an die Menschen und der Menschen an ihre Arbeit.” Zur Gewährleistung der betrieblichen Gesundheit arbeitet Oiltanking ständig an der Verbesserung aller betrieblichen Aspekte und fördert eine aktive Sicherheits- We Can, We Care ... für betriebliche Gesundheit Bei Oiltanking gibt es unterschiedliche Abteilungen, die alle wesentlich dazu beitragen, dass die innerbetrieblichen Prozesse reibungslos und zur allgemeinen Zufriedenheit ablaufen. Da die Öl- und Gasindustrie mit Blick auf die Gesundheit und Sicherheit der Angestellten mit hohen Risiken behaftet ist, ist die Gewährleistung einer sicheren Arbeitsumgebung ohne gesundheitliche Gefahren nicht nur eine absolute Notwendigkeit, sondern auch ein Grundpfeiler der Health, Safety, Security & Environment (HSSE) Kultur und Philosophie von Oiltanking. Zu den vielen Aufgaben der weltweit ansässigen HSSEManager gehört, die Einhaltung der jeweiligen Sicherheitsvorschriften zu überwachen. Sie arbeiten dabei eng mit ihren Kollegen aus der HSSE- und CorporateCommunication-Abteilung der Hauptverwaltung in Hamburg zusammen. 16 CONNECTIONS Ein Arbeitsplatz kann viele Eigenschaften haben: Er kann interessant, erfüllend, anspruchsvoll oder langweilig sein. Was aber, wenn die Arbeit gefährlich ist? Es lässt sich nicht leugnen, dass im Kerngeschäft von Oiltanking mit der Lagerung von Öl und flüssigen Chemikalien immer potenzielle Unfallgefahren am Arbeitsplatz lauern. Doch ebenso unumstößlich ist die Tatsache, dass Oiltanking alles dafür tut, eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen. So heißt es in Ziffer 4 der Firmenpolitik für Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit & Umweltschutz, dass das Unternehmen „allen Mitarbeitern und Auftragnehmern eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung mit entsprechenden Einrichtungen und geeigneter Schutzausrüstung bieten” wird. Und laut Ziffer 5 muss das Unternehmen dazu „mögliche Gefahren und Sicherheitslücken identifizieren und analysieren sowie Maßnahmen ergreifen, die Risiken vermeiden, verhindern, kontrollieren und begrenzen.” Da die einzelnen Länder, in denen Oiltanking vertreten ist, unterschiedliche Anforderungen haben, stellt die HSSEund Corporate-Communication-Abteilung in Hamburg in dem HSSE-Handbuch weltweit gültige Mindestanforderungen auf. Auf dieser Basis sind die einzelnen Tankläger aufgefordert, Management-Systeme einzuführen, um die Gesundheit der Mitarbeiter entsprechend den Gesetzen, Vorschriften und Vorgaben des jeweiligen Landes, besonders unter Beachtung der in der Oiltanking-Firmenpolitik kultur. Neben adäquaten Managementsystemen zur Überwachung gesundheitlicher Aspekte, werden beispielsweise lokale Emissionskontrollen durchgeführt. Zusätzlich werden die Mitarbeiter zur Gewährleistung der betrieblichen Gesundheit mit modernster persönlicher Schutzausrüstung (PSA) ausgestattet. Mit Blick auf die medizinische Betreuung werden alle Profit Center von Oiltanking dazu angehalten, Programme auszuarbeiten, die ihren Angestellten regelmäßige Gesundheitschecks ermöglichen. Im Jahr 2011 organisierten mehr als 60% der weltweiten Standorte solche kostenlosen Untersuchungen. Wer in Hamburg arbeitet, kann zudem an den jährlichen Gesundheitstagen teilnehmen. Die diesjährige Veranstaltung im September beschäftigte sich mit dem Thema „gesunde Augen”. Die Gesundheitstage bieten sowohl Hintergrundinformationen von Experten als auch praxisnahe Beratungen. Um eine optimale medizinische Beratung und Betreuung für Geschäftsreisende und im Ausland lebende Angestellte anzubieten, hat Marquard & Bahls eine Vereinbarung mit International SOS geschlossen, einem der weltweit führenden Anbieter von medizinischen Hilfsleistungen, internationalen Gesundheitsbetreuungs- und Sicherheitsdiensten (siehe auch connections 23-2, August 2011). Darüber hinaus wurde 2011 ein für Marquard & Bahls gültiger Reiseleitfaden mit Empfehlungen zur Sicherheit und Gesundheit auf Reisen erstellt und verteilt. Zu guter Letzt werden auch psychische und soziale Aspekte berücksichtigt. Da Marquard & Bahls sich mit eigenen Maßnahmen für eine positive Work-Life-Balance der Angestellten einsetzt und dazu Unterstützung in unterschiedlichen Lebenssituationen geben möchte, wird der Service eines Employee Assistance Program (EAP) angeboten, das von einem externen Dienstleister betreut wird. Seit Februar 2012 erhalten in Deutschland Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen umfassende Hilfestellungen zu einer breiten Palette von Themen, wie arbeitsbezogene, psychische, praktische oder rechtliche Fragestellungen. Dabei unterliegen alle Anfragen und Beratungsgespräche einer strengen Vertraulichkeit (siehe auch Seite 15). Zwischen dem physischen und sozialen Arbeitsumfeld und dem Arbeitnehmer besteht eine Wechselbeziehung mit laufenden Interaktionen. Das Arbeitsumfeld kann sich positiv oder negativ auf die Gesundheit und Produktivität des Arbeitnehmers auswirken. Wer gesund ist, ist produktiver. Aufgrund der Erkenntnis, dass dies den Mitarbeitern und dem Unternehmen gleichermaßen nützt, hat sich Oiltanking daran gemacht, ein gesundes, sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, das den Einzelnen unterstützt und dies kontinuierlich zu verbessern. Für jeden Anlass die richtige Schutzausrüstung Zum Reinigen eines Tanklastwagens hat ein Arbeiter von Logística de Químicos del Sur S.A.C. LQS in Peru seine vollständige persönliche Schutzausrüstung angelegt: Sicherheitshelm, Gesichtsschutz inkl. Atemschutzmaske, antistatischer Chemieschutzanzug, produktresistente Schutzhandschuhe, Auffanggurt und Sicherheitsschuhe. CONNECTIONS 17 I ndi E N I ndi E N Pionierarbeit Das BiogasProjekt ist einzigartig und wird einen Maßstab für die Zukunft in Indien setzen. Teamleistung Umweltfreundliche Energie aus Südindien IOT Mabagas Limited (IML), ein Jointventure zwischen IOT Infrastructure & Energy Services Ltd (IOT) und Mabagas, bereitet derzeit die Inbetriebnahme des ersten neu erbauten Biogaskraftwerks mit einer Leistung von 2,4 MW vor — für Indien eine absolute Premiere, die zur Senkung der Treibhausgasemissionen beitragen soll. Deutschland ist im Biogassektor mit rund 5000 Biogasanlagen eines der erfolgreichsten Länder der Welt. Obwohl Indien über wesentlich mehr Biomasse verfügt, fehlt es hier an Anlagen von geeigneter Größe mit moderner Technologie. 2009 gingen Mabagas und IOT daher eine Partnerschaft ein, um durch eine Kombination der deutschen Technologie von Mabagas, IOTs Knowhow im Ingenieur-, Beschaffungs- und Bauleistungssektor (EPC) und der operativen Schlagkraft des Unternehmens in Indien eine ideale Plattform zu entwickeln, mit der man bei der Umwandlung vielfältiger organischer Abfälle in Biogas und Strom in Indien einen großen Schritt vorankommen möchte. Und so begann das Jointventure IOTMabagas Ltd. (IML) Anfang 2011 mit dem Neubau eines ersten 2,4 MW-Biogaskraftwerks. Standort ist das Dorf Thathayangar Patti im Bezirk Namakkal des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu. In Namakkal werden etwa 40 Millionen Hühner gehalten, hinzu kommen zahlreiche Zuckerfabriken am Ufer des Flusses Cauvery sowie die sagoverarbeitende Industrie. Dieses reich- 18 CONNECTIONS haltige Angebot an gemischter Biomasse macht die Region zusammen mit ihrem hervorragenden Straßennetz zu einem idealen Standort für die Biogasanlage, wobei zur Optimierung der Projektlogistik ein 7 Hektar großes Grundstück in erstklassiger Lage gefunden werden konnte. Das Projekt ist das erste seiner Art in Indien. Es soll gemischte Biomasse aus Geflügeleinstreu, Zucker- und Sagoabfällen sowie Kuhdung in einem System kontinuierlicher Rührkesselreaktoren verarbeiten. Dabei werden stündlich ca. 1000 cbm Biogas produziert, mit dem in hocheffizienten Generatoren 18 Gigawattstunden Strom erzeugt werden können, die wiederum ins Elektrizitätsversorgungsnetz von Tamil Nadu eingespeist werden. Überdies stellt die Anlage rund 25.000 Tonnen nährstoffreichen organischen Dünger sowie 44.000 cbm Flüssigdünger her, der über die bestehenden Vermarktungskanäle der großen südindischen Düngemittelanbieter vertrieben werden soll. Die Anlage soll im Rahmen des Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung bei den Vereinten Nationen registriert werden. Bei derartigen Pionierprojekten sieht man sich mit jeder Menge Herausforderungen konfrontiert, doch sind diese erst einmal bewältigt, kann das Projekt in seinem Sektor neue Maßstäbe setzen. Dies war auch bei dem Biogasprojekt nicht anders: Fels musste weggesprengt werden, um die Fundamente für Gebäude, Fermenter und anderen Einrichtungen zu bauen. Es galt, die Normen für Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit und Umweltschutz (HSSE) auch bei den beteiligten Auftragnehmern einzuführen und zu überwachen und die guten Beziehungen zu den umliegenden Gemeinden zu pflegen. Um jede dieser Hürden zu nehmen, bündelte das internationale Projektteam all seine Kräfte. Somit waren das Projekt und seine termingerechte Fertigstellung eindeutig eine Teamleistung, bei dem die Bereiche Beschaffung, Projektentwicklung, Technik und Düngemittelvermarktung Hand in Hand zusammenwirkten. eingespeist, um Versorgungsdefizite in der Stadt auszugleichen. Mit dem organischen Dünger aus der Anlage lässt sich die Bodenqualität der umliegenden Anbauflächen verbessern, die Pflanzen werden mit wichtigen Nährstoffen versorgt, und all dies geschieht auf CO2-neutrale Art und Weise. Letztlich trägt das Projekt erheblich zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei, indem es die Methanemissionen aus Geflügeldung reduziert und fossile Brennstoffe ersetzt – eine wichtige Maßnahme im Rahmen des indischen Aktionsplans gegen Klimawandel. IOT Mabagas hat sich mit ihrem Einsatz für eine erfolgreiche Konzeption und Umsetzung des Projekts das Wohlwollen der umliegenden Bevölkerung wie auch von staatlichen Entscheidungsträgern und Branchenexperten erworben. Nun freut man sich auf weitere Projekte dieser Art, um auch in anderen Teilen Indiens umweltfreundliche Energie bereitzustellen. Auch der Beitrag des in Navghar/Mumbai angesiedelten IMLForschungslabors zur Durchsetzung des Projekts war immens wichtig. So hat das Labor mit zahlreichen Chargen Testläufe durchgeführt, um die potenzielle Gasausbeute der verschiedenen Biomassearten zu ermitteln und die Düngewirkung der Gülle aus den Laborreaktoren zu untersuchen. Unter Einsatz modernster Technologien, Ausrüstung und Systeme wurde das Projekt schließlich im November 2012 vollendet. Im Zulauf befinden sich Pumpe und Mischwerk für flüssige und feste Biomasse sowie ein Kratzboden, der speziell für bestimmte Biomassearten entwickelt wurde. Die langen Rührwerke, die in das Gärgut eingetaucht werden, und die Dachspeicher gehören ebenso wie die MWM-Biogasmotoren zu den besten in Indien. Überdies verfügt die Anlage über ein modernes Automatisierungssystem, das von Deutschland aus programmiert wurde. Positiver Beitrag Nicht nur die Umwelt, sondern auch die ländliche Entwicklung und die Gemeinde von Thathayangar Patti, im Südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, wird von der neuen Anlage profitieren. Schaffung von Arbeitsplätzen Mit der Inbetriebnahme der Biogasanlage wurden die Beschäftigungsmöglichkeiten der Menschen in Namakkal verbessert, was einen wichtigen Beitrag zur ländlichen Entwicklung in der Region darstellt. Der umweltfreundlich erzeugte Strom wird ins lokale Netz CONNECTIONS 19 I ndi E N I ndi E N Gesunder Start bei IOT Während eines zweitägigen Kurses für betriebliche Gesundheitsförderung haben die Kolleginnen und Kollegen im Büro von IOT Infrastructure & Energy Services Ltd. in Mumbai, Indien, viel Neues darüber erfahren, wie das Leben dauerhaft gesünder gestaltet werden kann. Wer in einer Metropole wie Mumbai lebt, wo die zurückzulegenden Distanzen die Tagesplanung beherrschen, achtet oft zu wenig auf gesunde Lebensgewohnheiten. Da muss das Frühstück schon mal ausfallen, wenn der Zug um 7:16 Uhr erreicht werden will, denn immerhin dauert das Pendeln zum Büro 90 Minuten. Gegen fünf, wenn der Arbeitstag seinem Ende entgegengeht, meldet sich dann plötzlich der Hunger, und man saust zum nächsten Schnellrestaurant, wo es überall in Mumbai Vada Pav gibt (eine Art Kartoffelkrokette mit süßem oder saurem Chutney im Brötchen). Obwohl man weiß, dass es ungesund ist, hat man letztlich doch keine Wahl. „Aber das stimmt nicht. Sie haben sehr wohl eine Wahl”, ermahnt der Ernährungsberater die Teilnehmer beim Gesundheitscamp, das im Mai 2012 im Mumbaier Büro von IOT stattfand. Mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten sich zu dem zweitägigen Workplace Wellness Kurs eingefunden, der die Bedeutung eines gesunden Lebensstils gerade auch bei jungen Menschen ins Bewusstsein rücken sollte. 20 CONNECTIONS in jungen Jahren Fettpölsterchen entstehen. Dadurch kommt es zu Anomalien (siehe Kasten). Was sagt die Waage? Eine Kollegin in Mumbai bei der Gewichtskontrolle Doch noch ehe die Teilnehmer wegen ihres vermeintlich schlechten Gesundheitszustandes sich selbst bemitleiden konnten, rückte Hilfe in Form von acht Ernährungsberatern an, die in Einzelsitzungen Hinweise zu einer gesunden Ernährung gaben. Während der Konsultation wurden leicht umzusetzende Ernährungspläne ausgehändigt, die auf den individuellen Körpertyp und Lebensstil abgestimmt sind. Der Höhepunkt im Programm blieb indes dem nächsten Tag vorbehalten, als die Teilnehmer verschiedene Trainingsübungen zu absolvieren hatten, die fit halten. So fanden sich mindestens vier Gruppen von je 50 Personen in Turnschuhen und Jogginganzügen im Untergeschoss des IOT-Bürogebäudes in Nahur/ Mumbai ein. Neben einfachen Übungen, die man zwischendurch am Schreibtisch machen kann, wurde auch eine jener schweißtreibenden Aerobic-Stunden angeboten, die den Weg zur Traumfigur ebnen kann. Gewichtige Gründe Ein regelmäßiger Blick auf die Waage ist wichtig um das Gewicht im Auge zu behalten. Obschon der Kurs schon wieder ein paar Wochen zurückliegt, hat sich seine Wirkung noch keinesfalls verflüchtigt. Viele IOTler haben an ihren Trainingsprogrammen festgehalten. Einige achten auf ein gesundes Frühstück, verzichten beim leckeren Dessert auf den Nachschlag und haben den Vada Pav nach Feierabend durch Obst oder einen Körnerriegel ersetzt. Fünf leicht umsetzbare Ernährungstipps Kleine, aber häufige Mahlzeiten sind vorzuziehen (normalerweise alle zwei Stunden) Snacks, wie z.B. Chips, durch Nüsse oder Obst ersetzen Niemals auf das Frühstück verzichten. Mindestens acht Glas Wasser pro Tag trinken, um Dehydratation (Austrocknung) zu vermeiden Mindestens dreimal pro Woche 30 Minuten Sport treiben Am Ersten Tag standen alle Schlange, um den Blutdruck messen und Body-Mass-Index (BMI), Knochendichte und Stoffwechselalter bestimmen zu lassen. Dabei gab es einige Überraschungen: Bei vielen Teilnehmern lag das Stoffwechselalter über ihrem tatsächlichen Alter. Normalerweise sollte es darunter liegen oder allenfalls gleich sein. Aufgrund ungesunder Lebensgewohnheiten haben sich jedoch bei vielen von uns die Stoffwechselfunktionen verlangsamt, während schon Das Stoffwechselalter stellt einen Wert dar, der berechnet wird, indem der durchschnittliche Grundumsatz (basale Stoffwechselrate, d.h. die pro Zeiteinheit verbrauchte Energie) mit einem für die Altersgruppe (tatsächliches Alter) typischen Wert verglichen wird. Fetteinlagerungen im Körper verbrauchen weniger Energie als Muskeln, die eine höhere Stoffwechselrate aufweisen. Wenn daher mit zunehmendem Alter der Anteil der Muskelmasse abnimmt, sinkt auch der Grundumsatz des Stoffwechsels. DenkanstoSS Ernährungsberater erarbeiteten individuelle Empfehlungen zur gesunden Ernährung. CONNECTIONS 21 LEUTE & LOKALES LEUTE & LOKALES „Man findet nie für irgendetwas Zeit. Wer Zeit will, muss sie sich nehmen.“ Balanceakt Charles Buxton** Die richtige Balance zwischen Arbeit, familiären Verpflichtungen und Privatleben zu finden ist nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für den Arbeitgeber und die gesamte Gesellschaft wichtig. Die Frage ist, wie man in diesem Spannungsfeld einen Ausgleich herstellen kann. International gesehen gibt es mehrere Herangehensweisen. Wie sieht Ihr typischer Tagesablauf aus? Glaubt man der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, so arbeitet der Durchschnittsmensch in den OECD-Ländern* pro Jahr 1749 Stunden und verwendet 62% seiner täglichen Zeit (14,8 Stunden) auf das persönliche Wohlergehen (Essen, Schlaf etc.) und auf Freizeitaktivitäten (Zeit mit Familie und Freunden, Hobbys, Computer, Fernsehen etc.). Wer genug Zeit für seinen Beruf und seine privaten Anliegen haben möchte, muss jonglieren können; man spricht auch von der 'Work-Life-Balance'. Wie aber definiert man die eigene Work-Life-Balance? Sollte man sich einen 40-Stunden-Job suchen oder weniger arbeiten? Sich vielleicht sogar auf eine Tätigkeit mit geringen Karriereaussichten und -risiken im Sinne der gerne belächelten 'Beamtenmentalität' verlegen? Oder ist die Frage entscheidend, wie viel Zeit für die Familie übrigbleibt? Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten, und genauso unterschiedlich wird die Idee der Work-LifeBalance verstanden. Das richtige Gleichgewicht zu finden ist nicht einfach, trägt aber entscheidend zum persönlichen Wohlbefinden bei. Und es bringt noch weitere physische und psychische Vorteile. Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind engagiert und einsatzfreudig und verbessern so die Leistung und die Produktivität des Unternehmens, für das sie tätig sind. Wenn ein Arbeitgeber seine Angestellten mithilfe einer Work-Life-Strategie dabei unterstützt, einen Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben herzustellen, entstehen für alle Beteiligten Vorteile: das Unternehmen, seine Mitar- 22 CONNECTIONS beiterinnen und Mitarbeiter und auch für die Kunden, deren Zufriedenheit zunimmt. Jedes Jahr ermittelt die OECD jene zehn Länder, in denen sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie am besten verwirklichen lässt; das Ranking basiert auf folgenden drei Schlüsselkriterien: 1) prozentualer Anteil von Angestellten mit sehr langen Arbeitszeiten (über 50 Wochenstunden) 2) Zeit, die auf Freizeit und persönliches Wohlbefinden (einschließlich Schlaf) verwendet wird 3) Erwerbsquote von Frauen mit Kindern Work-Life-Balance, mit der auf das Problem der Überstundenkultur aufmerksam gemacht wurde. Die Europäische Union fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch mehrere Richtlinien, so beispielsweise die Mutterschutz- und Elternzeitrichtlinie als auch die Gleichbehandlungsrahmenrichtlinie. Natürlich können die Mitgliedsstaaten von ihrem Recht Gebrauch machen, um weiterreichende gesetzliche Regelungen zu erlassen. Dazu gehört z.B. das Arbeitszeitanpassungsgesetz von 2010, das niederländischen Arbeitnehmern das Recht einräumt, ihre Arbeitszeit zu verkürzen oder zu verlängern, und damit einen sehr flexiblen arbeitszeitlichen Rahmen bietet. Ebenso werden durch das belgische System der Zeitkonten die Arbeitszeiten für die Angestellten flexibler gestaltet. In Dänemark wurde der Arbeitsmarkt mithilfe von gesetzlichen Teilzeitregelungen familienfreundlicher gestaltet. Mit einem jährlichen WorkLife-Balance-Tag in Irland möchte der nationale Rahmenausschuss das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ins Bewusstsein der Menschen rücken. In den USA gewinnt die Frage seit dem ersten landesweiten Berufund-Familien-Monat im Jahr 2003 immer mehr an Bedeutung. Und in Singapur wurde im Jahr 2000 ein triparitätisch besetzter Ausschuss für Work-Life-Strategien ins Leben gerufen, der die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördern soll. Neben der Ausarbeitung von Programmen und Strategien, mit denen Unternehmen bei der Umsetzung unterstützt werden sollen, überprüft und überwacht dieser Ausschuss auch die in den Unternehmen getroffenen Regelungen. Alle zwei Jahre werden mit einer Auszeichnung Unternehmen geehrt, die sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben stark machen. Dieser „Work-Life-ExcellencePreis” wurde erstmals 2006 verliehen (und trug zunächst die Bezeichnung „Preis für familienfreundliche Arbeitgeber” und „Preis für familienfreundliche Unternehmen”). Weltweit werden ständig neue politische und gesetzgeberische Maßnahmen und Programme zur Verbesserung der Work-LifeBalance auf den Weg gebracht. Doch ihre praktische Wirksamkeit entscheidet sich zunehmend jenseits der staatlichen Regelungen und Normen, da die Unternehmen eigene Praktiken zur verbesserten Vereinbarkeit von Beruf und Familie umsetzen, so auch Marquard & Bahls und ihre Tochtergesellschaften wie Oiltanking. Grundbausteine für Gleichgewicht Gesunde Möglichkeiten für Stressabbau suchen, z.B. Sport, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Stress nicht durch Zigaretten oder zu viel Alkohol kompensieren. Positiv denken: Machen Sie sich selbst Mut mit der Haltung „Ich schaff' das schon!” Nicht schüchtern sein und andere ruhig auch mal um Unterstützung bitten. Eigene Grenzen definieren und anderen gegenüber deutlich machen, wann Sie zur Verfügung stehen und wann nicht. Prioritäten setzen (und prüfen, was wirklich dringend ist) und die wesentlichen Dinge zuerst erledigen. Zeit für die eigene Regeneration reservieren und auch nutzen. Photo: freundliche Genehmigung von copenhagenmediacenter.com/Tuala Hjarnø Der OECD zufolge ist die Work-Life-Balance in Dänemark am besten, gefolgt von Belgien. Spanien und Norwegen landeten auf Platz 3. In den vergangenen Jahren wurde das Thema zwar in vielen Industrieländern auf die Tagesordnung gerückt - aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen wird jedoch in jedem Land höchst unterschiedlich damit umgegangen. Im Jahr 2000 startete die britische Regierung beispielsweise eine Kampagne zum Thema * Die OECD hat 34 Mitgliedstaaten: Australien, Belgien, Chile, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Mexiko, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Südkorea, Tschechien, die Türkei, Ungarn und die USA. ** Charles Buxton, 1823 – 1871, englischer Brauer, Philanthrop, Schriftsteller und Abgeordneter Spitzenreiter Nach einem Bericht der OECD aus dem Jahr 2011 sind in Dänemark Beruf und Familie am besten miteinander in Einklang zu bringen. CONNECTIONS 23 M ittlerer O sten M ittlerer O sten Imposante Anlage Mit dem jüngsten Bauabschnitt ist die Gesamtkapazität des Tanklagers von Oiltanking Odfjell Oman in Sohar auf 1.395.278 cbm angewachsen. Teamauszeichung Während sechs aufeinanderfolgenden Bauphasen – stellvertretend für acht Millionen Mannstunden – wurde kein Fehltage auslösendes Ereignis (LWDC) berichtet. Nischenmarkt für sich entdeckt, der durch den Bau kleiner Lagertanks neue Chancen eröffnet. Damit war die Idee zur nunmehr sechsten Ausbauphase geboren. Der Startschuss zu dem Projekt fiel mit vorbereitenden Vertragsabschlüs- Nischenmarkt mit hervorragenden Chancen Im Juli 2012 nahm Oiltanking Odfjell Oman die nunmehr sechste Erweiterungsstufe in Betrieb, womit das Tanklager eine beeindruckende Gesamtkapazität von 1.395.278 cbm erlangt – eine Klasse für sich. Auch die gesamte Bauphase war überaus imposant. Das Strahlen auf den Gesichtern beim Empfang von Oiltanking Odfjell Oman in Sohar am 1. Oktober 2012 sprach Bände. Die Fertigstellung eines Projekts ist sicherlich ein guter Grund zum Feiern, aber das Tüpfelchen auf dem i war dann doch, wie stetig und reibungslos das Projekt umgesetzt worden war und Fortschritte gemacht hatte, zumal in sechs aufeinanderfolgenden Bauabschnitten mit insgesamt 8 Millionen Mannstunden kein Fehltage auslösendes Ereignis (LWDC) zu beklagen war. Nach vierzehnmonatiger Bauzeit konnte Oiltanking Odfjell Oman mit der nunmehr sechsten Erweiterung weitere 28.638 cbm in Betrieb nehmen, womit die Gesamtkapazität des Tank- 24 CONNECTIONS lagers auf enorme 1.395.278 cbm wächst. Und obschon es sich keineswegs um die größte Kapazitätserweiterung bei Oiltanking Odfjell Oman handelte, war sie doch sehr bedeutsam, wenn man die Gründe für den Bau der Tanks betrachtet. Sie zeugen von der Diversifizierungsstrategie des Unternehmens in den Chemikalienbereich, wobei im Vergleich zu anderen Tanklägern im arabischen Raum eine etwas andere Strategie verfolgt wird. Damit ist Oiltanking Odfjell Oman auf einzigartige Weise gleich für mehrere Branchen tätig. Während andere Tanklagerprojekte in der unmittelbaren Nachbarschaft von Oiltanking Odfjell Oman sich hauptsächlich auf helle und schwarze Mineralölprodukte spezialisieren, hat das Unternehmen mit der Verbindung von Öl und Chemikalien einen sen im ersten Quartal 2011. Die Bauarbeiten wurden — wie bereits bei den fünf vorangegangenen Erweiterungen — von einem Konsortium aus IOT Indian Oiltanking und Larsen & Toubro übernommen und begannen im Mai 2011. In Betrieb genommen wurden die zwölf neuen Tanks, deren Kapazität zwischen 2000 und 3100 cbm liegt, im Juli 2012. Die unterstützende Infrastruktur wurde so ausgelegt, dass eine große Bandbreite von Chemikalien und Mineralölprodukten gelagert werden können, wobei die Anlage zum Teil über zugeordnete Leitungen verfügt. Zu den Vertragspartnern gehören große Akteure aus dem Chemikalien- und Öldistributionsmarkt, deren Produkte von Grundölen über Acrylat und aromatische Lösungsmittel bis hin zu Bohrflüssigkeiten reichen. Die Tanks dienen hauptsächlich der Distribution von Produkten im Oman und den Ländern des Golfkooperationsrats (GKR)*, unterstützen jedoch auch die Aufteilung von Liefermengen und die Weiterverteilung in Richtung Indien und Ostasien. Alle Tanks sind an die Anlegestellen von Oiltanking Odfjell Oman angeschlossen. Außerdem wurden eigens neue TkwVerladeanlagen gebaut, die dem neuen System zugeordnet sind. Sobald alle Neukunden integriert sind, sollen zusätzliche 200.000 Tonnen jährlich über die Anleger umgeschlagen und auf 15 bis 20 Tankwagen pro Tag verladen werden. Durch die sechste Projektphase sind Oiltanking Odfjell Oman und der Hafen von Sohar nun definitiv zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Distribution von Chemikalien und zu einem Hauptakteur auf diesem Gebiet im Mittleren Osten avanciert. Bald schon soll das Chemikaliengeschäft von Oiltanking Odfjell Oman nicht nur für externe Kunden, sondern auch für Pächter im Hafen von Sohar weiter ausgebaut werden. Das für zusätzliche Erweiterungen benötigte Land steht Oiltanking Odfjell Oman bereits zur Verfügung, so dass einer Erschließung nichts im Wege steht. * Dem Golfkooperationsrat der arabischen Golfanrainerstaaten gehören Bahrain, Kuwait, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und der Oman an. Letzter Schliff Nach vierzehnmonatiger Bauzeit ist die sechste Erweiterungsphase in Sohar mit acht Millionen unfallfrei geleisteter Mannstunden fertiggestellt. CONNECTIONS 25 K ulturelle E r f ahrungen Weltreise Auch Sport wird in Texas groSSgeschrieben Vielleicht hätte Didon beim Umsteigen am Flughafen von Los Angeles seine UT-Mütze (University of Texas) aufsetzen sollen, waren die Texaner bei der nationalen Basketballmeisterschaft doch siegreich gegen die USC (University of Southern California). Houston Photo: freundliche Genehmigung von Greater Houston Convention and Visitor Bureau Ticket für eine K ulturelle E r f ahrungen Meine erste Begegnung mit Oiltanking fand im Februar 2006 statt. Damals studierte ich noch Logistik und Wertschöpfungsketten an der ErasmusUniversität in Rotterdam in den Niederlanden. Bei der Suche nach einem Master-Projekt stieß ich auf eine Schiffsanlegersimulation bei Oiltanking Texas City und Houston, Texas. Um es kurz zu machen: Ich bewarb mich, bekam ein Vorstellungsgespräch, und ein paar Monate später landete ich auf dem Flughafen von Houston. So begann das erste meiner zahlreichen Oiltanking-Abenteuer. Von Rotterdam nach Houston Bevor ich im Frühling 2006 nach Houston ging, wusste ich schon, dass in den USA alles eine Nummer größer war als in anderen Ländern. Und es heißt, in Texas sei alles noch viel größer! Dass das stimmte, wurde mir schnell klar. Die enorm breiten Highways mit ihren zahlreichen Spuren und scheinbar endlos langen Lkws waren der erste Realitätstest, und auch die folgenden Wochen waren voll von packenden Erlebnissen. Didon Rahardjo, derzeit tätig als Koordinator der Kundenbetreuung bei Oiltanking Kopenhagen, begann seine Laufbahn bei Oiltanking im Jahr 2006 als Trainee. Mittlerweile hat er sich dank der unterschiedlichen Positionen nicht nur viel Knowhow angeeignet, sondern auch zahlreiche kulturelle Erfahrungen gemacht, ist er doch in verschiedenen Ländern quasi einmal um die Welt gereist. Didon erinnert sich an die denkwürdigsten und unvergesslichsten Eindrücke, die er bei seinen Arbeitsaufenthalten in den vergangenen sechs Jahren sammeln konnte. 26 CONNECTIONS Unvergessen bleibt beispielsweise, dass meine Freunde jedes Mal, wenn wir ins Auto stiegen, „shotgun” (Schrotflinte) riefen. Ich fragte mich schon, wozu man ein Gewehr brauchte, wenn wir zum Grillen fuhren. Hatte ich mich etwa mit den falschen Leuten eingelassen? Doch dann stellte sich heraus, dass „shotgun” ein Slangwort für den Beifahrersitz ist. Der Begriff leitet sich aus der amerikanischen Geschichte im Wilden Westen her. Wer damals neben dem Kutscher saß, hatte zum Schutz gegen Banditen oder Indianer eine Schrotflinte auf dem Schoß. Doch warum ist es heutzutage etwas Besonderes, auf dem Shotgun-Sitz unterwegs zu sein? Ein Freund erklärte es mir so: Der Beifahrersitz ist der beste im Wagen, weil man eine hervorgehobene Position mit der besten Sicht hat und sich nicht ums Steuer kümmern muss. Und in Texas am Steuer zu sein ist keine Kleinigkeit. Die Region Houston ist riesig, und viele Menschen pendeln täglich 80 bis 100 km oder mehr (hin und zurück). Da ich ursprünglich aus Indonesien stamme und die kurzen europäischen Distanzen gewohnt war, konnte ich mir kaum vorstellen, so viel Zeit im Auto zu verbringen. Zunächst befürchtete ich, dass mir das Kilometerfressen langweilig werden könnte, doch dann be- Typisch Texanisch? Wie wäre es mit Cowboy-Stiefeln, Rodeo und Steak – um nur einige Beispiele zu nennen. trachtete ich das Unterwegssein als kulturelle Erfahrung und fand bald schon Gefallen an dem Freiheitsgefühl und den vielen Radiostationen. Obwohl in Houston strenge Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden, gab ich mächtig Gas – nämlich beruflich – und bekam bald schon meine zweite Stelle bei Oiltanking angeboten, die mich im Sommer 2008 an den Hauptsitz in Hamburg führte. PORTRÄT Nach einer Traineestelle bei Oiltanking Texas City und am Hauptsitz in Hamburg im Jahr 2009 begann Didon Rahardjo seine Laufbahn bei Oiltanking als Kundenbetreuer (B, OM) und Koordinator (DK) der Kundenbetreuung; insgesamt bekleidete er bislang Positionen in fünf verschiedenen Ländern. Im Mai 2012 übernahm er eine Koordinatorenstelle in der Kundenbetreuungsabteilung im Tanklager Kopenhagen, Dänemark. CONNECTIONS 27 K ulturelle E r f ahrungen K ulturelle E r f ahrungen H a m bu rg Besonderer Mix In Hamburg genoss Didon das besondere internationale Flair im Büro und in der Stadt, als auch die lokalen Traditionen wie den typischen Weihnachtsmarkt im Dezember. Von Houston nach Hamburg Obwohl ich vor und während der Studienzeit schon in verschiedenen Gegenden Deutschlands gewesen war, ist es doch ein großer Unterschied, ob man als Tourist unterwegs ist oder in einem Land lebt. Zunächst einmal galt es, eine neue Sprache zu lernen und mich an eine andere Kultur zu gewöhnen. Oder vielmehr an mehrere Kulturen, da das Arbeitsumfeld am Hauptsitz multikulturell geprägt ist und ich mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, den Niederlanden, Estland, Ukraine, Bolivien, Malta, Belgien und den USA zusammenarbeitete. Dass im Sommer 2008 auch die Fußballeuropameisterschaft stattfand, bereicherte meine kulturellen Erlebnisse noch zusätzlich. Es war wunderschön, draußen im Park mit den Hamburgern die Fußballspiele anzusehen, und so leidenschaftlich wie sie sich gaben, widerlegten sie eindeutig das Klischee vom reservierten Deutschen. Bald schon wurde ich ein richtiger Fan der schönen Hansestadt wie auch des deutschen Essens: Würste und Schweinshaxen hatte ich noch nie zuvor gegessen! Doch mit dem Ende meiner internationalen Ausbildung, war es auch an der Zeit, die Würste und Knödel gegen Waffeln, Schokolade, Fritten und belgisches Bier einzutauschen. während es im Osten sogar eine kleine deutschsprachige Region gibt. Obwohl meine Kollegen in Gent Englisch sprachen, wussten sie, dass ich während meines Studiums Niederländisch gelernt hatte und ermutigten mich daher, während der Arbeit ganz auf Niederländisch zu kommunizieren. Flämisches Niederländisch zu lernen erwies sich als gute Investition, denn so konnte ich mich besser in mein neues berufliches Umfeld eingliedern und mit vielen Leuten ins Gespräch kommen. Am Anfang war es jedoch nicht einfach, zumal ich feststellen musste, dass die Belgier nicht immer „Hochflämisch” sprechen, sondern dass es zahlreiche lokale Dialekte gibt, die ich auch heute noch kaum verstehen kann. Nach zwei Jahren in Gent bot sich dann die Gelegenheit, abermals etwas Neues auszuprobieren. Mir wurde eine Stelle an einem Ort angeboten, von dem ich noch nicht einmal gehört hatte. Von Gent nach Sohar Der Oman war für mich zunächst überaus geheimnisumwoben im Vergleich zu den bekannteren und berühmteren Ländern des Mittleren Ostens wie den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Saudi-Arabien und Katar. Als ich nun gefragt wurde, ob ich bei Oiltanking Odfjell Oman sechs Monate in der Kundenbetreuung aushelfen wolle, freute ich mich sehr darauf, da ich noch nie in jenem Teil der Welt gewesen war. Gleichzeitig fragte ich mich aber auch, ob ich mich an das neue Umfeld anpassen und mich integrieren könnte, da die kulturellen Unterschiede doch immens erschienen. Nach einem Crashkurs in morgenländischer Kultur bestieg ich ein Flugzeug und landete bald darauf in Maskat. Es war Mitternacht, und das Thermometer zeigte 34°C. Bald stellte Von Hamburg nach Gent Meine erste richtige Stelle führte mich als Kundenbetreuer im Winter 2009 ins belgische Gent. Nach dem internationalen Ambiente in Hamburg war die sehr flämisch geprägte Umgebung in Belgien eine erhebliche Umstellung – besonders da ich der einzige Nichtbelgier im ganzen Tanklager war. Belgien ist für mich ein einzigartiges und sehr komplexes Land mit vielen Gesichtern. In Flandern, das im Norden liegt und wo die Menschen Niederländisch sprechen, befinden sich alle wichtigen Industriehäfen wie Antwerpen und Gent. Der Süden ist hingegen durch das wunderschöne Hügelland der Ardennen und das französischsprachige Wallonien geprägt, 28 CONNECTIONS Oma n Ge nt sich heraus, dass das Taxikeine Zeit; die Gegenwart verlangte unternehmen, das mich von nach mir. Schon allein die Sprache klang Maskat nach Sohar bringen so anders und bot meinen sollte (eine Entfernung von Ohren sonderbare Klänge dar. etwa 300 km) davon ausDer Versuch, Wörter wie gegangen war, dass ich in Smørrebrød oder Rødgrød med Dubai landen würde (das Fløde (Namen von Speisen) ca. 500 km von Maskat entauszusprechen, war anfangs ein fernt lag). Deshalb war nieAlbtraum für mich, doch mit der mand da, um mich abzuholen. Zeit konnte ich mich zumindest So saß ich nun auf dem Flughafen verständlich machen. Meine fest und machte meine erste Kolleginnen und Kollegen waren Bekanntschaft mit der sagenumwosehr hilfsbereit. Außerdem war Immer in Bewegung Sei es auf einem benen omanischen Freundlichkeit. es gut, dass wir Kunden in Kamelrücken in Oman oder auf einem Einheimische fragten mich von Schweden und Norwegen hatten. Drahtesel in Kopenhagen, Didon findet sich aus, ob sie mir weiterhelfen Da die skandinavischen Sprachen immer den richtigen Weg. könnten. Sie organisierten für mich recht ähnlich sind, bekommt man eine alternative Mitfahrgelegenheit, ohne dafür etwas zu verhäufig E-Mails oder Anrufe auf Norwegisch oder Schwedisch langen. Das ist schon etwas Seltenes, in unserer individualisund antwortet auf Dänisch oder Englisch (wenn man nicht aus tischen Welt eine derartige Hilfsbereitschaft zu erfahren. Skandinavien ist). Für mich war das eine ganz neue Erfahrung, K open h a g en Die Tatsache, dass nicht alle Omaner Englisch und ich kein Arabisch spreche, führte zu einigen lustigen Situationen. Einmal ging ich beispielsweise zu einem Geldwechsler, um mir VAE-Dirham für einen Besuch in Dubai zu besorgen. Nachdem wir einige Höflichkeiten ausgetauscht hatten, sagte ich dem Mann am Kassenschalter, wie viel Geld ich wechseln wolle. Er fragte nach meinem Passwort, das zum Geldwechseln erforderlich sei. Ich war verwirrt: Warum brauchte ich denn ein Passwort? Ich erklärte ihm, dass ich zum ersten Mal in seiner Wechselstube sei und noch kein Passwort habe. Doch er wollte unbedingt mein Passwort haben und konnte gar nicht glauben, dass ich keines besäße. Erst fünf Minuten später, nachdem mir ein Inder zur Hilfe geeilt war, wurde mir klar, dass der Mann am Kassenschalter nach meinem „Passport” und nicht nach einem „Passwort” verlangte. Am Ende lachten wir alle herzlich über den Vorfall: eine schöne Geschichte für die Erinnerung. Ebenso lustig war es, in einer Diskothek von der Möglichkeit zu lesen, für einen omanischen Rial indische Snakes (Schlangen) zu kosten; gemeint waren natürlich indische Snacks. Knapp acht Monate später hatte ich wieder meinen „Passport” in den Händen, diesmal nicht zum Geldwechseln. Von Sohar nach Kopenhagen In Gent angekommen Eine tolle Stadt und klasse Kollegen: in Gent startete Didon durch. Ich hatte zwar noch nie in Dänemark gelebt, war aber zehn Jahre zuvor auf einer Rucksacktour durch Skandinavien in Seeland und der Gegend um Kopenhagen vorbeigekommen. Somit erschien mir die erste Woche ein wenig wie ein Nostalgietrip. Zum Schwelgen in Erinnerungen blieb jedoch da ich noch nie in einem Umfeld gearbeitet hatte, wo die Kommunikation in so vielen verschiedenen Sprachen abläuft. Die dänische Mittagspause läuft auch ein bisschen anders als in vielen Ländern ab. Das Mittagessen beginnt hier bereits um halb zwölf, während ich eher eine Zeit zwischen zwölf und ein Uhr gewohnt war. Da ich jedoch nicht allein beim Essen sitzen und die Chance für ein kleines Gespräch mit den Kollegen verpassen wollte, musste ich mich anpassen. Und bevor man sich auf den Heimweg macht, sagen die Kollegen häufig tak for i dag (danke für heute), auch wenn es nur ein normaler Arbeitstag war und nichts Besonderes passiert ist. In anderen Ländern hatte ich das nur bei speziellen Anlässen, aber nicht im Alltag erlebt. Als ich den Satz im Kopenhagener Büro zum ersten Mal hörte, dachte ich: Was habe ich denn gemacht, dass man sich bei mir bedankt? Ich wüsste nicht was. Dann erkannte ich, dass es einfach ein netter Ausdruck der Wertschätzung ist. Bislang habe ich viele interessante Erfahrungen gemacht, habe Dänemark aber nur im Sommer kennengelernt, was wohl die schönste Jahreszeit hier oben ist. Wenn die Sonne scheint, kann man Kopenhagen prima zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Kopenhagen möchte bis 2015 die führende Radstadt weltweit werden. Nun freue ich mich darauf, dass Wikingerland auch zu anderen Jahreszeiten zu erleben. Lasse ich alle Länder, in denen ich gearbeitet habe, noch einmal Revue passieren, so haben sie trotz aller Unterschiede drei Dinge gemein: Es ist eine tolle Erfahrung, andere Kulturen und Menschen kennenzulernen, neue Sprachen zu erlernen und Wissen auszutauschen, denn es erweitert den Horizont. CONNECTIONS 29 N ordamerika N ordamerika N Oiltanking Appelt Tanklager Pipelines Neuer Standort Der Standort Appelt liegt gut eineinhalb Kilometer vom Houston-Tanklager entfernt und erhöht die Gesamtlagerkapazität um 67 % von 12 auf 20 Millionen Barrel. Oiltanking Houston Tanklager Rohölexpansionsprojekt bei Oiltanking Houston Um die wachsenden heimischen Rohölfördermengen aufnehmen zu können, wird Oiltanking Houston im US-Bundesstaat Texas am neuen Standort Appelt, der sich derzeit im Bau befindet, zusätzliche Lagerkapazitäten anbieten. Die Gesamtlagerkapazität wird zwischen 2012 und 2014 mit über 25 neuen Tanks von 12 auf 20 Millionen Barrel ansteigen. In den vergangenen zwei Jahren gab es am Houstoner Rohölmarkt dramatische Veränderungen, was die Anlieferung von Rohöl bei den lokalen Raffinerien angeht. Während Oiltanking Houston in der Vergangenheit an seinen Anlegern vor allem Importöl aus Tankschiffen zu löschen hatte, rückt nun angesichts der wachsenden inländischen Produktionsmenge und neuer nach Houston führender Pipelines immer mehr die Binneninfrastruktur in den Blickpunkt. Die Kunden sind zunehmend auf der Suche nach alternativen Transportmöglichkeiten, um ihr Öl aus der expandierenden inländischen Ölschieferförderung an die US-Golfküste zu bringen. Analysten gehen davon aus, dass bis 2020 die Hälfte des in den USA verbrauchten Rohöls im Inland gefördert wird. Neben den US-Ölschiefervorkommen dürfte dabei auch die kanadische Rohölförderung im kommenden Jahrzehnt gewaltig zunehmen. Und wie bei den Ölschieferstätten im Inland ist auch hier der Transport die Schlüsselkomponente, die darüber entscheidet, wie wirtschaftlich attraktiv es ist, das Öl auf die verschiedenen Märkte zu bringen. Dabei wird man bemüht sein, schwere kanadische Sorten an die US-Golfküste zu transportieren, wo entsprechend ausgestattete Raffinerien liegen und die Preisspannen gute Gewinne versprechen. Oiltanking Houston hat sich seit den Siebzigerjahren zu einem der wichtigsten Rohölumschlagplätze an der US-Golfküste ent- 30 CONNECTIONS wickelt, nachdem in Distributionspipelines, umfangreiche Tiefwasseranleger und zusätzliche Rohöltankkapazitäten investiert wurde. Dank dieser Anlagen finden Raffineriebetreiber, Rohölhändler und Produzenten hier nun auch für die neuen Fördermengen aus dem Inland einen erstklassigen Umschlagsplatz sowie optimale Möglichkeiten für das Blending und die Distribution vor. Verlagerung weg von Rohölimporten und hin zur einheimischen Erdölförderung Mit über 25 neuen Tanks, die im Tanklager Appelt (benannt nach der Adresse 2500 Appelt Road) entstehen, erweitert Oiltanking Houston seine Lagerkapazität zwischen 2012 und 2014 von 12 auf 20 Millionen Barrel. Die erheblichen Herausforderungen in Bezug auf Bauarbeiten und Koordination lassen sich dabei nur durch Oiltankings eigene Engineering & Operations Group bewältigen. Gemeinsam mit der Erweiterung des Tankangebots werden eine umfangreiche Modernisierung und Vergrößerung der Rohrleitungs- und Messsysteme sowie der Verteilungs- und Stromversorgungsinfrastruktur in Angriff genommen, um den Kunden auch künftig jene Servicequalität bieten zu können, für die Oiltanking in der Branche bekannt ist. Als Beispiel für die vorbildlichen Serviceleistungen von Oiltanking Houston gilt die Anbindung des neuen gut eineinhalb Kilometer entfernten Standorts Appelt an das bestehende Nahtlose Anbindung Das neue zur Erweiterung der Kapazität errichtete Appelt-Tanklager wird mit dem bestehenden Tanklager von Oiltanking Houston über mehrere Pipelines verbunden sein. Pipeline Rohöl Strasse Mineralöl/Chemikalien Tanklager über zahlreiche Rohrleitungen, wodurch eine nahtlose Integration der beiden Standorte und eine Minimierung von Terminierungsschwierigkeiten gewährleistet werden. Vor dem Hintergrund der grundlegenden wirtschaftlichen Verschiebung weg von Rohölimporten und hin zu einheimischen Vorkommen hat Oiltanking Houston die strategische Entscheidung getroffen, sich mit allen neuen Pipelines zu vernetzen, die für den Transport der inländischen und kanadischen Produktionsmengen angekündigt worden sind. Durch diese strategische Entscheidung erhalten die Oiltanking-Kunden maximale Flexibilität mit Blick auf die Anlieferungsmöglichkeiten zum Tanklager. Zusammen mit den zahlreichen verfügbaren Möglichkeiten des Abtransports ergeben sich daraus mehr Optionen für die Kunden als in jedem anderen Tanklager an der US-Golfküste. Derzeit werden bei Oiltanking Houston Anschlüsse an die folgenden zur Anlieferung dienenden Fremd-Pipelines gebaut: Magellan Longhorn für West-Texas-Rohöl Kinder Morgan Eagle Ford für Eagle-Ford-Rohöl und Kondensat Seaway für Rohöl aus Cushing und Kanada Sunoco West Texas für West-Texas-Rohöl Enterprise Eagle Ford für Eagle-Ford-Rohöl und Kondensat TransCanada Marketlink für Rohöl aus Cushing und Kanada Die Unterstützung des Erweiterungsprojekts durch die Kunden war hervorragend, wurden doch bereits im ersten Quartal der Erschließungsphase 19 Tanks gebucht. Die zusätzlichen Rohölmengen, die (in unterschiedlichen Sorten) durch die Pipelines angeliefert werden, haben jedoch nicht nur Neukunden auf den Plan gerufen, sondern auch zu neuen Tankreservierungen durch bestehende Kunden geführt, die damit die Produkttrennung aufrechterhalten und neue Mischungen für den Raffinerieverbrauch kreieren möchten. Rohölhändler haben wiederum die Bedeutung von Houston als Handelsplatz erkannt und angesichts der neuen Kapazitäten von Oiltanking Houston entsprechende Aktivitäten angebahnt. Die Bauvorhaben im Detail Das erste Projekt (Phase 1), mit dem die Neuausrichtung von Oiltanking Houston begonnen wurde, bestand im Bau von Tanks für 1,1 Millionen Barrel und zwei neuen Pipelinesystemen. Bei der ersten Pipeline handelt es sich um eine 24-ZollLeitung, die als Verbindung zum Tanklager von Enterprise ECHO dient und über die Oiltanking-Kunden Öl aus der Enterprise Eagle Ford Pipeline und der Seaway Pipeline erhalten können. Überdies wird eine neue 30-Zoll-Leitung gebaut, um das Öl der Kunden an die örtlichen Raffinerien in Houston weiterzuleiten. Das Projekt wird voraussichtlich im 4. Quartal 2012 abgeschlossen sein. Das Folgeprojekt (Phase 2 und 3) sieht die Erschließung des Tanklagers Appelt vor. Auf einer rund 38,5 Hektar großen Fläche werden in Phase 2 neue Rohöltanks für 3,2 Millionen Barrel und in Phase 3 für 3,3 Millionen Barrel errichtet. Die beiden Projektabschnitte sollen zwischen Mitte 2013 und Ende 2014 betriebsbereit sein. Doch sobald die neuen Anlagen ihrer Bestimmung übergeben sind und laufen, wollen sich die Teilhaber von Oiltanking Houston an die nächsten Projektphasen heranwagen, die derzeit bereits Gestalt annehmen. Bestehende Anlagen Die Lage am Houston Ship Channel und die vielen Tiefwasseranleger sind für Oiltanking Houston wesentliche Trümpfe. CONNECTIONS 31 N ordamerika N ordamerika Vom amerikanischen Paradies ins Sportlerparadies Tagesgeschäft Ein Trockengutfrachter lädt Petrolkoks direkt vom Petrolkoks-Ladedeck. Nach der Schließung des Oiltanking-DupréTanklager in St. Croix auf den US-Jungferninseln haben einige der Kollegen innerhalb des Unternehmens bei United Bulk Terminals (UBT) in Davant, Louisiana/USA eine neue Stelle gefunden. Im August 2010 erhielt das Oiltanking-Dupré-Tanklager einen langfristigen Betriebs- und Wartungsauftrag für den Petrolkoksumschlag in der Hovensa-Raffinerie in St. Croix auf den US-Jungferninseln. Gerade einmal eineinhalb Jahre hatte der Vertrag Bestand, da gab die Raffinerie unerwartet bekannt, dass der Standort wegen mehrjähriger Verluste in inakzeptabler Höhe geschlossen werden müsse. Die neuen Oiltanking-Angestellten waren am Boden zerstört und der Rest des Unternehmens bestürzt. So sah sich die Insel St. Croix, die das „amerikanische Paradies” genannt wird, nun mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert. Reibungsloser Übergang Zehn Kollegen des früheren Oiltanking-DupréTanklager auf den USJungferninseln arbeiten nun als Oiltanker für United Bulk Terminals (UBT) in Davant, Louisiana. 32 CONNECTIONS Einige Monate später war die Übernahme des Tanklager für Trockenmassegut von United Bulk Terminals (UBT) in Davant/ Louisiana unter Dach und Fach, und wurde als neuestes Mitglied in die Oiltanking-Familie aufgenommen. Für die heimatlos gewordenen Angestellten aus St. Croix hätte der Zeitpunkt dieses Kaufs kaum günstiger sein können. Und zufällig waren bei UBT auch noch ein paar freie Stellen zu besetzen. Bald schon gab es die ersten Vorstellungsgespräche in St. Croix, um zu sondieren, welche Angestellten bereit wären, nach Louisiana zu ziehen, und die notwendigen Qualifikationen mitbrächten. Am Ende unterzeichneten insgesamt zehn Mitarbeiter neue Arbeitsverträge und traten den Weg vom amerika-nischen Paradies ins Sportlerparadies (wie der US-Bundesstaat Louisiana auch genannt wird) an. Ankunft erst einmal umgewöhnen, immerhin war man gerade aus dem Paradies abgereist. Und UBT unterschied sich gründlich von dem gewohnten Umfeld: „In St. Croix war der Komplex völlig abgeschottet”, erzählt Trevor. „Wir mussten sogar die Eisenbahnschienen in Ordnung bringen.” Doch nach den ersten Monaten in Louisiana lernt er allmählich zu schätzen, so viel Zeit draußen zu Umsichtige Konstruktion Das komverbringen: „Ich mag es, die Umplett geschlossene System zur Abwicklung und Lagerung von Petrolkoks wurde gebung zu erkunden”, freut sich entwickelt um die Emissionen an die Luft Trevor. „Und ich mag die Strecke, zu verringern. die ich zur Arbeit fahre.” Die Nach ihren Erfahrungen befragt, Kollegen bei UBT reagierten waren die Reaktionen häufig ähnlich: Die Schließung der spontan: „Sie waren so freundlich, gaben alles und hießen uns Raffinerie drückte bei allen auf die Stimmung. Riesige herzlich willkommen.” Ungewissheit machte sich breit: Wie sollten sie eine neue Stelle finden, wie ihre Familie ernähren, wie würde es mit der Jeder stimmt wohl zu, dass man die Familie und Freunde am Wirtschaft der Insel weitergehen? „Es war ein schwerer meisten vermisst, wenn man die Heimat verlässt. Und so ist Schlag, weil nicht alle in der Branche unterkommen konnten”, bei einigen die Übersiedelung auch noch keineswegs abgesagt Trevor Elien, Mechaniker für mobile Ausrüstung. Nachdem schlossen, möchten sie doch bald schon ihre Liebsten zu sich der Auswahlprozess bei Oiltanking begonnen hatte, hellte sich holen. Viele haben ihre Dankbarkeit für diese einmalige die Stimmung jedoch auf. „Ich fühlte mich wie neu geboren”, Chance zum Ausdruck gebracht und wurden umgekehrt beerinnert sich Mechaniker Cardigan Cannonier mit einem geistert von unseren UBT-Mitarbeitern aufgenommen. Toller breiten Lächeln. „Kaum hörte ich davon, hatte ich mich auch Einsatz – mit Mehrgewinn für alle! schon entschieden.” Natürlich musste man sich nach der CONNECTIONS 33 Freizeit & U nterhaltung Freizeit & U nterhaltung Mit Suppe hundert Jahre alt Gesund und bewusst „Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern”, lautet ein bekanntes englisches Sprichwort. Das kann doch nicht alles gewesen sein, haben wir uns gedacht und Ihnen deshalb ein paar interessante Tipps zusammengetragen, wie Sie Ihre Gesundheit und Ihr Gesundheitsbewusstsein verbessern können und dabei stets froh und munter bleiben. Kraftpaket Seit die von Elzie Crisler Segar geschaffene Komikfigur Popeye im Jahr 1929 erstmals die Weltbühne betrat, hat sie uns immer wieder eindrucksvoll die Vorzüge einer spinatreichen Diät demonstriert: Spinat, so der Matrose, mache stark. Und es stimmt zweifelsohne: Spinat gehört zu den gesündesten Gemüsearten der Welt, denn er ist reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, die krebshemmend wirken, die Blutwerte im Lot halten, altersbedingtem Gedächtnisverlust vorbeugen und den grauen Star fernhalten. Dass Spinat zudem auch noch stark machen soll, ist vielleicht der „schwache” Punkt an der Geschichte, weil das nie wirklich bewiesen wurde. Mit einem Berechnungsfehler des deutschen Chemikers Emil von Wolff gelangte das nicht tot zu kriegende Gerücht in Umlauf, dass Spinat dem Körper viel Eisen liefere. Von Wolff verschob 1870 versehentlich das Komma um eine Dezimalstelle nach rechts und verzehnfachte so den Eisengehalt des grünen Gemüses gegenüber dem wirklichen Messwert. 2008 wiesen Forscher von der Rutgers University in New Jersey zwar tatsächlich nach, dass bestimmte Substanzen des Spinats den Muskelaufbau fördern. Um irgendwann als Bodybuilder dazustehen, müsste man allerdings schon mehr als ein Kilo täglich zu sich nehmen. In diesem Jahr wurde in einer Studie des schwedischen Karolinska Institutet nun festgestellt, dass Spinat Nitrate enthält, die die Bildung von zwei wichtigen Proteinen in der Muskulatur fördern und sie damit stärker und effizienter machen. Aus dieser Erkenntnis könnten eines Tages vielleicht neue Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Muskeloder Altersschwäche entstehen. 34 CONNECTIONS Brennendes Thema Das Thema Rauchen oder Nichtrauchen endet überall auf der Welt meist in einer hitzigen Diskussion. Nun liegt im australischen Tasmanien etwas Neues in der Luft. Und es ist nicht allein der Qualm junger Zigarettenkonsumenten, die nirgendwo sonst in Australien einen so hohen Anteil an der rauchenden Bevölkerung haben. Das „Down Under” genannte Land am anderen Ende der Welt könnte vielmehr als erstes ein Zigarettenverbot für jeden erlassen, der nach dem Jahr 2000 geboren ist. Der vom unabhängigen Abgeordneten Ivan Dean eingebrachte Gesetzentwurf passierte im August 2012 einstimmig die erste Parlamentskammer von Tasmanien. In Kraft treten würde das Verbot, sobald nach 2000 geborene Jungendliche das achtzehnte Lebensjahr vollenden (denn von da an würde das gesetzlich vorgeschriebene Mindestalter für den Kauf von Zigaretten jährlich um ein Jahr angehoben werden). Natürlich steht die Zustimmung der zweiten tasmanischen Parlamentskammer noch aus, doch in Singapur und Finnland werden bereits ähnliche Maßnahmen beraten. Keineswegs ausweglos Mit einem energisch propagierten Rauchverbot, das ab einem bestimmten Jahrgang gelten würde, beschreitet Tasmanien neue Wege. Er hat es ja schon immer gewusst Der Matrose Popeye verschlingt, um stark zu werden, den Spinat gleich dosenweise. Sollen wir Ihnen das Geheimnis für ein langes Leben verraten? Vielleicht sollten Sie schlicht darüber nachdenken, nach Sardinien zu ziehen und Minestrone zu essen. Die italienische Insel steht schon lange in dem Ruf, der Langlebigkeit zuträglich zu sein, denn kaum irgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele Hundertjährige wie hier. Dies bestätigte im August 2012 auch das Guinness Buch der Rekorde, fanden sich auf Sardinien doch neun Geschwister, die es als älteste lebende Menschen gemeinsam auf 818 Jahre brachten. Ihr langes Leben schreibt die Familie Melis (deren Älteste gerade ihren 105. Geburtstag feierte) vor allem der körperlichen Ertüchtigung und einer gesunden Ernährung zu. In den höchsten Tönen lobten die betagten Herrschaften dabei ihre Minestrone. Der wortwörtlich als „große Suppe” bezeichnete Eckpfeiler der italienischen Küche ist ein Gemüseeintopf, der durch die Pasta- oder Reiseinlage trotz wenig Fett pappsatt macht. Nun untersucht das Forschungsprojekt Akea (eine Abkürzung für „A kent’ annos”, das traditionelle Prost in der Sprache Sardiniens, was so viel heißt wie: „Mögest Du 100 Jahre alt werden”) das Geheimnis der den Sardinier eigenen Langlebigkeit. Und da wir uns alle ein langes Leben wünschen, greifen wir sogleich zu den Schöpfkellen und erheben die Löffel: auf einen Teller Minestrone! Rezept Für Minestrone gibt es nicht das eine „Originalrezept”. Man verwendet einfach jene Gemüsesorten, die gerade vorhanden sind oder der Jahreszeit entsprechen, wobei jede Familie noch ein kleines persönliches Extra auf Lager hat. Wir hoffen, dass Ihnen unser Rezept schmeckt, und wünschen guten Appetit oder, wie die Sardinier sagen: „Bon appetito!“ Zutaten (4–6 Personen) 3 Esslöffel Olivenöl Extra Vergine sowie ein paar Tropfen zum Abschmecken 4–5 Tassen Wasser oder Gemüsebrühe (oder auch Hühnerbrühe oder Bohnensuppe) 2 Karotten, in Würfel geschnitten 1 Stange Lauch, in Ringe geschnitten 2 Stangensellerie, in Würfel geschnitten 2 kleine Zucchini, der Länge nach in Hälften geteilt und in halbmondförmige Scheiben geschnitten 4 kleine Kartoffeln, geschält und in Würfel geschnitten 1 Tasse Cannellini- oder Borlotti-Bohnen aus der Dose, waschen und abtropfen lassen 1 Zwiebel, in Würfel geschnitten ¼ Tasse kleine Nudeln Salz nach Geschmack Pfeffer, frisch gemahlen, nach Geschmack 1 Esslöffel Petersilie, fein gehackt Parmesan- oder Romanokäse, fein gerieben Pesto nach Geschmack (falls gewünscht) 1 Dose geschälte Tomaten, in Würfel geschnitten Zubereitung Salzwasser (oder Brühe) zum Kochen bringen. Das gesamte geschnittene Gemüse (außer den Tomaten) zusammen mit dem Olivenöl hineingeben, umrühren und zudecken. Etwa 30 Minuten köcheln lassen. Jetzt die Tomaten hinzugeben und die Suppe weitere 15 Minuten garen lassen. Am Ende noch einmal kurz aufkochen, die Pasta hinzugeben und al dente kochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vom Herd nehmen und Petersilie (oder alternativ Pesto) unterrühren und ein paar Tropfen Olivenöl hineingeben. In Schüsseln mit geriebenem Parmesan- oder Romanokäse servieren. CONNECTIONS 35 Freizeit & U nterhaltung Freizeit & U nterhaltung Bild: Mit freundlicher Genehmigung der Rijksoverheid (niederländischen Regierung) Wer ist Bob? Bob Ein Highlight der BobKampagne macht deutlich: 100% Bob steht für 0% Alkohol. Im Jahr 1995 rief das belgische Institut für Verkehrssicherheit (Belgisch Instituut voor de Verkeersveiligheid BIVV) eine besondere Kampagne ins Leben, bei der mehrere Ministerien, die Polizei und die belgische Brauereiindustrie sich zusammenschlossen, um auf die Gefahren von Alkohol am Steuer aufmerksam zu machen. Die sogenannte Bob-Kampagne zielte darauf ab, bereits vor einem feuchtfröhlichen Abend den Fahrer festzulegen. Der Idee wurde viel Aufmerksamkeit zuteil, und auch heute noch ist sie in den Niederlanden, wo man das Konzept 2001 übernahm, sehr erfolgreich. Wenn sie also einen Kneipenbummel Ein Tässchen mit dem Kätzchen Immer wieder hat die Forschung nachgewiesen, dass Haustiere der Gesundheit zuträglich sind, physisch wie psychisch, solange Sie keine Allergie gegen Tiere (oder Angst vor ihnen) haben. Doch was tun, wenn Sie beispielsweise nicht genug Zeit oder Platz haben, um ein Tier gut zu versorgen, oder wenn Ihr Vermieter keine Haustiere gestattet? Für Katzenliebhaber gibt es zumindest in Österreich eine Lösung: In Wien hat mit dem Café Neko das erste Katzencafé eröffnet. Hier kann man sie nach Belieben kraulen und streicheln und dabei seinen Lieblingskaffee genießen. In Asien ist der zusätzliche Katzenwohlfühlservice bereits fest etabliert, besonders im japanischen Tokio, wo die sogenannten Neko Cafés (Neko heißt auf Japanisch Katze) sich großer Beliebtheit erfreuen und man die Wahl zwischen über 50 Filialen hat. Miau! er li c h und Mit fre n Ge eh m 36 ig u ng von Café Neko CONNECTIONS Kaffeespezialitäten Im ersten Katzencafé Österreichs, dem Wiener Café Neko, schnurrt der Kaffee köstlich durch die Kehle. 734094545239523082 403479234802340823 840238042480524805 248602486024680246 Nummer 802468024473462345 784025072358249502 VON 935802357023758245 823507235087230750 582375235976956892 734094545239523082 403479234802340823 840238042480524805 248602486024680246 802468024473462345 784025072358249502 planen und mit dem Auto unterwegs sind, dann nehmen Sie entweder nur Alkoholfreies zu sich oder bestimmen vorab einen „Bob” des Abends, d.h. jene Person, die nüchtern bleiben muss, um später den Rest der Meute nach Hause zu fahren. Ursprünglich war „Bob” einfach nur ein Name, den das BIVV ausgesucht hatte, aber man kann die drei Buchstaben auch als Abkürzung lesen: „Bewusst ohne befördern” (Bewust Onbeschonken Bestuurder). Und so avancierte Bob in Belgien und den Niederlanden zum Symbol gegen Alkohol am Steuer. Zweimal täglich? Wie oft putzen Sie Ihre Zähne? Schon lange werden wir von den Zahnärzten dazu angehalten, mindestens zweimal pro Tag die Bürste zu schwingen, am besten jedoch nach jeder Mahlzeit. Auch zusätzliche antimikrobielle Mundspülungen, Zahnseide und regelmäßige Zahnarztbesuche mit professioneller Zahnreinigung gelten keineswegs als Zeit- oder Geldverschwendung, wie nun die Mikrobiologen der britischen Universität Bristol und des irischen Royal College of Surgeons nachgewiesen haben. Glaubt man dem Leiter des Forschungsprojekts, Dr. Steve Kerrigan, so ist der Mund der wohl schmutzigste Ort des ganzen menschlichen Körpers. Allzu leicht können daher bei einer Verletzung von Blutgefäßen oder bei Zahnfleischbluten Bakterien ungehindert ins Blut gelangen. Sie treffen dort auf kleine Zellfragmente, die sogenannten Blutplättchen, die an der Wunde das Leck verschließen sollen. Durch das Anhaften der Bakterien verklumpen die Blutplättchen im Gefäß, so dass es teilweise verstopft wird. In diesem Fall fließt nicht genügend Blut zurück zum Herz, oder ein Gerinnsel kann einen Herzinfarkt verursachen. Deshalb gilt zur Vorbeugung: Zähne putzen und auf Mundhygiene achten! Kritischer Zusammenhang Wer seine Zähne putzt, verringert das Risiko von Herzerkrankungen. 2 11 2 11 Mit der Einführung des Elterngelds in Deutschland im Jahr 2007 wollte man nicht nur Müttern, sondern auch Vätern die Möglichkeit eröffnen, im ersten Jahr nach der Geburt mehr Zeit mit ihren Kleinen zu verbringen. Seitdem haben frisch gebackene Eltern Anspruch auf 14 Monate Elterngeld, wobei ein Elternteil die staatliche Zahlung für maximal 12 Monate beantragen kann. Die anderen beiden Monate verfallen, wenn sie nicht vom anderen Elternteil in Anspruch genommen werden. Neben anderen Trends hat die neue Regelung Männer langsam, aber sicher dazu bewogen, in einen Bereich vorzudringen, der bis dahin ausschließlich den Frauen vorbehalten war: die Kinderbetreuung. Bis vor kurzem wäre man diesen Papas wohl noch mit Skepsis begegnet oder hätte sie gar abschätzig als "Softie" abgetan. Heute hingegen erhalten sie viel Lob, da sie ihre väterlichen Aufgaben ernst nehmen und darüber hinaus durch die Zeit zu Hause ihren Partnerinnen die Rückkehr ins Berufsleben erleichtern. Gleichzeitig stellt der Aufenthalt am heimischen Herd eine Extraschulung in sozialer Kompetenz dar. Das Ölgeschäft ist immer noch eine Männerdomäne. Gleichwohl ist es Marquard & Bahls in den letzten Jahren gelungen, die Anzahl der Mitarbeiterinnen stetig zu steigern. Dabei gehört es zur Firmenphilosophie und gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens, für Chancengleichheit am Arbeitsplatz sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sorgen. Marquard & Bahls ist bemüht, den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben nach der Elternzeit (für Frauen wie Männer) möglichst unkompliziert zu gestalten. 2012 waren von den 18 in Deutschland beschäftigten Angestellten (gesamt Marquard & Bahls), die Elternzeit beantragten, elf Männer, von denen wiederum zwei bei Oiltanking arbeiteten. Prozentual ist das wenig und dennoch als Zahl ein beachtlicher Ansporn. CONNECTIONS 37 LEUTE & LOKALES LEUTE & LOKALES Definition eines Sturzes: Ereignis, bei dem eine Person unbeabsichtigt auf dem Boden oder einem tieferen Niveau aufkommt. Arbeiten ohne Absturz Den Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind Stürze allgemein weltweit die häufigste Ursache für schwere arbeitsbedingte Verletzungen oder Todesfälle. Um eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten und die Gesundheit der Mitarbeiter und Auftragnehmer zu schützen, weist die Marquard & Bahls-Abteilung HSSE & Corporate Communicationin Hamburg infolgedessen immer wieder auf die Bedeutung von lokal umzusetzenden Maßnahmen hin, um Stürze (aus großer Höhe) zu verhindern. Global gesehen sind Stürze für das öffentliche Gesundheitswesen ein immenses Problem. Nach Verkehrsunfällen gelten sie als die zweithäufigste Ursache von unfallbedingten oder versehentlichen Verletzungen mit Todesfolge (WHO 2010, Fact Sheet N°344). Deshalb sind arbeitsbedingte Stürze aus einer gewissen Höhe ein ernstzunehmendes Thema. Im Bemühen, ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen, hat die M&B-Abteilung HSSE & Corporate Communication daher ein besonderes Interesse an Aufklärungs- und Sicherheitsmaßnahmen. Und so wurden umfassende, ausgeklügelte Präventionsstrategien eingeführt. Betrachtet man die Arbeitsumgebung auf dem Tanklager mit seinen Laderampen für Tkws und Eisenbahnwaggons, so darf die Bedeutung sauberer und möglichst trockener Böden nicht unterschätzt werden. Bei Oiltanking gilt dies jedoch als Selbstverständlichkeit. Zur Sicherheit der Angestellten sollen ferner solch konventionelle Maßnahmen wie geeignete Schulungen, Hinweisschilder, Warnlinien, Kontrollzonen und besonders gekennzeichnete Bereiche beitragen. Auch bei Stürzen aus relativ geringen Höhen (sogar von unter einem Meter) besteht schon ernsthafte Verletzungsgefahr. Auf den Tank- 38 CONNECTIONS Sicherheitsausrüstung Das Sicherheitsgeschirr ist über die Halteleine an einem Stahlträger verankert. lägern von Oiltanking werden jedoch viele Arbeiten in großer Höhe ausgeführt. Deshalb haben die lokalen HSSE-Manager geeignete technische Präventionsmaßnahmen umgesetzt, die auf einer Gefahrenbewertung der bestehenden Anlagen und der dort auszuführenden Arbeiten beruhen: Installation von Geländern mit Schutzgittern, Handlauf, Mittelstange und Bordbrettern Installation von Arbeitsplattformen Anlegen von Sicherheitsgeschirr mit Seil system. Und genau hier greifen die anderen Maßnahmen z. B. aus dem HSSE-Handbuch, die von den jeweils zuständigen HSSEManagern auf allen Tanklägern weltweit umzusetzen sind: mit gutem Beispiel vorangehen, die Mitarbeiter fortlaufend schulen und Kontrollen durchführen. Verhaltensbasierte Sicherheit am Arbeitsplatz hängt vor allem von der Vorbildfunktion engagierter Vorgesetzter ab. Ebenso wichtig ist, dass Mitarbeiter, die Arbeiten in großen Höhen ausführen, umfassend geschult werden. So erhielten die Mitarbeiter beispielsweise im Jahr 2011 durchschnittlich 75,9 Stunden HSSE-Schulungen, bei denen auch Themen wie Absturzsicherheit auf dem Programm standen. Und zu guter Letzt gilt es, durch Kontrollen sicherzustellen, dass das Wissen auch angewandt wird und in eine sichere Praxis mündet, um die Gefahr von Stürzen aus großer Höhe zu verringern. Ganz wesentlich dabei ist, dass auch z. B. alle externen Lkw-Fahrer eine umfassende HSSE-Einweisung erhalten, wozu auch die Verwendung von Fallschutzsystemen an den Laderampen gehört. Persönliche Absturzsicherungssysteme Die korrekte Wahl der Sicherungspunkte, Schulungen im ordnungsgemäßen Gebrauch und regelmäßige Kontrollen der Ausrüstung sind wesentlich dafür, dass im Falle eines Falles niemand zu Schaden kommt. Photo: freundliche Genehmigung von Capital Safety Trotz aller Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheit und Förderung einer aktiven Sicherheitskultur verlor ein Oiltanking Mitarbeiter in Bulgarien im Juni 2010 bei einem tragischen Unfall sein Leben, als er bei Wartungsarbeiten von einer Leiter stürzte. Oiltanking bedauert diesen Vorfall zutiefst und hat sofort reagiert: Bei mehreren lokalen und globalen Sitzungen wurde die „Just Culture”-Richtlinie entwickelt, die an alle Profit Center verteilt wurde. Über die Jahre hat die allgemeine Häufigkeit von Unfällen stetig abgenommen. Und dennoch gilt es, fortlaufend auf eine weitere Reduktion hinzuarbeiten, wobei man nie vergessen darf: Beim Umsetzen und Leben der Sicherheitskultur sollte jeder bei sich selbst anfangen. Technische MaSSnahmen An den Verladestationen von Oiltanking ist die Installation einer festen Arbeitsplattform mit Schutzgeländern mittlerweile die Regel. Konstantes Training ist ein wichtiger Bestandteil, die proaktive Sicherheitskultur bei Oiltanking zu unterstützen. Auf beinahe allen Oiltanking-Tanklägern weltweit wurden entsprechende Fallschutzvorrichtungen durch Fachbetriebe installiert. Demnach liegt es jetzt vor allem an der Haltung der Angestellten oder z. B. externen Lastwagenfahrer, die Sicherheitsausrüstung auch ordnungsgemäß zu verwenden, selbst wenn das Tragen manchmal unbequem oder unpraktisch erscheinen mag. Dies betrifft vor allem das Absturzsicherungs- CONNECTIONS 39 L ateinamerika L ateinamerika „Öko ogisches Das Alter ist Nebensache Vierzig Angestellte von Oiltanking Terminais und ihre Familien nahmen im Rahmen des diesjährigen Weltumwelttags an verschiedenen Aktivitäten auf dem Tanklager teil. Wirtschaften: Machen Sie mit?” Fünf auf die man zählen kann Robson Azevedo, Mauricio Zannin, João Manoel, Renato Correa und Holger Donath förderten und unterstützten die Veranstaltung zum Welt Umwelttag auf dem Tanklager von Vitória, Brazil (von links). Am 5. Juni 2012 wurde zum 40. Mal der Weltumwelttag begangen; Gastgeber war diesmal Brasilien. Ein guter Anlass, um auch im Tanklager von Oiltanking Terminais im brasilianischen Vitória etwas Besonderes zu organisieren. Der Wunsch, das Umweltbewusstsein in der Öffentlichkeit und Politik zu verbessern, ist aktueller denn je. Die Idee, einen ganzen Tag der Förderung des Umweltschutzes zu widmen, geht bis ins Jahr 1972 zurück. Damals begründet das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP den Weltumwelttag, für den seitdem jährlich immer ein anderes Land als Gastgeber fungiert. Am 5. Juni 2012 war – wie schon 1992 – Brasilien der Gastgeber. In diesem Jahr stand der globale Einsatz für die Umwelt unter dem Motto „Ökologisches Wirtschaften: Machen Sie mit?”. Und da war es natürlich eine 40 CONNECTIONS Selbstverständlichkeit, dass auch die Oiltanker vom Tanklager in Vitória einstimmten: Klar, wir machen mit! Mit dem Ziel, das Umweltbewusstsein zu verbessern und auf die Probleme sozial benachteiligter Gesellschaftsschichten aufmerksam zu machen, organisierte die Tanklagerleitung gemeinsam mit dem Koordinator für Health, Safety, Security & Environment (HSSE) und den Personalverantwortlichen eine Veranstaltung für die vierzig Angestellten und ihre Familien. Sie waren eingeladen, am 17. Juni 2012 den Weltumwelttag im Tanklager zu feiern und starteten mit einem gemeinsamen Frühstück, welches den richtigen Schwung für den Tag lieferte. Anschließend zeichneten die Kinder Poster zu Umweltthemen, während die Erwachsenen einem Vortrag von João Manuel lauschten, dem Projektverantwortlichen der Banco Comunitário Verde Vida (Gemeinschaftsbank für ökologisches Leben). Als Gemeinschaftsbank propagiert diese Einrichtung eine Währung, die auf dem Handel mit Recyclingmaterialien beruht, wie z.B. Speiseöl, Blechdosen und Plastikflaschen. Mit der „grünen Währung” sollen Menschen, die bislang aus dem traditionellen Wirtschaftssystem ausgegrenzt waren, nun in bestimmten Geschäften der Region einkaufen können, oder sie können die Währung im „Supermercado Solidário” (Solidaritätssupermarkt) gegen Lebensmittel eintauschen. Mit dem Vortrag wollte man auch zum Nachdenken darüber anregen, ob und wie Oiltanking den Ausbau der Banco Comunitário Verde Vida unterstützen könnte. Am Ende der Veranstaltung pflanzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Eingang des Tanklagers mehrere Baumsetzlinge. Obwohl der Einfluss einer eintägigen Umweltveranstaltung auf das Umweltbewusstsein der Menschen schwer zu ermessen ist, haben die Kolleginnen und Kollegen im Tanklager Vitória bereits zahlreiche Ideen entwickelt, wie ökologisches Verhalten weiter gefördert werden könnte: Alte Standardglühbirnen in den Büroräumen durch kompakte Leuchtröhren oder Leuchtdioden ersetzen Beim Ausdrucken von Korrespondenz Vorder- und Rückseite bedrucken Die Angestellten zu papierfreien Tagen ermuntern Zu einem ökologischen Reinigungsunternehmen für die Büroräume wechseln oder das aktuelle Unternehmen zur Verwendung von umweltfreundlichen Putzmitteln auffordern Die Angestellten dazu anhalten, in der Mittagspause und nach Feierabend die Computer auszuschalten Betriebsfahrräder anstelle von Lastwagen einsetzen (So wurden bereits zwei Fahrräder für lange Wege und zum Transport leichter Lasten innerhalb des Tanklagers angeschafft.) In einem nächsten Schritt wird nun zu prüfen sein, wie das Tanklager das Projekt Banco Comunitário Verde Vida bestmöglich unterstützen könnte. Eine Idee wäre die Spende recyclingfähiger Materialien, die im Tanklager an den Abfallstationen bereits getrennt gesammelt werden, damit sie weiter verkauft werden können und so zu einer „grünen Währung” werden. Eine solche Investition würde sich zweifelsohne auf beiden Seiten auszahlen: in der Gemeinde und bei Oiltanking! CONNECTIONS 41 L ateinamerika L ateinamerika Erst sich selbst helfen, dann anderen Diese Regel gilt in Flugzeugen genauso wie bei Erdbeben. Gleichwohl sind die Oiltanker auch umfassend im Bereich Erste Hilfe geschult. und geschüttelt Peru hat mit Erdbeben zu leben gelernt, und das gilt auch für die Kolleginnen und Kollegen in den peruanischen Büros und Tanklägern. Durch häufige Übungen und Notfallpläne ist allen klar, was im Ernstfall zu tun ist, und mit dem verfügbaren Spezialwissen lassen sich auch heikle Situationen bewältigen. Wer beim Volksfest in einer Berg- und Talbahn Platz nimmt, freut sich über das Auf und Ab und lässt sich gerne durchrütteln und -schütteln, aber wie ist es um den Spaß bestellt, wenn die Erde bebt? In jeder Region hält die Natur ihre typischen Erscheinungen bereit; manche versetzen in Staunen, andere können zur Gefahr werden. Da mögen sich Fremde insgeheim fragen, wie es den Einheimischen gelingt, angesichts der ständigen Bedrohung durch Erdbeben ihrem Alltag nachzugehen, ohne langsam verrückt zu werden. Doch in Peru hat man damit umzugehen gelernt, auch bei Oiltanking. Peru liegt, wie weite Teile der gesamten Pazifikküste Nordund Südamerikas, über einer Zone mit hoher seismischer Aktivität (NazcaPlatte). Allein im Jahr 2012 bebte die Erde in Peru über einhundert Mal, jüngst am 2. August 2012 mit einer Stärke von 6,1 auf der Richterskala. 2007 war die Stadt Pisco das Epizentrum eines heftigen Bebens der Stärke 7,9. Mehr als 500 Menschen kamen zu Tode, und die Beseitigung der Sachschäden ist noch immer nicht abgeschlossen. Noch immer lebendig ist auch die Erinnerung an das Erdbeben mit den bislang höchsten Opferzahlen vom Mai 1970 und das zweitschlimmste vom Oktober 1746, das Perus Hauptstadt Lima fast völlig dem Erdboden gleichmachte. 42 CONNECTIONS Immer in Gefahr Wissenschaftler, Schamanen und jüngst zwei russische Damen, die ihre Informationen von Außerirdischen erhalten haben wollen, prophezeien Lima seit Jahren eine Erdbebenkatastrophe. Durch das Warten und die Ungewissheit ist zunächst jedoch vor allem die Psyche bedroht, eine Gefahr, die sich nur durch fortlaufende Vorbereitungen reduzieren lässt. Vorsicht ist besser als Nachsicht, weshalb man auch bei Oiltanking so gut wie möglich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein möchte. Die peruanische Regierung schreibt bestimmte Katastrophenschutzübungen vor, die im ganzen Land abgehalten werden müssen. Zusätzlich dazu führt Oiltanking regelmäßig unternehmensinterne Übungen durch. Dabei kennen nur die Mitglieder des Sicherheitsausschusses den Termin der Übung; die Kollegen erfahren davon erst mit dem Heulen der Sirene. Dann jedoch wissen alle, was zu tun ist: Ruhe bewahren und umgehend die deutlich markierten Fluchtwege benutzen, um zum Sam- melpunkt in der „Zona Segura en Caso de Sismos” (erdbebensicherer Bereich) zu gelangen. Dabei müssen sich alle Kolleginnen und Kollegen im Evakuierungsbereich einfinden oder die Feuertreppe (niemals den Aufzug) benutzen, um das Gebäude zu verlassen. Außerdem sind die Anweisungen der dafür vorgesehenen Führungsperson zu befolgen, die eigens geschult wurde, um im Bedarfsfall erste Hilfe zu leisten. Während der Sicherheitsausschuss seinen Erdbebennotfallplan ausarbeitete, hat man auch an die Installation einer Notfallbeleuchtung im Limaer Büro gedacht, da es bei Erdbeben häufig zu Stromausfällen kommt. Im Laufe der Jahre wurde, durch Erfahrungen und neue technische Entwicklungen, das Sicherheitsniveau erhöht. So wurden die seismischen Untersuchungsmethoden optimiert, um die Frühwarnsysteme zuverlässiger zu machen, und auch die Bautechnik wurde deutlich verbessert. Moderne Gebäude in erdbebengefährdeten Regionen werden durch spezielle Konstruktionsmerkmale oder Federungen widerstandsfähig ausgelegt. Wenn jedoch der Boden unter den Füßen rüttelt und schüttelt, erweist sich eine gute Vorbereitung als essentiell. Unsere Kollegen in Peru sind sich dessen nur allzu bewusst, und obschon die Gefahr nie gänzlich ausgeschaltet werden kann, fühlen sie sich dadurch schon wesentlich sicherer. Was tun, wenn die Erde bebt Das Rütteln und Schütteln der Erde wird normalerweise erst ab einer Stärke von vier auf der Richterskala spürbar. Leichter gesagt als getan, aber dennoch gilt: Keine Panik! Und nicht vergessen: ducken, schützen, festhalten! Wer sich in einem Gebäude befindet, geht erst hinaus, wenn das Beben aufhört. Bringen Sie sich unter einem stabilen Schreibtisch oder Türrahmen in Sicherheit. Halten Sie sich von Fenstern und Glas fern, und achten Sie auf Gegenstände, die herunterfallen können. Seien Sie auf Nachbeben gefasst. Sobald das Erdbeben vorbei ist, niemals den Aufzug benutzen und auf dem Weg zum Evakuierungsbereich andere Kollegen in Sicherheit bringen. Wer sich außerhalb von Gebäuden aufhält, bleibt draußen und entfernt sich von Gebäuden, Straßenlaternen und Stromleitungen, da herabstürzende Trümmer Verletzungen verursachen können. Wer im Auto sitzt, bleibt drinnen. Fahren Sie an den Straßenrand, halten Sie so schnell an, wie es gefahrlos möglich ist, und stoppen Sie nicht unter oder in der Nähe von Gebäuden, Bäumen, Überführungen oder Stromleitungen. Wissen, was zu tun ist Die Kollegen aus einem der peruanischen Tankläger gehen noch einmal die jüngste Schulung für Erbebenkatastrophen durch. CONNECTIONS 43 SPORT SPORT Lauf gegen Leukämie * Leukämie ist eine Krebserkrankung der Blutzellen, die im Knochenmark (im Zentrum der Knochen) beginnt, wo die Blutzellen gebildet werden. Es kommt zu einem abnormalen Anstieg unreifer weißer Blutkörperchen, wobei man unterschiedliche Arten von Leukämie unterscheidet, je nachdem, wie schnell die Krankheit fortschreitet und welche weißen Blutkörperchen betroffen sind. Am 23. September 2012 traten zwei Teams aus Kollegen von Oiltanking Amsterdam und ihren Angehörigen – insgesamt 14 an der Zahl – beim 10 Meilen (16,1 km) Lauf gegen Leukämie* an und unterstrichen damit ihr soziales Engagement. Am Ende stimmte nicht nur die Spendenkasse bei Oiltanking Amsterdam und den Teilnehmern, die 3.000 Euro einsammelten. Auch sportlich konnte sich das Ergebnis sehen lassen, lag die schnellste Zeit aus dem Team doch bei 1:13:07 (die letzte Platzierung ging mit 1:55:03 durchs Ziel). Der „Lauf gegen Leukämie” wurde von der niederländischen Organisation „Loop Organisatie Leukemiestichting (LOL)” (Lauforganisation der Leukämiestiftung) ins Leben gerufen und fand im Rahmen des berühmten Laufs Dam tot Damloop statt, der zum Dam-to-DamWochenende in Amsterdam gehört. Dabei konnten die Läuferinnen und Läufer über unterschiedliche Distanzen antreten (10 Meilen, 4 Meilen, Run 2Day Ladies Damloop, 2,2-Kilometer- und 0,6-Kilometer-Minilauf, Dam to Dam Wandeltocht (Gehen) und Dam to Dam Fiets Classic (Radfahren)). Bei dem zu den größten Laufveranstaltungen der Welt gehörenden Wettbewerb sind sowohl Amateure aller Altersklassen als auch internationale Topathleten am Start. Und auch in diesem Jahr sorgten rund 250.000 Zuschauer mit ihren Anfeuerungsrufen sowie Dutzende von Live-Musik-Acts für eine einzigartige Atmosphäre. Gesunde Posen Tiran Lopez, Projektmanager bei Oiltanking Houston, hat einen gesunden Weg gefunden, um mit seiner Work-Life-Balance eine gute Figur zu machen. In seiner Freizeit betreibt er Bodybuilding und hat in dieser Kunst den begehrten Profistatus erreicht. Lesen Sie eine spannungsgeladene Geschichte voller Muskelkraft. Mein persönlicher Weg, um mit meinem Körper etwas Besonderes zu erreichen, begann vor fünf oder sechs Jahren, als sich mein Gesundheitszustand zusehends verschlechterte. Ich fühlte mich lethargisch und abgespannt - ich brauchte eine Veränderung, und am sinnvollsten erschien es, mich auf mein körperliches Wohlbefinden zu konzentrieren. Als ich mit dem Training anfing, wusste ich nur wenig darüber, wie man sinnvoll vorgeht, und noch weniger über Ernährung. Aber mithilfe der Betreuer und Bekannten im örtlichen Fitnesscenter, wo ich wohne, machte ich allmählich Fortschritte. Aufgrund meines verstärkten Interesses besuchte ich 2006 im texanischen Conroe einen Bodybuilding-Wettbewerb, den Branch Warren Classic. Von einem der mitwirkenden Bodybuilder angespornt, beschloss ich, auf eine baldige Teilnahme an einer ähnlichen Veranstaltung hinzuarbeiten. „Training macht schlechte Ernährung nicht wett – das Erlernen einer gesunden Ernährungweise ist entscheidend.“ Für eine gute Sache Durch ihre Teilnahme am Lauf gegen die Leukämie halfen die Kolleginnen und Kollegen von Oiltanking Amsterdam sowie ihre Angehörigen beim Spendensammeln. Nun machte ich richtig ernst mit dem Training und der Ernährung, die ungeheuer wichtig ist für den Aufbau von Muskelmasse und den Abbau des Körperfetts insgesamt. Ich wandte mich sogar an einen professionellen Ernährungsberater, der mir dabei helfen sollte sicherzustellen, dass alles, was ich zu mir nahm, genau dem entsprach, was mein Körper brauchte, um eine optimale Statur zu entwickeln. Die Veränderungen an meinem Körper aufgrund des gezielten Trainings und der verbesserten Ernährung waren wegweisend. Im Laufe der Jahre haben sich meine Trainingsmethoden verändert. Beim Body- 44 CONNECTIONS building ist jede Muskelgruppe wichtig, und keine sollte vernachlässigt werden. Da die Muskeln im Körper aus unterschiedlichen Faserarten bestehen, kann man mit unterschiedlichen Sätzen und Wiederholungszahlen unterschiedliche Ergebnisse erzielen. „Um eine hohe Trainingsintensität beibehalten zu können, plane ich mein Training im Voraus und kontrolliere während der Trainingssitzungen mit der Uhr die Ruhephasen zwischen den Übungsabschnitten.” Körperlich fit zu bleiben ist das eine, die Teilnahme an Wettkämpfen das andere, und das mag nicht für jeden attraktiv erscheinen. Nach dem ersten BodybuildingWettbewerb war es um mich geschehen, und ich wurde regelrecht süchtig nach dem Posieren vor einer jubelnden Menge, zumal ich dabei auch immer mehr Trophäen und Titel einheimste. In den folgenden vier Jahren nahm ich an über zehn Bodybuilding-Wettbewerben teil und verbesserte meinen Status vom Novizen zum Amateur und noch weiter. Im Juli 2011 durfte ich mich glücklich am Ziel wähnen, als ich den Profistatus erlangte, nachdem ich nicht nur meine Klasse, sondern auch die Gesamtrunde für meine Profiqualifikation bei der Professional Natural Bodybuilding Association (PNBA) gewonnen hatte. Kürzlich konnte ich nun mit der Unterstützung von Oiltanking als meinem Hauptsponsor an zwei Profiwettbewerben teilnehmen: einmal in Dallas, Texas (PNBA Nationals) und einmal in Chicago, Illinois (PNBA Natural Universe). Am Ende kommt es nicht auf Preisgelder an oder was man trainiert, sondern dass man fit bleibt und lernt, wie man ein längeres und erfüllteres Leben führen kann. Hoffentlich bis bald an den Geräten! CONNECTIONS 45 LESERECKE SPORT ... und action! Einfach immer weiterrennen! Versuchen Sie unser Rätsel zu lösen und verpassen Sie nicht die Chance, zu gewinnen! Bitte schicken Sie Ihre Einsendungen an: [email protected], oder per Post an: Oiltanking GmbH, connections Team, Admiralitätstr. 55, 20459 Hamburg, oder per Fax: 040–37099 499 Glü c k w üns c h e 46 CONNECTIONS Minuten und 21 Sekunden durchs Ziel lief, jubelten ihm seine Freunde zu, die ihn das ganze Rennen hindurch unterstützt hatten. Schon zum zweiten Mal wurde der Internationale Marathon der Stadt Buenos Aires mit dem Sportfest der Stiftung Baccigalupo kombiniert, um das Spendenprogramm „Corro x 2” zu sponsern. Mit den Geldern soll noch mehr geistig behinderten Menschen die Möglichkeit gegeben werden, Sport zu treiben und so ihre Lebensqualität zu verbessern. Auch im nächsten Jahr möchte Gonzalo die Initiative wieder unterstützen… Und natürlich seine persönliche Bestzeit verbessern! 42 KM Gonzalo Aispuro von Oiltanking Ebytem, ist erschöpft, aber stolz, dass er es bis ins Ziel des Buenos Aires Marathon geschafft hat. Man nehme 1000, zähle 40 dazu, dann noch einmal 1000, dann addiere man 30 und noch einmal 1000, dann zähle man 20 hinzu und noch einmal 1000 und addiere schlieBlich 10! - In der Finanzabteilung von Oiltanking Ebytem in Argentinien arbeitend, kennt sich Gonzalo Aispuro natürlich mit Zahlen aus. Am 7. Oktober 2012 hat er nun bewiesen, dass er auch mit Kilometerzahlen bestens umzugehen weiß. Nach vier Monaten kompromisslosen Trainings absolvierte er beim Buenos Aires Marathon in diesem Jahr sein erstes Marathonrennen: ein riesiger Unterschied im Vergleich zu den 8km, 10km oder 21km, die er bislang gelaufen war. Die Marathondistanz bescherte ihm nicht nur eine Tour durch das wunderschöne Stadtzentrum mit seinen Sehenswürdigkeiten, sondern führte auch durch Waldgebiete und an ruhigen Seen vorbei. Häufig gelangten Gonzalo und die anderen 8000 Teilnehmer dabei an ihre Grenzen. „Während des Rennens änderte sich mein Körpergefühl mit jedem Kilometer. Bis Kilometer 30 lief ich mit meinen Beinen. Dann jedoch tauchte die berüchtigte Mauer auf, und nur mein Wille und die Musik trieben mich weiter voran”, erzählt Gonzalo. „Der Wunsch, die Ziellinie zu erreichen und damit den Beweis zu erbringen, dass ich der Sache gewachsen war, ließen mich weiterrennen.” Als er nach 4 Stunden, 39 Des Rätsels Lösung Seien Sie mal ehrlich. Welches Ergebnis haben Sie zuerst herausbekommen, als Sie die Zahlen aus dem letzten Quiz ohne Taschenrechner oder Stift zusammenzählten? Waren es rein zufällig 5.000? Bei den Dezimalstellen kommt das Gehirn schon mal ins Schleudern. Aber wir hatten nicht den leisesten Zweifel, dass Sie die richtige Lösung finden würden: 4.100. Erfolgreich war damit Carsten J. Nies, Calpam Mineralöl-Gesellschaft mbH, in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Karsten Wagener. Gut gemacht! Die Sauna-Wellness-Sets sind bereits unterwegs, damit Sie bestens vorbereitet sind, wenn bei künftigen Rätseln die Köpfe rauchen und die Gehirnwindungen glühen. NEUES QUIZ Passend gemacht Regelmäßiges Hirntraining verbessert das Denkvermögen und regt die Produktion neuer grauer Zellen an. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns wird verbessert und bringt Ihre Gedanken auf Trab. Um auch Ihr Köpfchen in Form zu halten, haben wir uns eine neue Frage ausgedacht: Die folgende Gleichung ist korrekt, aber wie können Sie sicherstellen, dass alles noch zusammenpasst, wenn Sie ein einziges Streichholz verschieben? (Wir meinen wohlgemerkt nicht das Ungleichzeichen, sondern es gibt noch zwei weitere Lösungen.) Sie ringen angesichts der neuen Herausforderung nach Luft? Dann atmen Sie mal tief durch, immerhin haben Sie bis zum 5. Februar 2013 Zeit, uns eine passende Antwort zuzusenden. Und dem Gewinner winkt ein Victorinox Voyager Lite. Viel Erfolg! Zuckersüß Süßes kann kalorienreich sein, z.B. Kekse, Kuchen, Pudding oder schlicht Zucker. Als süß bezeichnen wir aber auch Tiere, Kinder oder unsere Liebsten. Falls Sie sich seit 2012 (oder Anfang 2013) über eine(n) Süße(n) in Ihrem Leben freuen dürfen und diese Ihre Süßigkeiten mit unseren Leserinnen und Lesern teilen möchten, dann schicken Sie uns doch ein paar Bilder von Ihrer Hochzeit und/oder Ihrem Baby. Je mehr, desto besser, denn zum Glück muss man in diesem Fall nicht auf die schlanke Linie achten, nur auf den Einsendeschluss: den 5. Februar 2013! CONNECTIONS 47 Bild: mit freundlicher Genehmigung von JOOheng Tan/Lowe Singapore/Unilever 2012 Z u G uter letzt Schmutz schadet nicht „Dirt is Good” (Dreck ist gut) ist mehr als ein griffiger Werbeslogan. Dahinter versteckt sich eine ganze Philosophie, mit der die Firma Unilever ihr Waschmittel OMO 2003 neu auf dem Markt positionierte. Man wollte nämlich schlichtweg die Haltung der Menschen zum Thema Schmutz verändern: Sich dreckig machen zu dürfen sei gut für Leib und Seele, so lautet die Botschaft. Die jüngste OMO-Werbekampagne „Futures” wurde von der Werbeagentur Lowe Singapore konzipiert, die den Künstler JOOheng Tan damit beauftragte, für Kinder Zukunftsvisionen aus Sand zu kreieren. Der ehemalige Grafikdesigner hatte mit dem Sandskulpturenbauen 1997 als Hobby begonnen. Bald schon heimste er jedoch eine eindrucksvolle Anzahl von Auszeichnungen ein, darunter mehrere Weltmeistertitel, so dass er heute weltweit als Meister der Sandbildhauerei gilt. Die meisterlichen Kulissen für die Futures-Kampagnen „Astronaut”, „Physiker” und „Archäologe” entstanden jeweils aus 18 Tonnen Sand mit viel Kunstfertigkeit und Liebe zum Detail, das auch Schattenspiele, Schattierungen und Tiefenwirkungen mit einschließt. Natürlich blieben JOOheng und die beteiligten Kinder bei der Arbeit nicht ganz sauber. Aber urteilen Sie selbst: Ist das nicht eine saubere Leistung?