Expositionsszenarien in der Praxis - REACH-CLP

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Expositionsszenarien in der Praxis - REACH-CLP
Expositionsszenarien in der Praxis
BAuA REACH-Workshop:
Nach der Registrierung ist vor der Registrierung
14. Dezember 2010
Dr. Stefan Konietzny
Merck KGaA
Definition gemäß Artikel 3 REACH
„Für die Zwecke dieser Verordnung gelten folgende Begriffsbestimmungen:
…
(37) Expositionsszenarium: Zusammenstellung von Bedingungen
einschließlich der Verwendungsbedingungen und
Risikomanagementmaßnahmen, mit denen dargestellt wird, wie der Stoff
hergestellt oder während seines Lebenszyklus verwendet wird und wie der
Hersteller oder Importeur die Exposition von Mensch und Umwelt
beherrscht oder den nachgeschalteten Anwendern zu beherrschen
empfiehlt. Diese Expositionsszenarien können ein spezifisches Verfahren
oder eine spezifische Verwendung oder gegebenenfalls verschiedene
Verfahren oder Verwendungen abdecken; …”
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Agenda
ƒ Verwendungskommunikation
ƒ Strukturierung von Verwendungsinformationen
ƒ Kommunikation der sicheren Verwendung mittels des ES
– Beispiel Mensch
– Beispiel Umwelt
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Verwendungskommunikation
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Verwendungskommunikation in der
Lieferkette
Verwendung
Importer/
Manufacturer
Verwendung
Kunde 1
Erweitertes SDB
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Verwendung
Kunde 2
Erweitertes SDB
Downstream
user
Erweitertes SDB
Verwendungskommunikation - Warum?
ƒ REACH fordert die Registrierung von Stoffen UND Verwendungen
ƒ Kunden melden eigene Verwendungen in die Lieferkette bis zum Registranten
ƒ Die sichere Verwendung des Stoffes muss im Registrierungsdossier für Mensch
und Umwelt nachgewiesen werden
Exposition ≤ (Öko-)Toxikologischen Grenzwerten (DNEL/PNEC)
Umwelt: PEC/PNEC < 1
Mensch: Exposition < DNEL
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Die Leitlinie
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Verwendungskommunikation mittels des
Deskriptorensystems
ƒ SU (Sector of Use)
ƒ PROC (Process Category)
ƒ PC (Product Category)
ƒ AC (Article Category)
ƒ ERC (Environmental Release Category)
ƒ Deskriptoren sind Startparameter für Expositionsabschätzungen (Registrierung)
ƒ Verwendungen sollten so allgemein wie möglich und so exakt wie notwendig
beschrieben werden
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Das Merck “REACH Uses Portal”
ƒ Das Portal ist integraler Bestandteil der Merck Chemicals Web Site
ƒ Für Kunden ist kein extra Login notwendig wenn sie bereits auf Merck
Chemicals eingeloggt sind
ƒ Der Kunde wird über die E-Mail-Adresse identifiziert
ƒ Die E-Mail-Adresse der REACH-Kontaktperson des Kunden ist in unserem
Logistiksystem gespeichert
ƒ Wenn der Kunde diese E-Mail-Adresse in einem Selbstregistrierungsprozess
verwendet, kann er die “REACH Uses” Seiten öffnen
ƒ Aufgrund einer noch nicht vollständig harmonisierten IT-Landschaft steht
dieser Service noch nicht allen Kunden zur Verfügung Æ für diese Fälle gibt es
eine attraktive Alternative
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Das Merck “REACH Uses Portal”
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Die Merck “Use Information Sheets”
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Formular für Verwendungsmeldung (AIF)
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Service für nicht registrierte und potenzielle
Kunden
ƒ Nicht registrierte Kunden und interessierte potenzielle Kunden können unsere
Merck Chemicals Seite besuchen unter www.merck-chemicals.com
ƒ Jedermann kann nach Produkten suchen und REACH “Use Information
Sheets” ohne Registrierung herunterladen
ƒ Jedes Produkt, das den Nutzer interessiert, muss separat gesucht und
gefunden werden
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Service für nicht registrierte und potenzielle
Kunden
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Service für nicht registrierte und potenzielle
Kunden
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Strukturierung von
Verwendungsinformationen
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Verwendungsbeschreibung – “Life cycle
stage” Konzept (ECHA)
ƒ Die ECHA favorisiert das “Life cycle stage” Konzept
ƒ Dieser Ansatz wird im CHESAR-Tool verfolgt
ƒ Jede Stufe des Lebenszyklus’ wird separat bewertet,
z.B. Produktion Æ Formulierung Æ Verwendung Æ Abfallphase
ƒ Jede Stufe wird durch einen ERC und einem Satz von PROCs und/oder
PCs/ACs beschrieben
ƒ PROs: Klarer und realistischer Überblick über den kompletten Lebenszyklus
eines Stoffes
ƒ CONs: Sehr detaillierte Informationen zu jeder Stufe des Lebenszyklus sind
erforderlich, ohne dass diese zwangsläufig zu einem erhöhten Schutz
von Mensch und Umwelt beitragen
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Wie können Expositionsszenarien einfacher
strukturiert werden?
ƒ ECHA Chesar-Tool:
– Jede Verwendung ist durch einen einzigen ERC und mehrere
Deskriptoren, die die Humanexposition beschreiben, charakterisiert
– Dieser Ansatz führt zu vielen Expositionsszenarien mit mehr oder weniger
dem selben Inhalt:
• ES1: ERC2, PROC 2, 7, 5
• ES2: ERC4, PROC 2, 7, 5
• etc.
ƒ Merck-Weg:
– Maximal drei Expositionsszenarien: eins für die industrielle Verwendung,
eins für die professionelle Verwendung und eins für die Verwendung durch
Endverbraucher
– z.B. “Industrial use (solvent, pharmaceutical production)”
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Wie lassen sich Verwendungsinformationen
effizient organisieren?
Sc. 1, ind.
ERC1, 2, 3
PROC4, 5, 6
Short title1
Short title2
Sc. 2, prof.
ERC1, 2, 7
PROC4, 7, 8
Short title 3
Sc. 3, ind.
ERC1, 3, 8
PROC4, 7, 8
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Short title 4
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Product A
Uses:
Short title 1,
Short title 2
ES industrial:
ERC1, 2, 3
PROC4, 5, 6
ES professional:
ERC1, 2, 7
PROC4, 7, 8
Product B
Uses:
Short title 3,
Short title 4
ES industrial:
ERC1, 2, 3, 8
PROC4, 5, 6, 7, 8
Kommunikation der sicheren
Verwendung mittels des ES
Beispiel Mensch
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Beispiel Acetonitril – PROC 9
Lieferanten ES
ƒ PROC 9: Transfer of chemicals into small containers (dedicated filling line)
ƒ LEV (lokale Absaugung)
ja
ƒ Dauer der Anwendung
>4h
ƒ Konzentration des Stoffes im Produkt
100 %
ƒ Effektivität einer Atemschutzmaske
0%
ƒ Professionelle oder industrielle Verwendung
Industriell
ƒ Dampfdruck bei Prozesstemperatur
9.865 Pa
ÆRCRdermal+inhal = 0,31
< 1 Æ sichere Verwendung
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Beispiel Acetonitril – PROC 9
Bedingungen des DU
ƒ PROC 9: Transfer of chemicals into small containers (dedicated filling line)
ƒ LEV (lokale Absaugung)
nein
ƒ Dauer der Anwendung
< 15 min.
ƒ Konzentration des Stoffes im Produkt
100 %
ƒ Effektivität einer Atemschutzmaske
0%
ƒ Professionelle oder industrielle Verwendung
Industriell
ƒ Dampfdruck bei Prozesstemperatur
9.865 Pa
ÆRCRdermal+inhal = ?
Æ Scaling notwendig
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Scaling durch nachgeschaltete Anwender
Expositionsbest. Größe Y (z.B. Tätigkeitsdauer)
√
?
ES definiert „grünen“ Rahmen
Xmax und Ymax
Exposition = f(X,Y)
Ymax
YDU
XDU
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Xmax
Expositionsbest.
Größe X (z.B. lokale Absaugung)
Scaling Optionen für DU – Beispiel
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Merck ScIDeEx® Scaling of Inhalative and Dermal Exposure
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Merck ScIDeEx® Scaling of Inhalative and Dermal Exposure
3,12
> 1 Æ nicht sicher
0,87
< 1 Æ sicher
Eigene Bedingungen führen zu „rotem“ Ergebnis? Æ Lieferant
kontaktieren und um verfeinerte Bewertung bitten oder diese
selbst durchführen.
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Demnächst: ScIDeEx®-online
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Kommunikation der sicheren
Verwendung mittels des ES
Beispiel Umwelt
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Umweltexpositionsbewertung – klassischer
tonnagebasierter Ansatz
ƒ PNECOberflächenwasser
0,73 mg/L
ƒ Mit Kläranlage
ja
ƒ Tonnage
2000 t/a
ƒ Anteil der Tonnage in Anwendung
0,65
ƒ Emissionstage pro Jahr
292 d/a
ƒ „Fraction of the main local source“
0,4
ƒ Anteil Emission ins Wasser (ERC 1)
0,06
Æ Absolute Menge die ins Oberflächenwasser gelangt
107 kg/d
ƒ Abbaurate in der Kläranlage
0,88
Æ PECOberflächenwasser
0,649 mg/L
Æ PEC/PNECOberflächenwasser
0,889
Sichere Verwendung!
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Expositionsszenario für nachgeschaltete
Anwender – “Msafe”-Ansatz
ƒ PEC/PNECOberflächenwasser
0,889
ƒ Entsprechende Aufwandmenge
1781 kg/d
ƒ Maximal mögliche Aufwandmenge pro
Punktquelle in ERC1 (gerundet)
(entsprechend PEC/PNEC <≈ 1)
2000 kg/d
Kommunikation zu nachgeschaltetem Anwender im Expositionsszenario:
– ERC 1: Manufacture of substances:
Manufacture of organic and inorganic substances in chemical, petrochemical, primary
metals and minerals industry including intermediates, monomers using continuous
processes or batch processes applying dedicated or multi-purpose equipment, either
technically controlled or operated by manual interventions.
– Anteil Emission ins Wasser (vor Kläranlage):
0,06
– Abbaurate in der Kläranlage
0,88
– Häufigkeit der Anwendung
täglich
– Msafe:
2000 kg/d
(Standardkläranlage und -vorfluter)
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Scaling Optionen für nachgeschalteten
Anwender
ƒ Kläranlagenablauf
(Standard 2.000 m3/d)
ƒ Vorflutergröße
(Standard 18.000 m3/d)
ƒ RemFracSTP
= Anteil abgebaut in Kläranlage (EUSES)
ƒ RemFracOther
= Anteil abgebaut/entfernt durch andere Maßnahmen
ƒ RelFracWaterERC
= ERC-spezifischer Emissionsanteil ins Wasser
ƒ Konzentration des Stoffes im Produkt
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Scaling Optionen für nachgeschalteten
Anwender - Beispiel
ƒ Kläranlagenablauf
4.000 m3/day
ƒ Vorflutergröße
30.000 m3/day
ƒ RemFracSTP
0,879
ƒ RemFracOther
0
ƒ RelFracWaterERC
0,06
ƒ Konzentration des Stoffes im Produkt
100 %
1−
⋅ 1−
⋅
⋅
1−
⋅ 1−
⋅
⋅
=
Msafe = 3.400 kg/d (gerundet)
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100
100
⋅
⋅
1
+
1
+
Scaling Optionen für nachgeschalteten
Anwender
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Wie viel sind 18.000 m3 pro Tag?
Speyerbach in Speyer
Flussrate: 1 – 5 m3/s
Minimale Flussrate:
86.400 m3 pro Tag
Quelle: Deutsche Wikipedia
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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BAuA REACH-Workshop 14. Dezember 2010
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