Leseprobe - Verlag J.H.W. Dietz Nachf.

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Leseprobe - Verlag J.H.W. Dietz Nachf.
Archiv für
Sozialgeschichte
Herausgegeben von der
Friedrich-Ebert-Stiftung
54. Band · 2014
Verlag
J. H. W. Dietz Nachf.
REDAKTION: BEATRIX BOUVIER
ANJA KRUKE
FRIEDRICH LENGER
UTE PLANERT
DIETMAR SÜSS
MEIK WOYKE (Schriftleitung)
BENJAMIN ZIEMANN
Redaktionsanschrift:
Friedrich-Ebert-Stiftung
Godesberger Allee 149, 53175 Bonn
Tel. 02 28 / 8 83 – 80 68, Fax 02 28 / 8 83 – 92 09
E-Mail: [email protected]
+HUDXVJHEHULQXQG9HUODJGDQNHQ+HUUQ0DUWLQ%URVWIUGLHÀQDQ]LHOOH)|UGHUXQJYRQ
Bearbeitung und Druck dieses Bandes.
ISSN 0066-6505
ISBN 978-3-8012-4225-1
© 2014 Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Dreizehnmorgenweg 24, 53175 Bonn
Umschlag und Einbandgestaltung: Bruno Skibbe, Braunschweig
Satz: PAPYRUS – Lektorat + Textdesign, Buxtehude
Druck: Westermann Druck Zwickau GmbH, Zwickau
Alle Rechte vorbehalten
Printed in Germany 2014
V
Inhalt
BEITRÄGE ZUM RAHMENTHEMA
»DIMENSIONEN SOZIALER UNGLEICHHEIT. NEUE PERSPEKTIVEN AUF
WEST- UND MITTELEUROPA IM 19. UND 20. JAHRHUNDERT«
Friedrich Lenger / Dietmar Süß, Soziale Ungleichheit in der Geschichte moderner
Industriegesellschaften ................................................................
3
Christine Fertig, Soziale Netzwerke und Klassenbildung in der ländlichen Gesellschaft. Eine vergleichende Mikroanalyse (Westfalen, 1750–1874)................
25
Chelion Begass / Johanna Singer, Arme Frauen im Adel. Neue Perspektiven sozialer
Ungleichheit im Preußen des 19. Jahrhunderts ......................................
55
Eva Maria Gajek, Sichtbarmachung von Reichtum. Das Jahrbuch des Vermögens
und Einkommens der Millionäre in Preußen ........................................
79
Sonja Matter, Armut und Migration – Klasse und Nation. Die Fürsorge für »bedürftige Fremde« an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in der Schweiz ....... 109
Dietmar Süß, »Ein gerechter Lohn für ein gerechtes Tagewerk«? Überlegungen zu
einer Geschichte des Mindestlohns................................................... 125
Mareike Witkowski(LQ5HOLNWGHV-DKUKXQGHUWV"+DXVJHKLOÀQQHQYRQELV
in die 1960er Jahre ..................................................................... 147
Jan Stoll, »Behinderung« als Kategorie sozialer Ungleichheit. Entstehung und Entwicklung der »Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind« in der Bundesrepublik Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren ................................. 169
Wilfried Rudloff, Ungleiche Bildungschancen, Begabung und Auslese. Die Entdeckung der sozialen Ungleichheit in der bundesdeutschen Bildungspolitik und die
Konjunktur des »dynamischen Begabungsbegriffs« (1950 bis 1980) ............. 193
Jenny Pleinen, »Health inequalities« und Gesundheitspolitik im Großbritannien der
»Ära Thatcher«................. ........................................................ 245
Christiane Reinecke, Disziplinierte Wohnungsnot. Urbane Raumordnung und neue
soziale Randständigkeit in Frankreich und Westdeutschland ...................... 267
Sarah Haßdenteufel, Prekarität neu entdeckt. Debatten um die »Neue Armut« in
Frankreich, 1981–1984 ................................................................ 287
Christoph Weischer, Soziale Ungleichheiten 3.0. Soziale Differenzierungen in einer
transformierten Industriegesellschaft................................................. 305
FORSCHUNGSBERICHTE UND SAMMELREZENSIONEN
Rainer Behring, Italien im Spiegel der deutschsprachigen Zeitgeschichtsforschung.
Ein Literaturbericht (2006–2013) .................................................... 345
VI
Annemone Christians / Nicole Kramer:KR&DUHV"(LQH=ZLVFKHQELODQ]GHU3ÁHJH
geschichte in zeithistorischer Perspektive ........................................... 395
Torben Lütjen, Aufstieg und Anatomie des amerikanischen Konservativismus nach
1945. Ein Forschungsbericht.......................................................... 417
Peter Lösche, 150 Jahre SPD. Die Literatur zum Jubiläum ............................ 433
Summaries .................................................................................. 461
Résumés .................................................................................... 467
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bandes ...................................... 473
Rahmenthema des nächsten Bandes des »Archivs für Sozialgeschichte«............. 477
Einzelrezensionen des »Archivs für Sozialgeschichte« finden sich unter
<http: / / www.fes.de / afs>
VII
Rezensierte Bücher in alphabetischer Reihenfolge1
(Band LIV und Online-Rezensionen August 2013 – Juli 2014)
Ahrens, Ralf / Johannes Bähr, Jürgen Ponto. Bankier und Bürger
Altermatt, Urs, Zwischen katholischem Milieu und bürgerlicher Mittepartei. Das historische Dilemma der CVP
Applebaum, Anne, Der Eiserne Vorhang. Die Unterdrückung Osteuropas
1944–1956
Asfa-Wossen Asserate / Aram Mattioli (Hrsg.), Der erste faschistische
Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien
1935–1941
Atzl, Isabel (Hrsg.), Who cares? Geschichte und Alltag der KrankenSÁHJH
Bartikowski, Kilian, Der italienische Antisemitismus im Urteil des Nationalsozialismus 1933–1943
Bauer, Franz J., Rom im 19. und 20. Jahrhundert. Konstruktion eines
Mythos
Bemmann, Martin, Beschädigte Vegetation und sterbender Wald. Zur
Entstehung eines Umweltproblems in Deutschland 1893–1970
Benad, Matthias / Hans-Walter Schmuhl (Hrsg.), Bethel-Eckardtsheim.
Von der Gründung der ersten deutschen Arbeiterkolonie bis zur Auflösung als Teilanstalt (1882–2001)
Benser, Günter / Marc Johne, Aus per Treuhand-Bescheid. Der Überlebenskampf des Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung
Berlinghoff, Marcel, Das Ende der »Gastarbeit«. Die Anwerbestopps in
Westeuropa 1970–1974
Bodenschatz, Harald (Hrsg.), Städtebau für Mussolini. Auf der Suche
nach der neuen Stadt im faschistischen Italien
Bogus, Carl T., Buckley. William F. Buckley Jr. and the Rise of American Conservatism
Boris, Eileen / Jennifer Klein (Hrsg.), Caring for America. Home Health
Workers in the Shadow of the Welfare State
Bösch, Frank / Ariane Brill / Florian Greiner (Hrsg.), Europabilder im
20. Jahrhundert
Bösch, Frank / Peter Hoeres (Hrsg.), Außenpolitik im Medienzeitalter.
Vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Brandt, Peter / Detlef Lehnert, »Mehr Demokratie wagen«. Geschichte
der Sozialdemokratie 1830–2010
Brandt, Willy, »Im Zweifel für die Freiheit«. Reden zur sozialdemokratischen und deutschen Geschichte
Brandt, Willy, Links und frei. Mein Weg 1930–1950
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370
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403
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81561
438
454
448
1 Einzelrezensionen im »Archiv für Sozialgeschichte« (Online-Ausgabe) können unter <www.fes.
de/afs> abgerufen oder auch direkt unter dem Dateinamen angewählt werden. Dazu ist an die
Internetadresse <http://www.fes.de/cgi-bin/afs.cgi?id=> die jeweilige hier angegebene Ziffernfolge anzufügen, also beispielsweise für Ahrens, Ralf / Johannes Bähr, Jürgen Ponto. Bankier und
Bürger: <http://www.fes.de/cgi-bin/afs.cgi?id=81532>.
VIII
Braun, Bernd / Walter Mühlhausen (Hrsg.), Vom Arbeiterführer zum
Reichspräsidenten. Friedrich Ebert (1871–1925). Katalog zur ständigen Ausstellung in der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
Braunschweig, Sabine+UVJ3ÁHJH²5lXPH0DFKWXQG$OOWDJ%HLWUlJH]XU*HVFKLFKWHGHU3ÁHJH
Burdumy, Alexander Bruce, Sozialpolitik und Repression in der DDR.
Ost-Berlin 1971–1989
ÿDSNRYi.DWHʼnLQD0LFKDO)UDQNO.ULVWLQD.DOOHUW, Unsichere Zukunft.
Die Tschechoslowakei und ihre Flüchtlinge aus NS-Deutschland und
Österreich 1933–1938
Christange, Hans / Klaus Stenzel, Ost-West Denkstrukturen. Ein Briefwechsel zwischen Brandenburg und Rheinland-Pfalz, [Bd. 1:] Zwölf
Jahre deutsch-deutscher Dialog, 1996–2008
Christange, Hans / Klaus Stenzel, Ost-West Denkstrukturen. Von den
Mühen des Zusammenwachsens. Ein Briefwechsel zwischen Brandenburg und Rheinland-Pfalz, Bd. 2: 15 Jahre deutsch-deutscher Dialog, 2007–2010
Clasen, Claus-Peter, Arbeitskämpfe in Augsburg um 1900. Streik, Aussperrung und Boykott
&ODYLQ3DWULFLD, Securing the World Economy. The Reinvention of the
League of Nations, 1920–1946
Courtwright, 'DYLG7., No Right Turn. Conservative Politics in a Liberal
America
Deutsch, Kenneth L. / Ethan Fishman (Hrsg.), The Dilemmas of American Conservatism
Ditt, Karl, Zweite Industrialisierung und Konsum. Energieversorgung,
Haushaltstechnik und Massenkultur in Großbritannien und Deutschland 1880–1939
Dochuk, Darren, From Bible Belt to Sunbelt. Plain-Folk Religion,
Grassroots Politics, and the Rise of Evangelical Conservatism
Doering-Manteuffel, Anselm (Hrsg.), Strukturmerkmale der deutschen
Geschichte des 20. Jahrhunderts
Doody, Colleen, Detroit’s Cold War. The Origins of Postwar Conservatism
Dross, Fritz, Krankenhaus und lokale Politik 1770–1850. Das Beispiel
Düsseldorf
Drüke, Helmut, Italien. Wirtschaft – Gesellschaft – Politik
Duffy, Mignon, Making Care Count. A Century of Gender, Race, and
Paid Care Work
Ebke, Almuth, »The Party is Over«? Britische Wirtschaftspolitik und das
Narrativ des »Decline«, 1970–1976
Eissenberger, Gabriele, Nicht nur ein Stück Geschichte Chiles. Solidaritäts-Arbeit der Hans-Böckler-Stiftung und ihrer Stipendiaten für die
chilenische Gewerkschafts- und Menschenrechtsbewegung 1973–
1992
Epkenhans, 0LFKDHO8OULFKYRQ+HKO (Hrsg.), Otto von Bismarck und
die Wirtschaft
450
395
81501
81490
81560
81560
81515
81530
430
422
81496
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81503
423
402
391
413
81551
81569
81513
IX
Faber, Richard / Elmar Locher (Hrsg.), Italienischer Faschismus und
deutschsprachiger Katholizismus
Fajen, Robert, Die Verwandlung der Stadt. Venedig und die Literatur
im 18. Jahrhundert
)DUEHU'DYLG, The Rise and Fall of Modern American Conservatism. A
Short History
Faulenbach, Bernd, Geschichte der SPD. Von den Anfängen bis zur
Gegenwart
Faulenbach, Bernd, Willy Brandt
Faulenbach, Bernd / Andreas Helle (Hrsg.), Menschen, Ideen, Wegmarken. Aus 150 Jahren deutscher Sozialdemokratie
Feldbauer, Gerhard, Geschichte Italiens. Vom Risorgimento bis heute
Feldbauer, Gerhard:LH,WDOLHQXQWHUGLH5lXEHUÀHO8QGZLHGLH/LQke nur schwer mit ihnen fertig wurde
Fischer, Ernst Peter, Die Charité. Ein Krankenhaus in Berlin 1710 bis
heute
Fischer, Hendrik K., Konsum im Kaiserreich. Eine statistisch-analytische
Untersuchung privater Haushalte im wilhelminischen Deutschland
Fischer, Norbert, Der wilde und der gezähmte Fluss. Zur Geschichte
der Deiche an der Oste
Flemming, Thomas, Gustav W. Heinemann. Ein deutscher Citoyen
Foth, Thomas, Caring and Killing. Nursing and Psychiatric Practice in
Germany, 1931–1943
Frech, Siegfried/Boris Kühn (Hrsg.), Das politische Italien. Gesellschaft,
Wirtschaft, Politik und Kultur
Führer, Karl Christian / Jürgen Mittag / Axel Schildt u. a. (Hrsg.), Revolution und Arbeiterbewegung in Deutschland 1918–1920
Gentile, Carlo, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien
1943–1945
Geppert, Alexander C. T. / Till Kössler (Hrsg.), Wunder. Poetik und Politik des Staunens im 20. Jahrhundert
Gerhards, Thomas, Heinrich von Treitschke. Wirkung und Wahrnehmung eines Historikers im 19. und 20. Jahrhundert
Gifford, Laura Jane / Daniel K. Williams (Hrsg.), The Right Side of the
Sixties. Reexamining Conservatism’s Decade of Transformation
Godel, Rainer / Gideon Stiening (Hrsg.), Klopffechtereien – Missverständnisse – Widersprüche? Methodische und methodologische Perspektiven auf die Kant-Forster-Kontroverse
*yPH]5LYHUR Ricardo (Hrsg.), Die königliche Sanktion der Gesetze in
der Verfassung von Cádiz
Gordon-Chipembere, Natasha (Hrsg.), Representation and Black
Womanhood. The Legacy of Sarah Baartman
Grebing, Helga, Freiheit, die ich meinte. Erinnerungen an Berlin
Grebing, Helga / Siegfried Heimann (Hrsg.), Arbeiterbewegung in Berlin. Der historische Reiseführer
Grebing, Helga / Klaus Wettig / Susanne Miller, »Nie kämpft es sich
schlecht für Freiheit und Recht!«. 150 Jahre SPD
81547
81544
431
434
447
437
353
354
403
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81552
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406
390
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377
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81516
424
81573
81484
81512
449
456
455
X
Gruner, Wolf D., Der Deutsche Bund. 1815–1866
Häberlen, Joachim C., Vertrauen und Politik im Alltag. Die Arbeiterbewegung in Leipzig und Lyon im Moment der Krise 1929–1933 / 38
Hachmeister, Lutz, Heideggers Testament. Der Philosoph, der Spiegel
und die SS
+lKQHU5RPEDFK6\OYHO\Q+UVJ$OOWDJLQGHU.UDQNHQSÁHJH*Hschichte und Gegenwart
+lKQHU5RPEDFK6\OYHO\Q (Hrsg.), Quellen zur Geschichte der KranNHQSÁHJH0LW(LQIKUXQJHQXQG.RPPHQWDUHQ
Hausmann, Friederike, Italien. Die Deutschen und ihre Nachbarn
Hausmann, Friederike, Kleine Geschichte Italiens von 1943 bis zur Ära
nach Berlusconi
Henning, Eckart / Marion Kazemi (Hrsg.), Chronik der Kaiser-Wilhelm- /
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 1911–
2011
Hentges, Gudrun, Staat und politische Bildung. Von der »Zentrale für
Heimatdienst« zur »Bundeszentrale für politische Bildung«
Hering, Sabine (Hrsg.), Social Care under State Socialism (1945–
1989). Ambitions, Ambiguities and Mismanagement
Hesse, Wolfgang.|USHUXQG=HLFKHQ$UEHLWHUIRWRJUDÀHQDXV'RKQD
Heidenau und Johanngeorgenstadt 1932 / 33
Hof, Tobias, Staat und Terrorismus in Italien 1969–1982
Hofmann, Gunter, Willy Brandt und Helmut Schmidt. Geschichte einer
schwierigen Freundschaft
Hogue, Andrew P., Stumping God. Reagan, Carter, and the Invention of
a Political Faith
Hübner, Peter / Ilko-Sascha Kowalczuk, Arbeit, Arbeiter und Technik in
der DDR 1971 bis 1989. Zwischen Fordismus und digitaler Revolution
+XPDQQ'HWOHY, »Arbeitsschlacht«. Arbeitsbeschaffung und Propaganda in der NS-Zeit 1933–1939
Hüpping, Stefan, Rainer Schlösser (1899–1945). Der »Reichsdramaturg«
Hürter, Johannes / Gian Enrico Rusconi (Hrsg.), Der Kriegseintritt Italiens im Mai 1915
Hürter, Johannes / Gian Enrico Rusconi (Hrsg.), Die bleiernen Jahre.
Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik Deutschland und Italien 1969–1982
Jackisch, Barry A., The Pan-German League and Radical Nationalist
Politics in Interwar Germany, 1918–39
Janetzko, Maren, Die »Arisierung« mittelständischer jüdischer Unternehmen in Bayern 1933–1939. Ein interregionaler Vergleich
Jansen, Christian, Italien seit 1945
Jünke, Christoph, Streifzüge durch das rote 20. Jahrhundert
Kabus, Ronny, »… weine ich täglich um meinen Vater«. In der Gewalt
Stalins und der SED
Kappeler, Andreas, Die Kosaken. Geschichte und Legenden
81504
81539
81583
400
399
380
380
81563
81550
411
81572
380
81568
442
429
81559
81519
81498
357
382
81518
81520
378
81564
81581
81553
XI
Keßler, Mario, Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten
(1895–1961)
.LHFKOH2OLYHU, Fritz Selbmann als Kommunist und SED-Funktionär.
Individuelle Handlungsspielräume im System
Kiefer, Thomas, Die britischen Kolonien Kenia, Nord- und Südrhodesien in der Entkolonialisierung 1945–1965. Politische Strukturen von
Siedlergesellschaften in der Krise
Klein, Anne / Judith Weißhaar (Hrsg.), Der Lischka-Prozess. Eine jüdisch-französisch-deutsche Erinnerungsgeschichte
Klinkhammer, Lutz / Amedeo Osti Guerrazzi / Thomas Schlemmer (Hrsg.),
Die »Achse« im Krieg. Politik, Ideologie und Kriegführung 1939–
1945
Knauer, Martin / Verena Kümmel (Hrsg.), Visualisierung konstitutioneller Ordnung 1815–1852
Köhler, Ingo / Roman Rossfeld (Hrsg.), Pleitiers und Bankrotteure. Geschichte des ökonomischen Scheiterns vom 18. bis 20. Jahrhundert
Komlosy, Andrea, Arbeit. Eine globalhistorische Perspektive. 13. bis
21. Jahrhundert
Kössler, Till, Kinder der Demokratie. Religiöse Erziehung und urbane
Moderne in Spanien, 1890–1936
Kowner, Rotem / Walter Demel (Hrsg.), Race and Racism in Modern East
Asia. Western and Eastern Constructions
Krieger, Martin, Arme und Ärzte, Kranke und Kassen. Ländliche Gesundheitsversorgung und kranke Arme in der südlichen Rheinprovinz (1869 bis 1930)
Kroll, Thomas / Tilman Reitz (Hrsg.), Intellektuelle in der Bundesrepublik Deutschland. Verschiebungen im politischen Feld der 1960er
und 1970er Jahre
Kruke, Anja / Meik Woyke (Hrsg.), Deutsche Sozialdemokratie in Bewegung 1848 – 1863 – 2013
Krull, Lena, Prozessionen in Preußen. Katholisches Leben in Berlin,
Breslau, Essen und Münster im 19. Jahrhundert
Kruse, .HYLQ0, White Flight. Atlanta and the Making of Modern Conservatism
Kuropka, Joachim (Hrsg.), Grenzen des katholischen Milieus. Stabilität
und Gefährdung katholischer Milieus in der Endphase der Weimarer
Republik und in der NS-Zeit
Langer, Lydia, Revolution im Einzelhandel. Die Einführung der Selbstbedienung in Lebensmittelgeschäften der Bundesrepublik Deutschland (1949–1973)
Lehnert, Detlef (Hrsg.), Gemeinschaftsdenken in Europa. Das Gesellschaftskonzept »Volksheim« im Vergleich 1900–1938
Lenger, Friedrich, Metropolen der Moderne. Eine europäische Stadtgeschichte seit 1850
Liebscher, Daniela, Freude und Arbeit. Zur internationalen Freizeitund Sozialpolitik des faschistischen Italien und des NS-Regimes
Lim, Susanna Soojung, China and Japan in the Russian Imagination,
1685–1922
81487
81566
81549
81582
373
81484
81505
81570
81535
81494
409
81523
451
81576
429
81578
81567
81557
81555
364
81543
XII
Lorenz, Einhart, Willy Brandt. Deutscher – Europäer – Weltbürger
Lorenz, Robert, Gewerkschaftsdämmerung. Geschichte und Perspektiven deutscher Gewerkschaften
Luft, Robert, Parlamentarische Führungsgruppen und politische Strukturen in der tschechischen Gesellschaft
Matter, Sonja, Der Armut auf den Leib rücken. Die Professionalisierung der Sozialen Arbeit in der Schweiz (1900–1960)
Mattioli, Aram, »Viva Mussolini!«. Die Aufwertung des Faschismus im
Italien Berlusconis
Mattioli, Aram / Gerald Steinacher (Hrsg.), Für den Faschismus bauen.
Architektur und Städtebau im Italien Mussolinis
Merseburger, Peter, Willy Brandt. 1913–1992. Visionär und Realist
Metzger, Franziska, Geschichtsschreibung und Geschichtsdenken im
19. und 20. Jahrhundert
Meyers, Jörn, Religiöse Reformvorstellungen als Krisensymptom?
Ideologen, Gemeinschaften und Entwürfe »arteigener Religion«
(1871–1945)
Möckelmann, Reiner, Wartesaal Ankara. Ernst Reuter – Exil und Rückkehr nach Berlin
Müller, Jan-Werner, Das demokratische Zeitalter. Eine politische Ideengeschichte Europas im 20. Jahrhundert
Murr, Karl Borromäus / Stephan Resch (Hrsg.), Lassalles »südliche
Avantgarde«. Protokollbuch des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins der Gemeinde Augsburg (1864–1867)
Myers, Perry, German Visions of India, 1871–1918. Commandeering
the Holy Ganges during the Kaiserreich
Nahles, Andrea / Barbara Hendricks (Hrsg.), Für Fortschritt und Gerechtigkeit. Eine Chronik der SPD
Nash, George H., Reappraising the Right. The Past and Future of American Conservatism
1HFNHU 6\OYLD, Konstanty Gutschow 1902–1978. Modernes Denken
und volksgemeinschaftliche Utopie eines Architekten
Neyer, Anne, Leitbilder katholischer High Schools. Eine zeitgeschichtliche Studie am Beispiel der High Schools in der Erzdiözese Chicago
Ohnezeit, Maik (Hrsg.), Zwischen »schärfster Opposition« und dem
»Willen zur Macht«. Die Deutsch-Nationale Volkspartei (DNVP) in
der Weimarer Republik 1919–1928
Patenaude, Bertrand M., Trotzki. Der verratene Revolutionär
3DWULDUFD6LOYDQD/XF\5LDOO (Hrsg.), The Risorgimento Revisited.
Nationalism and Culture in Nineteenth-Century Italy
Pekelder, Jacco, »Ich liebe Ulrike«. Die R. A. F. und die Niederlande
1970–1980
Pfeiffer, Moritz, Mein Großvater im Krieg 1939–1945. Erinnerung und
Fakten im Vergleich
Philipps, Robert, Sozialdemokratie, 68er-Bewegung und gesellschaftlicher Wandel 1959–1969
446
81500
81580
410
383
387
447
81528
81534
81558
81545
450
81562
436
421
81531
81524
81518
81497
81554
81510
81521
81499
XIII
Pittaway, Mark, The Workers’ State. Industrial Labor and the Making
of Socialist Hungary, 1944–1958
Plato, $OH[DQGHUYRQ$OH[DQGHU9LOtPHN, Opposition als Lebensform.
'LVVLGHQ]LQGHU''5GHUÿ665XQGLQ3ROHQ
Pomp, Rainer, Bauern und Großgrundbesitzer auf ihrem Weg ins Dritte
Reich. Der Brandenburgische Landbund 1919–1933
Rancière, Jacques, Die Nacht der Proletarier. Archive des Arbeitertraums
Rassow, Peter / Hans-Joachim Henning (Hrsg.), Ausbau und Differenzierung der Sozialpolitik seit Beginn des neuen Kurses (1890–1904)
Reinhold, Kai, Die katholischen Pfarrgemeinden in den USA in Geschichte und Gegenwart. Eine transatlantische Perspektive
Reinhold, Kai / Matthias Sellmann (Hrsg.), Katholische Kirche und Gemeindeleben in den USA und in Deutschland. Überraschende Ergebnisse einer ländervergleichenden Umfrage
Reschke, Michael / Christian Krell / Jochen Dahm u. a., Geschichte der
Sozialen Demokratie
Ritter, Gerhard A., Hans-Dietrich Genscher, Das Auswärtige Amt und
die deutsche Vereinigung
Roche, Helen, Sparta’s German Children. The Ideal of Ancient Sparta
in the Royal Prussian Cadet-Corps, 1818–1920, and in National-Socialist Elite Schools (the Napolas), 1933–1945
Rodgers, Daniel T., Age of Fracture
Ropers, Cornelia .DWKROLVFKH .UDQNHQSÁHJHDXVELOGXQJ LQ GHU 6%=
DDR und im Transformationsprozess
Rösch, Gertrud Maria (Hrsg.), Fakten und Fiktionen. Werklexikon der
deutschsprachigen Schlüsselliteratur 1900–2010, 2 Halbbde.
Rosenberg, Emily S. (Hrsg.), 1870–1945: Weltmärkte und Weltkriege
Roth, Thomas, »Verbrechensbekämpfung« und soziale Ausgrenzung im
nationalsozialistischen Köln
Rother, Klaus / Franz Tichy, Italien
Rusconi, Gian Enrico, Cavour und Bismarck. Zwei Staatsmänner im
Spannungsfeld von Liberalismus und Cäsarismus
Rusconi, Gian Enrico, Deutschland – Italien, Italien – Deutschland. Geschichte einer schwierigen Beziehung von Bismarck bis zu Berlusconi
Rusconi, Gian Enrico / Thomas Schlemmer / Hans Woller (Hrsg.), Berlusconi an der Macht. Die Politik der italienischen Mitte-Rechts-Regierungen in vergleichender Perspektive
Rusconi, Gian Enrico / Thomas Schlemmer / Hans Woller (Hrsg.), Schleichende Entfremdung? Deutschland und Italien nach dem Fall der
Mauer
Saldern, $GHOKHLGYRQ, Amerikanismus. Kulturelle Abgrenzung von
Europa und US-Nationalismus im frühen 20. Jahrhundert
Schäfer, Axel R., Countercultural Conservatives. American Evangelicalism from the Postwar Revival to the New Christian Right
81522
81541
81518
81571
81495
81524
81524
454
81511
81526
424
402
81536
81529
81491
390
81575
354
382
382
81556
426
XIV
Scharrer, Manfred, Der Aufbau einer freien Gewerkschaft in der DDR
1989 / 90. ÖTV und FDGB-Gewerkschaften im deutschen Einigungsprozess
Schickl, Sebastian D., Universalismus und Partikularismus. Erfahrungsraum, Erwartungshorizont und Territorialdebatten in der diskursiven
Praxis der II. Internationale 1889–1917
Schieder, Wolfgang, Der italienische Faschismus 1919–1945
Schieder, Wolfgang, Mythos Mussolini. Deutsche in Audienz beim Duce
Schmidt, Jürgen, August Bebel – Kaiser der Arbeiter
Schmuhl, Hans-Walter / Ulrike Winkler, Gewalt in der Körperbehindertenhilfe. Das Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein von 1947 bis
1967
Schoeller, Wilfried F., Alfred Döblin
Schröder, Wolfgang, Wilhelm Liebknecht. Soldat der Revolution, Parteiführer, Parlamentarier
Schulman, Bruce / Julian E. Zelizer (Hrsg.), Rightward Bound. Making
America Conservative in the 1970s
Schweikardt, Christoph'LH(QWZLFNOXQJGHU.UDQNHQSÁHJH]XUVWDDWlich anerkannten Tätigkeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Scott-Smith, Giles, Western Anti-Communism and the Interdoc Network
Shermer, Elizabeth Tandy, Barry Goldwater and the Remaking of the
American Political Landscape
Shermer, Elizabeth Tandy, Sunbelt Capitalism. Phoenix and the Transformation of American Politics
Skocpol, Theda / Vanessa Williamson, The Tea Party and the Remaking
of Republican Conservatism
Späth, Jens, Revolution in Europa 1820–23. Verfassung und Verfassungskultur in den Königreichen Spanien, beider Sizilien und Sardinien-Piemont
Stambolis, Barbara (Hrsg.), Jugendbewegt geprägt. Essays zu autobiographischen Texten von Werner Heisenberg, Robert Jungk und vielen anderen
Steffens, Horst / Torsten Bewernitz / Peter Birke u. a., Durch Nacht zum
Licht? Geschichte der Arbeiterbewegung 1863–2013. Katalog zur
Großen Landesausstellung 2013
Steininger, Rolf, Südtirol. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart
7HUKRHYHQ3HWUD (Hrsg.), Italien, Blicke. Neue Perspektiven der italienischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
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445
404
81492
81486
423
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81492
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81484
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453
356
346
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81419
81574
XV
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440
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81257
81533
456
365
443
81565
81565
81565
347
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81525
Archiv für Sozialgeschichte 54, 2014
461
Summaries
Chelion Begass / Johanna Singer, Poor Noble Women. New Perspectives of Social Inequality in Nineteenth Century Prussia
Usually the term »nobility« implies elite status and economic prosperity. In the same
manner the history of nobility focuses primarily on questions regarding elite formation
and elite change, whereas historical research on poverty mainly looks at the lower classes
and ignores the nobility, in particular noble women. Based on petitions, a source material
seldom used until today, the article foregrounds poor noble women in nineteenth century
Prussia. Different approaches of the history of nobility, poverty and gender are combined
in a new way in order to contribute to the discussion about the generation and dynamics
RIVRFLDOLQHTXDOLW\IURPDKLVWRULFDOSHUVSHFWLYH7KHSDSHUÀUVWO\SUHVHQWVHYHU\GD\OLIH
experiences and living environments of poor noble women by referring to three case
studies. It subsequently describes petitions as a special source material for a new approach
to the history of nobility and discusses its value. The fact that noble women lived in poverty
and had to earn their living by regular gainful employment – in contrast to previous assumptions – raises the question of how this social group has to be seen in the context of
well established concepts of the social structure of nineteenth century German society.
Social inequality in regard to poor noble women can only be conceptualised by taking
account of several factors generating inequality as well as their interaction and dynamics
during the women’s lives. By considering the several overlying social fractures a multidimensional image emerges, which enables a new perspective on the nineteenth century
society as well as a differentiated analysis of social inequality.
Christine Fertig, Social Networks and Class Formation in the Rural Society. A Comparative Micro-Analysis (Westphalia, 1750–1874)
The paper discusses the connection between class limits and social networks in two
parishes in Westphalia: Löhne (district of Herford) situated in the cloth-weaving area of
Eastern Westphalia, and Borgeln (district of Soest) in the fertile Soest Börde with an increase in the production of cash crops during the period of investigation. In the nineteenth
century both parishes were dominated by two different groups: a small stratum of wealthy
peasants and small holders on the one hand and a broad unpropertied lower class on the
other. Since Jürgen Kocka’s seminal works, the nineteenth century is considered the essential period when social classes emerged in the context of the modernisation of economy and society. Following his concept, the process of class formation in rural regions has
started already in the eighteenth century supposedly caused both by the industrial penetration of rural areas and a growing importance of relationships within the family. The
concept of the rural society as a class society as well as the assumption of the growing
importance of relationships within the family in Europe is critically discussed in the article.
Statistical methods and formal network analysis provide the tools to examine the relations
between different social strata. The acquisition of large databases and the adaptation of
new methods, in particular historical network analysis, enable a precise examination of
social relations between social groups. Jürgen Schlumbohm in his micro study of the
parish Belm in the Osnabrück area, which like Löhne is situated in the textile region of
Northwest Germany, has already pointed out that despite a pronounced social inequality
there is no indication of class consciousness or even joint class activities. The article
shows that there are rudiments of a »rural class society« to be found in the purely agrarian
Soest Börde, whereas proto-industrialised Eastern Westphalia was characterised by a
462
Summaries
»network community« with profound social relations between members of different social strata.
Eva Maria Gajek, Displaying Wealth. The Yearbook of Millionaires’ Assets and Income
in Prussia
The »Yearbook of Millionaires’ Assets and Income« by Rudolf Martin was a novelty in
WKHKLVWRU\RI,PSHULDO*HUPDQ\1RWRQO\GLGLWIRUWKHÀUVWWLPHJDWKHUGDWDDERXWWKH
pecuniary circumstances of »rich people‹«, it also revealed their names and addresses.
Thus, from the mid-nineteenth century the Yearbook gave the growing assets a face and
made wealth visible as an extreme aspect of social inequality. There could not have been
a better time to publish a book like this than in spring 1911: The unequal tax burden was
keenly discussed in parliament and mass press, the system of the tax state met with a
JURZLQJRSSRVLWLRQDQGWKHH[FKHTXHUZDQWHGWRSURÀWE\WKHVXUSOXVLQWKHFRXUVHRI
industrialisation. The article looks at the social brisance caused by the Yearbook at the
beginning of the twentieth century and shows how the Imperial society dealt with wealth
by drawing on its history of publication and reception. Based on the analysis of political
ÀOHVHVWDWHVDQGPHGLDVRXUFHPDWHULDOLWZLOOVKRZWKDWWKHFRQWHPSRUDU\XQGHUVWDQGLQJ
RIZHDOWKZDVLQÁXHQFHGE\WKHLQWHUDFWLRQRIVWDWLVWLFGDWDEDVHWD[SROLFLHVDQGWD[OLPLWV
VRFLDOGHÀQLWLRQVDQGFRQQRWDWLRQVDVZHOODVWKHLQÁXHQFHRIDSRZHUIXOXSSHUFODVV7KH
article concludes that, on the one hand, the Yearbook supported the argument of unequal
taxation among liberal circles of the Prussian Diet. The Prussian government on the other
KDQGVDZWKHERRNDVDEUHDFKRISHUVRQDOULJKWV7KHULFKSHRSOHÀQDOO\ZKRZHUHVXEject of the Yearbook, were not concerned about the published information about them but
about where they appeared in the ranking list. The Yearbook triggered an intensive debate
not only about the validity of its data but also about social differences and the (future)
structure of state and society as a whole.
Sarah Haßdenteufel, Precarity Newly Discovered. Debates on »New Poverty« in France,
1981–1984
With the advent of the catchphrase »New Poverty« at the beginning of the 1980s, the
topic of poverty re-entered the arena of public discourse in France after having been absent for decades. The article analyses the debate on the so called nouvelle pauvreté in three
VWHSV,WÀUVWO\HQTXLUHVDIWHUWKHDFWRUVLQYROYHGH[DPLQHVDIWHUZDUGVWKHFRQWHQWRIWKH
SKUDVHDQGÀQDOO\IRFXVHVRQWKHVRFLDOSROLWLFDOUHDFWLRQVFDXVHGE\WKLVGHEDWH,WVKRZV
that the phrase »New Poverty« was primarily coined by municipal actors supported by the
opposition party who caught the attention of the media by starting to discuss this topic
SXEOLFO\7KHLPDJHRISRYHUW\GRPLQDWLQJWKHVGLIIHUHGVLJQLÀFDQWO\IURPWKHRQH
of the Trente Glorieuses, which became obvious in the debate culminating in autumn 1984,
for instance regarding the causes of poverty, its social importance and the at-risk groups.
The article argues that the traditional understanding of poverty collapsed in particular
against the backdrop of the structural problems of the labour market in France at that time
DQGWKHIDLOXUHRIWKHZHOIDUHVWDWHWRDGGUHVVWKHVHLVVXHV,WÀQDOO\VKRZVWKDWWKHQHZ
understanding of poverty initially did not trigger a change in poverty policies. Instead the
French government reacted to the debate by drawing on traditional methods to tackle
poverty.
Sonja Matter, Poverty and Migration – Class and Nation. Welfare for »Strangers in Need«
at the Turn of the Twentieth Century
At the end of the nineteenth century cities in Switzerland faced new challenges: In the
wake of industrialisation a growing number of people migrated into cities and towns where
Archiv für Sozialgeschichte 54, 2014
463
their livelihoods were insecure in case of illness, accidents and unemployment. These
»strangers in need« – who were either ›non-local‹ Swiss or foreign nationals – were at the
ORZHUHQGRIWKHVRFLDOKLHUDUFK\DQGZHUHQRWHQWLWOHGWRFODLPEHQHÀWVLQWKHLUSODFHRI
residence. The article explores how the categories of »class« and »nation« shaped the
poor relief of »strangers in need«. In what way did the attempts to tie social rights and
citizenship closer together affect structures of social inequality? New practices estabOLVKHGLQ6ZLW]HUODQGGXULQJWKHÀUVWWZRGHFDGHVRIWKHWZHQWLHWKFHQWXU\ZHUHJURXQGbreaking: Exclusion measures towards Swiss people decreased, whereas at the same time
foreign nationals in need were excluded even more rigorously. The formation of a nation
state based society was accompanied by social exclusion: Welfare experts and state authorities considered social inequality not as a problem of the industrial capitalist society.
,QWKHFRQWH[WRIDGLVFRXUVHRQªhEHUIUHPGXQJ©LQÀOWUDWLRQE\IRUHLJQHUVZKLFKJDLQHG
more and more strength, they problematised and addressed the distribution battle of persons with or without Swiss citizenship.
Jenny Pleinen, »Health Inequalities« and Health Care Policy in the United Kingdom during
the »Thatcher Era«
The Thatcher era is considered a period of profound transition by researchers and the
SXEOLFDOLNHGXHWRSULYDWLVDWLRQVDQGWKHZHDNHQLQJRIWKHXQLRQV7KHDUWLFOHÀUVWO\ORRNV
at the health care policy in the 1980s, a policy area with a relatively high consistency:
The role of the state in the UK health care system remained strong compared with other
democratic countries – even though at a relatively low level of funding like in previous
decades. Furthermore, by drawing on the debates on »health inequalities«, the article focuses on how British society dealt with the fact that health and life chances were unequal
despite an egalitarian health system.
Christiane Reinecke, Disciplined Housing Shortage. Urban Spatial Planning and New
Social Marginality in France and West Germany
In the immediate post war period solving the housing shortage and improving the urban
environment for all social strata were key promises in Western European welfare states.
All the more shocking was the fact in the 1960s that the number of families living in hut
camps and emergency accommodation was increasing instead of decreasing. In both
France and West Germany the issue of »poorly accommodated« and »homeless« people
was a pivotal aspect of the debate on questions of equality and inequality. For a better
understanding, the analysis combines a history of knowledge perspective with the investigation of administrative practices and focuses on the interrelationship between government housing policy and the changing constructions of social problems. It shows the
similarities between French and West German social services in their attempts to discipline families without regular accommodation by establishing staggered housing conditions. In France this hierarchised policy was closely related to a (post)colonial logic. In
West Germany, on the other hand, it was mainly German families with many children who
were seen as the risk population in context with the emergency accommodation, instead
of the ›dangerous class‹ of migrants. However, in both countries a profound change in the
debate on emergency accommodation became apparent: From the perspective of knowledge production on housing issues the view of a primarily self-imposed disadvantage
lost ground around 1970 and the social conditionality of societal marginality with aspects
such as inclusion and participation came to the fore.
464
Summaries
Wilfried Rudloff, Unequal Education Opportunities, Ability and Selection. The Discovery
of Social Inequality by Federal Education Policy and the Boom of the »Dynamic Concept
of Ability« (1950–1980)
(GXFDWLRQDOFDUHHUVDQGTXDOLÀFDWLRQVDUHIXQGDPHQWDOGHWHUPLQDQWVRIVRFLDOLQHTXDOLW\
The article uses the concept of ability as a testing probe to explore the discovery and
changes in the perception of social inequality between 1950 and 1980. It shows that older
discourses were newly framed by the advancing paradigm of inequality which substantially changed its political direction. According to an understanding of ability foregrounding
individual aptitudes, social inequality is the expression of human inequality. Yet when
conceiving ability as primarily determined by environmental conditions, human inequality
is the expression of social inequality. The adjustment of the concept of ability along the
OLQHVRIPLOLHXWKHRU\²ÀUVWE\VFLHQWLVWVWKHQE\SROLWLFLDQVWHDFKHUVDQGWKHPHGLD²ZDV
an essential condition of the expansive educational policy of the 1960s and early 1970s.
Unlike the concept of ability based on aptitude, whose pioneers assumed a parallel divide
EHWZHHQWKHVRFLDOVWUDWLÀFDWLRQKLHUDUFK\DQGWKHOHYHORIDELOLW\WKH¿G\QDPLF¾FRQFHSW
of ability from the period of the education boom suggested the search for new models of
mobilisation, support and control of ability; it focused primarily on underprivileged social strata and groups. Methods of transition selection were changed, the model of a transition and orientation stage was tested, and the idea of the integrated comprehensive
school was given a fresh impetus due to the new concept of ability. Yet along with the
increasing party political polarisation during the 1970s the pendulum swang the other
way regarding the concept of ability, and the topic of social inequality of education lost
its importance.
Jan Stoll, »Disability« as Category of Social Inequality. Formation and Development of
the Association »Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind« in the Federal Republic of
Germany during the 1950s and 1960s
The article investigates how social inequality of people with so-called mental disabilities was addressed in the Federal Republic of Germany during the 1950s and 1960s.
Against the backdrop of the social political support for disabled ex-servicemen in the post
war period and the power of their interest group, other groups of disabled people were
largely ignored. Thus, people with mental disabilities frequently encountered exclusion
and discrimination. The association »Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind«, founded
LQIRUWKHÀUVWWLPHRIIHUHGSDUHQWVDQGH[SHUWVWKHSRVVLELOLW\WRDFWDVDQLQWHUHVW
group for mentally disabled children in order to confront unequal treatment und to improve
the situation of parents and children. On the basis of the work of this new lobby group for
people with mental disabilities the article explores the efforts made for the participation
of mentally disabled children in the education system, for the improvement of material
resources and for social acceptance. Pedagogical and education policy experts developed
concepts to educate mentally disabled children in special institutions. Other concerns were
ÀQDQFLDO FRPSHQVDWLRQ IRU WKH SDUHQWV DQG WKH IXQGLQJ RI WKHVH HGXFDWLRQ LQVWLWXWLRQV
3XEOLFUHODWLRQVRIWKHDVVRFLDWLRQÀQDOO\DLPHGDWVRFLDODFFHSWDQFHRIPHQWDOO\GLVDEOHG
people and at the reduction of discrimination. From this perspective, the »Lebenshilfe«
association became the starting point of changing views on social inequality in the Federal
Republic.
Dietmar Süߪ)DLU:DJHVIRU)DLU:RUN©"5HÁHFWLRQVRQWKH+LVWRU\RI0LQLPXP:DJH
Wages, wage-setting and the demand for a minimum wage are parts of the social strucWXUHRILQHTXDOLW\DQGSROLWLFDOFRQFHSWVZKLFKHIIHFWZKDWLVFRQVLGHUHGDVVXIÀFLHQWWR
»secure one’s living« at a given time. Thus, the controversy on »fair wages« is both old
Archiv für Sozialgeschichte 54, 2014
465
and up to date. The article explores the debates on minimum wage from the nineteenth
century until the present and embeds them into the discussion on the globalisation of social rights. It looks at Germany and the United Kingdom as well as at the policy of the
International Labour Organisation (ILO). It will be shown that minimum wages depend
on changing logics of justice. The central assumption of the paper is: The debates on
minimum wage reveal a basic tension in industrial, specialised societies and their modi of
social integration.
Christoph Weischer, Social Inequality 3.0. Social Differentiation in a Transformed Industrial Society
The article reconstructs the development of social inequalities in the Federal Republic
RI*HUPDQ\IURPWKHVRQZDUGV%DVHGRQDÀUVWV\VWHPDWLVDWLRQRIWKHWUDQVIRUPDtion process it explores the development of inequality in several arenas relevant to distribution (production, state, private households). It then summarises and reconstructs the
main currents of the transformation of inequality. Finally, it elaborates and substantiates
the theorem of »Social Inequality 3.0«.
Mareike Witkowski, A Relict of the Nineteenth Century? Housemaids from 1918 until the
1960s
According to a view long held by researchers, the number of housemaids has declined
IURPRQZDUGVDQGVLQFHDWWKHODWHVWWKHSURIHVVLRQKDVÀQDOO\GLVDSSHDUHG
The article follows a different assumption: The occupational group of housemaids did
not cease its existence but adapted to social change even if delayed in time. Today’s
cleaners have to be seen in the tradition of servants of the nineteenth century and housePDLGVRIWKHÀUVWKDOIRIWKHWZHQWLHWKFHQWXU\%DVHGRQWKLVDVVXPSWLRQWKHDUWLFOHORRNV
at inequalities of those employed in private households. Living in the household of the
HPSOR\HU²ZKLFKZDVVWLOOFRPPRQGXULQJWKHSHULRGRILQYHVWLJDWLRQ²FODULÀHGHVWDEOLVKHGRUEURNHRSHQLQHTXDOLWLHVDQGFDXVHGPDQ\FRQÁLFWVLQSDUWLFXODU$SDUWIURP
putting up with everyday life inequalities, housemaids were also legally disadvantaged
for a long time. No other employment relationship was statutorily regulated as late as that
of housemaids. Only in 1955 a labour agreement was reached to regulate working hours.
Archiv für Sozialgeschichte 54, 2014
473
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bandes
Chelion Begass, geb. 1983; M. A.; Studium der Neueren Geschichte, Alten Geschichte
und Soziologie an der Universität Tübingen, der Université d’Avignon und der Université
de Provence Aix-Marseille; Stipendiatin des deutsch-französischen Studienganges TübAix; seit 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Sonderforschungsbereich 923 »Bedrohte Ordnungen« der Eberhard-Karls-Universität Tübingen; Dissertationsprojekt zum Thema »Armer Adel in Preußen zwischen konkurrierenden Gesellschaftsordnungen 1780–1830«.
Rainer Behring, geb. 1965; Dr.; Studium in Münster und Köln; seit 2014 Lehrbeauftragter
am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zuvor
1998–2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut und am Lehrstuhl
für Zeitgeschichte der Technischen Universität Dresden, 2003–2012 Lehrtätigkeit an den
Universitäten Dresden, Köln und Wuppertal. Veröffentlichungen u. a.: Demokratische
Außenpolitik für Deutschland. Die außenpolitischen Vorstellungen deutscher Sozialdemokraten im Exil 1933–1945, Düsseldorf 1999; zusammen mit Mike Schmeitzner (Hrsg.),
Diktaturdurchsetzung in Sachsen. Studien zur Genese der kommunistischen Herrschaft
1945–1952, Köln / Weimar etc. 2003; Normalisierung auf Umwegen. Polen in den politischen Konzeptionen Willy Brandts 1939–1966, in: VfZ 58, 2010, S. 35–68.
Annemone Christians, geb. 1981; Dr.; Studium in München und Barcelona; seit Juli 2013
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte München. Zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin im Ausstellungsprojekt »Rassenhygiene und Terror-Justiz. Die
Potsdamer Lindenstraße im Nationalsozialismus«, assoziiert am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (2012–2013); Postdoc-Projekt zur »Privatheit vor Gericht.
Zivil- und strafrechtliche Rechtspraxis im Nationalsozialismus« im Rahmen des Forschungsclusters »Das Private im Nationalsozialismus«. Veröffentlichung u. a.: Amtsgewalt und Volksgesundheit. Das öffentliche Gesundheitswesen im nationalsozialistischen
München, Göttingen 2013.
Christine Fertig, geb. 1972; Dr.; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialund Wirtschaftsgeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Veröffentlichungen u. a.: Hofübergabe im Westfalen des 19. Jahrhunderts: Wendepunkt des bäuerlichen Familienzyklus?, in: Christophe Duhamelle / Jürgen Schlumbohm (Hrsg.), Eheschließungen im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts. Muster und Strategien, Göttingen 2003,
S. 65–92; Kreditmärkte und Kreditbeziehungen im ländlichen Westfalen (19. Jh.). Soziale Netzwerke und städtisches Kapital, in: Gabriele B. Clemens (Hrsg.), Schuldenlast und
Schuldenwert. Kreditnetzwerke in der europäischen Geschichte 1300–1900, Trier 2008,
S. 161–175; Rural Society and Social Networks in Nineteenth-Century Westphalia: The
Role of Godparenting in Social Mobility, in: Journal of Interdisciplinary History 39, 2009,
S. 497–522; Familie, verwandtschaftliche Netzwerke und Klassenbildung im ländlichen
Westfalen (1750–1874), Stuttgart 2012.
Eva Maria Gajek, geb. 1981; Dr.; wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachjournalistik Geschichte / Historisches Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zuvor Studium der
Neueren und Neuesten Geschichte, der Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, an-
474
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bandes
schließend von 2007–2010 Stipendiatin am Graduiertenkolleg »Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart«, Promotion 2011. Veröffentlichungen u. a.: Architecture as a Mode of Self-representation at the Olympic Games in Rome
(1960) and Munich (1972), in: European Review of History / Revue européenne d’histoire
15, 2008, S. 691–706; Neue Wege? Fernsehdokumentationen über den Holocaust nach
der Jahrtausendwende, in: Linda Erker / Klaus Kienesberger / Erich Vogl u. a. (Hrsg.), Gedächtnis-Verlust? Geschichtsvermittlung und -didaktik in der Mediengesellschaft, Köln
2012, S. 199–217; Imagepolitik im olympischen Wettstreit. Die Spiele von Rom 1960 und
München 1972, Göttingen 2013.
Sarah Haßdenteufel, geb. 1986; M. A.; Studium der Geschichte und Romanistik in Trier
und Paris; seit 2012 Doktorandin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der
Università degli studi di Trento; Stipendiatin des Internationalen Graduiertenkollegs »Politische Kommunikation« sowie des deutsch-französischen Doktorandenkollegs »Normative Ordnungen«.
Nicole Kramer, geb. 1978; Dr.; Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München; seit Oktober 2012 Assistentin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität München
(2007–2009) und am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (2010–2012).
Daneben Stipendien am Deutschen Historischen Institut in Rom (2010) und als FeodorLynen-Stipendiatin an der University of Nottingham (2013). Habilitationsprojekt zu »Alter,
Gebrechlichkeit und Sterben. Hochbetagte in der Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien und Italien«. Veröffentlichungen u. a.: »Volksgenossinnen« an der »Heimatfront«.
Mobilisierung, Verhalten, Erinnerung, Göttingen 2011; zusammen mit Armin Nolzen
(Hrsg.), Ungleichheiten im Dritten Reich. Semantiken, Praktiken, Erfahrungen, Göttingen 2012; Alter(n) als Thema der Zeitgeschichte. Merkmale und Perspektiven, in: Zeithistorische Forschungen 10, 2013, S. 455–463.
Friedrich Lenger, geb. 1957; Prof. Dr.; seit 1999 Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Studium der Geschichte, der Soziologie,
der Politischen Wissenschaften und der Kulturanthropologie in Düsseldorf, Ann Arbor
und Bielefeld; 1985–1994 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent in Tübingen, 1994 / 95 Lehrstuhlvertretungen in Bielefeld und Tübingen, 1995–1999 Professor
für Neuere und Neueste Geschichte in Erlangen, 1997 / 98 Visiting Fellow am St Antony’s
College Oxford, 2001 / 2 Konrad-Adenauer-Lehrstuhl am Center for German and European
Studies der Georgetown University, 2009 / 10 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg
Konstanz, 2011 / 12 Fellow am Historischen Kolleg München. Veröffentlichungen u. a.:
Zwischen Kleinbürgertum und Proletariat. Studien zur Sozialgeschichte der Düsseldorfer
Handwerker 1816–1878, Göttingen 1986; Sozialgeschichte der deutschen Handwerker
seit 1800, Frankfurt am Main 1988; Werner Sombart (1863–1941). Eine Biographie,
0QFKHQ $XÁ ,QGXVWULHOOH 5HYROXWLRQ XQG 1DWLRQDOVWDDWVJUQGXQJ
Stuttgart 2003; Metropolen der Moderne. Eine europäische Stadtgeschichte seit 1850,
0QFKHQ$XÁ
Peter Lösche, geb. 1939; Prof. (em.) Dr.; Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und
*HRJUDÀHDQGHU)UHLHQ8QLYHUVLWlW%HUOLQGHU8QLYHUVLWlW*|WWLQJHQXQGLQGHQ9HUHLQLJ
ten Staaten; 1967 bis 1973 wissenschaftlicher Assistent und Juniorprofessor am OttoSuhr-Institut der Freien Universität Berlin; l969 / 1971 Kennedy Memorial Fellow an der
Harvard University; Promotion und Habilitation für Politikwissenschaft und Neuere Ge-
Archiv für Sozialgeschichte 54, 2014
475
schichte an der Freien Universität Berlin; 1973 bis 2007 Professor für Politikwissenschaft
an der Universität Göttingen; Gastprofessuren an der Universität Hamburg, Stanford University, University of California at Santa Barbara und at Berkeley sowie an der Johns
Hopkins University (School of Advanced International Studies). Veröffentlichungen u. a.:
Amerika in Perspektive. Politik und Gesellschaft der Vereinigten Staaten, Darmstadt 1989;
zusammen mit Franz Walter, Die SPD. Klassenpartei, Volkspartei, Quotenpartei, Darmstadt 1992; Verbände und Lobbyismus in Deutschland, Stuttgart 2007; (Hrsg.), Länderbericht USA. Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Bonn 2008; zusammen
mit Anja Ostermann (Hrsg.), Die Ära Obama. Erste Amtszeit, Bonn 2012.
Torben Lütjen, geb. 1974; Dr.; Studium und Promotion in Göttingen, Caen und Berkeley;
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und SchumpeterFellow der VolkswagenStiftung. Forschungsschwerpunkte u. a.: Politik und Gesellschaft
der USA, komparative Parteienforschung, Wissenssoziologie. Veröffentlichungen u. a.:
Karl Schiller 1911–1994. Superminister Willy Brandts, Bonn 2007.
Sonja Matter, geb. 1976; Dr.; Oberassistentin am Historischen Institut der Universität Bern
und Projektkoordinatorin im Forschungsprojekt »Philanthropie und soziale Vulnerabilität
in der Schweiz (1890–1920)«. Zuvor u. a. Stipendiatin an der University of California at
Santa Barbara. Redaktionsmitglied der Zeitschrift »Traverse. Zeitschrift für Geschichte
– Revue d’histoire«. Forschungsschwerpunkte u. a.: Geschichte der Armut und sozialen
Sicherheit; Geschichte der Adoleszenz; Geschlechtergeschichte. Veröffentlichungen u. a.:
»Verletzte Körper«. Eheliche Gewalt vor dem Luzerner Scheidungsgericht zu Beginn der
1940er Jahre, Nordhausen 2005; Der Armut auf den Leib rücken. Die Professionalisierung der Sozialen Arbeit in der Schweiz (1900–1960), Zürich 2011.
Jenny Pleinen, geb. 1981; Dr.; Studium der Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft
und Germanistik an der Universität Trier; 2005–2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin im
Sonderforschungsbereich 600 »Fremdheit und Armut«; Promotion 2011 (ausgezeichnet
mit dem Förderpreis der Universität Trier); 2012–2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin
im BMBF-geförderten Verbundprojekt »Gute Arbeit nach dem Boom«; seit 2013 wissenschaftliche Assistentin an der Universität Augsburg; Habilitationsprojekt zur politischen
Geschichte sozialer Ungleichheit seit dem späten 19. Jahrhundert. Veröffentlichungen
u. a.: Die Migrationsregime Belgiens und der Bundesrepublik seit dem Zweiten Weltkrieg,
Göttingen 2012; zusammen mit Lutz Raphael, Zeithistoriker in den Archiven der Sozialwissenschaften. Erkenntnispotenziale und Relevanzgewinne für die Disziplin, in: VfZ 62,
2014, S. 173–196.
Christiane Reinecke, geb. 1978; Dr.; Studium in Berlin und London; seit 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg. Zuvor
2004–2008 Promotionsstipendiatin am Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas; 2008 Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin; 2008–2012 Mitarbeiterin
am Sonderforschungsbereich 640 »Repräsentationen sozialer Ordnungen im Wandel« an
der Humboldt-Universität in einem von Thomas Mergel geleiteten Forschungsprojekt zur
wissenschaftlichen Beschreibung sozialen Wandels; 2010 Visiting Scholar am Minda de
Gunzburg Center for European Studies, Harvard-Universität; 2013 Marie Curie Fellow
am Centre d’histoire sociale du XXe siècle (Université Paris 1). Veröffentlichungen u. a.:
Grenzen der Freizügigkeit. Migrationskontrolle in Großbritannien und Deutschland, 1880–
1930, München 2010; zusammen mit Agnes Arndt / Joachim C. Häberlen (Hrsg.), Verglei-
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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bandes
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Praxis, Göttingen 2011; zusammen mit Thomas Mergel (Hrsg.), Das Soziale ordnen. Sozialwissenschaften und gesellschaftliche Ungleichheit im 20. Jahrhundert, Frankfurt am
Main 2012.
Wilfried Rudloff, geb. 1960; Dr.; Studium in Freiburg im Breisgau, Florenz und München;
seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Mainzer Akademie der Wissenschaften und
der Literatur. Forschungen zur Sozialstaatsgeschichte, zur Bildungsgeschichte und zur
Behindertenpolitik, zum Thema »Soziale Ungleichheit im Bildungswesen«. Veröffentlichungen u. a.: Bildungspolitik als Sozial- und Gesellschaftspolitik. Die Bundesrepublik
in den 1960er- und 1970er-Jahren im internationalen Vergleich, in: AfS 47, 2007, S. 237–
268; Bildungsboom und »Bildungsgefälle« – Räumliche Disparitäten, regionale Bildungsplanung und Bildungsexpansion in der alten Bundesrepublik, in: Westfälische Forschungen 50, 2010, S. 335–371; Ungleiche Bildungschancen als sozialpolitische Herausforderung, in: Hans Günter Hockerts / Winfried Süß (Hrsg.), Soziale Ungleichheit im Sozialstaat. Die Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien im Vergleich, München 2010,
S. 43–63.
Johanna Singer, geb. 1985; Studium der Fächer Geschichte, Politikwissenschaft und Spanisch an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Universidad Complutense de
Madrid; 2011 Staatsexamen; seit 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 923 »Bedrohte Ordnungen« der Universität Tübingen; Dissertationsprojekt zum Thema »Arme adlige Frauen in Württemberg und Preußen 1880–1914«.
Jan Stoll, geb. 1984; M. A.; Studium in Freiburg im Breisgau; wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt »Menschen mit Behinderung in Deutschland seit 1945« am Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Derzeit
Promotion zum Thema »Interessenorganisationen von Menschen mit Behinderungen in
Deutschland seit 1945«. Veröffentlichung u. a.: zusammen mit Gabriele Lingelbach, Die
1970er Jahre als Umbruchsphase der bundesdeutschen Disability History? Eine Mikrostudie zu Selbstadvokation und Anstaltskritik Jugendlicher mit Behinderung, in: Moving
the Social 50, 2013, S. 25–52.
Dietmar Süß, geb. 1973; Prof. Dr.; Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der
Universität Augsburg. Studium der Geschichte, Soziologie und Rechtswissenschaften an
der FernUniversität Hagen, Humboldt-Universität zu Berlin, Universidad de Cantabria,
Santander (Spanien), und Ludwig-Maximilians-Universität München. Veröffentlichungen u. a.: Tod aus der Luft. Luftkrieg und Kriegsgesellschaft in Deutschland und England,
München 2011 (engl. 2014); zusammen mit Norbert Frei (Hrsg.), Privatisierung. Idee und
Praxis seit den 1970er Jahren, Göttingen 2012.
Christoph Weischer, geb. 1956; Prof. Dr.; stellvertretender Direktor am Institut für Soziologie der Universität Münster. Studium der Soziologie, langjährige Forschungs- und Lehrtätigkeit im Bereich der Gewerkschafts- und Bildungsforschung, der empirischen Sozialforschung sowie der Sozialstrukturanalyse an den Universitäten Münster, Bochum, Bielefeld und Luzern; seit 2005 Professur für Vergleichende Sozialstrukturanalyse, Methoden
und Statistik. Veröffentlichungen u. a.: Das Unternehmen »Empirische Sozialforschung«.
Strukturen, Praktiken und Leitbilder der Sozialforschung in der Bundesrepublik Deutschland, München 2004; Sozialforschung, Konstanz 2007; Die Modellierung des Sozialen
Raums, in: Nicole Burzan / Peter A. Berger (Hrsg.), Dynamiken (in) der gesellschaftlichen
Archiv für Sozialgeschichte 54, 2014
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Mitte, Wiesbaden 2010, S. 107–134; Sozialstrukturanalyse. Grundlagen und Modelle,
Wiesbaden 2011; Die Bedeutung von Haushalten für soziale Ungleichheiten, in: Banu
Citlak / Angelika Engelbert / David H. Gehne u. a. (Hrsg.), Lebenschancen vor Ort. Familie
und Familienpolitik im Kontext, Leverkusen 2014, S. 89–100.
Mareike Witkowski, geb. 1977; M. A.; seit 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Geschichte der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, seit 2014 Universitätslektorin am Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen. Forschungsschwerpunkte: Erinnerungsgeschichte, Geschichte der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert,
DDR-Geschichte. Veröffentlichungen u. a.: zusammen mit Gunilla Budde, Beethoven unterm Hakenkreuz. Das Oldenburgische Staatsorchester während des Nationalsozialismus,
Oldenburg 2007; Die SED und die APO. Rezeption der Studentenbewegung in der Presse
der DDR, Oldenburg 2008; Oldenburger Erinnerungsorte. Vom Schloss bis zur Hölle des
Nordens, von Graf Anton Günther bis Horst Janssen, Oldenburg 2012.
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Rahmenthema des nächsten Bandes des »Archivs für Sozialgeschichte«:
2015: Sozialgeschichte des Todes