Untitled - Gartenbaukino

Transcription

Untitled - Gartenbaukino
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WARNER BROS. PICTURES presents
in Association with FALIRO HOUSE PRODUCTIONS
a TRI-STATE PICTURES Production
MICHAEL SHANNON
JOEL EDGERTON
KIRSTEN DUNST
ADAM DRIVER
JAEDEN LIEBERHER
and SAM SHEPARD
Directed by JEFF NICHOLS
Produced by SARAH GREEN, p.g.a., BRIAN KAVANAUGH-JONES, p.g.a.
Written by JEFF NICHOLS
Executive Producers GLEN BASNER, HANS GRAFFUNDER,
CHRISTOS V. KONSTANTAKOPOULOS
Director of Photography ADAM STONE
Production Designer CHAD KEITH
Edited by JULIE MONROE
Casting by FRANCINE MAISLER, CSA
Music by DAVID WINGO
Deutscher Filmstart: 18. Februar 2016
im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany
a division of Warner Bros. Entertainment GmbH
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Inhaltsverzeichnis
INHALT ............................................................................................................... 3
ÜBER DIE PRODUKTION ............................................................................... 5
AUF DER FLUCHT........................................................................................... 5
DIE FIGUREN UND IHRE DARSTELLER .................................................... 8
VON TEXAS NACH FLORIDA ..................................................................... 14
ALLE THEMEN KOMMEN ZUSAMMEN ................................................... 17
DARSTELLER .................................................................................................. 19
MICHAEL SHANNON ................................................................................ 19
JOEL EDGERTON ....................................................................................... 21
KIRSTEN DUNST ........................................................................................ 22
ADAM DRIVER ........................................................................................... 24
JAEDEN LIEBERHER ................................................................................. 25
SAM SHEPARD ........................................................................................... 25
HINTER DER KAMERA ................................................................................ 27
JEFF NICHOLS ............................................................................................ 27
SARAH GREEN ........................................................................................... 27
BRIAN KAVANAUGH-JONES .................................................................. 29
GLEN BASNER ............................................................................................ 29
HANS GRAFFUNDER................................................................................. 30
CHRISTOS V. KONSTANTAKOPOULOS ................................................ 31
ADAM STONE ............................................................................................. 32
JULIE MONROE .......................................................................................... 32
CHAD KEITH ............................................................................................... 33
DAVID WINGO............................................................................................ 33
ERIN BENACH ............................................................................................ 34
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INHALT
Mit
dem
provokanten
Science-Fiction-Thriller
„Midnight
Special“
beweist
Autor/Regisseur Jeff Nichols einmal mehr, dass er zu den mitreißendsten Geschichtenerzählern
unserer Zeit gehört. Ein Film, der in kein Genre passen will, denn trotz der übernatürlichen
Elemente entwickelt sich die Story auf einer sehr intim-menschlichen Ebene: Vater Roy
(Michael Shannon) flieht, um seinen kleinen Sohn Alton (Jaeden Lieberher) zu schützen und
herauszufinden, was es mit den ungewöhnlichen Fähigkeiten des Jungen auf sich hat.
Die Flucht vor religiösen Extremisten und der örtlichen Polizei eskaliert bald zu einer
landesweiten Menschenjagd, an der auch die höchste Regierungsebene beteiligt ist. Letztlich
muss der Vater auf dem Trip von Texas an die Küste von Florida alles riskieren, um Alton vor
dem Schlimmsten zu bewahren und sein Schicksal zu erfüllen, wobei sie elementare
Erfahrungen durch das Band der Liebe und Geborgenheit, aber auch in Glaubensfragen machen.
Die Hauptrollen in „Midnight Special“ übernehmen Oscar®-Kandidat Michael Shannon
(„99 Homes“, „Zeiten des Aufruhrs“), Joel Edgerton („Black Mass“), Kirsten Dunst (TV-Serie
„Fargo“), Adam Driver („Star Wars: Das Erwachen der Macht“), Jaeden Lieberher („St.
Vincent“, TV-Serie „Masters of Sex“) und Oscar-Kandidat Sam Shepard („Der Stoff, aus dem
die Helden sind“, „Im August in Osage County“).
Jeff Nichols („Mud – Kein Ausweg“, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) inszenierte
sein eigenes Drehbuch. Die Produzenten, Oscar-Kandidatin Sarah Green („Mud – Kein
Ausweg“, „The Tree of Life“) und Brian Kavanaugh-Jones (die „Insidious“-Filme, „Sinister –
Wenn Du ihn siehst, bist Du schon verloren“), haben mit Nichols zuvor auch schon den von der
Kritik gefeierten Thriller „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“ gedreht. Als Executive Producers
sind Glen Basner („Mud – Kein Ausweg“), Hans Graffunder („Somebody Up There Likes Me“)
und Christos V. Konstantakopoulos („Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) beteiligt.
Zu Nichols’ kreativem Team gehörten außerdem wieder Kameramann Adam Stone
(„Mud – Kein Ausweg“, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“), Produktionsdesigner Chad
Keith („Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) und Cutterin Julie Monroe („Mud – Kein
Ausweg“). David Wingo („Mud – Kein Ausweg“, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“)
komponierte die Musik.
Warner Bros. Pictures präsentiert in Zusammenarbeit mit Faliro House Productions eine
Tri-State Produktion: „Midnight Special“ startet am 18. Februar 2016 im Verleih von Warner
Bros. Pictures Germany, a division of Warner Bros. Entertainment GmbH.
Allgemeine Presseinformationen finden Sie unter:
https://mediapass.warnerbros.com
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ÜBER DIE PRODUKTION
AUF DER FLUCHT
„Was weißt du über Alton Meyer?“
In dem abgedunkelten Motel-Zimmer planen zwei bewaffnete und entschlossen wirkende
Männer ihr weiteres Vorgehen. Die Fenster sind mit Pappe abgedeckt. In den Abendnachrichten
wird über die Entführung eines kleinen Jungen namens Alton berichtet – dieser Junge sitzt unter
einem Laken auf dem Fußboden, sein Gesicht ist hinter der großen Brille kaum zu erkennen.
Zeit zum Aufbruch.
Doch wenn dies wirklich eine scheinbar bedrohliche Situation ist, dann wirkt das Kind
seltsam ruhig. Wer ist Alton Meyer? Wohin bringen ihn diese Männer? Ist dies eine Entführung
oder vielmehr eine halsbrecherische Flucht? Die Fragen zielen auf ein tiefes Geheimnis, das
weit über diese kleine Gruppe hinausführt und zum Motor von Autor/Regisseur Jeff Nichols’
„Midnight Special“ (Midnight Special) wird: Der Thriller gibt uns übernatürliche Rätsel auf,
indem er uns auf eine provokante Reise ins Unbekannte entführt – ins Reich des
Unbegreiflichen.
„Ich wollte eine Verfolgungsjagd drehen, einen Film über Typen, die in einem schnellen
Wagen über Nebenstraßen durch den amerikanischen Süden brettern – nachts und mit
ausgeschalteten Scheinwerfern“, berichtet Nichols und skizziert damit die Situation der
handelnden Figuren, die sich auf Kollisionskurs mit einem Phänomen befinden, das ihre
Vorstellungskraft übersteigt. „Sie befinden sich auf der Flucht, sie werden gejagt und bewegen
sich gleichzeitig auf etwas extrem Bedeutendes zu, obwohl wir zunächst nicht wissen, worum es
sich handelt.“
Doch was zunächst wie eine hektische, aber geradlinige Verfolgungsjagd erscheint,
entpuppt sich bald als tiefschürfende und rätselhafte Erfahrung, die nicht von dieser Welt ist.
Als wir die Flüchtigen und ihre Verfolger näher kennenlernen, werden wir direkt mit in dieses
Abenteuer hineingezogen, dessen Wesen und Dimensionen wir nur erahnen können. Dazu
Nichols: „Ich bezeichne diesen Film gern als russische Matroschka-Puppe mit umgekehrtem
Vorzeichen: Die großen Puppen enthalten beim Öffnen immer kleinere Versionen ihrer selbst,
bis man im inneren Kern angekommen ist. Unser Film beginnt wie ein kleiner, unabhängig
produzierter Film, ein Roadmovie mit ein paar Darstellern, und dann entwickelt er sich zu
gigantischen Ausmaßen, bis er den Rahmen des Filmbildes sprengt.“
Der innere Kern ist in diesem Fall Alton, dargestellt von Jaeden Lieberher.
Alton hat etwas ganz Besonderes, vielleicht auch Gefährliches an sich. Seine unheimliche
Gelassenheit und Zielstrebigkeit will so gar nicht zu seinem Alter passen. Und wie lässt sich das
weiße Licht erklären, das aus seinen Augen erstrahlt und verblüffende Verwüstungen anrichten,
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andererseits aber auch Menschen in einen Zustand unbeschreiblicher Euphorie versetzen kann?
Dieses Phänomen belastet seinen ständig schwächer werdenden Körper über Gebühr. In jedem
Fall lassen sich seine Fähigkeiten mit den Maßstäben unseres irdischen Lebens nicht erklären.
Je nachdem, ob uns das Schauer einjagt oder Zuversicht gibt – eine der Hauptfiguren drückt es
so aus: „Er ist anders als wir.“
Irgendetwas versetzt Alton in die Lage, auf technisch höchst geheime Informationen so
mühelos zuzugreifen und sie zu wiederholen, als ob er einen Fernseher anstellen würde.
Aufgrund dieser Kräfte und Fähigkeiten ist er zum kostbaren Schatz einer religiösen Sekte
geworden, die ihn als Sprachrohr Gottes erlebt. Aktuell gerät Alton außerdem ins Visier der
amerikanischen Bundesbehörden, denn die höchsten Regierungsstellen haben erfahren, dass ein
Achtjähriger offenbar streng geheime militärische Satelliten-Übermittlungen abfangen kann.
Begleitet wird Alton von seinem Vater Roy (Michael Shannon) und Roys langjährigem
Freund Lucas (Joel Edgerton). Unterwegs bitten sie Altons Mutter Sarah (Kirsten Dunst) um
Hilfe. Sie alle wollen sicherstellen, dass sich Altons Schicksal erfüllen kann. Deshalb lassen sie
ihr bisheriges Leben hinter sich und tun Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätten. Denn es
gilt, ein Ziel zu erreichen und einen Termin einzuhalten, der nur Alton bekannt ist. Dicht auf
den Fersen bleiben ihnen die Polizei, das FBI und die NSA, vertreten von dem Agenten Sevier
(Adam Driver), aber auch die fanatischen Anhänger der Ranch des Dritten Himmels unter
Führung ihres charismatischen und gerissenen Gurus Calvin (Sam Shepard).
„Mir gefällt diese Zweideutigkeit“, berichtet Shannon, der schon in Nichols’ bisherigen
Filmen Hauptrollen übernommen hat und jetzt in „Midnight Special“ wieder dabei ist. „Die
meisten Menschen hüten Geheimnisse; aber bestimmte unbeantwortbare Fragen verwirren sie
auch. Ich glaube eher, dass Roy im Grunde keine Ahnung hat, was mit seinem Sohn passiert.“
Als Vorbilder nennt Nichols die Atmosphäre und den Stil von Science-Fiction-Klassikern
der 1980er-Jahre wie „Starman“ (Starman): „Es wird angedeutet, dass Alton für etwas
außerhalb unserer Begriffswelt bestimmt ist, dass seine Kräfte Symptome seiner Berufung sind.
Als er langsam begreift, worin seine Fähigkeiten bestehen, und sie zu beherrschen lernt, geht es
ihm gesundheitlich gleich viel besser. Doch solange sein Vater diese Kräfte um Altons Willen
in den Griff bekommen will, wird der Junge dadurch nur kränker. Roy und Lucas begreifen
seine Fähigkeiten nicht. Und auch wir Zuschauer sollen sie gar nicht verstehen. In gewisser
Weise ist das eine Metapher dafür, dass unsere Kinder ihren eigenen Weg gehen müssen – wir
müssen einfach an sie glauben und sie ziehen lassen.“
Auf einer höheren Ebene „geht es hier um den Glauben an etwas, was wir nicht
begreifen“, fährt Nichols fort. Die Story thematisiert das Wesen des Glaubens in seinen
verschiedenen Ausprägungen – und die Anstrengungen der Menschen, die von diesen
Überzeugungen geleitet werden. Was würden Sie machen, wenn sich Ihr Kind auf einen
Zielpunkt zubewegt, zu dem Sie ihm nicht folgen können?“
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„Midnight Special“ ist Nichols’ vierter Film. Von der Struktur her handelt es sich um
einen temporeichen Thriller mit übernatürlichen Elementen. Aber im Grunde geht es um die
Liebe und Geborgenheit im Verhältnis von Vater und Sohn. In dieser Hinsicht ähnelt der Film
Nichols’ bisherigen, von der Kritik gefeierten Filmen – von seinem ehrgeizigen Debüt mit
„Shotgun Stories“ (Shotgun Stories) über „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf),
der in Cannes Furore machte, bis zu „Mud“ (Mud – Kein Ausweg), der 2012 die Kritiker, die
Festivalbesucher und die Kinozuschauer begeisterte. In allen diesen Filmen geht es auf die eine
oder andere Art um das übergeordnete, zeitlose Thema des Familienzusammenhalts.
Produzentin Sarah Green arbeitet bereits zum dritten Mal mit dem Regisseur zusammen.
Sie sagt: „Jeff Nichols’ Filme werden von vielen Elementen geprägt. Was mich (wie viele
andere) an seinem Werk so begeistert: Er kann mit einem Genre-Film alle Erwartungen
befriedigen, er kann ein Drama drehen – egal was er macht, immer geht es uns zu Herzen.
Immer geht es um das Menschsein an sich, um Liebe, darum, wie wir möglichst direkt
aufeinander eingehen.“
Nichols’ Idee zu „Midnight Special“ entstand aufgrund eines eigenen traumatischen
Erlebnisses: Er geriet in Panik, als sein einjähriger Sohn plötzlich ins Krankenhaus musste. Die
Krise wurde behoben, dem Jungen ging es wieder gut, aber aufgrund der grauenhaften
Erfahrung entwickelte der junge Vater alle möglichen Ängste, die wiederum zu Erkenntnissen
führten – einige davon möchte Nichols in seinem Film zur Sprache bringen. „Mir wurde klar,
dass Vaterschaft bedeutet, einen Teil von mir an das Universum zurückzugeben“, sagt er. „Das
ist wie eine Wunde, die niemals heilt und die ständig zu weiteren Verletzungen führen kann.
Wenn diesem Kind etwas passiert, dann spüre ich das, weil ich es so sehr liebe. Das ist auch ein
Gefühl der Hilflosigkeit, denn ich mache mir klar, dass es jetzt diesen Menschen in meinem
Leben gibt, für den ich alles tun würde – aber in gewisser Weise kann ich das nicht
kontrollieren. Das war der Ausgangspunkt für ‚Midnight Special‘. ‚Take Shelter‘ schrieb ich als
jemand, der in Kürze Vater werden sollte – mit all den Ängsten, die damit verbunden sind.
‚Midnight Special‘ schrieb ich dann als junger Vater.“
Zu Nichols’ Markenzeichen zählt auch, wie er die Zuschauer jeweils einspannt, die
Puzzle-Teile der Story selbst zusammenzusetzen, denn er weiß, dass sie die inhaltlichen
Verbindungen eigenmächtig herstellen, während er das Erzähltempo niemals verringert.
„Ich erlebe das als besonders bereichernd, weil wir uns ständig vorwärts bewegen“, sagt
Green. „Und am Ende begreift man, wie alles zusammenpasst. Alles war bereits angelegt, aber
wir müssen es uns selbst erarbeiten.“
Laut Produzent Brian Kavanaugh-Jones sorgt gerade diese Qualität dafür, dass „wir der
Story gebannt folgen – das liegt einfach daran, dass Jeff die Figuren sehr sorgfältig entwickelt.
Selbst wenn wir noch keine Einzelheiten und Vorgeschichten kennen, begegnen wir ihnen in
einem Schlüsselmoment ihres Lebens – alles ist bereits darin angelegt. Jeff kennt seine Figuren
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so genau und beschreibt sie derart gut, dass selbst in einer Story wie dieser, in der vieles
ungesagt bleibt, jeder Satz eine tiefe Bedeutung enthält. Im Umsehen haben wir Roy und die
anderen kennengelernt. Man spürt ihre Vorgeschichte. Jeff weiß genau, wohin seine Story
führen soll, aber es gelingt ihm auch sehr gut, den Zuschauern ihre persönlichen Eindrücke und
ihren Glauben zu lassen, damit sie sich ihre eigene Meinung bilden können.“
„Ganz wichtig bei diesem Film war das Konzept, wie viel Information zu welchem
Zeitpunkt verraten wird und wie die Zuschauer darauf reagieren“, sagt Nichols. „Denn das
Publikum versteht es sehr gut, Verbindungen zwischen den Figuren herzustellen. So
funktioniert unser Verstand nun mal. Wenn der Film beginnt, fangen die Zuschauer sofort an,
die Informationen zu analysieren und die Puzzle-Teile zusammenzusetzen. Für mich ist es also
faszinierend, darauf zu reagieren und damit zu spielen. Man kann die Zuschauer tatsächlich in
eine bestimmte Richtung führen und dann etwas Neues vorstellen. Wenn ich jedes Ereignis klar
definieren würde, wäre es nur das und nichts weiter. Aber wenn ich es zulasse, dass die
Zuschauer einige Aspekte selbst definieren, dann kann alles Mögliche passieren, und das finde
ich höchst spannend.“
DIE FIGUREN UND IHRE DARSTELLER
„Ihr habt keine Ahnung, worum es hier geht, stimmt’s?“
Ganz im Sinne von Nichols’ Erzählstil erfahren wir einige Einzelheiten aus Roys
Vorgeschichte und seine verzweifelte aktuelle Situation sofort, während andere nur angedeutet
werden. Doch dieser Stil teilt sich den Zuschauern problemlos mit. Der von Michael Shannon
gespielte Roy ist ein friedlicher, nachdenklicher Mensch, der keine Ego-Probleme hat und
niemandem etwas beweisen muss. Gewalttätigkeit liegt ihm nicht, aber wenn es darauf
ankommt, dann wehrt er sich doch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Roy und seine Frau waren Mitglieder einer Sekte, und in dieser Situation kam Alton zur
Welt. Als der Junge beispiellose Fähigkeiten entwickelte, beschloss der Sektenführer ihn zu
„adoptieren“, denn ein solch außergewöhnliches Kind darf nicht von gewöhnlichen Eltern
erzogen werden. Wie zu erwarten, wurde Altons Mutter aufgrund ihrer Proteste
exkommuniziert, während Roy anders reagierte: Er entwickelte heimlich einen Plan und wartete
auf seine Chance, um mit seinem Sohn zu fliehen. Dazu der Regisseur: „In diesem Moment geht
es Roy nur noch darum, für Alton zu sorgen. Und als offenbar wird, dass Alton zu einem
bestimmten Ort reisen muss, setzt sich Roy unbeirrbar dafür ein.“
Shannon beschreibt das so: „Für Roy ist nichts wichtiger als sein Sohn. Das kann ich
nachvollziehen, denn ich bin selbst Vater. Durch diesen Umstand hat sich mein zentrales
Nervensystem umgestellt. Es gibt ziellose Menschen, die Unwichtiges nicht von Wichtigem,
Recht nicht von Unrecht unterscheiden können. Aber für Eltern ändert sich das total. Wenn man
das Kind erstmals in den Arm nimmt, dann ist es das eigene Kind. Roy lässt es niemals
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widerstandslos zu, dass sein Kind bedroht oder ihm weggenommen wird. Die Vaterschaft ist
eine große Verantwortung, und ich beobachte begeistert, wie ein Filmemacher von Jeffs
Begabung dieses Thema mit Bedeutung füllt.“
Nichols und Shannon arbeiten schon so lange reibungslos zusammen, dass Proben längst
nicht mehr nötig sind. „Tagelang spreche ich über die Vorgeschichte: Wo kommt die Figur her?
Welche Richtung schlägt sie ein? Wo landet sie in fünf Jahren? Das bringt Spaß, weil ich Autor
bin und diese Beziehungen entworfen habe. Logisch, dass ich darüber reden will“, gibt Nichols
zu. „Doch Mike hat normalerweise nur ein oder zwei Fragen – das war’s. Er versteht die Figur.
Deshalb proben wir nie am Set – wir drehen einfach. Sein Stil passt sehr gut zu meiner Art zu
schreiben. Es gelingt ihm, die Emotionen mit seinem Gesicht auszudrücken. Bei mir wird meist
nicht viel gesprochen – es muss also auf einer anderen Ebene etwas passieren, und Mike liefert
mir das.“
Interessanterweise ist es Roys blindes Vertrauen, mit dem er sich für Alton einsetzt.
„Wahrscheinlich glaubt Roy, dass Alton Verbindungen zu etwas jenseits unseres
Erfahrungshorizonts aufgenommen hat“, erklärt Shannon. „Viele Menschen sind überzeugt,
dass die Welt und die Realität nicht nur aus den physischen Wahrnehmungen bestehen. Dieser
Glaube ist durchaus verbreitet. Ob diese Macht nun von Gott kommt oder nicht – Roy ist
jedenfalls überzeugt, dass Alton sie in Kürze in den Griff bekommen wird. Aber er begreift die
Zusammenhänge nicht, und er gibt das auch unumwunden zu. Ihm fehlt der Durchblick, er
versteht nicht, was in Alton vorgeht, obwohl er im Laufe der Handlung einige Erfahrungen
sammelt. Doch das bedeutet ihm gar nichts. Ihm geht es allein darum, dass dies sein Sohn ist,
den er beschützen muss – das würde er in jedem Fall tun, ob der Junge nun übernatürlich begabt
ist oder nicht.“
Die Filmemacher suchten landesweit nach geeigneten Darstellern für die Rolle des Alton
– auch er muss das innige Verhältnis zwischen Vater und Sohn mit minimalen Dialogen zum
Ausdruck bringen. Außerdem stellt er die Quelle einer gewaltigen kinetischen Energie dar,
während er gleichzeitig so schwach und verletzlich ist wie alle Kinder. Dazu Nichols: „Vor
allem muss unser Alton eine große Reife zeigen, die sich im Laufe der Handlung intensiviert
und entwickelt, als Alton langsam begreift, worin seine Berufung besteht.“
Produzent Kavanaugh-Jones erinnert sich: „Vor Ort in Austin/Texas haben wir intensiv
gecastet, und wir hatten schon den Eindruck, dass wir wie üblich die Nadel im Heuhaufen
suchen. Doch am Ende eines weiteren langen Tages meldete Casting Director Francine Maisler
aus Los Angeles: ‚Ihr müsst euch unbedingt Jaeden Lieberher anschauen. Er hat für Cameron
Crowe eine Rolle gespielt und ist überragend begabt.‘“
„Jaeden zählt zu den seltenen jungen Darstellern, die eine ganz unheimliche Präsenz
haben“, bestätigt Nichols. „Er kam herein und spielte seine Szene etwa fünf Minuten lang. Ich
unterhielt mich mit ihm und stellte fest, dass er zu den klügsten Kindern zählt, die mir je
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begegnet sind. Er kapierte alles. Er verstand den Subtext und die Situation, er merkte, was da
abläuft. Eine derart hohe Bewusstseinsebene und Intelligenz kann man nicht vortäuschen.“
Lieberher beschreibt seine Figur: „Alton ist anfangs ein Kind, und im Laufe der
Handlung entwickelt er sich eher zu einem Führer – er sagt seiner Familie, wo es langgeht.
Zunächst kann er seine Kräfte nicht verstehen und kontrollieren. Das aus seinen Augen
strahlende Licht tut ihm sehr weh, und er weiß nicht, warum das passiert. Aber sein
Selbstbewusstsein wächst.“
Dass sich Vater und Sohn auf der Leinwand so gut verstehen, liegt vor allem daran, dass
Shannon und Lieberher sich auf Anhieb mochten. „So eine Beziehung lässt sich nicht
herbeireden“, bestätigt Shannon. „Aber ich fühlte mich Jaeden sofort verbunden. Er hat mir
vertraut – und umgekehrt. Er ist ein wunderbarer junger Mann, intelligent und respektvoll, und
er nimmt seine Arbeit sehr ernst.“
Joel Edgerton übernimmt die Rolle von Roys altem Freund Lucas. Der ist zunächst ein
Außenseiter, der aufgrund seiner Beziehung zu Roy in das Fluchtszenario hineingezogen wird,
weil die beiden sich schon lange vor Roys Sektenzugehörigkeit kannten. Als Lucas
mitbekommt, wozu Alton fähig ist, setzt er sich voll und ganz für die Flüchtigen ein. Er kann
diese Vorgänge zwar nicht erklären – aber sie lassen sich auch nicht wegdiskutieren.
„In gewisser Weise ist Lucas der Stellvertreter der Zuschauer“, kommentiert Edgerton.
„Er bekommt mit, dass hier etwas ganz Besonderes, Umwerfendes passiert, und er schließt sich
den Flüchtenden an, um sie wie ein Soldat zu beschützen. Er hat Alton ins Herz geschlossen und
hofft, dass sich das bestätigen wird, was er in den Augen des Jungen erkennt. Aber natürlich ist
er – im Gegensatz zu Roy – gar nicht vertraut mit Altons Fähigkeiten. Wenn der plötzlich
Spanisch redet und sich herausstellt, dass er einen Radiosender empfängt, oder wenn er ein
Erdbeben auslöst, dann erlebt Lucas das zum ersten Mal – genau wie die Zuschauer.“
„Lucas ist sehr rational und pragmatisch – plötzlich wird er jedoch mit übernatürlichen
Mächten konfrontiert“, ergänzt Nichols. „Ständig muss er seine Überzeugungen in Bezug auf
die angebliche Wahrheit der neuen Realität anpassen.“
Aufgrund seiner zupackenden Art gerät Lucas mehr als einmal mit Roy in Konflikt – vor
allem, wenn es um Altons Wohlergehen geht. Zweifellos wird der Junge immer schwächer.
Doch immer wenn Lucas vorschlägt, den Plan aufzugeben und den Jungen ins Krankenhaus zu
bringen, besteht Roy darauf, dass sie weiterfahren. Dazu Shannon: „Lucas bildet für Roy einen
Unsicherheitsfaktor, er kann sich nicht völlig auf ihn verlassen. Aber wahrscheinlich gibt es in
Roys Adressbuch nicht allzu viele Leute, die er um Hilfe bitten kann.“
Da zahlt sich wieder ihre gemeinsame Vergangenheit aus – ebenso wie der Umstand, dass
Lucas ein Polizist ist (was wir später erfahren) – deshalb sind seine Aktionen auf der Reise
umso schwerwiegender: Er hat jetzt einen Weg eingeschlagen, der eine Rückkehr ausschließt.
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„Lucas muss auch beseelt und manchmal sogar witzig sein“, stellt Nichols fest. „Roy hat
sich emotional derart in sich vergraben, dass er gar nicht mehr locker sein kann – er meint es
immer verdammt ernst. Das ist unbedingt nötig. Also brauchen wir einen Gegenpol zu ihm.“
Edgerton ist geborener Australier und trainierte sich für die Rolle einen perfekten TexasAkzent an. Er berichtet: „Obwohl Lucas ab jetzt zur erweiterten Familie gehört, bleibt er der
Beobachter von außen. Er betrachtet die Kernfamilie. Er nimmt Sarahs Mutterinstinkt wahr,
auch Roys kompromisslose Schutzmaßnahmen, und er begreift, was das für eine Familie sein
könnte, wenn die Umstände andere wären.“
Sarahs Situation ist nicht einfach. Ehemann und Kind sind ihr entfremdet, die Jahre in der
Sekte haben ihre Spuren hinterlassen – sie wirkt gleichzeitig emotional und zurückhaltend.
„Verhalten“ ist das Wort, das Dunst verwendet. „Sarah hat lange allein gelebt, ist sehr einsam
und traurig – das hat Konsequenzen. Nichts ist mehr so wie früher. Ich sprach mit Jeff darüber,
wie ich diese Umstände in die Rolle so einbringe, dass sie wahrhaftig wirkt. Dennoch besteht
kein Zweifel, dass sie Altons Mutter ist, als die beiden sich wiedersehen. Sie sind sich sofort
wieder nahe, jetzt spielt keine Rolle mehr, was geschehen und wie lang das her ist. Sie setzt
alles daran, den Weg für die Entwicklung ihres Sohnes zu ebnen.“
Bevor „Midnight Special“ gedreht wurde, bevor überhaupt ein Drehbuch existierte,
formten sich bestimmte Situationen bereits in Nichols’ Vorstellung. Dazu zählt ein Bild von
Sarah, das Kirsten Dunst jetzt verkörpert: „Ich träumte von einer Einstellung, in der Sarah auf
einer Treppe vor dem Haus sitzt. Die Kamera ist von unten auf sie gerichtet, und die Glühbirne
auf der Veranda scheint von hinten auf ihr Haar. Dieses Bild hatte ich jahrelang im Kopf, und
Kirsten passt perfekt dazu. Sie kann sich sehr gut auf das Gefühl einer Szene einstellen. Von der
Erzählstruktur her kann es sehr riskant sein, zunächst die Beziehung zwischen Vater und Kind
vorzustellen, um dann erst in der Mitte des Films zu Mutter und Kind zu wechseln. Wir müssen
begreifen, was sie durchmachen, und all das spiegelt sich auf Kirstens Gesicht.“
Im Einklang mit Sarahs religiöser Vorgeschichte trug Dunst kaum Make-up. Obwohl
Sarah nicht mehr der Sekte angehört, kleidet sie sich weiterhin traditionell und bescheiden, zeigt
sehr wenig Haut und trägt ihr Haar als langen Zopf. Diese Aufmachung in der heutigen Umwelt
zeigt umso deutlicher, wie isoliert sie ist. Sicher kann man daran auch ablesen, dass sie sich
immer bemüht, das Richtige zu tun – egal in welcher Situation sie sich befindet.
Trotz der Vorsichtsmaßnahmen der Gruppe – sie reist nur nachts und versucht Altons
strahlende Augen zu verbergen – wird es immer schwieriger, unbemerkt voranzukommen.
Zweifellos hinterlässt Alton Spuren, weil er seine einst unbeherrschbaren Kräfte immer wieder
ausprobiert und mit der Zeit besser in den Griff bekommt.
Als das FBI jenem Phänomen näherkommt, für das es keinen Präzedenzfall gibt,
erscheint als Unterstützung NSA-Agent Sevier (Adam Driver), ein aufgeweckter, instinktiv
handelnder Analyst mit Rucksack und Drei-Tage-Bart. Er hat sich von seinem Beruf noch nicht
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ganz vereinnahmen lassen – was aber nicht heißt, dass er sich nicht völlig auf seine Aufgabe
konzentriert. Er packt die Sache nur aus einem anderen Blickwinkel an.
„Wahrscheinlich hat sich Sevier gerade gelangweilt, als er diesen Fall übernahm, und mit
praktischen Einsätzen hat er keine Erfahrung“, meint Driver. „Außerdem sind die Umstände
derart außergewöhnlich, dass ihn das begeistert und interessiert – er will der Sache genau auf
den Grund gehen. In Bezug auf die Behördenstruktur und die Vorschriften bei solchen Fällen
wäre reichlich Zynismus sicher angebracht, aber stattdessen scheint Sevier einfach nur richtig
neugierig. Das gefiel mir gleich beim Lesen des Skripts.“
Nichols berichtet, wie der Darsteller dazu beiträgt, Sevier glaubwürdig und
unverwechselbar zu gestalten: „Adam hat sich die Einzelheiten zurechtgelegt, die im Drehbuch
gar nicht vorkommen oder die ich bestenfalls angedeutet habe. Sevier ist ein ausgesprochen
analoger Mensch im digitalen Zeitalter – er benutzt also ein lächerliches Aufnahmegerät, das er
den Personen vor die Nase stellt, obwohl hinter ihm Leute sitzen, die jedes Wort in einen
Rechner tippen. Er schreibt auf Notizblöcken. Er wischt die Tafel mit einem Schwamm und
verwendet selbstklebende Notizzettel. Doch mir gefällt, wie er alles berühren muss, um seine
Schlüsse zu ziehen, und Adam hat mir geholfen, all das sichtbar zu machen, sodass es
menschlich, aber nicht albern wirkt.“
Driver hat Nichols sogar überrascht, wie der Regisseur berichtet: „In einer unserer ersten
Szenen kommt Sevier rein, schmeißt seinen Rucksack hin und stößt mit dem Knie gegen den
Tisch. Der Rucksack fällt um, und nun muss er Bleistift und Schreibblock zusammensuchen. Ich
dachte dabei: ‚Soll ich abbrechen?‘ Dann merkte ich, dass er das mit Absicht machte. Dadurch
verleiht er der Figur die Eigenschaften, über die wir gesprochen haben, und Sevier wird dadurch
sympathischer, was ganz wichtig ist.“
Dazu Sarah Green: „Adam lockert die ernste Situation etwas auf, weil er den Sevier so
charmant und aufrichtig spielt.“
Doch zu seiner wahren Größe läuft Sevier erst auf, als er allein recherchieren kann. Wenn
er über Transkripten mit Zahlen und Koordinaten brütet, die Alton anscheinend aus der Luft
abruft, beginnt er endlich ein Muster zu erkennen. Und über seine Entdeckung ist er verblüfft.
Das Protokollieren solcher Daten ist den Mitgliedern der Ranch zum Dritten Himmel
nicht fremd. Ihr imposanter Prediger Calvin Meyer, der sich selbst als Altons Vormund einsetzt,
benutzt sie ständig in seinen Predigten, seit er festgestellt hat, dass das Kind „in Zungen spricht“
und auf diese Weise Botschaften von Gott übermittelt. Die Gemeinde versteht diese Sprache
zwar nicht, aber es ist ihre Pflicht, sie zu dechiffrieren.
„Diese Sekte unterscheidet sich von anderen dadurch, dass sie augenscheinlich die
Offenbarung einer Art Wunder in ihrer Mitte erlebt“, sagt Nichols. „Guru Calvin ist ziemlich
clever. Man muss schon etwas draufhaben, um eine solch große Anzahl von Menschen zu
kommandieren und sie davon zu überzeugen, dass sie über eine direkte Leitung in den Himmel
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verfügen. Und daran lässt Sam Shepard in seiner Darstellung keinen Zweifel. Wenn jemand wie
er erlebt, dass ein Junge mit beispiellosen Fähigkeiten mitten in dieser Gemeinde zur Welt
kommt, dann wird er ihn auf jeden Fall so schnell wie möglich für seine Zwecke
instrumentalisieren.“
Tatsächlich hat Calvin die Parole ausgegeben, dass der Junge sein persönlicher Besitz sei.
Alton bildet den spirituellen Mittelpunkt auf der Ranch – eine unschätzbare Bereicherung.
Calvin wird alles tun, was in seiner Macht steht, um diesen Aktivposten nicht zu verlieren.
„Das ist eine interessante Figur“, sagt Shepard. „Wenn jemand ein Programm über Gott
entwickelt, dann läuft das nach dem Muster ab, dass es auf alle Fragen eine Antwort gibt, wenn
nur alle mitmachen. So lassen sich die Leute mit einer Macht manipulieren, die alle unsere
Fragen beantworten kann: Warum sind wir hier? Was geschieht nach dem Tod? Warum gibt es
so viel Leid in der Welt? Alles wird auf einen einfachen Nenner gebracht. Hier geht es wohl
weniger um das Problem, ob Calvin aus diesem Umstand Vorteile zieht. Die Frage ist eher:
Glaubt er wirklich selbst daran oder führt er die Gemeinde an der Nase herum? Ich meine, dass
er wirklich daran glaubt.“
Nichols verwendet Calvin und die Ranch als Kontrast zum Konzept des Glaubens an das
Unbekannte – indem er eine verfälschte Version davon aufzeigt: „Als Mike Shannon das Skript
gelesen hatte, fragte er mich: ‚Warum bringen wir Alton zu seinem Zielort?‘ Die Antwort ist:
‚Ihr wisst es nicht. Es lässt sich nicht erklären, aber ihr habt den Eindruck, dass es wichtig ist.
Der Zielpunkt ist bedeutend. Vor allem ist wichtig, was der Junge tun muss, und daran müsst ihr
glauben. Von daher ist es sinnvoll, Altons Reise in der Atmosphäre eines falschen Glaubens
beginnen zu lassen, in der Sekte, die den Jungen als Symbol des Glaubens verehrt. Entscheidend
ist, was sich zwischen dir und deinem Kind entwickelt. Du musst wissen, was du für ihn tun
willst und was gut für ihn ist. Denn um diese Art Glauben geht es mir in dem Film, und nicht
um einen religiösen Glauben.‘“
Zu den Hauptdarstellern zählen auch Bill Camp und Scott Haze als engagierte
Sektenmitglieder Doak und Levi. Wenn Meyer befiehlt, schrecken die beiden vor nichts zurück,
auch nicht vor Gewalt, wenn es darum geht, Roy und Lucas zu erwischen und den Jungen in
den Schoß der Gemeinde zurückzubringen, wo er ihrer Überzeugung nach hingehört. Paul
Sparks spielt den FBI-Agenten Miller, der das Verhör von Meyer und seinen Jüngern startet und
dann Sevier ins Team holt. David Jensen verkörpert das sympathische Ex-Sektenmitglied Elden
und bietet den Flüchtigen kurzfristig Unterschlupf. Doch das hat schwerwiegende, dramatische
und unerwartete Konsequenzen.
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VON TEXAS NACH FLORIDA
„Alton, duck dich.“
In „Midnight Special“ reisen Roy, Alton, Lucas und Sarah von der Ranch zum Dritten
Himmel in New Mexico durch Texas, Louisiana, Mississippi und Alabama, bis sie einen
bestimmten Ort nahe der Küste in Florida erreichen. Teile des Films entstanden in fast allen
erwähnten Orten, doch überwiegend wurde im Winter 2014 in und um New Orleans gedreht,
besonders am Nordufer in den Vororten Mandeville, Covington und Lacombe.
Ex-Sektierer Elden, der sich jahrelang mit Altons Informationen beschäftigt hat, um in
ihnen ein verbindendes Muster zu entdecken, entwickelt die Theorie, dass darin geografische
Bezüge enthalten sind, die mit den sogenannten Brachlandlinien zu tun haben – einer uralten
und angeblich mystischen Ausrichtung von Landmassen in aller Welt.
„Das ist Voodoo-Wissenschaft, aber wer weiß, was dahintersteckt?“, grinst Nichols.
„Tatsächlich laufen einige dieser Brachlandlinien in Florida zusammen.“
Der Regisseur ist bereits für seine „Filmfamilie“ bekannt, und auch für diese
Dreharbeiten holte er sie wieder zusammen: ein Basis-Team aus bewährten Mitarbeitern, die
vielfach schon bei seinem ersten Film dabei waren. Dazu zählen Kameramann Adam Stone,
Produktionsdesigner Chad Keith, Cutterin Julie Monroe und Komponist David Wingo.
Produzent Brian Kavanaugh-Jones, ebenfalls langjähriges Teammitglied, sagt: „Wir
haben das große Glück, mit dieser außergewöhnlichen Crew arbeiten zu dürfen, und das
verdanken wir Jeff, der solche Arbeitsbeziehungen aufbaut – die Leute wollen dabei sein und
mitmachen. Das ergibt sich ebenso wie die Folgerichtigkeit seiner Geschichten.“
Während der Dreharbeiten wurden New Orleans und große Teile des US-amerikanischen
Südens von rekordträchtigen Niedrigtemperaturen heimgesucht. Weil das Drehbuch vor allem
Straßen- und andere Außenaufnahmen vorschrieb, musste der Drehplan ständig überarbeitet
werden, um auf den vielen Regen und den Frost zu reagieren.
Nach Aufnahmeleiter Mark Welchs Rechnung haben sich Nichols und sein Team über 60
verschiedene Landstraßenabschnitte als mögliche Drehorte angesehen. Verwendet wurden
mindestens sechs Landstraßen im südlichen Louisiana. Hinzu kommen abgelegene Pisten,
Holzfällerstraßen, zweispurige Landstraßen und Autobahnabschnitte. Helikopter wurden für
Flugaufnahmen der Handlung verwendet, sind aber auch im Bild zu sehen, wenn Polizei und
Militär Jagd auf die Flüchtigen machen. Die dafür nötige Absperrung der Straßen verursachte
immer wieder logistische Probleme – oft musste das Team in Drei-bis-fünf-Minuten-Intervallen
drehen. In einer Szene kommt es an einer Polizei-Absperrung zu einem SWAT-Team-Einsatz.
Zu diesem Zweck wurde eine Schnellstraße kurzfristig gesperrt. In anderen Fällen setzte das
Team die „rollende Absperrung“ ein, was dem normalen Verkehr erlaubt, das Filmteam zu
überholen oder im Abstand von 30 Meter hinter dem gefilmten Fahrzeug und den Kamerawagen
herzufahren.
15
In manchen Fällen baute sich das Team sozusagen eine eigene Straße. Dazu Welch aus
dem Team der drei Aufnahmeleiter: „Wenn wir dann rechts abbiegen, folgt der Schnitt, und die
nächste Einstellung ist in Wahrheit 120 km entfernt von der vorigen Einstellung. Doch die
Schotterstraße sieht genauso aus, und der Anschluss stimmt. Wir haben sehr viel am Nordufer
gedreht. Am Nordufer des Lake Pontchartrain gibt es Laubwälder und Kiefern, während auf der
Südseite Eichen überwiegen. Wir mussten die Kiefern vom Motiv her mit der Strecke nach
Florida verbinden. Also wenn wir laut Skript zum Beispiel durch Mississippi fahren, befinden
wir uns tatsächlich am Nordufer und bemühen uns, Panoramen mit entsprechender Vegetation
zu zeigen.“
Nichols legt Wert auf einen natürlichen Look – „das betrifft die Kostüme ebenso wie die
Ausstattung, die Ausleuchtung und die Schauplätze – aber auch die Art, wie Altons Fähigkeiten
sichtbar werden.“
Aus diesem Grund beschloss er, auf traditionellem Filmmaterial zu drehen – nicht nur,
weil die Bilder besonders realistisch wirken, sondern weil er sich als Filmemacher besonders
herausgefordert fühlte. „Man dreht auf Film, weil das Leben sich so am organischsten abbilden
lässt … zumindest tagsüber“, stellt er fest. „Tagsüber ist das durch nichts zu schlagen. Die
Bilder leben und atmen, wirken aufrichtig. Problematisch wird es nachts: Das Material, das so
natürliche Bilder ermöglicht, verwandelt sich völlig, weil man die Szenen ausleuchten muss,
und das wirkt künstlich. Wenn man nachts mit einer Filmkamera filmt, ist alles schwarz, denn
sie kann sich nicht anpassen wie unsere Augen. Ich habe also mit voller Absicht eine nächtliche
Geschichte geschrieben, wobei mir klar war, dass wir auf Filmmaterial drehen würden, und ich
wusste auch, dass wir die nächtliche Ausleuchtung so hinbekommen mussten, dass die Szenen
realistisch wirken.
„Zum Glück stand mir einer der überragendsten lichtsetzenden Kameraleute der Welt im
Team zur Seite“, berichtet Nichols weiter. „Adam hat alle meine Filme gedreht, wir haben uns
gemeinsam entwickelt und eine eigene Handschrift geschaffen. Solch eine Beziehung kann nur
über viele Jahre durch die Arbeit entstehen. Natürlich brachte er das Talent schon mit. Er hat ein
untrügliches Auge. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutet, bis ich in dieser Branche zu
arbeiten begann. Aber wie er die Bilder dreht … sie sehen einfach besser aus.“
Die Spezialeffekte, die bei Altons übersinnlichen Fähigkeiten zum Einsatz kommen,
machten weitere Justierungen der Ausleuchtung nötig. Dazu Nichols: „Wir haben uns große
Mühe mit dem Licht gegeben, das aus den Augen des Jungen hervorstrahlt. Wir haben im
Breitbildformat gedreht und dabei eine ganz bestimmte Panavision-Linse verwendet, die sehr
natürliche Reflexe liefert, wenn man Lichtquellen direkt auf die Kamera richtet.“
Gemeinsam mit John McLeod, dem Coordinator der Spezialeffekte, entstanden die
Entwürfe und Modelle für die sogenannte Brillen-Vorrichtung: Alton trägt nämlich eine
spezielle Brille, um sich selbst und andere vor der intensiven, weiß strahlenden Energie zu
16
schützen. Nichols erklärt: „Wir bauten Brillen mit stark leuchtenden LEDs in den Linsen.
Immer wenn Altons Augen aufleuchten, zielte unsere Vorrichtung mit sehr hellem Licht direkt
auf die Kamera. Wenn Alton das gesamte Bild zum Strahlen bringen musste, konnte er die
Brillenvorrichtung nicht tragen, weil das laut Drehbuch nur passiert, wenn die Augen
ungeschützt sind. Wir mussten diese Einstellungen also zweimal drehen – einmal mit der
Vorrichtung und einmal ohne.“
Das Licht mit seinen zig Varianten spielt eine durchgängige Rolle im Film und bildet so
ein ästhetisches Konzept – ob es nun aus Altons Augen strahlt oder ob es sich um Lichtkegel
von Autoscheinwerfern, Taschenlampen oder Straßenlaternen handelt.
Weil
Realismus
oberstes
Gebot
war,
drehte
das
Team
überwiegend
an
Originalschauplätzen. Die Ranch zum Dritten Himmel stellte sich der Regisseur als weite,
offene, ausgedorrte Landschaft vor – entsprechend filmte man in Mountainair/New Mexico,
während die Innenaufnahmen in einem christlichen Ferienlager in der Nähe von
Folsom/Louisiana entstanden. In der Strafanstalt Jefferson Parish Correctional Center in
Gretna/Louisiana drehte man das FBI-Verhör. Und auf dem Stennis County Airport auf der
MacDill Air Force Base in Biloxi/Mississippi versuchen die Beamten herauszubekommen,
womit sie es eigentlich zu tun haben. Eine Trucker-Raststätte in Reserve/Louisiana diente als
Schauplatz für einen geheimnisvollen Satellitenabsturz. Weil die Raststätte weiterhin benutzt
wird und in der Bausubstanz brennbare Petrochemikalien enthält, setzten die Experten der
Spezialeffekte-Abteilung eine Leuchtbox und Knallfrösche ein, um eine Propangas-Explosion
und herumfliegende Trümmer zu simulieren.
Die Motelszenen wollte Nichols in Gebäuden direkt an der Schnellstraße filmen, um in
einer einzigen Einstellung zeigen zu können, wie die Gruppe das Zimmer verlässt, das Auto
besteigt und abfährt. Die scheinbar einfache Anforderung erwies sich bei der Umsetzung als
schwierig. Ein Motivsucher überprüfte über 100 mögliche Drehorte, bis er schließlich nur zwei
Motels vorschlagen konnte, die den Vorgaben entsprachen. Im Deluxe Inn in Slidell/Louisiana
holen die Sektenmitglieder Doak und Levi die Flüchtigen ein. Es kommt zu einer Schießerei
und einer Verfolgungsjagd über eine viel befahrene Kreuzung zur Hauptverkehrszeit – diese
Szene musste von der örtlichen Polizei überwacht werden. Das Fernwood Motel in Mississippi
bildet eine weitere Unterkunft an der Straße – der Vorteil bestand darin, dass es derzeit
geschlossen war. Produktionsdesigner Chad Keith war daher in der Lage, Möbel auszuleihen,
um die zwei verwendeten Motelzimmer im Studio nachzubauen.
Eldens Haus wurde ebenfalls aus einem Originalschauplatz und einem Studio-Set
kombiniert. Ein bescheidenes Haus im Ranch-Stil aus den 1960er-Jahren in Mandeville wurde
für die Innenszene weitgehend nachgebaut: In dieser Szene geraten Altons Kräfte aus Versehen
außer Kontrolle und bringen die Erde buchstäblich zum Beben. „Wir haben das Haus im Studio
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nachgebaut, um es erbeben zu lassen, bis es schließlich auseinanderfällt“, sagt Keith. „Deshalb
mussten wir das Set auf ein hydraulisch gesteuertes Gerüst setzen.“
Kein Wunder, dass diese Sequenz zu den Lieblingsszenen des kleinen Jaeden Lieberher
zählt. „Das Elden-Haus hat richtig Spaß gemacht, weil die Wände Risse bekommen und ich
hatte die Spezialeffekte-Brille auf, sodass das Licht aus meinen Augen strahlt und alles
durchgerüttelt wird. Das war echt cool“, sagt er. „Als ich das Skript las, wusste ich noch nicht,
wie sie das technisch lösen würden. Ich nahm an, dass das als visueller Effekt in der
Endfertigung eingefügt wird.“
Zu
den
größten
Stunt-Sequenzen
zählt
eine
Autoverfolgungsjagd
auf
einer
Holzfällerstraße: Roy steuert ein Geländefahrzeug, brettert über eine Nagelsperre, kracht durch
eine Barrikade und fährt weiter, solange es geht, obwohl die Airbags aufgeblasen, die Reifen
zerfetzt und die Fenster zersplittert sind. Der Wagen war so präpariert, dass er sich über ein
Fangseil überschlagen und dann wie ein Fass rollen sollte – mit den Schauspielern und der
Kamera an Bord.
Wenn der Wagen nicht vom Kamerafahrzeug gezogen wurde, wechselten sich Shannon
und Edgerton am Lenkrad ab – oft kauerten Nichols und Stone am Boden des Wagens oder
setzten sich auf einen der freien Sitze.
„Jeff hat sich schwierige, scheinbar unlösbare Situationen ausgedacht, um seine Helden
dann doch einen Ausweg finden zu lassen – aber alles musste glaubwürdig bleiben“, sagt Stunt
Coordinator Scott Rogers. „Wir müssen glauben, dass der Wagen immer noch fahren kann. Wir
haben also nicht versucht, möglichst verrückte Auto-Stunts zu inszenieren – immer geht es hier
um Action, die unsere Story direkt unterstützt. In der Vorbereitungsphase haben wir genau
festgelegt, welche Schäden am Wagen sichtbar werden, sodass er immer noch fahrtüchtig
bleibt.“
ALLE THEMEN KOMMEN ZUSAMMEN
„Er ist nicht wie wir.“
Den Score zu „Midnight Special“ vertraute Nichols ein weiteres Mal Komponist David
Wingo an, der bereits die Musik zu „Mud – Kein Ausweg“ und „Take Shelter – Ein Sturm zieht
auf“ geliefert hatte. Schon früh begannen die beiden, Ideen für den Klang und die Stimmung
auszutauschen. Nichols erinnert sich: „Wenn man sich die Musik der Science-Fiction-Filme aus
den 1980er-Jahren anhört, sind sie von einer Art pulsierendem Elektronik-Sound geprägt.
Natürlich kann David so etwas komponieren, aber mir war nicht klar, wie gut ihm das gelingen
würde, bis er mir ein Demo schickte, das er unter dem Titel ‚Nur eine Bastelei‘ gespeichert
hatte. Jeden Tag habe ich mir das auf dem Weg zum Set angehört. Dieser Song eröffnet den
Film und ist auch während des Abspanns zu hören. David ließ sich von all den großen
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Vorbildern inspirieren und kreierte doch ein Stück, das keine Nachahmung ist, sondern unsere
ganz eigene Musik. Der Sound wirkt modern und erinnert dennoch an die damalige Zeit.“
Wingo vermied die derzeit angesagten digitalen Tools und verwendete lieber analoge
Geräte wie die Moog- und Juno-Synthesizer alter Schule.
Gleichzeitig musste das coole elektronische Sound-Panorama mit emotionaleren Klängen
kombiniert werden, um den Themen der Story gerecht zu werden. „Wir haben Chormusik des
norwegischen Komponisten Ola Gjeilo verwendet“, sagt Wingo. „Daraufhin habe ich
Filmmusik geschrieben, die thematisch dazu passt – sie ist eher religiös und ehrwürdig – die
Streicher beherrschen die Klangfarbe. Wir sprachen darüber, wie der Score anfangs unauffällig
wirkt, dann aber immer prominenter wirkt und sich gegen Ende richtig entfaltet. Da kommen
viele Elemente zum Einsatz: Science-Fiction, die Jagd, das Übernatürliche. Doch ich weiß, dass
es in Jeffs Sinne nur funktioniert, wenn man von den Beziehungen in der Story wirklich
angerührt wird.“
„Ich bin von diesem Score wirklich begeistert“, freut sich Nichols. „David zählt zu den
besten Komponisten der Gegenwart – ich habe großes Glück, dass er zum Team gehört. Das
Thema am Anfang und während des Abspanns schafft die richtige Stimmung und deutet das
Geheimnis in der Story an. Dann wird es wunderbar aufgebaut bis zu den triumphalen
Momenten, und gegen Ende gibt es einige sehr bedeutende emotionale Passagen. Das war
besonders kompliziert, weil wir damit einige gruselige und traurige Momente definieren – aber
sie sind auch überwältigend und letztlich sehr schön und liebevoll. Die Musik muss also eine
Menge Aufgaben gleichzeitig bewältigen, und zwar immer im Anklang an die Atmosphäre der
Science-Fiction in den 1980er-Jahren, wie wir sie am Anfang eingeführt haben.“
„Ich bin von der drängenden Dynamik in diesem Film begeistert“, sagt Sarah Green.
„Anfangs wissen wir nicht, wo und in welcher Situation wir uns befinden. Stückweise erfahren
wir Neues, wenn sich die Story entwickelt, und niemals kehren wir zu den Anfängen zurück,
immer geht es vorwärts. Die Helden werden von Bewaffneten verfolgt, es gibt Explosionen,
Autos überschlagen sich … jede Menge Action. Aber alles folgt dem Takt der Emotionen.“
Genau darum geht es Nichols seit dem Moment, als ihm die Idee zu dieser Geschichte
kam. Noch bevor er eine Zeile geschrieben hatte oder Pläne für die Kombination all dieser
Elemente entwickelte, wusste er, wie er die Zuschauer packen und unterhalten wollte.
„Ich gehe beim Schreiben immer zweigleisig vor“, sagt er. „Auf dem einen Gleis geht es
um das Genre und die Handlung, und in diesem Fall will ich den allseits beliebten ScienceFiction-Filmen der 1970er- und 1980er-Jahre meine Reverenz erweisen. Ich wollte eine
Verfolgungsjagd drehen, einen Thriller, in dem die Helden über Nebenstraßen brettern. Doch
auf dem anderen Gleis denke ich über mein eigenes Leben nach und versuche die Story mit
etwas zu verbinden, was mich persönlich emotional anspricht. Und ich hoffe, dass die
Zuschauer das ebenso emotional und persönlich erleben.“
19
DARSTELLER
MICHAEL SHANNON
Roy
Shannon war bereits für den Oscar und den Golden Globe® nominiert. Er profiliert sich
nach wie vor in Zusammenarbeit mit den renommiertesten Filmemachern und auf den Brettern
berühmter Bühnen rund um die Welt.
Aktuell ist Shannon in zwei Filmen zu sehen, die 2016 auf dem Sundance Film Festival
uraufgeführt wurden: Joshua Marstons „Complete Unknown“, in dem Shannon neben Rachel
Weisz auftritt, und Autor/Regisseur Matthew M. Ross’ „Frank & Lola“, in dem er neben
Imogen Poots die Hauptrolle spielt.
Demnächst wirkt Shannon in dem von Jeff Nichols inszenierten und geschriebenen
„Loving“ mit. Zu Shannons Filmen mit Nichols zählen auch „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein
Sturm zieht auf), der ihm 2011 in der Hauptdarsteller-Kategorie eine Nominierung für den
Independent Spirit Award einbrachte, sowie „Mud“ (Mud – Kein Ausweg) und „Shotgun
Stories“ (Shotgun Stories).
Im April tritt Shannon neben Kevin Spacey in Liza Johnsons auf Tatsachen beruhendem
„Elvis & Nixon“ als legendärer Elvis Presley auf. Im April kehrt Shannon außerdem an den
Broadway zurück, wo er neben Jessica Lange, Gabriel Byrne und John Gallagher Jr. in „Long
Day’s Journey Into Night“ (Eines langen Tages Reise in die Nacht) zu sehen ist. Das Ensemble
der Roundabout Theater Company wird von Jonathan Kent inszeniert – das berühmte Drama
von Eugene O’Neill wurde 1956 uraufgeführt. Das Stück feiert am 19. April 2016 am American
Airlines Theater Premiere.
Abgedreht hat Shannon Werner Herzogs Thriller „Salt and Fire“ (Salt and Fire) mit Gael
García Bernal und Veronica Ferres, Bart Freundlichs „Wolves“ mit Carla Gugino, Tom Fords
„Nocturnal Animals“ mit Jake Gyllenhaal und Amy Adams, – als Vorlage diente Austin
Wrights Roman „Tony & Susan“ (Tony & Susan, 1993) – sowie Seth Hendricksons
„Pottersville“ mit Adam Scott.
2015 spielte Shannon neben Andrew Garfield die Hauptrolle in Ramin Bahranis
Gegenwartsdrama „99 Homes“, das die aktuelle Wirtschaftskrise thematisiert. Shannon
verbuchte
mit
seiner
Darstellung
eines
ebenso
charismatischen
wie
skrupellosen
Immobilienmagnaten Nominierungen für den Golden Globe, den Preis der Screen Actors Guild
(US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler), den Critics Choice Award, den Gotham
Award und den Independent Spirit Award. Eine weitere Hauptrolle übernahm Shannon neben
Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen und Anthony Mackie in Jonathan Levines Urlaubskomödie
20
„The Night Before“ (Die Heiligen drei Könige). Daneben war er neben Julianne Moore und
Ellen Page als Hauptdarsteller in Peter Solletts „Freeheld“ (Freeheld) zu sehen.
Begeisterte Kritiken erhielt Shannon für die Nebenrolle des psychisch labilen
Nachbarssohns in Sam Mendes’ „Revolutionary Road“ (Zeiten des Aufruhrs) mit Leonardo
DiCaprio, Kate Winslet und Kathy Bates. Diese Rolle brachte Shannon eine OscarNominierung ein.
Shannon hat bereits in über 40 Filmen mitgewirkt. Dazu zählen John McNaughtons „The
Harvest“, Jake Paltrows „Young Ones“, Zack Snyders „Man of Steel“ (Man of Steel), Ariel
Vromens „The Iceman“, David Koepps „Premium Rush“ (Premium Rush), Liza Johnsons
„Return“, Marc Forsters „Machine Gun Preacher“ (Machine Gun Preacher), Floria Sigismondis
„The Runaways“ (The Runaways), Werner Herzogs „My Son, My Son, What Have Ye Done“
(Ein fürsorglicher Sohn) und „Bad Lieutenant“ (Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen), Sydney
Lumets „Before the Devil Knows You’re Dead“ (Tödliche Entscheidung), Oliver Stones
„World Trade Center“ (World Trade Center), William Friedkins „Bug“ (Bug – tödliche Brut),
Curtis Hansons „Lucky You“ (Glück im Spiel) und „8 Mile“ (8 Mile), Michael Bays „Bad Boys
II“ (Bad Boys II) und „Pearl Harbor“ (Pearl Harbor), David McNallys „Kangaroo Jack“
(Kangaroo Jack), Cameron Crowes „Vanilla Sky“ (Vanilla Sky), John Waters’ „Cecil B.
DeMented“ (Cecil B.), Noah Buschels „The Missing Person“ sowie Shana Festes „The
Greatest“ (Zeit der Trauer).
Im Fernsehbereich war Shannon in Martin Scorseses HBO-Serie „Boardwalk Empire“
(Boardwalk Empire) zu sehen, die kürzlich mit der fünften Staffel abgeschlossen wurde.
Shannon engagiert sich weiterhin auch stark für die Bühne. 2012 trat er neben Paul Rudd,
Ed Asner und Kate Arrington am Cort Theatre in „Grace“ auf und wurde damit 2013 für den
Drama League Award nominiert. 2010 spielte Shannon unter Dexter Bullards Regie in Craig
Wrights Off-Broadway-Stück „Mistakes Were Made“ am Barrow Street Theater die Hauptrolle.
Das Stück wurde 2009 in Chicago am Red Orchid Theatre mit derselben Besetzung und
demselben Regisseur uraufgeführt. Die von der Kritik gefeierte Inszenierung brachte Shannon
etliche Würdigungen ein – nominiert wurde er für den Lortel Award, den Drama Desk Award,
den Outer Critics und den Drama League Award.
Zu Shannons Bühnenauftritten zählen „Pilgrim’s Progress“ am Red Orchid Theatre,
„Uncle Vanya“ (Onkel Wanja) am Soho Rep Theatre, „Our Town“ (Unsere kleine Stadt) am
Barrow Street Theatre, „Lady“ am Rattlestick Playwrights Theater, „The Metal Children“ am
Vineyard Theatre, „The Little Flower of East Orange“ am Public Theater, „The Pillowman“
(Der Kissenmann) am Steppenwolf Theatre, „Bug“ (Verwanzt) am Barrow Street Theatre, am
Red Orchid Theatre und am Gate Theatre, „Man From Nebraska“ am Steppenwolf Theatre,
„Mr. Kolpert“ (Herr Kolpert) am Red Orchid Theatre, „Killer Joe“ (Killer Joe) am SoHo
Playhouse, am Next Lab Theatre und am Vaudeville Theatre, „The Idiot“ (Der Idiot) am
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Lookingglass Theatre, „The Killer“ am Red Orchid Theatre sowie „Woyzeck“ (Woyzeck) am
Gate Theatre. Michael Shannon stammt aus Lexington/Kentucky und begann seine
Bühnenkarriere in Chicago/Illinois.
JOEL EDGERTON
Lucas
Edgerton wurde mit seiner Leistung als Tom Buchanan in „The Great Gatsby“ (Der große
Gatsby, 2013), Baz Luhrmanns Verfilmung von F. Scott Fitzgeralds Romanklassiker, mehrfach
ausgezeichnet: Er gewann als Bester Nebendarsteller den Preis des Australian Film Institute
(AFI) und den Preis des Film Critics Circle of Australia (FCCA), außerdem wurde er für den
Preis der Australian Film Critics Association (Verband der australischen Filmkritiker)
nominiert.
Aktuell drehte er erneut mit Jeff Nichols, diesmal den auf Tatsachen beruhenden
„Loving“ über das Paar, das es wagte, sich in Virginia gegen das Heiratsverbot der Rassen
untereinander aufzulehnen – der Fall landete vor dem US-Verfassungsgericht. Seit Dezember ist
Edgerton neben Natalie Portman und Ewan McGregor in Gavin O’Connors Western „Jane Got
a Gun“ (Jane Got a Gun) zu sehen. Aktuell spielte er Hauptrollen in „Life“ und neben Johnny
Depp in Scott Coopers von der Kritik gefeiertem „Black Mass“ (Black Mass).
Edgerton inszenierte, schrieb und produzierte mit sich in der Hauptrolle den PsychoThriller „The Gift“ (The Gift) mit Jason Bateman und Rebecca Hall in weiteren Rollen. Der
unabhängig produzierte Film kam hervorragend an und erreichte auf dem Rotten-TomatoesPortal eine Wertung von 93 Prozent – am Startwochenende verbuchte er ein Einspiel von zwölf
Millionen Dollar. Neben Christian Bale spielte Edgerton die Hauptrolle in Ridley Scotts BibelEpos „Exodus: Gods and Kings“ (Exodus: Götter und Könige).
2012 machte Edgerton mit seiner Rolle in Kathryn Bigelows preisgekröntem, auf
Tatsachen basierenden „Zero Dark Thirty“ (Zero Dark Thirty) international auf sich
aufmerksam. Im selben Jahr trat er neben Jennifer Garner in Peter Hedges’ „The Odd Life of
Timothy Green“ (Das wundersame Leben von Timothy Green) und in „Wish You Were Here“
auf und wurde dafür vom FCCA als Bester Darsteller ausgezeichnet.
Zu seinen neueren Filmen zählen „Felony“ (Felony), den er auch schrieb und produzierte
und der 2013 auf dem Toronto International Film Festival uraufgeführt wurde, Gavin
O’Connors Drama „Warrior“ (Warrior) mit Tom Hardy und Nick Nolte, der Horror-Thriller
„The Thing“ (The Thing), das Prequel zu John Carpenters Kultklassiker („The Thing“ [Das
Ding aus einer anderen Welt], 1982) sowie David Michôds „Animal Kingdom“ (Königreich des
Verbrechens), für den er als Bester Nebendarsteller mit den Preisen des AFI und des FCCA
ausgezeichnet wurde.
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Zuvor spielte Edgerton Hauptrollen in Filmen wie „The Square“ (The Square – Ein
tödlicher Plan) unter der Regie seines Bruders Nash Edgerton, in dem australischen Spielfilm
„Acolytes“ (Die Erpresser), „Whisper“ (Whisper – Die Stimme des Bösen) mit Josh Holloway,
dem Krimi-Thriller „Smokin’ Aces“ (Smokin’ Aces), in der Travestie-Komödie „Kinky Boots“
(Kinky Boots – Man(n) trägt Stiefel) sowie George Lucas’ Blockbuster „Star Wars: Episode II –
Attack of the Clones“ (Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger) und „Episode III –
Revenge of the Sith“ (Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith) als junger Owen Lars, der
später Luke Skywalkers Onkel Owen wird. Seine Stimme war in Zack Snyders Animationsfilm
„Legend of the Guardians: The Owls of Ga’Hoole“ (Die Legende der Wächter) zu hören, und er
sprach die Titelrolle in dem für den Oscar nominierten Animationskurzfilm „The Mysterious
Geographic Explorations of Jasper Morello“.
Edgerton stammt aus dem australischen New South Wales. Er machte seine Ausbildung
an der Nepean Drama School in Sydney und trat dann in verschiedenen Bühneninszenierungen
auf, darunter im Ensemble der Sydney Theatre Company in „Blackrock“, „Third World Blues“
und „Love for Love“ (Liebe für Liebe) sowie im Ensemble der Bell Shakespeare Company, wo
er in „Henry IV“ (König Heinrich IV.) zu sehen war.
2009 kehrte er auf die Bühne zurück und spielte den Stanley Kowalski neben Cate
Blanchett als Blanche DuBois in „A Streetcar Named Desire“ (Endstation Sehnsucht), der
hochgelobten Inszenierung der Sydney Theatre Company. Im November des Jahres trat das
Ensemble vor ausverkauften Rängen auch im Kennedy Center auf. Im Dezember folgten
Aufführungen in der Brooklyn Academy of Music (BAM).
Auf australischen Bildschirmen wurde Edgerton als Will in der langjährigen Serie „The
Secret Life of Us“ bekannt. Diese Rolle brachte ihm eine Nominierung des AFI ein.
KIRSTEN DUNST
Sarah
Aktuell war Dunst in der zweiten Folge der FX-Miniserie „Fargo“ zu sehen – die Vorlage
lieferte der Kultfilm der Coen-Brüder („Fargo“/Fargo – Blutiger Schnee, 1996). Mit ihrer Rolle
als Kleinstadt-Kosmetikerin Peggy Bloomquist wurde sie für den Golden Globe und den
Critic’s Choice Award nominiert.
Zu ihren weiteren Filmen zählen Hossein Aminis „The Two Faces of January“ (Die zwei
Gesichter des Januars) mit Viggo Mortensen und Oscar Isaac, „Anchorman 2: The Legend
Continues“ (Anchorman – Die Legende kehrt zurück), Juan Diego Solanas’ „Upside Down“
(Upside Down) mit Jim Sturgess, Walter Salles’ Filmversion des Roman-Klassikers von Jack
Kerouac, „On the Road“ (On the Road – Unterwegs) mit Sam Riley, Garrett Hedlund und
Kristen Stewart, Leslye Headlands „Bachelorette“ (Die Hochzeit unserer dicksten Freundin) mit
Isla Fisher und Lizzy Caplan, Lars von Triers „Melancholia“ (Melancholia) mit Charlotte
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Rampling und Charlotte Gainsbourg – mit dieser Leistung wurde Dunst 2011 in Cannes sowie
von der National Society of Film Critics als Beste Darstellerin ausgezeichnet –, Andrew
Jareckis „All Good Things“ (All Beauty must Die) mit Ryan Gosling, Sofia Coppolas „Marie
Antoinette“ (Marie Antoinette) mit Jason Schwartzman, Michel Gondrys „Eternal Sunshine of
the Spotless Mind“ (Vergiss mein nicht!; geschrieben von Charlie Kaufman) mit Jim Carrey,
Kate Winslet und Mark Ruffalo, Sam Raimis „Spider-Man“ (Spider-Man)-Trilogie mit Tobey
Maguire, „How to Lose Friends and Alienate People“ (New York für Anfänger) mit Simon
Pegg, „Elizabethtown“ (Elizabethtown) von Autor/Regisseur Cameron Crowe mit Orlando
Bloom, „Wimbledon“ (Wimbledon – Spiel, Satz und … Liebe) mit Paul Bettany, Mike Newells
„Mona Lisa Smile“ (Mona Lisas Lächeln) mit Julia Roberts, Julia Stiles und Maggie
Gyllenhaal, der Independent-Film „Levity“ mit Billy Bob Thornton und Morgan Freeman, Peter
Bogdanovichs semi-biografische Mordgeschichte „The Cat’s Meow“ (The Cat’s Meow), in der
Dunst die Schauspielerin Marion Davies verkörpert, „Bring It On“ (Girls United), der sich am
Startwochenende auf Platz 1 der Kino-Charts platzierte, Sofia Coppolas von der Kritik
gefeierter „The Virgin Suicides“ (The Virgin Suicides – Verlorene Jugend) mit James Woods
und Kathleen Turner, John Stockwells „Crazy/Beautiful“ (Verrückt/schön – Crazy/Beautiful),
„Drop Dead Gorgeous“ (Gnadenlos schön) mit Ellen Barkin und Kirstie Alley, „Dick“ (Ich
liebe Dick) mit Michelle Williams, „Little Women“ (Betty und ihre Schwestern) mit Susan
Sarandon und Winona Ryder, „Jumanji“ (Jumanji) mit Robin Williams, „Mother Night“
(Schatten der Schuld) mit Nick Nolte, Barry Levinsons „Wag the Dog“ (Wag the Dog – Wenn
der Schwanz mit dem Hund wedelt) mit Dustin Hoffman und Robert De Niro, Neil Jordans
„Interview With the Vampire“ (Interview mit einem Vampir) mit Tom Cruise und Brad Pitt
(dafür wurde sie unter anderem für den Golden Globe nominiert) sowie „Small Soldiers“ (Small
Soldiers) mit Phil Hartman.
Dunst begann ihre Karriere als dreijährige Darstellerin in TV-Werbespots. Nach über 50
Werbespots wechselte sie mit Woody Allens „New York Stories“ (New Yorker Geschichten,
1989) auf die große Leinwand.
Doch Kirsten Dunst hat nicht nur Filme gedreht. Die Kritik feierte sie mit einer
gelegentlichen Rolle in der populären TV-Serie „ER“ (Emergency Room – Die Notaufnahme),
die ihr den Best Young Star Award des Branchenblatts The Hollywood Reporter einbrachte. Auf
Showtime spielte sie Hauptrollen in „The Outer Limits“ (Outer Limits – Die unbekannte
Dimension) und „A Devil’s Arithmetic“ (Des Teufels Rechnung), produziert von Dustin
Hoffman und Mimi Rogers. Zu sehen war sie auch in dem TV-Film „The Siege at Ruby Ridge“,
in „Tower of Terror“ (Im Jenseits sind noch Zimmer frei) im Rahmen der Reihe „The
Wonderful World of Disney“ und auf Lifetime in „15 and Pregnant“ (Zu jung für ein Baby).
Dunst gab ihr Regiedebüt mit dem Kurzfilm „Welcome“ mit Winona Ryder in der
Hauptrolle, der 2008 auf dem Sundance Film Festival lief. Es folgte „Bastard“, an dem sie als
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Regisseurin und Co-Autorin beteiligt war. Der Film mit Juno Temple und Brian Geraghty in
den Hauptrollen lief 2010 auf den Filmfestivals in Tribeca und Cannes.
ADAM DRIVER
Sevier
Aktuell spielte Driver den Kylo Ren in J.J. Abrams’ mit Spannung erwartetem „Star
Wars: The Force Awakens“ (Star Wars: Das Erwachen der Macht). Bisher hat der Film weltweit
1,8 Milliarden Dollar umgesetzt – allein in den USA über 800 Millionen Dollar: ein Rekord.
„Star Wars: Das Erwachen der Macht“ startete im Dezember 2015, bekam begeisterte Kritiken
und wurde vom American Film Institute in die Liste der Zehn besten Filme des Jahres
aufgenommen. Außerdem erhielt der Film vier Nominierungen für den Preis der British
Academy of Film and Television Arts (BAFTA).
Inzwischen hat Driver Martin Scorseses Film „Silence“ abgedreht, in dem Andrew
Garfield und Liam Neeson weitere Rollen übernahmen. Abgedreht ist auch Jim Jarmuschs
„Paterson“.
Driver übernahm neben Ben Stiller, Naomi Watts und Amanda Seyfried eine Hauptrolle
in Noah Baumbachs „While We’re Young“ (Gefühlt Mitte Zwanzig). Der Film erlebte 2014
seine Premiere auf dem Toronto International Film Festival. Driver spielte neben Alba
Rohrwacher eine Hauptrolle in Saverio Costanzos „Hungry Hearts“. Der Film wurde 2014 auf
dem Internationalen Filmfestival in Venedig uraufgeführt, wo Driver als Bester Darsteller mit
dem Volpi-Pokal ausgezeichnet wurde.
2014 war Driver auch neben Jason Bateman, Connie Britton, Tina Fey und Jane Fonda in
Shawn Levys Dramödie „This Is Where I Leave You“ (Sieben verdammt lange Tage) sowie
neben Mia Wasikowska in John Currans von der Kritik gefeiertem „Tracks“ (Spuren) zu sehen.
Neben Oscar Isaac trat er in dem 2013 für den Oscar und den Golden Globe nominierten „Inside
Llewyn Davis“ (Inside Llewyn Davis) der Coen-Brüder auf. 2012 wirkte Driver neben Daniel
Day-Lewis in Steven Spielbergs Oscar-nominiertem „Lincoln“ (Lincoln) mit, der weltweit 275
Millionen Dollar umsetzte. Eine weitere Hauptrolle spielte er neben Greta Gerwig in Noah
Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha) und er war in Clint Eastwoods gefeiertem „J. Edgar“ (J.
Edgar) neben Leonardo DiCaprio zu sehen.
Derzeit dreht Driver die sechste und letzte Staffel der HBO-Serie „Girls“ (Girls), in der er
neben Lena Dunham die Hauptrolle des Adam Sackler spielt – Adam ist Hannahs (Dunham)
geheimnisvoller, beeindruckender und exzentrischer Freund, mit dem sie sich ständig verkracht.
Mit dieser Leistung wurde Driver drei Jahre in Folge als Nebendarsteller in einer
Komödienserie für den Emmy® nominiert. 2015 gewann er dafür den Critics’ Choice Television
Award. 2013 erhielt die Serie den Golden Globe als Beste TV-Serie (Komödie/Musical) und
den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA). 2014 verbuchte „Girls“
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in derselben Kategorie eine Nominierung für den Golden Globe sowie 2012 und 2013 EmmyNominierungen. 2012 erhielt die Serie den Peabody Award und wurde vom American Film
Institute in die Liste der TV-Sendungen des Jahres aufgenommen.
Seinen Abschluss machte Driver 2009 an der New Yorker Juilliard School. Er ist
Mitbegründer der gemeinnützigen Organisation AITAF (Arts in the Armed Forces, Inc.).
JAEDEN LIEBERHER
Alton
Lieberher wurde am 4. Januar 2003 in Philadelphia/Pennsylvania geboren. Als
Achtjähriger zog er mit seiner Mutter nach Los Angeles/Kalifornien. Bald danach beschloss er,
Schauspieler zu werden, und gab sein Debüt in landesweit ausgestrahlten Werbespots für
General Electric, Verizon Fios und Hyundai.
2014 hatte Lieberher das Glück, in „St. Vincent“ (St. Vincent) neben einem seiner großen
Vorbilder aufzutreten: Bill Murray. Weitere Rollen spielten Melissa McCarthy und Naomi
Watts. Der Film erhielt in der Kategorie Bester Film (Musical/Komödie) eine Nominierung für
den Golden Globe. Mit seiner Leistung verbuchte Lieberher auch etliche Nominierungen –
darunter in der Kategorie Nachwuchsdarsteller für den Critics’ Choice Award. Er gewann die
Preise der Filmkritiker-Verbände in Las Vegas und Phoenix.
Dann trat er für Cameron Crowe in „Aloha“ (Aloha: Die Chance auf Glück) als der von
Mythen besessene Filmemacher-Sohn von Rachel McAdams auf. Zu sehen war er auch neben
Clive Owen in der Vater-Sohn-Geschichte „The Confirmation“.
2015 gab Lieberher auf Showtime sein TV-Debüt als Johnny Masters in der dritten
Staffel von „Masters of Sex“ (Masters of Sex).
Inzwischen hat er Colin Trevorrows „The Book of Henry“ abgedreht, in dem er wieder
mit Naomi Watts auftritt.
SAM SHEPARD
Calvin Meyer
Shepard ist Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Als Bühnenautor gewann er
1979 den Pulitzerpreis für seinen Dreiakter „Buried Child“ (Vergrabenes Kind). Zu Shepards
zahlreichen Bühnenstücken gehören auch „Angel City“ (Stadt der Engel), „Curse of the
Starving Class“ (Fluch der verhungernden Klasse), „Killer’s Head“, „The Mad Dog Blues“,
„Cowboy Mouth“ (Cowboy Mouth), „The Rock Garden“, „True West“ (True West; auch:
Goldener Westen), „The God of Hell“ und „Fool for Love“ (Liebestoll). Als Autor war er 1970
an Michelangelo Antonionis „Zabriskie Point“ (Zabriskie Point) beteiligt. Später begeisterte er
die Kritiker mit seinem Originaldrehbuch zu Wim Wenders’ „Paris, Texas“ (Paris, Texas).
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Sein Debüt als Filmschauspieler gab Shepard in Bob Dylans „Renaldo and Clara“
(Renaldo und Clara). Im selben Jahr beeindruckte er die Kritiker als Hauptdarsteller neben
Richard Gere in Terrence Malicks „Days of Heaven“ (In der Glut des Südens; auch: Tage des
Himmels). Hochkarätige Rollen folgten mit „Resurrection“ (Der starke Wille), „Raggedy Man“
(Raggedy Man; auch: Der geheimnisvolle Fremde), „Frances“ (Frances) mit Jessica Lange und
vor allem sein Auftritt in Philip Kaufmans „The Right Stuff“ (Der Stoff, aus dem die Helden
sind), der ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte. Mit Lange drehte er dann auch „Country“
(Country) und „Crimes of the Heart“ (Verbrecherische Herzen). In Robert Altmans Filmfassung
seines Stücks „Fool for Love“ (Fool for Love) spielte Shepard die Hauptrolle.
Weitere wichtige Filme: „Baby Boom“ (Baby Boom – Eine schöne Bescherung), „Steel
Magnolias“ (Magnolien aus Stahl – Die Stärke der Frauen), „Defenseless“ (Wehrlos),
„Thunderheart“ (Halbblut), „Bright Angel“ (Eine unhimmlische Mission), „Voyager“ (Homo
Faber; auch: Voyager), „The Pelican Brief“ (Die Akte), „Snow Falling on Cedars“ (Schnee, der
auf Zedern fällt), „Hamlet“ (Hamlet), „All the Pretty Horses“ (All die schönen Pferde), „The
Pledge“ (Das Versprechen), „Swordfish“ (Passwort: Swordfish), „Black Hawk Down“ (Black
Hawk Down), „The Notebook“ (Wie ein einziger Tag), „Stealth“ (Stealth – Unter dem Radar),
„Bandidas“ (Bandidas), „Don’t Come Knockin’“ (Don’t Come Knockin’), „The Return“ (The
Return) und „Walker Payne“.
Kürzlich zu sehen war Shepard in Mateo Gils „Blackthorn“ (Blackthorn) mit Eduardo
Noriega und Stephen Rea, Doug Limans „Fair Game“ (Fair Game – Nichts ist gefährlicher als
die Wahrheit) mit Sean Penn und Naomi Watts, „Inhale“ (Inhale; auch: Run for Her Life) mit
Dermot Mulroney und Diane Kruger, Jim Sheridans „Brothers“ (Brothers – Zwei Brüder. Eine
Liebe) mit Jake Gyllenhaal, Tobey Maguire und Natalie Portman, Lawrence Kasdans „Darling
Companion“ (Darling Companion – Ein Hund fürs Leben) mit Diane Keaton, Daniel Espinosas
„Safe House“ (Safe House) mit Denzel Washington sowie Andrew Dominiks „Killing Them
Softly“ (Killing Them Softly) mit Brad Pitt.
Shepard schrieb und inszenierte auch die Spielfilme „Far North“ (Rache ohne Hoffnung)
und „Silent Tongue“ (Schweigende Zunge – Die Rache der Geister).
Zu Shepards bedeutenden TV-Auftritten zählen „Larry McMurtry’s Streets of Laredo“
(Der letzte Ritt), „Lily Dale“ (Lily Dale), „Purgatory“ (Showdown auf dem Weg zur Hölle),
„Dash and Lilly“ („Golden Globe“- und Emmy-Nominierungen für seinen Auftritt als Autor
Dashiell Hammett), „One Kill“ (Tod eines Offiziers), „Wild Geese“ sowie die Filmbiografie
„Ruffian“.
Derzeit ist Shepard in der Netflix-Serie „Bloodline“ zu sehen. Aktuell trat er neben
Matthew McConaughey in Jeff Nichols’ „Mud“ (Mud – Kein Ausweg), Scott Coopers „Out of
the Furnace“ (Auge um Auge – Out of the Furnace) sowie John Wells’ „August: Osage County“
(Im August in Osage County) und Jim Mickles „Cold in July“ (Cold in July) auf.
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Abgedreht hat Shepard inzwischen auch die Independent-Filme „You Were Never Here“
mit Mireille Enos, „In Dubious Battle“ mit James Franco, Bryan Cranston, Robert Duvall und
Analeigh Lipton sowie Meg Ryans Regiearbeit „Ithaca“.
HINTER DER KAMERA
JEFF NICHOLS
Drehbuch/Regie
Nichols schrieb und inszenierte zuvor die international gefeierten Spielfilme „Shotgun
Stories“ (Shotgun Stories), „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf) und „Mud“
(Mud – Kein Ausweg).
„Shotgun Stories“ erhielt Nominierungen für den Independent Spirit Award und lief 2007
im Wettbewerb der Filmfestivals in Seattle, Austin und Wien.
„Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“ wurde 2011 auf dem Sundance Film Festival
uraufgeführt, in Cannes mit dem Preis der Kritikerwoche ausgezeichnet und erhielt fünf
Nominierungen für den Independent Spirit Award. 2013 bekam Nichols eine Nominierung für
den Independent Spirit Award mit seiner Regieleistung des mit dem Robert Altman Award
ausgezeichneten „Mud – Kein Ausweg“, der in jenem Jahr eines der besten Kassenergebnisse
im Independent-Bereich verbuchte.
Derzeit befindet er sich in der Endfertigung seines kommenden Films „Loving“, den er
schrieb und inszenierte. Wieder sind die Hauptdarsteller aus „Midnight Special“ (Midnight
Special) dabei: Michael Shannon und Joel Edgerton.
Nichols stammt aus Little Rock in Arkansas. Er absolvierte seine Ausbildung an der
School of Filmmaking unter dem Dach der North Carolina School of the Arts. Heute wohnt er
in Austin/Texas.
SARAH GREEN
Produzentin
Derzeit befindet sich Sarah Green in der Endfertigung von Jeff Nichols’ „Loving“ mit
Joel Edgerton, Ruth Negga und Michael Shannon. Sie produzierte Terrence Malicks „Knight of
Cups“ (Knight of Cups) mit Christian Bale, Cate Blanchett und Natalie Portman, der 2015 auf
der Berlinale uraufgeführt wurde, und „Weightless“ mit Ryan Gosling, Rooney Mara, Michael
Fassbender, Cate Blanchett und Natalie Portman. Green produziert außerdem Malicks
kommende IMAX-Dokumentation „Voyage of Time“.
Green produzierte Malicks in der Kategorie Bester Film für den Oscar nominierten „The
Tree of Life“ (The Tree of Life) mit Brad Pitt, Jessica Chastain und Sean Penn. Der Film
gewann in Canne die Goldene Palme. Hinzu kommt Malicks aktuellster Film „To the Wonder“
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(To the Wonder) mit Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams und Javier Bardem.
Green produzierte außerdem Malicks episches Abenteuer „The New World“ (The New World)
mit Colin Farrell und Christian Bale – dieser Film wurde in der Kamera-Kategorie für den
Oscar nominiert.
Daneben produzierte sie Jeff Nichols’ „Mud“ (Mud – Kein Ausweg) mit Matthew
McConaughey und Reese Witherspoon. „Mud – Kein Ausweg“ wurde im Wettbewerb des
Sundance Film Festivals uraufgeführt und für den Hauptwettbewerb in Cannes ausgewählt. Im
Sommer 2013 war er der umsatzstärkste Independent-Film. Als Executive Producer betreute
Green Nichols’ „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der seine Premiere in
Sundance erlebte und dann in Cannes mit dem Preis der Kritikerwoche, dem FIPRESCI-Preis
und dem Preis der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques (Gesellschaft der
dramatischen Autoren und Komponisten) ausgezeichnet wurde.
Green produzierte Julie Taymors Oscar-gekrönten „Frida“ (Frida) mit Salma Hayek und
Alfred Molina sowie „Dirty Dancing: Havana Nights“ (Dirty Dancing 2 – Heiße Nächte auf
Kuba) mit Diego Luna. Sie produzierte auch „Girlfight“ (Girlfight – Auf eigene Faust) und
„State and Main“ (State and Main). „Girlfight – Auf eigene Faust“ gewann in Cannes den Prix
de la Jeunesse, teilte sich den Großen Jurypreis, und auf dem Sundance Film Festival wurde
Karyn Kusama mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Hinzu kamen etliche Preise für die damalige
Nachwuchsdarstellerin Michelle Rodriguez. „State and Main“ verbuchte etliche EnsemblePreise für die Darsteller, zu denen Philip Seymour Hoffman, Sarah Jessica Parker, Alec Baldwin
und Julia Stiles gehören. Außerdem wurde Autor/Regisseur David Mamet für vier
Drehbuchpreise nominiert.
Zuvor produzierte Green Mamets „The Winslow Boy“ (The Winslow Boy), „The Spanish
Prisoner“ (Die unsichtbare Falle) und „Oleanna“ (Oleanna) sowie „American Buffalo“
(American Buffalo – Das Glück liegt auf der Straße), inszeniert von Michael Corrente nach
Mamets Drehbuch. Für Autor/Regisseur John Sayles produzierte sie drei Filme: „The Secret of
Roan Inish“ (Das Geheimnis des Seehundbabys), der für drei Independent Spirit Awards
nominiert war, „Passion Fish“ (Passion Fish), der zwei Oscar-Nominierungen, zwei
Nominierungen für den Golden Globe und zwei Nominierungen für den Independent Spirit
Awards (und eine Auszeichnung) verbuchte, sowie „City of Hope“ (Stadt der Hoffnung), der
den Großen Preis des Tokyo Film Festivals und den Kritikerpreis auf dem Edinburgh
International Film Festival gewann. Außerdem produzierte sie die Emmy-preisgekrönte
American-Playhouse-Produktion „Andre’s Mother“, die 1990 vom National Board of Review
(branchenunabhängige Institution zur Förderung der Filmkunst) zum Besten TV-Film des Jahres
gekürt wurde.
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BRIAN KAVANAUGH-JONES
Produzent
Kavanaugh-Jones ist President der in Los Angeles ansässigen Produktionsfirma
Automatik. Als Executive Producer arbeitet er derzeit an Jeff Nichols’ nächstem Film „Loving“
und Fernando Coimbras „Sand Castle“.
Kavanaugh-Jones produzierte auch Leigh Whannells „Insidious: Chapter 3“ (Insidious:
Chapter 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang) und Ciarán Foys „Sinister 2“. Zu seinen
aktuellen Filmen zählen Eran Creevys Action-Thriller „Collide“ (Collide) mit Nicholas Hoult,
Felicity Jones und Sir Anthony Hopkins sowie der Science-Fiction-Thriller „Revolt“ (Revolt).
Automatiks erste TV-Serie „Beyond“, die Kavanaugh-Jones als Executive Producer betreut,
wird 2016 auf dem Freeform Network erstausgestrahlt.
Zu seinen aktuellen Titeln zählen Autor/Regisseur William Eubanks „The Signal“ (The
Signal), der 2014 in Sundance für die Kategorie Park City at Midnight ausgewählt wurde, und
Scott Derricksons „Sinister“ (Sinister – Wenn du ihn siehst, bist du schon verloren, 2012) mit
Ethan Hawke. Als Executive Producer betreute Kavanaugh-Jones auch James Wans „Insidious“
(Insidious), den profitabelsten Film des Jahres 2011, produziert von Jason Blum, sowie 2013 die
erfolgreiche Fortsetzung „Insidious: Chapter 2“ (Insidious: Chapter 2). Zu Automatiks früheren
Filmen zählen Eran Creevys „Welcome to the Punch“ (Enemies – Welcome to the Punch), „A
Haunted House“ (Ghost Movie) und Michael Tiddes’ „A Haunted House 2“ (Ghost Movie 2) –
Hauptrolle und Drehbuch: Marlon Wayans –, Scott Stewarts „Dark Skies“ (Dark Skies – Sie
sind unter uns) sowie Derek Lees und Clif Prowses preisgekrönter „Afflicted“ (Afflicted).
Vor der Gründung von Automatik arbeitete Kavanaugh-Jones bei der CAA (Creative
Artists Agency) als Agent in der Abteilung Filmfinanzierung.
GLEN BASNER
Executive Producer
Basner ist Chief Executive Officer von FilmNation Entertainment, einer der führenden
unabhängigen internationalen Verkaufs-, Vertriebs- und Produktionsfirmen der Welt. Basner
gründete die Firma 2008. Er gilt derzeit als einer der renommiertesten internationalen
Verkaufsagenten und kreativen Profis der Filmbranche.
FilmNation produzierte 2015 zwei Filme: Denis Villeneuves „Story of Your Life“ mit
Amy Adams und John Lee Hancocks und „The Founder“ mit Michael Keaton. Beide Filme
sollen 2016 in die Kinos kommen. In Vorbereitung befinden sich unter anderem „The Good
House“ mit Meryl Streep und Robert De Niro in den Hauptrollen.
FilmNations bisherige und kommende Titel vereinen viele der spannendsten etablierten
und aufstrebenden Filmemacher der Gegenwart – darunter befinden sich der Oscarpreisgekrönte „The Imitation Game“ (The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben) mit
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Benedict Cumberbatch und Keira Knightley, Woody Allens „Irrational Man“ (Irrational Man),
der als Bester Film mit dem Oscar ausgezeichnete „The King’s Speech“ (The King’s Speech –
Die Rede des Königs), Alexander Paynes „Nebraska“ (Nebraska), „Mr. Holmes“ mit Ian
McKellen, Terrence Malicks „Knight of Cups“ (Knight of Cups) mit Christian Bale und Natalie
Portman, „Genius“ mit Colin Firth, Jude Law und Nicole Kidman sowie Pedro Almodóvars „La
piel que habito“ (Die Haut, in der ich wohne), „Los amantes pasajeros“ (Fliegende Liebende),
„Julieta“ und viele andere.
Vor Gründung von FilmNation war Basner President, International, der Weinstein
Company (TWC). Dort überwachte er alle internationalen Aktionen für TWC und Dimension
Films. In seinen Verantwortungsbereich gehörten die Auswertung aller TWC- und DimensionFilme im Ausland und in allen Medien in den Bereichen Verkauf, Marketing und Vertrieb.
Unter seiner Leitung setzte die internationale Gruppe unter dem TWC-Dach an der Kinokasse
schon im zweiten Jahr über 200 Millionen Dollar um. Bevor er zu TWC stieß, war Basner
Executive Vice President, International Sales & Distribution bei Focus Features, wo er an
maßgeblichen künstlerischen und finanziellen Erfolgen wie „Brokeback Mountain“ (Brokeback
Mountain) und „The Constant Gardener“ (Der ewige Gärtner) sowie an mehr am Mainstream
orientierten Hits wie dem von Michael Bay produzierten Remake „The Texas Chainsaw
Massacre“ (Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre) beteiligt war. Basner wechselte zu
Focus, nachdem er in der ehrwürdigen unabhängigen New Yorker Filmfirma Good Machine
schnell aufgestiegen und Leiter der internationalen Verkaufsabteilung geworden war. Diese
Firma wurde 2002 von Universal übernommen, um Focus Features zu gründen.
Basner arbeitet im FilmNation-Hauptquartier in New York City. Sein Studium absolvierte
er an der Boston University.
HANS GRAFFUNDER
Executive Producer
Graffunder
arbeitete
als
Co-Produzent
an
Autor/Regisseur
Terrence
Malicks
romantischem Drama „Knight of Cups“ (Knight of Cups, 2015) mit Christian Bale, Natalie
Portman und Cate Blanchett. Aktuell war er an Malicks „Weightless“ beteiligt, in dem es um
die Musikbranche im texanischen Austin geht. Zur hochkarätigen Besetzung zählen Ryan
Gosling, Rooney Mara und Michael Fassbender. Der Film soll 2016 in die Kinos kommen.
Mit Malick arbeitete Graffunder als Co-Produzent auch 2012 an „To the Wonder“ (To the
Wonder) mit Ben Affleck und Javier Bardem.
Als Produzent betreute Graffunder außerdem Saar Kleins Regiedebüt „After the Fall“ –
der Krimi lief 2014 auf der Berlinale. Hinzu kommt Bob Byingtons Komödie „Somebody Up
There Likes Me“ mit Nick Offerman, der in Locarno den Spezialpreis der Jury gewann.
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Zu Beginn seiner Laufbahn arbeitete Graffunder in New York als Herstellungsleiter und
Produktionsleiter an etlichen Produktionen wie „The Squid and the Whale“ (Der Tintenfisch
und der Wal), „The Notorious Bettie Page“ (Bettie Page: Begehrt und berüchtigt) und „The
Sopranos“ (Die Sopranos) für HBO.
Aktuell betreut Graffunder als Executive Producer Regisseur Michael Carneys „The
Same Kind of Different as Me“ mit Renée Zellweger, Jon Voight und Djimon Hounsou, der im
April 2016 in die Kinos kommen soll.
CHRISTOS V. KONSTANTAKOPOULOS
Executive Producer
2008 gründete Konstantakopoulos Faliro House Productions. Seitdem war er an über 25
Spielfilmen beteiligt, darunter Yorgos Lanthimos’ „The Lobster“, der 2015 in Cannes den JuryPreis gewann, Athina Rachel Tsangaris „Chevalier“, der 2015 auf dem Londoner Film Festival
als Bester Film ausgezeichnet wurde, Alex Ross Perrys „Queen of Earth“, der 2015 auf der
Berlinale uraufgeführt wurde; Yannis Economides’ „To mikro psari“/„Stratos“, der 2014 im
Wettbewerb der Berlinale lief, Ira Sachs’ „Love Is Strange“ (Liebe geht seltsame Wege), der
ebenfalls 2014 in Berlin gezeigt wurde, Richard Linklaters „Before Midnight“ (Before
Midnight), der 2014 in der Kategorie Drehbuch nach einer Vorlage für den Oscar nominiert
wurde, Alexandros Avranas’ „Miss Violence“, der 2014 in Venedig den Regie- und den
Darsteller-Preis gewann, Jim Jarmuschs „Only Lovers Left Alive“ (Only Lovers Left Alive), der
2013 im Wettbewerb in Cannes lief, Babis Makridis’ „L“, der 2012 in Sundance lief, Bob
Byingtons „Somebody Up There Likes Me“, der 2012 den Spezialpreis der Jury auf dem
Filmfestival in Locarno gewann, und Konstantakopoulos’ erster Film mit Jeff Nichols, „Take
Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der 2011 in Cannes den Preis der Kritikerwoche,
den FIPRESCI-Preis und den Preis der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques
(Gesellschaft der dramatischen Autoren und Komponisten) sowie in Dauville den Großen
Spezialpreis gewann.
Aktuell folgten Regisseur Ira Sachs’ „Little Men“ und Robert Greenes „Kate Plays
Christine“, die im Januar in Sundance zu sehen waren, sowie „Suntan“ von Argyris
Papadimitropoulos. In der Endfertigung befinden sich John Lee Hancocks „The Founder“,
Terrence Malicks „Weightless“ und Sophia Exarhous „Park“.
In Vorbereitung befinden sich unter anderem Athina Rachel Tsangaris „White Knuckles“,
„The Good House“ und Alex Ross Perrys „The Names“ nach dem Buch von Don DeLillo.
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ADAM STONE
Kamera
Stone war an allen bisherigen Filmen von Regisseur Jeff Nichols beteiligt, auch an dem
kommenden „Loving“, der sich in der Endfertigung befindet. Die beiden drehten bisher
gemeinsam „Shotgun Stories“ (Shotgun Stories), „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm
zieht auf) und „Mud“ (Mud – Kein Ausweg).
Weitere Spielfilme: Craig Zobels „Compliance“ (Compliance) und „Great World of
Sound.“ Daneben drehte Stone etliche renommierte Dokumentationen wie Margaret Browns
„The Great Invisible“, der 2014 den Jury-Preis auf dem Filmfestival South by Southwest
gewann, Vadim Jeans „In the Land of the Free …“ mit Samuel L. Jackson als Sprecher sowie
eine Episode der gefeierten PBS-Serie „Independent Lens“.
Außerdem produzierte Stone 2014 den unabhängig produzierten Kurzfilm „Pills“ für
Regisseur Craig Zobel.
JULIE MONROE
Schnitt
Vor „Midnight Special“ (Midnight Special) hat Julie Monroe bereits Jeff Nichols’ „Mud“
(Mud – Kein Ausweg) mit Mathew McConaughey in der Hauptrolle geschnitten. Derzeit
arbeiten Regisseur und Cutterin gemeinsam an dem Spielfilm „Loving“.
Als Cutterin betreute Monroe auch „Wall Street: Money Never Sleeps“ (Wall Street:
Geld schläft nicht) mit Shia LaBeouf und Michael Douglas, den bisher letzten Film in ihrer
langjährigen Zusammenarbeit mit Regisseur Oliver Stone – dazu zählen „W.“ (Oliver Stone’s
W.), „World Trade Center“ (World Trade Center) und „JFK“ (JFK – Tatort Dallas). Sie
arbeitete mit Regisseur Mark Mylod an „What’s Your Number“ (Der perfekte Ex) und „The Big
White“ (The Big White – Immer Ärger mit Raymond), mit Irwin Winkler an „De-Lovely“ (DeLovely – Die Cole Porter Story), der ihr eine Nominierung für den Cutter-Preis Eddie
einbrachte, sowie „Life as a House“ (Das Haus am Meer) und „At First Sight“ (Auf den ersten
Blick). Hinzu kommen „Lolita“ (Lolita) von Adrian Lyne, für den sie zuvor als zusätzliche
Cutterin an „Indecent Proposal“ (Ein unmoralisches Angebot) gearbeitet hatte, Roland
Emmerichs „The Patriot“ (Der Patriot) mit Mel Gibson und Heath Ledger, Diane Keatons
Regiearbeit „Hanging Up“ (Aufgelegt!) und Martin Brests „Gigli“ (Liebe mit Risiko – Gigli)
mit Ben Affleck, Jennifer Lopez, Al Pacino und Christopher Walken.
Monroe betreute zunächst etliche Filme als Schnittassistentin und arbeitete sich in der
Hierarchie nach oben. In diese Zeit fallen Stones „The Doors“ (The Doors), „Born on the Fourth
of July“ (Geboren am 4. Juli) und „Wall Street“ (Wall Street) sowie Curtis Hansons „The River
Wild“ (Am wilden Fluss).
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CHAD KEITH
Produktionsdesign
„Midnight Special“ (Midnight Special) ist Keiths zweiter Film für Autor/Regisseur Jeff
Nichols. Ihre erste Teamarbeit war „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der auf
den Festivals in Sundance und Toronto gefeiert wurde und 2011 in Cannes den Preis der
Kritikerwoche erhielt. Aktuell arbeiteten die beiden an „Loving“, der 2016 anlaufen soll.
Daneben stattet Keith regelmäßig die Filme von Regisseur Ramin Bahrani aus – ihr erster
gemeinsamer Film war 2008 „Goodbye Solo“, der im Wettbewerb von Toronto gezeigt wurde
und in Venedig den FIPRESCI-Preis gewann. Es folgte der Kurzfilm „Plastic Bag“ mit Werner
Herzog als Sprecher und 2012 der Spielfilm-Thriller „At Any Price“ (Um jeden Preis – At Any
Price), der im Wettbewerb auf dem Festival South by Southwest sowie in Venedig lief und in
Toronto in einer besonderen Vorführung präsentiert wurde.
Als Produktionsdesigner betreute Keith auch Frank Hall Greens „Wildlike“, Angus
MacLachlans „Goodbye to All That“ (Suddenly Single), der auf dem Tribeca Film Festival
gezeigt wurde, David Zellners „Kumiko, the Treasure Hunter“, der in Berlin und auf dem
Festival South by Southwest lief, Saar Kleins „After the Fall“, der ebenfalls auf diesen beiden
Festivals gezeigt wurde, Sean Durkins „Martha Marcy May Marlene“ (Martha Marcy May
Marlene), der in Sundance den Regiepreis gewann und im Wettbewerb von Cannes und Toronto
lief, Andrew MacLeans „On the Ice“, der in Sundance zu sehen war, Andrew Dosunmus
„Restless City“, der ebenfalls für Sundance ausgewählt wurde, und Brant Sersens
„Splinterheads“, der auf dem Festival South by Southwest gezeigt wurde.
Daneben hat Keith etliche wichtige Kurzfilme betreut, zum Beispiel „The Fort“ von
Autor/Regisseur Andrew Renzi, der für den Jury-Preis des American Film Institute nominiert
war.
DAVID WINGO
Musik
Wingo erhielt eine Nominierung in der Kategorie Entdeckung des Jahres von der World
Soundtrack Academy für seine gefeierte Musik zu Jeff Nichols’ preisgekröntem „Take Shelter“
(Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der 2011 in Cannes mit dem Großen Preis ausgezeichnet
wurde. Dann schrieb Wingo die Musik für Nichols’ nächsten Film „Mud“ (Mud – Kein
Ausweg), der ebenfalls in Cannes uraufgeführt wurde, beim Kinostart im April 2013 einstimmig
begeisterte Kritiken erhielt und sich als unabhängiger Durchbruch-Erfolg des Jahres profilierte.
Wingo begann seine Laufbahn als Filmkomponist, ohne sich dessen bewusst zu sein: Er
schickte seinem Jugendfreund David Gordon Green Beispiele der atmosphärischen Musik, die
er zu Hause aufgenommen hatte – überrascht erhielt er dann eine Kopie von Greens
Studentenfilm, in dem dieser einen der Songs verwendet hatte, die bestens zu den
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stimmungsvollen Bildern und Kommentaren passten und zu Greens Markenzeichen wurden. So
begann ihre professionelle Teamarbeit.
Wingo komponierte Originalmusik zu Greens Studentenfilm des folgenden Jahres, und
als Green ein Jahr nach dem Abschluss „George Washington“ (George Washington) drehte, bat
er Wingo, die Musik zu diesem seinem Kinodebüt zu schreiben. Bei dem mit wenig Aufwand
gedrehtem, aber prächtigen Film arbeitete Wingo mit seinem Freund Michael Linnen
zusammen. Der Film erwies sich als einer der am besten aufgenommenen Filme des Jahres,
gewann zahlreiche Preise und erwarb sich sofort den Ruf als eines der erstaunlichsten Debüts im
modernen amerikanischen Kino. Seitdem hat Wingo mit Green an acht weiteren Filmen
gearbeitet, darunter 2014 an „Manglehorn“ (Manglehorn – Schlüssel zum Glück), zu dem auch
Explosions in the Sky Musik beitrugen. Ihr aktuellster Film war die satirische Komödie „Our
Brand Is Crisis“ (Die Wahlkämpferin).
Auch mit anderen renommierten Regisseuren hat Wingo gearbeitet: Jared Hess, Craig
Zobel und Todd Rohal. 2015 war Wingos bisher aktivstes Jahr: „Alex of Venice“, „Maggie“
(Maggie), und die Dokumentation „The Great Invisible“, die im Dokumentarbereich für den
Emmy nominiert war.
ERIN BENACH
Kostümdesign
2012 erhielt Benach den Preis der Costume Designers Guild (Gewerkschaft der
Kostümdesigner) für ihren Beitrag zu Nicolas Winding Refns provokantem Krimi „Drive“
(Drive). Mit Refn arbeitete sie seitdem an dem Thriller „The Neon Demon“, der 2016 anlaufen
soll.
Regelmäßig arbeitet Benach auch mit Regisseur Derek Cianfrance zusammen – nach dem
gefeierten „Blue Valentine“ (Blue Valentine) folgte der Thriller „The Place Beyond the Pines“
(The Place Beyond the Pines) und „The Light Between Oceans“, der in diesem Jahr in die Kinos
kommt.
Zu ihren kommenden Projekten zählt „Loving“, den sie wieder mit ihrem „Midnight
Special“-Regisseur Jeff Nichols gestaltet.
Benachs weitere Filme als Kostümdesignerin: Ryan Goslings Regiedebüt „Lost River“
(Lost River), Andrew Niccols Action-Abenteuer „The Host“ (Seelen), Brad Furmans „The
Lincoln Lawyer“ (Der Mandant), John Erick Dowdles „Devil“ (Devil: Fahrstuhl zur Hölle) nach
einer Story von M. Night Shyamalan, Mark Ruffalos Regiedebüt „Sympathy for Delicious“
(Sympathy for Delicious), der ihm den Jurypreis auf dem Sundance Film Festival einbrachte,
Autorin/Regisseurin Sophie Barthes’ Komödie „Cold Souls“ (Cold Souls), Lori Pettys „The
Poker House“ (The Poker House), Anna Bodens und Ryan Flecks unabhängig produzierter
„Sugar“, der 2010 vom American Film Institute zum Film des Jahres gekürt wurde, Jenna
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Rickers „Ben’s Plan“ und Ryan Flecks „Half Nelson“ (Half Nelson). Zu Beginn ihrer Laufbahn
arbeitete Benach als Assistentin des Kostümdesigners an Spielfilmen wie „The Death and Life
of Bobby Z“ (Kill Bobby Z – Ein Deal um Leben und Tod), „Sherrybaby“ und „One Last Thing
…“ (Das Traumdate).