Untitled - Gartenbaukino
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2 WARNER BROS. PICTURES presents in Association with FALIRO HOUSE PRODUCTIONS a TRI-STATE PICTURES Production MICHAEL SHANNON JOEL EDGERTON KIRSTEN DUNST ADAM DRIVER JAEDEN LIEBERHER and SAM SHEPARD Directed by JEFF NICHOLS Produced by SARAH GREEN, p.g.a., BRIAN KAVANAUGH-JONES, p.g.a. Written by JEFF NICHOLS Executive Producers GLEN BASNER, HANS GRAFFUNDER, CHRISTOS V. KONSTANTAKOPOULOS Director of Photography ADAM STONE Production Designer CHAD KEITH Edited by JULIE MONROE Casting by FRANCINE MAISLER, CSA Music by DAVID WINGO Deutscher Filmstart: 18. Februar 2016 im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany a division of Warner Bros. Entertainment GmbH 3 Inhaltsverzeichnis INHALT ............................................................................................................... 3 ÜBER DIE PRODUKTION ............................................................................... 5 AUF DER FLUCHT........................................................................................... 5 DIE FIGUREN UND IHRE DARSTELLER .................................................... 8 VON TEXAS NACH FLORIDA ..................................................................... 14 ALLE THEMEN KOMMEN ZUSAMMEN ................................................... 17 DARSTELLER .................................................................................................. 19 MICHAEL SHANNON ................................................................................ 19 JOEL EDGERTON ....................................................................................... 21 KIRSTEN DUNST ........................................................................................ 22 ADAM DRIVER ........................................................................................... 24 JAEDEN LIEBERHER ................................................................................. 25 SAM SHEPARD ........................................................................................... 25 HINTER DER KAMERA ................................................................................ 27 JEFF NICHOLS ............................................................................................ 27 SARAH GREEN ........................................................................................... 27 BRIAN KAVANAUGH-JONES .................................................................. 29 GLEN BASNER ............................................................................................ 29 HANS GRAFFUNDER................................................................................. 30 CHRISTOS V. KONSTANTAKOPOULOS ................................................ 31 ADAM STONE ............................................................................................. 32 JULIE MONROE .......................................................................................... 32 CHAD KEITH ............................................................................................... 33 DAVID WINGO............................................................................................ 33 ERIN BENACH ............................................................................................ 34 4 INHALT Mit dem provokanten Science-Fiction-Thriller „Midnight Special“ beweist Autor/Regisseur Jeff Nichols einmal mehr, dass er zu den mitreißendsten Geschichtenerzählern unserer Zeit gehört. Ein Film, der in kein Genre passen will, denn trotz der übernatürlichen Elemente entwickelt sich die Story auf einer sehr intim-menschlichen Ebene: Vater Roy (Michael Shannon) flieht, um seinen kleinen Sohn Alton (Jaeden Lieberher) zu schützen und herauszufinden, was es mit den ungewöhnlichen Fähigkeiten des Jungen auf sich hat. Die Flucht vor religiösen Extremisten und der örtlichen Polizei eskaliert bald zu einer landesweiten Menschenjagd, an der auch die höchste Regierungsebene beteiligt ist. Letztlich muss der Vater auf dem Trip von Texas an die Küste von Florida alles riskieren, um Alton vor dem Schlimmsten zu bewahren und sein Schicksal zu erfüllen, wobei sie elementare Erfahrungen durch das Band der Liebe und Geborgenheit, aber auch in Glaubensfragen machen. Die Hauptrollen in „Midnight Special“ übernehmen Oscar®-Kandidat Michael Shannon („99 Homes“, „Zeiten des Aufruhrs“), Joel Edgerton („Black Mass“), Kirsten Dunst (TV-Serie „Fargo“), Adam Driver („Star Wars: Das Erwachen der Macht“), Jaeden Lieberher („St. Vincent“, TV-Serie „Masters of Sex“) und Oscar-Kandidat Sam Shepard („Der Stoff, aus dem die Helden sind“, „Im August in Osage County“). Jeff Nichols („Mud – Kein Ausweg“, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) inszenierte sein eigenes Drehbuch. Die Produzenten, Oscar-Kandidatin Sarah Green („Mud – Kein Ausweg“, „The Tree of Life“) und Brian Kavanaugh-Jones (die „Insidious“-Filme, „Sinister – Wenn Du ihn siehst, bist Du schon verloren“), haben mit Nichols zuvor auch schon den von der Kritik gefeierten Thriller „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“ gedreht. Als Executive Producers sind Glen Basner („Mud – Kein Ausweg“), Hans Graffunder („Somebody Up There Likes Me“) und Christos V. Konstantakopoulos („Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) beteiligt. Zu Nichols’ kreativem Team gehörten außerdem wieder Kameramann Adam Stone („Mud – Kein Ausweg“, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“), Produktionsdesigner Chad Keith („Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) und Cutterin Julie Monroe („Mud – Kein Ausweg“). David Wingo („Mud – Kein Ausweg“, „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“) komponierte die Musik. Warner Bros. Pictures präsentiert in Zusammenarbeit mit Faliro House Productions eine Tri-State Produktion: „Midnight Special“ startet am 18. Februar 2016 im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany, a division of Warner Bros. Entertainment GmbH. Allgemeine Presseinformationen finden Sie unter: https://mediapass.warnerbros.com 5 ÜBER DIE PRODUKTION AUF DER FLUCHT „Was weißt du über Alton Meyer?“ In dem abgedunkelten Motel-Zimmer planen zwei bewaffnete und entschlossen wirkende Männer ihr weiteres Vorgehen. Die Fenster sind mit Pappe abgedeckt. In den Abendnachrichten wird über die Entführung eines kleinen Jungen namens Alton berichtet – dieser Junge sitzt unter einem Laken auf dem Fußboden, sein Gesicht ist hinter der großen Brille kaum zu erkennen. Zeit zum Aufbruch. Doch wenn dies wirklich eine scheinbar bedrohliche Situation ist, dann wirkt das Kind seltsam ruhig. Wer ist Alton Meyer? Wohin bringen ihn diese Männer? Ist dies eine Entführung oder vielmehr eine halsbrecherische Flucht? Die Fragen zielen auf ein tiefes Geheimnis, das weit über diese kleine Gruppe hinausführt und zum Motor von Autor/Regisseur Jeff Nichols’ „Midnight Special“ (Midnight Special) wird: Der Thriller gibt uns übernatürliche Rätsel auf, indem er uns auf eine provokante Reise ins Unbekannte entführt – ins Reich des Unbegreiflichen. „Ich wollte eine Verfolgungsjagd drehen, einen Film über Typen, die in einem schnellen Wagen über Nebenstraßen durch den amerikanischen Süden brettern – nachts und mit ausgeschalteten Scheinwerfern“, berichtet Nichols und skizziert damit die Situation der handelnden Figuren, die sich auf Kollisionskurs mit einem Phänomen befinden, das ihre Vorstellungskraft übersteigt. „Sie befinden sich auf der Flucht, sie werden gejagt und bewegen sich gleichzeitig auf etwas extrem Bedeutendes zu, obwohl wir zunächst nicht wissen, worum es sich handelt.“ Doch was zunächst wie eine hektische, aber geradlinige Verfolgungsjagd erscheint, entpuppt sich bald als tiefschürfende und rätselhafte Erfahrung, die nicht von dieser Welt ist. Als wir die Flüchtigen und ihre Verfolger näher kennenlernen, werden wir direkt mit in dieses Abenteuer hineingezogen, dessen Wesen und Dimensionen wir nur erahnen können. Dazu Nichols: „Ich bezeichne diesen Film gern als russische Matroschka-Puppe mit umgekehrtem Vorzeichen: Die großen Puppen enthalten beim Öffnen immer kleinere Versionen ihrer selbst, bis man im inneren Kern angekommen ist. Unser Film beginnt wie ein kleiner, unabhängig produzierter Film, ein Roadmovie mit ein paar Darstellern, und dann entwickelt er sich zu gigantischen Ausmaßen, bis er den Rahmen des Filmbildes sprengt.“ Der innere Kern ist in diesem Fall Alton, dargestellt von Jaeden Lieberher. Alton hat etwas ganz Besonderes, vielleicht auch Gefährliches an sich. Seine unheimliche Gelassenheit und Zielstrebigkeit will so gar nicht zu seinem Alter passen. Und wie lässt sich das weiße Licht erklären, das aus seinen Augen erstrahlt und verblüffende Verwüstungen anrichten, 6 andererseits aber auch Menschen in einen Zustand unbeschreiblicher Euphorie versetzen kann? Dieses Phänomen belastet seinen ständig schwächer werdenden Körper über Gebühr. In jedem Fall lassen sich seine Fähigkeiten mit den Maßstäben unseres irdischen Lebens nicht erklären. Je nachdem, ob uns das Schauer einjagt oder Zuversicht gibt – eine der Hauptfiguren drückt es so aus: „Er ist anders als wir.“ Irgendetwas versetzt Alton in die Lage, auf technisch höchst geheime Informationen so mühelos zuzugreifen und sie zu wiederholen, als ob er einen Fernseher anstellen würde. Aufgrund dieser Kräfte und Fähigkeiten ist er zum kostbaren Schatz einer religiösen Sekte geworden, die ihn als Sprachrohr Gottes erlebt. Aktuell gerät Alton außerdem ins Visier der amerikanischen Bundesbehörden, denn die höchsten Regierungsstellen haben erfahren, dass ein Achtjähriger offenbar streng geheime militärische Satelliten-Übermittlungen abfangen kann. Begleitet wird Alton von seinem Vater Roy (Michael Shannon) und Roys langjährigem Freund Lucas (Joel Edgerton). Unterwegs bitten sie Altons Mutter Sarah (Kirsten Dunst) um Hilfe. Sie alle wollen sicherstellen, dass sich Altons Schicksal erfüllen kann. Deshalb lassen sie ihr bisheriges Leben hinter sich und tun Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätten. Denn es gilt, ein Ziel zu erreichen und einen Termin einzuhalten, der nur Alton bekannt ist. Dicht auf den Fersen bleiben ihnen die Polizei, das FBI und die NSA, vertreten von dem Agenten Sevier (Adam Driver), aber auch die fanatischen Anhänger der Ranch des Dritten Himmels unter Führung ihres charismatischen und gerissenen Gurus Calvin (Sam Shepard). „Mir gefällt diese Zweideutigkeit“, berichtet Shannon, der schon in Nichols’ bisherigen Filmen Hauptrollen übernommen hat und jetzt in „Midnight Special“ wieder dabei ist. „Die meisten Menschen hüten Geheimnisse; aber bestimmte unbeantwortbare Fragen verwirren sie auch. Ich glaube eher, dass Roy im Grunde keine Ahnung hat, was mit seinem Sohn passiert.“ Als Vorbilder nennt Nichols die Atmosphäre und den Stil von Science-Fiction-Klassikern der 1980er-Jahre wie „Starman“ (Starman): „Es wird angedeutet, dass Alton für etwas außerhalb unserer Begriffswelt bestimmt ist, dass seine Kräfte Symptome seiner Berufung sind. Als er langsam begreift, worin seine Fähigkeiten bestehen, und sie zu beherrschen lernt, geht es ihm gesundheitlich gleich viel besser. Doch solange sein Vater diese Kräfte um Altons Willen in den Griff bekommen will, wird der Junge dadurch nur kränker. Roy und Lucas begreifen seine Fähigkeiten nicht. Und auch wir Zuschauer sollen sie gar nicht verstehen. In gewisser Weise ist das eine Metapher dafür, dass unsere Kinder ihren eigenen Weg gehen müssen – wir müssen einfach an sie glauben und sie ziehen lassen.“ Auf einer höheren Ebene „geht es hier um den Glauben an etwas, was wir nicht begreifen“, fährt Nichols fort. Die Story thematisiert das Wesen des Glaubens in seinen verschiedenen Ausprägungen – und die Anstrengungen der Menschen, die von diesen Überzeugungen geleitet werden. Was würden Sie machen, wenn sich Ihr Kind auf einen Zielpunkt zubewegt, zu dem Sie ihm nicht folgen können?“ 7 „Midnight Special“ ist Nichols’ vierter Film. Von der Struktur her handelt es sich um einen temporeichen Thriller mit übernatürlichen Elementen. Aber im Grunde geht es um die Liebe und Geborgenheit im Verhältnis von Vater und Sohn. In dieser Hinsicht ähnelt der Film Nichols’ bisherigen, von der Kritik gefeierten Filmen – von seinem ehrgeizigen Debüt mit „Shotgun Stories“ (Shotgun Stories) über „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der in Cannes Furore machte, bis zu „Mud“ (Mud – Kein Ausweg), der 2012 die Kritiker, die Festivalbesucher und die Kinozuschauer begeisterte. In allen diesen Filmen geht es auf die eine oder andere Art um das übergeordnete, zeitlose Thema des Familienzusammenhalts. Produzentin Sarah Green arbeitet bereits zum dritten Mal mit dem Regisseur zusammen. Sie sagt: „Jeff Nichols’ Filme werden von vielen Elementen geprägt. Was mich (wie viele andere) an seinem Werk so begeistert: Er kann mit einem Genre-Film alle Erwartungen befriedigen, er kann ein Drama drehen – egal was er macht, immer geht es uns zu Herzen. Immer geht es um das Menschsein an sich, um Liebe, darum, wie wir möglichst direkt aufeinander eingehen.“ Nichols’ Idee zu „Midnight Special“ entstand aufgrund eines eigenen traumatischen Erlebnisses: Er geriet in Panik, als sein einjähriger Sohn plötzlich ins Krankenhaus musste. Die Krise wurde behoben, dem Jungen ging es wieder gut, aber aufgrund der grauenhaften Erfahrung entwickelte der junge Vater alle möglichen Ängste, die wiederum zu Erkenntnissen führten – einige davon möchte Nichols in seinem Film zur Sprache bringen. „Mir wurde klar, dass Vaterschaft bedeutet, einen Teil von mir an das Universum zurückzugeben“, sagt er. „Das ist wie eine Wunde, die niemals heilt und die ständig zu weiteren Verletzungen führen kann. Wenn diesem Kind etwas passiert, dann spüre ich das, weil ich es so sehr liebe. Das ist auch ein Gefühl der Hilflosigkeit, denn ich mache mir klar, dass es jetzt diesen Menschen in meinem Leben gibt, für den ich alles tun würde – aber in gewisser Weise kann ich das nicht kontrollieren. Das war der Ausgangspunkt für ‚Midnight Special‘. ‚Take Shelter‘ schrieb ich als jemand, der in Kürze Vater werden sollte – mit all den Ängsten, die damit verbunden sind. ‚Midnight Special‘ schrieb ich dann als junger Vater.“ Zu Nichols’ Markenzeichen zählt auch, wie er die Zuschauer jeweils einspannt, die Puzzle-Teile der Story selbst zusammenzusetzen, denn er weiß, dass sie die inhaltlichen Verbindungen eigenmächtig herstellen, während er das Erzähltempo niemals verringert. „Ich erlebe das als besonders bereichernd, weil wir uns ständig vorwärts bewegen“, sagt Green. „Und am Ende begreift man, wie alles zusammenpasst. Alles war bereits angelegt, aber wir müssen es uns selbst erarbeiten.“ Laut Produzent Brian Kavanaugh-Jones sorgt gerade diese Qualität dafür, dass „wir der Story gebannt folgen – das liegt einfach daran, dass Jeff die Figuren sehr sorgfältig entwickelt. Selbst wenn wir noch keine Einzelheiten und Vorgeschichten kennen, begegnen wir ihnen in einem Schlüsselmoment ihres Lebens – alles ist bereits darin angelegt. Jeff kennt seine Figuren 8 so genau und beschreibt sie derart gut, dass selbst in einer Story wie dieser, in der vieles ungesagt bleibt, jeder Satz eine tiefe Bedeutung enthält. Im Umsehen haben wir Roy und die anderen kennengelernt. Man spürt ihre Vorgeschichte. Jeff weiß genau, wohin seine Story führen soll, aber es gelingt ihm auch sehr gut, den Zuschauern ihre persönlichen Eindrücke und ihren Glauben zu lassen, damit sie sich ihre eigene Meinung bilden können.“ „Ganz wichtig bei diesem Film war das Konzept, wie viel Information zu welchem Zeitpunkt verraten wird und wie die Zuschauer darauf reagieren“, sagt Nichols. „Denn das Publikum versteht es sehr gut, Verbindungen zwischen den Figuren herzustellen. So funktioniert unser Verstand nun mal. Wenn der Film beginnt, fangen die Zuschauer sofort an, die Informationen zu analysieren und die Puzzle-Teile zusammenzusetzen. Für mich ist es also faszinierend, darauf zu reagieren und damit zu spielen. Man kann die Zuschauer tatsächlich in eine bestimmte Richtung führen und dann etwas Neues vorstellen. Wenn ich jedes Ereignis klar definieren würde, wäre es nur das und nichts weiter. Aber wenn ich es zulasse, dass die Zuschauer einige Aspekte selbst definieren, dann kann alles Mögliche passieren, und das finde ich höchst spannend.“ DIE FIGUREN UND IHRE DARSTELLER „Ihr habt keine Ahnung, worum es hier geht, stimmt’s?“ Ganz im Sinne von Nichols’ Erzählstil erfahren wir einige Einzelheiten aus Roys Vorgeschichte und seine verzweifelte aktuelle Situation sofort, während andere nur angedeutet werden. Doch dieser Stil teilt sich den Zuschauern problemlos mit. Der von Michael Shannon gespielte Roy ist ein friedlicher, nachdenklicher Mensch, der keine Ego-Probleme hat und niemandem etwas beweisen muss. Gewalttätigkeit liegt ihm nicht, aber wenn es darauf ankommt, dann wehrt er sich doch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Roy und seine Frau waren Mitglieder einer Sekte, und in dieser Situation kam Alton zur Welt. Als der Junge beispiellose Fähigkeiten entwickelte, beschloss der Sektenführer ihn zu „adoptieren“, denn ein solch außergewöhnliches Kind darf nicht von gewöhnlichen Eltern erzogen werden. Wie zu erwarten, wurde Altons Mutter aufgrund ihrer Proteste exkommuniziert, während Roy anders reagierte: Er entwickelte heimlich einen Plan und wartete auf seine Chance, um mit seinem Sohn zu fliehen. Dazu der Regisseur: „In diesem Moment geht es Roy nur noch darum, für Alton zu sorgen. Und als offenbar wird, dass Alton zu einem bestimmten Ort reisen muss, setzt sich Roy unbeirrbar dafür ein.“ Shannon beschreibt das so: „Für Roy ist nichts wichtiger als sein Sohn. Das kann ich nachvollziehen, denn ich bin selbst Vater. Durch diesen Umstand hat sich mein zentrales Nervensystem umgestellt. Es gibt ziellose Menschen, die Unwichtiges nicht von Wichtigem, Recht nicht von Unrecht unterscheiden können. Aber für Eltern ändert sich das total. Wenn man das Kind erstmals in den Arm nimmt, dann ist es das eigene Kind. Roy lässt es niemals 9 widerstandslos zu, dass sein Kind bedroht oder ihm weggenommen wird. Die Vaterschaft ist eine große Verantwortung, und ich beobachte begeistert, wie ein Filmemacher von Jeffs Begabung dieses Thema mit Bedeutung füllt.“ Nichols und Shannon arbeiten schon so lange reibungslos zusammen, dass Proben längst nicht mehr nötig sind. „Tagelang spreche ich über die Vorgeschichte: Wo kommt die Figur her? Welche Richtung schlägt sie ein? Wo landet sie in fünf Jahren? Das bringt Spaß, weil ich Autor bin und diese Beziehungen entworfen habe. Logisch, dass ich darüber reden will“, gibt Nichols zu. „Doch Mike hat normalerweise nur ein oder zwei Fragen – das war’s. Er versteht die Figur. Deshalb proben wir nie am Set – wir drehen einfach. Sein Stil passt sehr gut zu meiner Art zu schreiben. Es gelingt ihm, die Emotionen mit seinem Gesicht auszudrücken. Bei mir wird meist nicht viel gesprochen – es muss also auf einer anderen Ebene etwas passieren, und Mike liefert mir das.“ Interessanterweise ist es Roys blindes Vertrauen, mit dem er sich für Alton einsetzt. „Wahrscheinlich glaubt Roy, dass Alton Verbindungen zu etwas jenseits unseres Erfahrungshorizonts aufgenommen hat“, erklärt Shannon. „Viele Menschen sind überzeugt, dass die Welt und die Realität nicht nur aus den physischen Wahrnehmungen bestehen. Dieser Glaube ist durchaus verbreitet. Ob diese Macht nun von Gott kommt oder nicht – Roy ist jedenfalls überzeugt, dass Alton sie in Kürze in den Griff bekommen wird. Aber er begreift die Zusammenhänge nicht, und er gibt das auch unumwunden zu. Ihm fehlt der Durchblick, er versteht nicht, was in Alton vorgeht, obwohl er im Laufe der Handlung einige Erfahrungen sammelt. Doch das bedeutet ihm gar nichts. Ihm geht es allein darum, dass dies sein Sohn ist, den er beschützen muss – das würde er in jedem Fall tun, ob der Junge nun übernatürlich begabt ist oder nicht.“ Die Filmemacher suchten landesweit nach geeigneten Darstellern für die Rolle des Alton – auch er muss das innige Verhältnis zwischen Vater und Sohn mit minimalen Dialogen zum Ausdruck bringen. Außerdem stellt er die Quelle einer gewaltigen kinetischen Energie dar, während er gleichzeitig so schwach und verletzlich ist wie alle Kinder. Dazu Nichols: „Vor allem muss unser Alton eine große Reife zeigen, die sich im Laufe der Handlung intensiviert und entwickelt, als Alton langsam begreift, worin seine Berufung besteht.“ Produzent Kavanaugh-Jones erinnert sich: „Vor Ort in Austin/Texas haben wir intensiv gecastet, und wir hatten schon den Eindruck, dass wir wie üblich die Nadel im Heuhaufen suchen. Doch am Ende eines weiteren langen Tages meldete Casting Director Francine Maisler aus Los Angeles: ‚Ihr müsst euch unbedingt Jaeden Lieberher anschauen. Er hat für Cameron Crowe eine Rolle gespielt und ist überragend begabt.‘“ „Jaeden zählt zu den seltenen jungen Darstellern, die eine ganz unheimliche Präsenz haben“, bestätigt Nichols. „Er kam herein und spielte seine Szene etwa fünf Minuten lang. Ich unterhielt mich mit ihm und stellte fest, dass er zu den klügsten Kindern zählt, die mir je 10 begegnet sind. Er kapierte alles. Er verstand den Subtext und die Situation, er merkte, was da abläuft. Eine derart hohe Bewusstseinsebene und Intelligenz kann man nicht vortäuschen.“ Lieberher beschreibt seine Figur: „Alton ist anfangs ein Kind, und im Laufe der Handlung entwickelt er sich eher zu einem Führer – er sagt seiner Familie, wo es langgeht. Zunächst kann er seine Kräfte nicht verstehen und kontrollieren. Das aus seinen Augen strahlende Licht tut ihm sehr weh, und er weiß nicht, warum das passiert. Aber sein Selbstbewusstsein wächst.“ Dass sich Vater und Sohn auf der Leinwand so gut verstehen, liegt vor allem daran, dass Shannon und Lieberher sich auf Anhieb mochten. „So eine Beziehung lässt sich nicht herbeireden“, bestätigt Shannon. „Aber ich fühlte mich Jaeden sofort verbunden. Er hat mir vertraut – und umgekehrt. Er ist ein wunderbarer junger Mann, intelligent und respektvoll, und er nimmt seine Arbeit sehr ernst.“ Joel Edgerton übernimmt die Rolle von Roys altem Freund Lucas. Der ist zunächst ein Außenseiter, der aufgrund seiner Beziehung zu Roy in das Fluchtszenario hineingezogen wird, weil die beiden sich schon lange vor Roys Sektenzugehörigkeit kannten. Als Lucas mitbekommt, wozu Alton fähig ist, setzt er sich voll und ganz für die Flüchtigen ein. Er kann diese Vorgänge zwar nicht erklären – aber sie lassen sich auch nicht wegdiskutieren. „In gewisser Weise ist Lucas der Stellvertreter der Zuschauer“, kommentiert Edgerton. „Er bekommt mit, dass hier etwas ganz Besonderes, Umwerfendes passiert, und er schließt sich den Flüchtenden an, um sie wie ein Soldat zu beschützen. Er hat Alton ins Herz geschlossen und hofft, dass sich das bestätigen wird, was er in den Augen des Jungen erkennt. Aber natürlich ist er – im Gegensatz zu Roy – gar nicht vertraut mit Altons Fähigkeiten. Wenn der plötzlich Spanisch redet und sich herausstellt, dass er einen Radiosender empfängt, oder wenn er ein Erdbeben auslöst, dann erlebt Lucas das zum ersten Mal – genau wie die Zuschauer.“ „Lucas ist sehr rational und pragmatisch – plötzlich wird er jedoch mit übernatürlichen Mächten konfrontiert“, ergänzt Nichols. „Ständig muss er seine Überzeugungen in Bezug auf die angebliche Wahrheit der neuen Realität anpassen.“ Aufgrund seiner zupackenden Art gerät Lucas mehr als einmal mit Roy in Konflikt – vor allem, wenn es um Altons Wohlergehen geht. Zweifellos wird der Junge immer schwächer. Doch immer wenn Lucas vorschlägt, den Plan aufzugeben und den Jungen ins Krankenhaus zu bringen, besteht Roy darauf, dass sie weiterfahren. Dazu Shannon: „Lucas bildet für Roy einen Unsicherheitsfaktor, er kann sich nicht völlig auf ihn verlassen. Aber wahrscheinlich gibt es in Roys Adressbuch nicht allzu viele Leute, die er um Hilfe bitten kann.“ Da zahlt sich wieder ihre gemeinsame Vergangenheit aus – ebenso wie der Umstand, dass Lucas ein Polizist ist (was wir später erfahren) – deshalb sind seine Aktionen auf der Reise umso schwerwiegender: Er hat jetzt einen Weg eingeschlagen, der eine Rückkehr ausschließt. 11 „Lucas muss auch beseelt und manchmal sogar witzig sein“, stellt Nichols fest. „Roy hat sich emotional derart in sich vergraben, dass er gar nicht mehr locker sein kann – er meint es immer verdammt ernst. Das ist unbedingt nötig. Also brauchen wir einen Gegenpol zu ihm.“ Edgerton ist geborener Australier und trainierte sich für die Rolle einen perfekten TexasAkzent an. Er berichtet: „Obwohl Lucas ab jetzt zur erweiterten Familie gehört, bleibt er der Beobachter von außen. Er betrachtet die Kernfamilie. Er nimmt Sarahs Mutterinstinkt wahr, auch Roys kompromisslose Schutzmaßnahmen, und er begreift, was das für eine Familie sein könnte, wenn die Umstände andere wären.“ Sarahs Situation ist nicht einfach. Ehemann und Kind sind ihr entfremdet, die Jahre in der Sekte haben ihre Spuren hinterlassen – sie wirkt gleichzeitig emotional und zurückhaltend. „Verhalten“ ist das Wort, das Dunst verwendet. „Sarah hat lange allein gelebt, ist sehr einsam und traurig – das hat Konsequenzen. Nichts ist mehr so wie früher. Ich sprach mit Jeff darüber, wie ich diese Umstände in die Rolle so einbringe, dass sie wahrhaftig wirkt. Dennoch besteht kein Zweifel, dass sie Altons Mutter ist, als die beiden sich wiedersehen. Sie sind sich sofort wieder nahe, jetzt spielt keine Rolle mehr, was geschehen und wie lang das her ist. Sie setzt alles daran, den Weg für die Entwicklung ihres Sohnes zu ebnen.“ Bevor „Midnight Special“ gedreht wurde, bevor überhaupt ein Drehbuch existierte, formten sich bestimmte Situationen bereits in Nichols’ Vorstellung. Dazu zählt ein Bild von Sarah, das Kirsten Dunst jetzt verkörpert: „Ich träumte von einer Einstellung, in der Sarah auf einer Treppe vor dem Haus sitzt. Die Kamera ist von unten auf sie gerichtet, und die Glühbirne auf der Veranda scheint von hinten auf ihr Haar. Dieses Bild hatte ich jahrelang im Kopf, und Kirsten passt perfekt dazu. Sie kann sich sehr gut auf das Gefühl einer Szene einstellen. Von der Erzählstruktur her kann es sehr riskant sein, zunächst die Beziehung zwischen Vater und Kind vorzustellen, um dann erst in der Mitte des Films zu Mutter und Kind zu wechseln. Wir müssen begreifen, was sie durchmachen, und all das spiegelt sich auf Kirstens Gesicht.“ Im Einklang mit Sarahs religiöser Vorgeschichte trug Dunst kaum Make-up. Obwohl Sarah nicht mehr der Sekte angehört, kleidet sie sich weiterhin traditionell und bescheiden, zeigt sehr wenig Haut und trägt ihr Haar als langen Zopf. Diese Aufmachung in der heutigen Umwelt zeigt umso deutlicher, wie isoliert sie ist. Sicher kann man daran auch ablesen, dass sie sich immer bemüht, das Richtige zu tun – egal in welcher Situation sie sich befindet. Trotz der Vorsichtsmaßnahmen der Gruppe – sie reist nur nachts und versucht Altons strahlende Augen zu verbergen – wird es immer schwieriger, unbemerkt voranzukommen. Zweifellos hinterlässt Alton Spuren, weil er seine einst unbeherrschbaren Kräfte immer wieder ausprobiert und mit der Zeit besser in den Griff bekommt. Als das FBI jenem Phänomen näherkommt, für das es keinen Präzedenzfall gibt, erscheint als Unterstützung NSA-Agent Sevier (Adam Driver), ein aufgeweckter, instinktiv handelnder Analyst mit Rucksack und Drei-Tage-Bart. Er hat sich von seinem Beruf noch nicht 12 ganz vereinnahmen lassen – was aber nicht heißt, dass er sich nicht völlig auf seine Aufgabe konzentriert. Er packt die Sache nur aus einem anderen Blickwinkel an. „Wahrscheinlich hat sich Sevier gerade gelangweilt, als er diesen Fall übernahm, und mit praktischen Einsätzen hat er keine Erfahrung“, meint Driver. „Außerdem sind die Umstände derart außergewöhnlich, dass ihn das begeistert und interessiert – er will der Sache genau auf den Grund gehen. In Bezug auf die Behördenstruktur und die Vorschriften bei solchen Fällen wäre reichlich Zynismus sicher angebracht, aber stattdessen scheint Sevier einfach nur richtig neugierig. Das gefiel mir gleich beim Lesen des Skripts.“ Nichols berichtet, wie der Darsteller dazu beiträgt, Sevier glaubwürdig und unverwechselbar zu gestalten: „Adam hat sich die Einzelheiten zurechtgelegt, die im Drehbuch gar nicht vorkommen oder die ich bestenfalls angedeutet habe. Sevier ist ein ausgesprochen analoger Mensch im digitalen Zeitalter – er benutzt also ein lächerliches Aufnahmegerät, das er den Personen vor die Nase stellt, obwohl hinter ihm Leute sitzen, die jedes Wort in einen Rechner tippen. Er schreibt auf Notizblöcken. Er wischt die Tafel mit einem Schwamm und verwendet selbstklebende Notizzettel. Doch mir gefällt, wie er alles berühren muss, um seine Schlüsse zu ziehen, und Adam hat mir geholfen, all das sichtbar zu machen, sodass es menschlich, aber nicht albern wirkt.“ Driver hat Nichols sogar überrascht, wie der Regisseur berichtet: „In einer unserer ersten Szenen kommt Sevier rein, schmeißt seinen Rucksack hin und stößt mit dem Knie gegen den Tisch. Der Rucksack fällt um, und nun muss er Bleistift und Schreibblock zusammensuchen. Ich dachte dabei: ‚Soll ich abbrechen?‘ Dann merkte ich, dass er das mit Absicht machte. Dadurch verleiht er der Figur die Eigenschaften, über die wir gesprochen haben, und Sevier wird dadurch sympathischer, was ganz wichtig ist.“ Dazu Sarah Green: „Adam lockert die ernste Situation etwas auf, weil er den Sevier so charmant und aufrichtig spielt.“ Doch zu seiner wahren Größe läuft Sevier erst auf, als er allein recherchieren kann. Wenn er über Transkripten mit Zahlen und Koordinaten brütet, die Alton anscheinend aus der Luft abruft, beginnt er endlich ein Muster zu erkennen. Und über seine Entdeckung ist er verblüfft. Das Protokollieren solcher Daten ist den Mitgliedern der Ranch zum Dritten Himmel nicht fremd. Ihr imposanter Prediger Calvin Meyer, der sich selbst als Altons Vormund einsetzt, benutzt sie ständig in seinen Predigten, seit er festgestellt hat, dass das Kind „in Zungen spricht“ und auf diese Weise Botschaften von Gott übermittelt. Die Gemeinde versteht diese Sprache zwar nicht, aber es ist ihre Pflicht, sie zu dechiffrieren. „Diese Sekte unterscheidet sich von anderen dadurch, dass sie augenscheinlich die Offenbarung einer Art Wunder in ihrer Mitte erlebt“, sagt Nichols. „Guru Calvin ist ziemlich clever. Man muss schon etwas draufhaben, um eine solch große Anzahl von Menschen zu kommandieren und sie davon zu überzeugen, dass sie über eine direkte Leitung in den Himmel 13 verfügen. Und daran lässt Sam Shepard in seiner Darstellung keinen Zweifel. Wenn jemand wie er erlebt, dass ein Junge mit beispiellosen Fähigkeiten mitten in dieser Gemeinde zur Welt kommt, dann wird er ihn auf jeden Fall so schnell wie möglich für seine Zwecke instrumentalisieren.“ Tatsächlich hat Calvin die Parole ausgegeben, dass der Junge sein persönlicher Besitz sei. Alton bildet den spirituellen Mittelpunkt auf der Ranch – eine unschätzbare Bereicherung. Calvin wird alles tun, was in seiner Macht steht, um diesen Aktivposten nicht zu verlieren. „Das ist eine interessante Figur“, sagt Shepard. „Wenn jemand ein Programm über Gott entwickelt, dann läuft das nach dem Muster ab, dass es auf alle Fragen eine Antwort gibt, wenn nur alle mitmachen. So lassen sich die Leute mit einer Macht manipulieren, die alle unsere Fragen beantworten kann: Warum sind wir hier? Was geschieht nach dem Tod? Warum gibt es so viel Leid in der Welt? Alles wird auf einen einfachen Nenner gebracht. Hier geht es wohl weniger um das Problem, ob Calvin aus diesem Umstand Vorteile zieht. Die Frage ist eher: Glaubt er wirklich selbst daran oder führt er die Gemeinde an der Nase herum? Ich meine, dass er wirklich daran glaubt.“ Nichols verwendet Calvin und die Ranch als Kontrast zum Konzept des Glaubens an das Unbekannte – indem er eine verfälschte Version davon aufzeigt: „Als Mike Shannon das Skript gelesen hatte, fragte er mich: ‚Warum bringen wir Alton zu seinem Zielort?‘ Die Antwort ist: ‚Ihr wisst es nicht. Es lässt sich nicht erklären, aber ihr habt den Eindruck, dass es wichtig ist. Der Zielpunkt ist bedeutend. Vor allem ist wichtig, was der Junge tun muss, und daran müsst ihr glauben. Von daher ist es sinnvoll, Altons Reise in der Atmosphäre eines falschen Glaubens beginnen zu lassen, in der Sekte, die den Jungen als Symbol des Glaubens verehrt. Entscheidend ist, was sich zwischen dir und deinem Kind entwickelt. Du musst wissen, was du für ihn tun willst und was gut für ihn ist. Denn um diese Art Glauben geht es mir in dem Film, und nicht um einen religiösen Glauben.‘“ Zu den Hauptdarstellern zählen auch Bill Camp und Scott Haze als engagierte Sektenmitglieder Doak und Levi. Wenn Meyer befiehlt, schrecken die beiden vor nichts zurück, auch nicht vor Gewalt, wenn es darum geht, Roy und Lucas zu erwischen und den Jungen in den Schoß der Gemeinde zurückzubringen, wo er ihrer Überzeugung nach hingehört. Paul Sparks spielt den FBI-Agenten Miller, der das Verhör von Meyer und seinen Jüngern startet und dann Sevier ins Team holt. David Jensen verkörpert das sympathische Ex-Sektenmitglied Elden und bietet den Flüchtigen kurzfristig Unterschlupf. Doch das hat schwerwiegende, dramatische und unerwartete Konsequenzen. 14 VON TEXAS NACH FLORIDA „Alton, duck dich.“ In „Midnight Special“ reisen Roy, Alton, Lucas und Sarah von der Ranch zum Dritten Himmel in New Mexico durch Texas, Louisiana, Mississippi und Alabama, bis sie einen bestimmten Ort nahe der Küste in Florida erreichen. Teile des Films entstanden in fast allen erwähnten Orten, doch überwiegend wurde im Winter 2014 in und um New Orleans gedreht, besonders am Nordufer in den Vororten Mandeville, Covington und Lacombe. Ex-Sektierer Elden, der sich jahrelang mit Altons Informationen beschäftigt hat, um in ihnen ein verbindendes Muster zu entdecken, entwickelt die Theorie, dass darin geografische Bezüge enthalten sind, die mit den sogenannten Brachlandlinien zu tun haben – einer uralten und angeblich mystischen Ausrichtung von Landmassen in aller Welt. „Das ist Voodoo-Wissenschaft, aber wer weiß, was dahintersteckt?“, grinst Nichols. „Tatsächlich laufen einige dieser Brachlandlinien in Florida zusammen.“ Der Regisseur ist bereits für seine „Filmfamilie“ bekannt, und auch für diese Dreharbeiten holte er sie wieder zusammen: ein Basis-Team aus bewährten Mitarbeitern, die vielfach schon bei seinem ersten Film dabei waren. Dazu zählen Kameramann Adam Stone, Produktionsdesigner Chad Keith, Cutterin Julie Monroe und Komponist David Wingo. Produzent Brian Kavanaugh-Jones, ebenfalls langjähriges Teammitglied, sagt: „Wir haben das große Glück, mit dieser außergewöhnlichen Crew arbeiten zu dürfen, und das verdanken wir Jeff, der solche Arbeitsbeziehungen aufbaut – die Leute wollen dabei sein und mitmachen. Das ergibt sich ebenso wie die Folgerichtigkeit seiner Geschichten.“ Während der Dreharbeiten wurden New Orleans und große Teile des US-amerikanischen Südens von rekordträchtigen Niedrigtemperaturen heimgesucht. Weil das Drehbuch vor allem Straßen- und andere Außenaufnahmen vorschrieb, musste der Drehplan ständig überarbeitet werden, um auf den vielen Regen und den Frost zu reagieren. Nach Aufnahmeleiter Mark Welchs Rechnung haben sich Nichols und sein Team über 60 verschiedene Landstraßenabschnitte als mögliche Drehorte angesehen. Verwendet wurden mindestens sechs Landstraßen im südlichen Louisiana. Hinzu kommen abgelegene Pisten, Holzfällerstraßen, zweispurige Landstraßen und Autobahnabschnitte. Helikopter wurden für Flugaufnahmen der Handlung verwendet, sind aber auch im Bild zu sehen, wenn Polizei und Militär Jagd auf die Flüchtigen machen. Die dafür nötige Absperrung der Straßen verursachte immer wieder logistische Probleme – oft musste das Team in Drei-bis-fünf-Minuten-Intervallen drehen. In einer Szene kommt es an einer Polizei-Absperrung zu einem SWAT-Team-Einsatz. Zu diesem Zweck wurde eine Schnellstraße kurzfristig gesperrt. In anderen Fällen setzte das Team die „rollende Absperrung“ ein, was dem normalen Verkehr erlaubt, das Filmteam zu überholen oder im Abstand von 30 Meter hinter dem gefilmten Fahrzeug und den Kamerawagen herzufahren. 15 In manchen Fällen baute sich das Team sozusagen eine eigene Straße. Dazu Welch aus dem Team der drei Aufnahmeleiter: „Wenn wir dann rechts abbiegen, folgt der Schnitt, und die nächste Einstellung ist in Wahrheit 120 km entfernt von der vorigen Einstellung. Doch die Schotterstraße sieht genauso aus, und der Anschluss stimmt. Wir haben sehr viel am Nordufer gedreht. Am Nordufer des Lake Pontchartrain gibt es Laubwälder und Kiefern, während auf der Südseite Eichen überwiegen. Wir mussten die Kiefern vom Motiv her mit der Strecke nach Florida verbinden. Also wenn wir laut Skript zum Beispiel durch Mississippi fahren, befinden wir uns tatsächlich am Nordufer und bemühen uns, Panoramen mit entsprechender Vegetation zu zeigen.“ Nichols legt Wert auf einen natürlichen Look – „das betrifft die Kostüme ebenso wie die Ausstattung, die Ausleuchtung und die Schauplätze – aber auch die Art, wie Altons Fähigkeiten sichtbar werden.“ Aus diesem Grund beschloss er, auf traditionellem Filmmaterial zu drehen – nicht nur, weil die Bilder besonders realistisch wirken, sondern weil er sich als Filmemacher besonders herausgefordert fühlte. „Man dreht auf Film, weil das Leben sich so am organischsten abbilden lässt … zumindest tagsüber“, stellt er fest. „Tagsüber ist das durch nichts zu schlagen. Die Bilder leben und atmen, wirken aufrichtig. Problematisch wird es nachts: Das Material, das so natürliche Bilder ermöglicht, verwandelt sich völlig, weil man die Szenen ausleuchten muss, und das wirkt künstlich. Wenn man nachts mit einer Filmkamera filmt, ist alles schwarz, denn sie kann sich nicht anpassen wie unsere Augen. Ich habe also mit voller Absicht eine nächtliche Geschichte geschrieben, wobei mir klar war, dass wir auf Filmmaterial drehen würden, und ich wusste auch, dass wir die nächtliche Ausleuchtung so hinbekommen mussten, dass die Szenen realistisch wirken. „Zum Glück stand mir einer der überragendsten lichtsetzenden Kameraleute der Welt im Team zur Seite“, berichtet Nichols weiter. „Adam hat alle meine Filme gedreht, wir haben uns gemeinsam entwickelt und eine eigene Handschrift geschaffen. Solch eine Beziehung kann nur über viele Jahre durch die Arbeit entstehen. Natürlich brachte er das Talent schon mit. Er hat ein untrügliches Auge. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutet, bis ich in dieser Branche zu arbeiten begann. Aber wie er die Bilder dreht … sie sehen einfach besser aus.“ Die Spezialeffekte, die bei Altons übersinnlichen Fähigkeiten zum Einsatz kommen, machten weitere Justierungen der Ausleuchtung nötig. Dazu Nichols: „Wir haben uns große Mühe mit dem Licht gegeben, das aus den Augen des Jungen hervorstrahlt. Wir haben im Breitbildformat gedreht und dabei eine ganz bestimmte Panavision-Linse verwendet, die sehr natürliche Reflexe liefert, wenn man Lichtquellen direkt auf die Kamera richtet.“ Gemeinsam mit John McLeod, dem Coordinator der Spezialeffekte, entstanden die Entwürfe und Modelle für die sogenannte Brillen-Vorrichtung: Alton trägt nämlich eine spezielle Brille, um sich selbst und andere vor der intensiven, weiß strahlenden Energie zu 16 schützen. Nichols erklärt: „Wir bauten Brillen mit stark leuchtenden LEDs in den Linsen. Immer wenn Altons Augen aufleuchten, zielte unsere Vorrichtung mit sehr hellem Licht direkt auf die Kamera. Wenn Alton das gesamte Bild zum Strahlen bringen musste, konnte er die Brillenvorrichtung nicht tragen, weil das laut Drehbuch nur passiert, wenn die Augen ungeschützt sind. Wir mussten diese Einstellungen also zweimal drehen – einmal mit der Vorrichtung und einmal ohne.“ Das Licht mit seinen zig Varianten spielt eine durchgängige Rolle im Film und bildet so ein ästhetisches Konzept – ob es nun aus Altons Augen strahlt oder ob es sich um Lichtkegel von Autoscheinwerfern, Taschenlampen oder Straßenlaternen handelt. Weil Realismus oberstes Gebot war, drehte das Team überwiegend an Originalschauplätzen. Die Ranch zum Dritten Himmel stellte sich der Regisseur als weite, offene, ausgedorrte Landschaft vor – entsprechend filmte man in Mountainair/New Mexico, während die Innenaufnahmen in einem christlichen Ferienlager in der Nähe von Folsom/Louisiana entstanden. In der Strafanstalt Jefferson Parish Correctional Center in Gretna/Louisiana drehte man das FBI-Verhör. Und auf dem Stennis County Airport auf der MacDill Air Force Base in Biloxi/Mississippi versuchen die Beamten herauszubekommen, womit sie es eigentlich zu tun haben. Eine Trucker-Raststätte in Reserve/Louisiana diente als Schauplatz für einen geheimnisvollen Satellitenabsturz. Weil die Raststätte weiterhin benutzt wird und in der Bausubstanz brennbare Petrochemikalien enthält, setzten die Experten der Spezialeffekte-Abteilung eine Leuchtbox und Knallfrösche ein, um eine Propangas-Explosion und herumfliegende Trümmer zu simulieren. Die Motelszenen wollte Nichols in Gebäuden direkt an der Schnellstraße filmen, um in einer einzigen Einstellung zeigen zu können, wie die Gruppe das Zimmer verlässt, das Auto besteigt und abfährt. Die scheinbar einfache Anforderung erwies sich bei der Umsetzung als schwierig. Ein Motivsucher überprüfte über 100 mögliche Drehorte, bis er schließlich nur zwei Motels vorschlagen konnte, die den Vorgaben entsprachen. Im Deluxe Inn in Slidell/Louisiana holen die Sektenmitglieder Doak und Levi die Flüchtigen ein. Es kommt zu einer Schießerei und einer Verfolgungsjagd über eine viel befahrene Kreuzung zur Hauptverkehrszeit – diese Szene musste von der örtlichen Polizei überwacht werden. Das Fernwood Motel in Mississippi bildet eine weitere Unterkunft an der Straße – der Vorteil bestand darin, dass es derzeit geschlossen war. Produktionsdesigner Chad Keith war daher in der Lage, Möbel auszuleihen, um die zwei verwendeten Motelzimmer im Studio nachzubauen. Eldens Haus wurde ebenfalls aus einem Originalschauplatz und einem Studio-Set kombiniert. Ein bescheidenes Haus im Ranch-Stil aus den 1960er-Jahren in Mandeville wurde für die Innenszene weitgehend nachgebaut: In dieser Szene geraten Altons Kräfte aus Versehen außer Kontrolle und bringen die Erde buchstäblich zum Beben. „Wir haben das Haus im Studio 17 nachgebaut, um es erbeben zu lassen, bis es schließlich auseinanderfällt“, sagt Keith. „Deshalb mussten wir das Set auf ein hydraulisch gesteuertes Gerüst setzen.“ Kein Wunder, dass diese Sequenz zu den Lieblingsszenen des kleinen Jaeden Lieberher zählt. „Das Elden-Haus hat richtig Spaß gemacht, weil die Wände Risse bekommen und ich hatte die Spezialeffekte-Brille auf, sodass das Licht aus meinen Augen strahlt und alles durchgerüttelt wird. Das war echt cool“, sagt er. „Als ich das Skript las, wusste ich noch nicht, wie sie das technisch lösen würden. Ich nahm an, dass das als visueller Effekt in der Endfertigung eingefügt wird.“ Zu den größten Stunt-Sequenzen zählt eine Autoverfolgungsjagd auf einer Holzfällerstraße: Roy steuert ein Geländefahrzeug, brettert über eine Nagelsperre, kracht durch eine Barrikade und fährt weiter, solange es geht, obwohl die Airbags aufgeblasen, die Reifen zerfetzt und die Fenster zersplittert sind. Der Wagen war so präpariert, dass er sich über ein Fangseil überschlagen und dann wie ein Fass rollen sollte – mit den Schauspielern und der Kamera an Bord. Wenn der Wagen nicht vom Kamerafahrzeug gezogen wurde, wechselten sich Shannon und Edgerton am Lenkrad ab – oft kauerten Nichols und Stone am Boden des Wagens oder setzten sich auf einen der freien Sitze. „Jeff hat sich schwierige, scheinbar unlösbare Situationen ausgedacht, um seine Helden dann doch einen Ausweg finden zu lassen – aber alles musste glaubwürdig bleiben“, sagt Stunt Coordinator Scott Rogers. „Wir müssen glauben, dass der Wagen immer noch fahren kann. Wir haben also nicht versucht, möglichst verrückte Auto-Stunts zu inszenieren – immer geht es hier um Action, die unsere Story direkt unterstützt. In der Vorbereitungsphase haben wir genau festgelegt, welche Schäden am Wagen sichtbar werden, sodass er immer noch fahrtüchtig bleibt.“ ALLE THEMEN KOMMEN ZUSAMMEN „Er ist nicht wie wir.“ Den Score zu „Midnight Special“ vertraute Nichols ein weiteres Mal Komponist David Wingo an, der bereits die Musik zu „Mud – Kein Ausweg“ und „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“ geliefert hatte. Schon früh begannen die beiden, Ideen für den Klang und die Stimmung auszutauschen. Nichols erinnert sich: „Wenn man sich die Musik der Science-Fiction-Filme aus den 1980er-Jahren anhört, sind sie von einer Art pulsierendem Elektronik-Sound geprägt. Natürlich kann David so etwas komponieren, aber mir war nicht klar, wie gut ihm das gelingen würde, bis er mir ein Demo schickte, das er unter dem Titel ‚Nur eine Bastelei‘ gespeichert hatte. Jeden Tag habe ich mir das auf dem Weg zum Set angehört. Dieser Song eröffnet den Film und ist auch während des Abspanns zu hören. David ließ sich von all den großen 18 Vorbildern inspirieren und kreierte doch ein Stück, das keine Nachahmung ist, sondern unsere ganz eigene Musik. Der Sound wirkt modern und erinnert dennoch an die damalige Zeit.“ Wingo vermied die derzeit angesagten digitalen Tools und verwendete lieber analoge Geräte wie die Moog- und Juno-Synthesizer alter Schule. Gleichzeitig musste das coole elektronische Sound-Panorama mit emotionaleren Klängen kombiniert werden, um den Themen der Story gerecht zu werden. „Wir haben Chormusik des norwegischen Komponisten Ola Gjeilo verwendet“, sagt Wingo. „Daraufhin habe ich Filmmusik geschrieben, die thematisch dazu passt – sie ist eher religiös und ehrwürdig – die Streicher beherrschen die Klangfarbe. Wir sprachen darüber, wie der Score anfangs unauffällig wirkt, dann aber immer prominenter wirkt und sich gegen Ende richtig entfaltet. Da kommen viele Elemente zum Einsatz: Science-Fiction, die Jagd, das Übernatürliche. Doch ich weiß, dass es in Jeffs Sinne nur funktioniert, wenn man von den Beziehungen in der Story wirklich angerührt wird.“ „Ich bin von diesem Score wirklich begeistert“, freut sich Nichols. „David zählt zu den besten Komponisten der Gegenwart – ich habe großes Glück, dass er zum Team gehört. Das Thema am Anfang und während des Abspanns schafft die richtige Stimmung und deutet das Geheimnis in der Story an. Dann wird es wunderbar aufgebaut bis zu den triumphalen Momenten, und gegen Ende gibt es einige sehr bedeutende emotionale Passagen. Das war besonders kompliziert, weil wir damit einige gruselige und traurige Momente definieren – aber sie sind auch überwältigend und letztlich sehr schön und liebevoll. Die Musik muss also eine Menge Aufgaben gleichzeitig bewältigen, und zwar immer im Anklang an die Atmosphäre der Science-Fiction in den 1980er-Jahren, wie wir sie am Anfang eingeführt haben.“ „Ich bin von der drängenden Dynamik in diesem Film begeistert“, sagt Sarah Green. „Anfangs wissen wir nicht, wo und in welcher Situation wir uns befinden. Stückweise erfahren wir Neues, wenn sich die Story entwickelt, und niemals kehren wir zu den Anfängen zurück, immer geht es vorwärts. Die Helden werden von Bewaffneten verfolgt, es gibt Explosionen, Autos überschlagen sich … jede Menge Action. Aber alles folgt dem Takt der Emotionen.“ Genau darum geht es Nichols seit dem Moment, als ihm die Idee zu dieser Geschichte kam. Noch bevor er eine Zeile geschrieben hatte oder Pläne für die Kombination all dieser Elemente entwickelte, wusste er, wie er die Zuschauer packen und unterhalten wollte. „Ich gehe beim Schreiben immer zweigleisig vor“, sagt er. „Auf dem einen Gleis geht es um das Genre und die Handlung, und in diesem Fall will ich den allseits beliebten ScienceFiction-Filmen der 1970er- und 1980er-Jahre meine Reverenz erweisen. Ich wollte eine Verfolgungsjagd drehen, einen Thriller, in dem die Helden über Nebenstraßen brettern. Doch auf dem anderen Gleis denke ich über mein eigenes Leben nach und versuche die Story mit etwas zu verbinden, was mich persönlich emotional anspricht. Und ich hoffe, dass die Zuschauer das ebenso emotional und persönlich erleben.“ 19 DARSTELLER MICHAEL SHANNON Roy Shannon war bereits für den Oscar und den Golden Globe® nominiert. Er profiliert sich nach wie vor in Zusammenarbeit mit den renommiertesten Filmemachern und auf den Brettern berühmter Bühnen rund um die Welt. Aktuell ist Shannon in zwei Filmen zu sehen, die 2016 auf dem Sundance Film Festival uraufgeführt wurden: Joshua Marstons „Complete Unknown“, in dem Shannon neben Rachel Weisz auftritt, und Autor/Regisseur Matthew M. Ross’ „Frank & Lola“, in dem er neben Imogen Poots die Hauptrolle spielt. Demnächst wirkt Shannon in dem von Jeff Nichols inszenierten und geschriebenen „Loving“ mit. Zu Shannons Filmen mit Nichols zählen auch „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der ihm 2011 in der Hauptdarsteller-Kategorie eine Nominierung für den Independent Spirit Award einbrachte, sowie „Mud“ (Mud – Kein Ausweg) und „Shotgun Stories“ (Shotgun Stories). Im April tritt Shannon neben Kevin Spacey in Liza Johnsons auf Tatsachen beruhendem „Elvis & Nixon“ als legendärer Elvis Presley auf. Im April kehrt Shannon außerdem an den Broadway zurück, wo er neben Jessica Lange, Gabriel Byrne und John Gallagher Jr. in „Long Day’s Journey Into Night“ (Eines langen Tages Reise in die Nacht) zu sehen ist. Das Ensemble der Roundabout Theater Company wird von Jonathan Kent inszeniert – das berühmte Drama von Eugene O’Neill wurde 1956 uraufgeführt. Das Stück feiert am 19. April 2016 am American Airlines Theater Premiere. Abgedreht hat Shannon Werner Herzogs Thriller „Salt and Fire“ (Salt and Fire) mit Gael García Bernal und Veronica Ferres, Bart Freundlichs „Wolves“ mit Carla Gugino, Tom Fords „Nocturnal Animals“ mit Jake Gyllenhaal und Amy Adams, – als Vorlage diente Austin Wrights Roman „Tony & Susan“ (Tony & Susan, 1993) – sowie Seth Hendricksons „Pottersville“ mit Adam Scott. 2015 spielte Shannon neben Andrew Garfield die Hauptrolle in Ramin Bahranis Gegenwartsdrama „99 Homes“, das die aktuelle Wirtschaftskrise thematisiert. Shannon verbuchte mit seiner Darstellung eines ebenso charismatischen wie skrupellosen Immobilienmagnaten Nominierungen für den Golden Globe, den Preis der Screen Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler), den Critics Choice Award, den Gotham Award und den Independent Spirit Award. Eine weitere Hauptrolle übernahm Shannon neben Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen und Anthony Mackie in Jonathan Levines Urlaubskomödie 20 „The Night Before“ (Die Heiligen drei Könige). Daneben war er neben Julianne Moore und Ellen Page als Hauptdarsteller in Peter Solletts „Freeheld“ (Freeheld) zu sehen. Begeisterte Kritiken erhielt Shannon für die Nebenrolle des psychisch labilen Nachbarssohns in Sam Mendes’ „Revolutionary Road“ (Zeiten des Aufruhrs) mit Leonardo DiCaprio, Kate Winslet und Kathy Bates. Diese Rolle brachte Shannon eine OscarNominierung ein. Shannon hat bereits in über 40 Filmen mitgewirkt. Dazu zählen John McNaughtons „The Harvest“, Jake Paltrows „Young Ones“, Zack Snyders „Man of Steel“ (Man of Steel), Ariel Vromens „The Iceman“, David Koepps „Premium Rush“ (Premium Rush), Liza Johnsons „Return“, Marc Forsters „Machine Gun Preacher“ (Machine Gun Preacher), Floria Sigismondis „The Runaways“ (The Runaways), Werner Herzogs „My Son, My Son, What Have Ye Done“ (Ein fürsorglicher Sohn) und „Bad Lieutenant“ (Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen), Sydney Lumets „Before the Devil Knows You’re Dead“ (Tödliche Entscheidung), Oliver Stones „World Trade Center“ (World Trade Center), William Friedkins „Bug“ (Bug – tödliche Brut), Curtis Hansons „Lucky You“ (Glück im Spiel) und „8 Mile“ (8 Mile), Michael Bays „Bad Boys II“ (Bad Boys II) und „Pearl Harbor“ (Pearl Harbor), David McNallys „Kangaroo Jack“ (Kangaroo Jack), Cameron Crowes „Vanilla Sky“ (Vanilla Sky), John Waters’ „Cecil B. DeMented“ (Cecil B.), Noah Buschels „The Missing Person“ sowie Shana Festes „The Greatest“ (Zeit der Trauer). Im Fernsehbereich war Shannon in Martin Scorseses HBO-Serie „Boardwalk Empire“ (Boardwalk Empire) zu sehen, die kürzlich mit der fünften Staffel abgeschlossen wurde. Shannon engagiert sich weiterhin auch stark für die Bühne. 2012 trat er neben Paul Rudd, Ed Asner und Kate Arrington am Cort Theatre in „Grace“ auf und wurde damit 2013 für den Drama League Award nominiert. 2010 spielte Shannon unter Dexter Bullards Regie in Craig Wrights Off-Broadway-Stück „Mistakes Were Made“ am Barrow Street Theater die Hauptrolle. Das Stück wurde 2009 in Chicago am Red Orchid Theatre mit derselben Besetzung und demselben Regisseur uraufgeführt. Die von der Kritik gefeierte Inszenierung brachte Shannon etliche Würdigungen ein – nominiert wurde er für den Lortel Award, den Drama Desk Award, den Outer Critics und den Drama League Award. Zu Shannons Bühnenauftritten zählen „Pilgrim’s Progress“ am Red Orchid Theatre, „Uncle Vanya“ (Onkel Wanja) am Soho Rep Theatre, „Our Town“ (Unsere kleine Stadt) am Barrow Street Theatre, „Lady“ am Rattlestick Playwrights Theater, „The Metal Children“ am Vineyard Theatre, „The Little Flower of East Orange“ am Public Theater, „The Pillowman“ (Der Kissenmann) am Steppenwolf Theatre, „Bug“ (Verwanzt) am Barrow Street Theatre, am Red Orchid Theatre und am Gate Theatre, „Man From Nebraska“ am Steppenwolf Theatre, „Mr. Kolpert“ (Herr Kolpert) am Red Orchid Theatre, „Killer Joe“ (Killer Joe) am SoHo Playhouse, am Next Lab Theatre und am Vaudeville Theatre, „The Idiot“ (Der Idiot) am 21 Lookingglass Theatre, „The Killer“ am Red Orchid Theatre sowie „Woyzeck“ (Woyzeck) am Gate Theatre. Michael Shannon stammt aus Lexington/Kentucky und begann seine Bühnenkarriere in Chicago/Illinois. JOEL EDGERTON Lucas Edgerton wurde mit seiner Leistung als Tom Buchanan in „The Great Gatsby“ (Der große Gatsby, 2013), Baz Luhrmanns Verfilmung von F. Scott Fitzgeralds Romanklassiker, mehrfach ausgezeichnet: Er gewann als Bester Nebendarsteller den Preis des Australian Film Institute (AFI) und den Preis des Film Critics Circle of Australia (FCCA), außerdem wurde er für den Preis der Australian Film Critics Association (Verband der australischen Filmkritiker) nominiert. Aktuell drehte er erneut mit Jeff Nichols, diesmal den auf Tatsachen beruhenden „Loving“ über das Paar, das es wagte, sich in Virginia gegen das Heiratsverbot der Rassen untereinander aufzulehnen – der Fall landete vor dem US-Verfassungsgericht. Seit Dezember ist Edgerton neben Natalie Portman und Ewan McGregor in Gavin O’Connors Western „Jane Got a Gun“ (Jane Got a Gun) zu sehen. Aktuell spielte er Hauptrollen in „Life“ und neben Johnny Depp in Scott Coopers von der Kritik gefeiertem „Black Mass“ (Black Mass). Edgerton inszenierte, schrieb und produzierte mit sich in der Hauptrolle den PsychoThriller „The Gift“ (The Gift) mit Jason Bateman und Rebecca Hall in weiteren Rollen. Der unabhängig produzierte Film kam hervorragend an und erreichte auf dem Rotten-TomatoesPortal eine Wertung von 93 Prozent – am Startwochenende verbuchte er ein Einspiel von zwölf Millionen Dollar. Neben Christian Bale spielte Edgerton die Hauptrolle in Ridley Scotts BibelEpos „Exodus: Gods and Kings“ (Exodus: Götter und Könige). 2012 machte Edgerton mit seiner Rolle in Kathryn Bigelows preisgekröntem, auf Tatsachen basierenden „Zero Dark Thirty“ (Zero Dark Thirty) international auf sich aufmerksam. Im selben Jahr trat er neben Jennifer Garner in Peter Hedges’ „The Odd Life of Timothy Green“ (Das wundersame Leben von Timothy Green) und in „Wish You Were Here“ auf und wurde dafür vom FCCA als Bester Darsteller ausgezeichnet. Zu seinen neueren Filmen zählen „Felony“ (Felony), den er auch schrieb und produzierte und der 2013 auf dem Toronto International Film Festival uraufgeführt wurde, Gavin O’Connors Drama „Warrior“ (Warrior) mit Tom Hardy und Nick Nolte, der Horror-Thriller „The Thing“ (The Thing), das Prequel zu John Carpenters Kultklassiker („The Thing“ [Das Ding aus einer anderen Welt], 1982) sowie David Michôds „Animal Kingdom“ (Königreich des Verbrechens), für den er als Bester Nebendarsteller mit den Preisen des AFI und des FCCA ausgezeichnet wurde. 22 Zuvor spielte Edgerton Hauptrollen in Filmen wie „The Square“ (The Square – Ein tödlicher Plan) unter der Regie seines Bruders Nash Edgerton, in dem australischen Spielfilm „Acolytes“ (Die Erpresser), „Whisper“ (Whisper – Die Stimme des Bösen) mit Josh Holloway, dem Krimi-Thriller „Smokin’ Aces“ (Smokin’ Aces), in der Travestie-Komödie „Kinky Boots“ (Kinky Boots – Man(n) trägt Stiefel) sowie George Lucas’ Blockbuster „Star Wars: Episode II – Attack of the Clones“ (Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger) und „Episode III – Revenge of the Sith“ (Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith) als junger Owen Lars, der später Luke Skywalkers Onkel Owen wird. Seine Stimme war in Zack Snyders Animationsfilm „Legend of the Guardians: The Owls of Ga’Hoole“ (Die Legende der Wächter) zu hören, und er sprach die Titelrolle in dem für den Oscar nominierten Animationskurzfilm „The Mysterious Geographic Explorations of Jasper Morello“. Edgerton stammt aus dem australischen New South Wales. Er machte seine Ausbildung an der Nepean Drama School in Sydney und trat dann in verschiedenen Bühneninszenierungen auf, darunter im Ensemble der Sydney Theatre Company in „Blackrock“, „Third World Blues“ und „Love for Love“ (Liebe für Liebe) sowie im Ensemble der Bell Shakespeare Company, wo er in „Henry IV“ (König Heinrich IV.) zu sehen war. 2009 kehrte er auf die Bühne zurück und spielte den Stanley Kowalski neben Cate Blanchett als Blanche DuBois in „A Streetcar Named Desire“ (Endstation Sehnsucht), der hochgelobten Inszenierung der Sydney Theatre Company. Im November des Jahres trat das Ensemble vor ausverkauften Rängen auch im Kennedy Center auf. Im Dezember folgten Aufführungen in der Brooklyn Academy of Music (BAM). Auf australischen Bildschirmen wurde Edgerton als Will in der langjährigen Serie „The Secret Life of Us“ bekannt. Diese Rolle brachte ihm eine Nominierung des AFI ein. KIRSTEN DUNST Sarah Aktuell war Dunst in der zweiten Folge der FX-Miniserie „Fargo“ zu sehen – die Vorlage lieferte der Kultfilm der Coen-Brüder („Fargo“/Fargo – Blutiger Schnee, 1996). Mit ihrer Rolle als Kleinstadt-Kosmetikerin Peggy Bloomquist wurde sie für den Golden Globe und den Critic’s Choice Award nominiert. Zu ihren weiteren Filmen zählen Hossein Aminis „The Two Faces of January“ (Die zwei Gesichter des Januars) mit Viggo Mortensen und Oscar Isaac, „Anchorman 2: The Legend Continues“ (Anchorman – Die Legende kehrt zurück), Juan Diego Solanas’ „Upside Down“ (Upside Down) mit Jim Sturgess, Walter Salles’ Filmversion des Roman-Klassikers von Jack Kerouac, „On the Road“ (On the Road – Unterwegs) mit Sam Riley, Garrett Hedlund und Kristen Stewart, Leslye Headlands „Bachelorette“ (Die Hochzeit unserer dicksten Freundin) mit Isla Fisher und Lizzy Caplan, Lars von Triers „Melancholia“ (Melancholia) mit Charlotte 23 Rampling und Charlotte Gainsbourg – mit dieser Leistung wurde Dunst 2011 in Cannes sowie von der National Society of Film Critics als Beste Darstellerin ausgezeichnet –, Andrew Jareckis „All Good Things“ (All Beauty must Die) mit Ryan Gosling, Sofia Coppolas „Marie Antoinette“ (Marie Antoinette) mit Jason Schwartzman, Michel Gondrys „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ (Vergiss mein nicht!; geschrieben von Charlie Kaufman) mit Jim Carrey, Kate Winslet und Mark Ruffalo, Sam Raimis „Spider-Man“ (Spider-Man)-Trilogie mit Tobey Maguire, „How to Lose Friends and Alienate People“ (New York für Anfänger) mit Simon Pegg, „Elizabethtown“ (Elizabethtown) von Autor/Regisseur Cameron Crowe mit Orlando Bloom, „Wimbledon“ (Wimbledon – Spiel, Satz und … Liebe) mit Paul Bettany, Mike Newells „Mona Lisa Smile“ (Mona Lisas Lächeln) mit Julia Roberts, Julia Stiles und Maggie Gyllenhaal, der Independent-Film „Levity“ mit Billy Bob Thornton und Morgan Freeman, Peter Bogdanovichs semi-biografische Mordgeschichte „The Cat’s Meow“ (The Cat’s Meow), in der Dunst die Schauspielerin Marion Davies verkörpert, „Bring It On“ (Girls United), der sich am Startwochenende auf Platz 1 der Kino-Charts platzierte, Sofia Coppolas von der Kritik gefeierter „The Virgin Suicides“ (The Virgin Suicides – Verlorene Jugend) mit James Woods und Kathleen Turner, John Stockwells „Crazy/Beautiful“ (Verrückt/schön – Crazy/Beautiful), „Drop Dead Gorgeous“ (Gnadenlos schön) mit Ellen Barkin und Kirstie Alley, „Dick“ (Ich liebe Dick) mit Michelle Williams, „Little Women“ (Betty und ihre Schwestern) mit Susan Sarandon und Winona Ryder, „Jumanji“ (Jumanji) mit Robin Williams, „Mother Night“ (Schatten der Schuld) mit Nick Nolte, Barry Levinsons „Wag the Dog“ (Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt) mit Dustin Hoffman und Robert De Niro, Neil Jordans „Interview With the Vampire“ (Interview mit einem Vampir) mit Tom Cruise und Brad Pitt (dafür wurde sie unter anderem für den Golden Globe nominiert) sowie „Small Soldiers“ (Small Soldiers) mit Phil Hartman. Dunst begann ihre Karriere als dreijährige Darstellerin in TV-Werbespots. Nach über 50 Werbespots wechselte sie mit Woody Allens „New York Stories“ (New Yorker Geschichten, 1989) auf die große Leinwand. Doch Kirsten Dunst hat nicht nur Filme gedreht. Die Kritik feierte sie mit einer gelegentlichen Rolle in der populären TV-Serie „ER“ (Emergency Room – Die Notaufnahme), die ihr den Best Young Star Award des Branchenblatts The Hollywood Reporter einbrachte. Auf Showtime spielte sie Hauptrollen in „The Outer Limits“ (Outer Limits – Die unbekannte Dimension) und „A Devil’s Arithmetic“ (Des Teufels Rechnung), produziert von Dustin Hoffman und Mimi Rogers. Zu sehen war sie auch in dem TV-Film „The Siege at Ruby Ridge“, in „Tower of Terror“ (Im Jenseits sind noch Zimmer frei) im Rahmen der Reihe „The Wonderful World of Disney“ und auf Lifetime in „15 and Pregnant“ (Zu jung für ein Baby). Dunst gab ihr Regiedebüt mit dem Kurzfilm „Welcome“ mit Winona Ryder in der Hauptrolle, der 2008 auf dem Sundance Film Festival lief. Es folgte „Bastard“, an dem sie als 24 Regisseurin und Co-Autorin beteiligt war. Der Film mit Juno Temple und Brian Geraghty in den Hauptrollen lief 2010 auf den Filmfestivals in Tribeca und Cannes. ADAM DRIVER Sevier Aktuell spielte Driver den Kylo Ren in J.J. Abrams’ mit Spannung erwartetem „Star Wars: The Force Awakens“ (Star Wars: Das Erwachen der Macht). Bisher hat der Film weltweit 1,8 Milliarden Dollar umgesetzt – allein in den USA über 800 Millionen Dollar: ein Rekord. „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ startete im Dezember 2015, bekam begeisterte Kritiken und wurde vom American Film Institute in die Liste der Zehn besten Filme des Jahres aufgenommen. Außerdem erhielt der Film vier Nominierungen für den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA). Inzwischen hat Driver Martin Scorseses Film „Silence“ abgedreht, in dem Andrew Garfield und Liam Neeson weitere Rollen übernahmen. Abgedreht ist auch Jim Jarmuschs „Paterson“. Driver übernahm neben Ben Stiller, Naomi Watts und Amanda Seyfried eine Hauptrolle in Noah Baumbachs „While We’re Young“ (Gefühlt Mitte Zwanzig). Der Film erlebte 2014 seine Premiere auf dem Toronto International Film Festival. Driver spielte neben Alba Rohrwacher eine Hauptrolle in Saverio Costanzos „Hungry Hearts“. Der Film wurde 2014 auf dem Internationalen Filmfestival in Venedig uraufgeführt, wo Driver als Bester Darsteller mit dem Volpi-Pokal ausgezeichnet wurde. 2014 war Driver auch neben Jason Bateman, Connie Britton, Tina Fey und Jane Fonda in Shawn Levys Dramödie „This Is Where I Leave You“ (Sieben verdammt lange Tage) sowie neben Mia Wasikowska in John Currans von der Kritik gefeiertem „Tracks“ (Spuren) zu sehen. Neben Oscar Isaac trat er in dem 2013 für den Oscar und den Golden Globe nominierten „Inside Llewyn Davis“ (Inside Llewyn Davis) der Coen-Brüder auf. 2012 wirkte Driver neben Daniel Day-Lewis in Steven Spielbergs Oscar-nominiertem „Lincoln“ (Lincoln) mit, der weltweit 275 Millionen Dollar umsetzte. Eine weitere Hauptrolle spielte er neben Greta Gerwig in Noah Baumbachs „Frances Ha“ (Frances Ha) und er war in Clint Eastwoods gefeiertem „J. Edgar“ (J. Edgar) neben Leonardo DiCaprio zu sehen. Derzeit dreht Driver die sechste und letzte Staffel der HBO-Serie „Girls“ (Girls), in der er neben Lena Dunham die Hauptrolle des Adam Sackler spielt – Adam ist Hannahs (Dunham) geheimnisvoller, beeindruckender und exzentrischer Freund, mit dem sie sich ständig verkracht. Mit dieser Leistung wurde Driver drei Jahre in Folge als Nebendarsteller in einer Komödienserie für den Emmy® nominiert. 2015 gewann er dafür den Critics’ Choice Television Award. 2013 erhielt die Serie den Golden Globe als Beste TV-Serie (Komödie/Musical) und den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA). 2014 verbuchte „Girls“ 25 in derselben Kategorie eine Nominierung für den Golden Globe sowie 2012 und 2013 EmmyNominierungen. 2012 erhielt die Serie den Peabody Award und wurde vom American Film Institute in die Liste der TV-Sendungen des Jahres aufgenommen. Seinen Abschluss machte Driver 2009 an der New Yorker Juilliard School. Er ist Mitbegründer der gemeinnützigen Organisation AITAF (Arts in the Armed Forces, Inc.). JAEDEN LIEBERHER Alton Lieberher wurde am 4. Januar 2003 in Philadelphia/Pennsylvania geboren. Als Achtjähriger zog er mit seiner Mutter nach Los Angeles/Kalifornien. Bald danach beschloss er, Schauspieler zu werden, und gab sein Debüt in landesweit ausgestrahlten Werbespots für General Electric, Verizon Fios und Hyundai. 2014 hatte Lieberher das Glück, in „St. Vincent“ (St. Vincent) neben einem seiner großen Vorbilder aufzutreten: Bill Murray. Weitere Rollen spielten Melissa McCarthy und Naomi Watts. Der Film erhielt in der Kategorie Bester Film (Musical/Komödie) eine Nominierung für den Golden Globe. Mit seiner Leistung verbuchte Lieberher auch etliche Nominierungen – darunter in der Kategorie Nachwuchsdarsteller für den Critics’ Choice Award. Er gewann die Preise der Filmkritiker-Verbände in Las Vegas und Phoenix. Dann trat er für Cameron Crowe in „Aloha“ (Aloha: Die Chance auf Glück) als der von Mythen besessene Filmemacher-Sohn von Rachel McAdams auf. Zu sehen war er auch neben Clive Owen in der Vater-Sohn-Geschichte „The Confirmation“. 2015 gab Lieberher auf Showtime sein TV-Debüt als Johnny Masters in der dritten Staffel von „Masters of Sex“ (Masters of Sex). Inzwischen hat er Colin Trevorrows „The Book of Henry“ abgedreht, in dem er wieder mit Naomi Watts auftritt. SAM SHEPARD Calvin Meyer Shepard ist Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Als Bühnenautor gewann er 1979 den Pulitzerpreis für seinen Dreiakter „Buried Child“ (Vergrabenes Kind). Zu Shepards zahlreichen Bühnenstücken gehören auch „Angel City“ (Stadt der Engel), „Curse of the Starving Class“ (Fluch der verhungernden Klasse), „Killer’s Head“, „The Mad Dog Blues“, „Cowboy Mouth“ (Cowboy Mouth), „The Rock Garden“, „True West“ (True West; auch: Goldener Westen), „The God of Hell“ und „Fool for Love“ (Liebestoll). Als Autor war er 1970 an Michelangelo Antonionis „Zabriskie Point“ (Zabriskie Point) beteiligt. Später begeisterte er die Kritiker mit seinem Originaldrehbuch zu Wim Wenders’ „Paris, Texas“ (Paris, Texas). 26 Sein Debüt als Filmschauspieler gab Shepard in Bob Dylans „Renaldo and Clara“ (Renaldo und Clara). Im selben Jahr beeindruckte er die Kritiker als Hauptdarsteller neben Richard Gere in Terrence Malicks „Days of Heaven“ (In der Glut des Südens; auch: Tage des Himmels). Hochkarätige Rollen folgten mit „Resurrection“ (Der starke Wille), „Raggedy Man“ (Raggedy Man; auch: Der geheimnisvolle Fremde), „Frances“ (Frances) mit Jessica Lange und vor allem sein Auftritt in Philip Kaufmans „The Right Stuff“ (Der Stoff, aus dem die Helden sind), der ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte. Mit Lange drehte er dann auch „Country“ (Country) und „Crimes of the Heart“ (Verbrecherische Herzen). In Robert Altmans Filmfassung seines Stücks „Fool for Love“ (Fool for Love) spielte Shepard die Hauptrolle. Weitere wichtige Filme: „Baby Boom“ (Baby Boom – Eine schöne Bescherung), „Steel Magnolias“ (Magnolien aus Stahl – Die Stärke der Frauen), „Defenseless“ (Wehrlos), „Thunderheart“ (Halbblut), „Bright Angel“ (Eine unhimmlische Mission), „Voyager“ (Homo Faber; auch: Voyager), „The Pelican Brief“ (Die Akte), „Snow Falling on Cedars“ (Schnee, der auf Zedern fällt), „Hamlet“ (Hamlet), „All the Pretty Horses“ (All die schönen Pferde), „The Pledge“ (Das Versprechen), „Swordfish“ (Passwort: Swordfish), „Black Hawk Down“ (Black Hawk Down), „The Notebook“ (Wie ein einziger Tag), „Stealth“ (Stealth – Unter dem Radar), „Bandidas“ (Bandidas), „Don’t Come Knockin’“ (Don’t Come Knockin’), „The Return“ (The Return) und „Walker Payne“. Kürzlich zu sehen war Shepard in Mateo Gils „Blackthorn“ (Blackthorn) mit Eduardo Noriega und Stephen Rea, Doug Limans „Fair Game“ (Fair Game – Nichts ist gefährlicher als die Wahrheit) mit Sean Penn und Naomi Watts, „Inhale“ (Inhale; auch: Run for Her Life) mit Dermot Mulroney und Diane Kruger, Jim Sheridans „Brothers“ (Brothers – Zwei Brüder. Eine Liebe) mit Jake Gyllenhaal, Tobey Maguire und Natalie Portman, Lawrence Kasdans „Darling Companion“ (Darling Companion – Ein Hund fürs Leben) mit Diane Keaton, Daniel Espinosas „Safe House“ (Safe House) mit Denzel Washington sowie Andrew Dominiks „Killing Them Softly“ (Killing Them Softly) mit Brad Pitt. Shepard schrieb und inszenierte auch die Spielfilme „Far North“ (Rache ohne Hoffnung) und „Silent Tongue“ (Schweigende Zunge – Die Rache der Geister). Zu Shepards bedeutenden TV-Auftritten zählen „Larry McMurtry’s Streets of Laredo“ (Der letzte Ritt), „Lily Dale“ (Lily Dale), „Purgatory“ (Showdown auf dem Weg zur Hölle), „Dash and Lilly“ („Golden Globe“- und Emmy-Nominierungen für seinen Auftritt als Autor Dashiell Hammett), „One Kill“ (Tod eines Offiziers), „Wild Geese“ sowie die Filmbiografie „Ruffian“. Derzeit ist Shepard in der Netflix-Serie „Bloodline“ zu sehen. Aktuell trat er neben Matthew McConaughey in Jeff Nichols’ „Mud“ (Mud – Kein Ausweg), Scott Coopers „Out of the Furnace“ (Auge um Auge – Out of the Furnace) sowie John Wells’ „August: Osage County“ (Im August in Osage County) und Jim Mickles „Cold in July“ (Cold in July) auf. 27 Abgedreht hat Shepard inzwischen auch die Independent-Filme „You Were Never Here“ mit Mireille Enos, „In Dubious Battle“ mit James Franco, Bryan Cranston, Robert Duvall und Analeigh Lipton sowie Meg Ryans Regiearbeit „Ithaca“. HINTER DER KAMERA JEFF NICHOLS Drehbuch/Regie Nichols schrieb und inszenierte zuvor die international gefeierten Spielfilme „Shotgun Stories“ (Shotgun Stories), „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf) und „Mud“ (Mud – Kein Ausweg). „Shotgun Stories“ erhielt Nominierungen für den Independent Spirit Award und lief 2007 im Wettbewerb der Filmfestivals in Seattle, Austin und Wien. „Take Shelter – Ein Sturm zieht auf“ wurde 2011 auf dem Sundance Film Festival uraufgeführt, in Cannes mit dem Preis der Kritikerwoche ausgezeichnet und erhielt fünf Nominierungen für den Independent Spirit Award. 2013 bekam Nichols eine Nominierung für den Independent Spirit Award mit seiner Regieleistung des mit dem Robert Altman Award ausgezeichneten „Mud – Kein Ausweg“, der in jenem Jahr eines der besten Kassenergebnisse im Independent-Bereich verbuchte. Derzeit befindet er sich in der Endfertigung seines kommenden Films „Loving“, den er schrieb und inszenierte. Wieder sind die Hauptdarsteller aus „Midnight Special“ (Midnight Special) dabei: Michael Shannon und Joel Edgerton. Nichols stammt aus Little Rock in Arkansas. Er absolvierte seine Ausbildung an der School of Filmmaking unter dem Dach der North Carolina School of the Arts. Heute wohnt er in Austin/Texas. SARAH GREEN Produzentin Derzeit befindet sich Sarah Green in der Endfertigung von Jeff Nichols’ „Loving“ mit Joel Edgerton, Ruth Negga und Michael Shannon. Sie produzierte Terrence Malicks „Knight of Cups“ (Knight of Cups) mit Christian Bale, Cate Blanchett und Natalie Portman, der 2015 auf der Berlinale uraufgeführt wurde, und „Weightless“ mit Ryan Gosling, Rooney Mara, Michael Fassbender, Cate Blanchett und Natalie Portman. Green produziert außerdem Malicks kommende IMAX-Dokumentation „Voyage of Time“. Green produzierte Malicks in der Kategorie Bester Film für den Oscar nominierten „The Tree of Life“ (The Tree of Life) mit Brad Pitt, Jessica Chastain und Sean Penn. Der Film gewann in Canne die Goldene Palme. Hinzu kommt Malicks aktuellster Film „To the Wonder“ 28 (To the Wonder) mit Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams und Javier Bardem. Green produzierte außerdem Malicks episches Abenteuer „The New World“ (The New World) mit Colin Farrell und Christian Bale – dieser Film wurde in der Kamera-Kategorie für den Oscar nominiert. Daneben produzierte sie Jeff Nichols’ „Mud“ (Mud – Kein Ausweg) mit Matthew McConaughey und Reese Witherspoon. „Mud – Kein Ausweg“ wurde im Wettbewerb des Sundance Film Festivals uraufgeführt und für den Hauptwettbewerb in Cannes ausgewählt. Im Sommer 2013 war er der umsatzstärkste Independent-Film. Als Executive Producer betreute Green Nichols’ „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der seine Premiere in Sundance erlebte und dann in Cannes mit dem Preis der Kritikerwoche, dem FIPRESCI-Preis und dem Preis der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques (Gesellschaft der dramatischen Autoren und Komponisten) ausgezeichnet wurde. Green produzierte Julie Taymors Oscar-gekrönten „Frida“ (Frida) mit Salma Hayek und Alfred Molina sowie „Dirty Dancing: Havana Nights“ (Dirty Dancing 2 – Heiße Nächte auf Kuba) mit Diego Luna. Sie produzierte auch „Girlfight“ (Girlfight – Auf eigene Faust) und „State and Main“ (State and Main). „Girlfight – Auf eigene Faust“ gewann in Cannes den Prix de la Jeunesse, teilte sich den Großen Jurypreis, und auf dem Sundance Film Festival wurde Karyn Kusama mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Hinzu kamen etliche Preise für die damalige Nachwuchsdarstellerin Michelle Rodriguez. „State and Main“ verbuchte etliche EnsemblePreise für die Darsteller, zu denen Philip Seymour Hoffman, Sarah Jessica Parker, Alec Baldwin und Julia Stiles gehören. Außerdem wurde Autor/Regisseur David Mamet für vier Drehbuchpreise nominiert. Zuvor produzierte Green Mamets „The Winslow Boy“ (The Winslow Boy), „The Spanish Prisoner“ (Die unsichtbare Falle) und „Oleanna“ (Oleanna) sowie „American Buffalo“ (American Buffalo – Das Glück liegt auf der Straße), inszeniert von Michael Corrente nach Mamets Drehbuch. Für Autor/Regisseur John Sayles produzierte sie drei Filme: „The Secret of Roan Inish“ (Das Geheimnis des Seehundbabys), der für drei Independent Spirit Awards nominiert war, „Passion Fish“ (Passion Fish), der zwei Oscar-Nominierungen, zwei Nominierungen für den Golden Globe und zwei Nominierungen für den Independent Spirit Awards (und eine Auszeichnung) verbuchte, sowie „City of Hope“ (Stadt der Hoffnung), der den Großen Preis des Tokyo Film Festivals und den Kritikerpreis auf dem Edinburgh International Film Festival gewann. Außerdem produzierte sie die Emmy-preisgekrönte American-Playhouse-Produktion „Andre’s Mother“, die 1990 vom National Board of Review (branchenunabhängige Institution zur Förderung der Filmkunst) zum Besten TV-Film des Jahres gekürt wurde. 29 BRIAN KAVANAUGH-JONES Produzent Kavanaugh-Jones ist President der in Los Angeles ansässigen Produktionsfirma Automatik. Als Executive Producer arbeitet er derzeit an Jeff Nichols’ nächstem Film „Loving“ und Fernando Coimbras „Sand Castle“. Kavanaugh-Jones produzierte auch Leigh Whannells „Insidious: Chapter 3“ (Insidious: Chapter 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang) und Ciarán Foys „Sinister 2“. Zu seinen aktuellen Filmen zählen Eran Creevys Action-Thriller „Collide“ (Collide) mit Nicholas Hoult, Felicity Jones und Sir Anthony Hopkins sowie der Science-Fiction-Thriller „Revolt“ (Revolt). Automatiks erste TV-Serie „Beyond“, die Kavanaugh-Jones als Executive Producer betreut, wird 2016 auf dem Freeform Network erstausgestrahlt. Zu seinen aktuellen Titeln zählen Autor/Regisseur William Eubanks „The Signal“ (The Signal), der 2014 in Sundance für die Kategorie Park City at Midnight ausgewählt wurde, und Scott Derricksons „Sinister“ (Sinister – Wenn du ihn siehst, bist du schon verloren, 2012) mit Ethan Hawke. Als Executive Producer betreute Kavanaugh-Jones auch James Wans „Insidious“ (Insidious), den profitabelsten Film des Jahres 2011, produziert von Jason Blum, sowie 2013 die erfolgreiche Fortsetzung „Insidious: Chapter 2“ (Insidious: Chapter 2). Zu Automatiks früheren Filmen zählen Eran Creevys „Welcome to the Punch“ (Enemies – Welcome to the Punch), „A Haunted House“ (Ghost Movie) und Michael Tiddes’ „A Haunted House 2“ (Ghost Movie 2) – Hauptrolle und Drehbuch: Marlon Wayans –, Scott Stewarts „Dark Skies“ (Dark Skies – Sie sind unter uns) sowie Derek Lees und Clif Prowses preisgekrönter „Afflicted“ (Afflicted). Vor der Gründung von Automatik arbeitete Kavanaugh-Jones bei der CAA (Creative Artists Agency) als Agent in der Abteilung Filmfinanzierung. GLEN BASNER Executive Producer Basner ist Chief Executive Officer von FilmNation Entertainment, einer der führenden unabhängigen internationalen Verkaufs-, Vertriebs- und Produktionsfirmen der Welt. Basner gründete die Firma 2008. Er gilt derzeit als einer der renommiertesten internationalen Verkaufsagenten und kreativen Profis der Filmbranche. FilmNation produzierte 2015 zwei Filme: Denis Villeneuves „Story of Your Life“ mit Amy Adams und John Lee Hancocks und „The Founder“ mit Michael Keaton. Beide Filme sollen 2016 in die Kinos kommen. In Vorbereitung befinden sich unter anderem „The Good House“ mit Meryl Streep und Robert De Niro in den Hauptrollen. FilmNations bisherige und kommende Titel vereinen viele der spannendsten etablierten und aufstrebenden Filmemacher der Gegenwart – darunter befinden sich der Oscarpreisgekrönte „The Imitation Game“ (The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben) mit 30 Benedict Cumberbatch und Keira Knightley, Woody Allens „Irrational Man“ (Irrational Man), der als Bester Film mit dem Oscar ausgezeichnete „The King’s Speech“ (The King’s Speech – Die Rede des Königs), Alexander Paynes „Nebraska“ (Nebraska), „Mr. Holmes“ mit Ian McKellen, Terrence Malicks „Knight of Cups“ (Knight of Cups) mit Christian Bale und Natalie Portman, „Genius“ mit Colin Firth, Jude Law und Nicole Kidman sowie Pedro Almodóvars „La piel que habito“ (Die Haut, in der ich wohne), „Los amantes pasajeros“ (Fliegende Liebende), „Julieta“ und viele andere. Vor Gründung von FilmNation war Basner President, International, der Weinstein Company (TWC). Dort überwachte er alle internationalen Aktionen für TWC und Dimension Films. In seinen Verantwortungsbereich gehörten die Auswertung aller TWC- und DimensionFilme im Ausland und in allen Medien in den Bereichen Verkauf, Marketing und Vertrieb. Unter seiner Leitung setzte die internationale Gruppe unter dem TWC-Dach an der Kinokasse schon im zweiten Jahr über 200 Millionen Dollar um. Bevor er zu TWC stieß, war Basner Executive Vice President, International Sales & Distribution bei Focus Features, wo er an maßgeblichen künstlerischen und finanziellen Erfolgen wie „Brokeback Mountain“ (Brokeback Mountain) und „The Constant Gardener“ (Der ewige Gärtner) sowie an mehr am Mainstream orientierten Hits wie dem von Michael Bay produzierten Remake „The Texas Chainsaw Massacre“ (Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre) beteiligt war. Basner wechselte zu Focus, nachdem er in der ehrwürdigen unabhängigen New Yorker Filmfirma Good Machine schnell aufgestiegen und Leiter der internationalen Verkaufsabteilung geworden war. Diese Firma wurde 2002 von Universal übernommen, um Focus Features zu gründen. Basner arbeitet im FilmNation-Hauptquartier in New York City. Sein Studium absolvierte er an der Boston University. HANS GRAFFUNDER Executive Producer Graffunder arbeitete als Co-Produzent an Autor/Regisseur Terrence Malicks romantischem Drama „Knight of Cups“ (Knight of Cups, 2015) mit Christian Bale, Natalie Portman und Cate Blanchett. Aktuell war er an Malicks „Weightless“ beteiligt, in dem es um die Musikbranche im texanischen Austin geht. Zur hochkarätigen Besetzung zählen Ryan Gosling, Rooney Mara und Michael Fassbender. Der Film soll 2016 in die Kinos kommen. Mit Malick arbeitete Graffunder als Co-Produzent auch 2012 an „To the Wonder“ (To the Wonder) mit Ben Affleck und Javier Bardem. Als Produzent betreute Graffunder außerdem Saar Kleins Regiedebüt „After the Fall“ – der Krimi lief 2014 auf der Berlinale. Hinzu kommt Bob Byingtons Komödie „Somebody Up There Likes Me“ mit Nick Offerman, der in Locarno den Spezialpreis der Jury gewann. 31 Zu Beginn seiner Laufbahn arbeitete Graffunder in New York als Herstellungsleiter und Produktionsleiter an etlichen Produktionen wie „The Squid and the Whale“ (Der Tintenfisch und der Wal), „The Notorious Bettie Page“ (Bettie Page: Begehrt und berüchtigt) und „The Sopranos“ (Die Sopranos) für HBO. Aktuell betreut Graffunder als Executive Producer Regisseur Michael Carneys „The Same Kind of Different as Me“ mit Renée Zellweger, Jon Voight und Djimon Hounsou, der im April 2016 in die Kinos kommen soll. CHRISTOS V. KONSTANTAKOPOULOS Executive Producer 2008 gründete Konstantakopoulos Faliro House Productions. Seitdem war er an über 25 Spielfilmen beteiligt, darunter Yorgos Lanthimos’ „The Lobster“, der 2015 in Cannes den JuryPreis gewann, Athina Rachel Tsangaris „Chevalier“, der 2015 auf dem Londoner Film Festival als Bester Film ausgezeichnet wurde, Alex Ross Perrys „Queen of Earth“, der 2015 auf der Berlinale uraufgeführt wurde; Yannis Economides’ „To mikro psari“/„Stratos“, der 2014 im Wettbewerb der Berlinale lief, Ira Sachs’ „Love Is Strange“ (Liebe geht seltsame Wege), der ebenfalls 2014 in Berlin gezeigt wurde, Richard Linklaters „Before Midnight“ (Before Midnight), der 2014 in der Kategorie Drehbuch nach einer Vorlage für den Oscar nominiert wurde, Alexandros Avranas’ „Miss Violence“, der 2014 in Venedig den Regie- und den Darsteller-Preis gewann, Jim Jarmuschs „Only Lovers Left Alive“ (Only Lovers Left Alive), der 2013 im Wettbewerb in Cannes lief, Babis Makridis’ „L“, der 2012 in Sundance lief, Bob Byingtons „Somebody Up There Likes Me“, der 2012 den Spezialpreis der Jury auf dem Filmfestival in Locarno gewann, und Konstantakopoulos’ erster Film mit Jeff Nichols, „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der 2011 in Cannes den Preis der Kritikerwoche, den FIPRESCI-Preis und den Preis der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques (Gesellschaft der dramatischen Autoren und Komponisten) sowie in Dauville den Großen Spezialpreis gewann. Aktuell folgten Regisseur Ira Sachs’ „Little Men“ und Robert Greenes „Kate Plays Christine“, die im Januar in Sundance zu sehen waren, sowie „Suntan“ von Argyris Papadimitropoulos. In der Endfertigung befinden sich John Lee Hancocks „The Founder“, Terrence Malicks „Weightless“ und Sophia Exarhous „Park“. In Vorbereitung befinden sich unter anderem Athina Rachel Tsangaris „White Knuckles“, „The Good House“ und Alex Ross Perrys „The Names“ nach dem Buch von Don DeLillo. 32 ADAM STONE Kamera Stone war an allen bisherigen Filmen von Regisseur Jeff Nichols beteiligt, auch an dem kommenden „Loving“, der sich in der Endfertigung befindet. Die beiden drehten bisher gemeinsam „Shotgun Stories“ (Shotgun Stories), „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf) und „Mud“ (Mud – Kein Ausweg). Weitere Spielfilme: Craig Zobels „Compliance“ (Compliance) und „Great World of Sound.“ Daneben drehte Stone etliche renommierte Dokumentationen wie Margaret Browns „The Great Invisible“, der 2014 den Jury-Preis auf dem Filmfestival South by Southwest gewann, Vadim Jeans „In the Land of the Free …“ mit Samuel L. Jackson als Sprecher sowie eine Episode der gefeierten PBS-Serie „Independent Lens“. Außerdem produzierte Stone 2014 den unabhängig produzierten Kurzfilm „Pills“ für Regisseur Craig Zobel. JULIE MONROE Schnitt Vor „Midnight Special“ (Midnight Special) hat Julie Monroe bereits Jeff Nichols’ „Mud“ (Mud – Kein Ausweg) mit Mathew McConaughey in der Hauptrolle geschnitten. Derzeit arbeiten Regisseur und Cutterin gemeinsam an dem Spielfilm „Loving“. Als Cutterin betreute Monroe auch „Wall Street: Money Never Sleeps“ (Wall Street: Geld schläft nicht) mit Shia LaBeouf und Michael Douglas, den bisher letzten Film in ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit Regisseur Oliver Stone – dazu zählen „W.“ (Oliver Stone’s W.), „World Trade Center“ (World Trade Center) und „JFK“ (JFK – Tatort Dallas). Sie arbeitete mit Regisseur Mark Mylod an „What’s Your Number“ (Der perfekte Ex) und „The Big White“ (The Big White – Immer Ärger mit Raymond), mit Irwin Winkler an „De-Lovely“ (DeLovely – Die Cole Porter Story), der ihr eine Nominierung für den Cutter-Preis Eddie einbrachte, sowie „Life as a House“ (Das Haus am Meer) und „At First Sight“ (Auf den ersten Blick). Hinzu kommen „Lolita“ (Lolita) von Adrian Lyne, für den sie zuvor als zusätzliche Cutterin an „Indecent Proposal“ (Ein unmoralisches Angebot) gearbeitet hatte, Roland Emmerichs „The Patriot“ (Der Patriot) mit Mel Gibson und Heath Ledger, Diane Keatons Regiearbeit „Hanging Up“ (Aufgelegt!) und Martin Brests „Gigli“ (Liebe mit Risiko – Gigli) mit Ben Affleck, Jennifer Lopez, Al Pacino und Christopher Walken. Monroe betreute zunächst etliche Filme als Schnittassistentin und arbeitete sich in der Hierarchie nach oben. In diese Zeit fallen Stones „The Doors“ (The Doors), „Born on the Fourth of July“ (Geboren am 4. Juli) und „Wall Street“ (Wall Street) sowie Curtis Hansons „The River Wild“ (Am wilden Fluss). 33 CHAD KEITH Produktionsdesign „Midnight Special“ (Midnight Special) ist Keiths zweiter Film für Autor/Regisseur Jeff Nichols. Ihre erste Teamarbeit war „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der auf den Festivals in Sundance und Toronto gefeiert wurde und 2011 in Cannes den Preis der Kritikerwoche erhielt. Aktuell arbeiteten die beiden an „Loving“, der 2016 anlaufen soll. Daneben stattet Keith regelmäßig die Filme von Regisseur Ramin Bahrani aus – ihr erster gemeinsamer Film war 2008 „Goodbye Solo“, der im Wettbewerb von Toronto gezeigt wurde und in Venedig den FIPRESCI-Preis gewann. Es folgte der Kurzfilm „Plastic Bag“ mit Werner Herzog als Sprecher und 2012 der Spielfilm-Thriller „At Any Price“ (Um jeden Preis – At Any Price), der im Wettbewerb auf dem Festival South by Southwest sowie in Venedig lief und in Toronto in einer besonderen Vorführung präsentiert wurde. Als Produktionsdesigner betreute Keith auch Frank Hall Greens „Wildlike“, Angus MacLachlans „Goodbye to All That“ (Suddenly Single), der auf dem Tribeca Film Festival gezeigt wurde, David Zellners „Kumiko, the Treasure Hunter“, der in Berlin und auf dem Festival South by Southwest lief, Saar Kleins „After the Fall“, der ebenfalls auf diesen beiden Festivals gezeigt wurde, Sean Durkins „Martha Marcy May Marlene“ (Martha Marcy May Marlene), der in Sundance den Regiepreis gewann und im Wettbewerb von Cannes und Toronto lief, Andrew MacLeans „On the Ice“, der in Sundance zu sehen war, Andrew Dosunmus „Restless City“, der ebenfalls für Sundance ausgewählt wurde, und Brant Sersens „Splinterheads“, der auf dem Festival South by Southwest gezeigt wurde. Daneben hat Keith etliche wichtige Kurzfilme betreut, zum Beispiel „The Fort“ von Autor/Regisseur Andrew Renzi, der für den Jury-Preis des American Film Institute nominiert war. DAVID WINGO Musik Wingo erhielt eine Nominierung in der Kategorie Entdeckung des Jahres von der World Soundtrack Academy für seine gefeierte Musik zu Jeff Nichols’ preisgekröntem „Take Shelter“ (Take Shelter – Ein Sturm zieht auf), der 2011 in Cannes mit dem Großen Preis ausgezeichnet wurde. Dann schrieb Wingo die Musik für Nichols’ nächsten Film „Mud“ (Mud – Kein Ausweg), der ebenfalls in Cannes uraufgeführt wurde, beim Kinostart im April 2013 einstimmig begeisterte Kritiken erhielt und sich als unabhängiger Durchbruch-Erfolg des Jahres profilierte. Wingo begann seine Laufbahn als Filmkomponist, ohne sich dessen bewusst zu sein: Er schickte seinem Jugendfreund David Gordon Green Beispiele der atmosphärischen Musik, die er zu Hause aufgenommen hatte – überrascht erhielt er dann eine Kopie von Greens Studentenfilm, in dem dieser einen der Songs verwendet hatte, die bestens zu den 34 stimmungsvollen Bildern und Kommentaren passten und zu Greens Markenzeichen wurden. So begann ihre professionelle Teamarbeit. Wingo komponierte Originalmusik zu Greens Studentenfilm des folgenden Jahres, und als Green ein Jahr nach dem Abschluss „George Washington“ (George Washington) drehte, bat er Wingo, die Musik zu diesem seinem Kinodebüt zu schreiben. Bei dem mit wenig Aufwand gedrehtem, aber prächtigen Film arbeitete Wingo mit seinem Freund Michael Linnen zusammen. Der Film erwies sich als einer der am besten aufgenommenen Filme des Jahres, gewann zahlreiche Preise und erwarb sich sofort den Ruf als eines der erstaunlichsten Debüts im modernen amerikanischen Kino. Seitdem hat Wingo mit Green an acht weiteren Filmen gearbeitet, darunter 2014 an „Manglehorn“ (Manglehorn – Schlüssel zum Glück), zu dem auch Explosions in the Sky Musik beitrugen. Ihr aktuellster Film war die satirische Komödie „Our Brand Is Crisis“ (Die Wahlkämpferin). Auch mit anderen renommierten Regisseuren hat Wingo gearbeitet: Jared Hess, Craig Zobel und Todd Rohal. 2015 war Wingos bisher aktivstes Jahr: „Alex of Venice“, „Maggie“ (Maggie), und die Dokumentation „The Great Invisible“, die im Dokumentarbereich für den Emmy nominiert war. ERIN BENACH Kostümdesign 2012 erhielt Benach den Preis der Costume Designers Guild (Gewerkschaft der Kostümdesigner) für ihren Beitrag zu Nicolas Winding Refns provokantem Krimi „Drive“ (Drive). Mit Refn arbeitete sie seitdem an dem Thriller „The Neon Demon“, der 2016 anlaufen soll. Regelmäßig arbeitet Benach auch mit Regisseur Derek Cianfrance zusammen – nach dem gefeierten „Blue Valentine“ (Blue Valentine) folgte der Thriller „The Place Beyond the Pines“ (The Place Beyond the Pines) und „The Light Between Oceans“, der in diesem Jahr in die Kinos kommt. Zu ihren kommenden Projekten zählt „Loving“, den sie wieder mit ihrem „Midnight Special“-Regisseur Jeff Nichols gestaltet. Benachs weitere Filme als Kostümdesignerin: Ryan Goslings Regiedebüt „Lost River“ (Lost River), Andrew Niccols Action-Abenteuer „The Host“ (Seelen), Brad Furmans „The Lincoln Lawyer“ (Der Mandant), John Erick Dowdles „Devil“ (Devil: Fahrstuhl zur Hölle) nach einer Story von M. Night Shyamalan, Mark Ruffalos Regiedebüt „Sympathy for Delicious“ (Sympathy for Delicious), der ihm den Jurypreis auf dem Sundance Film Festival einbrachte, Autorin/Regisseurin Sophie Barthes’ Komödie „Cold Souls“ (Cold Souls), Lori Pettys „The Poker House“ (The Poker House), Anna Bodens und Ryan Flecks unabhängig produzierter „Sugar“, der 2010 vom American Film Institute zum Film des Jahres gekürt wurde, Jenna 35 Rickers „Ben’s Plan“ und Ryan Flecks „Half Nelson“ (Half Nelson). Zu Beginn ihrer Laufbahn arbeitete Benach als Assistentin des Kostümdesigners an Spielfilmen wie „The Death and Life of Bobby Z“ (Kill Bobby Z – Ein Deal um Leben und Tod), „Sherrybaby“ und „One Last Thing …“ (Das Traumdate).