jeder krebskranke soll optimal versorgt werden
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jeder krebskranke soll optimal versorgt werden
ISSN 09 49 – 81 84 www.krebshilfe.de JEDER KREBSKRANKE SOLL OPTIMAL VERSORGT WERDEN Onkologische Spitzenzentren etabliert Deutsche Krebshilfe Preis verliehen Erforschung von Lymphomen gewürdigt Neue Impfung gegen Magenkrebs Infektion mit Helicobacter pylori bekämpfen Nr. 1/10 2 Inhalt patientenversorgung Vorwort 3 Liebe Leserin, lieber Leser, JEDER KREBSKRANKE SOLL OPTIMAL VERSORGT WERDEN 4 Innovativ und zeitgemäß behandeln 5 AKTUELLES fokus deutsche krebshilfe HARALD ZUR HAUSEN NEUER PRÄSIDENT DER DEUTSCHEN KREBSHILFE 6 BLUTBILDER – PROMINENTE UND KÜNSTLER GEGEN KREBS 12 DIE DEUTSCHE KREBSHILFE mit NEUEm erscheinungsbild 7 Deutsche Krebshilfe ist Partner der betrieblichen Gesundheitsförderung 12 Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe erhält 1. Springer Charity Award 7 SELBSTHILFEGRUPPEN SIND KEINE KAFFEEKRÄNZCHEN 13 Mildred-Scheel-Kreis Aktuelle Termine 8 Neue Broschüre „Stark für das Leben“ 8 Engagement gegen den Krebs 8 DEUTSCHE KREBSHILFE PREIS VERLIEHEN 9 Wissenschaft NEUE IMPFUNG GEGEN MAGENKREBS 10 FRÜHERKENNUNG BEI ERBLICHEM DARMKREBS 11 Forscher entschlüsseln Entstehung einer Leukämie 11 Haus der Krebs-Selbsthilfe 13 unsere Spender Mitmachen heisst mithelfen 14 Leserbriefe 16 die Wahl zum neuen Präsidenten der Deutschen Krebshilfe ist für mich eine große Ehre und ich danke den Mitgliedern der Organisation für das Vertrauen, das sie mir damit entgegengebracht haben. Ich bin der Deutschen Krebshilfe schon sehr lange verbunden – sie hat viele meiner Forschungsarbeiten gefördert und hat mich dadurch dabei unterstützt, unabhängig von wirtschaftlichen Interessen meine wissenschaftlichen Ziele verfolgen zu können. Nun freue ich mich darauf, in den nächsten Jahren dazu beitragen zu dürfen, die Präsenz der Deutschen Krebshilfe in der Öffentlichkeit weiter zu festigen. Ich möchte den Menschen verdeutlichen, wie wichtig die Arbeit der Deutschen Krebshilfe zur Vorbeugung von Krebs und zur stetigen Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen ist. Ohne Forschung kein Fortschritt – das gilt ganz besonders für die Krebsmedizin Impressum 16 Tipps und Termine in vivo – das TV-Magazin 17 Buchtipps 17 Dr. Mildred Scheel Akademie 17 Erlauben Sie mir an dieser Stelle, Frau Professor Schipanski für ihre 10-jährige Präsidentschaft zu danken. Mein Dank gilt außerdem den Vorständen, den Damen und Herren der Fachausschüsse, des Beirats und der Geschäftsstelle der Deutschen Krebshilfe: Hier ist in der Vergangenheit und wird gegenwärtig Stiften und vererben eine eindrucksvolle und beispielhafte Arbeit geleistet, die mich in besonderer Weise motiviert hat, das Amt des Präsidenten zu übernehmen. Ich sehe eine meiner Aufgaben in der Außenrepräsentation der Deutschen Krebshilfe. Ich möchte aber auch der Forschungsförderung durch die Deutsche Krebshilfe Impulse geben und mich darüber hinaus in besonderer Weise für die Vorbeugung von Krebserkrankungen einsetzen. Meine Damen und Herren, liebe Spenderin, lieber Spender: Die Aufgaben der Deutschen Krebshilfe werden zukünftig noch umfangreicher werden. Denn die Neuerkrankungszahlen an Krebs steigen mit unserer zunehmenden Lebenserwartung. Um noch mehr Menschen mit ihren Botschaften zu erreichen und zum Spenden zu motivieren, hat die Deutsche Krebshilfe ihre „Optik“ verändert. Details dazu finden Sie auf Seite 7. Meine persönliche Bitte an Sie: Spenden Sie, damit wir helfen können. Nur gemeinsam mit Ihnen wird es uns gelingen, ein Bewusstsein für den selbstverantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit zu schaffen sowie die Versorgung krebskranker Menschen weiter zu verbessern. Professor Dr. Harald zur Hausen Leser fragen – Unser Experte antwortet 18 Wir danken 19 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Professor Dr. Harald zur Hausen, Präsident der Deutschen Krebshilfe 2 RUBRIK patientenversorgung 5 Interdisziplinär und auf dem neuesten Stand der Krebsmedizin: die Versorgung von KrebsPatienten in einem Onkologischen Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe. Innovativ und zeitgemäß behandeln Interview mit Professor Dr. Michael Hallek, Vorstandsvorsitzender des Centrums für integrierte Onkologie Köln Bonn. Peter Esser hat Lungenkrebs – mit Metastasen im ganzen Körper. Auch der Kopf ist betroffen. Seine Lage scheint hoffnungslos, als er sich auf Anraten seines Hausarztes in der Tumorambulanz des Onkologischen Spitzenzentrums CIO Köln Bonn vorstellt. Herr Esser hat Kopien aller Voruntersuchungen mitgebracht und erhält direkt einen Termin in der interdisziplinären Lungenkrebs-Sprechstunde. Ein Krebsspezialist, ein Chirurg und ein Strahlentherapeut diskutieren die Befunde und erarbeiten eine passende, erfolgversprechende Therapie für Peter Esser: Zunächst wird sein Kopf bestrahlt. Anschließend erhält der 48-Jährige im Rahmen einer klinischen Studie ein neues Medikament, das den Tumor in seiner Lunge verkleinert. „Das war mein großes Glück. Sonst würde ich hier bestimmt nicht mehr sitzen“, erzählt Peter Esser. „Patientenlotsin“ Beate Bergatt ist für den Betroffenen da, wann immer er Hilfe benötigt oder Fragen hat. Die Lotsin ist bei den Tumorsprechstunden dabei, organisiert die Behandlungstermine, vermittelt zwischen den Ärzten, übersetzt, was die Mediziner sagen und begleitet den Patienten zur Therapie, wenn es ihm nicht gut geht. Was ist das Ziel des CIO Köln Bonn? Wir haben ein ganz einfaches Ziel, nämlich die Versorgung von Krebs-Patienten einer ganzen Region von ungefähr vier Millionen Menschen optimal zu gestalten, so dass jeder Krebserkrankte, egal woher er kommt, eine innovative und zeitgemäße Behandlung bekommt. Kernelement eines Onkologischen Spitzenzentrums ist das „Tumorboard“. Was geschieht hier genau? Ärzte verschiedener Kliniken und Abteilungen treffen sich einmal pro Woche zur interdisziplinären Konferenz, dem Tumorboard. Hier werden Krankengeschichten von ausgewählten Tumorpatienten, die Ergebnisse etwa der Computertomographie oder der Gewebeuntersuchung Zentrale Anlaufstellen für Krebs-Patienten, Tumorsprechstunden, eine interdisziplinäre Behandlung nach Leitlinien, ein modernes Qualitätssicherungssystem und die enge Verbindung zur Forschung – dies sind Grundvoraussetzungen für ein Onkologisches Spitzenzentrum. Auch im CIO wird die medizinische Behandlung ständig weiterentwickelt. In interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) werden Therapiepfade aktualisiert und Studienkonzepte entwickelt. Und auch die psychoonkologische Betreuung sowie die Zusammenarbeit mit der Krebs-Selbsthilfe sind Teil der Versorgung in einem Onkologischen Spitzenzentrum. Sowohl die Patienten als auch ihre Angehörigen können mit einem Psychologen ihre Ängste und Sorgen besprechen. Sie lernen, Stress abzubauen und Zuversicht, Lebensfreude und Kraft zu schöpfen. Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, kümmert sich das palliativmedizinische Team um den Patienten: Seine Schmerzen und andere krankheitsbedingte Symptome werden gelindert und auch die Angehörigen erhalten Hilfe. JEDER KREBSKRANKE SOLL OPTIMAL VERSORGT WERDEN präsentiert und diskutiert. Gemeinsam werden Strategien für das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen erarbeitet. Das Tumorboard dient als Plattform für den Informationsaustausch und auch zur Interaktion unserer Kliniken mit den niedergelassenen Ärzten oder Kollegen aus anderen Krankenhäusern. Können Patienten bei Ihnen auch eine so genannte Zweitmeinung einholen? Ja, die Tumorambulanz des CIO Köln Bonn wird sowohl von Ärzten als auch von Patienten und Angehörigen zur Beratung und Einholung einer Zweitmeinung genutzt. In kritischen Fällen werden auch die Tumorboards konsultiert, um Das CIO Köln Bonn ist eines von elf Onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Die gemeinnützige Organisation hat dieses Programm initiiert mit dem Ziel einer optimalen Versorgung von Krebs-Patienten. Insgesamt fördert die Deutsche Krebshilfe das Programm mit jährlich zehn Millionen Euro. Durch ein Netz von Kooperationspartnern in der jeweiligen Region wird die optimale Behandlung der Krebs-Patienten auch außerhalb des Spitzenzentrums gewährleistet. Peter Esser erhält seine Medikamente mittlerweile wieder in der internistischen Praxis seines Hausarztes – in enger Absprache mit dem CIO-Team. „Ich fühle mich in diesem Netz gut aufgehoben und erhalte Antworten auf meine Fragen, wann immer ich unsicher bin“, so Herr Esser. Bonn (ct) – Die Qualität der medizinischen Versorgung von KrebsPatienten ist bundesweit noch sehr unterschiedlich. Das will die Deutsche Krebshilfe ändern: Sie fördert elf universitäre ExzellenzZentren mit dem Ziel, die Krebsmedizin zu optimieren. Eines dieser Zentren ist das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 01/2010 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 eine Zweitmeinung zu erarbeiten. Zum Thema „Lungenkrebs“ gibt die Deutsche Krebshilfe eine Patienten-Broschüre heraus, die kostenlos bestellt werden kann. 6 Aktuelles Aktuelles 7 DIE DEUTSCHE KREBSHILFE MIT NEUEM Erscheinungsbild Berlin (jti) – Die Deutsche Krebshilfe hat ein neues Erscheinungsbild: Mit einem neuen Logo, einer positiven Bildsprache, klaren Botschaften und der Fokussierung auf die Mutterorganisation „Deutsche Krebshilfe e.V.“ rüstet sich die Organisation für die Zukunft. Wird die Deutsche Krebshilfe in Zukunft repräsentieren und ihrer Arbeit Impulse geben: Professor Dr. Harald zur Hausen. Startseite Kontakt Presse Newslet ter Service English Schrif t: HARALD ZUR HAUSEN NEUER PRÄSIDENT DER DEUTSCHEN KREBSHILFE Bonn (ct) – Seit dem 1. Januar 2010 hat die Deutsche Krebshilfe einen neuen Präsidenten: Professor Dr. Harald zur Hausen wird die Organisation in den nächsten Jahren repräsentieren. Der Medizin-Nobelpreisträger und ehemalige Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg ist Nachfolger von Frau Professor Dr. Dagmar Schipanski. „Neben der konkreten Hilfe für krebskranke Menschen steht auch die Unterstützung der Krebsforschung im Mittelpunkt unserer Aktivitäten – denn die Menschen assoziieren ‚Forschung‘ mit ‚Fortschritt‘. Daher war es für die Mitgliederversammlung der Deutschen Krebshilfe ein nahe liegender Schritt, einen weltweit renommierten Krebsforscher zum neuen Präsidenten zu wählen“, sagte Hans-Peter Krämer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, bei der Vorstellung des neuen Präsidenten im Rahmen einer Pressekonferenz am 19. November 2009 in Berlin. Zur Hausen wurde am 11. März 1936 geboren. Er studierte Medizin in Bonn, Hamburg und Düsseldorf und promovierte im Dezember 1960. Nach Forschungsaufenthalten in Philadelphia, Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Freiburg sowie seiner Habilitation war er von 1983 bis 2003 Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Für seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der TumorVirologie, die auch zur Entwicklung des Impfstoffes gegen das Humane Papillomvirus (HPV) geführt und damit die Prävention von Gebärmutterhalskrebs verbessert haben, erhielt zur Hausen im Jahr 2008 den Medizin-Nobelpreis. Die Deutsche Krebshilfe bedankte sich anlässlich der Amtsübergabe bei ihrer langjährigen Präsidentin, Professor Dr. Dagmar Schipanski. Als Wissenschaftlerin und Politikerin hat sie ihren Sachverstand und ihre Kontakte eingebracht, um die Anliegen der Deutschen Krebshilfe zu befördern. Frau Professor Schipanski berichtete während der Feierstunde in Bonn von ihren engen Kontakten zu Krebs-Patienten: „Die Diagnose ‚Krebs‘ trifft fast alle Betroffe- nen plötzlich und völlig unerwartet. Das Leben verändert sich mit einem Schlag. Krebskranke brauchen daher Unterstützung, Rat und unsere Solidarität. Die Deutsche Krebshilfe und alle Menschen, die unsere Organisation unterstützen, signalisieren immer wieder: Wer an Krebs erkrankt, ist nicht allein, sondern wird von einer großen Gemeinschaft engagierter Menschen getragen.“ Unter www. krebshilfe.de erhalten Interessierte seriöse Informationen zum Thema Krebs. Die Deutsche Krebshilfe hat in der Bevölkerung einen hohen Stellenwert. Sie genießt das Vertrauen ihrer Spender und fördert mit den ihr anvertrauten Spendengeldern wichtige Projekte zur Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, hat die gemeinnützige Organisation ihr Erscheinungsbild überarbeitet. Denn eine Befragung von Spendern, Aktionisten, zukünftigen Erblassern, Betroffenen, Ärzten und Wissenschaftlern zeigte, dass das Logo der Deutschen Krebshilfe ein wenig altmodisch wirkt und die Vielzahl ihrer Informationsmaterialien keinen eindeutigen Wiedererkennungswert hat. Mit modernisiertem Logo, benutzerfreundlich gestalteten Printmedien und einem überarbeiteten Internet-Auftritt rüstet sich die Deutsche Krebshilfe nun für die Zukunft. Hat sich in den vergangenen zehn Jahren ehrenamtlich für die Deutsche Krebshilfe engagiert und verdient gemacht: Frau Professor Dr. Als Spendenorganisation ist die Deutsche Krebshilfe darauf angewiesen, „gesehen“ und mit ihren Botschaften unverwechselbar wahrgenommen zu werden. Das „neue Gesicht“ soll dazu beitragen, die Anliegen der Deutschen Krebshilfe und ihrer Tochterorganisationen noch besser zu vermitteln. Wir sind gespannt, wie Ihnen das neue Erscheinungsbild gefällt und freuen uns über Ihre Rückmeldung! Dagmar Schipanski. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe erhält 1. Springer Charity Award Berlin (ek) – Am 15. Oktober 2009 wurde die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe mit dem 1. Springer Charity Award ausgezeichnet. Die Verlagseinheit „Springer Medizin“ würdigt mit diesem Preis Institutionen, die wichtige Arbeit für Kranke oder Bedürftige in unserer Gesellschaft leisten. „Die Deutsche KinderKrebshilfe verdient unseren höchsten Respekt“, so Harm von Maanen, Executive Vice President Springer Medizin. „Die Stiftung leistet Großartiges und hat das Umfeld und die Chancen für betroffene Kinder und ihre Angehörigen erheblich verbessert.“ Die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe ist eine Tochterorganisation der Deutschen Krebshilfe. Sie hat das Ziel, krebskranken Kindern und ihren Familien zu helfen. Zu den von ihr geförderten Projekten zählen unter anderem der Auf- und Ausbau von Kinderkrebszentren, die Entwicklung neuer Therapien sowie die Einrichtung von Elternhäusern und -wohnungen in Kliniknähe. Die Deutsche Krebshilfe hat mit ihrem langjährigen Engagement in der Kinderkrebsmedizin maßgeblich dazu beigetragen, dass heute fast 90 Prozent aller krebskranken Kinder nach bundesweit einheitlichen Konzepten behandelt werden und drei von vier jungen Patienten ihre Krankheit überleben. Modern und wiedererkennbar: Das neue Logo der Deutschen Krebshilfe. 8 mildred-scheel-kreis Engagement gegen den Krebs Suchen Sie ein außergewöhnliches Geschenk für Freunde, Verwandte oder Bekannte? mildred-scheel-kreis 9 AKTUELLe Termine des Mildred-Scheel-Kreises DEUTSCHE KREBSHILFE PREIS VERLIEHEN Marburg, 17. April 2010 Chemnitz, 8. Mai 2010 Göttingen, 25. September 2010 Regensburg, 27. November 2010 Stein. Er wurde für seine richtungweisenden Arbeiten über Lymphome gewürdigt. Zu den Gästen des Bonn (jti) – Am 14. Dezember 2009 wurde im Alten Rathaus in Bonn der Deutsche Krebshilfe Preis 2008, gestiftet von Dr. Wilhelm Hoffmann, verliehen. Preisträger ist Professor Dr. Dr. h.c. Harald Festaktes gehörten auch zahlreiche Mitglieder des Mildred-Scheel-Kreises. Informieren Sie sich bei einem unserer vier Patientenkongresse in Ihrer Nähe über neue Erkenntnisse der Therapie von Krebserkrankungen. Auf der jeweils eintägigen Veranstaltung stehen Fachärzte, Psychoonkologen, Vertreter der KrebsSelbsthilfe und andere Experten Rede und Antwort. Nähere Informationen zu den Kongressen finden Patienten, Angehörige, Interessierte und Mitglieder des Mildred-Scheel-Kreises auch unter www.patientenkongress.net. Schenken Sie mit der Zugehörigkeit zum Jedes MSK-Mitglied kann sich telefonisch, postalisch, per Fax oder E-Mail für die hier angebotenen Veranstaltungen anmelden. Wir beantworten Ihre Fragen und nehmen Ihre Anmeldung gerne entgegen. Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. Mildred-Scheel-Kreis Telefon: 02 28/7 29 90-93, Telefax: 02 28/7 29 90-700 E-Mail: [email protected], Internet: www.mildred-scheel-kreis.de Mildred-Scheel-Kreis ein Jahr lang soziales und gesellschaftliches Engagement! Krebs überschreitet alle Grenzen und trifft Alt und Jung. Im Kampf gegen den Krebs kommt den Förderern des Mildred-Scheel-Kreises eine wesentliche Rolle zu, denn durch ihre regelmäßigen Beiträge wird die Arbeit der Deutschen Krebshilfe dauerhaft und damit planbar gefördert. Unterstützen auch Sie mit einer GeschenkFördermitgliedschaft unseren Kampf gegen den Krebs. Sie schenken damit vielen kranken Menschen Hoffnung. Auskünfte erhalten Sie unter Telefon 02 28/7 29 90-93 Oder Sie erwerben online eine GeschenkFördermitgliedschaft: www.mildred-scheel-kreis.de Neue Broschüre „Stark für das Leben“ „Krebskranke Menschen brauchen Hilfe und Hoffnung“ – mit diesem Kerngedanken gründete Dr. Mildred Scheel am 25. September 1974 die Deutsche Krebshilfe. In den 35 Jahren ihres Bestehens hat die Organisation mehr als 3.000 Projekte gefördert und maßgeblich dazu beigetragen, die Versorgung krebskranker Menschen zu verbessern. Die Deutsche Krebshilfe hat beispielsweise Krebszentren initiiert und gefördert, den Aufbau von Stationen für Knochenmarktransplantationen unterstützt, die Kinderkrebsmedizin auf das heutige hohe Versorgungsniveau gebracht und geholfen, die Palliativmedizin in Deutschland zu etablieren. Zudem ist die Deutsche Krebshilfe der größte private Förderer der Krebsforschung in Deutschland. Einen Überblick über die Ziele und Erfolge der Deutschen Krebshilfe gibt die neue Broschüre „Stark für das Leben – Gemeinsam gegen Krebs“. Neben einem ausführlichen Kapitel über Dr. Mildred Scheel informiert sie über Erfolge, Förderschwerpunkte und aktuelle Aufklärungskampagnen. Die Selbstdarstellungsbroschüre kann kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe bestellt werden. Ausführlich in der neuen Broschüre: Die Biografie von Dr. Mildred Scheel. Letzte offizielle Amtshandlung: Professor Dr. Dagmar Schipanski verlieh Professor Dr. Harald Stein den Deutsche Krebshilfe Preis 2008. Er wurde für seine Verdienste bei der Erforschung bösartiger Lymphsystemerkrankungen ausgezeichnet. Professor Stein ist Direktor des Instituts für Pathologie der Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin. Er wurde ausgezeichnet in Anerkennung seiner grundlegenden, weltweit anerkannten Arbeiten auf dem Gebiet der Tumor-Pathologie. Verdient gemacht hat sich der Preisträger insbesondere um die Erforschung bösartiger Lymphsystemkrankheiten. „Die Deutsche Krebshilfe zeichnet einen Wissenschaftler aus, der die Lymphomforschung in Deutschland erheblich vorangebracht und die internationale Klassifikation bösartiger Lymphsystemerkrankungen begründet hat“, sagte Professor Dr. Volker Diehl, Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 ehemaliger Direktor der Klinik für Innere Medizin der Universitätsklinik Köln, in seiner Laudatio auf den Preisträger. Stein ist Gründer der „International Lymphoma Study Group (ILSG)“. Mit seinen Forschungsarbeiten trug er maßgeblich zum Verständnis der Pathologie und zur Verbesserung der Diagnostik von Tumoren des Lymphsystems bei. „Mit seinen Arbeiten hat Stein dazu beigetragen, die Heilungschancen für viele Lymphom-Patienten nachhaltig zu verbessern“, sagte Diehl. Neben der Klassifikation der malignen Lymphome habe Stein auch neue molekularbiologische Erkenntnisse erzielt und stets an der Schnittstelle zwischen onkologischer Grundlagenforschung und klinisch-diagnostischer Anwendung gearbeitet. Professor Stein ist einer der weltweit am häufigsten zitierten Lebenswissenschaftler Deutschlands. Mit der Verleihung des Deutsche Krebshilfe Preis kommt die Organisation dem letzten Wunsch der Familie Dr. Wilhelm Hoffmann nach: Sie hinterließ ihr im Jahr 1996 eine namhafte Erbschaft verbunden mit der Auflage, aus den Erträgen einen jährlichen Preis für herausragende Arbeiten in der Onkologie zu vergeben. Die Deutsche Krebshilfe verlieh den Preis nun zum 13. Mal. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. 10 wissenschaft wissenschaft 11 NEUE IMPFUNG GEGEN MAGENKREBS München (ng) – Jedes Jahr erkranken 18.000 Menschen in Deutschland neu an Magenkrebs. 90 Prozent dieser Tumoren sind auf eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zurückzuführen. Diese Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden. Der Erreger ist jedoch vermehrt unempfindlich gegenüber dieser Therapie geworden. Die Deutsche Krebshilfe fördert jetzt mit 266.000 Euro ein Forschungsprojekt in München. Das Ziel: Die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Bakterium. FRÜHERKENNUNG BEI ERBLICHEM DARMKREBS Bonn (db) – Zwei bis drei Prozent aller bösartigen Darmtumoren sind erblich bedingt. Diese Krebsform wird erbliches kolorektales Karzinom ohne Polyposis (HNPCC) oder auch Lynch-Syndrom genannt. Die Deutsche Krebshilfe fördert einen Forschungsverbund, in dem Risiko-Patienten mit Gentests, Beratungsgesprächen und regelmäßigen Untersuchungen begleitet werden. Erblicher Darmkrebs ist auf bestimmte Veränderungen (Mutationen) im Erbgut zurückzuführen, die an die Nachkommen weitergegeben werden können. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erkranken die Träger dieser fehlerhaften Gene im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs – häufig noch vor dem 50. Lebensjahr. Magenkrebs wird häufig durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst. Eine Impfung soll künftig die Tumorentstehung verhindern. Die chronische Infektion mit Helicobacter pylori ist die häufigste bakterielle Erkrankung weltweit. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist mit diesem Erreger infiziert – dem Hauptverursacher von Magenkrebs. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Keim als „Klasse I Karzinogen“, also als sicher krebserregend, eingestuft. Durch eine Infektion mit diesem Bakterium entzündet sich die Magenschleimhaut. Aus dieser chronischen Entzündung kann sich Magenkrebs entwickeln. Um zu verhindern, dass Magenkrebs entsteht, muss die bakterielle Infektion frühzeitig behandelt werden. Die derzeit verfügbaren Therapien sind jedoch teuer, haben Nebenwirkungen und der Erreger wird häufig gegen die Antibiotika resistent. Ein viel versprechender neuer Ansatz ist eine Impfung gegen Helicobacter pylori. Obwohl bereits zahlreiche Impfstoffe getestet wurden, gibt es bisher jedoch noch keinen, der sich für die klinische Anwendung eignet. Im Rahmen des von der Deutschen Krebshilfe geförderten Projektes erforscht das Team am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität in München nun einen innovativen Impfansatz gegen das Bakterium. Bereits in früheren Studien haben die Wissenschaftler ein zentrales Molekül identifiziert, das ein idealer Kandidat ist für eine wirkungsvolle Impfstrategie gegen Helicobacter pylori und somit gegen die Entstehung von Magenkrebs. Es handelt sich dabei um einen Eiweißstoff, den das Bakterium selbst produziert und ausscheidet. Dieses bakterielle Protein blockiert die menschliche Abwehrreaktion und verhindert so, dass das Immunsystem das Bakterium beseitigen kann. Mit Hilfe der neuen Impfung soll erreicht werden, dass die körpereigenen Antikörper das bakterielle Eiweiß ausschalten. Das Immunsystem ist so in der Lage, das Bakterium eigenständig zu zerstören. Die Impfung soll zukünftig sowohl vorbeugend als auch therapeutisch gegen Helicobacter pylori eingesetzt werden. Bislang sind vier so genannte Reparaturgene bekannt, deren Veränderungen für die Entstehung von HNPCC verantwortlich sind. Diese Gene haben die Aufgabe, Fehler in der Erbsubstanz zu erkennen und zu korrigieren. Funktioniert diese Reparatur nicht, können Tumoren entstehen. Die Wissenschaftler im Verbund untersuchten im Rahmen einer Studie mehr als 1.000 Hochrisiko-Patienten für HNPCC. Über einen Zeitraum von durch- schnittlich drei Jahren wurde der Darm aller Studienteilnehmer jährlich gespiegelt. Die Ergebnisse der Langzeitstudie wurden jetzt in der Zeitschrift Clinical Gastroenterology and Hepatology veröffentlicht. Der einjährige Abstand zwischen den Untersuchungen erwies sich gegenüber längeren Untersuchungsintervallen als eindeutig überlegen, weil die Tumoren in einem früheren Stadium nachgewiesen werden konnten. Die Wissenschaftler empfehlen daher allen HNPCC-Hochrisiko-Patienten, jährliche Darmspiegelungen vornehmen zu lassen, bei denen die Ärzte gutartige Vorstufen von Darmkrebs entfernen. Dies verbessert die Heilungschancen erheblich. Projektleitung: Professor Dr. Peter Propping, Universität Bonn, Institut für Humangenetik. Frankfurt/Martinsried (ng) – Die akute myeloische Leukämie – kurz AML – ist eine bösartige Erkrankung des Blutes. Sie ist die häufigste akute Leukämieform bei Erwachsenen. Ursache für eine AML sind genetische Veränderungen (Mutationen) in den blutbildenden Zellen des Knochenmarks. Besonders häufig sind die Gene für Eiweißstoffe betroffen, die normalerweise auf der Zelloberfläche sitzen und die Signalübertragung in der Zelle steuern. In Leukämiezellen sind diese so genannten Rezeptoren derart verändert, dass sie ständig aktiv sind und so der Zelle befehlen, sich unaufhörlich zu teilen. Die Heilungschancen der Betroffenen wurden zwar verbessert, jedoch können trotz intensiver Behandlung nach wie vor nur weniger als ein Drittel der AMLPatienten geheilt werden. Die derzeitige Standardtherapie ist zudem sehr belastend und mit einem langen Krankenhausaufenthalt verbunden. Wissenschaftler und Ärzte setzen zunehmend auf so genannte „zielgerichtete Therapien“. Im Rahmen eines multizentrischen Forschungsverbundes haben Wissenschaftler der Universitätsklinik Frankfurt am Main und des Max-PlanckInstituts für Biochemie in Martinsried bei München jetzt neue Angriffspunkte für eine solche gezielte Therapie gegen die AML gefunden. Die Forschungsergebnisse bilden eine vielversprechende Grundlage für neue Therapien, welche die veränderten Rezeptoren zukünftig gezielt blockieren und die fehlgesteuerten Abläufe in der Zelle verhindern können. Die Deutsche Krebshilfe fördert den AML-Forschungsverbund seit 2005 mit insgesamt rund fünf Millionen Euro. Sprecher des AML-Verbundprojektes „Onko- Projektleitung: PD Dr. Markus Gerhard, gene-Netzwerke in der Pathogenese der AML“: Klinikum rechts der Isar der Technischen Uni- Professor Dr. Hubert Serve, Universitätsklini- versität München (TU), II. Medizinische Klinik kum Frankfurt am Main, Medizinische Klinik II: und Poliklinik. Forscher untersuchen die Gene, die für die Entstehung von Tumoren verantwortlich sind. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Forscher entschlüsseln Entstehung einer Leukämie Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Hämatologie und Onkologie. 12 fokus deutsche krebshilfe BLUTBILDER – PROMINENTE UND KÜNSTLER GEGEN KREBS Hamburg (ek) – „Prominente und Künstler gegen Krebs“ – so lautete das Motto der Spendenaktion „Blutbilder“ der Hamburger Sparkasse (Haspa) zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe. Die Auktion mit 34 einmaligen Kunstobjekten sowie zahlreiche Spenden erbrachten insgesamt bislang über 280.000 Euro. Im Zentrum der Spendenaktion der Haspa standen „Blutbilder“: 24 bekannte Künstler interpretierten medizinische Blutbilder. Die 34 Kunstobjekte wurden in der Haspa-Galerie am Großen Burstah ausgestellt und drei Wochen lang in eine Online-Versteigerung eingebracht. Der Reinerlös aus der Aktion ging an die Deutsche Krebshilfe – zu Gunsten des Förderprojektes „Ausbau der Knochenmarkund Stammzelltransplantationsstation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf“. Schirmherr der Kampagne war Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust. Insgesamt 16 der 34 Kunstwerke fanden in der Online-Auktion einen neuen Besitzer. Es ist vorgesehen, die übrigen Kunstwerke im Frühjahr 2010 im Rahmen einer Live-Auktion zu versteigern. Darüber hinaus folgten zahlreiche engagierte Bürgerinnen und Bürger den Spendenaufrufen in Hamburg und Umgebung. So kamen insgesamt bislang fast 280.000 Euro zusammen. „Wir freuen uns über diesen Betrag und die große Spendenbereitschaft der Hamburger“, sagte Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse und Hauptsponsor der Aktion „Blutbilder“. „Das Engagement der Deutschen Krebshilfe haben wir sehr gerne unterstützt, denn es kommt vielen krebskranken Menschen zugute.“ Fokus deutsche Krebshilfe 13 Deutsche Krebshilfe ist Partner der betrieblichen Gesundheitsförderung Bonn (sts) – Viele Menschen erkranken im berufsfähigen Alter an Krebs. Die betriebliche Gesundheitsförderung sollte daher auch das Thema Krebs berücksichtigen. Seit fünf Jahren unterstützt die Deutsche Krebshilfe Betriebs- und Werksärzte mit einem Informationskonzept zu den Themen „Krebs-Früherkennung“ und „gesunder Lebensstil“. Zudem hat sie Betrieben bislang über sechs Millionen Informationsfaltblätter und -broschüren für Gesundheitstage und Aktionen bereitgestellt. Jährliche Fortbildungsveranstaltungen für Arbeitsmediziner in der Dr. Mildred Scheel Akademie für Forschung und Bildung in Köln ergänzen dieses Angebot. An der Seite des Verbandes der Deutschen Betriebs- und Werksärzte ist die Deutsche Krebshilfe ein etablierter Partner der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die nächste Betriebsärztetagung findet statt am 10. Juni 2010 in der Dr. Mildred Scheel Akademie. Nähere Informationen unter Telefon: 02 28/7 29 90-276. Die Künstler Friedel Anderson, Klaus Barkowsky, Falko Behrendt, Daniele Buetti, Michael Dörner, Katharina Duwe, 4000 (Thomas Egeler), Oliver Gigla, Xenia Hausner, Marie Anne Jakob, Dieter Jessel, Oliver Jordan, Young Lee, Udo Lindenberg, Jonathan Meese, Katharina Mindt, Hans Nordmann, Otto Quirin, Gerda Maria Raschke, Christiane Reichow, Gerhard Richter, Kurt Schulzke, SELBSTHILFEGRUPPEN SIND KEINE KAFFEEKRÄNZCHEN Bonn (ct) – Die Unterstützungsangebote der Krebs-Selbsthilfeorganisationen sind unverzichtbarer Bestandteil der psychosozialen Versorgung. Die Deutsche Krebshilfe fördert ihre Arbeit daher seit über 30 Jahren und setzt sich für ihre Mitbestimmung ein. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 von der Deutschen Krebshilfe geförderten Krebs-Selbsthilfeorganisationen, können Informationen und Ansprechpartner in der Region erfragt werden. Haus der Krebs-Selbsthilfe Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn Tel.: 02 28/3 38 89-0 Tel.: 02 28/3 38 89-400 Internet: www.frauenselbsthilfe.de Deutsche ILCO e.V., Vereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs Tel.: 02 28/3 38 89-450 Internet: www.ilco.de Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. Tel.: 02 28/3 38 89-250 Fordern eine bessere Zusammenarbeit: Vertreter aus allen Bereichen der Patientenversorgung. „Selbsthilfegruppen sind Kaffeekränzchen, hier wird über Ärzte geschimpft und es wird sich in medizinische Ent scheidungen eingemischt – diesen Klischees begegnen wir nach wie vor“, sagte Hilde Schulte, ehemalige Bundesvorsitzende der Frauenselbsthilfe nach Krebs, beim „Tag der Krebs-Selbsthilfe“ am 4. November 2009 in Bonn-Bad Godesberg. Diesen Vorurteilen widerspricht sie jedoch nachdrücklich: „In Selbsthilfegruppen findet ein vertrauensvoller Austausch zwischen Krebskranken statt. Die Gespräche haben eine hohe Glaubwürdigkeit und Intensität, wie sie nur unter Gleichbetroffenen möglich sind. Kein anderer kann so verständlich und authentisch zum Leben mit der Erkrankung und ihren Beeinträchtigungen informieren wie Betroffene selbst“, so Schulte. Selbsthilfegruppen stellen keine Konkurrenz zu Ärzten dar, sondern ergänzen die Versorgung. Selbsthilfeorganisationen vertreten darüber hinaus die Interessen von Patienten in medizinischen und politischen Gre- „Abstraktes Bild“ (Bild links) und Udo Lindenberg mit „Blutbilder“ (Bild rechts). Im Haus der Krebs-Selbsthilfe, dem Dach der Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. Manfred Sihle-Wissel, Annegret Soltau. Engagierten sich mit ihrer Kunst zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe: Gerhard Richter mit Haus der Krebs-Selbsthilfe Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 mien. Dazu gehört auch die Mitarbeit im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dem obersten Beschlussgremium der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. „Die Mitarbeit von Patientenvertretern im G-BA erfolgte anfangs nach dem Prinzip ‚annehmen, lochen, abheften‘ – wir hatten eher eine Alibi-Funktion. Mittlerweile schätzt man unsere Beiträge jedoch sehr und wir können im Interesse der Patienten Einfluss nehmen“, sagte Professor Dr. Gerhard Englert, Vorsitzender der Deutschen ILCO, einer Selbsthilfevereinigung für Menschen mit einem künstlichen Darmausgang und für Darmkrebs-Patienten. Englert war von 2004 bis 2008 Mitglied im G-BA. Auch die Deutsche Krebshilfe setzt sich dafür ein, dass Selbsthilfevertreter bei allen gesundheitspolitischen Entscheidungen mitbestimmen. Darüber hinaus ist die finanzielle Unterstützung der Krebs-Selbsthilfe seit über 30 Jahren ein fester Bestandteil der Fördermaßnahmen der Deutschen Krebshilfe. Internet: www.adp-bonn.de Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe, Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen e.V. Tel.: 02 28/3 38 89-200 Internet: www.leukaemie-hilfe.de Bundesverband der Kehlkopfoperierten e.V. Tel.: 02 28/3 38 89-300 Internet: www.kehlkopfoperiert-bv.de Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS) Tel.: 02 28/3 38 89-500 Internet: www.prostatakrebs-bps.de Deutsche Hirntumorhilfe e.V. Tel.: 02 28/3 38 89-350 Internet: www.hirntumorhilfe.de Haus der Krebs-Selbsthilfe Informations- und Koordinierungsstelle Berlin c/o Paritätischer Wohlfahrtsverband Oranienburger Straße 13-14, 10178 Berlin Tel.: 030/24 63 63 37 E-Mail: [email protected] 14 unsere Spender unsere Spender 15 Mitmachen heiSSt mithelfen Weihnachtskonzert mit der US Army Viele Freunde der Deutschen Krebshilfe und ihrer Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe werden aktiv, weil sie durch ihr Engagement ihren krebskranken Mitbürgern helfen wollen. Originelle Ideen und Aktionen sind es, mit denen Spenden gesammelt werden. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Das „Magazin der Deutschen Krebshilfe“ berichtet regelmäßig über die Veranstaltungen und guten Taten. Wer sich ebenfalls für die gute Sache einsetzen möchte, dem hilft die Deutsche Krebshilfe mit Rat und Tat. Deutsche Krebshilfe Anke Frericks, Klaus Woyda Buschstraße 32, 53113 Bonn Telefon 02 28/7 29 90-521,-531 E-Mail: [email protected] [email protected] Benefiz-Ausstellung mit Rekorderlös Bereits zum siebten Mal veranstaltete Herbert Richter Anfang Dezember 2009 ein Weihnachtskonzert mit der US Army Euro Band und deren Chor (Foto oben). Rund 2.000 Menschen besuchten das beliebte Konzert im CongressCentrum Pforzheim und folgten dem Spendenaufruf von Herbert Richter zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe. Der 87-jährige Gregor Schaier aus dem schwäbischen Kämpfelbach steuerte alleine 2.000 Euro zum Gesamterlös bei, die er mit seinem Spiel auf der Drehorgel gesammelt hatte. Insgesamt kamen rund 24.000 Euro für den guten Zweck zusammen. Kreatives Engagement für krebskranke Kinder Mitte Oktober 2009 öffnete die Medem-Kaserne in Holzminden zur elften Modellbau-Ausstellung ihre Pforten. Mehr als 8.000 Modellbaufreunde aus dem ganzen Bundesgebiet besichtigten die von 240 Modellbauern aus Deutschland, Frankreich, Holland und Belgien präsentierten Arbeiten. Zusammen mit dem Initiator der Ausstellung, Stabsfeldwebel Helmut Duntemann, zeigten sie 30.000 detailgetreu gefertigte Modelle. Statt Eintritt von den Besuchern zu erheben, bat Helmut Duntemann um Spenden für die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe. Ein Höhepunkt der Ausstellung war ein original Trabant 601 S der Firma Revell. Diese hatte den „Trabi“ auf der Leipziger Messe „Modell – Hobby – Spiel“ anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Mauerfall“ von Künstlern des Leipziger Graffiti-Clubs mit Air-BrushMotiven verzieren lassen. Die damalige Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Professor Dr. Dagmar Schipanski, ließ es sich nicht nehmen, Probe zu sitzen (Foto oben). Das fahrbereite Unikat wurde anschließend versteigert. Der stolze Gesamterlös beider Aktionen: 22.000 Euro. Seit 1996 sind die Mitglieder des TC Rodde Igels e.V. für die Deutsche KinderKrebshilfe aktiv. Viele regionale Mitstreiter und Helfer unterstützen die zahlreichen Aktionen für den guten Zweck – darunter beispielsweise der Verkauf von Kaffee und Kuchen, die Veranstaltung eines Brau- und Weinfestes, eine Nacht der Museen und ein Kinoabend. Die Veranstaltung des ersten Rodder Weihnachtsmarktes mit dem Schützenverein Rodde 1847 e.V. und einer Après-Ski-Party im Dezember beschlossen das Jahr 2009. Insgesamt erzielten die Mitglieder des TC Rodde Igels e.V. im Jahr 2009 einen Gesamterlös von 40.000 Euro. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Spenden statt Geschenke Speck weg für den guten Zweck Statt Präsente an ihre Geschäftspartner zu verschicken, spendeten die Postbank Firmenkunden AG und die Postbank Filialvertrieb AG ihr dafür vorgesehenes Budget, um krebskranken Kindern zu helfen. Im November 2009 konnten Harald Roos (Foto unten, 2. von links) und Reiner Ramacher (3. von links) von der Postbank Firmenkunden AG sowie Josef Lichtblau (rechts) von der Postbank Filialvertrieb AG in Bonn jeweils 35.000 Euro an Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe (links), überreichen. Nikolauslauf Dülmen Unter dem Motto „Gesunde laufen für Kranke“ veranstaltete der TSG Dülmen e.V. im Dezember 2009 zum 24. Mal seinen traditionellen Nikolauslauf. Seit dem Jahr 2003 findet dieser Lauf zu Gunsten krebskranker Menschen statt. Insgesamt nahmen 1.300 Läuferinnen und Läufer teil – darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler. Der Erlös von 4.000 Euro geht an die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe (Foto unten). Al dente Musikgruppe Lispenhausen, Rotenburg, 600 Euro, Konzert | Ausbildungsstall Henrik Meyer, Kneitlingen, 200 Euro, Tag der offenen Tür | Bäckerei Klinz, Erftstadt, 450 Euro, Basar | Familienpark Sottrum, Holle, 2.500 Euro, Sammlung | Frank Stritzke, Mainhausen, 3.390 Euro, Reitsportveranstaltung | Gymnasium Uetze, Uetze, 10.000 Euro, Sponsorenlauf | J.D. Power and Associates GmbH, München, 1.300 Euro, Umfrage | Katja Luy, In einem „Bauchspeckweg-Kurs“ bot der SV Vorwärts 1919 e.V. im Januar und Februar 2010 gesundheitliche Tipps zu Ernährung und Bewegung an. Anstatt eine Gebühr zu erheben, riefen Kursleiter Fred Meierkord und das Vorwärts-Fitness Team die Teilnehmer dazu auf, krebskranke Menschen an ihren Gesundheitserfolgen teilhaben zu lassen: Für jeden Zentimeter Speckverlust spendeten die Teilnehmer (Foto oben) an die Deutsche Krebshilfe. Der Gesamterlös: 3.800 Euro. Handwerk zu Gunsten Krebskranker Seit fünf Jahren fertigt Norbert Wirtz aus Jüchen in monatelangem Einsatz filigrane Holzarbeiten, die er als weihnachtliche Dekorationsartikel zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe verkauft. Dabei erzielte er 2009 einen Erlös von 7.750 Euro. Insgesamt konnte Norbert Wirtz in den letzten fünf Jahren mehr als 36.000 Euro für die Deutsche Krebshilfe sammeln. Jubiläum Anlässlich des 30-jährigen Bestehens ihrer Gaststätte sammelte Ilona Weyrauch Spenden für den guten Zweck und spendete 550 Euro an die Deutsche KinderKrebshilfe. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Vielen Dank für Ihr Engagement Hamburg, 1.679 Euro, Golfturnier | Kegelverein „Die Berschener“, Essen, 730 Euro, Kegelturnier | La Reine des Roses, Hatten, Frankreich, 1.205 Euro, Ausstellung | Marlies und Helmut Wink, Voerde, 4.240 Euro, Tombola | Nicole Meinl, Adelsdorf, 511 Euro, Basar | Original Moorbachmusikanten Ahaus, Ahaus, 5.576 Euro, Familientag | Rebecca Deacon, Frankfurt, 670 Euro, Sportveranstaltung | Rudolf und Sigrid Möltken, Erftstadt, 578 Euro, Sammlung | SMV des Max-Planck-Gymnasiums, Nürtingen, 3.000 Euro, Sammlung | Volkschor Hohenbocka, Hohenbocka, 513 Euro, Konzert. Mit einer Krippe Gutes tun Zum sechsten Mal stellte Günter Strupp aus Kirf im Gesundheits-Zentrum Saarschleife in Mettlach-Orscholz eine von ihm handgearbeitete Weihnachtskrippe aus (Foto oben). Anstelle eines Eintrittsgeldes für die Besichtigung der zwölf Quadratmeter großen Krippe bat Strupp um eine Spende für die Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe. Dabei kamen über 3.035 Euro zusammen. 16 Unsere Spender Tipps und Termine 17 Leserbriefe in vivo – das TV-Magazin Bonn (jti) – Die Deutsche Krebshilfe erweitert ihr Informations- Auf dieser Seite veröffentlichen wir Erfahrungsberichte und Zu- angebot: Ab sofort sind die Beiträge der TV-Sendung „in vivo“ schriften unserer Spender. auch auf thematisch sortierten DVDs erhältlich. Dr. Mildred Scheel Akademie Die Dr. Mildred Scheel Akademie ist eine Weiterbildungsstätte für Ärzte, Krankenpfleger und -schwestern, Sozialarbeiter, Psychologen und Mitglieder von Selbsthilfegruppen. Auch jeder Krebs-Patient, der etwas für sich tun will, kann das Programm in Anspruch nehmen. Schicken Sie uns Ihre Berichte, mit denen Sie anderen Krebs-Patienten Mut und Hoffnung machen wollen, sowie Ihre Fragen und Anregungen an: Redaktion „Magazin der Deutschen Krebshilfe“ Christiana Tschoepe Buschstraße 32, 53113 Bonn Fax: 02 28/ 7 29 90-11 E-Mail: [email protected] modern und medial aufgearbeiteten Unterrichtsmaterialien, die besonders die jüngeren Schülerinnen und Schüler ansprechen werden, „aufrütteln“ und zum Teil auch „schocken“ zu können. Hans-Peter Kramer, Lippstadt Großes Lob für Unterrichtsmaterialien Informierte Entscheidung wichtig Vielen Dank für die Zusendung Ihrer Unterrichtsmaterialien bezüglich Hautund UV-Schutz. Ihre Materialien übertrafen meine Erwartungen bei weitem. Hervorzuheben ist nicht nur die vorbildliche Schülerorientierung, sondern auch die fachwissenschaftliche Aufbereitung der Thematik. Gerade für Schülerinnen und Schüler der Sekunderstufe I/II ist Hautschutz leider kein aktuelles Thema. Viel zu oft erlebe ich Schülerinnen und Schüler, die sich mit intensiven Solarienbesuchen auf ihren Skiurlaub vorbereiten, um so einem vermeintlichen Sonnenbrand vorzubeugen. Auch gilt Bräune, besonders unter den Jugendlichen, immer noch als unübertreffbares Schönheitsideal. Ich hoffe, meine Schülerinnen und Schüler mithilfe Ihrer Ich möchte mich an dieser Stelle einmal recht herzlich bei der Deutschen Krebshilfe bedanken. In der schweren Zeit der Diagnose und Behandlung meiner Krebserkrankung und der meiner Mutter haben uns die ausführlichen Informationen und die finanzielle Hilfe sehr geholfen. Ich habe aus dieser Zeit gelernt, dass es – neben familiärer Unterstützung, Freunden, Glaube, Hoffnung, Glück, Schicksal, Zufall, Geduld, positives Denken usw. – besonders wichtig ist, dass man bestens informiert ist über die Krankheit und deren Behandlungsmethoden. Nur so kann man die richtigen Entscheidungen treffen, die so wichtig sind bei einer Tumorerkrankung. Claudia Kaertens, Bad Zwischenahn Dank für Hilfe Sie waren so freundlich, mir – auf meine Anfrage hin – den Blauen Ratgeber Nr. 17 und eine Reihe weiterer Informationen zuzusenden. Alles kann ich sehr gut für meine Therapieentscheidung gebrauchen und natürlich auch für die herzustellende „Augenhöhe“. Mein Urologe sagte kürzlich zu mir: „Ein Patient darf nicht alles wissen und Sie wissen schon viel zu viel.“ (Kleiner Scherz?) Herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Krebs-Patienten und ihre Angehörigen haben einen großen Informationsbedarf. Unterstützung erhalten sie bei der Deutschen Krebshilfe. Mit ihrem TV-Magazin auf FOCUS Gesundheit und center.tv bietet die gemeinnützige Organisation jeden Monat umfassende Aufklärung im Fernsehen. „Chemotherapie“, „Progressive Muskelentspannung“, „Ernährung bei Krebs“ – dies sind nur einige Themen, über die „in vivo“ in den letzten Jahren berichtet hat. Damit Betroffene und Interessierte gezielt die für sie relevanten Informationen abrufen können, hat die Deutsche Krebshilfe jetzt neue Themen-DVDs produziert. Darauf sind einzelne Beiträge des Magazins thematisch zusammengefasst. Erhältlich sind zunächst die DVDs „Krebs-Therapien“, „Begleitende Therapien bei Krebs“, „Leben mit Krebs“, „KrebsForschung“ und „Prävention und Früherkennung von Krebs“. Die einzelnen in-vivo-Sendungen auf DVD sowie die neuen Themen-DVDs können kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe bestellt werden. 14. April 2010: Forum Palliativmedizin zum Thema „Tod und Trauer in der Kölschen Kultur“ Das Forum Palliativmedizin will Ärzten sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus der Pflege und Betreuung Krebskranker die Möglichkeit zur Diskussion aktueller Themen aus diesem multidisziplinären Arbeitsbereich bieten. Darüber hinaus soll die Veranstaltung auch als Treffpunkt dienen und den Gedankenaustausch fördern. 19. bis 21. April 2010: Bilder aus der Seele – Träume In diesem Seminar können Krebsbetroffene und ihre Angehörigen sowie Interessierte mit Hilfe der Malerei die Bedeutung ihrer Träume bild- Buchtipps nerisch ausloten. Themen sind dabei sowohl Träume während des Schlafes als auch Tag- Herbert Prescher, Solingen träume. Beides sind wichtige Mitteilungen der Seele, die mit spontanem Malen aufgeschlüsselt werden. Künstlerische oder handwerkliche Blauer Ratgeber „Hautkrebs“ In ihrer Broschüre zum Thema „Hautkrebs“ ist alles sehr gut beschrieben. Nachdem meine 78-jährige Mutter an einem malignen Melanom erkrankt war, war ich sehr dankbar, einen Hinweis zum Hautkrebs-Screening zu erhalten. Vielen Dank. Ingrid Kuhlemann, Halle/Saale Impressum Das „Magazin der Deutschen Krebshilfe“ erhalten die Freunde und Förderer der Deutschen Krebshilfe e.V., der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe und die Mitglieder des MildredScheel-Kreises e.V. kostenlos. Der Verkaufspreis beträgt 1 Euro. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Nachdruck – auch auszugsweise – nur unter Angabe der Quelle und nach vorheriger Genehmigung. Diese erteilen wir jedoch sehr gerne. Verantwortlich für den Inhalt: Dr. med. Eva Kalbheim Redaktion: Christiana Tschoepe Herausgeber und Verleger: Deutsche Krebshilfe e.V., Buschstraße 32, 53113 Bonn, Postfach 14 67, 53004 Bonn Geschäftsführung: Gerd Nettekoven Gestaltung: art tempi communications, Köln Produktion: Druckerei Westend, Essen ISSN: 09 49 – 81 84, Artikel-Nr. 603 0030. Bildnachweis: Titel, S. 2, S. 4, S. 11 Nora Bibel/Deutsche Krebshilfe, S. 8 Piet Truhlar/Deutsche Krebshilfe, S. 16, S. 19 Fotolia. Zuschriften an: Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 Bonn, Tel.: 02 28 / 7 29 90 – 0, Fax: 02 28 / 7 29 90 –11, E-Mail: [email protected], Internet: www.krebshilfe.de Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Als Freerk Baumann die Idee entwickelte, mit Brustkrebs-Patientinnen den Jakobsweg zu gehen, hielt sein Doktorvater ihn noch für verrückt. Doch ein Testlauf in Norwegen zeigte: Krebsbetroffene profitieren von regelmäßiger Bewegung. Gerade Wandern kann bei der Bewältigung der Erkrankung helfen und Selbstheilungskräfte anregen. Baumann hat aus diesen Erfahrungen ein neues Reha-Konzept entwickelt, das er nun in seinem Buch „Die Macht der Bewegung“ (Irisiana Verlag, 17,95 Euro) vorstellt. Anschaulich beschreibt er, wie Betroffene durch Bewegung lernen können, ihrem Körper wieder zu vertrauen. Für den Aufbau seiner Wanderprojekte mit Krebs-Patienten wurde der engagierte Wissenschaftler mit dem HelmutWölte-Preis für Psychoonkologie 2009 ausgezeichnet. Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 10. bis 12. Mai 2010: Lebens-Lust-Seminar Schreiben, Tanzen, Singen oder Malen können dabei helfen, schwierige Situationen, Gefühle Kris Carr war gerade 31 Jahre alt, als bei ihr eine seltene und unheilbare Form von Krebs diagnostiziert wurde. Doch statt zu verzweifeln, beschloss die Schauspielerin, Fotografin und Filmemacherin zu kämpfen. In ihrem Buch „Kämpfen Leben Lieben“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 19,90 Euro) beschreibt sie anschaulich, wie sie es lernte, mit ihrer Krankheit zu leben. Das Buch, das in den USA unter dem Titel „Crazy Sexy Cancer Tips“ veröffentlicht wurde, gibt vor allem jungen Krebs-Patientinnen Mut und Hoffnung – denn hier schreibt eine, die weiß, was es heißt, jung und krebskrank zu sein. und Herausforderungen zu meistern. In angenehmer und verständnisvoller Atmosphäre können Krebsbetroffene und Angehörige in diesem Seminar einfach anwendbare Übungen aus der Gestalt-, Poesie-, Tanz- und Musiktherapie sowie aus dem Yoga ausprobieren. Die persönlichen „Lebens-Lust-Helfer“ sichern Lebensqualität und schenken neue Lebensfreude. Nähere Auskünfte und das Programm 2010 erhalten Sie bei: Dr. Mildred Scheel Akademie Kerpener Straße 62, 50924 Köln Telefon: 02 21/94 40 49-0 Fax: 02 21/94 40 49-44 [email protected] www.mildred-scheel-akademie.de 18 Stiften und Vererben Stiften und vererben 19 Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, am 1. Januar 2010 sind einige Änderungen im Erbrecht in Kraft getreten. Da wir immer wieder Anfragen bezüglich des Pflichtteils erhalten, möchten wir Sie heute über eine wichtige Neuerung beim Pflichtteilsrecht informieren: Hatte nach der alten Rechtslage der Erblasser innerhalb der letzten zehn Jahre vor seinem Tod einem Dritten eine Schenkung gemacht und dadurch den späteren Nachlass verringert, konnte ein von der Erbfolge ausgeschlossener naher Angehöriger, beispielsweise das Kind, von dem Erben den Pflichtteil in unveränderter Höhe verlangen – so, als wäre die Schenkung nicht erfolgt. Dies galt nach dem bisher geltenden Alles-oderNichts-Prinzip selbst dann, wenn die Schenkung beispielsweise 9 1/2 Jahre vor dem Tod stattfand. Die Schenkung wurde dann rechnerisch in voller Höhe dem tatsächlichen Nachlass zugezählt und bei der Pflichtteilsberechnung berücksichtigt. Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe So erreichen Sie uns: Deutsche Krebshilfe Rechtsanwalt Martin Friedrich Buschstraße 32 Eine Leserin fragt Unser Experte antwortet Ich möchte die Deutsche Krebshilfe als meine Erbin einsetzen. Ist es gleichzeitig möglich, dass ich Vermächtnisse an Verwandte und Freunde verfüge? Und wie sieht bei meinem Todesfall die Vollstreckung meines Testamentes aus? Ich besitze eine große Wohnung, die gut möbliert ist, sowie einige Musikinstrumente. Wenn Sie die Deutsche Krebshilfe als Ihre Erbin einsetzen, können Sie neben dieser Erbeinsetzung auch Vermächtnisse für Verwandte und Freunde verfügen. Als Erbe ist die Deutsche Krebshilfe verpflichtet, diese Vermächtnisse zu erfüllen, was zuverlässig und sorgfältig von uns erledigt wird. Sie schreiben, dass Sie eine große Wohnung und Musikinstrumente besitzen. Wir lassen die Wohnung von einer sachverständigen Person besichtigen. Diese sondiert Wertgegenstände (also beispielsweise die von Ihnen erwähnten Musikinstrumente), um sie einer bestmöglichen Verwertung, oft über ein Auktionshaus, zuzuführen. Ferner sondieren wir selbstverständlich sämtliche Bank- und Versicherungsunterlagen. Der sonstige Hausrat wird im Rahmen einer Haushaltsauflösung verwertet, wobei wir uns darum bemühen, dass möglichst örtliche karitative Einrichtungen, wie Kleider- oder Möbelkammern, die Möglichkeit haben, die Dinge für bedürftige Menschen zu nutzen. Eine öffentliche Verkaufsaktion in der Wohnung findet auf keinen Fall statt. Weitere Hinweise, etwa einen Entwurf eines Testamentes, finden Sie in der Broschüre „Ihr letzter Wille“ der Deutschen Krebshilfe. Gerda Zimmermann, Ulm Für Erbfälle ab dem 1. Januar 2010 gilt nun eine Art Abschmelzungsmodell: Die Schenkung wird graduell immer weniger berücksichtigt, je länger sie zurück liegt. Erfolgte eine Schenkung im ersten Jahr vor dem Tod des Erblassers, wird sie noch wie bisher komplett berücksichtigt. Danach findet aber eine Abschmelzung um je ein Zehntel pro weiterem Jahr statt. Ereignete sich die Schenkung also innerhalb des zweiten Jahres vor dem Tod, werden nur noch neun Zehntel angerechnet, innerhalb des dritten Jahres acht Zehntel und so weiter. Nach Ablauf von zehn Jahren wird sie wie bisher überhaupt nicht mehr angerechnet. Ist der beschenkte Dritte der Ehegatte oder der eingetragene Lebenspartner, so gelten Sonderfristen, über die wir Sie bei Bedarf gerne persönlich informieren. 53113 Bonn E-Mail: [email protected] Geben Sie bitte auch an, ob Sie damit ein- Wenn Sie dazu noch Fragen haben oder Informationen in anderen Erbschaftsangelegenheiten benötigen, schreiben Sie uns, schicken Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne. verstanden sind, dass wir Ihren Brief gegebenenfalls auf diesen Seiten veröffentlichen. Wir danken Gerd Nettekoven den folgenden Personen, die die Deutsche Kaufmann, Waltraud Krefeld | Köhler, Gertrud Helmut Duisburg | Rink, Magdalena Kirchhain Krebshilfe in ihrem Testament bedacht haben: Bad Pyrmont | Konrath, Karoline Montabaur | | Roder, Elsa Weißwasser | Roeseler, Birgit Köper, Anita Diepholz | Kopp, Charlotte Heili- Dossenheim | Salzmann, Marianne Kassel | Barber, Hedda Hamburg | Bellach, Heinz genhafen | Krauß, Hildegard Wasserburg | Krö- Sassa, Charlotte Döhlau | Schaefer, Maria Bad ger, Irmgard Pinneberg | Krüger, Lothar Bremen Peterstal | Schepmann, Ruth Bonn | Schesink, Eine Leserin fragt Unser Experte antwortet Berlin | Bischob, Friedhelm Detmold | Bomball, Ich bin Single, habe keine Kinder, beide Eltern sind bereits verstorben. Erbt in diesem Fall automatisch meine Schwester oder – wie eine Freundin von mir meinte – mein Neffe? Oder muss ich für beide extra ein Testament machen? Wenn Sie keine Kinder haben (Abkömmlinge sind gesetzlich Erben der 1. Ordnung), Ihre Eltern beide vorverstorben sind und Sie nur die Schwester als Geschwisterkind haben, dann beerbt diese Sie allein. Ihre Eltern und deren Abkömmlinge (in diesem Fall also Ihre Schwester) sind nämlich die Erben 2. Ordnung. Der Sohn Ihrer Schwester, also Ihr Neffe, würde Sie erst dann beerben, wenn Ihre Schwester vor Ihnen stirbt oder die Erbschaft ausschlägt. Wollen Sie Ihren Nachlass jedoch an beide vererben, müssen Sie ein Testament machen. Ein Satz mit der Hand geschrieben und unterschrieben genügt: „Hiermit setze ich meine Schwester ... und meinen Neffen ... zu Miterben zu je einer Hälfte ein. Datum. Unterschrift.“ Rosi Cremlingen | Bonenberger, Elsbeth Bad | Kukula, Ingeborg Gersthofen | Künas, Walter Paul Schweinfurt | Schmidt, Hildegard Wildberg Neuenahr-Ahrweiler | Burckas, Hans-Wolfgang Bonn | Lamke, Margarete Waldshut-Tiengen | Schmidt, Johannes Buchholz | Skierka, Luise Wittenberge | Dreßen, Charlotte Düsseldorf | Lex, Lydia Schweich | Leykam, Rita Freiburg Ediger-Eller | Speckenheuer, Elisabeth Anröchte | Dumrath, Irmtrud Verden | Emde, Heinrich | Ludwig, Horst Neunkirchen | Maierhofer, | Steinel, Lore Aalen | Sutter, Hannelore Kai- Ahnatal | Emrich, Heinz Schwäbisch-Gmünd | Lieselotte Karlsfeld | Malm, Monika Steinau | serslautern | Teufert, Margot Marktheidenfeld Erasmy, Ruth Olpe | Fels, Helene Nordenhain | Markholz, Walter Mönchengladbach | Meißner, | Thomas, Lucia Freudenberg | Thum, Gisela Finster, Klara Brühl | Friehoff, Margot Bad Sas- Marga Burgstadt | Melichar, Jaroslav Mainz | Emmelshausen | Timmel, Margareta Neu- sendorf | Ganzhorn, Ruth Pforzheim | Gissel, Mertens, Liesbeth Berlin | Müller, Heinrich Köln Wulmstorf | Tollkühn, Agnes Kostanz | Tunsch, Karl Heinz Bonn | Haack, Jürgen Königswinter | Neetz, Joachim Rostock | Neubert, Helga Spey- Hartmut Springe | Ubbelohde, Ilse Rotenburg | | Haedecke, Ursula Hamburg | Hartmann, Anna er | Novotny, Alois Dorsten | Ohe von der, Horst Unger, Dr. Dorothea Anklam | Weichenhain, Ali- Inzell | Heinemann, Maria Bad Driburg | Henke, Osnabrück | Orth, Heinrich Kassel | Pahnke, Eva ce Bremen | Wening, Philomena Zweibrücken | Elfriede Hannover | Hollenstein, Agnes Eppin- Maria Bubenreuth | Pietsch, Walter Frankfurt Werner, Ursula Landau i.d. Pfalz | Wettermann, gen | Holthöfer, Walter Detmold | Jacobsen, a. M. | Platte, Maria Lügde | Pommeranz, Karola Gregor Kassel | Witsch, Anna Bad Neuenahr | Hildegard Hamburg | Kamper, Uta Mistelgau | Ruhwinkel | Popp, Anna Weilheim | Porges, Wolf, Siegfried Bad Salzuflen. Cornelia Lange, Bonn Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 1/2010 GUT INFORMIERT IM KAMPF GEGEN KREBS Die kostenlosen Ratgeber und Patienten-Informationsfilme der Deutschen Krebshilfe informieren Betroffene, Angehörige und Interessierte allgemeinverständlich über verschiedene Krebsarten, deren Diagnose und Therapie sowie über die Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung. Deutsche Krebshilfe e.V. Buschstraße 32 53113 Bonn Tel: 02 28/7 29 90-0 Fax: 02 28/7 29 90-11 E-Mail: [email protected] Internet: www.krebshilfe.de Spendenkonto 90 90 93 Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501 98