07_Feuer und Flamme _ Das Liebespaar als Bildmotiv

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07_Feuer und Flamme _ Das Liebespaar als Bildmotiv
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Feuer und Flamme-Das Liebespaar als Bildmotiv
„Mamor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht“ – dabei ist sie, die Liebe, „nur“ ein Gefühl.
Aber es gibt wohl kein anderes, nachdem wir uns mehr sehnen und das uns glücklicher macht als die
Liebe. Oder auch unglücklicher.
Die großen Themen der Kunst Edvard Munchs sind bis heute die Gefühle, die uns Menschen bewegen:
Die Sehnsüchte nach Zuneigung und Liebe, die unerfüllter Liebe und die Gefahren der Leidenschaft.
Munch nutzt das Motiv des Paares, indem er die Begegnung von Mann und Frau beschreibt, die für ihn
voll tragischer Spannung ist. Munchs Beziehung zu den Frauen wird schon in der Kindheit geprägt. Die
Mutter, seine Lieblingsschwester Sophie und später die Tante sind die wichtigsten Bezugspersonen, die
ihm das Gefühl von Geborgenheit geben. Früh lernt er den Schmerz durch den Verlust der geliebten
Person kennen: Die Mutter stirbt, als Munch fünf Jahre alt ist, die Schwester neun Jahre später.
Schon als 26jähriger hatte Munch seine künstlerische Richtung klar im Auge, als er 1889 in sein
Tagebuch schrieb: „Es sollen nicht mehr Interieurs mit lesenden Männern und strickenden Frauen
gemalt werden. Es müssen lebende Menschen sein, die atmen und fühlen, leiden und lieben.“
Seine Beziehungen zu Frauen lassen ihn immer wieder schmerzliche Erfahrungen machen, und so ist die
unglückliche und problematische Liebe zwischen Mann und Frau ein häufig wiederkehrendes Thema in
seinen Bildern. Dabei entwickelt Munch für die Wandlungen einer Liebesbeziehung bewegende
Bildaussagen.
Der Kuss, 1897
Als Sinnbild der Liebe verwendet Munch in dem Gemälde Der Kuss ein Paar in enger, leidenschaftlicher
Umarmung. In den vielen Varianten des sich küssenden Paares stellt das Gemälde von 1897 einen
Höhepunkt dar. Körper und Gesichter sind jeweils in einheitlichen
Farbwerten gemalt und erzeugen so eine kompakte, in sich
geschlossene Form, in der die beiden Figuren miteinander
verschmelzen. In zärtlicher Liebkosung und Umarmung sind beide
ganz dem Augenblick hingegeben, indem sich der Eine im Anderen zu
verlieren scheint. Der Vorhang trennt die Liebenden von der
Außenwelt, nur ein kleines, freigelassenes Fensterstück ermöglicht den
Blick auf das bunte Leben auf der Straße. Dieses kleine erzählerische
Bildelement aber wirft Fragen auf: Warum muss die Intimität der
beiden geheim gehalten werden? Ist es eine eher verstohlene Umarmung hinter dem Vorhang, von der
keiner etwas mitbekommen darf? Ist es ein einfacher Abschiedskuss, der noch Folgen haben kann?
1895 hat Munch eine Radierung geschaffen, auf der sich ein nacktes Paar vor dem offenen und hellen
Fenster in gleicher verschränkter und enger Umarmung küsst. Mann und Frau sind hier sehr
voneinander angezogen und miteinander vertraut. Damals war das ein Skandalmotiv, das Munch nie in
ein großes Gemälde übertrug.
Nach dem Gemälde von 1897 entstanden auch verschiedene Holzschnitte. Diese Arbeiten sind radikal
vereinfacht. Kein nebensächliches Detail lenkt von dem sich umarmenden Paar ab. Die Figuren sind aus
dem Holzstock herausgesägt, die Körper erscheinen als klar geschnittene Silhouette vor neutralem
Hintergrund. Beide Partner sind darauf ausgerichtet, dem Anderen möglichst nahe zu sein und mit ihm
jene liebende Einheit zu bilden. Die Maserung des darunter gedruckten Holzstockes durchdringt die
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Körper und lässt sie dadurch wie in Auflösung erscheinen. Durch diese Abstraktion erreicht Munch den
Eindruck von räumlicher Isoliertheit. Das Bild des küssenden Paares wird zum Symbol des
Verschmelzens zweier Liebenden.
Zwei Menschen. Die Einsamen, 1899
Isoliertheit und Entfremdung des Menschen, die Verlassenheit des Einzelnen, die Munch durch das
gegeneinander Absetzen von Formen und Farben symbolisiert, sind auch Thema des Holzschnittes Zwei
Menschen. Die Einsamen.
In dieser Arbeit konzentriert Munch das Bildgeschehen
auf die Rückenfiguren einer weiß gekleideten Frau mit
langen Haaren und eines Mannes mit dunklem Anzug.
Beide sind dem Meer zugewandt, wodurch sie sich der
Kommunikation mit dem Betrachter entziehen.
Dieser Farbholzschnitt von 1899 folgt einem heute
verlorenen Gemälde, ist jedoch stärker stilisiert. Fast alle
Abzüge stammen vermutlich von dem bereits in drei Teilen zersägten Holzstock. Die Silhouette des
Mannes bleibt mit dem Küstenstreifen verbunden, während die der Frau eine eigene und das Meer die
dritte Form bilden. Himmel und Meer sind farblich nicht zu unterscheiden, der Horizont durch eine
feine waagerechte Linie markiert. In zahlreichen, teilweise handkolorierten Farbkombinationen
experimentierte Munch mit unterschiedlichsten Relationen der beiden Figuren. Charakteristisch ist für
die meisten Varianten der Unterschied zwischen Mann und Frau, da die männliche Figur als Plattenteil
des Strandes mit der Farbe des Ufers verschmilzt, während die Frau sich mit bis zu drei Farben vom
Hintergrund abhebt.
Eifersucht II, 1896,
Anders als das umschlungene Paar im Gemälde Der Kuss betont Munch in der 1896 entstandenen
Lithografie Eifersucht II die seelische Spannung
zwischen den Liebenden. Das Blatt ist in eine dunkle
und in eine helle Hälfte geteilt. Aus dem Dunkel der
linken Seite schaut hohlwangig und mit weit
geöffneten Augen ein spitzbärtiger Mann ins Leere.
Aus seinem Gesicht ist jedes Leben gewichen. Seine
Gesichtsfarbe ist blass, die Augen drücken Schmerz
und Schrecken aus. Doch welche qualvollen
Vorstellungen durchleidet er? Außerhalb und
abgewandt hat der Gepeinigte keinen Anteil am
leidenschaftlichen Geschehen im Hintergrund. Das
bodenlange Kleid verführerisch geöffnet, zeigt sich eine junge Frau, die sich mit flammender
Leidenschaft dem vor ihr stehenden Mann zuwendet. Die Früchte des Baums und das davor stehende
Paar verweisen auf die Verführungsszene im Paradies. Doch warum ist die Frau halbnackt und der Mann
angezogen?
In Berlin verkehrte Munch, wie viele andere Skandinavier in der Weinstube „Zum Schwarzen Ferkel“.
Hier lernt er den polnischen Schriftsteller Stanislaw Przybyszewski und die attraktive Norwegerin Dagny
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Juel kennen. Selbst nach der Heirat mit Przybyszewski blieb sie für viele Männer ein begehrliches
Traumbild, und es kam zu heftigen Eifersuchtsdramen. Das maskenhafte, spitzbärtige Gesicht des
leidenden Mannes erinnert an den Dichterfreund Przybyszewski. Die halbnackte, verführerische Frau ist
offenbar Dagny Juel, die Gattin des Dichters, die auch Munch verehrte und begehrte. Die Identität des
Liebhabers bleibt jedoch ungewiss. Vielleicht handelt es sich hier bei dem zurückhaltenden Mann um
Munch selbst, der einen Wunschtraum gestaltete und sich verführen lassen wollte.
Anziehung I, 1896
Die hochformatige Kreide- und Pinsellithografie zeigt eine
Begegnung zwischen Mann und Frau in einer Landschaft. Beide
sind auf Kopf und Schulter reduziert und stehen sich stumm
gegenüber. Die den Kopf des Mannes umfangenden Haare der Frau
verkörpern deren erotische Anziehungskraft und spielen damit auf
den Titel an. Dennoch bleiben die im Profil dargestellten Köpfe
isoliert. Aus leeren Augenhöhlen und mundlosen Gesichtern sind
schon die Folgen der Anziehung zu erkennen. Noch blind vor
Liebe hat man sich nichts mehr zu sagen. Oder wollen die riesigen
höhlenartigen Augen Einsicht nehmen in das Innere des jeweils
Anderen? Möchten die beiden das Geheimnis ihrer gegenseitigen
Anziehung ergründen? Und was bedeutet der riesige Baum hinter
dem Kopf des Mannes, der von Munch wie ein schwerer dunkler
Schatten aufgetürmt wird? Symbolisiert er das Unglück des Mannes durch die Frau?
Asche II, 1899
Auch in diesem Bild behandelt Munch das Verhältnis zum anderen Geschlecht und den Problemen, die
sich daraus ergeben. Ein Mann sitzt in schwarzer Kleidung rechts zusammengesunken am Bildrand. Die
Hand über dem Kopf zusammengeschlagen scheint er
verzweifelt zu sein. Räumlich voneinander getrennt
steht links die Frau, die sich mit beiden Händen auf den
Kopf fasst. Sie ist dem Betrachter frontal zugewandt und
strahlt eine starke Gelassenheit aus. Das weiße Kleid ist
teilweise geöffnet, so dass das Unterhemd sichtbar wird.
Die auf dem Kopf gelegten Hände und die aufrechte
Haltung lassen sie über dem Mann stehen. Hat Munch
hier schon eine Bildform für die sich emanzipierende
Frau gefunden? Wie bei Zwei Menschen. Die Einsamen
ist der Schauplatz ein nächtlicher Strand. Doch geht hier nicht der Blick in die Ferne auf das Meer
hinaus, sondern vom Strand in einen dunklen Wald. Die langen Haare der Frau fließen an ihrem Körper
herunter und verfangen sich nicht am Körper des Mannes. In der Haarsymbolik sind damit Mann und
Frau voneinander getrennt. Munch hat hier eine Szene angedeutet, die das Scheitern der Liebenden
beschreibt: Die Liebe als Flamme, von der nur Asche bleibt, wenn sie vergeht. Die Liebe, so deutet
Munch damit an, ist flüchtig wie das Dasein selbst. Es ist nur noch eine Erinnerung an etwas, was nicht
mehr ist und nur noch als Schmerz existiert. Während die Frau aus dieser Trennung schadlos und
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aufrecht hervorgeht, versinkt der Mann in Trauer und Verzweiflung. Hilflos in dieser Ausgangssituation,
verliert er den Boden unter den Füßen. Der Verlust des großen Gefühls, das in Traurigkeit und
Sprachlosigkeit mündet, wird hier besonders tief und intensiv gegenwärtig. Auf die Anziehung von
Mann und Frau folgt bei Munch fast zwangsläufig ein schmerzhaftes Auseinandergehen.
In vielen Gemälden und Grafiken hat Munch das große Gefühl der Liebe und das der Trennung
ausgedrückt. Diese Bilder können euch anregen darüber nachzudenken, was ihr unter Liebe versteht
und warum das nicht so einfach ist mit den erwachenden Gefühlen in uns und für andere.
Was im Unterricht angesprochen werden kann:
Pubertät, der erste Kuss, Liebe und Verlorensein, Eifersucht, Verlustängste
Wechselbeziehung Mann/Frau
Zusammenleben lernen – einander verstehen
Vertrauen können
Liebe und Freundschaft (Vorlage 7)
Was sind Liebesgefühle?
Warum mag ich jemanden?–Warum mag ich jemanden gerade nicht?
Warum mag mich niemand?
Wie gehen wir miteinander um?
Arbeitsanregungen:
Hintergründe bestimmen das Bild (Vorlage 5 und Vorlage 6)
Bilder wie Der Kuss oder Zwei Menschen. Die Einsamen sollen umgedeutet werden. Die Schüler
entscheiden, ob sich das Paar in einem Innen- oder Außenraum befindet. Durch die Gestaltung des
Bildhintergrundes verändert sich die jeweilige Geschichte des Paares.
Hintergründe bestimmen das Bild (Vorlage 5; Vorlage 6 und Vorlage 9)
Markante Einzelfiguren oder Paare aus den Bildern werden silhouettenhaft aus schwarzem
Tonpapier gerissen oder geschnitten und auf andere Bildträger collageartig aufgetragen (z.B. das
Paar aus Der Kuss wird auf Seiten aus dem Telefonbuch oder auf Seiten von Straßenkarten geklebt).
Wird dadurch ein neuer Inhalt vermittelt? Begründe warum?
Kreatives Schreiben zu Munch
Vor den Bildern werden kurze Geschichten entwickelt und der Gruppe erzählt. Diese Geschichten
können uns fesseln, begeistern und Einsichten vermitteln. Bildinhalte können über eine erzählte
Geschichte anschaulich und einprägsam mitgeteilt werden. Sie knüpfen an Erlebtes an und
ermöglichen durch feste Strukturen eine andere Sichtweise auf die Bilder.
Geeignete Schreibverfahren: Elfchen, Rondell, Akrostichon, Kurzroman (Vorlage 3)
Liebesdrama entwickeln
Mithilfe kreativer Schreibtechniken soll zu einem Munchbild ein Liebesdrama entwickelt werden.
Dabei soll auch die Frage erörtert werden, ob eine Liebesgeschichte auch ohne Drama auskommt?
Zum Abschluss gestalten die Schüler ein Bühnenbild zu ihrem Drama.
Bilder gestalten zu Mein Traummann – Meine Traumfrau
Welche Vorstellungen haben wir von Männern und Frauen? Welche Eigenschaften wünschen wir
uns? Wie kann ich das im Bild gestalten?
Unterrichtsmaterial Edvard Munch / Das Liebespaar als Bildmotiv
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Phasen einer Liebesbeziehung
In mehreren Bildern sollen unterschiedliche Phasen einer Liebesbeziehung allein durch die Auswahl
und Anordnung grafischer Grundelemente herausgearbeitet werden. Auf die Darstellung von Figuren
soll verzichtet werden.
Emotionen wie Herzflimmern, Harmonie, Annäherung, Aufregung, Streit, Trennung lassen sich durch
entsprechende An- und Zuordnung collageartig herausarbeiten. Die Reduktion auf grafische
Grundelemente lenkt die Aufmerksamkeit ganz auf die Probleme der Komposition und der Vergleich
der Zustände auf die deutliche Herausarbeitung der Unterschiede.
Klangcollagen zu Munch
Genaues Betrachten eines Munch-Bildes. Kreative Schreibmethoden zu dem ausgewählten Bild
vertiefen das Gesehene und lassen andere Blickwinkel zu. In Kleingruppen: Wie kann man das
Gesehene in Geräusche umsetzen? Mit Stimme, einzeln oder gemeinsam, mit Schlag- und
Geräuschinstrumenten, mit Körpergeräuschen. Darf der Zufall mitspielen? Mit welchen Instrumenten
können bestimmte Stimmungen erzeugt werden?
Entwickelt Klangcollagen zu Der Kuss – Eifersucht II – Zwei Menschen. Die Einsamen – Asche II
Schau dir das Bild Zwei Menschen. Die Einsamen genau an. Worüber könnten sich die beiden
Personen unterhalten? Erfinde ein Gespräch. Lest gegenseitig die Geschichten vor. Passen die
Geschichten zur Haltung der Dargestellten?
Variante:
Schreib dir mindestens drei Fragen an die Frau/das Mädchen auf. Welche Antworten könnte sie dir
wohl geben?
Selber Drucken (Vorlage 6)
Schau dir den Holzschnitt Zwei Menschen. Die Einsamen an. Überlege, wie Munch diesen Druck
hergestellt hat. Normalerweise braucht man für jede Farbe eine eigene Druckplatte. Für diesen Druck
hat Munch nur einen Druckstock benötigt. Wie ist das möglich?
Versuche einen ähnlichen Druck herzustellen. Thema: Zwei Menschen. Am Meer oder Zwei
Menschen. Im Park. Alternativ zu Holz kann auch Linoleum verwendet werden.
Der Kuss (Vorlage 4)
Der Reiz des Holzschnittes Der Kuss liegt darin, dass Munch hier Mann und Frau mit einer
einheitlichen flächigen Farbe beschreibt und wir den Eindruck bekommen, dass beide miteinander
verschmelzen. Nicht nur ihre Gesichter bilden eine gemeinsame Farbform, auch ihre schwarze
Kleidung, die nur durch die Maserung des Holzes strukturiert ist.
Beschreibe die Körperhaltung der beiden Personen.
Suche aus Zeitschriften Fotos von küssenden Paaren. Gibt es einen Unterschied zwischen den Fotos
und dem Druck von Munch? Beschreibe den Unterschied.
Schneide das Paar aus den Zeitschriften aus und bearbeite es durch Übermalen so wie Munch es im
Holzschnitt getan hat.
Nimm die Vorlage 5 Der Kuss und trenne nun das Paar nur durch die Kleidung. Probiere verschiedene
flächige Farbvarianten aus. Mann und Frau können sich auch durch verschiedene aufregende Muster
unterscheiden. Welche Wirkung hat das?
Betrachte den Holzdruck Der Kuss (Vorlage 4)genau. Versuche zunächst einmal dein Empfinden zu
beschreiben. Gib der Kussszene allein durch andere Farben eine andere Stimmung (z. B. ungestüm,
bedrückt, heiter, warmherzig, laut abweisend, ängstlich).
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Der 5-Sinne-Check
Der erste Kuss. Ein Kurzroman aus 7 Sätzen.
Einleitungssatz – 5 Sätze zu den Sinnesempfindungen – Abschlusssatz. Die jeweiligen
Sinneswahrnehmungen sollen umschrieben werden. Nicht hören, riechen… usw., sondern leise
Musik….., der Duft von….
Anschließend kannst du deinen Kurzroman illustrieren.
Bildraum – Schauraum
Ausgehend von einem Bildthema Munchs wird in Kleingruppen ein Bühnenbild für eine fiktive
Aufführung erarbeitet. In kleinen Schaubühnen (Offene Schuhkartons) werden Bühnenbild, Staffage
und Figuren (Modelliermasse/Knete) zusammengeführt und in Handlung versetzt, die sich aus einem
Bildmotiv Munchs entwickelt hat.
Farbe als Ausdrucksmittel
Untersuche mit Hilfe des Holzschnitts Zwei Menschen. Die Einsamen die Stimmung und die
Bedeutung von Farben. Stelle selbst einen Linol- oder Holzschnitt her und ziehe von Hand mehrere
unterschiedliche Farbabzüge ab. Wie verändert sich die Stimmung, wenn Strand und Himmel in
verschiedenen Farbvarianten dargestellt werden?
Wie und mit welcher Farbe malt man Schmetterlinge im Bauch? Welche Farbe hat das Glück? Welche
der Schmerz?
Arbeiten mit Tonwerten
Tonwerte – so nennt man die Abstufungen von Hell nach Dunkel – sind wichtig für die Stimmung
eines Bildes. Welche Stimmungen kennen wir, die uns gefühlsmäßig hell erscheinen und welche, die
eher dunkel sind? Um eine gewünschte Bildstimmung zu erzielen, sollen die Tonwerte bewusst in das
eigene Bild einfließen. Aus den Motiven Der Kuss – Zwei Menschen. Die Einsamen – Asche II werden
in Kleingruppen Bilder skizziert, die eine zarte Stimmung beschreiben, eine unheimliche Wirkung
erzielen, eine fröhliche, heitere Sicht ermöglichen oder eine sachlich neutrale Aussage darstellen.
Das Ende von etwas – Eifersucht
Ein Sprichwort sagt: „Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.“
Was meint ihr dazu?
Macht euch Gedanken, wie die nachfolgenden Begriffe mit Eifersucht zusammenhängen und
diskutiert darüber in eurer Klasse: Besitzdenken, Macht, Verlustangst, Selbstwertgefühl, Eitelkeit,
Vertrauen, Ehrlichkeit.
Seelenqual und Liebesleiden
Welche Vorstellungen, Erfahrungen und Gefühle stellen sich beim Betrachten des Bildes Asche II ein?
Was haben sich die beiden zu sagen? Beobachte die beiden Figuren genau und schreibe einen Brief
von dem Mann an die Frau und umgekehrt. Versuche zwei Varianten darzustellen: eine, die den
Schmerz in der Liebe thematisiert und eine, die eine hoffnungsvolle Wendung bewirkt.
Meine Konkurrentin – Mein Konkurrent
Was hat der andere, was ich nicht habe? Worin unterscheidet ihr euch, was habt ihr gemeinsam?
Gibt es nur Negatives oder auch Positives von meiner Konkurrentin, meinem Konkurrenten? Male ein
Bild dazu.
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Die richtigen Worte finden
Schreibe einen Liebesbrief, eine SMS und eine E-mail an eine fiktive Person, die ein starkes Gefühl in
dir hervorruft. Welche Worte wählst du, um jemandem deine Zuneigung mitzuteilen? Vergleicht die
verschiedenen Textformen.
Variante: Schreibt einen Liebesbrief, den ihr stark übertrieben, kitschig, schmalzig, hip oder cool
ausgestaltet. Vergleicht die unterschiedlichen Wirkungen.
Liebesgedichte
Aus Liebesgedichten verschiedener bekannter Autoren (Erich Fried, Rainer Maria Rilke, Heinrich
Heine, Shakespeare) werden einzelne Gedichte ausgewählt, mit Feder und Tinte abgeschrieben und
illustriert.
Tagebücher
Lies alte Tagebücher. Erinnere dich an bestimmte Situationen Wie hast du sie damals erlebt? Welche
Stimmung, Gemütsfassung herrschte vor? Wie würdest du heute mit einer ähnlichen Situation
umgehen? Versuche ein Früher – Heute Bild zu malen. Was hat sich verändert? Siehe auch
Verwandlungen.
Verwandlungen
Verwandlungen lassen sich sehr prägnant in Bildform darstellen. Gerade der unmittelbare Vergleich
zwischen einer Ausgangsform und der abgewandelten Form sensibilisiert Wahrnehmung und
Formung feiner Gestaltunterschiede. Hier geht es um das Vorher und das Nachher; die
überraschende Wendung.
Love hurts
Sammelt aktuelle Musiktitel und untersucht sie nach Botschaften von Liebe, Trennung, Eifersucht.
Malt ein Cover dazu.
Mit Ausschnitten arbeiten (siehe auch Vorlage 1 und 2)
Ausschnitte schärfen den Blick auf die ausgeschnittenen Dinge. Suche aus dem Bild Eifersucht II
Bildausschnitte heraus die eher wenig Beachtung finden. Male diesen Bildausschnitt als großes Bild.
Variante: Ergänze den Bildausschnitt zu einem neuen Bild.
Begrüßungszeremonien
Stellt in Kleingruppen verschiedene Begrüßungen vor: Menschen, die sich lieben, die befreundet
sind, die zusammen arbeiten, die sich flüchtig kennen, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Die
Begrüßungen sollen ohne Worte stattfinden. Beobachtet genau die Haltungen zwischen vertrauten
und weniger vertrauten Menschen. Arbeitet die Unterschiede heraus und malt eigene Bilder zu
diesem Thema.
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